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Farbtrends bei Steckdosen und Schaltern

Fotos: Jung

Farbphilosophie

Erst ästhetisch gestaltete Details machen ein Zuhause per fek t. Was im Bad bei Sanitärobjek ten begann, set z t sich jet z t in anderen Wohnräumen for t: Die „Nichtfarben“ Farben Schwarz und Weiß sind bei der Raumgestaltung im Kommen, auch bei Schaltern und Steckdosen.

Alles andere als eintönig sind die aktuellen Farbtrends. Einrichtungen in den sogenannten „Nichtfarben“ Schwarz und Weiß wirken ebenso modern wie zeitlos schön. Ob Sie dabei auf ein monochromes Ton-in-Ton-Interior bauen oder kraftvolle Akzente beim Einrichten setzen möchten – richtig kombinier t, schaffen die minimalistischen Töne ein klassisch stilvolles Ambiente in Ihrem Zuhause.

Der gewünschte Look lässt sich dabei nicht allein durch Möbel oder die Farbgebung von Wänden, Decken und Böden erzielen: Auch mit Schaltern und Steckdosen in mattem Graphitschwarz und Schneeweiß setzen Sie in Ihrem Zuhause besonders edle Akzente. Die neuen, intensiven Töne verleihen beispielsweise den Schaltern und Steckdosen von Jung eine sinnlich matte Oberfläche und machen die Elektroinstallation zum echten Hingucker. Die Rahmen und Abdeckungen mit dem Matt-Effekt überzeugen durch ihre Lackierung, die ihnen eine besondere Qualität verleiht. Die hochwer tige optische Anmutung und die einzigar tige Haptik unterstreichen das Schalterlebnis. ■

Weiß ref lek tier t das Licht: Elegantes Schneeweiß läs st Taster und Steckdosen per fek t mit ver schiedenen Wandstruk turen harmonieren. Links: Minimalistisch und in der Bauhaus-Tradition stehend präsentier t sich der Licht schalter von Jung im Rahmen A 550 in Schneeweiß mat t. Ton in Ton: Steckdosen in dezentem, mat tem Graphit schwar z wirken auf dunklen Wänden besonder s edel und exklusiv. Links: Die Jung Schuko Steckdose mit USBAnschlus s im Rahmen L S 990 ebenfalls in klas sischem Graphit schwar z mat t.

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I H R B & R -T H E M E N - S PEC I A L

Ob zum Waschen der Wäsche oder zum Wäs sern des Gar tens: Regenwas sernutzung spar t kostbares Trink was ser. Graf

REGE NWA S SE R FÜ R HAU S U N D G AR T E N

Wasser fällt kostenlos vom Himmel – und verschwindet häufig ungenut z t im Erdreich oder in der Kanalisation.

Wer Regenwasser sammelt, kann damit seinen Trink wasserbedar f kräf tig senken. Das spar t Geld und schont die Umwelt. Hier er fahren Sie, wie sich Regenwasser nut zen lässt – von der einfachen Regentonne bis hin zur Regenwassernut zungsanlage fürs ganze Haus.

Regenwas ser sammeln geht auch auf kleins tem Raum. „Pur e Raindr op“ fas s t 70 Liter und wir d dir ek t an das Fallr ohr montier t. Elho

Im Sommer wird so mancher Gar ten mit wer tvollem Wasser aus der Leitung versorgt. Auch durch die Mehrzahl aller Toilettenspülungen rauscht hochwer tiges Trinkwasser. Bei beachtlichen 125 Liter pro Kopf liegt der tägliche Gesamtverbrauch in Deutschland. Fast die Hälf te davon ließe sich durch Regenwasser ersetzen (siehe Grafik unten).

Regenwas ser dar f hier zulande für Reinigung, Gar tenbewäs serung, Toilet tenspülung und zum Wäschewaschen ver wendet werden. Das bedeutet, im Haushalt las sen sich rund 45 Prozent Trink was ser einsparen.

Die Tonne für den Garten

Ob vom Dach des Hauses oder vom Geräteschuppen, viele Gar tenbesitzer sammeln Regenwasser in der klassischen Regentonne. Es gibt sie in zahlreichen Designs und Größen, in Kombination mit Tauchpumpe und Schlauch ist das mühsame Schleppen der Gießkanne passé. Die Fässer sind unkomplizier t und schnell aufgebaut, haben aber einen entscheidenden Nachteil: ihr begrenztes Fassungsvermögen. 250 bis 300 Liter sind gängige Größen.

