E.O.F.T. Magazin 2021

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AUSGABE 08

KLETTERN IST FREIHEIT NASIM ESHQI FINDET NEUE WEGE IM IRAN HIGHLIGHT HIGHLINE MATHIS DUMAS & DAS FOTO SEINER TRÄUME

2 EUR | 2 GBP | 2,50 SFr

ALPINISTIN & BERGFÜHRERIN WAS BEWEGT CARO NORTH?

2021

50 TAGE ALLEIN IM URWALD ELIOTT SCHONFELD ENTDECKT DEN AMAZONAS EINE PRODUKTION VON



Cover Foto: Joachim Hellinger; Foto: Carlos Blanchard, Mathis Dumas

EDITORIAL

WELCOME BACK ! Schön, dass ihr da seid!

I M P R E S S U M Die European Outdoor Film Tour ist eine Produktion der Moving Adventures Medien GmbH in Kooperation mit der MAMMUT Sports Group und der W.L. Gore & Associates | Redaktion: Daniela Schmitt | Art Direktion: Birthe Steinbeck | Bildbearbeitung: Wolfgang Meder | V.i.S.d.P. Daniela Schmitt | © 2021 | Moving Adventures Medien GmbH, 80337 München

Alle Infos zur Tour: WWW.EOFT.EU

European Outdoor Film Tour 2021

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INHALT

WIR SIND ZURÜCK MIT DEM NEUEN PROGRAMM! Mit sieben spannenden Filmen meldet die E.O.F.T. sich endlich wieder zurück. Freut euch auf neue Gesichter und alte Bekannte und feiert mit uns das Abenteuer in all seinen Facetten. Nach einem Jahr ohne Tour können wir es gar nicht erwarten, wieder unterwegs zu sein. Schön, dass ihr da seid!

ALPINDOKU

ABENTEUER

S. 10

S. 6 (39 Min) AMAZONIE Eliott „Le Minimaliste“ Schonfeld durchquert den Dschungel von FranzösischGuyana auf den Spuren seines großen Vorbilds Raymond Maufrais.

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(13 Min) CLIMBING IRAN Die iranische Kletterin Nasim Eshqi versucht, die gesellschaftlichen Einschränkungen ihrer Heimat durch den Sport zu überwinden.

S. 14

(19 Min) OUT OF FRAME Der Outdoorfotograf Mathis Dumas erfüllt sich den Traum von einem einzigartigen Highline-Foto in den französischen Alpen.

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Fotos: © Eliott Schonfeld, Nanof, Jordan Manoukian

PORTRÄT


INHALT

WINGSUIT FLYING

SNOWBOARD

Fotos: Mammut Sports Group, Richard Sidey, Jonas Deichmann, Carlos Blanchard

PORTRÄT

S. 30

S. 26

(15 Min) I AM NORTH Caro North ist Alpinistin und Bergführerin. Wir begleiten sie bei der Überschreitung des Schreckhorns in der Schweiz.

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(5 Min) SPELLBOUND Wingsuit-Flying in Neuseeland mal überraschend anders: ein poetischer Einblick in eine der riskantesten Sportarten der Welt.

ABENTEUER

S. 34 S. 40 (15 Min) MILES AHEAD Ausdauersportler und Abenteurer Jonas Deichmann macht einen Triathlon um die Welt. Seine Bike-Etappe führt ihn durch Sibirien.

(4 Min) PLAYING GRAVITY Elias Elhardt und Sebastian Schieren lassen die Drohne steigen und suchen neue Perspektiven im Snowboardfilm.

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AMAZONIE

IN DER GRUNEN HOLLE

Die Wochen auf dem Fluss mit ihren Strapazen haben Eliott schwer gezeichnet. Ungeachtet der Überraschungen, die ihn vielleicht hinter der nächsten Biegung erwarten, gibt es für ihn nur einen Weg: nach vorn.

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AMAZONIE

Der Abenteurer Eliott Schonfeld spürt einen unwiderstehlichen Drang in sich, den Dschungel von Französisch-Guyana zu durchqueren. Vielleicht will er sich selbst testen, vielleicht auch ein imaginäres Versprechen einlösen? Den Urwald kümmern seine Motive wenig.

„Der Dschungel befreit mich von der Nostalgie, zur falschen Zeit geboren worden zu sein“ Eliott Schonfeld

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AMAZONIE

Es regnet als wollte es nie wieder aufhören. Große Tropfen klatschen auf die Plane, die Eliott Schonfeld über seine Hängematte gespannt hat. Er liegt geschützt, aber keineswegs trocken. Wann war er überhaupt das letzte Mal richtig trocken? Der Dschungel dampft förmlich, und dabei sollte die Regenzeit doch schon vorbei sein. Willkommen in Französisch-Guyana. Im Amazonasgebiet. Im tropischen Regenwald, wo Papageien kreischen, Leguane lauern und sich Anakondas durch das Unterholz schlängeln. Eliott Schonfeld gehört eigentlich nicht hierher. Der junge französische Abenteurer döst in seiner Hängematte vor sich hin. Er hat sich einen Ruhetag verordnet. Er muss dringend schlafen und eigentlich müsste er auch essen. Diese Expedition ist anstrengender als alles, was er bisher gemacht hat. Aber dann kam das Gewitter. Immer wieder bringt AVENTURES EN GUYANE der Donner den Urwald (Abenteuer in Französisch-Guyana), zum Beben und lässt ihn das Tagebuch von Raymond Maufrais, keinen Schlaf finden. Ein erschien erst nach seinem Tod. Es ist erhältlich bei lecerclepoints.com Feuer würde bei diesem 8

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Wetter ohnehin nicht brennen. Kalte Küche? Eliott verzichtet – und verschiebt das Essen auf morgen. Es wird nicht das letzte Mal sein. Er betrachtet seine Arme und Beine. Zerschunden und zerkratzt waren sie gestern auch schon, aber was ist das für ein schwarzer Punkt da an seinem Zeh? Eliott zieht ein abgegriffenes Buch aus seinem Rucksack. Es ist das Tagebuch des französischen Abenteurers Raymond Maufrais. Dieses Buch ist der Grund, warum Eliott überhaupt hier ist. Seine Inspiration für diese Reise. Er hatte es in einer Pariser Bibliothek entdeckt und in einem Rutsch gelesen. Jetzt hofft Eliott, dass es sich auch mitten im Urwald als praktisch erweisen wird. Dieser schwarze Punkt … Hatte Maufrais nicht an irgendeiner Stelle genau so etwas beschrieben? Er wird fündig. Oh, es ist der Biss eines Sandflohs. Dieses Biest legt seine Eier in die Wunde und dann, … nein, das ist wirklich eklig. Um Schlimmeres zu verhindern, greift Eliott zum Messer und pult Floh und Eier aus seinem Zeh. Ordentlich desinfizieren und verbinden kann er die Wunde nicht. Aber das ist im Moment noch sein geringstes Problem. Nur eines von vielen. Inspiration kann man nicht erklären. Es gibt keinen vernünftigen Grund, warum ein 26-jähriger Abenteurer sich auf die Spuren eines anderen Abenteurers begibt, der nicht einmal so alt wie er selbst geworden ist. Und trotzdem ist Raymond Maufrais für Eliott so etwas wie ein Bruder im Geiste. Er hat die Reise, auf der sich Eliott Alle Infos zur Tour: WWW.EOFT.EU

Alle Fotos: Eliott Schonfeld

Schlafen, Essen, Paddeln: Wenn ein Tag dem anderen gleicht, verliert man das Zeitgefühl. Genau das Richtige für Eliott, der am liebsten ein wenig die Zeit zurückdrehen würde.


