BAUEN KLIMA F Ü R S
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Holz-Produkte
sichern unsere
Zukunft!
Mit seinen Vorteilen für Mensch und Umwelt überzeugt Holz als natürlicher Rohstoff nicht nur mit seinen ästhetischen und multifunktionalen Eigenschaften, sondern leistet zugleich einen Beitrag für den Schutz unseres Klimas. Darum sind wir Teil der Mission Holz 2030: HOLZ RETTET KLIMA.
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h o l z - rettet -kl im a.d e
Editorial
REBECCA
FRICK
Chefredakteurin
DER KURS SCHWANKT?!
Deutschland wird die gesetzlich erlaubten Treibhausgas-Emissionen im Zeitraum 2021 bis 2030 voraussichtlich überschreiten – mit dieser Aussage verpasste der Expertenrat für Klimafragen im Juni unseren Klimaschutzambitionen einen großen Dämpfer. Noch im März verkündete Wirtschafts- und Klimaschutzminister Robert Habeck, dass Deutschland erstmals auf Kurs sei. Kaum drei Monate später muss das von der Bundesregierung beauftragte Gremium die hoffnungsvollen Worte im Zuge der Novelle des Bundesklimaschutzgesetzes wieder revidieren. Klimapolitisch wandeln wir häufig auf Abwegen: Das kontrovers diskutierte Gebäudeenergiegesetz (GEG) bleibt bis heute an wegweisenden Stellen aufgeweicht zurück. Für die dringend benötigte Gebäude-Sanierungswelle fehlt das Geld und zu allem Überdruss kommt der Abschied von Öl- und Gasheizungen nicht richtig in Fahrt. Gleichzeitig dürfen wir gute Nachrichten nicht kleinreden: Laut Statistischem Bundesamt stammen inzwischen mehr als die Hälfte des in Deutschland erzeugten und ins Netz eingespeisten Stroms aus erneuerbaren Energien. Auch das Ausbauziel für Solaranlagen wurde im Mai gewuppt. Nun liegt es am Bund, zügig neue Impulse in Sachen Klimaschutz zu setzen. Das klappt nur, wenn in Klimaschutz und Energiewende investiert und diese nicht durch weitere Haushaltskürzungen ausgebremst werden. Ein erster Haushaltsentwurf für 2025 lässt hoffen, dass die Bundesregierung das Thema anpackt. Wie gut das gelingt, zeigt sich später in diesem Jahr, wenn der Haushalt final verabschiedet wird.
Herzlichst, Ihre
CHIEMGAUER HOLZHAUS LSP Holzbau GmbH & Co. KG Seiboldsdorfer Mühle 1a D-83278 Traunstein
T +49 (0) 861/16 61 92-0
F +49 (0) 861/16 61 92-20
info@chiemgauer-holzhaus.de www.chiemgauer-holzhaus.de
Öko!
Foto: WeberHaus
Foto: tretford
IM GRÜNEN BEREICH
6 NEWS
WIEDERAUFBAU DER NOTRE-DAME
118 WISSEN KOMPAKT
SO SCHÜTZEN SIE IHR ZUHAUSE
VOR WETTERKAPRIOLEN
KLIMASCHUTZ KONKRET
38 VOM ALT- ZUM NEUBAU SOMMERZEIT IST GARTENZEIT
42 KLASSISCH MIT SATTELDACH FAMILIENDOMIZIL
44 IM BARN-STIL TRADITION INS HIER UND JETZT ÜBERSETZT
48 MEHRGENERATIONENHAUS HYGGE FÜR ALLE
50 BLOCKHAUS EIN HAUS ZUM AUFATMEN
52 AUF HOLZ GEBAUT WOHIN DAS AUGE REICHT
54 MIT WOHLFÜHLGARTEN EIN HAUS FÜR ZWEI BRÜDER
58 WOHNGESUND
FREI VON SCHADSTOFFEN & BARRIEREN
60 ANBAU AN STEIN HOLZHAUS IM EICHENHAIN
61 MIT PULTDACH WOHNGLÜCK IN DER ZWEITEN REIHE
GRÜNES DOMIZIL GESUND WOHNEN
62 AM HANGGRUNDSTÜCK SOLITÄR IN HOLZ
64 MEHRFAMILIENHAUS MIT VOLLER POWER
65 PLUSENERGIEHAUS ERZEUGT MEHR ENERGIE, ALS ES VERBRAUCHT
66 BUNGALOW AUF EINER EBENE
SPEZIAL:
GESUND & NACHHALTIG WOHNEN
14 HÖCHSTE ZEIT, DIE WEICHEN NEU ZU STELLEN
22 METAMORPHOSE EINES HAUSES
26 MIT NATURFARBE
27 HITZESCHUTZ?
FIT FÜR HEISSE ZEITEN IM HAUS!
28 „ÖKOLOGISCH IST NICHT GLEICH WOHNGESUND“
ZUKUNFT HAUSBAU
8 HOLZRIEGELBAU
EIN STROHFLOH ALS SCHLOSSHERR
12 INTERVIEW
BACK TO BASIC?
30 INNOVATIV BLEIBEN
KEINE DURSTSTRECKE FÜR
DEN KLIMASCHUTZ
36
NEUBAU-FÖRDERUNG
GEFÖRDERTE EINLIEGERWOHNUNG
68 GRÜNE HÜLLE
ZUHAUSE MIT NATUR-FEELING
101 HISTORISCHER BESTAND
MIT HOLZ NEU BELEBT
102 RESSOURCEN SCHONEN
FÜR DIE NÄCHSTE GENERATION
116 NACHVERDICHTUNG
WENIG PLATZ, VIEL RAUM
ENERGIE SPAREN
72 FENSTER- UND LÜFTUNGSANLAGEN
TIEF DURCHATMEN
INTERVIEW
75 GESUNDE LUFT
112 DÄMMUNG: EXPERTE IM GESPRÄCH
76 SMART HOME
WOHLFÜHLFAKTOR SMART HOME
PHOTOVOLTAIK
82 GRÜNES POWERPAKET
84 ERSPARNIS GARANTIERT
92 ZUKUNFTSSICHER HEIZEN AUGEN AUF BEI DER HEIZUNGSWAHL
106 KAMIN- UND PELLETÖFEN
HEIZEN MIT HOLZ?
