Leseprobe – Stiftung&Sponsoring 01.21

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Das Magazin für NonprofitManagement und -Marketing

Gemeinsam: Stiftungen vernetzen sich international

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Rote Seiten: Die internationale Vernetzung von Stiftungen Herausgeber: DSZ − Deutsches Stiftungszentrum GmbH, Erich Steinsdörfer Institut für Stiftungsberatung Dr. Mecking & Weger GmbH, Dr. Christoph Mecking www.susdigital.de


Rote Seiten 01.21

Die internationale Vernetzung von Stiftungen Beweggründe, Bedingungen, Beispiele

Internationale Vernetzung von Stiftungen

Entwicklungszusammenarbeit: Von ihrer Bedeutung und einem begründeten Optimismus Martin Block und Christian Veh

Fünf Jahre Service für Stiftungen und Philanthropie Eine Zwischenbilanz Martin Block

Stiftungen vernetzen sich international Der Pandemie sowie der Klima- und Biodiversitätskrise als Teil der Lösung gemeinsam entgegentreten Klaus Milke

Warum die Entwicklungszusammenarbeit Stifterinnen und Stifter braucht Rafael Teck

Gemeinsam stärker in Europa und weltweit Wie Stiftungen sich international vernetzen können Anke Pätsch

Gutes tun über alle (rechtlichen) Grenzen hinweg?

Zur Rechtslage bei der internationalen Zusammenarbeit von Stiftungen Oliver G. Rohn

Public-Philanthropic Partnerships

Private Stiftungen als wichtige Partnerinnen der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) Jette Altmann, Gideon Kletzka und Anda Ruf

Stiftung&Sponsoring RS 01.20

Martin Block, Engagement Global gGmbH (Herausgeber)

Stark im Lokalen

Über Vernetzung werden die europäischen Bürgerstiftungen stärker Anja Böllhoff

Gemeinsam zu mehr Wirkung

Mit der SDG Philanthropy Platform können sich Stiftende noch einfacher international vernetzen Nadya Hernández

Investieren mit Impact: die nächste Generation von Anlagen und Investoren

Warum wir auf die Wirkung unserer Investitionen achten sollten Judith Helfmann-Hundack

OroVerde: Gemeinsam für die Tropenwälder der Erde Martina Schaub

Internationale Stiftungsarbeit

Im Spannungsfeld zwischen Empathie und Professionalität Ralf Tepel

Landwirtschaft, Wasser, Gesundheit: drei Themen, ein Ansatz

TeamUp: Stiftungen und das BMZ arbeiten gemeinsam in Uganda Jesko Johannsen

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Editorial

Für weniger Abstand Liebe Leserin, lieber Leser, dass bereits ein Jahr seit dem Auftreten von COVID-19 wirksame Impfstoffe gegen das Virus bereitstehen, ist das Ergebnis einer beeindruckenden internationalen Zusammenarbeit. Gegen alle Tendenzen zur Isolation und Abschottung, wie sie auch exemplarisch in der Auseinandersetzung um den Erwerb und die Verteilung dieser Vakzine deutlich werden, hat die Bewältigung dieser Herausforderung gezeigt, zu welchen guten Ergebnissen eine weltweite Kooperation führen kann. Auch in der Zivilgesellschaft zeigt sich ein Trend zur internationalen Vernetzung. Vor allem in den ROTEN SEITEN zeigt diese Ausgabe Beweggründe, Bedingungen und Beispiele dieser Entwicklung auf. Die Akteure in Stiftungen und Nonprofits nutzen dabei bestehende Freiheitsräume und unternehmen es, diese gegen staatliche Versuche zur Einschränkung („shrinking spaces“) zu verteidigen und sogar weiter auszubauen. Sie tun dies idealerweise als Impulsgeber eines gesellschaftlichen Wandels und geben der Überzeugung Ausdruck, dass sie dabei wichtige Werte wie Menschenwürde, Freiheit und Demokratie leben und verteidigen. Auf diesem Fundament sicher stehend, können sie Chancen der Zukunft nutzen und ihren Herausforderungen begegnen. Leider bekommt der Nonprofit-Bereich seit Jahren die Folgen einer Normgebung zu spüren, die auf die Vermeidung tatsächlicher oder vermeintlicher Missbräuche gerichtet ist. Diese Entwicklung zu Verrechtlichung und Bürokratisierung scheint geradezu unumkehrbar. Auch in einer komplexen Welt allerdings muss es das Ziel sein, dass angemessene Freiheitsgrade gewährleistet bleiben und der Aufwand zur Erfüllung administrativer Pf lichten ein vertretbares Maß nicht überschreitet. Komplizierte Regelungen müssen verständlich formuliert werden, um Akzeptanz gerade bei Stiftern und Ehrenamtlichen

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zu schaffen, die durch die Anforderungen oft überrascht oder überfordert sind. Mit dem Jahressteuergesetz 2020 hat es immerhin Erleichterungen im Gemeinnützigkeitsrecht gegeben. Trotz zahlreicher öffentlich diskutierter Forderungen haben indes Wille und Kraft gefehlt, eine umfassendere strukturelle Reform vorzubereiten oder z. B. Möglichkeiten und Grenzen politischer Betätigung gemeinnütziger Organisationen näher zu bestimmen. Zur Reform des Stiftungsrechts ist der Referentenentwurf aus dem Bundesjustizministerium überwiegend als unbrauchbar zurückgewiesen worden. Seine Umsetzung würde einen Rückschritt bedeuten für Stifter- und Stiftungsfreiheit. Fallen die derzeit noch bestehenden Gestaltungsmöglichkeiten weg, wäre vielleicht tatsächlich „niemandem“ mehr zu „raten, überhaupt eine Stiftung zu gründen“, wie es Patrick Knodel in diesem Heft behauptet. Um solche Zukunftsthemen zu diskutieren, beginnt mit dieser Ausgabe eine neue Reihe zur „Reformdebatte“. Es wird darauf ankommen, so hat es die neue Berliner Engagementstrategie formuliert, uns den Wert des freiwilligen Engagements für den Zusammenhalt unserer Gesellschaft bewusst zu machen und vor allem die guten Rahmenbedingungen für freiwilliges Engagement weiter zu verbessern. Dies gilt vor Ort wie auch in einem internationalen Maßstab. Bleiben Sie also gesund, mutig und zuversichtlich. Wir alle hoffen, bald wieder mehr Zeit zu haben für weniger Abstand.

