E.O.F.T. Magazin 15/16

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taMaRa LUnGeR waS SIe beweGt UnD waS SIe antReIbt

RUSSISCHeS ROULette FReeRIDInG aUF OnekOtan

2 euR | 2 GBP | 2,50 Sfr

HInteR Den kULISSen tHe Un‰eaL One SHOt

Jaan ROOSe & anDy LewIS eIne LeIDenSCHaFt – zweI LebenSweGe

SatteLFeSt MIt 1PS DURCH Den wILDen weSten


© 2015 W. L. Gore & Associates GmbH. GORE-TEX, GUARANTEED TO KEEP YOU DRY, C-KNIT, GORE und Bildzeichen sind Marken von W. L. Gore & Associates

Stefan Glowacz, Extrembergsteiger »Meine Projekte stehen unter dem Motto ›by fair means‹. Das bedeutet, dass ich versuche, die Natur zu schützen, indem ich meinen ökologischen Fußabdruck so gering wie möglich halte.«

VERANTWORTUNG Wussten Sie, dass durch entsprechende Pflege GORE-TEX ® Jacken viele Jahre lang getragen werden können? Je länger Sie Ihre Jacke tragen und pflegen, desto geringer ist der jährliche Umwelteinfluss. Wir bei Gore versuchen seit Jahren, den Umwelteinfluss unserer Produkte stetig zu verringern. Bereits seit 1992 nutzen wir Ökobilanzen. Sie helfen uns dabei, Wege zu finden, wie wir unsere Produkte noch langlebiger und umweltfreundlicher machen können. gore-tex.de/verantwortung


InHaLt

e.O.F.t. 15/16 RatIOnaLeS baUCHGeFÜHL unser Leben besteht aus eine Reihe von entscheidungen. wir treffen sie wahlweise mit unserem Kopf oder aus dem Bauch heraus – nicht immer nachvollziehbar für unsere Mitmenschen, meist unbewusst und ohne tiefgreifende folgen. Nicht so auf der e.o.f.T. 15/16: Hier haben Konsequenzen ein anderes Gewicht – weil die Grenzen verschwimmen und weil es manchmal gar keine richtige und falsche entscheidung geben kann.

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OnekOtan The Lost Island: ein Skiabenteuer in der russischen einöde

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a LIne aCROSS tHe Sky Alpine Meisterleistung: die Überquerung der fitz­Roy­Gruppe

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UnbRanDeD 4 freunde und 16 Pferde: eine Reise quer durch die uSA

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MaSteRS OF SLaCk wer ist eigentlich Jaan Roose? ein Kurzporträt des Slackline­Stars

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Un‰eaL Behind the Scenes: wie der un‰eal „one­Shot“ gedreht wurde

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1 H 46 MIn Speed­Rekord am Matterhorn: Dani Arnold im Interview

22 abenteUeR Neu: der e.o.f.T. Bildband zum 15jährigen Jubiläum – Leseprobe im Heft 40 MaDe In CHIna Stefan Glowacz besucht Gore­werk in China

44 zeISS FeRnGLÄSeR Darauf möchte kein outdoor­freund verzichten 46 OUtDOOR aGaInSt CanCeR eine Initiative, die zeigt: In der Bewegung liegt die Kraft

Coverfoto: franz faltermaier for e.o.f.T. ; fotos: siehe filmberichte

#myeoft

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bURn It DOwn Von Bretter, Rollen und Brems­ spuren: James Kelly im Interview

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3 MInUten MIt taMaRa LUnGeR Die Alpinistin sinniert über die Männer, ihre innere Ruhe und mütterliche Lebensweisheiten

47 e.O.F.t. OnLIne Voten, Knipsen, uploaden – werde Teil der e.o.f.T.­ Community 48 GOPRO: tRaUM(VeR)wanDLeR Da steht die welt Kopf – für Basejumper Jokke Sommer

I M P R e S S U M Die european outdoor film Tour ist eine Produktion der Moving Adventures Medien GmbH in Kooperation mit der MAMMuT Sports Group und der w.L. Gore & Associates | Redaktion: Paula flach, Angela Lieber, Daniela Schmitt, Lukas Schulz, Rabea Zühlke | Art Direktion: Birthe Steinbeck | Grafik: Claudia wolff | V.i.S.d.P. Daniela Schmitt | © 2015 | Moving Adventures Medien GmbH, 80337 München

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O n e k o t a n – T H E L O S T I S L AN D

RUSSISCHES ROULETTE FREERIDEN AUF ONEKOTAN Alles beginnt mit einem Satellitenbild: 2012 entdecken die Freerider Matthias Mayr, Matthias Haunholder (alias Hauni) und Phil Meier auf Google Earth eine Insel mit einem Kratersee, in dessen Mitte ein perfekt geformter Vulkankegel thront. Drei Jahre später brechen sie auf, um eben jenen Vulkan mit Skiern erstzubesteigen. Der Schauplatz ihrer Expedition: die russische Insel Онекотан mitten im pazifischen Feuering.

Endlich Freeriden auf Onekotan: Matthias Mayr beim Jumpen im Kraterkessel.

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O n e k o t a n – T H E L O S T I S L AN D

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O n e k o t a n – T H E L O S T I S L AN D

„Die einzigartige Schönheit der Insel, die Tatsache, dass sie unbewohnt ist und wir im Netz keinerlei Winter­ bilder finden konnten, waren Grund genug, eine Ski­ expedition nach Onekotan zu planen“, meint Matthias Mayr, Profi-Freerider aus Salzburg. Das verwegene Vor­ haben der Athleten: den im Winter hoffentlich zugefro­ renen Kratersee im Inselinnern per Ski zu überqueren, den steil aufragenden Krenizyn-Vulkan in der Mitte des Sees erstzubesteigen und anschließend seine jungfräu­ lichen Hänge hinabzubrettern. „Es war das erste Mal, dass wir in eine Gegend wollten, wo niemand anderer Vorerfahrungen hatte und wo man nicht einfach geret­ tet werden kann.“

Fotos: Jonas Blum

Das Abenteuer beginnt Ende März 2015, nach monatelanger Vorbereitung und Survival-Training, erreichen die drei Freerider schließ­ lich Petropawlowsk auf der russischen Halbinsel Kamt­ schatka, von wo aus es per Boot weiter nach Onekotan gehen soll. Doch schon bald stellt sich die erste größere Hürde: niemand will die Europäer zur 500 Kilometer entfernten, unbewohnten Insel bringen. Zu groß ist die Angst der einheimischen Fischer – um ihre Boote und um ihr Leben. Im Winter ist Matthias, Hauni und Phil auf das Meer mit rasiermesser­ dem mühsamen Weg Richtung scharfem Treibeis gespickt, Krenizyn-Vulkan. Mehr als einmal droht das Schiff bei der heftige Stürme toben über Anreise nach Onekotan zu der gesamten Region und kentern. der Pazifik ist gerade mal 1°C kalt. Erst etliche Verhand­ lungen später und um einige Rubel erleichtert ist ein offizieller Regierungsfrachter gefunden, der das Team – begleitet von Lautsprecher­ klängen der russischen Nationalhymne – zur lang er­ sehnten Insel bringt. Als sich Matthias, Hauni und Phil nach 30 Stunden Überfahrt endlich ihrem Ziel nähern, liegen die Nerven bereits blank. Mehr als einmal drohte das Schiff im ex­ tremen Wellengang zu kentern. Und spätestens als das kleine Beiboot des Frachters das Team am schwarzen Vulkanstrand von Onekotan abgesetzt hat und Richtung sturmverhangenem Horizont verschwindet, ist allen klar: Von jetzt an sind sie völlig auf sich allein gestellt! Allein auf der Insel In den nächsten Tagen sind die Sportler damit beschäf­ tigt, ein wetterfestes Basislager aufzubauen und die nähere Inselumgebung zu erkunden. Um diese Jahres­

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Aus der Luft klar zu erkennen: Die Insel auf der Insel!

zeit ist hier niemand – abgesehen von ein paar neu­ gierigen Rotfüchsen, die gelegentlich durch das Camp streunen. Im subarktischen Klima Onekotans wachsen keinerlei Bäume und die Insel ist komplett verschneit. „Das größte Problem für uns war der Wind, denn ei­ gentlich hatten wir permanent Sturm“, sagt Matthias. Schon in der ersten Nacht brechen die Zeltstangen und müssen mit Treibholz verstärkt werden. Am dritten Tag auf der Insel schnallen sich Phil, Hauni und Matthias die Skier unter die Füße und star­ ten eine erste Erkundungstour Richtung Kratersee. Doch bei mehr als 130 km/h starkem, eisigem Gegen­ wind müssen sie auf halber Strecke aufgeben. „Irgend­ wie gibt uns das Wetter immer wieder aufs Neue einen Dämpfer und es ist wirklich mühsam“, notiert Hauni in seinem Tagebuch. Ein neuer Plan muss her und so be­ schließen sie, ein weiteres Camp näher am Kraterrand aufzubauen. Am 7. Tag ist der Sturm endlich abgeflaut. Das Team bricht erneut Richtung Vulkankegel auf. Und dann – endlich – offenbart sich, was die Sportler bis­ lang nur vom Satellitenbild kannten: „Wir können den kompletten See mit dem inmitten stehenden Vulkan in voller Pracht sehen. Ein unfassbar schöner Anblick. Alle werden ruhig und lassen diesen Moment jeder für sich wirken“, schreibt Hauni später in sein Tagebuch. Doch auf die erste Euphorie folgt schon bald bittere Enttäuschung: der See ist – bis auf ein kleines Schol­ lenfeld – völlig eisfrei, was die komplette Expedition in Gefahr bringt. Was, wenn die brüchigen Eisschollen das Gewicht der Sportler nicht tragen können und sie den Krenizyn-Vulkan gar nicht erst erreichen?

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O n e k o t a n – T H E L O S T I S L AN D

Die Feuertaufe Am nächsten Tag ist das Wetter erstaunlich gut, der Wind schwächer und der Plan schnell gefasst: Heute wollen sie – trotz der niederschmetternden Entdeckung vom Vortag – den Vulkan endlich in Angriff nehmen. Vorsichtig ziehen Matthias, Hauni und Phil ein paar Lines den Kraterkessel hinab und begutachten die ca. 30 cm dicken Eisschollen, die der Wind an der Ober­ fläche des Sees lose zusammengetrieben hat. Wer hier einbricht, ist verloren. Zu kalt ist das Wasser, und in Kombination mit dem starken Wind sind es gefühlte -48  °C. Per Seil hängen sich die Abenteuer, einer nach dem anderen, an ein „Es war ein großer mitgebrachtes Schlauch­ Erfolg, aber boot und tas­ ten sich in Zeitlupentempo auf ihren auch eine große Qual Ski von Scholle zu Scholle. – soviel ist sicher!“ Nach gefühlten Ewigkei­ Phil Meier ten ist der Vulkan tatsäch­ lich erreicht und die Free­ rider können den Aufstieg beginnen. Doch wieder einmal macht ihnen das Wetter einen Strich durch die Rechnung und der altbekannte Sturm bricht mit voller Wucht über die Sportlern her­ ein. Bei mehr als 150km/h Windgeschwindigkeit ist ein weiteres Vorwärtskommen unmöglich. Enttäuscht be­ schließen sie, umzudrehen. Drei Tage später herrscht auf Onekotan schönstes Winterwetter und der Vulkan zeigt sich von seiner strahlendsten Seite. Diese Gelegenheit will keiner ver­ passen und erneut begibt sich die Gruppe auf das dün­ ne und mittlerweile noch brüchigere Schollenfeld im Krater: „Das Eis knackst verdächtig und mein Herz setzt

Auf nur 30cm dünnen Eisschollen bahnen sich die Freerider vorsichtig ihren Weg über den winterlichen Kratersee.