Es gibt zwar auch wesentlich größere Modelle, mit 1000 oder gar 2 000 Litern Fassungsvermögen – die aber entsprechend Platz brauchen. Wer also in zunehmend trockenen Sommern immer genügend Wasser im Tank haben möchte, sollte zügig über eine unterirdische Lösung nachdenken.

Sammeln unter der Erde

In Regenwasserbehältern, die unter der Erde verschwinden, lassen sich mehrere Tausend Liter bevorraten. Und für Zisternen, die ausschließlich für die Gar tenbewässerung genutzt werden, ist der Installationsauf wand überschaubar. Die Gar tenbewässerung wird damit sehr komfor tabel: Das Wasser kann mit einer handelsüblichen Schlauchkupplung entnommen werden.

Alternativ gibt es Wasserzapfsäulen in unterschiedlichsten Designs. Eine einfache Tauchdruckpumpe beförder t das Wasser zum Gießen nach oben. Ist der Tank leer, schaltet sich die Pumpe automatisch ab.

Regenwasser im Haus

Eine Regenwassernutzungsanlage kann aber noch mehr: Wird das Regenwasser nicht nur im Gar ten, sondern auch im Haus genutzt, kann ein großer Anteil von Trinkwasser durch Regenwasser ersetzt werden. Natürlich geht das nur dor t, wo es hygienisch unbedenklich ist. Sprich, bei der Toilettenspülung, beim Putzwasser und zum Wäschewaschen. Übrigens bringt das Einleiten in die Waschmaschine einen weiteren ökologischen Vor teil: Regenwasser ist sehr weich, wodurch rund 20 Prozent weniger Waschpulver nötig ist.

Installation und Technik sind dabei auf wendiger als bei der reinen Gar tenbewässerung. So ist laut Trinkwasser verordnung ein getrenntes, farblich klar markier tes Leitungssystem nötig. Wenn die Zisterne leer ist, muss außerdem automatisch Trinkwasser nachgespeist werden. Außerdem muss sich das Wasser mit dem richtigen Druck in der Leitung bewegen. Dafür sorgt eine Systemsteuerungseinheit.

Wer beim Neubau das Leitungssystem gleich mitverlegt, hat einen überschaubaren Auf wand. Auch bei einer umfassenden Modernisierung kann das zweite Leitungsnetz recht unkomplizier t mitverlegt werden. Wer nachrüsten möchte, aber vor dem Durchbruch von neuen Leitungen durch die Decke zu den Toiletten zurückschreckt, kann auch nur die Waschmaschine mit Regenwasser betreiben. Sie steht ohnehin of t im Keller, wo meist auch der Zulauf aus der Zisterne und die Systemsteuerungseinheit angebracht sind.

So funktioniert eine Regenwassernutzungsanlage

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Die Grafik erläuter t das Prinzip einer Regenwassernut zungsanlage, die Wasser zum Wäschewaschen und für die Toilet tenspülung bereit stellt. Anlagen, die nur den Gar ten bewässern, sind einfacher aufgebaut. Sie kommen beispielsweise ohne Systemsteuerung aus. 1. Regenwasser von der Dachfläche wird gesammelt. 5. Die Absaugung des Wassers er folg t über eine so2. Zwischen Dachfläche und Zisterne ist eine Filteranlage genannte „schwimmende Entnahme“. Damit ist auch angebracht. So werden Schmut z oder Blät ter schon gut gewährleistet, dass immer das saubere Wasser kur z ausgefilter t, bevor das Wasser in die Zisterne fließt. unterhalb der Wasserober fläche entnommen wird. 3. Die Einleitung er folg t über einen „beruhig ten Zulauf “. 6. Eine zentrale Systemsteuerung, auch Regenwasser-

Das Wasser wird in einem Rohr bis zum Boden der manager genannt, kontrollier t und regelt den gesamten

Zisterne geführ t und über einen großen Zulauf topf in Betrieb. Bei geringem Füllstand der Zisterne sorg t die die Zisterne eingebracht. Durch die Vergrößerung Anlage für die vorschrif t smäßige Nachspeisung mit des Querschnit t s läuf t das Wasser langsam und ohne Trinkwasser. Außerdem gewähr t sie einen konstanten

Auf wirbelungen ein. Wasserdruck. 4. Das überschüssige Wasser wird in das Kanalnet z 7. Über ein separates Leitungsnet z (hier blau) geht das eingeleitet oder über eine Versickerungsanlage dem Wasser an die Verbraucher.

Grundwasser zugeführ t.

Welcher Tank ist für Sie der richtige?