Ihr Dr. Christoph Mecking Geschäftsführender Gesellschafter des Instituts für Stiftungsberatung, Berlin

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Inhalt

Inhalt 01.21 Schwerpunktthema: Gemeinsam: Stiftungen vernetzen sich international

Editorial 1

Für weniger Abstand Christoph Mecking

Kaleidoskop 4

Aktuelle Nachrichten

Akteure & Konzepte 6

Was meint ... Selmin Çalışkan

„Der Ausbruch der Pandemie hat den autokratischen Trend innerhalb Europas verstärkt.“

10 Österreichische Stiftungen setzen auf internationale Kooperationen Viele Projekte werden länderübergreifend geplant und durchgeführt Ruth Williams

12 Interview mit ... Rita Süssmuth und Marek Wallenfels

Wir brauchen einen Neuaufschlag für bessere Bildung

14 Digitale Bürgerstiftungen

„Es war noch nie so viel Akzeptanz für das Digitale da.“ Christiane Biedermann/ Stefan Nährlich

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16 Service, Kompetenz und Struktur

Ein Einblick in das Arbeitsprogramm der Deutschen Stiftung für Engagement und Ehrenamt Henning Baden/Nina Leseberg/ André Riemer

18 Augencheck per App

Eine internationale Kooperation hilft weltweit Blindheit zu verhindern Tanja Spiegel

Organisation & Kommunikation 20 Kunst und Geld (27) Kurt Buchwald: „Bonnie Prince Charlie and the happiness“, Schottland 2012 (2012) Hermann Büchner

21 Interview mit ... Patrick Knodel

„Ich würde niemandem raten, überhaupt eine Stiftung zu gründen.“

24 Interview mit ... Dr. Dr. Elisa Bortoluzzi Dubach

Die Vernetzung des internationalen Mäzenatentums

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Inhalt

26 Deutsch-französischer Dialog in der Philanthropie

Eine Veranstaltungsreihe der ASKO Europa Stiftung und der Fondation de France gibt Impulse Jean-Marie Adam/Frank Baasner

Finanzen & Vermögen 28 Interview mit ... Frank Wettlauffer

Mehr Eigeninitiative von Stiftungen

30 Philanthropie in Krisenzeiten Die Entwicklung des philanthropischen Vermögens in Deutschland, Österreich und der Schweiz Andreas Schiemenz

Recht & Steuern 34 Legatur (25) Testamentserrichtung

Anforderungen an Form und Inhalt Bernd Beder/Christoph Mecking

34 Persönliche Risiken für Stiftungsvorstände reduzieren

Kontrolle allein genügt nicht Thomas Schneider/ Gerhard F. Embser

36 Corona in der Stiftungsbilanz 2020

Risiken vollständig abbilden – Haftung reduzieren Matthias H. Appel

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38 Reformdebatte (1) Zukunftsweisend

Zur Diskussion um die Verbesserung der gesetzlichen Rahmenbedingungen für Stiftungen Christoph Mecking / Erich Steinsdörfer

Rote Seiten Die internationale Vernetzung von Stiftungen

Beweggründe, Bedingungen, Beispiele Martin Block (Herausgeber)

40 Die Reform des Gemeinnützigkeitsrechts

Das ändert sich für NPOs zu Beginn des Jahres 2021 Benjamin Weber

42 Aktuelle Entscheidungen Aus Rechtsprechung und Verwaltung

Bücher & Aufsätze 44 Rezensionen

Kunst und Recht, online und offline Christoph Mecking

Service & Aktuelles 48 Nachrichten & Vermischtes 48 Personen & Veränderungen 50 Preise & Auszeichnungen 50 Termine & Veranstaltungen 50 Impressum

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Akteure & Konzepte © Open Societiy Foundations

Was meint… Selmin Çalışkan

Direktorin für Institutionelle Beziehungen des Berliner Büros der Open Society Foundations

„Der Ausbruch der Pandemie hat den autokratischen Trend innerhalb Europas verstärkt.“ im Gespräch mit Erich Steinsdörfer, Stiftung&Sponsoring S&S: Frau Çalışkan, Sie verfügen über langjährige Erfahrung in großen NGOs im Bereich der politischen Anwaltschaftsarbeit und im Engagement für Menschenrechtsfragen, Entwicklungspolitik und Peacebuilding, sowohl in Deutschland als auch in Kriegs- und Konfliktregionen. Was macht Ihre Tätigkeit als Direktorin für Institutionelle Beziehungen im Berliner Büro der Open Society Foundations (OSF) aus? Çalışkan: Bei einer so großen, international arbeitenden privaten Förderstiftung kann ich auf meine Kenntnisse und Führungserfahrung im internationalen Umfeld zurückgreifen, um für unsere relativ neue Repräsentanz in Deutschland die richtigen Themen zu setzen und die dafür relevanten Beziehungen zu Politik, Zivilgesellschaft, Stiftungen und Medien aufzubauen. Wichtig ist für uns, Kontakt zu ausgegrenzten Gruppen aufzubauen, ihre Stimmen in die Politikentscheidungsebene hinein stärker zu machen. Wir haben während der COVID-Pandemie besonders Organisationen gefördert, die Gef lüchtete, Obdachlose, von Gewalt betroffene Frauen, Transsexuelle und ältere isolierte Menschen unterstützen. S&S: Wie lässt sich der Austausch und die Zusammenarbeit mit den rund 50 Hubs und Länderbüros der OSF beschreiben? Çalışkan: Die geographisch breite Aufstellung unserer Stiftungen verfügt über eine unglaublich große Fachexpertise zu vielen Themen und Ländern. Sie ist ein bunter Haufen mit vielen klugen Menschen, die Ideen zur Bewältigung von globalen Herausforderungen einbringen. Es werden

