VCD-Magazin für Umwelt,Verkehr, Freizeit und Reisen
Nr. 2/2012 · April/Mai
Politik Das Ticket zum Job Reise Deutschlands schönste Radwege Service Fahrradnavis
Elektroräder
Neue Energie fürs Fahrrad
der neue CT 200h VollHybrid Wer anders denkt, will auch anders fahren. Der Lexus CT 200h Vollhybrid ist der perfekte Einstieg in die Lexus Welt. Mit seiner zukunftsweisenden Kombination aus Benzin- und Elektromotor bietet er Ihnen Kraft und Dynamik. Im rein elektrischen Modus* fahren Sie lautlos und emissionsfrei ohne externes Aufladen. Als erster kompakter Vollhybrid in der Premiumklasse überzeugt der CT 200h mit den besten Verbrauchs- und Emissionswerten und sorgt für jede Menge Fahrspaß. Erleben Sie ihn selbst – bei einer Probefahrt in Ihrem Lexus Forum.
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■ Editorial
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or wenigen Wochen hielt ich in Luxemburg einen Vortrag über die „Mobilität der Zukunft“. Wie immer war ich bemüht, deutlich zu machen, dass viele Veränderungen notwendig sein werden, um die Wende von der fossilen zur nachhaltigen Bewegung zu schaffen. Natürlich würzte ich den Vortrag mit einer angemessenen Prise Optimismus: Technisch ist alles schon möglich. Politischer Wille gepaart mit einigen Verhaltensänderungen kann eine neue Mobilität schaffen, die gesund ist und Spaß macht. In der Diskussion meldete sich ein mittelalter Mann und sagte: „Sie haben einen Fehler in Ihrer Vision. Wenn ich, wie Sie empfehlen, ein kleines Auto kaufe und für den Urlaub ein großes miete, klappt das nicht, weil das dann zu Urlaubszeiten ja alle tun.“ Ich will dem Mann nicht unrecht tun, aber seine individuelle Analyse ist ein Paradebeispiel für statisches Denken. Alles bleibt, wie es derzeit ist, nur eine Variable ändert sich: Alle wollen zur Ferienzeit ein großes Auto mieten. So funktioniert Veränderung nie. Mein Versuch, ihn in eine Welt dynamischer Entwicklung mitzunehmen, scheiterte. Dass Menschen anders Urlaub machen könnten, in der Nähe, mit dem Fahrrad, dass die Bahn als Urlaubsvehikel in den nächsten ein, zwei Jahrzehnten eine Renaissance feiern könnte, dass das Autoleihen an sich einen völlig anderen Stellenwert als heute erlangen könnte, ließ er nicht gelten. Ein Punkt geht nicht, Vision tot. Er steht mit dieser Haltung gewiss nicht allein. „Alternativlos“ war das Unwort des Jahres 2010. Zurecht, wie ich finde, weil es das Denken in Alternativen verbietet. Unsere Kanzlerin benutzt es gern, wenn es um Milliardenpakete für Griechenland geht. Auch die vor etwas mehr als einem Jahr beschlossene Laufzeitverlängerung für Atomkraftwerke galt als „alternativlos“.
fairkehr 2/2012
Ähnlich statisch verhalten sich derzeit viele Politiker bei der Spritpreisfrage. Das tägliche Rumgefahre mit dem teuren Sprit wird als „alternativlos“ dargestellt, und alle fixieren sich auf die eine Zahl: 1,70 Euro pro Liter. Nicht, dass ich den Ölmultis den Reibach gönne, den sie mit kartellartigen Preisabsprachen machen. Aber das gleiche Engagement, das die Politik aktuell in eine sehr gestrige Preissenkungswelle investiert, wünschte ich mir beim dynamischen Denken in Alternativen zum ewigen Autofahren zum „Geiz ist geil“Tarif. Oder nehmen wir das fairkehr-Titelthema Pedelecs. Diese neue Fahrzeuggattung wird von überzeugten Ökos verdammt, weil das an sich saubere Fahrrad jetzt auch noch mit Technik und Ressourcenverbrauch beschmutzt wird. Und die Regierungsseite verkennt das Potenzial des Pedelecs in der Förderorgie für E-Mobilität gänzlich. Richtige E-Mobilität brauche eben vier Räder. Auch hier wieder: dynamisches Denken Fehlanzeige! Wer einmal mit elektrischem Rückenwind seinen Kinderanhänger den Hügel hochtransportiert oder nach zehn Kilometern Arbeitsweg ohne verpönte Schwitzflecken seinen Bürojob angetreten hat, der erkennt, was in dieser vergleichweise bescheidenen Technik steckt: nichts weniger als ein weiterer revolutionärer Baustein für eine nachhaltige Mobilität der Zukunft. Jede Menge Dynamik für positives Denken wünscht Ihnen
Foto: Marcus Gloger
Denken Sie dynamisch
Michael Adler, Chefredakteur
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Die VCDFrühlingsaktion: Mitglied werden lohnt sich!
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■ Inhalt 2/2012
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In dieser Ausgabe 14 Beflügelt durch den Alltag
Wer braucht noch das Elektroauto, wenn es das Elektrofahrrad gibt? Mittlerweile haben fast alle größeren Hersteller Modelle im Angebot und die meisten Händler welche im Laden. Das Fahrrad mit elektrischer Tretunterstützung tritt den Siegeszug an – denn das Radeln mit Rückenwind macht Spaß und ersetzt so manche Autofahrt. Lesen Sie ab Seite 14 mehr über den Alltag mit dem Pedelec und über seine Klimabilanz, über neue Wege für schnelle Räder und darüber, welches Modell zu Ihnen passt.
28 Per GPS ans Ziel
Es braucht etwas Geduld und Übung – aber dann ist es ein Vergnügen, mit Fahrradnavigationsgeräten den Weg zu finden. Die Geräte führen zuverlässig durch Stadt und Land, machen die Wanderkarte allerdings nicht arbeitslos. Und mit einem Smartphone eröffnen sich noch mehr Navigationsmöglichkeiten.
34 Mit Jobticket ins Büro
Für Unternehmen gibt es gute Gründe, ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ein günstiges Bus- und Bahn-Abo zur Verfügung zu stellen: Es löst Parkplatzprobleme, dient dem Umweltschutz und motiviert die Beschäftigten. Lesen Sie ab Seite 34, welche Jobticket-Varianten es gibt und wann es sich lohnt.
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44 Auf der D-Route durchs Land
Ein durchgängig beschildertes Radwegenetz durch Deutschland: Das ist eins der Ziele im Nationalen Radverkehrsplan gewesen. Die prämierte D-Route 3 vom Münsterland bis an die Oder ist der erste Schritt. fairkehr war dabei, als sie auf der Tourismusmesse ausgezeichnet wurde, beschreibt die Projektgeschichte und die schönsten Regionen entlang des Weges.
Rubriken VCD aktiv 6 Leserbriefe 33 Das VCD-Frühlingsangebot 36 VCD-Porträt: Der Ärger muss raus 37 VCD-Mitglieder werben und Ökostrom 38
gewinnen Aus Ländern und Kreisen
Magazin 8 Die schönsten Familienurlaube ohne Auto 9 Drei Jahre „Rußfrei fürs Klima“ 10 Bahncard ins Grüne 11 Der Schlagloch-Gärtner 12 Wahlheimat VCD Titel 14 Beflügelt durch den Alltag 19 Radschnellweg Ruhr
20 22 24 26
Sicher parken Ist das E-Bike klimafreundlich? Call a Pedelec Gut beraten beim E-Radkauf
Politik 5 Gigaliner: Vorerst gescheitert 34 Jobticket: Das Auto bekommt frei Service 28 GPS fürs Rad: Ankommen ist nicht alles Kinderseite 32 Warum fliegt ein Heißluftballon? Rätsel lösen und gewinnen
Marktplatz 40 Große und kleine Angebote Reise 44 D-Route 3: Radfahren verbindet 46 Deutschlands Vielfalt erfahren 48 Alles Asphalt oder was? Kolumne 50 fairkehrt: Katholisch radeln Vorschau 51 Ein Blick ins nächste Heft Impressum
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Foto: Allianz pro Schiene
■ Politik
Vorerst gescheitert Der bundesweite Feldversuch mit Riesen-Lkw kommt nicht in Fahrt. Der VCD setzt sich dafür ein, dass es so bleibt.
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evor er wirklich gestartet ist, scheint der Test der Bundesregierung schon gescheitert: Die offizielle Auftaktveranstaltung zum Feldversuch mit überlangen Lkw Ende Februar auf dem MAN-Gelände in München fiel aus, Verkehrsminister Peter Ramsauer blieb fern. Angeblich wegen Terminschwierigkeiten. Vermutlich jedoch, weil statt wie erwartet mehrere Hundert Speditionen bislang nicht einmal eine Handvoll eine Genehmigung für die Fahrt mit ihren Riesenlastern haben. Die Bundesregierung hatte Anfang des Jahres per Verordnung, also ohne Bundestag und Bundesrat einzubeziehen, durchgesetzt, dass 25 Meter lange Lkw über Deutschlands Straßen rollen dürfen. Der fünfjährige Test soll beweisen, dass Riesenlaster Transporte und damit umweltschädliche Emissionen einsparen, und den Weg frei machen für eine generelle Zulassung. „Wo heute drei Lkw pro Tag unterwegs sind, sind es im Feldversuch nur zwei Lang-Lkw“, beteuert Minister Ramsauer. Gigaliner-Gegner, darunter der VCD, halten das Umweltargument für falsch. Das Gegenteil werde eintreten: Die Spediteure würden ihre Transporte von der Bahn auf Lkw verlagern. „Lagerhaltung auf der Straße ist jetzt schon ein massives Problem für die Umwelt und die Sicherheit auf den Straßen“, sagt VCD-Güterverkehrsexpertin Heidi Tischmann.
fairkehr 2/2012
„Durch die Riesen-Lkw würde der Anreiz noch größer.“ Das Risiko schwerer Unfälle steige. Ungeklärte Fragen lauten beispielweise: Schaffen Autofahrer den Überholsprint, wenn der Lkw neben ihnen ungewohnte sieben Meter länger ist? Schließen sich Bahnschranken langsam genug, wenn ein Riesen-Lkw einen Bahnübergang quert? Ablehnung gibt es nicht nur bei Verkehrs- und Umweltverbänden, sondern auch in den Landesregierungen. Nur sieben der 16 Bundesländer haben den Riesenlastern die Durchfahrt erlaubt: Bayern, Hessen, Niedersachsen, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein und Thüringen. Zwar ergibt sich dadurch eine Nord-Süd-Achse durch Deutschland, auf der die Regierung Erkenntnisse sammeln könnte. In der Praxis gebe es allerdings kaum durchgängig befahrbare Strecken, stellt Heidi Tischmann fest. Ein weiterer Punkt, der die Speditionen davon abhält, mehr Gigaliner auf die Straßen zu schicken: SPD- und GrünenPolitiker haben in Karlsruhe dagegen geklagt, dass die Regierung Bundesrat und Bundestag übergangen hat. Die Verfassungsrichter werden wohl nicht vor 2013 über die Normenkontrollklage entscheiden. Sollte sie Erfolg haben, muss der Feldversuch gestoppt und ein ordentliches Gesetz verabschiedet werden. Und selbst wenn die Klage abgewiesen wird: Was passiert nach dem fünfjährigen
Zwei Gigaliner ersetzen drei herkömmliche Lkw, behaupten die Befürworter. Gigaliner verlagern mehr Gütertransporte auf die Straße, fürchten die Gegner.
Feldtest? Für eine generelle Zulassung müssen Bundestag und -rat beteiligt werden. Nächstes Jahr stehen Bundestagswahlen an – und sowohl SPD als auch Grüne sind Gegner der Riesenlaster. „Man fragt sich, weshalb der Feldversuch überhaupt stattfindet“, sagt VCDReferentin Heidi Tischmann. „Er ist von vorn bis hinten Unsinn.“ Der Zeitung „Die Welt“ bestätigen Spediteure, dass jede Planungssicherheit fehle. Die wäre nötig bei fünf- bis sechsstelligen Investitionen in neue Lkw. Bis Jahresende entscheidet die EU, wie es mit den Riesenlastern weitergeht. Bislang dürfen sie Staatsgrenzen nur mit Ausnahmegenehmigung überqueren. Zurzeit überarbeitet die EU-Kommission die entsprechende Richtlinie und bezieht die Meinungen von Bürgern, Verbänden und Unternehmen ein. Auch der VCD hat sich an der Konsultation beteiligt. „Die Gigaliner-Befürworter werden alles daran setzen, dass die Riesen-Lkw in Europa fahren dürfen“, sagt Heidi Tischmann. Das will der VCD mit einer Protestaktion verhindern. KIRSTEN LANGE
VCD-Aktion: Keine Gigaliner! Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer sollte den Feldversuch mit Gigalinern auf deutschen Straßen sofort beenden. Die überdimensionierten Fahrzeuge gefährden Mensch und Umwelt und dürfen weder in Deutschland noch in Europa eine generelle Zulassung bekommen. Stärken Sie dem VCD den Rücken und unterstützen Sie seine Forderung. Schicken Sie eine Protest-E-Mail unter www.vcd.org/keine-gigaliner.html
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■ Leserbriefe Der europäische Bahnsinn fairkehr 1/2012, Seite 3, Editorial Ja, Sie haben Recht, es gibt bei Europas Eisenbahnen verschiedene Stromsysteme. Und jetzt? Schlägt der VCD eine Vereinheitlichung aller Bahnstromsysteme vor? Es muss Ihnen doch klar sein, dass das unbezahlbar und, da die Fahrzeugtechnik diese Grenzen längst überwinden kann, auch unnötig ist. Ja, Lokführer müssen für jedes Land das Beherrschen der jeweiligen nationalen Regeln nachweisen und die jeweilige Sprache beherrschen. Und das ist auch gut so und einer der Gründe dafür, dass bei allen europäischen Bahnen ein sehr hohes Sicherheitsniveau herrscht, im Gegensatz zum internationalen Straßengüterverkehr. Nein, das europäische Zugsicherungssystem hat sich noch nicht durchgesetzt, denn eine Vollausstattung aller Bah-
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Nr. 1/2012 · Februar/März
Service Falträder im Test VCD-Projekt Besser E-Radkaufen Reise Unbekanntes Italien
Trans-Europa-Express
Bahn ohne Grenzen
nen kostet einen dreistelligen Milliarden(!)betrag, und auch viele private Zuggesellschaften sind nicht traurig darüber, müssten sie doch ihre Fahrzeuge teuer nachrüsten. Die verschiedenen Sicherheitssysteme und Regelwerke ohne Abstriche an der Sicherheit zu harmonisieren, ist eine Aufgabe für Generationen, die gerade erst begonnen worden ist. Markus Seebold, Heidelberg
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Bahnfahren durch Europa sollte vor allem einfach und entspannend sein und im Idealfall Spaß machen. Technische und politische Hürden erschweren das weiterhin.
Ihre Ausführungen über die Kleinstaaterei bei den Zugsicherungssystemen sind schon richtig. Aber die Eigenbrötelei fängt schon vorher an, nämlich beim Strom. Und da ist nicht Brüssel schuld, sondern Deutschland und die DB. Es gibt schon sehr lange von Italien bis Skandinavien das westeuropäische Stromnetz mit 50 Hertz. Inzwischen gehört auch Polen und Tschechien dazu. Nur die deutsche Bahn fährt immer noch mit 16 2/3 Hertz. Das ist Stand der Technik von 1910. Deswegen hat die DB ihr eigenes Stromnetz und eigene Kraftwerke. Vor lauter Stromleitungen fällt das gar nicht mehr auf. Deswegen ist für die meisten E-Loks an den Grenzen Schluss. Wenn die Bahn als größter Stromverbraucher endlich umstellen würde, hätte das viele Vorteile. Dann wäre die ganze Stromversorgung in Deutschland viel flexibler und belastbarer. Klaus Lesch, Fürth
Stuttgart 21-Bild fairkehr 1/2012, Seite 12
Bitte Sorgfalt auch im Detail: Das Foto zeigt keine Nonne (die gibt’s unter den Kopfbahnhöflern auch) beim Fotografieren des Bauzauns, sondern – eindeutig an der Fältelung des Häubchens zu erkennen – eine Diakonisse. Unterschied?
Diese sind durchweg evangelisch. Wir freuen uns, viele ganz verschiedene Menschen in dieser Bewegung zu haben. Wir haben den Anspruch, Respekt vor diesen Verschiedenheiten zu zeigen. Also sollte man bei Kleidung, die „irgendwie nach frommem Menschen“ aussieht, nicht reflexartig „Nonne“ schreiben, sondern hingucken – und was wissen. Konrad Nestle, Stuttgart
Bahn ohne Grenzen fairkehr 1/2012, Seite 14 ff.
Die drei Berichte zum Titelthema von Regine Gwinner finde ich hervorragend recherchiert. Jetzt ist mir auch klar geworden, warum in den letzten Jahren die Fernverbindungen innerhalb Westeuropas immer kundenunfreundlicher geworden sind. Da hatte ich doch mehr Glück, als ich in den 90er Jahren ohne große Probleme mit einem Eurodomino-Ticket innerhalb von zehn Tagen durch Frankreich und Spanien fahren konnte, obwohl die RENFE zwischendurch streikte und ich fünf Stunden in Cordoba hängenblieb. Peter Latzel, Gundelfingen Vielen Dank für das Schwerpunktthema „Bahn ohne Grenzen“ in der fairkehr 1/2012. Wäre der Zustand des europäischen Bahnsystems das Kriteri-
um für ein vereintes Europa, sähe es sehr düster aus. Gut illustriert wird das Ärgernis durch die DB-Broschüre „Europa wächst zusammen“, die auf über 100 Seiten das Gegenteil beweist. Auch das Prospekt zu den InterRail-Fahrkarten ist dafür ein „schönes“ Beispiel. Offensichtlich fehlt jeglicher Wille – abgesehen von ein paar Hochgeschwindigkeits-Prestigestrecken – ein europäisches Bahnnetz zu realisieren. Daran ändert auch das Feigenblatt „Railteam“ nichts. Schade, dass die Fahrradmitnahme im grenzüberschreitenden Verkehr kaum angesprochen wurde. Früher hieß die Kombination Bahn und Fahrrad mal „Umweltverbund“ und galt als Ziel fortschrittlicher Verkehrspolitik. Auch das Angebot ins Ausland fahrender Züge, die Radmitnahme ermöglichen, wird kontinuierlich ausgedünnt. Der Fahrkartenkauf für so eine Reise ist eine Geschichte für sich. Zu diesem Thema wünsche ich mir mehr Einsatz des VCD. Anne Mayerle, Frankfurt
Gut gefaltet
fairkehr 1/2012, Seite 26 Warum müssen es eigentlich immer teure Marken sein? Ich besitze ein viel genutztes AldiFaltrad für unter 200 Euro, made in Germany, bei den mit-
fairkehr 2/2012
Foto: iStockphoto.com
teldeutschen Fahrradwerken, und bin damit völlig zufrieden. Es kann kostenlos im Zug mitreisen, fährt dank modifiziertem Ritzel schnell wie ein Großes, ist StVO-zugelassen und reicht für den Stadtverkehr völlig aus. Für Fernfahrten hat man ja in der Regel sowieso ein anderes Rad. Im Zug traf ich kürzlich den Besitzer eines Markenfaltrades, der neidvoll die Stabilität und Qualität meines Rädchens bewunderte – hatte er doch mit einem schwammigen Fahrverhalten und einem Rahmenbruch zu kämpfen. Es muss also nicht immer teuer sein! Andreas Größler, Mosbach
fairkehrt
fairkehr 1/2012, Seite 50 Der Beitrag „Helm auf zum Gebet“ ist gut geschrieben, differenziert. Für mich als VCDMitglied seit 1988 und mit drei Söhnen (10 Jahre, 4 Jahre und 1 Jahr alt) gibt es ein fahrradreiches Leben ohne Helmpflicht – zum Glück! Ich weiß, nie sollte man einen Verband nach einem Thema (oder einer Person) beurteilen. Ich begrüße es ganz ausdrücklich, dass sich der VCD nicht für bzw. gegen eine Helmpflicht ausspricht, und bin daher (sic!) weiterhin frohen Sinnes überzeugtes VCD-Mitglied und regelmäßiger Werber für den VCD in Nachbars-, Freundes- und Verwandtschaftskreisen. Markus Rösler, Vaihingen Angefangen hat es mit der Tour de France. Was viele nicht wissen: die Fahrer selbst mögen den Helm überhaupt nicht, er hat für sie aber einen Vorteil: Er senkt den Luftwiderstand, genauso wie das eng anliegende Trikot. Die Fahrradlobby wittert hohe Umsätze, 50 Millionen mal 30 Euro plus Ersatzbeschaffungen, da kommt schon was zusammen. Das
fairkehr 2/2012
allergrößte Interesse aber geht von den Versicherungen aus: Eine Helmpflicht wird ein Leistungsverweigerungsrecht installieren. Und die Politik kann die Radfahrer endlich wieder ein bisschen in die Schranken weisen. Ramsauer reagiert nur, er agiert nicht. Würden nicht so viele Radfahrer dank jahrelanger massivster Gehirnwäsche durch Wort (jeder Unfallbericht enthält das Wort „Kopfverletzung“) und Bild (Tour de France etc.) nicht schon „frei“willig den Helm aufsetzen, er käme nie auf die Idee, dies zu fordern. Abgesehen davon, dass ihm die Sicherheit der Radfahrer gelinde gesagt „wurscht“ ist, er hätte auch keinen Grund dazu, denn eine signifikante Schutzfunktion des Helmes wurde in keiner Studie bewiesen, da es den idealen Kopfsturz in der Praxis nicht gibt. Helfen würde einzig ein Integralhelm wie beim Motorrad, vielleicht schaffen wirs ja noch so weit. Die häufigsten Verletzungen verunfallter Radfahrer: Hände, Füße, Rumpf und Gesicht (!) (in dieser Reihenfolge). Die häufigsten Verletzungen beim Treppengehen: Schädel, Gesicht, Füße, Hände. Bitte bei der nächsten Treppe den Helm nicht vergessen! Gustav Kollmeier, München Ich werde auch weiterhin ohne Styropor-Deckel auf dem Kopf Fahrrad fahren, denn 1. Fahrradfahren ist kein bisschen gefährlicher als andere Alltagstätigkeiten wie Zu-FußGehen, Treppensteigen, Duschen, Autofahren 2. Fahrradhelme haben keine nennenswerte Schutzwirkung gegen schwere Kopfverletzungen. Dabei habe ich keinerlei schlechtes Gewissen. Eine Fahrradhelmpflicht wäre ein Gessler-Hut. Ich würde die Fahrradnutzung einstellen. Hans Crauel, Saarbrücken
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3. Angaben zur Stromversorgung (Die Angaben Jnden Sie auf Ihrem Stromzähler oder in Ihrer letzten Stromrechnung.)
