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HÄRTERE TESTS ALS ALLE ANDEREN Eine kleine Aufregung gabs kurz vor Erscheinen dieses Hefts. Bei unserem Test produzierte einer der ShimanoMotoren plötzlich Aussetzer. Konzernverantwortliche aus Deutschland und der Schweiz reisten an, um sich ein eigenes Bild zu machen. Das Problem zeigte sich bei einer Kontrollfahrt erneut, allerdings unter sehr speziellen Bedingungen, bei hoher Last und schneller Trittfrequenz. Derselbe Motor ist zuvor schon tausendfach verkauft und schon mehrmals getestet worden, das Phänomen trat erst beim Velojournal-Test auf. Das erfüllt uns mit Stolz, denn es beweist: Unsere Tests sind immer etwas härter, als die der anderen. Zudem zeigte der Vorfall, dass die sensible Technologie bei den Herstellern noch immer Nervosität auslösen kann, denn das E-Bike und die darin verbaute Technik sind zum wichtigen Wirtschaftszweig geworden. Da können sich Pannen verheerend auswirken. Der Schweizer «Flyer»-Hersteller Biketec kann ein Lied davon singen, kam sein E-Bike doch vor zwei Jahren in einem umstrittenen deutschen Test unter die Räder. Bei der Produktion dieses «Velojournal Spezial» – das nun im sechsten Jahr erscheint – ist einmal mehr deutlich geworden, wie gross inzwischen der Markt
ist. Und wie wichtig: 2014 erreichten die Verkäufe mit 65 000 E-Bikes eine neue Rekordzahl. Die Branche blickt zuversichtlich in die aktuelle Saison. Das Modellangebot war noch nie so gross – sowohl bei den motorenunterstützten Stadträdern als auch bei den E-Mountainbikes. Wenn die alpinen Tourismusregionen immer stärker auf den E-Mountainbike-Tourismus setzen, führt das aber zu Kontroversen – auch darüber berichtet dieses Heft. Für die Fahrerinnen und Fahrer, die zwischen Mittelland und Bergstrecken lieber in der hügeligen Schweiz unterwegs sind, gibt es neu mit der durchgehenden Herzroute vom Boden- zum Genfersee ein touristisch-nachhaltiges Leuchtturmprojekt. Auf oft versteckten Wegen schlängelt sie sich über 700 Kilometer quer durchs Land und vermittelt Einblicke in Regionen, die wohl die wenigsten kennen. Die Herzroute darf als wahre «Grand Tour of Switzerland» bezeichnet werden. Viel Spass bei der Lektüre wünscht Pete Mijnssen, Herausgeber Ich freue mich auf Ihre Meinung zu dieser Ausgabe. Bitte schreiben Sie mir an pete@velojournal.ch
FOTOS: MICHAEL BÜHRKE/PIXELIO.DE, ZVG
AUS DER SCHREIBSTUBE ...
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SEITEN
E-BIKE-MODELLE 2015: SEITEN 24 BIS 37 DIE SCHNELLEN – 45-KM/H-KLASSE DIE GEMÜTLICHEN – 25-KM/H-KLASSE DIE BERGGEISSEN – E-MOUNTAINBIKES DIE LASTESEL – CARGO-E-VELOS DIE DREIRÄDRIGEN – STANDFESTE E-VELOS
10 INFORMATIONS-ZENTRALE Mit dem neuen «Nyon»-Display von Bosch kann man nicht nur den Motor steuern. Es zeigt einem auch den Weg und informiert über getretene Watt und hereinkommende SMS. Wer Zahlen mag, dürfte am Display Gefallen finden. 12 HART AM WIND Das Herz eines Elektrovelos ist der Motor. Die Anzahl der Hersteller ist überschaubar. Velojournal unterzog die wichtigsten Antriebssysteme einem harten Praxistest. 22 55 TEILE EINES ELEKTROMOTORS Bei den meisten E-Bikes hängt der Antrieb mal etwas plump, mal unscheinbar ganz unten bei den Pedalen. Der Blick in eine Antriebseinheit verrät, dass da viel mehr drin ist als nur ein Motörchen.
FOTOS: KFJKASDJF KLASDJFKJASDK FJKLASDJFJ
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24 E-BIKES 2015 In der Schweiz findet man für jedes Bedürfnis das richtige E-Bike. Und einige geben auch fürs Auge richtig was her. 38 WENIGER AKKUWECHSEL – MEHR KONKURRENZ Die Schweiz hat das dichteste E-Bike-Vermietnetz, auch nach der Einstellung von «Flyerland». In die Lücke springen Rent a Bike und urbane Mietsysteme; Akkuwechselstationen sind aber nur noch auf der Herzroute zu finden. 40 AUS FREUDE AM FLIEGEN Endlich durchquert die Herzroute die ganze Schweiz. Zwei «Gümmeler» fliegen fürs Velojournal auf Flyern über den östlichsten Teil.
FOTOS: GIAN VAITL, MARCEL KAUFMANN, MARTIN PLATTER, ZVG
44 ROUTE 99 Sie ist eine ganz besondere Nummer, die Herzroute 99. Sie kurvt über und um die grünen
IMPRESSUM | VJ SPEZIAL 2015 Herausgeber: Redaktion und Verlag velojournal, Zürich, www.velojournal.ch Auflage: 10000 Exemplare Verantwortlich: Pete Mijnssen, Fabian Baumann Produktion: Hansjörg Honegger, Philippe Amrein Redaktion, Mitarbeit: Dres Balmer, Marius Graber, René Hornung, Urs Rosenbaum, Peter Hummel, Martin Platter, Laurens van Rooijen Korrektorat: Susanne Brugger Administration: Nicole Aregger, administration@velojournal.ch Druck / Anzeigenleitung: Rub Media AG, Seftigenstrasse 310, 3084 Wabern Gestaltung / Layout / Druckvorstufe: Andreas Bosshard Design / tnt-graphics.ch / BIG GmbH Adresse: Redaktion und Verlag velojournal, Cramerstrasse 17, 8004 Zürich, Tel. 044 242 60 35
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Hügel des Alpenvorlandes und durch pittoreske Städtchen. Anfang April wurden jetzt die letzten Etappen vom Zuger- zum Bodensee eröffnet.
62 «DAS CITYBIKE HAT NACH WIE VOR DIE NASE VORNE» m-way ist mit Abstand der grösste E-Bike-Händler in der Schweiz . Marketingchef Mario Klaus zu den Expansionsplänen.
49 E-MOUNTIES IM STRESSTEST Locker den steilsten Berg raufdüsen, erholt die Abfahrt geniessen: So stellt man sich den Einsatz eines E-Mountainbikes vor. Wie die neuen Maschinen sich in der harten Praxis bewähren, wollte Martin Platter im Test wissen. 54 DA SIND SIE PLATT: SO EINFACH GEHTS! Ein platter Reifen kann mit etwas Geschick auch beim E-Bike unterwegs gut geflickt werden.
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56 DAS GRÖSSTE NATIONALE VELOFESTIVAL RUFT Mit einem dreitägigen Programm begeistern die Bike Days jedes Jahr Tausende von Velofans. Wir bringen die Vorschau.
64 WANDERER GEGEN MOUNTIES Veloproduzenten, Tourenanbieter und Touristiker sehen im E-Mountainbike eine Chance auf mehr Umsatz und neue Kundschaft. Aber es gibt auch Widerstände. Wer gibt Gas, und wer tritt auf die Bremse?
58 PLATZ FÜRS RAD! Anfang März fiel der Startschuss zur Veloinitiative. Über zwanzig Organisationen und Parteien unterstützen sie. Die Initianten haben bis Herbst 2016 Zeit, 100 000 Unterschriften zu sammeln.
66 WIMMERT DER MOTOR, ODER FLIESST DER SCHWEISS? Libellenleicht sind die Renner, gewichtig die Reiseräder und sehr schwer die Elektrovelos. Was aber geschieht, wenn man den Motor ausschaltet?
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Challenge yourself. Mehr Fahrspass f체r l채ngere Touren: Mit seiner neuesten E-Antriebstechnologie ist das Goroc ein Multitalent auf Hardtrails. Bitte aufsteigen: flyer-emtb.com
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HIGHLANDER
Das Thema E-Bike beflügelt die Fantasie von Designern. So zieht das Cykno-E-Bike des italienischen Ingenieurs Bruno Greppi und seines Designkollegen ohne Zweifel die Blicke auf sich, in Produktion ging es allerdings nie. Das mag auch daran
liegen, dass das 26 kg schwere Gefährt mit seinem 250-WMotor und dem 360 Wh starken Akku etwas schwach auf der Brust ist. Wie sich zeigt, braucht es eben mehr als auffallende Lederdetails und Vintage-Design, um am Markt zu bestehen.
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fahren weniger oft Velo 29% brauchen ihr Velo öfter
FOTOS: ZVG
VERNETZT
«Cobi» bringt Smartphone und Velo zusammen. Das System besteht aus einem Modul, das eine Smartphone halterung und eine LED-Frontleuchte besitzt. Über einen Daumen-Controller lassen sich Funktionen wie Navigation, Musikplayer, Barometer oder Blinklichter steuern. E-Bike-Fahrerinnen und -Fahrer können mit «Cobi» gar den Motor ihres Fahrzeugs steuern, sagen die Entwickler. 7 2015 | SPEZIAL
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fahren weniger oft mit dem Auto 17% brauchen ihr Auto nun öfter
AUTO-ERSATZ
Wer ein E-Bike hat, verzichtet nicht aufs Auto, aber nutzt es seltener. Das zeigt eine Studie des französischen Marktforschungsbüros 6-t, bei der 400 E-Bike-Fahrende befragt wurden.
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AUFFALLEN Mit «Life Paint» will Volvo die Sicherheit verbessern. Der Spray lässt E-Bike oder Kleidung im Dunkeln das Licht reflektieren. Die Idee ist kontrovers. Klar ist: Sichtbarkeit ist wichtig und kann Leben retten. Doch macht es sich Volvo mit dem Spray nicht etwas zu leicht und kapituliert vor der Unaufmerksamkeit der eigenen Kunden, die hinter dem Steuer telefonieren, während der Fahrt das Navi bedienen oder sich schminken? Oder sind wir einfach zu eitel, wenn wir sagen, dass wir auf dem Sattel nicht aussehen wollen wie ein dekorierter Weihnachtsbaum? Entscheiden Sie selbst.
GETROCKNET 7Mesh «Revelation Jacket» Huddelwetter ist keine Ausrede, das E-Bike in der Garage zu lassen. Die Jacke aus dem Goretex-«Pro»-Material ist minimalistisch und leicht. Man staunt, zu welchem Gewicht (unter 300 g) und welchem Packmass (Getränkedose) heute ein vollkommener Wetterschutz möglich ist. So viel Regenjacken-Know-how kommt nicht von ungefähr: Die Macher von 7Mesh sind zum Teil ehemalige Mitarbeiter der kanadischen Outdoor-Marke Arcteryx. www.7meshinc.com
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E-Bike-Prototyp. Vom Prototypen zum marktreifen E-Bike ist es ein weiter Weg. Das Ford-E-Bike ist da keine Ausnahme. Der Elektroflitzer ist eher Ausdruck des Versuchs, das Unternehmen als innovativ darzustellen und ihm einen Anstrich von ökologischem Gewissen zu geben, als eine ernsthafte Entwicklung. So wirkt der Frontantrieb wenig durchdacht und so, als ob er am Schluss noch eiligst hinzugefügt worden wäre. Das können andere besser, wie die Marktübersicht auf den Seiten 24 bis 37 zeigt.
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ENTWICKELT
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MOTOREN FÜR DIE USA Stromer expandiert. Der erfolgreiche «ST2» der myStromer AG ist das weltweit erste Elektrovelo, das direkt mit dem Smartphone der Fahrerin oder des Fahrers kommunizieren kann. Bluetooth, GPS und GPRS sind fest mit an Bord. Das E-Bike glänzte mit dem Gewinn von sechs internationalen
GESCHÜTZT
Mal poppig, mal knallig und immer originell. Die Helme sehen auf jeden Fall nicht aus wie das billige Abbild eines Rennvelofahrer-Helms. Die «Schüsseln» sind etwas schwerer als der Kopfschutz eines ange fressenen Gümmelers, auf dem Elektrovelo spielen die paar Gramm mehr aber keine Rolle. Ein schönes Sortiment solcher Helme haben Nutcase, Abus, Giro, Bell und Melon.
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Awards und ist das wohl höchstdekorierte Elektrovelo auf dem Markt. Nun macht sich die Berner Firma auf, das Ausland zu erobern. Das Stromermodell «ST2» ist seit März 2015 in den USA erhältlich. Mit Schwerpunkt Ost- und Westküste werden dort die Stromer-E-Bikes von über 180 Händlern vertrieben.
MIT RÜCKENWIND eMTB Masters. In Deutschland findet 2015 die erste Elektro-MTB-Rennserie für Jedermann statt. Zwischen April und Oktober werden in vier Rennen die schnellsten E-BikerInnen ermittelt.
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INFORMATIONS-ZENTRALE Mit dem neuen «Nyon»-Display von Bosch kann man nicht nur den Motor steuern. Es zeigt einem auch den Weg und informiert über getretene Watt und hereinkommende SMS. Wer Zahlen mag, dürfte am Display Gefallen finden.
Der Technologiekonzern Bosch lanciert das «Nyon»-Display. Es ist einiges grös ser als die bisherigen Standard-Displays und bietet neben Kilometerzähler, Geschwindigkeitsangabe und Akkuanzeige auch Navigations- und Fitnessfunktionen. Es kann als Zusatz zum neuen Elektrovelo mit dem Performance-Motor bestellt werden oder ist schon serienmässig montiert. Als Nachrüstprodukt wird «Nyon» ab 2016 erhältlich sein. Im Navigationsmodus zeigt das 50 x 95 Millimeter grosse Display den aktuellen Standort, man kann einen Zielort eingeben und «Nyon» macht Routenvorschläge. Man hat die Wahl, ob man über eine schöne oder eine direkte Route ans
Ziel gelangen will. Die Navigation funktioniert wie bei einem «normalen» Navi fürs Auto. Die Zieladresse wird über einen Knopf mit Joystick-Funktion eingegeben. Am Anfang verheddert man sich damit, aber bald schon gehts ganz gut. Leider kennt das «Nyon» nicht alle Strassennummern, zur richtigen Strasse führt es aber souverän. BRILLANTES DISPLAY DANK E-POWER Beeindruckt hat die sehr helle, brillante Anzeige. Sie ist selbst bei starkem Sonnenschein noch problemlos zu lesen und deutlich besser als die Anzeige bisheriger GPS-Geräte. Grund: Die mitgeführte Stromversorgung des E-Bikes macht
CONNECTIVITY: DIE SPIELWIESE DER ELEKTROVELOBAUER Bosch ist nicht der einzige Player, der die Beim Antriebssystem des Schweizer Go Möglichkeiten der modernen Technologi- SwissDrive-Motors kann das Display per en im Elektroantriebssystem integriert. Bluetooth mit dem Smartphone des FahSo ist beim 2014 vorgestellten Stromer rers verbunden werden. Bislang können «ST2» neben einem GPS- auch ein Mobil- über eine App Fahrzeugdaten auf dem funkmodul eingebaut. Damit lässt sich ein Handy gespeichert werden und das Disgestohlenes Fahrzeug orten. Auch Soft- play signalisiert eingehende SMS. ware-Updates und Fahrzeugdiagnosen Auch beim neuen Leihvelo-System in Kolassen sich auf diesem Weg einfach von penhagen ist viel Kommunikations-Techund zur Servicezentrale übermitteln. nologie integriert. Das «Gobike» ist ein 10 2015 | SPEZIAL
Marius Graber www.bosch-ebike.de, www.ebike-connect.com
E-Bike mit einem grossen Tablet-Computer auf dem Velolenker, der Kreditkartenterminal und Navigator in einem ist. Wird das «Gobike» in der Station parkiert, lädt sich der Akku automatisch auf. Das ganze Anmelde- und Bezahlprozedere wird über das Tablet abgewickelt, was die Miete stark vereinfacht. www.vj-mag.ch/gobike
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Bosch-Nyon-Display: Navi und Fitnesstrainer.
einen schnellen Prozessor und ein helleres Display möglich. «Nyon» ist auch ein Fitness-Computer. Die in der Motorensteuerung integrierte Sensorik weiss einiges über die E-Velofahrt: Neben der Geschwindigkeit und der gefahrenen Strecke wird auch registriert, wie schnell getreten wird und mit welcher Kraft. So weiss der Schreibende nun, dass er oft mit über 200 Watt tritt und die Beine um die 80 Mal pro Minute um das Tretlager kreisen. Daraus errechnet das Display die verbrannten Kalorien und gibt an, ob mit der aktuellen Fahrt die Fitness verbessert wird oder ob man sich vom Elektromotor chauffieren lässt. Im Fachjargon heisst Letzteres «Trainingseffekt: Regeneration». Über Bluetooth könnte auch ein Pulsmesser mit dem System verbunden werden. Mit Bluetooth und einer entsprechenden App versteht sich das Smartphone mit dem «Nyon». Übers Handy können Text eingaben, z. B. Navigationsziele, einfacher eingegeben werden. Und das Display zeigt während der Fahrt hereinkommende SMS an. Mit einer 4 Franken teuren Zusatzapp können die verschiedenen Unterstützungsstufen nach eigenem Gusto modelliert werden. Geplant sind noch weitere Funktionen, die als App hinzugefügt werden können. Es wird sich zeigen, was die Konsumenten wirklich wollen und welche Funktionen beim Gebrauch auch tatsächlich einen Nutzen bringen.
Veranstalter: BikeDays.ch GmbH, Zürich
SOLOTHURN 8.-10. MAI 2015 www.bikedays.ch GRÖSSTES NATIONALES VELOFESTIVAL Veloexpo | Velotests | Active Zone | BMC Racing Cup MTB-Dirtjump- & BMX-Flatland-Worldtour
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WIND Das Herz eines Elektrovelos ist der Motor. Die Anzahl der Hersteller ist überschaubar. Velojournal unterzog die wichtigsten Antriebssysteme einem harten Praxistest.
Marius Graber, Text Gian Vaitl, Fotos
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In dieser Saison werden erstmals die Mittelmotoren von Shimano und Yamaha in grösserer Anzahl in Elektrovelos eingebaut. Dies war für Velojournal Anlass, die Mittelmotor-Antriebe genauer unter die Lupe zu nehmen. Neben dem Shimano «Steps» und dem Yamaha-Antrieb kamen fünf weitere Fabrikate, die alle bis 25 km/h unterstützen, auf den Prüfstand.
Mittelmotoren sind bei Stadt- und Touren-EBikes, aber auch bei den E-Mountainbikes aus gutem Grund beliebt: Sie können mit den unterschiedlichsten Schaltungen kombiniert werden und haben insbesondere bei längeren Bergfahrten im Vergleich zu den Radnabenmotoren klare Vorteile, weil sie sich die unterschiedlichen Gänge des Velos zunutze machen. Während der
Setzten sich und die Bikes rauen Bedingungen aus: Die Tester am st端rmischen Bielersee.
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neue Shimano- und die Bosch-Antriebe an Velos unterschiedlichster Marken eingebaut werden, sind andere Motoren weniger stark verbreitet. Der Panasonic-Motor wird in der Schweiz fast ausschliesslich von Flyer verwendet, der Impulse-Motor ist ein Eigenfabrikat des grossen deutschen Veloherstellers Derby Cycle und kommt nur an den Konzernmarken zum Einsatz. Der
MPF-Motor wird in der Schweiz ausschliesslich von den beiden Marken Price und Tour de Suisse eingesetzt, und den neuen Motor von Yamaha setzen Wheeler, Haibike und Giant ein. Nat端rlich interessiert als Erstes, wie gut die verschiedenen Motoren unterst端tzen und wie viel Hilfe am Berg zu erwarten ist. Dies wurde sowohl auf dem Pr端fstand der Ingenieure an der
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Berner Fachhochschule in Biel gemessen als auch im Praxistest beurteilt. Überraschend war der neue Yamaha-Motor. Dieser erreicht am Berg neue Bestwerte. Auch der Shimano-Motor bietet bei Bedarf eine gute Unterstützung. Die beiden Antriebe sind auf dem Prüfstand etwas kräftiger als der Bosch «Performance». Bosch baut den stärkeren «Performance»- und den etwas schwächeren «Active»-Antrieb. Die Unterschiede zeigen sich sowohl auf dem Prüfstand wie auch in der Praxis. Im Verhältnis etwas schwächer ausgelegt sind der MPF- und der Impulse-Antrieb. DAS ZUSAMMENSPIEL ZWISCHEN MOTOR UND SCHALTUNG ERWIES SICH IM TEST GANZ UNERWARTET ALS RIESIGER VORTEIL UND BEGEISTERTE ALLE TESTER.
