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Gummibärchen

Kein Kindergeburtstag ohne Gummibärchen, keine Nascherei ohne Haribo. Die Marke, ganz langweilig nach deren Gründer und dessen Heimatort benannt, umrankt mindestens so viel Mythos wie Willy Wonkas Schokoladenfabrik. Der Unterschied: Der deutsche Süßwarenhersteller fokussiert sich anstelle von Kakao auf bunte Bären aus Zucker, in deren Innern ein Cocktail aus Gelatine, Aromen und diversen Zusatzstoffen schlummert. Nix für die Zähne und garantiert nichts für jeden Tag, auch wenn sich Haribo die größte Mühe gibt, seine Goldbären als optimales Naschwerk für dreikäsehohe Schleckmäuler anzupreisen. Wo die Bären sonst noch steppen und welches Exemplar tatsächlich nach Erdbeere schmeckt, das lesen Sie hier.

1920 machte sich Hans Riegel in Bonn (HaRiBo) mit einem Sack Zucker, einem Kupferkessel, einer Marmorplatte, einem Hocker, einem gemauerten Herd und einer Walze als Süßwarenhersteller selbstständig. Zwei Jahre nach der Gründung erfand er die Gummibärchen.
SHOTS
In Wodka eingelegt sind Gummibärchen die perfekten Shots. Aber immer schön aus der Reichweite von Kindern fernhalten.
686 KCAL
Gummibären enthalten zwar kaum Fett, sind aber alles andere als gesund. Zehn Gummibärchen haben bereits mehr als 80 kcal und 10g Zucker. Eine Standardpackung (200g,ca.85 Stück) schlägt mit 686 kcal und 92 g Zucker zu Buche. Hinzu kommen Zusatzstoffe, Aromen und Zitronensäure.
1935 erhielt ein Texter 20 Reichsmark für den Slogan „Haribo macht Kinder froh“. 1962 wurde dieser um den Zusatz „und Erwachsene ebenso“ ergänzt. Im gleichen Jahr startete HARIBO mit Großbuchstaben in die TV-Werbung. Von 1991 bis 2015 warb Thomas Gottschalk als Testimonial für Haribo. Die Werbepartnerschaft führte 2006 sogar zu einem Eintrag im Guinness-Buch der Rekorde (206 Fernseh- und 118 Radiospots in 14 Jahren von 1991 bis 2005). Gottschalks Nachfolger wurde Michael „Bully“ Herbig, seit 2019 arbeitet Haribo nicht mehr mit prominenten Werbebotschaftern. Seit 1936 sammelt Haribo jeden Herbst Winterfutter für Wildgehege. Dazu können Kastanien und Eicheln gegen Süßigkeiten eingetauscht werden! Für 10 kg Kastanien oder 5kg Eicheln gibt es 1kg Süßigkeiten. 15'000 Menschen bringen so jedes Jahr rund 300 Tonnen Kastanien zusammen.
ZUTATEN
Die Zutaten: Glukosesirup, Zucker, Gelatine, Dextrose, Fruchtsaft aus Fruchtsaftkonzentrat, Säuerungsmittel, Zitronensäure, Frucht- und Pflanzenkonzentrate, Aroma, Überzugsmittel, Bienenwachs weiß und gelb, Carnaubawachs. Die genaue Mischformel behält Haribo geheim.

Schweineblut steckt zwar nicht in Gummibärchen, aber Gelatine, ein Stoffgemisch aus geschmacksneutralen tierischen Proteinen. Hauptbestandteil ist denaturiertes bzw. hydrolysiertes Kollagen, das aus dem Bindegewebe (Häute und Knochen) verschiedener Tierarten, vor allem Schweinen und Rindern, produziert wird. Inzwischen gibt es auch sogenannte „vegetarische“ Gummibärchen, die ohne Gelatine hergestellt werden, stattdessen aber das Verdickungsmittel Agar-Agar (E406) enthalten. Goldbären machen den größten Umsatzanteil von Haribo aus. In 15 europaweit verteilten Betrieben werden täglich 100 Millionen Goldbären hergestellt, die in 100 Länder exportiert werden.
Die ersten Gummibärchen wurden von ihrem Schöpfer „Tanzbären“ genannt und für einen Pfennig pro zwei Stück verkauft. Diese waren nicht nur größer als ihre heutigen Nachfahren, sondern auch weicher, da zur Herstellung Gummi Arabicum anstelle der heute üblichen Gelatine verwendet wurde. Seit 1960 nennt Haribo seine Gummibären Gold-Bären bzw. Goldbären (ab 1989). Je nach Landessprache heißen sie auch Gold Bears (Englisch), Ositos de Oro (Spanisch) oder Zlote Misie (Polnisch).
Ursprünglich gab es fünf Geschmacksrichtungen: Ananas (weiß), Himbeere (rot), Orange (orange), Zitrone (gelb) und Erdbeere (grün). 2007 kam Apfel (grün) dazu und die Erdbeere, die bisher die Farbe Grün hatte, wurde auf Hellrot umgefärbt. Zudem wurde die Form leicht verändert, und alle Goldbären erhielten ein lächelndes Gesicht.
