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THE WAVEBOARD COLLECTION
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wenn ihr den Geruch von salzwasser oder das schwanken der bootsplanken vermisst und es nicht erwarten könnt, in eine brandungswelle einzutauchen, dann seid Ihr hier richtig. wir bringen das meer zu euch auf die große leinwand – mit den besten wassersportfilmen und umweltdokus des Jahres.
Cover Photo: © Ian Derry; Photo: © Todd Glaser
„Das ist genau der Ort, an dem ich sein will“, sagt die 14-jährige weltumseglerin laura Dekker über den Pazifik. Der Taucher ray Ives erforscht mit 75 Jahren noch immer die Tiefen des meeres, wo „alles absolut perfekt ist“, wenn er seinen atem anhält. wissenschaftler zeigen uns wehmütig die schönheit des „letzten Ozeans“ und zwei surfer erleben ihr „next level strangeness“ auf der suche nach der ultimativen welle. uns fasziniert der blaue Teil unseres Planeten. mit der gleichen begeisterung und sorgfalt wie für die eurOPean OuTDOOr FIlm TOur haben wir ein vielseitiges Programm zusammengestellt, das euch hoffentlich gleichermaßen inspiriert. Take a deep breath… Impressum: Die INTERNATIONAL OCEAN FILM TOUR ist eine Produktion der Moving Adventures Medien GmbH | Redaktion: Paula Flach, Joachim Hellinger, Daniela Schmitt, Thomas Witt | Artdirector: Birthe Steinbeck | Grafik: Claudia Wolff | V.i.S.d.P. Thomas Witt | © 2014 | Moving Adventures Medien GmbH, 80337 München
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P R O G RAMM
H A ! Z WE I ! O H !
Das Meer bewegt uns. Es fordert uns zu sportlichen Rekorden heraus, weckt unsere Spielfreude und ist Quell einer unergründlichen Faszination. In acht bewegenden Filmen präsentiert die International Ocean Film Tour die blaue Welt der sieben Meere.
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MAid e n t r ip
Der alte Mann und das Meer
Eine Teenager auf großer Fahrt Als Laura Dekker am 21. August 2010 mit ihrer Ketsch Guppy aus dem Hafen von Gibraltar auslief, hatte sie schon einiges hinter sich. Nach einem einjährigen Rechtsstreit zwischen Lauras Vater und dem niederländischen Jugendamt hatte Laura endlich grünes Licht für ihr Abenteuer. Und während die Fernsehteams in Portimão vergeblich auf Laura warteten, stach sie klammheimlich von Gibraltar aus in See, um 518 Tage später als jüngste Solo-Weltumseglerin zurückzukehren. Gefilmt hat sie die Reise selbst: Maidentrip ist ihre Geschichte.
A lt e r e d Ro u t e Skaten, wo mal Wasser war
l a s t oc e a n
Ein verlassener Hotelkomplex irgendwo in der Mojave-Wüste: Urlaub macht hier niemand mehr. Wo einst Badegäste in der Poollandschaft plantschten, herrscht jetzt gähnende Leere – eine Geisterstadt vergangener Sommer. Spaß kann man hier immer noch haben: Wenn Skateboarder Kilian Martin das Parkgelände erobert, wird der verödete Pool zur Halfpipe und das Rutschengeländer zur Rail.
Rettet, was zu retten ist
Das Rossmeer ist eines der letzten intakten Ökosysteme der Erde – und es ist bedroht. Bis 1996 war die kommerzielle Fischerei in dem bislang kaum erforschten Randmeer der Antarktis untersagt, doch seitdem dieses Verbot außer Kraft gesetzt wurde, ist das labile Gleichgewicht des kalten Paradieses gefährlich ins Schwanken geraten… Der Antarktisdorsch, begehrt auf den Tellern der internationalen Gourmetrestaurants, treibt die Fischer in das Rossmeer und die Umweltschützer auf die Barrikaden.
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Photos: © Uwe Moser; © Neil Hope; © Altered Route; © John Weller
Ray Ives ist sein ganzes Leben lang getaucht. In den Sechzigerjahren begann der Brite seine Karriere als Industrietaucher und hat auch heute, mit 75 Jahren, noch nicht genug von der Unterwasserwelt. Er liebt die Stille, die Leere und die Schwerelosigkeit unter Wasser und hat im Laufe der Jahre so viele Schätze im trüben Licht der unterseeischen Landschaft gefunden, dass es für ein ganzes Museum reicht – eine nautische Schatzkammer für Historiker. Doch auch er weiß, dass man das größte Geheimnis des Meeres nicht bergen kann.
P R O G RAMM
Att e n tio n
Jenseits der Wellen: Guillaume Néry taucht ab Dreieinhalb Minuten ohne Luft, 120 Meter unter dem Meer: Das Apnoetauchen ist ein stiller Extremsport. Der Athlet begibt sich in eine feindliche Welt, in der Kälte, Finsternis und ein enormer Druck herrschen. Doch wer ein Meister dieses Sports ist, schult Körper und Geist, jeden Meter auf dem Weg in die Tiefe zu genießen. Der französische Apnoetaucher Guillaume Néry ist mehrfacher Weltmeister seiner Disziplin und gewährt uns im Ocean-Film-Tour-Special-Edit von „Attention – A Life in Extremes“ einen Blick in die Psyche seines Sports.