immer wieder für einen Moment aus“, schreibt Hauni in sein Tage­ buch. Doch auch heute erreichen sie sicher und trockenen Fußes den Krenizyn und die­ ses Mal auch endlich den Gipfel. Oben dann ein glück­ liches Abklatschen. Danach geht es mit genussvollen Turns in einer perfekten Rinne wieder den Vulkan hin­ unter. „Das war für mich ein super magischer Moment“, meint Hauni später im Camp. Und auch Phil ist begeis­ tert: „Die große Belohnung war der Gipfel des Vulkans. Ich habe mich gefühlt wie in einer anderen Welt.“ Gestrandet im Sturm Knapp eine Woche später, zurück im Basislager, sind sämtliche Glücksgefühle verflogen. „Wir sitzen auf der Insel fest und in Anbetracht des aufbrausenden Zyklons sind wir in Lebensgefahr“, schreibt Hauni in sein Tage­ buch. Der Frachter, der die Abenteurer schon vor Tagen von der Insel abholen sollte, ist aufgrund einer Sturm­ warnung zurück nach Kamtschatka geschippert – ohne die Freerider. Die Vorräte sind aufgebraucht. Die Kla­ motten durchnässt, und auch die Stimmung im Team nähert sich langsam aber sicher dem Gefrierpunkt. Erst in letzter Minute gelingt es, per Satellitentelefon Hilfe vom Festland anzufordern. Gerade noch rechtzeitig vor Eintreffen des Zyklons werden die Freerider von einem Helikopter aus Onekotan ausgeflogen. Zurück auf Kamtschatka schreibt Hauni in sein Tage­buch: „Vermutlich wird es noch einige Zeit dauern, bis ich dieses Abenteuer realisieren werde. Im Moment fühlt sich mein Körper ausgezerrt, abgemagert und ein paar Jahre älter an. Ich blicke auf eine unvergessliche Zeit zurück. Eines kann ich mit Sicherheit sagen: ‚Dies war mit Abstand das intensivste Erlebnis‘.“

O cho t s k isch e s M e e r

k r e n i z y n ( 1.325 m ) ca. 1100 km bis Japan C a mp I I b a s e c a mp s 0

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ca. 300 km bis Kamtschatka

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Onekotan ist eine zu Russland gehörende, unbewohnte Insel der Kurilengruppe. Sie ist vulkanischen Ursprungs und Teil des Pazifischen Feuerrings und war – ebenso wie die weiter nördlich gelegene russische Halbinsel Kamtschatka – bis 1990 für Ausländer gesperrt.

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Foto: Jonas Blum

O NEK O TAN


OnekOtan

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A L i n e a cross t h e s k y

PATAGONIEN Hinter den sieben Bergen Jahrelang sind viele gestandene Alpinisten an der Fitz-Traverse gescheitert. Nun gelingt ausgerechnet den amerikanischen Big-Wall-Spezialisten Tommy Caldwell und Alex Honnold die erste Ăœberschreitung der sieben schroffen Gipfel der Fitz-Roy-Gruppe – eine alpinistische Meisterleistung.

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A L i n e a cross t h e s k y

Die Mutter aller Traversen: Sieben schroffe Gipfel, knapp 4000 Hรถhenmeter und unberechenbares, patagonisches Wetter

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A L i n e a cross t h e s k y

„Ich glaube nicht, dass die Steigeisen tatsächlich funk­ tionieren.“ Alex Honnold steht auf dem Fitz-Roy-Gipfel. Unter ihm: die Konturen einzelner vereister Granitfelsen in der Dunkelheit. Über ihm: Millionen Sterne am pata­ gonischen Himmel. „Und wie ziehe ich die jetzt an?“, fragt Alex und schaut seinen Partner Tommy Caldwell mit großen Augen an. Es ist halb drei als Alex Honnold und Tommy Caldwell den dritten Gipfel ihrer Tour erreichen. Sie wollen das schaffen, woran bisher selbst die besten Alpinisten ge­ scheitert sind: Die Überschreitung der kompletten FitzRoy-Gruppe. Die Mutter aller Traversen, sieben schroffe Gipfel, über fünf Kilometer und 4.000 Höhenmetern. Kurz unterhalb des Gipfels schlagen Tommy und Alex ihr Lager auf. Alex sitzt zusammengekauert im Zelt, die Mütze tief ins Gesicht gezogen. Tommy filmt ihn mit einer kleinen Handy-Kamera. „Ein Tag, den wir nicht so schnell vergessen werden“, sagt Tommy. Die Zeltwände flattern im eisigen Wind. Nur wenige Stunden werden die beiden hier ihre kalten Körper Er­ holung gönnen bevor die ersten Sonnenstrahlen den Fels erreichen und sie weiter müssen.

Am nächsten Tag erreichen sie mit dem Nordgrat der Aguja de l’S den letzten Teil der Fitz-Roy-Traverse. Um kurz vor neun Uhr stehen sie am Abend auf dem letzten Gipfel.

Fitz-Traverse: Die Idee Im Frühjahr 2012 trafen Alex und Tommy das erste Mal im Yosemite Nationalpark auf­ einander. „Du weißt einfach, dass du nicht fallen wirst“, sagte Alex, der mit seinen Free-Solo-Begehungen, dem Klettern ohne Seil, berühmt geworden war. Alex’ Art mit der Gefahr umzugehen, faszinierte und beängsti­ ge Tommy. „Vielleicht besteht das Geheimnis darin, die Gedanken zu kontrollieren“, schreibt er im Alpinist Ma­ gazine über ihre gemeinsame Reise nach Patagonien. „Wenn wir Angst spüren, dann ist die erste Intuition Weglaufen. Nicht bei Alex. Es ist, als sitze Alex im Auto und regele die Stereoanlage. Wird die Musik zu laut, dreht er sie runter und fährt weiter.“ Im Mai des gleichen Jahres hatte Alex die Idee, die drei bekannten Wände im Yosemite gemeinsam mit Tommy zu klettern: Mt. Watkins, El Capitan und Half Dome. Als sie die erste Wand, die Südseite des Watkins, kletterten, platzierte Alex kaum Sicherungen. Alex’ Kühnheit und seine Gewissheit nicht zu fallen,

2 . Bi w a k : Fitz Roy Am 13. Februar erreichen sie den Goretta-Pfeiler. Am Abend steigen sie in die Headwall ein und erreichen den Gipfel des Fitz Roy um halb drei in der Nacht.

Fitz Roy (ca. 3406)

1 . Bi w a k Am 12. Februar erreichen Tommy und Alex über die Brenner-MoschioniRoute den Gipfel der Aguja Guillaumet. Nach der Aguja Mermoz biwakieren sie am Grat.

Aguja Guillaumet (ca. 2580 m)

Aguja Mermoz (ca. 2730 m)

Aguja Poinenot (ca. 3000 m)

Aguja Rafael Juárez (ca. 2450 m)

Aguja de l’S (ca. 2330 m)

Aguja Saint-Exúpery (ca. 2550 m)

ZIEL 16. Februar 2015

4 . Bi w a k Am 15. Februar erreichen sie die Aguja Rafael Juárez und die Aguja Saint-Exúpery. Hier seilen sie sich ab zum Col de los Austríacos, wo sie biwakieren.

3 . Bi w a k u n t e rh a l b des P oi n e n o t Nach einer kurzen Nacht seilen sich Tommy und Alex über die FrancoArgentina-Route ab und klettern auf die Aguja Poincenot.

Die Seilschaft Honnold-Caldwell startet mit falschen Steigeisen und einem Schlafsack.

S TA R T 12. Februar 2015

F i t z Tr a v e rs e Tommy Caldwell und Alex Honnold kletterten innerhalb von fünf Tagen über die sieben Gipfel der Fitz-Roy-Gruppe: eine Strecke von fünf Kilometern und fast 4000 Höhenmetern – mit Schwierigkeiten bis 7a, die sie sogar größtenteils simultan kletternd bewältigten.

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A L i n e a cross t h e s k y

„Noch nie habe ich mich so lebendig gefühlt“, schreibt Tommy in seiner Erinnerung an den ersten Trip. Er hat­ te das gefunden, was er liebte. Seit der Erfahrung ließ er Boulder und Crags hinter sich. Er wollte gegen den peitschenden Wind kämpfen, leiden und die Freiheit auf den ausgesetzten Gipfeln fühlen.

Mit einer kleinen Handykamera dokumentierten Alex und Tommy ihre alpinistische Meisterleistung.

Fotos: Austin Siadak

steckten Tommy an: In weniger als 24 Stunden konnten sie die drei großen Wände frei klettern. „Was, wenn wir diese Technik nach Patagonien brin­ gen?“, fragte sich Tommy damals. In jenes Land, das für seine Schlechtwetterfenster bekannt ist, wo Stürme unberechenbar werden können und Gipfel wie zornige Spitzen aus dem Gletscher stoßen. Tommys erster Trip nach Patagonien Mit 27 Jahren sah Tommy zum ersten Mal die schrof­ fen Gipfel Patagoniens. Zusammen mit seinem Freund Topher Donahue war er 2007 hierher gereist, um den Fitz Roy (3.406 m) über die Route „Royal Flush“ zu besteigen. Während sie zum Gipfel marschierten, sa­ hen sie immer wieder riesige Eisbrocken vom Gipfel abbrechen, die erst Hunderte von Metern weiter unten auf dem Gletscher landeten und in tausende Stücke zersprangen. „Ich war mir sicher, wir würden aus Patagonien ohne Gipfel zurückkehren“, erinnert sich Tommy. Zu heftig waren die Stürme, zu gefährlich die Bedingungen. Doch nach einigen Tagen stiegen die Temperaturen. Mit einer alten, gefundenen Zeichnung der Route marschierten sie erneut zum Fitz Roy. Dieses Mal wollten sie über die „Línea de Eleganza“ auf den Gipfel. Das Wetter hielt, der Fels war trocken. Erst als sie vor lauter Dunkelheit den Weg nicht mehr erkennen konnten, kauerten Tommy und Topher sich auf einem schmalen, eisigen Felsvor­ sprung zusammen. Sobald die ersten Sonnenstrahlen die Dunkelheit verdrängten, klettern sie weiter. Im Mor­ gengrauen standen Tommy und Topher auf dem Gipfel.

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Fitz-Traverse: Der Versuch Jetzt ist Tommy wieder hier, umgeben von den schrof­ fen Gipfeln Patagoniens. Zusammen mit Alex, der Kälte nicht ausstehen kann und nie zuvor Steigeisen in der Hand hatte. Tommys Hände zittern. „Ich wollte ein Abenteuer, aber das ist zu viel.“ Kurz bevor sie den Gip­ fel des Fitz Roy in der Nacht erreichen, hatten Tommy und Alex einen halbgefrorenen Wasserfall hinauf klet­ tern müssen – die Schlüsselstelle der Traverse. Dabei hatten Nässe und Kälte die Kleidung in steife, unbe­ wegliche Uniformen verwandelt. Die Nacht verbringen Tommy und Alex auf dem Fitz Roy. Am Morgen seilen sie sich über die FrancoArgentina ab und beginnen den Aufstieg auf die Aguja Poincenot (3.000 m). Die Sonne scheint, das Wetter­ fenster bleibt stabil. Jedes Mal, wenn Tommy oder Alex denken, dass es nicht mehr weitergeht, finden sie doch noch einen kleinen Riss oder einen millimetergroßen Felsvorsprung, an dem sie sich festhalten können. Alex tippelt kontrolliert zwischen den Eisstellen. Gekonnt in seiner neuen Umgebung.

Für die Überschreitung erhielten die beiden Alpinisten den Piolet d’Or – die wohl bedeutendste Auszeichnung für außergewöhnliche alpine Leistungen.

