Banff-Tour Magazin 2018

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MOUNTAIN BANFF Centre

Film Festival World Tour

THE FROZEN ROAD Auf dem Rad durchs eisige Kanada

Schutzgebühr: 5 EURO

PRÄSENTIERT VON

MAMMOTH Mit Vierbeinern gegen den Klimawandel

Mitmachen & Gewinnen: 2 Plätze im VAUDE-Camp deiner Wahl!

STUMPED Wie man eine 5.12a mit nur 5 Fingern klettert EINE PRODUKTION VON


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Von Mülldeponien werden Flaschen geborgen. Plastic bottles are salvaged from landfills

PRIMALOFT® IS A REGISTERED TRADEMARK OF PRIMALOFT, INC. ©2017 PRIMALOFT, INC. PRIMALOFT® IST EINE EINGETRAGENE MARKE VON PRIMALOFT, INC. ©2017 PRIMALOFT, INC.

PrimaLoft® is a registered trademark of PrimaLoft, Inc. ©2017 PrimaLoft, Inc.

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Die Flaschen werden gereinigt und zerkleinert. The bottles are cleaned and shredded into chips

2 4 Das zerkleinerte Plastik wird eingeschmolzen und zu leistungsstarken PrimaLoft®-Fasern verarbeitet. The chips are melted down and used to create high-performance PrimaLoft® fibers

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Banff Tour 2018

BANFF TOUR 2018 4

Imagination: Tom Wallisch Wenn Kinderträume wahr werden…

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Dreamwalkers – The Faroes Project Kalt und windig: Highlining auf den Färöer Inseln

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Denali’s Raven Schöne Aussicht: die Pilotin Leighan Falley betrachtet Alaska am liebsten von oben

The Frozen Road Der einsame Wolf: Ben Page kämpft sich mit seinem Rad durch den eisigen kanadischen Winter

Coverfoto: Larry Shiu, Cascade Mountain, Banff National Park® John Price; Fotos S.2: © Banff Centre for Arts and Creativity, siehe Filmberichte

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Inhalt

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Edges Yvonne Dowlen: ein Leben für den Eiskunstlauf

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Stumped Maureen Beck zeigt uns, dass man eine 5.12a auch mit nur 5 Fingern klettern kann

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Mammoth Birgt ein verlorenes Ökosystem den Schlüssel zu den Problemen der Zukunft?

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Banff, Alberta. Das kleine Städtchen in den kanadischen Rocky Mountains ist die Heimat des Banff Centre for Arts and Creativity. Hier findet seit mittlerweile über 40 Jahren alljährlich das Banff Mountain Film Festival statt. Im Laufe der Jahre hat sich das Event zu einem beliebten Treffpunkt für Fans und Filmemacher entwickelt. Mit der Banff Tour bringen wir die besten Filme des Festivals zu euch nach Europa.

DreamRide 2 Der Traum von Mountainbiker Mike Hopkins geht in die 2. Runde…

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Ab nach draußen: Für Naturfreunde in Deutschland, Österreich und der Schweiz haben die Alpenvereine allerlei zu bieten

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Gewinnspiel Gewinne 2 Plätze im VAUDE-Camp deiner Wahl!

Impressum Die Banff Mountain Film Festival World Tour ist ein Programm des kanadischen Banff Centre und wird in Deutschland, Österreich, der Schweiz und den Niederlanden exklusiv veranstaltet von der Moving Adventures Medien GmbH. | Redaktion: Daniela Schmitt | Art Direktion: Birthe Steinbeck | Grafik: Claudia Wolff | V.i.S.d.P. Daniela Schmitt | © 2018 | Moving Adventures Medien GmbH, 80337 München

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The Frozen Road

Ein Mann, ein Rad und die Einsamkeit: Inspiriert von den Abenteuergeschichten des legendären Jack London folgt Ben Page dem Ruf der Wildnis. Der 22-jährige Brite macht sich auf den langen Weg zur Inuit-Siedlung Tuktoyaktuk und radelt auf dick verschneiten Straßen quer durch ein riesiges Wolfsgebiet – bei Temperaturen von bis zu Minus 40 Grad.

Du hast deinem Film ein Zitat von Jack London vorangestellt. Haben dich seine Geschichten zu deiner Reise inspiriert? Ja, zu einem gewissen Teil schon. Ich habe sie gelesen, als ich Anfang 2015 durch die Atacama-Wüste geradelt bin. Seine eindrucksvolle Beschreibung des kanadischen Nordens brachte mich dazu, meine Amerika-Etappe mit einer Reise durch eisige Kälte zu beenden. Später habe ich dann einige Geschichten wiedergelesen und mehrere Textstellen gefunden, die meine eigenen Erfahrungen widerspiegelten.

Hast du die Einsamkeit genossen oder als Bedrohung empfunden? Ich hatte Momente der Glückseligkeit, geriet aber auch immer wieder ins dunkle Tal der Einsamkeit. Ich habe gelernt, dass sich diese Phasen abwechseln. Diese Erfahrung machte es leichter, die schweren Stunden zu überstehen und die guten Zeiten zu genießen. Wie bist du auf die Idee gekommen, einmal um die Welt zu radeln? Ich habe keine Ahnung woher die Idee kam, aber ich habe diesen Traum schon seit meiner Teenager-Zeit.

