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So packen Sie die Planung richtig an

Endlich den Wohntraum ver wirklichen

Transparente Räume begeistern. Sie verwöhnen uns mit Lichtfülle und natürlicher Sonnenwärme. Und sie lassen uns eine Menge miterleben: den steten Wechsel von Licht und Wetter, die unterschiedlichen Tages- und Jahreszeiten, die weitere oder nähere Umgebung, die Natur!

Dabei ist die gestalterische Vielfalt immens, wie die zahlreichen Beispiele in dieser Titelgeschichte beweisen. Und damit Sie voller Zufriedenheit den Weg zu Ihrem ganz persönlichen Lichtraum finden, zeigen wir wichtige Orientierungspunkte für die Planung auf. Wie möchten Sie den Glasraum nutzen?

Die Basis für eine seriöse Planung ist ein ausführliches Gespräch über die Wünsche und Vorstellungen der Interessenten. Je konkreter man deshalb ein Traumziel zu diesem Zeitpunkt umreißt, desto genauer kann der Planer auf die Wünsche eingehen. Er wird dann die erste wichtige Frage stellen: „Wie möchten Sie den transparenten Raum nutzen?“ Sind ganzjährig größere Lichtfülle und mehr Wohnfläche gewünscht, sollte ein beheizter Glasraum, also ein Wohn-Wintergarten entstehen. Dessen durchgängige Nutzbarkeit stellt aber hohe Anforderungen an die Konstruktion: hoch wärmegedämmte Profile und Gläser, eine gedämmte Bodenplatte sowie eine technische Heizung sind Pflicht. Noch komplexer wird es, wenn der Anbau Energiegewinne erbringen soll. Zwar fängt grundsätzlich jede verglaste Konstruktion umweltfreundliche und kostenlose Sonnenenergie ein – wodurch die Heizung im Glasraum und Hausbereich zeitweise entlastet wird – soll jedoch eine gewisse Energieersparnis im Wohnhaus erreicht werden, ist eine techni-

Fotos: epr/Wintergarten Fachverband e.V.; Grafiken: Oliver Hug

Oben: Wollen wir die Nutzung der Glasoase vor allem auf die wärmeren Monate des Jahres legen, ist eine Terrassenverglasung eine prima Alternative, die man allerdings nicht mit einem vollwertigen WohnWintergarten verwechseln sollte. Im Gegensatz dazu spricht man von einem Wohnwintergarten, wenn dieser durch die Ausstattung mit einer Heizung, Wärmeschutzglas und einem Beleuchtungssystem wie ein ganz normaler Wohnraum ganzjährig, also auch im Winter, komfortabel nutzbar ist (Foto links). Es ist auch dann innen muckelig warm, wenn Väterchen Frost für längere Zeit draußen seine Zelte aufschlägt.

Auf Sonnen- und Hagelschutz achten

Endlich den Wohntraum ver wirklichen

sche Beheizung tabu. Zu den angrenzenden Räumen hin benötigt ein solcher „Klimapuffer“ eine Abtrennung, die nur dann geöffnet werden darf, wenn die Luft im Glashaus wärmer ist als die im Haus selbst. Wohnliche Temperaturen bietet diese Zone vom Frühjahr bis zum Herbst.

Pflanzenfreunde werden das Lichtzimmer indes mehr als Gartenersatz sehen, der auch kälteempfindlichen, sommers außen gedeihenden Gewächsen einen geschützten Platz für die Winterruhe bietet. Entscheidend für das Raumklima sind dann die Bedürfnisse dieser Pflanzen. Vor allem die Luftfeuchte und die Temperatur gilt es zu regulieren, auch via Heizung. Über Wohnraumtemperaturen dürfen sich die Bewohner bei einer solchen Nutzung vor allem in der Übergangszeit freuen. Türen im Durchgang zum Wohnhaus sind allerdings unerlässlich. Ebenso eine effektive Wärmedämmung.

Manche Glashaus-Fans möchten aber primär die Freiluftsaison verlängern. Hier bietet sich als Alternative ein Sommergarten an, der als ungedämmter Glasraum allein durch die Sonne erwärmt wird. Diese Konstruktion schützt vor Wind und bewahrt eingefangene Sonnenwärme auch

Foto: Schanz

Wer im Glashaus sitzt, der sollte den Sonnenschutz nicht vergessen, denn sonst heizen sich Wintergärten im Sommer unterträglich heiß auf. Der Sonnenschutz lässt sich mit verschiedenen Möglichkeiten gewährleisten, beispielsweise mit Markisen, die einen guten Basisschutz bieten. Allerdings sollten wir zur Kenntnis nehmen, dass der Klimawandel auch in unseren Breiten manchmal zu extremen Wetterereignissen führen kann. Dazu gehören Sturm und Hagel. Wenn taubeneiergroße Hagelkörner vom Himmel prasseln, dann sind Schäden an Dach, Fassade und Glasflächen möglich. Gegen Hagel leisten Rollläden aus Aluminium gute Dienste, denn sie sind äußerst robust und beständig. Alurollläden gibt es als maßgeschneiderte Spezialanfertigungen auch für asymmetrische Fenster, zum Beispiel von der Firma Schanz.

