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Gratis-Heft pr채sentiert von Family Home 7-8/2014
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Foto: Internorm/epr
Foto: Bullerjan
Foto: Velux/Braas
Inhalt | SolarHome
Die Sonne einfangen ist kinderleicht.
Solarstrom Basiswissen: Paradigmenwechsel ....................................................... 4 Energiemanagementsysteme: Upgrade zum iHome...................10 Planung: Solaranlagen unter der Lupe................................................. 11 Reportage: Unabhängig dank Energiemix......................................... 12 Solarwärme Basiswissen: Heiße Röhren ................................................................. 16 Hybridheizung: Heizung aus dem Baukasten.................................. 20 Mehr Komfort, weniger Holz .................................................................. 25 Hitzeschutz Klima & Lüftung: Frischluftgarantie.................................................... 26 Verschattungslösungen: Bleib draußen!......................................... 28 Cool auch an heißen Tagen .................................................................... 29 Service Herstellerkontakte & Inserenten ............................................................ 30
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Impressum SolarHome ist eine Beilage der Zeitschrift FamilyHome 7-8/2014 Family Home Verlag GmbH Mörikestraße 67, 70199 Stuttgart, Telefon 0711 96666-999, Fax 0711 96666-980 Redaktion Susanne Bischoff (bis), susanne.bischoff@familyhome.de, Telefon 0711 96666-993 Inga Ervig (erv), inga.ervig@familyhome.de, Telefon 0711 96666-998 Philip Teleu (tel), philip.teleu@familyhome.de, Telefon 0711 96666-995 Corinna Zürn (zue), corinna.zuern@familyhome.de, Telefon 0711 96666-994 Grafik Sheela Rübenach, sheela.ruebenach@familyhome.de Der Nachdruck, auch auszugsweise, ist nur mit Genehmigung des Verlages gestattet. Artikel, die nicht mit Namen und Signet des Verfassers gekennzeichnet sind, stellen nicht unbedingt die Meinung der Redaktion dar. Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos wird keine Haftung übernommen. Alle Rechte bei der Family Home Verlag GmbH.
Paradigma Deutschland GmbH Ettlinger Straße 30 76307 Karlsbad Telefon 07202 922-0
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Solarstrom | Basiswissen
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Verbraucher
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Wechselrichter
Öffentliches Stromnetz Regelung
Verbrauchszähler
Einspeisezähler
Batterie
Paradigmenwechsel Module auf dem Dach genügen nicht mehr, um eine Solarstromanlage wirtschaftlich zu betreiben – die Zukunft solar erzeugten Stroms liegt in Speicherlösungen und Energiemanagement-Systemen. Denn die Parole heißt jetzt: Speichern statt Einspeisen!
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eit 2012 kostet eine Kilowattstunde selbst erzeugter PVStrom genauso viel wie eine gekaufte Kilowattstunde vom Energieversorger. Gründe dafür liegen in den seit April 2012 geänderten Förderungsbestimmungen und der abnehmenden Einspeisevergütung. Die erreichte Netzparität lässt vermuten, dass sich die Investition in Photovoltaik nicht mehr lohne – dieses Urteil fällt ein kürzlich erschienener Bericht in der Zeitschrift Finanztest (3/2014): Wer heute den kompletten Strom ins Netz einspeist, spiele nach 20 Jahren gerade einmal die Investitionskosten für eine Solarstromanlage ein. Gute Renditen seien nur dann möglich, wenn so viel wie möglich des selbst generierten Stroms auch selbst verbraucht werde, und zwar an der Stelle seiner Produktion: zu Hause.
Umdenken statt Einspeisen
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Heft im Heft SolarHome
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Photovoltaik-Module gelten heute als Massenprodukt: Ihre Preise sinken weiter und der Markt hält für jedes Dach die richtige Ausführung bereit. Eine gute Grundlage, um neben den
schwarzen Modulen auf dem Dach einen Energiespeicher im Eigenheim zu installieren. Dieser ist Grundvoraussetzung für die eigene energetische Autarkie. Intelligente Speichersysteme machen möglich, was früher ausgeschlossen war: Den eigenproduzierten Solarstrom auch bei schlechtem Wetter oder nachts zu nutzen. So steigern clevere Anlagen-Betreiber ihren Eigenverbrauchsanteil und machen sich unabhängiger von steigenden Strompreisen. Als Stromspeicher im Eigenheim kommen in der Regel die als Autobatterie bekannten Blei-Gel-Akkus zum Einsatz. Daneben gibt es jedoch noch wesentlich effizientere – aber in der Anschaffung kostspieligere – Lithium-Ionen-Akkus, wie man sie im Laptop oder Mobiltelefon findet. Die Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) in Berlin hat untersucht, wie viel Unabhängigkeit vom Energieversorger diese Batteriesysteme tatsächlich bringen. Als Untersuchungsgrundlage diente ein durchschnittlicher Einfamilienhaushalt mit einem Jahresstromverbrauch von 4.700 Kilowattstunden. Das Ergebnis fiel positiv für die Speicher aus: Wer eine Fünf-KilowattHerstellerkontakte auf Seite 30.
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Webtipp
Lösung für den maximalen Eigenverbrauch: Neben Haushaltsgeräten, die die Möglichkeit einer Zeitvorwahl bieten, können Zeitschaltuhren dafür sorgen, dass sich Waschmaschine und Co. dann einschalten, wenn der Überschuss an Solarstrom am größten ist. Ganz automatisch läuft das Management mehrerer Haushaltsgeräte mit Hilfe eines intelligenten Steuerungssystems, das die Aktivitäten von PV-Anlage und Stromverbrauchern überwacht. Ist dazu noch ein Batteriespeicher im Haushalt vorhanden, der überschüssigen Solarstrom zwischenspeichert, ist das Strommanagement im Eigenheim perfekt. Energiebau
Starker Partner: Egal, ob Photovoltaik-Anlage auf einem Einfamilienhaus, Gewerbeobjekt oder eine solare Freifläche – AS Solar ist deutschlandweit ein kompetenter Partner für den Bau von Solarstromanlagen mit LG Modulen. Bereits seit dem europäischen Markteintritt begleitet AS Solar die Photovoltaik-Sparte des Modulexperten LG als erster Vertriebspartner. Neben dem schicken Design überzeugen bei den Modulen vor allem der hervorragende Ertrag und die vielseitige Einsetzbarkeit, egal ob Freiflächen- oder Aufdachanlage. AS Solar
Neben aktuellen Neuigkeiten zu Förderprogrammen und Marktentwicklungen erhalten Sie auf www.installateursuche.de viele Tipps, worauf Sie bei der Umsetzung Ihres Solarstromprojektes achten müssen. Entscheidend für einen reibungslosen Betrieb ist vor allem die Auswahl qualitativ hochwertiger und über Jahre erprobter Bauteile führender Hersteller. Besonders hilfreich für Einsteiger sind Glossar und FAQ, die komplizierte Begriffe einfach erklären. Umfangreiche 3D-Animationen veranschaulichen eindrucksvoll die Funktionsweise, Anlagenplanung, Wirtschaftlichkeit oder Montage einer Photovoltaik-Anlage. EWS
„Plus-Energie-Häuser“ liegen im Trend: Moderne Einfamilienhäuser haben ihr Kraftwerk, zum Beispiel in Form von Hochleistungs-PhotovoltaikModulen, auf dem Dach. Mit dem „SOL-50 Indach-Montagesystem“ von SEN sieht das Photovoltaik-Kraftwerk nicht nur lange gut aus, sondern erbringt auch langfristig satte Erträge. Die Indach-Lösung ersetzt die Dachziegel durch eine leistungsstarke Photovoltaik-Anlage. Auch auf bestehenden, älteren Dächern kann das System problemlos „nachgerüstet“ werden. Solare Energiesysteme Nord (SEN)
Heft im Heft SolarHome
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Solarstrom | Basiswissen
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Photovoltaikanlage auf dem Dach hat, kann durch eine Batterie mit vier Kilowattstunden nutzbarer Speicherkapazität einen Eigenverbrauchsanteil seines Stroms von 60 Prozent erreichen.