„Any man who is a man can travel alone.“ Jack London

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Fotos: © Ben Page

Ben Page: Allein am Ende der Welt

Banff Tour 2018


Banff Tour 2018

Ganz allein durchquerte Ben Page das Wolfsgebiet im Norden Kanadas. Eine Waffe hatte er nicht dabei.

Ben Page liebt es, draußen zu sein und fährt Fahrrad, seit er denken kann. Während einer kurzen Episode als Rennradfahrer beschloss er, dass Bestzeiten nicht alles sind und zog aus, um die Welt in seinem eigenen Tempo zu erkunden.

Während meines Studiums nahm ich mir dann vor, die Weltumrundung gleich nach dem Abschluss anzutreten. Ich war 22, ich hatte ungefähr 10.000 Dollar gespart und es gab nichts, was mich zurückhielt. Für ein solches Abenteuer war es vermutlich der beste Zeitpunkt in meinem Leben. Würdest du sagen, dass du auf die Winter-Etappe gut vorbereitet warst?

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The Frozen Road

Zumindest so gut, wie es mir mit meinem beschränkten Budget möglich war. Ich hatte in den ersten Wintermonaten in einem Outdoor-Laden gearbeitet und konnte dort relativ günstig Winterbekleidung kaufen. Auf ebay erstand ich ein Paar alte Militärstiefel für 25 Dollar, in denen meine Füße auch bei Minus 40 Grad Kälte noch warm blieben. Den Schlafsack hatte mir mein Vater geliehen. Aber wenn ich nicht mit einem Fat Bike gesponsert worden wäre, hätte ich die Etappe gar nicht antreten können. Was war furchteinflößender: die Temperaturen oder eine mögliche Begegnung mit einem Wolf? Schwierig zu sagen! Vor der Kälte hatte ich schon Angst, bevor ich überhaupt in Kanada ankam. Berechtigterweise: Am Ende habe ich tatsächlich kleinere Erfrierungen im Gesicht und Nervenschäden an Fingern und Zehen davongetragen. Die Wölfe haben mich eher psychisch fertiggemacht. Einmal sind sie mir drei Tage gefolgt. Ich habe sie nie zu Gesicht bekommen, doch in der Nacht hörte ich sie heulen. Es fiel mir schwer, die Gefahr realistisch einzuschätzen: Waren die Wölfe wirklich eine Bedrohung oder redete ich mir das nur ein?

Hattest du manchmal das Gefühl, deinen Verstand zu verlieren? Ja, absolut. Manchmal schrie und fluchte ich in die einsame Stille hinein, dass es nur so krachte. Meistens dann, wenn ich gerade etwas gefilmt hatte und meine eiskalten Hände in den Handschuhen langsam wieder auftauten, was unglaublich schmerzhaft war. Es dauerte immer einen Moment, bis ich merkte, dass ich gerade durchdrehte – und ich mich wieder beruhigen konnte. Wenn etwas schief läuft, ist es eben schwer, eine positive Haltung zu bewahren. Es gab aber nichts, dass mich von meinen Sorgen und Ängsten hätte ablenken können. Als ich mich den Fluss entlang kämpfte, holten mich die negativen Gedanken ein, sobald ich in mein Zelt kroch und mich schlaflos im Schlafsack hin- und herwälzte. Ich war hellwach. Und meine Phantasie ging mit mir durch. Warum hast du deine Reise mit der Kamera dokumentiert? Ich wollte meine Geschichte mit meinen Freunden teilen – und jetzt natürlich auch gerne mit einem größeren Publikum. Aber jeden Abend Tagebuch zu schreiben, dafür wäre ich einfach nicht diszipliniert genug gewesen.

Auf Bens Website findet ihr weitere Infos und Bilder zu den anderen Etappen seiner Weltreise: www. anotherhorizon. org

Jack London wurde am 12. Januar 1876 in ärmlichen Verhältnissen in San Francisco geboren. Er versuchte sich als Austernräuber und Matrose und zog als Eisenbahntramper durch die Lande, bevor er das Abitur nachholte und begann, an der Universität Berkeley zu studieren. Zu dieser Zeit schrieb er seine ersten Kurzgeschichten, die allerdings niemand veröffentlichen wollte. 1897 lockte ihn der Goldrausch nach Alaska. Gold fand er keines, doch das Leben inmitten der unerbittlichen Natur des hohen Nordens faszinierte ihn. Er machte es zum Dreh- und Angelpunkt seiner Geschichten und traf damit den Nerv der Zeit. Um 1900 war er schlagartig berühmt. Jack London verfasste über 50 Bücher und Hunderte von Kurzgeschichten, von denen einige zu literarischen Klassikern wurden, z.B. „Ruf der Wildnis“ (1903). Das Zitat aus dem Film „The Frozen Road“ stammt, wenn auch in leicht abgewandelter Form, aus der Kurzgeschichte „To Build a Fire“.

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Banff Tour 2018

Stumped

DAYS OF FUTURE PAST Die mit 5.12a (entspricht einer 8/8+ nach der UIAA Skala) bewertete Route liegt im Boulder Canyon in Colorado.

