Kirche und Welt 01/2013

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Kirche und Welt Die Zeitschrift der Evangelisch-methodistischen Kirche der Schweiz

Gedanken zur Jahreslosung

Unterwegs zur mütterlichen Stadt Gottes Seite 8/9

Hier geht es um den Menschen

Für einen Hungerlohn arbeiten

«Jeder Abend war ein Geschenk!»

Die EMK Kleinbasel hat die Bar «Glasklar» eröffnet Seite 6

Die Methodistenkirche von Chile hilft Migranten Seite 13

«Film hochzwei» in Schwarzenburg Seite 16/17

The United Methodist Church


Inhaltsverzeichnis Editorial 3 Gemeindebesuch der Theologischen Hochschule in Uzwil-Flawil

Was kennzeichnet die EMK?

:emkongress13: vom 4. bis 7. April in Reutlingen (D)

«Wer glaubt, bleibt anders»

Die EMK Kleinbasel hat die Bar «Glasklar» eröffnet

Hier geht es um den Menschen Wie Gottes Mission heute geschieht

Hoch und erhaben – für wen? Gedanken zur Jahreslosung

Unterwegs zur mütterlichen Stadt Gottes Ein Aufbruch ins Quartier in Olten

Von Projekten zu träumen wagen Wie im Bezirk Oberemmental Gottes Wirken erlebt wird

«Er wird noch Grösseres tun!»

Veränderungsschritte im Bezirk Stäfa-Männedorf

Das Gemeindeleben spielt sich unter der Woche ab

Die Methodistenkirche von Chile hilft Migranten

Für einen Hungerlohn arbeiten Gerarda-Emma Chirico ist die neue Sachbearbeiterin Immobilien

Liegenschaften kompetent verwalten «Film hoch zwei» in Schwarzenburg – ein Rückblick

«Jeder Abend war ein Geschenk!»

Besondere Reiseangebote mit Tradition

Ferien in Israel und andernorts Zentrale Dienste (Teil 5)

Seniorenarbeit 55+ Zentrale Dienste (Teil 6)

Takano Fachstelle und Jugendpfarrer Lichter der Hoffnung weitertragen

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Editorial Liebe Leserin, lieber Leser Nachdem Kain seinen Bruder erschlagen hat, sagt Gott zu ihm: «Unstet und flüchtig wirst Du auf der Erde sein» (Gen 4,12.14). Wenig später baut Kain eine Stadt (4,17). Die erste Städtegründung, von der die Bibel erzählt. «Unstet und flüchtig» will Kain nicht bleiben. Er schafft sich einen festen und bleibenden Ort. Hier kann er sicher sein. Kommt er hier zur Ruhe? Oder füllt die Unruhe nun die Stadt und ihre Bewohner?   Und wie ist es umgekehrt? Wer bei Gott zur Ruhe kommt (Hebr 4,3), kann der getrost unterwegs sein? Die Jahreslosung für 2013 fordert von uns diese Beweglichkeit: «Wir haben hier keine bleibende Stadt, sondern die zukünftige suchen wir.» (Hebr 13,14)   Wie sieht eine Kirche aus, die so lebt? Wie wird in ihr das Wirken des Geistes Gottes erfahren? Wie geht sie auf Menschen im Quartier zu? Wie nutzt sie die vorhandenen Kräfte, um Menschen in die Nachfolge Jesu zu führen? Kirche als Gemeinschaft von Migranten? Wie geht sie dann mit Migranten in der Gesellschaft um? Ist Kirche die Gemeinschaft derer, die noch Sehnsüchte haben? Das ist Stoff für einen Glaubenskurs! Vielleicht ist es ja wirklich so: «Wer glaubt, bleibt anders!» Ich wünsche Ihnen im neuen Jahr Gottes Segen.

Sigmar Friedrich Redaktor

Ein-Wurf Von Markus Da Rugna

«Wir haben hier keine bleibende Stadt ...» Na ja, ich lebe sowieso lieber auf dem Land. «... die zukünftige suchen wir.» Muss das sein? Ja, die Spannung Stadt-Land ist in der Schweiz sehr ausgeprägt und identitätsstiftend. Peter von Matt, Schweizer Buchpreisträger, beschreibt dies so:   «Noch immer kommen sich Leute, die stadtnah und an bevorzugter Lage in angenehmen Villen leben, als geborene Bergler vor, spielen im Nadelstreifenanzug den politischen Wurzelsepp und werden dafür von anderen synthetischen Berglern begeistert beklatscht.»   Ja, wir pflegen als Schweizer das Bild des Berglers, auch wenn wir Städter sind. Das BerglerischLändliche steht eher für das Bestehende und die Stadt für Fortschritt und Erneuerung.   In dieser unauflöslichen Spannung bewegt sich auch der Vers aus dem Hebräerbrief: Noch sind wir hier, doch unsere Sehnsucht sieht und sucht weiter. Diese Spannung dürfen wir nicht auflösen. Sie ist produktiv und kreativ. Das Bestehende darf auch hinterfragt werden, ohne grad alles auf den Kopf zu stellen. Was ist bei Ihnen im Neuen Jahr dran? Aufbrechen oder das Bestehende ausbauen?

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Umschau

Einblicke: Teilnehmende der Gruppenarbeit zum Gebet berichten in kreativer Weise von ihren Gesprächen.

Gemeindebesuch der Theologischen Hochschule in Uzwil-Flawil

Was kennzeichnet die EMK? Von Sigmar Friedrich

Sechs Studierende reisten zusammen mit Professorin Ulrike Schuler am 17. November von der Theologischen Hochschule Reutlingen (D) nach Flawil. In kurzen Inputs, Grup-

es um Kleingruppen und Glaubenswachstum, das Gebet und die «soziale Heiligung». Ulrike Schuler und den Studierenden gelang es, hilfreiche Linien aus den Anfängen des Methodismus zu heutigen kirchlichen und gesellschaftlichen Fragen zu ziehen.

pengesprächen und gemeinsamen Feiern ging es um die Eigenart der EMK.

Pragmatisch, bibelorientiert, evangelikal bis liberal, missionarisch, theologisch reflektiert ... wie bunte Farbtupfer hingen Blätter mit verschiedenen Stichworten an der Wand im Kirchenraum der EMK in Flawil. «Was kennzeichnet die EMK?», war den Studierenden als Frage vom Gemeindebezirk für den Besuch mitgegeben worden.

Bunte Farbtupfer im Kirchenraum Linien ziehen Mit kurzen Vorträgen und Anspielen, in Gruppenarbeiten und im gemeinsam gefeierten «Liebesfest» gaben die Gäste Impulse für das Profil methodistischer Glaubenspraxis. Dabei ging

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Wo Gott nahe gekommen ist Miteinander feiern Am Ende des Nachmittags wurde ein «Liebesfest» gefeiert, in dem eine wichtige methodistische Glaubensform neu belebt wird: Gemeinsam sassen alle an einer langen Tischreihe. Für jeden gab es ein kleines Gebäck. Getränke standen auf dem Tisch. Dann hatten alle die Gelegenheit zu erzählen, was sie mit Gott erlebt haben, wo er ihnen nahe gekommen ist oder wo sie gerade anstehen, Fragen oder Zweifel haben. Nach den einzelnen Beiträgen wurde gesungen oder gebetet. Tief berührt feierten so alle gemeinsam die Liebe Gottes. «Das Liebesfest war der Höhepunkt des ganzen Wochenendes», sagte Simon Zürcher, Pfarrer auf dem Bezirk Uzwil-Flawil.

Feierlich reisen Am Sonntag gestalteten die Gäste aus Reutlingen den Gottesdienst in Uzwil. Aus Anlass des zehnjährigen Jubiläums des EMK-Gesangbuches nahmen sie die Gemeinde mit Liedern und kurzen Gedanken mit auf eine Reise durch die Geschichte des geistlichen Liedes. Nach dem gemeinsamen Mittagessen reisten die Besucher/innen zurück nach Reutlingen. Ihr Besuch machte erfahrbar, wie an der theologischen Hochschule Theologie für die Praxis gelehrt und gelebt wird.