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„Verrückte vier Tage“, sagt Alex am letzten Abend. In der dritten Nacht hatten sie unterhalb der Aguja Poincenot biwakiert, sich dann wieder abgeseilt und die Aguja Rafael Juárez (2.480 m) und die Aguja Saint­ exúpery (2.550 m) bestiegen. Sechs Gipfel. Nur noch einer liegt jetzt vor ihnen. „Ich kann nicht fassen, dass wir es geschafft haben“, entgegnet Tommy und schaut auf seine Hände: Hautfetzen haben sich gelöst, die fin­ gernägel sind eingerissen. Ihr Zelt ist löchrig und die Schuhe kaputt. In der Dunkelheit sitzen die Kletterer dicht nebeneinander und löffeln Po­ lenta mit einer zerbrochenen Son­ nenbrille. einen Löffel haben sie nicht mehr. Die Absurdität der letzten Tage Hautfetzen haben bringt sie zum Lachen. sich gelöst, die Am nächsten Morgen klettern Fingernägel sind Tommy und Alex weiter über den eingerissen. Nordgrat auf die Aguja de l’S, dem ende der Traverse. Als sie nach el Chaltén zurückkehren, dem kleinen Dorf am Rande des Nationalparks, werden sie schon von Jessie Hue erwartet. Der befreun­ dete Kletterer hat keine gute Nachrichten: „Chad Kel­ logg ist tot. ein felsblock hat ihn am Kopf getroffen.“ Der tod als Gefährte Nach dem Trip hat Tommy Zeit, seine Gedanken und erlebnisse von der fitz Traverse zu sammeln. Die fra­ ge, wie viel er für den Alpinismus aufs Spiel setzen kann und will, lässt ihn nicht los. er minimiert das Risi­ ko so gut es geht. Doch das, was dem amerikanischen Kletterer Chad Kellog passierte, hätte auch sie treffen können. „es sind Gefahren, die man nicht abschätzen kann“, schreibt Tommy. „Auf der einen Seite bin ich im­ mer noch das Kind, das den Gipfeln hinterher jagt. Aber jetzt bin auch ein Vater, der nicht mehr sterben darf.“ für ihre alpinistische Meisterleitung haben Tom­ my Caldwell und Alex Hon­ nold die wohl wichtigste Auszeichnung im Alpinis­ mus bekommen: den Pi­ olet D’or. ein Jahr später schreibt Tommy im Yose­ aRGentInIen mite Nationalpark wieder Geschichte: Zusammen mit Das fitz­Roy­Massiv liegt im südlichen Patagonien. Der Cerro Kevin Jorgeson klettert er fitzroy, der höchste Gipfel der die Dawn wall frei. Gruppe, ist eine der Haupt­ attraktionen im Nationalpark Los Glaciares.

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LONNIE K AUT Photo by: Lonnie Kaut


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Wilder Westen: Ben Masters (vorne) und sein Trek durch足 queren die USA von der mexika足 nischen bis zur kanadischen Grenze.

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UNBRANDED MIT 16 WILDFÄNGEN DURCH DIE USA Vier junge Amerikaner wagen ein 3000-Meilen-Abenteuer auf adoptierten Mustangs und entdecken dabei die Schönheit des Ungezähmten.

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125 Dollar. Das ist der Preis für einen Mustang, ein ame­ rikanisches Wildpferd. Es ist ein Spottpreis, ein Obolus für ein Tier, mit dem die Behörden der USA längst über­ fordert sind. Denn viel zu viele Mustangs leben inzwi­ schen auf den Steppen Nordamerikas. Rinderherden und Wildpferde konkurrieren um Weidegrund und weil die Pferde kein Geld bringen, ziehen sie den Kürzeren. Um die Populationen unter Kontrolle zu bringen, fängt der Staat jährlich tausende Mustangs ein und hält sie notdürftig in großen Koppelanlagen. Der junge Amerikaner Ben Masters wollte diesem Dilemma nicht länger tatenlos zusehen und ergriff die Initiative. UNBRANDED ist seine Geschichte. Gemeinsam mit drei sattelfesten Freunden adop­ tiert Ben elf Mustangs aus den staatlichen Koppeln und macht sich auf einen Ritt quer durch die USA – von der mexikanischen zur kanadischen Grenze: 3000 Meilen Abenteuer. Die Reise begann allerdings nicht mit der ersten Meile durch die sengende Hitze Arizonas son­ dern mit billigem Tequila und fettigen Enchiladas. Aus­ gerechnet in einer überfüllten lauten Kneipe in Texas wird ein Traum geboren – von weiten Landschaften, Einsamkeit und wahrem Abenteuer. Nach ihrem Studi­ um in Texas sind die vier Junggesellen Ben Thamer, Jonny Fitz­simons, Tom Glover und Ben Masters noch nicht bereit sich niederzulassen. „Ich weiß, was meine GLACIER NAT I O NA L P A R K Die letzte Etappe führt das Team durch den Glacier Nationalpark mit seinen Mondlandschaft entlang der kontinentalen Wasserscheide zwischen Pazifik und Atlantik.

Eltern wollen: Ich soll mir ei­ nen Job suchen und all das, aber ich schiele immer wieder zu Ben Masters hinüber und denke mir: Wenn ich ehrlich bin, will ich das machen, was er macht“, erzählt Ben Thamer, der nicht nur viel Erfah­ rung mitbringt sondern auch der einzige (halbwegs) fähige Koch im Team ist. Der erste Bundesstaat Arizona entpuppt sich als Härtetest für das transamerikanische Abenteuer: Uner­ bittliche Hitze am Tag und frostige Nächte, tückische Kakteenhaine und kaum Zugang zu Wasser und Weide­ grund sorgen für einen schweren Start der Reise. Nur mit der Unterstützung von Val Geissler, ihrem väter­ lichen Mentor, überstehen die vier Jungs die ersten sechs Wochen auf dem Trail. Doch mit jeder Meile im Sattel lernen sie dazu: Karten sind kein Abbild der Wirklichkeit. Nur weil ein Weg eingezeichnet ist, heißt das noch lange nicht, dass er tatsächlich existiert. Und: Auch zugerittene Wildpferde sind immer noch Wild­ pferde: Nachts nimmt die Herde gern Reißaus und muss tags darauf wieder mühsam zusammengetrieben wer­ den. Doch der wilde Kern der Pferde hat auch sein Gu­ tes: Als der einzige Weg zur nächsten Wasserquelle eine steile Felsflanke hinauf führt, beweisen die Pferde,

Kanada

Montana

Idaho Wyoming WA S AT C H P L ATEA U Nach einer strapaziösen Traverse über tiefe Schneefelder schlagen Quads die Pferde in die Flucht. Drei Tage dauert die Suche nach der Herde, bevor die Reise weitergehen kann.

Freiraum: Nach der Wüste Arizonas findet der Trek endlich reichlich Wasser und Weide­ grund in Utah. Eines der vielen natürlichen Hinternisse unterwegs: Der Gallatin River in Montana.

Utah

Arizona

YE L L O W S T O NE NAT I O NA L P A R K Mit Geysiren, Bisons und unberührten Fischgründen war Yellowstone einer der schönsten Abschnitte des Abenteuers.

G R AN D C ANY O N Entweder 100 Meilen Umweg über einen Damm oder ab durch die Mitte – Ben und seine Gefährten entscheiden sich, durch den Grand Canyon zu reiten. Atlantik

T O R T I L L A M O U NTA I N S In der Sonora-Wüste machen die Pferde unliebsame und schmerzhafte Bekanntschaft mit den „Cholla“-Kakteen.

di e rou t e Fünf amerikanische Bundesstaaten und 3000 Meilen – das ist die Route, die für vier junge Amerikaner und 16 Mustangs der Weg ins Abenteuer wird. Mit elf adoptierten Wildpferden und fünf weiteren Pferden durchqueren Ben Masters, Jonny Fitzsimons, Ben Thamer und Tom Glover ihr Heimatland der Länge nach.

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Fotos: unbrandedthefilm

Mexiko


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Stationen einer Reise: (im Uhrzeigersinn) Ben mit seinen Pferden Chief, Luke und Dinosaur, der Trek auf dem Weg durch den Grand Canyon, Chief beim Einreiten, die Jungs: (von links nach rechts) Jonny, Ben Masters, Tom und Ben Thamer.

wie ausdauernd und furchtlos sie sind. Auf ihrer Route nach Kanada liegen tiefe Schnee­ felder, morastige Flussdeltas, steile Canyons und reißende Flüsse. In Wyoming durch­ queren sie den Yellowstone Nationalpark und erleben das wilde Amerika in seiner ursprünglichsten Form. Auf dem Weg nach Norden finden Pferd und Reiter den Platz, der für beide zu verschwinden droht. Je wilder das Land, desto weniger Einfluss hat der Mensch ge­ nommen, je steiler das Gelände, desto weniger hat die Zivilisation davon Besitz ergriffen. Zerreißprobe auf den letzten Meilen Die Reise ist beschwerlich, aber das Team wächst an jeder Hürde, die es zu überwinden gilt. Dennoch knirscht es – nicht nur unter den Hufen. In jeder Herde gibt es einen Chef, der sich nach paar Machtkämpfen behaupten kann. Diese Chefposition ist bei den Pferden wesentlich schneller geklärt als bei den Reitern. Immer wieder geraten Ben Masters und Jonny Fitzsimons an­ einander, zum Beispiel bei der Wahl der Route. Einer­ seits ist Ben Masters der leitende Kopf des Abenteuers, anderer­ seits wird seine Dickköpfigkeit, die bei der Planung und Finan­ Wenn wir es nicht zierung des Projekts entschei­ schaffen, will ich dend war, auf dem Trail zur Ge­ zumindest wissen, duldsprobe für seine Mitstreiter. was es ist, das uns „Wir sind an einem Punkt ange­ aufgeben lässt. kommen, wo dieses Abenteuer zu einer Probe unserer Ausdauer Ben Thamer wird,“ stellt Ben Thamer nach 2500 Meilen fest. Die letzten fünf Monate haben ihre Spuren hin­ terlassen und ausgerechnet auf der Zielgeraden kommt es zum Eklat: Eine Meile vor der kanadischen Grenze entschließt sich Jonny, das Team zu verlassen und die Reise nicht zu Ende zu bringen. „Manche Dinge lässt man lieber unvollendet,“ ist sein einziger Kommentar. Mit diesem Wehmutstropfen reiten Ben Masters, Ben Thamer und Tom Glover nach fünf Monaten und sechs Tagen über die kanadische Grenze: 3000 Meilen älter, 3000 Meilen weiser, 3000 Meilen reicher an Erfahrun­ gen, Erlebnissen und Erkenntnissen. Am Ende der Reise steht vor allem eine Erkenntnis schnaubend, kraftvoll und lebendig vor ihnen: Der Wert eines Mustangs liegt weit jenseits von 125 Dollar.

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ABENTE U E R – D E R NE U E E . O . F . T . B I L D BAN D

Abenteuer die besten geschichten aus der E.o.f.t.

Der erste E.O.F.T. Bildband ist im September 2015 bei National Geographic erschienen.

VERTRAUEN

H ABEN – I N S TEA M u n d i n di e e ig e n e n F ähig k e i t e n : R e n a n O z t ur k , J imm y C hi n & C o n r a d A n k e r 22

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ABENTE U E R – D E R NE U E E . O . F . T . B I L D BAN D

FREIHEIT

e rl e b e n – im fr e i e n F a ll od e r b e im B a l a n c e a k t i n sch w i n d e l e rr e g e n d e n H ö h e n : Ell e n Br e n n a n – A n d y L e w is

22 Geschichten aus aller Welt – von und mit den beliebtesten Abenteurern aus der European Outdoor Film Tour. Filme sind unsere Welt. Doch bei ei­ nem Tempo von 25 Bildern pro Sekunde ist es unmöglich, einen einzelnen Moment einzu­ fangen. Deshalb drücken wir die PAUSE-Taste und halten die inspirierends­ ten Geschichten aus den letzten fünf E.O.F.T.Jahren mit über 180 Fotos auf 224 Seiten fest: zum Nachlesen, Innehalten und immer wieder neu Entdecken.

