Banff-Tour Magazin 2022

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MOUNTAIN BANFF Centre

Film Festival World Tour

MEILEN STEIN Mélissa Le Nevé klettert als erste Frau die Action Directe

Schutzgebühr: 5 EURO

VOLL VERGEIGT Einmal quer durch Spanien ohne Geld & Kreditkarte

DURCH DEN BERG Wenn die Skitour zur Höhlenexpedition wird

EINE PRODUKTION VON


D I E E XT RAP ORTI ON ABENTEUER FÜR ZU HAUSE Mit unseren Streaming-Programmen RAW ADVENTURE und WILD WOMEN könnt ihr noch mehr Banff Mountain Film Festival Filme ansehen. Ihr findet sie ab Tourstart exklusiv auf unserem Streaming-Portal Outdoor-Cinema.net

PRÄSENTIERT VON

RAW ADVENTURE AB 16.02.2022

PRÄSENTIERT VON

WILD WOMEN

© Foto: Basecamp, Denali National Park, Alaska © Christian Pondella

AB 16.02.2022

PRÄSENTIERT VON

JETZT AUF TOUR Ab Mitte Mai 2022 auch als Stream


Banff Tour 2022

Inhalt

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INSIDE - A Hole New Ski Experience Bei einer Skitour in Slowenien gehen Stefan Ager und Andreas Gumpenberger auf Höhlenexpedition.

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BANFF TOUR 2022

Follow the Light Playground Kappadokien: Mountainbiker Kilian Bron jagt eine Drohne – oder sie ihn?

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Can't Beat This Place For Fun Wir zeigen euch, wer die perfekten Boote für einen GrandCanyon-Trip baut.

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If You Give a Beach a Bottle Plastikmüll im Ozean: Wie bekommen wir das Problem in den Griff?

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The Ultimate Run Freerider Markus Eder macht die ultimative Skiabfahrt und lässt dabei kein Terrain aus.

10 Filme 19

Trustfall Amber Forte und Espen Fadnes testen eine komplizierte WingsuitFlug-Choreografie.

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Cover: Basecamp, Denali National Park, Alaska © Christian Pondella

Ascend: Reframing Disability in the Outdoors Die Welt des Outdoorsports soll diverser werden: Dafür engagiert sich der einbeinige Sportler Vasu Sojitra.

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My Midsummer Morning Ohne Geld und Kreditkarte wandert Alastair Humphreys als Straßenmusiker durch Spanien. Doch sein Geigenspiel ist erbärmlich.

Wir sind zurück!

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Reel Rock: Action Directe Die Kletterin Mélissa Le Nevé kämpft mit den absolut irren Moves der ersten 9a der Welt. Wie schaffte sie es, als erste Frau die “Action Directe” zu bezwingen?

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A Dog's Tale Wenn Hunde ihr Herrchen alt aussehen lassen...

Impressum Die Banff Centre Mountain Film Festival World Tour ist ein Programm des kanadischen Banff Centre und wird in Deutschland, Österreich, der Schweiz und den Niederlanden exklusiv veranstaltet von der Moving Adventures Medien GmbH. | Redaktion: Daniela Schmitt, Henriette Schweiker, Laura Brand | Art Direktion: Birthe Steinbeck, Daniela Wiesemann | Grafik: Sebastian Vogel | V.i.S.d.P. Daniela Schmitt | © 2022 | Moving Adventures Medien GmbH, 80337 München

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INSIDE – A Hole New Ski Experience

Banff Tour 2022

Durch den Berg

Warum nur auf den Berg gehen, wenn man auch durch den Berg gehen kann? Dachten sich zumindest Stefan Ager und Andreas Gumpenberger. Bei einer Skitour in Slowenien wählten sie eine ungewöhnliche Aufstiegsroute und gingen auf Höhlenexpedition.

Eine Skitour durch den Berg. Wie seid ihr auf diese verrückte Idee gekommen? Stefan Ager: Wir haben mal eine Skitour in Frankreich gemacht, wo man teilweise unter Steinbögen durchgehen musste. Die Route führte also kurzzeitig durch den Berg. Da haben wir uns gedacht: Wie cool wäre es, das einmal viel länger und krasser zu machen? Eine Skitour – aber im Berg. Unten in eine Höhle rein, durch den Berg hoch und auf Skiern wieder runter. Insgesamt war’s dann auch voll geil. Nur im Berg war’s halt ziemlich hart. Für euch als Freerider und Paraglider war das ja auch eine ziemlich ungewohnte Umgebung. Was hat euch gereizt, in der Höhle einen Film zu drehen? Andreas Gumpenberger: Für unsere Dokus haben wir es uns zum Ziel gesetzt, selbst etwas Neues zu lernen und das über den Film auch den Zuschauern näherzubringen. Die normalen Bergsportler klettern und

Der Schauplatz: Die Poloska Höhle befindet sich in den Julischen Alpen in Slowenien. Durch ihr weit verzweigtes Höhlensystem gelangt man über 500 Höhenmeter durch den Berg Krn auf dessen Gipfel.

gehen auf Skitour und ein paar machen vielleicht noch Paragliding, aber bei der Höhle, da wissen viele schon nicht mehr ganz Bescheid. Wir auch nicht, aber wir lernen es innerhalb der Doku und so kann sich dann auch der Zuschauer da hineinversetzen: “So würde es mir als Anfänger gehen... Interessiert mich das? Vielleicht will ich Caver werden?”

