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Serie, Teil 2: Die altersgerechte Küche von Ehepaar Reichel wird eingebaut

SERIE TEIL 2 KÜCHENMODERNISIERUNG

Das Küchen-Abenteuer kann beginnen

Die alte, aber immer noch vorzeigbare Küche steht inzwischen in der Werkstatt und der Küchenraum ist vorbereitet für den Einbau der neuen Küche. Verfolgen Sie in Teil 2 unserer Küchenserie, ob und wie alles geklappt hat.

Vor Beginn des Einbaus der neuen Küche machen sich die Monteure mit der Vor-Ort-Situation vertraut. Die Pläne hängen nach bewährter analoger Sitte als Ausdruck an einem der Fenster zum jederzeitigen Check bereit.

So soll sie dastehen, die zukünftige Küche. Alles ist bis ins Detail ausgetüftelt. Spüle und Elektrogeräte haben reservierte Plätze:

1 Kochfeld 2 Spülmaschine 3 Spüle 4 Kaffeemaschine und Backofen (übereinander) 5 Kühlschrank

Achtung Spoiler: Der Aufbau hat geklappt, wie das Foto zeigt.

Wie in der ersten Folge dieser Serie gezeigt, wanderte die bisherige Küche von Rolf Peter und Ute Reichel in den Keller, um dort als Werkstatt zu dienen. Dieser Umzug musste zunächst gut vorbereitet werden. Zuerst galt es die alte Werkstatt aufzulösen. Nicht mehr benötigtes Gerät sortierte Peter Reichel aus, Erhaltenswertes ordnete er neu. Das bedeutete auch „manch schmerzliche Trennung im Sinne besserer Übersicht“ für ihn. Neue Steckdosen waren zu installieren, Wasser- und Abwasseranschluss galt es vorzubereiten. Der Zufall wollte es, dass sich die dafür erforderlichen Versorgungsleitungen in der richtigen Wand und an der richtigen Stelle befanden. Auch Malerarbeiten waren noch zu bewerkstelligen. „Die haben wir in Eigenregie ausgeführt“, berichtet der Hausherr.

Alte Küche = neue Werkstatt = Übergangsküche

Danach sollte die Werkstatt als Übergangsküche während des eigentlichen Küchenaufbaus und dessen Vorbereitung dienen. Dafür wurden gut drei Wochen eingeplant: Entfernung der Wandfliesen, Elektroinstallation, Einbau elektrischer Rollladenantriebe, Putz- und Malerarbeiten. „Hat sehr gut funktioniert, was bei den gut ausgelasteten Handwerkern nicht selbstverständlich ist“, merkt Reichel an. „Wir haben auch diese Verbindungen stets gut gepflegt. Die Küchenaufbaumannschaft konnte den Termin sogar noch eine Woche vorverlegen, was durch die gute Vorbereitung und einem Zeitpuffer möglich war.“ Die eigentliche Aufbauzeit war auf zwei bis drei Tage angesetzt. Das war allerdings recht sportlich bemessen. „Man sollte keinesfalls übersehen, dass selbst bei exzellenter Vorbereitung einige Überraschungen auftreten können“, gibt der Hausherr zu bedenken. Eine Einbauküche sei eben ein Unikat.

Das erste Problem tauchte mit der Arbeitsplatte auf. „Von den zwei Varianten war die bestellt worden, die es nicht sein sollte“, berichtet Reichel, der der Episode aber etwas Posi-

1 Der Grundaufbau der Küchenzeile steht, sodass die Arbeitsplatte in Angriff genommen werden kann. 2 Auch der Anschluss übereck ist gegeben. Die Arbeitsplatte wird bündig bis zu den Fenstern reichen.

5 Dazu werden die Platten erst einmal ins Freie gebracht, wo sie zurechtgesägt werden.

9 Auch die Öffnungen für Spüle und Kochfeld sind ausgesägt. Jetzt kommt der spannende Moment. 6 Nach dem exakten Einzeichnen der Schnitte beginnt der Monteur mit dem Aussägen.

10 Sitzt und passt exakt. Auch die Fensterbrüstungen werden millimetergenau abgedeckt.

13 Auch der Platz sowie die diversen Anschlüsse für die Spülmaschine sind vorbereitet.

17 Nach den bodenstehenden Modulen ist vor den wandhängenden Schränken. 14 Hier setzt der Monteur das Kochfeld samt zenral integriertem Dunstabzug ein.