FÜHLEN UND ANZEIGEN Neben der Kraft machen vor allem die Steuerung und die Sensorik ein gutes E-Bike aus. Der Motor wird über die Pedalbewegung und den Druck auf das Pedal gesteuert. Tritt man fest, soll der Motor mehr unterstützen. Hört man mit Treten auf, muss auch der Motor sofort abschalten. Will man aus dem Stand losfahren, ist es angenehm, wenn der Motor vom ersten Pedaldruck an mithilft. Alle Steuerungen sind inzwischen so gut, dass einem der Motor nicht wie ein Fremdkörper vorkommt. Besonders angenehm fanden die Tester die Steuerungen des Panasonic- und des Bosch-Motors. Weniger gut gefallen hat, wie lange der Impulse-Antrieb nach der Tretunterbrechung noch nachschiebt. Recht unterschiedlich sind auch die Anzeigen am Lenker: Während das einfache, gut gestaltete Display des Impulse-Motors gut gefallen hat, war den meisten Testern die grosse Anzeige beim Yamaha-Systems fast zu unübersichtlich. Tech nika ffine finden dort jedoch viele interessante Angaben, zum Beispiel die Temperaturanzeige – auch wenn das für die Ausfahrt nicht wirklich wichtig ist. NÜTZLICHER SCHNICKSCHNACK Das Besondere am neuen Shimano-Mittelmotor ist die Kombination mit der elektronischen Schaltung des gleichen Herstellers. Stöckli setzt
SO WURDE GETESTET Um die Motorenleistungen möglichst gut vergleichen zu können, wurden die Testvelos so weit wie möglich identisch ausgestattet (Shimano-Nexus-8-GangNabenschaltung, Kettenantrieb und 28-Zoll-Räder). Einzig beim Yamaha- und beim Bosch-«Performance»-Motor war eine Kettenschaltung montiert. Auf dem Prüfstand der Berner Fachhochschule in Biel können unterschiedliche Tretgeschwindigkeiten, Trittkraft, Steigungen und Geschwindigkeiten simuliert werden. Über das Pedal wurde die Kraft des Fahrers eingeleitet, beim Hinterrad massen Sensoren, wie viel Kraft zusammen mit der Motorenunterstützung auf der Strasse ankommt. Zum Ermitteln einer Referenzreichweite simulierte der Prüfstand eine längere Ausfahrt in coupiertem Gelände. Im Praxistest mit sechs Fahrerinnen und Fahrern wurden das Fahrverhalten, die Displays und die Bedienung der sieben Modelle verglichen und beurteilt. Die Testcrew bestand aus drei versierten, langjährigen Elektrovelokennern sowie drei geübten Velofahrenden, die noch kaum E-Bike-Erfahrung hatten. Da das Augenmerk auf den verschiedenen Motorensystemen lag, wurde die Ausrüstung der Velos nicht in den Test miteinbezogen. 14 2015 | SPEZIAL
Genau hingeschaut: Nicht alle Displays sind gut lesbar.
diese Kombination beim «E-Terra» ein. An den beiden Lenkerseiten sind deshalb keine Schalthebel zu finden, sondern je drei kleine Tasten. Auf der linken Seite werden die Funktionen des Motors gesteuert, rechts wird auf Knopfdruck geschaltet. Anfänglich wurde die elektronische Schaltung von den Testern als technischer Schnickschnack belächelt, doch im Praxistest änderte sich dies schnell. Dank Elektronik weiss der Motor, wann geschaltet wird und reduziert in diesem Moment die Unterstützungskraft kurz. So schaltet man schneller und sanfter. So kamen die Tester zum Kommentar «perfektes Zusammenspiel von Schaltung und Motor». Alle Motorenbauer wissen, dass Schalten anspruchsvoll ist, wenn der Motor mitschiebt. Deshalb arbeiten auch der Impulse- und der Bosch-Motor mit einer Schalterkennung. Bosch ist mit den Schaltungsherstellern Nuvinci, Sram und Shimano eine Kooperation eingegangen, damit deren elektronische Schaltungen mit dem Motor kommunizieren können. Für den Test stand leider kein solches Modell zur Verfügung. Auffällig ist, dass sich die Akkuleistungen nun bei 400 bis 500 Wattstunden (Wh) einpendeln. Zwar sind auch schwerere und teurere 600-Wh-Akkus erhältlich, doch die machen nur bei sehr langen Fahrten am Stück Sinn. NERVIGES DETAIL Ein kleines Detail, das im Alltag aber nervig werden kann: Die Displays von Yamaha und Shimano sind nicht diebstahlsicher montiert. Der Vorteil, dass sie per Tastendruck demontiert werden können, wird im Alltag aber zum Nachteil. Man wird wegen der fehlenden Diebstahl sicherung gezwungen, das Display jeweils zu entfernen und mitzunehmen. Ein weiteres Kriterium – für akustisch empfindliche Personen ein wichtiges – sind die Geräusche, welche die Motoren von sich geben. Die Tester waren sich dies
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Für alle Anforderungen und Vorlieben gibt es inzwischen passende Antriebe.
bezüglich nicht ganz einig – offenbar sind die Empfindlichkeiten verschieden. Das Geräusch des Shimano-Motors fanden die meisten recht unangenehm, der MPF-Motor ist der leiseste. DAS BESTE SYSTEM ... GIBT ES NICHT Der Test hat gezeigt: Das beste System gibt es nicht. Aber es gibt inzwischen für die unterschiedlichen Anforderungen und Vorlieben passende Antriebe. Da sind zum einen die Kraftpakete von Yamaha, Shimano und Bosch «Performance», die auf sportliche FahrerInnen zugeschnitten sind und eingesetzt werden, wenn mit dem E-Bike grosse Lasten befördert werden sollen. Dazu gehört auch die 350-Watt-Version des Panasonic-Antriebs, die aber in diesem Test nicht dabei war. Für weniger versierte Fahrerinnen und Neueinsteiger sind die sanfteren Motoren von Panasonic, MPF, Impulse und der Bosch «Active Line» geeigneter. Wer viel Wert auf Zuverlässigkeit legt, profitiert bei Systemen, welche schon länger auf dem Markt sind, von bereits gemachten Erfahrungen.
Es gibt kein schlechtes Wetter – mit der passenden Ausrüstung.
SELBER TESTEN VOR DEM KAUF Keine Theorie ersetzt eine Testfahrt vor dem Kauf, denn nicht jeder Motor passt zum eigenen Fahrstil. Die einen Motoren unterstützen bei hohen Trittfrequenzen besser und eignen sich daher für «Schnelltreter», andere sind eher für langsamere Tretgeschwindigkeiten ausgelegt. So fiel im Velojournal-Test auf, dass es beim
REICHWEITE: DIE BIELER NORM Wie weit reicht eine Akkuladung? Je nach Fahrer gewicht, Strecke und Unterstützungsmodus, Luftdruck in den Reifen und Schaltverhalten variiert die Reichweite. Darum haben die Ingenieure der Hochschule in Biel im Labor eine Referenzreichweite ermittelt. Damit können die verschiedenen Systeme verglichen werden. Auf dem Prüfstand wurde abwechslungsweise eine Steigung von einem und vier Prozent simuliert. Die Motorenunterstützung war bei allen Fahrzeugen identisch, die Kraft des Fahrers ebenfalls. Das Fahrergewicht wurde auf 80 Kilo festgelegt. Um vergleichbare Resultate zu erhalten, wurden die Pneus genau auf den richtigen Luftdruck gebracht, und mit einem Gebläse wurde kühlender Fahrtwind erzeugt. 16 2015 | SPEZIAL
«Steps»-Motor bei hoher Last (im Anhängerbetrieb) und sehr hoher Trittfrequenz zu leichten Unterstützungs-Unregelmässigkeiten kommen kann. Diese sind nicht schlimm, können aber allenfalls stören. Ob man jedoch zur kleinen Gruppe gehört, die unter diesen Bedingungen fährt, stellt man auf einer Probefahrt schnell fest. Von Velojournal auf den Umstand hingewiesen, ging Shimano der Sache gewissenhaft nach. Es würde uns nicht erstaunen, wenn das Phänomen mit einer nächsten Software-Version gar nicht mehr auftauchen würde. Auf einer Testfahrt relativieren sich auch die unterschiedlichen Stärken: Probiert man die Impuls-, MPF- oder Bosch-«Active Line»-Motoren, stellt man fest, dass sie längst nicht so schwachbrüstig sind, wie die Vergleichszahlen zu den Powerboliden Shimano und Yamaha vermuten lassen. Wer oft in der Ebene fährt, sollte testen, was bei Tempi über 25 km/h passiert. Setzt da der Motor abrupt aus, kann die Fahrt unstet werden, was nervt. Idealerweise testet man ein E-Bike auf jenen Strecken, auf denen man regelmässig fahren wird. EIN MOTOR MACHT NOCH KEIN ELEKTROVELO Bei allen technischen Daten und Tests sollte man sich eines bewusst sein: Ein Motor macht noch kein gutes E-Bike. Ein stabiler Rahmen, gute Bremsen und eine bequeme Sitzposition sind ebenfalls wichtig. Auch hier sind die Unterschiede beträchtlich. Bei der Testfahrt sollte man sich deshalb nicht allein auf den Motor konzen trieren. Für ganz grosse oder kleine Menschen kann es wichtiger sein, dass sie eine Marke finden, die eine gute Rahmengeometrie anbietet. Für schwere FahrerInnen oder Lasten sind ein steifer Rahmen und gute Bremsen ebenso entscheidend wie der Motor. Im Alltag helfen ein stabiler Ständer, gute Schutzbleche oder ein diebstahlgeschütztes Display oft mehr, als ein grosser Akku, dessen Kapazität man nie braucht. Grosse Übersicht: bitte umblättern
WEITERE MITTELMOTOREN IN DEN STARTLÖCHERN Neben den getesteten Mittelmotoren sind noch weitere Systeme im Anmarsch. Der weltweit tätige Automobil-Zulieferer Brose hat ebenfalls einen solchen Antrieb entwickelt. Damit werden z. B. E-Mountainbikes von Rotwild ausgestattet. Erste Stadt- und Trekkingmodelle sollen ab Frühling 2016 erhältlich sein. Den Motor von Brose setzt auch Continental für sein Antriebssystem ein, ergänzt mit eigenem Akku und eigener Steuerung. Bereits vorgestellt sind Mittelmotoren von Greentrans und TranzX. Auffällig ist, wie der Markt der Mittelmotoren unterdessen fast ausschliesslich in den Händen von global agierenden Firmen ist. Was nicht erstaunt, wenn man sieht, welcher Entwicklungsaufwand für die Technik betrieben wird.
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ELEKTROVELO-TEST 2015: MITTELMOTOREN BIS 25KM/H NENNLEISTUNG MOTOR: 250 WATT / VERBRAUCH: 10,4 WH/KM MARKE
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3 | IMPULSE «2.0»
Maximales Drehmoment
48 Nm
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60 Nm
Durchschnittliche Unterstützung*
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ca. 170 Watt
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Maximale Unterstützung**
185 Watt
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130 Watt
Unterstützungsstufen***
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Sensorik
Motor setzt harmonisch ein. Beste Unterstützung bei einer Trittfrequenz zwischen 50 und 70 U/min. Reagiert fein auf unterschiedliche Tretkraft, sanfte Abriegelung über 25 km/h.
Motor setzt kräftig ein. Beste Unterstützung bei einer Trittfrequenz von mehr als 55 U/min, hilft aber auch bei tieferen Trittfrequenzen noch gut. Reagiert fein auf unterschiedliche Tretkraft, sanfte Abriegelung über 25 km/h.
Motor setzt sanft ein. Höchste prozen tuale Unterstützung ab ca. 90 Watt gleichbleibend. Ähnlich gute Unterstützung bei verschiedenen Trittfrequenzen. Weiche Abriegelung des Motors über 25 km/h.
Schaltungs-Synchronisation
Synchronisiert mit der elektronischen Nuvinci «Harmony», Shimano «Di2» und Sram «DD3».
Synchronisiert mit der elektronischen Nuvinci «Harmony», Shimano «Di2» und Sram «DD3».
System erkennt Schaltvorgänge und synchronisiert den Motor.
Akku
400 Wh
400 Wh
510 Wh (alternativ 612 Wh)
Reichweite/Verbrauch****
ca. 61 km/6,5 Wh pro km
ca. 61 km/6,5 Wh pro km
ca. 80 km/6,5 Wh pro km
Display
Übersichtliches Display in der Mitte des Lenkers. Schalter am linken Handgriff. Ladebuchse für USB-Geräte. Gut gegliederte Darstellung. Anzeige der Motorunterstützung und Empfehlungen für Gangwechsel. Beste Bewertung im Praxistest.
Identisches Display wie beim Bosch«Active Line»-Motor. Beim «Perfor mance»-Motor ist alternativ auch das grosse «Nyon»-Display möglich (siehe «Schon gefahren», Seite 10).
Einfaches, gut strukturiertes und sehr übersichtliches Display mit den wichtigsten Funktionen. Gut lesbar. Steuerung über beleuchteten Schalter am linken Handgriff. Sehr gute Bewertung im Praxistest.
Akku-Anzeige
5-teiliger Balken und Prozentangabe, Restreichweiten-Angabe
5-teiliger Balken und Prozentangabe, Restreichweiten-Angabe
10-teiliger Balken
Display Diebstahlschutz
ja (wahlweise)
ja (wahlweise)
ja
BEWERTUNG
Bewährtes System, harmonisch ab gestimmt, daher ideal auch für un geübte FahrerInnen gute Sensorik, kompakter, leichter Akku synchronisierbar mit elektronischen Schaltungen von Shimano und Nuvinci
Bewährtes System mit viel Kraft und guter Sensorik. Ideal für schwere Lasten und sportliche FahrerInnen Schalterkennung bei Ketten- und elektronischen Schaltungen von Shimano und Nuvinci sorgt für weiche, schnelle Schaltvorgänge
Solides System mit moderater Unterstützung Schalterkennung für weiche Schaltung beleuchtete Bedieneinheit für einfaches Schalten im Dunkeln keine Schiebehilfe beim «Compact»Display
Info
www.bosch-ebike.de
www.bosch-ebike.de
www.derby-cycle.com
Das Velo dazu: Velomarke / Modell im Test
Diamant «Achat Deluxe+» Fr. 2649.–
Cresta «eCorso» Fr. 4043.–
Kalkhoff «Agattu Impulse 8 HS» Fr. 3199.–
Weitere Hersteller mit diesem Antriebssystem
Bergamont, Bluelabel, Cannondale, Canyon, Cresta, Cube, Diamant, Felt, Flyer, Giant, Hercules, Ibex, Koga, KTM, Moustache, r-m, Rose, Scott, Sinus, Stevens, Trek, Winora und weitere
Bergamont, Bluelabel, Cannondale, Canyon, Cresta, Cube, Diamant, Felt, Flyer, Giant, Hercules, Ibex, Koga, KTM, Moustache, r-m, Rose, Scott, Sinus, Stevens, Trek, Winora und weitere
Kalkhoff, Raleigh
* Hersteller-Angabe ** bei ca. 120 Watt Fahrerleistung und höchster Unterstützungsstufe, gemessen an Hinterrad *** bei ca. 180 Watt Fahrerleistung und höchster Unterstützungsstufe, gemessen an Hinterrad
18 2015 | SPEZIAL
PANASONIC BESTE SENSORIK, REICHWEITEN KÖNIG
YAMAHA KRAFT-PAKET
5
6
7
SHIMANO STEPS VIEL POWER, BESTES SCHALTEN
4 | MPF «5.3»
5 | PANASONIC «NEXT GENERATION»
6 | SHIMANO «STEPS»
7 | YAMAHA «NEW POWER UNIT»
60 Nm
65 Nm
50 Nm
80 Nm (60 Nm bei Nabenschaltung)
ca. 125 Watt
ca. 160 Watt
ca. 220 Watt
ca. 180 Watt
150 Watt
200 Watt
290 Watt
295 Watt
10
3
3
3
Optimale Unterstützung bei über 60 U/min und bei hoher Fahrerleistung, angenehme Abriegelung bei der 25 km/h-Grenze.
Motor setzt sanft ein. Ideal für eher langsam tretende Fahrer (Trittfrequenz um die 40 bis 60 U/min). Etwas abrupte Motorabriegelung über 25 km/h. Beste Bewertung der Sensorik im Praxistest und beim Fahren ohne Motor.
Motor setzt sehr kräftig ein. Optimale Unterstützung im höheren TrittfrequenzBereich (60 bis 75 U/min ). Reagiert gut auf unterschiedliche Tretkraft. Abrupte Motorabriegelung über 25 km/h. Der lauteste Motor im Test.
Motor setzt sehr kräftig ein. Ideal für sportliche Fahrer mit Trittfrequenz über 60 U/min. Reagiert fein auf unterschied liche Tretkraft. Eher abruptes Abriegeln über 25km/h.
nein
nein
Perfekte Integration der elektronischen Shimano-«Di2»-Schaltungen.
nein
440 Wh (alternativ 320 Wh)
540 Wh (alternativ 430 oder 650 Wh)
420 Wh
400 Wh (Gepäckträgermodell 500 Wh)
ca. 51 km/8,7 Wh pro km
ca. 76 km/7,1 Wh pro km
ca. 65 km/6,4 Wh pro km
ca. 62 km/6,4 Wh pro km
Display beim linken Handgriff, dadurch weniger Kabel am Lenker. Die Tasten sind unbequem zu bedienen. Ein-/Aus-Schalter auf der Rückseite des Displays versteckt.
Übersichtliches Display in der Mitte des Lenkers. Bedienung über Schalter am linken Handgriff. Gut gegliedert, sehr gut lesbar. Ladebuchse für USB-Geräte. An zeige der Motorunterstützung. Sehr gute Bewertung im Praxistest.
Kompaktes, zentrales Lenkerdisplay. Steuerung über Schalter beim Handgriff. Gut strukturierte Anzeige. Display dürfte etwas grösser sein. Einschalten des Systems am Akku. Licht- und Schiebehilfefunktion etwas vesteckt.*****
Grosses Display in der Lenkermitte. Bedienung über Schalter am linken Handgriff. Anzeigen gut lesbar, aber etwas unübersichtlich angeordnet. Besonderheit: Temperatur- und Trittfrequenzan zeige.
10-teiliger Balken
5-teiliger Balken und Prozentangabe, Restreichweiten-Angabe
5-teiliger Balken, RestreichweitenAngabe
10-teiliger Balken
ja
ja (wahlweise)
nein
nein
Bewährtes System, gute Unterstützung auch bei hoher Trittfrequenz kann als einziges System mit einem 3-fach-Umwerfer kombiniert werden leise
Bewährter, zuverlässiger Motor. Sehr gute Sensorik, daher ideal auch für EinsteigerInnen Bei einigen Flyer-Modellen ist der Motor auch in der kräftigeren 350-Watt-Ausführung erhältlich
Sehr viel Power, sehr effizientes System Kombination mit elektrischer Schaltung ist ein Meilenstein System muss am Akku eingeschaltet werden, Licht und Schiebehilfe etwas mühsam zum Bedienen
Sehr kräftiger Motor für sportliche Fahrer. Ideal zum Ziehen von Kinder anhängern und Elektro-MTBs grosses Display mit vielen Informa tionen Display kann nicht diebstahlgeschützt montiert werden
www.mpfdrive.com
keine Angaben
www.shimano-steps.com
keine Angaben
TdS «E-Comfort 700C» ab Fr. 3199.–
Flyer «T8.1» Fr. 3799.–
Stöckli «E-Terra» Fr. 3290.–
Wheeler «i-Rider» Fr. 2700.–
Price
Kettler, KTM
Bergamont, Cresta, Canyon, Hasebikes, Ibex, KTM, MTB Cycletech, Raleigh, Price, Scott, Saxonette, Tour de Suisse und weitere
Giant, Haibike
**** nach «Bieler Norm» der Berner Fachhochschule ***** ab Herbst neues Display erhältlich
19 2015 | SPEZIAL
WETTBEWERB
GEWINNEN SIE EINEN STROMER! Machen Sie mit bei unserem Velojournal Spezial-Wettbewerb und gewinnen Sie einen Stromer ST1 im Wert von CHF 4320.– oder einen weiteren unserer attraktiven Preise im Wert von über 6000.– Franken! Für alle, die gerne knobeln und spielen – jetzt sind Sie an der Reihe! Wenn Sie gut informiert sind, oder dieses Heft genau studieren, werden Sie die untenstehenden Fragen einfach beantworten können. Wir wünschen viel Spass! 1 | Wie heisst der neue Mittelmotor, «das Kraftpaket» ? a) Bosch b) Shimano c) Yamaha
1. Preis Ein Stromer ST1 E-Bike im Wert von Fr. 4320.–. Gesponsert von My Stromer AG.
1. PREIS
2. Preis Ein Gutschein für 1 Wochenende – 2 Übernachtungen inkl. Halbpension für 2 Personen im Viersterne-Resort Lindenhof in Naturns (Vinschgau). Im Wert von ca. Fr. 600.–. Einlösbar in der Saison B «Schnupperzeit» einlösbar, exklusive Anreise und Getränke. Gesponsert von Mountain Bike Holidays.
2 | Wie lang ist die Herzroute, die vom Boden- an der Genfersee reicht? a) 334 Km b) 716 Km c) 234 Km
3. Preis Ein Edge® Touring-Fahrrad-Navi von Garmin im Wert von Fr. 279.–. Gesponsert von Bucher und Walt.
3 | Wieviele E-Bikes wurden 2014 verkauft? a) 32 000 b) 48 000 c) 65 000
4. Preis Sugoi «Zap Bike Jacket», elegante und reflektierende Jacke im Wert von Fr. 199.90. Gesponsert von Chris Sports Systems.
Antworten auf diese Fragen erhalten Sie, wenn Sie dieses Heft genau durchlesen. Wenn Sie «alle» Fragen richtig beantwortet haben, nehmen Sie an der grossen Verlosung teil und können folgende Preise gewinnen:
5. Preis Melon-Helm im Wert von Fr. 89.90. Gesponsert von www.elementsports.ch. 6. bis 15. Preis je ein Exemplar Route_66 mit dem Fahrrad von Chicago nach Los Angeles, von Dres Balmer im Wert von je Fr. 39.–.