„Wir Deppen mussten natürlich Ski mitnehmen.“ Stefan Ager

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Banff Tour 2022

INSIDE – A Hole New Ski Experience

Alle Bilder: © Robbie Shone | Lensecape Productions

Endlich wieder Sonnenlicht: Am Ende der Höhle haben die drei Abenteurer ihr Ziel fast erreicht

Wie hat es sich angefühlt, drei Tage im Berg zu verbringen? A.G: Ich muss echt sagen, dass ich mich außerhalb vom Berg wohler fühle als im Berg drinnen. Die Höhle war eine echte Challenge. Es war dreckig, nass und die Kleider sind irgendwann auch nicht mehr getrocknet. Man hat’s jedem angesehen, dass es an der Zeit war, wieder an die Oberfläche zu kommen. Was war die größte Herausforderung für euch? S.A.: Am schwierigsten war es, unser Equipment durch die Höhle zu transportieren. Ein normaler Caver geht mit seinem Rucksack und hat vielleicht ein bisschen Forschungsausrüstung dabei. Aber wir Deppen mussten natürlich Ski mitnehmen. 1,80 Meter lange Ski! Und das in einer Höhle, die teilweise sehr sehr eng ist und viele Ecken hat. Logistisch gesehen waren die Skier die größte Herausforderung. Und am Ende waren wir einfach

Die Akteure: Stefan Ager & Andreas Gumpenberger

fertig. Wir haben nur drei Tage im Berg verbracht, aber die waren fast schlimmer als eine vierwöchige Expedition in Pakistan. Wusstet ihr denn ungefähr, was auf euch zukommt? A.G.: Wir hatten einen Höhlenplan, ja. Aber es gab überraschend enge Stellen. Wenn man ausgeatmet hat, steckte man fest. Und wenn man den Bauch eingezogen hat, ist man durchgekommen. Da bekommst du dann schon auf einmal Respekt. Das einzige Gute dabei war, dass wir durch unseren Höhlenplan eigentlich immer wussten: Wir sind auf dem richtigen Weg. Sonst hätte es sich schlimmer angefühlt. Wären wir uns nicht sicher gewesen, dass die Route stimmt, dann hätte sogar ich Platzangst gekriegt. Ihr wart also definitiv außerhalb eurer Komfortzone unterwegs? A.G.: Ja, wir sind schon mehr an unsere Grenzen gekommen als sonst, weil die Höhle einfach ein Terrain war, wo wir uns gar nicht auskennen. Aber im Nachhinein, als wir das erste Mal das Sonnenlicht wieder gesehen haben, da haben wir gesagt: Cool, dass wir es gemacht haben.

„Wenn man ausgeatmet hat, steckte man fest. Und wenn man den Bauch eingezogen hat, ist man durchgekommen.“ Andreas Gumpenberger

haben schon einige ungewöhnliche Skitouren hinter sich. Die beiden Freerider, Paraglider und Abenteurer seilten sich bereits von einem Heißluftballon und einem Zeppelin auf den Gipfel ab. Doch ihre Expeditionen führten sie weit über die heimischen Alpen und ihre Homebase Innsbruck hinaus: bis nach Pakistan und Südamerika.

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Follow the Light

Banff Tour 2022

Für viele Besucher Kappadokiens gehört eine Fahrt im Heißluftballon bei Sonnenaufgang zum Pflichtprogramm. Doch Kappadokien lässt sich nicht nur von oben bewundern.

Follow the Light 6

Fotos: © JB Liautard

Kilian Bron geht direkt auf Tuchfühlung mit dem für Kappadokien so typischen Tuffstein, der von der vulkanischen Vergangenheit der Region zeugt und bizarre Formen bildet


Banff Tour 2022

Follow the Light

KAPPADOKIEN liegt im Herzen der Türkei. Zentrum ist der Ort Göreme, der für seine Höhlenarchitektur bekannt ist. Typisch für die Region sind außerdem die Feenkamine, die über Jahrmillionen durch Erosion entstanden sind.

In der Dunkelheit wirkt die Landschaft ganz besonders unwirklich und bietet eine geheimnisvolle Kulisse für den Mountainbikefilm.

Doch auch tagsüber scheint hinter jeder Kurve eine neue Welt zu liegen

Mountainbiken in Kappadokien: Kilian Bron erkundet neue Trails. Dabei ist ihm eine Drohne auf den Fersen und liefert außergewöhnliche Bilder.

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Tirol – dein natürlicher Abenteuerspielplatz Dir ist keine Herausforderung zu groß? Du misst dich gerne mit deinen Freunden? Du fährst in den Urlaub, um über dich hinauszuwachsen und deine Grenzen auszutesten? In Tirol findest du dein unvergessliches Abenteuer - beim flowigen Biken, kniffligen Klettern und erwandern spektakulärer Höhenmetern.