Zur Person Selmin Çalışkan ist Direktorin für Institutionelle Beziehungen im Berliner Büro der Open Society Foundations und vertritt letzteres in Deutschland in der Politik und Zivilgesellschaft, im Stiftungssektor und den Medien. Zuvor war sie als Generalsekretärin für Amnesty International Deutschland tätig. Sie arbeitete bei internationalen Organisationen der Entwicklungszusammenarbeit und Menschenrechte in Kriegs- und Krisengebieten, etwa für Medica Mondiale, die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit in Kabul sowie die European Women’s Lobby in Brüssel. Ihr Werdegang begann als Sozialarbeiterin bei den Migrantinnen-Selbstorganisationen Gülistan und Azade in Bonn und bei der Diakonie Wuppertal.

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alle vier Jahre gemeinsame Förderstrategien unter der Leitung unserer Hauptniederlassung in New York und den jeweiligen Regionen (Europa, Afrika, Lateinamerika, Asien) entwickelt. Darin werden die brennendsten Themen unserer Zeit, wie z. B. Klimagerechtigkeit, Fake News, Datenschutz und wachsende Ungleichheit in der Gesellschaft in Angriff genommen. Dazu werden Förderverfahren aufgesetzt und die dazu arbeitenden Organisationen und Institutionen stellen Anträge. S&S: Wie wählen Sie die Initiativen und Einrichtungen aus, die Sie unterstützen, und was sind wichtige Voraussetzungen für eine wirkungsvolle Arbeit im internationalen Netzwerk? Çalışkan: Bei uns können Organisationen jeder Größe, aus jedem Land Anträge im Rahmen unserer Strategien stellen. Erstens ist eine Arbeit dann wirkungsvoll, wenn sie Menschen erreicht, die Hilfe, Solidarität und Zugänge zu EntscheiderInnen, PolitikerInnen und Medien benötigen, um ihre Rechte und Interessen zu artikulieren. Zweitens versuchen wir immer Organisationen untereinander zu vernetzen anstatt, dass diese auf dem Fördermarkt konkurrieren müssen. Diese können dann gemeinsam wirkungsmächtiger gegenüber großen Institutionen, wie z. B. der Europäischen Kommission oder internationalen Konzernen agieren. Drittens ist neben der quantitativ messbaren Wirkung auch die qualitative Wirkung wichtig. Also nicht nur, wie viele Personen z. B. an einem Training zum Thema Umweltschutz oder Fake News teilgenommen haben, sondern auch, wie viele danach selber motiviert waren, eigene Aktivitäten zu entwickeln. Zusätzlich sind Stiftungen gefordert transformative Förderungspraktiken zu entwickeln, denn sonst verändert sich nichts an den Machtdynamiken innerhalb der Gesellschaft. Wir haben in den USA z. B. den Groundswell Fund unterstützt, der sich für den Zugang benachteiligter Frauen zu den Gesundheitsdiensten einsetzt. Wir wählten ihn aus, da die Leitungspositionen fast ausschließlich von schwarzen Frauen besetzt waren. Das hat die Erfolgsrate positiv verändert und gleichzeitig zur Sensibilisierung zu bestehenden strukturellen, rassistischen Ausgrenzungsmechanismen innerhalb des weißen USGesundheitssystems geführt. S&S: Die OSF verfügen über ein Netzwerk nationaler und regionaler Stiftungen sowie Büros, Organisationen und

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Akteure & Konzepte Projekte in mehr als 120 Ländern. Wie konkret arbeitet das Berliner Büro der OSF im europäischen Kontext mit NGOs, Stiftungen und anderen Akteuren der Zivilgesellschaft, aber auch der Politik zusammen? Çalışkan: Was uns von anderen Stiftungen unterscheidet, ist, dass wir neben der Projektförderung auch selber politische Anwaltschaftsarbeit über unsere europäischen Büros in Barcelona, Brüssel, London und Berlin leisten. Oft können wir auf eigene oder die Studien von Projektpartnern und Think Tanks zurückgreifen, um politische Forderungen mit Daten und Fakten zu unterfüttern, um an politische EntscheiderInnen heranzutreten. 2020 haben wir uns intensiv für „Rettungsschirme“ für die Zivilgesellschaft, ein Demokratiefördergesetz und eine progressive Gemeinnützigkeitsreform eingesetzt. Darüber hinaus haben wir viele intensive Gespräche in den Ministerien und dem Bundeskanzleramt zu der katastrophalen Situation von Schutzbedürftigen im Flüchtlingslager Moria geführt. Da wir viele Partner in Griechenland, Kroatien und Italien fördern, sind wir über die Situation informiert und bringen diese tagesaktuellen Informationen in Gespräche mit Bundestagsabgeordneten ein, verbunden mit der Aufforderung, sich für humanitäre und rechtsstaatliche Lösungen einzusetzen. Dadurch würden die Menschen und gleichzeitig unsere rechtsstaatlichen Standards geschützt. Es gibt nur wenige Stiftungen, die konkrete politische Anwaltschaftsarbeit betreiben. Daher habe ich mir als Aufgabe gesetzt, den Stiftungssektor mehr für die Gefahren zu sensibilisieren, die vom bestehenden Gemeinnützigkeitsrecht für unsere liberale Demokratie ausgehen. Denn zukünftig brauchen wir noch mehr Stiftungen, die sich dafür einsetzen, dass zivilgesellschaftlichen Organisationen nicht der Gemeinnützigkeitsstatus aberkannt wird, weil deren Aktivitäten von lokalen Finanzämtern als „zu politisch“ bewertet werden. Hier braucht es Rechtssicherheit und die Anerkennung, dass die Zivilgesellschaft eine Schlüsselakteurin für den Erhalt von Menschenrechten, Rechtsstaat und Demokratie geworden ist.

