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Serie, Teil 3: Neues Schlafzimmer fürs kroatische Ferienhaus

Neues Schlafzimmer

In unserem Anbau hat sich im oberen Geschoss der neue Schlafraum etabliert. Klein, aber fein orientiert er sich nun schattig nach hinten Richtung Hanggrundstück. In den heißen Monaten kühl und freundlich hell, in der kühleren Jahreszeit wohl temperierbar durch eine elektrische Fußbodenheizung.

Mit dem dritten Teil dieser Anbau-Reportage betreten Sie mit uns den Bereich, um den es letztendlich als Gesamtziel gehen sollte: Den neuen Schlafraum. Denn Wunsch war es ja, für die obere Wohnung einen separaten Raum zu schaffen, der die beengte Schlafsituation – so wie sie bisher war im offenen Wohnraum – deutlich entspannen sollte. Sie erinnern sich: Bett und Bad waren dicht an dicht, ohne Abtrennung und ohne bequeme Dusche.

Das hat sich ja inzwischen geändert und im zweiten Teil unserer Umbau-Story haben wir Ihnen dann den Badumbau mit neuer Dusche vorgestellt – aber auch mit dem Fokus auf seine eigentliche Besonderheit: Für das neue Schlafzimmer sollte das Bad auch einen Durchgangsflur bereitstellen. Und das hat ja unter anderem die spezielle Glastür dann raffiniert gelöst.

Diese Glastür nun ist auch das Tor zum neuen Schlafraum. Sie trennt den Wohnraum ab vom Bad, vom WC und vom neuen Anbau-Raum. Der zweigeschossige Anbau dockt ja hinten am bestehenden Gebäude an und öffnet sich nach erfolgtem Wanddurchbruch zur oberen Wohnung. Der hier im ersten Stock entstandene Raum bietet nun zehn Quadratmeter Zusatzfläche.

Zwar ausreichend für eine Ferienwohnung, aber dennoch knapp bemessen für die Ausstattung. Und da die Wohnung auch in der kälteren Jahreszeit genutzt wird, kam man um das Thema Raumerwärmung nicht herum. Und so entschied man sich für eine Bodentemperierung – aus Platzgründen sowie wegen der

Von der bisherigen Wohnung aus blickt man nun durch die Badpassage in den dahinterliegenden neuen Schlafraum. Die rechte Tür führt nach wie vor ins WC.

Und so dringt vom Wohnbereich diffuses Tageslicht ins Schlafzimmer.

Links hinter der Glastür liegt der Duschbereich, rechts der Schiebetürzugang zum WC. Wenn die Glastür geschlossen ist (siehe Abb. unten), ist beides vom Wohnraum aus verborgen.

angenehmen Wärmeabstrahlung von unten her.

Der Anbau war ja hangseitig dazugekommen, was bedeutet, dass der neue Raum hier oben im eher schattigen Bereich liegt. In den heißen mediterranen Sommermonaten, die in Kroatien üblich sind, bleibt der Raum also verschont vor direkter, südlicher Sonneneinstrahlung. Dennoch wurde er hell geplant, was heißt, dass drei große Fenster- beziehungsweise Türöffnungen (grob nach Osten, Westen und Norden ausgerichtet) von den Hausbesitzern vorgesehen waren. Viel Tageslicht dank großer Glasflächen

Zwei querliegende Doppelfenster liegen dabei gegenüber, und zwar auf einer Achse – mittig über die gesamte Bettbreite – und so hoch, dass keine Einblicke von unten her möglich sind. Richtung Hanggrundstück – also in etwa gegen Norden – war zudem ein Ausgang gewünscht, in Form einer sich komplett öffnenden Schiebetür. Alle drei Bauelemente lassen den Raum mit insgesamt 3,2 Quadratmetern Glasfläche äußerst angenehm hell erscheinen und eine sehr gute Durchlüftung erübrigt eine Klimatisierung.

Weiteres Tageslicht lässt übrigens auch die satinierte Glastür Richtung Wohnraum beziehungsweise aus Richtung Süden herein. Und bei tiefer stehender Sonne in den kühleren Jahreszeiten kommt man sogar in den Genuss solarer Erwärmung – im Wohnraum, aber auch hier hinten im neuen Schlafzimmer. Deshalb ja auch eine Glastür!