2. PREIS
4. PREIS
3. PREIS
5. PREIS
TALON – BITTE AUSSCHNEIDEN UND EINSENDEN Ihre Antworten zu den Wettbewerbsfragen (bitte ankreuzen): Frage 1: A B C Frage 2: A B C
Frage 3:
A
B
C
Name Vorname Strasse/Nr. PLZ/Ort Geburtsdatum
Geschlecht (bitte ankreuzen)
W
M
Telefon E-Mail Schnupper-Abo innerhalb der Schweiz Fr. 10.–/2 Ausgaben. Schnupper-Abo Ausland Fr. 20.–/2 Ausgaben. Mich spricht die Zeitschrift an, senden Sie mir ein Probeexemplar für Fr. 7.50. (nur in der Schweiz). Einsendeschluss ist der 30.6.2015. Der Hauptpreis wird Anfang Juli verlost. Die Gewinner werden schriftlich benachrichtigt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Über die Verlosung wird keine Korrespondenz geführt. Wir behalten uns vor, mit Ihnen in Kontakt zu treten. Talon einsenden an velojournal, Redaktion & Verlag, Cramerstr. 17, 8004 Zürich.
20 2015 | SPEZIAL
FOTOS: ZVG
Ja, ich möchte velojournal für nur Fr. 40.–/Jahr abonnieren. Die 7 Ausgaben (inkl. E-Bike Spezial) erhalte ich frei Haus. (Ausland: CHF 60.–).
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Z E R L E G T
55 TEILE EINES ELEKTROMOTORS
FOTOS: KFJKASDJF KLASDJFKJASDK FJKLASDJFJ
Bei den meisten Elektrovelos hängt der Motor mal etwas plump, mal unscheinbar ganz unten bei den Pedalen. Der Blick in eine Antriebseinheit verrät, dass da viel mehr drin ist als nur ein Elektromotörchen.
22 2015 | SPEZIAL
R U B R I K E N T I T E L
Die Motoreneinheit, in unserem Fall von einem Flyer-E-Bike, ist eine Zauberkiste: Da gehen ein paar Kabel und die Beinkraft des Fahrers rein, ein Schnurren und Surren kommt heraus und der Effekt ist ein leicht fahrendes Velo, das viele Menschen die Freude am Fahren neu erleben lässt. Öffnet man das Aluminium gehäuse, fällt als Erstes die akribische Ordnung auf. Kein Gewusel trotz beengter Platzverhältnisse. Die Kabel sind fein säuberlich geordnet, die Elektronik ist auf einer grossen Platine verbaut, die mit einer transparenten Kunststoffmasse wasserdicht ins Gehäuse eingegossen ist. Im Antriebsblock steckt auch ein zwei stufiges Getriebe, das die Kraft des Motors übersetzt. Integriert ist auch der Kraftsensor. Dieser ist der eigentliche «Zauberer» des E-Bikes, weil er den Motor so regelt, dass dieser mehr als mitradelnder Zwillingsbruder denn als Fremdkörper wahrgenommen wird. Der Motor selbst ist verblüffend klein und nur gerade ein Kilo schwer. Die Auslegeordnung verbirgt aber noch immer einige Geheimnisse. Gerne hätte Velojournal auch das raffinierte Freilaufsystem freigelegt, kapitulierte aber vor der soliden Arbeit der Ingenieure. Der «Next Generation»-Motor ist beim Schweizer Elektrovelobauer Flyer das meist eingesetzte Motorenmodell. Er stammt von der japanischen Firma Panasonic. Den ersten Mittelmotor für Elektro velos brachte Ende der 80er-Jahre Yamaha auf den Markt, der Durchbruch gelang nach der Jahrtausendwende aber erst Panasonic. Vor allem, weil das Unternehmen es schaffte, die sehr leichte Lithium-Ionen-Akku-Technologie für das Elektrovelo massenmarkttauglich zu machen. Marius Graber, Text Stefano Schröter, Foto
FOTOS: KFJKASDJF KLASDJFKJASDK FJKLASDJFJ
Der «Next Generation»-Motor des Flyers, bevor wir ihn auseinandergenommen haben.
23 2015 | SPEZIAL
DIE SCHNELLEN 45-KM/H-KLASSE
M O D E L L Ü B E R S I C H T
In der Schweiz findet man für jedes Bedürfnis das richtige E-Bike. Und einige geben auch fürs Auge richtig was her.
SCHNELL & SCHÖN Das Diamant «825+» hat viele Quali täten. Das fängt bei der markanten Farbgebung an, die mit Komponenten wie Sattel oder Griffen harmoniert. Und auch der Komfort kommt dank der Bontrager «SPA»-Federgabel mit 30 mm Federweg nicht zu kurz. Das Herzstück des E-Bikes ist der kraftvolle 350-Watt-Bosch«Performance-Speed»Mittelmotor. FAZIT: Solides E-Bike für den täglichen Gebrauch.
E-BIKES
FLOTTER FLITZER Mit dem «E-XLR8» präsentiert Koga ein E-Bike, das auf sportliches Fahren ausgelegt ist. Der leistungsstarke Bosch «Performance Speed»-Mittelmotor hat ein Drehmoment von 60 Newtonmeter (Nm). Koga hat nach eigenen Angaben viel Zeit in die Entwicklung eines Prüfprotokolls für dieses neue Modell investiert. Das «E-XLR8» verfügt über eine Beleuchtungsanlage fürs Kennzeichen und ein Bremslicht. Orangefarbene Seitenreflektoren sorgen für mehr Sichtbarkeit. FAZIT: E-Bike für sportliche Fahrerinnen und Fahrer, die Wert auf Alltagstauglichkeit legen.
PRICE TREIBT ES BUNT Die Geometrie des Price «e-speed 650b» ist sportlich. Der MPF-DriveAntrieb hat ein Drehmoment von 70 Nm. Damit ist das E-Bike sowohl in der Stadt als auch auf Feldwegen flott unterwegs. Bei der Schaltung kann gewählt werden: Das Standardmodell kommt mit einer 10-fachShimano-Deore-Schaltung. Gegen Aufpreis von 200 Franken gibt es eine 10-fach-Shimano-XT-Schaltung. Es stehen insgesamt 33 Rahmenfarben zur Auswahl bereit. FAZIT: Schnelles und sportliches E-Bike, das den Alltag bunter gestaltet.
STEVENS GREIFT IN DIE VOLLEN Bei der Ausstattung des «E-Triton 45» hat Stevens nicht gegeizt. 60 Nm Drehmoment und 350 Watt Leistung, dies sind die Eckdaten des Bosch «Performance Line»-Mittelmotors. Geschaltet wird mit einer 10-fach«Deore XT»-Schaltung von Shimano, Luftfedergabel, LED-Beleuchtung mit Tagfahrlicht und hydraulische Scheibenbremsen gehören zum Standard. Der dreifach endverstärkte Alurahmen ist in einer Damen- und einer Herrenversion erhältlich. FAZIT: Gut ausgestattetes E-Bike mit tollem Preis-LeistungsVerhältnis.
Marke & Modell: Koga «E-XLR8» Preis: Fr. 3999.– Infos: www.koga.com
Marke & Modell: Price «e-speed 650b» Preis: Fr. 3495.– Infos: www.price-bikes.ch
Marke & Modell: Stevens «E-Triton 45» Preis: Fr. 3899.– Infos: www.stevensbikes.de
24 2015 | SPEZIAL
FOTOS: ZVG
Marke & Modell: Diamant «825+» Preis: Fr. 3699.– Infos: www.diamantrad.com
2015
DIE SCHNELLEN – 45-KM/H-KLASSE DIE GEMÜTLICHEN – 25-KM/H-KLASSE DIE BERGGEISSEN – E-MOUNTAINBIKES DIE LASTESEL – CARGO-E-VELOS DIE DREIRÄDRIGEN – STANDFESTE E-VELOS
DAS MIT DEM SMARTPHONE SPRICHT In den «ST2» hat Stromer viel Hightech integriert. Das E-Bike ist mit Bluetooth, GPS und GPRS ausgestattet und kann via SIM-Karte mit dem Smartphone der Fahrerin oder des Fahrers kommunizieren. Das schnelle Elektrovelo kann mit dem Smartphone auf- oder abgeschlossen werden und lässt sich via App tunen. Angetrieben wird der Cityflitzer von einem 500-Watt-Motor. Dem 814 Wh starken Akku soll laut Stromer erst nach einer Reichweite von 150 Kilometern die Puste ausgehen. FAZIT: Schneller Elektroflitzer für technikaffine Nutzer. Marke & Modell: Stromer «ST2» Preis: Fr. 6990.– Infos: www.stromerbike.com
SCHWEIZER KLASSIKER Das «e.t.» des Schweizer Herstellers Stöckli wurde speziell für die hiesigen topografischen Verhältnisse entwickelt. Ausgestattet mit dem Schweizer GoSwissDrive-Motor, Schweizer Elektronik und Schweizer Sensorik bewältigt man damit auch steile Hügel. Das E-Bike ist individuell konfigurierbar. Je nach Wunsch verfügt der Motor über bis zu 500 Watt. Gegen Aufpreis sind Akkus mit 522 oder gar 835 Wh Kapazität erhältlich. FAZIT: Klassiker von Stöckli, der auch nach mehreren Jahren nichts an Aktualität eingebüsst hat. Marke & Modell: Stöckli «e.t.», Preis: ab Fr. 3990.–, abgebildete Version ab Fr. 4390.– Infos: www.stoeckli.ch
25 2015 | SPEZIAL
SPORTLICHES PENDLER-BIKE Das Modell-Design von Veo spricht mit seinen hochwertigen Shimano«LX»-Komponenten und den guten Antriebseigenschaften des Schweizer Nabenmotors GoSwissDrive Pendler an. Das Veo «Sport» ist mit dem 500-Watt-GoSwissDrive-Antrieb und mit einem 410-Wh-Akku ausgerüstet. Mit 15 Rahmenfarben und diversen Komponenten kann man sich sein individuelles E-Bike zusammenstellen. Alle Veo-Bikes sind in verschiedenen Tempovarianten erhältlich. FAZIT: Schweizer E-Bike mit guten Alltagsqualitäten und fairem PreisLeistungs-Verhältnis. Marke & Modell: Veo «Sport» Preis: Fr. 3980.– Infos: www.veo-bikes.ch
SCHNELLES CANNONDALE Das «Contro-E Speed» verfügt über den «Performance Speed»-Antrieb von Bosch. Es ist mit breiten 26-ZollReifen und vorne mit der hauseigenen «Fatty DL50»-Headshox-Federgabel ausgestattet. Das Rücklicht hat eine Bremslichtfunktion, zudem gibt es eine Beleuchtung für das Nummernschild. Geschaltet wird mit der 10Gang-«XT»-Kettenschaltung von Shimano. FAZIT: Ein schnelles E-MTB für Strasse und Gelände. Marke & Modell: Cannondale «Contro-E Speed» Preis: ca. Fr. 4530.– Infos: www.cannondale.com
DIE GEMÜTLICHEN 25-KM/H-KLASSE
M O D E L L Ü B E R S I C H T
URBANE SPORTLICHKEIT Hersteller Bluelabel baut mit dem «Pony» ein Kompakt-E-Bike mit 20-Zoll-Rädern. Der Stadtflitzer ist auf Körpergrössen von 1,50 bis 1,95 Meter anpassbar. Dank vielen Verstellmöglichkeiten lässt es sich in Alltag und Freizeit vielseitig nutzen. Angetrieben wird es von einem Bosch «Performance Cruise»-Motor, geschaltet wird mit einer 8-Gang-Shimano-«Alfine»oder der stufenlosen Nuvinci-Nabenschaltung, die am «Pony» mit einem Riemenantrieb kombiniert wird. Das E-Bike ist auch mit dem stärkeren «Performance Speed»Motor von Bosch erhältlich, der bis 45 km/h unterstützt. Hier kommt eine 10-GangShimano-«Deore XT»-Schaltung zum Einsatz. FAZIT: Klein, aber oho, flink und wendig im Alltag. Marke & Modell: Bluelabel «Pony» Preis: ab Fr. 3299.– Infos: www.r-m.de
Marke & Modell: Cresta «eBoulevard» Preis: ab Fr. 2998.– Infos: www.cresta-swiss-bike.ch
STILVOLL CRUISEN Das Bosch «Active Line»-System mit dem leistungsfähigen 400-Wh-Akku, die Shimano 7-Gang-«Nexus»-Naben schaltung und die hydraulischen Felgenbremsen von Magura machen das «Elly Cruise» zum komfortablen und wartungsarmen Dauerläufer. Für den Cruiser-Look sorgen die vielen verchromten Anbauteile, die TrelockRetroleuchte und der braune CubeComfort-Classic-Sattel. Die SuntourFedergabel erzeugt gemeinsam mit den farbigen Schwalbe «Fat Frank»Ballon-Reifen viel Komfort. Ein vielseitiges Modell für den Stadtalltag. FAZIT: Ein elegantes Damen E-Bike, das eine junge Zielgruppe anspricht. Marke & Modell: Cube «Elly Cruise» Preis: Fr. 2699.– Infos: www.cube.eu
26 2015 | SPEZIAL
ENTSPANNTES RADELN Ein schickes Damenvelo kommt dieses Jahr von Canyon. Verbaut wird der neue 250-Watt-Shimano-«Steps»Antrieb. Mit der elektronischen Shimano-Alfine-Di2»-8-Gangschaltung braucht es nur einen Knopfdruck, um die Übersetzung zu wechseln. Scheibenbremsen, eine Lichtanlage von Busch & Müller sowie Schutzbleche und Racktime-Gepäckträger machen das Elektrovelo alltagstauglich. FAZIT: Beim «Relax» ist nur der Look retro, bei den inneren Werten präsentiert sich das E-Bike äusserst zeit gemäss. Marke & Modell: Canyon «Relax» Preis: Fr. 2799.– Infos: www.canyon.ch
FOTOS: ZVG
KANN SICH SEHEN LASSEN Das klassisch schöne «eBoulevard» von Cresta ist mit dem neuen Shimano «Steps»-Antrieb unterwegs. Er ist kompakt, leicht und leise. Dank der Kombination mit der elektronischen Schaltung «Alfine Di2» ergibt sich eine gelungene Abstimmung zwischen Antrieb und Schaltung. Darüber hinaus ist es möglich, das Velo in einem Online-Konfigurator an die eigenen Bedürfnisse anzupassen. FAZIT: Damen E-Bike mit schön integrierten Details, das überall eine gute Figur macht.
Robustes AllroundE-Bike für Touren und Alltag.
AUF GROSSEM FUSS Beim «Trekking RC» mit seinen 28-ZollRädern kommen die gleichen Schaltund Bremskomponenten zum Einsatz wie beim MTB-Fully der SDURO-Modell reihe. Das «Trekking RC» ist jedoch für den Einsatz auf der Strasse konzipiert. Der 250 Watt starke Yamaha-Mittelmotor leistet zuverlässige Dienste. Mit einem hellen LED-Scheinwerfer sowie LED-Rücklicht, Gepäckträger, Ständer und Schutzblechen ist das E-Bike alltagstauglich. Das Trekking-E-Bike ist als Damen- und Herrenvariante in unterschiedlichen Grössen erhältlich. FAZIT: Allround-E-Bike für Touren und Alltag. Marke & Modell: Haibike «Trekking RC» Preis: Fr. 2999.– Infos: www.haibike.de
TREUE BEGLEITER Flyer hat für fast alle Bedürfnisse das passende E-Bike im Sortiment. Für Genussfahrer, für längere Touren oder für die wöchentliche Shoppingtour sind die klassischen Modelle aus der «C»- und «T»-Serie gute Begleiter. Die «C»-Serie ist als Tiefeinsteiger erhältlich. Die «T»-Serie ist wahlweise mit Herren-, Tiefeinstieg- oder sportlichem Trapezrahmen im Angebot. Alle Modelle sind mit dem Panasonic-Mittelmotor ausgestattet. Je nach Version ist dieser 250 oder 350 Watt stark und unterstützt bis 25 oder 45 km/h. FAZIT: Der Klassiker aus Huttwil, für Touren oder Einkauf gleichermassen geeignet.
STADTFLITZER Die neuen Flyer «Flogo»-Modelle überraschen durch Vielseitigkeit. Beim Fahren gehen die Stadtflitzer auf ihren 20-Zoll-Laufrädern trotz ihrer handlichen Grösse keine Kompromisse ein. Drei Ausstattungsvarianten sind erhältlich. Das Topmodell kommt mit der 11-Gang«Alfine»-Nabenschaltung sowie Scheibenbremsen aus der «Alfine»-Gruppe von Shimano auf den Markt. Der Panasonic-Mittelmotor unterstützt je nach Version bis 25 oder 45 km/h. FAZIT: Leichter, wendiger und robuster Flitzer, der den Anforderungen in der Stadt gewachsen ist.
ZUVERLÄSSIG IM ALLTAG Mit dem «Prime E+ 0 LDS» setzt Giant auf den neuen Mittelmotor von Yamaha. Der Motor zeigt sich kräftig, fein dosierbar und angenehm zu fahren. Der Akku hat eine Kapazität von 400 Wh und sorgt für gute Reichweiten. Geschaltet – automatisch oder von Hand – wird mit der elektronischen Nabenschaltung «Harmony» von Nuvinci. Mit den zuverlässigen Schwalbe- «Marathon Supreme»-Reifen sind Plattfüsse selten, und die kräftigen hydraulischen Scheibenbremsen von Magura sorgen bei Bedarf für einen kurzen Bremsweg. FAZIT: Zuverlässiges und solid ausgestattetes E-Bike für Alltag und Freizeit.
Marke & Modell: Flyer «C»- / «T»-Serie Preis: ab Fr. 3199.– Infos: www.flyer-bikes.com
Marke & Modell: Flyer «Flogo» Preis: ab Fr. 3699.– Infos: www.flyer-bikes.com
Marke & Modell: Giant «Prime E+ 0 LDS» Preis: ab Fr. 2799.– Infos: www.giant-bicycles.com
27 2015 | SPEZIAL
DIE GEMÜTLICHEN 25-KM/H-KLASSE
M O D E L L Ü B E R S I C H T
FÜRS GUTE GEWISSEN Der 500 Watt und 40 Nm starke Hinterrad-Nabenmotor des Kristall «S-650B» wird von GoSwissDrive in Gams (SG) gebaut. Die Software ist so abgestimmt, dass das Fahrgefühl in Stufe eins dem eines Leichtbaurades entspricht. In Stufe fünf entfaltet der Motor seine ungezügelte Kraft. Geschaltet wird mit einer Shimano «Alivio»-27-Gang-Schaltung. Gegen Aufpreis ist das «S-650» auch mit einer «Deore»-30-Gang (+ Fr. 199.–) oder «Deore XT»-30-Gang-Schaltung (+ Fr. 799.–) erhältlich. Das Besondere bei Kristall: Jedes E-Hybrid-Fahrrad fährt für mindestens zwei Jahre zu 100 Prozent mit ökologischem Strom. Für jedes verkaufte E-Bike bezahlt Kristall einem Stromproduzenten die Preisdifferenz zur Produktion von 50 kWh Strom aus erneuerbarer Energie. Dies entspricht dem Zweijahresverbrauch eines E-Bikes mit 3500 km/Jahr. FAZIT: Ökologie und Technik vereint. Marke & Modell: Kristall «S-650B» Preis: Fr. 3599.– Infos: www.kristallvelo.ch
BESSER PENDELN Im täglichen Strassenverkehr ist man mit dem «E-Sub Speed» von Scott optimal unterwegs. Das Pendler-E-Bike ist mit dem neuen 250-Watt-Shimano «Steps»-System und einem 400 Wh starken Akku ausgestattet. Extras wie Curana-Schutzbleche und integrierte Beleuchtung von Busch & Müller runden den eleganten und flinken Flitzer ab. FAZIT: Stau oder überfüllte Züge waren gestern. Mit dem flinken E-Bike wird Pendeln zum Vergnügen.
