Int. OCEAN FILM TOUR Volume 6 - Magazin

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Schutzgebühr: 5 EURO

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ADVENTURE APNOETAUCHERIN JULIE GAUTIER UND SURFLEGENDE ANDY IRONS IM PORTRAIT ACTION SEA SHEPHERD AUF VERFOLGUNGSJAGD OCEAN LIFE MEERESBIOLOGE L AURENT BALLESTA TRIFF T AUF 700 HAIE INTERNATIONAL OCEAN FILM TOUR VOLUME 6

EINE PRODUKTION VON



EDITORIAL

Cover Photo: Julie Gautier by Guillaume Néry for International OCEAN FILM TOUR, Photo: Merrell

ADVENTURE. ACTION. OCEAN LIFE.

Das Meer ist eine Welt der Gegensätze: eisig bis tropisch, mal einsam, mal voller Leben, endlos friedlich und hart umkämpft. Im sechsten Programm der International OCEAN FILM TOUR zeigen sechs Filme die Extreme: Mit Meeresschützern gehen wir auf die Jagd nach illegalen Fischtrawlern, das Porträt der Surf-Legende Andy Irons lässt uns unter die Oberfläche blicken und die Freitaucherin Julie Gautier braucht nur einen Atemzug um die unendliche Faszination des Meeres in jeder Zelle spürbar zu machen.

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PROGRAMM

JÄGER UND GEJAGTE

Lake Superior USA

Hawaii

CHASING THE THUNDER

Die Lebensgeschichte einer Surflegende

Das Leben des Andy Irons scheint zunächst wie die Surfer-Version des American Dream: Als Sohn zweier Wahl-Hawaiianer aus einfachen Verhältnissen wird sein Talent für die Wellen schon früh entdeckt. In KISSED BY GOD begegnet uns ein einmaliger Athlet, der die Welt des Wellenreitens für immer veränderte und im Leben wie auf dem Brett vor allem gegen sich selbst antrat.

SURFER DAN Echte Surfer brauchen keine Palmen

Achtung Brain Freeze: Mitten im Wintersturm sind die Wellen auf dem Lake Superior am besten. Dann springt Dan Schetter in die Fluten um das zu tun, was ihm laut eigener Aussage das Leben gerettet hat: Wellenreiten zwischen Eisschollen! Denn nichts macht einen klaren Kopf wie der Sprung ins kalte Wasser. SURFER DAN nimmt uns mit in den eisigen Wellenrausch und zeigt, dass ein echtes Surferleben auch ohne Palmen, Sonnenbräune und vor allem ohne Ausreden auskommt.

Kampf gegen illegale Fischerei ein packender Hochsee-Krimi

Der illegale Trawler „Thunder“ macht seit zehn Jahren unbehelligt ein Millionengeschäft – bis sich die Meeresschützer von Sea Shepherd an seine Fersen heften. Mehr als 10.000 Seemeilen verfolgen die Kapitäne der Aktivistenschiffe „Bob Barker“ und „Sam Simon“ das Schiff durch internationale Gewässer, um den Wilderern ihr Handwerk zu legen. CHASING THE THUNDER ist ein wahrer Krimi auf hoher See, eine 110-tägige Verfolgungsjagd auf drei Ozeanen, bei der die internationale Crew von freiwilligen Meeresschützern buchstäblich auf Kollisionskurs mit der illegalen Fischerei geht.

Antarktis

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Photos: Andy Irons - Kissed by God, Merrell, Simon Ager

ANDY IRONS – KISSED BY GOD


PROGRAMM

Im sechsten Programm der International OCEAN FILM TOUR gehen wir auf die Jagd – nach einmaligen Augenblicken, neuen Erkenntnissen, Wilderern auf See und dem ultimativen Surf-Kick. Die Geschichten der Volume 6 gehen unter die Oberfläche und unter die Haut: Ein Filmprogramm für alle, die das Meer lieben!

Fakarava Atoll Ozeanien

La Réunion Sydney Australien

700 SHARKS

JULIE

Photos: Julie Gautier, Sailing Conductors, Laurent Ballesta

Das Portrait einer freitauchenden Filmemacherin Wer als Tochter eines Speerfischers auf der Insel La Réunion geboren wurde, hat das Meer im Blut: Die Freitaucherin Julie Gautier ist am und im Meer zu Hause. Doch ihre Leidenschaft gehört der kreativen Arbeit, dem Filmemachen und Tanzen. In einmaligen Aufnahmen verbindet Gautier den Tanz und das Apnoetauchen meisterhaft zu einer ganz eigenen Ausdrucksform. In JULIE begegnet uns eine Frau, die ihre kreative Stimme unter der Meeresoberfläche gefunden hat.

B L O W N AWAY

Zwei Musikliebhaber setzen die Segel und öffnen die Ohren Nach dem Studium wollen die beiden Toningenieure Hannes und Ben die Welt sehen – mit Marianne haben sie die perfekte Reise-begleiterin gefunden: Mit diesem 9-Meter Segelboot und kaum Segelerfahrung machen sich die Jungs als Sailing Conductors auf den Weg von Sydney nach Berlin – allerdings nicht ohne Umwege und Zwischenstopps. Viereinhalb Jahre segeln Hannes und Ben Häfen in 31 Ländern an. Das Ziel: Unterwegs so viele Musiker wie möglich aufzunehmen und so die Welt durch Musik zu verbinden. Auf den Tonspuren treffen sich so Menschen, die sich im echten Leben nie begegnet sind. Ein Segelabenteuer mit live Soundtrack.

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Laurent Ballesta lüftet das Geheimnis des erfolgreichsten Jägers der Meere Mit modernsten Mitteln und einem internationalen Expertenteam will Meeresforscher und Tauchspezialist Laurent Ballesta herausfinden, welche Strategien sich Graue Riffhaie auf der Jagd nach Zackenbarschen angeeignet haben. Die Konkurrenz ist groß: Mehr als 700 Tiere tummeln sich in einer Unterwasserschlucht vor dem Atoll Fakarava – der größte Schwarm, der je dokumentiert wurde. Jeder vierte Jagdversuch glückt. Warum sind diese Haie damit sogar erfolgreichere Jäger als ein Rudel Wölfe? Ballestas abenteuerliches Forschungsprojekt liefert Antworten und Bilder, wie es sie noch nie gab.