Aufladen und losfahren
Ein weiterer Ansatz, um die Strom-Autarkie zu maximieren, liegt im Einsatz eines Elektro-Autos. Was in den USA und Japan schon längst unter dem Namen „Vehicle-to-Home“ oder kurz „V2H“ bekannt ist, treibt in Deutschland erste Blüten. Koppelt man die Batterien von Elektrofahrzeugen ans heimeigene Stromnetz, spart man nicht nur Sprit, sondern speichert in den Akkus auch Strom für den Notfall. Letztlich fungieren die Akkus in E-Cars und Hybrid-Mobilen als praktisches Notstromaggregat – sollte es einmal zum Stromausfall kommen. Intelligente Strommanager
Neues Moduldesign: Mit der Modulvariante „B3“ erhöht LG Solar die aktive Zellenfläche bei unveränderter Modulgröße. Durch eine überarbeitete Form der Zellen reizt LG vor allem die Rand- und Zwischenbereiche der Paneele besser aus. Optimierte Fingerlinien und Verbinder auf den Zellen erhöhen den Wirkungsgrad weiter und tragen zu einer längeren Haltbarkeit bei. Auch die edle für „MonoX“-Module charakteristische schwarze Optik kommt durch die reduzierten weißen Bereiche zwischen den Zellen noch besser zur Geltung. LG Solar
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Heft im Heft SolarHome
Ein smartes Energiemanagementsystem komplettiert die PV-Anlage samt Speicher, denn eine ausgeklügelte Steuerung steigert den Eigenverbrauch des Solarstroms ins Maximum. Das System organisiert den Verbrauch von Geräten wie Waschmaschine, Geschirrspüler und Co., überwacht die Zwischenspeicherung überschüssigen Stroms, zum Beispiel in der Batterie eines Elektroautos, und speist erst dann Strom ins öffentliche Netz ein, wenn er wirklich nicht gebraucht wird – und das alles automatisch. Das so entstehende Smart Home bietet für seine Bewohner eine Fülle an Vorteilen: Zum einen haben die Bewohner ihren Energieverbrauch immer im Blick, können Stromfresser in Windeseile entlarven und viele Funktionen im Haus vom Smartphone oder Tablet-PC aus steuern. Beispielsweise bietet der Branchenriese RWE schon eine Lösung, die neben den klassischen Hausautomationsfunktionen auch das Energiemanagment der Solaranlage samt Speicher übernimmt. Paketlösungen anderer Hausautomationsanbieter dürften in naher Zukunft folgen. In Neubauten hingegen lassen sich Datenleitungen, Messtechnik und Speicher von Beginn an mit einplanen. Hersteller von Fertighäusern haben sich längst auf die steigende Nachfrage eingestellt und bieten ihren Kunden Ausstattungspakete an, die von den PV-Modulen über den Wechselrichter bis zur Batterie alle Komponenten enthalten, um das Eigenheim als solaren Selbstversorger zu betreiben. An solchen Speichern, die nicht nur in einzelnen Häusern, sondern in ganzen Wohnsiedlungen ein intelligentes Energiemanagement ermöglichen, wird derzeit geforscht. In der „FertighausWelt Wuppertal“ finden bereits erste Feldversuche statt: Ein sogenannter „Redox-Flow“-Akku in der Größe eines Schiffscontainers kommt hier zum Einsatz – er dient insgesamt 17 Häusern als gemeinsamer Zwischenspeicher für den auf den Hausdächern erzeugten Solarstrom. Fazit: Branche im Aufwind
Dass die Zukunft von Photovoltaik in Deutschland düster sei, kann also niemand behaupten. Vielmehr geben Speicherung und intelligentes Energiemanagement der Branche Aufwind und setzen neue Schwerpunkte in der solaren Stromerzeugung. (erv) ■ Herstellerkontakte auf Seite 30.
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Zwei Fliegen mit einer Klappe: Mit Gratis-Strom aus einer PhotovoltaikAnlage lassen sich elektrische Haushaltsgeräte betreiben. Der verbleibende Strom kann in Kombination mit einer Wärmepumpe Räume oder Wasser erwärmen. So sinken die Heizkosten! Zeitgemäßes Energiemanagement geht noch einen Schritt weiter: Dank moderner Speichersysteme lässt sich Sonnenenergie auch dann nutzen, wenn die Sonne gar nicht scheint. Überschüssige Energie wird als Reserve in einer Batterie gespeichert und ermöglicht einen Stromverbrauch rund um die Uhr. Frankensolar So behalten Sie Ihre Strom- und Heizkosten im Griff: 1 Sie verbrauchen Ihren selbst erzeugten Sonnenstrom direkt im Haushalt. 2 Die übrige Sonnenenergie sorgt für warmes Wasser und beheizt die Räume.
Zwei in einem: Direkt in das Dach integrierte Photovoltaik-Systeme, wie das „PV Indax“-System von Braas, sind besonders effektiv und nachhaltig, da sie neben der Stromgewinnung zugleich als Dachdeckung dienen. Dank eines speziell von Velux entwickelten Eindeckrahmens lassen sich darüber hinaus auch Dachfenster in das Braas Photovoltaik-System integrieren. Velux/Braas
3 Weiterhin verbleibende Energie nimmt Ihr Batteriespeicher auf. So können Sie abends Ihre Wäsche waschen oder über Nacht Ihr Handy/Smartphone laden. 4 Die überschüssige Energie wird in das öffentiche Netz eingespeist.
Energiespeicher: Systeme im Überblick Aktuell bietet der Markt für das private Eigenheim zwei Speichertechnologien an, die sich hinsichtlich Investitionskosten und Systemeigenschaften stark unterscheiden: • Blei-Akkumulatoren sind als Blei-Säure-Akkumulatoren in Bereichen wie zum Beispiel der Fahrzeugtechnik langjährig erprobt. Sie sind vergleichsweise preiswert, haben dafür aber einen schlechteren Wirkungsgrad. Im Unterschied zu Blei-Gel-Akkumulatoren gelten BleiSäure-Akkumulatoren aufgrund ihrer Säurefüllung als Sondermüll. Für einen Solarspeicher dieser Art fallen Kosten von zirka 1.500 Euro/kWh Speicherkapazität an. Blei-Säure- oder Blei-Gel-Batterien haben eine Lebensdauer von rund 2.000 Ladezyklen. Bei etwa 200 Zyklen jährlich müssen sie also nach zehn Jahren ausgetauscht werden.
Stromvorrat im Keller: Um möglichst viel selbst erzeugten Strom zu verbrauchen, benötigt man mehr als nur Solarmodule auf dem Dach. Ein intelligentes Energiemanagement, und vor allem ein Speicher oder ein E-Car sorgen dafür den Eigenverbrauch zu maximieren. So können Anlagenbetreiber auf den Zukauf von teurem Netzstrom verzichten. Die Hersteller von Fertighäusern haben sich auf die steigende Nachfrage eingestellt und bieten Ausstattungspakete an, in denen von den PV-Modulen über den Wechselrichter bis zur ausreichend dimensionierten Batterie alle Komponenten enthalten sind. BDF/BienZenker
• Lithium-Ionen-Akkumulatoren weisen eine höhere Energiedichte auf als Blei-Akkumulatoren. Das heißt, bei gleicher Masse und Größe kann mehr Energie gespeichert werden. Das macht die Anlagen kompakt. Verfügbar sind sie als Lithium-Polymer-, Lithium-Eisen- und Lithium-Nitrat-Akkumulatoren. Sie weisen einen höheren Wirkungsgrad und eine deutlich längere Lebensdauer auf als Blei-Batterien. Dafür sind sie mit einem Preis von etwa 3.000 Euro/kWh Speicherkapazität teurer als die Speicheralternative aus Blei – dies wird jedoch durch eine Lebensdauer von bis zu 20 Jahren wieder ausgeglichen. 100%
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Solarstrom | Basiswissen Steuererklärung für PV-Fans Anlage aufs Dach montiert, in Betrieb genommen und fröhlich geht der Eigenverbrauch und das Einspeisen los? Von wegen – Deutschlands Steuerdschungel wartet mit manchem Fallstrick auf. Gut beraten ist, wer vom Vorsteuerabzug Gebrauch macht. Solaranlagenbetreiber profitieren von ihrer Anlage – je mehr Photovoltaik-Strom sie selbst konsumieren, umso weniger müssen sie von Vattenfall, E.ON und Co. hinzukaufen. Und das spart bares Geld. Zudem lässt sich überschüssige Energie einspeisen und eine Einspeisevergütung kassieren (die zwar immer geringer wird, aber immerhin). Soweit klingt das lukrativ – wenn das Finanzamt nicht wäre. Der Fiskus möchte nämlich ebenfalls von der Solarstromanlage auf Ihrem Dach profitieren und belastet Solarfans mit Einkommens-, Umsatz- und ggf. auch noch mit Gewerbesteuer. Einspeisevergütung & Einkommenssteuer
Clever gespeichert: Der „BPT-S 5 Hybrid“ arbeitet mit Lithium-Ionen-Batterien, die jahrelang verlässlich den Haushalt mit Strom aus der eigenen PV-Anlage versorgen. Dies haben Alterungstests bewiesen. Das beugt unplanmäßigen Kosten vor: Es fallen weder Wartungsarbeiten an den Batterien an, noch müssen sie ausgetauscht werden, weil sie nicht mehr die vorgeschriebene Leistung erbringen. Bosch Power Tec
Aktuell kostet eine Kilowattstunde Strom vom Energiezulieferer zirka 27 Cent. Der Preis, den ein Anlagenbetreiber für seine eingespeiste Kilowattstunde Sonnenstrom erhält, liegt im Juni 2014 bei 13,01 Cent (=Einspeisevergütung für eine im Juni 2014 neu installierten Anlage). Die Höhe des Abnahmepreises ist abhängig von der Größe der Photovoltaik-Anlage, ihrer maximalen Leistung und wann die Anlage in Betrieb genommen wurde. Ein Beispiel: Ging im Dezember 2012 eine durchschnittliche zehn Kilowattpeak (kWp)-Anlage auf dem Dach von Familie Müller in Betrieb, kassierte der Haushalt damals noch 17,45 Cent pro Kilowattstunde. Jeden Monat, den ihre Nachbarn mit der Investition zögerten, schrumpft die Einspeisevergütung weiter. Für die Einnahmen von Familie Müller kassiert das Finanzamt Einkommenssteuer. Und als ob das noch nicht reichen würde, hält Vater Staat auch für den selbst verbrauchten Strom aus eigener Ernte die Hände auf. Zumindest dann, wenn Familie Müller anfallende Kosten wie Versicherungen, Wartung, Abschreibungen etc. steuerlich absetzen will. Umsatzsteuer
Förderprogramm für Solarstromspeicher Seit Mai 2013 fördert der Staat mit dem Programm „Erneuerbare Energien Speicher“ die Anschaffung von Stromspeichern mit 600 Euro pro Kilowattpeak PV-Leistung unter folgenden Auflagen: • Die Stromspeicher-Anlagen dürfen eine Leistung von höchstens 30 Kilowatt haben. • Die Leistungsabgabe der Stromspeicher-Anlage darf nicht mehr als 60 Prozent der Eigenleistung betragen. • Diese Begrenzung der Leistungsabgabe muss dabei für die gesamte Lebensdauer der Solaranlage eingehalten werden – mindestens aber 20 Jahre. • Ebenso sollte beachtet werden, dass diese Förderung pro Photovoltaik-Anlage nur ein Batterie-Speichersystem einbezieht. Quelle: www.strom-speicher.org
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Doch damit nicht genug: Auf die Erlöse aus dem Verkauf von Solarstrom fallen zudem 19 Prozent Umsatzsteuer an – wenn man auf die Möglichkeit des Vorsteuerabzugs verzichtet (indem man von der Kleinunternehmerregelung Gebrauch macht). Das sollte man sich gut überlegen, denn wer vorsteuerabzugsberechtigt ist, bekommt die 19 Prozent Mehrwertsteuer, die er an den Stomversorger für den eingespeisten Strom abgibt, vom Finanzamt wieder. Die Möglichkeit des Vorsteuerabzugs besteht auch bei sämtlichen Waren und Dienstleistungen, die man für sein „Solarunternehmen“ beansprucht; die in den Rechnungen für Anschaffung, Wartung oder Reparatur ausgewiesene Umsatzsteuer wird vom Finanzamt erstattet. (erv) ■
Herstellerkontakte auf Seite 30.