Fünf Finger und ein Stumpf: Maureen Beck

In greifbarer Nähe: Mit ihrer ersten 5.12a hat Maureen Beck sich einen Traum erfüllt.

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Fotos: © Cedar Wright, © Taylor Keating (r. a.)

Maureen Beck kam ohne eine linke Hand zur Welt. Mit 12 Jahren wagte sie sich zum ersten Mal an den Fels, doch so richtig vom Kletterfieber befallen wurde sie während ihres Studiums. Vier Tage in der Woche – mindestens – findet man sie bei ihrer Lieblingsbeschäftigung – entweder draußen oder in der Halle.


E Banff Tour 2018

„Es macht mir Spaß, den Leuten zu beweisen, dass Klettern mit einer Hand nicht unmöglich ist!“ Schließlich hat Maureen Beck ja noch ihren „Stumpf “ und gut getaped macht der so Einiges mit. Er hielt sie jedenfalls nicht davon ab, ihre erste 5.12a zu klettern. Und es sieht nicht so aus, als ob er sich in naher Zukunft auf diesen Lorbeeren ausruhen könnte. Denn Maureen plant ihre erste große alpine

„Ich will nicht nur eine gute einarmige Kletterin sein.“ Maureen Beck

Stumped

High Five! Route: „In diesem Sommer möchte ich den Lotus Flower Tower in Kanada besteigen. Das ist etwas, was meine Fähigkeiten als Sportkletterin bei weitem übersteigt. Definitiv außerhalb meiner Komfortzone! Aber die Route wird mich klettertechnisch voranbringen – und darauf freue ich mich schon jetzt!“ Abenteuertrips findet sie generell spannender als Wettkampfklettern. Sie hat bereits an einigen World Cups teilgenommen – gewann sogar Gold bei den IFSC World Championships in Paris 2016 – aber dieser Sieg hatte für sie leider einen schalen Beigeschmack. Sie hatte damals den Eindruck, dass die Organisatoren für die behinderten Kletterer absichtlich zu einfache Wettkampf­ routen geschraubt hatten – auch im Finale. „Ich befürchte, dass sich daran auch in Zukunft nichts ändern wird. So lange die Zahl der Athleten nicht steigt, wird es für den IFSC keinen Grund geben, ins Paraclimbing zu investieren – und es zu verbessern.“ Drei Kategorien gibt es hier bislang, um die sportliche Leistung überhaupt vergleichen zu können: Kategorie A: Amputierte und Athleten mit anderer physischer Behinderung, Kategorie B: Athleten mit Seh­behinderung, Kategorie C: andere Arten von Behinderung. Trotzdem ist und bleibt die Art der Einschränkung für jeden Sportler eine sehr individuelle Angelegenheit, die nur bedingt vergleichbar ist. In einem Punkt werden behinderte Sportler aber gerne alle gleich behandelt: Menschen ohne Behinderung bewerten ihre sportlichen Leistungen als „unglaublich inspirierend“. Darüber kann sich Maureen Beck nur wundern: „Es ist ja in Ordnung, jemanden inspirierend zu finden, der sich richtig reinhängt und an seine persön­lichen Grenzen geht. Aber bei behinderten Athleten liegt die Latte

50 5 5.12a 5 Versuche

Monate

Schwierigkeitsgrad

Finger

Route: Days of Future Past / Colorado, Boulder Canyon

offenbar so niedrig, dass wir schon als „inspirierend“ an­ gesehen werden, wenn wir das gleiche machen wie alle anderen auch.“ Anderen Menschen mit Behinderung möchte Maureen dagegen gern ein Vorbild sein. Nicht umsonst engagiert sie sich bei Paradox Sports, einer Organisation die sich dafür einsetzt, den Klettersport auch Menschen mit körperlicher Behinderung näherzubringen. „Aber auch da würde ich eher sagen, dass ich sie zum Klettern motiviere.“ Dass der Film „Stumped“ auf der Banff Tour gezeigt wird, freut sie ganz besonders: „Mit dem Film habe ich die Chance

Maureen Beck Neben ihrer Leidenschaft fürs Klettern hat Maureen eine ausgeprägte Schwäche für Hühner, Hunde, ihren Garten und Scotch Whiskey.

gehabt, auf das Thema aufmerksam zu machen. Und ich hoffe, dass die Leute in Zukunft eher daran interessiert sind, authentische Geschichten zu hören.“ Und behinderte Sportler nicht auf Grund ihrer bloßen Existenz bewundern.

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Blinder Blindtext

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Banff Tour 2018


Banff Tour 2018

Blinder Blindtext

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Mammoth

Banff Tour 2018

Pleistozän Park: Vierbeiner gegen den Klimawandel

Zwei Russen möchten mit der Wiederansiedelung von großen Tierherden das Auftauen des arktischen Permafrostbodens verhindern. Das klingt verrückt genug, um als Vorlage für einen Hollywoodfilm durchzugehen. Doch die Geschichte ist wahr, das Problem ist real und der Lösungsvorschlag für das Klimaproblem: zumindest ungewöhnlich.