ELEKTRISCH FAHREN UND SCHALTEN Auf die Saison 2015 hat Price das «e-Xpress» mit dem neuen Shimano «Steps»-Mittelmotor ausgestattet. Dieser sorgt dank 50 Nm Drehmoment und einer Leistung von 250 Watt dafür, dass sich ein Anstieg spielend leicht bewältigen lässt. Doch nicht nur der Antrieb, sondern auch die Schaltung ist beim neuen «e-Xpress» elektronisch. Die Shimano «Alfine Di2» hat eine breite Abstufung und erlaubt es, die Gänge leicht und «per Knopfdruck» zu wechseln. FAZIT: Mit diesem E-Bike schaltet man wie die Profis auf ihren Rennvelos und kommt auch beinahe so zügig vorwärts. Marke & Modell: Price «e-Xpress» Preis: Fr. 3295.– Infos: www.price-bikes.ch
ALLES AUS EINEM GUSS Bei der fünften Generation des Stadt- und Tourenvelos «Culture» von Riese & Müller setzt der Hersteller auf die Integration schlauer Funktionalität. Der Hinterbau des vollgefederten E-Bikes ist komplett neu überarbeitet, was die Fahrdynamik verbessert. Auch der in den Rahmen integrierte Gepäckträger wurde umgestaltet. Das «Culture» kommt in einer einzigen Rahmenform und ist als Unisex-Velo gedacht. Das E-Bike ist mit dem Bosch «Active Cruise»-Motor ausgestattet und in vier Varianten erhältlich. Die günstigste Version kommt mit 8-Gang-Shimano-«Nexus»-Schaltung und Rücktritt. Die Topvariante ist mit einer 14-Gang-Nabenschaltung von Rohloff bestückt. FAZIT: Ein E-Bike, das sich dank seiner prägnanten Erscheinung von der Masse abhebt. Marke & Modell: Riese & Müller «Culture» Preis: ab Fr. 4599.– Infos: www.r-m.de
DAS FLINKE E-BIKE MACHT PENDELN ZUM VERGNÜGEN
FOTOS: ZVG
Marke & Modell: Scott «E-Sub Speed» Preis: Fr. 2999.– Infos: www.scott-sports.com
28 2015 | SPEZIAL
DIE GEMÜTLICHEN 25-KM/H-KLASSE
M O D E L L Ü B E R S I C H T
Marke & Modell: Staiger «Sinus BT80» Preis: Fr. 3499.– Infos: www.staiger-fahrrad.de
KILOMETERFRESSER Für dieses sportliche E-Bike – wahlweise in Herren- oder Damenversion – hat Stevens den antrittsstarken Bosch «Active Line»-Mittelmotor mit einer zuverlässigen Shimano 10-fach-Schaltung kombiniert. Dank dem 400 Wh starken Akku können mit dem «E-Lavena» ordentlich Kilometer zurückgelegt werden. Die hochwertige Ausstattung, zu der unter anderem ein LED-Scheinwerfer mit Tagfahrlicht von Busch & Müller gehört, rundet das Angebot ab. FAZIT: Ein zuverlässiger Begleiter im Alltag. Marke & Modell: Stevens «E-Lavena» Preis: Fr. 3099.– Infos: www.stevensbikes.de
NEUER TURBO Der «FLR» ist das neuste Modell der Specialized-Turbo-Familie. Der «Direct Drive»-Hinterradmotor sorgt für effiziente Kraftübertragung. Wie bei allen Turbo-Modellen, ist auch beim «FLR» der Akku vollständig im Unterrohr integriert. Damit ist das Elektrovelo nicht auf den ersten Blick als solches erkennbar. Schalt- und Bremskomponenten kommen von Shimano, Schutzbleche und Gepäckträger mit integrierter LED-Rückleuchte sorgen für zusätzliche Funktionalität. Den Turbo gibts in drei schnellen Modellvarianten. FAZIT: Modernes E-Bike mit sportlichem und aufgeräumtem Look. Marke & Modell: Specialized «Turbo FLR» Preis: Fr. 3299.– www.specialized.com
MIT SWING DURCH DEN ALLTAG Gemütlich entspannt oder ambitioniert unterwegs – die E-Bike-Auswahl mit dem Shimano «Steps»-Antrieb bietet in jeder Fahrsituation gute Unterstützung. Beim «E-Swing» kombiniert Tour de Suisse den 250 Watt starken Shimano-Antrieb mit einer «Deore»10-Gang-Schaltung des gleichen Herstellers. Wahlweise ist das Modell auch mit einer Sram-«Dual Drive»-24Gang- (+ Fr. 45.–) oder der elektronischen Shimano «Nexus Di2»-8-GangSchaltung (+ Fr. 100.–) erhältlich. Gepäckträger und die Lichtanlage von Busch & Müller sind Standard. FAZIT: Mit dem neuen Tour-de-SuisseModell macht jede Ausfahrt Spass.
MODERNE KLASSIK Das «Classic Special» wirkt schlicht und trotz tiefen Einstiegs modern. Mit dem handlichen Gepäckträgerakku mit 446 Wh und dem 250-WattNabenmotor von GoSwissDrive ist es für den Alltag und für Ausfahrten eine gute Wahl. Die Lichtanlage von Busch & Müller inkl. Standlicht und die hydraulische Bremse von Magura sorgen für Sicherheit. Die 9-GangSram-«X9/X7»-Schaltung ergibt ein gut abgestimmtes Schaltspektrum. Alle Veo-E-Bikes werden in der Schweiz gebaut. FAZIT: Veo zeigt, dass ein klassischer Look und moderne Komponenten kein Widerspruch sind.
SCHWEIZER CRUISER Im «One X» hat der Schweizer Hersteller Youmo vieles verbaut, was gut ist und Spass macht. Der 500 Watt starke Nabenmotor von GoSwissDrive hat ein Drehmoment von 45 Nm. Ein 540-WhAkku sorgt für langen Fahrspass. Wahlweise (+ Fr. 490.–) kann der E-Cruiser mit dem Speedkit bestückt werden, das bis 45 km/h erlaubt. Der fünfstufige Unterstützungsfaktor, eine Bremskraft rückgewinnung sowie das Lenkradschloss sind Standard. Die 10-GangSram-«X9»-Schaltung und Details wie Lenkergriffe und der Ledersattel unterstreichen das Cruiser-Feeling. FAZIT: Ein E-Bike für Individualisten, die das etwas andere Gefährt suchen.
Marke & Modell: Tour de Suisse «E-Swing» Preis: Fr. 3150.– Infos: www.tds-rad.ch
Marke & Modell: Veo «Classic Special» Preis: Fr. 3470.Infos: www.veo-bikes.ch
Marke & Modell: Youmo «One X» Preis: Fr. 4490.– Infos: www.youmo.ch
30 2015 | SPEZIAL
FOTOS: ZVG
HIGHTECH AUF TREKKINGTOUREN Lange und anspruchsvolle Ausfahrten sind auf dem Staiger «Sinus BT80» leicht zu meistern. Das Trekking-E-Bike verfügt über den «Performance»-Mittelmotor von Bosch, der mit 250 Watt Leistung und einem Drehmoment bis zu 60 Nm eine maximale Unterstützung von 275 Prozent ermöglicht. Der LithiumIonen-Akku speichert 400 Wh. Die RockShox-Federgabel schluckt Unebenheiten, und die 10-Gang-Shimano «XT»- Schaltung bietet für jedes Gelände die richtige Übersetzung. Das «BT80» wurde mit dem «Nyon»-E-Bike-Computer ausgestattet (siehe Test Seite 10). FAZIT: Trekking-E-Bike, das auf langen Touren seine Qualitäten ausspielt.
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DIE BERGGEISSEN E-MOUNTAINBIKES
M O D E L L Ü B E R S I C H T
BERGAUF MIT EINEM GRINSEN Mit dem «Stereo Hybrid 140 SL» präsentiert Cube das Bike für jeden Trail. Der Bosch «Performance»-Mittelmotor ist im Rahmen integriert und die agile Geometrie sorgt für Wendigkeit im Gelände. Dank Fox-Luftfedergabel hat das Modell eine hohe Lenkpräzision. Die Standrohre bringen die nötige Steifigkeit. Der neue 11-fach-Shimano-«XTR»-Antrieb mit 11/40er-Kassette bietet immer den geeigneten Gang an. Bergabwärts sorgen die «XTR»-Scheibenbremsen dafür, dass das E-Fully nicht vom Trail abkommt. Wurzeln und Schlaglöcher stellen für die 27,5-Zoll-Bereifung keine Hindernisse dar. FAZIT: Hochwertiges Elektromountie mit Allround-Qualitäten. Marke & Modell: Cube «Stereo Hybrid 140 SL» Preis: Fr. 5999.– Infos: www.cube.eu
FLYER FÜR DIE BERGE Entstanden ist das neue Flyer-Vorzeigemodell aus Huttwil in Zusammenarbeit mit zwei Experten aus dem Crosscountry- und Enduro-Rennsport. Mit 160 Millimetern Federweg bietet das Fahrwerk des «Uproc6» auf mit Wurzeln durchsetzten Trails und in felsigem Gelände Fahrsicherheit und Abfahrtsspass. Mit dem abgestimmten Bosch-Motor aus der «Performance»-Linie, der neuen Shimano-11Gang-«XTR»-Schaltung und dem steilen Sitzwinkel von 75 Grad lassen sich auch harte Steigungen mühelos bewältigen. Bei den Laufrädern haben die Entwickler auf moderne Komplett-Sets aus dem Hause DT Swiss zurückgegriffen, die für stabilere Radführung und gute Traktion beim Bremsen und in Kurven sorgen. FAZIT: Mit dem «Uproc6» produziert Flyer ein E-Mountainbike mit Enduro-Qualitäten. Marke & Modell: Flyer «Uproc6» Preis: ab Fr. 6699.– Infos: www.flyer-bikes.com
FOTOS: ZVG
MACHT TOUREN-SPEZIALISTEN GLÜCKLICH Wie alle SDURO-Modelle von Haibike wird auch das «FullNine RX» von einem leistungsstarken und zuverlässigen 250-WattYamaha-Mittelmotor mit einem Drehmoment bis 70 Nm angetrieben. Der 400-Wh-Akku sorgt je nach Fahrverhalten und Gelände für eine Reichweite von bis zu 130 Kilometern. Zum Laden lässt er sich bequem seitlich herausnehmen. Das Multifunktionsdisplay stellt Infos wie Reichweite, Geschwindigkeit oder Uhrzeit übersichtlich dar. Die RockShox-Gabel mit einem Federweg von 100 Millimetern verleiht dem Bike die nötige Geschmeidigkeit in schwierigem Gelände oder auf Offroad-Abfahrten, die 20-Gang-Schaltung und die hydraulischen Scheibenbremsen vorne und hinten kommen von Shimano. FAZIT: Sportliches Bike für Touren in hügeligem Gelände abseits von Teerstrassen. Marke & Modell: Haibike «FullNine RX» Preis: Fr. 3999.– Infos: www.haibike.de
33 2015 | SPEZIAL
SCHNELLES HARDTAIL Mit dem «Jarifa Impuls Speed 27R» kommt von Focus ein E-MTB, das auf entspannten Touren eine gute Figur macht. Das Hardtail ist mit dem Derby «Impuls»-Antrieb mit 350 Watt ausgestattet. Es erreicht bis 45 km/h, ist aber auf Trails deshalb nicht zugelassen. Der Akku sorgt für eine grosse Reichweite. Scheibenbremsen von Magura bringen Sicherheit auf steilen Pfaden, die RockShox-«Reba»Federgabel dämpft Stösse und gleicht Bodenunebenheiten spielend aus. Ausgestattet mit der Shimano-«XT»Schaltung meistert das Modell auch Kletterpartien gekonnt. Eine fest verbaute Lichtanlage von Busch & Müller macht das Bike im Alltag zum soliden Begleiter. FAZIT: Auf Trails nicht zugelassen, aber auf Feldwegen oder Holperpisten ein Fahrspass. Marke & Modell: Focus «Jarifa Impuls Speed 27R» Preis: Fr. 5299.– Infos: www.focus-bikes.com
SPORTLICHES BIKE FÜR TOUREN IN HÜGELIGEM GELÄNDE
DIE BERGGEISSEN E-MOUNTAINBIKES
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ADRENALIN PUR Das Ibex «Adrenalin» Fully hat 130 Millimeter Federweg und verfügt über den Bosch «Performance»-Antrieb. Das Bike kann im Konfigurator auf der Webseite des Herstellers farblich und technisch individuell zusammengestellt werden. So kann auch eine 45-km/h-Variante konfiguriert werden. Als Standard ist die Supernova-«E3»-Beleuchtung vorgesehen. Mit der Ausstattung bei allen Varianten und den 27,5-Zoll-Rädern geht das Bike keine Kompromisse ein. FAZIT: Die individuelle Konfiguration erlaubt es, das «Adrenalin» an die eigenen Ansprüche anzupassen. Marke & Modell: Ibex «Adrenalin» Preis: ab Fr. 2799.– Infos: www.myibex.ch
DICKE REIFEN Imposant, dieses Wort kommt einem wohl unweigerlich beim Betrachten dieses Moustache-E-Bikes über die Lippen. Für das «Sand» ist Moustache eine Kooperation mit dem international bekannten Designer Philippe Starck eingegangen. Herausgekommen ist ein Fatbike mit umfangreicher Ausstattung. Die riesigen Schwalbe-Reifen verleihen ihm auch auf Sand oder Schnee genug Grip, der 250 Watt starke Bosch «Performance Cruise»-Mittelmotor sorgt mit einem Drehmoment von bis zu 60 Nm für den nötigen Antrieb. Auch bei den Komponenten wurde nicht gegeizt. Zum Einsatz kommt Shimanos Topgruppe «XTR» in der 11-GangVersion. FAZIT: Ein Hingucker, der mit seinen fetten Reifen im Sand und auf Schnee seine Vorzüge ausspielt. Marke & Modell: Moustache «Sand» Preis: Fr. 7299.– Infos: www.moustachebikes.com
IN OFF-ROAD-VERPACKUNG Das neue Scott «E-Spark 710» kombiniert einen bewährten elektrischen Antrieb mit einer leistungsfähigen Off-Road-Verpackung. Damit fühlen sich Trails anders an. Für die nötige Kraft sorgt das 250 Watt starke Bosch «Performance»-Antriebssystem zusammen mit einem 400 Wh starken Akku. Das Bike rollt auf einer 27,5-Zoll-Bereifung, in die Gänge kommt es mit der 10-Gang-Shimano«Deore»-Schaltung. FAZIT: Das E-MTB bringt frischen Wind in die Berge. Marke & Modell: Scott «E-Spark 710» Preis: Fr. 4499.– Infos: www.scott-sports.com
DER GROSSE MOTORENTEST AB SEITE 49
Marke & Modell: Wheeler «E-Falcon» Preis: Fr. 5300.– Infos: www.wheeler.ch
34 2015 | SPEZIAL
FOTOS: ZVG
ELEKTRISCHER 29ER Das Wheeler «E-Falcon» ist ein «Twentyniner» mit 100 Millimetern Federweg. Ausgerüstet ist es mit dem neuen «D-Series»-Antrieb von BionX. Der Nabenmotor leistet 250 Watt, und je nach Beanspruchung und Unterstützungsstufe soll der 555 Wh starke Akku für Reichweiten bis 130 km sorgen. Fürs Schlucken der Stösse sind eine «XC32 Solo Air»-Gabel und ein «Monarch Solo Air»-Federbein zuständig, beide von RockShox. Dazu kommen eine komplette 30-Gang-Shimano-«XT»-Schaltung sowie kräftige Scheibenbremsen von Magura. FAZIT: Die grossen 29er-Reifen rollen leicht über Boden unebenheiten hinweg und dank Motor werden auch steile Strecken zum Kinderspiel.
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DIE 3-RÄDRIGEN
DIE LASTESEL
STANDFESTE E-VELOS
CARGO-E-VELOS
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FLIEGENDER HOLLÄNDER Die holländische TransportveloFabrik Bakfiets wagt mit dem «E-Airo» einen Schritt in die Moderne und bietet ihr zweirädriges Transportvelo neu mit einem Aluminiumrahmen an. Dadurch wird es ein Stück leichter als das Traditionsmodell mit Stahlrahmen. Bakfiets arbeitet mit einem 250-WattFrontmotor. Dieser lässt die Kombination mit der Shimano «Alfine» 8- und 11-Gang- oder gar der Rohloff 14-Gang-Nabenschaltung zu. Gebremst wird mit den hydraulischen Felgenbremsen von Magura. Zum Velo gibt es ein umfangreiches Zubehörangebot mit Kindersitzen, Regendächern bis hin zum Befestigungsring für Hundeleinen, damit auch der vierbeinige Freund mitfahren kann. FAZIT: Vollwertiger Lastesel, mit dem sich dank Elektromotor auch schwere Lasten problemlos transportieren lassen.
DER LASTENFLITZER Für alle, die gerne rassig unterwegs sind: Das «Load» ist in der Schweiz nun auch als schnelles Elektrovelo zugelassen. Gerade auf ebener Strecke kann so Ware mit zügigem Tempo gefahren werden. Kindertransporte sind in der Schweiz bei Tempo 45 km/h nicht erlaubt. Die Vollfederung sorgt nicht nur für Fahrkomfort und einen sicheren Warentransport, sondern bewirkt auch eine gute Strassenlage. Mit 30 Kilo ist das Modell vergleichs weise leicht, kann aber mit bis zu 200 Kilo beladen werden. Es gibt ein grosses Zubehörangebot: Kindersitzbank, Kinderregenverdeck, eine Falt- und eine grosse Transportbox oder auch eine einfache Transportkiste mit Verdeck. FAZIT: Wer oft Waren transportiert, aber dennoch flink unterwegs sein will, ist mit dem «Load» gut beraten.
«FREDERIC» SCHLEPPT Das Transportvelo «Frederic» verfügt über einen grossen Transportkorb über dem Vorderrad: Dort kann einiges zugeladen werden und das Gepäck bleibt immer im Blick. Trotzdem fährt sich das Velo leicht und ist verblüffend wendig. «Frederic» ist nur gerade 20 Zentimeter länger als ein normales Velo und kann bei Bedarf zusätzlich mit einem Anhänger kombiniert werden. Es ist mit einem zuverlässigen Hinterradmotor ausgerüstet und auf Wunsch sogar in der schnellen Klasse erhältlich. FAZIT: Ein Cargobike, das sich beinahe wie ein normales Velo fährt.
Marke & Modell: Bakfiets «E-Airo» Preis: ab Fr. 4600.– Infos: www.bakfiets.nl
Marke & Modell: Riese & Müller «Load» Preis: ab Fr. 5100.– Infos: www.r-m.de
Marke & Modell: Frederic Preis: ab Fr. 4910.– Infos: www.bike-innovation.ch
FLEXIBLES DREIRAD Der deutsche Spezialradbauer Hase lanciert auf diese Saison sein Traditionsmodell «Kettwiesel» erstmals mit einem Mittelmotor. Dadurch geht der Antrieb auf das Hinterrad. Damit können auch steile Steigungen gut gemeistert werden. Hase setzt auf den Shimano «Steps»-Motor und kombiniert diesen mit der elektronischen Shimano Di2-8-Gang-Nabenschaltung. Diese kann per Knopfdruck geschaltet werden, 36 2015 | SPEZIAL
was die Bedienung einfach und kom fortabel macht. Die elektronischen Schaltelemente können zudem sehr frei angeordnet werden, sodass zum Beispiel auf ein Handicap Rücksicht genommen werden kann. FAZIT: Das Kettwiesel gibt es als Strassen- oder Geländeversion, bei Bedarf sogar mit Hinterradfederung. Marke & Modell: Hasebikes «Kettwiesel» Preis: ab Fr. 5500.– Infos: www.hasebikes.ch
HOCH LIEGEND Beim «Scorpion plus»-Modell des deutschen Liegevelobauers HP Velotechnik sorgt der Sitz auf Stuhlhöhe für viel Fahrkomfort. Das Velo eignet sich auch für Menschen, die aufgrund einer Behinderung eine kippstabile Dreiradkonstruktion brauchen. Armstützen, Pedale mit Fuss- und Wadenhalter sowie die Möglichkeit zur einhändigen Bedienung gibts als Zubehör. FAZIT: Vielseitiges und durchdachtes Liege-E-Bike. Marke & Modell: HP Velotechnik «Scorpion plus» Preis: ab ca. Fr. 4490.– Infos: www.hpvelotechnik.de
Wherever you are, find your way
NEIGETECHNIK FÜRS TRANSPORTDREIRAD Beim neuen Transportdreirad «Mk1-E» der dänischen Firma Butchers & Bicycles kann man sich dank Neigetechnik in die Kurve legen. Das erlaubt höhere Geschwindigkeiten sowie eine dynamischere und natürlichere Fahrweise. Die dreiradtypischen Vorteile wie die grosse Transportfläche und das einfache Beladen bleiben aber erhalten. Zum «E-MK1» gibt es eine grosse abschliessbare Transportbox und einen KinderAufsatz mit Fronttüre, Sitzbank und Regendach. Das Velo wird mit der Nuvinci-Nabenschaltung und auf Wunsch mit Gates-Zahnriemen ange boten. Seit diesem Frühling kommt der Bosch-«Perfomance»-Motor zum Einsatz, der Akku findet elegant in einem kleinen, in der Transportbox integrierten Fach Platz. FAZIT: Ein E-Bike, das trotz Lastesel qualitäten flott in den Kurven liegt. Marke & Modell: Butchers & Bicycles «MK1-E» Preis: ab Fr. 6390.– Infos: www.butchersandbicycles.com
AUFRECHT UND SICHER Das PFAU-Tec «Spezial» ist ein bewährtes Dreirad mit aufrechter Sitzhaltung. Es ist beliebt bei Personen, die sich auf zwei Rädern unsicher fühlen. Der sehr niedrige Einstieg ermöglicht es Personen mit Hüft- oder Knieproblemen, leicht auzufsteigen. Der Ansmann-Antrieb befindet sich im Vorderrad, die Batterie hinter dem Sattelrohr. Der Motor unterstützt bis maximal 25 km/h. FAZIT: Ein E-Dreirad, das von jedermann ohne Fahrbewilligung, Typenprüfung und Helmpflicht gefahren werden kann.