ABENTEUER

S U C H EN – I N C H I NA U N D K I R G I S I S TAN : C H R I S T O P H R E H A G E - KY L E D E M P S TE R Alle Infos zur Tour www.eoft.eu

European Outdoor Film Tour 15/16

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ABENTE U E R – D E R NE U E E . O . F . T . B I L D BAN D

A n d y L e w is H igh lif e Slackliner und Lebens­ künstler Andy Lewis verrät uns seine SlacklineLieblingsspots. Und die sind meistens schwer erreichbar: zwischen zwei Heißluftballon, über den Dächern von Rio de Janeiro oder einem Canyon in Utah.

GLÜCK

h a b e n – Auf Skiern am B e rg od e r I M KA J AK a uf d e m Amur : B e n e di k t B ö hm – Am b e r Valenti

GRENZEN

v e rschi e b e n – vo n d e n h ö chs t e n B e rg e n b is z u d e n t i e fs t e n H ö hl e n : T a m a r a L u n g e r – Ki e r a n M cK a y

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ABENTE U E R – D E R NE U E E . O . F . T . B I L D BAN D

STILLE

such e n – a uf d e r e i n s a m e n S Ü D S EE I N S E L od e r a m S t r a n d d e s e isig e n Nordm e e r e s : X a vi e r R oss e t – I n g e W e gg e & J ø r n N y s e t h R a n um

RISIKEN

eingehen – an 40 Meter hoh e n W a ss e r fäll e n u n d 202 Meter t i e f e n Blu e H ol e s : T y l e r Br a d t – G uill a um e N e r y

AUSDAUER

b e w e is e n – k opfü b e r im O ff w id t h - C r a c k od e r i n d e r m a t schig e n Tu n dr a : Tom R a n d a ll & P e t e Whi t t a k e r – C hris Br a y & C l a r k C a r t e r Alle Infos zur Tour www.eoft.eu

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ABENTE U E R – D E R NE U E E . O . F . T . B I L D BAN D

Weitere Storys im Überblick 224 Seiten – 180 Bilder – 22 Geschichten. Begleite die beliebtesten E.O.F.T.-Abenteurer auf alten und neuen Pfaden.

WILL GADD Eis z e i t Von den Helmcken Falls zum Kilimandscharo: In Kanada kämpft Will mit Unmengen von Eis, in Tansania kann er dem Gletscher förmlich beim Schmelzen zusehen.

BA F F I N BABE S T a n z d e r P i n gui n e Die Baffin Babes auf Südgeorgien: Drei Jahre nach Baffin Island verschlägt es die Baffin Babes ans andere Ende der Erde. Auf einer (fast) unbewohnten Insel im Südatlantik treffen sie auf mehr als nur eine Pinguinkolonie.

Kräne, Brücken, Türme: Freerunner James Kingston klettert und balanciert stets gefährlich nahe am Abgrund – und auch am Rande der Legalität.

DAVID LAMA R e if e prüfu n g Bergsteigen am Cerro Torre und am Masherbrum: Nach dem Ende seiner Wettkampf­ karriere stellt sich David Lama neuen alpinistischen Herausforderungen in Patagonien und Pakistan.

TA M A R A L U N G E R G ipf e l d e r G e fühl e K2-Besteigung. Die Südtiroler Alpinistin Tamara Lunger schafft den gefährlichsten Achttausender der Welt gleich im ersten Anlauf – trotz Gefühlschaos im Kopf.

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A L EX H O NN O L D D e r l e uch t e n d e P f a d „El Sendero Luminoso“ war vermutlich die schwierigste Route, die jemals free solo geklettert wurde. Alex Honnold beschreibt das Erlebnis mit seinen eigenen Worten.

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Fotos: Christian Pondella, James Kingston, Tamara Lunger, Kristin Folsland Olson, Manuel Ferrigato, Peter Bohler

JAMES KINGSTON H ö h e n luf t



Bur n i t do w n

AUF ADRENALIN BURN IT DOWN! 1000 RUNS vom Lieblingshügel „Tuna Canyon“ in LA

100

HERZSCHLÄGE/MIN bei der Fahrt ins Tal

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V U L KANE per Longboard befahren

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R O L L EN - S ET S an einem Tag verbraten

1 Longboarden in Full Speed auf den Asphalt-Serpentinen der Sierra Nevada – James Kelly beim Video-Dreh von „Burn it Down“

CRASH bei Geschwindigkeiten > 100km/h

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S T R A S S EN die für ihn nicht befahrbar wären …

Schrammende Rollen und glühender Asphalt: James Kelly – alias „The American Dream“ – gilt als einer der wildesten Longboard-Newcomer weltweit. Mit seinem Longboard erreicht der 25-jährige Kalifornier locker Geschwindigkeiten von bis zu 100 Stundenkilometer und mehr. Wir haben uns mit dem Skateboard-Talent in München getroffen.

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Fotos: © Dustin Damron 2015

b ur n i t do w n

Wann genau hast Du mit dem Longboarden angefangen? Mit 14. Ich bin zwar schon mein ganzes Leben lang Skateboard gefahren, aber richtig gepackt hat es mich, als ich zum ersten Mal ein Longboard in die Hand genommen habe. Was waren bislang Deine größten Erfolge auf dem Board? 2012 hab ich die IGSA World Championship gewonnen. Und 2008 war ich Zweiter. Ein anderes cooles Rennen war das Rennen in Brasilien, wo die Top-Geschwindigkeit bei 70 Meilen liegt – also ungefähr bei 115 km/h. Damals hab ich den sechsten Platz gemacht und war echt stolz – zumal ich zum ersten Mal dabei war. Was ist für Dich das Tollste am Longboarden? Die Wettkämpfe sind die eine Seite. Aber Longboar­ den an sich ist echt cool. Du fährst zusammen mit deinen Freunden den Berg runter, teilst die gleichen Erlebnisse, hast gemeinsam Spaß, und das ist defini­ tiv das Beste am Boarden. Außerdem kann ich durch mein Skateboard die Welt entdecken und Menschen treffen, die die gleiche Leidenschaft teilen! Hast Du manchmal Angst, wenn Du Vollgas die Hänge runterbretterst? Wenn man mit 50 Meilen pro Stunde einen Berg runterbrettert und sich dabei ruhig und relaxt fühlt, ist das ein irres Gefühl! Es wird jede Menge Adrenalin ausgeschüttet, aber man hat trotzdem die volle Kontrolle über sein Board. Manchmal treibt man es allerdings zu weit – und ich glaube, das ist im „Burn it Down“-Video ganz gut festgehalten. Ich war echt aufgeregt, hab die Grenzen ein wenig zu sehr ausgelotet und so ist es zu diesem Crash gekommen. Gibt es eine Straße, die Du mit Deinem Board nicht fahren würdest? Nein, eigentlich nicht. Als wir 2008/2009 mit dem Longboarden angefangen haben und es den Sport noch nicht so lange gab, bin ich mit meinen Kumpels immer extra zu Orten gegangen, wo andere gesagt haben: „Hey, da gibt‘s diesen coolen Hügel, aber keine Möglichkeit zu skateboarden“. Dann haben wir gesagt: „Oh da müssen wir hin! Das müssen wir versuchen!“ Auf wie vielen verschiedenen Boards fährst Du pro Saison? Normalerweise hab ich immer drei Bretter dabei. Ein Downhill-Board, um Strecke zu machen. Ein

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J a m e s K e ll y ist unter anderem Gewinner der International Gravity Sports Association World Championship und des Downhill World Cup Angie’s Curves in Kalifornien

kurzes Board für Tricks und Parks und ein CruiserBoard mit weichen Rollen. Ich skate alles und überall, aber meine größte Leidenschaft ist definitiv das Longboarden. Wieviele Paare Slide Gloves verbrauchst Du pro Monat/Woche/Tag? (Lacht). Das kommt darauf an, wie und wo man skated. Normalerweise halten meine Handschuhe so an die zwei Monate. Aber die Räder nutzen sich super schnell ab! Es gibt Straßen, wo ich meine Rollen schon nach zwei Runs wechseln muss, weil ich so viel geslided bin! Wie viele Unfälle hast Du bislang gehabt? Ehrlich gesagt, hatte ich bisher wirklich Glück! Der Crash im „Burn it Down“-Video war einer der schlimmsten Unfälle, die ich je hatte. Ich bin zwar 2011 schon mal mit einem Auto zusammengestoßen, aber ich hab mir noch nie einen einzigen Knochen gebrochen! Hast Du einen speziellen Tipp für Leute, die mit Downhill-Longboarding anfangen wollen? Lern zuerst, zu bremsen! Bevor du schnell fährst, musst du in der Lage sein, deine Geschwindigkeit zu kontrollieren. Und ansonsten: Leg dir Slidehandschuhe zu! Wirst Du irgendwann mal einen geregelten Bürojob von 9 bis 17 Uhr machen? (Lacht). Ich hab‘s schon ein paar Mal versucht. Jetzt bin ich 25. Ich kann‘s mir ehrlich gesagt schwer vorstellen, aber falls es doch passiert, sollte es etwas sein, wo ich Skateboard-Schuhe tragen kann.

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M a s t e rs of S l a c k

DER AUF DER SLACKLINE TANZT

In Estland liegt es auf der Hand, sich in den Wäldern zu verstecken, denn davon gibt es hier eine ganze Menge. Früher, nach dem zweiten Weltkrieg, waren sie der perfekte Rückzugsort für die Waldbrüder – est­ nische Partisanen im Kampf gegen die Sowjetmacht, heute sind sie der Trainingsplatz für den größten est­ nischen Exportschlager nach Skype: Jaan Roose. Auf den Slacklines, die er sich hier zwischen den Bäumen gespannt hat, kann er in aller Ruhe neue Tricks entwi­ ckeln und perfektionieren. Sommers wie winters, aber bitte nicht vor zwölf. Es hat den Anschein, als wolle Jaan sich verste­ cken, obwohl er eigentlich nichts zu verbergen hat: Der 23-Jährige ist einer der besten Trickliner der Welt. Und ein bescheidener noch dazu. Dass es einen Trick gibt, der seinen Namen trägt, ist ihm geradezu pein­ lich. Bei Wettbewerben geht es ihm nicht allein um die Trophäe, er möchte vor allen Dingen nicht langweilen – weder sich selbst, noch die Zuschauer: „Klar, gewin­ nen ist immer besser als verlieren. Aber mir geht es um die Show. Ich mag die Reaktion der Leute, wenn sie meine Tricks sehen.“ Wie ausgeprägt sein Slackline-Showtalent wirklich ist, konnte er 2012 der ganzen Welt beweisen: „Ich

E S T L AN D Das kleine Land am Baltischen Meer bringt offensichtlich recht robuste Slackliner hervor. Trainiert wird bei jedem Wetter, Schmerzen werden ignoriert. Wie witzelte schon Andy Lewis: „Wer weiß, vielleicht ziehen sie dort ihre Kinder gemeinsam mit Wölfen auf.“

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wurde gefragt, ob ich Madonna auf ihrer Welttournee begleiten will. Damals habe ich noch studiert und war slackline-technisch auf einem sehr hohen Level. Und ich hatte noch keine konkreten Pläne für das kom­ mende Jahr.“ Andy Lewis hatte das gleiche Angebot bekommen – und abgelehnt. Aber Jaan sah darin die einmalige Gelegenheit, sieben Monaten lang um die Welt zu reisen und bei 88 Konzerten von Tel Aviv bis Córdoba auf den größten Bühnen der Welt zu perfor­ men. Vier Monate vor Tourstart begannen die Proben für die Show: Slacklining, Tanzen, Parkour – von früh bis spät, sechs Tage Bei meinem zweiten in der Woche. „Madonna Wettbewerb habe hat eine ganze Reihe von ich in der ersten Choreografen“, sagt Jaan, Runde gegen Andy „ich war nur für die Slack­ Lewis verloren. Ich line-Parts zuständig. Aber sie hat natürlich immer fühlte mich des­wegen das letzte Wort, schaut nicht schlecht, es sich an, was man sich aus­ war eine Ehre gegen gedacht hat und wenn sie ihn anzu­treten. es mag: ok. Wenn nicht, Jaan Roose dann fängt man wieder bei Null wieder an. Das ist mir drei Mal passiert.“ Madonnas Ansprüche waren hoch, doch auch ihr impo­ nierte, wie hart Jaan an seiner Choreographie arbeitete: Sie verpasste ihm kurzerhand den Spitznamen „The Ma­ chine“, er brachte ihr das Slack­linen bei. Von all dem hätte er wenige Jahre zuvor noch nicht einmal zu träumen gewagt. Als Teenager musste Jaan 20 Kilometer weit mit dem Fahrrad fahren, wenn er sich mit seinen Freunden treffen wollte. Damals wusste er noch nicht einmal, was eine Slackline ist. In seinem

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Foto: Daniel Wagner

Innerhalb von nur fünf Jahren hat sich der Este Jaan Roose zu einem der besten Trickliner der Welt entwickelt. Er zeigt, wer auf der Slackline das Sagen hat – auch ohne große Worte zu machen.