Gemeindebesuche Regelmässig sind kleine Gruppen von Dozierenden und Studierenden der Theologischen Hochschule Reutlingen (THR) zu Gemeindebesuchen unterwegs. Bezirke, die gerne die THR einladen wollen, wenden sich an Prof. Dr. Roland Gebauer, roland.gebauer@th-reutlingen.de


Umschau

Agenda Fr.–Sa., 22.–23. Februar Dynamo – Theologie für die Gemeindepraxis Predigtlehre 1 jeweils 9.00–17.00 Uhr EMK «Zelthof», Zürich Kosten: CHF 160.– Info / Anmeldung: Bildung+Beratung, 044 299 30 87, bildungundberatung@emk-schweiz.ch Fr./Sa., 1./2. März

:emkongress13: vom 4. bis 7. April in Reutlingen (D)

«Wer glaubt, bleibt anders» Von Hanna Läng

Die Evangelisch-methodistische Kirche Deutschland, Schweiz und Österreich lädt mit allen Arbeitszweigen und Werken zu einem Kongress nach Reutlingen (D). Seien auch Sie dabei!

Was erwartet Sie am :emkongress13: in Reutlingen? • Gottesdienste in denen wir Gottes Nähe suchen und erleben werden. • Bibelarbeiten in verschiedensten Formen: Sie können eine für Sie bewährte Form wählen, aber auch neue kennenlernen. Haben Sie schon einmal an einer ambulanten Andacht oder an einem Bibliolog teilgenommen? • Hauptreferate, die dazu anregen, über persönliche, gesellschaftliche und kirchliche Veränderungen nachzudenken. • Foren mit Vorträgen und Podiumsdiskussionen, Workshops und 42 Seminare. • Am Samstagabend findet die Kulturpromenade in der Reutlinger

Innenstadt statt. Ein Anlass zum Geniessen. • Künstlerinnen und Künstler, die sich vom Kongressthema inspirieren liessen, stellen ihre Werke aus. Ein Raum der Stille, offenes Singen mit integriertem Mittagsgebet und Seelsorge haben im Angebot ihren festen Platz. Für Kinder wird ein eigenes Programm angeboten. Kleinkinder werden tagsüber betreut.

Jetzt anmelden Anmeldung: www.emkongress.info Kosten: Die Kongressgebühr beträgt 70 Euro (Frühbuchung bis 31.1.2013), danach 80 Euro. Es ist möglich zu ermässigten Preisen teilzunehmen. Kinder sind bis zum Alter von 13 Jahren gratis mit dabei. Übernachtung: Für die Übernachtung steht eine Hotelliste auf der Homepage bereit. Eine Buchung nehmen Sie bitte selbst vor. Es gibt die Möglichkeit, sich privat einzuquartieren.

Stiller Tag: Schweige und höre Retraitenhaus Sonnenhof, Gelterkinden Beginn: 16.00 Uhr Kosten: CHF 140.– Infos / Anmeldung: Vreni Wolf, 061 601 22 96, vreniwolf@yahoo.de Mo.–Fr., 4.– 8. März Miniaturen-Malkurs Kurs für Initial- und Buchmalerei Hotel Artos, Interlaken Kosten: ab CHF 782.– Infos / Anmeldung: Hotel Artos, 033 828 88 44, mail@artos.ch So.– Sa., 10.–16. März Kalligraphie-Kurs für Einsteiger und Fortgeschrittene Hotel Artos, Interlaken Kosten: ab CHF 932.– Infos / Anmeldung: Hotel Artos, 033 828 88 44, mail@artos.ch Mi.– So., 13.–17. März Tagung der Zentralkonferenz von Mittel- und Südeuropa Winterthur

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Umschau

Startklar: Die Mitarbeitenden der Bar «Glasklar» setzen sich ehrenamtlich ein.

Die EMK Kleinbasel hat die Bar «Glasklar» eröffnet

Hier geht es um den Menschen Von Christina Forster

Mit der Bar «Glasklar» ist auf dem Bezirk Kleinbasel Ende November ein Projekt gestartet, das authentische Begegung für junge Erwachsene ermöglichen will. So erhält die Einladung zur Begegnung mit Gott einen Raum.

Am 30. November war es soweit: Das Projekt 3xB (3 x Begegnung: Bekenntnisgruppe, Band, Bar) geht an die Öffentlichkeit. Was steckt hinter diesem Namen? Zum einen die Bekenntnisgruppe (eine Art Hauskreis), die sich regelmässig trifft. Zum anderen die Band. Und zu guter Letzt die Bar. Diese wird ab sofort jeden Freitag geöffnet sein.

Die Musik ist selbst komponiert Sturmfreier Abend Einmal im Monat finden die drei Teile zusammen und gestalten einen «sturmFrei»-Abend. Die Musik ist

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zum grössten Teil selbst komponiert. Die Texte stammen aus den Glaubenserfahrungen der Band und der Bekenntnisgruppe. Die Teilnehmer der Bekenntnisgruppe werden am «sturmFrei»-Abend ihre Gedanken zu bestimmten christlichen Themen in einem kleinen Input äussern.   Zahlreiche Gäste waren zur Eröffnungsfeier gekommen, auch vom Kabinett (Martin Streit) und Connexio (Carla Holmes). Wir konnten an diesem Abend allen unseren Unterstützern ein grosses Dankeschön aussprechen.

Authentische Begegnung

Glasklare Botschaft Warum wurde dieses Projekt ins Leben gerufen? Den jungen Erwachsenen ist Begegnung wichtig und zwar authentische Begegnung. So entstand der Gedanke einer Bar, die eine natürliche Begegnungsplattform bietet und zu den jungen Erwachsenen passt. Wir wollen hier versuchen, unserem

Verständnis von der Grundbotschaft Gottes Raum zu geben: Du darfst kommen, wie Du bist. Es geht nicht um die Übermittlung von Wissen, sondern um den Menschen.   Alle Arbeit in der Glasklarbar wird ehrenamtlich geleistet, so dass der Überschuss humanitären Projekten zukommen wird.


Bischofsbüro

Patrick Streiff: «Dass Gott hoch und erhaben ist, kommt den Armen und Bedrängten zugute.»

Wie Gottes Mission heute geschieht

Hoch und erhaben – für wen? Von Bischof Patrick Streiff

Hoch und erhaben: Mir kommen da Bilder in den Sinn von Königen und

Ebenso ehrlich erzählt die Bibel, dass die meisten Menschen, die sich hoch und erhaben geben, ihre Macht leider für sich selber nutzen.

Heerführern auf Denkmälern oder hoch zu Pferd. Hoch und erhaben – also die eigene Macht darstellend und abgehoben vom normalen Volk. Hoch und erhaben: So wird in der Bibel aber auch Gott beschrieben und so wird er in manchen modernen Lobpreisliedern besungen.

Wofür setzt Gott seine Macht ein? Doch dann muss man unbedingt verfolgen, wofür die Macht eingesetzt wird. Die Bibel erzählt in immer neuen Anläufen, wofür Gott seine Macht einsetzt: «Denn so spricht der Hohe und Erhabene … In der Höhe und als Heiliger wohne ich, bei den Zerschlagenen und Erniedrigten, um den Geist der Erniedrigten zu beleben» (Jesaja 57,15).

