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Wellnesstrends: Interview mit Michael Altewischer
„LEBENSSTIL FÜR ALLE“
Fotos: Wellness-Hotels & Resorts GmbH · Redaktion: Joachim Scheible
Die Wellness-Hotel & Resort GmbH prüft und zeichnet Wellnesshotels aus. Somit nimmt sie permanent die Markttrends wahr. Ein Interview mit Geschäftsführer Michael Altewischer.
SEIN HAUPTAUGENMERK liegt zwar
auf dem deutschsprachigen Wellnessmarkt und den Nachbarländern. Zugleich betrachtet Michael Altewischer immer auch die weltweiten Entwicklungen in Sachen Wellness. S+S: Herr Altewischer, welche Themen beherrschen derzeit den globalen Wellnessmarkt? Altewischer: Im Moment ganz klar „Covid-19“ . Weltweit sind die Wellnessmärkte stark von der Pandemie betroffen. Interessant ist, wie unterschiedlich einzelne Länder oder Regionen reagieren, besonders in Bezug auf Wellnessreisen und -dienstleistungen. Darüber hinaus gibt es gerade jetzt einige Themen, die global immer wichtiger werden. Genauso wie hier lässt sich zum Beispiel in Afrika ein steigender Bedarf an Mental-Wellness-Angeboten beobachten. Dort wie hier nimmt die Bereitschaft zu, etwas für die eigene Gesundheit aktiv zu tun und auch die Sehnsucht nach möglichst viel Zeit an der frischen Luft wächst. S+S: Wie sieht die Situation in Sachen Wellness in Afrika generell aus? Altewischer: Aufgrund des Lockdowns haben dort circa acht Millionen Menschen ihren Job verloren und viele Wellnesshotels mussten schließen. Andererseits sind gerade jetzt Coaching-Angebote zur Stressreduktion gefragt. Vor allem der Bedarf an Angeboten für die Psyche wächst. Vielen Menschen ist dabei eine ganzheitliche Betrachtung wichtig sowie eine Rückbesinnung auf ursprüngliche Methoden, traditionelle Rituale und lokal hergestellte natürliche Produkte. S+S: Wie sieht die Situation in Asien aus? Altewischer: Dort ist man grundsätzlich optimistisch, da Wellness als Urlaubsangebot in Asien nach wie vor einen sehr hohen Stellenwert einnimmt. In China ist inzwischen fast
Michael Altewischer ist Geschäftsführer der Wellness-Hotels & Resorts GmbH. wieder Normalität eingekehrt. Besonders die Bewegungs- und Fitnessangebote sind dort beliebt. Aufgrund der Pandemie reisen aber 30 bis 50 Prozent weniger Touristen als sonst nach Asien – wegen der internationalen Reiseverbote. In Thailand haben zum Beispiel viele Einrichtungen schließen müssen. 35 Prozent werden auch nicht wiedereröffnen. S+S: Gibt es auch positive Beispiele? Michael Altewischer: Ja, in Sri Lanka wird die Wellnessbranche schon seit langem gestärkt. Das Ayurveda-Angebot wird auf der gesamten Insel kontinuierlich ausgebaut, mit dem Ziel, Sri Lanka langfristig im Gesundheitstourismus zu positionieren. Denn mit „Covid-19“ reift bei den Menschen die Erkenntnis, das eigene Immunsystem nachhaltig zu stärken. S+S: Was können Sie für Europa sagen? Altewischer: Unsere Märkte mussten im vorigen Jahr hauptsächlich vom heimischen Tourismus leben. Besonders in Nordeuropa haben die Inlandsreisen zugenommen und werden auch nach dem Ende der Pandemie beliebt bleiben. Fest steht, dass Wellness nicht länger als Luxusgut gilt, sondern als Lebensstil in den Köpfen aller ankommt. Vor allem „Medical Wellness“ ist gefragt, ebenso kurze Anreisewege und kurzfristige Buchungen. S+S: Welche Trends sind außerdem präsent? Altewischer: Durch die Pandemie ist das Bewusstsein für das körperliche und geistige Wohlbefinden noch wichtiger geworden. Die verwendeten Materialien sollen sich gut anfühlen und möglichst aus lokalen Ressourcen stammen, sie sollen umweltschonend hergestellt werden und gesundheitsförderlich sein. Energieeffizienz und die Qualität von Luft und Wasser rücken zusätzlich in den Fokus. Zusammen mit der allgemeinen Sehnsucht nach einem gesunden Leben entwickeln sich die „Wellness-Communities“ weg von absoluten Luxusprojekten hin zu Gemeinschaften, die für viel mehr Menschen zugänglich sind.
INFO KOMPAKT
Wellness-Hotels & Resorts GmbH: Haroldstr. 14, 40213 Düsseldorf, Tel.: 0211/6796984, www.wellnesshotels-resorts.com