Herzstück der Anlage ist der Tank. Er muss gut gewählt werden – sowohl was die Größe, die Form, aber auch das Material angeht. Grundsätzlich wird zwischen Zisternen aus Beton und Kunststoff unterschieden. Beide Materialien haben ihre Vorzüge. Beton ist recycelbar und sehr stabil. Die massiven Zisternen sind befahrbar und somit auch unter dem Hof oder der Garageneinfahr t eine gute Wahl. Ihr hohes Gewicht bringt Nachteile beim Transpor t mit sich, aber Vor teile, was das Auf triebverhalten bei hohem Grundwasserspiegel angeht. Wer über die Anschaffung einer Betonzisterne nachdenkt, sollte prüfen, ob die vorgesehene Grube gut für den Ladekran des Liefer-Lkw zugänglich ist – vor dem Haus ist das meist der Fall.

Kunststoffzisternen, in der Regel aus Polyethylen gefer tigt, sind vergleichsweise leicht und damit einfacher zu transpor tieren. Sie können mit Baukran, Bag ger oder aber auch mit reiner Muskelkraf t an Or t und Stelle gebracht werden. Und: Es gibt Kunststofftanks auch in befahrbaren Varianten und in vielen unterschiedlichen Formen. Rundtanks benötigen eine tiefere Grube – was sich bei einem Neubau recht unkomplizier t realisieren lässt. Für Modernisierungen eignen sich meist

Regenwas ser für den Gar ten kann per „Was ser steckdose“ bequem direk t aus dem Tank gezapf t werden. Rewatec Kurzinterview

Dietmar Sperfeld, Fachreferent bei der fbr (Fachvereinigung Betriebs- und Regenwassernutzung e. V., Darmstadt)

Wir haben Dietmar Sper feld zur Hygiene und War tung von Regenwassernutzungsanlagen befragt.

B&R: Die Nutzung von Regenwasser ist in Deutschland zur Gartenbewässerung, für die Toilettenspülung, zum Putzen und zum Waschen von Wäsche erlaubt. Beim Thema Wäschewaschen wird hin und wieder in Frage gestellt, ob mit Zisternenwasser gewaschene Wäsche hygienisch unbedenklich ist.

Dietmar Sperfeld: Der Eintrag von Keimen in die Waschmaschine durch schmutzige Wäsche ist ein Vielfaches höher als der Eintrag durch Regenwasser, spätestens beim Trocknen bzw. Bügeln werden die Keime weitestgehend entfernt oder abgetötet. Wussten Sie, dass in der Zisterne eine 1000 -fach niedrigere Keimbelastung vorliegt als in einem Küchentuch, das ein bis zwei Tage in Benutzung ist? Also: Wasser aus Regenwasser-Nutzungsanlagen ist hygienisch völlig unbedenklich.

B&R: Gibt es Vorteile, die Regenwasser zum Beispiel gerade beim Wäschewaschen mitbringt?

Dietmar Sperfeld: Weiches, kalkfreies Regenwasser aus der Zisterne spar t vor allem Waschmittel und der Weichspüler kann im Verkaufsregal des Supermarktes stehen bleiben. Das spar t nicht nur Kosten sondern reduzier t auch die Umweltbelastung und verkalkte Waschmaschinen gehören der Vergangenheit an. Wer Regenwasser nutzt, trägt aktiv zum Umweltschutz bei.

B&R: Welche Maßnahmen garantieren die hygienische Sicherheit? Muss das Wasser beispielsweise regelmäßig untersucht werden? Wie kann sichergestellt werden, dass die Anlage jederzeit technisch und hygienisch einwandfrei funktioniert?

Dietmar Sperfeld: Die Technik ist einfach – nur wenige Bauteile sind notwendig. Normgerecht eingebaute Regenwassernutzungsanlagen, mit Regenspeicher, Filter und beruhigtem Zulauf, eine Regenwasserzentrale mit Pumpe und Steuerung sowie die Versorgungsleitungen zu den Verbrauchern garantieren einen sicheren Betrieb. Jährlich sollte der Filter 2- bis 3 -mal gereinigt werden und eine Sichtkontrolle der Anlage reicht für einen zuverlässigen Betrieb aus.

eher Flachtanks mit ihrer deutlich geringeren Einbautiefe.

Welche Tankgröße ist eigentlich ideal?