dann hätten weniger Frauen und Kinder Schutz vor häuslicher Gewalt. Zwischen Recht und Gesetz und dem einzelnen Individuum würde eine Lücke klaffen. Die Erfüllung des „Rechts auf Rechte“ für das Individuum, hängt vom Mut, Empathie und der Tatkraft zivilgesellschaftlicher Gruppen ab. S&S: Das Parlament hat Ende 2020 über die Rechte von Vereinen und Stiftungen im Jahressteuergesetz entschieden und dabei viele Forderungen der Zivilgesellschaft nach Erweiterung der steuerbegünstigten Zwecke in das politische Feld hinein nicht berücksichtigt. Was heißt das konkret für die Bearbeitung gesamteuropäischer Aufgaben? Welche Lösungsmöglichkeiten sehen Sie hierfür? Çalışkan: Wir freuen uns darüber, dass jetzt neue gemeinnützige Zwecke, etwa die Förderung der Hilfe für Menschen, die aufgrund ihrer geschlechtlichen Identität oder Orientierung diskriminiert werden, die Förderung des Klimaschutzes und des Freifunks den Handlungsspielraum zivilgesellschaftlicher Organisationen erweitern. Leider wurde die Hauptforderung nach Rechtssicherheit für politische Aktivitäten nach wie vor nicht erfüllt, obwohl sich viele Bundesländer im Bundesrat dafür ausgesprochen hatten. Die politische Beteiligung gehört zum modernen Verständnis von Zivilgesellschaft, in dem nicht-staatliche und nicht-kommerzielle Akteure in der Funktion als „watch-dogs“ von Menschenrechten und Rechtsstaatlichkeit, als Anwälte für Themen auftreten. Dieses moderne Verständnis von Zivilgesellschaft ist auch eine Lehre der Umbrüche in Osteuropa, die wir selber als Stiftung mit initiierten. Diese politische Zivilgesellschaft ist es, die Demokratie in Belarus, Ägypten, Ungarn, Türkei, China, Tunesien oder Venezuela einfordert und vorantreibt. Dieses Engagement braucht natürlich auch Deutschland. Zum modernen Verständnis gehört, dass gemeinnützige Zwecke selbstverständlich mit politischen Mitteln verfolgt werden können, etwa mit Demonstrationen und mit Forderungen an die Politik. Solche Mittel machen keinen Verein zu einer Partei, so lange dieser nicht zu einer Wahl antritt. Im Gegenteil wird mit Kampagnen, Petitionen und Appellen an Parteien und Parlamente deren Rolle in der repräsentativen Demokratie anerkannt. Leider waren CDU und CSU nicht bereit, Klarstellungen ins Gesetz zu schreiben. Viele FinanzbeamtInnen und Vereine wären für eine gesetzliche Klarstellung dankbar gewesen, weil ihnen klare Leitlinien zur Rechtssicherheit fehlen. Die meisten Vereine werden ehrenamtlich von Laien betrieben und gegründet, die sich nicht in lange Auseinandersetzungen um Satzungsdetails verstricken können. Ihnen fehlen dazu schlicht die Ressourcen. Die Union steht in der Verantwortung, für Klarheit zu sorgen, etwa durch Erlasse und Anweisungen der Landesfinanzministerien – damit der Handlungsspielraum für zivilgesellschaftliches Handeln in Deutschland nicht beschränkt wird. Wichtig für uns: Deutschland muss hier dringend vor der eigenen Türe kehren, um auf der europäischen Ebene als glaubwürdiger Demokratieverteidiger auftreten zu können.

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S&S: Welche Rolle spielt die Zivilgesellschaft für die Förderung von Demokratie, Rechtsstaatlichkeit, die Bekämpfung von Diskriminierung sowie die Teilhabe an Bildung und anderen Grundrechten? Welche (Vorbild-)Funktion hat die deutsche Zivilgesellschaft? Çalışkan: Eine aktive, selbständige Zivilgesellschaft bildet die Voraussetzung für das Funktionieren der Demokratie. Im “Verfassungsblog“ zum Beispiel werden die Verhältnismäßigkeit und Rechtsgültigkeit der CoronaRestriktionen regelmäßig für alle verständlich eingeordnet. Oder die Umsetzung internationaler und nationaler Abkommen und Gesetze wird erst durch die Expertise und Unterstützung von zivilgesellschaftlichen Organisationen für die Menschen nutzbar gemacht. Wenn es z. B. zu wenige Frauenhausplätze gibt, dann setzen sich feministische Organisationen dafür bei EntscheiderInnen ein und berufen sich auf die obligatorische Erfüllung ratifizierter Abkommen, wie die Istanbul-Konvention des Europarates. Wenn es diese Organisationen nicht gäbe,

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Akteure & Konzepte

Digitale Bürgerstiftungen „Es war noch nie so viel Akzeptanz für das Digitale da.“ von Christiane Biedermann und Stefan Nährlich (Berlin) Die Corona-Pandemie ist ein großer Verstärker. Sie verstärkt Notwendigkeiten. Notwendigkeiten, wie die Stiftungsarbeit digitaler aufzustellen.