Auf einem Single Trail einfach laufen lassen: Was Skifahrer im Winter an den Bergen lieben, schätzen Mountainbiker im Sommer: Sport in der Natur, weite Ausblicke auf die Gipfelwelt und rasante Abfahrten in die Täler. Mit seinen rund 6.000 Kilometer offiziell genehmigten Mountainbike-Routen sowie mehr als 300 Kilometer Singletrails ist Tirol wie geschaffen für einen Mountainbike Urlaub in Österreich. Zwischen Arlberg und Kitzbüheler Alpen, Lienzer Dolomiten und Karwendel finden Mountainbiker aller Konditionsstufen beste Bedingungen vor. Egal ob wurzeldurchzogene Waldwege oder hochalpine Steige, die Great Trails in Tirol bieten Abfahrt-Vielfalt über das ganze Land verteilt. Flexiblen Fahrspaß verspricht auch die Bikeschaukel Tirol: Sie ermöglicht es, 15.000 der insgesamt 32.000 Höhenmeter bequem mit Bergbahnen zu bewältigen. Die besten Bedingungen für unvergessliche Momente bieten die neun Top-Regionen für einen Mountainbike-Urlaub. Hier ist man von Kopf bis Fuß auf die Zweirad-Sportler ausgerichtet.

Ein ganzes Gebiet durchqueren: Mehr als 24.000 Kilometer markierte Berg- und Wanderwege hat Tirol zu bieten. Ein Wegenetz, das in dieser Dichte und Diversität in den österreichischen Alpen seinesgleichen sucht. Darunter befinden sich anspruchsvolle Routen für erfahrene Gipfelstürmer wie auch leichtere Themenwanderungen und Wanderungen zu Bergseen oder Hütten. Konditionsstarke sollten einen der Great Walks wählen - also einen Weitwanderweg von Hütte zu Hütte, wie den karnischen Höhenweg oder den längsten seiner Gattung, den Adlerweg. Ein Gefühl von Vogelfreiheit ist dabei fast garantiert. Um Unterkünfte muss man sich bei guter Planung keine Sorgen machen: In allen Regionen gibt es ein großes Netz an Schutzhütten und bewirtschafteten Almen. Die Öffnungszeiten der Hütten orientieren sich an der besten Jahreszeit für Wanderungen in Tirol, die von Anfang Juni bis Anfang Oktober reicht – viel Zeit also für unendliche Abenteuer mit Höhenluft.

Ein vertikales Hindernis überwinden: Es ist der hautnahe Kontakt mit dem Felsen, der das Klettern im Climbers Paradise Tirol so besonders macht. In dem österreichischen Bundesland mit den meisten Dreitausendern, sind die Bedingungen dafür ideal. Namhafte Gebirgszüge wie die Lienzer Dolomiten, die Ötztaler Alpen, das Karwendel oder Kaisergebirge bieten unzählige Routen zum Klettern. Ob massiver Granit oder rauer Kalk: über 120 Sportklettergärten,


rund 80 Mehrseillängengebiete und 8 Bouldergebiete in allen Schwierigkeitsgraden versprechen eine vielseitige Kletterei in einer unvergleichlichen Dichte. Die fünf genialen Routen der Great Lines bieten neben einem atemberaubendem Landschaftserlebnis auch einen besonderen Reiz an physischer und mentaler Herausforderung. Nervenstarke Boulderer finden wahlweise knifflige Probleme in der Natur oder Angebote in der Halle. Klettersteig-Liebhaber gehen an bestens abgesicherten Klettersteigen auf Tuchfühlung mit dem Felsen. Und wer sich einen Kletterexperten als Gastgeber wünscht, sucht sich am besten eine der qualitätsgeprüften Kletterunterkünfte.

Mit dem Rennrad Höhenluft schnuppern: Die höchste Passstraße Österreichs und der steilste Radberg der Alpenrepublik – in Tirol drängen sich Superlative auf, sobald es ums Rennradfahren geht. Mit zehn ausgewählten Rennradtouren, den Great Rides, kommt auch bei Hobbysportlern WM-Feeling auf. Ob zum Kitzbüheler Horn, rund um Innsbruck oder entlang der Kaunertaler Gletscherstraße: Tirol bietet tolle Rennradstrecken auf hervorragend ausgebauten Nebenstraßen. Das Straßennetz erstreckt sich hier über insgesamt 3.800 Kilometer. Beispielhaft für das vielfältige Rennradangebot in Tirol kürte eine Fachjury zehn Rennradtouren quer durchs Land zu den Great Rides. Sie alle haben drei Dinge gemeinsam: viele Höhenmeter, tolle Ausblicke und rapide Abfahrten.

Nach dem Sport ist vor der Belohnung: Die Tiroler Spezialitäten helfen dir dabei, deine Kohlenhydratspeicher wieder aufzufüllen. Ob direkt am Trail, gleich neben dem Felsen oder entlang einer Wanderung auf einer Alm, an den Gerichten führt kein Weg vorbei. Viele Hütten zeichnen sich durch ihre besondere

Energiesparender anreisen: Anreise mit der Bahn: Bequem und schnell mit der Bahn aus mehreren Städten aus Österreich, Deutschland und der Schweiz anreisen. Mehr Informationen zur Anreise mit der Bahn finden Sie unter: www.anreise.tirol

Lage aus und manchmal sind uralte Bauernhäuser dabei, die unzählige Geschichten erzählen. Egal ob Tiroler Speckknödelsuppe, Kaspressknödl, Kasspatzln oder Kaiserschmarrn – mit diesen Spezialitäten füllst du deine Energiespeicher für die sportliche Aktivität am nächsten Tag garantiert wieder auf.