Mission neu verstehen Dass Gott hoch und erhaben ist, kommt den Armen und Bedrängten zugute. Und darum müssen wir als Christusnachfolger auch umdenken, wenn es um Mission geht. «Die Geschichte der christlichen Mission war geprägt von Vorstellungen einer geographischen Expansion von einem christlichen Zentrum hin zu den ‹unerreichten Gebieten› der Erde.» Doch was bedeutet es, dass es «eine Verlagerung von der ‹Mission hin zu den Rändern› zur ‹Mission von den Rändern her› gibt»?

diese Verlagerung, weil «Gott die Armen, die Törichten und die Machtlosen (1. Kor. 1,18–31) ausgewählt hat, um seine Mission der Gerechtigkeit und des Friedens voranzubringen, damit das Leben gedeihen kann.»*   In den folgenden Monaten werden abwechselnd mit mir auch die anderen Kabinettsmitglieder in dieser Kolumne schreiben, wie Mission unter uns in dieser Welt geschieht. Denn als Kirchenleitung stehen wir im Dienst des Einen, der hoch und erhaben ist – dieser Welt zugute. * Zitate aus: «Gemeinsam für das Leben: Mission und Evangelisation in sich wandelnden Kontexten» (Ökumenischer Rat der Kirchen, 2012)

Mission von den Rändern her Dem Einen dienen Wie in der Bibel so auch heute gibt es

Aus dem Reisekalender des Bischofs 10.–12.1. 14.–19.1. 27.1.– 3.2.

Verwaltungsrat Methodist e-Academy, Reutlingen Connectional Table, Nashville USA Weiterbildung für Bischöfe, Chicago USA.

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Thema

Vergänglich: Die Städte dieser Welt sind imposant, bleiben aber nicht bestehen.

Gedanken zur Jahreslosung

Unterwegs zur mütterlichen Stadt Gottes Von Rahel Arn

hier keine bleibende Stadt» erhalten soll!

Die Jahreslosung für 2013 scheint zunächst sperrig. Bei näherem Hinsehen aber weckt sie Sehnsucht, die in Bewegung hält.

Es gibt Jahreslosungen, die mir gut gefallen, die ich gerne aufhänge oder als Karte verschicke. Neben meinem Arbeitsplatz hängt eine alte Jahreslosung, bei der eine leuchtende Sonne den Text überstrahlt: «Siehe ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende». Es sind meist Texte mit aufmunternden Worten, die ich aufhänge und an Bekannte weitergebe.

Mir gefiel der Vers nicht Wem aber soll ich die Losung 2013 schicken? Der Enkelin, die ein Austauschjahr in einer Stadt in Übersee plant? Dem Witwer, dem die Treppen zu mühsam werden und der ins Altersheim zieht? Ich werde mir gut überlegen, wer den Text «Wir haben

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Verlust ankündigen 1955, ich war damals 12 Jahre alt, begegnete mir dieser Text zum ersten Mal. Er stand auf der Rückwand beim Sitzplatz des neuen Predigerhauses in Niederuzwil: «Denn wir haben hier keine bleibende Stätte.» Mir gefiel der Vers nicht. Meine Familie war vor wenigen Jahren aus dem Rheintal weggezogen, und ich hatte den Verlust der Berge nicht überwunden. Die Pfarrfamilie selbst hatte vier Kinder. «Ist es nicht grausam, den Kindern vor Augen zu malen, dass sie mit dem Verlust des Daheims rechnen müssen?», so dachte ich. Der Text war der Baukommission vom Pfarrer vorgeschlagen worden, weil diese Worte ihn erinnern sollten, dass auch das schönste Pfarrhaus keine «bleibende Stätte» sei! Sicherheit aufgeben Die genaue Übersetzung spricht allerdings von einer bleibenden Stadt. Auch Jerusalem ist keine bleibende

Stadt. Der Tempel dort, die Priester und Opfer schienen ein intaktes Verhältnis zu Gott zu verbürgen. Doch die Stadt samt Tempel, Priestern und Opfern blieben nicht. Es gibt hier keine bleibende Stadt, mit allem was sie an äusserer und innerer Sicherheit bietet.

Nichts ist mehr wie früher Lesen wir die Jahreslosung nur so weit, hat sie etwas Fatalistisches, Niederschmetterndes. Alles vergeht, nichts bleibt, nichts ist mehr wie früher – wie wir Älteren gerne klagen. Freiheit begehren Doch – wir sind nicht «niedergeschmettert». Wir sind im Aufbruch. Wir sind unterwegs. Wir sind begehrende, wünschende, strebende Menschen. Wir suchen die zukünftige Stadt, das Jerusalem, das droben ist. Paulus betont im Galaterbrief, dass dieses Jerusalem die Stadt der Kinder Gottes, der Freien und Befreiten ist.


Zur grafischen Gestaltung der Jahreslosung

Irritierende Städte Von Sigmar Friedrich

Als Vergleich zieht er die Stammmutter Sara heran, die eine freie, gesegnete Frau war, Mutter vieler Nachkommen. «Aber das Jerusalem, das droben ist, ist die freie Frau. Das ist unsere Mutter» (Gal 4,26). Diese mütterliche Stadt des lebendigen Gottes begehren wir. Zur «zukünftigen» oder genauer übersetzt zur «unaufhaltsam herannahenden» Stadt sind wir unterwegs – zur Stadt des Lebens, der Freiheit und der Geborgenheit.

Wir haben einen weiten Blick Geborgenheit erleben Was bedeutet es, wenn diese Jahreslosung in unseren Kirchenräumen hängt? Es bedeutet, dass wir einen weiten Blick haben, der in die Ewigkeit weist. Dieser Blick bewahrt uns davor, an Dingen zu kleben, die nicht bleiben, oder uns «Tempel zu bauen», das heisst starre religiöse Gebäude aufzurichten. Vor allem aber erfüllen uns die Worte mit Freude, denn wir dürfen schon jetzt die Freiheit, Müt-

terlichkeit und Geborgenheit der unaufhaltsam herannahenden heiligen Stadt erleben.   Vielleicht verschicke ich doch Karten mit dieser Jahreslosung. Sie regt mich zu manchen Gedanken an und lässt in mir Freude und Dank aufkommen.

Verwirrend ist die Grafik zur Jahreslosung, weil über der Stadt unten sich nicht einfach der Himmel wölbt. Am oberen Ende des Himmels findet ein Übergang statt zu einer zweiten Stadt. Diese zweite Stadt ist nur angedeutet. Fenster und Gebäude sind nur schemenhaft erkennbar. Sie wirkt wie aus einem Guss – und hat eine Mauer. Anders die Stadt unten. In ihr lassen sich Gebäude erkennen, Türme und Kuppeln erheben sich über die Dächer. Das wirkt vertraut. So oder ähnlich sehen unsere Städte aus.   Allerdings irritiert die Grafik auch hier. Die Konturen und ihre Füllung sind nicht deckungsgleich, fallen auseinander. So als wäre das nur eine Skizze, ein Entwurf. Als könnte diese Stadt das, wozu sie geplant ist, nicht wirklich ausfüllen. Als kämen hier Erwartung und Wirklichkeit nie zur Deckung. So erweckt diese Stadt den Anschein von Brüchigkeit oder Vergänglichkeit.   Die Stadt über dem Himmel hat klare Kanten und eine feste Mauer, die in der Grafik wie eine Abgrenzung wirkt. Es gibt nur eine Möglichkeit, in diese Stadt zu gelangen: durch das Tor, in dessen Bogen sich schon der goldene Glanz der Stadt findet.   Menschenleer sind beide Städte. Auch das irritiert. Mindestens in unseren Städten ist das anders. Da sind viele. Wie finden diese vielen Menschen das Tor, das zur anderen Stadt führt?

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Thema

Unterstützung: Das Wetter am Quartierfest war überraschend anders, die Beteiligung aus dem Quartier überraschend gross.

Ein Aufbruch ins Quartier in Olten

Von Projekten zu träumen wagen Von Christine Moll

Vorbereitungssitzung im Frühjahr zu dritt und wir stellen erstaunt und auch etwas traurig fest: unser Völkerfest, seit Langem fester Bestandteil unseres Gemeindelebens, funktioniert nicht mehr. Trotzdem wagen wir zu träumen.

Was ist überhaupt möglich? Wie wäre es mit einem Quartierfest, das die Leute aus dem Quartier organisieren, nicht wir als Kirche? Ist das nicht zu viel Arbeit? Findet man überhaupt Leute im Quartier, in dem die Kirche steht, aber niemand von unseren Kirchgängern wohnt?

