Anderswo 2017 Leseprobe

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E U ROPA N AC H H A LT IG E N T DE C K E N

NORD Zügig nach Schottland, Wildnisdorf am Polarkreis OST Von Wien per Rad ins Burgenland SÜD Sizilianische Radreise, Deutschlands Grüner Süden WEST Wahlheimat Barcelona

Zweitausendsiebzehn — 7,50 € — 9,00 SFR. — Übrige EU-Länder 8,80 € — www.wirsindanderswo.de — Ausgabe 2017

2017


Egal wohin die Reise geht, die richtige Reiseversicherung gehört mit ins Gepäck. Die passende Versicherung für Ihre nächste Reise finden Sie unter: www.vcd-service.de/reiseversicherungen

DER FOTOGRAF DES TITELBILDS Thomas Mayer fotografiert unter anderem Architektur und Industriedesign. Für den niederländischen Architekten Piet Hein Eek hat er das von Eek grandios umgestaltete Feriendomizil Moulin Mavalaix perfekt in Szene gesetzt. Mehr zum Fotografen: www.thomas-mayer-photo.de

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BLAUE SCHWALBE


Editorial

Wir sind Anderswo

Mehr gute Laune. Durch bessere Luft. Dank nachhaltiger Mobilität.

„ Was ich unterwegs entdecke, landet in der Fahrradtasche: Honig, Wein und viele interessante Geschichten für Anderwo.“

Foto: Kerstin Bittner

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Jahre lang hat das Magazin „Verträglich Reisen“ in bewährter Qualität und einheitlicher Optik über Alternativen zum Massentourismus informiert – erfolgreich, beliebt, mit stetig wachsendem Publikum. Aber manchmal muss man sich auch von guten Dingen trennen, um Raum für Neues zu schaffen. Daher haben wir uns zu einer Rundumerneuerung von Magazin und Webseite entschieden: Verträglich Reisen ist jetzt Anderswo. Hinter dem neuen Layout verbergen sich nicht nur neue Ideen, Geschichten und Menschen, sondern auch der Wunsch, das Magazin noch klarer zu positionieren: als Gegenentwurf zu einem Tourismus, der sich immer mehr konzentriert und sich gerne die einfachsten Wege sucht – auch auf Kosten von Qualität und Umwelt. Anderswo zeigt Menschen, Orte und Reiseunternehmen, die mehr wollen als gut lenkbare Tourismusströme. Damit wir uns dabei immer wieder selbst an unseren Ansprüchen messen und überprüfen können, ob wir auf dem richtigen Weg sind, haben wir uns ein Manifest gegeben. Darin steht, welchen Weg wir mit Anderswo gehen wollen und welche Werte uns wichtig sind. Es findet sich auf der neuen Webseite www.wirsindanderswo.de unter dem Menüpunkt „Über uns“. Die Webseite haben wir optisch und technisch auf neuesten Stand gebracht. Dank der neuen Suchfunktion können Sie Ihren Wunschurlaub und viele Tipps rund ums nachhaltige Reisen jetzt noch schneller und einfacher finden. Was uns bei der Überarbeitung wichtig war: Die Webseite soll ein erfolgreiches Schaufenster für nachhaltige Urlaubsangebote bleiben und Unterstützung bieten für die ganz individuelle Urlaubsplanung.

Regine Gwinner, Chefredakteurin von Anderswo – immer auf der Suche nach neuen Orten, Geschichten und Reiseideen.

Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Lesen und Entdecken – hier im Magazin und unter www.wirsindanderswo.de. Und natürlich freuen wir uns über Rückmeldungen und Anregungen.

Ihre Anderswo-Redaktion

www.mobil-wandel.de www.wirsindanderswo.de

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INHALT

Wer, Wo, Was?

MENSCHEN BEI ANDERSWO

Foto: www.solberget.com

THEMEN

SONDERHEFTE

TREND: WARM HALTEN.....................................7 MIT DER BAHN NACH SCHOTTLAND................10 MIT DEM RAD ÜBER GRENZEN....................... 30 NORDSCHWEDEN: LEBEN IM WILDNISDORF... 38

OST

Valeska Zepp

Ist per Bahn nach Schottland gereist. Ein Highlight unterwegs: der Schaffner, der ihr beim Aufwachen im Nachtzug eine Tasse Kaffee reichte. Der richtige Einstieg für den Urlaub im hohen Norden. –Seite 10 –

VON WIEN INS BURGENLAND.........................2 4 KROATIEN: EIN HOTEL FÜR DIE LITERATUR..... 42 WANDERN MIT KINDERN: KARWENDEL........... 48 RUMÄNIEN: LANDLEBEN WIE FRÜHER............ 56

B L A U E S C H WA L B E

SÜD SIZILIEN: RADTOUR INS HERZ DER INSEL.........14 BADEN-WÜRTTEMBERG: GRÜNER SÜDEN...... 36 KULTUR MIT KINDERN: ROM........................... 50 VULKAN MIT KINDERN: STROMBOLI............... 52

Foto: Valeska Zepp

Foto:Thomas Mayer

Foto: www.suedburgenland.info

NORD

WEST

In dieser ersten Ausgabe von Anderswo widmen

Jens D. Auhage

Hat als Artdirektor entscheidend an dieser Erstausgabe mitgewirkt und die Redakteure immer wieder mit tollen Ideen und Fotos überrascht. Zum Beispiel mit dem Luftsofa auf – Seite 7 –

wir den Blaue Schwalbe-Unterkünften ein eigenes Heft-im-Heft. So finden Sie noch einfacher die richtige Unterkunft für Ihre Ferien. - ab Seite 34 –

GRÜNER SÜDEN In Zusammenarbeit mit der Tourismusmarketing

BARCELONA: WAHLHEIMAT............................ 40 IRLAND: UNTERNEHMEN WANDERN............... 44 SPRACHURLAUB: KICK IT LIKE BECKHAM........ 51

GmbH Baden-Württemberg ist ein Sonderheft mit nachhaltigen Reisezielen im Südwesten Deutschlands entstanden. - ab Seite 36 –

Foto: Michaela Mohrhardt

N E U & N A C H H A LT I G

4 |

ANDERSWO 2017

WEBSEITE....................................................... 4 KOCHEN, WELLNESS, LIFESTYLE...................... 8 AUSRÜSTUNG FÜR DEN URLAUB ................... 22 BLAUE SCHWALBE IM EXTRA-HEFT................ 34 BESONDERE REISEVERANSTALTER................. 58 IMPRESSUM & VORSCHAU............................. 62

Kristina Kühne

Hat als Jugendliche in Rom gelebt und ist für diese Ausgabe mit ihren beiden Kindern an die Lieblingsplätze ihrer Jugend zurückgekehrt. Ihr Fazit: Die Stadt berührt einen immer wieder neu – egal, wie alt man ist. – Seite 52 – www.wirsindanderswo.de

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INHALT

Wer, Wo, Was?

