BUNDESBESCHLUSS VELO IN ZUSAMMENARBEIT MIT VELOJOURNAL, VELOPLUS UND CYCLINFO
«Das kaufe ich bei VELOPLUS, weil dann Stil und Design individuell auf meine Bedürfnisse angepasst sind.»
BASEL BIEL EMMENBRÜCKE OSTERMUNDIGEN ST.GALLEN WETZIKON WINTERTHUR ZÜRICH
EDITORIAL
«FÜR DIE SCHWEIZER KLIMAPOLITIK ENTSCHEIDEND» Gerade einmal 8 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer geben an, regelmässig das Velo zu benutzen. Das heisst: zum Einkaufen sowie für die Fahrt zur Arbeit oder in die Beiz. 8 Prozent sind nicht viel, im Vergleich mit anderen Ländern sogar ausgesprochen wenig. In Schweden zum Beispiel benutzen doppelt so viele Leute das Velo. In Dänemark steigen gar 23 Prozent der Bevölkerung regelmässig aufs Velo. In den Niederlanden, dem europäischen Rekordhalter, sind es 36 Prozent. Die Holländer tun aber auch einiges für die Veloförderung. Sie bauen spezielle Strassen, Brücken, Bahnen und Ampeln für die Velos. Genau das soll in der Schweiz mit dem «Bundesbeschluss Velo» auch gefördert werden. Das Velo soll in die Verfassung. Neben dem Fuss- und Wanderwegnetz würde dort neu auch das Velowegnetz erwähnt.
COVERFOTO: GIAN VAITL; FOTO: PETE MIJNSSEN
Was auf den ersten Blick recht unspektakulär wirkt, ist für die Schweizer Klimapolitik entscheidend. Mit der Genehmigung des Klimaabkommens von Paris stehen wir in der Pflicht, die Treib-
hausgasemissionen in der Schweiz bis ins Jahr 2030 zu halbieren. Ohne Förderung des Fuss- und Veloverkehrs werden wir das nicht schaffen. Profitieren können alle, nicht nur die Velofahrerinnen und Velofahrer. Wenn in Zukunft klar ist, wo die Velos – die schnellen und die langsamen – durchfahren und wo nicht, gibt es auch weniger Konflikte mit Fussgängerinnen und Fussgängern, mehr Platz im ÖV und weniger Staus für den Autoverkehr.
Matthias Aebischer Nationalrat und Präsident Pro Velo Schweiz
IMPRESSUM Herausgeber: Velomedien AG, Zürich, in Zusammenarbeit mit Veloplus und Grüne Wetzikon Auflage, Erscheinung:53 000 Ex. (Beilage von Velojournal 4/2018) Verantwortlich: Pete Mijnssen Produktion: Philippe Amrein, Fabian Baumann, Pete Mijnssen Redaktion/Mitarbeiter: Fabian Baumann, Pete Mijnssen
Korrektorat: Kathrin Berger Administration: Diana Bochno, administration@velojournal.ch Layout: tnt-graphics, Nicole Reutimann Korrespondenz: Redaktion+Verlag Velojournal, Cramerstrasse 17, 8004 Zürich, Tel. 044 242 60 35, Fax 044 241 60 32, info@velojournal.ch
STIMMEN AUS DER POLITIK Der «Bundesbeschluss Velo» ist breit abgestützt. Politikerinnen und Politiker von links bis rechts tragen das Ansinnen mit, das Fahrrad in der Verfassung den Fussund Wanderwegen gleichzusetzen.
THIERRY BURKART
Nationalrätin CVP «Es ist richtig und wichtig, dass die Velowege in der Verfassung den Fuss- und Wanderwegen gleichgestellt werden. Damit wird das Radfahren für alle Generationen – vom kleinen Kind bis zur Grossmutter – sicherer und attraktiver.»
BERNHARD GUHL Nationalrat BDP «Ich unterstütze den ‹Bundesbeschluss Velo›, weil die Radwege damit den Wanderwegen gleichgestellt werden. So kann ein viel besseres Velowegenetz gebaut werden. Radfahren fördert die Volksgesundheit und ist ebenso gut für den Tourismus.»
FLAVIA WASSERFALLEN
NIKLAUS-SAMUEL GUGGER
Vorstand Pro Velo Bern, Nationalrätin SP «Als Vorstandsmitglied von Pro Velo Bern weiss ich, dass die Sicherheit auf der Strasse für alle Altersgruppen ein wichtiges Thema ist. Mit dem ‹Bundesbeschluss Velo› erhöhen wir die Verkehrssicherheit. Darum sage ich Ja.»