Positive Erfahrungen Mit dem Ausbruch der Corona-Pandemie waren vor einem Jahr Bürgerstiftungen – wie viele andere gemeinnützige Organisationen – von heute auf morgen gezwungen, digitaler zu werden. Dabei lebt die Arbeit der Bürgerstiftungen vom Mitmachen vor Ort. Viele Projekte basieren auf persönlichem Kontakt. „Wir waren weder mental noch technisch auf digitale Rahmenbedingungen vorbereitet“, sagt Theophil Graband von der Bürgerstiftung Nürnberg. Dem Vorstandsvorsitzenden war im Frühjahr 2020 schnell klar, dass die Arbeitsfähigkeit der Stiftung online sichergestellt werden müsse. Diese Notwendigkeit „zur digitalen Transformation in Rekordzeit“ werde von Engagierten und gemeinnützigen Organisationen als „Überforderung und positive Erfahrung gleichermaßen beschrieben“, so die ZiviZ-Studie über die Lage des freiwilligen Engagements in der ersten Phase der CoronaKrise. Bei der Bürgerstiftung Nürnberg überwiegen die positiven Erfahrungen. Vorstandssitzungen finden mittlerweile regelmäßig als Videokonferenz statt. In Berlin musste die Bürgerstiftung Neukölln „für alle Beschäftigten und die ehrenamtlichen Vorstände schnell Wege finden, um in der neuen Lage zu kommunizieren und die notwendigen Verwaltungsarbeiten zu gewährleisten“, beschreiben die Vorstände Jean-Philipp Laville und Dr. Michael Siegel ihre Situation im März 2020. Die Vorstände suchten nach „einer Plattform aus einer Hand“, die „auch möglichst alle Bereiche der Stiftungsverwaltung mit Bürosoftware und Datenhaltung abdeckt. Und das zu überschaubaren Kosten.“ Ihre Wahl fiel auf Microsoft 365. Schrittweise führten die beiden Vorständen die kollaborative Software in der Bürgerstiftung ein. Dabei half ihnen, dass sie beruf lich über IT-Kompetenzen verfügen. Die BürgerStiftung Hamburg hatte schon vor der Corona-Pandemie die für ihre Arbeit notwendige Software eingeführt. Annika Jähnke unterstützt in der Stiftung hauptamtlich die Kolleginnen und Kollegen beim Einsatz von Software. Für sie sind digitale Lösungen ein „Tools in einem Werkzeugkasten, die dabei helfen, die Stiftungsarbeit besser zu machen“. Sie leitet außerdem das Projekt „Landungsbrücken – Patenschaften in Hamburg stärken“, welches Patenschaftsprojekte unterstützt und fördert, und sieht vor allem eine Chance in digitalen Treffen. Denn die Ehrenamtlichen kosten digitale Veranstaltungen weniger Zeit als die Analogen. Sie wüssten genau, wie viel Zeit sie dafür blocken müssten und könnten sich auch von zu Hause aus engagieren. „Es war noch nie so viel Akzeptanz für das Digitale da.“ Das müsse man nut-

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zen, um Arbeitsprozesse zu überprüfen und dort, wo es sinnvoll ist, mit digitalen Tools arbeiten.

Ungelöste Fragen Laut des „Reports Bürgerstiftungen“ der Stiftung Aktive Bürgerschaft, die im Mai/Juni 2020 alle Bürgerstiftungen befragt hat, arbeiteten 30 % der Bürgerstiftungen daran, ihre operativen Projekte und Aktivitäten trotz Covid-19 weiterhin zugänglich zu machen, auch in digitaler Form. Zudem erschließen sich Bürgerstiftungen sukzessive verschiedene digitale Lösungen – für die interne Stiftungsarbeit und mit Förderprojekten, für Online-Spenden, das Adressmanagement, Umfragen und Projektarbeit. Dabei stehen den „schnellen Erfolgen aber auch häufig ungelöste Fragen und Herausforderungen gegenüber“, so die ZiviZStudie. Die Stiftung Aktive Bürgerschaft unterstützt auch darum die überwiegend ehrenamtlich arbeitenden Bürgerstiftungen in ihrer digitalen Entwicklung. Dafür hat sie im Mai 2020 das Projekt „Digitale Bürgerstiftung“ gestartet.

Stiftungen und Digitalisierung: Die 4 M-Ratschläge

Digitalisierung ist hier als Mittel zur besseren Gestaltung der Betriebsabläufe einer Stiftung zu verstehen, also der Verwaltung im weiteren Sinne. Die Möglichkeiten der Digitalisierung können natürlich auch für die Verbesserung der Zweckverfolgung einer Stiftung genutzt werden, was hier jedoch nicht berücksichtigt werden kann. Die Ratschläge schöpfen sich aus Erfahrung sowie der Unterstützung und Zusammenarbeit mit vielen kleinen und größeren Bürgerstiftungen in Deutschland. Dabei verfolgen wir einen pragmatischen Ansatz und setzen auf Funktionalität.

