Savoir-faire Gewusst wie und warum
Savoir-faire Gewusst wie und warum
Wer Sie sind, wie Sie auf andere wirken und wie Sie miteinander umgehen – all dies lässt sich beeinflussen.
Ich: Die äusserliche Erscheinung, das persönliche Auftreten können Sie selbst bestimmen und das Beste daraus machen.
Sie: In der Wechselbeziehung zwischen Ihnen und Ihrem Gegenüber erleichtert ein formeller Konsens das reibungslose Miteinander.
Wir: Treffen viele Menschen aufeinander, potenziert sich ihr Wirken. Eine Gruppendynamik entsteht, die auch Ihrem Anlass förderlich sein kann.
Inhalt
Vorwort
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Die Service-Grundsätze 18 Erreichbarkeit 22 Auftreten 24 Einsatz 26 Wie trete ich auf 28 Ladies & Gentlemen 32 Verhalten 36 Sprache 37 Kleidung 38 Schuhe 46 Accessoires 48 Krawatten 50 Persönliche Pflege 54 Notfall 56 Wie gehe ich mit anderen um 58 Sie oder Du 62 Korrespondenz 64 Anrede 68 Begrüssung 74 Abschied 76 Vorstellung 78 Small Talk 79 Einladungen 80 Geschenke 82 Telefon 84 Reise 86
Wie verhalte ich mich auf Anlässen 88 Restaurant 92 Buffet 97 Lunch 98 Apéro 99 Cocktailparty 100 Dinner 102 Empfang 104 Was muss ich wissen 106 Tischreden 110 Tischordnung 112 Menü 114 Wein 116 Digestif 124 Whisky 128 Zigarren 134 Was mache ich, wenn etwas schief geht Fettnäpfchen Beschwerden Entschuldigungen
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Nützliches auf einen Blick 150 Stichwortregister 152 Quellennachweis 159
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Vorwort
Fachkompetenz ist wichtig, reicht aber nicht aus. Zusätzlich gefragt sind angemessenes Benehmen und eine gepflegte Erscheinung. Der richtige Ton zur richtigen Zeit, perfekte Tischmanieren, der passende Dresscode – nur einige Beispiele für das, was einen guten Service gegenüber dem Kunden ausmacht. Doch auch diese wollen gelernt sein. In diesem Buch haben wir für Sie die wichtigsten Themen in Sachen Service-Qualität zusammengetragen. Sie erhalten nicht nur ein detailliertes Nachschlagewerk mit wertvollen Informationen für Ihren eigenen Auftritt und den korrekten Umgang mit anderen. Sie erfahren auch, wie Sie sich auf Anlässen verhalten, was Sie tun können, wenn etwas schief läuft. Und was sich sonst noch zu wissen lohnt. Verbessern Sie Ihren Umgang mit anderen Menschen, und Sie verbessern die Beziehung zu Ihren Kunden. Schon Freiherr Knigge machte im 18. Jahrhundert einige interessante Vorschläge dazu. Und wie vieles, was lange währt, sind diese Ansichten nicht nur wirklich gut, sondern auch hochaktuell. Aber sehen Sie selbst.
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Taktgefühl und Höflichkeit sind die Grundlagen des menschlichen Miteinanders. Knigges Zitate zeigen, dass der richtige Umgang mit Menschen eine Lebenshaltung ist.
« Sei, was du bist, immer ganz und immer derselbe.»
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ÂŤ Vor einem grauen Haupte sollst du aufstehen!Âť
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ÂŤ Lerne den Ton der Gesellschaft anzunehmen, in der du dich befindest.Âť
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« Eine der wichtigsten Tugenden im gesellschaftlichen Leben, die täglich seltener wird, ist die Verschwiegenheit.» 14
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« Sei nicht zu sehr ein Sklave der Meinungen anderer von dir! Sei selbständig! Was kümmert dich am Ende das Urteil der ganzen Welt, wenn du tust, was du sollst?»
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«Nicht immer ist das Gleiche richtig. Richtig ist immer abhängig von Ort, Zeit und Anlass. Erst wenn wir ein Gespür für diese Zusammenhänge entwickeln, wird der Umgang mit uns selbst und anderen zur inneren Haltung. Erst dann ist diese Haltung echt.»
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Die Service-Grunds채tze Die Basis f체r eine gute Zusammenarbeit
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Erreichbarkeit Auftreten Einsatz
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Wir sind so gut, wie wir wahrgenommen werden. Das sollte man nicht dem Zufall überlassen. Ein durchgehend guter Service ist eine wichtige Basis unserer Beratungsleistung. Ein Bestandteil, der mehr und mehr an Bedeutung gewinnt und zudem im Wettbewerb differenziert. Die schon seit längerer Zeit bekannten und kommunizierten Service-Grundsätze definieren klar und einheitlich den Massstab unserer Dienstleistung. Sie unterteilen sich in die Kategorien Erreichbarkeit, Auftreten und Einsatz. Alle haben zum Ziel, eine hohe Kundenzufriedenheit zu erreichen. Dabei sind die Grundsätze kein allumfassendes, starres Regelwerk, sondern die Zusammenfassung einfacher Leitlinien. Sie bilden die Grundlage für den erfolgreichen Umgang mit Ihren Kunden. Die Ergänzung der Service-Grundsätze durch dieses Nachschlagewerk vertieft diese Erkenntnisse und liefert eine Menge Wissen, wie Service-Kultur tatsächlich gelebt wird und sich etablieren kann.
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Erreichbarkeit Direkt und unkompliziert
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Jeder Kunde möchte möglichst schnell den Grund seines Anrufes kommunizieren. Da interessiert es ihn nicht, wer gerade am Platz oder unterwegs ist. 1. Der persönliche Kontakt Wir stellen sicher, dass unsere Kunden ihren RM kennen und wissen, wie er zu erreichen ist. In Abhängigkeit ihrer Grösse werden die Kunden auch der nächsten Managementstufe vorgestellt. 2. Die klare Stellvertretungsregelung Bei Abwesenheiten des RM ist eine Vertretung definiert und instruiert – zusätzlich ist PB1-Kunden die Vertretung bekannt und vorgestellt worden. Ist die Assistenz ebenfalls abwesend, wird auch hier eine Vertretung bestimmt. Die Vertretung hat Zugriff auf die Agenda des RM. 3. Die kurze Reaktionszeit Das Telefon wird spätestens beim dritten Klingelton abgenommen. Während der Geschäftszeiten wird kein Telefonanruf auf die Voice-Mail umgeleitet, sondern durch Kollegen oder Assistenten angenommen. Wir verwenden bei Anrufen eine einheitliche Begrüssung (Onshore: «Credit Suisse, Vorname, Name»; Offshore: «Vorname, Name»). Der RM kontrolliert regelmässig seine E-Mail-Inbox und die Voice-Mail. Sprachliche Gleichberechtigung: Wird aus Gründen der Lesbarkeit nur die männliche Form verwendet, sind Frauen ebenso angesprochen.
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Auftreten Durchdacht bis ins Detail
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Der Kaffee schmeckt. Die Atmosphäre stimmt. Der Kunde ist ganz bei sich und seinen Wünschen. 4. Die seriöse Gesprächsvorbereitung Wir bereiten uns sorgfältig auf jedes Kundengespräch vor (inkl. Agenda). Am Ende des Kundengesprächs wird das weitere Vorgehen mit dem Kunden abgestimmt. Die wesentlichen Daten und vereinbarten Aktivitäten werden im FrontNet erfasst und dokumentiert. 5. Die angenehme Atmosphäre Das Besprechungszimmer wird für jedes Meeting vor bereitet (d. h. der Raum ist aufgeräumt, gut gelüftet und die Temperatur ist angenehm). Wir erkundigen uns vor Gesprächsbeginn sowie im Verlauf des Meetings nach den Wünschen des Kunden (Getränke etc.). 6. Die einwandfreien Dokumente Jedes Dokument ist nach den Corporate-Design-Richtlinien gestaltet. Jedes Dokument, das an den Kunden geht, ist geprüft und gegengelesen («4-Augen-Prinzip»).
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Einsatz Sp端rbar mehr als erwartet
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Wieder und wieder überraschen. Das bestätigt den Kunden in seiner Wahl.
7. Die proaktive Beratung Wir suchen immer nach massgeschneiderten Lösungen für die Bedürfnisse unserer Kunden und sind bestrebt, ihre Erwartungen zu übertreffen. Wir arbeiten mit Leidenschaft und versuchen den Kunden mit neuen Ideen, Vorschlägen und alternativen Lösungen stets von neuem zu überraschen. 8. Die ehrliche Wertschätzung Wir bringen unseren Kunden unsere aufrichtige Wert schätzung entgegen und zeigen dies auch durch Respekt und Freundlichkeit. Wir hören dem Kunden zu und kennen seine Interessen, Prioritäten und Vorlieben. Wir blicken auch über die reine Geschäftsbeziehung hinaus und denken an Geburtstage und Jubiläen unserer Kunden. 9. Das professionelle Verhalten Wir schenken dem Kunden unsere volle Aufmerksamkeit und achten auf Details (z. B. Taxi rufen oder in den Mantel helfen). Kleidung und Auftreten entsprechen unseren hohen Qualitätsansprüchen und der Achtung gegenüber dem Kunden. 10. Die absolute Verlässlichkeit Unsere Kunden wissen, was sie von uns erwarten dürfen, und können sich auf uns und unser Wort jederzeit verlassen. Wir kommunizieren klar und verständlich.
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Wie trete ich auf Beruflich und privat
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Ladies & Gentlemen Verhalten Sprache Kleidung Schuhe Accessoires Krawatten Persรถnliche Pflege Notfall
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Machen Sie das Beste aus Ihrem persönlichen Auftritt. Mit wenigen Mitteln und dem notwendigen Know-how. Es braucht nicht viel, die eigene Person im richtigen Licht erscheinen zu lassen. In diesem Kapitel erfahren Sie, wie Sie sich im Geschäftsleben ganz «gentleman-» oder «ladylike» verhalten und durch richtige Körperhaltung, Mimik und Sprache Pluspunkte für sich verbuchen können. Wir zeigen auf, welche Kleidung, Schuhe, Krawatten oder Acces soires angemessen sind, und informieren über die wichtigsten Dresscodes. Ausserdem erklären wir die zu beachtenden Don’ts und liefern Tipps für den Notfall. In praktikabler Form erhalten Sie wertvolle Informationen für Ihren Geschäftsalltag und Ihr Privatleben, die Sie schnell und unkompliziert umsetzen können. Denn oft sind es die kleinen Dinge, die grosse Wirkung entfalten. Da lohnt es sich, genauer hinzuschauen.
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Ladies & Gentlemen
Gentlemen-Rules sind nach wie vor gern gesehen. Von Frauen wie von Männern. Gegenwärtig erfahren wir eine Renaissance der guten Sitten. Gepflegtes Benehmen ist gefragt, zeugt es doch von Souveränität und Weltoffenheit. Vortrittlassen, In-den-Mantel-Helfen sind mehr als Gesten der Höflichkeit – sie signalisieren professionelle Umgangsformen und das Wissen um Details. Traditionelle Regeln «Rang vor Alter. Und Alter vor Geschlecht.» Das traditionelle Regelwerk ist die Basis vieler Umgangsformen in der heutigen Zeit. Daneben existieren Formulierungen wie «Ladies first» oder «Ehre das Alter». Was ist nun richtig? Don’ts In Anwesenheit von Damen ungefragt das Jackett ablegen. Platz nehmen, wenn die Damen noch nicht sitzen. Auf Benimmregeln beharren. Zu zeigen, dass man es besser weiss, ist unhöflich.
Wirklicher Patt Zum Teil stammen unsere Regeln aus einer Zeit, in der Frauen im beruflichen Leben keine bedeutende Rolle spielten. Dies hat sich geändert. «Rang vor Alter. Und Alter vor Geschlecht» bestimmt die Verhaltensformen in der Geschäftswelt: Eine Beraterin lässt einem Kunden selbstverständlich den Vortritt, auch wenn dieser männlich ist. Nach der Regel «Ladies first» müsste sie vorangehen. Signalisiert der Kunde, dass ihm die Einhaltung der Etikette wichtig ist, geht sie gern darauf ein und folgt seiner Aufforderung. Es kommt also darauf an, in welcher Situation Sie sich gerade befinden. Im Privaten haben «Ladies first» und «Ehre das Alter» nach wie vor ihre Berechtigung. Echte Wertschätzung Verstehen Sie die Benimmregeln als respektvolle Grenzwahrung. Die persönliche Grenze eines Menschen ist individuell, abhängig von Befindlichkeiten, Tagesform und kulturellen Kontexten. Sie können diese Grenze nicht sehen, aber Sie können sie erspüren und spontan und flexibel auf jede Situation neu reagieren.
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Ladies & Gentlemen
Wer lässt wem den Vortritt Treppe Sie begleiten einen Kunden durch das Treppenhaus. Als Gastgeber gehen Sie zuerst hinunter. Hinauf geht in der Regel der Kunde vor. Lift Als Berater lassen Sie Ihre Kunden zuerst einsteigen. Sind Sie unter sich und der Aufzug ist geräumig, wird dem Ranghöheren der Vortritt eingeräumt. Ebenso beim Ausstieg. Drehtür Lassen Sie Ihren Kunden und Gästen beziehungsweise ranghöheren Personen den Vortritt. Bürotür Berater halten ihren Kunden die Tür auf, Mitarbeiter ihren Vorgesetzten, eine jüngere Person einer älteren und der Herr der Dame. Restaurant Als Gastgeber betreten Sie zuerst das Restaurant und übernehmen die Führung. Sind Sie Gast, warten Sie ab. Falls ein Kellner zum Tisch führt: Kellner – Gäste – Sie. Den Rückweg führt der Gast an. Taxi Öffnen Sie für Ihren Kunden die hintere Taxitür und helfen Sie beim Einstieg. Fahren Sie allein zusammen mit einem Kunden, setzen Sie sich beide nach hinten und bieten Ihrem Kunden den Sitz mit mehr Beinfreiheit an. Fahren zwei Kunden mit, setzen Sie sich nach vorne. Bitte beachten: Rechts ist stets die Ehrenseite. Rechts vom Berater und rechts vom Gastgeber.
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Ladies & Gentlemen
Wer hilft wem in den Mantel Kunde – Beraterin
Die Beraterin hilft dem Kunden.
Kundin – Berater – Beraterin Der Berater hilft zuerst der Kundin, dann seiner Kollegin. Dame – Herr
Der Herr hilft der Dame.
Älter – jünger
Der Jüngere hilft dem Älteren.
Zwei Damen – ein Herr
Der Herr hilft der ranghöheren Dame zuerst.
Herr – Ehefrau – andere Dame Die fremde Person gilt als ranghöher und bekommt die Hilfe zuerst. Es sei denn, die andere Dame ist erheblich jünger als die eigene Frau. Mehrere Paare Ein Herr hilft niemals der Frau eines anwesenden Herrn. Er darf nicht dessen Pflichten übernehmen und ihn dadurch öffentlich dafür tadeln, dass er seine Aufgabe nicht wahrnimmt. Ausnahme: Die Dame wendet sich direkt an ihn oder sie sind befreundet. Kellner und Gäste im Restaurant
in Kellner darf die Rolle des Ehemanns über E nehmen, wenn der nicht schnell genug handelt; der Kellner gilt sozusagen als neutrale Person und ist indirekt der Gastgeber.
Bitte beachten: Die helfende Person behält an einer Garderobe vorerst den Mantel an, um die Hände frei zu haben. Auf Wunsch nehmen Sie dem Gast Schirm oder Aktentasche ab. Schal und Hut werden wie die Handtasche nur vom Besitzer berührt.
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Ladies & Gentlemen
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Verhalten
Der erste Eindruck entscheidet. Weniger durch das, was Menschen sagen, sondern dadurch, wie sie es sagen. Don’ts Barrieren durch vorgehaltene Taschen oder Ähnliches aufbauen. Die Beine zu selbstgefällig von sich strecken oder auffällig übereinanderschlagen. Stattdessen ein Knie direkt über das andere legen. Dies signa lisiert Selbstvertrauen und Selbstsicherheit. Zu nahe herantreten. Stattdessen etwas Abstand halten.
In Sekundenschnelle fällen wir ein Urteil über Sympathie oder Antipathie. Etwa 55 % machen dabei Körpersprache und Stimme aus, 38 % entfallen auf die Kleidung und nur zu 7 % spielt das Gesagte eine Rolle. Klare Signale Ein zusammengesunkener Rücken oder verschränkte Arme sprechen Bände. Ratsamer ist es, die Arme locker rechts und links hängen zu lassen. Dabei nicht die Hände in die Hosentaschen stecken; dies könnte zu lässig und unverbindlich wirken. Freies Mienenspiel Ihre Mimik spiegelt genau wider, mit welcher Haltung Sie zuhören oder sprechen. Fest zusammengebissene Unter- und Oberkiefer, ein reservierter, ausdrucksloser oder übertrieben lebhafter Gesichtsausdruck sind Botschaften, die unterbewusst sofort wirken. Unbewusste Gesten Wer sich während eines Gesprächs an die Nase fasst, ist oft unsicher oder hat etwas zu verbergen. Übertriebene gestische Lautmalerei kann in bestimmten Situationen zu dramatisch erscheinen und sollte etwas zurückgenommen werden. Achten Sie also auf versteckte, unbewusste Handbewegungen oder nervöses Verhalten wie das Spiel mit dem Kugelschreiber oder Trommeln auf der Tischplatte.
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Sprache
Der Ton macht die Musik. Wenn Stimmlage, Inhalt und Ausdruck zusammenpassen. Sprach- und Sprechmuster verraten viel über den Menschen. Machen Sie sich diese Erkenntnisse zunutze. Hören Sie genau hin – wenn jemand ständig unterbricht oder die Sätze nicht zu Ende bringt, sondern bruchstückhaft antwortet. Die Sprache sagt eine Menge aus über den Charakter. Angenehmer Klang Eine hohe Stimme am Satzende attestiert fehlende Durchsetzungskraft. Eine im Lachen zu tiefe Stimme irritiert. Leise Stimmen sind anstrengend und zu laute lösen Fluchtgedanken aus. Angenehm ist das Mittelmass. Nicht zu viel und nicht zu wenig.
Tipps und Tricks Setzen Sie akustische Akzente. Machen Sie Ihre Stimme zum überzeugenden Instrument Ihrer Ausdruckskraft. Wenn Sie sich versprechen, ruhig Luft holen, sich entschuldigen und noch einmal ansetzen.
Ruhiges Tempo Monotoner Sprechgesang wirkt schnell ermüdend, andere reden ohne Punkt und Komma. Dementsprechend sollten wir uns den unterschiedlichen Sprachtempi unseres Gesprächspartners anpassen. Folgen Sie den Atempausen und warten Sie geduldig das Satzende ab. Dazu muss man zuhören können, sich selbst zurücknehmen und auf die Sprachwelt des Partners eingehen. Natürlich sein Sprachliche Gemeinsamkeiten bauen Barrieren ab und schaffen Nähe. Bleiben Sie so natürlich und authentisch wie möglich. Beweisen Sie Einfühlungsvermögen und reagieren Sie flexibel auf die sprachlichen Dimensionen Ihres Gegenübers.
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Kleidung Damen
Dem Anlass entsprechend und immer repräsentativ für das Unternehmen.
Don’ts Damen Spaghetti-Träger, schulterfreie oder rückenfreie Oberteile. Die Trägerbreite sollte mindestens 5 bis 7 Zentimeter betragen. Transparente Stoffe, ohne ein Shirt oder Ähnliches darunter zu tragen. Tiefe Ausschnitte, die weiter reichen als eine Handbreit unter das Schlüsselbein. Röcke, die ein Viertel und mehr des Oberschenkels zeigen. Netz- und Fantasiestrümpfe.
Viel Arbeit, Hektik und Stress bringen es oft mit sich, dass wir unsere äussere Erscheinung vernachlässigen. Doch Kleidung ist nonverbale Kommunikation. Kleider machen auch heute noch Leute – vor allem, wenn Dresscodes klare Vorgaben zeigen. Farben und Muster Kombinieren Sie eine Basisfarbe wie Dunkelblau, Grau, Schwarz, Beige oder Dunkelbraun mit ein oder zwei Zusatzfarben. Warme Töne wie Beige und Braun sowie alle hellen Töne wirken zugänglicher. Sehr dunkle und kalte Töne wie Dunkelblau, Dunkelgrau und Schwarz wirken distanzierter und zurückhaltend. Bei der Kombination von Mustern sollten Sie sich etwas zurückhalten, denn mehr als zwei wirken unruhig. Grosse auffällige Muster sollten im Geschäftsalltag vermieden werden. Perfekter Sitz Gönnen Sie sich etwas Massgeschneidertes. Ein gut sitzendes Kostüm oder ein Businessanzug sind allemal ihr Geld wert. Achten Sie darauf, dass sich das Jackett schliesst, ohne über dem Busen zu spannen. Die Ärmel sollten auf dem Puls Ihrer Hand enden. Zu einem etwas fülligeren Dekolleté passt ein längliches Revers, bei weniger ein kürzeres. Rock wie Hose sollten im Stehen wie im Sitzen genug Spiel haben und von allein wieder in Form rutschen. Die richtige Rocklänge sollte nicht kürzer als eine Handbreit über dem Knie ausfallen.