Nationalrat EVP «Velowege enden nicht an der Kantons- oder Gemeindegrenze. Darum ist es richtig, dass der Bund künftig die Möglichkeit zum Koordinieren erhält.»
ISABELLE CHEVALLEY
OLIVIER FRANÇAIS
Nationalrätin GLP «Die Abstimmung ermöglicht es, die verschiedenen Verkehrsströme besser voneinander zu trennen. Dadurch wird die Sicherheit erhöht und gleichzeitig der Verkehrsfluss verbessert. Deshalb werde ich Ja zum ‹Bundesbeschluss Velo› sagen.»
Nationalrat FDP «Im Kanton Waadt besteht ein Defizit an Radwegen. Daher ist es von grund legender Bedeutung, dass das Velo bei neuen Projekten berücksichtigt und das Bedürfnis der Velofahrerinnen und Velofahrer nach getrennten Verkehrsströmen ernst genommen wird.»
LISA MAZZONE Mitglied Zentralvorstand Verkehrs-Club Schweiz, VCS, Nationalrätin Grüne «Wenn wir unser Klima schützen wollen, muss die Veloinfrastruktur ausgebaut werden. Mehr Menschen dazu zu bringen, Fahrrad zu fahren, ist die richtige Lösung. Deshalb sage ich Ja zum ‹Bundesbeschluss Velo›.»
FOTOS: ZVG, FABIAN BAUMANN
RUTH HUMBEL
Vizepräsident TCS Schweiz, Nationalrat FDP «Das Velo wird als Verkehrsmittel immer wichtiger und beliebter. Darum brauchen wir mehr Radwege. So erhöhen wir die Sicherheit der Velofahrenden, aber auch die aller anderen Verkehrsteilnehmer. Ich sage am 23. September überzeugt Ja.»
NACHGEFRAGT BEI BUNDESRÄTIN DORIS LEUTHARD
ROCCO CATTANEO Vorstandsmitglied des internationalen Radsportverbands UCI, Präsident des Europäischen Radsportverbands UEC, Nationalrat FDP «Velofahrer haben keine Karosserie. Sie sind im Verkehr vielen Gefahren ausgesetzt. Deshalb ist es wichtig, sichere Radwege zu haben. Der Verfassungsartikel wird dem Bund und den Kantonen die Möglichkeit geben, Velorouten sicher zu machen. Daher unterstütze ich den ‹Bundesbeschluss Velo› mit Nachdruck.»
Velojournal: Der «Bundesbeschluss Velo» stösst auf breite Zustimmung. Doch wie vertreten Sie ihn gegenüber den Autoverbänden – sozusagen in der Höhle des Löwen? Bundesrätin Doris Leuthard: Ich glaube nicht, dass ich mich hier in die Höhle des Löwen begebe. Dieser Kampf hat sich schon lange gelegt. Wie übrigens auch jener zwischen Schiene und Strasse. Das Velo ist heute Bestandteil des Verkehrs. Die meisten Haushalte in der Schweiz besitzen mindestens ein Velo und bewegen sich je nach Distanz mit Tram, Zug, Velo oder Auto. Die Entflechtung des Verkehrs kommt auch den Autofahrerinnen und Autofahrern zugute. Sportvelokreise befürchten, dass Rennvelofahrende künftig nicht mehr auf der Strasse fahren dürfen und Radwege benutzen müssen. Es ist Sache der Planung auf Stufe Gemeinde, wie das gehandhabt wird. Aus Gründen der Verkehrssicherheit kann es aber auch sinnvoll sein, Verkehrsräume zu trennen. Die schnellen E-Bikes fachen die Diskussion um die städtischen Mischzonen neu an. Diese Fahrzeuge gehören auf die Strasse, finden viele. Ja, in vielen Städten werden Sie damit leben müssen, dass Velos auf der Strasse fahren. Die Städte und Kantone können nicht einfach Häuser abbrechen, um Radwege zu bauen. Die Realität wird also oft so aussehen, dass