Ratschlag 1: Die Megatrends beachten

Die Zukunft der Digitalisierung auch für kleine Stiftungen dürfte in der Cloud liegen. Dabei ist die vielgenannte Cloud einerseits ein Stück Hardware, das in einem Rechenzentrum läuft, zum anderen die damit verbundene Software, die ebenfalls im Rechenzentrum ausgeführt wird. Der große Unterschied zum PC im Büro einer Stiftungsgeschäftsstelle oder im heimischen Arbeitszimmer: Das Rechenzentrum fungiert als Server der Stiftung und ermöglicht allen die dazu berechtigt sind, 24 Stunden am Tag und sieben Tage die Woche, von jedem Ort der Welt aus über das Internet den Zugriff auf alle digitalen Unterlagen, Briefe, Kontakte, Fotos usw. der Stiftung. Der Zugriff erfolgt über einen gängigen Internetbrowser von einem PC aus oder über ein Mobilgerät. Der zweite große Unterschied liegt in den Aspekten von Datenschutz und Datensicherheit. Spätestens mit Einführung der DSGVO ist noch einmal deutlich geworden, welche Relevanz diesem Thema zukommt. Dabei ist davon auszugehen, dass ein in Deutschland oder der EU betriebenes Rechenzentrum Datenschutz- und Datensicherheitsanforderungen gewährleistet, die kleinere Stiftungen mit eigenen IT-Lösungen i. d. R. nicht erreichen können.

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Akteure & Konzepte Ratschlag 2: Dem Mainstream folgen

rische Anforderungen zu erfüllen und wirkungsvoll zu agieren. Dabei sollte nicht am falschen Ende gespart, sondern die Kosten gut geprüft und auch die Folgekosten berücksichtig werden. Für gemeinnützige Organisationen sind stark rabattierte oder kostenlose Angebote z. B. von Microsoft vorhanden.

Die Welt verändert sich schnell und die digitale Welt noch schneller. Daher stellt sich bei der Entscheidung über die Digitalstrategie einer Stiftung die Frage, wird es die Anbieter von digitalen Lösungen wie sie heute angeboten werden, auch in Zukunft, z. B. in zehn Jahren noch geben? Auch große Firmen können scheitern, aber die Wahrscheinlichkeit, dass Apple, Google oder Microsoft in zehn Jahren noch im Geschäft sind, ist doch deutlich größer als bei lokalen Softwareentwicklern, Spezialanbietern oder Freelancern. Auch in der Open-Source-Welt gibt es Mainstream, wie beispielsweise die weite Verbreitung des freien Content-Management-Systems Wordpress für Internetseiten zeigt. Mainstream heißt auch, die Zahl der Nutzer ist vergleichsweise hoch, Anwenderkenntnisse und Erfahrungen sind oft schon bei aktuellen oder künftigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern oder Ehrenamtlichen vorhanden. Gleiches gilt für Schulungen und Support.

Kurz & knapp Bürgerstiftungen entdecken Schritt für Schritt die neuen Möglichkeiten digitaler Lösungen für ihre Stiftungsarbeit. Für einen Teil der Bürgerstiftungen steht fest, die Vorteile der analogen und der digitalen Welt für ihre Stiftungsarbeit zu nutzen. Weil Bürgerstiftungen auf Wachstum angelegte Organisationen sind, werden digitale Lösungen dazu beitragen, dieses Wachstum zu ermöglichen, zu erleichtern und zu unterstützen.

Zum Thema

Ratschlag 3: Möglichst Modular vorgehen

Krimmer, Holger et al.: Lokal kreativ, finanziell unter Druck, digital herausgefordert. Die Lage des freiwilligen Engagements in der ersten Phase der Corona-Krise, 2020

Dass die Software webbasiert sein soll, ist sicherlich ein wichtiges Leistungsmerkmal. Darüber hinaus stellt sich die Frage, was muss die digitale Lösung für die Stiftung leisten? Wie groß soll die Integrationstiefe sein, braucht z. B. die Kontakteverwaltung auch eine integrierte Buchhaltung oder eine Schnittstelle, also die Möglichkeit des Datenexportes im richtigen Dateiformat, zu einem Buchhaltungsprogramm? Integrierte Softwarelösungen wie Microsoft 365 sind dabei hinsichtlich des Leistungsumfanges und der Kosten modular aufgebaut. Basisversionen decken weite Bereiche klassischer Büroanwendungen mit zusätzlichen Onlinediensten ab. Größere Pakete bieten mehr Leistung, zusätzliche Spezialfunktionen können über Programme von Drittanbietern hinzugefügt werden. Einen ähnlichen Ansatz verfolgt das Content-ManagementSystem Wordpress, das umfangreiche Basisfunktionen zur Verfügung stellt und zusätzliche Leistungen über sogenannte Plugins von Drittanbietern einbinden kann.

Stiftung Aktive Bürgerschaft (Hrsg.): Digitalisierung „Überforderung und positive Erfahrung“, bürgerAktiv Magazin, 2020 Stiftung Aktive Bürgerschaft: Report Bürgerstiftungen. Fakten und Trends 2020

in Stiftung&Sponsoring Nährlich, Stefan: Die Bürgerstiftung der Zukunft: Analog und digital, in: S&S 3/2020, S. 18–19, doi.org/10.37307/j.2366-2913.2020.03.10 Christiane Biedermann ist stellvertretende

Geschäftsführerin, Geschäftsbereich Kompetenzentwicklung und Digitale Lernformate in der Stiftung Aktive Bürgerschaft. christiane.biedermann@aktive-buergerschaft.de

Dr. Stefan Nährlich ist Geschäftsführer und Mitglied des Vorstandes der Stiftung Aktive Bürgerschaft. stefan.naehrlich@aktive-buergerschaft.de

Ratschlag 4: Realistisch beim Monetären sein

Gerade im ehrenamtlichen und gemeinnützigen Bereich wird der Anspruch, mit geringen Verwaltungskosten auszukommen, auch entsprechend gelebt. Gleichwohl ist eine gut organisierte Stiftungsverwaltung nötig, um gesetzliche und organisato-

““Expertise bei der Beratung von Stiftungen? BDO!” Branchencenter Stiftung & Non-Profit-Organisationen

Wenden Sie sich an die Stiftungs- und Sponsoring-Experten von BDO in Köln oder an einen unserer 25 weiteren Standorte in Deutschland, wenn Sie von Experten beraten werden und von unserer langjährigen Erfahrung profitieren wollen. Audit & Assurance | Tax & Legal | Advisory www.bdo.de BDO ist der Markenname für das BDO Netzwerk und für jede der BDO Mitgliedsfirmen. © 2016 BDO.