MENSCHEN BEI ANDERSWO

Foto: www.solberget.com

THEMEN

SONDERHEFTE

TREND: WARM HALTEN.....................................7 MIT DER BAHN NACH SCHOTTLAND................10 MIT DEM RAD ÜBER GRENZEN....................... 30 NORDSCHWEDEN: LEBEN IM WILDNISDORF... 38

OST

Valeska Zepp

Ist per Bahn nach Schottland gereist. Ein Highlight unterwegs: der Schaffner, der ihr beim Aufwachen im Nachtzug eine Tasse Kaffee reichte. Der richtige Einstieg für den Urlaub im hohen Norden. –Seite 10 –

VON WIEN INS BURGENLAND.........................2 4 KROATIEN: EIN HOTEL FÜR DIE LITERATUR..... 42 WANDERN MIT KINDERN: KARWENDEL........... 48 RUMÄNIEN: LANDLEBEN WIE FRÜHER............ 56

B L A U E S C H WA L B E

SÜD SIZILIEN: RADTOUR INS HERZ DER INSEL.........14 BADEN-WÜRTTEMBERG: GRÜNER SÜDEN...... 36 KULTUR MIT KINDERN: ROM........................... 50 VULKAN MIT KINDERN: STROMBOLI............... 52

Foto: Valeska Zepp

Foto:Thomas Mayer

Foto: www.suedburgenland.info

NORD

WEST

In dieser ersten Ausgabe von Anderswo widmen

Jens D. Auhage

Hat als Artdirektor entscheidend an dieser Erstausgabe mitgewirkt und die Redakteure immer wieder mit tollen Ideen und Fotos überrascht. Zum Beispiel mit dem Luftsofa auf – Seite 7 –

wir den Blaue Schwalbe-Unterkünften ein eigenes Heft-im-Heft. So finden Sie noch einfacher die richtige Unterkunft für Ihre Ferien. - ab Seite 34 –

GRÜNER SÜDEN In Zusammenarbeit mit der Tourismusmarketing

BARCELONA: WAHLHEIMAT............................ 40 IRLAND: UNTERNEHMEN WANDERN............... 44 SPRACHURLAUB: KICK IT LIKE BECKHAM........ 51

GmbH Baden-Württemberg ist ein Sonderheft mit nachhaltigen Reisezielen im Südwesten Deutschlands entstanden. - ab Seite 36 –

Foto: Michaela Mohrhardt

N E U & N A C H H A LT I G

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ANDERSWO 2017

WEBSEITE....................................................... 4 KOCHEN, WELLNESS, LIFESTYLE...................... 8 AUSRÜSTUNG FÜR DEN URLAUB ................... 22 BLAUE SCHWALBE IM EXTRA-HEFT................ 34 BESONDERE REISEVERANSTALTER................. 58 IMPRESSUM & VORSCHAU............................. 62

Kristina Kühne

Hat als Jugendliche in Rom gelebt und ist für diese Ausgabe mit ihren beiden Kindern an die Lieblingsplätze ihrer Jugend zurückgekehrt. Ihr Fazit: Die Stadt berührt einen immer wieder neu – egal, wie alt man ist. – Seite 52 – www.wirsindanderswo.de

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SÜD

Sizilien

Sizilien

— mitten ins Herz — Eine Radtour – von Palermo durch den

Foto: Tom Bierl

mittleren Westen der Mittelmeerinsel

14 | ANDERSWO 2017

www.wirsindanderswo.de | 15


SÜD

Sizilien

Sizilien

— mitten ins Herz — Eine Radtour – von Palermo durch den

Foto: Tom Bierl

mittleren Westen der Mittelmeerinsel

14 | ANDERSWO 2017

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SÜD

Sizilien

Text Regine Gwinner — Fotos Ulrich Habbe

L

Prizzi sehen und sterben? Die steile Anfahrt zum historischen Ortskern der schönen Hügelstadt fordert Radtouristen einiges an Ausdauer ab.

uigi! Sono tedeschi“, ruft der kräftige Mann am Tresen der Woodstock-Bar in San Biagio Platini, als ich versuche, in schlechtem Italienisch Kaffee und Sandwiches zu bestellen. Luigi rutscht von seinem Barhocker vor der Tür und kommt zum Dolmetschen. Die Panini-Auswahl ist beeindruckend. Der tätowierte Kneipenwirt ebenso. Luigi spricht Deutsch – wie so viele Männer, denen wir in den Bergdörfern Siziliens begegnen. Sie erzählen von ihren Jahren in Stuttgart, Reutlingen oder Bochum, von der Arbeit in der Autoindustrie oder auf Baustellen, von den Kindern, die dort geblieben sind. Die meisten waren in den 70er oder 80er Jahren in Deutschland und haben sich von ihrer bescheidenen deutschen Rente etwas aufgebaut in der alten Heimat. Sie freuen sich über die Reisenden aus „Germania“ und bauen nicht nur sprachlich, sondern auch kulturell Brücken zwischen den Einheimischen und den Radtouristen. Gastfreundschaft statt Verschlossenheit, Sicherheit statt Kriminalität – mit jeder Etappe dieser Tour lassen wir ein paar Vorurteile zurück. Luigi erklärt, warum die ganze Innenstadt von San Biagio mit aufwendigen Schilfrohrkonstruktionen geschmückt ist. Ein ganzer Arkadengang mit großen Toren, Türmen und kunstvoll gefertigten Leuchtern zieht sich durch die Hauptstraße. Ein alter Osterbrauch, an dem jedes Jahr Hunderte Menschen über viele Monate mitarbeiten. Im Juni geht die ganze Pracht in einem großen Feuer in Flammen auf – damit nächstes Jahr etwas Neues entstehen kann.

Ein Königreich für einen Esel Hungrig fallen wir über die üppig belegten Panini her. Von San Biagio aus ist das exponiert gelegene Country-Hotel Pigna d’Oro, in dem wir die vergangene Nacht verbracht haben, noch gut zu sehen. Der Weg vom Hotel in die Woodstock-Bar war eine echte Herausforderung. „Wir hätten hier sowieso hoch gemusst“, sagte der Begleiter am Vortag, als wir das auf luftigen 1000 Höhenmetern gelegene Hotel endlich erreicht haben. Die Straße von Santo Stefano hinauf auf den Bergrücken, auf dem das Landhotel residiert, ist kehrenreich und steil, aber sehr gut ausgebaut. Zu denken gibt das Schneeketten-Warnschild in der Hotelauffahrt. Der Rundumblick vom Balkon über das ganze Umland bis hin zur Südküste lässt die Anstrengung vergessen, und der Begleiter tröstet: „Die Höhenmeter müssen wir morgen nicht mehr fahren. Da geht es dann auf autofreien Nebenstraßen nur noch bergab.“