700 SHARKS

EMPFOHLEN VON

MONDS Vier Jahre brauchte der Fotograf und Biologe Laurent Bei Vollmond versammeln sich 700 Graue Riffhaie,

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700 SHARKS

FAK ARAVAATOLL , OZEANIEN In einer Unterwasserschlucht im Pazifik sammeln sich jedes Jahr Graue Riffhaie um Zackenbarsche während deren Paarungsnacht zu jagen. Der Fotograf und Meeresbiologe Laurent Ballesta zeigt in bahnbrechenden Bildern ein Naturschauspiel, das den „einsamen Wolf der Meere“, in ein völlig neues Licht stellt.

ÜCHTIG Ballesta um ein fantastisches Spektakel festzuhalten: um vor einem Atoll auf große Jagd zu gehen.

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H I E R B 7L I0N0DSEHRATRE KX ST B L I N D

L AURENT BALLES TA Der französische Biologe und Fotograf ist für seinen Pioniergeist und spektakuläre Aufnahmen bekannt. Seine Bilder und Dokumentationen über das Leben unter Wasser sind preisgekrönt. Mit modernster Technik taucht Ballesta tief in die Meereswelten ein. Für die Aufnahmen von 700 SHARKS verbrachten Ballesta und sein Team mehr als 3000 Stunden unter Wasser. Im Bild dreht Ballesta einen Hai auf den Rücken, was eine Art Körperstarre bei den Tieren auslöst, ein harmloser Vorgang.

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H I E R B L7I0N0DSEH RA TR EX K TS B L I N D

Photos: Caroline MS, Laurent Ballesta

„DIE HAIE SEHEN UNS ALS HINDERNISSE, N I C H T A L S B E U T E .“

Eine Vollmondnacht im Juni ist die einzige Chance für Laurent Ballesta und sein Team. Vier Jahre lang haben sie auf diesen Moment hingearbeitet. Wenn der Mond in seiner ganzen Pracht über dem pazifischen Atoll Fakarava steht, sammeln sich dort in einer Unterwasserschlucht 17.000 Zackenbarsche zur Paarung. Diese spektakuläre Massenhochzeit zieht nicht nur menschliche Beobachter an. Die Jäger der Barsche sind mindestens genauso spannend: Hunderte Graue Riffhaie lassen sich die Gelegenheit nicht entgehen. Für sie bedeutet der Vollmond ein Festmahl ohne gleichen. Um das Jagdverhalten der Haie zu studieren hat Ballesta ein internationales Expertenteam versammelt: Biologen, Tauchexperten, Kameraspezialisten oder idealer Weise Menschen, die wie er alle drei Disziplinen bestens beherrschen. Das Team versieht einige Haie mit Sendern um das Schwimmverhalten zu analysieren und lässt einen eigens konstruierten Bogen zu Wasser,

an dem zahlreiche Kameras angebracht sind, um das Naturschauspiel zu dokumentieren. Die Meeresströmung in der Schlucht macht das Navigieren zu einer echten sportlichen Herausforderung. Immer wieder wird das Team während der Dreharbeiten förmlich von den Haien und ihrer Beute „überrannt“. Oft beenden Ballesta und sein Team die Tauchgänge mit blauen Flecken – nicht das Resultat von absichtlichen Angriffen; die Taucher waren den Jägern und Gejagten einfach nur im Weg. Doch das Warten auf den Vollmond und die nervenaufreibenden Tauchgänge (insgesamt 3000 Stunden unter Wasser) haben sich gelohnt, denn das Projekt liefert völlig neue Erkenntnisse: Die Aufnahmen belegen, dass der vermeintliche „einsame Wolf der Meere“ nicht allein, sondern paarweise jagt. Für Laurent Ballesta ist dieser Erfolg Motivation und Mahnung zugleich: Die Entdeckung der Meere und ihrer Bewohner hat gerade erst begonnen.

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CHASING THE THUNDER

DER SCHÄFER UND SEIN SCHIFF Mit 18 Jahren trat Peter Hammarstedt (34) Sea Shepherd bei. Seitdem jagt der gebürtige Schwede Umweltsünder auf den Weltmeeren. Was er für ein Leben auf See aufgeben muss und wie er die längste Verfolgungsjagd zu See der Geschichte durchstand, verrät er im Interview.

CHASING THE THUNDER was bedeutet dieser Film für euch? Dieser Film ist unglaublich wichtig für uns. Wenn wir keine einzige Kamera an Bord gehabt hätten, würden diese Bilder nie so viele Menschen erreichen. Jemand hat mal gesagt „wenn Schlachthöfe gläserne Wände hätten, wäre jeder Vegetarier“ (Paul McCartney, Anm. d. Red.). Die „Thunder“ ist nichts anderes als ein Schlachthof auf See, meilenweit entfernt von jeder Zivilisation. Die meisten Menschen sehen nie was da passiert. Genau deshalb ist unsere Öffentlich-

keitsarbeit so wichtig. CHASING THE THUNDER zeigt die Gesetzeslosigkeit auf den Weltmeeren und wir hoffen, dass der Film einen Impuls für Veränderung geben kann. Wir sind „Sea Shepherd“, also zu deutsch die Hirten der See, nur das unsere Herde nicht aus Schafen besteht, sondern aus Dorschen am Meeresgrund der Antarktis. Als Schäfer haben wir unseren Job gemacht: Wir haben unsere Schäfchen behütet. Was war euer Plan? Der Plan war sehr einfach: Wir würden die „Thunder” solange verfolgen, bis ein Gesetzes-

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CHASING THE THUNDER

„ICH HABE DAS PRIVILEG MEINE LEIDENSCHAF T ZU LEBEN.”

geber dem Kapitän das Handwerk legen würde. Solange wir das Schiff nicht aus den Augen ließen, konnte der Kapitän nicht den Namen, die Flagge oder die Farbe des Schiffes ändern. All das war mehrfach in der Vergangenheit passiert. Die Idee war so simpel, dass niemand zuvor darauf gekommen war. Wir hatten keine Ahnung, dass die Geschichte so enden würde. Wir waren bereit bis zu zwei Jahre ununterbrochen auf See zu sein. Am 50. Tag der Verfolgung begann die „Thunder“ zu treiben. Der Kapitän hatte den Schiffs-

motor abgeschaltet um Treibstoff zu sparen. Wir taten das Gleiche. Mein Chefingenieur rechnete mir vor, dass wir zwei Jahre durchhalten konnten. Auch die Crew war bereit solange auszuhalten. Was musst du für dieses Leben auf See opfern? Naja, ich habe die letzten elf Winter in der Antarktis verbracht. Rund um die Weihnachtszeit habe ich meine Familie schon lange nicht mehr gesehen. Ich sehe Freunde und Familie selten. Es ist nicht einfach Beziehungen aufrechtzuerhalten, wenn man 8 Monate im Jahr nicht da ist.