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„Ich bin keiner dieser verrückten Wissenschaftler, die die Welt bloß grüner machen wollen. Ich versuche, das große Problem des Klimawandels zu lösen.“ Nikita Zimov

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DIE SIBIRISCHE TUNDRA Im Pleistozän wurde das Grasland von Abertausenden von Tieren bevölkert. Heute ist das Öko­­s ystem der „Mammutsteppe“ verschwunden.

Fotos: © aus dem Film "Mammoth"

Ebenso ungewöhnlich ist der Mann, der diesen Lösungsvorschlag erarbeitet hat: Sergey Zimov. Der Geophysiker hat fast sein ganzes Leben in der Abgeschiedenheit Sibiriens verbracht und schon vor Jahren erstaunliche Weitsicht bewiesen. Er war sich sicher: Die steigenden Temperaturen in der Erdatmosphäre werden dazu führen, dass der sibirische Permafrostbodens langsam aber sicher auftaut. Und sobald die momentan noch im Boden eingeschlossenen Treibhaus-


Banff Tour 2018

Mammoth Weitere Infos zum Pleistozän Park gibt es auf www.pleistocenepark.ru oder auf www.facebook.com/ PleistocenePark

gase erst einmal freigesetzt sind, werden sie den Treibhauseffekt noch einmal enorm beschleunigen. Anders als die meisten seiner Kollegen sah der Wissenschaftler die Lösung dieses Problems nicht in der Entwicklung neuer Technologien. Der Exzentriker Zimov blickte statt­ dessen in die menschenleeren Weiten der Tundra – und in die Vergangenheit. Öde und verlassen, so wird Sibirien häufig beschrieben. Dabei bevölkerten einst große Herden von Wollhaarmammuts, Moschusochsen, Rentieren und Steppenbisons die heutige Tundra. Im Pleistozän, vor 2,5 Millionen Jahren, war die weitgehend baumlose Mammut­ steppe die nördliche Variante der afrikanischen Savanne. Mit ihren krautigen Blüten­ pflanzen und Gräsern bot sie unzähligen Pflanzenfressern Nahrung, doch das Ökosystem verschwand am Ende der letzten Eiszeit. Zimov glaubt fest daran, dass es sich wiederbeleben lässt. Den ersten Schritt dafür hat er 1989 mit der Gründung des Pleistozän-Parks bereits gemacht. Auf einer Fläche von 16 Quadratkilometern leben hier nun wieder eigens angesiedelte Bisons, Moschusochsen, Elche, Pferde und Rentiere. Doch Sergey und sein Sohn Nikita, der die Leitung des Park inzwischen übernommen hat, möchten mit ihrem Experiment

nicht nur beweisen, dass man das Ökosystem der Mammut­ steppe rekonstruieren kann. Sie sehen in ihrem Projekt großes Potenzial, die Erderwärmung zu verlangsamen. Vor 50 Jahren lag die durchschnittliche Temperatur des sibirischen Permafrost­ bodens noch bei Minus 6 Grad. Heute liegt sie bei Minus 3. Immer noch unter Null, aber die Geschwindigkeit dieser Erwärmung innerhalb dieses kurzen Zeitraums ist alarmierend. Das Problem sind die im Permafrost gespeicherten Gase Kohlendioxid und Methan. Sie bilden sich, wenn organisches Material zersetzt wird – und zwar im Sommer, sobald der Boden oberflächlich ein wenig auftaut. Beim nächsten Kälteeinbruch werden diese Kohlenstoff­ver­bindungen dann wieder ein­gefroren. Neueren Schätzungen zufolge sind auf diese Weise allein auf der Nord-­ halbkugel 1672 Gigatonnen

Kohlenstoff im Boden gespeichert. Werden sie freigesetzt, beschleunigen sie den Treibhauseffekt. Horrorszenarien von der Art eines „arktischen Armageddons“ sind aber nicht zu erwarten, da der Prozess der Methanfreisetzung sehr langsam ablaufen würde. Trotzdem: Laut Zimovs Theorie könnte ein Großaufgebot von Pflanzenfressern genau diesem Prozess noch entgegenwirken. Er sagt: Die Tiere werden dafür sorgen, dass die Wälder sich nicht weiter ausbreiten und die Tundra wieder wie einst von Gräsern und Sträuchern dominiert wird. Helle Gras­flächen speichern die von der Sonne abgegebene Wärme in einem wesentlich geringeren Maße als dunkle Wälder, tragen also eher zur Abkühlung bei und wirken so dem Treibhauseffekt entgegen.

Sergey Zimov

Nikita Zimov

Der Gründer des Pleistozän Parks veröffentlichte 2014 sein „Wild Field“Manifest, in dem er die Bedeutung von GraslandÖkosystemen für den Klimawandel erläutert.

Nach seinem Studium in Novosibirsk trat der jetzige Direktor des Parks in die Fußstapfen seines Vaters und setzt dessen Ideen konsequent um.

Im Winter verhindern die Tiere dann zusätzlich, dass der Boden durch eine lockere Schnee­decke isoliert wird. Weil sie den Schnee platt­trampeln, kann die Kälte den Untergrund besser durch­ dringen und ein weiteres Auftauen verhindern. Alles kalt, alles gut? Vielleicht. Mittlerweile glauben nicht mehr nur die Zimovs allein an ihre Idee. Doch es wird eine Weile dauern, bis der Pleistozän Park groß­flächige Wirkung zeigt. Und die Mammuts? Die würden sie natürlich auch gerne wieder in ihrer Herde begrüßen. Ein Genforscher in Harvard arbeitet daran, die Eiszeitgiganten durch Rückzüchtung wieder zum Leben zu erwecken. Doch ob und wann die Tiere wieder die sibirische Mammut­steppe bevölkern werden, das kann im Moment noch niemand mit Sicherheit sagen.