37 2015 | SPEZIAL
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Marke & Modell: PFAU-Tec «Spezial» Preis: Fr. 3880.– Infos: www.vitelli.ch
Edge Touring Der neue Edge Touring von Garmin ist mit Karten und Funktionen ausgestattet, die Ihnen bei der Fahrt mit dem Fahrrad durch die Stadt oder über Land helfen, Ihren Weg zu finden. Egal ob Sie ein bestimmtes Ziel verfolgen oder einfach eine Tour fahren möchten, dank dem Edge Touring haben Sie die Freiheit, neue Routen zu erforschen im Wissen, dass Sie jederzeit Ihren Weg finden. Einfach einschalten Start drücken und die Fahrt geniessen. www.garmin.ch
S E R V I C E
WENIGER AKKUWECHSEL – MEHR KONKURRENZ Die Schweiz hat das dichteste E-Bike-Vermietnetz, auch nach der Einstellung von «Flyerland». In die Lücke springen Rent a Bike und urbane Mietsysteme. Klassische Akkuwechselstationen sind aber nur noch auf der Herzroute zu finden. In jüngster Zeit widmen sich die Touristiker intensiv dem E-Bike-Tourismus. Dabei hat die Schweiz bereits weltweit wohl das dichteste Infrastruktur-Netz Infrastruktur für den Elektrovelo-Tourismus. Es geht auf das Engagement des Elektroveloherstellers Biketec zurück, der ab 2003 in vielen Regionen Kooperationen mit touristischen Partnern einging. Diese Marketingstrategie funktionierte: Flyer wurde hierzulande rasch zu einem Gattungsbegriff für Elektrovelos. Innert zehn Jahren entstand ein Netz von 400 Vermietstationen mit 2000 Fahrzeugen und 600 Akkuwechselstationen. Dieses Netzwerk bildet ein attraktives Angebot und wurde 2010 sogar als «Flyerland» in die Karte von Schweiz Mobil integriert. Doch mit dem zunehmenden Konkurrenzkampf in der E-Bike-Branche war dieses Tourismus-Marketing zu einseitig und zu kostspielig geworden. Kernkompetenz sei schliesslich die Herstellung, nicht die Vermietung von E-Bikes, erklärte Biketec-Mitgründer Kurt Schär vor rund zwei Jahren. Rent a Bike als erfahrener Spezialist im Bereich Mietvelos übernahm «Flyerland» und führt es als «E- Bike-Land Schweiz» weiter. Allerdings wurden die Akkuwechselstationen aufgegeben, weil verschiedene E-Bike-Modelle eingesetzt werden und die Akkuvielfalt keinen wirtschaftlichen Betrieb mehr erlaubt. Ausserdem haben neue Akkus
grössere Reichweiten. Als Ersatz für die Wechselstationen wird aber jedem vermieteten E-Bike ein zweiter Akku in der Gepäcktasche mitgegeben. Auch die Zahl der Vermietstellen wurde halbiert. Zum einen, weil sich Rent a Bike vermehrt auf grössere «Hubs» mit bis zu 80 E-Bikes konzentrieren wollte. Damit fallen viele regionale Bahnhöfe weg. Zum andern, weil viele Kleinstvermieter zu den neuen Konditionen nicht mehr mitmachen wollten. Neu dazugewonnen hat Rent a Bike dafür 38 Intersport-Geschäfte, in denen E-Bikes gemietet werden können. TEURER, ABER MIT VORTEILEN Unter dem Strich dürfte es wieder etwa ähnlich viele Vermietstellen geben wie damals in den besten Zeiten von «Flyerland». Neben den touristischen Destinationen bieten nämlich zunehmend auch urbane Veloverleiher E-Bikes an, darunter Publibike und Züri rollt. Bei Letzteren kostet die Mieten teils nur die Hälfte der Preise von Rent a Bike (siehe Kasten). Der grosse Pluspunkt von Rent a Bike ist die Einwegmiete, die an einigen Stationen und Bahnhöfen sowie in verschiedenen Jugendherbergen und Campingplätzen angeboten wird. Rent a Bike bietet auch Spezialtouren in Kombination mit RailAway an – dort gibt es bis zu 20 Prozent Ermässigung auf
Bahntickets und Mietvelos. Auch auf der Internetseite «e-bike-park.ch» wird das Netz von Vermietstationen und Touren in verschiedenen Regionen propagiert. HERZROUTE UND SWISSTRAILS Biketec warb nicht nur mit Flyerland, sondern auch mit der Herzroute. Diese ist inzwischen verselbständigt. An den Akkuwechselstationen werde noch festgehalten, denn laut Geschäftsführer Si mon Brülisauer entspreche dies einem Bedürfnis. Man rechnet aber auch bei der Herzroute mit einem Rückgang des Vermietgeschäfts. Diesem Trend trägt Swisstrails bereits Rechnung. Wer ein mehrtägiges Angebot bucht, kann sich das Gepäck an den Etappenort liefern lassen. Auch das eigene E-Bike transportiert Swisstrails gratis an den Ausgangsort der Tour und wieder zurück nach Hause. Ein Service, der angesichts der schweren E-Bikes im Bahn -Selbstverlad geschätzt wird. Peter Hummel www.rentabike.ch www.e-bike-park.ch www.herzroute.ch Bei SchweizMobil heisst es nun statt «Flyerland» nach «Miete Velo und E-Bike» und «Publibike» zu suchen.
Visualisierung des neuen Hauptsitzes von Rent a Bike in Willisau.
38 2015 | SPEZIAL
FOTO: ZVG
ANBIETER UND PREISE Rent a Bike: E-Citybikes Fr. 54.–/Tag, bzw. Fr. 64.–/Tag (Rückgabe an anderem Bahnhof), E-Mountainbikes Fr. 68 .–. Rent-a-Bike-Partner: Einige saisonal tätige bieten wesentlich günstigere Preise an (z. B. Tourismusbüro Lago Maggiore, Ascona, Fr. 33.–/Tag). Öffentliche Mobilitätsprojekte: Noch günstigere Angebote, z. B. «Züri rollt»: Fr. 20.–/Tag. Publibike: Fr. 6.–/h, plus Tagespass à Fr. 10.– oder Jahreskarte. Swisstrails: Alle Veloland-Routen im À-la-carte-System.
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AUS FREUDE AM
FLIEGEN
Endlich führt die Herzroute quer durch die ganze Schweiz. Zwei «Gümmeler» fliegen fürs Velojournal auf Flyern über den östlichsten Teil.
40 2015 | SPEZIAL
Am Bodensee blendet das Sonnenlicht, und es weht ein Sturmwind. Vor der Rent-a-Bike-Vertretung im Bahnhof Romanshorn erklärt Joachim Höppner uns, dem Anfänger und der Anfängerin, wie man das Flyer-E-Bike handhabt, wie man die Batterie wechselt, wie das ist mit den drei Gängen des Elektromotors und dem unterschiedlichen Stromverbrauch. Herr Höppner ist geduldig, er ist es gewohnt, dass bei ihm E-Anfänger auftauchen. Joachim Höppner stellt die Höhe des Lenkers und des Sattels auf unsere Masse ein. Doch was heisst da Lenker? Weil das Fahrzeug Flyer, also Flieger heisst, bildet der Lenker breite Flügel, macht den Flieger zum Segelflieger. Und was heisst da Sattel?
Das ist ein mächtig ausladender HinterteilFauteuil, wie ich sie erst in Veloläden in den USA bestaunt habe. Wir überstehen, auf weichem Fauteuil schaukelnd und über der Federgabel die Flügel auf- und abschwingend, eine Versuchsrunde auf dem freien Platz nebenan. Hinten rechts am Gepäckträger hängt eine Tasche mit dem Ladegerät, das Rucksäcklein mit Zahnbürste, Kamm und Haarspray kommt oben drauf. Wir danken – und fahren los. MEDITATION UND HINTERTEIL Auf der flachen Strasse den Bodensee entlang bis Rorschach machen wir uns vertraut mit dem elek-
FOTOS: ZVG
Dres Balmer
Die Herzroute führt jetzt vom Genferzum Bodensee.
41 2015 | SPEZIAL
trischen Flügelrad, schalten von «Eco» auf «Standard», kurbeln dann im «High»-Gang auf vierzig Sachen, bis die Nase tropft. Dann werden wir vernünftig und sparen Saft, denn vor uns türmen sich zweitausend Höhenmeter. In Rheineck beginnt der Ernst des elektrozyklistischen Lebens. Eine wahre Bergstrasse führt über Walzenhausen und Oberegg hinauf auf den Höhenzug St. Anton. Wir stellen zurück auf «Eco», fahren kleine Gänge, schaukeln höher. Beim Pedalen spüren wir die ungewohnt aufrechte Sitzposition auf dem Fauteuil, die wohl andere Muskeln beansprucht als die sportlichere Lage. Es drücken die hinteren Verbreiterungen des Fauteuils auf an-
dere Stellen als der schmalere Sattel eines sportlichen Velos. So kann man auf dem Flyer unterwegs Hinterteil-Meditationen anstellen. Am Berg unterwegs sind auch manche Gümmeler. Hui, auf was für schmalen Sätteln die sitzen! Sie kämpfen sich langsam den Berg hinauf, logisch, denn sie haben kein Motörchen wie wir. Sie schwitzen, wir sind viel wärmer angezogen, bleiben trocken und fahren doch etwas schneller. Eigentlich möchte ich hinter den Gümmelern bleiben, ich empfinde eine elektrozyklische Scheu, an ihnen vorbeizuziehen, lasse dann der Dame die Vorfahrt zum Überholen. Wir grüssen höflich, wir sagen aus Verlegenheit oder aus Neid ein Wort
der Ermutigung, hopp, bravissimo oder super. Sie sind die Gümmeler, und wir machen heute eine Flügelrad-Geschichte, und für diese sitzen wir auf dem Flyer. Worauf sollten wir für eine derartige Geschichte denn sonst sitzen?
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42 2015 | SPEZIAL
HERBERGE EINS UND HERBERGE ZWEI Herisau soll ein recht nettes Städtchen sein. Am Himmel hat sich am späten Nachmittag ein solider Wolkendeckel gebildet, der Wind pfeift kalt, bald bricht die Nacht an und wir haben nur noch zwei Wünsche: eine Bratwurst und ein Bett. Wir finden die Herberge Nummer eins. An ihr steht geschrieben, heute sei das Restaurant geschlossen. Wir suchen weiter und finden Herberge Nummer zwei, ohne Restaurant. An ihr steht geschrieben, wenn man ein Zimmer wolle, dürfe man sich in
FOTOS: CHRISTINA KELLER, DRES BALMER, ZVG
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FLYER UND STROMER Seit einer Weile sehen wir zweihundert Meter vor uns einen weiteren Gümmeler radeln. Die anderen haben wir überholt, doch die zweihundert Meter Abstand zu dem da vorne wollen nicht schmelzen. Wir schalten auf den nächsthöheren Gutzi-Gang «Standard», drücken in die Pedale. Wir nähern uns, sehen, dass der Mann vor uns ein Elektrovelo der Marke Stromer mit einem sportlicheren Lenker fährt. Wir rollen auf seine Höhe, beginnen mit ihm ein elektrosolidarisches Gespräch. Er sagt, er habe sich diesen Stromer da zum achtzigsten Geburtstag geleistet, und er lacht. Leider biegt er kurz nachher rechts ab. Sonst hätte ich ihn umarmen wollen. Der Gästeverblüffung sehr zuträglich ist auf dieser Bergstrecke hinauf auf den Höhenzug St. Anton das Erleben zweier Landschaften, die hier in einen erstaunlichen Dialog treten. Je höher wir kommen, desto weitläufiger wird das Gesichtsfeld hinter uns, desto mächtiger der Bodensee. Hinter uns ist das Weite, vor uns das Kleine. Steile Hügel spielen mit den Krachen und Tobeln zwischen ihnen, und an jedem Abhang lacht ein kleines Bauernhaus. Vor Oberegg sehen wir im Hang einen Wegweiser zum Gasthaus Lerchenfeld, und dort gehen wir hin. Die Bischofsbergers, ein würdig-altes Ehepaar, führen es und empfangen uns so herzlich, dass wir sie gleich fragen, ob sie die Herzroute schon kennten, doch sie haben von ihr noch nie gehört, bis heute. Ich frage den Wirt, ob er eine Bratwurst hätte. Er sagt, die Bratwurst sei im Tiefkühler, und er lacht. Also bringen sie uns Pantli und Speck, dazu trinken wir Panachée. Die Wirtin äussert sich zu den Mountainbikern, die in die Tobel hinunterrasten, ohne die Landschaft anzuschauen, was sie sehr bedenklich fände. Die würden auch nicht in ihrer Wirtschaft einkehren. Dank der klugen Wirtin wissen wir, dass es hier mindestens drei Arten Radfahrer gibt: Elektriker, Gümmeler und Tobelraser. Als ich wieder auf das Flügelrad Flyer steige, schmerzt mein Hinterteil sehr, und meine Begleiterin hüllt sich zu diesem Thema in Schweigen.
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1 | Die Bergstrecke nach St. Anton: Mit dem Flyer kein Problem. 2 | Im Eco-Modus fühlt sich es sich an wie richtiges Radfahren. 3 | Immer wieder: Die Herzroute als Panoramaweg.
der Herberge Nummer eins melden. Herisau soll ein nettes Städtchen sein? Jetzt hat es etwas Kafkaeskes. Statt zum Hotel Nummer eins zurückzukehren, ziehen wir den herztourigen Führer aus dem Sack, finden auf der Informationsseite das Hotel auf dem Wolfensberg, etwa acht Kilometer weiter. Ich rufe an. Dort ist gerade noch das letzte Zimmer zu haben, wir reservieren sofort, wir schalten die Motoren unserer Flügelräder jetzt auf «High», sausen den Berg hinauf und verbrauchen den letzten Strom. Das macht Spass, der Schmerz im Hintern ist vergessen. Als wir oben ankommen, spielt neben dem Hotel ein grosses Blechorchester gerade einen Marsch. Wir denken, das treffe sich gut, und der Marsch werde für uns durch die Luft geschmettert, so wie wir heute durch die Gegend gesaust sind. Beim Bier zum Schluss der Etappe analysieren wir nach einem Tag ein wenig unsere Flugi-Radlerei.
INFORMATION Zahlen: Dies sind ein paar Stationen der regionalen Velowanderroute Nr. 99, besser bekannt als Herzroute: Lausanne – Romont – Laupen – Thun – Burgdorf – Willisau – Zug – Rapperswil – Herisau – Rorschach. Die empfohlenen 13 Etappen sind 716 Kilometer lang und überwinden 12125 Höhenmeter. Das ist ein Tagesschnitt von 55 km / 932 Hm. Ende März 2015 war die Herzroute-Ausschilderung auf der hier beschriebenen Route zwischen Romanshorn und Wattwil noch lückenhaft. Dokumentation: Der zweibändige Herzroute-Führer, West und Ost, ist nicht nur hilfreich fürs Vorwärtskommen, er enthält auch Paul Haslers witzige, philosophische Anmerkungen zu Idee und Verwirklichung der Herzroute. Bezugsquelle: Jeder Band kostet 5 Franken und kann bezogen werden über www.herzroute.ch 43 2015 | SPEZIAL
Wir, Gümmelerin und Gümmeler, dachten uns, von den im Handbuch vorgeschlagenen Tages etappen um die 50 Kilo- und 1000 Höhenmeter schüfen wir Trainierten mit dem elektrischen Zusatzschub locker zwei Etappen an einem einzigen Tag. Das stellte sich als männliche Hochnäserei heraus, denn es war meine Idee. Wir haben die zwei Etappen an einem Tag geschafft, und die Etappen haben uns geschafft. Wir sind durch gekommen, es war sportlich hart, doch die Gästeverblüffung, die beschauliche, ist zu kurz geraten. Wir kommen zum Schluss, dass sich die nähere Beschäftigung mit der Herzroute-Philosophie lohnt, indem man die vorgeschlagenen Tagesetappen unternimmt und während der übrigen Zeit «Kurzweil und Verzückung» geniesst, so, wie es der Führer rät. Morgen und übermorgen wollen wir das aus probieren, morgen von Herisau nach Wattwil, übermorgen von Wattwil nach Rapperswil.
Rorschach Rapperswil Zug Burgdorf Laupen
Lausanne
Romont
Willisau Thun
Herisau
H E R Z R O U T E
ROUTE 99: VOLLBRACHT DANK LIST UND KREATIVITÄT Sie ist eine ganz besondere Nummer, die Herzroute 99. Sie kurvt über und um die grünen Hügel des Alpenvorlandes und durch pittoreske Städtchen, die bisher nicht ins Veloland eingebunden waren. Anfang April wurden jetzt die letzten Etappen vom Zuger- zum Bodensee eröffnet.
Die Herzroute-Chefs Paul Hasler und Kurt Schär am Rekognoszieren in der Ostschweiz auf dem St. Anton.
Paul Hasler, der Spiritus Rector der Herzroute, ist es gewohnt, mit Kreativität und List zum Ziel zu kommen. Das bewies er schon vor Jahren: Weil das Geld für eine reguläre Beschilderung fehlte, malte die ihm wohlgesinnte Equipe des Werkhofs Burgdorf das Herzroutenlogo mit Schablonen direkt auf die Strasse. Später gelang es ihm, den schmalen Pfad im Scherligraben an der Sense bei Flamatt als unverzichtbares Verbindungsstück zu deklarieren und bestehende Velolandrouten umzulegen und als Herzroute neu zu signalisieren. So wurden parallele Streckenführungen verhindert. Auf dem nun eröffneten letzten Teilstück von Zug
nach Rorschach musste Hasler allerdings mehrere Kompromisse eingehen. Trotzdem: Jetzt führt die Strecke quer durch die ganze Schweiz. Das Konzept für die Herzroute entstand bereits 1989. Sie ist also älter als das «Veloland», wurde aber lange nicht realisiert. Erst, als das «Veloland» in reizvollen Landschaften wie etwa im Emmental Lücken hinterliess, packte Paul Hasler mit seinem Büro für Utopien in Burgdorf die Chance: 2003, im Gedenkjahr des Bauernkrieges, überzeugte er den Kanton Bern, eine erste Etappe der Herzroute als Verbindung zwischen den historischen Schauplätzen quer durchs Emmental zu signalisieren. Und weil das eine hügelige Fahrt ergibt, fand er mit dem E-Bike-Hersteller Flyer einen idealen Partner. Flyer, mit seiner Produktion in der Region, hatte gerade damit begonnen, auf den E-Bike-Tourismus als wichtiges Marketing instrument zu setzen und stattete die Ausgangspunkte in Willisau und Hasle-Rüegsau mit einer Mietflotte aus. Unterwegs wurden Batteriewechsel stationen eingerichtet. HAUPTSACHE AUSSICHT Die Herzroute wurde rasch zur beliebtesten E-Bike-Route der Schweiz, und der Erfolg liess die Idee einer landesquerenden Strecke vom Genferzum Bodensee aufkommen. Seit er in den Achtzigerjahren die USA per Velo durchfahren hatte, beschäftigte sich Hasler mit der Vision einer Schweizer «Velotransversale», analog der legendären amerikanischen Route 66. Doch im Gegensatz zur «Veloland»-Philosophie mit ihren direkten, möglichst flachen Routen, wollte er eine attraktive, «verrückte» Strecke. Da durfte es auch Umwege geben, die zu einer Sehenswürdigkeit oder zu einem lauschigen See führen. Und weil die Herzroute speziell für E-Bikes konzipiert ist, spielten auch Steigungen keine Rolle. So führt eine Strecke über den «Ochsenweidler» zwischen Signau und Walkringen im Emmental, mit 27 Prozent der steilste signalisierte Veloweg von Veloland. Während internationale Radrouten meist entlang von Flüssen und Tälern verlaufen, ist die Herzroute eine eigentliche Höhen-Panoramaroute. Für Paul Hasler war klar, dass die Schweiz die Herzen der Radler dort am höchsten schlagen lässt, wo sie am schönsten ist – auf den Hügeln der Voralpen. Der Name Herzroute passt deshalb perfekt. 2009 zeigten auch die Planer des Velolandes im Velobüro Olten Herz: Die Herz-
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FOTOS: PETER HUMMEL, ZVG
Peter Hummel
R U B R I K E N T I T E L
Die Herzroute bietet neben spektakulären Aussichtspunkten auch Beschauliches, wie hier im Mittelland.
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VERKEHRSPLANER GEGEN TOURISTIKER Entstanden ist die Herzroute in Etappen: ab 2010 das Teilstück Burgdorf–Laupen, im Jahr darauf die Strecke Willisau–Zug und 2012 zwei Etappen in der Romandie bis nach Lausanne. Ab 1. Juni sind auch die letzten Etappen bis zum Bodensee dank Geldern aus dem Strukturförderungsfonds des Bundes signalisiert. Hier musste Paul Hasler Kompromisse eingehen. Über den Zugerberg dürfen wir nicht fahren, weil eine einflussreiche Korporation (Zusammenschluss von Landbesitzern) dagegen war, und auch der Bachtel bei Zürich gehört nicht zur Route: Der Kanton Zürich wollte keine neue Strecke signalisieren. Auch die Durchfahrt durch Herisau ist nicht beschildert, die Route führt dort, wie jene des «Veloland», am peripher gelegenen Bahnhof vorbei.
Dabei gäbe es wirtschaftliche Gründe, Ortskerne zu durchfahren: Der Herzrouten-Gast generiert mit rund 70 Franken eine doppelt so hohe lokale Wertschöpfung wie Veloland-Touristen. Thun, Burgdorf, Willisau oder Rheineck haben deshalb die Herzroute signalisiert und profitieren von den Umsätzen. Paul Hasler weiss, dass es mancherorts Zielkonflikte gibt: Tiefbau- und Veloplaner wollen die Wege bündeln, Touristiker wünschen sich Umwege zu den Sehenswürdigkeiten. Die Herzroute vom Genfer- zum Bodensee ist mit 720 Kilometern doppelt so lang, wie eine normale Schweiz-Transversale. Und sie bringt es auf 12 000 Höhenmeter. In 13 Tagesetappen durchfährt man unter anderem historische Städtchen wie Rue, Romont, Avenches, Laupen, Sempach oder Rapperswil. Man radelt entlang von Schiffenen-, Uebeschi-, Soppen-, Egel- oder Gübsensee und lernt Landstriche kennen wie den Buechberg am oberen Zürichsee, das Goldingertal oder den Winzenberg im unteren Toggenburg.