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Bisheriger Stromversorger
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Mein Jahresstromverbrauch in kWh
Datum des Einzugs
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4. Auftragserteilung
Ich beauZrage die NaturStromHandel GmbH mit der Lieferung von elektrischer Energie in Höhe meines Gesamtbedarfs für die oben bezeichnete Stromabnahmestelle. Ich beauZrage und bevollmächtige die NaturStromHandel GmbH, meinen gegenwärtigen, mit dem bisherigen Stromversorger bestehenden Stromversorgungsvertrag zu kündigen und, sofern notwendig, die erforderlichen Verträge mit dem örtlichen Netzbetreiber abzuschließen. Ich ermächtige die NaturStromHandel GmbH hiermit widerruflich, die fälligen Abschlags- und Rechnungsbeträge von folgendem Konto einzuziehen: Name des Geldinstituts Bankleitzahl
Kontonummer
Name Kontoinhaber/-in (Nur falls abweichend von AuZraggeber/-in) Unsere Allgemeinen GeschäZsbedingungen (AGB) Jnden Anwendung. Diese sind, wie unser StromherkunZsnachweis unter www.naturstrom.de einsehbar. Gerne senden wir Ihnen die AGB auf Anfrage auch zu.
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Unterschrift Auftraggeber/-in
Widerrufsbelehrung: Sie können Ihre Vertragserklärung innerhalb von 14 Tagen ohne Angabe von Gründen in Textform (z. B. Brief, Fax, E-Mail) widerrufen. Die Frist beginnt, sobald Sie die Bestätigung über den Vertragsabschluss erhalten haben. Zur Fristwahrung genügt die rechtzeitige Absendung des Widerrufs. Der Widerruf ist zu richten an: NaturStromHandel GmbH, Achenbachstraße. cd, cFedf Düsseldorf.
Bitte senden oder faxen Sie diesen Vertrag an: NaturStromHandel GmbH, Achenbachstraße cd, cFedf Düsseldorf , www.naturstrom.de Kundenservice-Center (Mo. bis Fr. von g bis Eg Uhr), Tel 0211-77900-300, Fax 0211-77900-599 Ökologisches Engagement „sehr stark“ Tarifbedingungen „gut“ (2,5) Im Test: 19 Ökostromtarife Ausgabe 2/2012
Empfohlen von:
■ Magazin Die schönsten Familienurlaube ohne Auto
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Wandern auf dem Jakobsweg Den Jakobsweg in Deutschland wanderten Josef Nickel und Bärbel Gallenmüller mit ihren 14- und 16-jährigen Söhnen. Die Familie genoss die Freiheit in der Natur – und die Rückfahrt mit der Bahn fanden die Jungs ebenfalls spannend.
Foto: B. Decker
Radeln bis zum Atlantik Mit dem Bus fuhr Familie Decker über Nacht von Köln bis nach Creysse an der Dordogne im französischen Perigord. Die Räder hatten Mutter, Vater und die zehn und zwölf Jahre alten Kinder im Gepäck – auf dem Sattel durchquerten sie das Perigord Richtung Bordeaux und Atlantikküste. Drei Wochen Natur pur, mit Tropfsteinhöhlen, Kanutouren und Tunneldurchquerungen.
Foto: Katja Bäumer
Mit dem Rad nach Norddeich Die Bäumers aus dem Münsterland sind mit ihren zehn und acht Jahre alten Kindern mit dem Fahrrad Etappe für Etappe an die Nordsee gefahren, über die Dortmund-Ems-KanalRoute. Das war „Entspannung und ein kleines Abenteuer von der ersten Minute an“, sagen die Eltern. Höhepunkte für die Kinder seien der Pilsumer Leuchtturm gewesen, die Fahrt mit der Ditzumer Fähre über die Ems – und die „alltäglichen kleinen Freuden“: Pferde auf der Wiese sowie die vielen Schafe, die auf den Radwegen frei herumliefen.
Skaten im Fläming Mit einem Fahrrad plus Anhänger, einem Kinderrad und vier Paar Inline-Skates haben sich die Schöchs aus Berlin auf eine Rundtour auf die „Fläming-Skate“ begeben, ein Netz für Inliner- und Fahrradfahrer in Brandenburg. Fünf Tage lang skateten und radelten die Eltern und ihre sechs und acht Jahre alten Mädchen auf gut ausgebauten Asphaltwegen ohne Autoverkehr. Wer keine Lust mehr hatte, auf Rollen zu flitzen, schwang sich auf den Sattel. Im Fahrradanhänger hatte das Gepäck Platz. Unterkünfte fanden die Schöchs direkt an der Strecke. Besonders viel Spaß hatten die Kinder – neben der täglichen Bewegung an der frischen Luft und im Sonnenschein – auf einem Bauernhof mit Streicheltieren und Ponyreiten. „Ein absolut gelungener Urlaub“, finden die Eltern.
Foto: Josef Nickel/Bärbel Gallenmüller
Foto: Volker Schöch
In bisher drei Runden hat das VCD-Projekt „Mit Kindern unterwegs“ Familien aufgerufen, ihre Tipps für autofreie Ferien einzuschicken. Eine Auswahl als Inspiration für den nächsten Urlaub.
Weitere Tipps für Familienferien, die nicht die Welt kosten, gibt es unter www.vcd.org/urlaubstipps.html – zum Beispiel eine Reise nach Armenien mit Nachtzug und Schiff und eine mehrtägige Floßtour. Wer möchte, kann weitere Tipps einschicken – die nächste Runde der Aktion „Urlaubstipps gesucht: Von Familien, für Familien“ startet gegen Jahresende.
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Die Kampagne „Rußfrei fürs Klima“ zieht eine erfolgreiche Zwischenbilanz. Seit drei Jahren arbeiten Umweltverbände daran, die Luft von Dieselruß zu befreien und so Gesundheits- mit Klimaschutz zu verbinden. Neben den Gründungsmitgliedern Deutsche Umwelthilfe DUH, BUND, NABU und VCD gehören mittlerweile zwölf Partnerorganisationen in neun Mitgliedstaaten zum europäischen Netzwerk der Kampagne, unter anderem der europäische Dachverband des VCD Transport&Environment T&E und das Europäische Umweltbüro. Im Kampf gegen den Ruß wurden viele politische Erfolge erzielt. So hat Bahnchef Rüdiger Grube der Kampagne sein Wort gegeben, dass die DB künftig keine Diesellokomotiven ohne Rußfilter anschafft. Die Einführung von Umweltzonen hat die Rußbelastung in deutschen Städten verringert. „Das Beispiel Berlin zeigt, wie wirkungsvoll Umweltzonen sind“, sagt Heiko Balsmeyer, Projektleiter beim VCD. „Der Anteil von Dieselruß in der Luft wurde halbiert.“ Balsmeyer hat Partner in anderen Ländern wie Tschechien, Österreich und Frankreich erfolgreich dabei unterstützt, gesetzliche Grundlagen für Umweltzonen zu schaffen. Zurzeit arbeitet die Kampagne „Rußfrei fürs Klima“ daran, die extrem hohen Emissionen von Kreuzfahrtschiffen zu verringern. Sie ist außerdem an der Überarbeitung der europäischen Luftqualitätsrichtlinie beteiligt und setzt sich dafür ein, dass die EU krankmachende Dieselrußpartikel noch gezielter und konsequenter bekämpft als bislang. www.russfrei-fuers-klima.de
fairkehr 2/2012
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VCD ServiceZeit
Drei Jahre „Rußfrei“ ❚ Ihre Sommerreifen sind sechs Jahre alt – oder noch älter? Höchste Zeit, sich einen Satz neue zu leisten. Achten Sie beim Kauf auf Umwelteigenschaften. Alles, was Sie über Reifen wissen sollten, finden Sie unter www.vcd.org/beratung_auto_umwelt.html ❚ Auch Kinderräder müssen nach der Winterpause frühlingsfit gemacht werden. Wie bei den Großen heißt es, Beleuchtung, Reifen und Bremsen überprüfen sowie Kette und Zahnkränze schmieren, bevor es auf Tour geht. Infos zu Wartung und Kauf gibt es unter www.vcd.org/1068.html ❚ Alle Jahre wieder – die Camping-Card International (CCI) 2012 ist ab sofort über den VCD-OnlineShop erhältlich. Mit der CCI wird die Anmeldung am Campingplatz einfacher und die Buchung oftmals günstiger. Außerdem ist eine Haftpflichtversicherung inklusive. www.vcd.org/shop ❚ Bahntickets günstiger als im Internet? Die Bahnprofis machen es möglich. Gegen eine kleine Gebühr buchen die Expertinnen und Experten des Verbands der Premium-Bahnagenturen, der mit dem VCD kooperiert, die preiswertesten und schnellsten Verbindungen. www.die-bahnprofis.de ❚ ¿Habla español? Türkçe biliyor musunuz? Wenn es in der Fremde mit der Verständigung hapert: Als VCDMitglied haben Sie im Pannen- und Notfall Anspruch auf kostenlose telefonische Dolmetscherdienste in vielen europäischen Sprachen. Geholfen wird Ihnen am VCD-24 h-Servicetelefon: +49 (0)1805 290 390 Bei Fragen und Anregungen stehen Ihnen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des VCD-ServiceCenters montags bis donnerstags von 9 bis 17 Uhr, freitags von 9 bis 13 Uhr zur Verfügung. Tel.: (030) 280351-0, Verkehrsberatung: -27, Mitgliederservice: -75, Versand: -32
Verkehrsminister will Dialog mit dem VCD Brandenburgs Infrastrukturund Verkehrsminister Jörg Vogelsänger will künftig den Dialog mit dem VCD-Landesverband suchen. Das kündigte der SPD-Politiker auf einem Diskussionsabend mit dem VCD Brandenburg an. Der Minister war sich mit dem VCD einig, dass der Bund die sogenannten Regionalisierungsmittel auch über 2015 hinaus an die Länder weitergeben müsse, die damit das Bus- und Bahnangebot finanzieren. Nur so lasse sich ein
leistungsfähiger ÖPNV in Flächenländern wie Brandenburg aufrechterhalten. Darüber hinaus diskutierten etwa 50 Mitglieder und Gäste des Landesverbandes Brandenburg mit dem Minister über eine bessere ÖPNV-Anbindung des neuen Flughafens Berlin-Brandenburg International, mehr Lärmschutz an Autobahnen und Barrierefreiheit an Bahnhöfen, an denen nur wenige Fahrgäste ein- und aussteigen.
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Der STADTMEISTER
1984 entwickelte Hebie das Steckschutzblech. Für die Saison 2012 wurde das gesamte Angebot in Passform, Optik und Funktion komplett aufgewertet. Das Flaggschiff der neuen Linie ist der VIPER STADTMEISTER, der das sportliche Design des „Steckblechs“ mit der Funktion eines festen Bleches verbindet und dabei noch individuell längenverstellbar ist. hebie.de
■ Magazin
Foto: DB AG/Bartlomiej Banaszak
Termine
Bahncard-25-Kunden können gegen einen Aufpreis künftig mit null CO2 im Gepäck verreisen.
Fahrt ins Grüne Mit einer grünen Bahncard können Bahnfahrer ab jetzt CO2-frei reisen. Bis Ende Juni bietet die DB die „Probe-Bahncard 25 mit 100 Prozent erneuerbaren Energien“ an. Die Kunden zahlen vier Euro mehr – im Abo dann zwölf Euro mehr. Die DB kauft dafür zusätzlichen Ökostrom in Deutschland und speist ihn ins Bahnstromnetz ein. Einen Teil des Aufpreises investiert das Unternehmen in den Bau neuer Öko-Kraftwerke.
„Das Angebot ist unabhängig vom Ziel der DB, den Anteil der erneuerbaren Energien im Bahnstrommix bis 2020 auf mindestens 35 Prozent zu steigern“, heißt es von Bahnseite. „Es kommt obendrauf.“ Die CO2-Ersparnis im Vergleich zum herkömmlichen Bahnstrommix wird ausschließlich der persönlichen Klimabilanz der Reisenden gutgeschrieben. Überprüft hat das neue DBAngebot der TÜV Süd.
Der VCD bewertet die grüne Bahncard positiv, wünscht sich allerdings, dass das Angebot auch für Bahncard-50- und Bahncard-100-Kunden gilt. Die DB plant, das Angebot auszuweiten, wenn der Test mit der Bahncard 25 erfolgreich läuft. Zugleich fordert der VCD die Deutsche Bahn auf, schneller als bislang geplant komplett aus der Atom- und Kohleenergie auszusteigen. www.bahn.de/bahncardgruen
Unsere Kollegin Frauke Spottka ist gestorben. Sie hat von 2001 bis zu ihrem krankheitsbedingten Ausscheiden im Sommer 2009 in der VCD-Bundesgeschäftsstelle in Berlin als Koordinatorin des Verkehrsreferats gearbeitet und es mit ihrem fundierten Wissen in vielen verkehrspolitischen Themenfeldern bereichert. Frauke war außerdem Motor für ein übersichtliches Wissensmanagement, Spuren ihrer Arbeit sind weiterhin an vielen Stellen in der Bundesgeschäftsstelle zu finden. Mit ihrer freundlichen und bestimmten Art trieb sie Entscheidungsprozesse voran. Ihre Zuverlässigkeit und ihren ausgleichenden Charakter
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Foto: Privat
Nachruf
haben wir sehr geschätzt. Frauke hat sich für die Ziele des VCD in besonderer Weise eingesetzt. Sie hat kompetent und beharrlich nach Wegen gesucht, die Arbeitsgrundlagen in der Bundesgeschäftsstelle zu verbessern und Expertinnen und Experten aus VCD und Wissenschaft miteinander ins Gespräch zu bringen. Frauke war außerdem wichtige Ansprechpartnerin für
den Wissenschaftlichen Beirat des VCD, an dessen Sitzungen sie regelmäßig engagiert teilnahm. Mit ihrer Aufmerksamkeit und ihrer Fröhlichkeit war sie dabei oft die Seele des Ganzen. Sie brachte jeder einzelnen Person des Beirats großes Interesse entgegen, was für die Atmosphäre der Sitzungen enorm wichtig war. Frauke Spottka ist Ende Februar 2012 nach langer, schwerer Krankheit im Alter von nur 44 Jahren in Berlin gestorben. Wir vermissen sie sehr. Vielen von uns war sie eine gute Freundin und Ratgeberin. Wir werden sie nicht vergessen. Der VCD
❚ Mehr als 60 000 Schülerinnen und Schüler haben sich vergangenes Jahr an der Aktion „Zu Fuß zur Schule“ von VCD und Deutschem Kinderhilfswerk beteiligt. Jetzt können sich Klassen für die Aktionswoche vom 17. bis zum 23. September 2012 anmelden. Wer mitmacht, kann unter anderem Geld für die Klassenkasse gewinnen. www.zu-fuss-zur-schule.de ❚ In Kooperation mit dem VCD lobt die Vereinigung für StadtRegional- und Landesplanung den Deutschen Verkehrsplanungspreis unter dem Motto „Verkehr und Klimaschutz“ aus. Bis zum 30. Juni 2012 können Planungsbüros, Kommunen und Organisationen vorbildliche Beispiele dafür einreichen, wie sich Mobilität planen lässt, ohne den Klimaschutz außer acht zu lassen. www.srl.de > Über SRL > Wettbewerbe ❚ Mobilität wird bunter, vor allem in Städten. Wer kein Auto hat, leiht sich eins oder schwingt sich auch mal aufs Mietfahrrad. Über „Neue Mobilitätsangebote im öffentlichen Straßenraum“ informiert ein Seminar des Difu am 7. und 8. Mai 2012 in Berlin. Es richtet sich an Kommunalpolitiker, Verwaltungen und Verkehrs- und Stadtentwickler. www.difu.de/veranstaltungen ❚Wie lassen sich Menschen auf Umweltprobleme aufmerksam machen? Kreative Antworten suchen das Umweltbundesamt und das GoetheInstitut Moskau beim Wettbewerb „Wir und die Zukunft: der grüne Blick“. Bis zum 15. Mai 2012 können Teilnehmer Fotos, Videos, Plakate oder Gedichte beispielsweise zu den Themen Wassermangel, Klimawandel und Artensterben einsenden. Die Siegerarbeiten werden im September in Moskau ausgestellt. Zu gewinnen gibt es unter anderem eine Reise dorthin. www.fuermensch-und-umwelt.de
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Für seine Radfahrschülerinnen und -schüler hat Wolfgang Lukowiak Parcours auf- und Straßensituationen nachgebaut.
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Foto: Wolfgang Lukowiak
Viel zu entdecken: D-Route 3!
Die Radfahrschulen für Erwachsene Fürs Radfahrenlernen ist es nie zu spät. Fahrradschulstunden unter uralten Bäumen – damit wirbt das langjährige Berliner VCDMitglied Wolfgang Lukowiak für seine Radfahrschule. Wer das Fahren nie gelernt hat, nach einem Radunfall unsicher ist oder sich nach einer Verletzung nicht mehr so richtig an die Pedale traut, lernt bei Lukowiak in kleinen Gruppen Theorie und Praxis auf zwei Rädern. Fester Bestandteil sind kleinere und größere Radtouren. Der
ausgebildete Fahrlehrer für Pkw, Lkw und Motorrad bietet außerdem Einzelunterricht auf dem Fahrrad an. Seit neuestem besitzt Wolfgang Lukowiak ein E-Fahrrad, auf dem er ebenfalls Eins-zueins-Übungsstunden gibt. Seinen Gruppen bietet er am Ende ihres Trainings regelmäßig an, das Pedelec einfach mal auszuprobieren. VCD-Mitglieder bekommen in Lukowiaks Fahrschule 20 Prozent Rabatt. Dass Radfahrschulen für Erwachsene wichtig sind, hat jetzt auch das Bundesverkehrs-
ministerium erkannt. Im Rahmen des Nationalen Radverkehrsplans fördert das Verkehrsministerium die Ausbildung von Radfahrlehrerinnen und -lehrern im Verband der Radfahrlehrer moveo ergo sum e.V. Ziel ist es, aus dem Pilotprojekt Empfehlungen für einen bundesweiten Standard zur Ausbildung von Radfahrlehrern zu entwickeln.
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Wolfgang Lukowiaks Radfahrschule: www.radfahrschule.de Verband der Radfahrlehrer: www.radfahrlehrer.de
Der Schlagloch-Gärtner
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zum Innehalten zu bringen in der Hektik der Großstadt. Seine Kreationen veröffentlicht er in seinem Blog. In dem er auch um Nachahmer wirbt: „Geht in
die Straßen, baut eure eigenen Schlagloch-Gärten und schickt mir die Bilder!“ www.thepotholegardener.com
Initiatoren und Projektverantwortliche: Foto: nachhaltigleben.de
Ein Guerilla-Gärtner in East London macht aus Schlaglöchern Kunstwerke: Der „Pothole Gardener“ verwandelt die störenden Löcher im Asphalt in winzige Blumenbeete, MiniMinigolfanlagen oder BonsaiTennisplätze. Zur Hochzeit von Prinz William und Kate baute der Social-Media-Experte, Blogger und Videokünstler Steve Wheen sogar eine spezielle Hochzeitsedition mit Limousine auf. Wheen will zwar auch auf die kaputten Wege aufmerksam machen, vor allem aber geht es ihm darum, die Menschen zum Lachen und
31 historische Ortskerne 114 Denkmäler 6 Naturparke
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Foto: Wikipedia/Klugschnacker
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Das Stralsunder Meeresmuseum Ozeaneum ist dank des Arbeitskreises Öffentlicher Verkehr nun auch mit einer Saisonbuslinie erreichbar.