Velowege dort sind, wo auch Tram und Autos fahren. Das ist eine Herausforderung für die Städteplanung, die weiterhin bestehen bleibt und die mit dem «Bundesbeschluss Velo» auch nicht einfach so aus der Welt geschafft wird. Im ländlichen Raum ist diese Situation sicher weniger prekär. Der Bund rechnet bei einer Annahme mit Mehrkosten von nur 1,8 Millionen Franken pro Jahr. Welche Steuerungsmöglichkeiten sind bei diesem tiefen Betrag überhaupt vorhanden? Der Bundesbeschluss gibt dem Bund die Möglichkeit, subsidiär tätig zu werden. Er steuert also überhaupt nichts. Wir versuchen zu unterstützen, indem wir beispielsweise Geodaten zur Verfügung stellen, auf deren Basis Karten für die Velowege erstellt werden können. Oder wir definieren Standards für die Velowege (z. B. einheitliche Signalisationen) sowie Aus- und Weiterbildungsangebote für die Veloverantwortlichen in Gemeinden und Kantonen. Diese Tätigkeiten entsprechen dem, was der Bund schon seit rund 40 Jahren im Bereich der Fuss- und Wanderwege tut. Insofern sprechen wir hier sogar nur von zusätzlichen 1,1 Millionen, die uns zur Verfügung stehen werden. Sie werden übrigens innerhalb des Budgets des Bundesamts für Strassen (Astra) aufgefangen. Pete Mijnssen
THOMAS HARDEGGER Präsident Fussverkehr Schweiz, Nationalrat SP «Es braucht dringend eine sichere Infrastruktur für die Fussgängerinnen, die Velofahrer, aber auch für die Automobilistinnen und Automobilisten. Darum unterstütze ich eine Offensive für sichere Radwege, wie sie der ‹Bundesbeschluss Velo› darstellt.»
Bundesrätin Doris Leuthard tritt beherzt für ein Ja am 23. September ein.
MIT GUTEM BEISPIEL
Hier ein plötzlich endender Veloweg, da ein Fleck, wo es mit dem Rad einfach nicht weitergeht – die Veloinfrastruktur gleicht mitunter einem Stück Emmentaler Käse. Doch es gibt auch Beispiele, von denen wir sagen: Super, bitte mehr davon!
Wo: Velobrücke Wankdorf, BE Problem: Die Radwegbrücke über die Autobahn A1 war 1997 eines der ersten Schweizer Velo-Leuchtturmprojekte und wegen der hohen Kosten umstritten. Heute ist sie Teil der vielbefahrenen Velo-Schnellroute Zollikofen–Bern.
Wo: Velohochstrasse Burgdorf, BE Problem: Die Stadt Burgdorf baute 2010 eine zwei Kilometer lange «Velohochstrasse» entlang des Doppelspurtrassees der BLS. Damit erschloss sie Quartiere, Schulen und Arbeitsplätze im Osten der Stadt und verband sie direkt mit dem Bahnhof.
Wo: Weiningen, ZH Problem: Der Veloweg endet bzw. führt auf die andere Strassenseite. Viele Veloverbindungen wechseln an Hauptstrassen die Seite und sind Gefahrenquellen. Für wenig geübte FahrerInnen und Familien sind solche Übergänge zudem unattraktiv.
FOTOS: PETE MIJNSSEN, ZVG
Wo: Umfahrungsstrasse Aarburg, AG Problem: Der komfortable Velostreifen auf der Hauptstrasse 1 von Olten her endet vor Aarburg abrupt mit einem Tunnel-Verbotsschild. Ein Velo-Hinweisschild auf der Ortsabzweigetafel (nicht im Bild) wäre einfach umsetzbar und velofreundlich.
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Was ist es, das ein Produkt, zu einem Schweizer Produkt macht? Unser Standpunkt dazu ist klar. Denn seit 120 Jahren fertigt unsere Familie Velos in der Schweiz. Daraus entsteht für uns eine besondere Verpflichtung: Wir wollen Dinge bewahren und gleichzeitig neu erfinden. Wir wollen Tradition mit Moderne verbinden, eine klare Herkunft mit der Vielfalt neuer Einflüsse in Einklang bringen, Kompetenz mit Bewusstsein vereinen. Unsere Velos werden in der Schweiz entwickelt, hier produziert und nur in der Schweiz verkauft. Was auf den ersten Blick als Beschränkung erscheint, sehen wir als Vorteil: So können wir uns wirklich nach den Bedürfnissen unserer Kunden in der Schweiz richten. Nur so können wir zielgerichtet die Anforderungen an einem Schweizer Velo definieren und erfüllen. Das macht für uns ein Schweizer Produkt aus.
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