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Kleidung Damen
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Kleidung Herren
Farben und Muster Geben Sie grundsätzlich für die Basisgarderobe einer klassischen, neutralen Farbpalette den Vorzug. Kombinieren Sie diese mit aktuellen Modefarben, so verleihen Sie Ihrem persönlichen Outfit eine besondere Note. Hiess es früher: Von drei Teilen – Anzug, Hemd, Krawatte – darf nur eines gemustert sein, dürfen Sie heute zum gemusterten Anzug auch eine dezent gemusterte Krawatte tragen. Das Hemd sollte in diesem Fall einfarbig sein. Konfektioniert oder massgeschneidert Für hochwertige Konfektionsware zählt neben Stoff, Material und Verarbeitung die korrekte Passform zu den wichtigsten Qualitätsmerkmalen. Da nicht jeder Schnitt zu jedem Körper passt, bleiben Sie bei der Marke, die Sie einmal für sich als ideal entdeckt haben. Eine Investition in einen massgeschneiderten Anzug kann sich durchaus lohnen. Ein Massanzug sitzt wie angegossen und kann leichte Figurprobleme ausgleichen bis nahezu unsichtbar machen. Rechnen Sie damit, dass der Schneider Sie etwa dreimal zur Anprobe bestellt. Erst dann sitzt jedes Fältchen perfekt. Wie angegossen Der Anzug sitzt richtig, wenn er Ihre Statur optimal unterstreicht, das Jackett sich dem Oberkörper ohne Faltenwurf anpasst und das Gesäss bedeckt bleibt. Die schmalste Stelle des Jacketts sollte etwas oberhalb Ihrer Taille sitzen, der Jackettärmel darf bei gestrecktem Arm circa einen Zentimeter des Hemdärmels freigeben. Im Stehen wird der untere Knopf offen gelassen. Ob Sie den oberen ebenfalls offen lassen, entscheidet die Passform. Normalerweise bleibt er jedoch geschlossen. Beim Doppelreiher sind alle Knöpfe innen und aussen geschlossen. Die Hose lässt auch im Sitzen der Oberschenkelmuskulatur genügend Spielraum. Sie sollte ohne grosses Knittern wieder in Form rutschen.
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Kleidung Herren
Richtige Hosenlänge Idealerweise reicht eine Hose ohne Aufschlag bis hinten auf den Absatz. Vorn liegt sie mit einem leichten Knick auf der Schuhkappe. Eine Hose mit Aufschlag endet zwischen Absatz und Fersenmitte. Kniestrümpfe oder längere Socken Sollten Sie einfache Socken tragen und die Beine übereinanderschlagen, fällt der Blick womöglich auf Ihr Schienenbein. Dies ist in der Geschäftswelt unüblich. Mit längeren Socken bleiben Ihre Unterschenkel auf jeden Fall bedeckt. Ganz auf der sicheren Seite sind Sie mit Kniestrümpfen. Die Farben sollten nur dunkler oder gleich dem Hosensaum gehalten sein. Passendes Hemd Ein Langarmhemd ist aus Baumwolle und atmungsaktiv, spannt nicht über der Brust und rutscht nicht aus der Hose, wenn Sie im Schritt Vorder- und Rückteil zusammenbringen können. Geben Sie Perlmuttknöpfen den Vorzug. Diese verschleissen nicht. Kurzarmhemden gehören meist nicht in den Geschäftsalltag. Manschettenknöpfe Eine zugleich topmodische wie traditionelle Frage: Sind Sie etwas mutiger, wählen Sie die Knöpfe aus Seidengarn passend zur jeweiligen Hemdfarbe. Neutraler wirken jedoch Manschettenknöpfe aus Metall, die in Farbe und Ausführung Uhr und Ring keine Konkurrenz machen.
Don’ts Herren Bunte, Hawaii-ähnliche Hemden. Hemden mit kurzem Arm. Kurze Hosen. Weisse Socken. Ausgeblichene Socken. Mehr als zwei Muster gleichzeitig tragen.
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Kleidung Damen
Was trägt die Dame Casual (Private Casual, – T-Shirt, Blusen, Pullover Freizeitkleidung, Sporty Casual) – Jeans, Stoffhosen, Shorts, Röcke Private Freizeitkleidung – Sämtliche Schuhformen und auch Schuharten Smart Casual (Business Casual) – Hose/Jupe Gelockerte Form der Businesskleidung – Blusenjacke bzw. elegante Freizeitkleidung – Shirt mit Jacke oder sportliches Kostüm – Geschlossene oder klassische offene Schuhe Business (Strassenanzug, Business Suit) – Blazer, leicht tailliert, und/oder Jacken aus edlen Kleidung für den Geschäfts- und Berufsalltag Stoffen – Kostüme oder eleganter Hosenanzug – Schlichtes Kleid mit Jackett – Kurzärmelige Blusen über Tops für grosse Hitze, Schultern und Oberarme immer bedeckt – Dünne Pullover, Cashmere-Cardigans oder Rollkragen unter der Jacke – Strumpfhosen – Dunkle geschlossene Schuhe mit Absatz Gala/Empfang (dunkler Anzug, – Elegantes Kostüm oder festlicher Hosenanzug Black Tie, White Tie) – Kurzes oder langes Abendkleid Dem Anlass entsprechend elegant – Grösserer Schmuck, Glanzeffekte möglich – Offene Schuhe ohne Strümpfe erlaubt Sportlich (sportlich-elegant) – Leichter Hosenanzug Freizeitkleidung, bequem und funktionell – Sportlicher Blazer zu Rock oder Hose – Flache Schuhe – Bluse, Body oder Poloshirt – Baskenmützen oder sportliche Schirmmützen Golf – Hosen mit Poloshirt, Pullover oder sportlicher Bluse Kleidung auf dem Platz – Hosen mit Poloshirt/Gilet – Keine Jeans, T-Shirts, schulterfreien Tops oder Leggins Bitte beachten: Die Farben der Strümpfe und Strumpfhosen wählen Sie dunkler oder gleich dem Rand des untersten Kleidungsstückes. Das streckt das Bein. Sind die Temperaturen auch noch so hoch – im Business zeigt die Dame nie ein nacktes Bein.
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Kleidung Herren
Was trägt der Herr Casual (Private Casual, Freizeitkleidung, Sporty Casual) Private Freizeitkleidung
– T-Shirt, Hemd, Pullover – Jeans, Stoffhose, Shorts – Sämtliche Schuhformen und auch Schuharten
Smart Casual (Business Casual) Gelockerte Form der Businesskleidung bzw. elegante Freizeitkleidung
– Stoffhose aus Wolle oder Baumwolle – Hemd oder Poloshirt – Keine Jeans, Krawatte, Sneakers/Turnschuhe – Geschlossene dunkle Schuhe
Business (Strassenanzug, Business Suit) Kleidung für den Geschäfts- und Berufsalltag
– Anzug in dunklen oder gedeckten Farben – Einfarbiges Hemd oder in klassischen Streifen, langer Arm, eher hellere Farbe – Krawatte, gebundene Länge auf die Mitte des Gürtels – Geschnürte dunkle Schuhe Gala/Empfang (dunkler Anzug, Black Tie, White Tie) Dem Anlass entsprechend elegant
– Dunkler Anzug, schwarze Schuhe, festlich – Dunkle, festliche Krawatte – Smoking, Frack mit schwarzer Hose, wenn es hochoffiziell und festlich ist – Möglich sind spezielle Schnitte, Fliegen, Krawattentuch, Kummerbund, Gilet, Glanzeffekte – Keine Brauntöne – Schwarze Lackschuhe Sportlich (sportlich-elegant) – Sakko oder Anzug aus sportlichem Stoff, klein Freizeitkleidung, bequem und funktionell gemustert, kariert, mit Streifen oder Glencheck (feines Karomuster, meist zweifarbig) – Pullover mit V-Ausschnitt oder Polopullover – Sporthemd, uni, gestreift oder fein kariert, weiss oder in Pastelltönen – Kentkragen (siehe Seite 51) Golf – Hosen mit Poloshirt/Gilet Kleidung auf dem Platz – In der Regel mit Kragen – Keine Jeans, ärmellosen Shirts, zu knappen Shorts Bitte beachten: In manchen Ländern sind farbige Hemden weniger akzeptiert. Halten Sie sich lieber an Weiss statt an Hellblau oder Blassrosa.
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Kleidung Herren
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Kleidung Herren
Was passt zum Smoking Richtig
Falsch
Hemd
Das klassische Smokinghemd: ein weisses Hemd mit abgeknicktem Stehkragen, verdeckter Knopfleiste und Doppelmanschetten.
Ein einfaches, weisses Hemd.
Fliege
Wählen Sie zum Smoking eine schwarze Schleife oder Fliege. Bunte Varianten sind möglich, wenn der Anlass weniger formell ist und die Farben auf den Kummerbund abgestimmt werden oder der Kummerbund schwarz ist. Elegant-dezente Farben wie Grautöne oder Bordeaux bieten sich an. Rote Fliegen wirken oftmals zu auffällig.
Weisse Schleifen oder Fliegen. Diese werden zu sehr festlichen Anlässen zum Frack getragen, «White Tie» genannt.
Kummerbund
Wichtiger Bestandteil ist der schwarze Kummerbund, auch Kamarband oder schwarze Schärpe genannt.
Ein schwarzer Gürtel ist überflüssig.
Socken
Mit Seidenstrümpfen liegen Sie richtig. Feine, lange Wollsocken passen auch.
Niemals normale Wollsocken wählen.
Schuhe
Zum Smoking gehören schwarze Lackschuhe oder schwarze Oxfords (siehe Seite 47).
Schuhe mit Lochmuster wie der schwarze Budapester oder der Brogue sind zu sportlich.
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Schuhe
Ohne richtiges Schuhwerk verliert jeder Auftritt. Gut gewählte Schuhe machen das Outfit wirklich perfekt. Don’ts Sneakers/Turnschuhe. Flipflops. Sandaletten oder Slipper. Auffällig verformte Absätze oder Verzierungen. Zu dicke Sohlen und Nähte. Ausgefranste oder auffällige Schnürsenkel. Farblich abgesetzte Zierstreifen oder Ziernähte. Knallige Farben.
Eine alte Regel besagt: Geflickte Schuhe kann man ruhig tragen, aber geputzt müssen sie sein. Oder besser: poliert. Der wirkliche Schuhputzer spart sogar die Innenseite des Absatzes nicht aus. Ton in Ton Das Schuhwerk sollte nie heller als der Rest der Kleidung sein. Vorteilhafter sind Schuhe, die den dunkelsten Punkt im gesamten Farbensemble darstellen. Schwarze Schuhe passen zu dunkelblauen, schwarzen oder grauen Anzügen und Kostümen. Dunkelbraune zu gleichfarbigen oder beigen Anzügen. Immer noch gilt «No brown after six!». Überhaupt erfordert die Kombination von braunen Glattlederschuhen zum Anzug etwas Geschick. Im Geschäftsleben bewährt Die klassischen Herrenschuhe sind der Oxford, der Brogue und der Blücher. Je nach Anlass kommt ein Glattlederschuh oder ein sportlicher Schuh mit Lochmuster zum Einsatz. Für die Damen gehören folgende Modelle zur Grundausstattung: ein Pumps, der für das Business Casual fersenfrei sein darf, mit offener Spitze jedoch nicht fürs Büro geeignet ist. Der Riemchenschuh oder einfache Schnürschuhe sind ebenfalls für das Business Casual geeignet. Niedrige Absätze Hohe Absätze sind verpönt. Der Standard liegt bei drei bis fünf Zentimetern für Damenschuhe. Prüfen Sie zudem regelmässig, ob Sohle oder Absätze erneuert werden müssen. Rahmengenähte Herrenschuhe sind ein Qualitätsmerkmal.
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Schuhe
Oxford. Elegant-schlichte Optik. Meist in Schwarz. Gerade Kappe. Einfache Nahtführung. Wirkt durch hochwertiges Glattleder.
Brogue. Aufwendiges Lochmuster. Flügelkappe mit Rosette als Zierelement. Klassischer Schuh, der in keiner Garderobe fehlen darf.
Blücher. Schnörkelloses, sportliches Design. Ohne Kappe. Offene Schnürung. Ideal für das Business Casual.
Pumps. Typischer Damenschuh. Mit leichtem Absatz.
Riemchenschuh. Mischung zwischen elegant-femininem und mädchenhaftem Look. Passend zu Rock und Hose.
Ballerina. Abgerundete Spitze. Tief ausgeschnitten und aus weichem, leichtem Leder. Nicht für Business geeignet.
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Accessoires
Weniger ist mehr. Kleine Details verhelfen zu grosser Wirkung.
Tipps und Tricks Unbeschriebene Arbeitsunterlagen ohne Werbeaufdrucke verwenden. Visitenkarten sauber aufbewahren. Hochwertige Agenda ver wenden, ohne Kaffeeflecken oder Eselsohren.
Seien Sie sich der Wirkung von Accessoires jederzeit bewusst. Ein unauffälliger Siegelring mit dezent geschliffenem Edelstein mag Stilbewusstsein attestieren. Ein protziges Familienwappen bedarf schon einer kräftigeren Persönlichkeit, um die Wirkung auszugleichen. Standardregeln Maximal fünf Schmuckstücke reichen für die Dame, Uhr und Brille mit eingerechnet. Die Herren sollten mit drei Accessoires auskommen. Zum Beispiel: Gürtel, Brille, Einstecktuch. Der Ehering zählt nicht mit. Gekonntes Farbenspiel Ein bisschen Farbe kann nicht schaden. Farben zeigen, dass Sie glücklich, zufrieden und gut gelaunt sind. Zudem ist Farbe ein Zeichen für Kreativität und Stilbewusstsein. Unterstreichen Sie damit ruhig Ihre Augenfarbe und Ihren Hauttyp, das lässt Sie gleichzeitig kompetenter erscheinen. Vorsicht bei knalligen Farben: Sie sind nicht einfach zu handhaben, schnell kann es zu viel werden. Einheitliche Materialien Tragen Sie zum Beispiel eine silberne Brille, sollte der Schmuck darauf abgestimmt sein. Und auch die Gürtelschnalle oder der Schliessmechanismus Ihrer Uhr. Eine Kombination mit Gold wäre unpassend, eventuell käme noch ein dezentes Platin in Frage. Bleiben Sie jedoch lieber in einer Materialpalette.
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Accessoires
Uhren. Lederband ab und zu auswechseln. Passend zum Gürtel tragen. Taucher- oder übergrosse Digitaluhren wirken schnell überdimensioniert.
Perlencollier. Passt zu jeder Bluse. Nicht mit Metallketten aufbewahren, sonst verlieren die Perlen ihren Glanz.
Handtaschen. Je grösser die Frau, desto grösser die Tasche. Je später der Abend, desto kleiner das Modell.
Manschettenknöpfe. Die Knöpfe sollten zur Gürtel schnalle und zum Ehering passen. Ein Mix fällt auf.
Seidentuch. Zu Kostüm oder Anzug. Farblich gezielt einsetzen.
Gürtel. In dunklen Farben. Möglichst unauffällig. Passend zum Schuhwerk oder eine Nuance heller.
Portemonnaies. Keine abgegriffenen oder mit persönlichen Dingen bestückten Geldbörsen verwenden.
Ringe. Für die Dame: nicht mehr als drei Ringe. Für den Herrn: nicht mehr als ein Ring pro Hand.
Hüte. Möglichst Ton in Ton mit dem Mantel oder heller. Guter Sitz und passender Stil sind wichtig.
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Krawatten
Kleines Stoffstück – grosse Wirkung. Die Krawatte gehört einfach dazu.
Viel Spielraum bietet die Wahl der Krawatte nicht. Dennoch darf die Bedeutung des möglichst korrekt geknoteten Stoffstückes nicht unterschätzt werden. Das Hemd und der Anzug oder das Jackett sind eher neutrale Ausdrucksmittel. Die Krawatte dagegen trägt zum individuellen Ausdruck bei.
Don’ts Grobe, auffällige Muster. Krawatten mit Streifen von links oben nach rechts unten. Humoristische Abbildungen. Knallige Farben. Metall-, Strick- oder Leder anmutungen. Altmodische – beispielsweise zu breite oder zu schmale – Formen.
Zurückgenommene Farben Es empfehlen sich klassische Töne wie Weinrot, Dunkelgrün oder Dunkelblau. Doch auch feminine Nuancen sind inzwischen in der Geschäftswelt akzeptiert. Lichtes Grün oder zartes Rosé spielen eine zunehmende Rolle. Farben dieser Art drücken Innovation und hohe Empfindungsqualitäten aus. Unauffällige Muster Grundsätzlich sind möglichst feine Krawattenmuster oder auch Streifen gefragt. Die Streifen dürfen jedoch nie quer oder längs verlaufen, sie müssen stets von links unten nach rechts oben in Richtung Pochettentasche führen. Auf diese Weise symbolisieren sie Erfolg und Dynamik. Perfekter Kragen Der korrekte Sitz: Genügend Hals ist sichtbar, der Kragen schnürt weder ein noch ragt der Hals einsam heraus. Der Kragen sollte eine genähte und keine geklebte Verstärkung haben, weich anliegen, durch Kragenstäbchen in Form bleiben. Typgerechte Bindung Vier Arten des Krawattenbindens herrschen vor: der schmal gewickelte Four-in-Hand, der etwas breitere Prince Albert, der klassische Windsor einfach und der breit gewickelte Windsor doppelt.
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Krawatten
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1. Haifischkragen/Spreizkragen. Die weit auseinanderstehenden Spitzen bieten dem Krawattenknoten viel Platz.
3. Button-down-Kragen. Spitzen immer zuknöpfen. Mit und ohne Krawatte zu tragen, jedoch eher für das Business Casual geeignet.
2. Turndown-/Kentkragen. Längere Spitzen, dichter zusammenliegend, strecken das Gesicht.
4. Tabkragen. Der Steg wird unter dem Krawattenknoten zugeknöpft. Nie mit Schleife oder offen tragen.
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Four-in-Hand. Der einfache Krawattenknoten, benannt nach den gebundenen Halstüchern der Kutscher des 18. Jahrhunderts in London, hat
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eine leichte Asymmetrie, ist schlank und passt daher eher zum Turndown-, zum Button-downund zum Tabkragen.
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Krawatten
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Windsor einfach. Der schmale Knoten passt zum Turndown-, auch Kentkragen genannt, zum Button-down- und zum Tabkragen. Er ist für alle Anlässe geeignet.
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Windsor doppelt. Dieser Knoten tritt breit gewickelt schon etwas dramatischer auf. Er eignet sich für den Haifisch- oder den Spreizkragen. Je weiter die Kragenecken voneinander entfernt
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Bitte beachten Sie auch Ihre Körperlänge und Statur. Ein schmaler Knoten wirkt bei einem kräftigeren Menschen unproportioniert. Ein breit gewickelter Knoten ist angebrachter.
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sind, desto voluminöser darf die Krawatte aus fallen. Binden Sie die Krawatte jeden Morgen neu. Sie einfach zu lockern und in den Schrank zu hängen, bekommt ihr nicht.
Krawatten
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Prince Albert. Der Doppelknoten oder auch Prince-Albert-Krawattenknoten ist eine Steigerung des einfachen Krawattenknotens, indem eine weitere Wicklung um den schmaleren Teil
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Fliege. Sie fällt auf und sollte unbedingt zum Typ passen. Zum Smoking ist sie zudem ein Muss. In Weiss trägt man sie zum Frack. Binden Sie Fliegen selbst oder kaufen Sie sich eine
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der Krawatte erfolgt. Dadurch wird der Krawattenknoten voluminöser und braucht mehr Platz. Er ist gut geeignet für den Haifisch- oder den Spreizkragen.
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fertig gebundene. Tragen Sie die Fliege zum Turndownkragen. Sie braucht etwas Spiel und wäre durch einen Button-down- oder einen Tabkragen eingeengt.
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Persönliche Pflege
Ein gepflegtes Äusseres ist im Berufsalltag selbstverständlich. Dazu braucht es nicht viel. Tipps und Tricks Hauchen Sie in die hohle Hand. Riecht Ihr Atem unangenehm, hilft auf die Schnelle ein Mundspray oder ein Kaugummi. Ein Schuss Weingeist in ein Glas lauwarmes Wasser geben und mit einem Tropfen ätherischem Gewürznelkenöl vermengen. Den Mund kräftig ausspülen. Teebaumpastillen lutschen. Nach Alkohol-, Zigarettenoder Knoblauchgenuss frische Petersilienblätter kauen oder Blattgrüntabletten lutschen (erhältlich in Drogerien).
Persönliche Pflege kann zum Thema werden, wenn Arbeitsdruck und Stress keinen regelmässigen Friseurtermin zulassen oder selbst das Hemdenbügeln zum Zeitproblem wird. Planen Sie Ihre Pflegetermine fest ein. Geben Sie die Hemden zum Bügeln in eine Wäscherei. Halten Sie auf jeden Fall an Ihren Pflegeritualen fest. Frischer Atem Kontrollieren Sie ab und zu Ihren Atem. Besonders, wenn Sie ausgesprochen viel gearbeitet, viel Kaffee getrunken, wenig gegessen oder geraucht haben. Perfektes Make-up Make-up lässt Frauen kompetenter erscheinen als ihre ungeschminkten Kolleginnen. Ein leichtes Tages-Make-up in Form von Grundierung, Wimperntusche und dezentem Lippenstift gehört zum perfekten Business-Look und zeigt, dass Sie auf sich achten. Auf rot lackierte Fingernägel sollte eher verzichtet werden. Angenehmer Duft Je näher Sie in Kontakt mit anderen stehen, desto unaufdringlicher sollten Sie duften. Wer nur ein Parfüm oder Rasierwasser benutzt, muss auf die Überdosierung achten, denn die Nase gewöhnt sich schnell an Düfte. Niemals auf Schweiss Parfüm geben, sei das Parfüm auch noch so kostspielig – die Mischung duftet fatal. Tägliche Rasur Unerwünschter Haarwuchs aus Nase und Ohren muss nicht sein. Genauso selbstverständlich sind die tägliche Rasur oder in Form gebrachte Barthaare.
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Persรถnliche Pflege
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Notfall
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Notfall
Für den Notfall Ersatzkrawatte
Eine Krawatte im Büro hinterlegen, inklusive Hemd.
Fettflecken Pfeifenerdepulver (in der Drogerie erhältlich) leicht auf den Fleck streuen, ein wirken lassen und ausklopfen. Fettflecken kann man auch mit Magnesiumpulver binden. Frische Flecken Etwas Mineralwasser auf den Fleck geben und warten, bis die Kohlensäure entweicht. Dann versuchen, mit der Feuchtigkeit den Schmutz aus dem Textil zu ziehen (z. B. mit einem Handtuch oder einem Küchenrollen-Krepp). Fruchtflecken
Mit frisch gepresstem Zitronensaft beträufeln und auswaschen.
Flecken auf Krawatten Nur trocken abtupfen, nie Wasser anwenden. Denn Seide quillt auf, teilweise dringt der Schmutz tiefer ein und bildet Ränder. Kugelschreiber- oder Tintenflecke
Reiben Sie den Fleck vorsichtig mit Brennspiritus aus. Oder unter Leitungswasserstrahl kräftig ausspülen, dann mit Zitronensaft behandeln und mit viel klarem Wasser nachspülen.