St e p N ’ So u l
Brett statt Parkett: ein Tanz auf dem Meer Brett unter den Füßen – Jazz in den Ohren: Surfer Sam Bleakley steht nicht auf seinem Longboard – er tanzt. Zwischen den Trompetensoli von Wynton Marsalis und dem Takt der Wellen findet er den perfekten Moment. Mit seinem preisgekrönten Kurzfilm schafft Filmemacher Toma Jablon eine spannende Fusion von Musik und Meer und lässt die Grenzen zwischen Kunst und Sport verschwimmen. Eine Hommage an den Rhythmus des Meeres.
Photos: © Viktor Schaider; © Toma Jablon; © Gilles Calvet; © Todd Glaser
Antandroy
T hi s T i m e Tomorrow
Zwischen den Elementen – Kitesurfen in Afrika
Nomaden der Welle
Lavanono ist ein kleines Fischerdorf an der Küste Madagaskars. Früher war es nur übers Wasser zu erreichen und selbst heute fährt man ganze zwei Tage mit dem Jeep über abenteuerliche Straßen um dort anzukommen. Ein Spot, der nicht leicht zu finden ist – aber einer, den man nicht vergisst. Eine Gruppe Kite-Profis hat sich auf den Weg gemacht und entdeckt jenseits der afrikanischen Küste ein sonniges Paradies. Vor den staunenden Augen der jungen Dorfbewohner finden sie die goldene Linie zwischen Himmel und Meer.
Wie schafft man es, ein und dieselbe Welle gleich mehrfach zu surfen? Ganz einfach: man wird zum Surfnomaden und reist ihr hinterher. Diesen Traum erfüllen sich die Surfprofis Dave Rastovich und Craig Anderson, als sich der perfekte Sturm auf der Wetterkarte abzeichnet. Gemeinsam mit Surffilm-Koryphäe Taylor Steele machen sich die beiden auf die Jagd und folgen dem Swell über acht Tage von Tahiti über Mexico und Kalifornien bis nach Alaska… Und wie es sich für einen guten „Roadtrip“ gehört, treffen sie unterwegs ihre Freunde Kelly Slater, Chris Del Moro, Alex Gray und Dan Malloy.
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K EE P I T W I L D D ER LE T Z tE O Z EAN
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ross sea
Das Rossmeer liegt im s端dlichsten Teil unseres Planeten, direkt vor der antarktischen K端ste. Es ist die Heimat der Adelie- und Kaiserpinguine, der Weddellrobben und Antarktisdorsche und galt lange Jahre als der Ort auf unserer Erde, den wir Menschen am wenigsten beeinflussen konnten.
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„ A u f r ü tt e l n d , b i l dg e w a ltig , i n fo r m a ti v : Mit ‚ T h e L a s t O c e a n ‘ i s t P e t e r Yo u n g e i n h e r a u s r a g e n der Film über eines der l e tzt e n g r oSS e n Wi l d n i s g e b i e t e der Erde gelungen. Er z e igt i n e r g r e if e n d e r K l a r h e it , d a s s w i r m it d e m L e b e n im Meer dringend sorgsamer umgehen müssen – zumal w i r e s e ig e n t l ich n och k a u m k e n n e n .”
D AS R O SSMEER wurde nach dem englischen Seefahrer und Entdecker James Clark Ross (1800 – 1862) benannt, der 1841 zum ersten Mal in diesen Gewässern kreuzte. Es ist bis zu 1.200 Meter tief und mehr als zur Hälfte dauerhaft vom Ross-Schelfeis bedeckt (knapp 500.000 km2).
Lars Abromeit, GEO
Weit genug weg von der Zivilisation und ungemütlich kalt war das Rossmeer vor allem eines: von geringem globalem Interesse. Abgesehen von einigen Forschern, die sein Öko system erforschten, gab es keine Menschen, die sich dort für längere Zeit aufhielten. Doch mittlerweile ist das Rossmeer bedroht. Das Problem scheint weit weg zu sein, doch sein Ursprung findet sich direkt vor unserer Haustür. Es heißt Überfischung.
die nachhaltige Nutzung unserer Ressourcen: Ab 2020 soll nur noch soviel gefischt werden, wie auch nachwachsen kann. Nicht nur in europäischen Gewässern, sondern überall auf der Welt. Das Gesetz gilt allerdings nur für EU-Fischer. Ein richtiger Ansatz, aber er reicht nicht, um das Problem weltweit in den Griff zu bekommen. Denn wir Europäer sind nicht die einzigen, die ihre Fanggebiete ausgeweitet haben, um das fehlende Angebot in den heimischen Gewässern zu kompensieren.