AMAZONIE

„Oh, primitives Leben, so hart, so schön!“ Raymond Maufrais

gerade befindet, zuerst gemacht, 1949. Maufrais wollte Französisch-Guyana durchqueren, um ein indigenes Volk zu finden, das damals angeblich noch wie in der Steinzeit lebte. Ob er Erfolg hatte, wissen wir nicht. Er kam nie zurück. Aber sein Tagebuch wurde nach seiner Expedition veröffentlicht, nachdem es Anfang März 1950 zufällig an den Ufern des Flusses Tampock von einem Mitglied der indigenen Volksgruppe Teko gefunden worden war. Jetzt kehrt das Buch an seinen Ursprungsort zurück, im Gepäck von Eliott Schonfeld. Eliott will Maufrais’ Reise beenden. Sehr weit ist er noch nicht gekommen. Von Dégrad Claude, dem Ort, wo sein Vorbild und imaginärer Mentor auf dieser Reise vor 71 Jahren verschwand, ist er noch weit entfernt. Und von dort sind es noch einmal 120 Kilometer bis zum Endpunkt seiner Reise, der Punkt, den Maufrais nie erreichte. Die erste Etappe legt Eliott mit einer winzigen Piroge dem Fluss Waki zurück. Die Einheimischen hier schwören auf diesen Bootstyp. Doch als er die Piroge kaufte, haben sie ihn ausgelacht: Das sei doch ein Kinderboot! Aber Eliott wollte seine Ausrüstung so schmal und leicht wie möglich halten. Die Piroge trägt ihn, das muss genügen. Doch wie Eliott bald feststellt, muss auch er manchmal die Piroge tragen. Der Waki ist zwar kein reißendes, aber auch kein einfaches Gewässer. Immer wieder versperren ihm Bäume den Weg. Manchmal muss er sein Boot über Steinstufen hieven. Oder er trifft auf Stromschnellen, die er nicht passieren kann. Dann zerrt Eliott die Piroge durch den Wald. Und dabei ist die Machete sein bester Freund. So geht das nun schon seit Tagen. So wird es noch Wochen weitergehen. Wie, das steht in den Sternen. Eliott ist jetzt schon oft so erschöpft, dass er gar keinen Hunger hat und das Essen in sich hineinzwingen muss. An guten Tagen ELIOTT SCHONFELD treibt er seine Mini-Piroge mit sanften Paddelschläbeschloss mit 21 Jahren, Abenteurer gen den Fluss hinauf. Je zu werden. Er bereiste bereits Alaska und die Mongolei und überquerte tiefer er in den Dschungel den Himalaja mit seinem Pferd Robert vorstößt, desto klarer wird («Le Minimaliste», E.O.F.T. 19/20). ihm, dass es keinen einDas Buch und das Schicksal des französischen Abenteurers Raymond fachen Weg gibt, auf dem Maufrais, der 1950 im Dschungel von er auch wieder hinausgeFranzösisch-Guyana verscholl, faszilangen könnte. Der Weg nierten ihn so sehr, dass er sich selbst zurück ist genauso beauf den Weg dorthin machte. Alle Infos zur Tour: WWW.EOFT.EU

Guyana Venezuela

Suriname Franz.-Guyana

Kolumbien Ecuador AMAZONIEN

Brasilien Peru

Bolivien

FRANZÖSISCH-GUYANA Ein Netz aus Flüssen, nicht aus Wegen geleitet Eliott Schonfeld auf seiner Expedition durch Französisch-Guyana. 97 Prozent des Landes bestehen aus Regenwald, ein Lebensraum, der die Heimat eines Viertels aller Tier-und Pflanzenarten auf der Erde ist. Auf dem Waldboden, in den Baumwipfeln und auch auf und im Fluss muss Eliott sich vor zahlreichen Gefahren in Acht nehmen. Erfahrt mehr über den einzigartigen Lebensraum: WWW.EOFT.EU/AMAZONIE

schwerlich wie der Weg nach vorn. Und außerdem wäre bei einer möglichen Umkehr noch die Schmach, vor den Einheimischen zugeben zu müssen, versagt zu haben. Oder den Beamten wieder in die Arme zu laufen, die ihm ein Permit für den Waki ausgestellt haben, den er genau genommen nur 7 Tage hätte befahren dürfen. Nein, umkehren will Eliott nicht. Auch wenn die Vorräte zur Neige gehen und der Weg beschwerlicher wird. Irgendetwas zieht ihn weiter, den Fluss hinauf und in den Wald hinein. CHECKT Vielleicht liegt es daran, dass in diesem EIN IM Regenwald die Zeit stillzustehen scheint. REGENWALD! Dass es egal ist, ob er diese Reise jetzt macht oder ob vor 70 oder sogar 200 Jahren. Er hat jedenfalls den Eindruck, dass sich an diesem Fleckchen Erde nicht allzu viel verändert habe. „Der Dschungel befreit mich von der Nostalgie, zur falschen Zeit geboren worden zu sein“, sagt Eliott. In seiner Doku „Amazonie“ sehen wir, ob es ihm wirklich gelingt, die Zeit zumindest für eine Weile zurückzudrehen und sich dieser archaischen Umgebung anzupassen. Ob er lernt, den Dschungel zu lesen, seine Gefahren zu meistern und – anders als Maufrais – am Ziel seiner Reise anzukommen. LIEBLINGSFILM? JETZT ABSTIMMEN! WWW.EOFT.APP

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CLIMBING IRAN

FREIHEIT Nasim Eshqi liebt Techno und pinken Nagellack. Außerdem mag sie es, neue schwere alpine Kletterrouten zu eröffnen. Da ist sie nicht die einzige Frau. Aber vermutlich die einzige Frau aus dem Iran. In unserem Interview spricht sie über ihren Sport, ihr Leben und die Schwierigkeiten, mit denen eine Frau in ihrem Heimatland konfrontiert wird.

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IST

CLIMBING IRAN

Mehrere Meter über dem Boden: Dort fühlt sich die iranische Kletterin Nasim Eshqi am wohlsten. Beim Klettern geht sie an ihre Grenzen und zeigt auch vielen anderen Frauen aus ihrem Land, dass immer mehr möglich ist, als man zuerst denkt.

VERTIKAL

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CLIMBING IRAN

NASIM ESHQI wuchs in Teheran auf und war zehnmalige nationale Meisterin im Kickboxen, bevor sie mit 23 das Klettern für sich entdeckte. Heute kann sie Hunderte von First Ascents und First Female Ascents vorweisen und hat zahlreiche neue Routen eröffnet: im Iran, in vielen Ländern des Nahen Ostens, aber auch in Europa. 2018 erhielt sie den Albert Mountain Award für ihre Willensstärke und ihren Mut, Grenzen am Fels und in der Gesellschaft zu überwinden. In der internationalen Kletterszene genießt sie ein hohes Ansehen und ist eine Inspiration für junge Athlet:innen auf der ganze Welt.

„Der Sport hat mein Leben gerettet.“ Nasim Eshqi

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Foto S. 10: Moritz Latzka. Seite 12: Wojciech Ryczer

CLIMBING IRAN

Nasim, in „Climbing Iran“ lernen wir dich als starke und unabhängige Frau kennen. Das war nicht immer so. Als Teenager wolltest du lieber ein Junge sein. Seit wann bist du gerne eine Frau? Seit ich auf der Universität war. Meine Dozentinnen waren allesamt sehr starke und selbstbewusste Frauen. Da habe ich gemerkt: Ich muss kein Mann sein, ich kann mich auch an ihnen orientieren. Heute bist du selbst ein Vorbild und unterrichtest ebenfalls, als Klettertrainerin. Meistens besuchen Mädchen und Frauen deine Kurse, aber es sind auch Männer darunter. Wie klappt das mit der Kommunikation? In meinen Kurse sind hauptsächlich Leute, die unabhängig sein wollen, aber manchmal ist es einigen Männern peinlich, eine Lehrerin zu haben. Obwohl sie studiert haben, sich weltoffen geben und über Gleichberechtigung reden. „Es wird nicht besser, Ich habe auch schon Leuwenn man weint.“ te aus dem Kurs rausgeNasim Eshqi worfen, weil sie mich und andere Frauen nicht respektiert haben. Was traurig ist: Es kommt auch vor, dass mich einige Mädchen nicht ernst nehmen. Weil sie daran gewöhnt sind, auf die Stimme eines Mannes zu hören, nicht auf die einer Frau. Wenn das passiert, erkläre ich ihnen: Wäre ich ein Mann, würdet ihr anders auf meine Worte reagieren. Dann fangen sie an nachzudenken und geben zu, dass ich recht habe. Und ändern ihr Verhalten. Das eigene Verhalten zu überdenken, kann ein Schritt in Richtung Veränderung sein. Denkst du, dass deine Arbeit dazu beiträgt, die Situation der Frauen im Iran ein wenig zu verbessern? Es geht ja nicht nur darum, was ich will, sondern um die Gesellschaft als Ganzes. Ich kann niemanden zwingen, etwas zu verbessern, wenn sie es selbst nicht wollen. Der Iran ist ein von Männern dominiertes Land. Wir Frauen reden viel über Gleichberechtigung, aber wenn es ums Umsetzen geht, ist es vielen Frauen doch nicht so ernst. Viele wollen gar nicht unabhängig sein. Das steckt tief in unserer Kultur. Es ist schwer, sie davon zu überzeugen, dass sie ihre Situation verbessern könnten. Du hättest ein anderes Leben wählen können, eines, das vielleicht einfacher gewesen wäre. Aber du liebst die Herausforderung. Warum? Wenn etwas schwierig ist, kann man soviel mehr lernen. Schwierigkeiten sind sehr wertvoll. Früher haben mir viele Dinge gefehlt, und dadurch habe ich viele

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TURKMENISTAN

IRAK

IRAN

AFGHANISTAN

Persischer Golf

ISLAMISCHE REPUBLIK IRAN Im Iran sind Frauen durch das dort angewandte Rechtssystem – die Scharia – in fast allen Rechtsbereichen stark benachteiligt. Das islamische Recht schließt die Gleichberechtigung von Mann und Frau, aber auch von Muslimen, Nichtmuslimen und Religionslosen, kategorisch aus. Frauen stehen nicht alle Berufe offen, verheiratete Frauen sind in vielerlei Hinsicht abhängig von ihren Männern.