Ist das nicht zu viel Arbeit? Der Auftrag Grosszügigerweise bekam ich die Aufgabe zugeteilt, innert sechs Wochen drei Personen im Quartier zu finden, die mit der EMK gemeinsam ein Quartierfest organisieren möchten. Da

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stand ich nun, mit einem Traum, einer Aufgabe und einem Auftrag. Beim einzigen mir bekannten Gesicht, dem Kebab-Verkäufer begann ich. Nicht mit Traktaten, sondern mit dem Traum und mit der Neugier auf die Quartierbewohner. Bei manchen Türen ging ich weiter. Nicht einmal, dreimal ging ich beim Sport- und Jagdwaffenladen weiter. Sollen wir als Kirche mit einem Waffenladen etwas gemeinsam organisieren? – Dieser Ladenbesitzer sagte als erster zu mitzuhelfen.

Das einzige mir bekannte Gesicht Das Fest Das Quartierfest hat stattgefunden, in einem Rahmen, wie wir es im Vorfeld nicht für möglich gehalten haben. Aber es hat geregnet, wie noch kaum einmal anfangs September. Misserfolg? Da nicht ganz so viele Leute da waren, hatten wir die Möglichkeit, ein paar Menschen besser kennen zu lernen, die im Quartier wohnen oder ar-

beiten. Nicht alles klappte. So war es zum Beispiel schwierig, die Gemeinde immer auf dem Laufenden zu halten und sie mit einzubeziehen, da vieles kurzfristig zum Laufen kam. Die Zeitung Aus einem weiteren Traum, erwähnt zwischen Tür und Angel, entstand ein begeistertes Redaktionsteam für eine Quartierzeitung. Doch nach jeder Redaktionssitzung habe ich das Gefühl: Das schaffen wir nie! Zweimal hat es schon geklappt. Das Interesse an unserer vierteljährlich erscheinenden Zeitung stärkt unser Selbstbewusstsein als Gemeinde, die keine vom Hocker reissende Zahlen beim Gottesdienstbesuch vorweisen kann.   Eines haben wir gelernt: Von Projekten soll man träumen und versuchen sie umzusetzen. Ob sie realisiert werden können, weiss man nie. Den Traum von einer Adventsstrasse im Quartier, müssen wir weiter träumen. Aber wir bleiben dran!


Thema

Ermutigend: Die Zeugnisse vom Wirken Gottes motivieren, weiter voranzugehen.

Wie im Bezirk Oberemmental Gottes Wirken erlebt wird

«Er wird noch Grösseres tun!» Von Jürg Schrammel

Vertrautes loslassen – und von Gottes kraftvollem Wirken überrascht wer-

so dass alle gleichzeitig lachten und weinten und herumhüpften, bis der Lehrer kam und sie wieder in ihre Betten zurückschickte …

den, das ist ermutigend, auch wenn nicht alle diesen Schritt mitgehen. Eine persönliche Momentaufnahme aus dem Bezirk Oberemmental.

Neulich während des Zeugnisteils im Gottesdienst: Ein Teeniemädchen steht auf und erzählt begeistert, was sie mit Gott im Klassenlager erlebt hat. Eine Freundin von ihr konnte vor lauter Heimweh einfach nicht einschlafen. Da hat sie mit ihr gebetet, und die Freundin wurde allmählich ruhig und spürte einen tiefen Frieden.

Der ganze Schlafsaal erfüllt vom Heiligen Geist Beten für Mitschüler Bereits einige Wochen zuvor haben zwei Jungs im Gottesdienst von einem ähnlichen Erlebnis aus ihrer zweitägigen Schulreise berichtet. Einige ihrer Mitschüler hatten Angst und konnten nicht schlafen. Da haben sie miteinander gebetet – und der ganze Schlafsaal der Jungs wurde erfüllt vom Heiligen Geist,

Gott möchte die Wunden heilen Die Einladung annehmen An einem anderen Sonntag: Die Anbetungszeit nach der Predigt ist schon zu Ende. Eine Frau aus der Gemeinde kommt nach vorne und teilt mit uns, was ihr Gott aufs Herz gelegt hat. Sie hat den Eindruck, dass Gott uns in diesem Moment einlädt, ihn endlich auch an diejenigen Verletzungen und Wunden heranzulassen, die wir ihm bisher vorenthalten haben. Er möchte sie heilen!   Wir holen das grosse Holzkreuz, das im hinteren Teil des Gottesdienstraumes steht. Während das Lobpreisteam spontan noch weitere Lieder spielt, kommen nach und nach einige Menschen nach vorn, knien vor dem Kreuz nieder und reagieren auf das, was ihnen der Heilige Geist gezeigt hat.

sind nicht spektakulär – und doch gewaltige Ermutigungen für mich. Ermutigungen mitten in einem schwierigen Wegabschnitt, der gekennzeichnet ist durch die Notwendigkeit, viel Vertrautes loszulassen: die beiden Gemeinden Signau und Langnau, damit eine neue Gemeinde Oberemmental entstehen kann; liebgewordene Vorstellungen, wie Gemeinde sein muss; sogar geliebte Menschen, die es für sich nicht sehen, diesen Weg der Veränderung mitzugehen.

Mehr von Gottes Wirken sehen Es ermutigt mich extrem zu sehen, wie Gott unter uns am Werk ist. Das motiviert mich, nicht stehen zu bleiben, sondern weiter voranzugehen. Und es weckt in mir eine tiefe Sehnsucht, noch mehr zu sehen von Gottes kraftvollem Wirken in meinem Umfeld. Er wird noch Grösseres tun – davon bin ich überzeugt!

Veränderung wagen Solche und ähnliche Erfahrungen haben in letzter Zeit bei uns zugenommen. Sie

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Thema

Stricken: Beziehungspflege hat in StäfaMännedorf einen hohen Stellenwert.

Veränderungsschritte im Bezirk Stäfa-Männedorf

Das Gemeindeleben spielt sich unter der Woche ab

An Ideen mangelt es in unserer Gemeinde nicht. An zwei Workshops ist ein Ideen-Katalog mit neunzehn wünschenswerten Aktivitäten zustande gekommen. Die Aussagen in unserem Leitbild: «Wir sind seniorenfreundlich» und «Wir achten sorgsam auf unsere personellen und finanziellen Ressourcen», erzählen davon, dass wenige Kräfte zur Verfügung stehen und die wenigen Kräfte schon mehr oder weniger lang das Pensionsalter erreicht haben.

Zuerst wurden die vielen Ideen nach Prioritäten geordnet, was bereits zu einer Entlastung führte. Der IdeenKatalog schrumpfte so auf fünf Prioritätsgruppen zusammen.   Der Austausch in der Projektgruppe verhilft unter anderem zu einer neuen Sicht auf die bestehenden Aktivitäten. Nicht alles muss neu erfunden werden. Die Frage nach dem Ziel und Zweck einer Aktivität und nach dem Zielpublikum kann dazu führen, dass die bestehende Aktivität einen neuen Namen und ein neues Kleid bekommt. So ist aus dem «Gemeinschaftsnachmittag» das «Forum Lebensfragen» entstanden. Hier werden Kurzkurse zu aktuellen Lebensfragen aus biblischer Sicht angeboten. Der Austausch in kleinen Gruppen ist wohltuend und verhilft zu neuen Sichtweisen. Der erste vierteilige Kurs befasst sich mit Themen des Älterwerdens.

Bestehendes neu ausrichten Diese Tatsache hinderte uns nicht daran, eine Projektgruppe zu gründen, um sich der Vorschläge anzunehmen.

Beziehungen pflegen Der Wunsch, andere Menschen zu erreichen, erfordert gute Werbung. In unserer Gemeinde zeigte sich schon

Von Ruth Abächerli

Eine Vision und ein Leitbild sind hilfreich, sie verändern aber die Welt noch nicht. Diese Erkenntnis führte auf dem Bezirk Stäfa-Männedorf dazu, die schön formulierten Sätze vom Leitbild zu hinterfragen und nach einer möglichen Umsetzung auszuschauen.