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Aber ich kann mir nicht vorhaben wir jede Menge raue stellen, irgendetwas anderes See und nicht zuletzt die zu tun. Es ist ein Privileg längste Verfolgungsjagd aller meiner Leidenschaft zu folZeiten durchgestanden. Ich gen und meinen Teil zu tun, empfinde eine große Loyalität um der Zerstörung der Meere zu diesem Schiff, denn es hat etwas entgegenzusetzen. mich nie im Stich gelassen. Was ist deine Was ist die beste nächste Aktion? Möglichkeit Sea Shepherd Im Juni 2019 werde ich wiezu unterstützen? der nach Gabun reisen. An der Wir nehmen keine FinanzKüste ist dort Anfang 2018 mittel von Regierungen an. PETER Afrikas größtes Netzwerk Wir stellen das Schiff, die BeH A M M A R S T E D T geschützter Meeresgebiete satzung und auch den TreibSeit 10 Jahren ist entstanden. In Zusammenstoff dafür. Wir brauchen also Hammarstedt Kapitän der arbeit mit der dortigen RegieSpenden, um auf See bleiben „Bob Barker“, einem der beiden rung patrouillieren wir dieses zu können, weil wir komplett Schiffe, die den illegalen Fischtrawler „Thunder“ über Gebiet seit vier Jahren. Dann durch die Öffentlichkeit fidrei Ozeane und 110 Tage bin ich endlich zurück auf der nanziert werden. Manche verfolgten. 1984 in Schweden Bob Barker. Freiwillige sind 20 Tage an geboren, ist Hammarstedt seit Hast du das Bord, andere schon seit vieseinem 18. Lebensjahr fester Teil von Sea Shepherd. Schiff vermisst? len Jahren. Wir haben viele Für sein Engagement wurde er Ja. (lacht) Wir haben die TenSchiffe, die immer auf See mehrfach ausgezeichnet. denz unsere Schiffe etwas sind, also brauchen wir auch zu vermenschlichen. Die „Bob Barker“ hat einen immer Freiwillige. Wenn jemand Interesse hat, besonderen Platz in meinem Herzen. Ich war Teil der Besatzung zu werden, sollte er oder sie bei ihrem Kauf vor 10 Jahren dabei und seitdem sich also definitiv online bewerben.

Sea Shepherd: Eine kleine Geschichtsstunde 1977 Paul Watson verlässt Greenpeace und gründet die Earthforce Environmental Society – Vorläufer der Sea Shepherd Conservation Society in Vancouver, Kanada.

1979 Watson und zwei Mitstreiter paddeln in den Golf von St. Lorenz, Kanada um Robbenbabys mit blauer Farbe zu besprühen und sie so vor Pelzjägern zu schützen. Die „Sea Shepherd“, das erste Schiff der Organisation, verfolgt das illegale Walfangschiff „Sierra“ durch portugiesische Gewässer und macht es seeuntüchtig.

1991 Auf etliche Sea-ShepherdKampagnen gegen Treibnetze hin, folgt das Verbot der Netze durch die UN-Generalversammlung. In den Neunzigern richtet sich Sea Shepherd zunehmend auf die Zusammenarbeit mit Regierungen aus, um Wilderer und Umweltsünder gemeinsam zu bekämpfen.

2000 Nach einer großen PipelineLeckage von Rohöl nahe Rio de Janeiro übernimmt Sea Shepherd einen Großteil der Rettungsarbeiten und erstellt einen Rettungsplan für die örtliche Regierung.

Alle Informationen unter www.seashepherd.org.

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2019 Seit Februar 2017 arbeitet Sea Shepherd mit den liberianischen Behörden bei gemeinsamen Patrouillen auf See zusammen. Am 11. Februar 2019 erhielt Sea Shepherd dafür die höchste militärische Auszeichnung, die vom Verteidigungsministerium und dem Militär Liberias verliehen wird.