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Solarstrom | Energiemanagementsysteme
Moderne Häuser „denken mit“: Intelligente Haustechnik kann schon beim Bauen komplett installiert werden. Doch auch Bestandsimmobilien, die nicht entsprechend verdrahtet sind, lassen sich smarter machten „RWE SmartHome“ bietet dafür eine Lösung, die das im Handumdrehen ermöglicht – per Funk. Das System ist das derzeit einzige auf dem Markt, das neben klassischen Hausautomationsfunktionen auch das Energiemanagement von PV-Anlage, Solarspeicher und Netzeinspeisung übernimmt. RWE
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Smart gesteuert: Komfort, Sicherheit und Energieeffizienz, dies sind die Eigenschaften, die Immobilienbesitzer und Bauherren von einer zukunftsorientierten Lösung in der Gebäudekommunikation erwarten. Mit „U.motion“ bietet Merten eine intelligente Lösung, die unabhängig von Art und Größe des Gebäudes die Steuerung sämtlicher Gebäudefunktionen bis ins kleinste Detail ermöglicht – und dies sogar von mobilen Geräten aus! Schneider Electric Herstellerkontakte auf Seite 30.
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Planung | Solarstrom
Solaranlagen unter der Lupe Diplom-Ingenieur (FH) Wolfgang Kucher, Servicepartner des Bauherren-Schutzbundes e.V., verrät, was Verbraucher bei Betrieb und Wartung von Photovoltaik-Anlagen beachten müssen. Denn nur so sind hohe Wirkungsgrade und eine satte Stromausbeute garantiert!
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eder weiß es – wer mit seinem PKW am Straßenverkehr teilnehmen will, der muss die Verkehrssicherheit seines Fahrzeuges gewährleisten und regelmäßig überprüfen lassen. Ohne die gültige Plakette geht nichts. Wer auf dem Dach seines Eigenheims eine Photovoltaik-Anlage betreibt, ist durch die Einspeisung ins Netz auf den Stromautobahnen unterwegs. Auch dort wird Sicherheit groß geschrieben. Betreiber stromproduzierender Solaranlagen tragen dazu bei, dass weniger CO2 produziert und die Umwelt geschont wird. Dieses umweltfreundliche Engagement wird vom Staat gefördert. Doch mit Energieeinsparungen und Erträgen aus der Einspeisung ins Netz kann nur zuverlässig kalkuliert werden, wenn die Anlage einwandfrei läuft. Vorschriften beachten
Gute Gründe also, der Betriebssicherheit und der Wartung große Aufmerksamkeit zu schenken. Das umso mehr, da es sich bei einer Photovoltaik-Anlage um eine komplexe elektrische Anlage aus Solarzellen, Wechselrichtern, Träger- und Verbindungselementen, Leitungen und weiterem Zubehör handelt, die auf eine Betriebsdauer von mindestens 20 Jahren ausgelegt ist. Dafür ist die regelmäßige Überprüfung der Anlage auf ihren sicheren und funktionsfähigen Zustand im eigenen Interesse unverzichtbar. Ein nicht bemerkter Teil- oder Komplettausfall der Anlage führt zu finanziellen Einbußen, die sich nicht mehr ausgleichen lassen. Eine Reihe von Bestimmungen und Vorschriften ist für den Betrieb und die Wartung der Anlagen zu berücksichtigen. Dazu gehören die Unfallverhütungsvorschrift BGV A3 der Berufsgenossenschaft, welche die Prüfungen von ortsfesten und ortsveränderlichen Elektrogeräten regelt. Sie sind Pflicht eines jeden Anlagenbetreibers. Diese Prüfung ist alle vier Jahre durch eine Elektrofachkraft durchzuführen. Und als Bestätigung gibt’s für die Anlage eine entsprechende Prüf-Plakette, fast wie beim PKW. Zu berücksichtigen sind zudem Normen, die den Betrieb von elektrischen Anlagen regeln (DIN VDE 0105-100) oder Anforderungen an Betriebsstätten, Räume und Anlagen besonderer Art (DIN VDE 0100-712), zu denen auch SolarPhotovoltaik-(PV)-Stromversorgungssysteme zählen. Die Wartung einer Photovoltaik-Anlage ist eine recht komplexe Angelegenheit, die zunächst die Sichtprüfung der Solarzellen auf
Beschädigungen, Verunreinigungen und eventuelle Verschattungen umfasst. Auch die Tragkonstruktion wird in Hinblick auf Beschädigungen und Korrosion überprüft, Leitungsnetz und elektrische Verbindungselemente werden begutachtet. Die Sicherungseinrichtungen sind auf ihre einwandfreie Funktion hin zu überprüfen. Gleiches trifft auch auf den oder die eingesetzten Wechselrichter zu. Auch einige spezielle Messungen sind durchzuführen. Das betrifft zum Beispiel die Kennlinienmessung der DC (Gleichstrom)Stränge, die Leistungsmessung (wechselstrom- und gleichstromseitig) und bei Bedarf auch thermografische Messungen im Bereich der Anlage. Zu überprüfen sind schließlich die lsolations- und Erdungswiderstände. Die durchgeführten Wartungsschritte und deren Ergebnisse sind in einer schriftlichen Dokumentation festzuhalten, die dem Anlagenbetreiber auszuhändigen ist. Die Überprüfung der einzelnen Solarmodule auf Beschädigungen, Verschattungen und Verschmutzungen ist besonders wichtig. Mehrere Module sind in einem String hintereinander (in Reihe) geschaltet und so miteinander verbunden. Die Einschränkung des Wirkungsgrades eines einzelnen Solarmoduls wirkt sich damit auf den Gesamtwirkungsgrad aller Solarmodule negativ aus. Kontinuierliche Beobachtung
Der Betreiber selbst kann die Beobachtung (Monitoring) der Anlage organisieren und durchführen. Mit dieser kontinuierlich durchzuführenden Aufgabe können beim Betrieb der PhotovoltaikAnlage frühzeitig Abweichungen von prognostizierten Werten festgestellt werden. Bei diesem Monitoring ist wöchentlich die erzeugte elektrische Arbeit (kWh/kWp) aufzulisten. Die Werte müssen mit Werten aus Datenbanken verglichen werden, die im Internet verfügbar sind. Schließlich sind die Jahreswerte (kWh/kWp/a) und der Wirkungsgrad über einen längeren Zeitraum zu verfolgen. Wer diese Beobachtungen lieber in professionelle Hände geben will, kann mit diesem Monitoring eine Firma beauftragen. Bei dieser Fernüberwachung werden mittels eines Modems Betriebs- beziehungsweise Störmeldungen an die beauftragte Firma übermittelt. ■ Text & Foto: Bauherren-Schutzbund e.V.
www.bsb-ev.de Besuchen Sie den Bauherren-Schutzbund e.V. online! Hier finden Sie hilfreiche Tipps, Checklisten und Bauherren-Erfahrungsberichte.
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Solarstrom | Reportage
Unabhängig dank Energiemix Strom, Wärme und Sprit von der Sonne: All diese Energie erwirtschaftet Familie Fischer aus Dülmen selbst auf ihrem Dach und in ihrem Keller. Neben Photovoltaik- und Solarthermie-Anlage unterstützt ein Mikro-KWK-Gerät die Technikfans bei der Energieproduktion.
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„Die Technologien arbeiten Hand in Hand und versorgen uns zuverlässig mit Strom und Wärme. Das Ganze zu beobachten macht mir als Technikfan Spaß und ich finde es super, dass wir entsprechend unseren Möglichkeiten die Umwelt schonen können“, so Dr. Carsten Fischer.
Hier werden satte Erträge erzielt: Dr. Fischer produziert in seinem Eigenheim Strom und Wärme aus Sonnenstrahlen. Im Winter unterstützt eine KWK-Anlage die Wärmeproduktion. Ein intelligentes Energiemanagement-System inklusive Lithium-Ionen-Speicher sorgt dafür, dass der Strom auch an regnerischen Tagen und nachts zur Verfügung steht.