16 | ANDERSWO 2017

REISEPLANUNG Anreise Sizilien ab München oder Basel per Bahn nach Mailand, dort umsteigen nach Genua. Mit der Fähre (Grande Navi Veloci) von Genua über Nacht nach Palermo. Beratung: Tickets, Fahrradmitnahme, Hotels für Zwischenstopps während der Reise: www.gleisnost.de Unterkünfte: Garantiert schutzgeldfreie Unterkünfte in ganz Sizilien vermittelt: www.addiopizzotravel.it Hotel mit europäischem Umweltzeichen in absoluter Alleinlage und mit fantastischem Panoramablick auf halber Strecke zwischen Palermo und Agrigento: www.pignadorohotel.it Stilvolles Landgut mit sehr gutem Restaurant und regionalen Gerichten am Rande des Nebrodi-Nationalparks in Nicosia: www.bagliosanpietro.com Reiseveranstalter, die sich auf Sizilien spezialisiert haben: www.wirsindanderswo.de

www.wirsindanderswo.de

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SÜD

Sizilien

Text Regine Gwinner — Fotos Ulrich Habbe

L

Prizzi sehen und sterben? Die steile Anfahrt zum historischen Ortskern der schönen Hügelstadt fordert Radtouristen einiges an Ausdauer ab.

uigi! Sono tedeschi“, ruft der kräftige Mann am Tresen der Woodstock-Bar in San Biagio Platini, als ich versuche, in schlechtem Italienisch Kaffee und Sandwiches zu bestellen. Luigi rutscht von seinem Barhocker vor der Tür und kommt zum Dolmetschen. Die Panini-Auswahl ist beeindruckend. Der tätowierte Kneipenwirt ebenso. Luigi spricht Deutsch – wie so viele Männer, denen wir in den Bergdörfern Siziliens begegnen. Sie erzählen von ihren Jahren in Stuttgart, Reutlingen oder Bochum, von der Arbeit in der Autoindustrie oder auf Baustellen, von den Kindern, die dort geblieben sind. Die meisten waren in den 70er oder 80er Jahren in Deutschland und haben sich von ihrer bescheidenen deutschen Rente etwas aufgebaut in der alten Heimat. Sie freuen sich über die Reisenden aus „Germania“ und bauen nicht nur sprachlich, sondern auch kulturell Brücken zwischen den Einheimischen und den Radtouristen. Gastfreundschaft statt Verschlossenheit, Sicherheit statt Kriminalität – mit jeder Etappe dieser Tour lassen wir ein paar Vorurteile zurück. Luigi erklärt, warum die ganze Innenstadt von San Biagio mit aufwendigen Schilfrohrkonstruktionen geschmückt ist. Ein ganzer Arkadengang mit großen Toren, Türmen und kunstvoll gefertigten Leuchtern zieht sich durch die Hauptstraße. Ein alter Osterbrauch, an dem jedes Jahr Hunderte Menschen über viele Monate mitarbeiten. Im Juni geht die ganze Pracht in einem großen Feuer in Flammen auf – damit nächstes Jahr etwas Neues entstehen kann.

Ein Königreich für einen Esel Hungrig fallen wir über die üppig belegten Panini her. Von San Biagio aus ist das exponiert gelegene Country-Hotel Pigna d’Oro, in dem wir die vergangene Nacht verbracht haben, noch gut zu sehen. Der Weg vom Hotel in die Woodstock-Bar war eine echte Herausforderung. „Wir hätten hier sowieso hoch gemusst“, sagte der Begleiter am Vortag, als wir das auf luftigen 1000 Höhenmetern gelegene Hotel endlich erreicht haben. Die Straße von Santo Stefano hinauf auf den Bergrücken, auf dem das Landhotel residiert, ist kehrenreich und steil, aber sehr gut ausgebaut. Zu denken gibt das Schneeketten-Warnschild in der Hotelauffahrt. Der Rundumblick vom Balkon über das ganze Umland bis hin zur Südküste lässt die Anstrengung vergessen, und der Begleiter tröstet: „Die Höhenmeter müssen wir morgen nicht mehr fahren. Da geht es dann auf autofreien Nebenstraßen nur noch bergab.“

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REISEPLANUNG Anreise Sizilien ab München oder Basel per Bahn nach Mailand, dort umsteigen nach Genua. Mit der Fähre (Grande Navi Veloci) von Genua über Nacht nach Palermo. Beratung: Tickets, Fahrradmitnahme, Hotels für Zwischenstopps während der Reise: www.gleisnost.de Unterkünfte: Garantiert schutzgeldfreie Unterkünfte in ganz Sizilien vermittelt: www.addiopizzotravel.it Hotel mit europäischem Umweltzeichen in absoluter Alleinlage und mit fantastischem Panoramablick auf halber Strecke zwischen Palermo und Agrigento: www.pignadorohotel.it Stilvolles Landgut mit sehr gutem Restaurant und regionalen Gerichten am Rande des Nebrodi-Nationalparks in Nicosia: www.bagliosanpietro.com Reiseveranstalter, die sich auf Sizilien spezialisiert haben: www.wirsindanderswo.de

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OST

Österreich

Von Wien ins Burgenland Nur eine Radetappe von der Metropole entfernt liegt der dünn besiedelte Osten Österreichs. Text Regine Gwinner — Foto Südburgenland Tourismus

W

ien ist eine große, eine wunderbare Stadt – und fantastisch mit dem

Rad zu erkunden. Nicht zuletzt, weil die Wiener Stadtplaner das Rad als Alltagsverkehrsmittel entdeckt haben und ihre Radfahrer mit allen Mitteln unterstützen. Wer die Stadt also wie ein echter Wiener erleben möchte, muss unbedingt aufs Rad steigen. Einmal die Donauinsel entlang radeln, Altstadt und Hofburg per Rad statt mit dem Fiaker erleben oder mit Picknickkorb hinaus nach Schönbrunn fahren – bekannte Ziele gibt es genug. Was viele nicht wissen: Von Wien aus ist das sonnige Burgenland ebenfalls nur eine Tages-tour entfernt. Etwas über 50 Kilometer radelt man beispielsweise direkt aus dem Zentrum der Hauptstadt bis an den Neusiedler See. Beste Bedingungen für Radreisende. Das Burgenland ist ideal für Genusstouren oder für gemütliche Radtouren mit der ganzen Familie – nicht nur, weil es weitgehend flach ist, sondern auch dank des südlichen Klimas.