CHASING THE THUNDER

„EINE BEWEGUNG I S T N I C H T A U F Z U H A LT E N “

Photo: Simon Ager, Parley for the Oceans

Inspiriert von Sea-Shepherd-Gründer Paul Watson gründete der Designer Cyrill Gutsch sein Netzwerk Parley for the Oceans. Im Gespräch mit Gutsch spricht Watson über die prekäre Lage der Ozeane, warum Wut nichts bringt und Leidenschaft unbezahlbar ist. Meine erste Frage, Paul, muss lauten: beschreibliche Zerstörung von Ökosystemen. Was passiert im Meer? Das Meer kommt gegen diese Ausbeutung einPaul Watson: Die Realität sieht so aus: Wenn das fach nicht an. Meer stirbt, sterben auch wir - denn der Ozean Was bedeuten unsere Essgewohnheiten versorgt uns mit allen, was wir zum Leben brauin diesem Zusammenhang? chen. Das ökologische Gesetz der Interdependenz Die Massentierhaltung ist der größte Faktor besagt, dass unser Überleben vom Überleben bei der Verschmutzung des Grundwassers und anderer Arten abhängt, wir sind nicht alleine Todeszonen im Meer. Wir schlachten jedes Jahr hier. Deswegen ist es so wichtig, die Zerstörung 65 Milliarden Tiere und das hat unglaubliche Konder biologischen Vielfalt im Meer zu stoppen. sequenzen, was Treibhausgase und VerschmutWie lange haben wir Zeit um das zung anbelangt. Wir überfischen die Meere. Ruder herumzureißen? Und wenn wir Fleisch essen, essen wir auch Das ist sehr schwer zu sagen. Aber wenn man immer ein Stück Meer, denn 40% des weltweiten bedenkt, dass 90% der großen Fischarten be- Fischfangs werden zu Tierfutter verarbeitet. reits ausgelöscht sind, würde ich auf ein paar Manchmal beschreibst du Sea Shepherd als Jahrzehnte tippen, maximal bis zum Ende des die weltweit größte Marine in Privatbesitz. jetzigen Jahrhunderts. Das Meer ist manchmal Wir sind die größte nicht-staatliche Marine widerstandsfähiger als wir denken, aber wir der Welt, das ist wahr. Wir nennen sie die sehen den Kollaps von Fischbeständen weltweit. Marine Neptuns. Wie hängen das Meer und der Du hast mal gesagt, dass unausgebildete Klimawandel zusammen? Freiwillige in deinen Augen oft tüchtiger sind Das Meer ist der Schlüssel als professionelles FachperSeit ihrem ersten Treffen um den Klimawandel besonal, wenn esdarum geht verbindet Paul Watson (links) und greiflich zu machen. Bei der sich einzusetzen und auf Cyrill Gutsch ihr Einsatz für Pariser Klimakonferenz vor hoher See aktiv zu sein. Meeresschutz und Nachhaltigkeit. ein paar Jahren habe ich geJa, ich denke echte Leisagt: „Schaut, wir müssen denschaft kann man nicht dem Ozean einfach eine Verkaufen. Ich könnte kein Fachschnaufpause geben, um sich personal dafür bezahlen, was zu erholen.“ Das bedeutet: unsere Freiwilligen unentEin totales Moratorium für geltlich leisten. Es ist gefährsämtliche industrielle Fischeliche, dreckige, harte Arbeit rei. 4,6 Millionen kommerzielle und sie beklagen sich nicht Fischereischiffe sind täglich einmal. Sie sind da, weil sie auf den Meeren unterwegs, an das, was sie tun, glauben. fischen soviel sie können und Sie sind da, weil sie etwas verursachen somit diese unverändern wollen.

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CHASING THE THUNDER

Hast du jemals Angst wenn du auf See bist? Nein, das Einzige, wovor ich Angst habe ist der Verlust all dieser Tierarten. Und vor dem ökologischen Kollaps habe ich wirklich Angst. Alle persönlichen Ängste sind damit verglichen irrelevant. Wirst du wütend, wenn du dir diese Spirale der Zerstörung vor Augen hältst und merkst wie viele Menschen sich nicht dafür interessieren? Nein, denn um unseren Job gut zu machen, muss wir uns von solchen Gedanken frei machen. Man muss tun was man kann um zu intervenieren und der illegalen Fischerei das Handwerk zu legen. Man muss alles daran setzen das Meer wieder sauber zu bekommen.

Wut wird nichts lösen. Und Angst zu haben ist nicht sonderlich produktiv. Was ist deine Vision für die Zukunft von Sea Shepherd? Ein Wunsch ist schon wahr geworden, denn ich wollte, dass Sea Shepherd zu einer Bewegung wird und das ist es heute. Wir sind keine Organisation sondern eine internationale globale Bewegung. Unter unserem Banner versammeln sich Leute aus der ganzen Welt - darauf sind wir sehr stolz. Es ist großartig, denn ich als Einzelner kann beispielsweise von den Japanern vom Reisen abgehalten werden, eine Organisation kann vor Gerichten gestoppt werden, aber eine Bewegung kann man nicht stoppen. Eine Bewegung ist nicht aufzuhalten.

Das gesamte Interview und weitere Informationen zu Parley of the Oceans und Sea Shepherd findet ihr unter www.oceanfilmtour.com.


SURFER DAN

HEITER BIS ZAPFIG Wer Dan Schetter beim Surfen zuschaut, dem frieren schon mal die Gesichtszüge ein. Buchstäblich. Wenn die Temperaturen sinken und die Wellen am Lake Superior stimmen, steigt die Stimmung bei dem 39-Jährigen.

Photo: Merrell

Dan Schetter will einfach nur Wellenreiten - nicht so einfach ohne Meer, nicht einfach bei -35 Grad Celsius. Aber wer sich an etwas Eis im Bart nicht stört und mit dem Surfbrett geschickt zwischen Eisschollen Slalom fahren kann, der wird, wie Dan, auch am Lake Superior im Norden Michigans ein glückliches Surferleben führen. Mit seinem Surfbrett war Schetter auch schon in Japan und Hawaii unterwegs. Doch hier ist er zu Hause. Seit 20 Jahren surft Schetter quasi vor der eigenen Haustür.

Sein Wetsuit ist neun Millimeter dick und die Eiszapfen am Bart wachsen mit jeder Minute in der winterlichen Brandung. Ungefährlich ist das Ganze nicht. Wenn die Kälte auf dem Brett unerträglich wird, taucht Dan soweit es geht ins Wasser ein, um sich – kein Scherz – wieder aufzuwärmen. Denn die Wassertemperatur misst immerhin ein Grad Celsius plus. Doch lange hält er es so nicht aus. Er muss wieder aufs Brett - die Wellen und die Minusgrade warten schon.

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ENGAGEMENT

MAL EBEN DAS MEER RETTEN Was ist das Meer anderes als viele kleine Wassertropfen – was ist Meeresschutz anderes als viele kleine Handlungen vieler Menschen? Wir wollen euch anregen, dem Meer zuliebe aktiv zu werden. Die International OCEAN FILM TOUR unterstützt daher Projekte und Initiativen, die sich für das Leben unter und über Wasser einsetzen. Wir stellen euch fünf Organisationen vor und zeigen wie ihr euch für das Meer und seine Bewohner einsetzen könnt.

SHARK PROJECT

OCEANCARE

MEER VERSTEHEN

HAI MACHT SCHULE

Nur wer weiß, was es zu schützen gilt, handelt auch. Seit 30 Jahren leistet OceanCare wichtige Aufklärungsarbeit und informiert über den Meeresschutz. Weltweit ist die Initiative mit führenden Wissenschaftlern vernetzt und bringt Forschungsresultate in alle wichtigen Gremien ein. Seit 2011 fungiert OceanCare auch als Sonderberaterin für Meeresfragen.