Lichtzone mit geringem Raumbedarf: Im Glasbau befinden sich nur wenige Pflanzen, auch der Ausgang zum Garten ist dort angeordnet.

Stoßen mehrere Räume an den Wohn-Wintergarten, muss genügend Platz für die Verkehrswege eingeplant werden.

Vier Beispiele für unterschiedliche Wintergärten

während eines Regenschauers oder bis in den Abend.

Der ideale Standort

Für das Bestimmen des idealen Standorts dienen dem Fachmann zunächst Fotos und Pläne des Hauses – als Basis für erste Entwürfe. Meist wird als gewünschter Standort die Südfassade vor dem Wohnzimmer genannt. Dort ist die maximale Licht- und Sonnenfülle gegeben, doch ist neben einer wirksamen Lüftung eine äußerst effektive Beschattung des Glasraums ebenso nötig.

Auch ein nach Westen ausgerichteter Wohn-Wintergarten bietet tagsüber ein reizvolles Lichtangebot, überlässt die von der Sonne verwöhnte Südseite aber eher der offenen Terrasse. Ob er als Ess- oder Wohnzimmer genutzt wird, hängt wiederum vom Grundriss des Hauses ab: Bei kurzer Verbindung zur Küche ist die Option Esszimmer sinnvoller.

Vor der Ostseite platziert, verwöhnt Glasarchitektur den Frühaufsteher mit einer munter machenden morgendlichen Licht- und Sonnendusche. Einfach wunderbar, so ein lichtdurchfluteter Frühstücksraum!

Ebenso hat ein Nord-Wintergarten seinen großen Reiz: Ganztägig gleichmäßige Temperaturen, angenehmes Streulicht und die nicht so introvertierte Lage ermöglichen konzentriertes Lesen und Arbeiten.

Für ein angenehmes Wohngefühl

Eine optimale Raumplanung befasst sich mit drei unterschiedlichen Bereichen: einer Aufenthalts- und Ruhezone, einer Pflanzzone und einem

Soll neben einer Aufenthaltszone noch eine separate Ruhezone eingerichtet werden, ist eine Grundfläche von über 20 Quadratmetern ratsam.

Praktisch: Für den Ausgang vom Wohnraum in den Garten wird in den Übergang zum Glashaus eine Tür eingefügt – die Aufenthaltszone bleibt völlig ungestört.

Verkehrsbereich. Daraus ergeben sich grundlegende Hinweise sowohl zur Größe des Glasanbaus als auch zu den Aspekten Übergang zum Wohnhaus und Ausgang ins Freie.

Soll vor allem das Wohnhaus durch eine Lichtzone an Helligkeit gewinnen, ist ein Glasanbau mit geringer Raumtiefe sinnvoll. Die bestehende Hauswand wird dazu komplett entfernt. Möchten sich die Bewohner auch selber in der Lichtzone aufhalten, etwa an einem Esstisch oder auf einer Sitzgruppe, stellt sich die Frage, wie viel Platz Pflanzen einnehmen sollen und ob eine Öffnung Richtung Garten erfolgen soll. Denn damit sich Aufenthalts- und Pflanzzone nicht gegenseitig einengen und durch die Verkehrszone gestört werden, müsste der Anbau gegebenenfalls breiter angelegt werden. Allerdings profitiert die Aufenthaltszone immer noch von reichlich Tageslicht, wenn sie sich direkt an der Schnittstelle zum Wohnhaus befindet.

Einen Tick solitärer präsentiert sich der Wintergarten hingegen, wenn er durch bewegliche und feststehende Glaselemente abgetrennt werden kann. So lässt sich beispielsweise eine temporäre klimatische Trennung erzielen – erwünscht etwa an besonders heißen oder kalten Tagen. Wird der rückwärtige Wohnraum jedoch allein über diese transparente Zone belichtet, gilt: Das Lichtangebot reduziert sich umso mehr, je größer der Glasbau ist und je reichhaltiger dessen Möblierung und/oder Bepflanzung ausfällt.