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as Haus der Fischers bietet 220 Quadratmeter Wohnfläche und einige Raffinesse: Eine Photovoltaik- und Solarthermie-Anlage auf dem Dach, ein E3/DC Hauskraftwerk und ein Mini-BHKW bzw. Mikro-KWK-Gerät im Keller sowie zwei Elektroautos in der Garage. Das Ehepaar Fischer vernetzt Strom, Wärme und Mobilität auf eine ökologisch vorbildliche Weise. Der Haushalt kann unabhängig vom Wetter mit Strom sowie mit Wärme versorgt werden. Der Weg zur Unabhängigkeit
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Das Ehepaar Fischer hat sich seine Unabhängigkeit von der konventionellen Energieerzeugung Schritt für Schritt aufgebaut. Bereits seit 2008 nutzen die Fischers Solarthermie-Kollektoren, um ihren Haushalt mit Warmwasser zu versorgen. Seit 2010 produziert eine Photovoltaik-Anlage mit 8,1 kWp Leistung auf dem Dach mit südwestlicher Ausrichtung zusätzlich Sonnenstrom. Ende 2012 komplettierten die Eigenheimbesitzer ihren Technologie-Mix durch ein Hauskraftwerk der Firma E3/DC und ein Mikro-KWK-Gerät von Viessmann. „Die Technologien arbeiten Hand in Hand und versorgen uns zuverlässig mit Strom und Wärme. Das Ganze zu beobachten macht mir als Technikfan Spaß und ich finde es super, dass wir entsprechend unseren Möglichkeiten die Umwelt schonen können“, so Dr. Carsten Fischer. Die Mikro-KWK-Anlage erzeugt – basierend auf Gas – Wärme und Strom im Verhältnis 6:1. „Das kleine Blockheizkraftwerk nutzen wir nur im Winter, um unser Haus zu heizen sowie mit Strom und Warmwasser zu versorgen“, erklärt Fischer. Nicht genutzter Strom der KWK-Anlage wird zunächst in das Hybrid-Hauskraftwerk „S10 E8“ von E3/DC eingespeist und dort gespeichert. Ist der 13,8 kWh-Speicher voll geladen, wird der überschüssige Strom in das Netz des örtlichen Energieversorgers eingespeist und entsprechend vergütet. Im Sommer reicht die Solarthermie aus, um das Brauchwasser für den Zweipersonenhaushalt zu erwärmen. Die PV-Anlage produziert in den Som-
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Solarstrom | Reportage
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mermonaten ausreichend Strom, um die Batterien des Hauskraftwerks zu füllen und den Hausverbrauch zu decken. Das BHKW wird in dieser Zeit entsprechend nicht genutzt. Dr. Fischer erklärt: „Dadurch sparen wir die Kosten für das Gas, das das BHKW für seinen Betrieb benötigt.“ Er erklärt weiterhin, dass im Winter in Zukunft nur noch reines Biogas bezogen werden soll. „Damit könnten wir uns bald nicht nur im Sommer autark versorgen, sondern kommen auch im Winter ohne fossile Energieträger aus.“ Grüne Mobilität
Jeder der Fischers besitzt ein Elektroauto, um seine täglichen (Arbeits-)Wege zu erledigen. Um die Batterien der Fahrzeuge zu laden, nutzt das Paar aus Dülmen auch die selbst produzierte grüne Energie. „Das Hauskraftwerk ermöglicht uns, unabhängig vom Energieversorger die Fahrzeuge zu laden. Das ist ein gutes Gefühl“, erklärt Dr. Carsten Fischer. Die aktive Steuerung des BHKWs ermöglicht zudem eine Anpassung an die Lastprofile, die sich aus dem Fahrverhalten der Fischers ergeben. „Alles aus einem Guss“
Kompaktes Kraftpaket: Mit dem Hauskraftwerk „S10“ überwacht Familie Fischer sämtliche Energieflüsse ihres Eigenheims. Das Energiemanagement-System enthält Batterien, Wechselrichter, Steuerelektronik und Touchscreen-Display. E3/DC
Neben der zum „S10“-Hauskraftwerk gehörigen App, die in Echtzeit alle relevanten Informationen rund um das Energiemanagement des Hauses abbildet, schätzt Fischer weitere Vorteile des Stromspeichers: „Das Gerät ist kompakt und aus einem Guss. Es steuert die Erträge und Verbräuche vollautomatisch und intelligent entsprechend den jeweiligen Gegebenheiten.“ Außerdem schätzt der Besitzer des 1994 erbauten Einfamilienhauses die dreiphasige Inselnetzfunktion und die geringen Verluste, die bei der Speicherung des PV-Stroms im Hauskraftwerk entstehen. Der Gleichstrom wird direkt in die Batterien eingespeist. ■ Text & Fotos: E3 / DC
Das Hauskraftwerk „S10“ im Überblick: • voll integriertes Energiemanagement- und Speichersystem • als PV-Wechselrichter eingestuft • kompakt und deshalb platzsparend • für Hausverbrauch bis jährlich 12.000 kWh • hohe Wirkungsgrade • deckt den Großteil der Eigenversorgung • senkt den Stromverbrauch • bewährte Lithium-Ionen Batterien aus Serienproduktion • Entladetiefe bis 100 Prozent • sieben Jahre Garantie auf die Batterie • 3.500 bis zu 5.000 Vollzyklen • dreiphasig mit AC Kopplung, vollautomatisch im Mischbetrieb • Software-Applikationen • Energiemanagement wird dauerhaft weiterentwickelt • Notstromlösung für Stromausfall • Optional auch über das öffentliche Stromnetz ladbar • geeignet auch für andere Erzeugungseinheiten und Anschluss an Elektromobile
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Strombetriebener Flitzer: Dank Elektro-Auto sind Fischers nur selten auf Tankstellen anzutreffen. Der von der Photovoltaik-Anlage produzierte Solarstrom wird in der Autobatterie des schicken Flitzers gespeichert. So lassen sich auch solare Überschüsse sinnvoll nutzen. Herstellerkontakte auf Seite 30.
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Solarwärme | Basiswissen
So funktioniert Solarthermie: Die Kollektoren einer solarthermischen Anlage fangen die Sonnenwärme ein. Ein Pufferspeicher bewahrt diese auf, sodass auch bei Regenwetter oder am Abend die Wärmezufuhr garantiert ist.
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Warmwasser
Heizung
Pufferspeicher
Heiße Röhren She’s got the power: Thermische Sonnenkollektoren nutzen die Strahlung der Sonne und wandeln sie in Wärme zur Warmwasserbereitung oder Heizungsunterstützung um. Wir erklären, wie Solarthermie funktioniert und richtig eingesetzt wird.
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olarthermie-Anlagen erkennt man an den relativ großen, meist blauen Kollektorflächen auf der Südseite von Dächern. In den Kollektoren wird die Sonnenstrahlung in Wärme umgesetzt und an eine Trägerflüssigkeit übertragen, welche die Wärme über einen Solarkreislauf in einen Warmwasserund/oder Heizungsspeicher transportiert. Bei der Trägerflüssigkeit handelt es sich meist um eine Mischung aus Frostschutzmittel (Glykol) und/oder Wasser. Kollektoren-Typologie
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Der an himmlischer Wärme interessierte Bauherr kann sich zwischen Flach- und Röhrenkollektoren entscheiden. In den Röhrenkollektoren befinden sich Absorber innerhalb von vielen, parallel liegenden Glasrohren. Darin wiederum herrscht ein Vakuum, das Luftbewegungen verhindert, die zu Wärmeverlusten führen würden. Bei den direkt durchflossenen Vakuumröhrenkollektoren fließt die Wärmeträgerflüssigkeit in einem Röhrchen direkt unter den Absorbern. Hier nimmt die Trägerflüssigkeit
Wärme auf. Bei den sogenannten „Heat-Pipe“-Vakuumröhrenkollektoren ist ein mit Alkohol oder Wasser gefülltes Rohr unterhalb des Absorbers angebracht. Bei Sonneneinstrahlung verdampft der Alkohol beziehungsweise das Wasser und kondensiert am oberen Ende des Wärmerohrs. Ein Wärmetauscher leitet die Heizwärme an die Wärmeträgerflüssigkeit ab. Das Kondensat fließt anschließend zurück in das Rohr und der Kreislauf beginnt von Neuem. CPC-Kollektoren, ein Untertyp der Röhrenkollektoren, bündeln die Sonnenstrahlen mittels eingebauter Spiegel – unabhängig vom Einstrahlungswinkel auf die Absorberstreifen. So erreichen sie einen hohen Wirkungsgrad und punkten mit einer langen Lebensdauer. Wie der Name schon sagt, zeichnen sich Flachkollektoren dagegen durch eine flache, ebene Absorberfläche aus. Sie kosten deutlich weniger als Röhrenkollektoren, weisen aber auch einen um etwa 30 Prozent geringeren Wirkungsgrad auf. Und so wird warmes Wasser aus der Sonnenergie: Indem Sonnenstrahlen auf den Kollektor treffen, geben sie 60 bis 75 Prozent ihrer Energie an die Wärmeträgerflüssigkeit Herstellerkontakte auf Seite 30.
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Staatliche Förderung für Solarthermie Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) gewährt Zuschüsse und Boni: Im Rahmen der Basisförderung werden Anlagen gefördert, die Wärme für Heizung und Warmwasser bereitstellen. Die Bedingung: Für das Gebäude muss bereits vor dem 1. Januar 2009 ein Bauantrag gestellt beziehungsweise eine Bauanzeige erstattet worden sein. Ein Heizsystem muss bereits vor diesem Zeitpunkt vorhanden gewesen sein.