Dennoch: Mit der Zusatzheizung im Boden war man auch für längere sonnenlose Zeiten gewappnet. Der neue Boden wurde entsprechend gegenüber dem darunterliegenden Raum gedämmt und mit einem Estrich so aufgebaut, dass der dann folgende Fliesenbelag in einer Ebene abschließt mit dem vorhandenen Fliesenboden des bisherigen Bads beziehungsweise des Wohnungsbodens insgesamt.

Der neu gestaltete Fliesenboden schließt also versatzfrei an den hellen Badboden an. Da dieser vor zehn Jahren verlegte Keramikbelag leider nicht mehr erhältlich war, hat man sich bewusst für einen Kontrast-

1 So gestaltete sich der Anbau: Quer zum Haupthaus (links) wurde zwischen Außenwand und Hangmauer der zweigeschossige Ziegelbau exakt eingepasst. 2 Die Höhe reicht bis zur Dachkante des Bestandshauses. Die querliegenden Fensterbänder im Obergeschoss orientieren sich an der Sturzhöhe der Bestandsfenster. 3 Dann ging es innen weiter. Auf der Zwischendecke bilden zwei 5 cm dicke Dämmplatten –hier die erste Lage – den Unterbau für den schwimmenden Estrich.

7 Nach Austrockung wurden auch schon Decke und Wände verputzt. Rechts der Durchbruch an der alten Fassade zum Bad, der als offener Durchgang blieb. 8 So langsam wachsen neu und alt zusammen. Hinter der Abmauerung sitzt das bisherige WC-Fenster, das ja sonst in den neuen Raum gezeigt hätte. 9 Den Ausgang zum Hanggrundstück bildet eine Schiebetür, die sich komplett öffnet. Sie schiebt sich rechts vor die schlanker gehaltene Außenwand.

Wissen, wie's geht

Das Restwärmefühlerkabel wird so verlegt, dass es innerhalb der beheizten Fläche mittig zwischen zwei Heizleitungen liegt. Das freie Ende des Schutzrohrs muss dabei geschlossen werden, damit beim nachfolgenden Einbetten im Estrich oder Fliesenkleber kein Wasser eindringen kann.

boden entschieden. Und inspiriert von der umgebenden Natur des Hanggrundstücks mit seinen alten Mauern, Felsen und Steineichen wählte man einen keramischen Belag in changierenden Grau-, Beige- und Brauntönen im schmalen Langformat und mit authentischer Holzoptik. Damit waren alle Anlehnungen an die Natur umgesetzt. Zudem strahlt ein solch eher dunkler Boden mehr Wärme aus – auch ohne Fußbodenheizung.

Dünne Matten für die Flächenerwärmung

Apropos Fußbodenheizung: Hier kamen elektrische Heizmatten zum Einsatz. Zum einen ist das Haus ohne zentrales Heizsystem gebaut, zumal Gas oder Öl sowieso nicht verfügbar sind, zum anderen ist das elektrische System in Sachen Aufbauhöhe deutlich problemloser als ein System mit wasserführenden Leitungen. Unsere sogenannten Dünnbettheizmatten liegen dann vollDie erste Morgensonne mit ihrer Wärme tritt ins Schlafzimmer.

4 Für diesen wurde erst einmal eine PE-Folie ausgebreitet und an den Rändern hochgezogen. Hier stellte man dann auch Randdämmstreifen zur Schallentkoppelung auf. 5 Der Estrich musste manuell verarbeitet werden. Erst wurde ein entsprechend hoher Streifen am Rand eingebracht und dann auf die gewünschte Höhe waagerecht abgezogen. 6 Nass in nass brachten die Estrichleger dann das weitere Material auf die Fläche und zogen alles glatt ab.

10 Dann ist es soweit für die Bodengestaltung. Da ja eine Bodenerwärmung mit Dünnbettheizmatten vorgesehen war, wurden diese als Erstes verlegt. Für den Temperaturfühler … 11 … musste zunächst noch ein Kabelkanal im Estrich ausgestemmt werden bis hin zur Wand, in der bereits ein Leerrohr hochgeführt war bis zur Thermostat-Einbaudose. 12 Das Kabel selbst wurde dann in einem flexiblen Leerrohr verlegt, das mit Schnellgips vorab fixiert wurde.