Eine massive Zwischenwand als Zäsur, nur mit einer

Konstruktionstypen

Das Rahmentragwerk hat den Vorteil, dass es mehr Spielraum für größere Öffnungselemente wie Schiebetüren bietet. Es hat im Vergleich zur Pfosten-Riegelkonstruktion weniger senkrechte Pfosten, diese sind dafür stärker dimensioniert. Sie dienen der Lastabtragung.

Die Pfosten-Riegel-Konstruktion (Grafik unten) besteht aus einem relativ grazilen Ständerwerk, in dessen Raster bewegliche Elemente wie Fenster und Drehkipptüren mit eigenem Rahmen sowie die Verglasung direkt integriert werden. Das Ständerwerk nimmt alle Lasten auf. Wintergärten lassen sich nach verschiedenen Stilrichtungen gestalten. In jedem Fall prägen sie ganz maßgeblich das Erscheinungsbild der Wohnimmobilie. Hier setzt der in modernem Weiß gestaltete Wintergarten einen optischen Kontrapunkt zu der eher tradtionell anmutenden Klinkerfassade und zum Fachwerk des Hauses.

Tür oder einem Fenster ausgestattet, betont den Kontrast zwischen beiden Räumen noch stärker. Sie speichert zudem Wärme und gleicht Temperaturspitzen aus, sorgt überdies für eine akustische Trennung. Ist also geplant, Glasraum und Wohnhaus voneinander zu trennen, sollte die adäquate Belichtung und Belüftung des angrenzenden Bereichs im Wohnhaus gewährleistet sein. Wobei eine gewisse gedämpftere Helligkeit durchaus auch ihre Vorzüge hat.

Anbindung an die Peripherie

Häufig soll der gewünschte Glasbau im Bereich einer bestehenden Terrasse errichtet werden. Da er in diesem Fall vor die ehemalige Terrassentür gesetzt wird, muss über einen zusätzlichen Ausgang ins Freie – samt genügend Verkehrsbereich – nachgedacht werden. Eventuell lässt sich die neue Terrasse im Hochsommer auch über ein anderes Zimmer erreichen. So gewinnen die Bewohner auch in einem nicht allzu großen WohnWintergarten deutlich mehr Platz und Ruhe.

Für einen Ausgang genügt schon eine einfache Flügeltür. Im Sommerhalbjahr schätzen es viele Bauherren jedoch, die Glaswände möglichst weit öffnen zu können. Mit doppelflügeligen Drehkipptüren, Schiebe- oder gar FaltschiebeElementen lassen sich selbst anspruchsvollste Wünsche erfüllen und eine hohe Flexibilität erreichen.

Bei einem Ortstermin analysiert der erfahrene Planer die Umgebung des Hauses, um beispielsweise klären zu

Ein Wintergarten und Garten als Mittel der Repräsentation: Hier fügt sich das Glashaus als integratives Element in klassischem Design in die Architektur und Fassade der exklusiven Villa ein.

können, ob tatsächlich alle Seiten und auch das Dach des Glasraums transparent sein sollen. Ein naher Nachbar, eine Straße, eine unattraktive Perspektive, ja selbst eine extrem besonnte Südseite können dafür sprechen, anstatt eines aufwendigen Sicht- und Sonnenschutzes einfach eine Wand oder das Dach geschlossen auszuführen, beziehungsweise nur teilweise zu verglasen. Manche Bauherren empfinden eine geschlossene Wand hinter sich sogar als beruhigend: Sie hält ihnen sozusagen den Rücken frei. Auch ein kleinteiliges Rahmentragwerk kann bei den verglasten Flächen einen gewissen Schutz vermitteln. Umgekehrt bieten großformatige Scheiben potenziell fantastische Ausblicke – je nachdem, was sich draußen im Umfeld des Eigenheimes abspielt. Letzteres haben die Bewohner ein gutes Stück weit selbst in der Hand – indem sie mit überlegter Gartengestaltung eine lebendige Kulisse schaffen, die sie beim Ausblick genießen.

Ein guter Rat zum Schluss: Bei allen eigenen Ideen sollten Sie als potenzieller Wintergartenbesitzer auch einen alternativen Vorschlag des Wintergartenprofis betrachten. ■

Foto:s Wintergarten Fachverband e.V Weitere Informationen

Eine Vielzahl weiterer Ideen und Anregungen erhalten Sie in unserem Ratgeber „Wintergärten“, der bei www.fachschriften-verlag.de/ Sonderausgaben zu bestellen ist. Eine weitere ausgezeichnete Informationsquelle für Hausbesitzer ist die Homepage des Fachverbandes www.wintergarten-fachverband.de; die Montage von Planung von Wintergärten und Verglasungen ist eine Sache für Profis.

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