Menschen kennengelernt. Wir halfen uns gegenseitig. All die Unzulänglichkeiten wie fehlendes Budget, die Visa-Situation oder das Fehlen von Equipment im Iran, haben mich viel gelehrt. Was uns nicht umbringt, macht uns stärker. Weil es für dich schwierig ist, nach Europa oder Amerika zu reisen, bist du viel im Nahen Osten geklettert. War das ein Vorteil, weil du dort viele neue Routen in weniger erschlossenen Klettergebieten einrichten konntest? Das war ein großer Vorteil für mich. Klettern ist interessanter und herausfordernder für das Gehirn, wenn man neue Gebiete erkundet. Aber: Wenn ich eine neue Route eröffne, nimmt das Einrichten sehr viel Zeit in Anspruch. Es dauert Wochen, bis ich klettern kann. Daher wünsche ich mir manchmal schon, irgendwo zu sein, wo es bereits Routen gibt, wie in Chamonix oder den Dolomiten. Wenn man sich verbessern will, sollte man die Routen von anderen Leuten wiederholen. Vielleicht würde ich jetzt schon in einem schwereren Grad klettern, wenn ich früher damit angefangen hätte. Vielen Dank für das Interview!

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OUT OF FRAME

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Fotos © Jordan Manoukian

„Ich wollte immer die Person hinter dem Bild sein. Derjenige, der eine außergewöhnliche Darbietung einfriert.“ Mathis Dumas


OUT OF FRAME

Die beiden außergewöhnlichen Felsnadeln fielen Mathis Dumas zum ersten Mal auf, als er mit Freunden in der winzigen Périades-Hütte übernachtete. Von dort hatte er die Felsnadeln genau im Blick – und schon bald darauf eine Idee ...

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OUT OF FRAME

Dem Outdoor-Fotografen Mathis Dumas ist es gelungen, mit einem Foto den Highlinewalk von Antoine Mesnage für immer festzuhalten. Dass man manchmal selber frieren muss, um einzigartige Momente einfrieren zu können, hat er im Laufe der Jahre gelernt. Wir haben mit ihm über seinen Beruf, seinen Werdegang und das außergewöhnliche Fotoprojekt gesprochen. Hat dich das Fotografieren schon immer interessiert? Als Teenager war ich nicht besonders kreativ. Ich glaube, damals hat mich die Fotografie nicht mehr und nicht weniger interessiert als andere Teenager auch. Wie bist du dann überhaupt zum Fotografieren gekommen? Es fing während meiner Studienzeit an, damals war ich noch in der französischen Eiskletternationalmannschaft. Da habe ich zwei Fotografen kennengelernt, die immer unsere ganzen Teamfotos machten. Am Anfang habe ich nur für sie gemodelt. Aber ich war sehr an ihrer Arbeit interessiert, habe ihnen dabei geholfen und wurde dann schließlich ihr Assistent. Von ihnen habe ich das Fotografieren gelernt und auch, wie das Business funktioniert. Wenn du heute deine ersten Fotos betrachtest, was denkst du dann? Man sieht sofort, was man falsch gemacht hat! Aber mein Blick auf das Motiv hat sich im Laufe der Zeit nicht groß geändert. Fortschritte habe ich eher in der Bildbearbeitung gemacht. Wenn man anfängt mit Lightroom zu arbeiten, dann übertreibt man es gerne auch mal, gerade was die Farben angeht. Jahre später sagt man sich: Oh, Mist. Das war ein bisschen zuviel. Ich versuche, meine Bilder natürlich zu halten. Photoshop benutze ich überhaupt nicht. Denkst du, dass Fotos imMATHIS DUMAS mer die Wahrheit sagen? Wenn man ein richtig gutes ist zertifizierter Bergführer, Filmemacher und Fotograf. Beim (Eis-)kletFoto gemacht hat, dann tern, Freeskiing und Paragliding bleibt sind die Leute auch schon der vielseitige Sportler seinen Fotomal enttäuscht, wenn sie motiven immer dicht auf den Fersen. Einige seiner Fotos haben es bereits den Ort in echt sehen. Wenn auf die Cover bedeutender Magazine man will, kann man auf Fogeschafft oder wurden mit Preisen austos auch viel verstecken. In gezeichnet, unter anderem von NatioChamonix kann man zum nal Geographic. Er lebt in Chamonix. 18

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Beispiel in die eine Richtung fotografieren und alles sieht total wild aus. Aber direkt hinter dir ist eigentlich ein Lift! Aber es ist schon gut, die Leute mit seinen Fotos zum Träumen zu bringen. Wie ist es eigentlich, Kletterprofis wie Conrad Anker zu fotografieren? Es ist immer ein bisschen stressig. Leute wie Conrad haben schon mit so vielen guten Fotografen gearbeitet, da möchte man sie nicht enttäuschen. Ich würde nicht sagen, dass es einfach ist, weil sie einen schon ein bisschen testen: Wie schnell ist er? Kann er im richtigen Moment abdrücken? Aber wenn man dann ihr Vertrauen erst mal hat, wird es leichter. Würdest du dich als Kind der Berge bezeichnen? Nein, ich bin in Südfrankreich aufgewachsen! Mit meinen Eltern bin ich höchstens für eine Woche zum Skifahren oder zum Wandern in die Berge gefahren. Wir sind alle leidenschaftliche Sportler, aber die Berge sind etwas, das ich ganz allein für mich entdeckt habe. Von 15–19 war ich in der Eiskletternationalmannschaft, wo ich viele starke Alpinisten kennengelernt habe, die mir dabei geholfen haben, Bergführer zu werden. Ein Freund, den ich aus der Schule kannte, hatte den „Es gibt Bilder, die mir gleichen Wunsch. Also nicht aus dem Sinn gesind wir zusammen nach Chamonix gezogen und hen. Bilder, die ich unhaben angefangen zu bedingt machen will.“ klettern und die BergMathis Dumas führer-Kurse zu machen. Zurück zu eurem Film. Wie kompliziert war es, die Highline aufzubauen? Also, erst einmal mussten wir ja überhaupt auf die Felsnadel draufkommen. Wir sind mit Unmengen von Material losgezogen, weil wir nicht wussten, was uns da oben erwartet. Dann haben wir den ganzen zweiten Tag gebraucht, um die Highline aufzubauen. Die Bedingungen waren an diesem Tag fürs Highlinen perfekt. Überhaupt kein Wind. Und dann ging die Sonne auch schon unter und ich konnte fotografieren. War es einfach, Antoine Mesnage, euren Highliner, von diesem Projekt zu überzeugen? Für ihn war der springende Punkt zu wissen, wie lang die Highline werden würde. Das konnten wir ihm nicht genau sagen. Wir schätzten grob, dass sie zwischen 50 und 100 Metern lang sein würde. Das hat ihm gereicht. Denn alles bis 200 Meter wäre für ihn okay gewesen. LIEBLINGSFILM? JETZT ABSTIMMEN! WWW.EOFT.APP

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OUT OF FRAME

It’s a wrap! Oder: Es ist geschafft! Mathis Dumas, Jordan Manoukian, der Regisseur, und Florant Andreani, der den beiden viel bei den Dreharbeiten half, freuen sich, dass sie endlich alles im Kasten haben.

Fotos: Seite 16: Mathis Dumas, Seite 17: (oben) Jordan Manoukian, (unten) Mathis Dumas

Die Bergkette mit den beiden Felsnadeln über dem Vallée Blanche in der Nähe von Chamonix lockt im Sommer kaum Kletterer an. Es ist eine klassische Winterdestination. Trotzdem waren Mathis und sein Team überrascht, dass anscheinend noch nie jemand dort geklettert war; zumindest fanden sie keine Informationen darüber und auch im Fels keine Reste von Haken und Seilen.

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HARTE PRÜFUNGEN Endlich scheinen unsere härtesten Zeiten hinter uns zu liegen; und das waren nicht die am Berg, sondern die daheim. Nicht selbst raus zu können und untätig durchzuhalten, war eine Prüfung für uns Kletterer, Bikerinnen und Skitourengeher. In den Entwicklungs- und Testlaboren von Gore hat ’Durchhalten’ eine andere Bedeutung. Es wird getestet, was das Zeug hält. Wortwörtlich. Die Martindale-Scheuerprüfung, Five-Finger-Scratch-Test oder der Dynamic Shoe Flexer bringen die Produkte an ihre Grenzen und darüber hinaus.