Glastür auf – und der Blick durch den Wohnbereich aufs Meer sorgt für eine ganz neue Stimmung. Das rechte Fensterband ist in voller Breite des Betts angelegt. Alles wurde mit Rücksicht auf die bereits vorhandenen Möbel baulich maßgenau umgesetzt.

13 Und so sieht die Verlegung im Gesamten aus. Die Fühlerleitung reicht bis etwa zur Raummitte und kommt in der Wand hoch bis zur Anschlussdose. 14 Die Anschlussdose dient für den späteren Thermostat-Einbau und ist für die Netzstomversorgung sowie für den Kaltleiteranschluss vorgesehen. 15 Die Heizmatte wird nun mit dem Glasfasergewebe nach unten so ausgelegt, dass die schwarze Kaltleiter-Verlängerung nahe der Anschlussdose liegt.

19 So wird weiter ausgelegt, bis eine Rolle aufgebraucht ist. Unsere reicht für 8 m2. Die roten Heizleitungen dürfen sich dabei nicht berühren. 20 Vorher – oder auch erst nach der Verlegung der Heizmatten – verfüllt man den Kabelkanal, damit danach beim Verfliesen eine feste Grundlage besteht. 21 Bevor die Einbettung im Fliesenkleber erfolgt, ist es sinnvoll, schon die ersten Fliesenreihen vorzubereiten und evtl. zuzuschneiden, damit beim Auftragen und vollständigen …

25 Ausgefugt wurde alles mit zementfarbenem Fugenmörtel. Noch bevor das Material ganz trocken ist, werden die Überschüsse feucht abgewaschen. 26 Damit war der neue Zusatzraum fertig zur Einrichtung. Der rechte Bereich vor der Schiebetür bekam noch ein frei hängendes, fahrbares Element aus Eichenholz-Lamellen.

16 Von einer Wandseite aus die Heizmatte von der Rolle abwickeln, ausbreiten und etwas glattdrücken. Am Ende einer Bahn muss die Matte dann um 180 Grad wenden. 17 Dazu das Gewebe an der vorgesehenen Wendestelle durchschneiden. Das rote leitende Stromkabel dabei niemals durchtrennen! An der Schnittstelle wird diese … 18 … Heizleitung einfach umgebogen und die folgende Bahn parallel zur ersten in Gegenrichtung ausgerollt.

22 … Durchdrücken des Klebers bis zum Untergrund die Fliesen auch zügig verlegt werden können. Bei der Traufelbewegung das Gewebe und die Heizleitung nicht beschädigen! 23 Das Fliesenlegen erfolgt von der Heizmattenfläche aus. Deshalb z. B. schützende Dämmplatten auslegen. Oder am (über)nächsten Tag von der ersten Teilfläche aus arbeiten. 24 Im noch leeren Raum kommt die natürliche Optik des Keramikbelags und die Vielfalt der Farbtöne am schönsten zur Geltung. Die Sockelleisten bestehen aus halbierten Fliesen.

27 Es dient auch als Garderobe und lässt sich nach links schieben, damit es die Tür abdunkelt. Diese kann dabei ganz offen sein (Durchlüftung) oder nur teilweise.

ständig eingebettet in einem nicht brennbaren Material, sprich Beton, Estrich oder Fliesenkleber. Hier wurde die Klebervariante ausgeführt.

Die Bodenerwärmung erfolgt dabei direkt unterhalb des Fliesenbelags, gesteuert von einem Thermostat. Da das Bett nachfolgend auf Beinen steht, also unterlüftet ist, konnte der gesamte Bodenbereich – bis auf die Standplätze der beiden Schränke – genutzt werden. Was nun nur noch fehlte, war die Gestaltung des restlichen Bereichs der ungenutzten betonierten Außenfläche, auf der ja teilweise nun der Anbau steht. Das ist dann das Thema in Teil 4 unserer Serie, der nächsten Ausgabe von Bauen & Renovieren, die am 20. August 2022 erscheinen wird. 

Weitere Informationen

Produktinfos: Set DEVImat 100T, Heizleistung: 100 Watt/ m2, Aufbauhöhe: 3,5 mm, Mattenlänge: 16 m, Anbieter: www. danfoss.com, www.devi.com. www.kroatien-villadorothea.de

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