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Imagination: Tom Wallisch

Banff Tour 2018

Für den kleinen Jungen auf dem Rücksitz verwandelt sich eine langweilige Autofahrt in ein aberwitziges Skiabenteuer. Wir ver­raten euch mehr über die Dreharbeiten zu „Imagination: Tom Wallisch“. NELSON, BC Als der eigentlich in St. John (Neufundland) geplante Dreh wegen Regen ins Wasser fiel, drehte die Crew den Film kurzerhand in Nelson.

Er fährt auch dort, wo kein Schnee liegt: Tom Wallisch in Aktion

Die Idee Nachdem Freeski-Legende JP Auclair und Regisseur Dave Mossop im April 2011 das mittlerweile legendäre Street Segment für „All. I. Can.,“ gedreht hatten, entwickelten sie gemeinsam das Konzept für ein Sequel. Doch da JP 2014 in Chile bei einem Lawinenunfall ums Leben kam, lag das Projekt einige Jahre auf Eis.

Der Freeskier Für Dave Mossop war Tom Wallisch der Einzige, der für die Rolle in diesem Sequel in Frage kam: „JP Auclair und Tom hatten schon in „Into the Mind“ ein gemeinsames Segment. Es war also nur logisch, ihm den Part in „Imagination“ anzubieten, damit er die Fackel weitertragen konnte.“ Und Tom Wallisch sagte sofort begeistert zu.

„Tom sollte die Fackel weiter tragen.“

Der Retro-Look „Ich liebe Nostalgie“, sagt Dave Mossop, „das ist ein tolles Gefühl.“ So verwundert es nicht, dass der Regisseur mit dem 70er- bzw. 80er-Jahre-Look des Films auch die Erinnerungen an seine eigene Kindheit etwas aufpolieren wollte.

Dave Mossop

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Die Dreharbeiten Ganze drei Wochen dauerte es, bis die zwölfköpfige Crew den nur viereinhalbminütigen Film endlich abgedreht hatte. Denn einen

Die Nachbarn „Offenbar kannte jeder in Nelson den ersten Film mit JP Auclair. Deshalb taten die Leute alles, um uns zu unterstützen“, sagt Mossop. „Aber wenn dir jemand erlauben soll, dass du auf seinem Dach Skifahren darfst, dann muss man schon sehr überzeugend sein – und auch ein bisschen charmant.“ Doch die vielen Schaulustigen, die oft stundenlang hinter dem Absperrband die Dreh­ arbeiten verfolgt hatten, kamen der Produktion am Ende des Tages auch zugute: beim großen Finale des Films, der Szene vor der Schule. The Final Shot „In Hollywood würde so eine Szene bestimmt 200.000 Dollar kosten – über 100 Komparsen, eine Drehgenehmigung für das ganze Gelände... Wir hatten das Glück, dass die Leute soviel Spaß an der Sache hatten, dass sie uns freiwillig geholfen haben.“ Dave Mossop vermutet, dass die Bewohner von Nelson mit ihrem Engagement auch das Andenken an JP Auclair ehren wollten. Für ihn selbst war das Ganze eher stressig: „Ich rannte bloß wie ein Verrückter herum und versuchte, die Szene in den Kasten zu kriegen.“ Die Vogelparade Die bunten Vögel an der Mauer sorgen nun dafür, dass keiner in Nelson die Dreharbeiten so schnell vergisst. Die Wand wurde von einem lokalen Künstler mit offizieller Erlaubnis des Bürgermeisters gestaltet. Das Bild basiert auf einem Entwurf von JP Auclair. Der gelbe Vogel in der Mitte ist inzwischen so etwas wie ein Symbol für ihn geworden. JP Forever.

Dave Mossop Der Regisseur dreht seit über zehn Jahren Skifilme, z.B. „All. I. Can. (2011) & „Into the Mind“ (2013). Daneben realisiert seine Produktions­ firma „Sherpas Cinema“ auch Werbespots.

Tom Wallisch Der Freeski-Profi aus Pittsburgh, Pennsylvania ist auf die Disziplinen Slopestyle und Big Air spezialisiert. Seit 2016 hält er den Rekord für den längsten Rail Slide der Welt: 129 Meter!

Fotos: © Jake Dyson

BLÜHENDE FANTASIE

Skifilm aus der Sicht eines kleinen Jungen auf dem Rücksitz eines Autos zu filmen, erfordert eine ganze Menge an Koordination. Die Fahrt des Autos, der Junge am Fenster und natürlich Tom Wallischs Stunts mussten genau aufeinander abgestimmt werden. Das gelang nur durch endlose Wiederholungen und mit sehr viel Geduld.