Holz für alle Fälle: Der Pelletskessel „Octoplus“ mit integriertem Pufferspeicher bedient sich der Kraft der Sonne zur Warmwasserbereitung und Heizungsunterstützung oder der Pelletsbrennereinheit bei trübem Wetter. Die Wetterfrosch-Funktion der Regelung empfängt Livedaten von einem Wetterserver und kommuniziert dem Heizkessel, wann er heizen muss und wann nicht. Solarfocus/epr
Bei der Erstinstallation von Solarthermie-Anlagen bis 40 Quadratmeter beträgt die Förderung 90 Euro je angefangenem Quadratmeter Bruttokollektorfläche, mindestens jedoch 1.500 Euro. Folgende Mindestvoraussetzungen bezüglich der Bruttokollektorfläche und des Wärmespeichervolumens müssen erfüllt sein: Bei Vakuumröhren mindestens sieben Quadratmeter und 50 Liter je Quadratmeter Bruttokollektorfläche, bei Flachkollektoren mindestens neun Quadratmeter und 40 Liter je Quadratmeter Bruttokollektorfläche. Zur Basisförderung kommen etliche Boni dazu: Kesseltauschbonus: Wenn gleichzeitig der bisher betriebene Heizkessel ohne Brennwerttechnik durch ein neues Gerät nach Energieeinsparverordnung mit dem Brennstoff Öl oder Gas ersetzt wird. Regenerativer Kombinationsbonus: Wenn gleichzeitig eine förderfähige Biomasseanlage oder Wärmepumpenanlage errichtet wird. Effizienzbonus: Wenn Sie in Ihrem besonders effizient gedämmten Gebäude eine Solarthermieanlage zur kombinierten Warmwasserbereitung und Heizungsunterstützung errichten, können Sie zusätzlich den sogenannten Effizienzbonus erhalten. Siehe auch www.bafa.de (unter dem Reiter Heizen mit Erneuerbaren Energien > Solarthermie > Förderung von Solarthermieanlagen).
Kombispeicher mit Wärmepumpe: Das Solarthermie-Programm „Solacept“ beinhaltet die Wärmepumpe „JAZ 4.5“, die einem Wärmeerzeuger mit einem Hygiene-Kombispeicher vereint. Alle Wärmepumpen-Bauteile sind innerhalb der Speicher-Dämmung platziert. Die „JAZ 4.5“ ist als multivalentes System zum Beispiel mit Kaminöfen und Solarkollektoren kombinierbar. Westfalengas
Dreigestirn: Drei „Logasol SKT 1.0“Flachkollektoren mit auf dem Absorber befestigten Kupferrohren und einer hohen Leistung zur Trinkwassererwärmung sowie Heizungsunterstützung erfüllen die Anforderungen aus dem EEWärmeG für Einfamilienhäuser mit einer Nutzfläche von bis zu 182 Quadratmetern. Buderus/Bosch Thermotechnik
Macht sich schlank: Die Vakuum-Röhrenkollektoren „AuroTherm exclusiv“ liefern auch bei begrenztem Platzangebot hohe Solarerträge, denn sie lassen sich variabel anschließen und kombinieren. Dank intelligenter Solarspiegel-Anordnung nutzen sie auch noch den kleinsten Sonnenstrahl. Vaillant
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Solarwärme | Basiswissen
Familie Lamers lässt ihr Dach strahlen So sehen Gewinner aus! Seit Anfang Januar 2014 regelt Familie Lamers ihre Warmwasserversorgung komplett über das „AquaSystem“ vom Karlsbader Solarthermie-Hersteller Paradigma. Die vierköpfige Familie aus Bocholt hatte sich bei dem von SolarHome und Paradigma ausgeschriebenen Gewinnspiel „Lassen Sie Ihr Dach erstrahlen“ beworben und ein solares Nachrüstpaket gewonnen. „Wenn es um die Frage der nachhaltigen und effizienten Energieversorgung geht, reicht Idealismus allein nicht aus. Mit einer neuen Solarthermieanlage wollten wir so unsere Warmwasserversorgung ökologisch verträglich abdecken und uns die Option offen halten, bei Anschaffung eines größeren Wärmespeichers auch unsere Heizung solarthermisch zu unterstützen“, erklärt Ludger Lamers die Beweggründe, beim Gewinnspiel mitzumachen. Dem Familienvater ist besonders wichtig, sich zum einen unabhängiger von der Preisentwicklung fossiler Brennstoffe zu machen und zum anderen den eigenen CO2-Ausstoß zu reduzieren. Bei dem installierten System handelt es sich um das wassergeführte und seit zehn Jahren bewährte „AquaSystem“ zur solaren Warmwasseraufbereitung und Heizungsunterstützung. Zudem zieren nun fünf Quadratmeter „ Aqua Plasma“-Kollektoren, die derzeit leistungsstärksten Kollektoren auf dem Markt, das Dach der Lamers. Die mit dem „Solar Keymark“ zertifizierten Vakuum-Röhrenkollektoren zeichnen sich unter anderem durch hohe Erträge bei wenig Sonne aus, beispielsweise im Winter oder in der Übergangszeit.
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ab. Diese wird dann mit einer Umwälzpumpe in den Wärmetauscher des Speichers gepumpt. Im Speicher wird die Wärmeenergie für weniger sonnige Tage zwischengelagert. Bei richtiger Auslegung kann die Solaranlage den Wärmebedarf für die Warmwasserbereitung im Jahresmittel zu 50 bis 65 Prozent decken; im Sommerhalbjahr erreicht die Deckungsrate 60 bis 80 Prozent. Wählt man eine Überdimensionierung von Kollektorfläche und Speichervolumen (die teurer und weniger wirtschaftlich ist), kann sie sogar auf nahezu 100 Prozent gesteigert werden. Auf jeden Fall ermöglicht es die Solaranlage, den Heizkessel in den Sommermonaten weitgehend abzuschalten.
Sonne im Tank
Soll die Sonnenenergie zur Raumheizung genutzt werden, verlaufen Solarangebot und Energienachfrage gegenläufig. Die Anlage liefert in den Sommermonaten die größten Erträge, in der winterlichen Heizperiode die kleinsten. Zum Ausgleich dienen Wärmespeicher, um je nach Speichervolumen Angebot und Nachfrage für Stunden, Tage oder Wochen auszugleichen. Das erhebliche Defizit in den Wintermonaten macht es in Deutschland einigermaßen schwierig, ausschließlich mit Sonnenenergie zu heizen. Es ist zwar möglich, setzt aber einen riesigen Speicher voraus. Im Konzept des Sonnenhauses wird dieses Prinzip mancherorts umgesetzt. Am meisten Sinn dagegen macht es, eine
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ergänzende Heizungsanlage einzubauen. In der Heizperiode erwärmt der Heizkessel den oberen Teil des Warmwasserspeichers und stellt so die Warmwasserversorgung sicher. Solarthermie in Alt- und Neubau
Altbau-Besitzer sind häufig enttäuscht, wie wenig die Solarthermie-Anlage zum Heizenergiebedarf beiträgt. Eine genaue Berechnung der Leistung im Vorfeld, aber auch ergänzende Maßnahmen, sind die Voraussetzung, um die Sonnen-Absorber sinnvoll zu nutzen. So bringt im ungedämmten Altbau, in dem viel Wärme verpufft, die beste Heizung nichts. Nur ein Paket aus guter Dämmung, Sanierung der bestehenden Heizung und die Einbindung der Solarthermie-Anlage zusammen mit einem Pufferspeicher garantiert eine effektive Wärmeerzeugung. Dabei kommen sowohl fossile (Öl- oder Gas-Brennwertgeräte) oder Biomasseheizungen (Scheitholz, Pellets, wasserführender Kaminofen) als auch Wärmepumpen als Partner der Sonnenheizung in Frage. Dann entsteht eine Hybrid-Lösung, die die Vorzüge aller Komponenten zur Geltung bringt. In Neubauten schreibt das Erneuerbare-Energien-Wärme-Gesetz (EEWärmeG) vor, dass mindestens 15 Prozent des Wärmeenergiebedarfs solar gedeckt werden müssen. Manche Bundesländer fordern dies sogar bei der Heizungsmodernisierung in Altbauten. Fördergelder von Bund und Ländern versüßen die energetische Pflicht. (bis) ■ Herstellerkontakte auf Seite 30.
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Checkliste: mängelfreie Installation von Solarkollektoranlagen • Fehlender Wärmemengenzähler: Die Bewohner können häufig nicht erkennen, dass die Solaranlage keine Erträge liefert, weil der Heizkessel im Standby mitläuft und die Solaranlage keinen Wärmemengenzähler hat. Dieser kostet 300 Euro, regelmäßiges Ablesen gibt Hinweise auf Fehlfunktionen.
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• Wenn die Dämmung der Rohrleitungen und des Speichers lückenhaft oder zu dünn ausgeführt ist oder Rohrleitungen aus nicht hitzebeständigem Material gefertigt sind, welches bei sommerlicher Hitze schmilzt, dann entstehen erhebliche Wärmeverluste. • Der Temperatursensor wird oft nicht in den Kollektor geschoben, sondern in ein ungedämmtes Rohrende gesteckt. Dadurch misst er eine falsche Temperatur. Die Folge: Wegen zu niedriger Kollektorentemperaturen bleibt die Solaranlage ausgeschaltet. • Wenn das Ausdehnungsgefäß falsch dimensioniert ist, kocht das Frostschutzmittel bei Überhitzung aus, Flüssigkeit fehlt im Kreislauf und die Anlage funktioniert nicht mehr richtig. Überprüfen Sie aus diesem Grund die Anlagenflüssigkeit regelmäßig. • Beobachten Sie den Zähler der Gas- oder Holzheizung: Ein großer Verbrauch in den Sommermonaten deutet auf eine Fehlfunktion der Solaranlage hin. Quelle: Marion Schulz, Hubert Westkämper, Die neue Heizung. Umweltfreundlich und wirtschaftlich heizen mit Gas, Holz, Strom und Sonnenenergie, ökobuch-Verlag, Staufen bei Freiburg 2013, Preis: 30 Euro.