Laufmaschen Immer ein Paar Strumpfhosen in Reserve dabeihaben. Notfalls lässt sich die Laufmasche mit transparentem Nagellack stoppen. Lippenstift Lässt sich am besten mit Alkohol entfernen. Papiertaschentuch oder Watte mit Alkohol tränken und den Lippenstift abtupfen. Mit warmem Wasser auswaschen und wiederholen. Verknittert Faltenfrei-Spray für die Kleidung leistet gute Dienste. Sonst hilft auch: Hemd oder Bluse ins Bad hängen, Dusche heiss aufdrehen – der Wasserdampf glättet wunderbar. Oder den kompletten Anzug nachts nach draussen hängen. Die Luftfeuchtigkeit und der Morgentau bewirken schon sehr viel. Weinflecken Fleck mit Salz bestreuen und gut einwirken lassen. Die Salzkristalle ziehen Feuchtigkeit an und damit den Wein aus den Fasern. Danach auswaschen. Zigarettenqualm Wodka in Sprühform bindet unangenehme Gerüche. Den Alkohol riecht man nicht.
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Wie gehe ich mit anderen um Formal und zwischenmenschlich
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Sie oder Du Korrespondenz Anrede Begr端ssung/Abschied Vorstellung Small Talk Einladungen Geschenke Telefon Reise
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Sanfte Töne, kleine Gesten. Sie entfalten grosse Wirkung.
Kein Rätselraten mehr über sprachliche Signale im Berufsalltag, kein Zweifel bei Sie oder Du, bei Begrüssungsritualen und Vorstellungsrunden. Der Umgang mit anderen klingt kompliziert, ist aber erlernbar. Und zwar ohne grossen Aufwand. Im folgenden Kapitel beschreiben wir grundlegende Verhaltensweisen im Berufsalltag. Von Stilvorlagen für die Korrespondenz bis hin zu Einladungsregeln oder aktuellen Small-Talk-Themen finden Sie Wissenswertes und viele interessante Tipps für den Umgang mit Kunden und Mitarbeitern. Das Thema Telefon wird ausführlich behandelt, da Telefonieren zu den Haupttätigkeiten der Büroarbeit gehört. Ebenso das Reisen. Wir informieren über die wichtigsten Gepflogenheiten im Ausland und vertiefen uns ein wenig in die kulturellen Unterschiede Asiens und der arabischen Länder.
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Sie oder Du
Erst das Sie einführen und nach Absprache auf das Du wechseln.
Erwachsene siezen sich bekanntlich. Zu Kindern sagen alle Du. Das klingt nach einer einfachen Regel. Doch in verschiedenen Gegenden, Altersklassen und Gesellschaftsschichten haben Sie und Du eine unterschiedliche Gewichtung.
Don’ts Ein ausländisches Du als zu vertraulich verstehen. Zwischen Du und Sie hin und her wechseln. Den Kunden siezen trotz Duz-Angebot.
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Bekannte Regel Wer intensiv und gut zusammenarbeitet, geht oft zum Du über, Männer ebenso wie Frauen. Dies folgt im Privaten stets vom Älteren und im Geschäftsalltag vom Vorgesetzten aus. Die Herren sollten abwarten, bis die Damen ihnen das Du anbieten. Ein berufliches Du kann schnell zu Missverständnissen in den Abteilungen führen. Ein Sie bekundet Distanz und Respekt. Bleiben Sie daher zuerst beim Siezen, als allzu schnell zum Du überzugehen. Vor dem Kunden Mitarbeiter werden dem Kunden mit dem Familiennamen vorgestellt. Ein Duzen unter Kollegen ist vor dem Kunden erlaubt. Es gibt aber Situationen, in denen man nicht auf das Du zurückgreift, zum Beispiel, wenn Sie eine grössere Präsentation halten. Unter den Zuhörern finden sich einige Duz-Personen und Kunden, die Sie siezen. Ihre Duz-Kontakte sind zwar in der Überzahl, Sie aber bleiben beim Sie. Das gebietet die Höflichkeit. Überhaupt sollten Berater von sich aus einen Kunden nie duzen.
Sie oder Du
Unter den Mitarbeitern Sie wechseln die Abteilung, alle duzen sich, aber Sie hat keiner eingewiesen. Haben Sie etwas Geduld, warten Sie ab. Nach einiger Zeit ergibt sich das Du von allein. Ansonsten erkundigen Sie sich einfach, wie das Duzen hier gehandhabt wird. Das gilt beispielsweise auch für Betriebsfeiern. In der ungezwungenen Atmosphäre fällt oft das Du, während am nächsten Morgen wieder Sie vorherrscht. Fragen Sie nach: «Sind wir jetzt per Du oder per Sie?» Nein sagen Selbst wenn es die Höflichkeit verbietet – es gibt Situationen, in denen Sie ein Du des Kunden ablehnen dürfen. Zum Beispiel, wenn das Du Flirtbereitschaft signalisiert, dann bleiben Sie beim freundlichen Sie. Das sagt mehr aus als lange, breite Erklärungen. Wer duzt wen Kunden Bietet der Kunde das Du an, hat dies Vorrang. Unabhängig von Geschlecht, Alter oder Sympathiewerten. Vorgesetzte Ranghöhere entscheiden, wann ein Duzen angebracht ist. Dame – Herr Die Dame bietet zuerst das Du an. Älter – jünger Der Jüngere siezt, bis er das Angebot zum Du erhält. Branchen In manchen Branchen ist ein Du üblich: Politik, Werbung, Medien oder Soziales. Bitte beachten: Ist ein Du erst einmal ausgesprochen, sollte man dabei bleiben. Ein Wechsel zurück zum Sie beendet oft eine persönliche Beziehung.
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Korrespondenz
Handschrift und Formulierungen sagen mehr aus als jede Imagebroschüre.
Don’ts Abkürzungen wie MfG für: Mit freundlichen Grüssen. Clip Arts oder Smileys. Fehler im Adresskopf. Falsche Frankierung. Vorgefertigte Kurz- oder Kreuzchenbriefe. Wenigstens eine persönliche Unterschrift sollte möglich sein.
Jeder Brief, jedes Fax oder jede E-Mail ist Teil eines Gesamtbildes, das sich der Adressat sowohl vom Schreibenden als auch vom Unternehmen macht. Ihre Briefe und Texte lösen Gedanken und Gefühle aus, positive wie negative. Und sie gehen durch mehrere Hände, werden archiviert oder zumindest eine Zeit lang aufgehoben. Mit Stil Abgesehen von Standardformulierungen sollte jeder Brief so persönlich wie möglich verfasst werden. Ob Alltagskorrespondenz, Angebote oder reiner Informationsaustausch – geben Sie Ihrem Unternehmen ein Gesicht. Nutzen Sie jede Gelegenheit, Ihre Aussagen stilistisch klar, gleichzeitig aber individuell zu formulieren. Formvollendeter Brief Schon die Anrede können Sie persönlich klingen lassen: Sehr geehrter Herr Sowieso. Liebe Frau Mustermann. Aber dosieren Sie sparsam und gekonnt. Nicht jeder Brief im Geschäftsverkehr kann mit einem «Hallo Herr…» oder «Lieber Herr…» eröffnet werden. Wie sollte ein Brief beginnen und enden Anrede – Sehr geehrte(r) Frau/Herr Nachname – Sehr geehrte Damen, sehr geehrte Herren – Guten Tag Frau/ Herr Nachname
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russformel G – Freundliche Grüsse Vorname Nachname – Schönen Gruss nach Musterstadt – Freundlichst Vorname Nachname – Viel Erfolg wünscht Vorname Nachname
Korrespondenz
Unkompliziertes Fax Ein Fax kann einen Brief zwar inhaltlich ersetzen, aber in der Wertigkeit entspricht es ihm nie. Sie können ein Fax beispielsweise mit bedeutenden Informationen vorab schicken, der Brief sollte allerdings folgen. Beileidsbekundungen nur per Post versenden. Schnelle E-Mail Zwar laden E-Mails zum schnellen Antworten ein, dennoch bedürfen sie einer klaren Ansprache. In der formalen Korres pondenz sollten Sie auf Vertraulichkeiten wie «Hi» oder «Hallo» verzichten. Bleiben Sie stattdessen bei Ihren Briefgewohnheiten – selbst in einem Medium, das sich durch Abkürzungen, Icons und Kleinschreibweise auszeichnet. Begleitschreiben nicht vergessen Ganz ohne Begleitschreiben sollte nichts versendet werden, nicht einmal nach vorheriger Ankündigung. Das wäre unaufmerksam gegenüber dem Empfänger. Helfen Sie ihm in der Orientierung und erleichtern Sie die Weiterverarbeitung der dargestellten Informationen. Das gilt auch für Faxe.
Tipps und Tricks Verwenden Sie die vom Unternehmen vorgegebenen Musterbriefe und Richtlinien.
Erkennungszeichen Unterschrift Ihre persönliche Unterschrift auf Karten ist ein weiterer Schritt zum Aufbau einer intensiven Beziehungspflege. Unterschreiben Sie auf jeden Fall mit dem Vor- und dem Nachnamen. So lassen sich Verwechslungen vermeiden. Und überprüfen Sie Ihre Unterschrift: Kleine Kringel über dem «i», ein starker Linksdrall oder eine kindliche Schreibweise können negativ wirken. Achtung Rechtschreibung «Vier Augen sehen mehr als zwei Augen.» Machen Sie das 4-Augen-Prinzip zur Routineangelegenheit im Büroalltag. Lassen Sie alle wichtigen Dokumente gegenlesen. Nichts wirkt unprofessioneller als flüchtige Rechtschreibefehler.
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Korrespondenz
Wie formuliere ich richtig Sie statt wir
Positiv statt negativ
Statt: «Wir danken für Ihre Anfrage und senden Ihnen als Beilage den Prospekt über unser Kontosortiment.» Schreiben Sie: «Besten Dank für Ihr Interesse. Im Prospekt finden Sie eine Übersicht über unser Kontosortiment.» Statt: «Leider können wir Ihren Auftrag nicht ausführen, solange uns keine schriftliche Bestätigung vorliegt.» Schreiben Sie: «Sobald die schriftliche Bestätigung bei uns eintrifft, führen wir Ihren Auftrag gerne aus.»
Verben statt Statt: «Zwecks Vereinbarung eines Termins für unsere Besprechung Substantive werden wir uns in den nächsten Tagen mit Ihnen in Verbindung setzen.» Schreiben Sie: «Frau/Herr Graf wird Sie in den nächsten Tagen anrufen, um einen Termin für unsere Besprechung zu vereinbaren.» Aktiv statt Passiv
Statt: «Bereits letztes Jahr ist von uns angeregt worden, dass der Vertrag geändert wird.»
Schreiben Sie: «Bereits letztes Jahr haben wir angeregt, den Vertrag zu ändern.»
Gegenwart statt Zukunft
Statt:
«Den neuen Vertrag werden Sie in den nächsten Tagen erhalten.»
Schreiben Sie: «Den neuen Vertrag erhalten Sie in den nächsten Tagen.»
Wirklichkeitsform Statt: «Wir würden uns freuen, wenn Sie an der Eröffnungsfeier teilstatt Möglichkeitsform nehmen könnten.» Schreiben Sie: «Wir freuen uns, wenn Sie an der Eröffnungsfeier teilnehmen.»
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Korrespondenz
Wie formuliere ich richtig Keine veralteten Statt: «Für Auskünfte stehen wir Ihnen jederzeit gerne zur Verfügung.» Ausdrücke, keine Floskeln Schreiben Sie: «Haben Sie Fragen zu unserem neuen Produkt? Herr/Frau XY gibt Ihnen gerne Auskunft. Seine/Ihre Telefonnummer: ….» Keine überflüssigen Wörter und Wendungen
Statt: «Wir möchten Ihnen für das uns entgegengebrachte Vertrauen danken.» Schreiben Sie: «Wir danken für Ihr Vertrauen.»
Keine überladenen Statt: «Wir haben Ihren Brief vom 25. Februar 2006 und die im ZuSatzkonstruktionen sammenhang mit dem oben erwähnten Akkreditiv erforderlichen Unterlagen erhalten.» Schreiben Sie: «Für den Brief vom 25. Februar 2005 und die Akkreditivunter lagen danken wir Ihnen.» Keine störenden Statt: «Wir freuen uns, dass Sie mit unserem Vorschlag einverstanden Wiederholungen sind. Wir werden alles daransetzen, dass Sie in Zukunft mit unserem Service rundum zufrieden sind.» Schreiben Sie: «Es freut uns, dass Sie mit unserem Vorschlag einverstanden sind. Wir setzen alles daran, Sie in Zukunft mit unserem Service rundum zufrieden zu stellen.» Keine unlogischen Statt: «Zum Zeichen Ihres Einverständnisses bitten wir Sie, das Doppel Sätze des Vertrags unterzeichnet zurückzusenden.» Schreiben Sie: «Bitte senden Sie uns das Doppel des Vertrags unterzeichnet zurück. Sie bestätigen damit Ihr Einverständnis.» Keine unnötigen Statt: «Sie erhalten die neue Faktura mit den Preisreduktionen, die wir Fremdwörter in unserem gestrigen Telefonat vereinbart haben.» Schreiben Sie: «Sie erhalten die neue Rechnung mit den Preisermässigungen, die wir in unserem gestrigen Telefongespräch vereinbart haben.»
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Anrede
Titel und Anreden wandeln sich und bleiben doch klassisch.
Don’ts Persönliche Anrede weglassen. Namen falsch schreiben, sich vorher genau informieren. Titel falsch zitieren. Zwischen Titel und Funktion nicht zu unterscheiden.
Der Lauf der Zeit zeigt sich auch beim Umgang mit Amtsinhabern und anderen Würdenträgern. Früher wurden Gattinnen und Gatten von politischen, akademischen und wirtschaftlichen Titelträgern mit dem Titel des Ehepartners angesprochen, etwa: «Frau Generaldirektor». Damals hiess es auch: «Herr und Frau Otto Mustermann». Heute sagt man «Herr und Frau Mustermann» beziehungsweise spricht Ehefrauen mit ihrem Nachnamen an. Männlich oder weiblich Amtsinhaberinnen wie einen Mann zu betiteln, ist ebenfalls nicht mehr zeitgemäss. Die korrekte Anrede lautet: «Sehr geehrte Frau Oberbürgermeisterin» oder «Frau Professorin». Professoren und Doktoren reden sich untereinander mit «Herr Kollege» oder «Frau Kollegin» oder einfach mit Namen an. Wer sich selbst vorstellt, lässt selbstverständlich den Titel weg. Neutral bleiben Wenn die Anrede anonym erfolgt, ist es angebracht, beim bewährten «Sehr geehrte Damen und Herren» zu bleiben. Noch besser: vorher telefonisch den richtigen Adressaten ermitteln. Ein Brief mit undefiniertem Ansprechpartner verliert schnell an Wirkung, da sich niemand zuständig fühlt. Ende finden Nicht jede Schlussformel ist geeignet. «Hochachtungsvoll», «Ihrer baldigen Antwort entgegensehend» oder «Ihr ergebener Herr Nachname» gelten als überholt. Zeitgemässer sind «Freundliche Grüsse» oder «Ich bitte um eine schnelle Antwort». Der Höflichkeit halber kann man nicht nur aus Basel grüssen, sondern auch direkt nach Zürich.
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Anrede
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Anrede
Wie lautet die richtige Anrede oder Anschrift Titel/Funktion Anschrift Brief Anrede Brief Anrede persönlich Adresse Sehr geehrter … (im Gespräch) Sehr geehrte … Guten Abend … Eidgenössische Regierung Bundespräsident/in – Herr/Frau – Herr/Frau – Herr/Frau Bundespräsident/in Bundespräsident/in Bundespräsident/in X.Y., Vorsteher/in des Eidgenössischen Departements … Bundesrat/Bundesrätin – Herr/Frau – Herr Bundesrat/ – Herr Bundesrat/ Bundesrat/Bundesrätin Frau Bundesrätin Frau Bundesrätin X.Y., Vorsteher/in des Eidgenössischen Departements … Ehemalige/r Bundesrat/ – Herr/Frau X.Y., a. – Herr Bundesrat/ – Herr Bundesrat/ Bundesrätin Bundesrat/Bundesrätin Frau Bundesrätin Frau Bundesrätin Eidgenössisches Parlament Nationalratspräsident/in – Herr/Frau X.Y. – Herr/Frau Nationalrats- – Herr/Frau Nationalrats- Präsident/in des präsident/in präsident/in Nationalrats Nationalrat/Nationalrätin – Herr/Frau X.Y. – Herr Nationalrat/ – Herr Nationalrat/ Nationalrat/Nationalrätin Frau Nationalrätin Frau Nationalrätin Ständeratspräsident/in – Herr/Frau X.Y. – Herr/Frau – Herr/Frau Ständeratspräsident/in Ständeratspräsident/in Ständeratspräsident/in Ständerat/Ständerätin – Herr/Frau X.Y. – Herr Ständerat/ – Herr Ständerat/ Ständerat/Ständerätin Frau Ständerätin Frau Ständerätin
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Anrede
Wie lautet die richtige Anrede oder Anschrift Titel/Funktion Anschrift Brief Anrede Brief Anrede persönlich Adresse Sehr geehrter … (im Gespräch) Sehr geehrte … Guten Abend … Kantonsregierungen
Regierungsrat – An den Regierungsrat – Herr/Frau – Herr/Frau des Kantons … Regierungspräsident/in Regierungspräsident/in – Hochgeehrte (Damen und) Herren Regierungsräte Landammann und – An Landammann und – Herr/Frau Landammann – Herr/Frau Landammann Standeskommission Standeskommission des – Hochgeehrte Kantons Appenzell l. Rh. (Damen und) Herren Regierungsräte Conseil d’Etat – Au Conseil d’Etat du – Monsieur le Président – Monsieur/Madame Canton de … du Conseil d’Etat le/la Président/e – Madame la Présidente du Conseil d’Etat Gouvernement – Au Gouvernement – Monsieur le Président – Monsieur/Madame du Canton de la République et du Gouvernement le/la Président/e Canton du Jura – Madame la Présidente du Gouvernement Consiglio di Stato – Al Consiglio di Stato – Signor/a Presidente del – Signor/Signora del Cantone della Repubblica e Consiglio di Stato Presidente del Cantone del Ticino – (Signore Consigliere e) Consiglio die Stato Consiglieri di Stato X.Y. = Vorname und Name
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Anrede
Wie lautet die richtige Anrede oder Anschrift Titel/Funktion Anschrift Brief Adresse
Anrede Brief Sehr geehrter … Sehr geehrte …
Anrede persönlich (im Gespräch) Guten Abend …
Diplomaten Nuntius – Seiner Exzellenz – Exzellenz/ – Exzellenz/ Mgr. X.Y., Apostolischer Herr Nuntius Herr Nuntius Nuntius in der Schweiz Botschafter/in – Seiner/Ihrer Exzellenz – Herr/Frau – Herr/Frau der/des/von Herrn/Frau X.Y. Botschafter/in Botschafter/in Botschafter/in der Republik Paraguay in der Schweiz Ausländische Regierungsmitglieder Titel und Ressorts – Seiner/Ihrer Exzellenz – Herr/Frau – Herr/Frau sind bei der Botschaft Herrn/Frau (Bundes-) Botschafter/in Botschafter/in zu erfragen Minister/in X.Y. (Ressort und Land) Universitäten/Hochschulen Rektor/in – Herr/Frau Professor/in – Herr/Frau Rektor/in (Dr.) X.Y. Rektor/in der Universität (Hochschule) … Dekan/in – Herr/Frau Professor/in – Herr/Frau Dekan/in (Dr.) X.Y., Dekan/in der (medizinischen) Fakultät der Universität …
– Herr/Frau Rektor/in – Herr/Frau Professor/in
– Herr/Frau Dekan/in – Herr/Frau Professor/in
Professor (Dr.) – Herr/Frau Professor/in – Herr/Frau – Herr/Frau (Dr.) X.Y. Professor/in Y. Professor/in Y.
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Dr. – Herr/Frau Dr. X.Y. – Herr/Frau Doktor Y. (wenn Arzt/Ärztin) – Herr/Frau Dr. Y.
– Herr/Frau Dr. Y.
Lic. iur./lic. phil. – Herr/Frau lic. iur./lic. phil. X.Y.
– Herr/Frau Y.
– Herr/Frau Y.
Dipl. Ing. ETH – Herr/Frau dipl. Ing. ETH X.Y.
– Herr/Frau Y.
– Herr/Frau Y.
Anrede
Wie lautet die richtige Anrede oder Anschrift Titel/Funktion Anschrift Brief Anrede Brief Anrede persönlich Adresse Sehr geehrter … (im Gespräch) Sehr geehrte … Guten Abend … Wirtschaft Präsident/in – Herr/Frau X.Y. – Herr/Frau Y. (Vizepräsident/in, Präsident/in Delegierte/r, Mitglied) (Vizepräsident/in, des Verwaltungsrates Delegierte/r, Mitglied) des Verwaltungsrates
– Herr/Frau Y.
Direktionspräsident/in – Herr/Frau X.Y. Direktionspräsident/in
– Herr/Frau Y.
– Herr/Frau Y.
Direktor/in – Herr/Frau X.Y. Direktor/in (Mitglied der Direktion)
– Herr/Frau Y.
– Herr/Frau Y.
Adel Prinz/Prinzessin – S.(K.)H./I.(K.)H./ – (Königliche) Hoheit/ X., Prinz/Prinzessin Sehr geehrte/r von (zu) Y. Prinz/Prinzessin Y.
– (Königliche) Hoheit/ Prinz/Prinzessin Y.
Fürst/in – S.D./I.D. – Durchlaucht/Sehr – Durchlaucht/ X., Fürst/in von (zu) Y. geehrte/r Fürst/in Y. Fürst/in Y. Baron/in – S.H./I.H. – Sehr geehrte/r Baron/in – Baron/in Y./Herr/Frau Herr/Frau X., Baron/in von (von der, zu) Y. von (von der, zu) Y. von (von der, zu) Y. Graf/Gräfin – S.E./I.E. – Erlaucht/Sehr geehrte/r – Erlaucht/ X., Graf/Gräfin von (zu) Y. Graf/Gräfin Y. Graf/Gräfin Y. Freiherr/Freifrau – S.H./I.H. – Sehr geehrte/r – Herr/Frau von Freiherr/Freifrau X. (Frei-)Herr/Frau (von der, zu) Y. von (von der, zu) Y. von (von der, zu) Y. X.Y. = Vorname und Name
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Begrüssung
Je wichtiger der Besuch, desto mehr Entgegenkommen bei Empfang oder Verabschiedung. Auf den ersten Eindruck folgt die erste Begrüssung. Jetzt haben Sie die Gelegenheit, die ersten Sekunden zu vertiefen und daraus ein erstes Kennenlernen werden zu lassen. Handschlag und Nicken Ein Händedruck, nicht zu schlaff, nicht übertrieben stark, leitet die Begrüssung ein. Bei grösseren Gruppen ab etwa sieben Personen reicht auch ein freundliches Nicken.