VCD als Wahlheimat für Stralsunder Aus einem Arbeitskreis ÖV ist in Stralsund eine neue VCDRegionalgruppe geworden.
dass die Tourismuszentrale im Internet auch den ÖPNV bewirbt und dass eine Saison-Buslinie den Rügendamm mit dem Meeresmuseum Ozeaneum verbindet. Nun hat sich aus diesem Arbeitskreis die VCD-Regionalgruppe Stralsund gegründet. Die AK-Mitglieder waren auf der Suche nach einem Verein, der ihre Interessen und Positionen offiziell vertritt und mit dem sie ihre Forderungen einer größeren Öffentlichkeit bekannt machen können. Das langjährige VCD-Mitglied Anton Werner plädierte für den Verkehrsclub. Er überzeugte seine Mitstreiterinnen und Mitstreiter letztlich davon, dass der VCD ein starker Ver-
Mit dem Ärger über den geplanten Bau eines neuen Parkhauses fing alles an: Als das ohnehin zugeparkte Stralsund vor zwei Jahren nocht mehr Platz für Autos schaffen wollte, gründete Anton Werner einen Arbeitskreis Öffentlicher Verkehr. Mit dem Autoverkehr in der Touristenstadt am Strelasund konnte es nicht so weitergehen, befand der Ruheständler, die Politiker sollten erkennen, dass mehr Bus und Bahn die Lösung ist. Der Arbeitskreis sorgte unter anderem dafür, dass im Hauptbahnhof ein Stadtplan von Stralsund hängt,
band sei, der die gleichen Ziele vertrete wie sie. In Mecklenburg-Vorpommern wurden gerade mehrere Landkreise zu Großkreisen zusammengelegt. Dem VCDRegionalverband ist wichtig, dass der Nahverkehr bei dieser Neuordnung nicht vergessen wird. Deshalb präsentierte er Kreispolitikern aller Parteien, Wirtschafts- und Tourismusexperten einen Vorschlag für ein Bus- und Bahnsystem im neuen Großkreis, der sich bis nach Rügen erstreckt. VCDVerbandsreferentin Carolin Ritter lobte dieses Engagement: „Es ist entscheidend, dass Verkehrspolitik und Organisation des ÖPNV nicht vor der Stadtgrenze Halt machen.“
Foto: iStockphoto.com
Gesucht: Bahnhof des Jahres
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So heißen Sieger: Leipzig und Halberstadt. Darmstadt und Baden-Baden. Erfurt und Uelzen. Das sind die Gewinner 2011, 2010 und 2009 beim Wettbewerb „Bahnhof des Jahres“. Bis zum 30. Juni können Reisende ihren Lieblingsbahnhof der „Allianz pro Schiene“ als würdigen Ehrenträger 2012 vorschlagen. 5 400 Bahnhöfe gibt es in Deutschland. Zwei wählt die Jury, in der auch der VCD sitzt,
jährlich aus – einen Großstadtund einen Kleinstadtbahnhof. Welche Stationen es in diesem Jahr nach ganz oben aufs Treppchen der Kundenfreundlichkeit schaffen, gibt die „Allianz pro Schiene“ wie immer im Herbst bekannt. Wer einen Vorschlag einreicht, kann mit etwas Glück Ehrengast bei der Siegesfeier im kundenfreundlichsten Bahnhof Deutschlands werden. www.bahnhof-des-jahres.de
Kurz und klein ❚ Einer der größten deutschen Carsharing-Anbieter ist der europäischen „Cleaner Car Contracts“-Kampagne beigetreten. Die Kampagne, die der VCD mit ins Leben gerufen hat, verlieh der stadtmobilGruppe den Goldenen Flotten-Award. Er zeigt, dass stadtmobil ab 2015 nur noch Fahrzeuge in den Fuhrpark aufnimmt, die im Schnitt weniger als 110 Gramm CO2 pro Kilometer ausstoßen. Mehrere der stadtmobil-Mitglieder wollen sogar weniger als 100 Gramm im Schnitt erreichen. www.vcd.org/cleanercarcontracts.html ❚ Die Internetseite Arrlee zeigt Ziele, die mit Bus und Bahn von einer beliebigen Haltestelle in Deutschland, Österreich oder der Schweiz erreichbar sind. Diese Umkreissuche für den ÖPNV hilft beispielsweise bei der Planung von Wochenendausflügen oder beim Wohnungfinden. www.arrlee.eu ❚ Wie funktioniert E-Mobilität bei Autos – und wie kann sie zum Umweltschutz beitragen? Das hat das Öko-Institut im Auftrag des Bundesumweltministeriums erforscht. Die Ergebnisse liegen in der gut verständlichen, anschaulichen Broschüre „Autos unter Strom“ vor. www.oeko.de > Publikationen > Broschüren ❚ Pilgern per Bahn: Die Bayerische Eisenbahngesellschaft, das Bayerische Pilgerbüro und der Bayerische Rundfunk bewerben Wallfahrten mit dem Zug. Die Aktion Bahnpilgern stellt bis Oktober 14 besondere Pilgerziele vor und empfiehlt die Anreise mit Bus und Bahn. An allen 14 Stätten können sich die Bahnpilger den Pilgerpass stempeln lassen. Mit mindestens fünf Stempeln nehmen sie an einer Verlosung teil. Hauptpreis ist eine Pilgerreise nach Rom mit der Möglichkeit, den Papst auf dem Petersplatz zu sehen. www.bahnpilgern.de
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Fotos (S. 14 – 15): Marcus Gloger
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Beflügelt durch den Alltag Das Elektrofahrrad etabliert sich als neues Verkehrsmittel, macht Freude beim Fahren und ersetzt auf vielen Strecken die Fahrt mit dem Auto.
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s ist dieses entspannte Lächeln, mit dem Frauen wie Männer, Junge wie Alte nach einer Probefahrt vom Elektrorad steigen. Es sagt eigentlich alles – ohne Worte. Selbst Skeptiker, die vor der Probefahrt nach eigener typischer Aussage „so was noch nicht brauchen“, steigen positiv überrascht wieder ab. Das E-Bike überzeugt inzwischen selbst die Sportlichen unter den Radfahrern. Die ersten Mountainbikes mit dem elektrischen Zusatzantrieb kamen vor zwei Jahren in den Handel und waren im Nu vergriffen. In diesem Jahr kommen auch die ersten Rennräder mit elektrischem Rückenwind auf den Markt. Das E-Bike hat das HilfsbedürftigenImage abgestreift und wird bei den Verbrauchern akzeptiert. Das zeigen auch die steigenden Verkaufszahlen von zuletzt 310 000 Stück in Deutschland im Jahr 2011. Puristen bemängeln zwar noch immer, das Fahrrad an sich sei doch schon so energieeffizient, wozu dann noch den Aufwand mit Motor und Batterie und überhaupt, ökologisch sei das Fahrrad nach wie vor besser. Doch die praktische Erfahrung lehrt die Nutzer ganz einfach: E-Bike zu fahren macht Spaß und ist so herrlich mühelos, nimmt es doch dem Fahrrad den letzten Rest an Beschwerlichkeit. Bergauf, gegen den Wind, mit schweren Lasten oder auf längeren Strecken behält das Elektrofahrrad die Leichtigkeit eines Rennrades in der Ebene mit Rückenwind. Und das auf jedem Kilometer und wenn man will, auch ohne Schwitzen.
Das ideale Hybridfahrzeug Nüchterne Analytiker bestätigen das: Die eigene Antriebskraft wird durch den Motor verdoppelt bis verdreifacht, funktioniert aber nicht ohne eigene Muskelkraft. Die Räder werden deshalb auch Pedelec genannt: Man muss treten, damit der Motor unterstützt. So tut man auch noch etwas für die eigene Gesundheit. Im Fahrverhalten bleibt das Elektrorad ein Fahrrad. Das etwas höhere Gewicht,
verursacht durch Akku und Motor, macht der Zusatzantrieb mehr als wett. Auch rechtlich bleibt das Pedelec ein Fahrrad, solange der Motor bei 25 km/h automatisch abschaltet. Bei alledem bleibt der Einsatz an elektrischer Energie verschwindend gering: Umgerechnet in Benzin liegt der Verbrauch bei nur 0,2 Litern auf 100 km. Weil Muskel- und elektrische Zusatzkraft zusammenwirken, ist das Elektrorad das ideale Hybridfahrzeug.
Flott zur Schule und zurück: Anna fährt auf dem Lieblingsfahrzeug ihrer Familie und ist damit schneller als mit dem Bus.
Mit Rückenwind und Kettenschutz locker ins Büro: Ein Elektrofahrrad kann auch auf etwas längeren Strecken das Auto ersetzen.
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Fotos (S. 16 – 17): Peter Barzel
■ Titel
Dr. Martin Wallenfels macht die Hausbesuche seiner Patienten nur noch mit dem E-Rad. Ruth Eckhardt ist auf ihrem Sesseldreirad mit Elektrounterstützung endlich wieder mobil und kann ihre Einkäufe selbständig erledigen.
Welches E-Bike für wen? Inzwischen gibt es so viele E-Bike-Typen wie Fahrradtypen: Zu kaufen gibt es CityE-Bikes mit tiefem Durchstieg, TrekkingE-Bikes für Berufspendler und Tourenradler, E-Mountainbikes und E-Rennräder für Sportler. Auch Lastenräder, Tandems und Dreiräder mit Elektrounterstützung bieten die Hersteller mittlerweile an. Und das hat bei E-Bikes genauso seine Berechtigung wie bei Fahrrädern ohne Zusatzantrieb. Ob Vorderrad-, Hinterrad- oder Mittelmotor, alle Antriebskonzepte haben ihre Vor- und Nachteile. Die Akkus verschiedener Kapazität ermöglichen unterschiedliche Reichweiten. Dabei sollte man die Reichweite nicht überbewerten. Für die meisten Strecken im Alltag reicht ein kleiner Akku. Dass man ein wenig mehr planen muss als beim reinen Fahrrad, ist selbstverständlich. Ein Fahrradcomputer als Kilometerzähler ist im Alltag unbedingt zu empfehlen. Wichtiger als die Reichweite ist eine gute Motorsteuerung, damit Motor- und Muskelkraft ohne Ruckeln harmonisch zusammenarbeiten. Wegen der Ersatz-
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teilversorgung sollte man eher bekannte und erfahrene Hersteller vorziehen. Der Akku beispielsweise ist ein Verschleißteil und muss je nach Nutzung alle 15000 Kilometer erneuert werden. Das kann schon nach zwei Jahren sein, denn mit einem Elektrofahrrad ist man wie mit Flügeln im Alltag unterwegs. Man fährt mehr als früher, denn das Fahrrad – vor allem aber das Auto – bleibt immer öfter zu Hause stehen, wie zwei Studien aus der Schweiz und den Niederlanden und die folgenden Beispiele belegen.
Heute alles mit dem E-Bike „Wenn mir vor fünf Jahren einer gesagt hätte, dass ich heute mit dem E-Bike sieben Kilometer bis in die Innenstadt fahre und auch noch Spaß dabei habe, den hätte ich für verrückt erklärt“, sagt Andrea Laferi. Als die Grundschullehrerin vor fünf Jahren ihrer Schule um die Ecke den Rücken kehrte und als Rektorin zur Grundschule im nächsten Stadtteil wechselte, wollte sie eigentlich die fünf Kilometer dorthin mit ihrem neuen Fahrrad fahren. Doch Andrea Laferi, bekannt für ihr Engagement und ihren mitreißenden
Schwung, zählte Sport nicht zu ihren Leidenschaften. Eine steile Brückenrampe und der leichte, aber stetige Anstieg auf den letzten beiden Kilometern bis zur Schule waren der Grund, das neue Fahrrad schnell zu Hause stehen zu lassen. Dann ergab sich die Gelegenheit, ein Elektrofahrrad auszuprobieren. Eine Woche Testfahrt ließen nicht nur das Kollegium staunen: Die Rektorin fuhr morgens frisch und entspannt mit dem EBike an der Schule vor. Andrea Laferi war selbst überrascht: „Ich hätte nie gedacht, dass Schnellfahren mit dem Fahrrad so viel Spaß macht!“ Vier Wochen später hatte sie ihren ersten eigenen Flyer, ein Fahrrad des Schweizer Herstellers aus dem Kanton Bern, der seit über fünfzehn Jahren Elektrofahrräder baut. Inzwischen ist Andrea Laferi auf ein E-Bike der VSF-Fahrradmanufaktur mit dem neuen Bosch-Antrieb umgestiegen, weil das flotter aussehe. Helm, Helmmütze, Handschuhe und eine fahrradtaugliche Winterjacke lassen sie auch im Winter fahren – solange es nicht glatt ist. Die Regenkombi ist immer griffbereit in der Fahrradpacktasche und den Lenker ziert ein Halter fürs iPhone. Denn längst fährt
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Auf dem Rad zur Schule fährt Rektorin Andrea Laferi ihren Kolleginnen davon.
Andrea Laferi auch längere Strecken, zusammen mit ihrem Mann oder Freunden am Wochenende. Den zweiten Akku braucht sie kaum noch, denn inzwischen fühlt sie sich so fit, dass sie immer öfter mit geringer oder sogar ohne Unterstützung fährt.
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Unverschwitzt zu Hausbesuchen Eigentlich sollte es nur ein neues Fahrrad werden. Das wurde dann ein Elektrofahrrad, trotz des höheren Preises. „Ich sah es bei meinem Fahrradhändler um die Ecke, probierte es aus und war sofort begeistert.“ Der Internist Dr. Martin Wallenfels hat seine Praxis in der Großstadt. Seine Hausbesuche macht er schon lange per Fahrrad. Er genießt das Radfahren, kommt aber nicht gern verschwitzt bei seinen Patienten an. Das ist mit dem E-Bike anders: „Auf kurzen Strecken fahre ich häufig ohne Motorunterstützung, weil das E-Bike auch als reines Fahrrad gut rollt und leicht fährt.“ Auf längeren Strecken genießt der Motorradfan dann mit Motorunterstützung die höhere Geschwindigkeit. „Da erlebe ich dann auch einen echten Zeitvorteil, geringere Fahrzeit und vor allem keine Parkplatzsuche. Denn das ist hier in der Innenstadt ein großes Problem“, sagt der Hausarzt. Probleme macht nach vier Jahren auch die Steuerung seines E-Bikes vom französischen Hersteller Matra, der seinen Vertrieb in Deutschland eingestellt hat. Sein Händler bekommt keine Ersatzteile mehr. Nach einem leichten Sturz hat Martin Wallenfels den Schalter am Bremsgriff selbst provisorisch wieder befestigt. Es funktioniert und das E-
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Foto: www.pd-f.de / Holger Heinemann
Statt Zweitwagen: Julika Mimkes kommt mit dem E-Rad und dem Kinderanhänger leichter in die auf der Anhöhe liegende Neubausiedlung.
Biken macht ihm weiterhin Spaß. Beim nächsten Mal würde er das Modell auch nach dem Service-Angebot aussuchen.
Statt Zweitwagen Wer Kinder hat, braucht mehr Platz – zum Wohnen und beim Transport. Mehr Wohnraum fand Julika Mimkes mit ihrem Mann und den beiden Kindern in einer Neubausiedlung: schön gelegen, aber 150 Höhenmeter oberhalb des Stadtzentrums. Schon vor dem Umzug war die Transportlösung klar. Ein Auto musste sein, aber kein Zweitwagen. Stattdessen kauften die Mimkes vor viereinhalb Jahren zwei E-Bikes. Sie entschieden sich für Räder mit dem HeinzmannMotor im Vorderrad. Das war der stärkste Motor, den der Händler damals im Programm hatte. Das hat sich bewährt. „Inzwischen haben mehrere Familien in unserer Nachbarschaft ein E-Bike, aber wir kommen mit dem Kinderanhänger hinten dran immer noch am schnellsten den Berg hoch“, sagt die junge Mutter. Ein- bis zweimal in der Woche ist sie mit dem Kinderanhänger in der Stadt unterwegs, aber täglich fahren sie und ihr Mann mit ihren E-Bikes zur Arbeit. Dabei schätzt sie die Mofa-Variante ihres EBikes mit Gasgriff: „Damit kann ich den Motor einfach und schnell bei Bedarf zuschalten – das heißt, meistens brauche
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ich den Motor nur bergauf.“ Ohne Elektrofahrrad kann sich Julika Mimkes ihren Alltag nicht mehr vorstellen, auch wenn sich mit dem dritten Kind ein neues Problem ergab. „Zwei Kinder pas-sen in den Anhänger, aber wegen der Akkubox seitlich am Gepäckträger können wir keinen Kindersitz am Fahrrad montieren.“ Mit allen drei Kindern zusammen muss deshalb das Auto bewegt werden, wie auch für den wöchentlichen Großeinkauf.
Endlich wieder mobil Sie liebt das Radfahren seit ihrem fünften Lebensjahr. Und sie liebt die Natur. Beide Leidenschaften hat sie jahrzehntelang mit ihrem Mann geteilt. Unzählige Wanderungen und Fahrradtouren haben sie gemeinsam geleitet, viele davon im Kölner Eifelverein. Heute ist Ruth Eckhardt stolze 77 Jahre alt, Mutter von vier Kindern und Großmutter. Und wenn sie könnte, würde sie immer so weiter machen. Doch die nachlassende Gesundheit schränkte ihre Mobiliät zuletzt sehr ein. Außerhalb des Hauses war sie auf eine Gehhilfe angewiesen und das Auto lässt sie aus Vernunftgründen lieber stehen. Ihr Sohn riet zu einem Dreirad, der Fahrradhändler zu einem Sesseldreirad: „Ich habe mich draufgesetzt, der hat die Tür aufgemacht und ich bin abgeflitzt. Das klappte wunderbar. Allerdings war auch
schnell klar, dass ich einen Motor zu Unterstützung brauche“, sagt sie. Die Firma Akkurad rüstete dann das Dreirad Lepus der Waltroper Firma Hasebikes mit einem Elektroantrieb aus. Der Sohn montierte eine abschließbare Aluminiumkiste für den Akku und für Einkäufe. Seit einem Jahr ist Ruth Eckhardt täglich mit ihrem E-Bike unterwegs, zum Einkaufen, zum Spazieren an den Rhein, zu ihrem Sohn, der fünf Kilometer entfernt wohnt. „Ich bin so glücklich, dass ich wieder mobil bin“, sagt sie. Jetzt sucht sie nur noch Partner für kleinere Radtouren, auch ohne E-Bike. „Ich muss ja nicht immer „full speed“ fahren, obwohl das großen Spaß macht.“
Kann ich mal eben? Die Haustür fällt ins Schloss. Dann geht sie noch mal kurz auf: „Ich nehme heute das Elektrofahrrad, okay?!“ Ohne eine Antwort abzuwarten, die ja auch nein lauten könnte, schwingt sich Anna aufs E-Bike und ab zur Schule. Anders als ihre Großmutter, die sich noch fit und jung genug für ein richtiges Fahrrad fühlt, hat Anna keine Berührungsängste. Kurz vor dem Abitur sind andere Dinge wichtiger, vor allem wenn man morgens spät dran ist. Dann ist das Elektrofahrrad gerade passend. Schnell, lässig und locker auf die letzte Minute in der Schule ankommen, nur ja keine Zeit für Unwichtiges verschwenden, das ist cool. Cool finden den schwarzen Flyer auch die Freunde. Mit seinen 20-Zoll-Rädern ist er nicht nur praktisch kompakt, sondern auch knuffig und stylisch. Das passt gut zu Umhängetasche und iPhone. Seit einem Jahr gehört der Schweizer Flyer namens I:sy zur Familie. Die Benutzung ist so easy wie der Name, sodass er längst das meistgenutzte Fahrzeug ist. Annas ältere Schwester, deren Freund oder auch Mama und Papa „flyern“ regelmäßig, vor allem wenn es mal eben schnell gehen muss. Abends muss er, anders als die übrigen Räder, immer in den Hausflur, und am Bahnhof darf er nicht geparkt werden – zu gefährlich. Darin sind sich alle einig. Und wenn der Akku morgens leer ist, ist es wieder niemand gewesen … PETER BARZEL
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Radschnellweg Ruhr
Foto: Marcus Gloger
Viel mehr Menschen könnten aufs Fahrrad oder E-Bike umsteigen, wenn es akzeptable Wege gäbe. Das Ruhrgebiet plant eine Städteverbindung nur für Radfahrer.
Geschwindigkeitsunterscheide zwischen sportlichen und bedächtigen Radfahrern können groß sein. Deshalb ist es wichtig, dass Radfahrer einander problemlos überholen können – und dass sie nicht mit Fußgängern in Konflikt geraten.
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elch ein Segen war das „StillLeben“! Dieses gemeinschaftliche Erlebnis von drei Millionen Menschen, die während des Kulturhauptstadtjahrs Ruhr.2010 einen Sonntag lang auf der Autobahn ein großes Fest ohne Autos feierten. Die A 40, von den Einheimischen immer noch B1 oder Ruhrschnellweg genannt und wegen der vielen Staus als Ruhrschleichweg verspottet, gehörte zwischen Duisburg und Dortmund einen Tag lang den Fußgän-
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gern, Skatern und Radfahrern. Vor allem Legionen von Radlern, darunter viele „Sonntagsfahrer“, konnten erfahren, wie toll es ist, auf die Schnelle 15 oder 20 Kilometer zu rollen, von Dormund nach Bochum oder von Essen nach Mülheim. Bloß: Warum war das nur einmalig möglich, in der Freizeit, warum geht das nicht täglich, zur Arbeit? Winfried Sagolla, Bereichsleiter Mobilitätsplanung beim Stadtplanungsamt Dortmund, bewegte die Idee einer „Fahr-
rad-B1“ für den Alltagsradverkehr quer durch das Ruhrgebiet schon seit zehn Jahren. Durch das Event Still-Leben erhielt seine Idee starken Rückenwind. Hinzu kamen weitere handfeste Argumente: die positiven Erfahrungen schneller Radverkehrsverbindungen für mittlere Distanzen in den Niederlanden und der zunehmende Trend in Richtung E-Mobilität und Pedelecs. Die Zeit war reif, aus der Idee ein Projekt zu machen: den Radschnellweg Ruhr.
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Freiheit für Pedelecs – auf eigenen Wegen und mit regenerativ erzeugtem Strom.
Sicher parken
Privat: Radgaragen für den Vorgarten Eine Alternative für alle mit etwas Platz auf dem Grundstück sind Fahrradgaragen. Die BikeBox 3 der Firma WSM bietet für etwa 1000 Euro zwei Rädern Platz. Die vom ADFC und vom Fahrradbranchenverband VSF zertifizierte Box ist mit 82 Zentimetern nur wenig breiter als ein Lenker, mit 1,40 Metern etwas höher als ein Fahrrad und mit zwei Metern wesentlicher kürzer als eine Autogarage. Wer mehr als zwei Fahrräder sein Eigen nennt, dem empfiehlt Andreas Hombach von WSM die BikeBox Duo für 1700 Euro. Auch das Unternehmen Stöhr stellt Radgaragen für den Hausgebrauch her. Eine Einzelgarage ist für etwa 800 Euro erhältlich, die Doppel-Version kostet um die 1400 Euro. www.wsm.eu, www.stoehr-gmbh.de Öffentlich: Für Parkhäuser engagieren An vielen größeren Bahnhöfen gibt es Fahrradparkhäuser, allerdings in der Regel ohne Lademöglichkeit. Und an kleineren Stationen müssen Pendler ihre teuren Räder im Freien abstellen. Michael Dehnert, der in Herrsching am Ammersee unter anderem E-Räder verleiht und verkauft, ist deshalb selbst aktiv geworden. In der Nähe des S-Bahnhofs mietete er eine Garage an, ließ eine Photovoltaikanlage auf dem Dach installieren und stellte eine Ladesäule fürs kostenlose Stromtanken zur Verfügung. Die Stellplätze vermietet der verkehrspolitisch engagierte Wirtschaftsingenieur für 20 Euro im Quartal an elektrisierte und nicht elektrisierte Zweirad-Pendler. „Idealerweise werden die Fahrradparkhäuser von der Kommune oder der ÖPNV-Gesellschaft betrieben, aber da so etwas nach meinen Erfahrungen gerade im ländlichen Bereich sehr lange dauert, habe ich das letzten Herbst auf meine private Kappe genommen“, sagt Dehnert. Bei Kommunen und bei Arbeitgebern im Kreis Starnberg wirbt er für sein Konzept. Er appelliert an alle Radpendler, sich ebenfalls bei ihren Unternehmen für sichere Parkplätze auch für E-Rad-Fahrer einzusetzen. Seiner Erfahrung nach sind Arbeitgeber durchaus aufgeschlossen, denn sie sparen Pkw-Parkplätze ein und radelnde Mitarbeiter sind einfach fitter – ob mit oder ohne Motor. KIRSTEN LANGE
http://h-er-damit.de/akt9.php
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Foto: Marcus Gloger
Viele E-Räder lassen sich nicht mal eben die Kellertreppe runter- und hochschleppen. Und gerade in der Stadt besitzen viele Menschen keine Garage.