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bald ein besonderes Interesse für eine Homepage. Kurz entschlossen führten wir in unserer Kapelle eine Homepage-Schulung durch. Unsere Homepage ist am entstehen und wird schon bald aufgeschaltet.   Eine Prioritätsgruppe umfasst Gebetsanliegen und persönliche Begleitung. Die Beziehungspflege innerhalb und ausserhalb der Gemeinde hat einen hohen Stellenwert. So wird Freude und Leid miteinander geteilt, Hilfe angeboten und füreinander gebetet. Die Welt verändern Das Gemeindeleben spielt sich unter der Woche ab, beim monatlichen Gebetsfrühstück, beim gemeinsamen Stricken mit Nachtessen, Kurzandacht und Gebetsgemeinschaft, bei Geburtstagsbesuchen, beim ZwergliSingen und dem Austausch mit den Müttern. Dieses Miteinander hat eine Ausstrahlung und verändert etwas in unserer Welt.


Connexio

Unterkunft: In einfachsten Hütten (s. kleines Bild) hausen Migrant/innen wie Maura und ihre Familie in Chile.

Die Methodistenkirche von Chile hilft Migranten

Für einen Hungerlohn arbeiten Von Carla Holmes

Arica, eine Stadt ganz im Norden von Chile, ist für Migranten aus Bolivien, Peru und Kolumbien das Tor ins Land. Hierher kommen Menschen, die sich in Chile ein besseres Leben erhoffen. Doch Chile ist kein Land, das Migranten freundlich gesinnt ist. Die Methodistenkirche hilft den Migranten.

Wer als Migrant nach Chile kommt, ist mit Vorurteilen und Ablehnung konfrontiert und muss sich mit Gelegenheitsjobs über Wasser halten. Arica ist eine Wüstenstadt. Die Gegend besteht aus Sand und Stein. Hier wächst ohne Bewässerung nichts. Die Stadt ist auf Wasser angewiesen, das aus dem Altiplano, dem Hochland Boliviens, ins Land geführt wird.

Ohne Bewässerung wächst nichts Miserable Lebensumstände Die meisten Migranten versuchen zu einem Hungerlohn Arbeit auf den Gemüseplantagen ausserhalb der Stadt zu finden. Erst nach zwei Jahren können sie auf einen festen Arbeitsvertrag

hoffen. Für eine Wohnung reicht das Geld nicht. Deshalb zimmern sich die Menschen am Stadtrand Behausungen aus Brettern, Wellblech, Decken und allem, was sich irgendwie verwenden lässt. Es gibt kein fliessendes Wasser und auch keine Latrinen. Viele haben keinen Strom. Einzig Wasser wird von der Stadt geliefert. Eine vierköpfige Familie bekommt pro Woche 600 Liter. Das muss für alles reichen.

Der Regierung ein Dorn im Auge Die Räumung droht Connexio hat im Rahmen einer Projektreise einige Familien besucht. Maura (im Bild) und ihre Familie kommen aus Bolivien und wohnen seit 10 Jahren in ihrer Unterkunft – ein Haus kann man es nicht wirklich nennen. Weil der Regierung von Arica diese Migrantensiedlungen ein Dorn im Auge sind, wurden sie im November informiert, dass ihre Siedlung von der Polizei geräumt wird. Da sie Ausländer sind, bekommen sie vom Staat keinerlei Unterstützung. Sie sind dann einfach obdachlos. Nach Bolivien wollen sie dennoch nicht

zurück, weil es ihnen in Chile trotz allem besser geht als in ihrer Heimat. Hilfe von der Kirche Die Methodistenkirche in Arica hat die Probleme und Lage der Migranten erkannt und betreibt eine Anlaufstelle für sie. Sie besucht die Menschen in den Siedlungen und steht ihnen mit Rat und Tat zur Seite. Auch für die von der Räumung betroffenen Familien versucht sie eine Lösung zu finden. Denn das einzige Angebot, das die Stadt den betroffenen Migrantenfamilien gemacht hat, ist in eine andere Siedlung umzuziehen. Diese wird in drei Monaten geräumt.

Mithelfen Connexio unterstützt das Migranten-Projekt der Methodistenkirche in Arica mit jährlich CHF 6000.– PC-Konto 87-537056-9

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Zentralverwaltung

Angetippt Der Kirchenvorstand tagte am 10.11.2012 in Interlaken. Dort liess er sich über den Fortschritt des Bauvorhabens des Gemeindebezirks und über die Gemeindearbeit informieren. Aus den Beschlüssen: • Die Zusammenarbeit mit dem Diakonat Bethesda wurde neu geregelt. • Das Budget 2013 wurde verabschiedet. Es sieht einen Abschluss mit einem Plus von gut CHF 270000 vor, bevor die einzelnen Fonds geäuffnet werden. Auch die Gehaltstabellen wurden gutgeheissen. Diese sehen ausser einem allfälligen Stufenanstieg keine Lohnerhöhung vor. • Dem Antrag der Zahlstelle wurde zugestimmt. Dieser sieht vor, dass Adressen aus der Datenbank gebraucht werden können, um neue Produkte der Zahlstelle zu eruieren. • Das Projekt «offene Kirche im Dorf» der EMK Region Zimmerberg wurde beschlossen.

Neu: Seit Anfang Dezember ist Gerarda-Emma Chirico für die Fragen rund um die Bewirtschaftung der Liegenschaften zuständig.

Gerarda-Emma Chirico ist die neue Sachbearbeiterin Immobilien

Liegenschaften kompetent verwalten Von Sigmar Friedrich

Für die komplexer werdende Aufgabe der Liegenschaftsverwaltung (s. Box) in der EMK ist neu Gerarda-

Der EMK-Arbeitskreis «Naturwissenschaft und Glaube» der Zentralkonferenz in Deutschland soll Kompetenzen im Bereich naturwissenschaftlichen Denkens bündeln. Das Gründungstreffen findet am 19. Januar in Würzburg statt. www.emk-naturwissenschaften.de

«Abtreibung ist keine Privatsache» lautet der Titel einer Broschüre, mit der der Schweizerische Evangelische Kirchenbund Stellung bezieht zur Volksinitiative «Abtreibungsfinanzierung ist Privatsache». Nicht durch Sanktionen, sondern durch Lebensperspektiven könnten Abtreibungen verhindert werden. www.sek-feps.ch .

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Emma Chirico zuständig. Sie hat Ihre Arbeit Anfang Dezember 2012 aufgenommen.

Gerarda, welche Erfahrungen und Kompetenzen bringst Du für Deine neue Aufgabe mit? Während eineinhalb Jahren habe ich Erfahrungen im Aussendienst beim AWD gesammelt. Dort ging es unter anderem um die Finanzierung von Immobilien. Weil eine Vertiefung meines Wissen dort nicht möglich war, wechselte ich zur Swisscom in die Immobilien-Abteilung. Dort habe ich mich in der Sachbearbeitung weitergebildet. Zuletzt war ich einige Zeit beim Hauseigentümerverband in St. Gallen. Im Januar fange ich zudem eine Ausbildung als Bewirtschafterin an.

Was findest Du an Immobilien so spannend? (lacht) Ich glaube, das liegt einfach am Südländer. Ich bin schon aufgewachsen mit all den Fragen um «Haus» und «Eigentum». Ausserdem fasziniert mich die Architektur. Die Aufgabe ist sehr abwechslungsreich: Es gibt Büroaufgaben, aber man kann auch nach draussen. Das ist ein breites Arbeitsfeld. Dein neues Arbeitsfeld ist erst im Aufbau begriffen. Was reizt dich daran? Ich liebe es, aus dem Nichts etwas zu erarbeiten. Das ganze aufziehen und von Anfang an mit dabei sein können – das macht es spannend. Was machst Du gerne, wenn Du Dich nicht gerade mit Immobilien befasst? Ich tanze gerne. Ausserdem habe ich einen Hund – seit 16 Jahren. Und Freunde sind für mich sehr wichtig.