Don’ts Beim Händedruck beiläufig den Blick schweifen lassen. Als Dame sitzen bleiben, wenn Kunden, Vorgesetzte oder Kollegen den Raum betreten. Als Herr bei der Begrüssung den Hut aufbehalten.
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Kunden empfangen Betritt ein Kunde Ihr Büro oder einen Konferenzraum, stehen Sie zur Begrüssung immer auf, schliessen Sie mit automatischem Griff das Jackett und reichen Sie ihm die Hand. Führen Sie durch die Begrüssung, kümmern Sie sich um die Garderobe und bieten Sie einen Stuhl an. Sätze wie «Hatten Sie eine angenehme Reise?» können die Begrüssung abrunden. Mitarbeiter willkommen heissen Was für den Kunden gilt, trifft auch auf die Mitarbeiter zu. Im Meeting stehen die Beteiligten zur Begrüssung auf – erst recht, wenn ein Vorgesetzter den Raum betritt. Ein Handschlag oder ein Kopfnicken folgen – je nach Anlass, Arbeitsintensität und Bekanntheitsgrad.
Begrüssung
Visitenkarten tauschen Überreichen Sie Ihre Karte «auf dem Kopf», damit der Empfänger sie gleich lesen kann. Wird Ihnen eine Karte übergeben, stecken Sie diese nicht achtlos weg, sondern begutachten Sie die Daten und versichern Sie sich der richtigen Aussprache. Legen Sie die Karte gut sichtbar auf den Tisch. So haben Sie den Namen Ihres Gesprächspartners immer vor sich und zollen ihm genügend Hochachtung. Wer begrüsst wen Mitarbeiter – Kunde Der Kunde ist König und wird vor allen anderen begrüsst. Vorgesetzte – Mitarbeiter Ranghöhere begrüssen Rangniedrigere. Aber: Rangniedrigere grüssen zuerst. Kleiner, aber wichtiger Unterschied. Älter – jünger Ältere Menschen entscheiden, ob sie die Hand geben oder leicht grüssen. Die jüngere Person wartet ab. Bitte beachten: Begegnen sich mehrere Personen, von denen sich nur zwei kennen, begrüssen sich beide. Erst danach werden die Fremden miteinander bekannt gemacht.
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Abschied
Ein freundlicher Abschied bereitet das Willkommen fürs nächste Wiedersehen.
Don’ts Abruptes Ende einleiten. Verabschieden und stehen lassen. Händeschütteln vergessen.
Das Gespräch, das Meeting, die Konferenz neigt sich dem Ende zu. Schon zu Beginn haben Sie einen ungefähren Zeitplan aufgestellt, den Sie zum Abschluss des Meetings erneut heranziehen können. Oft diktieren Reisemodalitäten das Ende eines Treffens. Hinausbegleiten Nach der Verabschiedung geleiten Sie Ihren Gast – Kunde wie Mitarbeiter – hinaus. Je nach Wichtigkeit bis zur Zimmertür, zum Lift, zum Pförtner oder – wenn ganz wichtig – zum Bahnhof oder Flughafen. Gerne rufen Sie das Taxi. Oft folgt eine zweite Abschiedsrunde bei endgültiger Trennung. Wiederholtes Zusammentreffen Haben Sie sich bereits verabschiedet und treffen doch aufeinander – vielleicht sogar mehrmals – reicht ein kurzer Gruss und ein freundliches Lächeln. In einem grossen Haus kann es oft vorkommen, dass man sich auf dem Weg nach draussen über den Weg läuft. Je unverkrampfter Sie bei einem überraschenden Wiedersehen reagieren, desto angenehmer gestaltet sich die Situation für andere. Sich kurzfristig verabschieden Manche Kunden reden gern und lang. Wie kann man aus diesen Gesprächen herauskommen, ohne die Stimmung zu beeinträchtigen? Vielleicht reicht der Hinweis auf einen sich anschliessenden Termin und die Vereinbarung eines neuen Treffens. Oder der Umstand, dass Sie ein Flugzeug oder einen Zug erreichen müssen. Überlegen Sie, was passen könnte und was der Situation angemessen ist.
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Abschied
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Vorstellung
Früher war es Standesbewusstsein. Heute weiss man einfach, woran man ist.
Tipps und Tricks Name vergessen? Direkt nachfragen. Der Höflichkeit wegen: als Frau zur Begrüssung aufstehen.
Das Thema Vorstellung wirkt im ersten Moment kompliziert. Wer ergreift die Initiative und stellt vor? Wer wartet ab und wird vorgestellt? Die Reihenfolge ergibt sich aus bekannten Regeln. Wer wird wem vorgestellt Kunde – Mitarbeiter – Der Kunde hat immer den höchsten Kollegen Status. Ihm werden zuerst die Kollegen vorgestellt. Danach wird der Kunde den Mitarbeitern vorgestellt. Der /die Jüngere
Dem/der Älteren
Der Herr
Der Dame
Der Rangniedrige
Dem Ranghöheren
Der Mitarbeiter
Dem Vorgesetzten
Der Hinzukommende
Dem Anwesenden
Die ganz junge Dame
Dem älteren Herrn
Der Schweizer
Dem Ausländer
Der interne Mitarbeiter
Dem externen Kollegen
Situativ handeln Es macht einen Unterschied, ob Sie in der aktiven Position des Vorstellenden sind oder selbst vorgestellt werden. Jede Situation ist anders. Begegnen sich beispielsweise mehrere Personen, von denen sich zwei kennen, begrüssen sich beide. Danach werden die Fremden einander vorgestellt. Die Regel «Hierarchie vor Alter vor Geschlecht» gilt hier nicht. 80
Small Talk
Wer die leichte Konversation beherrscht, lernt schneller und unkomplizierter Menschen kennen. Richtig verstandener Small Talk schafft die Basis für tiefer gehende Gespräche, für einen intensiveren Gedankenaustausch. Über den Small Talk erhalten Sie Zutritt zu potenziellen Möglichkeiten. Denn mit der Tür ins Haus zu fallen, gilt nicht nur als unhöflich – es ist die denkbar schlechteste Strategie, ohne «Warming-up» eine gemeinsame Ebene zu finden.
Tipps und Tricks Peinliche Gesprächspausen proaktiv überbrücken. Regionales Geschehen ist ein guter Einstieg ins Gespräch. Komplimente können Türen öffnen.
Passende Themen Gehen Sie mit offenen Augen durchs Tagesgeschehen. Ist Ihr Gesprächspartner Fussballfan? Sie kommen nicht umhin, sich mindestens die regulären Spieleraufstellungen anzueignen. Weitere Anknüpfungspunkte sind das Wetter, kulturelle Ereignisse, Reisen, Hobbys oder das jeweilige Berufsfeld. Tabus meiden Bleiben Sie ehrlich. Nichts ist peinlicher als mit Halbwahrheiten unangenehm aufzufallen. Genauso sollten Sie Krankheitsgeschichten, politische Diskussionen oder Abfälliges über nicht Anwesende vermeiden. Weitere Tabuthemen sind Firmeninterna, Religion, Sex, Tod, Familienstreitigkeiten und politisch heikle Themen. Sie wissen nie, wie sich die persönlichen Einstellungen Ihres Gesprächspartners darstellen. Gekonnt zuhören Small Talk ist kein Monolog, sondern in erster Linie gekonntes Zuhören. Zeigen Sie wirkliches Interesse. Hören Sie so lange zu, wie Sie selbst sprechen. Und suchen Sie Blickkontakt.
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Einladungen
Kundenempfänge, Festveranstaltungen oder interne Betriebsfeiern – jede Einladung hat ihre eigenen Regeln. Den ersten Eindruck von Ihrer Veranstaltung machen sich Ihre Gäste durch Ihre Einladung. Wird sie mündlich ausgesprochen, schriftlich per E-Mail, oder erfolgt sie sogar in gedruckter Form per Brief – schon kommen Fragen auf. Was ziehe ich an, muss ich antworten? Vieles lässt sich schon im Vorfeld beantworten. Richtig einladen Die grössten Missverständnisse auf Anlässen geschehen durch falsch verstandene Einladungskarten. Seien Sie demnach präzise in Datum, Uhrzeit, gegebenenfalls Dauer, Ort mit genauer Adresse sowie Telefonnummer und Anlass. Ferner sollte vermerkt sein, wer einlädt, ob Begleitpersonen erwünscht sind, welche Bewirtungsform ansteht, welche Kleiderordnung vorgesehen ist und bis wann um Antwort gebeten wird. Richtig antworten Zählen Sie zu den Eingeladenen, sollte eine Antwort aus Rücksicht auf den Gastgeber so schnell wie möglich erfolgen. So lässt sich besser planen. Auch wenn die Einladung eher halböffentlich ist, z. B. zu einer Vernissage oder anderen Veranstaltungen – sagen Sie immer der Einladung entsprechend zu oder ab.
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Einladungen
Welche Einladung zu welchem Anlass Geschäftsessen
Nicht schriftlich, E-Mail oder Anruf genügen.
Cocktail- oder Stehparty unter Mitarbeitern
Mündlich oder per E-Mail reicht.
Cocktail- oder Stehparty mit Kunden
Schriftlich, drei bis vier Wochen vorher einladen.
Empfang – vormittags oder nachmittags
Schriftlich, drei bis vier Wochen vorher einladen.
Bankett
Schriftlich, sechs bis acht Wochen vorher einladen. Speziell gedruckte Einladungskarten versenden.
Was bedeutet was Von-bis-Uhrzeit Der Zeitraum ist klar genannt. Auf keinen Fall überziehen. Um-Uhrzeit
Bitte pünktlich erscheinen.
Ab-Uhrzeit Ein Erscheinen ist ab dem genannten Zeitpunkt jederzeit möglich. U. A. w. g. – Um Antwort wird gebeten
Schnell Antwort geben.
R. s. v. p. – Répondez s’il vous plaît Die Diplomatenvariante in Französisch für U. A. w. g. s. t. – sine tempore
lat. = ohne Zeit, also pünktlich erscheinen.
c. t. – cum tempore
lat. = mit Zeit, später erscheinen möglich.
Bitte beachten: Auch wenn die Abkürzungen noch häufig benutzt werden, ist es besser, wenn man unmissverständlich und direkt schreibt: – Wir freuen uns auf Ihre Anmeldung oder Zusage. – Anmeldung bis …
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Geschenke
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Geschenke
Wer Persönliches berücksichtigt, kann nicht viel verkehrt machen.
Präsente sagen viel aus über den Schenkenden und seine Wertschätzung dem Beschenkten gegenüber. Nehmen Sie sich ruhig fünf Minuten Zeit. Wo liegen die Interessen und die Vorlieben? Was habe ich früher geschenkt und was könnte dies ergänzen? Passend überreichen Geschenke sollten rechtzeitig überreicht werden, besonders Geburtstagsgeschenke. Im Allgemeinen tut man dies ohne grosse Worte, nur bei Jubiläen oder gemeinsamen Geschenken von vielen Kollegen ist eine kleine Rede angebracht.
Don’ts Widmungskarte vergessen (der Beschenkte weiss nicht, von wem das Geschenk stammt). Bei Spenden zu wenig oder zu viel ansetzen. Die Überweisung sollte der Situation angemessen sein. Blumen tropfend übergeben (Vorsicht mit der Kleidung).
Reich beschenkt Hier in der Schweiz sollten Sie Ihre Geschenke im Beisein des Schenkenden auspacken. In Ländern wie Frankreich oder England gilt dies als Unsitte. Grössere Veranstaltungen oder offizielle Feste lassen ein Auspacken nicht zu. Bedanken sollten Sie sich schriftlich im Anschluss. Blumen sprechen lassen Blumensträusse gelten als Aufmerksamkeit, nicht unbedingt als Geschenk. Weisse Blüten, auch Chrysanthemen oder Nelken, werden von älteren Menschen oft mit Beerdigungen in Verbindung gebracht. Wählen Sie stattdessen neutrale Farben wie Gelb, Lachs, Rosttöne, Bordeaux oder Brombeer. Ist der Strauss für einen Mann, vermeiden Sie besser zarte Farbkombinationen wie Hellblau mit Weiss oder Rosa.
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Telefon
Gesprächsführung ist eine hohe Kunst. Erst recht, wenn Distanz dazwischen liegt und wir nicht in den Gesichtern lesen können. Don’ts Unvorbereitet telefonieren. Sammeln Sie Ihre Informationen lieber vorab. Der Satz: Dafür bin ich nicht zuständig. Im Auto: Den Anrufenden in Unwissenheit lassen, wenn Kunden oder Kollegen mitfahren. Handy-freie Zonen missachten. In der Strassenbahn oder im Zug Kundengespräche führen. Das Handy während Kundenterminen auf den Tisch legen. Das Handy in Gegenwart von Kunden klingeln lassen. Nach 19.30 Uhr anrufen. Viele sehen um diese Zeit die TV-Nachrichten.
Kommunikation erfolgt heutzutage hauptsächlich über Telefon und E-Mail-Verkehr. Oft ersetzt das Telefon das Gespräch von Angesicht zu Angesicht. Umso wichtiger ist es, schon die ersten Sekunden eines Gesprächs positiv zu gestalten. Kurze Vorbereitung Überlegen Sie sich die wichtigsten Fragen vorab und formulieren Sie für sich ein Ziel des Gesprächs. Ist das Gespräch umfangreicher, sollten Sie eher einen Telefontermin vereinbaren. Je nach Umfang und Befindlichkeit können Sie vorab eine Agenda mit Ihren Gesprächsthemen verschicken. Persönlich am Telefon Nennen Sie schon bei der Begrüssung den Namen Ihres Gesprächspartners. Lächeln Sie: Das Timbre Ihrer Stimme erscheint automatisch wärmer und sympathischer. Damit verbreiten Sie schon in den ersten Sekunden eine positive Grundstimmung, die förderlich sein kann. Prompter Rückruf Warten Sie nie zu lange mit dem Rückruf. Sie zeigen dem Anrufer sonst, dass er nicht wichtig für Sie ist. Das frustriert ihn und beeinflusst den Rückruf bereits negativ. Und nennen Sie einen triftigen Grund für die Verzögerung – überhaupt sollte das Telefon im Geschäftsalltag nie länger als dreimal klingeln. Richtiger Zeitpunkt Meist gilt die Regel: Nicht vor 9.00 Uhr und nicht nach 19.00 Uhr anrufen. Der Vormittag ist oft angefüllt mit Meetings und Terminen. Meist wird es zum Nachmittag hin ruhiger.
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Telefon
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Reise
Wer sich fremden Ländern und Sitten anpasst, wird mit Offenheit und Akzeptanz empfangen. Der Respekt vor fremden Kulturen lehrt uns eine gewisse Zurückhaltung. Gerade in islamischen Staaten ist es unbedingt notwendig, die Bekleidungsvorschriften einzuhalten. Je mehr Haut Männer wie Frauen zeigen, desto weniger Autorität wird ihnen oft zugesprochen. Shorts oder Tops gehören also nicht in den Reisekoffer, zumindest nicht für offizielle Geschäftstermine.
Tipps und Tricks Fettnäpfchen: Nicht darüber hinweggehen, sondern sich höflich entschuldigen. Sprachschwierigkeiten: Mit einem Dolmetscher zusammenarbeiten. «Look, listen and learn» lautet ein Sprichwort für das Verhalten im Ausland. Nehmen Sie mit allen Sinnen auf, was um Sie herum geschieht und wie Ihre Geschäftspartner reagieren.
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Kleine Zugeständnisse Sie sollen nicht Ihre Identität vollständig ablegen oder verleugnen. Zeigen Sie Bereitschaft zur Anpassung. Signalisieren Sie Offenheit für Traditionen und Gewohnheiten. Ihre Zugeständnisse werden wohlwollend zur Kenntnis genommen. Unter ausländischen Kollegen Für die westliche Welt zählen Ergebnisse mehr als die Art und Weise, wie sie erzielt werden. In der östlichen Kultur verhält es sich etwas anders. Abschlussorientierte Nationen sind: Nordund Westeuropa, Nordamerika, Australien, Neuseeland, Süd afrika. Als etwas zurückhaltender gelten Süd- und Osteuropa, der Mittelmeerraum, Hongkong und Singapur. Beziehungs orientierte Kulturen sind: die arabischen Länder, der grösste Teil Afrikas, der grösste Teil Asiens. Vorab informieren Auslandshandelskammern, Botschaften oder Universitäten geben Auskunft über Land und Leute. Erkundigen Sie sich auch bei Insidern unter Ihren Kollegen über geschäftliche Gepflogenheiten wie Zeitbegriffe, psychologische Verhandlungsführung, Distanzverhalten, Umgang mit Verträgen und das Rollenverhalten zwischen Mann und Frau.
Reise
Asien In China begrüssen Sie mit sanftem Händedruck und verbeugen sich gleichzeitig mit gestrecktem Rücken. In Japan ist Händeschütteln unüblich. Stattdessen verbeugt man sich zur Begrüssung. Beim Verbeugen muss der Rücken gestreckt sein. Je höher der Rang des Gegenübers im Vergleich zum eigenen ist, desto tiefer die Verbeugung. Vermeiden Sie Blickkontakt. In China wird der Nachname zuerst genannt: Zhang Jianguo ist Herr Zhang. In Japan redet man mit Nachnamen an und der Silbe Sama. Herr Kato Akira wäre Kato-sama. «Ladies first» gilt in China und in Japan nicht. Männer und Frauen werden nur nach Hierarchien unterschieden. Lebensalter und Beziehungen zählen mehr als Titel. Achten Sie darauf, wenn Sie jung sind. Visitenkarten mit beiden Händen nehmen und überreichen und gut sichtbar auf den Tisch legen. Arabische Länder Hier finden Sie eine förmliche Geschäftskultur mit offener Terminplanung vor. Eine halbe Stunde Verspätung ist selbstverständlich. Die traditionelle Woche geht von Samstag bis Donnerstag, Freitag ist der «Sonntag». Bei der Anrede werden Namen und Titel genannt, später geht man oft zum Vornamen über. In Dubai können Sie von sich aus die Hand geben, in SaudiArabien warten Sie lieber ab. Der Fastenmonat Ramadan erfordert besondere Zurückhaltung beim öffentlichen Essen, Trinken und Rauchen. Gastfreundschaft und Bescheidenheit werden gross geschrieben. Die Tischsitten sind etwas lockerer. Traditionell wird mit der rechten Hand gegessen. Die linke, «unreine» Hand bleibt verborgen.
Tipps und Tricks In China dem Gegenüber die Hand nicht zu fest drücken, das gilt als unfein. In arabischen Ländern begrüssen Sie sich beim ersten Treffen durch sanftes Händereichen mit intensivem Blickkontakt. Die Visitenkarte in Japan und China immer mit beiden Händen übergeben und annehmen. Im arabischen Kulturkreis die Visitenkarte immer nur mit der rechten Hand überreichen und annehmen.
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Wie verhalte ich mich auf Anl채ssen Im Grossen wie im Kleinen
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Restaurant Buffet Lunch ApĂŠro Cocktailparty Dinner Empfang
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Manches ist Brauchtum, Tradition oder Gewohnheit. So folgt jeder Anlass seinen eigenen Regeln. Als Gastgeber sind Sie Ihrem Gast stets einen Schritt voraus. Sie kennen Ihre Pflichten im Restaurant ebenso wie im Büro beim formlosen Apéro oder auf festlich-offiziellen Empfängen. Als Gast entschlüsseln Sie die Signale und konzentrieren sich ganz aufs Geniessen. Ihre Rolle ist nicht weniger umfangreich. Haben Sie rechtzeitig auf die Einladung geantwortet? Wissen Sie, wann Sie kommen und gehen dürfen? Viele Details, die zu Missverständnissen führen können. Auf den anschliessenden Seiten erfahren Sie, was Sie den Anlässen entsprechend berücksichtigen sollten und welche Erwartungen an Sie als Gastgeber wie auch als Gast gestellt werden. Wir fassen das Wichtigste zusammen in Sachen Kundenbewirtung in den eigenen Räumen bis hin zur Organisation eines grösseren Anlasses. Mit Hintergrundinformationen, Tipps und Tricks und einigen Empfehlungen in Form von Don’ts sind Sie für viele Situationen vorbereitet.
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Restaurant
Für den Gast bestellen und unauffällig die Rechnung begleichen. So sammelt man Pluspunkte. Tipps und Tricks Achten Sie auf die Wahl des Lokals, holen Sie sich regionale Tipps ein. Bestellen Sie für eine grössere Gruppe Menü und Wein im Voraus. Seien Sie ganz der Gastgeber: Butter und Brotkorb herum reichen, Wein degustieren, bei der Bereitstellung der Garderobe behilflich sein, Gäste hinausgeleiten, als Letzter das Lokal verlassen.
Der Restaurantbesuch gehört zum Geschäftsalltag dazu. Entweder führen Sie Ihre Kunden und Mitarbeiter aus oder Sie essen gemeinsam mit Kollegen zu Mittag. Das Restaurant erspart Ihnen viel Arbeit hinsichtlich Bewirtung, Kochen oder Saubermachen. Aber es enthebt Sie nicht Ihrer Rolle als Gastgeber beziehungsweise sieht für Sie als Gast bestimmte Verhaltensformen vor. Bestellung übernehmen Sind Sie der Initiator des gemeinsamen Essens, übernehmen Sie die aktive Rolle des Bestellens. Geben Sie Empfehlungen über Spezialitäten des Hauses oder machen Sie Vorschläge, welche Menüabfolge besonders gut harmoniert. Sollten Sie unsicher sein, lassen Sie die Servicemitarbeiter Vorschläge machen. Ältere Herren wirken heute immer noch etwas überrascht, wenn Damen selbst ordern. Doch die Zeiten, da ausschliesslich die Herren für die Damen bestellten, sind vorbei. Rechnung begleichen Nach einem Essen mit Ihren Kunden: Zahlen Sie dezent, so dass der Gast die Rechnungshöhe nicht einsehen kann. Übernehmen Sie auch das Trinkgeld. Bei einer grösseren Gruppe können Sie vorab eventuell die Bezahlung durch Kreditkarte vereinbaren oder sich die Rechnung zuschicken lassen. Im Kollegenkreis Bei einer grösseren Gruppe bestellt jeder reihum. Halten Sie sich in der Erstbestellung zurück. Auch wenn die Servicekraft Sie anschaut, verweisen Sie auf Ihren Tischnachbarn und lassen Sie ihm den Vortritt. Am Ende zahlt jeder für sich selbst. Es sei denn, es ist etwas anderes abgesprochen.