Seit 15 Jahren sind die weltweiten Fischbestände kon stant rückläufig. Immer mehr Fangflotten sind auf den Weltmeeren unterwegs. Wir Europäer sind auf dem besten Weg, das Mittelmeer und den Nordostatlantik leerzufischen. Nach jahrelanger Ignoranz hat die Europäische Union das Problem endlich anerkannt und im Mai 2013 zum ersten Mal den Versuch unternommen, mit einem neuen Fischerei gesetz eine Lösung dafür zu finden. Für manche ist das Ge setz eine kleine Revolution, andere betrachten es lediglich als einen Tropfen auf den heißen Stein. Im Zentrum steht
Setzte sich die kommerzielle Fischerei zunächst dort durch, wo man bislang vor allem traditionell – und damit in Maßen – gefischt hatte, beispielsweise vor Afrika, so sind seit Mitte der 1990er Jahre auch industrielle Fangflotten in solchen Gebieten unterwegs, die zuvor vom Menschen völlig unberührt waren. Hier ist die Überfischung ein besonders großes Problem. Seine eisige Lage am Ende der Welt hatte das Rossmeer lange Zeit vor dem Einfluss des Menschen geschützt, doch jetzt schwebt sein fragiles Ökosystem in
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Photos S.6 -11: © Peter Weller
großer Gefahr. Im Gegensatz zum antarktischen Festland, das 1961 mit dem Antarktisvertrag unter besonderen Schutz gestellt worden war, ist die Nutzung der an den Kontinent angrenzenden Gewässer laxer geregelt. Der Überfischung des Antarktisdorschs war damit Tür und Tor geöffnet.
obachten. Es wäre nicht das erste Mal, dass der Mensch mit seinem rücksichtslosen Verhalten ein intaktes Ökosystem durcheinanderbringt. Das Tragische ist, dass es noch so vieles gibt, was wir über den Antarktisdorsch herausfinden könnten, wäre die wissenschaftliche Forschung auf Grund der rückläufigen Be stände nicht schon fast zum Erliegen gekommen. Wir wis sen, dass der Fisch sich perfekt an seine eisige Umgebung angepasst hat. Sein Herz schlägt extrem langsam, sein Blut enthält ein natürliches Frostschutzmittel. Aber das ist schon alles, was wir mit Sicherheit sagen können. Stellt sich die Frage, ob wir einen Teil unseres Planeten zerstören wollen, bevor wir ihn richtig kennenlernen konnten. Auch wenn so mancher im Stillen bedauert, zu spät geboren worden zu sein, um als großer Entdecker in die Geschichte eingehen zu können… Es ist eine Tatsache: Wir sind nicht die Generation, die diesen Planeten ausschließlich entdecken und erobern darf. Wir sind diejenigen, die ihn schützen müssen.
In den frühen 1990er Jahren hatte der Fisch unter einem falschen Namen die Feinschmecker-Restaurants auf der ganzen Welt erobert: als „Chilenischer Seebarsch”, weil er sich so wesentlich besser verkaufen ließ. Ein Pseudonym, das ihm allerdings keinen Schutz gewährte. Im Gegenteil, die Nachfrage wurde von Jahr zu Jahr größer. Wenn der Ant arktisdorsch nun ganz verschwindet – und genau danach sieht es im Moment aus – gerät das ökologische Gleichge wicht des Rossmeeres aus den Fugen. Die Gewinner dieser „Umstrukturierung” wären vermutlich die Pinguine, doch mit dem Antarktisdorsch würden auch die Schwertwale aus dem Rossmeer verschwinden. Die Forscher in der Antarktis haben allen Grund, diese Entwicklung mit Besorgnis zu be
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Engagement
V I VA C O N A G UA Sauberes Wasser für alle!
SUR F R I D ER F O UN D A T I O N Saubere Strände!
Die Organisation engagiert sich seit 20 Jahren für den Schutz und die nachhaltige Nutzung der Meere, Wellen und Küsten. Ihre Ziele verfolgt die Surfrider Foundation mal praktisch mit organisierten Strandgutsammelaktionen, aber auch rechtlich, um die Hohe See nicht länger als rechtsfreien Raums gelten zu lassen oder politisch, indem sie sich für die Aufnahme von wellenerzeugenden Küstenstreifen in die Liste der UNESCO-Welterbestätten einsetzt. www.surfriderfoundation.de
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Photos: © John Brömstrup; © Surfrider Foundation
Wasser ist, neben der Luft zum Atmen, die elementarste Grundlage zum Leben. Wasser erschafft erst Leben, Wasser ist Leben. Wasser bedeutet gesundes Leben, glückliches Leben. Für das Hamburger Netzwerk Viva con Agua ist diese Tatsache grundlegende Motivation zum Handeln – zur Verwirklichung von Wasserprojekten in aller Welt, um Menschen einen Zugang zu sauberem Wasser zu ermöglichen. www.vivaconagua.com
Engagement
B I O T H ERM WA T ERL O VERS Rettet das Rossmeer!