Richtiger regenerieren: Ein Spa-Bereich im Wellnesshotel, die Herzlichkeit der Gastgeber in einer Ferienwohnung, die Naturnähe eines Bauernhofs, die Abgeschiedenheit und Ruhe auf einer Selbstversorgerhütte, das regionale Essen in einem Biohotel oder das Zirbenbett in einem durch und durch aus Holz designtem Apartment – die richtige Regeneration rundet die perfekte Erinnerung erst richtig ab.

Weitere Informationen zu deinem Abenteuerurlaub in Tirol findest du unter: www.tirol.at/energiebuendel


Banff Tour 2022

Bei Fretwater Boatworks verwandelt sich einfaches Holz in elegante Boote. Wir werfen einen Blick in die Werkstatt und lernen den Besitzer kennen: Brad Dimock.

Wir lieben Boote

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Mitten in der Wüste, in Flagstaff (Arizona) befindet sich eine Werkstatt mit dem schönen Namen Fretwater Boatworks. Hier, an der legendären Route 66, werden die nicht minder legendären Grand Canyon Dories gebaut und restauriert. Es sind die perfekten Boote für einen Trip durch den Grand Canyon. Das weiß Brad Dimock aus eigener Erfahrung. Er kam 1971 aus Ellis Hollow im Bundesstaat New York nach Arizona, um am Prescott College zu studieren. Noch im gleichen Jahr machte er seinen ersten Trip auf dem Colorado River. Seit diesem Ereignis scheint er auf eine schicksalhafte Art und Weise mit dem Fluss verbunden zu sein. Zwanzig Jahre lang arbeitete Brad als River Guide,

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GRAND CANYON DORIES

sind die perfekten Boote für einen Trip durch den Grand Canyon. Sie sind leicht, haben einen breiten Boden und die Bordseiten fallen in einem Winkel von etwa 30 Grad nach außen ab. Sich auch nach den wildesten Stromschnellen immer wieder aufzurichten, gehört zu ihren erstaunlichsten Fähigkeiten. Selbst wenn die Mannschaft dabei baden geht.

wobei er nicht nur den Colorado River, sondern auch Flüsse in Chile, Afrika und Guatemala befuhr. Doch es zog ihn immer wieder in den Grand Canyon zurück. Hier kannte er jede Stromschnelle, hier fühlte er sich zu Hause. Er begann, tiefer in die Geschichte des Flusses einzutauchen und schrieb einige Sachbücher über den Colorado River. Aber er merkte schnell, dass die Arbeit am Schreibtisch ihn nicht ganz ausfüllte. Welche Möglichkeit gab es also noch, dem Fluss nahe zu sein, wenn er schon nicht tagtäglich darauf rudern konnte?

Bootsbauer, von denen er lernen konnte… Warum nicht also die Nebenbeschäftigung zum Beruf machen? So wurde mit den Jahren aus einem River Guide ein findiger Bootsbauer, der zunächst viele Boote reparierte, bis er es sich schließlich auch zutraute, ein Boot von Grund auf selbst zu bauen. Und zwar nicht irgendein Boot – natürlich eine Dory! 2008 gründete Brad mit Fretwater Boatworks seine eigene Werkstatt. Dort gibt er sein mittlerweile umfassendes Wissen über den DoryBootsbau an sein Team weiter, das im Moment aus Amy „Cricket“ Rust und Pat „Silent“ Clark besteht. Probleme, Mitarbeiter*innen zu finden, hatte Brad wohl noch nie. Warum, zeigt der Kurzfilm „Can‘t Beat This Place For Fun“. Bei Fretwater Boatworks kommt keine Langweile auf und die Arbeitsatmosphäre ist entspannt und positiv. Kein Wunder, wenn jeder das macht, was er wirklich gern tut. Und wenn ein*e Mitarbeiter*in mal ein paar Tage ausfällt, um eine Dory auf dem Fluss auszuprobieren, ist Brad der Letzte, der sich daran stört. Schließlich verbringt er selbst meist nur den Winter in der Werkstatt – und den Sommer auf dem Colorado River.

Als River Guide hatte Brad immer wieder kleinere Reparaturen an seinen Booten vornehmen müssen und dabei von seinem Freund Tim Cooper viel über die Konstruktion der Boote gelernt. Er war handwerklich begabt und kannte

Auf dem Fluss fühlt er sich am wohlsten: Brad Dimock, Gründer und Inhaber von Fretwater Boatworks, arbeitete 20 Jahre als River Guide und hat auch im Alter nichts verlernt. Nur baut er heute die Dories selber, mit denen er rudert.

Alle Bilder: © Dawn Kish

Can't Beat This Place For Fun


Banff Tour 2022

Ascend: Reframing Disability in the Outdoors

Vasu Sojitra Für den Sportler ist seine Behinderung kein Hindernis, das überwunden werden kann, sondern ein Teil von ihm, den er akzeptiert hat - und genau das sollten andere Menschen auch tun.

Ich bin keine Inspiration!

Bilder: oben: , © Fredrik Marmsater, unten: © Sofia Jaramillo

Die Welt des Outdoorsports soll bunter werden. Das haben sich Vasu Sojitra und Emilé Zynobia Newman auf die Fahnen geschrieben. Mit ihrer Besteigung des Mount Moran im Grand Teton National Park haben sie ein erstes Zeichen gesetzt.