M a s t e rs O f S l a c k

J a a n R oos e wurde 1992 geboren und lebt in Setomaa im Südosten Estlands. 2010 entdeckte er seine Begabung fürs Slack­-­ lining. Seine Lieblingsdisziplin ist Tricklining doch er hat auch eine Vorliebe für schräge Rekorde: Im Januar 2015 schaffte er es z.B. 109 Frontflips in Folge auf der Slackline zu landen – innerhalb von 26 Minuten.

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MaSteRS OF SLaCk

alles ist erst mal schwierig, bevor es einfach ist. Jaan Roose

Vorbild. Andy Lewis war für Jaan eine große Inspiration, trotzdem geht der este seinen eigenen weg.

sein. Manchmal arbeiten mehrere Leute monatelange unabhängig voneinander an einem neuen Trick. und sobald ihn der erste landen kann, ist es für alle anderen einfach. Man muss sich ja nur noch das Video in Zeit­ lupe anschauen und die Bewegung kopieren.“ ob sich der Sport auch ohne YouTube so extrem schnell weiter­ entwickelt hätte? wohl kaum.

DIe GIbbOn-aPP DeIn PeRSönLICHeR FItneSStRaIneR

Mit der neuen Slackline­App von Gib­ bon wirst du Teil der weltweit vernetzten Slackline­Community. Hier erfährst du als erster von den neusten Abenteuern der Gibbon­Top­Athleten wie Jaan Roose und Andy Lewis und kannst auch deine eigenen erlebnisse teilen. Die App ist kostenlos und bietet praktische Tipps für Anfänger und fort­

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geschrittene, Video­Turtorials von und mit den besten Slacklinern weltweit und sogar fitness­workouts auf der Slack­ line, die von Physiospezialisten entwickelt wurden und deine Power und Koordina­ tion verbessern. Die Gibbon App ist ab sofort im Mac App Store und im Google Play Store er­ hältlich.

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foto: Daniel wagner

freundeskreis drehte sich alles nur um Parkour – bis er 2010 auf YouTube seinen ersten Slackline­Clip an­ klickte. „es war eine Slack­ line­Competition. Ich weiß noch, dass Andy Lewis dabei war und auf seinem Gesicht landete, als er einen doppelten Rückwärtssalto versuchte. So etwas hatte ich noch nie gesehen. Ich dachte nur: wow! Das will ich auch! Aber ich konnte mir zu diesem Zeitpunkt keine Slackline leisten.“ Auf einem Parkour­event, das er gemeinsam mit seinen freunden organisiert hatte, konnte er aber immerhin zum ersten Mal über eine Slackline balancie­ ren. er war ein Naturtalent. Nach nur dreißig Minuten gehörten die zitternden Knie der Vergangenheit an. und weil Jaan am gleichen Abend noch seinen ersten Backflip versuchte, bekam er an diesem Tag eine Slack­ line geschenkt. Seither steht Jaan auf der Slackline seinen Mann. Auch wenn es meistens nicht ohne blaue flecken ab­ geht, bislang sind ihm gebrochene Knochen erspart geblieben. früher trainierte er oft acht Stunden am Tag, heute lässt er es phasenweise auch mal ruhiger angehen. Sein Körper braucht Zeit, um sich zu erholen. Doch ohne regelmäßiges Training schafft man es nicht, an der weltspitze zu bleiben. Dass es früher einfacher war, neue Tricks zu entwickeln, glaubt er nicht: „Das Niveau war allgemein niedriger. In fünf Jahren werden die härtesten Tricks von heute auch nur noch Basics


Nur der Augenblick zählt! Der Bildband mit den besten Geschichten aus 15 Jahren EOFT.

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© Matt Sheridan

www.nationalgeographic.de


La RÉUnIOn – aDVeRtORIaL

HOtSPOt VULkan natUR PUR aUF La RÉUnIOn Die 2.500 km² große Vulkaninsel La Réunion, das französische Überseedépartement im Indischen Ozean, gilt wegen ihrer landschaftlichen Vielfalt als einer der letzten abenteuerspielplätze der erde und als Geheimtipp für außergewöhnliche Outdoorerlebnisse. Mountainbiker, kletterer, Gleitschirmflieger, Canyoning- und trekkingbegeisterte können hier noch eigene wege in die wilde, ungezähmte natur schlagen. Die drei talkessel Mafate, Salazie und Cilaos bilden mit ihrer üppigen Vegetation, den tamarindenwäldern, wilden Orchideen und tropischen Schluchten einen extremen kontrast zu der kargen Szenerie der Vulkanlandschaften. Von den korallenriffen an der Ozeanküste auf den Piton des neiges, den höchsten berg im Indischen Ozean – 3.000 Meter Höhenunterschied auf denen die Landschaft ständig wechselt: Lavafelder reihen sich an weitläufige Hochebenen, kahle berggipfel gehen in grüne taler über, die von steilen wasserfallen durchzogen werden. ein Highlight der Insel ist der letzte noch aktive Vulkan Piton de la Fournaise (2.631 m). Seine ausbrüche gehören zu den beeindruckendsten naturphänomenen, die unsere erde zu bieten hat, sind aber dennoch vollkommen ungefährlich. wenn sich die Lavaströme ihren weg zum Meer bahnen, entstehen mit der zeit riesige unterirdische Galerien, Höhlen und tunnel – so erst bei der eruption im august 2015 geschehen. Speläologen und Vulkanologen erforschen diese Vulkantunnel seit Jahren, doch die versteckten Schätze des Piton de la Fournaise stehen nicht nur zu Forschungszwecken offen. bei geführten Höhlenbegehungen können Vulkanfans die tunnel erwandern. Das vielverzweigte Labyrinth ist jedoch nicht zu unterschätzen, bis zu sieben Stunden kann eine tour dauern! Die besonderheit der Vulkanlandschaften, talkessel und Hochebenen der Insel La Réunion wurde von der UneSCO erkannt und in die welterbeliste aufgenommen. 42 Prozent der Inselfläche sind als nationalpark geschützt.

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Die Insel La Réunion – einer der letzten Paradiese, versteckt im Indischen ozean zwischen Madagaskar und Mauritius.

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foto: © IRT / L. Perrot

Die Vulkaninsel La Réunion mit ihrem zerklüfteten Relief im Inselinneren und der Lagune an der westküste bietet unzählige Möglichkeiten für einen spannenden Outdoor-Urlaub.


Wie das Land, so das Jever.


U N R EA L

Brandon Semenuk: „Das Gefühl ist dem in einem Wettkampf sehr ähnlich. Nur, dass es nicht die Jury ist, die dir die höchste Punktzahl gibt, sondern die Filmer, die dir sagen, dass sie deinen Run perfekt im Kasten haben!“

un‰eal The One Shot – Voll im Flow „Anfangs haben wir noch Witze darüber gerissen, dann dachten wir uns: Ok, wir können das wirklich durchziehen“, Darcy Wittenburg – Co-Producer und Regisseur des Mountainbike-Krachers un‰eal.

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UnreaL

Gletscher, Bären, Pferde – der von Teton Gravity Re­ search und Anthill Films gemeinsam produzierte Film enthält viele surreale Facetten des Bikesports. Ein Segment besticht durch schlichte Eleganz. Der One Shot mit Bran­ don Semenuk ist ein Un­ derstatement erster Güte. Die Szenerie? Blauer Himmel, grüne Hügel, so verspielt, dass man auf die Idee kommen könnte Peter Jackson habe seine Finger im Spiel gehabt. Dazwischen ein einsamer Kurs, auf dem ein einzel­ ner schwarz-grau geklei­ deter Fahrer seine Run­ den dreht. Doch all das, was auf der Leinwand so geschmeidig und einfach aussieht, war in Wirklich­ keit einer der aufwän­ digsten Drehs in der Geschichte des Mountain­ bikefilms. „Wir wollten die Es­ senz des Mountainbikens einfangen.“, erklärt Regis­ seur Darcy Wittenburg. Deshalb haben die Filme­ macher das Segment nicht wie sonst üblich aus 30 bis 40 verschiedenen Shots zusammengesetzt, sondern in einer einzigen Einstellung gefilmt. Doch um das Gefühl des Fah­ rers, seinen Flow, über­ haupt darstellen zu kön­ nen, braucht es einen ausgefeilten Plan: Für ex­ akt zwei Minuten und 13 Sekunden müssen Bran­ don Semenuk und die Filmcrew perfekt aufein­ ander abgestimmt sein.

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die route Helm auf, Brille auf. Ab in den Flow!

Backflipbarspin to no hand

Straße für den KameraPick-up

Hier kreuzen sich Straße und Track, präzises Timing ist gefragt!

Brandon wechselt vom SlopestyleBike aufs vollgefederte Downhillge­ schoss

Nach einer 2 Minuten und 13 Sekunden langen Fahrt und einem 13-Meter-Sprung rast Brandon aus dem Bild

Br a n do n S e m e n u k Bi k e r Wenn es darum geht in einem Do-or-DieVersuch auf einem „costum-made“ Slope­ stylekurs einen Bombenrun in den Kasten zu bekommen, gibt es wenige, die man einem Brandon Semenuk vorziehen würde. Doch aufgrund einer Verletzung am Handgelenk war der vermutlich beste Dirtbiker der Welt stark gehandicapt und konnte manche Tricks sogar nur ein einziges Mal springen.

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U N R EA L

Die Crew

Die Crew von links nach rechts: Adam Billinghurst (Builder), Darren McCullough (Kamera­assistent & Focus Puller), Brandon Semenuk (Biker), Colin Jones (Kameramann), Darcy Wittenburg (Regisseur), Kyle Jameson (Builder), Jeff Herbertson (Builder)

D a rc y Wi t t e n b urg F a hr e r & R e giss e ur Gedanken während des Drehs? Ich konzentrierte mich absolut auf die Marker, an denen der Pickup eine bestimmte Posi­ tion während des One Shots erreichen sollte. Alles, woran ich denken konnte, war die richtige Geschwindigkeit – und den nächsten Marker rechtzei­ tig zu erreichen. Gegen Ende wurde ich dann immer ner­ vöser, da die Konsequenzen im Falle eines Fehlers von einem von uns ebenfalls immer grö­ ßer wurden, je weiter wir die Straße hinunterkamen. Deine größte Angst im beim Dreh des One Shot? Die größten Ängste beziehen sich ja meistens auf Dinge, die wir nicht selbst in der Hand haben. Nummer eins war, dass Brandon sich verletzen würde.