Photo: © John Weller
Seit 2012 fördert Biotherm Waterlovers Projekte, die zum Schutz und Erhalt der Meere beitragen. Die Plattform unterstützte das Filmprojekt LAST OCEAN im Rahmen ihres Engagement für MISSION BLUE, dem Meeresschutzprogramms von Biologin Sylvia Earle. Sie ist seit Jahren die treibende Kraft im Kampf um den „letzten Ozean“. www.biothermsg.com/mission_blue.php
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G ARBA G E WAVE
WELLE AUS MÜLL
Wir kennen diese Perspektive – ein braungebrannter Surfer im Inneren einer türkisen Welle. Doch was Zak Doyle vor der indonesischen Insel Java festhielt, ist die traurige Realität: Der indonesische Surfer Dede Surinaya gleitet durch einen Tunnel aus Müll. Sieben Millionen Tonnen Abfall landen jedes Jahr im Meer. Die Bucht, in der dieses Bild entstand, liegt fernab der näch sten Stadt. Doch was einmal ins Meer gelangt ist, verteilt sich in alle Himmelsrichtungen, folgt der Strömung und wird andernorts wieder an Land gespült. So ist die Verschmut zung der Strände nie das alleinige Problem dichtbesiedelter Küstenabschnitte. Auch Strände jenseits der Zivilisation
sind gezeichnet vom Treibgut der Gesellschaft. Plastiktüten, Gummischlingen, Dosen und anderer Abfall werden zu töd lichen Fallen für Meeresbewohner jeglicher Art. Bis zu eine Million Seevögel und über 100.000 Meeressäuger verenden jedes Jahr an den Folgen des Meermülls. Doch Organisati onen wie Oceana, das Ocean Conservancy oder die Surfrider Foundation setzen sich für eine strengere Reglementierung der weltweiten Abfallpolitik ein und nehmen die Sache buch stäblich in die Hand: Bei internationalen Sammelaktionen an Küsten und Stränden tragen Freiwillige jährlich bis zu 50.000 Tonnen Müll zusammen. Im Verhältnis ist das wie ein Regentropfen im Meer – aber es ist ein Anfang.
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Photo: © Zak Noyle / A Frame Photo
Ein Bild und seine Geschichte
J AS P ER D O ES T
NA T UR I M F O K US „ O h n e F otog r a fi e k e i n A r t e n s ch u tz . W e n n w i r di e M e n s ch e n z u m A r t e n s ch u tz b e w e g e n w o l l e n , m ü s s e n w i r ih n e n g e n a u di e Sch ö n h e it u n d Vi e l f a lt z e ig e n , di e e s z u s ch ü tz e n gi lt .” Jasper Doest, Wildlife Fotograf
Photo: © Jasper Doest
Der Niederländer Jasper Doest hat keine Berührungsängste. Für ein gutes Bild campt er gerne mal einen Monat alleine auf einer Insel oder setzt sich mit japanischen Makaken in eine heiße Quelle. Jasper, wie fühlt es sich an die Natur so nah zu erleben? Die Gesellschaft verlernt mehr und mehr was es heißt, sich der Umwelt anzupassen. Mich dem Rhythmus der Natur zu fügen ist jedes Mal ein wunderbares Erlebnis und Basis für meine Bilder. Ich habe keine Kontrolle – ich bin nur zu Gast in einer anderen Welt. Dieses Gefühl versuche ich auch den Teilnehmern meiner Workshops zu vermitteln.
Welche Reaktion wollen sie im Betrachter wecken? Eine Weile hab ich versucht, meine Mitmenschen in Sachen Um weltschutz aufzurütteln. Doch wenn man so direkt ist, stößt man die Leute vor den Kopf und erreicht nichts. Ich erlebe die Verschmutzung des Meeres und anderer Lebensräume sehr unmittelbar auf meinen Fotoreisen. Mit meinen Bildern will ich den Menschen die Fragilität und Schönheit der Natur nahebringen und sie so zum Umdenken bewegen. Für seine Bilder wurde Doest bereits als Travel Photographer Of The Year ausgezeichnet. Einen Überblick seiner Arbeit findet ihr auf www.doest-photography.com.
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L a u r a D e kk e r
V O LL AU F K URS
Es ist normal, dass Teenager ihre Grenzen austesten. Doch die meisten Vierzehnjährigen geraten maximal mit ihren Freunden oder Eltern in Streit. Laura Dekker schaffte es, sich mit dem niederländischen Jugendamt anzulegen und die Aufmerksamkeit des gesamten Landes auf sich zu ziehen. Ihr Traum, einmal solo um die Welt zu segeln, war außergewöhnlich genug, um in Holland zum Stammtischthema zu werden. Es gab kaum jemanden, der nicht auch seine Meinung zur Kernfrage des Problems beisteuern wollte: Darf die das? 16
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L a u r a D e kk e r
Photos: © Jilian Schlesinger
Am 20. September 2013 ist das Mädchen von damals 18 Jahre alt geworden. In ihrer alten Heimat Holland dürfte sie jetzt wählen, Auto fahren und alle Filme im Kino anschauen, die sie möchte. Doch was bedeutet die Volljährigkeit für einen Menschen, der sich schon mit vierzehn über sämt liche Grenzen hinweggesetzt hat? Laura Dekker hat er ge schafft, als jüngste Einhandseglerin die Erde zu umrunden. Das Guinnessbuch erkennt diesen Rekord nicht an, um zu verhindern, dass noch jüngere Mädchen in See stechen, um ihre gewaltige Leistung zu unterbieten. Und selbst wenn es jemanden gelänge – ein neuer Rekord wäre Laura egal. Sie gibt nicht viel auf ihren eigenen Erfolg und legt bis heute keinen Wert auf eine abgeschlossene Schulausbildung oder ein „geregeltes Leben”. Holland hat sie den Rücken gekehrt. Seit September 2012 lebt Laura Dekker mit ihrem Freund Daniel in Neuseeland, natürlich auf ihrer Ketsch Guppy. Hier, in Whangarei, wurde sie geboren. Ihre Eltern waren damals gerade ebenfalls auf einer Weltumseglung. Die kleine Laura machte ihre ersten Schritte auf dem schwan kenden Bootsdeck und betrachtete bis zu ihrem sechsten Geburtstag das Boot als ihr Zuhause, entweder auf See oder vor Anker in Den Osse. Als sie in die Schule kam, blieb die Familie erstmals dauerhaft an Land. Es war ein entschei dender Einschnitt in Lauras Leben. Als sich ihre Eltern trennten, entschied sie sich dafür, bei ihrem Vater zu woh nen. Er ist es auch, von dem sie die Segelleidenschaft geerbt hat. Für ihn stand es außer Frage, dass sie mit ihrem Boot ins größte Abenteuer ihres jungen Lebens starten durfte. Doch es gab genug Leute, die das anders sahen. Was in der Öffentlichkeit heiß diskutiert wurde, war in Lauras persön lichem Umfeld kein großes Thema. Sie konnte segeln. Sie wollte segeln. Bis heute will sie nicht anderes.