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Restaurant
Wie Restaurants bewertet werden «Gault Millau» 20 Punkte 19 Punkte (Symbol: 4 Hauben)
Höchstnote, bis heute nie vergeben
18 Punkte (3 Hauben)
Note für ausserordentliche Kochkunst und Kreativität
17 Punkte (3 Hauben) 16 und 15 Punkte (2 Hauben) 14 und 13 Punkte (1 Haube) 12 Punkte
Note für beste Qualität und hohe Konstanz
Ambiance
4 Bestecke 3 Bestecke 2 Bestecke 1 Besteck
Sehr aufwendiges, luxuriöses Restaurant Aufwendiges Restaurant Gutbürgerliches Restaurant Einfaches Restaurant
Bewertungskriterien
– Qualität und Frische der verwendeten Produkte – Kreativität und Professionalität der Zubereitung – Harmonie der Komposition einzelner Gerichte und einer Menüabfolge – Exaktes Einhalten der Garzeiten – Bekömmlichkeit und Präsentation der Gerichte – Konstanz der Küchenleistung – Alles unter Berücksichtigung des persönlichen Geschmacks der Gault-Millau-Kritiker
Erscheinung
Jährlich
Verbreitung
Frankreich, Deutschland, Österreich, Schweiz
Küche
Note für eine wegweisende, überragende Küchenleistung
Hoher Grad an Kochkunst und Qualität
Sehr gute Küche, die mehr als das Alltägliche bietet
Herkömmliche, gute Küche ohne besondere Ambitionen
Bitte beachten: Alle Noten beziehen sich auf das Angebot von Küche und Keller, nicht aber auf Ausstattung und Service. Beides wird jedoch in den Kommentaren zu jedem Restaurant gewürdigt.
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Restaurant
Wie Restaurants bewertet werden «Guide Michelin» 3 Sterne
Eine der besten Küchen: eine Reise wert Man isst hier immer sehr gut, öfters auch exzellent Grosse Weine, tadelloser Service, elegante Atmosphäre, entsprechende Preise
2 Sterne
Eine hervorragende Küche: verdient einen Umweg Ausgesuchte Menüs und Weine, angemessene Preise
1 Stern
Ein sehr gutes Restaurant in seiner Kategorie: verdient eine besondere Beachtung. Der Stern bedeutet eine angenehme Unterbrechung der Reise
Komfortkategorien
5 Bestecke 4 Bestecke 3 Bestecke 2 Bestecke 1 Besteck
Grosser Luxus und Tradition Grosser Komfort Sehr komfortabel Mit gutem Komfort Mit Standardkomfort
Bewertungskriterien
– Wahl der Produkte – Fachgerechte Zubereitung – Geschmack der Gerichte – Kreativität – Preis-Leistungs-Verhältnis – Beständigkeit der Küchenleistung
Erscheinung
Jährlich
Verbreitung
Frankreich, Italien, Spanien und Portugal, Deutschland, Benelux, Schweiz, Grossbritannien und Irland
Auszeichnungen
Bitte beachten: – Eine rote Kennzeichnung weist auf besonders angenehme Häuser hin. Dies bezieht sich auf den be sonderen Charakter des Gebäudes, die nicht alltägliche Einrichtung, die Lage, den Empfang oder den gebotenen Service. – Das Symbol «Bib Gourmand» weist auf Häuser hin, die ein gutes Menü für weniger als umgerechnet CHF 55.– bieten.
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Restaurant
Wie Restaurants bewertet werden «Guide Bleu» Auszeichnungen
90 – 100 Punkte (Symbol: Lorbeerkranz, «Palmarès» mit Stern)
Makelloses Ergebnis Mind. 8 erfüllte Zusatzkriterien
80 – 89 Punkte (Palmarès)
Grosse Küche, modern, leicht Mind. 5 erfüllte Zusatzkriterien
70 – 79 Punkte (4 Hauben)
Ausgezeichnetes Restaurant
60 – 69 Punkte (3 Hauben)
Sehr gutes Restaurant
50 – 59 Punkte (2 Hauben)
Gutes Restaurant
Bewertungskriterien
– Erscheinungsbild – Empfang – Reservation – Tisch – Speisekarte – Service – Küche – Weinkarte – Kaffee – Inkasso
Erscheinung
Jährlich
Verbreitung
Schweiz
Bitte beachten: Die Restaurants werden lediglich nach den definierten Kriterien bewertet. Der «Guide Bleu» enthält keine Restaurantkritiken.
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Restaurant
Wie Restaurants bewertet werden Gilde Auszeichnungen
4 Kronen
Exzellentes Haus Gehobene Kategorie, entsprechende Preise. Ist in zwei anerkannten Gourmetführern verzeichnet (mindestens 14 Punkte Gault Millau, 3 – 4 Bestecke Michelin, MichelinStern, 4 Hüte Guide Bleu)
3 Kronen
Topbetrieb Hier wird mit 80 % Frischprodukten gearbeitet. Ist mindestens in einem Gourmetführer verzeichnet (12 Punkte Gault Millau, 2 Bestecke Michelin, 3 Hüte Guide Bleu)
2 Kronen
Traditioneller Betrieb mit renommierter, guter Küche
1 Krone
Gildebetrieb mit klassischer, guter Küche Gemütlicher, einfacher Betrieb (z. B. Ausflugsrestaurant, Sommerwirtschaft etc.)
Bewertungskriterien
– Person des Patrons – Infrastruktur – Personalführung – Zusammenarbeit mit den Partnern der Gilde – Präsenz in Gastroführern – Angebot und Betriebskonzept – Qualitätsmanagement – Finanzen
Erscheinung
Jährlich («Schweizer Gourmet Guide»)
Verbreitung
Schweiz
Bitte beachten: – Die Schweizerische Gilde etablierter Köche ist eine Fachvereinigung von ausgewiesenen Köchen, die zugleich Patentinhaber eines gastronomischen Betriebes sind. – Die Kronenbewertung der Gilde ist kein Führer im üblichen Sinne, sondern vielmehr eine bessere Information zu den Gildebetrieben. – Ab drei Kronen wird erwartet, dass der Gast empfangen und platziert wird. Stoff-Tischwäsche, Brotteller und ein Amuse-Bouche gehören ebenso zum Angebot. – Ab vier Kronen sollte zu 95 % alles hausgemacht sein.
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Buffet
Zum Frühstück, zum Mittag- oder zum Abendessen. Selbstbedienung kann so unkompliziert sein. Statt der herkömmlichen Menüfolge – Vorspeise, Hauptgericht, Dessert – werden bei einem Buffet alle Speisen gleichzeitig zur Selbstbedienung angeboten. Man unterscheidet zwischen kalten Buffets mit Käse-, Wurst- oder Fischplatten, Salaten, Backwaren sowie kleineren kalten Speisen und verschiedenen Desserts und warmen Buffets, die auch Suppen, verschiedene Fleisch- und Fischgerichte sowie unterschiedliche Beilagen bereithalten. Geregelte Anordnung Der Aufbau sollte dem Ablauf eines Menüs folgen. Beginn ist in der Regel rechts. Zuerst stehen die Teller bereit. Dann folgen Vorspeisen, Suppen und das Brot. Anschliessend kommen die Hauptspeisen. Dessert, Käse, Früchte und Besteck bilden an der linken Seite den Abschluss. Der Reihe nach Normalerweise gehen Sie mit Ihrem Teller von rechts nach links. Halten Sie den Teller nicht flach vor den Bauch, sondern tragen Sie ihn einfach rechts oder links locker in der Hand. Warten Sie, bis Sie an der Reihe sind. Sie können so oft zum Buffet gehen, wie Sie möchten, allerdings immer mit frischem Teller und neuem Besteck. Richten Sie selbst ein Buffet aus, eröffnen Sie es eventuell mit einer kleinen Rede und bedienen Sie sich als Letzter.
Don’ts Messer im Käse oder Fleisch stecken lassen. Brot beim Schneiden ohne Serviette festhalten. Sich bedienen, wenn Personal auflegen möchte.
Auf Extrawunsch Wer über das Angebot des Buffets hinaus etwas zu essen und zu trinken bestellt, sollte es korrekterweise selbst bezahlen. Typisch sind am Ende offene Rechnungen, beispielsweise über spezielle Alkoholika, wenn keine Absprachen mit den Servicemitarbeitern getroffen wurden. 99
Lunch
Ein gemeinsames Essen ist kommunikativ und der perfekte Rahmen für einen intensiveren Austausch. Der Anlass zum Lunch kann ganz unterschiedlich sein. Entweder handelt es sich um die bewährte Mittagspause, dann reicht sie oft gerade für eine Vorspeise plus Hauptgericht oder einen Hauptgang mit Dessert. Oder die Arbeit wird kurz unterbrochen für einen schnellen, leichten Imbiss. Oder der Anlass ist eine Kundenbewirtung, um Geschäftsbeziehungen zu pflegen. Businesslunch Ihre Wertschätzung gegenüber Ihrem Kunden können Sie wunderbar als Gastgeber zum Ausdruck bringen. Sie warten mit einer exklusiven Restaurantempfehlung auf und sorgen dafür, dass sich Ihr Gast ganz aufs Geniessen konzentrieren kann. Sollte Ihr Gast Alkohol bestellen, gebietet es die Höflichkeit, ein Glas mitzutrinken. Sie müssen aber nicht. Sind Sie selbst Gast – das heisst, der Kunde lädt Sie ein –, überzeugen Sie ihn durch perfekte Tischmanieren und explizites Wissen rund um das Thema Tischkultur. Arbeitslunch Dauern Geschäftstreffen bis zur Mittagszeit, wird ein gemeinsames Essen fast vorausgesetzt. Soll intensiv weitergearbeitet werden, findet das Essen im Büro statt. Im Büro bewirten Richten Sie das Mittagessen aus, bewähren sich gute Kontakte zu Catering-Services, falls dies nicht hausintern geregelt ist. Gehen Sie auf individuelle Wünsche ein. Wählen Sie zum Beispiel eine Rohkostgemüseplatte, statt nur klassische Sandwiches zu servieren. Oder regionale Spezialitäten für Kunden oder Mit arbeiter, die aus einer anderen Gegend kommen. 100
Apéro
Der unkomplizierte Rahmen für kleine Empfänge, Einweihungen oder Neueinführungen. Der Apéro wird mit Weisswein, Rotwein, eventuell Bier, Wasser und Säften bestritten. Ein komplettes Menü gehört nicht dazu – sehr wohl aber kleine Häppchen, die herumgereicht werden. Apéro geht wie der französische Begriff «apéritif» auf den lateinischen Wortstamm aperire = öffnen zurück. Man öffnet sozusagen den eigenen Kreis für Gäste, Kunden oder Freunde. Danach muss nicht unbedingt ein Essen folgen, wie man es aufgrund des Wortes Aperitif vermuten könnte. Klassischer Kundenempfang Der Apéro kann zu jeder Tageszeit ab 11.00 Uhr stattfinden. Die Einladung erfolgt in erster Linie schriftlich per Post oder E-Mail. Oft eröffnet der Apéro einen Vortrag oder er folgt ihm nach. Galerie- und Ausstellungseröffnungen finden ebenfalls häufig in Form eines Apéros statt. Apéro riche Das Getränkeangebot fällt grosszügiger aus. Und auch das Essen entspricht eher einem Buffet als schlichtem Fingerfood. Der Apéro riche kann in den frühen Abend überleiten. Findet er ab 19.00 Uhr statt, muss er entweder so umfangreich sein, dass er das Abendessen ersetzt, oder es findet im Anschluss ein Abendessen statt. Dann gleicht er einem unkonventionellen Empfang vor dem Essen.
Tipps und Tricks Klassiker: zu Sherry oder Martini Erdnüsse servieren. Keine Süssweine servieren. Sie können schnell den Appetit nehmen. Im Sommer immer im Freien. Smart Casual erwünscht.
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Cocktailparty
Die Tradition aus den Fünfzigern. Das Feiern zwischen Büroschluss und Abendessen. Don’ts Olive mit den Fingern aus dem Glas nehmen. Die Cocktaildekoration in den Aschenbecher legen. Zwischen Grundspirituosen wechseln. Der Kenner bleibt den ganzen Abend über bei einer Cocktailsorte.
Eine Cocktailparty beginnt nicht vor 17.30 Uhr und nicht nach 18.30 Uhr. Sie liegt genau zwischen offiziellem Büroschluss und Abendessen. Die Party endet spätestens um 20.00 Uhr. Ein Abendessen gehört nicht dazu, stattdessen werden kleine Häppchen serviert. Pünktliches Erscheinen wird nicht erwartet, jedoch pünktliches Gehen. Richtig einladen Zu informellen Cocktailpartys wird mündlich eingeladen. Bei offiziellen Cocktailpartys, beispielsweise mit Kunden, erfolgt die Einladung in der Regel schriftlich ein bis zwei Wochen vorher. Passende Getränke Bei einer Cocktailparty werden, wie der Name sagt, Cocktails serviert. Folgende Spirituosen bilden den Grundstock: Rum ist die Basis der meisten Cocktail-Mixgetränke. Gin und Wodka werden ebenfalls vielseitig eingesetzt. Süsse Liköre dienen zur Verfeinerung. Sekt-Cocktails setzen auf Effekt, während auch Whisky- und Cognac-Cocktails inzwischen viele Anhänger finden. Es sollten auch alkoholfreie Cocktails angeboten werden. Lohnender Aufwand Wählen Sie lieber wenige Cocktails aus und behalten Sie stattdessen die Qualität im Blick. Ist die Party grösser, engagieren Sie einen professionellen Cocktail-Mixer. So gehen Sie sicher, dass das Mischungsverhältnis stimmt und die Cocktails schmecken.
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Cocktailparty
Sherryglas. Vorwiegend für trockene Sherrys.
Sektkelch. Ideal für Champagner und Schaumweine wie Prosecco, Sekt oder auch Champagner-Saft-Mix.
Aperitifglas. Passend für kurze Drinks, auch Shooters genannt, wie B52, Wodka oder Gin.
Cocktailglas. Das klassische Martini-Glas. Auch die richtige Wahl für eine Frozen Margarita.
Obstler-/Schnapsglas. Entfaltet das richtige Aroma für eine Alte Pflaume oder eine Williamsbirne.
Longdrinkglas: Passend für Longdrinks wie Whisky Cola, Wodka Lemon oder Gin Tonic.
Cognacschwenker. Viel Sauerstoff zur Entfaltung eines vollmundigen Bouquets.
Likörglas. Frucht- und andere Liköre werden aus diesem Glas getrunken.
Portweinglas. Auch Südweinglas genannt, bestens geeignet für Portwein, Madeira, süsse Sherrys oder Marsalaweine.
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Dinner
Gäste im Frack, eine festliche Tafel und ein Salon für spätere Digestifs, Rauchwerk und Mokka. Ein formvollendeter Abend. Don’ts Direkt nach dem Essen aufbrechen. Man sollte etwa eine Stunde bis nach dem Essen bleiben. Zeichen übersehen: Verstecktes Gähnen des Gastgebers oder der Kaffee am Ende, der Energie für den Aufbruch schenken soll. Vor dem Ehrengast aufbrechen. Nicht korrekte Sitzhaltung wie Ellbogen aufstützen oder sich über den Teller beugen.
Das klassische Dinner ist ein festliches Mehr-Gänge-Menü am Abend. Allgemeiner Anlass können Jubiläen, Familien- und Firmenfeste oder ähnlich feierliche Begebenheiten sein. Die Einladung erfolgt schriftlich. Fester Ablauf Das Dinner wird oft mit einem Empfang vor dem Essen verbunden. Meist versammeln sich die Gäste zwischen 19.00 Uhr und 20.00 Uhr. Es folgt ein Aperitif. Auf ein Zeichen der Gastgeberin oder des Gastgebers geht es zu Tisch. Namenskarten, die auf den Tischen platziert sind, helfen bei der Orientierung. Korrekterweise stehen auf den Karten nur Vor- und Nachnamen ohne Titel und Ehrenzeichen. Zu Tisch bitte In der Regel begleiten die Herren die Damen – beziehungsweise ihre Tischnachbarinnen – zu Tisch. Je formeller der Anlass, desto wichtiger ist die Sitzordnung. Die Herren informieren sich vorab, so dass sich längeres Suchen erübrigt und sich alle zügig setzen können. Selbst ausrichten Zehn Gäste zu bewirten – das ist allein nicht zu bewerkstelligen. Wenn möglich, sollten Sie sich Unterstützung organisieren. So haben Sie mehr Zeit für Ihre Gäste, statt hin und her zu laufen und in der Küche zu stehen. Soll der Abend etwas Besonderes sein, bitten Sie den Koch und die Servicekräfte Ihres Lieblingsrestaurants um Unterstützung. Es ist kein Stilbruch, ein Dinner auch in einem Hotel oder gleich im Restaurant stattfinden zu lassen.
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Dinner
7 8 5 4
6
Was zu welchem Gang 1. Vorspeisenbesteck 2. Suppenlöffel 3. Hauptspeisenbesteck 4. Dessertgabel 5. Dessertlöffel 6. Weissweinglas 7. Wasserglas 8. Rotweinglas
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3
2
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Gläser. Die Gläser werden entweder schräg diagonal wie oben abgebildet oder in Traubenform aufgestellt. Das Hauptgangmesser zeigt dabei immer auf das Rotweinglas. Bestecksprache. Meist ist ein Besteckpaar für einen Gang gedacht. Deshalb von aussen nach innen arbeiten. Das Messer liegt immer rechts. Die Schneide ist zur Gabel ausgerichtet. Als Pausenzeichen gilt die Anordnung gekreuzter Messer und Gabel auf dem Teller. Liegt das Besteck zusammengelegt auf «zwanzig nach vier», bedeutet das «Ich bin fertig». Mit den Fingern. Eine Wasserschale, ein Zitronentuch oder eine Manschette an einem Knochen bedeutet, dass Sie hier mit den Fingern essen dürfen. Sie müssen aber nicht. Zitronenscheiben auf Fisch oder Fleisch sollten Sie lieber mit der Gabel ausdrücken, statt die Finger zu benutzen. Wird ein Schnitz (ein Viertel einer Zitrone) serviert, nehmen Sie diesen in die Hand und drücken Sie ihn vorsichtig mit der Gabel aus. Verfahren Sie ebenso bei einer halben Zitrone.
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Empfang
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Empfang
Wann hat man schon einmal die Gelegenheit, einen wirklich festlichen Moment zu erleben. Ein Empfang kann wie der Apéro vormittags, nachmittags oder am frühen Abend stattfinden. Allerdings ist er festlicher ausgerichtet. Dementsprechend fällt die Kleiderordnung aus: Zum Empfang tragen die Herren einen dunklen Anzug oder Smoking und die Damen das so genannte Cocktailkleid. Ein grösserer Empfang bedeutet zusätzlich: weitere Drinks oder Cocktails in Ergänzung zum Wein und ein warmes oder kaltes Buffet.
Tipps und Tricks Pünktliches Erscheinen ist nicht notwendig. Es kann auch etwas später sein. Spätestens eine halbe Stunde nach der angegebenen Schlusszeit sollte man sich verabschieden.
Abendliche Highlights Ein Rahmenprogramm ist abhängig vom eigentlichen Anlass. Hochzeitsempfänge kommen nicht ohne grössere Tischreden aus. Galerieeröffnungen arbeiten gerne mit ausgewählter Livemusik. Was auch immer Sie wählen, eine Bluessängerin oder ein klassisches Quartett – es sollte dezent und stilvoll sein. Gerade in Sachen Musik kann der Geschmack sehr unterschiedlich ausfallen. Festlicher Anlass Wird der Empfang zur Gala, ist prunkvollste Festgarderobe angesagt. Als gesellschaftliches Grossereignis kommt er dem Ball gleich, wie ihn der Adel heute noch gerne praktiziert. Eine Gala kann sehr grosse Ausmasse annehmen, denken wir an Benefizveranstaltungen oder Filmpreisverleihungen. Eine Variante ohne Tanz und Musik wird als Bankett bezeichnet. Selbst ausrichten Möchten Sie eine Gala ausrichten, sollten Sie Kontakt mit einer Eventagentur aufnehmen. Gleiches gilt für grössere Preisverleihungen oder Bankette. Ist der Rahmen etwas kleiner, übernehmen beispielsweise Hotels gerne die Planung. Oder Sie übergeben die Federführung einer guten Cateringagentur. 107
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Was muss ich wissen Lebensart lernen und geniessen
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Tischreden Tischordnung Menü Wein Digestif Whisky Zigarren
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Wie auch immer der Rahmen sein mag: Sie wissen jede Situation zu meistern.
Berufliches Dasein und gesellschaftliches Leben sind eng miteinander verknüpft. Man geht mit Kunden essen, feiert Hochzeiten oder nimmt an Beerdigungen teil. Alles ist möglich. Das kann ein breites Spektrum an Tischmanieren und Insiderwissen erforderlich machen. Was ist ein Placement? Wie teste ich einen Wein oder einen Whisky? Was macht eine gute Zigarre aus? Wir erklären, wie man eine Tischrede aufbaut, was bei Sitzordnungen zu beachten ist und wie Sie eine professionelle Weinprobe durchführen. Wir stehen mit Tipps und Hintergrundinformationen zur Seite, wenn Sie sich fragen, wohin mit der Zitronenscheibe oder welche Zigarre sich als Kundengeschenk eignet. So hinterlassen Sie nicht nur einen guten Eindruck, sondern bewähren sich als Connaisseur, dem man gerne zuhört und mit dem man sich gern unterhält – eine der Grundvoraussetzungen zur proaktiven Pflege der Kundenbeziehung.