Wir. Schützen. Haie. Haie sind ein wichtiges Bindeglied im Ökosystem der Meere, unverzichtbar für das Gleichgewicht der Ozeane. Haie werden weiterhin wegen ihrer Rückenfinnen gefischt oder landen als Beifang in den Netzen der Fischindustrie. Ohne sie gerät das Ökosystem Meer bedrohlich ins Wanken. SHARK PROJECT leistet seit 2002 wichtige Aufklärungsarbeit und bietet neben Haipatenschaften auch ein kostenloses Schulprojekt für die heranwachsenden Generationen an.

TO DO

TO DO

Informiert euch und teilt euer Wissen mit Freunden und Familie! Unter www.oceancare.org findet ihr interessante Fakten und spannende Aspekte des Meeresschutzes, die zum Handeln motivieren.

Unterstützt SHARKPROJECT in ihrer Bildungsarbeit und helft die Bedeutung der Haie in unseren Meeren und dem Ökosystem publik zu machen. Mehr Informationen unter www.sharkproject.org

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ENGAGEMENT

VIVA CON AGUA

WDC

STETER TROPFEN

Die universellen Sprachen Musik, Kunst und Sport nutzt Viva Con Aqua e.V. um Menschen für sauberes Trinkwasser zu aktivieren und Spenden zu generieren. Durch diese Aktionen können Wasserprojekte nach dem WASH Prinzip u.a. in Äthiopien, Uganda und Nepal umgesetzt werden. WASH steht für die Komponenten Wasser, Sanitär- und Hygieneversorgung und soll den dauerhaften Zugang zu sauberem Trinkwasser in armen Regionen der Erde sichern.

TO DO Unterstützt Viva Con Agua als Fördermitglieder oder als Freiwillige auf Konzerten und Festivals. Der einfachste Weg um anderen zu sauberem Trinkwasser zu verhelfen? Selber Wasser trinken und zwar das von Viva Con Agua!

WA LVERWANDSCHAFT

S U R F R I D E R F O U N DAT I O N

BESSER AUFGEHOBEN Vom Menschen achtlos weggeworfen, finden giftige Zigarettenfilter ihren Weg in unsere Flüsse und Meere, wo sie von Meeresbewohnern für Nahrung gehalten werden. Durch die Nahrungskette landen die Zigarettenstummel oder zumindest ihre Giftstoffe wieder auf unseren Tellern. Mit über 30 Jahren Erfahrung im Schutz von Meer, Wellen und Stränden kämpft die Surfrider Foundation mit ihrer Kampagne ‚ "Hold on to your butt" für ein sauberes Miteinander von Mensch und Meer.

TO DO Hebt eure und andere Kippen auf, denn schon 4 Zigarettenstummel pro Liter reichen um einen Fisch zu töten. Und hört auf zu rauchen... dem Meer zuliebe. Mehr Informationen unter www.surfriderfoundation.org

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Fischernetze, Unterwasserlärm, Schiffsverkehr, der Klimawandel undPlastikmüll gefährden die weltweiten Walpopulationen. Meeresschutzgebiete sind eine Möglichkeit den Walbeständen eine Chance zur Erholung zu geben. Nur wenn menschliche Eingriffe tabu sind, können Wale ungestört jagen, sich paaren und ihre Jungen aufziehen. Die Whale and Dolphin Conservation (WDC) setzt sich für die Errichtung solcher Meeresschutzgebiete ein und insbesondere für einen besseren Schutz des heimischen Schweinswals in der Nordund Ostsee.

TO DO Werdet Wal-Pate und unterstützt so die Organisation. Mehr Informationen unter whales.org/patenschaft


ANDY IRONS – KISSED BY GOD

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ANDY IRONS – KISSED BY GOD

Das Leben des Andy Irons scheint zunächst wie die Surfer-Version des American Dream: Als Sohn zweier Wahl-Hawaiianer aus einfachen Verhältnissen wird sein Talent für die Wellen schon früh entdeckt. In KISSED BY GOD begegnet uns ein einmaliger Athlet, der die Welt des Wellenreitens für immer veränderte und im Leben wie auf dem Brett vor allem gegen sich selbst antrat. In den Neunzigern entwickelt sich Andy Irons gemeinsam mit seinem Bruder Bruce schnell zum jungen Wilden, der die hawaiianische Surfszene aufmischt und keinen Pokal, keine Party auslässt. Während sich sein Kontrahent und Wegbegleiter

Kelly Slater nüchtern auf die Wettkämpfe konzentriert, avanciert Irons auch jenseits der Wellen zum Enfant terrible. Nicht nur sein Talent, auch seine Launen bleiben unbeherrscht. Dahinter verbergen sich jedoch alles andere als Starallüren – Irons leidet an einer manischdepressiven Störung, die ihn immer wieder zwischen athletischen Höhenflügen und tiefen Depressionen taumeln lässt. KISSED BY GOD ist deswegen nicht nur ein packendes Surfportrait, sondern auch die ergreifende Geschichte eines geliebten Athleten, der bis zu seinem tragischen Tod seine eigenen Grenzen und die seines Sports überwand.

ANDY IRONS Irons wurde 1978 auf Kauai geboren. Neben zahlreichen anderen Titeln gewann Irons drei Jahre in Folge den Welttitel der World Surf League (2002 - 2004). Auf dem Heimweg von einem Surfwettbewerb erlitt Irons 2010 einen tödlichen Herzinfarkt. Er hinterließ seine Frau Lyndie und starb einen Monat vor der Geburt ihres gemeinsamen Sohnes Andrew Axel.

Photo: Andy Irons - Kissed by God

SOHN DER WELLENGÖTTER Das Talent des Andy Irons war nicht ganz von dieser Welt und dennoch wurde die hawaiianische Surflegende zum Champion der ganz normalen Leute. Das Portrait KISSED BY GOD ist eine emotionale Hommage an einen einmaligen Athleten.