Die Aufmerksamkeit, die sie vor und während ihrer Reise auf sich zog, war ihr unangenehm. Der Erfolg der Dokumen tation „Maidentrip”, für die sie selbst die meisten Aufnah men an Bord machte, ist ihr ebenfalls nicht ganz geheuer. Sie filmte bei Tag und Nacht, bei Flaute und starkem See gang und schaltete die Kamera nur dann aus, wenn die Dreharbeiten das Abenteuer an sich gefährdeten, z.B. als sie bei rabenschwarzer Dunkelheit durch die Torres Strait steuern musste. Der Film zeigt, dass sie die meiste Zeit Spaß daran hatte, ihre Erlebnisse mit anderen Menschen zu teilen und doch steht Laura Dekker nach eigenen Aussagen nicht hundertprozentig hinter diesem Film – warum, darü ber schweigt sie sich aus. Es kann wohl kaum daran liegen, dass sie ihre Geschichte lieber für sich behalten möchte. Sie hält Vorträge und hat ein Buch über ihre Reise geschrieben: „Ein Mädchen, ein Traum”. Es ist im September 2013 auf Deutsch erschienen. Moderne Abenteurer bewegen sich auf einem schmalen Grat zwischen der Verwirklichung ihrer eigenen Träume und den Verpflichtung gegenüber ihren Sponsoren, auf deren finanzielle Unterstützung sie angewiesen sind. Doch worum geht es eigentlich beim Reisen? Ist es wichtiger unterwegs zu sein und den Moment zu genießen oder zählt am Ende nur, was man später darüber berichten kann? Für Laura zählt bis heute nur eines: das Segeln. Ob sie die größte Herausforderung ihres Lebens bereits bestanden hat, steht allerdings noch in den Sternen. Auch jemand, der schon einmal um die Welt gereist ist, kann noch große Pläne haben. Sei es nun die Umseglung des Kap Hoorn – oder ein Studium. Laura Dekker hat die Aufnahmeprüfung für die Universität ohne Schulabschluss geschafft. Wir drücken die Daumen fürs Kapitänspatent.
„ AU F D EM MEER H ABE I C H K E I NE AN G S T .” 17
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Kraftstoffverbrauch innerorts/außerorts/kombiniert: 7,7–6,3 /5,6–5,0 /6,1–5,7 www.Ocean FilmTou r . co m l /100 km; CO2-Emissionen kombiniert: 159–149 g/km; 2 0des 1 4Angebots, sondern dienen allein Vergleichszwecken zwischen verschiedenen Fahrzeugtypen. Die Angaben beziehen sich nicht auf ein einzelnes Fahrzeug und sind nicht Bestandteil Anbieter: Daimler AG, Mercedesstraße 137, 70327 Stuttgart
Effizienzklasse: A.