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Tischreden
Eine gelungene Rede, interessante Konversation und lockeres Geplauder. Kommunikation kann herrlich sein. Tipps und Tricks Stossen Sie am Tisch nicht mit «Prost» an. Besser passt: «Auf einen schönen Abend» oder ein Trinkspruch zum eigentlichen Anlass. Üben Sie eine Rede aus dem Stegreif. Vermeiden Sie das Ablesen vom Blatt. Wenn nötig, auf einer kleinen Karte Stichworte festhalten. Sind Sie Gastgeber, eröffnen und beenden Sie den Abend so kurz wie möglich, so aus- führlich wie nötig. Gute Redner halten ihre An sprachen mit Körpereinsatz, das verstärkt die Präsenz im Raum.
Ein Geschenk wird überreicht, ein Kollege verabschiedet – plötzlich sind Sie aufgefordert, eine Rede zu halten. Für Spontanreden bewährt sich eine einfache Regel: spannender Anfang, kurze Dauer und fulminanter Schluss. Klassische Variante Der herkömmliche Aufbau ist eher schlicht: freuen, begrüssen, hoffen, wünschen, danken, glauben, bitten. Die Kür setzt dagegen auf aktuelle Eröffnungspointen, auf Anekdoten, Humor und Spitzfindigkeiten. Sagen Sie, was Sie denken. Packen Sie alles in klare, kurze Sätze. Ohne Füllwörter wie «eigentlich» oder «wie gesagt». Auch ein «ähm» sollte nicht vorkommen. Gehör verschaffen Möchten Sie eine Rede beginnen, reichen oft schon ein Aufstehen und ein abwartender Blick, um sich Aufmerksamkeit zu verschaffen. Nimmt niemand Notiz, können Sie mit zwei Gläsern «klingeln» – mit einem Löffel dezent ans Glas schlagen gilt heute als unfein. Oder Sie bitten verbal um Gehör: «Meine Damen und Herren, bitte schenken Sie mir kurz Ihre Aufmerksamkeit.» Anregende Tischgespräche Konversation mag für den einen anstrengend erscheinen, für den anderen gehört sie zu einem gelungenen Abend dazu. Animieren Sie Ihre Kunden zum Erzählen. Themen könnten sein: das Essen, der Wein, die Umgebung. Beziehen Sie ruhig sämtliche Tischnachbarn mit ein. Intensive Gespräche mit einer einzelnen Person sind unhöflich.
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Tischreden
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Tischordnung
Die Kunst der Platzierung. Oder: Wie sich Menschen näher kommen.
Don’ts Das Placement durch nummerieren. Es entsteht ein Gefälle, das brüskieren könnte. Stattdessen Städtenamen oder Farben wählen. Platzenge. 60 bis 70 Zentimeter braucht jeder für Essens- und Ellen bogenfreiheit. Das Zu-Tisch-Führen vernachlässigen. Ohne Führung kein wirklich festlicher Anlass.
Je näher jemand beim Gastgeber sitzt, desto höher der Rang. Die ranghöchsten Plätze finden sich zur Rechten des Gastgebers. Mitarbeiter einer fremden Firma rangieren vor den eigenen, ausländische Gäste vor den inländischen. Allein mit einem Kunden Bei einzelnen Gästen sollten Sie sich über Eck setzen. So entstehen keine Verteidigungsbarrieren. Suchen Sie für Ihren Gast den bestmöglichen Platz aus. Eine Wand im Rücken verheisst ein gutes Gefühl. Ein grosser Spiegel, in dem man sich ständig beobachten muss, kann dagegen sehr irritieren. Am runden Tisch Die Sitzordnung an runden Tischen fördert die Kommunikation intensiv. Eine kreisförmige Anordnung kennt kein Oben und kein Unten. Und nicht umsonst spielen runde Tische in der Politik eine demokratische Rolle. Gross tafeln Je formeller der Anlass, desto wichtiger die Sitzordnung. Ein grosses Bankett, ein offizieller Empfang oder ein Hochzeitsdinner folgen traditionellen Regeln. Ehefrauen erhalten den Rang ihrer Männer, Gäste kommen vor Verwandten, ältere Gäste vor jüngeren. Laut Protokoll haben Töchter und Söhne keinen Rang. Platz gefunden Ein Placement zeigt die genaue Sitzordnung auf einen Blick. Oft ist es ein Aushang am Eingang mit Tischplan, in die Kärtchen mit den Namen der Gäste gesteckt werden. Sagen Gäste kurzfristig ab oder kommen unerwartete hinzu, können Sie schnell hin und her schieben, bis es passt.
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Tischordnung
A
D
C
C
F
B
A
C
B
A
B
E
D
Ein Kundenehepaar zu Gast. Als Gastgeber A setzen Sie sich gegenüber der Dame C des Kunden B. Kunde B sitzt rechts neben seiner Gattin.
Ein Gastgeber mit Mit arbeiter und ein Kunde plus Assistent. Kunde B sitzt rechts neben Gastgeber A auf dem Ehrenplatz. Mitarbeiter C sitzt ihm gegenüber und rechts von C der Assistent D.
Zwei Paare zu Gast. Gastgeber A und Gastgeberin B sitzen sich gegenüber. Rechts und links von A sitzen die Damen C und E, rechts und links von B die Herren F und D. Die Ehepartner C, D, E, F sitzen diagonal versetzt.
Runde Tische. Die kommunikativste Tischanordnung. Allerdings sollte genügend Raum zur Verfügung stehen.
I-Tafel. Das Gastgeberpaar sitzt vis-à-vis, der Ehrengast rechts vom Gastgeber. Optimale Besetzung: dreissig Personen.
U-Tafel. Für vierzig bis sechzig Personen geeignet. Die Wege werden natürlich länger. Bitte beim Auftragen der Speisen bedenken.
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Menü
Was kann es Schöneres geben, als von einem Gang zum nächsten zu gehen.
Tipps und Tricks Menü dem Gästekreis anpassen: Teilnehmer einer Tagung haben andere Erwartungen als die einer Hochzeitsgesellschaft. Essgewohnheiten berücksichtigen: Nur das Fleisch wegzulassen, macht noch kein vegetarisches Gericht aus. Gleiches gilt für koscheres Essen oder Ähnliches.
Das klassische Menü besteht aus vierzehn Gängen. Das wird kaum noch serviert. Sollte es gewünscht sein, halten Sie es unbedingt leicht und in kleinen Portionen als Degustationsmenü. Sonst könnte nach dem siebten Gang Schluss sein. Gebräuchlicher ist ein Sechs-Gänge-Menü oder, in kleiner Version, ein Vier-Gänge-Menü. Klare Abfolgen Ein Fünf-Gänge-Menü kann sich folgendermassen präsentieren: Vorspeise, Fisch, Sorbet, Fleisch und Beilagen, Käse mit verschiedenen Brotsorten, Dessert, Digestif und Kaffee. Ein Businesslunch könnte dagegen so aussehen: kalte oder warme Vorspeise, Fleisch oder Fisch, eventuell ein Dessert und zum Abschluss ein Espresso. Gekonnte Abwechslung In der Menüabfolge gibt es einige Regeln zu beachten: Keine «Farbe» sollte dominieren – das heisst: kein Rote-Beete-Salat auf roten Lobster, rotes Rindscarpaccio und rote Erdbeeren. Keine Wiederholung in der Zubereitungsmethode – auf Gebratenes nichts Gebratenes servieren. Keine Dopplung in den Rohstoffen – nicht Hummer auftischen, wenn als Vorspeise Langusten geplant sind. Sorbets werden immer vor dem Hauptgericht oder als Dessert serviert. Jahreszeitliche Auswahl Insgesamt sollte der Menüvorschlag saisontypisch sein. Leichte Gerichte passen in den Sommer und wärmende Gerichte in den Winter. Gehen Sie unbedingt auf saisonale Gemüseangebote ein wie Spargel im Mai oder Kürbis im Oktober.
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Men端
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Wein
Man muss kein Experte sein, um einen guten Wein zu geniessen. Schon eher, um ihn zu finden. Nur ein Getränk, das von den Früchten der Weinrebe gekeltert wird, darf die Handelsbezeichnung «Wein» führen. Zu den Weinen zählen auch Schaumweine wie Champagner, Sekt, Cava, Prosecco und Perlwein. Likörweine oder verstärkte Weine, aromatisiert zum Beispiel mit Wermut, gehören ebenfalls dazu. Trauben Wie ein Gürtel zieht sich die Anbaugrenze für Wein etwa auf der Höhe des 47. Breitengrades um die nördliche und die südliche Halbkugel. Nur in dieser Zone lässt sich Wein wirklich anbauen, ausserhalb dieses Rebgürtels ist es zu warm oder zu kalt. Oft wachsen gerade interessantere Weine wie Champagner oder Moselwein zu den kühleren Randzonen hin. Die Temperaturunterschiede von Tag und Nacht fördern eine gewisse Finesse im Geschmack. Vielseitige Regionen Für die Qualität des Weines sind nicht nur der Breitengrad, sondern auch die Anbaugebiete selbst entscheidend. Aufgrund unterschiedlicher Bodenbeschaffenheit, Sonneneinstrahlung und Tradition bestimmen sie die wunderbare Vielfalt in Geschmack, Farbe und Abgang eines Weines. Dreizehn offizielle Weinanbaugebiete in Europa, Amerika, Afrika und Australien geben den Weinen ihre Bezeichnungen. In der Regel sind diese historisch gewachsen und werden «Alte Welt» genannt. Als «Neue Welt» bezeichnet man Regionen, die den Weinanbau frisch kultivieren.
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Wein
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Wein
Tipps und Tricks Höflichkeitsgeste: Überlassen Sie es Ihrem Kunden, den Wein auszusuchen, oder fragen Sie ihn nach seinen bevorzugten Weinen. Einschenken: Flasche nicht auf den Glasrand legen, sondern eingiessen und leicht drehen, um ein Abtropfen zu verhindern. Rotwein zu warm: Die Temperatur durch einen Weinkühler oder eine Kühlmanschette schnell auf 16 Grad senken. Leichte Speisen passen zu leichtem Wein, schwere zu schweren Weinen.
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Richtige Temperatur Weissweine werden oft zu kalt, Rotweine zu warm serviert und getrunken. Die Kälte betont die Säure und den Gerbstoff im Wein, Wärme verstärkt den Geschmack des Alkohols. Die optimale Temperatur für Weissweine liegt zwischen 8 und 12 Grad, für Rotweine zwischen 14 und 18 Grad. Da sich der Wein im Glas schnell erwärmt, sollte der beste Rotwein nicht bei Temperaturen über 18 Grad eingeschenkt werden. Zimmertemperatur ist demnach zu warm. Durchgehende Trinkreife Der grösste Teil der heutigen Weine sind dafür gemacht, innerhalb eines Jahres nach Abfüllung trinkreif zu sein. Grundsätzlich lässt der Wein an Farbe und Herbheit nach, nimmt aber an Komplexität und Sedimenten zu. Je teurer ein Wein, desto mehr ist er für eine längere Aufbewahrung gedacht. Preisgünstigere Weine, vor allem Weiss- oder Roséweine und tanninarme Rotweine, sollten möglichst jung getrunken werden. Wechselnde Farben Farbton und Intensität verraten Alter, Zustand und Herkunft des Weines. Mit dem Alter wechselt Rotwein von bläulich purpurrot zu ziegelrot am Rand. Je tiefer das Rot, umso jünger der Wein oder umso dickschaliger die Traube. Wirklich alter Wein erscheint fast braun und büsst am Rand die Farbe gänzlich ein. Wenn im Wein kein roter Schimmer zu erkennen ist, so ist er in der Regel «tot», also ungeniessbar. Weisswein dagegen wird meist dunkler, nicht heller. Generell gilt: Je farbintensiver und feiner die Abstufungen auftreten, desto qualitativ hochwertiger der Wein.
Wein
Weissweinglas. Für kräftige Weissweine mit mässiger Säure wie Weisser Burgunder, Pinot blanc oder Chardonnay.
Roséglas. Auch für leichte Weissweine wie Riesling oder Grüner Veltliner.
Bordeauxglas. Für grosse Rotweine, die ihr Potenzial nur im grossen Glas ausspielen können.
Burgunderglas. Gut geeignet für grosse, schwere Rotweine, die viel Luft zur Entfaltung brauchen.
Dessertweinglas. Ideal für süsse Weine wie Portwein, Madeira oder Tokajer.
Universalglas. Eines für alle. Sehr gut geeignet für den täglichen Gebrauch. Für alle Weinarten, für Säfte und Wasser.
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Wein
Professionelle Degustation Als Gastgeber degustieren Sie den Wein und beurteilen den Korken. Führen Sie eine Weinprobe durch, prüfen Sie gemeinsam mit Ihren Gästen den Wein. Beurteilt werden neben Farbe, Duft- und Geschmackskomplexität auch Konsistenz, Stärke, Struktur, Körper und Nachhaltigkeit im Abgang. Don’ts Die Degustation unmittelbar nach dem Essen durchführen. Mindestens eine Stunde verstreichen lassen. Stärkere Geschmacks- oder Geruchseindrücke wie Zigarettenrauch oder starke Parfüms stören. Zwischen Rot- und Weisswein wechseln. Die richtige Reihen- folge einer Degustation ist: Weissweine vor Rotweinen, jüngere vor älteren, trockenere vor süsseren. Im Restaurant den Wein selbst nachschenken. Dies ist die Aufgabe des Servicepersonals.
Genau hinschauen Füllen Sie das Glas mit der Degustationsmenge, die nicht mehr als zwei Schluck beträgt. Prüfen Sie zunächst den Wein auf eine Eintrübung oder auf Schaum. Dann von oben die Farbintensität. Halten Sie das Glas schräg vor einen weissen Hintergrund, zum Beispiel die Serviette oder das Tischtuch. Betrachten Sie jetzt die Farbe in der Mitte und am Rand. Spontan riechen Schwenken Sie den Wein intensiv, ohne dass er fast aus dem Glas schwappt, und schnuppern Sie. Auf diese Weise werden möglichst viele der flüchtigen Duftsubstanzen freigesetzt. Der erste Eindruck ist entscheidend. Bei Essig- oder Korkgeruch den Wein zurückgeben. Konzentriert schmecken Nehmen Sie einen vollen Schluck, verteilen Sie ihn möglichst gleichmässig über die Zunge und ziehen Sie gleichzeitig etwas Luft hinein. Die Aromastoffe werden in die Nase transportiert und intensivieren das Geschmackserlebnis. Die Zungenspitze spürt Süsse, die Oberkante die Säure, der Zungenrücken die Bitternote, die Mundinnenwand das schwere Tannin. Hält sich der Geschmack lange auf der Zunge, ist dies ein Hinweis für gute Qualität. Wann nachschenken Früher trank der Gast erst aus, bevor das Servicepersonal nachschenkte; der warm gewordene Rest sollte sich nicht mit dem frischen Nachguss mischen. Inzwischen wird nachgefragt, sobald das Glas halbleer erscheint.
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Wein
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Wein
Welcher Wein passt zu was
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Kategorie
Grundsätzliches
Empfehlung
Fisch und Meeresfrüchte
Zu Fisch passt eher Weisswein, da durch das Tannin im Rotwein der Fisch metallisch schmecken könnte. Häufig wird Fisch mit Zitrone angerichtet, was dann ein Grund mehr für Weisswein ist. Je nach Art des Fisches und der Zubereitung kann aber auch ein leichter Rotwein passen.
– Leichter und einfach zubereitet: Pinot blanc oder Silvaner. – Mit schweren, gehaltvollen Saucen: Chardonnay, Sémillon, Condrieu, Riesling, Pinot gris. – Gegrillt oder kräftig im Eigengeschmack: Loire-Weine von Cabernet franc; Pinot noir, Beaujolais, Gamay, Dornfelder, Bardolino.
Salat und Gemüse
Zu Gemüse und Gemüsegerichten passen fruchtige Weissweine, Sekt oder ein trockener Rosé. Ein Dressing aus Essig und/oder Zitrone verstärkt das Empfinden für Säure im Wein. Deshalb sparsam dosieren und auf das Gemüse abstimmen.
– Säurearm: Weisser und Grauer Burgunder, Rivaner, Silvaner. – « Gemüseweine» schlechthin: Sauvignon blanc, Silvaner, Malvasier und die meisten Roséweine. – Süssliches Gemüse: Pinot gris, Riesling-Sylvaner, Chenin blanc, Viognier, Tocai blanc sowie weisse und rote Primeur-Weine. – Gemüseeintopf: Riesling, Pinot gris oder Bianco di Custoza.
Pasta und Risotto
u Pasta passt fast alles – Z abhängig von der Sauce.
– Tomatensauce: Dolcetto, Barbera, Lambrusco, Rosso di Montalcino, junger Chianti, Merlot, Navarra, Côtes du Rhône, Vin de pays, leichter kalifornischer Zinfandel. – Carbonara oder Rahmsauce: Mittelschwere bis schwere Weissweine wie Arneis, Favorita, Chardonnay. – Pesto: Gavi, Pinot grigio, Rueda, Sauvignon blanc oder Colombard aus Südafrika. – Risotto: Halbtrockene oder trockene Weissweine und leichte Rotweine.
Wein
Welcher Wein passt zu was Kategorie
Grundsätzliches
Empfehlung
Helles Fleisch und Geflügel
Je süsser das Fleisch und die Beilagen, desto besser passen Weissweine mit feiner Süsse. Nicht ganz risikolos in ihrer Süsse sind Kalbsleber und Gans. Schweinefleisch verträgt sich mit allen halbtrockenen und trockenen Weissweinen und mit fast allen Rotweinen. Huhn, Pute und Perlhuhn sind ebenfalls überaus anpassungsfähig.
– Helles Fleisch: Halbtrockene und trockene Weissweine wie Chenin blanc oder Elsässer Pinot blanc. Rotweine passen auch, z. B. Burgunder. – Je süsser das Fleisch, desto eher passen süssere Weine: Elsässer vendanges tardives, deutsche Spätlesen, Vouvray moelleux.
Dunkles Fleisch und Wild
Zu dunklem Fleisch passen eigentlich nur Rotweine. Ausnahme: Wird ein Rinds- oder Lammbraten kalt aufgeschnitten, kann ein Weisswein serviert werden. Bei mit Niedrigtemperatur oder in Dampf gegartem Fleisch eher reife Weine wählen. Bei Gebratenem und Gegrilltem eher jüngeren Weinen den Vorzug geben.
– Rind oder Lamm: Bordeaux, Burgunder oder Rioja. – Wild: Côtes du Rhône, Spitzen-Burgunder und Rioja. – Schmorgerichte: Shiraz, Zinfandel, Châteauneuf-du-Pape, Brunello, Barolo.
Käse
Oft kollidieren würzige Käse und trockene Rotweine miteinander. Die meisten Käsesorten passen besser mit Weissweinen zusammen. Blauschimmelkäse verlangt in jedem Fall nach Süsse, zum Beispiel in Kombination mit einem Sauternes oder einem Portwein.
– Junge, milde Hartkäse: Bordeaux, Burgunder. – Reifer und kräftiger Hartkäse: Hermitage, Shiraz, Brunello, Barbaresco, Vintage Port. – Schaf- und Ziegenkäse: Sauvignon blanc oder ein lieblicher Vouvray.
Bitte beachten: Dezente Zubereitung verlangt nach dezentem Wein, eine kräftige Zubereitung nach kräftigem Wein. Leichte, helle Sauen passen zu leichten Weissweinen, schwere buttrige oder rahmige Saucen zu schweren Weiss weinen. Leichte Saucen mit Rotwein gehen einher mit einem leichten Rotwein, schwere dunkle Saucen mit einem kräftigen.
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Digestif
Zum Abschluss ein Short Drink oder ein After-Dinner-Cocktail. Das rundet jedes gute Essen ab. Tipps und Tricks Anders als bei Weinflaschen sollte Cognac nicht mit dem Korken in Berührung kommen. Deshalb aufrecht lagern. Die ideale Trinktemperatur liegt bei 18 Grad. Das Cognacglas eher kühlen statt wie oft üblich künstlich zu erhitzen, sonst tritt der Alkoholgeschmack zu stark hervor.
Die Welt der Digestifs ist abwechslungsreich. Zu ihnen zählen Wein-, Trester- und Obstbrände in Form von Cognac, Armagnac oder Grappa, aber auch klare Spirituosen wie Aquavit oder Korn. Kräuterbitter, Liköre und Portweine gehören ebenfalls dazu. Gerade Cognac und Grappa sind besonders beliebt. Eindeutige Herkunft Cognac ist zweifach gebrannter Traubenmost, der wenigstens zweieinhalb Jahre in Eichenfässern lagert. Als Namensgeber fungiert die kleine Stadt Cognac im Westen Frankreichs. Aus dieser Region stammt ein Grossteil der Cognacproduktion. Insgesamt existieren nur drei offizielle Weinbrandgebiete in Europa: Cognac und Armagnac in Frankreich und Jerez in Spanien. Wenige Regionen Sechs Gebiete nördlich von Bordeaux, die so genannten Crus, decken den grössten Teil der Cognacproduktion ab. Sie geben dem Weinbrand seine genaue Bezeichnung. Üblicherweise werden sie in der Reihenfolge der Wertschätzung der aus ihnen hervorgegangenen Cognacs aufgelistet: Grande Champagne, Petite Champagne, Borderies, Fins Bois, Bons Bois und Bois Ordinaire. Wichtige Klassifizierungen Ist der Cognac nach der Lagerung im Fass erst einmal in Flaschen abgefüllt, reift er nicht mehr nach, wird also im Alter in der Flasche nicht mehr besser. Die Alters- und Qualitätsangaben für Cognac sind geregelt. Während der Lagerung im Fass verdunsten pro Jahr 3 – 5 % des Inhalts. Neben den Lagerkosten und der steigenden Qualität ist es diesem Umstand zuzuschreiben, dass Cognac mit langer Fasslagerung deutlich teurer wird.