E

Eigentlich ist Inspiration ein durchweg positiv besetzter Begriff. Er steht für etwas, das uns weiterbringt, in unserem Denken und in unserem Handeln. Doch das sehen nicht alle Menschen so. Vasu Sojitra gehört zu ihnen. Dabei ist er jemand, den viele andere als eine Inspiration bezeichnen würden. Weil er auf einem Bein und zwei Krücken durchs

Leben geht, weil er trotz seiner Behinderung Ski und Skateboard fährt und noch dazu Berge besteigt. „Man bezeichnet uns als Inspiration, wenn wir solche Dinge machen,“ sagt Vasu. „Aber mir wäre es lieber, wenn wir ganz einfach dazugehören würden. Dann bräuchten wir keine Inspiration mehr zu sein.“

Den beiden Sportler*innen liegt viel daran, alte Denkmuster einzureißen, auch wenn es noch ein langer Weg bis ans Ziel ist.

Als Sportler und Naturliebhaber fühlt Vasu sich als Teil der Outdoor-Community. Doch als Behinderter und Indischer Amerikaner ist er dort gleich in mehrfacher Hinsicht eine Ausnahme. Noch immer scheint es ein Privileg weißer Menschen ohne körperlichen Einschränkungen zu sein, Zeit in der Natur verbringen zu

dürfen - obwohl Abenteuer und Outdoorsport eigentlich jedem offenstehen. So empfindet es auch die schwarze Umweltaktivistin und Snowboarderin Emilé Zynobia Newman. Sie sagt: „Das Snowboarden hat mir sehr viel über mich selbst beigebracht. Dieses Freiheitsgefühl, wenn man durch den frischen Powder den Berg hinunter zu fliegen scheint… das ist etwas, das uns von Geburt an zusteht, jedem von uns“. Doch in der Realität sieht es eher so aus, als ob dieses Geburtsrecht auf eine bestimmte Hautfarbe beschränkt ist. Auch Emilé würde sich eine diversere OutdoorCommunity wünschen. Doch leider sind wir davon noch weit entfernt. Die Gründe dafür sind in den sozialen Strukturen der Vergangenheit zu finden. Doch dort wollen Emilé und Vasu nicht bei der Lösung des Problems ansetzen. Sie blicken in die Zukunft und versuchen Vorbilder für andere schwarze oder behinderte Sportler zu sein. Aber nur solange wir noch in diesen Kategorien denken (müssen). „Ich will, dass wir diese Barrieren niederreißen“, sagt Vasu. Er jedenfalls geht mit großen Schritten in Richtung einer neuer Normalität.

„Ich werde immer behindert sein, egal welchen Berg ich besteige.“

Vasu Sojitra

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© Foto Wolfgang Warmuth

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My Midsummer Morning

Banff Tour 2022

geworden. Ich wusste, dass ich dazu fähig war. In Spanien bin ich insgesamt 800 Kilometer gelaufen, habe draußen geschlafen und gecampt, aber das hat mir keine Mühe bereitet. Das Geigenspiel dagegen – das war das echte Abenteuer! Das Geigenspiel – hast du es vielleicht ein bisschen unterschätzt? Ganz eindeutig! Als ich die Idee hatte, dachte ich, dass ich in sechs Monaten auf ein ganz anständiges Niveau kommen würde und ein paar nette Lieder spielen könnte. Ich wusste nicht, dass ich so schlecht sein würde. Ich war kurz davor, den Trip zu verschieben, aber dann dachte ich: Wenn ich mich traue zu spielen, obwohl

Alastair Humphreys ist ein britischer Abenteurer, Filmemacher, Autor und Speaker. Ein Abenteuer ist für ihn nicht zwangsläufig mit einer langen Reise verbunden, sondern kann auch direkt vor der eigenen Haustür stattfinden. Dieses MicroadventuresKonzept brachte ihm 2012 den Titel "National Geographic Adventurer of the Year" ein.

Alastair wanderte oft querfeldein, um Laurie Lees Erlebnis von 1935 möglichst nah zu kommen.

Voll vergeigt

2016 wandert Alastair Humphreys quer durch Spanien. Er folgt der Wegbeschreibung des britischen Schriftstellers Laurie Lee, der diese Reise 1935 machte und möchte sich genau wie er als Straßenmusiker über Wasser halten - doch sein Geigenspiel ist erbärmlich.

Deine Reise durch Spanien ist ja nun schon eine Weile her. Hast du die Geige nach dem Sommer 2016 überhaupt noch einmal angefasst? Alastair Humphreys: Als ich nach Hause kam, habe ich noch etwa einen Monat lang geübt. Die Stücke, die ich mit meiner Lehrerin einstudiert hatte, waren ja Teil des landesweiten Musikschullehrplans. Wenn man die spielen kann, hat man das Level 1 erreicht und dieses Zertifikat wollte ich mir unbedingt noch holen.