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B L O W N A W AY

Zwei Toningenieure setzen die Segel und horchen in die Welt hinein

SEGELOHREN

Photo: Sailing Conductors

Man soll sich ja nicht zu sehr mit Kleinigkeiten aufhalten. Als Ben seinem Studienkollegen Hannes vorschlägt von Sydney nach Berlin zu segeln, merkt er an, dass sie beide ja gar nicht Segeln können. Aber was nicht ist, kann ja noch werden. „Learning by doing“ ist die Devise und Marianne die Lehrmeisterin der beiden Toningenieure. So heißt ihr neun-Meter-kurzes Segelboot, das auf der Reise auch gleich zum schwimmenden Studio umfunktioniert wird. Denn die selbsternannten „Sailing Conductors“ (dt. segelnde Dirigenten) wollen auf dem Weg

nach Hauseein ganz besonderes Experiment wagen. Unterwegs nehmen Hannes und Ben Musiker auf: Lincoln Davis singt in Sydney, Vicky Lucato steuert beim Zwischenstopp in Brasilien einen Text bei, die klassische Sängerin Ujjaini Roy aus Indien bringt eine eigene Klangfarbe mit – so treffen sich nach viereinhalb Jahren Seereise 95 Musiker aus aller Welt auf den Tonspuren der Sailing Conductors. Das klingt nicht nur so vielschichtig und bunt wie die Welt selbst, sondern sorgt beim Zuschauer/Zuhörer auch für echtes Fernweh.

Die International OCEAN FILM TOUR zeigt eine Kurzversion des Films. In voller Länger läuft BLOWN AWAY ab Mai 2019 im Kino – www.blownaway-movie.com.

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DIE TERMINE DER TOUR: DAS MEER KOMMT ZU EUCH DEUTSCHLAND

17. März 18. März 19. März 20. März 21. März 24. März 25. März 26. März 27. März 28. März 29. März 30. März 31. März 01. April 02. April 03. April 04. April 05. April 06. April

PREMIERE HAMBURG, Laeiszhalle, 19 Uhr FRANKFURT AM MAIN, Cinestar Metropolis, 20 Uhr DÜSSELDORF, Savoy Theater, 20 Uhr KÖLN, Cinedom, 20 Uhr WIESBADEN, Arkaden Kino, 20 Uhr HAMBURG, CinemaxX Dammtor, 20 Uhr MÜNCHEN, Alte Kongresshalle, 20 Uhr BERLIN, CinemaxX Potsdamer Platz, 20 Uhr HEIDELBERG, Musik und Singschule, 16 und 20 Uhr BERLIN, Urania Berlin, 16 und 20 Uhr STUTTGART, Liederhalle/Mozartsaal, 20 Uhr DÜSSELDORF, Savoy Theater, 20 Uhr HANNOVER, CinemaxX Hannover-Raschplatz, 20 Uhr STUTTGART, Liederhalle/Mozartsaal, 20 Uhr MARBURG/WEHRDA, Cineplex, 20 Uhr FRANKFURT AM MAIN, Cinestar Metropolis, 20 Uhr FREIBURG, Bürgerhaus Zähringen, 20 Uhr CHEMNITZ, LUXOR, 20 Uhr LANDSHUT, Kinopolis, 20 Uhr LUDWIGSBURG, Scala, 20 Uhr DRESDEN, Rundkino, 20 Uhr AUGSBURG, CinemaxX, 20 Uhr ROSENHEIM, Ballhaus, 20 Uhr REGENSBURG, CinemaxX, 20 Uhr KARLSRUHE, Konzerthaus, 16 und 20 Uhr LINDAU, Inselhalle, 20 Uhr MÜNCHEN, Alte Kongresshalle, 16 und 20 Uhr POTSDAM, Thalia, 20 Uhr STUTTGART, CinemaxX Bosch Areal, 16 und 20 Uhr MANNHEIM, Capitol, 20 Uhr JENA, Volkshaus, 20 Uhr KÖLN, Cinedom, 20 Uhr STUTTGART, Liederhalle/Mozartsaal, 20 Uhr STRALSUND, Ozeaneum, 20 Uhr ESSEN, Lichtburg, 20 Uhr FREIBURG, Bürgerhaus Zähringen, 20 Uhr ROSTOCK, Cinestar Capitol, 20 Uhr HEILBRONN, CinemaxX, 20 Uhr LEIPZIG, Westbad, 20 Uhr AUGSBURG, CinemaxX, 20 Uhr PASSAU, Redoute 2, 20 Uhr MÜNSTER, Aula am Aasee, 20 Uhr REGENSBURG, CinemaxX, 20 Uhr SAARBRÜCKEN, Congresshalle/gr. Saal, 20 Uhr MAGDEBURG, Altes Theater, 20 Uhr

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07. April MÜNCHEN, Alte Kongresshalle, 16 und 20 Uhr KÖLN, E-Werk, 16 und 20 Uhr MAINZ, Capitol Kino, 16 und 20 Uhr 08. April NÜRNBERG, Meistersingerhalle, 20 Uhr HANNOVER, Theater am Aegi, 20 Uhr OSNABRÜCK, Arthouse, 20 Uhr 09. April DÜSSELDORF, Savoy Theater, 20 Uhr BIELEFELD, Stadthalle/kl. Saal, 20 Uhr GÖTTINGEN, CinemaxX, 20 Uhr 10. April BREMERHAVEN, Klimahaus, 20 Uhr BRAUNSCHWEIG, Congresssaal, 20 Uhr FRANKFURT AM MAIN, Cinestar Metropolis, 20 Uhr 11. April BREMEN, Pier 2, 20 Uhr BRAUNSCHWEIG, Congresssaal, 20 Uhr HAMBURG, CinemaxX Dammtor, 20 Uhr 13. April KIEL, Universität/Friedrich Paulsen Hörsaal 20 Uhr 20. April BOCHUM/WITTEN, Blue Beach, 20 Uhr 29. April MÜNCHEN, Mathäser, 20 Uhr REGENSBURG, CinemaxX, 20 Uhr 02. Mai FLENSBURG, UCI, 20 Uhr HAMBURG, CinemaxX Dammtor, 20 Uhr 03. Mai ULM, Kornhaus, 20 Uhr STRALSUND, Ozeaneum, 20 Uhr BERLIN, Urania Berlin, 20 Uhr 04. Mai KONSTANZ, Universität, 20 Uhr HEIDELBERG, Musik und Singschule, 20 Uhr 05. Mai ERFURT, Kaisersaal, 20 Uhr MAINZ, Capitol Kino, 16 und 20 Uhr 06. Mai STUTTGART, Liederhalle/Mozartsaal, 20 Uhr BAYREUTH, DAS ZENTRUM, 20 Uhr FRANKFURT AM MAIN, Cinestar Metropolis, 20 Uhr 07. Mai STUTTGART, Liederhalle/Mozartsaal, 20 Uhr LEIPZIG, Westbad, 20 Uhr ESSEN, Lichtburg, 20 Uhr 08. Mai KAISERSLAUTERN, Fruchthalle, 20 Uhr PADERBORN, UCI, 20 Uhr AACHEN, Cinekarree, 20 Uhr 09. Mai BRAUNSCHWEIG, C1, 20 Uhr DÜSSELDORF, Savoy Theater, 20 Uhr MÜNSTER, Cineplex, 20 Uhr 10. Mai BERLIN, CinemaxX Potsdamer Platz, 20 Uhr