18 Nach der Befestigung einer Wandschiene wird das erste wandhängende Element eingehängt. 3 Der Monteur kontrolliert lieber noch einmal, ob auch wirklich alles „im Wasser“ ist.

7 Führungsschiene und der Schlauch zur Sägespanabsaugung erleichtern die Arbeit sehr.

11 Gleich zwei Männer an der Spüle! Einer der Kollegen prüft den Sitz des Beckens an der Aussparung.

15 Der Dunstabzugkanal (siehe Vorbereitung nächste Seite) erhält einen Aufsatz.

19 Hier sind die beiden Monteure bereits beim letzten Hängeschrank angelangt. 4 Hier stehen Arbeitsplatte und Wandabdeckung bereit, die als nächstes verarbeitet werden.

8 Die Platte steht senkrecht bereit, der Monteur verteilt mit der Auspresspistole den Kleber.

12 Bevor die Spüle endgültig ihren Platz findet, wird ein Schalldämmband verklebt.

16 Mit diesem Stutzen lässt sich der Abluftkanal von unten an den Dunstabzug anschließen.

20 Hier kommt die Hausbesitzerin Ute Reichel und überprüft die bisherigen Arbeiten.

21 Dank der „Zettelwirtschaft“ findet jede Tür und jede Schublade ihren richtigen Platz.

25 Mit dem hier transportierten Modul stehen dann alle Schrankelemente parat.

29 Das ist nicht etwa der Fernseher, den die beiden Herren tragen, sondern der Einbau-Backofen.

33 Welches Gericht werden die Hausherrin und ihr Mann wohl als erstes im Backofen zaubern? 22 Was kommt hier? Stimmt, die gegenüberliegende Seite wird ja auch noch mit Küchenmodulen bestückt.

26 Ohne Strom geht nichts. Der Elektriker bereitet Steckdosen, Schalter und Anschlüsse für die Geräte vor.

30 Der Backofen findet seinen Platz unter der Kaffeemaschine. Beide Geräte werden jetzt angeschlossen.

34 Am Kühlschrank wird die WunschKühltemperatur eingestellt, damit er alsbald befüllt werden kann. 23 Hier steht bereits der erste der beiden raumhohen Doppelschränke. Mit Platz für den Kühlschrank.

27 Sehr stylish und passend zur Arbeitsplatte bzw. Wandabdeckung präsentieren sich die Steckdosen.

31 Noch einmal überprüfen, ob alles dran und drin ist. Dann kann die Einweisung der Hausherrin beginnen.

35 Auch Spülmaschine und Kochfeld sind fertig und können in Betrieb genommen werden. 24 Und hier haben die Monteure ein weiteres raumhohes Modul herbeigeschafft und aufgestellt.

28 Hier bauen die Monteure den Kaffee-Vollautomat ein. Beide haben sich ihre Tasse verdient.

32 Der Monteur erklärt den Betrieb der Kaffeemaschine und gibt Tipps für die Handhabung.

36 Mission accomplished: Die Monteure wünschen viel Spaß in und mit der neuen Küche.

tives abgewinnen kann. „Im Nachhinein war das vielleicht ganz gut, denn die dickere Variante sorgt für mehr Stabilität beim Einbau des schweren Induktionskochfeldes mit Dunstabzug.“ Der nächste Knackpunkt war die Wandverkleidung zwischen Kochfeld und Hängeschränken. Störend war, dass in den seitlichen Bereichen Spuren vom Entfernen des Fliesenbelages zu sehen waren. „Das konnte jedoch schließlich durch Verkleidungen, in der Art der Türfronten, verdeckt werden“, sagt Reichel, der sich im Nachhinein über den „eleganten Abschluss“ freut.

Versehentlich wurden die Schrankseiten in einem etwas anderem Dekor geliefert. „Die wurden zwar später ausgetauscht, aber das war doch mit einigen Umständen verbunden“, erinnert sich Reichel.

Wohin mit der Lichtleiste bei der Spülmaschine?