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Du hast als Abenteurer schon viele große Expeditionen gemacht. Was ist beängstigender: über den stürmischen Ozean zu rudern oder als Straßenmusiker auf dem Markplatz zu spielen? Ehrlich gesagt, ich war überrascht, wie ähnlich es sich anfühlt. Die Angst, das Adrenalin, die Aufregung, all das waren Gründe warum ich die Reise mit der Geige überhaupt machen wollte. Meine Expeditionen waren irgendwann zu einem ganz normalen Job


Banff Tour 2022

My Midsummer Morning

Alle Bilder: © Alastair Humphreys

Mit einem Euro pro Tag würde er gut über die Runden kommen, (hatte Alastair gedacht); doch dann nahm er 140 Euro und 40 Cent ein - ganze 4 Euro pro Tag!

ich so schlecht bin, würde die Reise eine umso aufregendere Erfahrung. Und der Film hat am Ende ja auch davon profitiert. Das stimmt. Aber es war ja letztendlich auch mutig, den Film überhaupt zu machen… Vielleicht ist das so ein Männerding, aber ich wollte früher in meinen Büchern und Filmen immer zeigen, dass ich ein richtig guter Abenteurer bin. Nur stimmte das eigentlich gar nicht. Ich habe versagt, dumme Dinge getan und eine Menge Fehler gemacht. Wie jeder andere auch! Mit der Zeit habe ich gemerkt, dass es eigentlich viel interessanter für meine Leser*innen und Zuschauer*innen ist, wenn ich ehrlich mit meinen Schwächen umgehe. Das hat mir auch in Spanien geholfen. Ich stand dort und gab einfach mein Bestes. Die Leute, die mir Geld gaben, haben mein ehrliches Bemühen honoriert. Nicht die Musik. Laurie Lee hat seine Reise 1935 gemacht, du gut 80 Jahre später. War das überhaupt eine vergleichbare Erfahrung? Etwas besorgt war ich schon. Laurie Lee ist ein sehr poetischer Autor und neigt zur Übertreibung, wenn er das altmodische, ländliche und ruhige Spanien von damals beschreibt. Ich hatte die Befürchtung, dass bei mir alles sehr viel moderner und deshalb eher eine Enttäuschung sein würde. Das war aber gar nicht so! Ich habe versucht, die Reise so wild wie möglich zu halten, bin querfeldein gegangen und habe große Orte gemieden. Damit kam ich Laurie Lees Erfahrung erstaunlich nahe. Der größte Unterschied waren wohl die Autos. Die gab es damals noch nicht in so großer Anzahl wie heute.

„Die Leute, die mir Geld gaben, haben mein ehrliches Bemühen honoriert. Nicht die Musik.“ Alastair Humphreys

DAS BUCH Der britische Schriftsteller Laurie Lee wanderte 1935 mit seiner Geige durch Spanien, sein Buch über diese Reise erschien aber erst 1969, 35 Jahre später.

Vigo

Toro

Portugal

Valladolid

Zamora Segovia

Ihr wollte noch mehr über Alastair Humphreys erfahren? Dann besucht unsere Website: www. banff-tour.de/ mymidsummermorning

Sierra de Guadarrama Madrid

Spanien

Atlantik

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Wir pflanzen Bäume

Nicht nur Straßen und Gebäude müssen manchmal umgebaut werden. Auch unser Wald hat eine Renovierung nötig. Das klingt vielleicht zunächst nach Abriss, hat in Wahrheit aber sehr wenig damit zu tun.

Schon vor drei Jahren haben wir begonnen, uns für den Wald einzusetzen. Damals wurden 1314 junge Tannen im Bergwald am Spitzingsee gepflanzt.

WARUM WIR UNSEREN WALD SCHÜTZEN SOLLTEN Ein Hektar Wald... filtert bis zu 50 Tonnen Ruß und Staub aus der Luft setzt pro Jahr bis zu 30 Tonnen Sauerstoff frei speichert in unseren Breiten ca. 10 Tonnen CO2 im Jahr kann in seinem Leben bis zu 160.000 Kubikmeter neues Grundwasser bilden

W

Wir beobachten es schon seit einigen Jahren: Unser Wetter ist extremer geworden. Hitzeperioden und schwere Unwetter sind auf dem Vormarsch. Dieser Klimawandel macht auch unseren Wäldern zu schaffen. Besonders düster sieht es für reine Fichtenwälder aus. Sie haben nur ein flaches Wurzelsystem und finden bei Sturm weniger Halt im Boden. Außerdem sind sie auf regelmäßige Niederschläge angewiesen. Unter den veränderten klimatischen Bedingungen sind daher in Zukunft große Trockenschäden und Windwürfe zu erwarten. Die schnellwachsende Fichte ist der wichtigste Baum für die Forstwirtschaft. Wenn wir die Bestände erhalten wollen, müssen unsere Wälder umgebaut werden. Das heißt: Wir müssen die klimaempfindlichen Nadelwälder in wider-

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standsfähige Mischwälder verwandeln, die mindestens zu 30% aus Laubbäumen bzw. Tannen bestehen. Das ist ein Prozess, der sich über mehrere Jahrzehnte erstrecken wird. Aber wir können schon heute damit anfangen.

Gemeinsam mit unseren Partnern Vaude und dem Deutschen Alpenverein wollen wir mithelfen, unseren Wald für den Klimawandel fit zu machen und pflanzen daher für jeden 25. Besucher der BanffTour einen BAUM.

Alle Bilder: © Primaloft

Wir retten den Wald – und bauen um!

Banff Tour 2022


Banff Tour 2022

If You GiveBlinder a BeachBlindtext a Bottle

Pro Jahr gelangen

12

Millionen Tonnen Kunststoffabfälle in die Weltmeere.

Wenn wir nicht handeln, wird es

2050 mehr Plastik als Fisch in den Ozeanen geben.