Banff Tour 2018

Imagination: Tom Wallisch Während der Dreharbeiten war eine große Vielfalt an Skills gefragt. Neben seiner Paradedisziplin „Rail Sliding“ durfte Tom Wallisch auch wiederholt unter Beweis stellen, wie punktgenau er landen kann.


Dreamwalkers: The Faroes Project

„Die Färöer Inseln sind der perfekte Ort zum Highlinen!“ Chris Eyre-Walker

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Dreamwalkers: The Faroes Project

Banff Tour 2018

Steife Brise aus NordWest

Fotos: © Chris Eyre Walker

Die „Dreamwalkers“ wollten als Erste über eine Highline auf den Färöer Inseln balancieren. Dabei ist das Archipel der stürmischste Ort, den man sich für dieses Unterfangen vorstellen kann.

DIE FÄRÖER INSELN liegen im Nordatlantik. Auf den insgesamt 18 Inseln leben 50.000 Einwohner – und 70.000 Schafe. Das Wetter wechselt ständig: Sonne, Regen, Schnee und Sturm an einem einzigen Tag ist keine Seltenheit.

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würde windig werden, aber mit einem solchen Sturm hatten wir nicht gerechnet. Wir haben uns nicht getraut, nahe an der Klippe zu stehen, weil wir Angst hatten, fortgeweht zu werden.“ In der Realität sah eben alles ein bisschen anders aus als im Internet – oder auf den Fotos, die Filmemacher Chris EyreWalker ein paar Monate zuvor von den Inseln mitgebracht hatte. Aufgeben wollten die „Dreamwalkers“ ihr Projekt nach dem etwas ernüchternden ScoutingTrip aber trotzdem nicht. Bei so

vielen verschiedenen Spots in sämtlichen Teilen der Inseln muss es ja auch immer einen Ort geben, der im Windschatten lag. Und diese Rechnung ging für die vier Highliner am Ende des Tages ja auch auf.

Wer sich nicht auf die Highline traut, für den bieten die Färöer Inseln noch viele weitere Outdoor-Optionen: beim Wandern, Mountainbiking, aber auch beim Tauchen.

Die Färöer Inseln zeigen sich im Februar gerne von ihrer fiesesten Seite. Das heißt: Windgeschwindigkeiten von 80km/h und Regen aus sämtlichen Himmelsrichtungen. Wenn die Wellen gegen die imposanten Steilklippen des Archipels donnern, spritzt die Gischt meterhoch und man versteht sein eigenes Wort nicht mehr. Fürs Highlinen keine besonders rosigen Aussichten. „Egal, wo wir hinkamen, in diesem Moment wäre es überall unmöglich ge­­ wesen, eine Highline zu spannen“, sagt Tom Peek. Der Highliner war im Februar 2017 mit seinem Teamkollegen Yuri für ein Wochenende auf die Färöer Inseln geflogen, um die Spots, die sein Team via Google Maps ausgespäht hatte, zum ersten Mal live in Augenschein zu nehmen. In erster Linie wollten sie prüfen, ob das Gestein solide genug war, um eine High­ line zu verankern. Doch es zeigte sich schnell, dass nicht die Felsen das Problem waren, sondern das Wetter. „Wir wussten, es

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Der Schweizer Alpen-Club SAC hat sich zum Ziel gesetzt, seine verifizierten Routenbeschreibungen auch in der digitalen Welt zu präsentieren. Im Sommer 2016 fiel der Startschuss für das Projekt Suisse Alpine 2020.

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Für die kommende Sommersaison gibt es unter alpenvereinaktiv.com zum Beispiel eine schöne Sammlung von Klettersteigen für Einsteiger in den Dolomiten:

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Die ersten Routen stehen ab Sommer 2018 auf der Plattform Suisse Alpine 2020 zur Verfügung. Gleichzeitig gestalten wir auch unsere Website www.sac-cas.ch von Grund auf neu. Mitglieder und Bergsportinteressierte erhalten auf unserem Portal künftig alles aus einer Hand – Tourentipps, Tourenplanungsinstrumente, Hüttenreservation, Ausbildungskurse und vieles mehr. Lass dich überraschen!

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Fotos: DAV/ Wolfgang Ehn, ÖAV: Norbert Freudenthaler, SAC: Eveline Jeanrichard

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Banff Tour 2018

Foto: © Renan Ozturk

Über den Wolken – mit Leighan Falley Sie bestand ihre Pilotenprüfung kurz bevor ihre Tochter zur Welt kam. Nachdem schon ihr Vater, ihre Großmutter und ihre Tante geflogen waren, verwundert es nicht, dass auch sie irgendwann ins Cockpit stieg.

Denali’s Raven

Leighan Falley liebt Alaska – seine hohen Berge, seine karge Landschaft. Jeden Tag genießt sie den Blick aus dem Fenster ihres kleinen Propellerflugzeugs. Die einmotorige PIPER-22-150 ist Baujahr 1957 und hat schon oft ihren Besitzer gewechselt. Im Moment leistet sie Leighan Falley gute Dienste. Als Pilotin bei „Talkeetna Air Taxi“ bringt sie seit 2015 während der Kletter­ saison zahlreiche Alpinisten in die Alaska Range. Doch in der Vorsaison sind ihre Fluggäste meist keine TouLeighan risten, sondern Falley Einheimische, die lebte einige Jahre zum ersten Mal in in Utah, Colorado ihrem Leben ihr und Montana, Land aus einem kehrte aber in ihre Heimat Alaska neuen Blickwinzurück, um in den kel betrachten. Bergen zu arbeiten In Alaska nennt – und zu fliegen. man das dann „Flightseeing“.