Der Regionalverband Ruhr (RVR) hat das Heft des Handelns übernommen. Eine je nach Linienführung 85 bis 100 Kilometer lange Trasse soll die Städte Duisburg, Mülheim, Essen, Gelsenkirchen, Bochum, Dortmund, Hamm und den Kreis Unna miteinander verbinden. Staufrei, schnell, sicher und komfortabel. Nach dem positiven Fazit einer Konzeptstudie des Dortmunder Büros Planersocietät hat nun der RVR Fördermittel aus dem Nationalen Radverkehrswegeplan beim Bundesverkehrsministerium für die rund 400 000 Euro teure Machbarkeitsstudie beantragt. Alle Signale für eine Förderung stehen auf Grün. In gut zehn Jahren, so die Hoffnung der Planer, soll die Radschnellroute fertig sein. Geschätzte Kosten: rund 100 Millionen Euro. Macht rund eine Million pro Kilometer. Peanuts im Vergleich zu den 20 Millionen Euro, die ein Kilometer Autobahn kostet, wie Winfried Sagolla vorrechnet.
Mit dem Rad von Stadt zu Stadt „Der Stau auf der B1, das sind wir selber, wir Ruhris“, erklärt Sagolla, weil der Kurzstrecken- und Regionalverkehr den größten Teil des Verkehrsstroms ausmache. „Da fährt einer in Langendreer drauf und in Wattenscheid wieder runter.“ Die B1/A 40 sei eben keine klassische Autobahn, sondern Hauptverteilerschiene des Verkehrs für die Region. Die Konzeptstudie sieht für eine schnelle interkommunale Radwegverbindung „ein großes Verlagerungspotenzial vom Pkw zugunsten des Fahrrads.“ Die meisten Berufspendler führen zwischen 10 und 15 Kilometer, erklärt Ulrich Heckmann, Projekt-
leiter des Radschnellwegs Ruhr beim RVR. „Das ist genau die prädestinierte Pedelec-Entfernung.“ Wie viele Menschen vom Auto aufs Rad oder Pedelec umsteigen würden, sei natürlich Spekulation. Eine niederländische Studie belegt aber, dass mit dem Elektrofahrrad besonders beim Arbeitspendeln längere Distanzen zurückgelegt werden. Das Pedelec als Hoffnungsträger für die Radzukunft? Für Doris Neuschäfer, stellvertretende Bundesvorsitzende des VCD „gießen die Pedelecs frisches Wasser auf die Mühlen alter VCD-Forderungen: nach mehr Platz im Verkehrsraum für den zunehmenden Radverkehr und nach mehr Sicherheit.“ Viel wäre gewonnen, wenn die Straßenverkehrs-Ordnung Tempo 30 als Regelgeschwindigkeit im innerörtlichen Verkehr ermöglichen würde. „Der Radverkehr könnte dann überwiegend auf den Fahrbahnen mitgeführt werden.“ Für Hauptverkehrsachsen, wo Autos in großer Zahl mit höherer Geschwindigkeit fahren, fordert Neuschäfer für den Radverkehr „gesonderte, gut ausgebaute und bequem befahrbare Radverkehrsanlagen: Radwege oder Radfahrstreifen.“ Für Michael Haase vom Dresdner Ingenieurbüro ISUP steht das Pedelec für den Trend zu mehr Radnutzung, schnellerer Geschwindigkeit und breiteren Fahrzeugen. „Es verstärkt den Druck, mit dem bestehenden Regelwerk ERA-Regeln 2010, den Empfehlungen für Radverkehranlagen, vorausschauend zu planen und die richtigen Breitenmaße für den Radverkehr anzusetzen.“ Radfahrer und Pedelecs müssten sich problemlos überholen können. Das käme dem gesamten Radverkehr zugute. Der Ver-
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kehrsplaner plädiert für „fahrbahnorientierte Führungen“, Fahrbahn oder -schutzstreifen und für eine sichere Trennung vom Fußgängerverkehr. Da der Nutzungszyklus einer Straße 15 bis 20 Jahre betrage, sei es entscheidend, die heutige Infrastruktur schon auf künftige wachsende Radverkehrsmengen auszurichten. Für Haase ist klar, dass mit zunehmender Pedelec-Dichte der Druck, Radschnellwege zu bauen, wachsen wird. Wenn man den Anteil des Radverkehrs auch auf längeren Strecken ausbauen will, muss man sowohl die Geschwindigkeit als auch den Fahrkomfort steigern. Problem erkannt! Zumindest im Ruhrgebiet. Hier will man nicht kleckern, sondern klotzen. Ein Premiumprojekt mit Modellcharakter soll der Radschnellweg werden. Ulrich Heckmann vom RVR zählt die Ausbaustandards auf: Vier bis fünf Meter breit, asphaltiert, direkt geführt, geradlinig, kreuzungsfrei, steigungarm, zwei Fahrrichtungen mit Mittelstreifen, beleuchtet, Winterdienst. Soweit die reine Lehre. Natürlich werde man in diesem verdichteten Ballungsraum hier und da auch mal Kompromisse machen müssen, räumt Heckmann ein. Eine fünf Kilometer lange Trasse, die stillgelegte Güter-Bahnstrecke in Essen, wurde bereits als urbane Radwegeachse ausgebaut und kommt dem geplanten Radschnellweg-Standard recht nahe. Hier kann man studieren, dass es durchaus auch zu Konflikten kommen kann mit Fußgängern, Inline-Skatern, Hundehaltern und spielenden Kindern. Eigentlich soll es ja mal ein genuiner Radschnellweg werden, kein kotiger Hundegassiweg.
Riding
R E Z I G ENER
Lokale Radnetze ergänzen Aber vor der Umsetzung kommt ja die Machbarkeitsstudie. Noch gibt es viele offene Fragen. Zum Beispiel die Verfügbarkeit von Grundstücken in einigen Bereichen, der davon abhängige konkrete Trassenverlauf, die Finanzierung, Verknüpfungspunkte mit anderen wichtigen Radverkehswegen und leistungsfähige Zubringer in die Wohngebiete und Innenstädte. „Unser Impulsprojekt soll die Anliegerstädte natürlich auch dazu bringen, etwas für ihre lokalen Netze zu tun“, fordert Ulrich Heckmann vom RVR. Auch das Thema E-Mobilität muss auf den Tisch. Wer auf die Rad-Fahrbahn darf, und wer nicht, ist noch nicht geklärt. Nur Pedelecs, die als Fahrrad gelten und maximal 25 km/h fahren dürfen? Oder auch E-Bikes mit stärkerem Motor, die ein kleines Nummernschild haben, damit als Kraftfahrzeug gelten und 40, 45 Sachen fahren können? „Höhere Geschwindigkeiten bedeuten ein höheres Konflitpotenzial und höhere Sicherheitsrisiken“, sagt Projektleiter Ulrich Heckmann vom RVR aus Essen. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass wir eine attraktive Rad-Autobahn machen und die Fraktion der E-Biker aussperren“, sagt der städtische Mobilitätsplaner Winfried Sagolla aus Dortmund. Mal sehen, was machbar sein wird. GÜNTER ERMLICH
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Foto: Marcus Gloger
■ Titel
Wer das E-Bike statt Mofa, Moped, Bus, Bahn oder Auto benutzt, ist bis zu hundertmal klimafreundlicher unterwegs.
Ist das E-Bike klimafreundlich? Die Ökobilanz von Elektrofahrrädern kann sich sehen lassen – und wird mit regenerativ erzeugtem Strom noch besser.
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ährend die einen das Elektrofahrrad als Klimaretter ansehen, fragt die Gegenseite, woher denn der Strom für den Zusatzantrieb kommt. Stellt nicht spätestens der Auf-
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wand für die Herstellung der Akkus das E-Bike gegenüber dem Fahrrad ins klimafreundliche Abseits? Da hilft nur Nachrechnen und die Antwort ist eindeutig: klimafreundlich.
Der Markt boomt, die Verbraucher sind begeistert und die Steigerungsraten der Verkaufszahlen von Elektrofahrrädern erinnern an Wirtschaftswunderzeiten. Manche sehen in fernerer Zukunft
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kaum noch Fahrräder ohne elektrischen Zusatzantrieb. Kritiker halten dagegen: Nichts sei ökologisch so sauber wie das Fahrrad, diese geniale Erfindung, mit der man für die Fortbewegung weniger Kraft brauche als beim Zufußgehen. Das E-Bike verbraucht nun einmal zusätzliche Energie, und solange der Strom aus dem üblichen Energiemix hergestellt wird, fällt zusätzliches klimaschädliches Kohlendioxid (CO2) an. Hinzu kommen der Rohstoffverbrauch und der Energieaufwand für die Herstellung des LithiumIonen-Akkus. Wenn die Menschen vom Fahrrad auf das E-Bike umsteigen, würde insgesamt mehr Energie verbraucht und der CO2-Ausstoß gesteigert, sagen die Kritiker der Elektrofahrradbewegung. Befürworter meinen, das E-Bike ersetze nicht das Fahrrad, sondern vor allem das Auto oder andere motorisierte Verkehrsmittel wie Bus oder Bahn, deren CO2-Ausstoß deutlich höher sei. Zwei Studien stützen diese These. Die niederländische Studie „Rapport Electrisch Fietsen“ von 2009 prognostiziert, dass das E-Bike vor allem für Strecken über fünf Kilometer Länge genutzt wird. Die Hochschule Luzern ermittelte 2010 in der Schweiz bei einer Befragung von Elektrovelofahrerinnen und -fahrern, dass diese seit dem Kauf ihres E-Bikes rund 20 Prozent weniger Fahrrad fahren, aber rund 50 Prozent weniger Auto und
Bus oder Bahn. Wie hoch aber ist nun der tatsächliche CO2-Ausstoß des E-Bikes? Den Verbrauch an elektrischer Energie und den daraus resultierenden CO2Ausstoß für den Betrieb kann man relativ einfach abschätzen. 30 Kilometer Reichweite mit einer Akkuladung mit 24 Volt und 10 Amperestunden (Ah) sind zwar niedrig angesetzt, aber das schafft man, auch wenn der Akku nicht mehr ganz neu ist. Rechnerisch bleibt man damit auf der sicheren Seite. Das heißt, im konkreten Fall fällt die Bilanz eher besser aus als der errechnete Wert. Daraus ergibt sich ein Energieverbrauch von 0,008 KWh/km. Beim Laden an der Steckdose und mit dem aktuellen Strommix in Deutschland entspricht das einer CO2-Belastung von 4,5 Gramm CO2 pro Kilometer (CO2/km).
Lithium-Ionen-Batterie doch nicht so klimaschädlich Die Hersteller geben für den Akku eine Lebensdauer von 500 bis 1 000 Ladezyklen an, womit volle Ladungen gemeint sind. Ist ein Akku nur teilentladen und wird er wiederaufgeladen, zählt das nur als Teilladezyklus. Konservativ gerechnet hält der Akku bei einer Reichweite von 30 Kilometern und 500 Ladezyklen 15 000 Kilometer weit. Dann etwa ist ein neuer Akku erforderlich.
Pedelecs überholen E-Autos Pedelecs bringen der Fahrradbranche einen zusätzlichen Wachstumsschub. 2011 kauften die Deutschen etwa vier Millionen Fahrräder, darunter 310000 mit elektrischer Tretunterstützung. Autos wurden dagegen weniger als 3,2 Millionen zugelassen – davon waren 1 800 Elektromobile. „Während die Autoindustrie noch an der Elektromobilität tüftelt, ist sie im E-Bike bereits gelebte Realität“, sagte Albert Herresthal, Geschäftsführer des Verbundes Service und Fahrrad VSF, als er diese Zahlen auf dem Fahrradkongress vivavelo Ende Februar präsentierte. Er lobte „den Innovationswillen und die Innovationskraft der Fahrradbranche, die bereits seit knapp 20 Jahren im Bereich der Elektromobilität forscht, entwickelt und produziert – ohne Subventionen vom Staat einzufordern!“ Der Zweirad-Industrie-Verband ZIV schätzt, dass mittlerweile 900 000 E-Fahrräder zwischen Flensburg und Garmisch-Partenkirchen unterwegs sind.
Weil die Lebensdauer begrenzt ist, ist der CO2-Ausstoß bei der Herstellung des Akkus dem Energieverbrauch bei der Fahrt hinzuzurechnen. Wie viel CO2 bei der Herstellung anfällt, dazu gab es bisher nur sehr unzureichende Abschätzungen. Im Jahr 2010 hat die renommierte Schweizer Eidgenössische Materialprüfungs- und Forschungsanstalt (EMPA)
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■ Titel
Fotos: Marcus Gloger
eine neue Studie zur Ökobilanz von Lithium-Ionen-Batterien für Elektroautos veröffentlicht und dabei einen Wert von 54 kg CO2/KWh ermittelt. Rechnet man diesen Wert auf die Kapazität eines üblichen E-Bike-Akkus mit 0,24 KWh und seine Lebensdauer von 15000 Kilometer um, ergibt sich eine CO2-Belastung durch die Herstellung des Akkus von knapp 1 g CO2/km.
Im Vergleich Beim Betrieb eines Elektrofahrrads werden also inklusive der Belastung durch die Herstellung des Akkus nach dieser Kalkulation etwa 5,5 g CO2/km ausgestoßen. Ein sparsames, benzinbetriebenes Mofa emittiert mit 50 g CO2/km mindestens zehn Mal so viel, ein sparsames Auto mit Verbrennungsmotor mit 100 g CO2/ km 20 Mal so viel, wobei die von den Autoherstellern genannten CO2-Werte nur erreicht werden, wenn man nicht schneller als Tempo 100 fährt. Das heißt, in der Realität liegen die Werte sicher um 50 bis 100 Prozent über den Nennwerten. Vergleicht man den Stromverbrauch aufs Jahr summiert, braucht ein E-Bike
Call a Pedelec Stuttgart liegt bekanntlich in einem Talkessel – und wer dort Rad fahren möchte, sollte stramme Waden haben, um die bis zu 300 Höhenmeter und 20-prozentigen Steigungen zu bezwingen. Um das Hänge-Erklimmen attraktiver zu machen, haben die Stadt Stuttgart und der Energieriese EnBW zusammen mit der Deutschen Bahn das Leihrradsystem „Call a Bike“ elektrifiziert. 100 Pedelecs stehen an 44 Stationen für Einwohner, Pendler und Touristen bereit. Jede Leihstation ist gleichzeitig Ladepunkt, an dem zwei Pedelecs gleichzeitig tanken können – nach EnBW-Angaben 100 Prozent Ökostrom. Entstanden ist das System „e-Call a Bike“ aus dem Wettbewerb „Innovative öffentliche Fahrradverleihsysteme“ des Bundesverkehrsministeriums. Bis 2012 gibt das Ministerium Geld für bundesweit acht Mietradsysteme der „vierten Generation“ – das heißt Modelle, die Leihräder als festen Bestandteil des ÖPNV etablieren wollen. Nach Stuttgart fließen 1,25 Millionen Euro. Das Geld stammt aus dem Bundesprogramm „Elektromobilität in Modellregio-
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Ein durchschnittlicher Laptop verbraucht in der Regel mehr Strom als die Spritztour mit dem Pedelec.
bei 15 km Strecke pro Tag 44 KWh, ein Laptop 58 KWh und der Kühlschrank 250 KWh im Jahr. Ein durchschnittlicher Vierpersonenhaushalt verbraucht insgesamt 4 000 KWh elektrische Energie pro Jahr.
Fazit Umweltbewusste Menschen müssen sich im Hinblick auf die verbrauchte elektrische Energie keine Sorgen machen, dass sie dem Klima besonders schaden. Trotz
nen“. Die Bundesregierung hat für acht Modellregionen in Deutschland 130 Millionen Euro aus dem Konjunkturprogramm II zur Verfügung gestellt. Fast jede dieser Modellregionen hat in ihre E-Mobil-Flotten auch Pedelecs aufgenommen und ausgewählten Nutzern – sowohl Unternehmen als auch Privatpersonen – zum Testen überlassen. Ein E-Rad-Verleihsystem wie in Stuttgart ist bislang jedoch einzigartig in Deutschland. Noch plant „Call a Bike“-Betreiberin DB Rent nicht konkret, den Pedelec-Verleih auch in anderen Städten möglich zu machen. Grundsätzlich werde der Systemausbau aber angestrebt, so eine DB-Sprecherin. Offensichtlich müssen vorerst Kinderkrankheiten beiseitigt werden. So haben die ersten Wochen von „e-Call a Bike“ in Stuttgart gezeigt, dass die eingesetzten Pedelec-Modelle für den Dauerverleih und den Einsatz am Berg nicht perfekt geeignet sind. Vonseiten der DB heißt es, die Räder und vor allem der Antrieb würden optimiert. KIRSTEN LANGE
www.callabike.de
Akku und Stromverbrauch ist ein E-Rad aus Klimasicht ähnlich positiv zu bewerten, wie ein klassisches Fahrrad. Denn wer das E-Bike statt Mofa, Moped, Bus, Bahn oder Auto benutzt, ist je nach Einsatzgebiet um bis zu hundertmal klimafreundlicher unterwegs. Wer dann noch seinen Haushalt auf Ökostrom umstellt, kann den CO2-Ausstoß beim E-Rad-Fahren gegen null bringen. Auch die Frage des begrenzten Vorrats an Lithium für die Batterieherstellung stellt sich beim EBike im Vergleich zum Elektroauto wegen der um Klassen kleineren Batterie viel weniger: Größenordnung 2,5 kg zu 300 kg Batteriegewicht. Zudem sind Verfahren zum Recycling des Lithiums genauso in Entwicklung wie andere Batteriekonzepte. PETER BARZEL
Glossar Akku: wiederaufladbare Batterie Lithium-Ionen-Batterie: Eine Batterie-Bauart, die es in zahlreichen Varianten gibt. Allgemein ist der Vorteil dieser Batterien das niedrige Gewicht und der fehlende Memory-Effekt. Das heißt: Das Aufladen nach Teilentladung ist nicht schädlich, sondern im Gegenteil sogar erwünscht. Strom-Mix: Dieser Begriff beschreibt, dass der Strom aus unterschiedlichen Energieträgern mit unterschiedlich hohem CO2-Ausstoß gewonnen wird, aus denen ein durchschnittlicher Wert für den CO2-Ausstoß pro KWh Strom errechnet wird. Ökostrom: Strom, der regenerativ erzeugt wurde, beispielsweise mit Wind, Wasser oder Sonne. Machen Sie sich schlau, wechseln Sie den Stromanbieter, z.B. unter www.vcd-service.de/oekostrom.html
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Kalkulation CO2-AusstoĂ&#x; E-Bike Strommix Deutschland Akku-Kapazität Reichweite/Ladung Lebensdauer Akku CO2-Belastung bei Herstellung Li-Ionen-Akku (EMPA) CO2-Belastung E-Bike-Akku mit 240 Wh
565 g CO2/KWh 24 V 10 Ah = 240 Wh = 0,24 KWh 30 km 500 Ladezyklen 30 km = 15 000 km 54 kg CO2/KWh 54 kg CO2/KWh 0,24 KWh = 12,96 kg CO2 0,24 KWh/30km = 0,008 KWh/ km 0,008 KWh/km x 565 g CO2/KWh = 4,52 g CO2/km
CO2-Belastung E-Bike nur Ladung CO2-Belastung E-Bike fĂźr Akkuherstellung
12,96 kg CO2/15 000 km = 0,864 g CO2/km
CO2-AusstoĂ&#x; Mobilität
CO2
Pkw Benzin: 8 l/100 km 200 g CO2/km Pkw Diesel: 4 l/100 km 124 g CO2/km Ă&#x2013;PNV 53 g CO2/Person/km Zug Nahverkehr 95 g CO2/Person/km Zug Fernverkehr 52 g CO2/Person/km Flugzeug 369 g CO2/Person/km Mofa Benzin: 2 l/100 km 50 g CO2/km E-Bike (Strommix inkl. Akku): 5,4 g CO2/km (Quelle: www.green-responsibility.de)
Ungefährer Stromverbrauch elektrischer Geräte Elektrogerät Kßhlschrank Laptop Glßhlampe Energiesparlampe Warmduschen 1) Elektrorad 2) 1) 2)
Leistungsaufnahme typisch â&#x20AC;&#x201D; 20 Watt 60 Watt 12 Watt 2 Min.: 20 l Ă 2,5 Wh Akku 240 Wh
Nutzungsdauer täglich 24 h 8h 5h 5h 0,5 KWh 15 km
Verbrauch täglich â&#x20AC;&#x201D; 0,16 KWh 0,30 KWh 0,06 KWh 183 KWh 0,12 KWh
Verbrauch jährlich 250 KWh 58 KWh 110 KWh 21 KWh 44 KWh
Duschen: 1 Liter von 15°C auf 40°C = 2,5 Wh ; DurchďŹ&#x201A;uss ca. 10 l/min; 2 Min. Duschen = 20 Liter 240 Wh Akku-Kapazität reichen 30 km. 15 km täglich entspricht einer Jahresfahrleistung von 5 475 km
Quellen: EMPA-Studie: Contribution of Li-Ion Batteries to the Environmental Impact of Electric Vehicles (2010), www.pubs.acs.org/doi/full/10.1021/es903729a ECF-Studie: Cycle more often 2 cool down the planet! (2011), www.ecf.com/wp-content/uploads/ECF_CO2_WEB.pdf CO2-AusstoĂ&#x; Mobilität: Daten www.green-responsibility.de
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-AUERSTREIFZ~GE MIT -ICHAEL #RAMER -D%0 $IE "ERLINER !BGEORDNETENHAUSFRAKTION VON "e.$.)3 $)% '2e.%. LiDT ZUM -AL WIEDER ZU DEN §-AUERSTREIF Z~GENŒ EIN 5NTER DER ,EITUNG DES %UROPAABGEORDNETEN -ICHAEL #RAMER KyNNEN 3IE IN ACHT %TAPPEN ENTLANG DER EHEMALIGEN -AUER "ERLIN AUF NEUEN ALTEN 7EGEN ERKUNDEN .ATUR ERLEBEN UND 'ESCHICHTE N IM WAHRS TEN 3INN DES 7ORTES ERFAHREN $IE §-AUERSTREIFZ~GEŒ BEGINNEN JEWEILS UM 5HR UND FINDEN BEI JEDEM 7ETTER STATT 3IE SIND ZWISCHEN UND +ILOMETER LANG UND WERDEN NACH -yGLICHKEIT DURCH EINE KLEINE 2AST IN EINEM "IERGARTEN UNTERBROCHEN
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www.michael-cramer.eu
■ Titel
Gut beraten beim E-Radkauf Zu Jahresbeginn hat der VCD sein neues Internetportal mit allen Informationen rund um das Thema Elektrofahrräder gestartet
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Welche Strecken werden Sie am Stück fahren? Viele Akkus schaffen heute über 50 Kilometer bei voller Unterstützung. Überlegen Sie, welche Reichweite Sie brauchen. Am besten, Sie testen das E-Rad für Ihren längsten Alltagsweg. Reicht ein kleiner Akku, können Sie Geld und Gewicht sparen. Auf Touren reicht eine Pause um den Akku wieder etwas aufzuladen, oder Sie leihen sich dafür einen Zweit-Akku. Benötigen Sie einen Rückritt? Dann kommen für Sie nur Vorderradund bestimmte Mittelmotoren in Frage. Hinterradantriebe lassen sich nicht mit Rücktritt kombinieren. Müssen Sie das Rad oft tragen, zum Beispiel in die Wohnung oder in den Keller? Nur wenige E-Räder wiegen unter 20 Kilogramm. Achten Sie neben dem Gewicht auch darauf, ob das E-Rad sich zum Anheben gut anfassen lässt. Eine elektrisch unterstürzte „Schiebehilfe“ kann beim Schieben über Radschienen an Treppen helfen. Welche Schaltung ziehen Sie vor? Nabenschaltungen sind mit Hinterradantrieben schlecht kombinierbar, bei
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Foto: Marcus Gloger
uf www.e-radkaufen.de kann jeder durch die Beantwortung von sieben kurzen Fragen in einem Typentest herausfinden, welches das passende E-Rad sein könnte. In der stets aktuellen Datenbank können Interessierte dann direkt nach Elektrofahrrädern suchen, die zu ihrem Profil passen.