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Zentralverwaltung

Würde im Lebensbogen

Olaf

Sachbearbeiterin Immobilien Weshalb diese neue Stelle? Die Fragen rund um die Bewirtschaftung der Liegenschaften haben zugenommen. Immer mehr wurden die Mitglieder des Bau und Verwaltungsausschusses (BVA) damit belastet. Die Bewirtschaftung der Liegenschaften bringt auch die Bezirke an ihre Grenzen bringt, wie eine Umfrage bestätigte, in der bei den Bezirken ein Bedürfnis nach Unterstützung festgestellt worden ist. Diese Situation bewog den Kirchenvorstand, ein Konzept auszuarbeiten. Klar war, dass die Unterstützung nicht zusätzlich durch die bisherigen Mitarbeitenden der Zentralverwaltung abgedeckt werden kann. Worum geht es bei der neuen Stelle? Das vom Kirchenvorstand erarbeitete Konzept sieht vor, dass in der Zentralverwaltung ein Basiswissen aufgebaut wird. Im Rahmen des Projektes werden für die grösseren Liegenschaften Berichte erstellt, die dazu dienen, allenfalls weitere Schritte zu planen. Gleichzeitig sollen die Mitglieder im BVA entlastet werden, wenn es darum geht, Bauherrenvertretungen wahrzunehmen. Wie wird die Stelle finanziert? Vom Kirchenvorstand wurde eine 50%-Stelle in der Zentralverwaltung bewilligt. Finanziert wird die Stelle aus Liegenschaftserträgen, welche in die Rechnung der Zentralverwaltung fliessen. Ende 2014 wird das Projekt evaluiert und es werden weitere Entscheide gefällt.

In der Rekrutenschule hatten wir einen, der war nicht besonders intelligent. Er hiess Olaf, das kam noch hinzu.   Beim Entladen der Pistole schoss Olaf vor sich in den Boden. Mit dem Fahrrad abkommandiert, landete er auf der Autobahn. Man nahm ihm die Waffe weg und liess ihn nicht mehr aufs Rad. Aber es blieben genügend Gelegenheiten für kleines oder grösseres Unheil. Bei einer Inspektion delegierte man ihn in die Küche, damit er die Truppe nicht blossstelle.  Olaf war geeignete Zielscheibe für Spott und Streiche. Man verknotete ihm vor dem Antreten die Schnürsenkel oder versteckte ihm die Mütze und weidete sich an seiner Verzweiflung. Einer pinkelte ihm die Schuhe voll. Heute heisst das Mobbing. Damals war es lustig.  Olaf ertrug alles gelassen und mit Würde. Wenn man über ihn lachte, lachte er mit. Der merkt gar nicht, was wir mit ihm machen, meinte jemand.   Wirklich nicht? Als er sich einmal mehr ungeschickt anstellte, schickte ihn der Korporal in die Küche, um beim Mehlschneiden zu helfen. Olaf marschierte hin und fragte nach dem Mehl. Als er zurückkam, brüllte die Bande vor Lachen. Olaf trat an seinen Platz und sagte ernsthaft: Ich weiss, ich bin dumm. Aber andere auch. Einfach anders.   Da ging ich hin und schämte mich. Marcel Reber

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Teamarbeit: Barbara Werren, Markus Kleiner und Regina Wisler (v.l.n.r.) haben den Glaubenskurs vorbereitet.

«Film hoch zwei» in Schwarzenburg – ein Rückblick

«Jeder Abend war ein Geschenk!» Von Markus Kleiner

Mitte Oktober haben wir als kleines Vorbereitungsteam voll Spannung den Kurs «Film hoch zwei» gestartet. Für uns war es ein Wagnis, denn wir wussten nicht, ob «Film hoch

zwei

»

funktioniert! Werden die ausgewählten Filme uns von den eigentlichen Fragen ablenken oder werden sie

Rückmeldung, hat mich sehr gefreut. Als ich im August von einer Journalistin gefragt wurde, welches die Zielsetzung dieses Kurses sei, habe ich gesagt: «Ich freue mich, wenn wir auf einige unserer tiefgründigen Fragen ansatzweise Antworten finden können und dann hoffe ich, dass wir bei dieser Suche auf neue Fragen stossen werden…»

uns für die Stunde, die wir fürs Gespräch haben, so inspirieren, dass wir zu den wesentlichen Kernfragen kommen?

Heute, zwei Monate, sieben Filme, viele bewegende Gespräche und ein Festbankett später, können wir sagen: Es hat sich gelohnt! Auf neue Fragen stossen Es hat sich gelohnt, wenn wir auf die Rückmeldungen der Kursteilnehmer schauen: «Der Kurs hat mir geholfen über persönliche Fragen nachzudenken», «Der Kurs hat mir geholfen, mich Gott näher zu fühlen» oder «Der Kurs hat mit geholfen, auf neue Fragen zu stossen»! Gerade diese letzte

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Ich würde sofort wieder kommen Weitere persönlich formulierte Rückmeldungen der Kursteilnehmer waren: «Der Kurs regt zum Nachdenken an!» oder «Der Kurs war sehr bereichernd und inspirierend» oder «Jeder Abend war ein Geschenk! Ich habe das Zusammensein immer sehr bereichernd gefunden und genossen. Ich würde sofort wieder kommen!» Die Teilnahme erleichtern Ich empfand es als sehr wertvoll, dass jeweils drei Generationen zusammenfanden, um einander mit dem, was in

unseren unterschiedlichen Leben anklang, zu beschenken. Dann war es für mich auch ein Aufsteller, dass wir fast an jedem Abend Gäste hatten, die sich zwar nicht für den ganzen Kurs angemeldet haben, aber sich dennoch an einem oder sogar mehreren Abend einklinkten.

Fast immer waren Gäste dabei   Das absolute Highlight war dann der Abschlussabend: Nach einem Film, der mit einem Festbankett geendet hat, genossen auch wir ein Festbankett, serviert im Stübli des Gasthof Bühl’s in Schwarzenburg. So assen wir, genossen ein Glas Wein und tauschten uns nochmals über den Kurs und das, was uns bewegte aus. Es war gut, dass wir den Kurs nicht in den Räumlichkeiten der EMK, sondern im Restaurant durchgeführt haben. Dies machte mit Sicherheit die Teilnahme leichter.


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Impressum Zeitschrift der Evangelisch-metho­distischen Kirche in der Schweiz: Erscheint monatlich Redaktor: Sigmar Friedrich

Inspirierend: Die gezeigten Filme führten im anschliessenden Gespräch zu den wesentlichen Fragen.

Redaktionsgruppe: Martina Läubli, Michael Schwaller Redaktionsadresse: Kirche und Welt, Postfach 1344, 8026 Zürich Telefon 044 299 30 85 redaktor@emk-schweiz.ch Abonnement: Schweiz: CHF 48.– (für Mitglieder und Freunde der EMK freiwillig) Ausland: CHF 68.– Postcheckkonto: EMK Schweiz, Zeitschrift Kirche und Welt, 8004 Zürich, 80-23018-5 Adressänderung/Abbestellung: Zentralverwaltung EMK Postfach 1344, 8026 Zürich Tel. 044 299 30 80, Fax 044 299 30 89 Mail: zentralverwaltung@emk-schweiz.ch

Anpassungen vornehmen Als Vorbereitungsteam haben wir den Kurs zusammen ausgewertet. Wir haben gemerkt, dass wir noch einige Anpassungen machen müssen. So möchten wir die Diskussion nach dem Film noch zielgerichteter gestalten, indem wir die schriftlichen Unterlagen noch dezidierter und bereits während des Abends einbringen. Veränderungsbedarf sehen wir in der Frage, wie wir auch das Motiv der Sehnsucht in den Kurs einfliessen liessen.