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„Eislaufen ist einfacher als laufen.“ Mit diesem Satz beginnt Yvonne Dowlen im Film „Edges“, Yvonne ihr Leben Revue passieren zu Dowlen lassen. „Man wurde 1925 geboren steht auf dem und wuchs in Denver einen Fuß und auf. In den 1940er und 50er Jahren tourte schiebt mit dem sie als Eiskunst­ anderen.“ ... und läuferin mit der Eis­ muss nicht zwei revue „Ice Capades“ Füße gleichzeitig durch die USA. bewegen! Es ist eine Aussage, zu der sich nicht jede Neunzigjährige hinreißen ließe, wohl aber eine, für die die Eisbahn im Laufe der Jahre zu einem zweiten Zuhause geworden ist. Fünf Tage Das Schlittschuhlaufen war ihre Leidenschaft, in der Woche ist sie dort an­zu­ die sie auch bis ins hohe Alter nicht aufgeben wollte: treffen. Mindestens. Denn: Yvonne Dowlen drehte selbst mit 90 Jahren noch ihre „Eislaufen macht eben Spaß!“ Runden auf dem Eis. „Edges“ – das Porträt einer Früher trainierte sie hier außergewöhnlichen alten Dame. Kinder und Jugendliche, heute

A LIFE ON THE EDGE

„Ich glaube, manche Menschen können ihr Leben dirigieren. Aber ich ließ meines einfach geschehen.“ Yvonne Dowlen

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Wie viele Kilometer Yvonne Dowlen in Schlittschuhen zurückgelegt hat, kann sie selbst kaum abschätzen. Sie trugen sie jedenfalls quer durch die USA, bis nach Europa und sogar nach Hollywood, wo sie mit ihrer Eiskunstlaufnummer für einige Filme gebucht wurde.

Banff Tour 2018 läuft sie einfach nur für sich und genießt ihre Bewegungs­ freiheit, die sie abseits der Eisfläche vermisst. Die Tage, in denen Yvonne vor Hunderten von begeisterten Zuschauern ihre Pirouetten drehte, sind natürlich schon lange vorbei. Trotzdem denkt sie gerne an diese Zeit zurück: „Ich war eines von zehn Mädchen in der Show. Was wir da gemacht haben, weiß ich nicht mehr so genau. Auf jeden Fall wurden wir bezahlt! Ich liebte es und blieb viele Jahre lang dabei.“ Auch wenn die Erinnerungen schon etwas eingestaubt sind; die Bewegungsabläufe, die sie vor mehr als siebzig Jahren auf dem Evergreen Lake in der Nähe von Denver gelernt hat, sind ihr noch immer vertraut. Daran konnte auch ein Auto­ unfall im Alter von 80 Jahren und sogar ein leichter Schlag­ anfall 8 Jahre später nichts ändern. Jedes Mal fand Yvonne Dowlen ihren Weg zurück aufs Eis. „Früher, als ich jünger war und es mir gesundheitlich besser ging, da konnte ich natürlich viel mehr machen,“ räumt sie ein und bezieht sich dabei nicht nur auf Kunst­stücke wie den doppelten Rittberger. Nach ihrem Schlaganfall musste sie eine ganz Menge von alltäg­ lichen Handgriffen wieder neu lernen. Doch wie so oft in ihrem Leben, meisterte Yvonne auch diese Herausforderung. Vielleicht war es ihr Glück, dass sie nie zu 100 Prozent perfektionistisch veranlagt war. Denn dann hätte sie in ihren Sport wohl nicht so lange mit so viel Freude betreiben können. Anstatt ihrer früheren Beweglichkeit hinterherzutrauern, machte sie das Beste aus ihrer aktuellen Situation. Sie hörte nie auf, an Eiskunstlauf-Wettbewerben teilzu­ nehmen und gewann in ihrer Alterskategorie (50 plus) noch die ein oder andere Medaille. Sie starb am 2. Mai 2016 an den Folgen eines Aortenaneurysmas. Auf dem Eis – so wie sie es gehofft hatte.

Fotos: © Balcony Nine Media

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Das VAUDE Klettersteig/Hochtouren Camp findet dieses Jahr im Klettersteig-Eldorado Ramsau am Dachstein statt. Unter dem Motto „Mehr Sicherheit beim Bergsport“ lernst du in verschiedenen Bausteinen die Grundlagen des Klettersteiggehens oder verfeinerst deine Klettertechnik. Betreut wirst du von staatlich geprüften Bergführern. Abgerundet wird die Veranstaltung durch ein informatives und buntes Rahmenprogramm, lasst euch überraschen.

Ort: Ramsau am Dachstein www.ramsau.com Datum: 07.06. – 10.06.2018

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Bei dem VAUDE Bike Camp steht das Thema „Sicherheit beim Mountainbiken“ im Mittelpunkt. In verschiedenen Leistungslevels erhaltet ihr viele praktische Tipps rund um Fahrtechnik, Ausrüstung, Singletrail-Touren und Orientierung in den Bergen – natürlich von und mit den VAUDE Bike Profis.