450 MIET-FLYER UND 2000 LEIH-AKKUS Die Herzroute ist in West-Ost-Richtung gewachsen. Entsprechend ist auch der Routenführer aufgebaut, verfasst von Paul Hasler. Mit der Fertigstellung wird auch die umgekehrte Fahrtrichtung propagiert – vom Bodensee zum Genfersee. Damit werden auch Touristinnen und Touristen im süddeutschen Raum angesprochen. Die Beschilderung im Kanton St. Gallen wird allerdings erst ab Juni fertig sein. Auf herzroute.ch gibt es aber bereits alle Strecken zum Herunterladen. Bike-Miete/Akku-Wechsel: Die stark coupierte Routenführung macht die Benutzung eines E-Bikes empfehlenswert: An allen Etappenorten können bei den Rent-a-Bike-Stationen Flyer gemietet werden (Typ L9 Deluxe). Kosten mit GA/Halbtax: 59 Franken für den ersten Tag. Die Mietstationen sind allerdings nicht immer in Bahnhofsnähe.
Wer mit dem eigenen Flyer unterwegs ist, kann einen Tauschakku mieten (20 Franken für den ersten Tag, 8 Franken für den zweiten und 5.50 Franken für jeden weiteren Tag). Achtung: Es gibt nur den Typ Panasonic 36V Deluxe; ältere 26-V- oder neuste New-Generation-Modelle sind nicht kompatibel! Auf den 40 bis 70 km langen Etappen gibt es jeweils eine bis drei Batteriewechselstationen. Insgesamt stehen 450 Miet-Flyer und 2000 Leih-Akkus zur Verfügung. Buchbare Angebote: Die Herzroute selber bietet zweitägige Genusstouren inklusive Miete, Übernachtung und Essen an. Mehrtägige Touren mit Gepäcktransport (auf Wunsch ab/bis Domizil) können bei SwissTrails gebucht werden, www.swisstrails.ch / www.herzroute.ch
route bekam die einprägsame Nummer 99 zugeteilt – quasi die Umkehrung der amerikanischen Route 66.
P U B L I R E P O R T A G E
«EASY» E-BIKEN MIT DEM CHEF Seit 16 Jahren bieten sich die österreichischen «Mountain Bike Holidays» Bike-Hotels als kompetente Partner für den Bike-Urlaub an. Dabei achtet die Organisation auf Qualität, Topangebote und Service.
«Mountain Bike Holidays» (MBH) hat sich in den letzten Jahren im wachsenden, aber hart umkämpften Segment des Bike-Tourismus einen Namen gemacht. Dabei achtet der Verein darauf, dass das Angebot genau mit dem persönlichen Profil der Besucher abgestimmt ist. So etwa nach Altersgruppe, Bedürfnisse und Fähigkeiten der Urlauber. Die Mitgliedshotels unterliegen strengen Kriterien, die jährlich nach einem TÜV-geprüften Verfahren kontrolliert werden. So ist eine gleichbleibende Qualität garantiert. Bei den Kriterien stehen Bike-Kompetenz, Ausstattung für Biker im Hotel und der Service rund um den Bike-Urlaub im Vordergrund. Die Unterteilung in «Classic», «Elite» und «Pro» zeigt an, wie viel Leistung und Service die Gäste in den jeweiligen Hotels erwarten dürfen. Regelmässig geführte Touren, ein abschliessbarer Fahrradraum, Reparatur- und Wäscheservice für Bike-Kleidung über Nacht sind nur einige Punkte aus der Liste der Voraussetzungen, die alle Hotels erfüllen müssen. ABGESTUFTES ANGEBOT Da es «das» Angebot für alle MountainbikerInnen schon lange nicht mehr gibt, sind seit einem Relaunch der MBH-Website die Hotels und die Regionen neu den 46 2015 | SPEZIAL
drei Bike-Themen zugeordnet. Genussbiker und MTB-Einsteigerinnen werden nun unter «Easy & eBike» fündig. Hier sind all diejenigen gut aufgehoben, die nicht unbedingt bei jeder Tour an ihre Grenzen gehen möchten und sich hauptsächlich wegen des Naturerlebnisses und des Genusses in den Sattel schwingen. So stehen bei den meisten Hotels und Regionen Spass und Genuss im Vordergrund. Zusätzlich zu den normalen Kriterien, die alle «Mountain Bike Holidays»-Hotels erfüllen müssen, können sich Gäste in den «Easy & eBike»-Hotels auf folgende Leistungen freuen: • 5 leichte Touren mit maximal 500 Höhenmetern • eMTB-Verleih inklusive Einweisung und Infos zu Ladestationen • Biketransport im Tal (Hotelshuttle, öffentlicher Verkehr) • Gastrotipps und Informationen zu Umgebung und Natur • mindestens 3 Programmpunkte pro Woche zum Thema «Easy & eBike» (Thementouren, Sightseeing, Panoramatouren) Für einen umfassenden Familienspass ist unter «Family on Tour» gesorgt. Hier trifft man auf einfache Touren im Tal, Bike - Anhängerverleih und abwechs-
PAUSCHALPREIS 7 Übernachtungen inkl. Halbpension und oben genannter Leistungen ab € 1071,– pro Person im Doppelzimmer. INFO: «Mountain Bike Holidays» Home: www.easy-ebike.net Mail: info@bike-holidays.com Tel.: 0043 (0) 654 280 480 Style & Sport Resort Lindenhof ****S Home: www.lindenhof.it Mail: info@lindenhof.it Tel.: 0039 (0) 473 666 242
FOTOS: ZVG
So machen Ferien Spass: Biken an der Sonne und danach im Hotel den Tag ausklingen lassen.
lungsreiche Touren mit Erlebnispunkten für Kinder. Die gesamte Familie geht auf Tour – was gibt es Schöneres? Viele der Hotels sind im benachbarten Südtirol gelegen, das auch unter Schweizern als beliebte Ferienregion gilt. Das Style & Sport Resort Lindenhof ****S, unweit der Schweizer Grenze und Meran gelegen, bietet zum Beispiel folgenden Rundumservice an: • eBike-Woche im Style & Sport Resort Lindenhof ****S • 1 Flasche Champagner bei Anreise auf dem Zimmer • Einführungstour mit geprüftem Bike-Guide • 3 Tage Verleih eines E-Bikes von Storck • Donnerstags: Bikeshuttle zum Reschensee, Tour entlang der berühmten Via Claudia Augusta auf eigene Faust (Zugentwertungskarte für eventuelle Rückfahrt, und Power-Verpflegungspaket von Nutrixxion) • Kostenloser Helmverleih • Montags Bikerstammtisch im Bike-Keller mit dem Bike-Guide • Täglicher Bikerstammtisch mit dem Chef • Umfassende Lindenhof-Leistungen
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E-MOUNTIES IM STRESSTEST Locker den steilsten Berg raufdüsen, erholt die Abfahrt geniessen: So stellt man sich den Einsatz eines E-Mountainbikes vor. Wie die neuen Maschinen sich in der harten Praxis bewähren, wollte Martin Platter im Test wissen. Das Resultat ist durchzogen.
Martin Platter
FOTOS: MARTIN PLATTER
«BISHER HATTEN KOMPAKTE NABEN MOTOREN BERGAUF IMMER MIT HITZEPROBLEMEN ZU KÄMPFEN. SO AUCH DER MAXON BIKE DRIVE.»
1 | So lange man nicht zu langsam unterwegs ist, funktioniert der Maxon Bikedrive klaglos. 2 | Nach dem GripShiftVorbild: Steuerung und Infos des Bikedrives.
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MAXON BIKEDRIVE DER HEISSE BRÜTER Seit der ersten Präsentation an den Bike Days 2014 hat Maxon Motor mit seinem «BikeDrive» grosse Erwartungen geschürt. Schliesslich hat Maxon Motor schon Komponenten für Weltraumfahrzeuge, den «Gruber Assist», die Stellmotoren der elektronischen Campagnolo-Rennradschaltung und allerlei Bauteile für renommierte Fahrzeughersteller entwickelt. Regelmässig wurde über den neuen Nabenantrieb des Spezialisten aus Sachseln berichtet, doch fahren durfte man den «BikeDrive» bisher kaum. Maxon hat aber Leistungsdaten publiziert, die aufhorchen lassen: Von 0 auf 30 km/h soll der Antrieb in nur drei Sekunden beschleunigen. 1000 Höhenmeter mit einer durchschnittlichen Steigung von 11 Prozent habe ein normal trainierter Fahrer in 30 Minuten gemeistert – und dies bei deutlich geringerem Energieverbrauch als bei anderen Antrieben. Freudig wurde deshalb das Angebot von Maxon angenommen, den BikeDrive mal ungestört fahren zu dürfen. Vorauszuschicken ist, dass es sich dabei noch nicht um die finale Version gehandelt hat, die im Mai erstmals bestellt werden kann. Der Motor entspreche etwa zu 90 Prozent der Endausführung. Dessen Steuerung und auch der «Gasgriff» seien jedoch noch Vorserie, wie auch die Batterie, die zusammen mit dem Batterie-Management-System in einem Alugehäuse steckte und 280 Wattstunden Kapazität aufwies. Montiert war der Nachrüstantrieb an einem vollgefederten Giant Trance. Das 40er-Blatt am 11-fach-Ritzelpaket ist grösser als der Naben
motor! Präziser: als die Kühlrippen des Nabenmotors. Das heisst, das Motorengehäuse samt zweistufiger Planetengetriebeuntersetzung ist nochmals deutlich kleiner. Bisher hatten kompakte Nabenmotoren bergauf stets mit thermischen Problemen zu kämpfen. Gemäss Ma xon-Sprecher Riedmann wird in der finalen Version eine LEDLeuchte den Fahrer über die Wärme des Motors informieren und den Akkuzustand anzeigen. Alles integriert im neuen mehrstufigen Drehschalter nach Muster GripShift, über den die Kraftzugabe geregelt wird. Der BikeDrive wird kein Display haben und verfügt auch nicht über Drehmomentsensoren wie die die meisten anderen Antriebe, die je nach Pedaldruck die Kraftzugabe regeln. Hier registriert ein Drehsensor lediglich die Bewegung des Pedaltriebs und aktiviert den Motor. UNWILLIG, ÜBERHITZT UND TRÄGE Wie das funktioniert, zeigt sich auf der elf Kilometer langen, durchschnittlich zehn Prozent steilen Strasse, die vom Maxon-Werk in Sachseln auf die Älggialp führt. Die ersten zwei Kilometer sind leicht zu bewältigen. Der Motor schiebt sehr kräftig und konstant an, die Geschwindigkeit liegt bei mehr als 20 km/h. Mich interessiert jedoch, wie sich das Aggregat, das primär für Mountainbikes entwickelt wurde, im steilen Gelände bei 10 km/h und weniger verhält. Hier zeigt sich, dass auch Maxon nur mit Wasser kocht. Unter 12 km/h fühlt sich der Nabenmotor träge an. Je langsamer, desto unwilliger verrichtet er seine Arbeit. Dabei erhitzt er schliesslich so stark, dass er abschaltet. Probleme, die früher auch bei den Naben
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1 | Agil und auch langsam absolut fahrtüchtig: Das Giant Full E+ 1 macht einfach nur Spass. 2 | Übersichtliche Anzeige der wichtigsten Infos: Das Display läuft auch noch, wenn die Batterie (fast) leer ist.
motoren von Stromer und BionX aufgetreten sind, in den neuen Versionen jedoch behoben werden konnten. Bei BionX primär durch mehr Volumen und höhere Spannung. Beim Stromer ST2 wurde ebenfalls die Spannung auf 48 Volt erhöht und die wärmeempfindliche Motorsteuerung aus dem Motorgehäuse entfernt. Man darf gespannt sein, ob der «BikeDrive» in der finalen Version den hohen Erwartungen zu genügen vermag, die Maxon geschürt hat. GIANT FULL E+ 1: KOMFORTABLE SPASSMASCHINE Begeisterung ist das richtige Wort, das das Testbike – ein Giant Full-E+ 1 LTD – ausgelöst hat. Natürlich sieht man sich als eingefleischter Biker sofort mit der Frage konfrontiert, was ein motorisiertes Fahrrad auf dem Trail im Wald zu suchen hat. Es ist der Spass! Der Spass, mit wohldosierter Anstrengung die steilsten Anstiege meistern zu können. Der Spass, (relativ) ausgeruht und voll konzentriert anschliessend die kniffligsten Abfahrten zu meistern. Und auch ein bisschen Stolz, nicht mit der Bergbahn hochzushutteln.
FOTOS: MARTIN PLATTER
«MIT DEM YAMAHAANTRIEB WIRD MAN IN EINER GRUPPE VON NORMALFAHRERN BERGAUF NICHT ZUM SOZIOPATHEN, WEIL MAN TECHNISCH BEDINGT NICHT LANGSAMER FAHREN KANN.»
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DIE DETAILS MACHEN DAS BIKE Beim Giant spürt man die langjährige Zusammenarbeit mit Motorenhersteller Yamaha. Antrieb und Fahrwerk wirken perfekt aufeinander abgestimmt. Trotz seines Gewichts von immerhin 22 Kilo fährt sich das Velo auch mit ausgeschaltetem Motor ausgesprochen leicht. Lange Federwege an beiden Rädern bügeln selbst gröbste Unebenheiten anstandslos weg. Im Gegensatz zu den unmotorisierten vollgefederten Pendants im Giant-Sortiment, die am Hinterrad ein Virtual-Pivot-Federungssystem haben, verfügt das Full-E+ über einen Viergelenk-Hinterbau. Das Kettenrad zieht exakt auf der Höhe des Schwingendrehpunktes an der Kette. Federungseinflüsse auf den Antriebsstrang sind dem Giant deshalb fremd. Die Möglichkeit, das hinter dem Sattelrohr gut geschützte Federbein ganz zu blockieren, um ein Wippen des Hinterbaus beim Bergauffahren zu vermeiden, wurde nicht gebraucht. Die Federung verhielt sich auf Terrain unterschiedlichster Beschaffenheit stets geschmeidig. Gefallen haben auch die aufrechte Sitzposition, die feinfühlige RockShox-Gabel, die versenkbare Sattelstütze, die sauber im und am Rahmen verlegten Kabel und der Motorenschutz. Beim Einfedern kann es schon mal passieren, dass Steine und Wurzeln dem Motor nahekommen. Im Unterschied zum Bosch-Zentralantrieb verfügt der Yamaha-Motor über eine deutlich kleinere Primärübersetzung. Das erlaubt es, das gesamte Spektrum der zehn Gänge am Hinterrad zu nutzen. Man kann damit auch sehr langsam mit drei Stundenkilometern bergauf fahren, ohne den Motor abzuwürgen. Diplomatischer formuliert: Mit dem Giant-E-Bike wird man in der Gruppe mit Normalfahrern bergauf nicht zum Soziopathen, der alle abhängen muss, weil er technisch bedingt nicht langsamer fahren kann.
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Mit dem getesteten 500-Wattstunden-Akku lässt sich je nach Topografie rund 85 Minuten mit Vollgas fahren, und es lassen sich «nebenbei» noch etwa 1000 Höhenmeter meistern. Mit Eco-Unterstützung und gemütlichem Tempo reicht es mit etwas Kondition für bis zu 1600 Höhenmetern und rund 60 Geländekilometern. Die Batteriestandsanzeige mit Balken und Prozentangaben ist präzis und am grossen Display gut ablesbar. Bei zehn Prozent Restladung fährt der Motor automatisch mit der Leistung zurück, bei drei Prozent schaltet er ab. Die Armaturen laufen weiter. Die Unterstützung kann in drei Stufen gewählt werden. Nicht gefallen hat der unnötig grosse Q-Faktor, also der Abstand der Pedale von der Achse. Auf der rechten Seite könnte der Pedalarm ohne Funktionseinbusse deutlich näher beim Rahmen geführt werden. SPEEDPED CROSS: WANDLUNGSFÄHIGE WUCHTBRUMME Philippe Kohlbrenner, geistiger Vater des «Flyer» und Entwickler des «SpeedPed», stärkt mit seiner jüngsten Kreation, dem Modell «Cross», seinen Ruf als unermüdlicher Tüftler. Über den Winter hat er seinen selbst entwickelten Antrieb mit einer Rohloff-Nabe «verheiratet», den Pedaltrieb bzw. den Vortrieb auf Riemen umgestellt, eine Feder-
Übersetzungsspektrum. Das machte eine Verkleinerung der Motorenuntersetzung nötig. Mit Erfolg: Rein rechnerisch bringt er jetzt unglaubliche 160 Newtonmeter am Hinterrad; etwa gleich viel, wie ein 1,6 Liter grosser Automotor generiert. Auch an der Steuerung wurde gearbeitet. Die Leistung setzt so sanft ein, dass selbst beim Anfahren in einem zu grossem Gang kein Geratter zu hören ist. Störend ist, dass die Kraft verzögert einsetzt. Das Potentiometer, das die Kraftzugabe regelt, ist nicht mehr auf dem Akkufach platziert, sondern am Lenker ende in Reichweite des Daumens. Sogar über eine Schiebehilfe verfügt das «Cross». Deren Geschwindigkeit wird über den eingelegten Gang und die Kraftzugabe des Motors variiert, was im Test gut funktioniert hat. Zugeschaltet wird die Schiebehilfe über einen Kippschalter, der beim Loslassen automatisch abschaltet.
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«DAS CROSS BRINGT EIN DREHMOMENT AUF DAS HINTERRAD, DAS REIN RECHNERISCH GLEICH GROSS IST WIE BEI EINEM 1,6-LITERBENZINMOTOR.»
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gabel montiert und Mountainbike-Reifen aufgezogen. Er wagt sich damit erstmals in – leichtes – Gelände. Mit einem Gewicht von 26 Kilo ist das Hardtail (ohne Hinterradfederung) mit dem hohen Schwerpunkt zu unhandlich für schwierige Trails. Diese Schwäche des ansonsten genialen Baukastensystems soll im nächsten Winter jedoch behoben werden. Zusammen mit einem namhaften Rahmenarchitekten will Kohlbrenner ein echtes Mountainbike auf die Räder stellen mit richtig breiten Reifen. Bisher hatte Kohlbrenner an den «SpeedPeds» hauptsächlich Shimano-8-Gang-Naben mit einer Entfaltung von 307 Prozent verbaut. Mit der Rolhoff-Nabe wird nicht nur die Gangabstufung wesentlich feiner. Sie bietet mit 525 Prozent Entfaltung, verteilt auf 14 Gänge, ein wesentlich breiteres
VON EXTREM STEIL BIS EXTREM SCHNELL Beim Fahren fiel zuerst das grosse Einsatzspektrum auf: von extrem steil bis extrem schnell. Gewiss: Im Gelände, wo in erster Linie Agilität und leichtes Handling gefragt sind, gibt es inzwischen bessere E-Bikes mit perfekt auf das Fahrwerk abgestimmtem Antrieb (z. B. das Giant). Seine Stärken spielt das «Cross» auf Waldwegen aus. Ideal ist es beispielsweise als Zugfahrzeug mit Kinderanhänger auf eine entlegene Alp. Oder für einen langen Arbeitsweg, der teilweise über Naturstrassen führt. Auf Asphalt sind trotz der kleinen Gänge und der aufrechten Sitzposition Dauergeschwindigkeiten nahe der erlaubten 45 km/h möglich. Dank dem Akkupaket mit 1500 Wattstunden, das alleine 7,5 Kilo wiegt, kann die Fahrt mit Maximaltempo auch zwei Stunden dauern. Weniger Gewicht bzw. eine kleinere Akkukapazität ginge zulasten der Reichweite. Mit dieser Gesetzmässigkeit müssen E-Biker wohl noch eine Weile leben. Wie auch mit den hohen Preisen der besonders ausdauernden E-Bikes. Immerhin kann Philippe Kohlbrenner für sich in Anspruch nehmen, so viel heimische Wertschöpfung wie kein zweiter E-BikeAnbieter in der Schweiz zu generieren.
TECHNISCHE DATEN 1 | MAXON BIKEDRIVE
2 | GIANT FULL E+ 1
3 | SPEEDPED CROSS
Rahmen
beliebig (Nachrüstantrieb)
vollgefedert, 2 x 15 cm
Hardtail mit Federgabel
Grössen
beliebig
S–M–L
S – M – L – XXL (ab 2 m)
Motorenleistung
500 Watt
350 Watt
750 Watt
Drehmoment:
50 Nm
80 Nm
160 Nm
Motorenunterstützung
bis 25 km/h
bis 25 km/h
bis 45 km/h
Batteriekapazität
360 Wh
500 Wh
600–1500 Wh
Gewicht Antrieb inkl. Batterie
6 kg
22 kg
26 kg (mit 1500 Wh)
Preis
um Fr. 2000.–
Fr. 5399.–
ab Fr. 5450.– (Fr. 7640.–)
Infos
www.thebikedrive.ch
www.giant-bicycles.com
www.speedped.com
FOTOS: MARTIN PLATTER, ZVG
1 | Das Cross spielt im leichten Gelände seine Stärken aus. 2 | Alle Infos sind auf einen Blick ablesbar.