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www.wirsindanderswo.de | 25


OST

Österreich

Von Wien ins Burgenland Nur eine Radetappe von der Metropole entfernt liegt der dünn besiedelte Osten Österreichs. Text Regine Gwinner — Foto Südburgenland Tourismus

W

ien ist eine große, eine wunderbare Stadt – und fantastisch mit dem

Rad zu erkunden. Nicht zuletzt, weil die Wiener Stadtplaner das Rad als Alltagsverkehrsmittel entdeckt haben und ihre Radfahrer mit allen Mitteln unterstützen. Wer die Stadt also wie ein echter Wiener erleben möchte, muss unbedingt aufs Rad steigen. Einmal die Donauinsel entlang radeln, Altstadt und Hofburg per Rad statt mit dem Fiaker erleben oder mit Picknickkorb hinaus nach Schönbrunn fahren – bekannte Ziele gibt es genug. Was viele nicht wissen: Von Wien aus ist das sonnige Burgenland ebenfalls nur eine Tages-tour entfernt. Etwas über 50 Kilometer radelt man beispielsweise direkt aus dem Zentrum der Hauptstadt bis an den Neusiedler See. Beste Bedingungen für Radreisende. Das Burgenland ist ideal für Genusstouren oder für gemütliche Radtouren mit der ganzen Familie – nicht nur, weil es weitgehend flach ist, sondern auch dank des südlichen Klimas.

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Foto: Osnabrücker Land Tourismus

WEST

VIELE GRENZSTEINE ENTLANG DER ROUTE: und ebenso viele offene Türen und Hoftore

Über Glaubensgrenzen Der Buddha in der Fahrradtasche Text Regine Gwinner

W

enn der Bauer im Münsterland seine Wiesen mäht, ist das für den Radtouristen ein gutes Zeichen: Das Wetter bleibt trocken, auch wenn der Himmel im Moment noch etwas wolkenverhangen ist. Aber bevor wir uns auf die Räder schwingen, um die Grenzgängerroute im Dreieck zwischen Münster, Bielefeld und Osnabrück abzuradeln, verführt uns die schmucke Innenstadt von Warendorf zu einem Spaziergang mit Kaffeetrinken. Dass sich in Warendorf alles ums Pferd dreht, ist kaum zu übersehen. Die Trüffel in der Konditorei heißen „Pferdeäppel“ und die

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lokale Kirmes, der „Fettmarkt“, endet traditionell mit einem Reitturnier. Auch wenn unsere Pferde aus Stahl sind, profitieren wir von so viel Reitkultur. Denn in der Stadt und in den umliegenden Ems-Auen gibt es viele grüne Wege und schmale Alleen, die ganz offensichtlich für Reiter angelegt wurden. Heute bieten sie – abseits von Straßen und Verkehr - ein perfektes Netz für Radreisende. Der idyllische Weg durch die Ems-Auen ist Teil der Grenzgängerroute. Die vom ADFC mit vier Sternen ausgezeichnete Tour führt auf 150 Kilometern durch die Region und thematisiert dabei die Grenzen, die es hier gab und gibt: Religionsgrenzen, die noch auf den Dreißigjährigen Krieg zurückgehen, Grenzen zwischen Fürstentümern, die noch im 19. Jahrhundert mit Zollstellen gesichert waren, oder die Landesgrenze zwischen Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen, die den Radfahrer mit vielen Kurven überrascht.

Eis am Badesee: Bei schönem Wetter springt der Radreisende zuerst in den See und holt sich dann bei Marco ein leckeres Gelato. www.eiscafe-zanella.de

Eine weitere Überraschung: der blaue Badesee, der kurz hinter Sassenberg zwischen den Bäumen durchschimmert. Im kleinen Eiscafé an der Promenade wienert Marco seine Espressomaschine. Der Italiener hat heute nicht so viel zu tun. Er freut sich, wenn sich ab und zu noch ein Gast zeigt. Eigentlich ist er Mitte Oktober längst in Italien. Aber dieses Jahr ist alles anders. Auch an dieKLEINE KUR FÜR ZWISCHENDURCH sem Wochenende verspricht das Wetter Idealer Ausgangspunkt für die Grenzgännochmal gut zu werden. Mützen und gerroute ist Haus Melter in Bad Laer, das einzige Biohotel in der ganzen Region.

Milchpreis ist zurzeit mit gerade mal 20 Cent extrem niedrig“, sagt Pille. Da bringt der Direktverkauf über den Hofladen einen willkommenen Zusatzgewinn. Von dort sind alle Ziele per Tagestour zu Viele Landwirte machen erreichen. Morgens verwöhnt Familie es wie Familie Pille: Am Holtwerth ihre Gäste mit üppigem Weg gibt es Bauernhofcafés, Biofrühstück, abends mit mehrgängigem Hofläden und – je nach SaiMenü. Außerdem gibt es im Haus Massagen son – diverse Verkaufsbuvon ayurvedisch über entspannend bis den. Schon der Nachwuchs therapeutisch. Viele schöne Arrangements: macht mit: Bei „Alinas www.haus-melter.de Hoflädchen“ – einem kleiInformationen zu Tourenverlauf, nen Tisch mit Obst und Zwischenstopps und Unterkünften: Marmelade am Straßenrand www.grenzgaengerroute.de – steht zu lesen: „Ich bessere mit dem Verkauf mein Taschengeld auf.“ Trotz Eis, Milch, Äpfeln und diverser Kaffees kommen wir hungrig in Hilter am Rand des Teutoburger Waldes an. „Heute ist ganz Hilter auf den Beinen“, hatte Oliver Pille vorhergesagt.

HOFLADEN PILLE: eine von vielen Versorgungsstellen entlang der Route

Schals, die wir vorsorglich eingepackt haben, bleiben in den Fahrradtaschen. Zum Baden ist es zu frisch, aber ein Eis geht immer.

Die zwei von der Tankstelle

Auch Familie Pille in Bad Laer – einmal über die Landesgrenze im Osnabrücker Land – profitiert nochmal vom schönen Herbstwetter. Mutter Marlies und Sohn Oliver bieten frische Kuhmilch aus der Milchtankstelle an. Geld einwerfen, Flasche ansetzen: Schon fließt ein weißer Strahl melkfrischer Milch aus dem Automaten. Der Liter in der Direktvermarktung bringt Jungbauer Oliver Pille einen Euro. 40 Liter pro Tag verkauft er über die Milchtankstelle an Nachbarn und Radtouristen. „Der

Was in Warendorf Fettmarkt heißt, ist in Hilter der Ockermarkt. Und tatsächlich ist schon am Ortseingang kein Durchkommen mehr vor lauter Losbuden, Flohmarktständen, Bühnen und der Parade des Posaunenchors. Am Stand der lokalen Landmetzgerei duftet es verführerisch nach Würstchen. Während wir noch mehr regionale Köstlichkeiten verdrücken, beobachten wir ein Paar, das an seinem Flohmarkttisch eine ungewöhnliche Kombination aus Esoterik- und Landwirtschaftsbedarf vertickt. Zwei kleine Buddhas sitzen so unglücklich zwischen Kuhglocken und Milchkannen, dass wir uns erbarmen. Wir wickeln die zerbrechlichen Figuren in die ungenutzten Wollschals und packen sie zwischen Marmelade, Honig und Landwurst in die Fahrradtaschen. Gut, dass die Zeiten der Zollstellen in der Region längst vorüber sind. a