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Ein Abend am Meer: Dieses Filmprogramm bringt euch direkt ans Meer – Wassersport-Action, spannende Umweltdokumentationen und faszinierende Aufnahmen aus der Welt der Meere. Unser sechstes Programm tourt einmal um die Welt: 15 Länder und mehr als 150 Events stehen auf dem Tourplan! SCHWEIZ

11. Mai

TÜBINGEN, Universität Tübingen/ Hörsaalzentrum Morgenstelle, 20 Uhr

LÜBECK, Kolosseum, 16 und 20 Uhr 12. Mai MANNHEIM, Capitol 2, 20 Uhr MÜNCHEN, BMW Welt, 16 und 20 Uhr KIEL, Studio Kino, 17 und 20:30 Uhr 13. Mai BONN, Brückenforum, 20 Uhr HAMBURG, CinemaxX Dammtor, 20 Uhr 14. Mai KASSEL, Cineplex Kassel, 20 Uhr HAMBURG, CinemaxX Dammtor, 20 Uhr 15. Mai BÖBLINGEN, Sparkassenforum, 20 Uhr POTSDAM, Thalia, 20 Uhr 16. Mai LÜNEBURG, Filmpalast, 20 Uhr 17. Mai BERLIN, CinemaxX Potsdamer Platz, 20 Uhr

06. Mai 07. Mai 08. Mai 09. Mai 10. Mai 11. Mai 12. Mai 14. Mai 15. Mai 16. Mai 17. Mai 19. Mai 21. Mai

ZÜRICH, Spirgarten, 20 Uhr WINTERTHUR, gate27, 19 Uhr LUZERN, Südpol, 20 Uhr RORSCHACH, Carmen Würth Saal, 20 Uhr CHUR, Marsöl Saal, 20 Uhr BERN, Aula, 20 Uhr LAUSANNE, Salle Paderewski, 20 Uhr GENF, Salle Centrale de Madeleine, 20 Uhr FRIBOURG, Arena Cinema, 20 Uhr BERN, Aula, 20 Uhr BASEL, Volkshaus, 20 Uhr ZÜRICH, Volkshaus, 19 Uhr ZÜRICH, Volkshaus, 20 Uhr

NIEDERLANDE ÖSTERREICH

02. April 03. April 04. April 05. April 06. April 07. April 08. April 09. April 10. April

WIEN, Gartenbaukino, 20 Uhr SALZBURG, Mozartkino, 20 Uhr INNSBRUCK, Metropol Kino, 20 Uhr SALZBURG, Mozartkino, 20:15 Uhr LINZ, Central Linz, 16 und 20 Uhr KLAGENFURT, Gemeindezentrum RMR, 20 Uhr GRAZ, UCI Annenhof, 20 Uhr WIEN, UCI Millennium City, 20 Uhr VILLACH, Bambergsaal, 20 Uhr

Photos: Johannes-Maria Schlorke

UTRECHT, Kinepolis Jaarbeurs, 19 Uhr DEN HAAG, The Church/Lourdeskerk, 20 Uhr ENSCHEDE, Kinepolis Enschede, 19 Uhr ROTTERDAM, Theater Zuidplein, 20 Uhr AMSTERDAM, Meervaart, 20 Uhr NIJMEGEN, De Lindenberg/Steigerzaal, 20 Uhr

BELGIEN

28. März ANTWERPEN, Zuiderpershuis, 20 Uhr 29. März GENT, Sphinx Cinema, 19:30 Uhr LUXEMBURG

I TA L I E N

11. April 12. April 13. April 14. April 15. April 09. Mai

22. März 23. März 24. März 25. März 26. März 27. März

TRIESTE, Cinema Ambasciatori, 20:30 Uhr VERONA, Teatro Stimate, 20:30 Uhr TURIN, Cinema Ambrosio, 20:30 Uhr GENUA, Circuito Cinema, 20:30 Uhr MAILAND, Orfeo Multisala, 20:30 Uhr BOZEN, Filmclub Capitol, 20:30 Uhr

30. März LUXEMBURG, Kinepolis, 19 Uhr Weitere Termine folgen in AUSTRALIEN, FRANKREICH, KANADA, NEUSEELAND UND DEN USA

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JULIE

UNTER DIE OBERFLÄCHE Als Filmemacherin und Tänzerin blickt Julie Gautier tiefgründig in die menschliche Existenz, als Freitaucherin hat sie sich das Meer zur Heimat gemacht. Im Interview spricht sie über ihre Kindheit auf La Réunion, die Lebenslehren des Freitauchens und einen langgehegten Traum.