IT’S YOU, ONLY FASTER Ab sofort ist Alltagstauglichkeit sexy: die Stil-Ikone Turbo in der FLR-Version ist das ultimative E-Bike für Großstadthelden mit Anspruch – dank Schutzblechen, Lichtanlage und Gepäckträger bist du für jedes Stadt-Abenteuer gerüstet. Specialized.com/turbo
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DA SIND SIE PLATT: SO EINFACH GEHTS! Ein platter Reifen kann mit etwas Geschick auch beim E-Bike unterwegs gut geflickt werden. Und: Sorgt man gut vor, ist das Risiko einer Panne schon fast verschwindend klein.
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DAS REPARATURSET FÜR UNTERWEGS • Ersatzschlauch • Veloflickzeug • Kunststoff-Pneuhebel • Werkzeug zum Ausbau des Rades • Universalwerkzeug • Pumpe SCHRITT 1 Radausbau: Schalten Sie das E-Bike ab, entfernen Sie das Rad. Bei einem Rad nabenmotor entfernen Sie zuvor am besten den Akku. Lösen Sie die Stecker zum Radnabenmotor und die Radmuttern. SCHRITT 2 Reifen öffnen: Mit den Reifenhebern hieven Sie den Pneu über die Felge. Entfernen Sie den Schlauch.
SCHRITT 3 Prüfen Sie durch Abgreifen, ob im Reifen noch eine Scherbe oder ein Dorn steckt. Meist ist das die Ursache eines Platt fusses. Genau zu suchen lohnt sich, sonst hat man nach 200 Metern schon wieder keine Luft mehr im Schlauch. Statt den Schlauch «on the road» zu flicken, empfehlen wir, einen Ersatzschlauch einzubauen. SCHRITT 4 Pumpen Sie den Ersatzschlauch daumendick auf und legen Sie ihn in den Pneu. Schliessen Sie den Pneu wieder. Erledigen Sie das wenn möglich ohne Pneuhebel, da diese bei falscher oder unsorgfältiger Anwendung den Schlauch beschädigen könnten.
FOTOS: MARCEL KAUFMANN
Vorbereitung ist fast alles: Mit ein paar Massnahmen (siehe Verhinderungsstrategien) lässt sich das Risiko für einen Platten stark vermindern. Sollte man trotzdem Pech haben und sich einen Nagel, eine Scherbe oder einen Dorn einfangen, so braucht es für die Reparatur nicht viel, aber das richtige Werkzeug. Prüfen Sie, ob die Pumpe zum Ventil des Velos passt und dass Sie zum Lösen des Rades das richtige Werkzeug dabei haben. Der 15- oder 17-Millimeter-Gabelschlüssel, den es bei Radnabenmotoren und Nabenschaltungen braucht, ist bei den meisten Standard-Velowerkzeugen nicht integriert. Wichtig ist zudem, dass man den Ersatzschlauch in richtiger Grösse und mit passendem Ventil einpackt.
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SCHRITT 5 Bauen Sie das Rad wieder ein und schlies sen Sie die abgehängten Kabel wieder an die Stecker an.
gürtel. Oft ist dieser so dick, dass selbst ein Reissnagel nicht bis zum Schlauch vordringen kann. Die «Unplattbar»-Reifen rollen allerdings etwas weniger leicht.
SCHRITT 6 Pumpen Sie den Reifen wieder auf. Gerade bei schlechten Minipumpen braucht das etwas Geduld, was sich aber lohnt. Fährt man mit zu wenig Luft, ist das Risiko eines erneuten Platten gross.
Reparaturflüssigkeit: Präventiv kann Pannenflüssigkeit in den Schlauch eingefüllt werden. Diese kann Löcher von bis zu drei Millimeter Durchmesser von innen abdichten. Anwendung: Luft ablassen, Ventil mit einem speziellen Ventilschlüssel ausschrauben (was jedoch nicht bei jedem Schlauch möglich ist), ungefähr 60 ml (abhängig von Pneugrösse) Pannenflüssigkeit einfüllen, Ventil wieder einschrauben und pumpen. Die Pannenflüssigkeit muss nach vier bis sechs Monaten erneuert werden, da sie eintrocknet.
VERHINDERUNGSSTRATEGIEN Richtiger Luftdruck: Gut gepumpt, ist das Risiko einer Reifenpanne viel kleiner. Pumpen Sie das Velo daher regelmässig nach. Der richtige Luftdruck ist auf der Seite des Reifens aufgedruckt, eine Standpumpe mit Manometer leistet dabei gute Dienste. Gute Pneus: Wer sorglos fahren will, montiert pannenresistente Pneus. Diese haben einen besonders massiven Schutz55 2015 | SPEZIAL
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Felgenband kontrollieren: Nicht selten entsteht ein Loch durch eine scharfe Kante an der Felge. Dagegen schützt das sogenannte Felgenband. Leider schludern hier die Velohersteller manchmal und montieren zu schmale Felgenbänder, die dann verrutschen. Wichtig ist ein genüB
gend breites Felgenband, das die ganze Felge abdeckt. Gut sind auch geklebte Felgenbänder. C Schlauch mit zwei Enden: Der «Gaadi» ist ein Schlauch mit zwei Enden. So kann er bei einer Panne eingesetzt werden, ohne dass das Rad ausgebaut werden muss. Vorgehen: Pneu am eingebauten Rad auf der einen Seite öffnen, defekten Schlauch rausschneiden, «Gaadi»Schlauch einsetzen, Pneu wieder schlies sen und pumpen. Zum Einsetzen des Schlauches ist wenig Platz vorhanden, und der defekte Schlauch muss komplett zerstört werden, dafür bleibt einem aber der Aufwand des Radausbaus erspart.
Schutzbrief / Assistance: Einige Versicherungen bieten spezielle Schutzbriefe für Elektrovelos: Im Falle einer Panne ist dann eine Reparatur oder der Abtransport gedeckt. Dieser Service wird meist schweizweit garantiert. Marius Graber
B I K E D A Y S
DAS GRÖSSTE NATIONALE VELOFESTIVAL RUFT Mit einem dreitägigen Programm begeistern die Bike Days jedes Jahr Tausende von Velofans. Nach der bislang erfolgreichsten Austragung 2014 mit 23 700 Besucherinnen und Besuchern rüsten sich die Veranstalter für die kommende Ausgabe.
DICKE REIFEN AUS ÜBERSEE Was für Laien aussieht wie ein Velo mit Monsterpneus ist der aktuellste Trend aus Übersee: Fatbikes. Fast 5 Zoll (etwa 12 cm) breit sind die Reifen dieser Fahrräder. Die Bikes machen Velofahren im Schnee oder auf Sand problemlos möglich, sollen aber auch stadttauglich sein. So oder so versprechen sie ein neues, bisher unbekanntes Fahrgefühl. Langsam
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aber sicher zieht der Trend auch in der Schweiz an. Bei den Bike Days 2015 werden verschiedene Fatbike-Modelle zu sehen und zu testen sein. E-BIKE IST NICHT GLEICH E-BIKE Aber nicht jeder Trend muss brandneu sein. Elektrovelos sind seit mehreren Jahren an den Bike Days präsent und noch immer hochaktuell. So ist es nicht verwunderlich, dass die Anzahl an Marken und Typen stetig steigt. Längst ist ein E-Bike mehr als nur ein E-Bike. Unterschiedlichste Modelle für unterschiedlichste Einsatzzwecke sind auf dem Markt erhältlich. An den Bike Days können die Elektrovelos nicht nur angesehen, sondern auch gleich Probe gefahren werden. PREMIERE: BIKELOVERS CONTEST Der Rahmenbauer-Wettbewerb Bikelovers Contest findet dieses Jahr bereits zum achten Mal statt. Waren ursprünglich nur Velos zugelassen, deren Rahmen in der Schweiz von Hand gebaut wurden, hat sich der Wettbewerb seit vergangenem Jahr nach aussen hin geöffnet. So sind auch Rahmenbauer, Entwicklerinnen und Tüftler aus den Nachbarländern und Europa eingeladen, ihre Velos vorzustellen und sie im freundschaftlichen Wettbewerb mit Berufskollegen
messen zu lassen. 2015 findet der Bikelovers Contest erstmals im Rahmen der Bike Days statt. Besucherinnen und Besucher können sich ein Bild davon machen, auf welch hohem Niveau das Handwerk des Rahmenbaus ausgeübt wird. Auffallend ist jeweils, welche Mühe die Rahmenbauer in ihre Arbeit investieren. Handgefertigte Muffen und blitzblank geschliffene Schweissnähte zeugen von der hohen Handwerkskunst. Die diesjährige Ausgabe steht unter dem Motto «das Schnellste». Gesucht sind pedalgetriebene, handgebaute Fahrräder, die auf Geschwindigkeit optimiert sind. Das können Rennräder, Downhillbikes, Liegeräder, Kuriervelos, aber auch Hochräder sein. Hauptsache schnell – schneller als alles, was sonst in der Veloklasse existiert. Alle Wettbewerbsmodelle werden in der Rythalle präsentiert und am Freitagabend von einer Jury prämiert. Fabian Baumann Weitere Informationen unter: www.bikedays.ch
1 | Die Bike Days aus der Vogelperspektive. 2 | Daniel Pleikies, der Sieger des Bikelovers Contest 2014.
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FOTOS: ZVG, BILLY BÜHLER
Die Velosaison 2015 steht vor der Tür. Passend dazu findet vom 8. bis 10. Mai 2015 die siebte Ausgabe der Bike Days in Solothurn statt. Die Veranstalter präsentieren wiederum ein spannendes und abwechslungsreiches Programm. Nebst Wettbewerben mit internationalen Grös sen des Radsports bildet die Veloexpo den grossen Schwerpunkt der Bike Days. Diese bietet mit rund 120 Ausstellern – auch Velojournal ist vertreten – und 300 Marken eine umfangreiche Palette an Informationsständen. Die Besucherinnen und Besucher können von Beratung und diversen Workshops profitieren. Verschiedenste Modelle – von E-Bikes über Mountain-, Downhill- bis Citybikes – stehen zum Testen bereit. Nebst vielen anderen dürfen an der Veloexpo zwei Trends auf keinen Fall fehlen. Der eine ist wohlbekannt, der andere brandneu: Elektrovelo und Fatbike.
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V E L O I N I T I A T I V E
PLATZ FÜRS RAD! Anfang März fiel der Startschuss zur ersten Schweizer Veloinitiative. Über zwanzig Organisationen und Parteien unterstützen sie. Die Initianten haben bis im Herbst 2016 Zeit, 100 000 Unterschriften zu sammeln.
VELOINITIATIVE Das Volksbegehren verlangt, dass die Förderung des Velofahrens in Alltag und Freizeit in der Bundesverfassung, konkret im Artikel 88 über die Fuss- und Wander wege, festgeschrieben wird. IM WORTLAUT: Art. 88: Fuss-, Wander- und Velowege 1 | Der Bund legt Grundsätze über Fussund Wanderwegnetze und über Netze für den Alltags- und Freizeit-Veloverkehr fest. 58 2015 | SPEZIAL
das sich für Wanderwege und den Fussverkehr bewährt hat, soll verstärkt werden und dem Velofahren zum Erfolg verhelfen. DAS GRÖSSTE PRÄVENTIONSPROJEKT Dass ausser der SVP alle Bundeshausfraktionen vertreten seien, zeige, wie breit abgestützt die Initiative sei, sagt Evi Allemann, Vizepräsidentin des Trägervereins. Das Velo müsse in der Schweiz eine stärkere Rolle spielen. «Der rote Teppich soll nicht nur heute für die Velofahrer ausgerollt werden», so Allemann. Für Jean-François Steiert ist das Velo schlicht «das Verkehrsmittel des 21. Jahrhunderts», weil es keinen Verkehr versursache: «Das Velo nützt allen. Den Velofahrenden, weil es gesund und schnell ist. Allen anderen, weil es Platz spart und die Umwelt schont.» Die Gesundheitspolitikerin Yvonne Gilli (GPS) verwies darauf, dass mit der Zunahme des motorisierten Individualverkehrs immer weniger Menschen zu Fuss oder mit dem Velo unterwegs seien: «Heute bewegt sich mehr als ein Drittel der Bevölkerung ungenügend.» Sie rechnet die Lärmkosten und den verbundenen Stress auf, dem eine halbe Million Menschen in der Schweiz ausgesetzt sind. Deshalb sei diese Initiative «das grösste Präventionsprojekt der Schweiz, mit einem Sparpotenzial in Milliardenhöhe». Ähnlich äussert sich der Dachverband Lehrerinnen und Lehrer Schweiz. Zentralpräsident Beat W. Zemp stellt fest: «Kinder und Jugendliche wollen Velo fahren.»
Die Veloinitiative will den Velos auf der Strasse den roten Teppich ausrollen.
Dafür brauche es sichere Wege. Auch die Naturschutzorganisationen sind mit der Bündner Nationalrätin und Präsidentin von Pro Natura Schweiz, Silva Semadeni (SP) mit im Boot. Der breiten Allianz für die Veloinitiative haben sich auch die Sportlobby mit Swiss Cycling und der Branchenverband Velosuisse angeschlossen. Sogar die zu Beginn recht zurückhaltenden Fussgängerund Wanderorganisationen erkannten schnell die Vorteile der Veloinitiative: Mit dem neuen Begehren soll erreicht werden, dass das planerische Flickwerk, das oft auf Kosten der Fussgänger geht, ein Ende hat. Für den Zürcher Nationalrat Thomas Hardegger (SP), Präsident von Fussverkehr Schweiz, ist dies ein wichtiger Unterstützungsgrund.
2 | Er fördert und koordiniert Massnahmen der Kantone und Dritter zur Anlage und Erhaltung attraktiver und sicherer Netze und zur Kommunikation über diese; dabei wahrt er die Zuständig keiten der Kantone. 3 | Er nimmt bei der Erfüllung seiner Aufgaben Rücksicht auf solche Netze. Muss er dazugehörende Wege aufheben, so ersetzt er sie.
DRINGENDER HANDLUNGSBEDARF Seit der ersten parlamentarischen Anfrage von Peter Vollmer 1994, welche die Koordination und Veloförderung durch den Bund verlangte, ist viel Zeit vergangen. Die inzwischen grosse Anzahl hängiger parlamentarischer Vorstösse zeigt den offensichtlichen Handlungsbedarf, bei der Förderung des Veloverkehrs vorwärtszumachen. Das Zweirad ist ein Stiefkind der Schweizer Verkehrspolitik geblieben. Der Teppich auf dem Waisenhausplatz ist zwar wieder zusammengerollt. Symbolisch sollen auf ihm aber in Zukunft in der ganzen Schweiz die Velofahrenden rollen.
www.velo-initiative.ch
Pete Mijnssen
FOTO: SIMONE WAELTI
Der ausgelegte rote Teppich verleiht dem nüchternen Waisenhausplatz in der Nähe der Berner Bundeshauskuppel an diesem kalten, klaren Morgen einen Hauch von Glamour. Er ist exakt so breit, wie sich Velofahrende überall in der Schweiz ihren Anteil an der Strasse wünschen. Knapp hundert Velofahrende versammeln sich, um den Startschuss für die Schweizer Veloinitiative zu feiern und dem Komitee mit Glockengebimmel ihre Unterstützung zukommen zu lassen. Pro Velo lancierte an diesem Morgen, dem 5. März, zusammen mit über zwanzig Organisationen aller Couleur die nationale Veloinitiative. Der Präsident des Trägervereins der Initiative ist der Freiburger Nationalrat Jean-François Steiert (SP). Zusammen mit VCS-Präsidentin Evi Allemann (SP) hat er für den parteipolitisch und geografisch breit abgestützten Auftritt von Kolleginnen und Kollegen aus dem Nationalrat gesorgt. Zusätzlich sprachen auch der Tessiner Marco Romano (CVP) und der Welsche Olivier Français (FDP). Ziel der Veloinitiative ist eine Ergänzung des bestehenden Verfassungsartikels 88 über die Fuss- und Wanderwege (Kasten). Hier sollen künftig auch Velowege genannt sein. Kantone und Gemeinden sollen ein attraktives und sicheres Velowegnetz erstellen und betreiben; der Bund unterstützt sie dabei fachlich, koordinierend und wo nötig finanziell. So wie dies heute – zeitlich und räumlich begrenzt – schon bei den Agglomerations programmen der Fall ist. Das Konzept,
P U B L I R E P O R T A G E
«VEO» – DAS SOZIALE E-BIKE Das jüngste Schweizer E-Bike heisst «Veo» und kommt aus Basel. Es ist ein Produkt der Jobfactory – einem Unternehmen mit grossem sozialem Engagement.
Fabian Baumann
Jedes «Veo»-E-Bike wird von gelernten Mechanikern einer Qualitätskontrolle unterzogen.
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Das Basler Wirtschaftsunternehmen Jobfactory ist in den Bereichen Produktion, Dienstleistung und Verkauf tätig. Dabei übernimmt es soziale Verantwortung, indem es junge Menschen ohne Arbeit und Ausbildung durch ein Berufspraktikum für die Arbeitswelt qualifiziert. 2013 startete die Jobfactory mit einem neuen Geschäftsfeld – der Produktion und dem Verkauf von E-Bikes der eigenen Marke «Veo». «Für die Entwicklung wurden Experten aus den Bereichen E-Bike-Technik, Produktion und Umwelt beigezogen», sagt Urs Müller, der den Bereich leitet. Nicht nur die Entwicklung ist «Made in Switzerland». Mit dem «GoSwissDrive» setzen die Basler auch auf einen Schweizer Elektroantrieb, der Tretunterstützung bis 45 km/h bietet. Und während heute immer mehr Unternehmen in der Velobranche ihre Zweiräder in Fernost produzie-
ren lassen, werden alle «Veo»-E-Bikes in der eigenen Manufaktur in Münchenstein im Basler Dreispitz zusammengebaut. Man habe die Geschäftsbereiche erweitern wollen, begründet Marketingleiter Sven Steinmann den Entscheid, auf E-Bikes zu setzen. Der Bau von Elektrovelos unterscheide sich gar nicht so sehr von angestammten Bereichen der Jobfactory. Neben Elektronik-Know-how verfügt man auch über solches in der Metallverarbeitung. Die Basler sind vom grossen Potenzial der E-Bikes überzeugt. Die Produktion bietet viele Arbeitsschritte, die von den Berufspraktikanten übernommen werden können. So wird mit jedem gebauten Velo den Jugendlichen eine Perspektive aufgezeigt. Montage und Qualitätskontrolle erfolgen zwar durch gelernte Mechaniker, die Jugendlichen können aber Arbeitsschritte unter
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1 | «Veo»-Showroom in Münchenstein. 2 | Praktikanten und Mechaniker arbeiten im Team. 3 | Die Elektrovelos aus Basel zeichnen sich durch ihre hohe Individualisierbarkeit aus. 4 | Die Montage erfordert viel Handarbeit.
Anleitung selbst ausführen oder stehen den Mechanikern unterstützend zur Seite. Die Betreuung der jugendlichen Praktikanten ist mitunter aufwendig und zeitintensiv. Doch «Veo» will nicht nur E-Bikes bauen, welche die Kunden vorwärts bringen, sondern auch die Jugendlichen selbst, sagt Urs Müller. Die Berufspraktikanten seien überaus motiviert, weil sie den Bau der Velos von A bis Z mitverfolgen können. Durch das Praktikum gewännen sie zudem mehr Selbstsicherheit und Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten. Bei «Veo» erlebten sie, wie durch ihre Mitarbeit ein technisch hochstehendes und qualitativ hochwertiges Produkt entstehe.
FOTOS: ZVG
ERSTE VERKAUFSERFOLGE Marktwirtschaftliche Überlegungen sind für das Basler Unternehmen ebenso wichtig, wie die Eingliederung der Jugendlichen in die Arbeitswelt. Knapp zwei Jahre nach dem Start zeigt sich, dass die Velos auf grossen Anklang stossen. Das aktuelle Modellangebot umfasst sieben Damen- und Herrenmodelle in den Kategorien Sport, Business und Classic. Die Mischung aus hoher Individualisierbarkeit und dem sozialen Mehrwert scheint anzukommen. Kunden können ohne Aufpreis aus über fünfzehn Optionen auswählen. Die in der Schweiz pulverbeschichteten Rahmen sind in zahlreichen Farbvariationen erhältlich. Während die aller ersten E-Bikes noch im Umfeld der Jobfactory und im Basler Bekanntenkreis verkauft wurden, ist die Produktion heute bereits auf einige hundert Stück pro Jahr angewachsen und nimmt weiter zu. Eine Grossproduktion schliesst Urs Müller allerdings bewusst aus. Weiter ausgebaut werden soll indes das Händlernetz. So wird die aktuelle Modellpalette nicht nur im eigenen Laden, sondern aktuell auch in fünfzehn Fachgeschäften in der Schweiz angeboten. Man erhalte viele Anfragen von Velogeschäften, welche die «Veo»-E- Bikes in ihr Sortiment aufnehmen wollen, sagt Sven Steinmann. Der Marketingleiter rechnet damit, dass das Händlernetz bis Ende Jahr deutlich zunehmen wird.
