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Wissen: Hoch hinaus
from bauen. 2/3-2022
Diese Bauherren genießen die Zweisamkeit auf ihrer Dachterrasse: Dank Staffelgeschoss ergibt sich im neuen Zuhause eine zusätzliche Freifläche mit herrlicher Aussicht. > www.arge-haus.de
HOCH HINAUS
Die Planer von U3BA Architekten PartGmbB machten beim Grundrisskonzept dieses Stadthauses aus der Not eine Tugend und gingen auf dem schmalen, steilen Grundstück konsequent in die Höhe. > www.schwarzwaelder- haus.de
Wer beim Hausbau in die Höhe geht, kann Grundfläche sparen und so auch auf schwierigere Grundstücke zurückgreifen – die Chance, bezahlbares Bauland zu finden, steigt. Viel Wohnkomfort im Dachgeschoss gibt‘s obendrauf.
Was früher vor allem in sehr gefragten Ballungsgebieten galt, ist heute beinah überall Realität: Ob in der Stadt oder auf dem Land, Bauland ist absolute Mangelware und Grundstücke werden immer teurer. Ein bezahlbares Grundstück für den Hausbau zu finden wird vielerorts zur beinah unüberwindbaren Hürde. Daher kann es sich lohnen, ein weniger begehrtes Grundstück zu erwerben, das als schwierig zu bebauen gilt: Zum Beispiel ein sehr schmales oder steiles Grundstück. Denn auch auf so einem „schwierigen“ Grundstück kann ein durchdacht geplantes Haus viel Wohnkomfort bieten. Dank kleinerer Fläche lässt sich so zumindest auch etwas an Grundstückskosten sparen.
Ein Gebäude, das zwei volle Geschosse auf einer kompakten Grundfläche aufweist, bietet bei gleichem Flächenverbrauch mehr und besser nutzbaren Wohnraum als ein eineinhalbgeschossiges Satteldachhaus, bei dem im Obergeschoss unter den Dachschrägen Wohnraum verloren geht. Mit vollwertigem Obergeschoss ist rund ein Drittel mehr Wohnfläche auf gleicher Grundfläche herauszuholen. Außerdem lassen sich die Räume besser möblieren – denn durch die volle Raumhöhe gibt es hier insgesamt mehr Stellfläche. Davon profitieren vor allem die Schlaf- und Kinderzimmer, die meistens im oberen Geschoss untergebracht sind. Und auch im Badezimmer ergeben sich ohne Dachschrägen mehr Gestaltungsspielräume – vor allem dann, wenn ein kleines, zusätzliches Kinderbad geplant werden soll. ... mit privatem Penthouse
In die Höhe zu bauen ist auf stadtnahen Grundstücken meist sinnvoll und vor allem auch zulässig, da hier die Bebauungspläne oft zwei oder mehr volle Geschosse vorsehen. Im ländlichen Raum sind oft nur 1,5 Geschosse erlaubt: Der Raum unter der Dachschräge gilt als „halbes“ Geschoss. Es ist jedoch immer ratsam, vor dem Grundstückskauf zu prüfen, ob eine zweigeschossige Bauweise möglich wäre, wenn man diese realisieren möchte.
Bebauungspläne legen meist First- und Traufhöhe bzw. die Höhe eines Gebäudes fest. Eine einheitliche Definition „Vollgeschoss“ gibt es nicht. Je nach Landesbauordnung ist ein Vollgeschoss ein Geschoss, das auf mindestens zwei Dritteln der Grundfläche eine Höhe von mindestens 2,30 Metern hat. Dann kann ein findiger Planer zum Beispiel mit zurückversetztem Penthouse, also Staffelgeschoss, „tiefer gelegtem“ Erdgeschoss oder anderen Tricks mehr Wohnfläche in der oberen Etage herausholen. • ne/cm
Auch der Nachwuchs freut sich über Platz und ein Zimmer ohne Dachschrägen: Im Musterhaus Naturdesign öffnet sich das obere Geschoss bis unter den First, sodass in diesem Kinderzimmer eine zusätzliche Spielebene in Form eines Netzes Einzug hielt. Unten bleibt genügend Raum für Schreibtisch, Schränke und Sofa. > www.baufritz.com
Die Baufamilie Rudolph kann in ihrem neuen Zuhause baden mit Aussicht. Das Badezimmer im Obergeschoss wirkt dank der vollen Geschosshöhe großzügig, bietet Kopffreiheit und Möblierungsspielräume. > www.zmh.com, > www.hamacher-holzbau.de
Lässt sich der Grundriss in mehrere Geschosse gliedern, kann dies beispielsweise durch Eltern- und Kinderetage zu mehr Privatsphäre beitragen. In diesem Kundenhaus, „Haus Goldenburg“, sind die Rückzugsräume der Eltern im Dachgeschoss untergebracht: Raumhohe Fenster und Glastüren öffnen das Schlafzimmer und führen auf die umlaufende großzügige Dachterrasse. > www.scanplan.de