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astronaut d e r ti e f e
„Das Meer fühlt sich an wie das Weltall“– Guillaume Néry ist Freediver und mehrfacher Weltmeister in seiner Disziplin. In ATTENTION – A Life In Extremes nimmt er uns mit in die Tiefe. Hier erzählt er was er auf seinen Tauchgängen erlebt und welche Mythen seines Sports er relativieren will. 20
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guillaume nÉry
Guillaume, Freediving wird in den Medien als hochriskanter Sport dargestellt. Wie siehst du deinen Sport? Freediving wurde populär, als man anfing Rekorde aufzustellen, Gren zen zu durchbrechen, so tief zu tauchen wie niemand zuvor. Die Jagd nach Rekorden kann gefährlich sein, wenn sich die Sportler überschätzen, keine Geduld mit ihrem Körper haben und sich zu schnell steigern wollen. Die Medien berichten immer wieder von Unfällen im Freediving, aber eigentlich passieren die meisten Unfälle beim Speerfischen: In Nizza, wo ich lebe, gibt es jeden Sommer Todesfälle beim Speer fischen. In den Medien heißt es dann „wieder ein tödlicher Freediving-Unfall” und somit hat der Sport fälschlicher Weise einen riskanten Ruf. Doch Freediving ist kein gefähr licher Sport. Jeder kann freediven und die fantastische Welt der Meere für sich erobern. Das ist meine Botschaft, die ich leben, verbreiten und lehren will. Was erlebst du, wenn du in die Tiefe tauchst? Das einzige Gefühl, das ich unter Wasser habe, ist Genuss. Deshalb liebe ich diesen Sport so sehr. Man erlebt Unglaubliches dort unten. Wenn man nach unten taucht, ist das Wichtigste sehr ruhig und fokussiert zu sein. Man spürt zwar den Druck auf Lunge und Brustkorb, aber wenn man gut trainiert, ist selbst das nicht schmerzhaft. Schmerzen hat man nur, wenn man sich gegen den Druck, gegen die Elemente wehrt. Doch wenn man loslässt und sich entspannt, dann fühlt es sich an wie Fliegen. Ich spüre keine Schwerkraft mehr und fühle mich völlig frei. Oben, unten, rechts, links, vor mir und hinter mir nur dieses tiefe dunkle Blau – es gibt keinen anderen Ort auf der Welt, wo der Rundumblick aus einer einzigen satten Farbe besteht. Das ist ein Wahnsinnsgefühl. Am tiefsten Punkt ist es dunkel, kalt und man spürt den Druck aber man hat kein Bedürfnis zu atmen. Ich habe immer das Gefühl, dass ich dort unten wirklich lange bleiben könnte. Aber es ist ein menschenfeindlicher Ort. Auf dem Weg nach oben wacht mein Körper auf. Ich spüre dass ich wieder atmen muss. Dieser Teil des Tauchgangs ist etwas schmerz
hafter, aber ich leide nicht. Ich erlebe den Tiefenrausch, der meinen Geist und meine Wahrnehmung verändert. Was macht die Tiefe so faszinierend? Es ist wie im Weltall dort unten. Meine zweite Leidenschaft ist die Astronomie und der Weltraum: Früher wollte ich Astronaut werden. Noch heute schaue mir nachts die Sterne an. Es gibt einige Parallelen zwischen Weltraum und Meer: Die Schwerelosig keit, die Dunkelheit und das Gefühl von Freiheit in einem menschenfeindlichen Raum – ich glaube Freediver und Astronauten erleben ähnliche Zustände und Gefühle. Wie fühlt sich der Tiefenrausch an? Man erlebt ihn nur, wenn man wirklich tief taucht, das heißt ab 100 Metern Tiefe. Ich erlebe das bei jedem Tauchgang. Ich habe Visionen und mir erscheinen Bilder. Es ist wie beim nächtlichen Träumen: Man kann seine Tiefenrauschvisionen nicht steuern. Ich kann die Gefühle nicht beeinflussen. Sie sind von meiner Gemütslage abhängig und jedes Mal anders. Manchmal fühle ich große Angst und manchmal bin ich ganz friedlich. Ich hatte Visi onen von meiner Frau, meiner Hochzeit, manchmal sieht man auch ganz wirre Dinge – wie beim Träumen eben. Als ich meiner Frau Julie erzählte, was ich im Tiefenrausch erlebt hatte, begann sie das Ganze aufzuschreiben und einige filmische Ideen zu entwickeln. So ist unser jüngstes Film projekt NARCOSE entstanden. Mit unseren Filmen wollen wir den Menschen die unglaubliche Schönheit der Unter wasserwelt näher zu bringen. Die International OCEAN FILM TOUR zeigt eine exklusive Fassung des Films ATTENTION – A life in extremes. Die Langversion des Films folgt Freediver Guillaume Néry, dem österreichischen Extremradfahrer Gerhard Gulewisz und dem norwegischen Wingsuit-Flyer Halvor Angvik an die sportliche Weltspitze. Ab Herbst 2014 ist der Film im Kino zu sehen. Weitere Informationen unter www.attentionalifeinextremes.com
Mit einem einzigen Atemzug taucht der französische Freediver Néry bis zu 120 Meter tief. Dreieinhalb Minuten lang hält Néry die Luft an und fühlt sich trotz Kälte, Dunkelheit und enormem Druck „unglaublich frei“ in der Tiefe.
Photos: © Viktor Schaider
ATTENTION – A LIFE IN EXTREMES
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Photos: © Fred Pompermayr (links); © Christian Spreitz / BILD am Sonntag (oben)
„Unseren blauen Planeten ,Erde‘ zu nennen ist ja eigentlich ein Witz.“ – Sebastian Steudtner ist einer der bekanntesten Surfer Deutschlands und reitet als international erfolgreicher Big-Wave-Surfer gigantische Wellen, die bis zu 30 Meter hoch werden. Im Interview erzählt Sebastian wie er zum Surfen kam, über seine Lehrjahre in Hawaii und was er mit dem Big-Wave-Surfen in Europa vorhat.