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Foto: Osnabrücker Land Tourismus

WEST

VIELE GRENZSTEINE ENTLANG DER ROUTE: und ebenso viele offene Türen und Hoftore

Über Glaubensgrenzen Der Buddha in der Fahrradtasche Text Regine Gwinner

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enn der Bauer im Münsterland seine Wiesen mäht, ist das für den Radtouristen ein gutes Zeichen: Das Wetter bleibt trocken, auch wenn der Himmel im Moment noch etwas wolkenverhangen ist. Aber bevor wir uns auf die Räder schwingen, um die Grenzgängerroute im Dreieck zwischen Münster, Bielefeld und Osnabrück abzuradeln, verführt uns die schmucke Innenstadt von Warendorf zu einem Spaziergang mit Kaffeetrinken. Dass sich in Warendorf alles ums Pferd dreht, ist kaum zu übersehen. Die Trüffel in der Konditorei heißen „Pferdeäppel“ und die

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lokale Kirmes, der „Fettmarkt“, endet traditionell mit einem Reitturnier. Auch wenn unsere Pferde aus Stahl sind, profitieren wir von so viel Reitkultur. Denn in der Stadt und in den umliegenden Ems-Auen gibt es viele grüne Wege und schmale Alleen, die ganz offensichtlich für Reiter angelegt wurden. Heute bieten sie – abseits von Straßen und Verkehr - ein perfektes Netz für Radreisende. Der idyllische Weg durch die Ems-Auen ist Teil der Grenzgängerroute. Die vom ADFC mit vier Sternen ausgezeichnete Tour führt auf 150 Kilometern durch die Region und thematisiert dabei die Grenzen, die es hier gab und gibt: Religionsgrenzen, die noch auf den Dreißigjährigen Krieg zurückgehen, Grenzen zwischen Fürstentümern, die noch im 19. Jahrhundert mit Zollstellen gesichert waren, oder die Landesgrenze zwischen Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen, die den Radfahrer mit vielen Kurven überrascht.

Eis am Badesee: Bei schönem Wetter springt der Radreisende zuerst in den See und holt sich dann bei Marco ein leckeres Gelato. www.eiscafe-zanella.de

Eine weitere Überraschung: der blaue Badesee, der kurz hinter Sassenberg zwischen den Bäumen durchschimmert. Im kleinen Eiscafé an der Promenade wienert Marco seine Espressomaschine. Der Italiener hat heute nicht so viel zu tun. Er freut sich, wenn sich ab und zu noch ein Gast zeigt. Eigentlich ist er Mitte Oktober längst in Italien. Aber dieses Jahr ist alles anders. Auch an dieKLEINE KUR FÜR ZWISCHENDURCH sem Wochenende verspricht das Wetter Idealer Ausgangspunkt für die Grenzgännochmal gut zu werden. Mützen und gerroute ist Haus Melter in Bad Laer, das einzige Biohotel in der ganzen Region.

Milchpreis ist zurzeit mit gerade mal 20 Cent extrem niedrig“, sagt Pille. Da bringt der Direktverkauf über den Hofladen einen willkommenen Zusatzgewinn. Von dort sind alle Ziele per Tagestour zu Viele Landwirte machen erreichen. Morgens verwöhnt Familie es wie Familie Pille: Am Holtwerth ihre Gäste mit üppigem Weg gibt es Bauernhofcafés, Biofrühstück, abends mit mehrgängigem Hofläden und – je nach SaiMenü. Außerdem gibt es im Haus Massagen son – diverse Verkaufsbuvon ayurvedisch über entspannend bis den. Schon der Nachwuchs therapeutisch. Viele schöne Arrangements: macht mit: Bei „Alinas www.haus-melter.de Hoflädchen“ – einem kleiInformationen zu Tourenverlauf, nen Tisch mit Obst und Zwischenstopps und Unterkünften: Marmelade am Straßenrand www.grenzgaengerroute.de – steht zu lesen: „Ich bessere mit dem Verkauf mein Taschengeld auf.“ Trotz Eis, Milch, Äpfeln und diverser Kaffees kommen wir hungrig in Hilter am Rand des Teutoburger Waldes an. „Heute ist ganz Hilter auf den Beinen“, hatte Oliver Pille vorhergesagt.

HOFLADEN PILLE: eine von vielen Versorgungsstellen entlang der Route

Schals, die wir vorsorglich eingepackt haben, bleiben in den Fahrradtaschen. Zum Baden ist es zu frisch, aber ein Eis geht immer.

Die zwei von der Tankstelle

Auch Familie Pille in Bad Laer – einmal über die Landesgrenze im Osnabrücker Land – profitiert nochmal vom schönen Herbstwetter. Mutter Marlies und Sohn Oliver bieten frische Kuhmilch aus der Milchtankstelle an. Geld einwerfen, Flasche ansetzen: Schon fließt ein weißer Strahl melkfrischer Milch aus dem Automaten. Der Liter in der Direktvermarktung bringt Jungbauer Oliver Pille einen Euro. 40 Liter pro Tag verkauft er über die Milchtankstelle an Nachbarn und Radtouristen. „Der

Was in Warendorf Fettmarkt heißt, ist in Hilter der Ockermarkt. Und tatsächlich ist schon am Ortseingang kein Durchkommen mehr vor lauter Losbuden, Flohmarktständen, Bühnen und der Parade des Posaunenchors. Am Stand der lokalen Landmetzgerei duftet es verführerisch nach Würstchen. Während wir noch mehr regionale Köstlichkeiten verdrücken, beobachten wir ein Paar, das an seinem Flohmarkttisch eine ungewöhnliche Kombination aus Esoterik- und Landwirtschaftsbedarf vertickt. Zwei kleine Buddhas sitzen so unglücklich zwischen Kuhglocken und Milchkannen, dass wir uns erbarmen. Wir wickeln die zerbrechlichen Figuren in die ungenutzten Wollschals und packen sie zwischen Marmelade, Honig und Landwurst in die Fahrradtaschen. Gut, dass die Zeiten der Zollstellen in der Region längst vorüber sind. a

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NORD

Schweden

Gesichter des Tourismus

Leben, wo andere Urlaub machen WIE LANGE LEBST DU SCHON IM WILDNISDORF? Ich lebe seit 20 Jahren hier nördlich des Polarkreises.

