AUFSTOCKUNG
hinaus Hoch Wenn der Platz in die Breite knapp wird, muss es eben nach oben gehen. Minihäuser eignen sich hervorragend für Aufstockungen. Sehen Sie hier einige clevere Konzepte.
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äuser im Mini-Format haben einen entscheidenden Vorteil: Sie sparen Platz! Und wo gibt es gerade davon nicht genug? Richtig. Dort, wo viele Menschen leben – und in Deutschland ist genau das der Fall. Laut Statistischem Bundesamt (Destatis) hatte die Bundesrepublik Ende 2018 erstmals mehr als 83 Millionen Einwohner, rein rechnerisch also 237 Personen pro Quadratkilometer – das entspricht etwa der Fläche eines großen Freizeitparks. Klingt gar nicht mal nach so viel. Berücksichtigt man aber beispielsweise, dass etwa
Mikro-Wohnkonzept auf Weltreisen Seit 2016 geht die Marke Mini der Frage nach: Wie kann in großen Städten mit nur begrenzten Platzkapazitäten neuer Wohnraum geschaffen werden? Im Rahmen des Projekts „Mini Living“ unternahm der Autohersteller konkrete Designstudien und ließ jeweils eine „Urban Cabin“ in London, New York, Peking, Tokio und Los Angeles (siehe Bild) temporär nach dem gleichen Konzept errichten und gestalten. Das Minihaus bietet Wohnraum mit hoher Flexibilität und vielen Möglichkeiten auf nur 15 m². Ein besonderer Fokus bei der Ausgestaltung liegt auf der lokalen Identität und Kultur des jeweiligen Standorts. MINI LIVING Urban Cabin | www.mini.com
HLQ 'ULWWHO GHU *HVDPW¦ FKH 'HXWVFK lands mit Wald bedeckt ist und es noch dazu immer mehr Menschen (aktuell etwa Dreiviertel der Bevölkerung) in Richtung Städte und Ballungsgebiete zieht, sieht die
Sache schon etwas anders aus. Am engsten leben die Bewohner laut Destatis in München und Berlin. Im Schnitt teilen sich dort 4686 beziehungsweise 4055 Menschen einen Quadratkilometer. Das Problem: Immer mehr wollen ihr Stückchen Wohnraum auch dort haben, wo es doch eigentlich keinen mehr gibt. Baugrundstücke stehen kaum noch zur Verfügung und wenn, dann nur zu happigen Preisen. Was also tun? Die Antwort: Wenn Städte sich nicht mehr in die Breite vergrößern können, dann müssen sie es eben in die Höhe oder Tiefe. In London werden beispielsweise seit Jahren bestehende Gebäude unterkellert – zum Teil bis zu fünf Stockwerke tief. Metropolen wie New York oder Hong Kong machen dagegen vor, wie man erfolgreich in die Höhe baut. So kann sich GLH :RKQ¦ FKH SUR EHEDXWHP 4XDGUDWNL lometer um ein Vielfaches vergrößern. Wie viel Fläche damit in Deutschland geschaffen würde, wollen die technische Universität Darmstadt und das Pestel-Institut in ihrer gemeinsamen „Deutschland-Studie 2019“ herausgefunden haben. 2,3 bis 2,7 Millionen zusätzliche Wohnungen könnten laut dieser durch Dachaufstockungen LQ 'HXWVFKODQG JHVFKD HQ ZHUGHQ Ӱ EHL etwa zwei Millionen fehlenden bezahlbaren Wohnungen allein in den Großstädten würde schon die Hälfte davon für Entlastung sorgen. Durch das Plus an Wohnraum gewinnen die Gebäude zudem or-
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