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Energieeffizient
PASSIVER KUBUS
Mit Holz über Eck
Die hölzerne Fassade ist optisch ein Blickfang. Mit seiner versetzten Holzfassade und dem Überbau im ersten Geschoss steht dieses markante Passivhaus für eine ausgeklügelte Architektur samt hoher Energieeffizienz.
Fotos: Solarlux
Mehr als Standard
Als Passivhaus spart der Bau viel Energie im Vergleich zu Standard-Neubauten. Mit Passivhäusern hatte sich Familie Schrooten bis dato nicht groß beschäftigt. Doch sie kam nicht drum herum. Denn die niederländische Gemeinde Wierden hatte die Vergabe einiger begehrter Baugrundstücke an einen Wettbewerb geknüpft: Die Bauinteressenten sollten Entwürfe für besonders nachhaltige Häuser einreichen. Geringer Energie- und Wasserverbrauch spielten dabei ebenso eine Rolle wie die verwendeten Materialien. Dieses Einfamilienhaus mit seiner markanten Holzfassade überzeugte die Jury und die Bauherren bekamen den Zuschlag für eines der Grundstücke. Als Passivhaus spart der Bau viel Energie im Vergleich zu Standard-Neubauten. „Unser Haus hat viele durchdachte Details, die möglich machen, dass wir geringe Energiekosten haben – und das bei einer über das ganze Jahr durchgängigen Raumtemperatur um 21 Grad,“ so Henriëtte Schrooten über ihr Passivhaus. Die Sonne ist dabei die wichtigste Energiequelle. Die Solaranlage auf dem Dach sorgt für warmes Wasser, durch die Glasfassade auf der Südseite wird das Innere des Hauses durch die Sonne gewärmt. Die Nordseite ist weitgehend geschlossen. Der vorgesetzte Wintergarten dient zimmer. Obwohl dieser Bereich – anders als beim
klassischen Wintergarten – nicht wärmegedämmt große Glasfassade, die die Wärme der Sonne im Inneren speichert. Die dort gesammelte Wärme kann so für das angrenzende Wohnzimmer genutzt werden. Und der Überhang und die markante Holzverkleidung in der ersten Etage über dem Terrassenbereich sorgen dafür, dass es im Sommer nicht zu warm wird. All das ist derart austariert, dass die Sonne sogar in den Wintermonaten als eine natürliche, CO2-freie Heizung fungiert.
Aktiv passiv
Viele unterschiedliche Komponenten wie die Dreifachverglasung in allen Fenstern sowie eine gute Dämmung und die Luftdichtheit des Gebäudes machen das Haus schließlich zu einem Passivhaus. „Passiv“ ist aber in den Augen der Bauherren ein völlig falscher Ausdruck. Die Familie hat viel ausgewertet, die Raumtemperatur beobachtet, den Sonnenstand, den Einsatz der Heizung und Lüftung. „Seitdem wir eingezogen sind, haben wir viel optimiert und auch unser eigenes Lüftungs- und
Doppelt
Ein Teil der großen Terrasse ist wie eine zweite Haut von einer GlasFaltwand umschlossen.
STECKBRIEF
Bauweise: Passivhaus Dachform: Flachdach Haustechnik: Solaranlage, Lüftungsanlage Besonderheiten: Aluminium-GlasFaltwand "SL 45“, versetzte Holzfassade
Hersteller: Solarlux
Dachfenster jetzt immer dann, wenn es im Haus durch Sonneneinstrahlung zu warm wird, damit die Luft nach oben abziehen kann. „Passiv ist das ganz sicher nicht – im Gegenteil: Ein Passivhaus braucht aktive Benutzer“, resümiert die Bauherrin.
Flexibilität für alle
Ein Highlight im Haus ist die Glas-Faltwand. Sie so für einen barrierefreien Eingang. Eine gleitende Verriegelung ermöglicht, dass ein Teil der Flügel werden kann. Die Faltwand ist gegen Regen und Wind gefeit, sodass sie für den Übergang zwischen Terrasse und Garten geeignet ist. Damit trägt sie dazu bei, dass dieses Einfamilienhaus zu einem gelungenen Beispiel dafür wird, wie clever sich Nachhaltigkeit, Architektur, Ästhetik und Komfort unter einem Dach verbinden lassen. (fri)
Allzeit zum Wohlfühlen
Schnell ist die äußere Glas-Faltwand geöffnet. Ist sie geschlossen, kann es im Winter im verglasten Terrassenbereich so warm werden, dass die Bewohner die innere Verglasung öffnen, um die Wärme für den Wohnbereich zu nutzen.