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Digestif
Was bedeuten die Qualitätsklassifizierungen V.S. (Very Special), Sélection, de Luxe oder ***, V.S.S. Mindestens zwei Jahre, durchschnittlich meist mehr als fünf Jahre alt. Cuvée Supérieure, Grande Sélection, ***** Mindestens drei Jahre alt. V.S.O.P. (Very Superior Old Pale), V.O. (Very Old), Vieille Réserve (alte Reserve), Vieux (alt), V.V.S., V.S.O., V.O.P., Rare Mindestens vier, meist jedoch um die acht bis zwölf Jahre alt. V.V.S.O.P., Grande Réserve, Private Reserve Mindestens fünf Jahre alt. X.O. (Extra Old), Extra, V.X.O., Cordon Bleu, Napoléon, Impérial, Royal, Hors d’Age, Vieille Réserve, Très Vieux (sehr alt), D’Or, Vénérable, Famille, Héritage, X.L., Paradis Mindestens sechs, meist jedoch zwanzig bis vierzig Jahre alt. Bitte beachten: X.O., Extra Old, ist die höchste Qualitätsstufe. Nur die Mindestzahl der Lagerjahre ist amtlich geregelt. Daher hängt die Klassifizierung auch vom Hersteller ab. Um den Qualitätsansprüchen gerecht zu werden, werden daher häufig Cognacs mit gutem Namen eine Stufe niedriger klassifiziert, auch wenn die Lagerzeit bereits für die nächste Stufe ausreichend wäre.
Unbedeutende Farbe Die Farbe eines Cognacs ist kein zuverlässiger Indikator für sein Alter. Viele Hersteller setzen künstlich Karamell zu, um dem Weinbrand eine konstante Färbung zu geben und einen hohen Altersgrad vorzutäuschen. Zudem hat die Farbe nicht wirklich Einfluss auf den Geschmack. Richtiges Glas Ein riesig grosser Schwenker sieht zwar beeindruckend aus, ist aber für ein wirkliches Duft- und Geschmackserlebnis nur bedingt geeignet. Der Duft erscheint eher alkoholisch, insbesondere wenn sich das Glas erwärmt. Wesentliche Noten verflüchtigen sich schnell. Zurück bleibt ein leicht strenger Ethanolgeruch. Wählen Sie deshalb lieber das kleinere Glas. 127
Digestif
Beliebt zum Espresso Grappa ist ein Tresterbrand und wird durch direkte Destillation der Schalen ausgepresster Weintrauben gewonnen. Nur in Italien destillierte Brände dürfen sich offiziell «Grappa» nennen. Grappa, in der Mehrzahl Grappe genannt, wird grösstenteils jung getrunken oder in grossen Eichenfässern bis zu zehn Jahre gelagert. Don’ts Grappa bei Zimmertemparatur trinken. Stattdessen jungen Grappa auf 8 bis 10 Grad kühlen, ausgereiftere auf 16 bis 18 Grad. Wasser- oder Weinglas verwenden. Stattdessen ein hochstieliges, spezielles Grappaglas wählen. Im Notfall auf Sherrygläser ausweichen. Grappa-Mix: Der Tresterbrand wird pur genossen.
Italienische Regionen Bassano del Grappa am Fuss des Monte Grappa wird oft als Geburtstätte des Grappas bezeichnet. Der Name geht allerdings auf das italienische Wort für Traube, «grappolo», zurück. Tatsächlich werden in dieser Region Venetiens rund 40 % aller italienischen Grappe produziert. Darunter finden sich einige der besten des Landes. Als andere wichtige Produktionsstätte gilt das Friaul, ebenfalls in Norditalien. Schnelle Klassifizierungen Die Vielfalt ist gross: Werden Kräuter zugesetzt, spricht man von einem «aromatisierten» Grappa. Daneben gibt es den «aromatischen» Grappa, der aus einer speziell aromatischen Rebsorte hergestellt wird. Andere Sorten lagern für mindestens sechs Monate in Eichenfässern und noch einmal sechs Monate in Flaschen. Erst dann dürfen sie die Bezeichnung «alter Grappa» führen. Abwechslungsreiche Farbe Junger Grappa aus Weissweintrester sollte von möglichst geringer Farbe sein. Die Lagerung in Holzfässern liefert bei älteren Grappe eine Palette an Goldabstufungen bis hin zu dunklen Bernsteintönen.
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Digestif
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Whisky
Die perfekte Ergänzung zu einer guten Zigarre. Vorzugsweise nach dem Essen zu geniessen. Don’ts Kohlensäurehaltiges Mineralwasser statt Quell wasser untermischen. Zu kalt trinken. Ideal ist eine Temperatur von 18 bis 20 Grad.
Whisky ist ein aus Getreide durch Fermentierung und durch Destillation gewonnenes alkoholisches Getränk. Ursprünglich kommt Whisky aus Schottland und Irland. Der Wortstamm leitet sich aus dem alten gälischen Ausdruck für Lebenswasser «uisge beatha» ab, heute Whisky genannt. Interessant ist die Schreibweise: Irland besteht auf Whisk-ey, um Irish Whiskey stärker von Scotch Whisky abzugrenzen. Kanada und Japan halten es mit Schottland, Amerika hat die irische Schreibweise übernommen. Einheitliche Herstellung Wenn auch der Geschmack durch unterschiedlich rauchige Trocknungsverfahren, Destilliervorgänge oder die Wahl der Lagerfässer sehr variiert, der Herstellungsprozess ist gleich: Mälzen, Maischen, Gärung, Destillation, Reifung, Abfüllung. Das heisst Getreide einweichen, ausbreiten, keimen lassen, anschliessend die Malz über Rauch trocknen, mahlen und mit heissem Wasser mischen. Nun die Maische mit Hefe versetzen und vergären lassen. Jetzt beginnt das eigentliche Brennen. Die dabei entstehenden Dämpfe (Alkohol und Geschmackstoffe) werden kondensiert, aufgefangen und gesammelt. Zur Reifung lagert der Whisky für mindestens drei bis fünf Jahre in gebrauchten Bourbon- oder Sherryfässern. Abschliessend wird er je nach Sorte mit Quellwasser verdünnt, gefiltert, verschnitten und abgefüllt. So versteht man unter einem Whisky, der aus einer einzelnen Brennerei stammt, einen «Single» oder «Straight», während für einen «Blend» mehrere Whiskysorten verschiedener Brennereien gemischt werden.
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Whisky
Verschiedene Getreidearten Gemahlene Gerste macht zwar den charakteristischen Single Malt aus, dennoch bestimmen weitere Getreidesorten die Vielfalt des Whiskys. «Grain» bezeichnet einen Whisky, der aus Mais, Weizen oder ungemälzter Gerste beziehungsweise in den USA aus Roggen hergestellt wird. «Rye» ist ein aus mindestens 51 % Roggen hergestellter Whisky. Für Bourbon wird überwiegend Mais verwendet. Aus einem noch höheren Maisanteil wird der Corn Whiskey mit maximal 80 Volumenprozent Alkohol gebrannt. Klassische Regionen Die klassischen Whiskyländer sind Irland, Schottland und Amerika. Drei grosse Brennereien bestimmen den Markt in Irland: die Irish Distillers Group, die seit 1987 zur französischen PernodRicard-Gruppe gehört, die Old-Bushmills-Brennerei, die älteste noch produzierende Brennerei der Welt, und die erst 1987 gegründete Cooley Distillery in Riverstown nahe Nordirland. Schottland wird traditionell in vier Whiskyregionen aufgeteilt: in die Highlands, die grösste Whiskyregion Schottlands; die Lowlands, eher bekannt für ihre Grain-Whisky-Brennereien; die Insel Islay, das zweite grosse Whiskyproduktionszentrum Schottlands, und die Stadt Campbeltown. Amerika, bekannt für seinen Bourbon aus Bourbon County in Kentucky oder den Tennessee Whisky aus der gleichnamigen Region, folgt nach. Anspruchsvolles Tasting Wenn Sie einen Whisky beurteilen wollen, greifen Sie nicht zum herkömmlichen Tumbler, dem klassischen Whiskyglas, sondern wählen Sie eine Tulpe, ein Nosing-Glas. Sie bringt – ähnlich wie ein Cognacschwenker – das Aroma besser zur Geltung. Einschenken und einen Moment in der Hand erwärmen. Viele Whiskyfans trinken ihren Whisky pur. Die Schotten selbst verdünnen ihn mit ein wenig Wasser. So entwickelt sich der Geschmack besser und der typische Charakter entfaltet sich.
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Whisky
Gewissenhaft betrachten Jedes Tasting beginnt mit einer genauen Betrachtung der Farbe. Halten Sie das Glas gegen das Licht und prüfen Sie die Farbgebung. Oft lässt sich daraus das Alter ablesen oder welche Fässer zur Lagerung dienten. Ein junger oder in einem frischen Eichenfass gereifter Malt hat eine ähnliche Farbe wie ein Weiss wein. Ein älterer Whisky erscheint gold- bis bernsteinfarben. Ein im Sherryfass gereifter Whisky kann die Farbe von Mahagoni bis fast Schwarz erreichen.
Tipps und Tricks Whisky wird neben Flaschen auch in der Glasblase oder im Holzfässchen verkauft. Kenner verdünnen den Whisky mit original schottischem Quellwasser. Single Malt Whisky und hoch wertiger Kentucky Straight Bourbon Whisky sollte nach Meinung der Fachwelt ohne Eis genossen werden.
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Ausgiebig schnuppern Nun das Glas langsam im Kreis schwenken. Die Aromastoffe werden gelöst, die Schwebestoffe gleichmässig verteilt. Zwei Duftnoten setzen sich oft durch: fruchtig und karamellig-süss. Die Fruchtigkeit stammt von den Hefen, die während der Gärung eine Vielzahl von sehr fruchtigen Estern erzeugen. Die Karamellsüsse stammt aus dem Holz des Fasses. Experten bedienen sich in der Beurteilung oft des Nosing Wheel nach Macallan, eines Beurteilungssystems für Single Malts. Intensiv schmecken Den Whisky in kleinen Schlucken trinken und dabei kurz im Mund belassen, so dass die Geschmacksknospen der Zunge ihre Arbeit verrichten können. Die einfachsten Unterscheidungsmerkmale sind torfig und rauchig. Im Abgang, beim Hinunterschlucken, kommt der Alkoholgeschmack besonders zur Geltung. Je länger der Geschmack anhält, desto besser die Qualität. Welcher Whisky passt zu was Ein frischer Single Malt wie der schottische Caol Ila, mit einem langen, etwas rauchigen Abgang, eignet sich durchaus als Aperitif, während ein Cardhu mit seiner Spur von Süsse einen guten Digestif abgibt. Wer sich etwas Besonderes gönnen möchte, wählt zu seinem ein wenig nach Jod duftenden Lagavullin eine milde Havanna. Sehr zu empfehlen ist auch die Verbindung von Single Malt und schwarzer Schokolade.
Whisky
Sherrytulpe/Nosing-Glas. Die Gläser sind in der Regel aus klarem, ungefärbtem Glas, damit lässt sich die Farbe des Whiskys am besten beurteilen. Kristallglas reflektiert einen geringeren Lichtanteil, so dass die Whiskyfarbe im Kristallglas kräftiger wirkt. Prinzipiell gilt: grosses Glasvolumen für kräftige Whiskys (Islay), kleines Volumen für leichtere Whiskys (Lowlands, weiche Highlands). Dem oberen Rand des Glases kommt eine besondere Bedeutung zu. Ein sich wieder nach aussen öffnendes Glas (Trinklippe) lässt den Whisky breiter auf die Zunge strömen. Man schmeckt einfach mehr. Demnach ist das Nosing-Glas gerade für Tastings besonders gut geeignet.
Tumbler. Der Tumbler wird von den meisten Menschen als das Whiskyglas schlechthin angesehen. In jeder Bar erhalten Sie Ihren Scotch in der Regel in diesem Glas. Der Tumbler hat jedoch einige spezielle Eigenschaften, die ihn als Degustationsglas ungeeignet machen. Der dicke Eisboden des Tumblers verhindert die Erwärmung des Whiskys durch die Hand. Das Eis im Tumbler schmilzt zu langsam. Die Gläser sind häufig sehr dekorativ geschliffen (Cut). Manche Tumbler haben eine Oberflächenstruktur. Die Öffnung des Tumblers ist gross, damit die Eiswürfel leicht eingefüllt werden können.
Bauchiger Tumbler. Aus diesem Glas werden Bourbons und Blends getrunken. Die bauchige Form bietet genügend Platz für gecrashtes Eis oder frisches Quellwasser. Als Variante zum klassischen Tumbler wurde es speziell für Whisky-Soda-Drinks entwickelt.
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Whisky
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Whisky
Was heisst was Angels’ Share
Whiskyanteil, der bei der Lagerung verdunstet, etwa 2 % im Jahr
Barrel
Ein amerikanisches 200-Liter-Bourbonfass
Blend
Verschnittener Whisky, bis zu siebzig verschiedene Whiskys aus verschiedenen Brennereien werden gemischt
Bottle Strength
Flaschenstärke, mit Wasser verdünnt, Alkoholgehalt zwischen 40 und 43 %
Cask Strength
Fassstärke, unverdünnt, Alkoholgehalt ab 46 %
Corn Whisky Amerikanischer Whiskey, zu mindestens 80 % aus Mais, in nicht ausgekohlten Fässern gereift Glen
Schottischer Begriff für Tal
Hogshead
Eichenfass mit einem Fassungsvermögen von 250 Litern
Port Wood Finish
Teilweise in ausgedienten Portweinfässern gelagert
Pure Pot Still
Wird nur in klassischen Brennblasen hergestellt, für einzelne irische Whiskeys
Single Barrel
Einzelfassbezeichnung für amerikanische Whiskeys
Single Cask
Einzelfass, gebräuchlich insbesondere für schottischen Whisky
Single Malt
Aus einer einzigen Destillerie stammend, aus gemälzter Gerste
Straight
Ebenfalls aus einer einzigen Destillerie, gebräuchlich für amerikanische Whiskeys
Vatted Malt
Verschnitt aus mehreren verschiedenen Single Malts
Vintage Jahrgangswhisky
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Zigarren
Ein Erlebnis für sich. Als krönender Abschluss eines Abendessens oder für zwischendurch. Der Ursprung des Wortes Zigarre geht auf ein Wort der Mayas zurück, nämlich «sikar», was so viel wie «rauchen und saugen» bedeutet. Auch der erste Markenname war schon früh im Spiel: Die Taino-Indianer auf Kuba nannten die Tabakpflanze «cojoba». Aus diesem Wort wurde später die berühmte kubanische Marke Cohiba abgeleitet. Traditionelle Regionen Besonders bekannt für ihre Zigarren sind Kuba, die Dominikanische Republik, Honduras, Nicaragua und Brasilien. Hier bilden das subtropische Klima und die Bodenverhältnisse ideale Voraussetzungen für den Tabakanbau. Als wichtigste Region gilt Vuelta Abajo, im Westen Kubas, dicht gefolgt von der Dominikanischen Republik, nur sechzig Meilen südöstlich von Kuba entfernt. Honduras rangiert direkt dahinter, gleichsam mit Nicaragua, einem wichtigen Lieferanten für würzige Einlageblätter. Erwähnenswert ist auch Sumatra; die indonesische Insel wird für ihren recht milden und dennoch würzigen Tabak geschätzt. Einfacher Aufbau Eine Zigarre besteht aus einer Einlage aus getrockneten und fermentierten Tabakblättern. Die Einlage, auch «Puppe» genannt, macht letztendlich den Geschmack der Zigarre aus. Bis zu vier Tabaksorten kommen hier zum Einsatz. Die Einlage wird vom Umblatt in ihrer Form gehalten. Über dem Umblatt liegt das Deckblatt, ein äusserst exakt geschnittenes Tabakblatt. Entgegen allen Gerüchten lässt sich die Stärke der Zigarre nicht aus der Farbe des Deckblatts ableiten. Ein helles Deckblatt weist nicht unbedingt auf eine milde Zigarre hin, ein dunkles Blatt kann ebenso fein und mild schmecken. Der bedruckte Ring aus Papier wird Bauchbinde oder Banderole genannt. 136
Zigarren
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Zigarren
Abwechslungsreiche Formate Länge und Durchmesser haben in Wechselwirkung grossen Einfluss auf den Geschmack einer Zigarre. Formate mit grösseren Ringmassen sind in der Regel besser gerollt und bieten einen gleichmässigeren Rauchgenuss. Die bekannteste Form ist wohl die Corona, die man etwa dreissig Minuten geniessen kann. Abwandlungen davon sind die grössere Double Corona oder die kleine Petit Corona. Die Panatela kommt als dünnes Format den Zigarillos näher. Im Gegensatz hierzu ist eine Robusto zwar um einiges dicker, aber vergleichsweise kurz. Das Churchill-Format kombiniert Länge mit Dicke. Figurados sind Zigarren, deren Kopf und manchmal auch das Brandende sich verjüngen. Bekannt ist das Torpedo-Format. Als Sonderformat wird es nur von den erfahrensten Torcedores, den Zigarrenrollern, hergestellt. Dementsprechend ist die Qualität. Handgemacht oder maschinell Ein wichtiges Indiz für die Qualität einer Zigarre ist die Einlage. Handelt es sich um einen Shortfiller, werden geschnittene oder gerissene Tabakstücke verwendet. Hier kommen oft Maschinen zum Einsatz. Anders bei den Longfillern – alle Havannas sind Longfiller: Sie werden komplett von Hand gerollt. Ihre Qualität ist ungleich höher, wenn auch teurer. Inzwischen sind auch Mediumfiller mit etwas grösseren Blattteilen auf dem Markt, halb von Hand, halb maschinell gefertigt. Ein weiteres Merkmal: Die Kappen maschinell gefertigter Zigarren laufen spitz zu, anstatt eine Rundung aufzuweisen. Dies trifft natürlich nicht auf Sonderformate wie den Torpedo zu.
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Zigarren
Form Grundformate (kubanische Fabriknamen)
Länge in Inches (mm)
Ringmass in Inches (mm)
Double Corona (Prominente)
7,6 (193)
0,76 (19,5)
Especial (Laguito Nº- 1)
7,5 (191)
0,60 (15,1)
Churchill (Julieta Nº- 2)
7
(178)
0,75 (18,7)
Lonsdale (Cervante)
6,5 (165)
0,67 (16,7)
Corona (Cohiba)
5,5 (140)
0,67 (16,7)
Torpedo (Campana)
5,5 (140)
0,82 (20,6)
Robusto/Rothschild
5
(127)
0,79 (19,8)
Petit Corona (Mareva)
5
(127)
0,67 (16,7)
Panatela (Laguito Nº- 3)
4,5 (114)
0,44 (10,3)
0
50
100
150
200 mm
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Zigarren
Don’ts Zigarre in Portwein oder Brandy stippen – eine Gewohnheit, die Churchill nachgesagt wird. Die Glut so lange wie möglich halten. Das beeinträchtigt den Zug. Die Zigarre auf der Längsseite erwärmen. Inzwischen unüblich. Zu schnell rauchen. Zigarrengenuss braucht Zeit. Zigarren und Zigaretten am falschen Ort und zur falschen Zeit rauchen: während des Essens und in Gegenwart von Nichtrauchern.
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Sauber anzünden Das richtige Präparieren einer Zigarre ist eine Kunst. Dazu muss zunächst das Mundstück angeschnitten werden. Zu diesem Zweck benutzt man einen Cutter. Für längere und dickere Formate empfiehlt sich das Öffnen der Zigarre mit einem Bohrer. Danach wird die Zigarre idealerweise mit dem Gasfeuerzeug oder mit einem Streichholz erwärmt, bis sich ein kleiner Aschering bildet. Bitte nicht in die direkte Flamme halten. Erst dann den ersten Zug nehmen. Und kein Benzinfeuerzeug benutzen, das beeinträchtigt den Geschmack. Genüsslich rauchen Zigarren werden nicht inhaliert, sondern gepafft. Nicht zu stark ziehen. Zu hohe Temperaturen beeinträchtigen das Aroma. Das letzte Drittel der Zigarre dient als Filter und sollte nicht aufgeraucht werden. Gute Longfiller-Zigarren können Sie bis zum letzten Viertel rauchen. Streifen Sie die Asche nicht ab; sie fällt von selbst, wenn sie etwa zweieinhalb Zentimeter lang ist. Stilvoll verlöschen Zum Schluss lassen Sie die Zigarre ausglimmen. Auf keinen Fall ausdrücken – es sei denn, es lässt sich gar nicht vermeiden. Dann können Sie Ihre Zigarre zu einem späteren Zeitpunkt wieder anzünden. Auch wenn die Zigarre mehrere Stunden ruht, schmeckt sie meist. Zigarren mit grossem Ringmass bleiben sogar noch länger rauchbar.
Zigarren
Anschneiden. Gehen Sie mit Sorgfalt vor. Eine schlecht angeschnittene Zigarre wird Ihr Vergnügen mindern.
Anzünden. Waagerecht in der Hand, nicht im Mund. Drehen Sie die Zigarre, so wird das Brandende gleichmässig entfacht.
Blasen. Das Brandende sanft anblasen, bis es glüht. Dies bewirkt ein ebenmässiges Brennen der Zigarre.
Entzünden. Waagerecht zwischen die Lippen, langsam ziehen und drehen. Nach fünfzehn Sekunden wird sie entzündet sein.
Rauchen. Achten Sie darauf, dass der Kopf nicht zu nass wird. Einspeicheln lässt sie zu stark ziehen.
Verlöschen. Beträgt der Abstand zur Bauchbinde etwa zweieinhalb Zenti meter, gehen gute Zigarren oft selbst aus.
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Zigarren
Tipps und Tricks Humidor zu trocken? Die Unterseite von aussen mit fliessendem Wasser befeuchten und ein, zwei Tage samt Zigarren in einen luftdichten Beutel packen. Für die Reise die Zigarren luftdicht verpacken, damit sie nicht austrocknen. Unterwegs mit dem Flugzeug: Packen Sie die Zigarrenkiste ins Handgepäck. Im Laderaum sind die Temperaturschwankungen zu stark. Für Kurzreisen lohnt sich ein Taschenetui.