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Aber genauso wichtig war all das, was den Dreh hätte rui­ nieren können: Wind, Regen, ein Stromversorgungsproblem des GSS-Systems, ein Fehler bei der Kameraführung wie Fokusverlust oder ein heftiger Ruckler in der Aufnahme. Größte Fantasie im Bezug auf den Mountainbikefilm? Die kann ich natürlich nicht verraten, da sie womöglich die Idee für den nächsten Film ist! Bri a n Wulf Kameramann Worin bestand die Herausforderung für dich? Die Filmcrew musste annä­ hernd so gut sein wie Seme­ nuks Zweirad-Zauberei. Wir mussten versuchen, unsere Arbeit zu perfektionieren, um sein Niveau zu erreichen. Es sind zwar zwei verschiedene

Disziplinen, aber indem wir sie kombinieren, können wir ein neues Level erreichen. D a rr e n M c C ullough K a m e r a a ssis t e n t & F ocus P ull e r Wie fühlt es sich an, bei so einem Dreh dabei zu sein? Selbst mit all diesen Möglich­ keiten und Feinabstimmungen in der Vorbereitung bleibt das Ganze etwas völlig Neues für uns. Die Spannung, unter der wir alle stehen, ist greifbar. C oli n J o n e s Koordi n a t io n Musste den Überblick behalten. Ohne seine genauen Beobach­ tungen und Kommandos hätte das Team nicht zusammenarbei­ ten können.

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Fotos: S. 38 / S. 40: Sterling Lorence

Damit nach vier Wochen Drehvorbereitung und allein drei Wochen langem Spaten­ schwingen das Land nicht ohne Grund umgepflügt worden war, müssen vier Männer auf Knopfdruck zu einer Einheit zusammenwachsen – bevor der Regisseur am Ende alles zusammenfügen kann.


Die Filmische herausforderung … O NE S H O T Der ONE-SHOT wurde in einer einzi­ gen Einstellung gedreht. Das heißt: Die Kamera folgte dem Mountainbiker kontinuierlich über 2 Minuten 13 Se­ kunden – ohne Schnitte. Was kaum zu glauben ist: gleich nach dem ers­ ten Versuch war die Szene im Kasten! V O R BE R E I T U N G EN Insgesamt 3 Wochen schaufelte, baggerte und schliff die Crew an Brandon Semenuks Track, der sich malerisch über die satt-grünen Hügel Kaliforniens schlängelt. Für die Ka­ mera, die auf der Ladefläche eines Pickups befestigt war, wurde vom Team parallel zur Bike-Strecke extra eine Straße planiert. KA M E R A Für den Dreh wurde ein GSS C520 Kamerasystem eingesetzt, das ur­ sprünglich für Luftaufnahmen ent­ wickelt worden war. Ein 2-Liter-Gas­ generator auf der Ladefläche des Pickups vorsorgte die Kamera mit Storm.

KA M E R A F Ü H R U N G Für Kameramann Brian Wulf, der die Kamera per Monitor vom Rücksitz aus steuerte, war es nicht einfach, Brandon während seiner rasanten Downhillfahrt immer im Bildaus­ schnitt zu behalten. Auch bei seinem Assistenten Darren McCullough, der als focus puller dafür sorgte, dass die Bildschärfe stimmte, war höchste Konzentration gefragt. TIMING Vom Beifahrersitz des Kamera-Pick­ ups behielt Koordinator Colin Jones Brandon Semenuks Position auf dem Track im Blick und gab genaue Anweisungen, wann der Fahrer – Regisseur Darcy Wittenburg – die Geschwindigkeit erhöhen oder ver­ langsamen sollte, damit Crew und Mountainbiker immer ideal aufein­ ander abgestimmt waren.

... und andere Probleme W I N D Der pazifische Küstenwind ist nicht gerade das, was man sich inmitten eines Backflip No-Handers wünscht! Airtime während starker Windböen ist zu gefährlich, was auch an mehre­ ren Tagen die Drehvorbereitungen verhinderte. KÜHE!! zertrampelten in einer Nacht Teile des Tracks.

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R E G EN ließ Brandon oft keine Chance zu trainieren und sich den Kurs einzuprägen. KA L I F O R N I S C H E G R U N D BE S I TZE R mussten erst mühsam überzeugt werden, bevor sie ihr Land zu einem Mountainbike-Spielgarten umpflügen ließen.


G O R E - TEX ® – A D V E R T O R I A L

Stefan Glowacz besucht Gore Werk in China Modernes China: GORE-TEX‰ Produktionsstätten setzen Maßstäbe im Umweltschutz und bei Sozialstandards.

Made in China: Ist das jetzt ein Stigma oder ein Quali­ tätsbeweis? Wie auch immer man das sieht, die Zeiten ändern sich. China ist nicht mehr nur ein Billigproduk­ tionsland. In manchen Bereichen ist man in Fernost Technologieführer – oft in Zusammenarbeit mit ameri­ kanischen oder europäischen Unternehmen – wie dem Membran- und Textilspezialisten W.L. Gore & Associ­ ates (Gore), Hersteller der bekannten GORE-TEX‰ Ma­ terialien. Gore produziert seine High-Tech Laminate in fünf Produktionsstätten: Ein Werk steht in den USA, eines in Schottland, eines in Putzbrunn bei München, eines in Japan – und eines in Shenzhen, China. Doch egal an welchem Standort: Die Qualitäts-, Umwelt-, Ge­ sundheits-, Sozial- und Sicherheitsstandards, die Gore

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für seine Produkte und deren Fertigung festlegt, sind überall dieselben. Das müssen sie auch sein, denn nur so können Produkte weltweit – der Firmenphilosophie entsprechend – dauer­haft und in gleichbleibend hoher Qualität hergestellt werden. Das neueste Gore Werk ist das in Shenzhen; es wur­ de 2002 gebaut. Es war die zweite Fertigungsstätte für Gore-Funktionstextilien, die 2013 nach der internatio­ nalen Umweltmanagementnorm ISO 14001 zertifiziert wurde. Und wie alle anderen GORE-TEX‰ Werke hat man in China den bluesign® Standard eingeführt, einen der weltweit anspruchsvollsten und umfassendsten Umwelt- und Sicherheitsstandards der Textilindustrie. Darauf ist man bei Gore ziemlich stolz.

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G O R E - TEX ® – A D V E R T O R I A L

Vor einigen Monaten nutzte Extremkletterer und Aben­ teurer Stefan Glowacz seine Expedition nach Borneo für eine Stippvisite nach Shenz­ hen. Glowacz wird seit vielen Jahren von Gore unterstützt und war schon oft direkt in die Produktentwicklung eingebunden. Als echter „Outdoorer“ und Extrembe­ steiger weiß er, worauf es ankommt und scheut nicht davor zurück, dies seinen Sponsoren auch mitzuteilen. Nachdem Glowacz bereits im Februar 2014 das deutsche Gore Werk in Putzbrunn besucht hatte, er­ kundigte er sich nun nach den Produktions- und Arbeits­bedingungen seines Sponsors in China und ver­ schaffte sich einen Überblick über die Leistungsfähig­ keit und Möglichkeiten der dortigen Industrie. Sein Ein­ druck: „Shenzhen ist eine boomende Technologiestadt in Sichtweite Hongkongs. Hier konkurriert man mit den Besten. Dies hat neben hoher Produktqualität auch er­ freuliche Auswirkungen auf die Umwelt: Die Standards sind allgemein sehr hoch, bei Gore sowieso. Auch die Behörden sehen die Notwendigkeit und die Möglich­ keiten, die sich aus solider Planung, strikten Auflagen und einer positiv eingestellten Öffentlichkeit ergeben.“

Die lokale Umweltschutzbehörde Shenzhen Futian En­ vironmental Protection Bureau (EPB) lud den promi­ nenten Bergsteiger zusammen mit Bernhard Kiehl, Lei­ ter des Nachhaltigkeitsprogramms bei Gore, zum Gespräch, um umweltrelevante Herausforderungen in der Region Shenzhen zu diskutieren. 2013 erhielt Gore von der Umweltschutzbehörde einen Umweltpreis für seine Vorreiterrolle im Bereich der Umwelt-, Sicher­ heits- und Sozialstandards und kann der regional an­ sässigen Textilindustrie als Vorbild dienen. Für Gore selbst bietet der Standort Shenzhen einen weiteren Vorteil: Viele bedeutende GORE-TEX ‰ Kunden – darun­ ter Marken wie Arc'teryx, Mammut, The North Face – produzieren in modernen Nähereibetrieben ebenfalls im Süden Chinas. Der direkte Kontakt mit dem Kunden und dem lokalen Markt sowie die kürzeren Transport­ wege vom Gore Werk zu den Fertigungsstätten der Kunden sind günstig für alle Beteili­ gten – und die Umwelt. Made in China: Das ist Vorbildrolle Mit hohen Sicherheits- und Umweltnicht gut und nicht schlecht. standards ist das neue Es kommt eben immer darauf Gore Werk in Shenzhen an, welche Firmenphilosophie Vorreiter für die chinesische Textilindustrie. dahinter steckt.

Fotos: Klaus Fengler

Ob kalt oder warm Abenteurer und Profi­kletterer Stefan Glowacz verlässt sich in allen Wetterlagen auf die Produkte der Marke GORE-TEX®.

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1 H 46 MIN

super speed DANI ARNOLD IM INTERVIEW 150 Jahre nach der Erstbesteigung des Matterhorns gelingt dem Schweizer Speedkletterer Dani Arnold sein Meisterstück: In der sagenhaften Zeit von 1 Stunde 46 Minuten erklimmt er solo und ohne Sicherung die legendäre Nordwand.

Auf dem Gipfel des Matterhorns: Am 22. April 2015 schlägt Dani Arnold den bisherigen Speed-Rekord um satte 20 Minuten.

Wie bist Du ursprünglich zum Speedklettern gekommen? Am Anfang bin ich zusammen mit einem Freund losgezogen und hab festgestellt, dass es mir echt taugt, schnell zu klettern. Dann hab ich irgendwann mal überlegt: wenn da jetzt kein Partner mehr dabei wäre, wo’s Zeit braucht zum Sichern, dass es dann noch viel schneller gehen würde… Was fasziniert Dich daran, möglichst schnell am Berg unterwegs zu sein?