Die Höhe der Arbeitsplatte war durch die vorhandenen Fenster vorgegeben. Das führte zu einem weiteren Problem. Denn die Fronttür der Spülmaschine ließ sich nach dem Einbau der LED-Lichtleiste unterhalb der Arbeitsplatte nicht öffnen. Was tun? Ein einfaches LED-Band brachte keine befriedigende Lösung. „Nach einiger Tüftelei war das Problem gelöst“, berichtet Reichel. „Die Lichtleiste wurde getrennt. Der Teil im Bereich der Spülmaschine

1 Eine Abluftöffnung am Fußboden und nicht an der Decke? Andere Zeiten, andere Dunstabzüge! 2 Keine Panzerfaust, nur ein Mauerwerksbohrer. Der Kollege schließt den Staubabsaugschlauch an.

5 Da ist es passiert. Sieht aber sehr sauber aus. Der Außenputz trägt kaum Spuren davon. 6 Und so sieht die Abluftöffnung von innen aus. Im weiteren Verlauf kann der Abluftkanal gelegt werden.

9 Da biegt der Abluftkanal um die Ecke. Er wird durch die angrenzenden Küchenmodule zum Abzug geführt. 10 Zu diesem Zweck sägt der Fachmann den entsprechenden Ausschnitt aus der Rückwand. 3 Mit der fixierten Stange lässt sich die Bohrmaschine für eine saubere Bohrung besser stabilsieren.

7 Eine Manschette schützt den Abluftlanal vor den aufgerauhten Stegen des Wandziegels.

11 Die anschließende Stellprobe zeigt, dass der Schlauch genügend Platz hat. 4 Die Ruhe vor dem Sturm. Noch zeigt sich die Wand in zartem, geschlossenem Weiß.

8 Das passende Gitter für den schützenden Abschluss nach außen ist auch gleich parat.

12 Durch den Boden wird der Schlauch zum nächsten Modul geführt und biegt an der Rückwand nach oben ab.

Voilà: Köchinnen und Köche kommen heute nicht mehr so oft unter die Haube. Moderne Dunstabzüge führen die Küchendämpfe nach unten ab. Das erklärt die Position des Wanddurchbruchs. Außerdem schafft diese Lösung Platz für einen wandhängenden Schrank, der mit einer Beleuchtung ausgestattet ist.

Keine Spur mehr von Durchbrüchen und ausgesägten Möbelplatten. Fronten, Arbeitsplatte, Wandabdeckung mit Schaltern, Steckdosen und indirekter Beleuchtung ergänzen sich zu einem eleganten Erscheinungsbild. Am linken Bildrand ist das aus Teil 1 unserer Küchenserie bekannte Huhn wieder vor Ort. Hoffentlich findet die neue Küche sein Wohlgefallen.

Links: Bei einem so aufwändigen Küchenaufbau muss ein Esszimmer auch mal als Zwischenlager herhalten. Oben: Die Küchenmöbel werden bereits weitgehend vorgefertigt angeliefert. Das beschleunigt die Montage erheblich.

an deren Frontklappe oben mit Spiegelklebeband befestigt und separat an die Steuereinheit angeschlossen. „Und nichts ist zu sehen“, freut sich der Hausherr.

Doch jetzt nach Abschluss aller Arbeiten ist für ihn eines ist zu sehen: „Eine Küche in Perfektion, sowohl von der Technik als auch von der Ästhetik her.“ Mit den neuen Elektrogeräten, die natürlich nur schwer mit den Vorgängern zu vergleichen sind, mussten sich Peter und Ute Reichel erst vertraut machen. „Manche Bedienungsanleitung ist komplizierter geschrieben, als das Gerät selbst ist“, kommentiert Peter Reichel mit einer gewissen Ironie. „Aber wir wollen fair sein, es öffnen sich auch ganz neue Kochwelten.“ Schwarz ist das neue Weiß

„Mancher von unseren Bekannten war überrascht von den dunklen Fronten, denn viele“, so Reichel, „assoziieren Küchen noch immer mit der Farbe Weiß.“ Doch davon ließen und lassen sich die stolzen neuen Küchenbesitzer nicht beirren. Ihr Fazit: „Wir würden es genauso wieder machen – mit dem Küchenhersteller, den technischen Geräten und dem ausführenden Küchenstudio.“ Der Firma Möbel Hofmann aus Rödenthal. jh ■

In der nächsten Folge in Heft 11-12/2021 geht es darum, wie altersgerechte Küchenfeatures das Leben komfortabler machen.

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