Forschung für Funktion, Komfort als Wissenschaft Bekleidungsphysiologie oder „Comfort Science“ ist das streng wissenschaftliche Vorgehen zur Verbesserung des Tragekomforts von Funktionstextilien. „Wir entwickeln neue Materialien und erforschen, wie sie optimal

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eingesetzt werden können. Wir untersuchen die Wechselwirkungen zwischen Produkt, Physiologie und dem menschlichen Komfortempfinden“, sagt Ray Davis, Comfort Lab Manager. Gore hat ein einzigartiges Labor- und Forschungszentrum, um bekleidungsphysiologische Fragestellungen untersuchen zu können – mit einer weltweit einzigartigen Klimakammer, in der 85 Prozent aller klimatischen Verhält­nisse dieser Erde unter kontrollierten Bedingungen simuliert werden können. Aber entscheidend ist auf’m Berg, in der Natur, beim Sport. Deshalb finden während der mehrjährigen Entwicklungszeit ausgiebige Feldtests mit GORE-TEX Athleten statt. Höhenbergsteigerin Tamara Lunger und Extremkletterer Stefan Glowacz nutzten bereits seit 2016 bei ihren Expeditionen neue GORE-TEX PRO Laminatversionen. Auch auf Grundlage ihrer Eindrücke war es möglich, im Labor bestimmte Eigenschaften gezielt zu verbessern.

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Besuche die GORE-TEX Labs Jetzt könnt Ihr die Testlabore und Forschungseinrichtungen besichtigen – jederzeit. Beim digitalen 360°-Rundgang durch die 18 Laborräume mit 89 TestApparaturen in den USA und in Deutschland erfahrt Ihr alles über die vielfältigen Testmethoden und Prüfeinrichtungen der Marke GORE-TEX.

Verbesserter ökologischer Fußabdruck Der Mensch steht im Fokus der Entwicklungen bei Gore. Doch er ist nichts ohne die Umwelt, in der er sich bewegt. Gore Fabrics hat sich verpflichtet, die Umweltauswirkungen seiner Produkte so gering wie möglich zu halten. Bei den neuen, äußerst robusten GORE-TEX PRO Materialien sorgen beispielsweise spinndüsengefärbte Innenfutter oder recycelte Außentextilien für eine verbesserte Ökobilanz. Seit Mitte 2020 ist die neue GORE-TEX PRO Bekleidung im Handel erhältlich – bereit für neue Prüfungen draußen in der Welt, die Du selbst bestimmst. Links: Tamara Lunger in der GORE Storm Cube und unten im GORE-TEX Regenturm. In der Storm Cube werden Produkte auf Winddichtigkeit getestet und im Regenturm auf das „Guaranteed To Keep You Dry“ Versprechen.

Fotos: GORETEX

Mehr: gore-tex.de #goretexeu #goretexstudio

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21 ADVENTURER ST CENTURY ||||||||||||||||||||||||||

Mit diesem Award feiern wir die inspiriendsten Abenteurer unserer Zeit. Und ihr entscheidet mit, welcher der Nominierten gewinnt! Mit dem Rad, mit der Kamera, mit dem Kajak oder gar barfuß - die Nominierten des diesjährigen Awards finden ihren ganz eigenen Weg ins Abenteuer. Sie stellen sich neuen Herausforderungen und erleben dabei unvergessliche Momente. Ganz gleich, ob sie barfuß laufend ihr Land durchqueren, Erstbefahrungen wilder Flüsse bewältigen oder eine andere Welt fernab der eigenen mit der Kamera entdecken - die Abenteurer:innen des 21. Jahrhunderts zeichnen sich durch ihre Neugier-

de, ihren Mut und ihre Gabe aus, uns an ihren einzigartigen Erlebnissen Teil haben zu lassen. Es sind Geschichten, die uns berühren und uns inspirieren unser eigenes Abenteuer zu suchen und zu finden! Der 21st Century Adventurer Award ist mit einem Preisgeld von 10.000 Euro dotiert, das dem/der Gewinner:in als Budget für die nächste Expedition zur Verfügung gestellt wird.

DIE NOMINIERTEN

RENAN OZTURK FILMEMACHER & ALPINIST

NOURIA NEWMAN EXTREM-KAJAKERIN

RON RUTLAND LANGSTRECKEN-ABENTEURER

Nach seinen Anfängen als Kletterer fand Renan Ozturk seine Berufung, als er eine Kamera in die Hand nahm. Seitdem dokumentiert der Fotograf und Filmemacher Geschichten in den entlegensten Ecken der Welt in preisgekrönten Filmen.

Für die Französin liegt das Glück der Erde in ihren Flüssen. Kaum ein Wasserfall, kaum ein Flusslauf sind der Weltmeisterin im Extreme Kayaking zu riskant. In zahlreichen Expeditionen findet sie immer wieder ihren Flow auf dem Wasser.

Führt man ein Leben auf Reisen wie der Südafrikaner Ron Rutland, ist der Weg das Ziel. Kreuz und quer durch Afrika, durch die Mongolei oder mit dem Rad von London nach Tokio, seine Abenteuer liegen stets jenseits der 10.000-Kilometer-Marke.


JETZT VOTEN & GEWINNEN. Macht mit! Beim diesjährigen Award könnt ihr abstimmen, wer für euch der/die Abenteurer:in des 21. Jahrhunderts ist und dabei selbst ein Abenteuer mit Land Rover gewinnen: ein unvergessliches Fahrtraining im Land Rover Experience Center! Weitere Informationen findet ihr in unserer App und landrover-experience.de.

ANNA MCNUFF AUSDAUER-ATHLETIN

JENNY TOUGH SOLO-ABENTEURERIN

100 Marathons barfuß durch Großbritannien laufen? – Klar! Die Ausdauer-Athletin Anna McNuff liebt verrückten Herausforderungen. 32.000 Kilometer hat die Autorin & Abenteuer-Mama weltweit bereits schwimmend, radelnd und laufend zurückgelegt.

Die Kanadierin gewinnt ein Ultra-Bikepacking-Rennen nach dem anderen und in ihrem Langzeitprojekt durchläuft Jenny Tough eine Bergkette auf jedem Kontinent – wie immer solo und „unsupported“. Mithalten kann da schließlich nicht jeder.

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Superlative Slowenien Um Superlative zu erleben, musst du nicht bis ans andere Ende der Welt reisen. Der vielleicht schönste Fluss der Welt schlängelt sich von Slowenien bis Italien durch die Julischen Alpen. Das smaragdfarbene Wasser der Soča wirkt fast gekünstelt. Wanderer genießen ein gut beschildertes Wegenetz mit zahlreichen Hängebrücken. Zum Raften und Kajakfahren bieten sich mehr und weniger wilde Fluss-Passagen. Radfahrer haben die Wahl zwischen leichten Touren und schwierigen Anstiegen.

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Von wegen Norwegen Auf den ersten Blick erinnert der Comer See an die Fjordlandschaften Norwegens. Die außergewöhnliche Schönheit des oberitalienischen Sees ist nur ein Grund für eine lange Tradition als gehobenes Urlaubsdomizil. Auch so kannst du dir das Leben hier so richtig gut gehen lassen: bei besserem Badewetter als beim norwegischen Original.

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Heimat der Hobbits Tafelberge und schroffe Sandsteinfelsen erheben sich vor den Toren Dresdens über den Flusswindungen des Elbtals. Kulissen, die an den Epos „Herr der Ringe“ erinnern. Die Kräfte der Natur haben aus dem Sandstein ein Relief gemeißelt, das wie ein riesiger Skulpturenpark aussieht. Läuft da eine Schar Hobbits über die Basteibrücke? Reisetipp: „Dresden und die Sächsische Schweiz“ erwarten dich bei der Reise-Nr. 5668 auf www.wikinger.de.

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Like Kanada Glitzernde Bergseen, ein Gletscher und eine beeindruckende Berglandschaft, soweit das Auge reicht: Klingt nach Kanada? Ist es aber nicht! Die Rede ist von Engelberg. Die Alpenstadt in der Schweiz ist bestens erschlossen und trotzdem geradezu ursprünglich geblieben. Der Vierwaldstättersee ist dabei nur eines von vielen Juwelen, die zwischen sattgrünen Almen funkeln. Reisetipp: „Traumwanderungen rund um Engelberg“ erwarten dich auf www.wikinger.de unter der Reise-Nr. 5441.

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I AM NORTH

KEINE HALBEN

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I AM NORTH

Am Schreckhorn kämpfen Caro North und ihre Seilpartnerin Nadine Wallner mit außergewöhnlich schwierigen Bedingungen.

In unserem Porträt „I Am North“ wagt Caro North die Überschreitung des Schreckhorns.

SACHEN Die Alpinistin und Bergführerin muss viele Extreme in ihrem Leben vereinen. Aber wie funktioniert das?