Sebastian, wie siehst du den deutschen Surfsport? Die Faszination für Wellen und Wasser steigt: Wer früher eher in die Berge gefahren ist, um einen Ausgleich zu finden, fährt heute zum Surfen ins Ausland. Aber Leute wie Marlon Lipke, Nic von Rupp oder mich wird es auch in Zukunft nur wenige geben. Der Kern der Surfkultur und die Surfpromi nenz kommen nach wie vor aus den USA und das wird auch so bleiben. Das Level ist dort einfach am höchsten.
war es um mich geschehen. Mit 16 Jahren ging ich nach Hawaii. Die Surflegende Nelson Armitage Senior hat mich in seine Familie aufgenommen und mir das Windsurfen bei gebracht. Ich blieb in Hawaii und acht Monate später habe ich mich für den Weltcup qualifiziert. Doch ich wollte mich weiterentwickeln. Ich sah auf Maui die Riesenwelle „Jaws (Pe’ahi)” brechen und habe vom hawaiianischen Altmeister Dane Kealoha das Big-Wave-Surfen gelernt.
Du hast 2010 bei den Billabong XXL Global Big Wave Awards als erster Europäer die „Biggest Wave” gewonnen. Wie waren die Reaktionen darauf? Als ich den Titel gewonnen habe, wusste niemand in Deutschland was das eigentlich ist, Big-Wave-Surfen. Ich musste mich und meinen Sport erst mal erklären und recht fertigen. Ich wurde als Adrenalinjunkie abgestempelt. Das war ungefähr so, als würdest du Reinhold Messner begeg nen ohne zu wissen was Bergsteigen ist. Du siehst nur wie hoch der Berg ist, den er bestiegen hat und denkst dir, der Typ ist völlig verrückt. Zum Glück hat sich in der letzten Sai son sehr viel getan. 2011 wurde in Nazaré (Portugal) der erste Weltrekord aufgestellt – da ging das Big-Wave-Surfen das erste Mal durch alle Medien. Wir hatten die größten Stürme aller Zeiten, nicht nur einen sondern gleich vier!
Was ist die perfekte Welle für Dich? Für mich muss die Welle so anspruchsvoll wie möglich sein. Sie muss sich schnell bewegen, eine Tube formen und mög lichst sauber brechen. Es geht darum, so lange wie möglich in der Tube zu surfen und die beste Linie auf der Welle zu finden. Ich habe immer eine klare Idee, wie ich die Welle surfen will. In 20 Sekunden muss ich 1000 Entscheidungen treffen. Das geht nicht über den Kopf, das ist ein reines Gefühl. Ich muss zu jeder Zeit wissen, was ich mache und was die Welle macht. So gesehen ist dieser vermeintliche Hippie-Spruch, „eins mit der Welle sein”, schon richtig.
Du bist Sohn einer Österreicherin und eines Deutschen. Wie kommt man da zum Surfen? Zum Wasser hat es mich schon sehr früh gezogen. Als ich gerade laufen konnte, war eine meiner ersten Aktionen in ein Schwimmbecken zu springen. Es war einfach das Größte für mich. Mit neun Jahren war ich das erste Mal am Meer und meine Mutter hat mir ein Boogieboard geschenkt. Da
Was sind deine neuen Projekte? Ich habe noch viel vor – das Big-Wave-Surfen kommt ja gerade erst in Europa an. Nazaré ist auch ein wichtiges Zeichen für die internationale Big-Wave-Szene. Für mich persönlich geht es darum, mich sportlich weiter zu entwi ckeln und mein ganzes Potenzial auszuschöpfen. Nazaré ist auf jeden Fall ein großes Projekt für mich. Dort will ich in der nächsten Saison den Weltrekord holen. Das ist ja nur der Anfang: jetzt gilt es neue Wellen zu entdecken. Deswegen reise ich immer wieder quer durch Europa – um die nächste große Welle zu finden!
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BEA C H L I F E
D a s L e b e n i s t e i n St r a n d Surfen als Lebenseinstellung
Sommer, Sonne, Wellen – das Leben am Meer ist für Surfer mehr als eine Sehnsuchtsfantasie
Der neue HYMERCAR:
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TAGE ANDERS.