Diskussionen zielgerichteter gestalten Jeder Kursabend und jeder Film nahm eine Sehnsucht auf (Sehnsucht nach Freiheit, nach Sinn, Geborgenheit, Liebe, Beziehung und Annahme). Diese Sehnsucht versuchten wir jeweils mit einem Glaubensthema zu verknüpfen. Wir haben gemerkt, dass uns das nicht immer optimal gelang, und so werden wir auch hier für eine nächste Staffel Anpassungen vornehmen. Ich bin weiterhin überzeugt da-

von, dass sich die Sehnsucht optimal als Ansatzpunkt eines Glaubenskurses eignet! Die Fortsetzung planen Wie geht es nun weiter? Wir hoffen, dass dieser Kurs bei den Teilnehmern noch weitläufiger nachklingt. Wir sind gespannt, was wir da noch erleben werden! Auf alle Fälle werden wir im Herbst 2013 in eine 2. Staffel von «Film hoch zwei» gehen! Mit neuen Filmen, denn es gibt unendlich viele Filme, die über sich hinaus weisen und von Sehnsucht, Sinn des Lebens und Spiritualität erzählen, eben «Film hoch zwei»!   Ich bin dankbar, für alles, was werden durfte und alles, was noch wird.

Anzeigenverwaltung: Jordi AG – das Medienhaus Roland Rösti Aemmenmattstrasse 22, 3123 Belp Telefon 031 818 01 25 Telefax 031 819 38 54 E-Mail: inserate.kuw@emk-schweiz.ch Insertionsschluss für 2/13: 15.01.13 Grafik + Gestaltung: P+S Werbung AG, 8184 Bachenbülach www.pswerbung.ch Druck / Vertrieb: Jordi AG – das Medienhaus, 3123 Belp www.jordibelp.ch Kirche und Welt wird klimaneutral hergestellt: www.preservecreation.ch Bildnachweise: S.1,8 Pavel Losevsky, photoXpress.com S.2 cakeordeathcartoon.wordpress.com S.3,13 KuW S.3 shop.robertkneschke.de, pixelio.de S.5-7,10-12,14,15,23 zVg S.9 khrawlings, flickr.com S.16-17 D.Bärtschi, Fotostudio Highlight S.22 Stephan N., pixelio.de S.24 Thomas Max Müller, pixelio.de françoise, photoXpress.com

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Besondere Reiseangebote mit Tradition

Ferien in Israel und andernorts Verschiedene Personen in der EMK organisieren – teils seit vielen Jahren – Ferienangebote. Vier Angebote stellen wir hier vor. Etwas ausführlicher die «Schupperreise» nach Israel, die

ist weder «weiss» noch «schwarz», sondern voller Farben, Schönheiten und Widersprüche. Und es ist das Land, in dem sich das Leben des Alten und Neuen Testamentes abgespielt hat!

Hansueli Markwalder organisiert.

«Israel ist eine Reise wert!», haben meine Frau und ich nach unserer ersten Israel-Reise empfunden! Seitdem organisieren wir selbst Reisen nach Israel. Dabei ist uns besonders wichtig, dass wir neben den Sehenswürdigkeiten des Landes mit Juden, palästinensischen Christen, mit messianischen Juden, mit Journalisten und mit Menschen zusammenkommen, die praktische Versöhnung zwischen Juden, Muslimen und Christen praktizieren! Land voller Farben Zusammen mit der Reisefirma «Twerenbold» haben wir eine sehr attraktive Reise zu äusserst günstigen Bedingungen zusammengestellt. Diese Israel-Schnupperreise ist in erster Linie für Verantwortungsträger der EMK gedacht, wie z.B. Pfarrpersonen, Gemeindeleiter/innen, Sonntagschulund Jugendleiter/innen, sowie übrige Personen in den Leitungen der EMK.   Unsere Idee ist, Verantwortungsträgern der Kirche einen persönlichen Einblick in Israel zu vermitteln, damit diese dann in differenzierter Form Eindrücke weitergeben können! Israel

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Von der Wüste kommend Unsere Reise beginnt in der Wüste Negev, führt nach Massada via Totem Meer zum subtropischen Naturpark En Gedi. Qumran, Jericho und der See Genezareth sind weitere Destinationen. Dann geht es weiter über die Carmel-Panoramastrasse nach Cäsarea, Tel Aviv und Jerusalem.   Es besteht auch die Möglichkeit Bethlehem im palästinensischen Autonomiegebiet zu besuchen und mit palästinesischen Christen zu sprechen. Vorgesehen ist zudem eine Begegnung mit dem Journalisten und Theologen Johannes Gerloff sowie mit der Gemeinschaft der Versöhnung aus Juden, Muslimen und Christen.

Eckdaten Israel – Schnupperreise für Entscheidungsträger der Kirche 6.–11. November 2013 Kosten: ab CHF 450.– pro Person Auskunft/Anmeldung: Hansueli Markwalder, 031 911 02 17, hansueli@markwalder.li Anmeldeschluss: 1. April 2013

Vor 27 Jahren reiste eine grosse Gruppe von Frauen zum ersten Mal auf die schöne Insel Ischia mit Pfarrer Walter Geiser. Seit 2001 wurden dieses Angebot von Werner und Heidi Wydler geleitet, jedes Jahr zwei Wochen im Oktober. 46 Gäste, Ehepaare und alleinstehende Männer und Frauen konnten sich so 2012 bei sonnigem und warmem Wetter erholen, die Gemeinschaft geniessen und bei den täglichen Gottesdiensten im Freien mit dem einmaligen Blick auf die Citara-Bucht Gottes Nähe erfahren. Die Gäste nahmen einmal mehr gerne die angebotenen Ausflüge zu den umliegenden Sehenswürdigkeiten in Anspruch. Daneben wurde das hoteleigene Thermalbad rege benutzt. Mit Freude und Leidenschaft haben wir während 12 Jahren diese Ferien geleitet, uns jedoch entschieden, das Angebot 2013 zum letzten Mal auszuschreiben und nächstes Jahr einen würdigen und guten Abschluss zu feiern.

Eckdaten Ferien im Hotel Capizzo in Forio auf der Insel Ischia 12.–27. Oktober 2013 Kosten: ab CHF 900.– pro Person Auskunft/Anmeldung: Werner und Heidi Wydler, 043 538 87 68, heidiwydler@bluewin.ch


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Zum 18. Mal organisiert Armin Camastral 2013 Ferien in der Toscana. 2012 waren 49 Feriengeniesser zusammen. Fixpunkte im Programm bildeten die Andachtszeit und die Mahlzeiten, zwei Ausflugtage und der italienische Markt-Samstag. Dazwischen war viel freie Zeit, um am Strand zu laufen, in den warmen Meereswellen zu baden, auszutauschen, hinzuhören, miteinander mit sich selber und mit Gott Zeit zu haben. Die gesamte Ferienanlage liegt im Grünen, mit einem Pinienhain, der sich bis zum Privatstrand erstreckt. Bäume, Pflanzen und Blumen der Mittelmeer Toscana: Steineichen, Eichen, Korkeichen, Mittelmeerpinien, Zypressen, Wacholder und Tamarisken. Das heisst, Ferien in ständigem Kontakt mit unversehrter Natur.   Eine Teilnehmerin schreibt: «Wie jedes Jahr war der Abendmahlsgottesdienst am Ferienende ein Höhepunkt. Jesu Liebe zu und und untereinander hat uns verbunden und reich gesegnet.» (M.Zangger, Mettmengstetten)

Eckdaten EMK-Toscana-Ferien 21.Sept.–5.Okt. 2013 Kosten: ab CHF 730.– pro Person Auskunft/Anmeldung: Armino Camastral, 081 284 40 03, armin.camastral@gmail.com Blick auf die Parkanlage: www.rivadeglietruschi.it

fen im Toten Meer liegen. Ruhige Wüstenlandschaften, grüne, fruchtbare Gegenden, Altes und Neues, Höhepunkte im Zusammenhang mit der biblischen Botschaft werden begeistern. Juden, Christen und Araber werden wir erleben.   Das sagen Teilnehmer/innen: «Die kompetente Organisation und Führung der Reise durch euch beide hat uns beeindruckt. So haben wir uns die Reise gewünscht: Das Land der Bibel kennen zu lernen in einer natürlichen Art und Weise.» (Regina und Erwin, Hettlingen)