Bei einem E-Rad, das zu Ihnen passt, ist Fahrspaß garantiert. Mehr erfahren unter: www.e-radkaufen.de
Mittelmotoren haken sie am Berg manchmal. Kettenschaltungen können immer eingebaut werden, sind dafür aber etwas wartungsintensiver. Eine interessante Möglichkeit sind stufenlose Nabenschaltungen, sie lassen sich auch unter Last gut schalten und sind wartungsarm. Sollen unterschiedlich große Menschen das Rad nutzen können? Achten Sie besonders auf leichte und ausreichende Verstellbarkeit von Sattel und Lenker. Ein gut anzupassendes Kompaktrad kann dank seiner Flexibilität zum Liebling der ganzen Familie werden. Was werden Sie auf dem Rad transportieren? Viele E-Räder sind nur bis 120 oder 130 Kilogramm zugelassen. Das E-Rad wiegt allein schon 25 Kilogramm. Achten Sie darauf, dass Ihr E-Rad mit Körpergewicht und Gepäck nicht überlastet ist. Testen Sie auch, ob sich Kindersitz, Anhänger
bzw. Gepäcktaschen gut am Rad befestigen lassen. Der Akku könnte im Weg sein. Wollen Sie gefedert fahren? Für besseren Fahrkomfort reichen oft breite Ballonreifen aus. Einfach und effektiv sind auch Federungen an der Sattelstütze. Gefederte Gabeln sind an E-Rädern ebenfalls sehr häufig. Wem das alles nicht reicht, der sollte sich nach vollgefederten Luxusrädern umschauen. Generell gilt: Testen Sie beim Fahren, ob die Federung auch wirklich federt oder nur gut aussieht. Und nicht vergessen: Fahren Sie Ihr Rad ausgiebig Probe, am besten machen Sie den Akku einmal ganz leer. Dann kennen Sie die Reichweite des E-Rads und Sie können Bequemlichkeit und gutes Handling selbst testen. Denn für Ihre Bequemlichkeit sind Sie selbst Experte! WASILIS VON RAUCH
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Gesundheit in besten Händen
MIT DEM RAD
ZUR ARBEIT
Erleben Sie bei der AOK-Sommeraktion „Mit dem Rad zur Arbeit“, wie viel Spaß Bewegung macht. Einfach zwischen dem 1. Juni und dem 31. August an mindestens 20 Arbeitstagen für Ihre Gesundheit in die Pedale treten. Jetzt anmelden und gewinnen! Mehr unter www.mit-dem-rad-zur-arbeit.de oder bei der AOK in Ihrer Nähe. Eine Gemeinschaftsaktion des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs und Ihrer AOK – Die Gesundheitskasse.
Foto: Thomas Froitzheim
■ Service
Testgerät Garmin Oregon: Mit einer präzise am PC vorbereiteten Tour findet das Fahrradnavi jeden noch so kleinen Weg.
Ankommen ist nicht alles Etwas Übung und Geduld braucht es, bis es Spaß macht: Fahrradnavigationsgeräte führen zuverlässig durchs Land – trotzdem wird die Wanderkarte nicht arbeitslos.
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as beim Autonavi recht ist, nämlich das automatische Berechnen einer Strecke von A nach B, versprechen inzwischen auch die Fahrradnavigationsgeräte. Allerdings erweist sich die sogenannte Routingfähigkeit bei der Outdoor-Navigation als wesentlich komplexer. Denn Radfahrerinnen und Radfahrer möchten nicht einfach auf der kürzesten oder schnellsten Strecke fahren, sondern eine schöne Tour erleben, möglichst flexibel und ganz nach den persönlichen Bedürfnissen unterwegs sein. So brauchen Rennradfahrer asphaltierte Strecken, die Mountainbiker gar nicht mögen. Viele Tourenradler wollen
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Steigungen vermeiden, die wiederum von sportlichen Radfahrern geliebt werden. Es geht in der Freizeit nicht darum, ein Ziel zu erreichen, sondern der Weg ist das eigentliche Ziel. Dazu muss ein Outdoor-Navigationsgerät neben dem kompletten Straßennetz auch noch alle Feld- und Waldwege enthalten, zusätzlich möglichst noch ausgeschilderte Radrouten und Tourenvorschläge. Für diese Anforderungen gibt es derzeit noch keine ausreichend präzisen, aktuellen, digitalen Karten. Die Wege sind zwar mehr oder weniger vollständig enthalten, deren Eigenschaften wie Oberflächenbeschaffenheit oder Be-
lastung durch Autoverkehr aber nur unzureichend. Sie können keiner offiziellen Quelle entnommen werden. Niemand kann professionell diese Wege ständig abfahren und dokumentieren. Ist man sich dieser Unzulänglichkeiten bewusst, sind die automatisch berechneten Ergebnisse der Outdoor-Geräte gar nicht so schlecht.
Sicherheit bei Regen Ein Navi für den Fahrradlenker muss wasserfest und stoßsicher sein. Das beherrschen beide getesten Kandidaten (s. Kasten S. 30) sehr gut. Längere Regen-
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fahrten sind kein Problem. Beide werden durch zwei wechselbare AA-Akkus, Mignon-Zellen, gespeist und halten mehr als acht Stunden durch â&#x20AC;&#x201C; das schafft kein Smartphone. FĂźr iPhone, Android-Handy & Co gibt es inzwischen aber ebenfalls interessante Navigations-Apps (s. Kasten S. 31). Die Outdoor-Navis besitzen ein transďŹ&#x201A;ektives Display, welches die Sonnenstrahlen zur brillanteren Darstellung nutzt. Wirklich gut ablesbar erscheinen aber auch sie meist nur in einem bestimmten Winkel zur Sonneneinstrahlung. Bei bedecktem Himmel empďŹ ehlt es sich, die leider sehr stromfressende Hintergrundbeleuchtung zuzuschalten. Beide Navis werden vorwiegend Ăźber ihren Bildschirm bedient. Diese Touchscreens funktionieren sogar bei Minustemperaturen, auch mit Handschuhen.
Position und HÜhenmessung Grundlegende Funktion ist die präzise Anzeige der eigenen Position. Damit haben GPS-Geräte der aktuellen Generation selbst im Wald keine Probleme mehr. Vorausgesetzt man gÜnnt ihnen beim Start der Tour ein paar Ruheminuten zur Positionserfassung. Der Streckenverlauf kann aufgezeichnet und fßr spätere Touren heruntergeladen werden. Auch die HÜhe zeigen beide Geräte relativ genau an. Ihre entscheidenden Unter-
Der Falk Lux leitet mit Abbiegehinweisen und Sprachausgabe. Auf dem HĂśhenproďŹ l kann man die eigene Position erkennen (li.) Garmin-typische Streckennavigation: Die lila Linie zeigt, wo es langgeht (re.).
schiede zeigen Falk und Garmin aber bei ihren Inhalts- und Bedienkonzepten.
Das Wesentliche beherrschen Auspacken, einschalten, Ziel eingeben und losfahren: Der vielleicht entscheidende Vorteil des Falk-Gerätes ist seine direkte Einsatzfähigkeit und die einfache Bedienung. Sie ist der von Autonavis sehr ähnlich. Im Gerät ist eine Deutschlandkarte vorinstalliert, die auch ADFC-Radrouten enthält. Nach Beherrschen von wenigen Tasten bewegen sich auch Erstnutzer nahezu intuitiv durch die Menßfßhrung und kÜnnen sich ihre ersten Strecken ausrechnen lassen.
Das Garmin-Gerät hingegen besitzt zwar eine grobe Basiskarte, zur Navigation sind aber zusätzliche, detailiertere Karten erforderlich. FĂźr den Outdoor-Bereich empďŹ ehlt Garmin hierfĂźr die â&#x20AC;&#x17E;Topo Deutschland-Karteâ&#x20AC;&#x153;. Sie schlägt mit etwa 200 Euro zusätzlich zu Buche. Es geht aber auch kostenlos â&#x20AC;&#x201C; mit den OpenStreetMap (OSM)-Karten aus dem Internet. Sie sind nach unserem Test insbesondere in Innenstädten sehr detailreich und aktuell. Beim Falk ist das Kartenangebot leider begrenzt und OSM-Karten sind auch nicht frei installierbar. Weltweite Karten bietet www.footmap.de. Nun ist der Zieleingabe-Knopf beim Garmin schnell gefunden, doch dann
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mmm$li\#gkWb_jW[jii_[][b$Z[ /FT SIND ES $ETAILS DIE DEN 5NTERSCHIED MACHEN -IT DEM ALL RIDE 1UALITiTSSIEGEL SORGT DER 63& F~R /RIENTIERUNG IM &AHRRADMARKT !USGESUCHTE UND NACH KLAREN +RITERIEN BEWERTETE 0RODUKTE UND 7ERKSTiTTEN ½NDEN 3IE AUF UNSERER 7EBSITE
bietet das Gerät 25 Kategorien unterschiedlicher Ziele an, von denen sich die meisten als POIs, das ist eine Sammlung vorinstallierter Einzelziele wie Sehenswürdigkeiten, Hotels, Restaurants, herausstellen. Dabei kann auch die GarminBedienung sehr schnell und einfach sein – vorausgesetzt man hat sie einmal in Ruhe zuhause durchgespielt. Andererseits zeigt auch der Falk Lux insgesamt elf verschiedene Möglichkeiten, ein Ziel einzugeben. Hinzu kommen Variationen wie „kurze“, „einfache“, „sportliche“ Strecke , dann wird man gefragt, ob man Straßenverkehr, Rad- oder Wanderwege, Gefälle, Tunnel oder Fähren verwenden oder vermeiden möchte. Auch mit dem Falk kann man sich stundenlang beschäftigen, um unterschiedliche Routenvarianten auszutesten. Aber man muss es nicht. Nachdem wir uns zahlreiche Strecken mit verschiedenen Varianten auf beiden Geräten ausrechnen ließen und diese dann auch abgefahren sind, erscheinen uns die automatisch berechneten Strecken auf dem Falk deutlich fahrradtauglicher als die Ergebnisse des Garmin.
Foto: Thomas Froitzheim
■ Service
Testgerät Falk Lux: Einfach zu bedienen und gut geeignet auch für Alltagswege und Fahrradtouren in der Stadt.
PC-Planung ist besser Wer bestimmte Strecken, zum Beispiel Radfernwege, regionale Radrouten oder feste Tourenvorschläge, nachfahren möchte, sollte diese am besten zuhause am PC planen und sich dann – teilweise auch mit Kartenhintergrund – per USB-
Rad-Navigation im fairkehr-Test Der fairkehr-Test vergleicht das Gerät Garmin Oregon (450 Euro, 349 Euro ohne Karte) mit dem Falk Ibex 30 (379 Euro mit Deutschlandkarte) und dem verbesserten, sportlich orientierten Falk Lux 30 (389 Euro) mit schnellerem Prozessor und längerer Akkulaufzeit. Garmin Oregon ist ein robustes Gerät mit schnellem, präzisem Empfang, guter Fahrradhalterung, vielfach kostenlosen Karten und zahlreichen, expeditionstauglichen Navigationsmöglichkeiten. Die Falk-Geräte sind einfacher zu bedienen und rechnen geeignetere Radstrecken aus. Tipp für die Navigation Wer seine eigene Tour präzise am PC plant, findet jeden Weg, metergenau, weltweit, ohne sich zu verfahren. Im Internet stehen immer mehr ausgearbeitete GPS-Touren zur Verfügung. Zudem können die Touren gespeichert, bearbeitet und auch anderen Nutzern zur Verfügung gestellt werden.
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Kabel auf das Gerät laden. Anzahl und Länge der ladbaren Touren sind praktisch unbegrenzt. Mit einem Mausklick kommt so beispielsweise der komplette Elberadweg aufs GPS-Gerät. Das geht mit spezieller Software wie dem kostenlosen Garmin BaseCamp, oder, noch komfortabler, mit MagicMaps (www.magicmaps.de, ab 49 Euro). Dieses Programm ermöglicht es, individuelle Strecken auf topographischen Karten am Bildschirm mit der Maus nachzuzeichnen. Für fortgeschrittene Nutzer empfiehlt sich eine Software wie QuoVadis (www.quovadis-gps.de, 149 Euro), mit der man unterschiedlichste Karten nutzen und zum Beispiel eingescannte Karten auf sein Gerät bringen kann.
Navi im ÖV-Verbund
Weil es doch nicht ganz so einfach ist, Radtouren ohne Anleitung mit GPS-Führung zu fahren, hat fairkehr-Autor Froitzheim ein ganzes Buch darüber geschrieben. Hier wird alle Technik ausführlich erklärt. Außerdem gibt das Buch einen Überblick über die aktuell am Markt befindlichen Geräte. Thomas Froitzheim: GPS für Biker, 240 Seiten, 250 Abb., Bruckmann Verlag 2011, 22,95 Euro.
Gut gefallen hat uns beim Falk die Möglichkeit, direkt zwei Alternativstrecken ausrechnen zu lassen. Ebenso bietet dieses Navi die Möglichkeit, Bushaltestellen und Bahnhöfe in die Streckenplanung mit einzubeziehen. Außerdem hat es einen kleinen Reiseführer von Deutschland an Bord, der zu Sehenswürdigkeiten führt und diese erklärt. Während das Garmin seine Benutzer hauptsächlich über die Wegeführung auf dem Display und maximal mit einigen Piepstönen leitet, bietet das Falk-Navi auch die Führung per Sprachausgabe an.
fairkehr 2/2012
Ob Reiseschutz, Rente oder Ökostrom – bei uns sind Sie immer gut aufgehoben.
Foto: Naviki
Wer ein iPhone oder ein Android-Mobiltelefon in Gebrauch hat, kann sich die Anschaffung eines Extra-Fahrradnavis womöglich sparen. Mit der kostenlosen App der Fahrradnavigation Naviki und einer regen- und stoßfesten Halterung für das Smartphone am Lenker hat man alles in einem Gerät. Noch dazu in einem, das man gut kennt. Naviki, ein Projekt der Fachhochschule Münster, bietet deutschlandweite Navigation auf fahrradfreundlichen Wegen. Extra
Karten braucht man nicht zu laden oder zu kaufen, denn als Grundlage für das Routing benutzt Naviki die OpenStreetMap (OSM) im Internet. Für diese offene Karte sammelt eine weltweite Gemeinschaft von Nutzern Daten über Straßen, Eisenbahnen, Flüsse, Wälder, Berge, Häuser und vieles mehr. „Der große Vorteil dieser freien Wiki-Weltkarte ist, dass die engagierte Community der Radfahrer immer detaillierte Informationen einspeist. Das könnte ein kommerzieller Anbieter von Karten niemals zusammentragen“, erklärt Naviki-Öffentlichkeitsarbeiter Achim Hennecke das Prinzip. „Die OSM wird ständig verbessert und findet bald jeden Schleichweg.“ Wer sich einmal Naviki runtergeladen hat, kann sich von jedem Punkt in Deutsch-
THOMAS FROITZHEIM
www.naviki.org
Wollen Sie mehr über die Leistungen der VCD Service GmbH erfahren? Dann nehmen Sie Kontakt mit uns auf – wir beraten Sie gerne individuell und kostenlos. Bestellen Sie jetzt unsere Informationsmappe mit allen Produkten: ■ Die ganze Palette Ich möchte Informationen zu einzelnen Produkten: ■ Auslandsreisekrankenversicherung ■ Reiserücktrittsversicherung (Jahrespolice) ■ Reiserücktrittsversicherung (Einzelreise) ■ Öko-Schutzbrief (Pannenhilfe) ■ Fahrraddiebstahlversicherung ■ Eco-Line Kfz-Versicherung ■ Rechtsschutzversicherung
Mehr Infos: www.fairkehr-magazin.de Mehr lernen: Der Autor bietet GPS-Schulungen für Einsteiger, Fortgeschrittene und Fachhändler. www.naviso.de
land aus jederzeit unterwegs Routen berechnen lassen. Wer zusätzlich im Internet auf naviki.org registriert ist, kann Wege aufzeichnen, auf dem eigenen Nutzerkonto speichern und die aufgezeichneten Wege wieder zum Routing verwenden. Sehr praktisch ist die kabellose Synchronisation zwischen Rechner und iPhone oder Android, wenn die Geräte online sind: Radfahrer stellen sich am PC Wunschrouten zusammen und rufen diese anschließend automatisch unter „Meine Wege“ mit der App ab. „Auch das Hinzufügen und Verschieben von Zielen ist mit Naviki ganz einfach“, sagt Achim Henneke. Eine maßgeschneiderte Radroute könne problemlos durch weitere frei wählbare Zwischenziele ergänzt werden. Will man auf der Sonntagstour zum Beispiel die Oma besuchen, ins Strandbad oder an der Eisdiele anhalten, gibt man dies vorher am PC ein. So berechnet Naviki auch einen Rundkurs und führt sicher wieder nach Hause – vorausgesetzt der Akku hält durch. Denn in diesem Punkt sind die Smartphones den Fahrradnavi-Geräten ganz eindeutig unterlegen. Externe Akkus oder Stromerzeuger über den Nabendynamo des Rades können aber weiterhelfen. Die Fahrradüberzeugungstäter am Labor für Software Engeneering in Münster wollen ihr ambitioniertes Projekt weiter ausbauen. Noch in diesem Frühjahr, verspricht Naviki-Mitarbeiter Hennecke, werde das Routing europaweit verfügbar sein. Weil Radfahrerinnen und Radfahrer unterschiedliche Ansprüche an die Wege haben, wird Naviki Routen dann in vier verschiedenen Kategorien planen können. Vor dem Routing kann unter den Vorgaben Alltagsverkehr, Tourismus/Freizeit, Rennrad oder Mountainbike ausgewählt werden.
Unser Beraterinnenteam legt besonderen Wert auf eine faire Beratung und einen erstklassigen Service – zuverlässig und unkompliziert.
■ Ökostrom ■ Biogas ■ Öko-Rente ■ Ökologische Fonds ■ Ökologische Beteiligungen ■ Vermögenswirksame Leistungen ■ Hausratversicherung ■ Unfallversicherung ■ Private Haftpflichtversicherung
Name, Vorname Straße, Hausnummer PLZ, Ort E-Mail Telefon 02/12
Die Alternative: iPhone-App
lassen sich Städte sehr gut entdecken – nicht nur auf Radtouren, sondern auch bei Alltagsfahrten. Trotz aller GPS-Führung wird die Papierkarte nicht arbeitslos. Sie ist nach wie vor ein wunderbares Planungsmedium am Schreibtisch und die Rettung beim Ausfall der Akkus unterwegs.
erreichbar von/bis
Coupon bitte ausschneiden und einsenden an: VCD Service GmbH, Niebuhrstraße 16 b, 53113 Bonn oder per Fax an 02 28/9 85 85-90
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ökologisch
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Diese erweist sich allerdings zuweilen als ungenau und ist nach unserer Meinung nicht entscheidend für den Navigationserfolg. Für Geocaching-Fans leisten beide Geräte gute Dienste, denn mit ihnen können die kompletten Schatzbeschreibungen aus dem Internet angezeigt werden. Radtouren mit GPS können richtig Spaß machen, wenn man sich einmal in die Navigationswelt eingearbeitet hat. Dann gibt es unterwegs keinen Orientierungsstress mehr. Die Geräte führen präzise auf mehr oder weniger gewünschten Strecken zum Ziel. Netter Nebeneffekt: Mit dem automatischen Routing
VCD Service GmbH
innovativ
UTA LINNERT
Das ganze Leben – ökologisch und fair
02 28/985 85 85 Rufen Sie uns an!
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Warum fliegt ein Heißluftballon?
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Warme Luft ist leichter als kalte. Genau wie ein abgebrochener Ast in einem See schwimmt, weil Holz leichter ist als Wasser, so „schwimmt“ ein mit heißer Luft gefüllter Ballon in der kühleren Außenluft. Zum Aufblasen eines Heißluftballons wird eine Flamme unter dem Ballon angezündet. Die erhitzte Luft steigt in die dünne Hülle und der Ballon bläht sich auf. Die heiße Luft sammelt sich und bekommt so viel Kraft, dass sie den Ballon samt Korb anhebt. Sandsäcke am Korb verhindern, dass der Ballon sofort losfliegt. Sobald die Passagiere die Sandsäcke abwerfen, steigt der Ballon in den Himmel. Zum Reisen brauchen die Ballonfahrer aber Wind. Ohne ihn würden sie einfach auf der Stelle schweben, statt durch die Luft zu fahren. Und wie kommen die Luftikusse wieder zurück zur Erde? Sie lassen heiße Luft aus dem Ballon entweichen. Dann wird der Ballon wieder schwerer und sinkt ganz sanft zu Boden.