Bild: © Max Romey

Wir Menschen sind verantwortlich für das Plastik in unseren Ozeanen. Dieses Müllproblem ist nicht nur eine Gefahr für die Umwelt, sondern fällt auch auf uns selbst zurück. Längst ist klar: Wir kommen mit dem Aufräumen nicht mehr hinterher. Beach CleanUps können lediglich ein Bewusstsein für das Problem schaffen, aber wir müssen dieses Problem bei der Wurzel packen und von Anfang an verhindern, dass Plastik überhaupt in den natürlichen Stoffkreislauf gerät.

If You Give a Beach a Bottle Kunst aus Abfall: Mit Aquarellen hat der Künstler Max Romey die Plastikverschmutzung eines einzigen Strandes in Alaska dokumentiert. Doch das Problem betrifft uns alle.

Wie soll das funktionieren?

Mikroplastik ist ein besonders großes Problem: Plastikkügelchen aus Kosmetikartikeln sowie Textilrückstände aus Funktionsbekleidung, Baustoffen, Seilen oder Obstnetzen.

Eine Studie des WWF besagt, dass jeder Mensch allein durch Wasser im Schnitt

1.769

Plastikpartikel pro Woche aufnimmt.

Politik, Konsumenten und Hersteller müssen an einem Strang ziehen: die Politik, indem sie gefährdende Produkte verbietet, die Konsumenten, indem sie sie boykottieren und die Hersteller, indem sie natürliche Alternativen entwickeln und anbieten. Unser Partner Vaude setzt sich schon heute für nachhaltigere Funktionstextilien ein. Ein erster Schritt in die richtige Richtung.

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The Ultimate Run

Banff Tour 2022

Tiefschnee, Gletscher, Eishöhle, Piste und Park: Bei dieser Abfahrt lässt Markus Eder kein Terrain aus. Der Freerider war in den letzten Jahren viel unterwegs, doch für „The Ultimate Run“ kehrt der Südtiroler in seine Heimat Klausberg zurück. [1]

[ 2]

Home

Run

[4]

[ 1 ] Für die Dreharbeiten hatten Markus Eder und sein Team das Skigebiet Klausberg einen ganzen Tag lang für sich. Sämtliche Skifahrer im Film sind entweder Freunde oder gehören zur Familie. [ 2 ] Die Bedingungen in Zermatt waren im Juni 2021 alles andere als ideal. Doch am 2. Juli 21 war dann doch endlich der letzte Take im Kasten. [ 3 ] Der Dreh in einer Gletscherhöhle in Zermatt gehört zu den absoluten Highlights des Films. [ 4 ] Die Burg Taufers oberhalb von Sand in Taufers wurde von der Filmcrew kurzerhand in einen Snowpark umfunktioniert.

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Alle Bilder: © Harald Wisthaler

[3]


Banff Tour 2022

Trustfall

Die beiden Wingsuitflyer Amber Forte und Espen Fadnes testen eine ausgefeilte Flug-Choreografie zum ersten Mal bei einem Basejump aus nur knapp 1500 Metern Höhe.

der Luft hundertprozentig aufeinander verlassen können müssen - was manchmal gar nicht so einfach ist. „Wenn ein Training ansteht, nachdem wir uns gerade gestritten haben, dann vermischt sich alles. Das ist dann wirklich hart“, sagt Espen, „aber wir sind noch immer ein Paar. Und ein Team. Aber vielleicht kommt irgendwann einmal der Punkt, wo alles

Flugshow

Alle Bilder: From the film "Trustfall"

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Amber Forte und Espen Fadnes führen eine Beziehung unter extremen Bedingungen, aber sie können sich über ihre Work-Life-Balance nicht beschweren. Die beiden Wingsuitflyer betreiben ihren Sport auf einem professionellen Level – und sind noch dazu seit mehreren Jahren ein Paar. Das Thema Vertrauen wird bei ihnen besonders groß geschrieben, weil sie sich in

zerbricht.“ Im Moment sieht es allerdings noch nicht so aus. Denn Amber und Espen stellen sich einer großen Herausforderung, die sie nur gemeinsam bestreiten können: Sie möchten eine Wingsuit-Choreografie, die sie bei vielen Skydives aus 3000 Metern perfektioniert haben, erstmals bei einem Basejump aus nur 1500 Metern Höhe performen. Dies ist nicht nur eine sportliche Herausforderung. Wenn der Basejump gelingen soll, müssen die beiden neben ihrer eigenen Angst auch den Druck von außen auf sicherem Abstand halten. Und das kann nur funktionieren, wenn man genau weiß, warum man den Sport eigentlich betreibt. „Wir machen es, weil wir es wirklich lieben“, sagt Amber, „nicht, weil wir irgendetwas

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„Wir werden niemals aufhören zu fliegen.“ Amber Forte

Amber Forte & Espen Fadnes führen ein Leben am Limit. Im Moment können sie sich nichts Schöneres vorstellen.

beweisen müssten. Ich denke, dass wir in den nächsten Jahren ein sehr viel chilligeres Leben führen werden. Aber wir werden niemals aufhören zu fliegen.“

ADVENTURE. ACTION. OCEAN LIFE.

AB MÄRZ 2022 AUF TOUR


Jahrelang kämpfte die französische Kletterin Mélissa Le Nevé mit den absolut irren Moves der legendären ersten 9a der Welt. Jetzt hat sie als erste Frau die “Action Directe” in der Frankenjura bezwungen. Wir haben mit ihr über diese Herausforderung gesprochen.