Welche Zigarre passt wann Die Corona eignet sich hervorragend für die Verlängerung des Mittagessens. Die Gran Corona ist die ideale Begleitung für eine Stunde Müssiggang. Den krönenden Abschluss eines grossen Abendessens bildet die Double Corona. Befinden Sie sich unter Nichtrauchern, fragen Sie nach, ob Rauchen erlaubt ist. Allgemein sollten Sie in einer grossen Runde erst nach dem Dessert rauchen, als Kompromiss an die Nichtraucher. Professionell testen Die Qualität einer Zigarre lässt sich klar überprüfen. Nur bitte nicht zwischen den Fingern rollen und ans Ohr halten: Diese schlechte Sitte wird in der Zigarrenwelt als «Lauschen» bezeichnet und weist Sie gleich als kompletten Anfänger aus. Genau hinschauen Machen Sie beim Kauf die Zigarrenkiste ruhig auf. Sitzen die Bauchbinden gerade, sind alle Deckblätter in die gleiche Richtung gerollt, weisen alle Zigarren die gleiche Farbe auf? Die Deckblätter sollten einen leichten Glanz haben, unbeschädigt sein und nicht durch hervortretende Adern auffallen. Konzentriert riechen Riechen Sie an zwei oder drei Exemplaren. Zwar darf der Duft subtil ausfallen, er muss aber merklich präsent sein. Ist das nicht der Fall, wurden die Zigarren wahrscheinlich falsch gelagert. Ein leichter Ammoniakgeruch zeigt an, dass die Reifezeit des Tabaks zu kurz war oder keine ordentliche Fermentierung stattfand. Vorsichtig fühlen Zigarre sanft zwischen Finger und Daumen drücken. Sie sollte leicht nachgeben und wieder ihre ursprüngliche Form annehmen. Ist das Deckblatt von minderer Qualität oder sehr trocken, knackt es. Auch darf sich die Zigarre nicht zu weich anfühlen, sonst ist die Einlage für dieses Format zu knapp bemessen. Auf diese Weise brennt die Zigarre zu schnell, während eine zu dicht gerollte schlecht zieht.
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Zigarren
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Was mache ich, wenn etwas schief geht Schwierigkeiten meistern
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Fettn채pfchen Beschwerden Entschuldigungen
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Niemand ist perfekt. Aber Sie wissen sich perfekt aus peinlichen Situationen zu befreien. Jedem kann ein Malheur passieren. Irrtümer, Wissenslücken oder Momente mangelnder Selbstkontrolle lassen sich nun einmal im Alltag nicht ausschliessen. Im Gegenteil – sie lassen uns menschlicher erscheinen. Die Frage ist nur, wie befreit man sich aus einer peinlichen Situation? Tiefer und tiefer hineinreden macht manches Fettnäpfchen schlimmer. Ebenso kann eine falsch verstandene Beschwerde zu noch härteren Konfrontationen führen. Im folgenden Kapitel lesen Sie, wie Sie Fauxpas meistern können, was eine formvollendete Entschuldigung ausmacht und welche Schlüsse sich aus einem professionellen Beschwerdemanagement ableiten lassen. Wir helfen, jederzeit die Form zu wahren, und seien die Situationen auch noch so schwierig.
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Fettnäpfchen
Nehmen Sie es leicht. Helfen Sie anderen und sich selbst. Mit Charme und Diplomatie. Don’ts Tiefer reinreden. Lieber Themenwechsel herbeiführen, auch wenn es abrupt klingt. Auflaufen lassen. Erkennen Sie ein Unglück, wenden Sie es ab. Wann und wo immer Sie können. Schadenfreude. Das passt zu kleinen Kindern. Nicht zu Ihnen.
Nehmen Sie peinliche Situationen gelassen und bewahren Sie Contenance. Je verkrampfter Sie reagieren, desto dramatischer wird es. Aus Versehen Kleckert ein Gast, übersehen Sie es. Fällt ein gefülltes Glas um, bitten Sie eine Servicekraft um Unterstützung. Auf den Boden gefallenes Besteck sollte ebenfalls durch den Service ersetzt werden. Stückchen, die vom Teller gefallen sind, legen Sie mit Ihrem Besteck zurück auf den Teller. Zuvorkommend bleiben Beflecken Sie versehentlich den Anzug Ihres Kunden, bitten Sie um Verzeihung, übernehmen Sie die Reinigungskosten und senden Sie eventuell am folgenden Tag einen Blumenstrauss zu. Zurückgehen lassen Fliegen im Glas nicht mit den Fingern herausnehmen, verwenden Sie ein «unbenutztes» Besteckteil. Oder bitten Sie den Kellner um ein neues Glas. Scheuen Sie sich nicht, Getränke und Essen freundlich zurückgehen zu lassen. Wie sich die Situation wendet Hosenschlitz offen Geben Sie dezent den Hinweis «Sie sollten Ihre Kleidung korrigieren». Essen zu scharf
Brot, Orangensaft und Joghurt helfen.
Herzhaftes Gähnen Täuschen Sie vor, sich den Mund abzuwischen, und gähnen Sie in die Serviette. 148
Fettn채pfchen
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Beschwerden
Jede Beschwerde ist eine Chance, nicht nur etwas wieder gut, sondern gleich besser zu machen. Häufen sich Beschwerden in einem bestimmten Bereich, kann das Unternehmen gezielt einschreiten. Beschwerdemanagement ist ein wichtiges Werkzeug zur Optimierung Ihrer Kundenbeziehungen. Schauen Sie also hin, wenn immer wieder die gleichen Probleme auftauchen. Das sind konkrete Hinweise, die ein sofortiges Handeln erfordern.
Don’ts Barrieren aufbauen. Immer nach Auswegen suchen. Persönlich nehmen. Sie vertreten ein Unternehmen und sind oft als Mensch gar nicht gemeint. Antipathie zeigen. Der Kunde ist König.
150
Falsche Schuldzuweisungen Ein Kunde beschwert sich massiv am Telefon: Fühlen Sie sich in die Situation ein und nehmen Sie jede Klage ernst. Verdächtigen Sie nie den Beschwerdeführer, selbst schuld zu sein. Das ist unkonstruktiv und hilft in der momentanen Lage nicht weiter. Schieben Sie auch nicht Ihren Mitarbeitern die Schuld in die Schuhe. Das ist nicht nur unkonstruktiv, sondern in höchstem Masse unkollegial. Ruhe bewahren Bleiben Sie gelassen. Erklären Sie sich zum Verbündeten, egal, wie hart man Sie attackiert. Und lassen Sie sich nicht auf das Niveau verbaler Ausrutscher ein. Schimpfwörter überhören Sie geflissentlich. Sie müssen nicht mit gleichen Waffen antworten, das verstärkt den Konflikt. Leiten Sie stattdessen umgehend Massnahmen zur Problembeseitigung ein. Und bleiben Sie vor allem zu jedem Zeitpunkt objektiv und seriös.
Entschuldigungen
Nicht lange zögern und Probleme ehrlich ansprechen. So bleiben Sie glaubwürdig. Gerade in der Weise, wie sich Unternehmen entschuldigen – und Sie verkörpern ein Unternehmen –, zeigt sich wahre Firmen kultur. Punkten Sie hier für sich und Ihren Arbeitgeber. Die meisten Menschen haben ein klares Rechtsbewusstsein und können aus diesem Wissen heraus sehr genau verzeihen oder beurteilen. Eine formvollendete Entschuldigung wird deshalb ihre Wirkung nicht verfehlen. Initiative ergreifen Liegt es in Ihrer persönlichen Macht, einen Weg zu korrigieren, sollten Sie keine Zeit verlieren. Setzen Sie Ihr Vorhaben gleich in die Tat um. Formulieren Sie schriftlich oder mündlich eine standesgemässe Entschuldigung. Nur sollte es schnell geschehen, bevor die Emotionen eskalieren. Und bieten Sie eine Wiedergutmachung an. Bekunden Sie zumindest Ihren Willen dazu. Sollten Sie die schwierige Situation nicht gleich lösen können, vereinbaren Sie unbedingt einen Termin.
Tipps und Tricks Sich lieber einmal zu viel als einmal zu wenig entschuldigen. Das französische «Pardon» wirkt beflissener als ein gemurmeltes «’tschuldigung». «Verzeihen Sie» klingt in der Formulierung etwas individueller und persönlicher.
Leicht machen Verhält es sich anders herum – Sie erhalten eine Entschuldigung –, erleichtern Sie Ihrem Gegenüber die peinliche Situation. Nehmen Sie die Entschuldigung an und geben Sie ihm das Gefühl, alles ist bereinigt.
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N端tzliches auf einen Blick Stichwortregister Quellennachweis
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Stichwortregister
A Abbinder 64 Abendgarderobe 42f., 45 Abkürzungen 64f., 81, 125 Absagen 80 Abschied 74ff., 105, 110 Accessoires 31, 48f. Akademiker 68, 72 Allein mit einem Kunden 112 Amtsinhaber 68, 70ff. Anlässe 5, 42f., 45, 52f., 80f., 91ff. Anrede 64, 68, 70ff., 87 Anschrift 70ff. Antwort 37, 64f., 68, 80f., 91, 148 Anzug 38, 40ff., 46, 49f., 57, 105, 146 Aperitif 99, 101f., 130 Apéro 91, 99, 105 Arbeitslunch 81, 98, 114 Atem 54 Atmosphäre 25, 32, 36f., 62f., 76, 78f., 94, 145f., 148f. Aufbruch 76, 102 Auftreten 5, 21, 25, 27, 31ff., 46 Augen 48 Ausland 61, 83, 86
Bekleidung 27, 31, 36, 38, 40ff., 57, 83, 86, 146 Beschwerden 145, 148f. Besprechung 25, 66, 98, 114 Besteck 92, 94, 96f., 103, 146 Bestellung 92 Bewirtung 80, 91f., 98 Bezahlen 92, 97 Blazer 42 Blend 128, 131, 133 Blücher 47 Blumen 83, 146 Bluse 42, 49, 57 Body 42 Bordeauxglas 119 Bourbon 128ff., 133 Braun 38, 43, 46, 118 Brief 64ff., 70ff., 80 Brille 48 Brogue 45ff. Brot 92, 96f., 114, 146 Buffet 97, 99, 105 Burgunderglas 119 Business Suit 42f. Button-down-Kragen 51ff.
C B Casual 42f., 46f., 51, 99 Ballerina 47 Catering-Service 98 Bankett 80f., 105, 112f. Cava 116 Barrel 133 Charakter 36f., 94, 129 Baskenmütze 42 Charme 146 Bedanken 66f., 83, 110 Chrysanthemen 83 Beerdigung 83, 109 Clip Arts 64 Begleiten 33, 76, 102 Cocktailglas 101 Begleitschreiben 65 Cocktailparty 81, 100f. Begrüssung 23, 61, 74f., 78, 84, 87 Cutter 138 Beileidsbekundung 65 154
Stichwortregister
D Dank 66f., 83, 110 Datum 80 Dauer 80, 98, 110 Degustation 114, 120, 131 Dekolleté 38 Dessert 97f., 103, 114, 119 Dessertwein 119 Digestif 102, 114, 124ff., 130 Dinner 102f., 112, 124 Diplomatie 72, 81, 146 Doktortitel 68, 72 Dolmetscher 86 Dominikanische Republik 134 Doppelmanschetten 45 Double Corona 136f., 140 Drehtür 33 Dresscode 5, 31, 38, 42f., 45, 80, 105 Duft 54, 120, 124, 130, 140 Durchsetzungskraft, fehlende 37 Duzen 62f. E Ehrengast 102, 112f. Einladungen 61, 80f., 91, 99f., 102 Einsatz 21, 27, 110 Einstecktuch 48 Einweihungen 99 E-Mail 23, 64f., 80f. Empfang 42f., 74, 81, 94ff., 99, 102, 105, 112 Empfänger 64f., 75 Ende, Brief- 64f. Entschuldigungen 87, 145, 149 Erreichbarkeit 21, 23 Essen 81, 87, 91ff., 109ff., 120, 124, 128, 134, 138, 140, 146 Event 105
F Fahrstuhl 33, 76 Falten 40, 57 Familienname 23, 62, 64f., 68, 70ff., 75, 78, 84, 87, 102, 112 Farben 38, 40ff., 45f., 48ff., 83, 112, 114, 116, 118, 120, 125f., 130f., 134, 140 Fastenmonat 87 Fauxpas 31f., 36, 38, 41, 46, 50, 62, 64, 68, 74, 76, 83f., 86, 97, 100, 102, 112, 120, 126, 128, 138, 145f., 148 Fax 64f. Fermentierung 128, 140 Fersenfrei 45 Fersenmitte 41 Fest 42f., 45, 80, 83, 91f., 102, 105, 112f. Festgarderobe 42f., 45, 105 Fettflecken 57, 146 Fettnäpfchen 86, 145f. Feuer geben 138f. Firmenfeste 42f., 45, 80, 83, 91f., 102, 105, 112f. Fisch 97, 103, 114, 122 Flecken 48, 57, 146 Fleisch 97, 103, 114, 123 Fliege 43, 45, 53 Flipflops 46 Flirten 63 Formulierung 32, 64ff., 84, 149 Four-in-Hand 50f. Frack 43, 45, 53, 102 Frankierung 64 Freizeitkleidung 42f. Freunde 34, 99 Füllwörter 110
155
Stichwortregister
G Gänge, -Menü Gala Garderobe
98, 102f., 114, 140 42f., 105, 27, 31, 34, 36, 38, 40ff., 45ff., 57, 74, 83, 86, 92, 105, 146 Gast 33f., 76, 86f., 91f., 96, 98f., 102, 112f., 114, 120, 146 Gastgeber, Gastgeberin 33f., 80, 91f., 98, 102, 110, 112f., 120, Geburtstag 27, 83 Gedeck 103 Geduld 37, 63 Geflickt 46 Gehen, nach dem Essen 91f., 100 Gehör verschaffen, Tischrede 105, 109f. Gentlemen 31ff. Gepflogenheiten, Ausland 61, 86f. Gepäck 140 Geruch 54, 57, 120, 125, 130, 140 Geschenke 83, 109f. Geschäftsbeziehung 27, 98 Gesichtsausdruck 31, 36 Gesprächsbeginn, Small Talk 25, 78f. Gesprächsvorbereitung, Telefon 25, 84 Gesten 32, 36, 61, 118 Gestik 31, 36 Getreidearten 129 Getränke bestellen 92 Gilet 42f. Glanzeffekte 42f. Glas, anstossen 110 Grad, akademischer 72 Grenzwahrung 32 Gruppe 74, 92, 113 Grussformel 64 Grüssen 64, 68, 75, 78, 87, 110 Gürtel 43, 45, 48f. 156
H Haifischkragen 51, 52f. Hallo, im Brief 64f. Hals 50ff. Haltung 17, 31, 36, 102 Handbreit über dem Knie 38 Handelsbezeichnung, Wein 116 Hände reichen 74f., 76, 87 Handschlag 74f., 76, 87 Handschrift 64 Handtasche 34, 49 Handy 84 Häppchen 99 Hauptgericht 97f., 114 Havanna 130, 136f. Hektik 38 Helfen 27, 32ff., 65, 146 Hemd 40ff., 45, 50ff., 54, 57 Hochzeit 105, 109, 112, 114 Hose 38, 40ff., 47, 57 Hosenschlitz 146 Humor 50, 110 Hut 34, 74 I/J Identität 86 I-Tafel 113 Jacke 42 Jackett 32, 38, 40, 42, 50, 74 Japan 87, 128 Jod 130 Joghurt 146 Jubiläum 27, 83, 102 K Karten, Tisch-
102, 112
Stichwortregister
Kentkragen Klang, Stimme Kleidung
43, 51ff. 37 27, 31, 34, 36, 38, 40ff., 45ff., 57, 74, 83, 86, 92, 105, 146 Knoten 51ff. Knöpfe 40f., 45, 49, 51 Kollegen 62f., 68, 74, 78, 83f., 86, 92, 110 Konflikt 148 Korken 120, 124 Körpereinsatz 110 Körperhaltung 31 Körperlänge 52 Korrespondenz 61, 64ff. Koscheres, Essen 114 Kostüm 38, 42, 46, 49, 105 Kragen 42f., 45, 50ff. Krawatten 50ff. Kühlmanschette 118 Kundenbeziehung 109, 148 Kundenehepaar 113 Kundenempfang 74, 99, 112f. Kundenzufriedenheit 21 L Ladies 31ff., 87 Lagerung 124, 126, 130, 133 Laufmaschen 57 Lift 33, 76 Liköre 100f., 116, 124 Lippenstift 54, 57 Lochmuster 45ff. Longdrinkglas 101 Lunch 98, 114 M Maischen 128 Make-up 54
Malheur 145f. Mälzen 128 Manschetten, -knöpfe 41, 45, 49 Mantel, in den Mantel helfen 27, 32, 34 Martini 99, 101 Maschinell gefertigte Zigarren 136 Massgeschneidert 38, 40 Meeting 25, 74, 76, 84, 98 Menü, -abfolge, -vorschlag 92ff., 99, 102f., 114 MfG 64 Mimik 31, 36 Missverständnisse 62, 80, 91 Mit den Fingern 100, 103, 146 Mitarbeiter 33, 61ff., 74ff., 78, 81, 92, 97f., 112f., 148 Mittagessen 98, 140 Mokka 102 Moselwein 116 Musik 105 Muster 38, 40ff., 45ff., 50 N Nachschenken 120 Nähte 46f. Nichtraucher 138, 140 Nosing-Glas 129, 131 Notfall 31, 57, 126 O Obstler 101 Olive, aus dem Glas nehmen 100 Oxford 45ff. P Pardon 87, 145, 149 Passform 40 Pause 37, 79, 98, 103 157
Stichwortregister
Peinlichkeiten 79, 145f., 149 Perlencollier 49 Perlwein 116 Petit Corona 136f. Persönliche Pflege 54 Pflichten 34, 91 Placement 109, 112f. Platz nehmen 32 Platzierung 112f. Politik 63, 112 Port Wood Finish 133 Portemonnaie 49 Portionen 114 Portwein, -glas 101, 119, 124, 133, 138 Prince Albert 50, 53 Privatleben 31f., 62 Pünktlichkeit 81, 100, 105 Pumps 46f. Pure Pot Still 133 Q Qualm 57 R Rang, -abfolge 32ff., 63, 75, 78, 112 Rasur, tägliche 54 Rauchen 87, 134, 138ff. Rebgürtel 116 Rechnung 67, 92, 97 Rechtschreibung 65 Rede halten 83, 97, 105, 109f. Regionen, Wein 116 Regionen, Whisky 129 Reifung 128 Reihenfolge, Menü- 92, 114 Reinigung 54, 57, 146 Reise 61, 76, 79, 86f., 140 158
Religion 79 Respekt 27, 32, 62, 86 Restaurant 33f., 91ff., 98, 102, 120 Revers 38 Riechen, Weinprobe 120 Riesling 119, 122 Ring 41, 48f. R. s. v. p. 125 Rock, -länge 38, 42, 47 Rosé, -glas 118f., 122 Rotwein, -glas 99, 103, 118ff., 122f. Rückruf 84 S Säfte 57, 99, 119, 146 Sandaletten 46 Sauvignon 122f. Schimpfwörter 148 Schirm 34, 42 Schmuck 42, 48f. Schrift 64f. Schuhe 31, 42f., 45ff. Schuldzuweisungen 148 Schultern, bedecken 38, 42 Schweiss 54 Schärpe 45 Sedimente 118 Seidentuch 49 Sektkelch 101 Selbstbedienung 97, 120 Selbstkontrolle 145 Service 5, 21, 67, 92ff., 102, 120, 146 Serviette 97, 120, 146 Sherryglas 101 Siezen 62f. Single Malt 130, 133 Sitz, Kleidung 38, 40f., 49, 50
Stichwortregister
Sitzordnung 102, 109, 112f. Slipper 46 Small Talk 61, 79 Smart Casual 42f., 99 Smileys 64 Smoking, -hemd 43, 45, 53, 105 Sneakers 43, 46 Socken 41, 45 Sohlen 46 Spenden, erteilen, empfangen 83 Spirituosen 100, 124 Spitzen 51 Sportliche Kleidung 42f., 45ff. Sprache 31, 37, 64f. Spreizkragen 51, 52f., 79 Statur 40, 52 Stegreif 110 Stilbruch 102 Stimmlage 36f., 84 Straight 128, 130, 133 Strassenanzug 42f. Stress 38, 54 Strumpfhose 42, 57 Strümpfe 38, 41f., 45 Süssweine 99 T Tabak 134, 136, 140 Tabkragen 51ff. Tabuthemen 79 Tafeln 112f. Tagesform 32 Tagesgeschehen 79 Tannin 118, 120, 122 Tanz 105 Taschenetui 140 Tasting 129ff.
Taxi 27, 33, 76 Telefon 23, 61, 68, 80, 84, 148 Temperatur 25, 42, 118, 124, 128, 138 Termin 76, 84, 86f., 149 Tischformen 112f. Tischkultur 98 Tischmanieren 5, 98, 109 Tischordnung 112f. Tischrede 105, 109f. Torpedo, Zigarren 136f. Treppe, hinauf, hinunter 33 Trinkgeld 92 Trinkreife 118 Trinkspruch 110 T-Shirt 42f. Tulpe, Glas 129, 131 Tumbler 129, 131 Turndownkragen 51ff. Turnschuhe 43, 46 Tür, aufhalten 33 U U. A. w. g. 81 U-Tafel 113 Uhrzeit 80f. Umblatt 134 Umgangsformen 32 Umgebung 110 Universalglas 119 Unkollegial 148 Unterschrift 64f. V Verabschiedung 74, 76, 105 Veranstaltung 80, 83, 105 Verbeugung 87 Vereinbarung 76 159
Stichwortregister
Verhalten 5, 27, 31ff., 61, 86 Verhandlung 86 Verlässlichkeit 27 Versprecher 37 Verspätung 81, 87 Vertraulich 62, 65 Visitenkarte 48, 75, 87 Vorgesetzter 33, 62f., 74f., 78 Vorlegen, am Buffet 97 Vorlieben, Gast 27, 83 Vorschläge 5, 27, 92, 114 Vorspeisenbesteck 97f., 103, 114 Vorstellen, sich, andere 78 Vortritt lassen 32f., 92 W Warming-up 79 Wäscherei 54 Wein 57, 92ff., 99, 101, 103, 105, 109f., 116, 118ff., 122ff., 138 Werbeaufdrucke 48 Wertschätzung 27, 32, 83, 98, 124 Wetter 79 Whisky 100f., 109, 128ff., 133 Widmungskarte 83 Wiedergutmachung 149 Wiedersehen 76 Windsor, Krawattenknoten 50, 52 Wissenslücken 145 X/Y/Z Zeitpunkt, richtiger Zigaretten Zigarren Zuhören
160
81, 84 54, 57, 120, 138 134, 136ff. 36f., 79
Quellennachweis
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SOLS 5 2501261 06.2007
Credit Suisse 8070 Z端rich