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I AM NORTH

Caro North ist ausgebucht. Das sagt zumindest ihr Terminkalender. Und der ist gut gefüllt in diesem Sommer 2021. Fast jeden Tag ist die Bergführerin auf einer anderen Bergtour. Felsen, Gletscher, Gipfel – das ist die Welt, in der sie sich wohl fühlt und in der sie leben möchte. Als Bergführerin ist sie hauptsächlich in den Alpen unterwegs, aber ihre Expeditionen haben sie schon in ganz andere Teile der Erde geführt: nach Indien, in die Antarktis, ins Yosemite Valley und natürlich nach Patagonien. Dort gelingt ihr 2015 gemeinsam mit Christina Huber die erste freie Begehung des Cerro Torre als Frauenseilschaft. Es ist bis heute einer ihrer größten alpinistischen Erfolge. Mit dieser Besteigung hat sie sich einen Namen gemacht hat. Trotzdem kann sich Caro im Moment nicht vor„Man darf sich nicht stellen, als Profi-Alpinistin ausschließlich auf Expedigleich einschüchtern tion zu gehen: „Ich kann lassen. Manchmal eine Weile lang gut meimuss man es einfach ne Projekte durchziehen ausprobieren und und ein bestimmtes Ziel machen!“ verfolgen. Aber irgendwann kommen die Fragen: Caro North

Warum mache ich das eigentlich? Für wen mache ich das? Und was bringt mir das? Immer nur für mich klettern, das funktioniert nicht. Ich muss auch irgendwann mal anderen etwas geben.“ Beim Bergführen hat sie inzwischen die Möglichkeit, ihre Bergleidenschaft mit anderen zu teilen – und gleichzeitig die Fragen und die Zweifel auf Abstand zu halten, die sie trotz ihrer Erfolge schon eine ganze Weile mit sich herumträgt. Früher versuchte sie, sich diesen Fragen gar nicht zu stellen. Sie war immer unterwegs, kletterte überall und mit jedem. Rückblickend gibt sie zu, dass sie damals eigentlich auf der Flucht war: „Ich bin davor geflüchtet, mich mit mir selbst zu beschäftigen. Wenn du unterwegs bist, kriegst du ständig neue Stimulationen von außen. Dann geht es dir eigentlich immer gut, aber weil du immer im Hier und Jetzt bist, schaust du ganz wenig nach innen. Das habe ich zum Teil ganz stark betrieben.“ Heute nimmt sie sich mehr Zeit, das Erlebte zu reflektieren. Aber die Frage nach dem Sinn ist geblieben. Sie ist nicht leicht zu beantworten. Selbst wenn man das tut, was man liebt und allen anderen bewiesen hat, dass man gut darin ist. Denn am Ende muss man selbst auch noch daran glauben. Und das fällt oft am schwersten.

Auf dem 4078 Meter hohen Schreckhorn in den Berner Alpen genießen Caro North und Nadine Wallner den Blick in die Ferne.

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Fotos: S.28 Joachim Hellinger, S. 29 Mammut Sports Group, Nadia Royo Cremer Privat, Mammut Sports Group

I AM NORTH

CARO NORTH

NADIA ROYO CREMER

NADINE WALLNER

ist Alpinistin und Bergführerin. Sie studierte Geowissenschaften in Lausanne und reiste zum Klettern und Bergsteigen bereits nach Patagonien, Alaska, in den Himalaya und den Iran. 2015 gelang die erste rein weibliche Besteigung des Cerro Torre. Freunde hat sie auf der ganzen Welt. Zwei davon lernen wir auch im Film näher kennen.

entdeckte das Klettern und den Alpinismus vor 11 Jahren in den Pyrenäen. Die gebürtige Belgierin wuchs in Spanien auf, lebt heute in Frankreich und hat ihr Hobby zum Beruf gemacht. Seit 2015 arbeitet sie als Klettertrainerin und setzt sich seither dafür ein, vor allem Frauen den Sport näherzubringen. Sie leitet eine rein weibliche Trad-Klettergruppe beim Französischen Alpenverein (FFCAM)

stand schon mit drei Jahren zum ersten Mal auf Skiern. Nach einigen Jahren im Skirennlauf entdeckte die Österreicherin das Freeriden für sich und gewann 2013 als jüngste Athletin die Freeride World Tour. Außerdem ist sie Kletterin, Bergsteigerin und Paragliderin.

Zum Glück kann sich Caro auf ein starkes Familien- und Freundesnetzwerk verlassen. Ihren Eltern ist sie bis heute dankbar, dass sie in ihr, durch die gemeinsamen Urlaube in der Schweiz, die Liebe zu den Bergen geweckt und sie schon als Kind beim DAV Darmstadt in der Klettergruppe angemeldet haben. Und auch, dass sie ihr mit 16 den Auslandsaufenthalt in Argentinien ermöglichten, der ihrer Selbstständigkeit einen großen Schub verlieh. „Früher in der Schule war ich eher die Außenseiterin. Das war nicht immer so leicht. Ich habe ständig versucht, mich anzupassen und nicht aufzufallen. Aber dann habe ich mit dem Klettern etwas entdeckt, das mir voll Spaß gemacht hat und worin ich aufgehen konnte. Dadurch ist mein Selbstbewusstsein extrem groß geworden.“ Caro hatte ihre Leidenschaft gefunden. Wenn ihre Mitschüler:innen beim Berufswunsch „Bergführerin“ nur den Kopf schüttelten, störte sie das nicht mehr. Stattdessen verfolgte sie ihre Ziele umso zielstrebiger. Wenn die anderen am Wochenende tanzen gingen, fuhr Caro zum Klettern. Und auch das Handballspielen hängte sie an den Nagel, weil sie wusste, dass sie in der Mannschaft nicht mehr hundert Prozent geben konnte, wenn sie das Klettern dem Training vorzog. „Ich bin keine, die irgendwas halb machen kann“, sagt sie heute. In diesem Punkt ist sie fast schon ein bisschen zu hart mit sich selbst. Ihre Freund:innen schätzen Caros Begeisterungsfähigkeit, aber sie wissen: Wenn sich Caro etwas in den Kopf gesetzt hat, dann zieht sie es

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auch durch. Selbst wenn „Durch das Klettern es manchmal drei Jahre ist mein Selbstbraucht, bis das Ziel erbewusstsein extrem reicht ist – wie zum Beigroß geworden.“ spiel beim Cerro Torre. Caro North Aber vielleicht ist Caro auch deshalb immer auf der Suche nach neuen Herausforderungen, weil dann – jedenfalls solange sie im Lernmodus ist – auch ihre Zweifel verschwinden. Denn eine neue Aufgabe kann man mit weit weniger hohen Ansprüchen an sich selbst in Angriff nehmen. Und dann brennt es ebenso schnell wieder, wie es auch manchmal ausgeht - das Feuer der Begeisterung. Caro North lebt die Extreme. Sie weiß, dass es dabei gute und schlechte Tage gibt, aber auch, dass die guten Tage überwiegen und dass sie mit ihrer Energie immer wieder andere Menschen mitreißen kann: „Ich glaube, das ist so ein Lebensmotto von mir: Wenn man etwas will, dann kann man es auch erreichen. Man darf sich nicht gleich einschüchtern lassen. Manchmal muss man es einfach ausprobieren und machen. Dann sieht man ja, ob es geht oder nicht.“

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SPELLBOUND

LIGHT &

Mit „Spellbound“ ist dem Filmemacher Richard Sidey ein ganz eigener Blick auf den Extremsport Wingsuitflying gelungen. Aber wie kam das Projekt überhaupt zustande?

DARK „Die Dunkelheit ist nah, aber ich bleibe im Licht.“ David Walden

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Fotos: S. 30 Spellbound, S. 31 Dan Clearwater

SPELLBOUND

Richard Sidey ist ein Mann, der ganz genau hinschaut. Als Filmemacher liegt sein Fokus auf Tier- und Naturfilmen, doch er ist auch immer offen für Neues. Zum Glück gibt es in seiner Heimatstadt Wanaka das New Zealand Outdoor Film Festival, das Richard jedes Jahr besucht: „Es ist eine großartige Inspirationsquelle.“ Als er das letzte Mal auf dem Festival war, sah er einen Film, der ihn besonders beeindruckte. Es war der Film „Skirr“ von und mit David Walden, ein Wingsuitflyer aus Wanaka. Richard war wie gebannt von den Aufnahmen, nicht nur von dem, was die Sportler machten, sondern auch von ihrer filmischen Qualität. Er beschloss, David Walden zu kontaktieren. Vielleicht hatte der ja Lust auf ein gemeinsames Filmprojekt? Es stellte sich heraus, dass Richard und David ein gemeinsames Hobby haben. Sie sind beide Paraglider. Bei einem Flug erzählte Richard David dann von seiner Idee, einen Film über ihn zu machen. David war zunächst skeptisch. Doch Richard wollte den zurückhaltenden Sportler unbedingt von seinem Vorhaben überzeugen. Er zeigte David eine Reihe von Filmen, um ihm zu verdeutlichen, wie er ihn und seinen Sport im „Ich wollte einen Film porträtieren wollte. Poetische Filme, die weit langsamen Film über von dem schnellen und einen schnellen reißerischen Stil der übSport machen.“ lichen Actionsportfilme Richard Sidey entfernt waren. Richard lag viel daran, die Wingsuitflyer nicht als überdrehte Adrenalinjunkies darzustellen, sondern zu zeigen, dass es sehr ruhige und intelligente Menschen sind, die genau wussten, worauf sie sich einließen. Dieser Ansatz konnte David Walden tatsächlich umstimmen. Es stellte sich heraus, dass auch David eine kreative Ader hatte, was Richard positiv überraschte: „Zwei Tage später schickte er mir eine Sprachnachricht über WhatsApp. Es war ein Vorschlag für den Sprechertext, der jetzt fast genauso im Film zu hören ist. Er hatte den Text selbst geschrieben und darin zum Ausdruck gebracht, was er empfindet, wenn er fliegt. Wir haben den Film letztlich darauf angepasst.“ Das, was wir in „Spellbound“ hören, ist also sowohl Davids eigene Stimme als auch seine eigenen Worte. Das darin stets wiederkehrende Thema von Hell und Dunkel schlug sich auch auf die Art und Weise nieder, wie Richard die Wingsuitflyer mit der Kamera einfangen wollte: „Wir haben im August gedreht, mitten im neuseeländischen Winter, und da ist das Licht hier besonders kontrastreich. Das macht das Fotografieren meist