Und, Action! Reel Rock: Action Directe

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Banff Tour 2022


Banff Tour 2022

„Ich musste erstmal verstehen, warum es nicht funktionierte! Es war wie eine Cluedo-Partie.“ Mélissa Le Nevé

plan in Einklang bringen. Aber während der Saison 2015/2016 wurde klar, dass ich in Zukunft viel mehr trainieren müsste, wenn ich bei der Olympiade dabei sein wollte. Meine Coaches baten mich, das Felsklettern vorerst zurückzustellen. Ich stimmte zu. Aber am Ende der Saison

Bilder: Seite 20 und Seite 21 oben: @ Reel Rock, Seite 21 unten © Fabian Buhl

Mélissa Le Nevé Mélissa, bist du jemals von einer Route gleich beim ersten Kletterzug so eiskalt abserviert worden wie bei der Action Directe? Nein, das ist mir tatsächlich noch nie passiert. Normalerweise funktioniert das bei mir sofort – wenn die Züge nicht gerade den Schwierigkeitsgrad 8b oder 8c haben. So gesehen war es eine interessante Erfahrung. Wie viele Versuche hast du gebraucht? Das kann ich nicht sagen. Es waren so viele! Ich konnte nie sehr viele Versuche hintereinander machen, weil der Fels so scharfkantig ist. Da verletzt man sich schnell die Finger. Ich habe zwischendurch auch immer wieder andere Sachen geklettert. Aber um diesen ersten Zug der Action Directe hinzubekommen, musste ich erstmal verstehen, warum es nicht funktioniert. Es war wie eine Cluedo-Partie… Nur dass du nicht den Mörder, sondern die Lösung für dein Boulderproblem finden musstest… Genau. Da stellt man sich dann Fragen wie: Ist der Finger das Problem? Oder der Fuß? Habe ich nicht genug Kraft? Oder mache ich einfach nur eine falsche Bewegung mit der Hüfte? Vom Bouldern weiß ich, dass winzige Details oft einen

riesigen Unterschied machen. Letztendlich brauchte ich einfach viel mehr Kraft. Und es dauerte eine Weile, die aufzubauen. Hast du für die Action Directe mehr trainiert als für andere Routen? Naja, ich habe schon vergleichbar viel Zeit in Wettkampfvorbereitungen investiert. Mit 18 wollte ich unbedingt in die französische Kletternationalmannschaft und seit dieser Zeit gehört das Training für mich einfach dazu. Trotzdem habe ich mich, während ich an Action Directe gearbeitet habe, vom Wettkampfklettern verabschiedet. Das klingt so, als sei es dir wichtiger gewesen, diese Route zu schaffen als auf Wettkämpfen um die Medaillen mitzuklettern? So wird es in der Doku dargestellt, aber in Wahrheit war es etwas komplizierter. Ich habe nicht mit dem Wettkampfklettern aufgehört, weil ich unbedingt die Action Directe klettern wollte. Eine Weile lang konnte ich das noch mit meinem TrainingsSich an einer Route zu versuchen, die auf Grund ihrer weiten Züge und des benötigten Kraftaufwandes für Frauen unmöglich zu sein schien, übte einen besonderen Reiz auf Mélissa aus.

wuchs in der Nähe von Bordeaux auf und machte mit 15 ihre ersten Kletterzüge in einer winzigen Kletterhalle. Drei Jahre später war sie in der französischen Kletternationalmannschaft. 2017 beendete sie ihre Wettkampfkarriere, um mehr Zeit zum Felsklettern zu haben.

Reel Rock: Action Directe

hatte ich drei Verletzungen und es kostete mich sechs Monate, sie wieder auszukurieren. Deshalb habe ich eigentlich aufgehört. Die Wahrheit sieht also etwas anders aus. Vielleicht war diese Geschichte aber zu lang und zu langweilig für den Film (lacht). Hast du es bereut, nicht bei den Olympischen Spielen dabei gewesen zu sein? Mittlerweile nicht mehr. Aber damals fühlte es sich seltsam an. Ich war auf dem Höhepunkt meiner Karriere und hatte mich trotzdem für einen anderen Weg entschieden. Allerdings hat mich das olympische Wettkampfformat nie gereizt. Während der Olympiade war ich in Peru und bin mit meinem Paraglider von einem 5.700 Meter hohen Berg gestartet. Das war auch eine schöne Art, den Tag zu verbringen. Vielen Dank für das Gespräch!

„Ich wollte meine Freiheit zurück.“ Mélissa Le Nevé

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A Dog's Tale

Banff Tour 2022

DRIGGS Airtime-Hero: Keiner springt weiter als er

Traildogs sind die besten Bike-Buddys, die man sich wünschen kann. Denn vier Beine sind oft schneller als zwei Räder. Das sind unsere Favoriten:

LUCY & SYD Klein, aber oho: Auf dem Trail gibt’s die beiden nur im Doppelpack

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EMMY Queen of the Woods: Im Wald ist sie nicht zu stoppen

Oder sind die wahren Hunde-Helden noch irgendwo da draußen? Schickt uns eure Fotos für unsere TRAIL DOG HALL OF FAME auf unserer Website und auf Instagram (@banff_de) www.banfftour.de/ traildogs

Alle Bilder: From the film "A Dog's Tale"

4 Helden auf 4 Pfoten


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