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Beim Speedclimbing kommt man irgendwie in so einen coolen Rhythmus. Es funktioniert plötzlich alles. Meist hat man auch sehr wenig Gepäck am Rücken. Es ist nicht gleich wie Fliegen, aber irgendwie fühlt es sich einfach megacool an. Welche Faktoren machen den Erfolge beim Speedklettern aus? Es gibt natürlich gewisse Grundvoraussetzungen: Man muss den klettertechnischen Schwierigkeiten gewachsen sein und braucht genügend Kondition,

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Fotos: Christian Gisi, Dani Arnold

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um die Berge überhaupt in dieser Zeit klettern zu können. Der Schlüssel zum Ganzen ist aber die Psyche. Man braucht Selbstvertrauen und muss auch in schwierigen Situationen klar entscheiden können, was man macht. Warum hast Du Dir für Deinen jüngsten SpeedRekord ausgerechnet das Matterhorn ausgesucht? Hatte das etwas mit dem Jubiläumsjahr der Erstbesteigung vor 150 Jahren zu tun? (Lacht). Ja, das könnte man vom Datum her fast meinen, aber für mich war das ziemlich sekundär. Ich hatte im Winter und Frühling sehr viel Arbeit und hab gedacht, dass ich nicht fit genug bin, wenn ich so viel im Büro rumsitz. Dann hab ich allerdings gemerkt, dass ich fast noch fiter bin, als wenn ich den ganzen Winter am Bergsteigen gewesen wäre… Du hast Dich ja am Matterhorn zu Beginn nicht gut gefühlt. Trotzdem bist Du weitergeklettert… Der Grund für meine Krise am Anfang war, dass ich zwei Tage vorher schon mal oben war und mir das Ganze angeschaut hab. Dieser Tag war ziemlich streng. Es hatte viel Schnee, wir haben viel Spur­ arbeit machen müssen und ich war einfach nicht zu 100 Prozent erholt. Das hab ich am Anfang brutal gespürt. Dann hab ich mir ein kleines Ziel gesetzt: Ich hab gesagt, ich gehe noch bis zur ersten schwierigen Stelle in der Wand und wenn’s da Man braucht Selbstvernicht besser läuft, dann trauen und muss drehe ich um. Dann hat auch in schwierigen es in der Route plötzlich Situationen klar von ziemlich mühsamem Schnee zu Blankeis ge­ entscheiden können. wechselt und ab diesem Dani Arnold Punkt hab ich gespürt: hey, eigentlich geht’s. Gib Vollgas! Rückblickend meintest Du ja, dass es aufgrund Deiner anfänglich schlechten Verfassung am Matterhorn eigentlich noch schneller gehen würde. Willst Du es jetzt noch mal versuchen? (Lacht). Nein, also ich glaub im Moment passt das so. Aber es gibt mir natürlich schon sehr viel Selbstvertrauen, dass ich weiß: hey, das war echt schlecht am Anfang und mir war wirklich übel. Wenn ich dann in Zukunft mal wieder einen super Tag erwische, geht’s bestimmt noch besser. Wie verstehst du dich mit Ueli Steck? Du hast ja

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Ein Leben „auf Speed“ Seit seinem Geschwindigkeits­ erfolg an der Eiger Nordwand 2011 bricht Dani Arnold einen Speed-Rekord nach dem Nächsten.

mittlerweile sowohl seinen Rekord an der Eiger Nordwand als auch am Matterhorn geknackt… Das ist etwas, das teilweise ein bisschen falsch verstanden wird. Mir sind die Zeiten von den ande­ ren Kletterern – speziell von Ueli Steck – natürlich bekannt und ich weiß, was ich klettern muss, damit ich schneller bin. Aber es geht mir persönlich echt darum, die Challenge mit mir selber zu haben. Es ist wie ein Spiel in dem Sinn: Schaff ich das oder schaff ich das nicht? Sobald da irgendwie ein Druck von außen stattfindet, wird’s echt gefährlich. Wie groß ist das Risiko bei Speed-Begehungen schwieriger Routen? Du bist ja häufig komplett ohne Sicherung unterwegs! Man kann das Ganze natürlich schon mit dem Argu­ ment rechtfertigen, dass man weniger lang in der Gefahrenzone ist, aber ich bin mir echt im Klaren, dass es saugefährlich ist. Wenn man kein Seil dabei hat, darf einfach nichts schiefgehen. Bist Du eigentlich auch privat ständig „auf Speed“? Überhaupt nicht. Ich arbeite ja noch als Bergführer und da ist es mir zum Beispiel extrem wichtig, dass die Leute genug Zeit haben, die ganze Umgebung wirklich zu genießen. Aber privat muss ich schon auch gestehen: Ich habe sicher viel Geduld, aber meine Geduld ist irgendwann schon am Ende, wenn etwas in absehbarer Zeit nicht klappt (lacht). Könntest Du Dir ein Leben ohne die Berge überhaupt noch vorstellen? Ich glaube vom Typ her, so wie ich ticke, müsste man sich dann irgendwelche anderen Ziele suchen. Aber im Moment wäre das völlig unvorstellbar, um ehrlich zu sein.

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ZE I S S – A D V E R T O R I A L

Outdoor-Profis gehen niemals ohne ZEISS Ferngläser sind ein Must-Carry für Dani Arnold und Stefan Glowacz

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Foto: Dani Arnold

ZE I S S – A D V E R T O R I A L

gen ein Must-Have. Und die ZEISS „Only by going alone in silence, with­ Entwickler arbeiten unermüdlich out baggage, can one truly get into daran, die optische Qualität extrem the heart of the wilderness.“ So be­ hoch, das Gewicht aber niedrig zu schrieb John Muir, der legendäre halten. Vater der amerikanischen National­ TE R R A P oc k e t park-Bewegung, seine Motivation. Am Berg und unterwegs zählt Mit weniger Gewicht schon: Dem heutigen Zwang, vor jeder Na­ jedes Gramm: 310 Gramm leicht und mit ED Gläsern ZEISS TERRA ED Linie turschönheit ein Selfie zu machen, ausgestattet, erzielt das neue Inspiriert durch Sportler wie Dani stünde er sicher kritisch gegenüber. TERRA ED Pocket von ZEISS Arnold und Stefan Glowacz – und Ganz nah dran, Außergewöhnliches die hohe optische Leistung, die der Outdoorer für das Mehr natürlich durch die eigenen Out­ erleben, Neues entdecken – das ist an Outdoor-Erlebnis braucht. door-Erfahrungen haben die ZEISS auch die Motivation, die ExtremEntwickler eine Produktlinie entwi­ Outdoorer wie Stefan Glowacz und ckelt, die hohe optische Qualität mit Dani Arnold antreibt, genauso wie Menschen, die in ihrer Freizeit einfach nur Natur er­ besonders niedrigem Gewicht verbindet, also das ideale leben wollen. Wenn diese besonderen Augenblicke ge­ Fernglas für jeden Outdoor-Fan. Entstanden ist die lingen, ist ein ZEISS Fernglas oft nicht weit. Denn bei ZEISS TERRA Serie. Mit dem ZEISS TERRA ED Pocket ZEISS entwickelt man seit über 165 Jahren optische ist seit Juli 2015 ein Fernglas auf dem Markt, das nur Instrumente, um den Geheimnissen der Welt auf die 310 Gramm wiegt, 111 auf 115 Millimeter groß ist – und eine optische Qualität liefert, von der sich so manches Spur zu kommen. größere und schwerere Modell eine Scheibe abschnei­ Für Naturbeobachter gehören Ferngläser und Spektive den kann. Das Sehfeld ist ausgesprochen groß: Beim von ZEISS schon lange zur Grundausstattung. Schließ­ TERRA ED Pocket 8x25 liegt es bei 119 Meter, beim lich sind es die einzigartigen Momente und die unver­ 10x25 bei 97 Meter auf 1.000 Meter Distanz. Die Bilder gesslichen Augenblicke in der Natur, die mit einem überzeugen durch hohe Kontraste und besonderen Fernglas erfasst werden können. Und es gibt ein Gefühl Reichtum an Details – auch unter schwierigen Bedin­ der Sicherheit, jederzeit und an jedem Ort auch bei gungen. Denn dank der Funktionstemperatur von –20° schwierigen Sichtverhältnissen den erforderlichen bis +63° C, dem wasserdichten Gehäuse und der ZEISS Weitblick zu haben. Bisher Mehrschichtvergütung liefert das TERRA ED Pocket fehlte aber das klassische selbst dann noch beeindruckende Seherlebnisse, wenn Fernglas aufgrund der zu­ es für Mensch und Material bereits richtig ungemütlich Dani Arnold durchbricht sätzlichen Gewichtsbelastung wird. Seine ergonomische Bauform und die Doppel­ immer wieder alpine Grenzen. auf der Packliste von Out­ knickbrücke machen den Einsatz am Berg oder in an­ Beim Erkunden von Fels­doorern. ZEISS hat jetzt mit deren Terrains unkompliziert. Zusammengeklappt, wänden und Routen vertraut er auf ZEISS. dem neuen TERRA ED Pocket, passt es sogar in die Jackentasche und ist mit 299 ein Fernglas entwickelt, das Euro auch preislich sehr attraktiv. ZEISS Ferngläser beste optische Leistung in sind im Outdoor- und Optik-Fachhandel erhältlich. Verbindung mit niedrigem Gewicht bietet. Wer das Erlebnis des einzigartigen Nicht ganz so klein, dafür mit noch mehr optischer Moments nicht verpassen will, macht das Fernglas zur Power ausgestattet sind die TERRA ED 32 und TERRA ED 42 Ferngläser. Sie bieten größere Sichtfelder sowie Must-Carry-Ausstattung für Draußen. helle, kontrastreiche Bilder auch bei schlechten Licht­ verhältnissen. Flora und Fauna lassen sich besonders Ohne Weitblick geht’s nicht Profi-Outdoorer wie Stefan Glowacz und Dani Arnold intensiv beobachten oder Trails und Tracks für an­ können auf einen herausragenden Weit- und Fernblick spruchsvolle Touren rasch erfassen. nicht verzichten: Schließlich müssen sie bei ihren Klet­ ter-Expeditionen so genau wie möglich über das Terrain Mehr Infos zu den neuen ZEISS Outdoor-Ferngläsern Bescheid wissen. Für sie ist ihr ZEISS Fernglas deswe­ findest du hier: http://outdoor.zeiss.de

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OUtDOOR aGaInSt CanCeR

OUtDOOR aGaInSt CanCeR

„Gehen Sie nicht ins Kino. fahren Sie nicht mit der u­ Patienten wissen nicht, dass sie ihre Heilungschancen Bahn. Meiden Sie geschlossene Räume, wo sich viele steigern können, wenn sie auch während der Chemo­ Leute aufhalten.“ Das sind die Ratschläge, die Petra therapie Sport treiben. weil Petra Thaller selbst erlebt Thaller von ihrem Arzt bekommt, als sie erfährt, dass hat, dass es funktioniert, möchte sie ihre erfahrungen mit anderen Menschen teilen und sie Krebs hat. Doch sie will sich hat das Projekt „outdoor against nicht komplett abschotten und Cancer“ ins Leben gerufen. „Das ihr ganzes Leben allein auf den Schlimme mit dem Krebs ist, dass Kampf gegen die Krankheit aus­ die Leute sich verstecken“, sagt richten. Sie will raus – und trotz sie, „deshalb: outdoor. Raus­ Chemotherapie auf Skitour ge­ gehen. Sich mal in einem Raum hen oder einfach eine Runde an bewegen, den man vorher nicht der Isar laufen. und sie merkt: gekannt hat.“ Sie möchte, dass „Ich kann eigentlich so weiterle­ die Menschen die freude an der ben wie vorher.“ Sport treiben ist Bewegung (wieder­)entdecken ok, auch wenn es sich manchmal und aktiv bleiben: „Viele Reha­ anfühlt, als würde man mit ange­ Maßnahmen greifen zu kurz. zogener Handbremse laufen. Das Auch eine Skitour allein reicht Ziel der zehnmonatigen Behand­ nicht.“ unter dem Motto lung hat sie klar vor Augen: ge­ #stayfitgethealthy gibt es des­ sund werden. und diesem Ziel PetRa tHaLLeR (52) halb ab Herbst 2015 die ersten nähert sie sich mit kleinen Schrit­ ist Chefredakteurin des Tablet­ „outdoor against Cancer“­Pro­ ten: „Ich war regelmäßig an der Magazins „MouNTAINS4u“. Sie gramme: Schneeschuhwandern, Isar laufen. Irgendwann bin ich moderierte Sportsendungen bei RTL und SAT1 und beschäftigt sich Skitourengehen, wandern, Rad­ nur noch gegangen, weil Laufen seit über 30 Jahren mit outdoor­ und fahren, Klettern – für Krebspati­ einfach nicht mehr ging. Mit mei­ Bergsportthemen. Vor zwei Jahren enten, sowie ihre freunde und nen beiden Kindern hatte ich ei­ gründete sie ihre eigene firma und familien. „Mit Hilfe unserer Spon­ nen Deal, dass sie mich auch an rief im März 2015 das Projekt „outdoor against Cancer“ ins Leben. sorengelder werden diese Pro­ schlechten Tagen in den Hintern gramme dann auch für Menschen treten und vor die Tür schicken möglich sein, die sich so etwas dürfen. und das haben sie auch getan.“ Acht Behandlungszyklen stehen auf dem Pro­ sonst nicht leisten könnten“, sagt Petra Thaller. Auch gramm. Dazwischen liegen je drei wochen Pause. Petra der Sport im urbanen Raum fällt nicht unter den Tisch. Thaller spürt im Drei­wochen­Rhythmus, wie ihre Kräf­ Mit den Betreibern der 4fcircles – „outdoor­fitness­ te und auch die Motivation schwinden. Doch sie merkt studios“ von denen es 500 in Deutschland gibt – arbei­ auch, wie beides immer wieder zurückkommt. „Bevor tet sie bereits zusammen. Sie träumt davon, in spätes­ die nächste Chemo losging, konnte ich wieder 12 Kilo­ tens drei Jahren das erste „outdoor against Cancer“­ meter ohne Probleme laufen. Da wusste ich: Draußen Haus für familien in den Bergen zu bauen... Petra Thal­ sein ist einfach super.“ Sie fängt an, sich intensiver mit ler hat viel vor. Doch davor hat sie keine Angst: „es gibt dem Thema zu beschäftigen. Über 2000 Studien gibt dir Kraft, wenn du anderen Menschen Kraft gibst.“ es bereits zum Thema Sport und Krebs. Doch viele www.outdooragainstcancer.de