Die Sonne bleibt im Haus: Um die Sonnenwärme über Wochen und Monate zu speichern und Sommer-Sonnenenergie für die Heizung im Winter zu nutzen, sind sehr große Wasservolumina von zehn bis 100 Kubikmetern mit einer sehr guten Wärmedämmung von Speicher und Haus nötig. Unipor
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Solarwärme | Hybridheizung
Typische Hybridlösungen: 1 Heizkessel Öl/Gas und Solarthermie | 2 Heizkessel Öl/Gas, Wärmepumpe und Solarthermie | 3 Heizkessel Öl/Gas und Kaminofen mit Wassertasche | 4 Heizkessel Öl/Gas, Solarthermie und Kaminofen
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Heizkessel
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Wärmespeicher
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Solarthermie
Kaminofen
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Wärmepumpe
Heizung aus dem Baukasten Individualität ist Trumpf: Moderne Hybridheizungen gleichen sich nicht wie ein Ei dem anderen. Die „Misch“-Heizungen, so die Übersetzung, lassen sich von ihren Besitzern je nach persönlichen Präferenzen oder Voraussetzungen des Hauses zusammenstellen.
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as Thema Heizung ist mittlerweile Ausgangspunkt eines zentralen Konzeptes. Dämmstandard, Heiztechnik, gesetzliche Vorschriften und auch die Vorlieben der Hauseigentümer müssen aufeinander abgestimmt sein. In Deutschland gilt für Neubauten das Anforderungsniveau der Energieeinsparverordnung (EnEV). Die EnEV begrenzt den Transmissionswärmeverlust und den Primärenergiebedarf eines neu errichteten Hauses, Heiztechnik und Dämmung gehen dabei Hand in Hand. Bei der Überlegung, welche Heizung die erforderliche Wärme aufbringen soll, spricht der Gesetzgeber ein Wörtchen mit: Es besteht nämlich eine Pflicht zur Einbindung erneuerbarer Energien bei Neubauten. Dies ist im EEWärmeG (Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz) festgelegt. Grün ist Pflicht
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Gespeicherte Energie
Dabei müssen Sie sich nicht für eine Wärmequelle allein entscheiden. Um verschiedene Komponenten einzubinden, empfiehlt sich eine Hybridheizung, wo zum Beispiel Solarthermie (siehe Beitrag auf S. 16) mit einer Scheitholzheizung oder einem Grundofen kombiniert wird. Dann springt die Holzheizung ein, wenn die Sonne eine Pause macht, und die Vorteile der einzelnen
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Solarthermie, Photovoltaik, Pellet- oder Scheitholzheizung, ein (wasserführender) Kamin oder eine Wärmepumpe fallen unter den Begriff der erneuerbaren Energien. Wer sich für Umwelt-
energie aus einer Wärmepumpe entscheidet, muss die benötigte Wärme für Heizung und Warmwasser zu mindestens 50 Prozent darüber beziehen. Die Nutzungspflicht gilt ebenfalls als erfüllt, wenn durch sogenannte Ersatzmaßnahmen der Höchstwert des Jahresprimärenergiebedarfs nach der aktuellen EnEV um mindestens 15 Prozent unterschritten wird. Es ist in jedem Fall sinnvoll, mit einem Energieberater ein Konzept auszuarbeiten, um die beste Variante zu finden. Der verantwortliche Fachhandwerker wird die Heizlast für die einzelnen Räume berechnen und dementsprechend die Heizung auslegen.
Herstellerkontakte auf Seite 30.
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Expertentipp Mit Wärmepumpen den Eigenverbrauch von Photovoltaikanlagen optimieren! Karl-Heinz Stawiarski, Geschäftsführer des Bundesverbands Wärmepumpen (BWP) e. V. empfiehlt: „Wer seinen selbst erzeugten Strom verstärkt auch selber nutzen möchte, denkt zunächst oft an die Anschaffung eines Batteriespeichers oder eines Elektroautos. Damit übersehen Betreiber von Photovoltaik-Anlagen jedoch die am nächsten liegende und damit günstigste Option, Stromproduktion und -verbrauch ohne Komfortverluste zu synchronisieren: Durch die thermische Speicherung solarer Erträge („Power-to-Heat“) kann die Eigenverbrauchsquote auf bis zu 50 Prozent erhöht werden, beispielsweise indem der gesamte Warmwasserbedarf in den sonnigen Mittagsstunden vorproduziert wird. Dazu braucht der Hausbesitzer ein „smartes“ Wärmepumpensystem, das seine Verbräuche dank intelligenter Regelungstechnik dem aktuellen Solarertrag anpasst: Sobald der Energiemengenzähler „meldet“, dass die PV-Anlage genügend Strom liefert, steuert ein multifunktionaler Wechselrichter die Wärmepumpe an, die daraufhin das Heizungs- bzw. Trinkwasser erwärmt und im Puffer- bzw. Warmwasserspeicher einlagert“.
Kombinationstalent: Das Luft/Wasser-Wärmepumpensystem „Therma V-System“ dient zur Heizung und Warmwasserbereitung. Das System lässt sich mit verschiedenen Heizungslösungen kombinieren, von der Fußbodenheizung bis zur Trinkwasserversorgung. LG Klimatechnik
❶ Regelungs-System Logamatic 4323/FM444 ❷ Pellet-Kaminofen Wodtke ivo.tec ❸ Pufferspeicher Logalux PR ❹ Warmwasser-Wärmepumpe Logatherm WPT270 ❺ Multimodul
Bei Fragen zur Wärmepumpe helfen die Experten des BWP unter www.waermepumpen.de
❻ Wechselrichter ❼ Photovoltaik ❽ Wohnungslüftung Logavent HRV 21 V2
Der Kunde ist König: Er kann sich aus einer breiten Produktpalette entsprechend seinen Vorlieben und den Gegebenheiten vor Ort eine „Wolf-Sonnenheizung“ zusammenstellen – egal ob mit Biomasse oder Wärmepumpe. Die Schichtenspeicher „BSP-SL/BSP-WSL“ runden das Solarprogramm ab. Wolf
Eingespieltes Team: Die Warmwasser-Wärmepumpe „Logatherm WPT270/2“, eine Photovoltaik-Anlage und der Pelletofen „wodtke ivo.tec“ bilden ein multivalentes Heizsystem. Wenn die Zulufttemperaturen für den Betrieb der Wärmepumpe zu gering sind, wird der Pelletofen zur Trinkwassererwärmung hinzugezogen. Elektrische Energie für die Wärmepumpe liefert die Photovoltaikanlage. Buderus/Bosch Thermotechnik/Wodtke
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Solarwärme | Hybridheizung
Autark und sparsam mit Erdwärme Auf der rauen schwäbischen Alb nahe Ulm steht ein kompaktes Wohnhaus mit stimmigem Energiekonzept. Herzstück des Selbstversorgers ist eine Erdwärmepumpe. Die Bauherren ließen zwei Sonden in 140 Meter Tiefe einbringen. Diese führen einer Sole/Wasser-Wärmepumpe der Firma Bartl Typ „ECO 4S/HG“ umweltfreundliche Energie zu. Zusammen mit einer knapp sieben Quadratmeter großen thermischen Solaranlage auf dem Dach wird der Neubau samt Außenpool effizient beheizt und mit Warmwasser versorgt. Die Wärmeübertragung erfolgt im gesamten Haus über eine Fußbodenheizung. An kalten Wintertagen sorgt ein holzbefeuerter Kaminofen für zusätzliche Gemütlichkeit. Fotos: H.Pejot
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Komponenten werden gebündelt. Hier punkten zum Beispiel effiziente Öl- und Gas-Brennwertkessel, die auch bei schlechtem Wetter zur Verfügung stehen. Das verbindende Element ist ein sogenannter Pufferspeicher, in den die verschiedenen Energiequellen ihre Leistung einspeisen, wenn ein Überschuss vorhanden ist. A und O für die Komponenten der Hybridheizung sind daher Anschlussstellen, die mitgeliefert werden oder zum Nachrüsten ausgelegt sind.
Mutter Natur hilft heizen Will mitmischen: Das Gas-Brennwertgerät „CerapurSolar-Comfort“ macht die Einbindung weiterer Energiesysteme dank des patentierten Beimischventils und integrierter Heizungshydraulik einfach: Zwei Anschlüsse am Gerät – mehr ist nicht nötig. Junkers/Bosch Thermotechnik
Auf der Höhe der Zeit: Dass das Heizen mit Öl nicht altmodisch sein muss, beweist der Öl-Brennwertkessel „NovoCondens BOB“: Das Heizungssystem erhielt den „Plus X Award“ für Innovation und Ökologie. Es ist mit Solaranlage und Pufferspeicher problemlos kombinierbar. Brötje
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Neben den fossilen Energieträgern, Biomasse und Sonnenenergie kommt Umweltwärme als Energieressource der Hybridheizung in Frage. Verschiedene Wärmepumpentypen stehen zur Auswahl: Am effizientesten arbeitet eine Erdwärmepumpe. Entweder mittels Erdwärmekollektoren oder mit Erdwärmesonden entzieht sie dem Erdreich Wärme. Kompressoren bringen diese auf höhere Temperaturen, bis zu 65 Grad Celsius, damit sie zur Warmwasserbereitung oder zum Heizen verwendet werden kann. Dabei muss für eine Erdwärmesonde ein tiefes Loch gebohrt werden, Erdwärmekollektoren werden flächig in ein bis zwei Meter Tiefe im Erdreich verlegt. Die Bohrung ist recht kostspielig, für die Kollektoren braucht es viel Grundstücksfläche. Bei der Luft/WasserWärmepumpe zieht das Gerät die Energie aus dem Temperaturunterschied zwischen Außenluft und Leitmittel (Wasser). Für den Betrieb der Wärmepumpe ist Strom nötig. Diesen kann die hauseigene Photovoltaik-Anlage liefern. Verfügt die Wärmepumpe über eine Jahresarbeitszahl von 4 (so wird die Jahresleistung bezeichnet), gewinnt sie aus einem Anteil elektrischer Energie vier Teile Wärmeenergie – arbeitet also höchst effizient. Sinkt die Außentemperatur unter minus 20 Grad Celsius, muss mit einer anderen Wärmequelle zugeheizt werden. Eine klassische Aufgabe für die Hybridheizung! (bis) ■ Herstellerkontakte auf Seite 30.