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I n tw e rwnw a tio . O cn ean l FOi cl e maTno uF r i l. m coTmo u r 2014
BEA C H L I F E
Photos: © Gilles Calvet, © Todd Glaser
„Einem Nicht-Surfer das Surfen zu erklären ist unge fähr so, wie einem Blinden Farben zu erklären.” – für den Weltklassesurfer Dave Rastovich ist diese Unbe schreiblichkeit Beweis für etwas Großartiges. Kaum eine andere Sportart ist so eng mit einem Lebensstil verbun
den wie das Surfen. Ein Lebensstil, dessen Musik und Mode längst im Mainstream angekommen ist. Denn er steht für Freiheit, Natur und alternative Lebensentwürfe. Rastovich: „Surfen ist wie Kunst – es hat keinen Sinn, keinen Zweck. Das ist ja das Schöne daran.“
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p e r s o n a l iti e s
Amanda Bluglass – R ay I v e s
Toma Jablon – Sam Bleakley
„ICH MACH DAS NUR FÜR DICH, AMANDA.“ Amanda Bluglass beherrscht die Kunst, einen schüchternen Menschen vor der Kamera zum Reden zu bringen. Die Chemie zwischen ihr und Ray Ives stimmte sofort – und das obwohl der mittlerweile 77jährigen Taucher nie für eine Filmhauptrolle hatte vorsprechen wollen. Amanda Bluglass bestand darauf, dass er seine Geschichte selbst erzählte, weil sie eine zusätzliche Stimme im Film nur als störend empfunden hätte. Deshalb schloss sie sich kurzerhand mit ihm im Tonstudio ein und ließ ihn nicht eher wieder nach draußen, bis sie glaubte, alle wichtigen Infos im Kasten zu haben. „Ray schaut den Film nicht gerne an“, sagt sie, „doch ich vermute, dass er die Aufmerksamkeit insgeheim genießt!“
Am Anfang war die Musik. Genauer gesagt der Track „Sunflowers“ vom Album „The Marciac Suite“ des Jazztrompeters Wynton Marsalis. Die perfekte Mischung aus Komposition und Improvisation – zumindest für Regisseur Toma Jablon. In seinen Film STEP N’ SOUL wollte er das ungeschriebenen Gesetz „Erst kommt der Film, dann die Musik“ einmal auf den Kopf stellen. Wasserfeste Kopfhörer ermöglichten es Sam Bleakley beim Surfen die Musik direkt im Ohr zu haben und auf seinem Brett die Grenzen zwischen Surfen, Tanzen und Improvisation zu erforschen. Doch warum sollte er der Einzige bleiben? Toma Jablon träumt jedenfalls von einem offiziellen Contest… im „JAZZ-SURFEN“.
Step N’ Soul
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Photos: © Neil Hope, Toma Jablon
Ray
p e r s o n a l iti e s
T a y l o r St e e l E – D a v e R a s to v ich C r a ig A n d e r s o n Photos: © Michael Buckner / Getty Images, © Todd Glaser
This Time Tomorrow
Zwei Surfer folgen einem Sturm und seinen Wellen über 30.000 Kilometer. Das ist Zeugnis einer Leidenschaft, die die australischen Surfprofis Dave Rastovich und Craig Anderson mit Filmemacher Taylor Steele verbindet: Surfen, surfen und nochmal surfen! Mit der Kamera begleitete Steele die beiden auf ihrer internationalen Wellenjagd durch den Pazifik. Steele hat sich in den letzten 20 Jahren einen Namen in der internationalen Surffilmwelt bemacht und gilt als einer der einflussreichsten Filmemacher der Szene. Sein Markenzeichen: ein untrügliches Gespür für Dramaturgie und ein eklektischer Musikgeschmack, der auch THIS TIME TOMORROW prägt. Das Resultat ist ein Surffilm der nicht nur einen Sport sondern einen Lebensstil in all seinen Facetten portraitiert.
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I m t a kt
„ T o m a , it ’ s s e x y ! ”
Das war die erste Reaktion auf seinen Film, die Regisseur Toma Jablon nach der Weltpremiere von Step n’ Soul auf dem Weimea Ocean Film Festival auf Hawaii zu hören bekam. Damit war für ihn klar, dass die zweieinhalb Jahre Arbeit, die er in den Film investiert hatte, nicht umsonst gewesen waren. Doch „Step n’ Soul” ist ein Film, der polarisiert – trotz der positiven Resonanz: Ist es eine Ode an den Jazz und die Kunst der Improvisation, ein Werbespot für wasserdichte Kopfhörer oder ist es einfach nur ein Film, der so radikal an ders ist als alle anderen Surffilme, dass er in keine Schub lade passt?
Es war die Liebe zum Jazz, die Sam Bleakley und Toma Jablon bei diesem Projekt zusammenbrachte. Und es ist die Musik, die den Film weit über die Grenzen der klassischen Surffilm festivals hinaus bekannt machte. Weil sie bei „Step n’ Soul” nicht nur Mittel zum Zweck, sondern Dreh- und Angelpunkt ist. Toma Jablon hat mit seinem Film die Grenzen des Genres ausgeweitet. Ein Experiment, das hoffentlich weitere Nach ahmer findet. Ob man das Ergebnis nun mag oder nicht, bleibt jedem selbst überlassen. Und wer dem Jazz nach wie vor skeptisch gegenübersteht, sollte wissen, dass Jazztrom peter Wynton Marsalis, der den Soundtrack zu „Step n’ Soul” lieferte, seinerseits mit Rock und Rap nichts anfangen kann. Jedem das seine.
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l a s t pict u r e
AU G EN AU F ! Die berühmt-berüchtigte „One Eye” vor Mauritius ist eine extrem rasante links laufende Welle, die auf einem Riff voller Seeigel bricht, das sich nur knapp unter der Wasseroberfläche befindet: ein Spot, der ausschließlich Profis vorbehalten ist. Ihren Namen verdankt die Welle ihrer einzigartigen Lage. Wer hier surft, kann direkt ins „Auge” des 556 Meter hohen Bergs „Le Morne Brabant” sehen. Oder besser könnte: denn auch wenn die Aussicht verlockend erscheint, die „One Eye” erfordert volle Aufmerksamkeit.
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Photos: © Mario Entero; © chabaphoto / shutterstock
Rid e r : Ai r to n C ozzo l i n o W e l l e : O n e E y e / M a u r iti u s
ATHLET: MARLON GERBER | AUFGENOMMEN VON: MARLON GERBER
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