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Service & Aktuelles

Preise & Auszeichnungen „Großer Stern des Sports“ in Gold verliehen IcanDo e. V. gewann am 18. Januar 2021 den „Großen Stern des Sports“ in Gold bei dem Wettbewerb des Deutschen Olympischen Sportbundes und überzeugt die Jury. Das Vorhaben wurde in enger Zusammenarbeit mit der Stiftung und ihrer Initiative MOBILEE – Plattform für Soziale Arbeit und Sport entwickelt und finanziert. Mit seinem Unterstützungsprogramm zum Thema „Nähe und Distanz“ für Grundschulen leistete der Verein IcanDo bei der Wiederaufnahme des Schulbetriebs im letzten Jahr einen besonderen

Beitrag. Ziel ist es, den Schülerinnen und Schülern bewegte Erfahrungsfelder zu eröffnen, in denen sie den plötzlich so wichtigen Umgang mit Nähe und Distanz über Bewegung erlernen können. Vor allem die jüngeren Schulkinder haben zwar einen sehr hohen Bedarf an Bewegung und sozialem Austausch, können die geltenden Anforderungen zur sozialen Distanzierung altersbedingt jedoch kaum erfüllen. Nicht nur die Schulkinder profitieren von der Arbeit von IcanDo e. V. Auch die Lehrkräfte werden durch die Handreichung mit Methodenmaterial und Schulungen vor Ort gestärkt und entlastet, die ebenfalls von der Stiftung finanziert wurden. „Wir freuen uns sehr, dass IcanDo e. V. diesen renommierten Sportpreis gewon-

Termine & Veranstaltungen Deutscher Stiftungstag 2021 erstmalig als digitaler Kongress Angesichts der Corona-Pandemie findet Europas größtes Stiftungstreffen als reiner Online-Kongress über fünf Tage vom

Impressum Stiftung&Sponsoring Das Magazin für Nonprofit-Management und -Marketing Ausgabe 01.21 – Februar 2021 Jahrgang: 24. (2021) Erscheinungsweise: 6-mal jährlich www.susdigital.de Herausgeber: Deutsches Stiftungszentrum GmbH (DSZ), Erich Steinsdörfer Institut für Stiftungsberatung Dr. Mecking & Weger GmbH, Dr. Christoph Mecking Redaktion: Christian Veh (Verantwortlicher Redakteur) Erich Schmidt Verlag GmbH & Co. KG Genthiner Straße 30 G, 10785 Berlin Telefon (030) 25 00 85 - 590 Fax (030) 25 00 85 - 925 90 E-Mail: C.Veh@ESVmedien.de oder redaktion@stiftung-sponsoring.de

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7.–11. Juni 2021 statt. Wie der Bundesverband Deutscher Stiftungen mitteilte, sei das digitale Format eine Chance für den Sektor und biete neue Möglichkeiten der Vernetzung und des Austauschs. Der digitale Deutsche Stiftungstag 2021 soll diskutieren, wie Stiftungen gerade in Krisen aktiv werden und sich bietenden

Redaktionsbeirat: Dr. Roland Kaehlbrandt, Stiftung Polytechnische Gesellschaft Frankfurt am Main; Ulrich Müller, Joachim Herz Stiftung (Hamburg); Prof. Dr. Ulrike Posch, Fachhochschule des Mittelstands (FHM) (Bamberg); Dr. K. Jan Schiffer, Schiffer & Partner (Bonn); Harald Spiegel, SPIEGEL Rechtsanwälte Wirtschaftsprüfer Steuerberater Partnerschaft mbB (München); Dr. Volker Then, CSI – Centrum für Soziale Investitionen der Universität Heidelberg; Linda Zurkinden-Erismann, StiftungsZentrum.ch (Bern) Verlag: Erich Schmidt Verlag GmbH & Co. KG Genthiner Straße 30 G, 10785 Berlin Telefon (030) 25 00 85 - 0, Fax - 305 ESV@ESVmedien.de, www.ESV.info Vertrieb: Erich Schmidt Verlag GmbH & Co. KG Genthiner Straße 30 G, 10785 Berlin Postfach 30 42 40, 10724 Berlin Telefon (030) 25 00 85 - 227, Fax - 275 Abo-Vertrieb@ESVmedien.de Konto: Berliner Bank AG, IBAN DE31 1007 0848 0512 2031 01, BIC (SWIFT) DEUTDEDB110

nen hat“, sagt Dr. Hans Ulrich Schneider, Vorsitzender des Vorstands der Lotto-Sport Stiftung. „Die gute Zusammenarbeit zwischen dem Verein und MOBILEE zeigt beispielgebend, wie schnelle Hilfe in Sondersituationen im Teamwork geplant und erfolgreich umgesetzt werden kann.“ Die Stiftung unterstützt den IcanDo e. V. seit vielen Jahren in den verschiedensten Projekten, die in der Region Hannover an vielen Schulen umgesetzt werden. Ausgestattet mit einem fundierten Konzept, wie man gezielt Spiel und Sport als Mittel zur Kompetenzentwicklung von Kindern einsetzen kann, fördert er mit seiner Arbeit die Fähigkeiten von Schulkindern zur Selbstbehauptung, zum Team-Building und zur Gewaltprävention. www.lotto-sport-stiftung.de