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ziemlich schwierig. Aber für dieses Projekt war es perfekt. Ich wollte ja viel Licht und Schatten.“ Gedreht wurde ausschließlich in der Gegend rund um Wanaka. Richard erinnert sich: „Wir haben die Stadt mitten in der Nacht verlassen, sind ein paar Stunden gefahren RICHARD SIDEY und haben unser Camp aufgeschlagen. Um fünf Richard Sidey ist ein preisgekrönter Tier- und Naturfilmer aus Wanaka Uhr sind wir wieder auf(Neuseeland). „Spellbound“ ist sein gestanden und sind vier erster Actionsportfilm, dem er seine bis fünf Stunden den ganz eigene Note verliehen hat. Berg hinaufgegangen. Oben habe ich meine Kameras positioniert, um den Absprung zu filmen. Ich habe eine Kamera an Davids Kopf befestigt und eine Drohne steigen lassen. Und dann ging David an die Kante – und sprang. Zwei Sekunden später war er nicht mehr zu sehen.“ Alles, was Richard dann noch tun konnte, war, seine Sachen zu packen und wieder bergab zu laufen. Die Flugaufnahmen aus der Wingsuitflyer-Perspektive konnte er nicht selber drehen. Er vertraute darauf, dass Davids Freund Gregory Noonan die richtigen Bilder mit nach Hause bringen würde. Greg ist ein fantastischer Wingsuit-Kameramann und hatte bereits Aufnahmen von David gemacht – eben jene, die Richard auf dem Festival gesehen und die ihn so begeistert hatten. „Ich fragte, ob ich dieses unglaubliche Footage auch in meinem Film ver„Als Filmemacher bin wenden dürfte. Und Greg ich ein Beobachter. sagte ja. Damit war die Hälfte des Films – all die Ich schaue einfach zu, großen Flugsequenzen – was passiert.“ schon im Kasten bevor wir Richard Sidey überhaupt zu drehen begonnen hatten.“ Trotzdem ist es vor allem Richards Kreativität zu verdanken, dass der Film „Spellbound“ jetzt so aussieht wie er aussieht. Es kommt immer darauf an, wie man die Einzelteile, die man angeboten bekommt, letztendlich auch zusammensetzt. LIEBLINGSFILM? JETZT ABSTIMMEN! WWW.EOFT.APP

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MILES AHEAD

JONAS DEICHMANN

Jonas Deichmann ist eine Kombination aus Abenteurer und Leistungssportler. Er hat schon einige Rekorde aufgestellt, doch mit dem Triathlon um die Welt stellt er sich seiner bislang größten Herausforderung: 40.000 Kilometer Schwimmen, Radfahren und Laufen.

EIN TRIATHLON UM DIE WELT 34

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DIE IDEE

MILES AHEAD

„Auf dem Fahrrad habe ich die schwersten und interessantesten Dinge schon gemacht: Da war z.B. 2018 die Panamericana und ein Jahr später der Cape-to-CapeRekord, wo ich Afrika durchquert habe. Danach sind mir ein bisschen die Herausforderungen ausgegangen. Aber

DEUTSCHLAND München 26. September 2020

KROATIEN Karlobag 1. Oktober 2020

54 TAGE

als Abenteurer träumt man natürlich immer davon, einmal die Welt zu umrunden. Dann hab ich mich gefragt: Wie? Auf dem Fahrrad? Aber das wurde schon so oft gemacht. Und dann kam die Idee mit dem Triathlon. Das war neu und es gab noch zwei neue Disziplinen.“

456 km SCHWIMMEN

KROATIEN Dubrovnik 25. November 2020

SCHWIMMEN

Fotos: Seite 34 © Andrej Bavchenko, Seite 35 © Markus Weinberg

Weniger traumhaft als man denkt: Strömungen, Wind und das Salzwasser der Adria machen Jonas schwer zu schaffen. Er kämpft mit Entzündungen in Mund und Rachen und muss schon nach vier Wochen seinen kaputten Wetsuit gegen einen neuen eintauschen.

Nach 54 Tagen und 456 Kilometern beendet Jonas seine Schwimm-Etappe in Dubrovnik.

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„Der Moment, wenn man aus dem Wasser kommt und endlich aufs Fahrrad darf, ist der schönste am Triathlon. Radfahren ist soviel einfacher und angenehmer.“

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RADFAHREN

MILES AHEAD

„Mein persönliches Russland-Highlight war der Baikalsee. Ich habe an der gleichen Stelle übernachtet wie schon vor vier Jahren beim Eurasien-Rekord. Der See war noch zugefroren. Ich hab dann mit Steinen ein Loch in den See gehackt und bin baden gegangen.“

KROATIEN Dubrovnik 26. November 2020

TÜRKEI 4 Wochen unfreiwillige Pause

180 TAGE

17.000 km RADFAHREN

RUSSLAND Wladiwostok 17. Mai 2021

Endlich wieder Rad fahren! Doch in der Türkei sitzt Jonas für ganze vier Wochen fest. Seine Einreise nach Russland steht auf der Kippe. Familie, Freunde und verschiedene Sportverbände bemühen sich, dass er doch noch ein Visum bekommt. Er sagt: „Grenzschließungen waren für mich mental gesehen das Schwierigste. Wenn’s einen Schneesturm gibt, oder wenn mir die Beine weh tun, dann hab ich das wenigstens unter Kontrolle.“ Durch die unfreiwillige Pause kann Jonas nicht wie geplant im tiefsten russischen Winter fahren. Denn der neigt sich mittlerweile seinem Ende zu und bringt Unmengen von Schneemassen zum Schmelzen. Oft versinkt Jonas mit seinem Rad im Matsch, was er sehr bedauert: „Bei minus 20 Grad ist Radfahren mit der richtigen Aus36

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rüstung überhaupt kein Problem. Das Schwierige sind die Tage um null Grad herum, wenn der Schnee schmilzt, alles nass ist und nachts dann wieder gefriert. Die Kette ist mir auch öfters eingefroren. Da musste ich dann draufpinkeln, um sie zu enteisen.“ In Russland hält sich Jonas meist mit Pelmini (russische Tortellini) und Blini (russische Pfannkuchen) über Wasser. Denn viele Restaurants kochen das Essen nur vor und wärmen es auf Bestellung wieder auf. Das ist bei einigen Speisen problematisch und führte bei Jonas oft zu Magenproblemen. Aber er ist hart im Nehmen: „Ich fahr auch weiter mit Lebensmittelvergiftung. Aber es ist dann halt echt nicht angenehm.“

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Fotos: oben links: © Uwe Nadler, alle anderen © Jonas Deichmann

„Die Russen sind unglaublich gastfreundlich. Und das nimmt zu, je weiter man in den Osten kommt. Man darf keinen Wodka ablehnen. Ich habe immer einen mitgetrunken.“


©Ben Tibbetts

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AB MÄRZ 2022 AUF TOUR

Foto: Corey Crawford

Basecamp, Denali National Park, Alaska © Christian Pondella

… AUF DEN GIPFEL …


MILES AHEAD

Ab Wladiwostok fliegt Jonas über Japan nach Mexiko. Eigentlich wollte er segeln, doch Corona-bedingt war kein Boot aufzutreiben. In Mexiko wird Jonas schnell zur nationalen Berühmtheit. Große Medien berichten über sein Projekt und feiern ihn als den „wahren Forrest Gump“. Und eine gewisse Ähnlichkeit ist aufgrund von Bart und Cap nicht ganz von der Hand zu weisen...

MEXIKO Tijuana 10. Juni 2021

120 TAGE

Er beschreibt, wie die Herausforderungen sich gewandelt haben: „Beim Radfahren habe ich nie gewusst, wo ich abends schlafe. Beim Laufen plane ich zumindest einen Tag voraus. In Baja California war Zelten überhaupt kein Problem, aber mittlerweile ist es einfach ein bisschen gefährlicher geworden. Ich hatte auch schon ein paar Begegnungen mit Narcos und Banden.“ Wenn er Cancun erreicht hat, wird Jonas den Atlantik überqueren und von Lissabon zurück nach München radeln.