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Kinder, ich fliege bestimmt bis zu den Wolken. Macht mit beim Rätsel! Viel Spaß wünscht Henry
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Welcher der folgenden Begriffe steckt nicht im Buchstabengitter auf dem Ballon? Feuer • Seil • Passagier • Korb • Luft • Kraft • Himmel • Erde
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Was braucht ein Ballonfahrer unbedingt? Regen, Sonne oder Wind? Außen an Henrys Korb hängen kleine Säcke. Weißt du, womit sie gefüllt sind?
TV-Serie – Pippi Langstrumpf, Folge 9 – 13: Pippilotta Viktualia erlebt zusammen mit ihren Freunden Tommy und Annika ein großes Abenteuer im Heißluftballon. Universum Film GmbH, DVD, 140 Minuten, 9,99 Euro Fantasyroman – Der goldene Kompass: Auf ihrer Abenteuerreise trifft die zwölfjährige Lyra den Ballonfahrer Lee Scoresby. Er bringt sie in den eisigen Norden, wo sie ihren Onkel und die verschwundenen Kinder finden will.
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Carlsen-Verlag, Taschenbuch, 448 Seiten, ab 12 Jahre, 8, 95 Euro Videospiel – Oscar, der Ballonfahrer: Oscars Ballon ist kaputt. Indem sie Rätsel lösen und Aufgaben meistern, können die Spieler alle Ersatzteile für die Reparatur beschaffen. Das Nintendo-DS-Spiel bietet eine schöne Grafik, Rätsel in drei Schwierigkeitsstufen und gesprochene Dialoge für Kinder, die noch nicht lesen können. Tivola Publishing GmbH, Nintendo DS-Spiel, ab ca. fünf Jahre, 26,99 Euro
Mitmachen und gewinnen Schreibe die Antworten auf eine Postkarte und schicke sie an: Redaktion fairkehr, Stichwort: Ballon, Niebuhrstraße 16 b, 53113 Bonn. Einsendeschluss ist der 11. Mai 2012. Wir verlosen je einmal das vorgestellte Spiel, die DVD und das Buch. Bitte Wunsch angeben. Gewinner des letzten Rätsels: Johanna Kumpfert aus Berlin, Marc Wenger aus Grünstadt und Hannah & Luisa Ziebolz aus Giesen/Ahrbergen. Die Lösungen findest du auf: www.fairkehr-magazin.de/Kinderseite
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Illustration: Michael Schober
Gucken, lesen, spielen
■ VCD aktiv
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VCD-Aktion „Grüner Frühling“
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Raus aus dem ADAC, rein in den Frühling mit dem VCD – und ab ins Grüne! Sich draußen bewegen macht besonders zu Fuß oder mit dem Fahrrad gute Laune. Unser spezielles Angebot für Frühlingswechsler: Mit dem Personen- und Fahrrad-Schutzbrief sind Sie ohne Auto gut unterwegs – der umfassende Service für alle, die klimaschonend mobil sind. Wechseln Sie im April 2012 für nur 34 Euro zum einzigen ökologischen Verkehrsclub: Sie erhalten die VCD-Mitgliedschaft inklusive Personen- und Fahrrad-Schutzbrief. www.vcd.org/wechseln.html
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Die Mitgliedschaft läuft ein Jahr und verlängert sich automatisch, wenn sie nicht acht Wochen vor Ablauf schriftlich gekündigt wird. Der Mitgliedsbeitrag ist steuerlich abzugsfähig.
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Wechseln Sie jetzt bis zum 30. April 2012 zum einzigen ökologischen Verkehrsclub. Unser spezielles Angebot für Frühlingswechsler: VCD-Mitgliedschaft plus Personen- und Fahrrad-Schutzbrief für nur 34 Euro.
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✓ Personen- und Fahrrad-Schutzbrief (Plus-Schutzbrief) ■ Bitte schicken Sie mir die erforderlichen Unterlagen.
25 Euro 9 Euro
■ Einzelmitgliedschaft (mind. 50 Euro) ■ Haushaltsmitgliedschaft (mind. 62,50 Euro) alle Personen im selben Haushalt (die weiteren Namen, Vornamen und Geburtsdaten bitte anheften!)
PLZ und Wohnort
Geburtsdatum
Im ersten Jahr zahle ich den von mir angegebenen Aktionsbetrag zzgl. der Kosten für den Schutzbrief (wird gesondert abgerechnet), danach den Beitrag der gewählten Mitgliedschaft (bitte unten auswählen):
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Straße und Hausnummer
Jahresbeitrag
■■ Euro ■■ Euro
Sämtliche persönliche Daten werden ausschließlich für Vereinszwecke elektronisch erfasst und zu vereinsbezogenen Informations- und Werbezwecken verarbeitet und genutzt. Eine Weitergabe an Dritte – mit Ausnahme an die VCD Service GmbH und die fairkehr GmbH – findet nicht statt. Verkehrsclub Deutschland e.V. · Rudi-Dutschke-Straße 9 · 10969 Berlin Fon 030/280351-0 · Fax 0 30/280351-10 · www.vcd.org · E-Mail: mail@vcd.org
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Beginn der Mitgliedschaft zum 1. April 2012:
Name und Vorname
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Foto: iStockphoto.com
■ Politik
Mitarbeiter mit Jobticket können auf dem Weg zur Arbeit und zuruÑ ck schon mal was wegschaffen – gut fuÑ rs Unternehmen.
Das Auto bekommt frei Spezielle Abos sollen Berufstätige dazu bringen, mit Bus und Bahn zur Arbeit zu fahren. Doch nicht alle Modelle motivieren wirklich zum Umstieg.
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bgelegene Gewerbegebiete, schlechte Anbindung mit Bus und Bahn, Gewohnheit und Bequemlichkeit: Gründe, mit dem Auto zur Arbeit zu fahren, gibt es viele. Laut Pendlerstatistik des Verbandes deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) nutzten 2008 rund 60 Prozent aller Berufstätigen das Auto und nur 13 Prozent den ÖPNV. Andererseits stieg zwischen 2000 und 2008 die Zahl der Bus- und Bahn-Pendler um rund 15 Prozent – und damit dreimal so stark wie die Zahl der Autofahrer. Für die Verkehrsunternehmen und -verbünde besteht also Potenzial, Berufstätige als Kunden zu gewinnen. Dafür sollen vor allem spezielle Jobtickets sorgen. Viele der rund 50 Verbünde, die im VDV organisiert sind, bieten ein solches Abo an, die Modelle unterscheiden sich
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allerdings im Detail. Üblich ist ein rabattiertes Abo, das Unternehmen für alle Beschäftigten für mindestens ein Jahr abnehmen müssen. Je mehr Mitarbeiter das in der Regel personengebundene Jobticket haben möchten, desto weniger muss jeder Einzelne zahlen. Häufig fördern die Arbeitgeber das Abo, sodass die Arbeitnehmer an ein günstiges ÖPNVDauerticket kommen. Oftmals können Jobticket-Inhaber wochentags ab 19 Uhr sowie an Wochenenden und Feiertagen Familie oder Freunde mitnehmen, ein zusätzlicher Anreiz. Beim Großraum-Verkehr-Hannover (GVH) heißt das Jobticket „FirmenAbo“, der GVH bietet es seit 20 Jahren an. Die Höhe des Rabatts hängt vom Standort des Unternehmens ab. Im Umland erhalten Unternehmen bis zu 75 Prozent Er-
mäßigung. „Dann rechnet sich ein »FirmenAbo« für Unternehmen und Belegschaft bereits, wenn etwa ein Drittel der Mitarbeiter es nutzt. In der Stadt lohnt es sich ab zwei Drittel der Beschäftigten“, erläutert GVH-Großkundenbetreuerin Violetta Schollmeyer. Wird die Mindestanzahl von 50 Mitarbeitern nicht erreicht, können sich Firmen zusammenschließen. Die einzelnen Mitarbeiter sparen mit dem „FirmenAbo“ laut Schollmeyer etwa 15 bis 20 Euro, rund 20 Prozent des Normalpreises. Die Angestellten der Stadt Hannover zahlen sogar 30 Euro weniger, weil ihre Arbeitgeberin etwas zuschießt. Die Verwaltung bezieht seit 1994 ein „FirmenAbo“ – „als Beitrag zur Umweltentlastung“, wie Sprecher Andreas Möser sagt. Sie finanziert die Kosten für den Zuschuss,
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Neue Kundschaft dank Jobticket Unternehmen haben viele gute Gründe, ihren Mitarbeitern ein Jobticket anzubieten: Sie lösen Parkplatzprobleme und tragen zum Umweltschutz sowie zur Mitarbeitermotivation bei, indem sie den Beschäftigten mit einem auch privat nutzbaren Abo einen – steuerfreien – Bonus gewähren. Wenn diese Argumente nicht reichen, können Unternehmen mit den Verkehrsverbünden auch mal eigene Regelungen treffen. Wie beispielsweise das Universitätsklinikum Aachen (UKA) mit dem Aachener Verkehrsverbund (AVV). Die 5 500 UKA-Angestellten können voraussichtlich ab der zweiten Jahreshälfte eine Abo-Monatskarte beziehen, die das Klinikum in limitierter Auflage anbietet und mit der Hälfte des monatlichen Beitrags unterstützt. Parkplatzgebühren für Pkw-Pendler sollen die Kosten für das sogenannte UKA-Ticket einspielen. Das Jobticket des AVV sieht normalerweise vor, dass Arbeitgeber das Abo für alle Mitarbeiter erwerben und nach dem Umlageverfahren an die Belegschaft weitergeben. Das hätte dem Klinikum Ausgaben in Höhe von etwa 1,5 Millionen Euro im Jahr beschert, die es durch den Verkauf an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vermutlich nicht wieder reinbekommen hätte. Die AVV hat ihr Angebot inzwischen nachgebessert, um auch für kleinere Unternehmen attraktiv zu sein. So können seit vergangenem Jahr Arbeitgeber mit mindestens 15 statt wie bisher 100 Beschäftigten ein Jobticket erwerben, größere Unternehmen erhalten je nach An-
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Der Mehraufwand für die Verkehrsverbünde lohnt sich grundsätzlich: Über die Jobtickets gewinnen sie oftmals neue Kunden. Die zusätzlichen Fahrgäste gleichen die fehlenden Einnahmen aus, die durch die Rabatte entstehen. Verkehrsexperte Armin Langweg plädiert allerdings dafür, das Jobticket noch attraktiver zu machen. Er hat ein Modell entwickelt, von dem alle Mitarbeiter profitieren (siehe Interview). Der VCD e.V. stellt allen Beschäftigten ebenfalls ein Jobticket zur Verfügung. Er fördert es bis zur sogenannten Sachbezugsgrenze von 44 Euro im Monat – dem Wert, den ein Arbeitgeber seinen Mitarbeitern als steuerfreien Vorteil überlassen kann. Mit dem Auto pendelt SEBASTIAN HOFF hier niemand.
zahl der Mitarbeiter zusätzliche Rabatte in Höhe von zwei bis sieben Prozent. 2011 verkaufte die AVV knapp 14 000 Jobtickets, ein Jahr zuvor waren es noch etwa 6000 weniger. Rund 11 000 Beschäftigte von etwa 250 Unternehmen nutzen mittlerweile das Jobticket des Nordhessischen Verkehrsverbundes. Die meisten arbeiten in Kassel, wo das Nahverkehrsangebot besser ist als im Umland. Um das Angebot zu verbessern, geht der NVV zum Teil direkt auf die Bedürfnisse der Unternehmen in der Region ein. Für die rund 5 700 Mitarbeiter der Medizintechnik-Firma B. Braun in Melsungen wurde unter anderem die Linienführung der Busverbindung geändert und eine Haltestelle auf dem Werksgelände eingerichtet.
Wie entgegnen Sie möglichen Bedenken gegen Ihr Modell? Viele Arbeitgeber sind womöglich nicht bereit, eine Regelung zu fördern, die für Arbeitnehmer auch in der Freizeit Vorteile bedeutet – was bei vielen Modellen zurzeit der Fall ist. Ich glaube aber, dass das Interesse sehr hoch ist, Angebote zu machen, von denen möglichst viele Mitarbeiter profitieren. Außerdem gibt es die Befürchtung, dass der ÖPNV weniger einnimmt. Mein Modell sieht vor, dass die Verbünde Mehrerlöse generieren. Denn die Arbeitgeber zahlen schließlich für die Tickets – und die Zahl der Bus- und Bahnkunden steigt. Mit dem Geld könnte das ÖPNV-Angebot punktuell nachgebessert werden. Schließlich darf es nicht auf Kosten anderer Nutzer gehen, wenn Berufstätige häufiger mit Bus und Bahn zur Arbeit fahren.
„Die Mehrheit braucht keine Flatrate" fairkehr: Herr Langweg, Sie plädieren für ein Umdenken beim Thema Jobticket. Was sind Ihre Kritikpunkte? Armin Langweg: Der Rabatt beträgt häufig nur fünf bis zehn Prozent und motiviert Autofahrer nicht zum Umsteigen. Andere Modelle sind so angelegt, dass das Unternehmen für alle Mitarbeiter ein Jobticket zu einem mittleren Festpreis abnehmen muss. Dann wird in der Belegschaft gefragt, wer Interesse an einem Ticket hat, ohne dass ein konkreter Preis genannt wird. Die meisten Modelle sind vor allem für Mitarbeiter attraktiv, die sehr häufig mit Bus und Bahn zur Arbeit fahren. Die Mehrheit aber braucht keine ÖPNV-Flatrate. Sie haben ein differenziertes Modell entwickelt. Was beinhaltet es? Mein Modell sieht im Wesentlichen drei Komponenten vor: Die Arbeitgeber entscheiden, ob sie bereit sind, allen Mitarbeitern eine Grundfinanzierung von monatlich etwa fünf Euro zu geben. Die Mitarbeiter können dann ein persönliches Abo kaufen, das 20 oder 25 Prozent günstiger ist als ein reguläres Abo, aber keine Mitnahme von anderen Personen beispielsweise am Wochenende vorsieht. Oder wenn sie lediglich Gelegenheitsnutzer sind, können sie für etwa acht Euro im Monat eine Art BahnCard 50 erwerben. Dafür erhalten sie jede Fahrkarte zur Arbeit zum halben Preis und können abends und am Wochenende öffentliche Verkehrsmittel kostenlos nutzen. Das ist für alle Mitarbeiter interessant, die häufig mit dem Rad zur Arbeit fahren oder am Wochenende das Auto stehen lassen wollen.
INTERVIEW: SEBASTIAN HOFF
Foto: Volker Stevens
indem sie freie Stellplätze auf städtischen Grundstücken vermietet. Rund 5 500 der 8 800 berechtigten Angestellten nutzen das „FirmenAbo“. Hinzu kommen weitere 500 in einzelnen städtischen Betrieben, die ein „SammelBestellerAbo“ haben. Hier kauft der Arbeitgeber nur so viele Abos, wie er an Mitarbeiter weitergeben kann. Der GVH-Rabatt an die Unternehmen beträgt in dem Fall sechs Prozent und steigt auf zwölf Prozent, wenn die Arbeitgeber das Abo mit zwölf Prozent bezuschussen.
Armin Langweg ist Verkehrsplaner bei der Stadt Aachen. Zuvor arbeitete er als Mobilitätsberater für die Industrie- und Handelskammer. Privat hat das langjährige VCD-Mitglied ein differenziertes Jobticket-Modell entwickelt.
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Illustration: Cornelia Harss
„Entweder es regnet oder die Schranke ist zu“: In ihrer Karikatur kritisiert Cornelia Harss, dass es in Bonn kaum Tunnel unter der Bahnstrecke hindurch gibt.
Künstlerin Cornelia Harss zeichnet politische Karikaturen für den VCD Bonn/Rhein-Sieg/Ahr.
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ir wollen auf der nächsten Jahreshauptversammlung feststellen, dass die Verkehrspolitik in Bonn total in die falsche Richtung läuft“, sagt VCD-Kreisvorsitzender Wolfgang Groß. „Da müsstest du dann Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch aufs Korn nehmen.“ Künstlerin Cornelia Harss nickt. „Die Stadt gibt in der Verkehrspolitik keine Richtung vor, es bleibt alles, wie es ist, und das ist Mist“, fährt Groß fort. „Der Nimptsch ist also jemand, der sich nicht festlegt“, stellt die Zeichnerin fest. „Der hat vier Arme – und jeder zeigt in eine andere Richtung.“ Der VCD-Kreisvorsitzende Wolfgang Groß und die Bonner Malerin und Karikaturistin Cornelia Harss sitzen in einem Bio-Restaurant in Bahnhofsnähe. Bei fair gehandeltem Kaffee besprechen sie, wen und was Harss in den nächsten Ausgaben der Bonner Umweltzeitung BUZ mit spitzem Stift vorführen soll. Die 54-Jährige zeichnet seit vergangenem Juni verkehrspolitische Comics für den Kreisverband Bonn/Rhein-Sieg/Ahr. Die Idee, die VCD-Seite der BUZ mit Karikaturen zu beleben, kam bei einer Weihnachtsfeier. VCD-Kreisvorstandsmitglied Alfred Kerger, selbst Künstler, brachte sofort den Namen Cornelia Harss ins Spiel. Er kann-
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te sie aus seiner sozialkritischen Künstlergruppe Klärwerk III, in der sich Harss seit zehn Jahren engagiert. Mit der Anfrage rannte Kerger bei der gelernten Theatermalerin offene Türen ein. Sie lebt ohne Auto und ärgert sich über vieles, was in Bonn falsch läuft. Das Zeichnen ist ein Ventil, über das sie ihren Ärger herauslassen kann – zum Beispiel über das lange Warten an geschlossenen Bahnschranken, weil die Stadt kaum Unterführungen baut. Cornelia Harss’ Bilder greifen die Themen auf, an denen der VCD-Kreisverband arbeitet, und spitzen sie zu. Ungefähre Ideen hat Wolfgang Groß für die nächsten BUZ-Ausgaben im Kopf: Kritik an Oberbürgermeister Nimptsch, an verspäteten Bussen und Bahnen und daran, dass Radfahrern und Fußgängern kaum Platz bleibt. Während der 60-jährige Eisenbahnexperte von der Bundesnetzagentur mit der Zeichnerin diskutiert, nehmen die Ideen Gestalt an. „Die unzuverlässigen Busverbindungen, dazu könntest du was in der überübernächsten Ausgabe zeich-
Ein eingespieltes Team Etwa drei Stunden braucht Cornelia Harss für eine Karikatur. Ihre Zeichnungen überraschen mit vielen, oft skurrilen Details. Die Entwürfe präsentiert Wolfgang Groß dem VCD-Kreisvorstand. Die Zeichnerin ändert anschließend hier und da ein Detail, grundsätzlichen Widerspruch hat es noch nie gegeben. Auch dem Publikum gefallen die Karikaturen. Wolfgang Groß bekommt immer wieder Rückmeldungen von Lesern, denen die VCD-Seite aufgefallen ist. Der Kreisvorsitzende selbst textet die Bildunterschriften. „Wir sind mittlerweile echt eingespielt, ne, Cornelia?“, sagt er. „Das will ich gar nicht mehr loslassen.“ KIRSTEN LANGE
Karikaturen: www.vcd.org/vorort/bonn/comic Zeichnerin: www.harss.de
Foto: Kirsten Lange
Der Ärger muss raus
nen.“ „Da habe ich schon mal ein Ölbild gemalt, mit einem Skelett an der Bushaltestelle,“ sagt Cornelia Harss und lächelt. „Der ÖPNV in Bonn ist schlecht und teuer“, sagt Wolfgang Groß mit Nachdruck. „Dabei will der Nimptsch Bonn als internationale UN-Stadt präsentieren. Ich schreib dir den Gedanken auf: Qualität ÖPNV versus Anspruch UN-Stadt.“
VCD-Kreisvorsitzender Wolfgang Groß und die Bonner Künstlerin besprechen die neueste Zeichnung.
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■ VCD aktiv
Gleich loslegen lohnt sich: Je mehr Mitglieder Sie werben, desto größer ist die Chance, eine der fünf exklusiven VCD-Fahrrad-Taschen von Ortlieb im Wert von je 109 Euro zu gewinnen. Für jedes neue Mitglied, das Sie vom VCD überzeugen, werfen wir ein Los mit Ihrem Namen in die Trommel, aus der wir am 31.12.2012 die glücklichen Gewinnerinnen und Gewinner ziehen. Wer bis zum Jahresende die meisten Menschen vom VCD überzeugt, bekommt unseren Hauptpreis: grüne Energie. 1500 Kilowattstunden von naturstrom (im Wert von rund 350 €). Ihre Chancen stehen gut: Im letzten Jahr hatte der Haupt gewinner zwei neue Mitglieder geworben. Insgesamt kamen durch unsere Aktion 50 neue Mitglieder zum VCD. In diesem Jahr wollen wir 100 neue Mitglieder mit Ihrer Hilfe gewinnen. Alle Infos unter www.vcd.org/mwm.html oder rufen Sie uns an: 0 30/28 0351-75. Oder schreiben Sie eine E-Mail an kommunikation@vcd.org
Ja, ich will ein neues VCD-Mitglied werben.
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Mitglieder werben Mitglieder
Meine Angaben
Name und Vorname
Straße und Hausnummer
PLZ und Wohnort
VCD-Mitgliedsnummer Neues VCD-Mitglied Jahresbeitrag Beginn der Mitgliedschaft zum 01. ■■ 2012: ■■ Euro ■ Einzelmitgliedschaft (mind. 50 Euro) ■■ Euro ■ Haushaltsmitgliedschaft (mind. 62,50 Euro) alle Personen im selben Haushalt (die weiteren Namen, Vornamen und Geburtsdaten bitte anheften!) ■ plus Kfz-Schutzbrief mit Öko-Bonus Euro 5 bereits ab 29 Euro im ersten Jahr. Bitte schicken Sie mir die erforderlichen Unterlagen Die Mitgliedschaft läuft ein Jahr und verlängert sich automatisch, wenn sie nicht acht Wochen vor Ablauf schriftlich gekündigt wird. Der Mitgliedsbeitrag ist steuerlich abzugsfähig.