WAS HAT DICH IN DEN HOHEN NORDEN GEBRACHT? Ich kam 1993 als Tourist hierher, danach bin ich jedes Jahr ehrenamtlich als Jugendgruppenleiter mit der BUNDjugend hier hochgefahren, mit 15 bis 20 Jugendlichen. Das Wildnisdorf Solberget, ein altes Gehöft von 1790, gehörte damals noch einem deutschen Ehepaar. Nachdem ich mein Studium beendet hatte, bin ich dann ganz nach Solberget gezogen. Zuerst habe ich auf dem Hof mitgearbeitet, dann zwei Jahre im 20 Kilometer entfernten Nattavaara gewohnt, bevor ich 2002 den Hof übernommen und mich selbstständig gemacht habe. WOHNEN WIE FRÜHER: in einfachen Holzhäusern

Dirk Hagenbuch, 47 Jahre, Tourismusunternehmer

NÖRDLICH DES POLARKREISES

Dirk, 47 i Nordschweden N 66° 39´ 30´´ O 21° 14´ 32´´

38 | ANDERSWO 2017

„Im Wildnisdorf Solberget kann man rund ums Jahr Ruhe und Natur genießen.“ WWW.SOLBERGET.COM

WOMIT VERDIENST DU DEINEN LEBENSUNTERHALT? Am Anfang hatte ich noch unterschiedliche Jobs nebenher – Guide auf der Inlandsbahn, beim Eishotel in Kiruna und bei der Eisenerzgrube in Kiruna. Seit 2008 finanziert sich das Wildnisdorf selbst.

WAS GENIESST DU VOR ORT BESONDERS? Die Ruhe, die Natur, weniger Stress, die KInder wachsen in der Natur auf und gehen in eine schwedische Schule, die wesentlich stressfreier ist als die deutsche Schule. Das gesamte Leben ist entspannter. Außerdem gibt es in Schweden weniger Bürokratie als in Deutschland.

www.wirsindanderswo.de | 39


NORD

Schweden

Gesichter des Tourismus

Leben, wo andere Urlaub machen WIE LANGE LEBST DU SCHON IM WILDNISDORF? Ich lebe seit 20 Jahren hier nördlich des Polarkreises.

WAS HAT DICH IN DEN HOHEN NORDEN GEBRACHT? Ich kam 1993 als Tourist hierher, danach bin ich jedes Jahr ehrenamtlich als Jugendgruppenleiter mit der BUNDjugend hier hochgefahren, mit 15 bis 20 Jugendlichen. Das Wildnisdorf Solberget, ein altes Gehöft von 1790, gehörte damals noch einem deutschen Ehepaar. Nachdem ich mein Studium beendet hatte, bin ich dann ganz nach Solberget gezogen. Zuerst habe ich auf dem Hof mitgearbeitet, dann zwei Jahre im 20 Kilometer entfernten Nattavaara gewohnt, bevor ich 2002 den Hof übernommen und mich selbstständig gemacht habe. WOHNEN WIE FRÜHER: in einfachen Holzhäusern

Dirk Hagenbuch, 47 Jahre, Tourismusunternehmer

NÖRDLICH DES POLARKREISES

Dirk, 47 i Nordschweden N 66° 39´ 30´´ O 21° 14´ 32´´

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„Im Wildnisdorf Solberget kann man rund ums Jahr Ruhe und Natur genießen.“ WWW.SOLBERGET.COM

WOMIT VERDIENST DU DEINEN LEBENSUNTERHALT? Am Anfang hatte ich noch unterschiedliche Jobs nebenher – Guide auf der Inlandsbahn, beim Eishotel in Kiruna und bei der Eisenerzgrube in Kiruna. Seit 2008 finanziert sich das Wildnisdorf selbst.

WAS GENIESST DU VOR ORT BESONDERS? Die Ruhe, die Natur, weniger Stress, die KInder wachsen in der Natur auf und gehen in eine schwedische Schule, die wesentlich stressfreier ist als die deutsche Schule. Das gesamte Leben ist entspannter. Außerdem gibt es in Schweden weniger Bürokratie als in Deutschland.

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OST

Karwendel

Gar nicht langweilig Wie Eltern dem Nachwuchs im Urlaub stressfrei Kultur und Bildung vermitteln kĂśnnen

Was wir gelernt haben? Dass es im Hochgebirge keinen Drogeriemarkt gibt – und dass man dann auch vergisst, warum man den zu Hause immer braucht.

Foto: Michaela Mohrhardt

Lilo, 11 Jahre

48 | ANDERSWO 2017

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OST

Karwendel

Gar nicht langweilig Wie Eltern dem Nachwuchs im Urlaub stressfrei Kultur und Bildung vermitteln kĂśnnen

Was wir gelernt haben? Dass es im Hochgebirge keinen Drogeriemarkt gibt – und dass man dann auch vergisst, warum man den zu Hause immer braucht.

Foto: Michaela Mohrhardt

Lilo, 11 Jahre

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SÜD

Rom

Foto: istockphotos.com/Imgorthand

KULTUR MAL ANDERS

Was wir gelernt haben? Dass es gar nicht schlimm ist, wenn ich nichts über das weiß, was ich meinen Kindern vermitteln möchte. Es macht Spaß, gemeinsam zu lernen.

SITZEN, ESSEN, STAUNEN: auf der Treppe zum Kapitol

Rom

Kristina, 40 Jahre

Brunnen, Eis und Caravaggio Der schönste Urlaub überhaupt, urteilt die 7-jährige Emilia schon am ersten Abend in Rom. Der Brunnen um die Ecke unserer Unterkunft hat es ihr angetan. Eiskalt strömt das klare Wasser, das direkt aus den Bergen kommt, aus der Nasone, der „großen Nase“, wie die Römer ihre Trinkwasserspender nennen. Geschätzte 2500 Nasoni gibt es in Rom und Umgebung. Sie machen die Stadt zu einem großen Wasserspielplatz. Hier kann man sitzen, ausruhen und Menschen beobachten.

52 | ANDERSWO 2017

Foto: istockphotos.com/Imgorthand

Pausen brauchen wir immer wieder. Durch die Stadt zu streifen macht hungrig. Oft belohnen wir uns mit einem Eis aus einer der kunstvoll dekorierten Gelaterien, wenn wir aus dem kühlen Dunkel einer Kirche wieder ins gleißende Sonnenlicht treten. Oder wir holen uns ein Stück Pizza auf die Hand.