Ort: Kirchberg in den Kitzbühler Alpen Datum: 24.05 – 27.05.2018

Fotos: © Vaude: Moritz Attenberger (o.), © Carlos Blanchard

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Banff Tour 2018

PRIMALOFT® STEHT FUR NACHHALTIGKEIT PrimaLoft® stellt seit jeher den Anspruch an sich, ein ethisch und umweltbewusst handelndes Unternehmen zu sein, dessen Fokus auf der Entwicklung leistungsstarker Fasertechnologien für innovative Komfortlösungen liegt. In den letzten Jahren hat sich die Marke immer ehrgeizigere Ziele gesteckt, um sein Sortiment noch nachhaltiger produzieren und die Auswirkungen auf die Umwelt noch stärker reduzieren zu können. 2015 formulierte PrimaLoft® das Ziel, 90 % seiner Isolationsprodukte aus mindestens 35 % recyceltem Material (PCR = Post Consumer Recycled) herzustellen, ohne dabei Abstriche bei der Leistung zu machen. Bald merkte das Unternehmen, dass es noch mehr tun kann. 2017 erhöhte es die Zielmarke auf einen PCR-Mindestanteil von 50 %. Das Ergebnis ist ein Sortiment, das die hohe Leistung liefert, die PrimaLoft® zum Marktführer im Bereich der synthetischen Isolation gemacht hat, und dazu noch beim Thema Umweltschutz punkten kann.

PrimaLoft®

Erfolgsformel

1

Von Mülldeponien werden Flaschen geborgen.

2

Die Flaschen werden gereinigt und zerkleinert.

3

Das zerkleinerte Plastik wird eingeschmolzen und zu leistungsstarken PrimaLoft®-Fasern verarbeitet.

Als sich PrimaLoft® vornahm, nachhaltige Produkte herzustellen, formulierte die Marke das Versprechen, verstärkt recyceltes Material (PCR) einzusetzen, ohne dabei Abstriche bei der Leistung machen oder den Preis anheben zu müssen. An diesem Punkt spielten Weiterentwicklungen sowohl im Hause PrimaLoft® als auch entlang der gesamten Wertschöpfungskette eine Schlüsselrolle. Seit einigen Jahren kann PrimaLoft® dank technischer Fortschritte recyceltes Material beschaffen, das den hohen Leistungsansprüchen gerecht wird.

Men’s Moab Ul Hybrid Jacket mit PrimaLoft® Silver Insulation Eco

Wir haben 58,8 Millionen Plastikflaschen wiederverwertet

= 1,000,000 Plastikflaschen Seit 2015 hat PrimaLoft® mehr als 58,8 Millionen Plastikflaschen davor bewahrt, auf der Mülldeponie zu landen, und 1,5 Millionen Kilogramm recyceltes Material verwendet.

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Dreamride 2

Banff Tour 2018

„Skifahren hat meinen Mountain­ bike-Stil beein­f lusst“ Mike Hopkins

Mike Hopkins: Cross Over Mike Hopkins

„DreamRide 2“ ist die Fortsetzung von „Dream­ Ride“, den wir euch in der letzten Banff Tour ge­zeigt haben. Dieses Mal träumt sich Mike Hopkins ins verschneite Kanada…

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„Ich habe mich schon immer gefragt, ob Mountainbiken im Schnee realistisch oder witzig aussehen würde“, sagt Mike Hopkins. So gesehen war die Winterpartie für den alten Freeski-Profi längst überfällig. Weil das Konzept des Films aber ein Sommer-Outfit vorsah,

schlitterte er schließlich in Shorts und T-Shirt in Richtung Tal und landete bei seinen Versuchen, ein paar elegante ski turns mit dem Mountainbike hinzulegen, wiederholt auf seinem Allerwertesten – zwischen den Bäumen. Irgendwann kommen eben auch Spike-Reifen an ihre Grenzen…

DAS FOTO entstand im Revelstoke Mountain Resort, das mit 15,2 km die längste Skipiste Nord­ amerikas vorweisen kann.

Foto: © Bruno Long

Der MTB-Profi hatte schon immer eine Schwäche fürs Skifahren. Jetzt kann er seine beiden Leidenschaften endlich kombinieren.


OUTDOOR

SMARTER ERLEBEN — MIT GPS

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Android Wear ist eine Marke von Google LLC.


Blinder Blindtext

Banff Tour 2018

VAUDE ECO PRODUCT

Vom Fischfang z um Blickfang. Für dieses Produkt verwenden wir ein robustes, leichtes und schnelltrocknendes Polyamid-Garn. Dieses wird in einem Upcycling-Prozess aus gebrauchten Nylon-Materialien, u. a. aus Fischernetzen, hergestellt – zertifiziert nach dem Global Recycling Standard. Dadurch werden die Ozeane gesäubert und wertvolle Ressourcen gespart.

greenshape.vaude.com

Men’s Sesvenna Jacket II Isolationsjacke für Skitouren • warm, atmungsaktiv, wasserabweisend • elastische, extrem atmungsaktive Einsätze • umweltfreundlich und fair hergestellt

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