DIE BASLER JOBFACTORY Die Jobfactory ist in 13 Geschäftsfeldern mit einer vielfältigen Palette an Produkten und Dienstleistungen tätig. Zum Beispiel einer Mechanikwerkstatt, einem Bereich für Montagearbeiten, einer Küchenbaufirma, aber auch einem Warenhaus sowie einem Gastronomiebetrieb. Die Jobfactory bietet jährlich über zweihundert jungen Menschen ein Berufspraktikum an. Dank der Vielfalt kann gezielt auf die Interessen und Qualifikationen der jungen Menschen eingegangen und sie können gefördert werden. Die Berufspraktikanten arbeiten vier Tage die Woche in einem Geschäftsfeld, ein Tag pro Woche dient der begleiteten Lehrstellen- oder Stellensuche. Ein Praktikum dauert im Schnitt sechs Monate. Damit qualifizieren sich die jungen Menschen im ersten Arbeitsmarkt, und ihre Chancen auf einen erfolgreichen beruflichen Weg wachsen. Die Erfolgsquote ist hoch: Acht von zehn jungen Menschen, die das Praktikum abschliessen, finden ihren Weg ins Arbeitsleben. www.jobfactory.ch, www.veo-bikes.ch 61 2015 | SPEZIAL
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I N T E R V I E W
«DAS CITYBIKE HAT NACH WIE VOR DIE NASE VORNE» Die Migros-Tochter m-way ist mit Abstand die grösste E-Bike-Händlerin der Schweiz. Marketingchef Mario Klaus zu den Expansionsplänen, warum die Pendler als Kunden zunehmend wichtig sind – und ob man sich auf ein Netz von Ladestationen freuen darf.
Pete Mijnssen, Interview und Foto
m-way will die Präsenz in der Schweiz massiv ausbauen. Bis Ende Jahr sollen insgesamt 29 Stores eröffnet sein. Ist das Vorhaben nicht etwas zu optimistisch? Mario Klaus: Vor Kurzem haben wir in Opfikon unseren 19. Shop eröffnet. Noch zehn Eröffnungen stehen uns bevor. 2014 haben wir acht m-wayFilialen eröffnet. Deshalb sehe ich kein Problem, das gesetzte Ziel zu erreichen. Dabei stehen urbane Standorte nach wie vor im Vordergrund. Dennoch gehen wir mit Bedacht vor. Eine optimale Erschliessung der Schweiz im Kundensinn ist unser Leitmotiv. Nur wenn uns ein Objekt absolut überzeugt, eröffnen wir dort einen m-way-Standort. Wo kommen noch Standorte hinzu? Mit Oftringen kommt ein Shop hinzu, der unsere Präsenz im Mittelland weiter festigen wird. Lugano wird folgen. Und wir haben auch bereits einen Standort am oberen Zürichsee ins Auge gefasst. Weitere Orte sind in der finalen Evaluationsphase.
m-way wurde 2010 als Tochter der Migros gegründet und hat seither 19 Läden in der Schweiz eröffnet. Damit verfügt der «orange Riese» über das weitverbreitetste E-BikeFilialnetz. Mario Klaus ist seit Dezember 2013 Leiter Marketing/Product Management/After Sales bei der m-way ag. Vorher war er in der Autobranche tätig, zuletzt als Marketingleiter bei Porsche Schweiz.
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Urban, Agglomeration oder ländlich, wie teilt sich die Standortverteilung auf? Im urbanen Bereich sind E-Bikes derzeit weiter verbreitet als auf dem Land. Das Elektrovelo wird urban als lässiger Auto- oder ÖV-Ersatz vor allem von Pendlerinnen und Pendlern genutzt. Im Zuge dessen wird in städtischen Gebieten zunehmend auf das eigene Auto verzichtet. Umfragen zeigen, dass zwei Drittel unserer Kundinnen und Kunden mit dem E-Bike pendeln bzw. dieses täglich einsetzen. Sonntagsausfahrten sind derzeit noch seltener. Das E-Bike als Sport- und Trainingsvelo ist aber immer mehr im Kommen. E-Bikes sind ideal für mittlere Distanzen zwischen 7 und 30 km, wären da die Agglomerationen nicht interessanter? Auch in kleineren Städten beträgt ein Arbeitsweg schnell zwischen 5 bis 15 km. Unser Fokus auf Städte garantiert eine hohe Auslastung unserer Standorte. So erreichen wir maximal viele Schweizer und können ihnen die Begeisterung für das E-Biken erfahrbar machen. Woher haben Sie denn die Kundendaten? Dank regelmässiger Befragungen und Analysen unserer bestehenden Kunden, wissen wir ziemlich genau, für welchen Zweck die E-Bikes eingesetzt werden und woher unsere Kundschaft stammt.
Deshalb haben wir z.B. beschlossen, dieses Jahr den City-Bereich stärker auszubauen. Denn noch hat das City-E-Bike die Nase vorn. Interessant für uns sind jedoch auch die Entwicklungen im sportiven E-Bike Bereich. E-Mountainbikes, E- Fatbikes, E-Rennvelos sowie die Lifestyle-Kollektionen finden grossen Anklang bei unserer Kundschaft. m-way startete 2010. Welches Fazit ziehen Sie nach fünf Jahren? Die Strategie des 1st Mover hat sich erfreulicherweise bestätigt. Durch den frühen Start, der frühe Kundendatenanalysen ermöglichte, konnte das Konzept in allen Dimensionen optimiert werden. Durch das im Anschluss eingeleitete Wachstum hat m-way nun eine ideale Marktposition und schweizweite Reichweite. Dies bringt uns als Fachhändler auch gegenüber den Herstellern und Lieferanten in eine sehr gute Position. Und das Zukunftspotenzial ist optimal, das sieht auch unsere Muttergesellschaft, die Migros, so. Bislang konnte m-way den Umsatz jedes Jahr verdoppeln. Und wir wollen weiter dynamisch wachsen. Sowohl organisch also auch via Expansion. Dementsprechend setzt die Migros viel Vertrauen und Überzeugung in das m-way-Geschäftsmodell und wir sind sehr stolz, das Portfolio der Migros mit einem innovativen Wachstumsmodell ergänzen zu können. m-way ist eine Erfolgsgeschichte, trotz relativ spätem Markteintritt. Mussten Sie auch Abstriche machen seit dem Start? Wir waren in der Schweiz das erste Handelskonzept, das ausschliesslich auf Elektrofahrzeuge fokussierte. Wir sind mit Autos, Ladestationen, Elektrotöffs, E-Bikes etc. sehr breit gestartet, um den Markt schnell auf der ganzen Breite analysieren zu können. Dann haben wir die Erkenntnisse ausgewertet und zügig fokussiert. Heute konzentrieren wir uns auf den E-Zweiradhandel, welcher aktuell E-Bikes, E-Motos, E-Roller und E-Kickboards beinhaltet. In diesem Business ist unser Ziel die Marktführerschaft als markenunabhängiger Fachhändler. Haben auch normale Velos Platz im m-way-Business-Modell? Kunden, die mit einem normalen Velo zum Service kommen, bedienen wir selbstverständlich gerne. Wir nutzen den Kontakt wenn Interesse besteht, um diesen Kunden eines unserer E-Bikes näherzubringen. Schliesslich haben wir bis zu 50 Demo-Mo-
R U B R I K E N T I T E L
bereits für 2000 bis 3000 Franken. Hier kommt m-way ins Spiel. Wir bringen dem Kunden die Vorteile der Produkte nahe und schaffen Emotionen über Probefahrten. Des Weiteren erläutern wir die ökonomische Gesamtbetrachtung über die ganze Lebensdauer des Produktes. Diese rechtfertigt den höheren Anschaffungspreis. Gibt es Pläne bei der Migros oder bei m-way, Ladestationen für E-Fahrzeuge auszubauen? In Bern gibt es beispielsweise bereits diverse Ladestationen im Einkaufszentrum Westside. Die neuste Ladeinfrastruktur ist im Einkaufszentrum Zugerland aufgebaut. Diese beinhaltet neben der Möglichkeit, E-Bike-Akkus zu laden, auch Ladesäulen für Elektroautos. m-way fungiert in diesen Fällen als Kompetenz- sowie Umsetzungspartner für sämtliche Interessenten. m-way setzt allerdings nur Projekte unserer Businesskunden um. Wir bauen kein «eigenes» Ladenetzwerk auf. Dieses wird sich aber mit der Zeit durch die unzähligen Projekte überall in der Schweiz ergeben. Noch vor drei Jahren waren ausgebildete Velomechaniker unter dem m-way-Personal selten. Wie sieht das heute aus? Seit wir auf Elektrozweiräder fokussieren, werden für jeden Shop ausgebildete Velomechaniker und -mechanikerinnen angestellt. Damit wir uns als Fachhändler positionieren können, braucht es fähiges Personal im Verkauf, aber auch in der Werkstatt. Neben kompetenter Beratung bieten wir unseren Kunden jeglichen technischen Service in einer komplett ausgerüsteten E-Bike-Werkstatt.
m-way-Marketingchef Mario Klaus (links) und Filialleiter Peter Stoop vor dem neusten Shop in Opfikon.
«UNSERE KUNDINNEN UND KUNDEN PENDELN TÄGLICH MIT IHREM E-BIKE ZUM ARBEITSPLATZ, SONNTAGS AUSFLÜGE STEHEN EHER SELTEN AUF DEM PROGRAMM.» MARIO KLAUS
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delle, die bei uns Probe gefahren werden können. Im Verkauf fokussieren wir weiterhin konsequent auf E-Zweiräder. So können wir unseren Kunden eine optimale Beratung und Auswahl bieten. E-Bikes machen also nach wie vor den grössten Anteil des m-way-Sortiments aus. What’s next? Neu haben wir Elektro-Kickboards ins Angebot aufgenommen, welche die sogenannt «letzte Meile» abdecken sollen. Ein interessantes Potenzial sehen wir auch bei den E-Rollern. Hier fehlt es lediglich noch an ein paar Details, um das Marktwachstum anzukurbeln. Eine Rolle spielt momentan noch der gefühlt hohe Anschaffungspreis. Selbst von Kunden, die E-Bikes für 4000 bis 5000 Franken kaufen, hören wir oft: E-Roller sind zu teuer, obwohl der Preis identisch zu dem ihres E-Bikes ist. Dies hat viel mit der persönlichen Einstellung zu tun. Ein Elektrovelo wird mit Bewegung und Freizeit in Verbindung gebracht und ist durchweg positiv belegt. Ein E-Roller ist in den Köpfen der Menschen noch ein Gebrauchsfahrzeug, um von A nach B zu fahren. Dafür will man ungern investieren, und konventionelle Roller gibts beim Grossverteiler
Sind die Läden profitabel? Die Migros hat eine grosse «Kriegskasse» und kann im umkämpften E-Bike-Markt wenn nötig lange durchhalten. Einige unserer Shops sind direkt ab Eröffnung profitabel. An anderen Orten dauert es bis zu zwei Jahre. Das ist unter anderem von deren Standort und von den Fixkosten abhängig. Wir werden Migros-intern genau analysiert und haben harte Vorgaben zu erfüllen. Bei Migros werden nur erfolgversprechende Konzepte unterstützt. Dies müssen wir permanent beweisen und tun es mit grossem Enthusiasmus. Wie viele E-Bikes hat m-way 2014 verkauft? Wir geben keine Verkaufszahlen bekannt. Nur so viel: In den letzten fünf Jahren hat sich der Gesamtumsatz jeweils verdoppelt. An einem schönen März-Wochenende hat Ihre Kette 77 E-Bikes verkauft. Das ist richtig, ein einziger Samstag kann schon mal 70 bis 100 Verkäufe mit sich bringen. Darauf sind wir stolz. Wir schätzen, dass m-way 2014 hochgerechnet zwischen 3000 und 6000 E-Bikes verkauft hat? Die Absatzspanne bewegt sich in dieser Grössenordnung.
T O U R I S M U S
WANDERER GEGEN E-MOUNTIES Veloproduzenten, Tourenanbieterinnen und Touristiker sehen im E-Mountainbike eine Chance auf mehr Umsatz und neue Kundschaft. Aber es gibt auch Widerstände. Und Mountainbikes mit Hilfsantrieb werfen neue Fragen auf. Wer gibt Gas, und wer tritt auf die Bremse?
Querfeldein mit dem E-Mountainbike: So sind Konflikte programmiert.
Im vergangenen Herbst zeigte sich der Trend hin zum E-Mountainbike an der Eurobike sehr deutlich: Kaum ein Hersteller getraute sich an die Messe ohne Geländevelos mit elektrischem Hilfsantrieb. Von Bosch über BionX und Maxon bis zu Shimano haben die wichtigsten Anbieter inzwischen besonders leistungsfähige und robuste Systeme für den Einsatz im Gelände entwickelt. In der Tat versprechen E-Mountainbikes einiges: Dank Motorenunterstützung können auch weniger Trainierte anspruchsvolle Routen in Angriff nehmen. Zudem lassen sich Unterschiede bei der Fitness innerhalb einer Gruppe oder eines Paars damit aus der Welt schaffen. Auch Touristiker haben das E-Mountainbike entdeckt, allen voran die Orte in Graubünden. Hier können an acht Destinationen Geländevelos mit Hilfsmotor gemietet werden. Ein Blick auf neun von Graubünden Tourismus angepriesene Elektrobike-Routen zeigt jedoch, dass sich diese mehrheitlich an eine Klientel richten, die auf befestigten Strassen und 64 2015 | SPEZIAL
POTENZIELLE KONFLIKTE Die Einschränkungen im gleichen Koexistenz-Papier verweisen auf potenzielle Konflikte: So sollen stark frequentierte und schmale Wanderwege E-Mountainbikes nicht offenstehen, auch auf besonders erosionsgefährdeten Abschnitten oder in exponiertem Gelände haben sie nichts zu suchen. «Hier streben wir eine gezielte Entflechtung von Fussgängern und motorisierten sowie unmotorisierten Mountainbikern an», erklärt dazu Michael Roschi, Geschäftsleiter von Schwei zer Wanderwege. Dies betrifft aber E-Mountainbikes genauso wie Geländevelos ohne elektrischen Hilfsantrieb. Darco Cazin von der Agentur Allegra Tourismus sieht E-Mountainbikes als Katalysator, der dem gesamten Mountainbike-Tourismus einen weiteren Wachstumsschub bescheren könne. Und Thomas Giger meint als MountainbikeKoordinator von Graubünden Tourismus: «Der Mountainbike-Tourismus wird in den nächsten Jahren markant zulegen. In zehn Jahren wird es in den meisten Regionen der Schweiz mehr Mountainbiker als Wanderer geben, ob mit oder ohne Motor.» Der Trend hin zu Geländevelos mit Hilfsantrieb sorgt aber nicht bei allen Mountainbikern für Freude. Oft wird die Befürchtung geäussert, dass das Aufkommen der Hilfsmotoren für Unruhe und im Endeffekt zur Sperrung von bisher offenen Routen für alle MountainbikerInnen führen könnte. Die schnurrenden Elektromotoren könnten so schlafende Hunde wecken. Grundsätzlicher sind die Einwände seitens der Umweltschutzverbände. Stellvertretend für diese gibt Pro-Natura-Prä-
sidentin Silva Semadeni zu bedenken: «E-Mountainbikes müssen genauso wie normale Mountainbikes geplant kanalisiert werden. Das heisst, dass sie auf speziell für sie signalisierten Wegen fahren dürften, nicht aber auf Wanderwegen und noch weniger einfach auf Wiesen und Weiden. Ohne Regelung und Kanalisierung der Freizeitaktivitäten leidet als Erstes oftmals die Natur.» TECHNISCHE HÜRDE Eine Hürde im Vermietgeschäft ist die technische Komplexität von E-Bikes und insbesondere E-Mountainbikes. Dazu meint Walter Güntensperger, CEO von Hürzeler Bicycle Holidays: «Aus unserer Sicht ist der Betrieb eines E-Bike-Verleihs vom Radverleih zu trennen. Ein E-Bike sieht zwar aus wie ein Velo, die Prozesse und notwendigen Kompetenzen für Betrieb und Unterhalt sind jedoch sehr verschieden, intensiver und anforderungsreicher.» In Bezug auf die Kundschaft erklärt Stefan Maissen von der Geschäftslei tung des Vermieters Rent a Bike: «EBike-Kunden sind anspruchsvoller punkto Service und Routenbeschreibungen. Zudem mangelt es im Moment noch an passenden Routen für E-Mountain bikes.» Laurens van Rooijen
KOMMENTAR ES BRAUCHT EINEN KNIGGE LvR. Noch lässt sich kaum abschätzen, wohin die Reise für E-Mountainbikes geht: Werden sie, wie die Vettern ohne Hilfsantrieb, in einigen Jahren auf breite Akzeptanz stossen? Oder wird ihre Verwendung auf eigens für sie bestimmte Routen begrenzt werden? Einen wesentlichen Einfluss auf die Entwicklung werden die Hobbysportler haben, die sich auf E-Mountainbikes ins Gelände vorwagen. Sie müssen einen Trail-Knigge einhalten. Denn die Weisheit, dass es so aus dem Wald heraus schallt, wie man hinein ruft, gilt auf gemeinsam genutzten Wegen und Pfaden mit Motor noch mehr als ohne.
FOTO: ZVG
breiten Feldwegen bleibt. Auf breiten Wegen sind durch den Boom von E-Mountainbikes auch kaum Konflikte zu erwarten. So hält das Koexistenz-Papier von Schweizer Wanderwege, bfu, Swiss Cycling, Schweiz Mobil, SAC und Schweiz Tourismus fest, dass E-Mountainbikes mit einer Tretunterstützung bis zu 25 km/h und mit bis zu 500 Watt Motorenleistung auf Wanderwegen grundsätzlich zulässig sind.
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HÖR MAL, WER DA WIMMERT! Es gibt viele Arten von Zweirädern. Betrachtet man ihre Eigenheiten, fällt einiges auf. Die Renner werden leichter, die Tourenvelos schwerer. Unübersehbar ist eine neue Velo-Kategorie, und die heisst Elektrovelo. Punkto Kilos ist das E-Velo von den dreien das Schwerstgewicht. Weil das E-Velo aber einen Motor hat, spürt der Mensch, solange er pedaliert und der Strom reicht, das Gewicht nicht so sehr. Der Masochist will wissen, wie es sich anfühlt, wenn er das Motörchen des E-Velos namens Flyer unterwegs ausschaltet und den Schub mit eigener Muskelkraft liefert. In der Ebene ist das schwerfällig machbar, eine geringe Steigung geht schon in die Beine, ist nach zweihundert Metern eine Tortur. Aber Flyer heisst doch Flieger, und jetzt fliegt nichts mehr, jetzt fliesst nur noch der Schweiss. Wimmert das Motörli nicht mehr, dann wimmert der Mensch im Sattel. ES KLÄRT DIE SPRACHE Das Gefühl des Dahinfliegens wird vor allem von einem Motor geliefert, und nicht so sehr von den Beinmuskeln. Doch ein vernünftiger Mensch kommt gar nicht auf die dumme Idee, bei einem Motorfahrzeug unterwegs den Motor abzustellen. Das tun doch die Autofahrer auch nicht, und auch nicht die Töfffah-
rer, höchstens tun das Moped-Buben auf der Grimsel-Abfahrt. Jetzt wird die Sache auch sprachlich interessant. Sind die voltaischen Flitzer denn überhaupt Motorfahrzeuge? Die schnelleren Exemplare, für die man ein gelbes Kontrollschild und eine Vignette braucht, sind es eindeutig. Die Strassenverkehrsordnung gemäss Zürcher Stras senverkersamt definiert sie so: «ElektroMotorfahrräder (E-Bikes) mit einer Höchstgeschwindigkeit mit Tretunterstützung von mehr als 25 km/h oder mehr als 0,50 kW Nennleistung.» Da steht also «E-Bikes mit Tretunterstützung». Das rüttelt den Grammatiker wach: Unterstützt der Motor die Radlerwaden, oder eilt da der Fahrer dem Motor zu Hilfe? Wer hilft wem? Die Sprache der Sicherheitsexperten im Stras senverkehrsamt des Kantons Zürich ist klar: Der Mensch unterstützt den Motor, und nicht der Motor den Menschen. Das öffnet eine tolle philosophische Perspektive: Bis ins Jahr 2000 diente die Maschine dem Menschen, im 21. Jahrhundert werden die Rollen getauscht. ES DAMPFT DIE SUPPE Erst wenige wagen sich mit dem E-Velo auf längere Distanzen. Wenn ich auf dem Rennvelo übers Land unterwegs bin und eine Madame Electrique oder ein Mister
Flyer mich überholen, hänge ich mich oft in ihren oder seinen Windschatten, jubiliere innerlich schon, dass ich bis Romont locker im Schlepptau hinterher eiern darf. Die Erfahrung mit den Elektrifizierten hat dem Jubilieren aber bald ein Ende gesetzt. Erstens können die meisten Elektroherrschaften nicht velofahren, sausen mit einem Dreissiger gefährlich weit rechts im Kies des Strassenrandes, und zweitens biegen sie meist nach kurzer Zeit ab, weil zu Hause beim Mammi schon die Kartoffelsuppe dampft und die Steckdose wartet. Das Elektrovelo dient als Pendlervehikel zwischen Arbeit und Wohnort, und zu diesem Zweck gilt es als ein tolles Ding. Dann aber spinnen sich beim Kurbeln die Gedanken so weiter: Wenn die galvanisierten Werktätigen die geringen Agglo-Distanzen hin- und herfahren, wieso brauchen sie dann einen Motor? Blöde Frage, Schluck. Es folgt der erlösende Schluss: Weil sie das E-Velo nehmen, fahren ein paar Autos weniger herum, und das kann ja nicht schlecht sein. Dres Balmer
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66 2015 | SPEZIAL
FOTOS: ZVG
Libellenleicht sind die Renner, gewichtig die Reiseräder und sehr schwer die Elektrovelos. Was aber geschieht, wenn man den Motor ausschaltet?