Kick it like Beckham Wer kann nach den Sommerferien schon erzählen, dass er mit Pogba, Ibrahimović oder Rooney gekickt hat? Glaubt man Dan Barouch, ist das gar nicht so unwahrscheinlich. Der Brite organisiert Sprachreisen nach Großbritannien. Dort ist es nicht unüblich, dass die Profis der Premier League mit den Sommercamps der lokalen Hochschulen zusammenarbeiten. Auf dem Platz lernt sich die Sprache ganz von selbst.

www.englishinbritain.de

Literatur für Kinder Poesie oder Philosophieren mit Kindern? Wer sich nicht vorstellen kann, wie das ablaufen soll, ist herzlich willkommen auf Hof Rose in der Lüneburger Heide. Hier lädt der auf Reisen mit Kindern spezialisierte Veranstalter Vamos bereits seit vielen Jahren regelmäßig zu Kinderliteraturwochen ein. Wem mal nicht so nach intellektueller Tätigkeit ist, der kann auf dem Hof auch zum „Ackerhelden“ werden und säen, pflanzen oder beim Ernten helfen.

www.vamos-reisen.de

Auf Tour durch Rom

Auf unserem Weg zur Piazza Navona haben wir San Luigi dei Francesi entdeckt. Die Türen der Kirche stehen offen. Kein Gedränge, wenig Touristen – obwohl hier zwei der berühmtesten Kunstwerke Italiens hängen. Caravaggio war nicht nur legendärer „Bad Boy“ seiner Zeit, mit einer beeindruckenden Zahl an kleinen und größeren Skandalen. Er hat mit seinen dramatischen Inszenierungen auch die Kunstgeschichte verändert. Die Kinder vergleichen Caravaggios Gemälde mit anderen Bildern in der Kirche. Ihr Favorit: ganz klar Caravaggio, der einfach mehr Action zu bieten hat.

Auf vier Rundgängen zeigen die Geschwister Pollino und Pollina die Ewige Stadt aus Kinderperspektive. Im familienfreundlichen Reiseführer „Rom“ geht es zum Forum Romanum, auf dem die Ruinen heute noch vom Leben im antiken Rom erzählen. Eine weitere Tour führt zur Piazza Navona und ihrer Umgebung. Außerdem stehen Vatikan und Trastevere, das lebendige Viertel jenseits des Tibers mit bester Pizza und engen Gassen, auf dem Programm.

Eine App und einen Stadtplan mit allen Nasoni gibt es hier: www.acea.it

www.editionkappa.de www.wirsindanderswo.de | 53


SÜD

Rom

Foto: istockphotos.com/Imgorthand

KULTUR MAL ANDERS

Was wir gelernt haben? Dass es gar nicht schlimm ist, wenn ich nichts über das weiß, was ich meinen Kindern vermitteln möchte. Es macht Spaß, gemeinsam zu lernen.

SITZEN, ESSEN, STAUNEN: auf der Treppe zum Kapitol

Rom

Kristina, 40 Jahre

Brunnen, Eis und Caravaggio Der schönste Urlaub überhaupt, urteilt die 7-jährige Emilia schon am ersten Abend in Rom. Der Brunnen um die Ecke unserer Unterkunft hat es ihr angetan. Eiskalt strömt das klare Wasser, das direkt aus den Bergen kommt, aus der Nasone, der „großen Nase“, wie die Römer ihre Trinkwasserspender nennen. Geschätzte 2500 Nasoni gibt es in Rom und Umgebung. Sie machen die Stadt zu einem großen Wasserspielplatz. Hier kann man sitzen, ausruhen und Menschen beobachten.

52 | ANDERSWO 2017

Foto: istockphotos.com/Imgorthand

Pausen brauchen wir immer wieder. Durch die Stadt zu streifen macht hungrig. Oft belohnen wir uns mit einem Eis aus einer der kunstvoll dekorierten Gelaterien, wenn wir aus dem kühlen Dunkel einer Kirche wieder ins gleißende Sonnenlicht treten. Oder wir holen uns ein Stück Pizza auf die Hand.

Kick it like Beckham Wer kann nach den Sommerferien schon erzählen, dass er mit Pogba, Ibrahimović oder Rooney gekickt hat? Glaubt man Dan Barouch, ist das gar nicht so unwahrscheinlich. Der Brite organisiert Sprachreisen nach Großbritannien. Dort ist es nicht unüblich, dass die Profis der Premier League mit den Sommercamps der lokalen Hochschulen zusammenarbeiten. Auf dem Platz lernt sich die Sprache ganz von selbst.

www.englishinbritain.de

Literatur für Kinder Poesie oder Philosophieren mit Kindern? Wer sich nicht vorstellen kann, wie das ablaufen soll, ist herzlich willkommen auf Hof Rose in der Lüneburger Heide. Hier lädt der auf Reisen mit Kindern spezialisierte Veranstalter Vamos bereits seit vielen Jahren regelmäßig zu Kinderliteraturwochen ein. Wem mal nicht so nach intellektueller Tätigkeit ist, der kann auf dem Hof auch zum „Ackerhelden“ werden und säen, pflanzen oder beim Ernten helfen.

www.vamos-reisen.de

Auf Tour durch Rom

Auf unserem Weg zur Piazza Navona haben wir San Luigi dei Francesi entdeckt. Die Türen der Kirche stehen offen. Kein Gedränge, wenig Touristen – obwohl hier zwei der berühmtesten Kunstwerke Italiens hängen. Caravaggio war nicht nur legendärer „Bad Boy“ seiner Zeit, mit einer beeindruckenden Zahl an kleinen und größeren Skandalen. Er hat mit seinen dramatischen Inszenierungen auch die Kunstgeschichte verändert. Die Kinder vergleichen Caravaggios Gemälde mit anderen Bildern in der Kirche. Ihr Favorit: ganz klar Caravaggio, der einfach mehr Action zu bieten hat.

Auf vier Rundgängen zeigen die Geschwister Pollino und Pollina die Ewige Stadt aus Kinderperspektive. Im familienfreundlichen Reiseführer „Rom“ geht es zum Forum Romanum, auf dem die Ruinen heute noch vom Leben im antiken Rom erzählen. Eine weitere Tour führt zur Piazza Navona und ihrer Umgebung. Außerdem stehen Vatikan und Trastevere, das lebendige Viertel jenseits des Tibers mit bester Pizza und engen Gassen, auf dem Programm.

Eine App und einen Stadtplan mit allen Nasoni gibt es hier: www.acea.it

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AU S G E Z E IC H N E T E G A S TG E B E R F Ü R N AC H H A LT IG E F E R I E N

Unterkünfte 2017

SCHWEIZ FRANKREICH ITALIEN ÖSTERREICH DEUTSCHLAND

Blaue Schwa lbe


Spezial —Grüner Süden— BADEN-WÜRTTEMBERG NACHHALTIG ENTDECKEN


Natur x sieben

4

Editorial

Die Sterne vom Himmel holen WAS

8

15 Was kriecht denn da?

AKTIV UND DRAUSSEN4�������������������������������������� 4 DIE REGION SCHMECKEN.................................. 17 KINDER LIEBEN GRÜN...................................... 28 NACHHALTIG MOBIL........................................ 34

WER EIN KOCH BRENNT FÜR STREUOBST..................18 EINE FAMILIE SUCHT DIE DONAUQUELLE .......... 28

25

Määäähhhhhhhh!

