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Neue Vorgabe: Solarpflicht für Bauherren im Südwesten
Solarpflicht für Bauherren
In Baden-Württemberg müssen seit dem 1. Mai 2022 neue Wohngebäude mit einer Photovoltaikanlage ausgestattet sein. Damit ist nach neuen Nichtwohngebäuden und Parkplätzen die nächste Stufe der Solarpflicht des Landes in Kraft getreten. Darauf weist das Solar Cluster Baden-Württemberg hin. Geschäftsführer Franz Pöter rät, die Dachfläche möglichst auszunutzen und größer als verlangt zu bauen. So können Hauseigentümer den günstigen Solarstrom auch für die zunehmend nachgefragten Wärmepumpen und E-Autos nutzen – und müssen ihn nicht weniger profitabel ins Netz einspeisen. Zur Erfüllung des Gesetzes kann auch eine solarthermische Anlage errichtet werden. Interessenten sollten sich nach Bestellung einer Solaranlage jedoch auf Wartezeiten einstellen, so Pöter. Gründe sind die gestiegene Nachfrage und pandemiebedingte Schwierigkeiten bei Lieferketten von Komponenten. Wer künftig einen Bauantrag für ein neues Wohngebäude einreicht, muss 60 Prozent der solargeeigneten Dachfläche mit Photovoltaikmodulen belegen. Als solargeeignet gelten Dachflächen, die ausreichend besonnt sind (siehe auch Kommentar unten auf der Seite).
Die Zeichen stehen auf Gründach
Wir wollen mehr bauen. Aber: Wir wollen nicht noch mehr Fläche versiegeln. Die Lösung: mehr Grün auf dem Dach. Das ist schön fürs Auge, erfreut Vögel und Bienen und tut dem Klima inner- und außerhalb des Hauses gut. Das Beste: es ist relativ einfach umzusetzen, zum Beispiel mit dem Gründach-Set E 18 von Vedag. Mit diesem Rundum-SorglosPaket lassen sich Dachflächen besonders einfach, schnell und hochwertig begrünen, denn Hausbesitzer wollen vor eines nicht: Von Pontius zu Pilatus rennen, um Gründach zu bekommen. Das Gründach-Set E18 – ein Sorglos-Komplettpaket für ein pflegeleichtes extensives Gründach mit einer artenreichen Vegetation – enthält alles, was man für die Begrünung einer Dachfläche von zirka 18 bis 20 m² benötigt. Im Winter ergänzt das Gründach die Wirkung der Wärmedämmung unter der Abdichtung.
Bei den Freiheitsenergien ist im Südwesten mehr Tempo notwendig
Der Begriff „Freiheitsenergien“ hat das Zeug, zum Wort des Jahres zu werden. Diesen positiv besetzten Begriff hat Bundesfinanzminister Christian Lindner geprägt.
Der Politiker meint damit: Je schneller es in Deutschland gelingt, die erneuerbaren Energien auszubauen, also die Nutzung von Sonne, Wind, Wasserkraft, Holz und Biogas für die Strom- und Wärmeproduktion voranzutreiben, desto eher reduziert sich unsere Abhängigkeit von fossilen Energieträgern wie Öl und Gas. Und das macht uns wiederum als Gesellschaft unabhängiger, sprich freier, von Diktaturen wie Russland oder Saudi-Arabien, die uns mit den Fossilen beliefern. Die Weichen für die energiepolitische Zeitenwende sind bereits gestellt.
Der Staat subventioniert nicht nur die Energiewende mit großzügigen Bafa- und KfW-Programmen , sondern er greift auch zum Ordnungsrecht. So gilt in BadenWürttemberg seit Mai 2022 die Pflicht, jedes neu gebaute Wohngebäude mit einer Photovoltaikanlage auszustatten. Ich persönlich glaube, dass es ökologisch vernünftig und ökonomisch vertretbar ist, dies vorzuschreiben, weil die Technik über die Jahre immer preiswerter geworden ist und eigentlich alle Bauherren sich eine PV-Anlage leisten können.
In Erstaunen hat mich allerdings versetzt, dass in Baden-Württemberg im ersten Quartal 2022 lediglich drei neue Windräder installiert wurden. Das ist ein umweltpolitisches Armutszeugnis für die grün-geführte Landesregierung um Ministerpräsident Kretschmann. Für die Versorgungssicherheit und den Klimaschutz im Südwesten sind bis 2030 im Schnitt 100 neue Windenergieanlagen pro Jahr erforderlich. Darauf weist die Plattform Erneuerbare Energien Baden-Württemberg (Plattform EE BW) hin. „Im Land geht es bei der Windenergie nicht voran“, kritisiert Franz Pöter von der Plattform EE BW. „Hier brauchen wir schnell deutlich mehr Genehmigungen.“ Um nicht falsch verstanden zu werden: Es geht hier nicht um eine Schuldzuweisung. Die Zulassungsverfahren für Windräder sind bürokratisch und langwierig. Sie müssen entrümpelt und gestrafft werden. Richtig ist aber auch, dass im Nachbarland Rheinland-Pfalz insgesamt 1747 Windräder in Betrieb sind, in Baden-Württemberg aber nur 781. Die Landesregierung muss mehr für die Regenerativen tun, um klimaneutral zu werden.
Kommentar von:
André Schneider,
Redakteur