5040 km

MEXIKO Cancun ...............

LAUFEN

LAUFEN

„In Mexiko bin ich mittlerweile bekannter als in Deutschland. In den Städten rennen jetzt immer so zwischen 20 und 50 Leute hinter mir her.“

JONAS DEICHMANN

„Beim Umstieg vom Radfahren aufs Laufen hatte ich in der ersten Woche einen brutalen Muskelkater in den Beinen. Ich hab' zwar die Ausdauer, aber an den ersten Tagen konnte ich abends kaum noch laufen.“

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Fotos: Jonas Deichmann

merkte schon während seines Studiums, dass ein Abenteurer in ihm schlummert. Er studierte in verschiedenen Ländern, verbrachte aber immer seltener einen Tag an der Uni. Während seines Auslandsemesters in Singapur flüchtete er von der überfüllten Millionenstadt auf die paradiesische Insel Tioman Island und lernte größtenteils in der Hängematte. Er liebt Rekorde, rennt aber nicht nur den Zahlen hinterher. Als Robinson Crusoe einige Zeit auf einer ganz einsamen Insel zu verbringen, schließt er jedenfalls nicht aus.


Cardada, Bike © Alessio Pizzicanne, Ascona-Locarno Tourism

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PLAYING GRAVITY

NICHT OHNE MEINE DROHNE 40

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PLAYING GRAVITY

Bei den Dreharbeiten zu „Playing Gravity“ war eine Drohne Elias Elhardts ständiger Begleiter.

Innsbruck im Corona-Winter 2020/21. Ein Snowboarder und ein Drohnenpilot wollen das Beste aus einer vertrackten Situation machen. Die Skigebiete sind fast leer - nicht die schlechtesten Voraussetzungen für ein Filmprojekt. Wir haben mit Elias Elhardt und Sebastian Schieren über ihren Kurzfilm „Playing Gravity“ gesprochen.

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PLAYING GRAVITY

ELIAS ELHARDT ist seit vielen Jahre Snowboard-Profi und produziert mittlerweile auch selber Filme, in denen er nach neuen Wegen und Blickwinkeln sucht, um seinen Sport zu porträtieren.

SEBASTIAN SCHIEREN Der Rheinländer ist vor einigen Jahren der Berge wegen nach Innsbruck gekommen. Mit seiner Filmproduktionsfirma hat er sich auf Drohnenaufnahmen spezialisiert. Viele seiner Drohnen hat er selbst zusammengebaut und optimiert. Für den SchneeDreh war z.B. essentiell, dass die Drohne wasserfest ist.

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Fotos: S. 40/41: Carlos Blanchard, S. 42 (oben) Carlos Blanchard, (unten) Sebastian Schieren

PLAYING GRAVITY

„Playing Gravity“ ist euer erstes gemeinsames Projekt. Wie habt ihr euch kennengelernt? Sebastian: Tatsächlich habe ich Elias zum ersten Mal auf der E.O.F.T. in Innsbruck gesehen. Er hat dort seinen Film „Contraddiction“ präsentiert. Später habe ich ihn dann über ein paar andere Leute auch richtig kennengelernt. Und dann hat er mich im letzten Winter gefragt, ob ich mit meiner Drohne ein paar Aufnahmen von ihm machen will. Ihr habt ausschließlich mit verschiedenen Drohnen gefilmt. Warum? Elias: Die Art und Weise, wie das Snowboarden standardmäßig eingefangen wird, hab ich schon so oft gesehen und selbst „Wir haben uns gemacht. Das wollte ich immer gefragt: Ist nicht mehr. Es ist einfach das ein Drohnen-Shot schön, neue Aufnahmen oder hätte man das zu kreieren, wo man das Gefühl hat: Wow! Da ist auch aus der Hand jetzt was Tolles entstanfilmen können?“ den! Und das spornt einen Sebastian Schieren enorm an. Auch wenn die Fehlerquote bei solchen Aufnahmen viel höher ist. Worauf habt ihr besonderen Wert gelegt? Sebastian: Wir wollten Shots haben, wo ich mit der Drohne nahe genug an Elias rankomme, auch in der Luft. Aber das ist eben nicht ganz ungefährlich. Wir mussten immer abwägen, was wir machen, um ihn nicht zu gefährden. Außerdem haben wir uns immer gefragt: Ist das ein Drohnen-Shot oder hätte man das auch aus der Hand filmen können? Wenn ja, haben wir’s im Zweifelsfall nicht gedreht. Was ist für dich als Snowboarder anders, wenn du mit einer Drohne drehst? Elias: Die Erwartung ist normalerweise schon so, dass der Filmemacher zu 99 Prozent die Aufnahme im Kasten hat, wenn der Fahrer einen schwierigen Trick probiert. Aber bei uns war es so, dass sowohl Sebastian als auch ich viele Sachen ausprobiert haben und dabei regelmäßig gescheitert sind! Aber wir haben es mit Humor genommen und uns die ganze Zeit darüber lustig gemacht, was uns gerade nicht gelingt … Was hat euch denn zum Beispiel Zeit und Nerven gekostet? Sebastian: Ein sehr schwieriger Punkt war das Timing. Elias musste genau im richtigen Moment – also, wenn die Drohne reinkommt – seinen Sprung machen. Und man weiß ja beim ersten Versuch nicht, wie lange er dafür braucht. Da mussten wir uns langsam rantas-

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ten, bis wir den Shot im Kasten hatten. Aber es war schon das schwierigste Drohnenprojekt, das ich je umgesetzt habe. Alles arbeitete gegen einen. Es war superkalt, die Akkus versagten total schnell und wir mussten bei jedem Absturz die Drohne im Schnee suchen. Dann hat man in den Bergen zum Teil noch Empfangsprobleme … Es sind wirklich nicht die besten Bedingungen, aber das macht es gleichzeitig auch so spannend und ist wohl auch der Grund, warum das vorher noch nie jemand ernsthaft versucht hat. Sind euch die Drohnen denn oft abgestürzt? Elias: Ja. Aber wir haben alle wiedergefunden! Gleich am ersten Tag ist eine Drohne in einen Baum geflogen und Sebastian musste hochklettern und sie wieder einsammeln. Eine zweite ist einfach irgendwo über einem relativ großen Gebiet abgestürzt. Da haben wir uns dann die Aufnahmen angeschaut und rekonstruiert, wo sie wohl runtergekommen sein könnte… Aber an dieser Stelle muss zur Ehrenrettung gesagt werden: Sebastian ist ein wahnsinnig guter Drohnenpilot und dass die Drohnen abgestürzt sind, liegt daran, dass er sein Material bis zu einem Punkt tunt, wo es nur noch „Die Art und Weise, auf Feinheiten reagiert wie das Snowboarden und wir eben ganz standardmäßig komplizierte Aufnahmen gemacht haben. eingefangen wird, Ihr habt nicht aushab ich schon so oft schließlich in halb vergesehen und selbst lassenen Skigebieten gemacht. Das wollte gedreht, sondern ich nicht mehr.“ auch im Backcountry. Sebastian, konntest du Elias Elhardt mit Elias‘ Fahrkünsten mithalten? Sebastian: Ich fahre schon sehr lange Snowboard, auch im Backcountry – aber nicht auf Elias’ Level. Vieles, was wir bei den Dreharbeiten gefahren sind, hätte ich mich allein wohl nicht getraut. Da war ich schon dankbar, dass Elias dabei war. Denn abgesehen davon, dass wir viel gefilmt haben, sind wir auch einfach sehr viel Snowboard gefahren und hatten eine Menge Spaß. Vielen Dank für das Gespräch!

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AMAZONIE

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PLAYING GRAVITY

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SPELLSPELL BOUND

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MILES AHEAD

Fotos: © Eliott Schonfeld, Nanof, Jordan Manoukian Mammut Sports Group, Richard Sidey, Jonas Deichmann, Carlos Blanchard, Foto Hintergrund: Dominik Schroder auf Unsplash

2021


EINE PRODUKTION VON RAVIR

REGIE/REDAKTION MARKUS

FILM WEINBERG

J O N A

„ETWAS ZU LEISTEN, WAS NOCH NIE EIN MENSCH ZUVOR GETAN HAT, ERFÜLLT MICH MIT FREUDE“. - JONAS DEICHMANN Eine ungewöhnliche Rekordjagd in pandemischen Zeiten. In Triathlon-Disziplin und ohne externe Hilfe umrundet Jonas Deichmann die Welt und begeistert der Jonas Effekt.

D DAS BUCH ZUR WELTUMRUNDUNG: „DAS LIMIT BIN NUR ICH“ AB ANFANG DEZEMBER 2021 IM HANDEL.

M A N

C H I E

S

N DER FILM ZUR WELTUMRUNDUNG: AB APRIL 2022 IM KINO.