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JULIE

Julie, du bist eine Filmemacherin. Wie war es für dich bei den Dreharbeiten zu JULIE vor der Kamera zu stehen? Es fiel mir anfangs nicht leicht, vor der Kamera ich selbst zu sein, mich ganz offen so zu zeigen, wie ich bin. Das war die größte Herausforderung für mich, denn ich bin ein recht scheuer Mensch und ein bisschen „wild geblieben“. Aber vor der Kamera zu sein ist für mich viel entspannter als die Rolle der Regisseurin. Man trägt viel weniger Verantwortung, muss keine Entscheidungen treffen. Beim Freitauchen bist du riesigen Buckelwalen begegnet. Kannst du beschreiben was dir da durch den Kopf ging? Wenn du mit einem Wal tauchst, verstehst du erst wirklich wie klein du bist. Sie sind so anmutig, so pur. Die meisten Menschen weinen, wenn sie zum ersten Mal einem Wal begegnen, weil er ein Sinnbild dafür ist, wie ein Wesen dieses Planeten sein sollte. Du bist auf der Insel La Réunion aufgewachsen. Wie hat das Meer deine Kindheit und Jugend beeinflusst? Natürlich wuchs ich quasi am Strand auf, aber zudem brachte mir mein Vater das Speerfischen bei. Da war ich gerade mal 11 Jahre alt. Das Speerfischen ist viel mehr als ein Hobby, für

mich ist es ein kulturelles Erbe und eine Lebensart. Es hat mein Verhältnis zum Wasser stark geprägt. Ich bin eine Jägerin. Wenn ich keine Fische jage, dann sind es eben Bilder. Du verbindest die Disziplinen Tanz und Freitauchen wie kamst du darauf? Mein Vater war Speerfischer und meine Mutter Tanzlehrerin. Deswegen waren diese beiden Disziplinen von Anfang an Teil meines Lebens. Als ich begann Filme zu drehen, verstand ich schnell, dass die Verbindung dieser beiden Welten fantastische Bilder hervorbringt. Was ist das Wichtigste, das du unter Wasser oder vom Meer generell gelernt hast? Wenn du tief tauchst und gegen den Wasserdruck ankämpfst, wirst du nie gewinnen. Sich im Meer auflösen, Teil davon werden - das ist der Schlüssel zu Erfolg und Genuss. Flexibilität, Akzeptanz und Konzentration sind die einzigen Werkzeuge, die man beim Tauchen hat. Ich habe irgendwann verstanden, dass es im Leben nicht anders ist. Es ist zwecklos mich gegen einen Schmerz oder eine Angst zu wehren, ich komme nur darüber hinweg, wenn ich es zulasse. Gibt es einen Spot, an dem du noch nicht warst und den du entdecken möchtest? Seit ich klein bin träume ich davon, im Amazonas mit pinken Flussdelfinen zu tauchen.

Photos: Aus dem Film JULIE, Guillaume Néry

„ W E N N D U M I T E I N E M W A L T A U C H S T, V E R S T E H S T D U E R S T W I R K L I C H W I E K L E I N D U B I S T. “

JULIE GAUTIER Die aus La Réunion stammende Filmemacherin wurde zunächst für die spektakulären Aufnahmen ihres Mannes, dem zweimaligen Apnoe-Weltmeister Guillaume Néry, bekannt. Unter anderem drehte Gautier bereits für die Künstlerin Beyoncé. Für ihren preisgekrönten Film „AMA“ trat die Freitaucherin und ausgebildete Tänzerin zum ersten Mal selbst vor die Kamera. Gautier lebt und arbeitet in Nizza, Frankreich.

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Photos: Johannes-Maria Schlorke/Deutsches Meeresmuseum

Gemeinsam das Meer entdecken Fünfzig Aquarien und fünf Erlebnisausstellungen laden im OZEANEUM Stralsund zu einer Unterwasserreise ein. In Europas größter Ostseeausstellung gibt es zahlreiche Originalexponate, die spannende Einblicke in das Meer vor der Haustür verdeutlichen. Weltweit einmalig ist die Ausstellungshalle 1:1 Riesen der Meere mit Modellen von Walen und anderen Meeresgiganten in Originalgröße. Täglich um 12:00 Uhr findet auf der Dachterrasse mit einmaligem Panoramablick über die historische Altstadt Stralsunds die kommentierte Schaufütterung der Pinguine statt. 2018 feierte das OZEANEUM seinen 10. Geburtstag und gestaltete das größte Becken „Offener Atlantik“ mit 2,6 Millionen Liter Wasser um. Ein nachgebautes Schiffswrack wurde zum neuen Zuhause für Zackenbarsche, Adlerfische und Wrackbarsche, während Sandtigerhai „Niki“ weiter oben in der Wassersäule ihre Bahnen zieht. 2019 widmet sich das OZEANEUM der Problematik des Unterwasserlärms. Mehr unter www.ozeaneum.de.

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LAST PICTURE

Wie Poseidon, der Gott der Meere, steht Dan Schetter mit seinem Dreizack am winterlichen Lake Superior. Mit schier übermenschlichen Kräften scheint er der Kälte und dem Eis in Bart und Brandung zu trotzen. Gemacht hat das Bild sein guter Freund und Fotograf Devon Hains. „An diesem Tag bekam ich einen Anruf von Dan. Er war schon auf den Beinen, um an seinen Surfspots nach Wellen Ausschau zu halten. Also fuhr ich los und sah bald

warum er so aufgeregt war: Es war ein perfekter Tag. Die Wellen waren gut und die Luft war so kalt, dass das Wasser förmlich dampfte. Alles erstrahlte im gleißenden Sonnenlicht – davon bekommen wir im Winter nicht viel hier auf der Oberen Halbinsel im Norden Michigans. Der Dreizack hat einen großen emotionalen Wert für Dan. Den haben Freunde extra für ihn angefertigt. Seitdem nennen wir ihn Posei-Dan.”

IMPRESSUM: Die International OCEAN FILM TOUR ist eine Produktion der Moving Adventures Medien GmbH | Geschäftsführer: Joachim Hellinger, Stefan Mauerer und Thomas Witt | www.moving-adventures.de | Redaktion: Paula Flach, Joachim Hellinger, Henriette Schweiker | Art Director: Birthe Steinbeck | Grafik: Sebastian Vogel | V.i.S.d.P. Thomas Witt | © 2019 | Moving Adventures Medien GmbH, 80337 München

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klimaneutral

Photo: Devon Hains Photography

POSEI(DAN)


Beeindrucke nicht deine Freundin. Beeindrucke dich selbst.

Das macht was mit dir!



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