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PLZ und Wohnort naturstrom wurde 1998 u. a. von Mitgliedern der Umweltverbände gegründet und hat keine Verflechtungen mit Kohle- oder Atomkonzernen. Das Unternehmen bezieht Strom für seine über 200000 Kunden vornehmlich aus dezentralen Erzeugungsanlagen in Deutschland. Um die Energiewende voranzutreiben, setzt naturstrom auf den Bau neuer Ökokraftwerke. Fast 200 solcher Anlagen sind mit seiner Unterstützung bereits ans Netz gegangen. naturstrom ist u.a. mit dem „Grünen Strom Label GOLD“ zertifiziert. Höchste Qualität und guten Service bestätigten zuletzt Stiftung Warentest (2/2012) und ÖKO-TEST (5/2011). Vorauszahlungen und Mindestvertragslaufzeiten gibt es bei naturstrom nicht.
Geburtsdatum Einzugsermächtigung Ich ermächtige den VCD e.V., den Rechnungsbetrag zu Lasten des folgenden Kontos einzuziehen:
Kontonummer Teilnahmebedingungen: Teilnehmen können alle VCD-Mitglieder ab 18 Jahre. Ausgeschlossen sind die hauptamtlichen Mitarbeiter/-innen sowie deren Angehörige. Die personenbezogenen Daten werden vertraulich behandelt und nicht an Dritte weitergegeben. Gewinne können nicht in bar ausgezahlt werden. Ausschließlich der Kauf von Einzel- und Haushaltsmitgliedschaften berechtigt zur Teilnahme. Der Gewinner des Hauptpreises erhält eine Gutschrift über 1500 kWh. Dazu muss er, wenn er es nicht schon ist, Kunde bei naturstrom werden, damit ihm die kWh gutgeschrieben werden können. Bei naturstrom gibt es keine Mindestvertragslaufzeiten. Der Gewinner kann monatlich kündigen, muss also nach Aufbrauchen der Gutschrift nicht Kunde bei naturstrom bleiben.
Bankleitzahl
Geldinstitut
Kontoinhaber/-in
Bitte senden Sie die ausgefüllte Beitrittserklärung per Post an: VCD, Verkehrsclub Deutschland e.V., Rudi-Dutschke-Straße 9, 10969 Berlin – oder per Fax an 030/280351-10. Weitere Informationen finden Sie unte www.vcd.org, E-Mail: mail@vcd.org
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Datum und Unterschrift
■ VCD aktiv
der Sie finden hier eine Auswahl adressen VCD-Termine. Weitere Kontakt und Termine gibt es bei Ihrem Landesverband.
Baden-Württemberg
Bremen
Tübinger Str. 15, 70178 Stuttgart, Tel. (07 11) 6 07 02 17, Fax 6 0702 18, www.vcd-bw.de, Aktuelles www.vcdblog.de, E-Mail-Rundbrief bestellen bei info@vcd-bw.de, LDK am 7.7., 10.30 h, Stuttgart, Treffpunkt Rotebühlbau, TO wie immer
Am Dobben 44, 28203 Bremen, Tel. (0421) 702191, Fax (0421) 790 0290, bremen@vcd.org, Bürozeiten Montag 16 – 18 h, telefonisch auch außerhalb dieser Zeiten, Aktiventreff im VCDBüro 3. Mo/Monat, 18 Uhr
RV Hall-Heilbronn-Hohenlohe: JHV am 13.6. um 19.30 h, VHS im Deutschhof, Kirchbrunnenstr. 12, Heilbronn. Es gilt die Muster-TO ohne Wahlen. Info bei Norbert Gut, Tel. (0 79 40) 2838, faustlederer@arcor.de KV Karlsruhe: Kronenstr. 9, Treff 1. Di/ Monat, 19.30 h, Stammtisch Mo 20 h, Tel. (07 21)38 0648 RV Rhein-Neckar: JHV am 8.5. um 19.30 h im ZuM, direkt am Hbf Heidelberg. Neue Adresse des RV: Zentrum für umweltbewusste Mobilität (ZuM), Kurfürsten-Anlage 62, 69115 Heidelberg, Tel. (0 62 21) 16 0893, rhein-neckar@ vcd.org KV Schwarzwald-Baar und Rottweil: JHV am 23.5. um 20 h in Deißlingen, Gasthof Bären (Ortsmitte). Es gilt die Muster-TO, außerdem TOP „Vereinigung der Kreisverbände“. Am 5.5. von 10 –13 h im Eisenbahnmuseum Trossingen/Stadt: Eisenbahnen in der Region – gestern, heute, morgen. Vorträge und Diskussionen. Anmeldung Tel. (077 21) 5 13 05 KV Tübingen: JMV am 24.4. um 19.30 h im Umweltzentrum, Kronenstr. 4, Tübingen, tuebingen@vcd-bw.de
(Sachsen, Thüringen und SachsenAnhalt), Grünewaldstr. 19, 04103 Leipzig, Tel. (03 41) 2155535, (Mo 16–19 h und Do 10 –12 h), E-Mail: elbe-saale@ vcd.org, Internet: www.vcd.org/ elbe-saale, Redaktion „Neue Wege“: Jens Schneider, elsa-medien@vcd.org Dessau: „Dessau natürlich mobil“, 1. Mi/ Monat, 20 h im Biergarten Rieckchen, Scheplake 10, Dessau-Roßlau, Kontakt: Kathrin Werner, dessau@vcd. org, Tel. (0340)8 5917 11 Dresden: Treff 2. Mi/Monat, 18.30 h im Umweltzentrum, Schützengasse 18, Kontakt: Karsten Imbrock, dresden@ vcd.org, Tel. (0351) 42185 28 Erfurt: Treff 2. Mi/Monat, 20 h im „Andreas Kavalier“, Andreasstr. 45, Kontakt: Andreas Grimm, erfurt@vcd.org, Tel. (0361)5 11 33 30 Gera: Treff 1. Mi/Monat, 20 h im „Downtown“, F.-Engels-Straße 1, Kontakt: Jens Schneider, gera@vcd.org, neu: Tel. (0365) 8 002379 Leipzig:„forum urban mobil“ letzter Mi/Monat, 18.30 h im VCD-Büro, Grünewaldstr. 19, Kontakt: Kerstin Dittrich, leipzig@vcd.org, Tel. (0341) 2 602060
Bayern
Hessen
Hessestr. 4, 90443 Nürnberg, Tel. (09 11) 47 17 43, landesbuero@ vcd-bayern.de, www. vcd-bayern.de KV Bamberg: Treff 1. Mo/Monat, 19 h, Carithek, Ob. Königstr. 4a KG Coburg: Treff am 8.5 und 3.7., 20 h, Münchner Hofbräu, Kl. Johannisg. 4, Coburg OG Erlangen: Stammtisch 4. Mo/Monat um 19 h im Roemming, Apfelstr. 2 KV Freising/Erding/Dachau: Treff 3. Di/ Monat, 20 h, im EtCetera in der Oberen Hauptstr. 54 in Freising. OG Gauting: Themenabend am 14.5., 19.30 h im Öko & Fair Cafe KG Kronach/Kulmbach/Lichtenfels: Treff 1. Mi/Monat, 19.45 h, Alte Feuerwache in Kulmbach KV Landshut/Dingolfing-Landau: fairkehr-Stammtisch am 20.4., 19.30h, Postbräu, Bruckstr.7, Dingolfing KV München: JHV am 24.5 um 19 h, EineWeltHaus, Schwanthalerstr. 80 RGB KV Passau/Freyung-Grafenau: JHV 2012 mit Vorstandswahlen am 19.4. um 20 h im Apfelkoch, Innstr. 82, Passau
Brandenburg Lindenstr. 34, Haus der Natur, 14467 Potsdam, Tel. (03 31) 2 01 55-60, Fax -66, info@vcd-brandenburg.de, www.vcd-brandenburg.de KG Oberhavel: zu erreichen über das Landesbüro
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Elbe-Saale
Umwelthaus Kassel, Wilhelmsstr. 2, 34117 Kassel, Tel. (0561) 1083 10, hessen@vcd.org, www.vcd.org/hessen, Bürozeiten: Mo, Mi, Do 8.30–11 h sowie Mo 15–17.30 h, VCD-Fahrgastberatung: Tel. (06031) 61464, fahrgastberatung-hessen@vcd.org KV Gießen: JMV am 17.4. um 20 h, Kongresshalle Gießen, Winchester-Zimmer. Es gilt die Muster-TO KV Kassel: Treff 1. und 3. Mi/Monat um 19 h, AK Öffentlicher Verkehr letzter Mi/Monat 19.30 h im Landesbüro KV Marburg/Biedenkopf: JHV am 19.4. um 19.30 h, BUND-Geschäftsstelle, Krummbogen 2, Marburg RG Rhein-Main: Treff 2. Mi oder Do/ Monat, 19 h an wechselnden Orten. Siehe <kalender.vcd-rhein-main.de> Uhlandstr. 50 HH, 60314 Frankfurt, Tel. (0151)26846475 KV Wetterau/Vogelsberg: Treff 1. Do/ Monat um 19 h, gerade Monate in Nidda, Gaststätte Traube, ungerade Monate in Friedberg, Gaststätte Röder. Info: Tel. (06043)400691
Niedersachsen Alleestr. 1, 30167 Hannover, Tel. (05 11) 7000522, Fax 7000520, nds@vcd.org, www.vcd.org/nds, Arbeitsgruppe VCD im VBN: E-Mail: Jankowski-Wilfried@ t-online.de JHV am 21.4., 10.30–16.30 h in 21709 Himmelpforten bei Stade. Am Vor-
abend Veranstaltung zum Thema „Küstenautobahn A 20“. Infos im Landesbüro KV Braunschweig: Treff 1. Mi/Monat 19.30 h im Umweltzentrum, Ferdinandstr. 7, Braunschweig KV Emsland: Treff 2. Do/Monat. Info unter (05931)3130 KV Göttingen/Northeim: Aktiventreff 2. Di/Monat 19 h im GUNZ, Geiststr. 2, Göttingen KV Region Hannover: Infostand „Ferien 2012 – Mit dem Klima (freundlich) auf Reisen“ am Autofreien Sonntag in Hannover, am 20.5., 11–18 h. Neu: VCD Region Hannover auf facebook! RV Elbe-Heide: Treff: 2. Do/Monat, 19.30 h, Heinrich-Böll-Haus, Katzenstr. 2, Lüneburg KV Oldenburg: Treff 1. Di/Monat um 20 h im Umwelthaus, Peterstr. 3 in Oldenburg KV Wolfenbüttel: Treff jeden 2. Do/ Monat um 19.30 h im Z/U/M/ (Zentrum für Umwelt und Mobilität e.V.), Stadtmarkt 11, Wolfenbüttel KV Wolfsburg: Treff 2. Mi/Monat um 19 h im Naturschutz-Zentrum Lönsstr. 5a, Wolfsburg
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Nordost Yorckstr. 48, 10965 Berlin, Tel. (030) 4463664, Fax 44637 03, info@ vcd-nordost.de, www.vcd-nordost.de, Bürozeiten: Mi 14 –17 h, Mittwochsrunde: Aktiventreff 3. Mi/Monat um 18.30 h in der VCD-Geschäftsstelle, RG Stralsund trifft sich mtl. bei A. Werner, Mönchg. 12, 18439 Stralsund, Termine: stralsund@vcd-nordost.de, Tel. (03831)309396 RG Stralsund: JMV am 2.6. um 13 Uhr, VBB, Hardenbergpl. 2, 10623 Berlin, es gilt Muster-TO plus TOP zur Anerkennung der Regionalgruppe
Nordrhein-Westfalen Grupellostr. 3, 40210 Düsseldorf, Tel. (0211) 1649497, Fax 164 9498, info@vcd-nrw.de, www.vcd-nrw.de LDK am 25.8. in Köln. Vorläufig gilt die Muster-TO. Die Veranstaltung ist mitgliederöffentlich. Weiteres in Kürze unter www.vcd-nrw.de KV Aachen-Düren: JMV am 18.4., 19 h im Welthaus. Es gilt die Muster-TO ohne TOP 9 KV Bonn/Rhein-Sieg/Ahr:Treff 2. Di/ Monat, 19.30 h, PAUKE, Endenicher Str. 43; Büro: Ökozentrum, Hatschiergasse
2–4, 53111 Bonn (neue Bürozeiten: Mo bis Fr 11.30 bis 15.30 h), Tel. (0228) 692220, Fax: 9768615, E-Mail: bonn@ vcd.org KV Dortmund-Unna: 1. Do/Monat um 19.30 h Treff mit ProBahn, 2. Do/Monat um 20 h VCD-Aktiventreff im VCD-Büro, Eisenmarkt 1, Dortmund KV Düsseldorf: Treff 2. Do/Monat, 19.30 h, Grupellostr. 3. KV Essen: Aktiventreff 2. Mo/Monat, 19 h im Verkehrs-und Umweltzentrum, Kopstadtplatz 12, Essen, Tel. (0201) 231707 KV Köln und Umgebung: Vorstand, AK ÖPNV, AK Radverkehr je monatlich. Melchiorstr. 3, 50670 Köln (in der Alten Feuerwache), Tel. (0221)7393933 KV Mönchengladbach/Grenzland: Treff am 4. Mi/Monat um 19.30 h, Krefelder Hof, MG (Nähe Hbf) KV Ostwestfalen-Lippe: Tel. (0521) 63961, www.vcd.org/owl KV Siegen-Wittgenstein + Olpe: JHV am 10.5., 19 h, Krokusweg 1, 57223 Kreuztal, es gilt die Muster-TO
Rheinland-Pfalz Eltzerhofstraße 10, 56068 Koblenz, Geschäftszeiten: Di und Fr 9 – 12 h, Tel. (0261) 973538 40, Fax 9 14 44 59, rlp@vcd.org, www.vcd.org/rlp JHV am 28.4., 11.30 h im Best Western Bellevue Rheinhotel, Rheinallee 41, Boppard. Es gilt die Muster-TO KV Mittelrhein: JHV am 5.5. um 11 h im KUB.A, Eltzerhofstr. 10. Standard-TO (ohne Haushaltsplan) KV Rhein-Lahn-Westerwald: JHV am 17.4., 19.30 h im Gasthaus Hergenhahn, Bahnhofstr. 30, Balduinstein. Es gilt die Muster-TO KV Rheinhessen: JHV am 5.5. um 12 h im Winzerkeller Ingelheim, Binger Str. 16, Treff jeden 3. Do um 18.30 h im UI Mainz, Dominikanerstr. 2 KV Trier-Saarburg: Treff jeden 1. Di/ Monat um 20 h, Gaststätte Weinhexe, Saarstr. 18, Trier
Saarland Haus der Umwelt, Evangelische-KirchStr. 8, 66111 Saarbrücken, saarland@vcd.org, Termine siehe www.vcd.org/saarland Muster Tagesordnung (TO): 1. Begrüßung und Feststellung der Be schluss fähigkeit; 2. Wahl der Versammlungs leitung und Protokollführung; 3. Genehmigung des letzten Protokolls; 4. Bericht des Vorstandes, des/r SchatzmeisterIn und der KassenprüferInnen; 5. Aussprache zu TOP 4 und Entlastung des Vorstandes; 6. Vorstandswahlen*; 7. Wahl der KassenprüferInnen*; 8. Wahl der Delegierten und Ersatzdelegierten für Landesund/oder Bundesdelegiertenversammlung*; 9. Satzungsänderungen von §§ 1– 13**; 10. Verabschiedung des Haushaltsplans; 11. Anträge; 12. Verschiedenes. * Einzelne Tagesordnungspunkte können bei der Versammlung entfallen oder sind nicht in jedem Bundesland zutreffend ** Die Unterlagen zur Versammlung können ggf. angefordert werden. Abkürzungen: JHV – Jahreshauptversammlung JMV – Jahresmitgliederversammlung LDK – Landesdelegiertenkonferenz MV – Mitgliederversammlung
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Radfahren verbindet Ausgezeichnet: Vom Münsterland bis an die Oder führt der Radweg D-Route 3 einmal quer durch Deutschland.
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s ist ein gigantisches Gefühl, nach einer mehrtägigen Radtour durchs Brandenburger Tor in die Mitte der deutschen Hauptstadt zu fahren. Einfach mal machen!“, ruft Ulrich Syberg vom Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC) den Zuhörern zu. Ob er auf dem Weg dorthin schon die Höhen des Harzes bezwungen, die Auen der Mittleren Elbe durchfahren oder die Havelseen umrundet hatte? Diese Landschaften sind Teile der D-Route 3, die auf der Internationa-
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len Tourismusbörse ITB in Berlin vom amtierenden Bundesvorsitzenden des ADFC den Premium-Status als ADFC-Qualitätsradroute verliehen bekommen hat. Gleich zwei Staatssekretäre sind zugegen, um mit dem Deutschen Tourismusverband (DTV) die Preisverleihung zu feiern. Der Initiative des DTV ist es zu verdanken, dass das Pilotprojekt D-Route 3 realisiert wurde. Jan Mücke, Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium, einer der Projektförderer, lobt die opti-
mierte Streckenführung, den hohen Wiedererkennungswert und die gute Beschilderung. Denn weite Teile dieser Strecke laufen auf dem bereits vorhandenen Europa-Radweg R1 von Boulogne-surMer in Frankreich bis St. Petersburg in Russland. Ernst Burgbacher, Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium und, wie er sagt, selbst passionierter Radfahrer, findet, dass dieser neue Premiumradweg dazu geeignet sei, den Fahrradtourismus als Motor der Wirtschaft in
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Foto: DTV
Mit Schwung bergauf: Im Harz wirds hĂźgelig. Sportliche Radler kommen hier auf ihre Kosten.
Deutschland nach vorn zu bringen. Sein Haus ist zweiter UnterstĂźtzer des Projektes. Die D-Route 3 verbinde â&#x20AC;&#x17E;viele sehr schĂśne und abwechslungsreiche Naturlandschaften auf ihrem Wegâ&#x20AC;&#x153;, sagt er. Die 960 Kilometer lange D-Route 3 fĂźhrt einmal quer durch Deutschland. Von der deutsch-holländischen bis zur deutsch-polnischen Grenze nimmt sie von West nach Ost viele Landschaftstypen unter die Räder. Gleich zu Anfang verläuft sie durchs Zwillbrocker Venn, eines der grĂśĂ&#x;ten Vogelschutzgebiete Deutschlands, in denen Flamingos ihr nĂśrdlichstes Brutgebiet Europas haben. Auf den typischen MĂźnsterländer Radwegen, den â&#x20AC;&#x17E;Pättkesâ&#x20AC;&#x153;, radeln die Fahrerinnen und Fahrer vorbei an GutshĂśfen und WasserschlĂśssern bis ins Herz der Fahrradstadt MĂźnster. Weiter gehts durch die sanften HĂźgel des Teutoburger Waldes, durch die Fachwerkstadt HĂśxter ins Weserbergland bis in den Harz. Dort stellt die StreckenfĂźhrung schon etwas grĂśĂ&#x;ere AnsprĂźche an die Kondition der Radtouristen als in der flachen Parklandschaft des MĂźnsterlandes.
Einheitliche Wegweiser Die Interessen und die Planungshoheit von fĂźnf Bundesländern entlang der Strecke â&#x20AC;&#x201C; Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Sachsen-Anhalt, Brandenburg und Berlin â&#x20AC;&#x201C; musste der DTV unter einen Hut bringen. â&#x20AC;&#x17E;Die Kooperation aller Partner in den Regionen ist unser Hauptthemaâ&#x20AC;&#x153;, sagt Werner SchlĂśsser, Vizepräsident des DTV auf der Reisemesse ITB, wo die ganze Welt um die Gunst der Touristen wirbt. Sein Verband hat es geschafft, mit allen Partnern vor Ort Standards und Strukturen fĂźr beispielhaften Fahrradtourismus in Deutschland zu entwickeln. Die D-Route 3 bietet mittlerweile ein nahezu lĂźckenloses Angebot an Bett + Bike-UnterkĂźnften, sie kooperiert mit Gastronomiebetrieben und hat eine einheitliche Beschilderung, auf die sich die
fairkehr 2/2012
Radfahrer auf jedem Routenabschnitt verlassen kĂśnnen. Auch aus Berlin heraus finden sie den Weg zu den HĂźgeln der Märkischen Schweiz, bis sie auf der DRoute 3 zum Ausklang durch das Oderbruch bis an die polnische Grenze rollen. â&#x20AC;&#x17E;Die D-Route 3 verläuft meist sehr naturnah auf separaten Wegenâ&#x20AC;&#x153;, sagt Judith Schelkle, Projektreferentin des Projektes beim DTV. Die meisten Forst- und Waldwege sind befestigt, viele sind asphaltiert, aber längst nicht alle. Das kĂśnnte einer der GrĂźnde sein, warum der ADFC die Route zwar als PremiumRadroute auszeichnet, ihr aber zunächst nur drei von fĂźnf mĂśglichen Sternen verleiht. Wie gute Radwanderwege aussehen sollen, darĂźber gehen die Meinungen allerdings auseinander. Ob glatte, asphaltierte Wege Radfahrer glĂźcklich machen oder ob es auch mal ein StĂźck Ăźber holprige Waldwege gehen darf, ist ein Thema, das kontrovers diskutiert wird (siehe unseren Beitrag Seite 48).
Das Radnetz Deutschland â&#x20AC;&#x17E;Jede einzelne Erfahrung, die wir mit dem Pilotprojekt D-Route 3 gemacht haben, bringt uns unserem Ziel, Deutschland fahrradtouristisch einheitlich zu vernetzen, näherâ&#x20AC;&#x153;, sagt DTV-Referentin Judith Schelkle. Die D-Route 3 war ein Projekt des Nationalen Radverkehrsplans der Bundesregierung. Dieser hatte als eines seiner Ziele formuliert, durch insgesamt zwĂślf D-Routen 11700 Kilometer Radwege in Deutschland miteinander zu verbinden. Wenn die Finanzierung durch die beiden Bundesministerien mit Ende dieses D-Route 3-Projektes im Juni 2012 ausläuft, mĂźssten die Länder, Landkreise und Tourismusregionen selbst die Initiative fĂźr das Radnetz Deutschland ergreifen. Denn wie sagt es Freizeitradler und Staatssekretär Burgbacher in seiner Laudatio so schĂśn: â&#x20AC;&#x17E;FrĂźher flogen die Deutschen in den SĂźden, und es kam darauf an, wer nach dem Urlaub die stärkste Bräune hatte. Heute bleiben sie im Land, freuen sich Ăźber radfreundliche Temperaturen und vergleichen, wer die meisten Kilometer gefahren ist.â&#x20AC;&#x153; UTA LINNERT
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■ Reise
Deutschlands Vielfalt erfahren
Foto: DTV
Foto: Presseamt Münster/Angelika Klauser
Die D-Route 3 führt auf 960 Kilometern von der niederländischen Grenze durch alte Kulturlandschaften, schmucke Dörfer und Städte in die Hauptstadt Berlin und weiter bis zur polnischen Grenze.