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foto: © Archiv PThaller

krank sein und aktiv bleiben – geht das überhaupt? aber sicher, sagt Petra thaller. Mit ihrer Initiative „Outdoor against Cancer“ möchte sie krebskranke dazu bewegen, rauszugehen, draußen Sport zu treiben und gemeinsam mit Freunden die natur zu genießen.


e.O.F.t. OnLIne

e.O.F.t. aUDIenCe awaRD 15/16 wÄHLt eURen LIebLInGSFILM! wir möchten gerne wissen, welcher film des aktuellen e.o.f.T.­Programms euch am besten gefallen hat.

#MyeOFt InStaGRaM COnteSt InStaGRaM waRtet aUF eURe FOtOS!

foto: Malte Kummrow

Im Juni 2015 haben wir euch dazu aufgefordert, eure schönsten outdoor­fotos unter dem Hashtag #myeoft auf unserem Instagram­Account zu teilen. Viele Bilder sind bereits eingetrudelt, aber da geht noch mehr! und so funktioniert’s: 1. foLGT uns auf Instagram @eofT 2. wÄHLT eure Lieblingsfotos aus 3. TeILT sie mit der gesamten e.o.f.T.­Community, in dem ihr sie bei Instagram hochladet und mit @eofT und #myeoft vertaggt

unter filmemachern gehört der „People’s Choice Award“ noch immer zu den begehrtesten Auszeichnungen. In outdoorfilmen steckt neben sehr viel Zeit und Geld auch noch eine große Portion Herzblut, deshalb freuen sich alle filmemacher auch immer über ein direktes feedback aus der Community – von euch!! ohne ihre filme gäbe es letztendlich keine e.o.f.T.: Grund genug für euch, für euren Lieblingsfilm abzustimmen. Vielen Dank! euer e.o.f.T.­Team

alle Infos sowie der aktuelle Stand des Votings unter www.eoft.eu/vote

Die besten fotos werden ausgewählt und ausgezeichnet.

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alexander huber ausrüstungstrends

freeride-village


GOPRO – aDVeRtORIaL

tRaUM(VeR)wanDLeR

Joakim Sommer ist einer dieser Menschen, die ihren Traum leben. So ziemlich seit Men­ schen träumen, träumen sie vom fliegen. Aber nur die wenigsten beschließen sie ha­ ben genug geträumt und schwingen sich tatsächlich wie ein Vogel in die Lüfte. Jokke fliegt. und die welt kann nicht ge­ nug davon bekommen, ihm dabei zuzusehen. Der GoPro Athlet ist schon einige der schrecklich schönsten Lines der welt geflo­ gen – von den Tianmen Bergen in China, der Cristo­Redentor­Statue in Rio de Janeiro bis zum Vulkan Piton de Neiges auf der para­ diesischen Insel La Réunion. Regelmäßig steigen die Viewzahlen seiner Videos in mehrstellige Millionenhöhe und das ist auch kein wunder. Die wunderschönen Land­ schaften in Kombination mit dem atem­ beraubenden Gefühl von Jokke mit auf den flug genommen zu werden ist eine un­ widerstehliche Mischung für Video­Gold. Kameras werden immer kleiner, ein­ facher in der Benutzung und die Qualität

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HeRO4 Sie hat ein robustes, wasserdichtes Design sowie eine einfache ein­Knopf­ Steuerung und erstellt Videos mit 1080p60 und fotos mit 8 MP.

immer höher. Da filmen und fotografieren auf hohem Niveau längst nicht mehr den Profis vorbehalten ist, entstehen auch im­ mer mehr faszinierende Videos und fotos. Mit der neuesten GoPro Kamera, der HeRo4 Session, ist es jetzt noch einfacher die welt an Bord zu haben – beim fliegen, fahren, Klettern oder einfach beim Spa­ ziergang im Park. Die HeRo4 Session ist die bisher kleinste, leichteste und nutzerfreundlichste Kamera von GoPro und somit perfekt für jemanden wie Jokke, der jedes Gramm Gewicht und jeden Millimeter windwiderstand spürt während er an den höchsten Abhängen der welt entlanggleitet. wasserfest ohne Ge­ häuse, ausgestattet mit einem intelligenten dualen Mikrofonsystem, das auch bei starken windgeräuschen einen reinen Ton aufzeich­ net, und dabei 50% kleiner als der Vorgän­ ger – die HeRo4 Session wird sicherlich Jokkes neues Lieblingsspielzeug und der perfekte Begleiter für jedes Abenteuer.

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fotos: Joakim Sommer, GoPro

Für den norwegischen extremsportler Joakim Sommer steht die welt oft kopf. bei spektakulären wingsuit-Flügen zeigt er uns die welt aus völlig neuen Perspektiven.


eVent-HIGHLIGHtS & MeHR

eURe eVent-HIGHLIGHtS VOn HeRbSt bIS FRÜHJaHR

MUStHaVeS:

outdoor Ticket ist das neue Ticketportal für outdoorfans. Hier findet ihr die besten film­ und Vortragstouren in eurer Nähe sowie spannende Ticket­Angebote: Bis zu 500 outdoor­ und Reiseabenteuer pro Jahr! Das sind die Highlights der kommenden Monate:

24. SePteMbeR – 15. nOVeMbeR 2015 ReeL ROCk FILM tOUR 2015 Die filmtour für Kletterfans ent­ führt euch zu den schroffen Gipfeln Patagoniens und in die abgelegenen wälder Arkansas, an steile Big walls und zu vertrackten High­Ball­Boulder­ Problemen.

2. nOVeMbeR – 19. DezeMbeR 2015 CHaSInG SHaDOwS Jeden Herbst läutet der neueste warren­Miller­film den bevorstehenden winter ein. In „Chasing Shadows“ nehmen wir euch mit nach Chamonix, Nepal und Monopalooza.

DIe beSten FILMe DeR e.O.F.t. 14/15 el Sendero Luminoso | Nobody’s River | Afterglow | Cave Connection | The frozen Titans – jetzt auf DVD, Blu­ray & Download // 83 Minuten + Bonusmaterial, Sprache englisch, untertitel: Deutsch, Niederländisch, Italienisch, französisch

N

e.O.F.t.-SHIRt Das neue e.o.f.T.­Shirt wurde von der Gewinnerin des e.o.f.T. T­Shirt Contests 2015 in Zusam­ menarbeit mit Mammut designt. www.eoft.eu/shop OktObeR 2015 - JanUaR 2016 natIOnaL GeOGRaPHIC PRÄSentIeRt: York Hovest, florian wagner, ulla Lohmann & ueli Steck: Zum dritten Mal bringen NATIoNAL GeoGRAPHIC Deutschland und Moving Adventures Medien die bildgewaltige Live­Reporta­ gen mit namhaften National Geographic fotografen nach Deutschland.

ab MÄRz 2016 InteRnatIOnaL OCean FILM tOUR VOLUMe 3 Abenteuer. Action. unterwasserwelt. Die International oCeAN fILM TouR Volume 3 ist ab März 2016 mit dem neuen filmprogramm wieder in europa unterwegs.

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beSt OF Int. OCean FILM tOUR VOLUMe 2 Vier Geschichten über das Meer und Menschen, die es nicht nur lieben, sondern auch schützen wollen: And Then we Swam, The Crystal Labyrinth, Attractive Distractions, (R)evolution // 95 Minuten + 17 Minuten Bonus, Sprache: englisch, untertitel: Deutsch, französisch, Italienisch www.oceanfilmtour.com/shop

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Tamara

3 MINUTEN MIT Tamara Lunger Simone Moro sagte über sie, ihr „fehle einfach die Software für die Stadt“. Als Ausgleich hat Tamara Lunger offensichtlich ein spezielles Programm für die Berge mitbekommen. Sie verrät uns, wie sie aus ihrer Angst vor den Männern Kraft schöpfen konnte, womit sie ihre innere Ruhe auch ohne den Sport wiederfindet und welches Lebensmotto ihre Mutter ihr mit auf den Weg gegeben hat.

( Keine ) ANGST VOR DEN MÄNNERN

Als kleines Kind habe ich vor jedem neuen Spielzeug erst mal Angst gehabt. Auch vor den Männern! Es ist möglich, dass diese Angst vielleicht sogar meinen sportlichen Werdegang beeinflusst hat. Vielleicht dachte ich, dass ich stark werden muss, um keine Angst

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mehr vor ihnen haben zu müssen. Heute sehe ich am Berg keinen Unterschied mehr zwischen den Männern und mir. Ich will das Gleiche leisten wie sie, ich will die gleiche Verantwortung. Mit den Männern stehe ich in keinem Konkurrenzkampf. Eher mit mir selbst.

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Tamara

Fotos: Franz Faltermaier for E.O.F.T.

DIE INNERE RUHE

Qigong hilft mir, meine innere Ruhe zu finden. Ich bin ausgeglichen, auch wenn ich – wie jetzt – nicht so brutal Sport betreiben darf oder kann. Ich brauch das dann einfach, um mein Heimweh nach den Bergen etwas zu

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kompensieren. Die Probleme mit meinen Knien habe ich schon seit 15 Jahren. Wenn ich jetzt nicht die Ent­ zündung auskuriere und abklingen lasse, dann wird’s in Zukunft schlecht aussehen.

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tamara

WER WEISS, WOFÜR ES GUT IST

Meine Mutter hat immer gesagt: ‚Wer weiß, wofür es gut ist.‘ Dieses Motto hat mich während meiner ganzen Kindheit begleitet. Man weiß nie, warum irgendetwas passiert. Vielleicht findet man es irgendwann heraus, vielleicht auch nicht. Aber es gibt diese höhere Kraft,

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die nur das Beste für dein Leben will. Ich habe jeden­ falls den festen Glauben, dass ich das Beste für mein Leben bekommen werde. Wenn es auch oft nicht schön ist; es ist wohl das, was ich in diesem Moment brauche. So versuche ich es zu interpretieren.

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erdmannpeisker / Robert Bösch

Reifeprüfung. Ganz schön abgehoben? Keinesfalls! Denn jede reife Leistung beginnt im Kopf. Powdern? Aber sicher!

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Kraftstoffverbrauch in l/100 km (kombiniert): 6,6– 4,1. CO2­Emission in g/km (kombiniert): 152–109 g. Als Basis für die Verbrauchsermittlung gilt der ECE­Fahrzyklus. Abbildung zeigt Sonderausstattungen.

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Freude am Fahren


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