18 28

Echt Bodensee

WO BAIERSBRONN: IM STERNENHIMMEL.................. 8 SCHWARZWALD: ÜBER ALLEN WIPFELN............. 12 BIOSPHÄRENGEBIETE: ALB & SCHWARZWALD... 22 TRAUFGÄNGE: IMMER AM ABGRUND LANG........ 25 BODENSEE: MIT BLICK AUF SEE UND BERGE ..... 26 TRIPSDRILL: IM KINDERPARADIES..................... 32

WIE

Wild + Schön

Drunter + Drüber Entdecker auf Tour

NACHHALTIG: BAD MERGENTHEIM .................... 16 REGIONAL: HOHENLOHE .................................. 17 ENTSPANNT: BAD KROZINGEN ..........................27 KINDERFREUNDLICH: BAD URACH.................... 33 MOBIL: MIT BAHN UND RAD UNTERWEGS.......... 34 FAHRRADFREUNDLICH: DER GRÜNE SÜDEN...... 35

24 Wo die wilden Mädels toben

2 |

32

ANDERSWO SPEZIAL // BADEN-WÜRTTEMBERG

33

„Das ist doch nicht Baden-Württemberg“, sagt der Kollege ungläubig und zeigt auf das Foto auf meinem Bildschirm. Norwegen, Kanada – aber doch nicht die Schwäbische Alb! Dass es auf der Alb die „Region der 10 Tausender“ gibt, mit echten Bergen und schroffen Felsabbrüchen, ist eine der vielen touristischen Überraschungen, die der Grüne Süden auf Lager hat. Wir haben Baden-Württemberg durchstreift und dabei vor allem nachhaltige Reiseangebote unter die Lupe genommen. Denn das Land hat in den vergangenen Jahren einen großen Schritt gemacht, um sich als nachhaltige Reiseregion zu positionieren. Fast über Nacht wurden ein neuer Nationalpark und ein zweites Biosphärengebiet eingerichtet, zehn nachhaltige Reiseziele zertifiziert, das landesweite Radwegenetz für Alltagsund Urlaubsradler auf ein neues Qualitätsniveau gehoben und die KONUS-Gästekarte für Bus und Bahn im Schwarzwald auf 11.000 Gastgeber ausgeweitet. Auf den folgenden Seiten finden Sie einen kleinen Ausschnitt der vielen Entdeckungen, die wir auf unseren Streifzügen gemacht haben. Was hier im Heft keinen Platz gefunden hat, gibt es in den kommenden Monaten als aktuelle Tipps auf unserer Website: www.wirsindanderswo.de/gruenersueden

Viel Spaß beim Entdecken des Grünen Südens wünscht Ihre Anderswo-Redaktion

Unbedingt testen: die Spezialitäten der Biosphärenwirte

Grüner Süden

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Natur x sieben

4

Editorial

Die Sterne vom Himmel holen WAS

8

15 Was kriecht denn da?

AKTIV UND DRAUSSEN4�������������������������������������� 4 DIE REGION SCHMECKEN.................................. 17 KINDER LIEBEN GRÜN...................................... 28 NACHHALTIG MOBIL........................................ 34

WER EIN KOCH BRENNT FÜR STREUOBST..................18 EINE FAMILIE SUCHT DIE DONAUQUELLE .......... 28

25

Määäähhhhhhhh!

18 28

Echt Bodensee

WO BAIERSBRONN: IM STERNENHIMMEL.................. 8 SCHWARZWALD: ÜBER ALLEN WIPFELN............. 12 BIOSPHÄRENGEBIETE: ALB & SCHWARZWALD... 22 TRAUFGÄNGE: IMMER AM ABGRUND LANG........ 25 BODENSEE: MIT BLICK AUF SEE UND BERGE ..... 26 TRIPSDRILL: IM KINDERPARADIES..................... 32

WIE

Wild + Schön

Drunter + Drüber Entdecker auf Tour

NACHHALTIG: BAD MERGENTHEIM .................... 16 REGIONAL: HOHENLOHE .................................. 17 ENTSPANNT: BAD KROZINGEN ..........................27 KINDERFREUNDLICH: BAD URACH.................... 33 MOBIL: MIT BAHN UND RAD UNTERWEGS.......... 34 FAHRRADFREUNDLICH: DER GRÜNE SÜDEN...... 35

24 Wo die wilden Mädels toben

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ANDERSWO SPEZIAL // BADEN-WÜRTTEMBERG

33

„Das ist doch nicht Baden-Württemberg“, sagt der Kollege ungläubig und zeigt auf das Foto auf meinem Bildschirm. Norwegen, Kanada – aber doch nicht die Schwäbische Alb! Dass es auf der Alb die „Region der 10 Tausender“ gibt, mit echten Bergen und schroffen Felsabbrüchen, ist eine der vielen touristischen Überraschungen, die der Grüne Süden auf Lager hat. Wir haben Baden-Württemberg durchstreift und dabei vor allem nachhaltige Reiseangebote unter die Lupe genommen. Denn das Land hat in den vergangenen Jahren einen großen Schritt gemacht, um sich als nachhaltige Reiseregion zu positionieren. Fast über Nacht wurden ein neuer Nationalpark und ein zweites Biosphärengebiet eingerichtet, zehn nachhaltige Reiseziele zertifiziert, das landesweite Radwegenetz für Alltagsund Urlaubsradler auf ein neues Qualitätsniveau gehoben und die KONUS-Gästekarte für Bus und Bahn im Schwarzwald auf 11.000 Gastgeber ausgeweitet. Auf den folgenden Seiten finden Sie einen kleinen Ausschnitt der vielen Entdeckungen, die wir auf unseren Streifzügen gemacht haben. Was hier im Heft keinen Platz gefunden hat, gibt es in den kommenden Monaten als aktuelle Tipps auf unserer Website: www.wirsindanderswo.de/gruenersueden

Viel Spaß beim Entdecken des Grünen Südens wünscht Ihre Anderswo-Redaktion

Unbedingt testen: die Spezialitäten der Biosphärenwirte

Grüner Süden

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E U ROPA N AC H H A LT IG E N T DE C K E N

Zweitausendsiebzehn — 5,90 € — 7,50 SFR. — Übrige EU-Länder 6,80 € — www.wirsindanderswo.de

NORD — Zügig nach Schottland — OST — Von Wien per Rad ins Burgenland — SÜD — Sizilianische Radreise, Deutschlands grüner Süden — WEST — Pyrenäen: Mit dem Inker unterwegs, Burgund: Wie eine Kathedrale entsteht

kommen sie zu …

Urlaubstipps für Individualisten Mit vielen Ideen für Deine Reiseplanung, Zielen in Deutschland und Europa sowie Anreiseservice mit Bus, Bahn und Fähre. Verträglich Reisen ist jetzt Anderswo. Bestelle Deine Ausgabe: +49 (0) 228 985 85-45 www.wirSindAnderswo.de

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