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Ob über 400 km durch Salzwasser im Mittelmeer, bei -40 Grad im Schneesturm im Himalaya-Gebirge oder bei sengender Hitze und Sandstürmen in der Wüste. Unsere Taschen begleiten Jonas schon seit vielen Jahren durch seine Abenteuer. Dabei sind sie 100% wasser- und staubdicht und genauso robust wie Jonas. Bei jedem Wetter.

Vollflächige Stoßabsorption, deutlich reduzierter Sitzdruck und ein unverfälschtes Fahrgefühl! Das sagt Jonas: „Ich habe den Sattel von Rumänien bis Wladiwostok für 12.000 km gefahren und will ihn nicht mehr hergeben.“


Wir feiern unseren 20. Geburtstag! Und natürlich unsere Held:innen, die uns mit ihren Geschichten seit 20 Jahren zu eigenen Abenteuern inspirieren. 46

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Andy Lewis hat den Slacklinesport entscheidend geprägt und viele neue Tricks entwickelt. Mittlerweile hat er den Profisport samt Wettkämpfen an den Nagel gehängt und geht nur noch zum Spaß auf die Slackline.

„Ich bin nicht mehr der gleiche Andy wie vor zehn Jahren!“ Vor knapp zehn Jahren haben wir deinen ersten Film in der E.O.F.T. gezeigt. Wie geht es dir heute? Ich beneide mein jüngeres Ich, weil es sich nicht um die Zukunft scherte und einfach im Hier und Jetzt lebte. Heute plane ich, was ich in der Zukunft erreichen möchte. Ich bin an einem Punkt, wo ich versuche, erwachsen zu sein, aber immer noch gern Sketchy Andy wäre. Wie sieht das aus, wenn du versuchst, erwachsen zu sein? Ich habe ein eigenes Geschäft und biete Tandem-Basejumps rund um Moab an. Es ist ein tolles Gefühl, wenn man mit Leuten springt, die das noch nie gemacht haben. Fast so, als würde man es selbst zu ersten Mal machen. Und dann muss ich ja auch noch kochen und waschen und mein Haus in Ordnung halten. Da bin ich auch manchmal Elektriker oder Klempner. Und die Rekordjagd hast du hinter dir gelassen? Als Spencer Seabrooke meinen Free-Solo-Slackline-Rekord geknackt hat, wusste ich, dass jetzt eine neue Generation übernimmt. Aber ich habe noch immer neue Rekorde im Blick. Früher hab ich mich sehr darüber definiert, der Beste zu sein. In den Augen der anderen Leute. Heute kümmere ich mich mehr darum, was ich selber will.

FILME „Sketchy Andy“ (E.O.F.T. 12/13) „Masters of Slack“ (E.O.F.T. 15/16)

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Fotos: Franz Faltermeier for E.O.F.T., Chunkey Donkey

Besucht unsere Hall Of Fame: 20years. eoft.eu

ANDY LEWIS

Weitere Geschichten findet ihr auf Instagram, Facebook oder Youtube.

20 YEARS OF ADVENTURE

20 YEARS OF E.O.F.T.


Fotos: Jason Ball, Dieter Deventer for E.O.F.T., The North Face, Benedikt Böhm

„Beide Gipfel hatten einen großen Einfluss auf mein Leben.“ Hilaree Nelson gelang gemeinsam mit ihrem Partner Jim Morrison die erste Skiabfahrt vom Lhotse, nachdem sie einige Jahre zuvor mit einem großen Team an der Besteigung des Hkakabo Razi in Myanmar gescheitert war.

BENEDIKT BÖHM

HILAREE NELSON

20 YEARS OF E.O.F.T.

Wenn du diese beiden Expeditionen vergleichst, worin bestand der größte Unterschied? Es waren beides ziemlich kühne Ziele. Doch am Hkakabo Razi ging so gut wie alles schief – abgesehen davon, dass wir alle wieder heil zurück nach Hause kamen. Am Lhotse lief alles sehr viel glatter. Wir waren erfolgreicher, als ich es mir je hätte vorstellen können. Nach Myanmar habe ich mein Haus wochenlang nicht verlassen, so sehr hat mich diese Erfahrung mitgenommen. Der Lhotse war für dich ein sehr großer Erfolg. Werden First Ascents auch in Zukunft wichtig bleiben? In den letzten Jahre hört man immer mehr von sogenannten Last Descents. Wenn Gletscher schmelzen und verschwinden, wird der Zugang zu bestimmten Gebieten und Gipfeln erschwert. … wo Skiabfahrten dann nicht mehr möglich sind. Denkst du, dass du schon unfreiwillig so einen Last Descent gemacht hast? Ich hoffe nicht! Als Bergsteigerin erlebt man die Auswirkungen des Klimawandels live vor Ort. Ich habe Fotos, ich habe Filme und ich kann einige Geschichten darüber erzählen.

FILME „Down To Nothing“ (E.O.F.T. 16/17) „Lhotse“ (E.O.F.T. 19/20)

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Leicht und schnell: Wir kennen Benedikt Böhm als Skibergsteiger. Er bestieg verschiedene 8000er mit einer Kombination aus Speed und Ski. Heute kombiniert der vielbeschäftigte Geschäftsführer und dreifache Vater Job, Familie und Sport.

„Ich bin ein großer Freund des Weglassens.“

Wie bringt du deine Trainingseinheiten in deinem durchgetakteten Alltag unter? Der Sport ist für mich ein ganz wichtiges Ventil. Ich versuche ihn in der Früh zu machen. In den goldenen Stunden vor 9, wo mich niemand vermisst. Abends krieg ich nichts mehr auf die Reihe, da stehe ich lieber eine Stunde früher auf. Hast du mit den 8000ern inzwischen abgeschlossen? Nein, noch nicht so ganz. Aber nachdem mein Partner Sebastian Haag 2014 verstorben ist (bei der Besteigung des Shishapangma, Anm. d. Red.) gab es einen Cut. Durch seinen Tod ist eine Lücke entstanden, die man nicht füllen kann und das hab ich auch gar nicht versucht. Aber wenn ich heute an einen 8000er gehen würde, wäre ich wohl eher allein unterwegs. Versuchst du, deine Leidenschaft fürs Skitourengehen auch an deine Kinder weiterzugeben? Ja klar. Jetzt im Corona-Winter waren wir die ganze Zeit auf Skitouren. Meine beiden Jungs gehen schon selber hoch, meine Jüngste habe ich hinten im Rucksack drin, aber auch sie fährt selber ab. Das große Geheimnis war, einfach viele Kinder mitzunehmen. Natürlich hat man mehr Abfahrten, wenn man den Lift nimmt. Aber nach einer Skitour kommt man mit einem anderen Gefühl nach Hause.

FILME „Gasherbrum II“ (E.O.F.T. 06/07) „Expedition Manaslu“ (E.O.F.T. 08/09)

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LAST PICTURE

Das würde wohl jede Abenteuer:in so unterschreiben. Doch was ist das Zweitbeste, das man mit nach Hause bringen kann? Es können Bilder sein, die einen immer wieder an die Reise erinnern, ein Souvenir, das man nirgendwo anders hätte bekommen können, der Kontakt zu einem Menschen, den man sonst nie getroffen

hätte, oder ganz einfach die Idee für die nächste Reise, das nächste Abenteuer. Wir hoffen, dass euch unser diesjähriges Filmprogramm auf neue Ideen gebracht hat und wünschen euch viel Spaß beim Reisen und Entdecken! Euer E.O.F.T. Team

„DAS BESTE, WAS MAN VOM REISEN NACH HAUSE BRINGT, IST DIE HEILE HAUT.“

Foto: Joachim Hellinger

Sprichwort aus Persien

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European Outdoor Film Tour 2021

Alle Infos zur Tour: WWW.EOFT.EU


Together for Glaciers

Zusammenstehen für die Gletscher – unterstütze uns dabei, das Bewusstsein für den Klimawandel zu erhöhen und Emissionen zu verringern. So, wie die Gletscher die Berge formen, die uns bewegen, formen wir die Zukunft der Gletscher. Das Handeln der Menschen beschleunigt den Klimawandel und die Gletscherschmelze. Um diesen Trend umzukehren, handeln wir. Jetzt. Gemeinsam mit dir. Alle zusammen. #togetherforglaciers

Scanne den QR code, um mehr zu erfahren


DEFENDER XPERIENCE. JETZT ANMELDEN.

WENN AUS EINER PROBEFAHRT ABENTEUER WIRD.

Der Defender hat nicht nur alles, was Sie für die Fahrt im Gelände brauchen – mit dem komfortablen Dachzelt bietet er auch gleich die richtige Ausrüstung für unvergessliche Nächte unter freiem Himmel. Erleben Sie den Defender bei unseren spannenden Fahrevents hautnah und erfahren Sie, was wirklich in ihm steckt: auf anspruchsvollem Parcours im Land Rover Experience Center in Wülfrath. Oder Sie mieten ihn einfach für Ihren Urlaubstrip. Mit oder ohne Dachzelt. Melden Sie sich jetzt für Ihr persönliches Defender Abenteuer an: landrover.de/defender-xperience


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