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Geballte Unterstützung vom Staat Das Marktanreizprogramm (MAP) des BAFA sowie Förderprogramme der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW), eine staatliche Förderbank, schießen Bauherren Mittel für die Erneuerung der Heizung oder die Heizung im Neubau zu. Pelletkessel: mindestens 2.400 Euro Pelletkessel mit Pufferspeicher: mindestens 2.900 Euro Pelletofen mit Wassertasche: mindestens 1.400 Euro Holzhackschnitzelanlagen: 1.400 Euro Scheitholzvergaserkessel: 1.400 Euro Luft/Wasser-Wärmepumpen: 1.300 / 1.600 Euro Luft/Wasser-Wärmepumpen mit Pufferspeicher: 1.800 / 2.100 Euro Sole/Wasser-, Wasser/Wasser-Wärmepumpen: 2.800 Euro bis 11.800 Euro, Sole/Wasser-, Wasser/Wasser- Wärmepumpen mit Pufferspeicher: 3.300 Euro bis 12.300 Euro Kesseltauschbonus, sofern gleichzeitig mit der Errichtung der Solarkollektoranlage der bisher betriebene Heizkessel ohne Brennwerttechnik durch einen neuen Gas- oder Ölbrennwertkessel ersetzt wird: 500 Euro Kombinationsbonus, sofern gleichzeitig mit der Biomasseanlage oder Wärmepumpe eine Solaranlage errichtet wird: 500 Euro Förderung für regenerative Energien im Neubau: www.kfw.de
Pflicht zum Wechsel: Die Frist für Öl- und Gas-Konstant-Temperaturkessel, die vor 1985 eingebaut wurden, läuft aus. Sie müssen nach der Energieeinsparverordnung (EnEV 2014) bis 2015 ausgetauscht werden. Eine Modernisierung mit Erdgas-Brennwerttechnik lässt sich mit überschaubaren Kosten durchführen. In Kombination mit Solarthermie oder einer Gaswärmepumpe wird die Anlage zur Hybridheizung. Zukunft Erdgas Sammelbecken: Eine Hybridheizung ist ohne Pufferspeicher nicht denkbar. In ihr arbeiten verschiedene Wärmequellen, wie beispielsweise Solartechnik oder Öfen mit Wasseranbindung zusammen. Deren Energie wird im Pufferspeicher gespeichert. Schmid Feuerungstechnik
Pellet & Solar: Bei klarem Himmel kann der gesamte Warmwasser- und Heizungsbedarf durch Sonnenenergie gedeckt werden. Die Pelletheizung wird in den Heizkreislauf zugeschaltet, wenn nicht genügend Sonnenwärme zur Verfügung steht. Deutsches Pellet-Institut
Für den kleinen Bedarf: Der Kaminofen „Vitra Passivhaus“ ist abgestimmt auf den geringen Wärmebedarf von Passivhäusern und funktioniert raumluftunabhängig, was eine wichtige Voraussetzung fürs perfekt gedämmte Passivhaus darstellt. Rika
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Solarwärme | Hybridheizung
Umweltfreundlich: Die „Easyfire“-Pelletheizungen mit der „cleanEfficiency“-Technologie zählen zu den meistverkauften Pelletheizungen in Europa und sind laut Hersteller die saubersten weltweit. Dazu verbrauchen sie weniger Strom als Fernsehgeräte. Erhältlich in den Leistungsgrößen 20, 30, 40, 50 kW. Kraft und Wärme aus Biomasse (KWB)
Heiß auf Holz: Im tiefsten Winter, wenn die Luft/Wasser-Wärmepumpe kaum Wärme aus der Umgebungsluft ziehen kann, macht es Sinn, diese Zeit mit einem Holzofen zu überbrücken. Zum Beispiel mit dem „Bullerjan Free Flow“, Variante „Glas“, mit einer Nennwärmeleistung von 5,7 kW. Preis: 2.450 Euro. Bullerjan
Geeignet fürs Niedrigenergie- und Passivhaus: „Giro black“ gibt einen Großteil der erzeugten Wärme-Energie dank „Waterplus“-Technologie an das Zentralheizungssystem ab, um auch andere Räume zu beheizen. Mit einer Nennwärmeleistung von 8 kW heizt „Giro“ den Aufstellraum und gleichzeitig den Pufferspeicher auf. Wodtke
Heißer Ofen: Für Passiv- und Niedrigenergiehäuser sind wasserführende Öfen mit kleinen Heizleistungen ideal. In Kombination mit SolarthermieAnlagen unterstützen sie die Heizwärmebereitstellung und die Brauchwassererwärmung effizient. Leda/Arbeitsgemeinschaft der deutschen Kachelofenwirtschaft
Buchtipp Der neue Baedeker Reiseführer „Deutschland – Erneuerbare Energien erleben“ Vom Windpark an der Küste bis zur regenerativ versorgten Wanderhütte in den Alpen – in Deutschland gibt es in Sachen Erneuerbare Energien viel zu entdecken. Die Agentur für Erneuerbare Energien (AEE) empfiehlt dafür den „Baedeker Deutschland – Erneuerbare Energien erleben“. Dieser verbindet moderne Technik mit spannenden ReiseErlebnissen, verknüpft Klimaschutz mit Freizeit-Spaß. Reiseziele: Über 190 Energieziele für Familien & Entdecker, Technologien: Der neueste Stand klimafreundlicher Technologien, Hintergrund: Einblicke in zahlreiche Aspekte der Energiewende. Mit aktueller Reisekarte. 17 Euro. Verlag Karl Baedeker
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Mehr Komfort, weniger Holz Holz nachzulegen. Und selbst dabei unterstützt die hochintelligente Steuerung, indem sie den idealen Nachlegezeitpunkt durch ein optisches Signal anzeigt. So werden die Nachlegeintervalle optimal ausgedehnt, was sich natürlich positiv auf den Brennstoffverbrauch auswirkt. Im direkten Vergleich mit einer nicht fachgerechten manuellen Beschickung des Ofens kann der Holzverbrauch um bis zu 50 Prozent reduziert werden. Das System bietet darüber hinaus auch die Möglichkeit, den Ofen im Eco-Modus zu betreiben. Dabei wird der Glutstock zusätzlich gestreckt und der Abbrand optimiert. So spendet das Heizgerät auch noch lange nach dem letzten Holzscheit angenehme Wärme und Behaglichkeit. ■
durchschnittlicher durchschnittlicher Holzverbrauch normal
durchschnittlicher durchschnittlicher Holzverbrauch mit RIKATRONIC R IKA ATRONIC 3
-550 %*
ergleich zum nicht * bis zu 50 %.... im V Vergleich
* bisfachgemäßen zu 50 %.... im Vergleich Vergleich zum nicht manuellen Betrieb. fachgemäßen manuellen Betrieb.
Heizkurve herkömmlicher Kaminöfen EMISSION
Der Scheitholzofen gilt für viele als Inbegriff von behaglicher Wärme und Romantik. Bedenken gibt es – wenn überhaupt – nur hinsichtlich des Bedienungskomforts. Zu aufwändig empfinden manche das Heizen mit Holz. Braucht der Ofen weniger Luft oder sollte man die Luftklappen eher öffnen? Wann ist der ideale Nachlegezeitpunkt? Diese Fragen beantwortet das Rikatronic-System des österreichischen Ofenspezialisten Rika vollautomatisch und unterstützt so bei allen Heizschritten, vom Einheizen des Ofens bis zum Nachlegen. Die sensorgesteuerte Regelung führt in jeder Phase der Verbrennung vollautomatisch die exakt benötigte Luftmenge zu. Alles was die Ofenliebhaber noch selbst tun müssen, ist,
Optimaler Heizkorridor
Heizkurve mit RIKATRONIC RIKA ATRONIC 3
Anheizphase
Betriebsphase
BETRIEBSZEIT B ETRIEBSZEIT
Reduzierung der Emissionen auf ein Minimum im
Reduzierung der Emissionen auf ein Minimum im V Vergleich ergleich zum nicht fachgemäßen manuellen Betrieb. Vergleich V ergleich zum nicht fachgemäßen manuellen Betrieb.
RIKA Innovative Ofentechnik GmbH Müllerviertel 20, A-4563 Micheldorf, Tel. 0043 7582 686-41, office@rika.at, www.rika.at
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Hitzeschutz | Klima & Lüftung
Innen- & Außeneinheit: Das Singlesplit-Raumklimagerät „KWS 25i“ von AEG Haustechnik überzeugt durch eine hohe Leistungsstärke, beste Energieeffizienzklasse A/A und zurückhaltende Optik. Die wetterbeständige Außeneinheit und das Innenmodul sind ein perfekt aufeinander abgestimmtes Geräteduo. Die komfortable Bedienung der Singlesplit-Raumklimatisierung erfolgt per Infrarot-Fernbedienung mit LC-Display. AEG
Frischluftgarantie Sommerliche Temperaturen treiben manchem Eigenheimbesitzer Schweißperlen auf die Stirn. Abhilfe schaffen effiziente Klima- und Lüftungsgeräte. Unterschiedliche Technologien können für frische und gekühlte Luft im gesamten Haus oder einzelnen Räumen sorgen.