Welche Tankgröße die passende ist, um Regenwasser zu sammeln, hängt von vielen Faktoren ab. Beispielsweise ist zu berücksichtigen, welche Verbraucher angeschlossen werden, wie viele Personen im Haushalt leben, wie es um den Niederschlag in der Region bestellt ist oder welche Dachfläche zur Ver fügung steht. Im Internet gibt es zahlreiche Rechner, mit denen die Tankgröße berechnet werden kann. Sie stehen Ihnen zum Beispiel unter www.benz24.de, www. graf.info/tankberater, www. mall-zisterne.de zur Ver fügung. Was die Kosten angeht, schlagen bei Betonzisternen die Frachtkosten deutlich zu Buche. Der Preisunterschied je nach Größe des Behälters fällt dagegen weniger ins Gewicht. Im Gegensatz zur KunststoffVariante, wo kleine Tanks um einiges günstiger sind als große. Unterm Strich bedeutet das, dass bei kleinen Abmessungen Kunststoffzisternen die günstigere Wahl sind, bei großen Zisternen ist die Betonvariante günstiger.

Wer das Regenwasser nutzt, muss sich an die gültigen Gesetze und Vorschrif ten halten. Sowohl das Gesundheitsamt als auch der zuständige Wasser versorger müssen informier t werden. Wer einen erfahrenen Installationsbetrieb beauf tragt, geht auf Nummer sicher, was das Einhalten von Vorschrif ten, die Dimensionierung der Anlage und die fachgerechte Installation angeht.

Lohnt sich die Regen wassernutzung?

Wasser sammeln in der Regentonne lohnt sich immer – die Kosten für die Anschaffung sind gering. Die Baukosten für eine Regenwassernutzungsanlage für Haus und Gar ten, mit Rohrleitungen, Filter und Systemsteuerung liegen deutlich höher und können mit 4000 bis 5000 Euro zu Buche schlagen. Außerdem muss die Anlage regelmäßig gewar tet werden. Dem stehen Einsparungen bei den Wassergebühren von 150 bis 200 Euro pro Jahr gegenüber.

Bis sich eine Regenwassernutzungsanlage wirklich rechnet, dauer t es meist weit über zehn Jahre. Doch ganz abgesehen vom wir tschaf tlichen Nutzen ist es einfach ein schönes Gefühl, für die Toilettenspülung oder fürs Wäschewaschen kein kostbares Trinkwasser zu verschwenden.

Viele Her steller bieten Komplet tlösungen mit allen not wendigen Bauteilen, Pumpen und Anschlüs sen an. Hier wird eine Betonzisterne mit einem Spezialkranfahr zeug anschlus sfer tig geliefer t. Mall

Wohin mit dem über schüs sigen Was ser aus der Zisterne? Der Überlauf des Regenspeicher s dar f in manchen Kommunen nicht einfach an die st ädtische Kanalisation angeschlos sen werden und es wird eine Ver sickerung auf dem Gelände geforder t. Hier sind die Regelungen deut schlandweit sehr unter schiedlich. Zur Ver sickerung des Überlauf s eignen sich beispielsweise Ver sickerungsrigolen oder der Flacht ank „Platin X XL“, der Regenwas sernut zung und -ver sickerung in einem Tank kombinier t. Graf Der K ran hebt die Zisterne in die vorbereitete Mulde. Zum Verfüllen kann bei Betonzisternen übrigens der Erdaushub ver wendet werden. Bei Kunst stof fzisternen mus s die Grube hingegen mit Rundkornkies ver füllt werden. Mall

Buchtipp „Regenwasser Nutzung & Bewirtschaftung“

Im Ratgeber „Regenwasser Nutzung & Bewirtschaftung“ gibt es auf 97 Seiten umfangreiches Wissen rund um die Regenwassernut zung. Wer eine Anlage plant, erhält viele Informationen zur Berechnung der Tankgröße, zu Formen und Materialien verschiedener Tanks oder zu Hygienemaßnahmen. Der Rat geber versammelt aber auch viele Informationen rund ums Trinkwasser in Deut schland, Infos zu Geset zen und Vorgaben wie beispielsweise zu den gesplit teten Abwassergebühren. Im Mär z 2021 gab es davon eine Neuauflage mit einem umfangreichen Kapitel zur Gar tenbewässerung und vielen nüt zlichen Adressen. Der Rat geber kann kostenlos als E-Book heruntergeladen werden. www.benz24.de/ebook-rat geberregenwassernut zung-undregenwasserbewir t schaf tung

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Trinkwasser richtig sparen und schützen!

REGENWASSER Nutzung & Bewirtschaftung 2. Auflage

Neuauflage 2021: Expertenbeitrag „Gartenbewässerung“ und „Nützliche Adressen“

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