Eckdaten Im April 2013 bieten Urs und Hanni Ramseier wieder eine vierzehntägige Israelreise an. Eine dritte Woche in Eilat ist optional buchbar. Zum 14. Mal organisieren Ramseiers diese Reise, bei der Sie biblische Orte live erleben und dort stehen können, wo Jesus oder alttestamentliche Personen gewirkt und gepredigt haben. Sie erhalten Informationen und lernen Hintergründe kennen, erleben die orientalischen Märkte in Jerusalem oder Akko oder können wie ein Korkzap-

Israelreise 7.–21./28. April 2013 Kosten: ab CHF 1575.– pro Person Urs Ramseier, 071 351 19 17, uh.ramseier@gmx.ch www.emk-herisau.ch > Angebote > Besondere Angebote Anmeldeschluss: 13. Januar 2013

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Zentrale Dienste Bildung und Beratung CHF 133 429.– Interne Beiträge CHF 200 700.–

Seniorenarbeit CHF 62 250.–

Externe Beiträge CHF 54 653.–

Kommunikation CHF 153 208.–

Takano allg. CHF 467 672.–

Jugendpfarrer CHF 81 000.–

Mitglieder Die nachfolgenden Personen sind neu «bekennende Glieder» der EMK. In einem Gottesdienst haben sie sich öffentlich zu ihrem Glauben bekannt und sich verpflichtet, die EMK in ihrem Dienst und Auftrag zu unterstützen. am 26.8.2012 Büren-Grenchen Stefanie Chavez Arias Aguirre Dick Chavez Arias Solothurn Awo Mawueyram Tsoblewu Thun Damaris Nyffenegger Andrea Müller Ursula Müller-Stucki Matthias Reusser Stastka Kuchtova Reusser Benjamin Adam-Jenzer am 23.9.2012 Bern Cornelia Amstutz-Voegelin Daniel Amstutz-Voegelin Silvia Tapis Pascal Tapis Solothurn Martha Moreno Gomez Ivoska Seiffert am 30.9.2012 St. Gallen-Teufen Sori Pfeifer Juri Pfeifer am 21.10.2012 Bern Gründung Magdalena Scheurer Uzwil-Flawil Armin Gratzei Bettina Gratzei-Beusch Joe Ruckstuhl

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Zentralverwaltung CHF 379 716.– JK/Gremien CHF 176 235.–

Kabinett CHF 548 177.– EMK Schweiz CHF 262 465.–

Zentrale Dienste (Teil 5)

Seniorenarbeit 55+ Eine Serie mit kurzen, steckbriefartigen Beschreibungen stellt die «Zentralen Dienste» vor. In dieser Ausgabe die Beauftragte für Seniorenarbeit 55+ und die Takano-Fachstelle.

Die Arbeitsbereiche Die Beauftragte für Seniorenarbeit 55+ setzt in ihrer Arbeit folgende Schwerpunkte: • die Altersgruppe 55+ in ihrer Bedeutung als Kompetenz- und Erfahrungsträger stärken • die Bezirke und Leitungsgremien in gerontologischen und alters spezifischen spirituellen Fragen beraten • Fachtagungen zur kirchlichen Seniorenarbeit organisieren und durchführen

Zur Strategie Demografische Veränderungen fordern die Kirche heraus, ihre Arbeit gezielt auch auf die vier Altersgruppen ab 55+ auszurichten. Durch die Arbeit der Seniorenbeauftragten werden Gemeinden unterstützt und ermutigt, Senioren-Projekte zu lancieren, mit denen Kirchendistanzierte Zugänge zum Glauben und zur Gemeinde finden. Personen Susanne Vögeli, Beauftrage für Seniorenarbeit 55+, 50%

Die Beauftragte für Seniorenarbeit 55+ sensibilisiert Bezirke und Leitungsgremien für die veränderten Handlungsspielräume älterer Menschen in Kirche und Gesellschaft und zeigt deren vielfältige Möglichkeiten auf.


Zentrale Dienste Bildung und Beratung CHF 133 429.– Interne Beiträge CHF 200 700.–

Seniorenarbeit CHF 62 250.–

Externe Beiträge CHF 54 653.–

Kommunikation CHF 153 208.–

Takano allg. CHF 467 672.–

Jugendpfarrer CHF 81 000.–

Zentralverwaltung CHF 379 716.– JK/Gremien CHF 176 235.–

Kabinett CHF 548 177.– EMK Schweiz CHF 262 465.–

Zentrale Dienste (Teil 6)

Takano Fachstelle und Jugendpfarrer Die Takano Fachstelle unterstützt die Bezirke (in ihrer Arbeit) Kinder, Jugendliche und damit auch ihre Eltern zu erreichen.

Der Arbeitsbereich Die Takano Fachstelle ist das Kompetenzzentrum für die Arbeit mit Kindern, Jugendlichen, jungen Erwachsenen und Familien der EMK. Wir dienen den Gemeinden als primäre Anlaufstelle. Wir machen das Knowhow der Gemeinden verfügbar und geben das gesammelte Wissen aktiv weiter. Dies geschieht durch Innovation, Ressourcen, Beratung, Camps, Schulung sowie Partizipation. Zur Strategie Damit Kinder und Jugendliche in die Nachfolge von Jesus geführt werden können, müssen sie gefördert und begleitet werden. Es braucht konsequente Investition in die Jugend.

Als Fachstelle unterstützen wir Gemeinden darin beziehungsorientierte Kontakte zu leben und dadurch nachhaltig mit Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsene unterwegs zu sein. Personen Michèle Bachmann, Micha Kunkler, Barbara Morf, Martin Graber, Martin Schwarz, Brigitte Kirschbaum, Ursula Schweizer, Reto Nägelin, Beat Bachmann.   Total 465% Stellenprozente, davon sind 60% Jugendpfarrer-Engagement und 20% zur Zeit vakant.

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Lichter der Hoffnung weitertragen

Bewegungsmelder Von Urs Schweizer

Eines Tages lag es einfach da, das Aufgebot, das feinmotorisch und kunsthandwerklich leicht defizitär veranlagten Männern, also zum Beispiel mir, einmal mehr einen Moment des Selbstzweifels bescherte: Herzliche Einladung zum Räbeliechtli-Schnitzen, zum Anlass also, der standfest wie ein Leuchtturm den gegen das Ufer rollenden Halloween-Wellen trotzt, und der, so will es die ebenso unerschütterliche Tradition, in den Händen der Väter (und Grossväter) liegt.   Immerhin dachte ich schon am Vorabend des Schnitzens daran, unseren jüngsten Sohn zu fragen, was er denn gerne auf seiner Räbe haben wollte. Dies verschaffte mir einige Zusatzmomente der gedanklichen Vorbereitung, die mir angesichts des Wunsches «Eine Burg!» doch ziemlich gelegen kamen ...   Als ich mein Werk dann vollendet und unserem Sohn gezeigt hatte, erhielt ich als Belohnung einen Blick der staunenden Dankbarkeit, der nicht einmal durch zehn Grosspackungen After

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Eight aufgewogen werden könnte. Und als unser Sohn am nächsten Abend am Räbeliechtli-Umzug teilnahm und sein Licht durch die Nacht trug, freute ich mich einfach von Herzen mit ihm. Diese Freude wurde lediglich durch den Umstand getrübt, dass die vorbeiziehenden Kinder bei zahlreichen Häusern die Aussenbeleuchtung von teilweise monströser Leuchtkraft aktivierten, was die Räbeliechtli doch jeweils etwas ärmlich aussehen liess ...   Und wenn ich mir in diesen Tagen in Erinnerung rufe, dass es auf der Erde keinen Ort gibt, wo wir für immer bleiben könnten, dann will ich erst recht nicht heute leben, als gäbe es kein Morgen. Ich will auch nicht im Gestern verharren oder auf das Morgen hoffen, als gäbe es kein Heute. Ich möchte vielmehr zuversichtlich ein Licht der Hoffnung für die Gegenwart und die Zukunft durch die Nächte dieser Erde tragen – und darauf vertrauen, dass dies nicht nur von Bewegungsmeldern wahrgenommen wird.


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