Klimaanlagen Klimaanlagen regulieren die Luftfeuchtigkeit und filtern die Raumluft. So sorgen sie für angenehme Raumtempertaturen im Sommer wie im Winter. Neben mobilen Einzelgeräten, die sich frei in Schlafzimmer, Wohnzimmer und Co. aufstellen lassen, gibt es Splitgeräte mit einem Außen- und Innenteil. Letztere sind hinsichtlich ihres Stromverbrauchs wesentlich effizienter. Das Funktionsschema ist folgendes: Im Innenteil der Anlage wird die Raumluft an einem Verdampfer vorbeigeführt, wo sie ein Kältemittel abkühlt. Zugleich wird der „verbrauchten“ Innenraumluft Feuchtigkeit entzogen. Ein Rohr leitet die so abgeführte Wärme nach außen und gibt sie an die Umgebung ab. So wird die Innenraumluft regelmäßig von überschüssigen Graden „gereinigt“.
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Raum für Raum: Die wandhängenden „Artstyle“-Raumklimageräte in Edelstahloptik arbeiten dank Inverter-Technik besonders effizient. Die Geräte sorgen für ein gesünderes Wohnklima und eine spürbar verbesserte Luftqualität. Dazu trägt neben dem integrierten Luftfilter auch der eingebaute „Ionen-Generator“ bei. Er erzeugt negativ geladene Ionen, die Schadstoffe wie Allergene, Schimmel sowie Gerüche aus der Raumluft neutralisieren. Remko Herstellerkontakte auf Seite 30.
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Lüftungsanlagen Gerade in hochwärmegedämmten Neubauten können Feuchtigkeit und Schadstoffe kaum noch das Gebäude verlassen. Besonders in Effizienz-, Passiv- und Plusenergiehäusern wird das zum Problem, wenn die Bewohner nicht regelmäßig lüften. Da dies für Berufstätige oft nicht zu bewerkstelligen ist, kommen dezentrale oder zentrale Lüftungsanlagen zum Einsatz. Dezentrale Lüftungsanlagen werden nur in den Räumen installiert, in denen sie besonders nötig sind – zum Beispiel in Bad oder Küche. Neben reinen Abluftanlagen, wird noch zwischen Zu- und Abluftanlagen ohne oder mit Wärmerückgewinnung unterschieden. Reine Abluftanlagen führen unangenehme Gerüche und überschüssige Feuchtigkeit ab, verfügen aber nicht über die Möglichkeit der Wärmerückgewinnung – dadurch mindern sie die Effizienz eines Gebäudes. Über einen kleinen Kanal befördert diese Anlage mittels Unterdruck schlechte Luft nach außen. Gesteuert werden kann die Anlage manuell, über den Lichtschalter oder Feuchtigkeits- und CO2-Sensoren. Die Variante mit den Sensoren stellt dabei die energieeffizienteste dar, da die Anlage nur bei Bedarf betrieben wird. Falls sich die Bereitstellung neuer, unverbrauchter Luft nicht passiv bewerkstelligen lässt (zum Beispiel durch Lüftungsschlitze in der Tür), ist eine dezentrale Zu- und Abluftanlage die erste Wahl. Werden diese Anlagen noch mit einer Wärmerückgewinnungsfunktion versehen, wird der abgeführten Raumluft 70 bis 75 Prozent der in ihr enthaltenen Wärmeenergie entnommen und der Zuluft zugeführt. So geht wesentlich weniger produzierte Energie nach außen verloren als bei Anlagen ohne Wärmerückgewinnung. Neben der Belüftung einzelner Räume, ist es auch möglich im gesamten Gebäude eine zentrale Lüftungsanlage zu verbauen. Da eine nachträgliche Installation mit großem baulichem und finanziellem Aufwand verbunden ist, kommen sie meist in Neubauten zum Einsatz. Zentrale Lüftungsanlagen müssen exakt geplant werden, sodass in allen Räumlichkeiten ein ausreichender Luftwechsel garantiert ist. Wie schon bei den dezentralen Lüftungsanlagen kann man bei den zentralen Lüftungen zwischen reinen Abluftanlagen oder Zu- und Abluftanlagen mit oder ohne Wärmerückgewinnung unterscheiden.
Zentral Must-Have für energieeffiziente Neubauten: Zentrale Wohnungslüftungssysteme gewinnen die in der Abluft enthaltene Wärme fast vollständig zurück. In Kombination mit einem Wärmepumpen-Kompaktgerät eignen sie sich besonders für neue Gebäude. Viessmann/epr
Zentrales Lüftungssystem: Das Schema zeigt, wie eine zentrale Lüftungsanlage funktioniert. Das Netz aus Zuluft- und Abluftkanälen muss vor Baubeginn von einem Fachmann geplant werden. Die nachträgliche Installation ist mit hohen Kosten und einem großen baulichen Aufwand verbunden. Besonders in hochwärmegedämmten Gebäuden ist der Einsatz eines kontrollierten Wohnungslüftungssystems mit Wärmerückgewinnung, wie dem „Logavent“ von Buderus, ratsam. Buderus/ Bosch Thermotechnik
Dezentral Ohne Kanal-Gewirr: Der Installationsaufwand einer dezentralen Lüftungsanlage ist erheblich geringer, was das System besonders für Altbauten attraktiv macht. Vor allem die raumweise Be- und Entlüftung, zum Beispiel in Bad oder Küche, sorgt vielerorts für angenehme Temperaturen und gesunde Raumluft. Marley
Automatisierte Luftwechsel: Im Sommer sorgen die dezentralen Lüftungssysteme für ein angenehmes Raumklima. Die kältere Abluft wird genutzt, um die wärmere Frischluft abzukühlen, bevor sie in die Räume strömt. An kalten Tagen läuft das umgekehrte Prinzip: Das senkt die Heizkosten im Winter und hebt die Laune. Ventomaxx
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Hitzeschutz | Verschattungslösungen
Farbige Sommerlaune: Zeigen sich die ersten Sonnenstrahlen, dann werden wir kreativ im Garten, auf Balkon und Terrasse. Die modernen Sonnenschutztücher in frischen Farben der „Visutex“-Kollektion strahlen mit den Wiesenblumen um die Wette. Markilux
Effektiver Wärmeschutz: Textilscreens fangen Sonnenstrahlen vor dem Fenster ab. Drinnen bleiben die Temperaturen deshalb angenehm. Was viele Bauherren nicht wissen: Die Leistungsfähigkeit des Wärmeschutzes hängt entscheidend von Farbe und Struktur des Gewebes ab. Roma
Bleib draußen! Was wir uns im Frühling sehnlich wünschen, wird uns im Sommer bald zu viel – die Sonne. Ob auf der Terrasse oder an großen und kleinen Fenstern, eine gute Verschattung entscheidet über Lust oder Frust im Sommer. Dabei ist wesentlich, wo sie angebracht ist: innen oder außen.
Zwischen den Scheiben: Diese Jalousie liegt im Innenraum des Fensters, vor Wind und Wetter geschützt. Die Wärme wird außerhalb des Raums reflektiert und gelangt nicht ins Innere. Die Steuerung funktioniert elektrisch. Die Energie dafür gewinnt ein Photovoltaik-Modul direkt am Fenster. Internorm/epr
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Doppelt flexibel: Abwechselnd hintereinander verwebte, transparente und blickdichte Stoffstreifen können mittels einer Schnur gegeneinander verschoben werden. So wird der Lichteinfall gezielt gelenkt und verschiedene Transparenzstufen entstehen. Rollomeister/pressloft
Senkrechte Akzente: Vertikal-Jalousien regulieren den Lichteinfall, indem man die senkrechten Lamellen wendet. Farbige Lamellen sorgen für unzählige Gestaltungsmöglichkeiten und sind wahre Hingucker im Raum. Der Vorhang kann ein- oder mehrteilig, symmetrisch oder asymmetrisch geplant werden. MHZ Herstellerkontakte auf Seite 30.
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Cool auch an heißen Tagen Duette, das Original-Wabenplissee mit der Klimazone, stoppt Sonnenhitze, spart Heizenergie und dämpft Raumschall. Moderne Architektur mit großen Fensterflächen und oftmals schallharten Oberflächen erfordert innovative Lösungen beim Licht-, Sichtund Sonnenschutz, ebenso im Bereich der Akustik. Die einzigartige Klimazone von Duette wirkt wie ein natürliches Luftpolster. Im Sommer schützt sie vor aggressiver Hitzeeinstrahlung und reduziert die Wärmeaufnahme am Fenster um bis zu 78 Prozent. So wird auch an heißen Sommertagen ohne den Einsatz energieintensiver Klimaanlagen eine frische Wohlfühlatmosphäre erzielt. Im Winter bleibt die Wärme im Raum und der Aufwand an Heizenergie wird reduziert. Mit dem
Duette-Energiesparrechner, der auch als App zur Verfügung steht, kann das individuelle Einsparpotential an Heizenergie im Winter sowie der Kühlkomfort im Sommer schnell und unkompliziert ermittelt werden. Informationen hierzu unter www.duette.de/esr. Nicht nur die Hitze bleibt draußen, Duette schützt Möbel und Interieur vor dem Ausbleichen durch Sonnenlicht und schädlichen UV-Strahlen und gibt Lichtflecken keine Chance. Durch die innenliegende Technik gibt es keine störenden Schnurlöcher, wodurch eine besonders schicke und moderne Optik erzielt wird. Die doppelte Lichtfilterung der wabenförmigen Duette-Struktur erzeugt einen besonders sanften Lichteinfall und reguliert die Helligkeit. Dies unterstützt das
Wohlgefühl und durch die hohe Stofflichkeit verbessert sich darüber hinaus die Raumakustik spürbar. Ob Hitze-, Licht-, Blend-, Sicht- oder Sonnenschutz, Duette vereint eine Vielzahl an Funktionen und Vorzügen mit Wohnatmosphäre und höchsten optischen Ansprüchen. ■
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