Münsterland Auf diesem Teilstück der D-Route 3 lernen Radfahrer die weitläufige Münsterländer Parklandschaft kennen. Sie starten ihre Fahrt im Natur- und Vogelschutzgebiet Zwillbrocker Venn, radeln durch Moore und Heide, besichtigen die Burg Hülshoff oder statten der Fahrradmetropole Münster einen Besuch ab. Pilger treffen sich in Telgte, Reiter machen Station in Warendorf, der Stadt der Pferdezucht.
90 km
Weserbergland In einer typischen Mittelgebirgslandschaft erwarten die Tourenradler idyllische Täler, durch die kleine Flüsse und Bäche rauschen. Einige Steigungen machen die Strecke anspruchsvoller. Ein Stück der Route läuft auf dem Weser-Radweg durch Ortschaften mit malerischen Fachwerk- oder prunkvollen Renaissance-Bauten.
M NSTERLAND
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TEUTOBURGER WALD
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Detmold Coesfeld
61 km
65 km
Vreden M nster
Warendorf G tersloh
Nordrhein-Westfalen
80 km
OSTWESTFALEN
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WESERBERGLAND HARZ
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HornBad Meinberg
Einbeck 52 km
Niedersachsen
45 km
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Foto: Stefan Schwenke
Teutoburger Wald Die ersten
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Hügel auf dem Weg nach Osten erradeln die D 3-Tourenfahrerinnen und -fahrer in den Wäldern des Teutoburger Waldes. Das Hermannsdenkmal mahnt an Frieden und bietet beste Fernsicht ins Münsterland oder über die Stadt Detmold. Für eine längere Verschnaufpause bietet sich das Westfälische Freilichtmuseum an, mit 100 Gebäuden das größte seiner Art in Deutschland.
Anreise Bahnhöfe mit IC-Anbindung: Münster, Gütersloh, Lutherstadt Wittenberg, Potsdam, Berlin. Annähernd parallel zur D-Route 3 verlaufen verschiedene Regionalstrecken der DB oder private Bahnlinien, die regelmäßig bedient werden, sodass auch Streckenabschnitte mit Steigungen per Bahn überbrückt werden können. Auskunft zu Reiseverbindungen mit Fahrradmitnahme beim ReiseService der Deutschen Bahn AG, Tel.: (0 1805) 99 6633 oder unter www.bahn.de/bahnundbike
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Blanke 52 km
Hauptstadtregion
Foto: Uta Linnert · Infografik: Marc Venner
Vorbei an den Havelseen geht es auf flacher Strecke nach Potsdam, wo viel Sehenswertes aus dem UNESCO-Welterbeprogramm auf die Radler wartet. Über die Glienicker Brücke, auf der zu Zeiten des kalten Krieges der Agentenaustausch zwischen der DDR und der BRD stattfand, erreicht die D-Route 3 die Hauptstadt Berlin.
schaft im Osten Berlins bleibt die Route entspannend flach bis zum Fuß der Märkischen Schweiz. In dieser abwechslungsreichen Hügelund Bergregion müssen die Tourenradler etwas kräftiger in die Pedale treten. Zum Ausklang geht es durch das Oderbruch zur deutsch-polnischen Grenze nach Küstrin-Kiez.
Foto: visitberlin.de
Foto: DTV
Seenland Oder-Spree Entlang der Seenland-
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Harz Der Nordrand des Harzes wartet mit einigen Steigungen auf. Glatt asphaltierte Wege sind hier selten, störender Autoverkehr ist es allerdings auch. Zwischen den ruhigen Waldstrecken liegen kleine Fachwerkstädtchen mit hübschen Plätzen für die Radlerpausen. Von Wernigerode aus fährt die Harzer Schmalspurbahn auf den Brocken, den mit 1141 Metern höchsten Berg im Norden Deutschlands.
Polen
91 km
Berlin
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28 km
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Potsdam Berlin
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53 km
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103 km
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Sachsen
Foto: Yvonne Tenschert, Stiftung Bauhaus Dessau
Sachsen-Anhalt
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Ballenstedt
fairkehr 2/2012
Fläming Im Naturpark
60 km
BIOSPH RENRESERVAT MITTELELBE Quedlinburg
Brandenburg
Mittelelbe Auf diesem Teilstück
trifft die D-Route 3 auf den Elberadweg, durchquert das Biosphärenreservat Mittelelbe und das Gartenreich Dessau-Wörlitz. Drei UNESCO-Welterbestätten liegen auf diesem Abschnitt. Am Weg liegt auch das Dessauer Bauhaus. Die Ausstellung der Stiftung gibt Einblicke in die Geburtsstunde der modernen Architektur. Weiter führt der Weg durch Lutherstadt Wittenberg, Schauplatz der Reformation.
Foto: TVF/Christiane Wittig
MAGDEBURGER B RDE
Elbe
108 km
Hoher Fläming finden die Tourenradler Ruhe und Natur. Ohne allzu große Steigungen geht die Route im steten Wechsel durch dichte Laubund Kiefernwälder, Äcker und Wiesen, entlang klarer Bäche und durch versteckte Dörfer.
Routenplanung • bikeline-Sonderdruck „D-Route 3“, 1:75.000, exklusiv beim DTV, www.deutschertourismusverband.de • bikeline-Führer R1, Esterbauer-Verlag • www.radnetz-deutschland.de • www.r1-radweginfo.de (Etappenkalkulator) • www.bettundbike.de und als Online-Blätterbuch unter www.radnetz-deutschland.de/drouten/d-route-3/uebernachten.html abrufbar. • Pilotprojekt D-Route 3, c/o SimpleThings, Münsterstraße 1, 53111 Bonn
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■ Reise
Foto: DTV
Ob Radfahren über asphaltierte Wege oder auf Waldwegen mehr Spaß macht, ist Geschmackssache.
Alles Asphalt oder was? Über die optimale Beschaffenheit von Radfernwegen lässt sich trefflich streiten. Ein Beitrag zur Klärung.
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omogene Teerdecken“, „glattgebügelte Komfortpisten“, „ZweiradAutobahnen“, „hochgeschraubte Hardware-Standards“. Mit diesen Etikettierungen schmückte Gerhard Fitzthum seinen Artikel über Radfernwege, der unter dem Titel „Zu viel des Guten“ in der fairkehr 3/2011 erschien. Darin beklagte der Autor, dass bei der Zertifizierung von touristischen Radwegen der Asphalt als Oberfläche das Nonplusultra sei, um
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viele Sterne zu bekommen, müsste man „die Asphaltmaschine auffahren lassen“. Er plädierte stattdessen für „bescheidenere Wege“ mit sogenannter „wassergebundener Decke“. Regionen, die die Reize ihrer Landschaft in einem umfassenden Sinne erlebbar machen wollen, sollten sich fragen, ob es nicht gute Gründe gebe, es hier und da bei einer naturnäheren Ausbauform zu belassen. Der Beitrag hat in der Radfahrszene viel Wir-
bel verursacht und zahlreiche Leserbriefe provoziert. Doris Neuschäfer, im VCD-Bundesvorstand für den Fahrradverkehr zuständig, spricht sich für eine differenzierte Betrachtung aus: „Mit welchem Belag ein Radweg ausgestattet werden sollte, muss jeweils im Einzelfall entschieden werden. Hier gibt es kein grundsätzliches Für oder Wider zum Asphalt oder zur wassergebundenen Decke.“ Grundsätzlich teilt sie aber die Bewertung des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC), dass eine Schwarzdecke in der Regel einen besseren Fahrkomfort gewährleiste. Alles Asphalt oder was? Der ADFC ein Asphaltfetischist? Wolfgang Richter, Tourismusreferent beim ADFC, findet die Alternative zwischen Asphaltdecke oder wassergebundener Decke in die Irre führend: „Nicht das Material ist vorrangig. Wir fordern nur eine glatte, ebene Oberfläche. Es kommt auf deren Zustand an.“ Eine gepflegte wassergebundene Decke könne von der Oberflächenqualität sogar besser sein und bewertet werden als eine Asphaltdecke. Aber: Laut Handbuch der Zertifizierung für ADFC-Qualitätsradrouten, Kriterium 4.4. Oberfläche, „bilden glatte, allwettertaugliche Oberflächen das Optimum“, also gut angelegte Asphaltdecken oder glatte Betonwege. Sie können mit zwei Punkten den Höchstwert erhalten. Dagegen haben wassergebundene Decken „auch bei bester Ausführung und Pflege den Nachteil, dass sie nicht allwettertauglich sind.“ Sie erhalten demnach maximal 1,5 Punkte. Alles nur Kleinkrämerei? „Es geht doch um die Gewichtung“, erklärt Wolfgang Richter vom ADFC. Er verweist darauf, dass die Oberfläche bei der Gesamtbewertung einer Route nur 15 Prozent ausmacht. Entscheidend sei das Gesamtpaket, zu dem weitere Kriterien wie Sicherheit (20 Prozent), Befahrbarkeit, Wegweisung, touristische Infrastruktur (je 15 Prozent) gehörten.
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Es ist nicht alles öko, was öko aussieht Deutschlandweit gibt es etwa 230 Radfernwege, die mehr als 100 Kilometer lang sind. 55 hat der ADFC erfasst und mit einem Testverfahren – aus Sicht der Radtouristen – bewertet. 23 Routen wurden mit dem Sterne-Gütesiegel zertifiziert, zusätzlich sechs in Österreich. Spitzenreiter mit jeweils fünf Sternen sind der Maintalradweg und der Radweg Liebliches Taubertal sowie der Neusiedler-See-Radweg in Österreich. Bernd Sievers, Referent für Radverkehr im Ministerium für Energie, Infrastruktur und Landesentwicklung in Mecklenburg-Vorpommern, wollte es genau wissen und ließ eine Forschungsstudie „Versiegelungswirkung von Radwegen“ anfertigen. Verschiedene Belagsarten wurden auf verschiedenen Bodenarten untersucht. „Wir kamen zu dem Ergebnis, dass die wassergebundene Decke, die immer von den Umweltbehörden und Umweltverbänden gefordert wird, nicht unbedingt ökologisch ist“, resümiert Sievers. Sie sei teilweise sogar schädlicher, weil sie „in hohem Maß verdichtet“ werden muss, während die Asphaltdecke eine gewisse Porösität habe und deswegen „in der Verdichtung, was die Durchnässung betrifft, sogar günstiger“ sei. Sievers wurmt das plakative Plädoyer der „Umweltseite“ für wasserge-
bundene Decken, ohne dass es dafür einen fachlichen Grund gebe: „Es ist diese Laiensicht: Ich sehe Erde, und Erde ist gut. Asphalt nicht.“ Bei Radwegen, die ja eigentlich ökologisch seien, gibt es laut Sievers eine hohe Quote an Umweltausgleichsabgaben, die die unteren Naturschutzbehörden für die Versiegelung in Rechnung stellen.
Fahren muss leichtfallen Viele touristische Radfernwege verlaufen entlang von Flüssen – an Elbe, Main, oder Ruhr. Was passiert, wenn Hochwasser die Uferwege überflutet? Bei Asphaltdecken wenig, „da muss die Kehrmaschine drüber, um die Äste wegzufahren, das wars“, sagt Wolfgang Richter vom ADFC. Wassergebundene Decken trifft es härter. Zum Beispiel beim Sommerhochwasser 2010 an Oder und Neiße. Besonders beschädigt wurde der zehn Kilometer lange Abschnitt zwischen Ostritz und Zittau im Neißetal. „Die Asphaltdecke des Radwegs blieb stehen, wenn auch mit Ausbrüchen, während die sandgeschlämmte Decke weggespült wurde“, sagt Rica Wittig von der Stabsstelle Flut beim Landratsamt Görlitz. Die Radsaison 2010 war hinüber. Inzwischen ist der Radweg notdürftig instand gesetzt, bald soll er mit Fördermitteln schrittweise qualitativ verbessert werden. Wie? Nach Vorschlag des Planungsbüros mit einer
durchgängigen Asphaltdecke. Zur Erhöhung des Fahrkomforts. Und weil auch Bundespolizei, Forstwirtschaft und die Talsperrenverwaltung den Weg nutzen – mit Autos. „Wir brauchen keine Autobahn“, schimpfen die Asphalt-Gegner. Gerhard Fitzthum monierte am ADFC-Testverfahren auch die fehlende „psychische Dimension des Radreiseerlebnisses“, „das Kriterium des Abwechslungsreichtums“ eines Radwegs. Die Landschaftsbewertung ist für Wolfgang Richter vom ADFC ein ganz heikles Thema. „Ich möchte keinem Touristiker sagen: Ihr in Niedersachsen könnt euch touristisch nicht vermarkten, weil eure Landschaft und euer Radweg zu monoton sind“. Es gebe Leute, die liebten die Weite von Ostfriesland und führen gerne 30 Kilometer auf einem Deich an der Nordsee. Doris Neuschäfer vom VCD dreht das Rad zurück auf das Eigentliche: „Wir wollen ja, dass die Leute im Urlaub mehr mit dem Fahrrad als mit dem Auto unterwegs sind.“ Dabei spiele der Komfort – „Das Fahren muss leichtfallen“ – eine wichtige Rolle. Außerdem sollten touristische Radwege möglichst abseits vom Autoverkehr verlaufen. Und schließlich sollte die Landschaft, durch die der Weg führt, als schön empfunden werden. Wobei das schon wieder Geschmackssache ist. GÜNTER ERMLICH
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■ Kolumne
Katholisch radeln
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Grafik: Marc Venner
Das macht mich sehr traurig. Ich liebe nämlich das Stromrad, seit ich mal ch habe einen lustigen Freund, nenmit einem geliehenen Dolphin mit 40 nen wir ihn Rainau, der verköpert den Sachen die Stuttgarter Höhen rauf und Öko der ganz alten Schule. Rainau war runter geheizt bin. So was ist für mich und ist gegen Konsum und den derzeitidas iPad der Straße. Ich wünsche giganKulturell katholische Radler fahren gern gen globalen Kapitalismus. Recht hat tische Verkaufszahlen und exponentielStromrad, ohne zu schwitzen. er! In diesem Sinne passt kein Blatt zwiles Wachstum. Obwohl ich natürlich schen uns. Konsum und Kapitalismus normalerweise wachstumskritisch bin. sind auch in meinen Augen bedenkliche Schwipp-Schwager. Kompromiss! Ich sage immer, Photovoltaik-Module und Stromräder gehören für mich zum qualitativen Wachstum. Andererseits lebt auch mein Freund Rainau mit gewissen Widersprüchen. Er hat ein schönes Auto unter einem schönen Im Übrigen liegt bei meinem Pedelec-kritischen Freund hölzernen Carport. Er gibt zu, das sei ein Kompromiss. Rainau ein Irrtum vor: Ein Pedelec ist ja gar kein Fahrrad! Es gehört in wohnt nämlich in einem schönen Öko-Haus auf dem Land, wo eine ganz andere Fahrzeugkategorie. Ist es doch das ganz kein Bus fährt. Er gibt zu, das sei blöd. Er tankt deshalb Erdgas, neue Gefährt zwischen Kleinwagen und Fahrrad, jenseits vom wegen der besseren Emissionen und der Steuerbefreiung. doofen, stinkenden Roller. Von wegen Rebound: Wenn ZehnNoch so ein Kompromiss, denn Rainau hasst Putin und die fosKilometer-Pendler erst einmal merken, dass sie mit eingebausilen Energieträger. In Sachen Kompromissbereitschaft passt tem Rückenwind unverschwitzt bei der Arbeit ankommen, kein Blatt zwischen uns. Ich habe sogar eine Frau mit Auto. kann der Kleinwagen einpacken! Dann wird hektoliterweise Allerdings mit reinem Pflanzenöl, kalt gepresst aus dem Rheinfossiler Sprit gespart! So oder so ähnlich argumentiere ich also land. Wie jeder Benzinfahrer weiß, ist das auch nicht ideal. für elektrische Unterstützung. Und betone, dass die göttliche Wenn ich mit meinem Freund, dem Alt-Öko, Bahn fahre, ärUnterstützung natürlich ausschließlich mit regionalem, kaltgern wir uns gemeinsam über den Atomstrom, der noch den gepresstem Ökostrom gespeist werden sollte. „Ach, Alibi-ÖkoICE antreibt. Auch das ist nicht wirklich die reine Lehre. Das strom!“, sagt Rainau dann und hält abschließend ein zehnLeben im Spätkapitalismus ist eben kein kubanischer Ponyhof. minütiges Plädoyer für die körperliche Anstrengung, die Das sieht man schon daran, dass wir Kapitalismus-Dissidenten Bedeutung des Schwitzens für Gesundheit und Geist und die ein recht angenehmeres Leben führen. Überschätzung der leichten Steigung an sich. Er selbst sei jahrelang heftige Berge zur Arbeit hochgefahren, auch daran Jetzt wird es spannend: Was trennt mich, den Öko der gewöhne man sich. alten, von meinem Freund, den Öko der ganz alten Schule? Es ist interessanterweise die philosophische Frage „Strom und „Oha!“, denke ich an dieser Stelle seines Plädoyers. „Hier Rad“. Rainau ist der Meinung, das Elektrofahrrad, das Pedelec, liegt der Hund begraben.“ Es ist das Nicht-Schwitzen, das ihn das Fahrrad mit eingebautem Rückenwind, sei eine überflüsnicht überzeugt. Der Mensch im Streben nach ökologischer sige Erfindung von Konsumkapitalisten. Ein Fahrrad sei ein Bedeutung soll schwitzen, sonst zählt das nicht. Mir ist das zu Fahrrad, treten und schwitzen seien seine Elementarteilchen. protestantisch. Ich bin kulturell eher ein katholischer Radler. Er versteigt sich sogar zur These, das Stromrad sei in gewisser Warum sich das Strampeln schwer machen, wenn es auch Weise die Inkarnation des Rebound-Effektes. Er meint also, da angenehm entspannt und unverschwitzt geht? Und weniger kapitalistische Warenproduktion könnte es auch bedeuten: führe ein vermeintlich ökologisches Produkt zu einer weiteren für die Deo-Mafia. Ankurbelung des Ressourcenverbrauchs, sei also in der MARTIN UNFRIED Gesamtbilanz negativ für die Umwelt.
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■ Vorschau 2/2012 Ihr Kontakt zum VCD Postanschrift VCD, Rudi-Dutschke-Straße 9, 10969 Berlin
Die nächste Ausgabe erscheint am 9. Juni 2012
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TITEL Flugverkehr: Emissionen heben ab Lobbyverbände beschwören den Untergang der Flugindustrie, seitdem die Bundesregierung Anfang 2011 die Luftverkehrssteuer auf alle Passagierflüge von deutschen Flughäfen einführte. Dabei hoben im vergangenen Jahr 176 Millionen Menschen in Deutschland ab – ein neuer Jahreshöchstwert. Mehr Flugverkehr heißt auch mehr Treibhausgase, mehr betonierte Landschaft, mehr Lärm. Die EU versucht, den Klimaschaden dadurch zu begrenzen, dass Fluggesellschaften Zertifikate für jede Tonne CO2 vorweisen müssen. Welche Auswirkungen die Einbeziehung des Flugverkehrs in den Emissionshandel hat, ob Umweltaspekte bei den Airlines zunehmend eine Rolle spielen und wie betroffene Bürger gegen krankmachenden Krach – vor allem in der Nacht – vorgehen, lesen Sie in der nächsten fairkehr.
Herausgeber Michael Ziesak, Verkehrsclub Deutschland VCD e.V.
SERVICE Bahncard statt Dienstauto
Redaktion Michael Adler (Chefredakteur, verantwortlich), Birte Evers (Marktplatz), Regine Gwinner, Kirsten Lange (Magazin), Uta Linnert (CvD), Marc Venner (Layout), Valeska Zepp (Kinderseite)
Wer braucht schon einen Dienstwagen, wenn er eine Bahncard 100 hat und damit freie Fahrt quer durch die Republik? Arbeitgeber können ihren Beschäftigten eine Bahncard finanzieren – teilweise oder komplett. Steuerrechtlich wird das allerdings kompliziert. In welchen Fällen die Bahncard eine Alternative zum Firmenwagen ist, was es zu beachten gilt und wer von der Möglichkeit bereits Gebrauch macht, erfahren Sie im kommenden Heft.
Titel Marcus Gloger Korrespondenten Chris Bowers, London, Christian Höller, Wien, Peter Krebs, Bern Verlag fairkehr Verlagsgesellschaft mbH, Niebuhrstraße 16b, 53113 Bonn
Für unverlangt eingesandte Manuskripte keine Gewähr. Gezeichnete Artikel müssen nicht die Meinung der Redaktion oder des VCD wiedergeben. Die Gesamtauflage enthält eine Vollbeilage von Bauminvest und des BMU sowie Teilbeilagen von vivanda und wunderbar wanderbar. Redaktionsschluss 2/2012 7. Mai 2012, erscheint: 9. Juni 2012 Nachdruck oder Vervielfältigung nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlages. fairkehr wird gedruckt auf 100 RC gestrichen ISO 78 von Steinbeis/Temming. Druckfarbe: ECO-Therm (mineralölfrei)
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fairkehr 2/2012
Unserer EMAS-zertifizierten Druckerei wurde für das Produkt fairkehr der Blaue Engel verliehen.
REISE Ökourlaub in Frankreich Auf einer Baumhaus-Terrasse in Aquitanien frühstücken, auf dem Mountainbike-Sattel durch den Jura radeln, in einem Eco-Hotel aus Stein, Holz und Glas in der Bretagne schlafen: Frankreich bietet viele Möglichkeiten für Urlaube in der Natur. Und mit der Bahn ist man schnell dort: in drei Stunden von Köln in Paris und seit Ende März in acht Stunden von Frankfurt in Marseille am Mittelmeer. fairkehr ist für Sie vorausgereist.
Foto: Legordia Borda
Litho, Druck, Versand Brühlsche Universitätsdruckerei GmbH & Co KG
Foto: Marcus Gloger
Anzeigen fairkehr Verlagsgesellschaft mbH, Niebuhrstraße 16b, 53113 Bonn, Telefon (02 28) 9 85 85-45, Telefax (0228) 98585-50, Dorothee Schendzielorz -65
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