Chancen öffnen können. Im Mittelpunkt stehen dabei u. a. diese Fragen: Wie können sie den Auswirkungen und Herausforderungen mit neuen Ideen und Lösungen begegnen? Welche Unterstützung brauchen diejenigen, die durch die Krise weiterhin und erneut benachteiligt werden? Wie wichtig sind uns das Gesundheitswesen und die Pflege? Wie können die globalen Ziele einer nachhaltigen, gerechten und vielfältigen Welt umgesetzt werden? www.stiftungen.org

Bezugsbedingungen: Jahresabonnement Print: € (D) 119,40 Kombi-Jahresabonnement Print und eJournal: € (D) 141,24 Jahresabonnement eJournal: € (D) 107,88 Sonderpreise für Mitglieder des DFRV unter http://ESV.info/SuS-Preise. Alle Preise jeweils einschließlich Umsatzsteuer; Printausgabe zzgl. Versandkosten. Die Bezugsgebühr wird jährlich im Voraus erhoben. Abbestellungen sind mit einer Frist von 2 Monaten zum 1.1. eines jeden Jahres möglich. Anzeigen: Erich Schmidt Verlag GmbH & Co. KG Genthiner Str. 30 G, 10785 Berlin Telefon (030) 25 00 85 - 626, Fax - 630 E-Mail: Anzeigen@ESVmedien.de Anzeigenleitung: Farsad Chireugin Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 7 vom 1. Januar 2021, die unter https://www.esv.info/z/SuS/ zeitschriften.html bereitsteht oder auf Wunsch zugesandt wird.

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Service & Aktuelles

Die Wissenschat ist sich einig: Der Klimawandel ist die größte Gesundheitsbedrohung des 21. Jahrhunderts. So lassen sich auch globale Gesundheitsgefahren, wie Luftverschmutzung oder Krankheiten (wie etwa die aktuelle Corona-Pandemie), direkt oder indirekt auf den Klimawandel zurückführen. Auch der Arzt, Komiker und Stifter Dr. Eckart von Hirschhausen ist überzeugt: „Gesunde Menschen gibt es nur auf einem gesunden Planeten“. Deshalb unterstützt er mit seiner Stiftung Gesunde Erde – Gesunde Menschen (www.stiftung-gegm.de) das umfassende Gesundheitskonzept „Planetary Health“. Beim Workshop Warum wir nicht das Klima retten müssen, sondern uns diskutierte er mit rund 80 Teilnehmenden am 20. Januar 2021, wie auch Stiftungen – mehr als bislang – einen Beitrag zur planetaren Gesundheit leisten können. Ausgangspunkt des Workshops, organisiert vom Deutschen Stiftungszentrum und Active Philanthropy, war die Frage: Wie kommen wir aus der Lähmung ins Handeln? Für Eckart von Hirschhausen ist die Antwort eindeutig: Da der Klimawandel abstrakt ist, brauchen wir ein neues Narrativ, eine direkte Betroffenheit. „Näher als Eisbären sind uns unser Körper, unsere Seele, unsere körperliche und mentale Gesundheit“. Stiftungen empfiehlt Eckart von Hirschhausen einen frischen Blick auf die Werte,

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Stiftung&Sponsoring 01.21

© Dominik Butzmann

Warum wir nicht das Klima retten müssen, sondern uns

Dr. Eckart von Hirschhausen sorgt sich um die globale Gesundheit.

für die sie eintreten. Im Kern gehe es Stiftungen häufig um „Gerechtigkeit“, „Familie und Kinder“, „Heimat“, „Teilhabe“ oder „Sicherheit“ – diese Werte ermöglichten alle einen Bezug zum Klima, auch ohne „Umweltschutz“ als Zweck in der Satzung. Für Anregungen, wie Querverbindungen zwischen traditionellen Stiftungszwecken und den dringenden Herausforderungen der Jetzt-Zeit möglich sind, wies Eckart von Hirschhausen auf den Klimaleitfaden von Active Philanthropy hin. Schließlich wurde die Bedeutung von Stiftungen als Vermittler betont. In ihrem

Netzwerk oder im Kontakt mit einzelnen Persönlichkeiten könnten Stiftungen zum Thema Klima ins Gespräch kommen und so beitragen, neue Impulse zu geben sowie verschiedene Aktivitäten miteinander zu verbinden. „So versteht sich auch die Stiftung Gesunde Erde – Gesunde Menschen“ – als agiler Vernetzer zwischen den Silos“, so Eckart von Hirschhausen. Ein Video des Workshops ist auf www.deutsches-stiftungszentrum.de und www.activephilanthropy.de verfügbar.

genehmigung zu erteilen; sich ggf. hieraus ergebende Honorare stehen dem Autor zu. Die zur Veröffentlichung angebotenen Fachaufsätze werden von der Redaktion begutachtet und gegebenenfalls von einem weiteren Gutachter geprüft. Sie müssen vom verantwortlichen Redakteur zur Veröffentlichung angenommen werden. Bei Leserbriefen sowie bei angeforderten oder auch bei unaufgefordert eingereichten Manuskripten behält sich die Redaktion das Recht der Kürzung und Modifikation der Manuskripte ohne Rücksprache mit dem Autor vor.

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Bildnachweise: Titelbild: Kurt Buchwald:„Bonnie Prince Charlie and the happiness“, Schottland 2012 (2012), Druck auf Hahnemühle Fineart-Papier, 1/10, Repro: Hermann Büchner. Weitere Quellennachweise stehen direkt beim jeweiligen Bild. Nutzung von Rezensionstexten: Es gelten die Regeln des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels e. V. zur Verwendung von Buchrezensionen. http://agb.ESV.info/ Zitierweise: S&S Heft/Jahr, Seite ISSN: 1438-0617 Satz: tinahoffmann.eu, Berlin Druck: H. HEENEMANN, Berlin

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