108 DÄMMSCHUTZ
DICHTHALTEN!
SERVICESEITEN
120 ADRESSEN
121 SCHNELLFINDER
122 VORSCHAU & IMPRESSUM
DIE
HABEN DEN BOGEN RAUS 68
HEIZEN DER ZUKUNFT 92
76 SMART ENERGIE SPAREN
WIEDERAUFBAU
DER NOTRE-DAME
VOR VIER JAHREN ZERSTÖRTE EIN FEUER GROSSE
TEILE DER NOTRE-DAME. DAS RESTAURIERUNGSPROJEKT IST NUN PEFC-ZERTIFIZIERT. DAMIT HAT
DER WIEDERAUFBAU DER KATHEDRALE OFFIZIELL
DEN „WALD-TÜV“ BESTANDEN. HEISST: DAS
HOLZ STAMMT ZU MINDESTENS 70 PROZENT AUS NACHHALTIG BEWIRTSCHAFTETEN WÄLDERN.
Am Abend des 15. April 2019 brannte die Pariser Kathedrale Notre-Dame lichterloh. Etwa 1.300 der teilweise bis zu 800 Jahre alten Eichenbalken des Dachstuhls wurden bei dem verheerenden Brand zerstört. Der mittige Spitzturm stürzte ein und das Gewölbe der Hauptschiffe brach zusammen. Trotz der Zerstörung überlebte die Kathedrale das Feuer, denn ein Großteil des Innenbereichs und der Gebäudestruktur konnte gerettet werden. Seitdem werden der Wie-
deraufbau und die Renovierung des gotischen Welterbes mit Nachdruck vorangetrieben. Am 1. Dezember 2019 wurde die Établissement public Rebâtir Notre-Dame de Paris gegründet, eine Gesellschaft für den Wiederaufbau der Kathedrale, um Studien und Maßnahmen zur Restauration zu koordinieren und durchzuführen. Die Wiedereröffnung der Kirche soll Ende 2024 stattfinden. Für das Vorhaben, den Turm und das Querschiff wiederherzustellen, arbeiteten 45 Sägewerke in ganz Frank-
reich zusammen. Sie teilten sich die Aufgabe, das benötigte Holz zu lagern und bis 2023 vorzumontieren, bevor es auf die Baustelle gebracht wurde. Es sollte möglichst historisch-authentisches Baumaterial verwendet werden, nach mittelalterlichem Vorbild. Um dieses Ziel zu erreichen, wurden 2.000 französische Eichen für die Reparatur des Dachstuhls gefällt. Die Beschaffung gestaltete sich als Herausforderung, da Eichenwälder mit so alten und massiven Bäumen selten geworden sind.
Daher wurden im ganzen Land besonders passende Eichen gespendet. Die Bäume sollten – auch als symbolische Geste – aus ganz Frankreich nach Paris kommen: Aus dem Elsass, aus der Bretagne, aus Korsika. Um möglichen Konflikten vorzubeugen, legen die Organisatoren besonderen Wert darauf, dass beim Wiederaufbau nicht nur das kulturelle Erbe der Kirche bewahrt wird, sondern auch Nachhaltigkeit eine zentrale Rolle spielt. Somit war die Freude über die PEFC-Projektzertifizierung besonders groß. Nachdem der Wiederaufbau der Dachkonstruktion aus massivem Eichenholz nun abgeschlossen ist, hat das FCBA Institute of Technology zusammen mit PEFC Frankreich dem Rebâtir Notre-Dame de Paris offiziell die PEFC-Projektzertifizierung verliehen. Somit wird der Wiederaufbau der Notre-Dame de Paris zu einem Symbol für den Erhalt des kulturellen wie auch für den Erhalt des Naturerbes Frankreichs. Beides gilt es zu bewahren und für zukünftige Generationen zu sichern. Mit Erfolg: Fünf Jahre nach dem Brand von Notre-Dame hat die Kathedrale wieder ein Dach und einen Turm. Auch innerhalb des Gebäudes gehen die Restaurierungsarbeiten zügig voran. (fri)
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GROSSBAUSTELLE Der Wiederaufbau der Kathedrale ist bereits jetzt ein beispielhaftes Restaurierungsprojekt.
EIN STROHFLOH ALS Schlossherr
UMGEBEN VON ALTEN MAUERRESTEN UND BAROCKEN STEINSKULPTUREN HAT SICH AUF EINEM DENKMALGESCHÜTZTEN SCHLOSSAREAL EIN „STROHFLOH“
EINGENISTET: SEIT 2022 THRONT MITTEN IM WILDEN GELÄNDE EIN KLEINER NEUBAU IN HOLZRIEGELBAUWEISE – INKLUSIVE STROHBALLENDÄMMUNG UND PHOTOVOLTAIK-ANLAGE. Fotos: Juri Troy
NEUE GESCHICHTE SCHREIBEN Gerade mal 42 Quadratmeter groß schmiegt sich der Neubau unkonventionell aufs historische Gelände.
CLEVER
MIT STROH
Schon während des Wachstums entzieht Stroh der Atmosphäre CO 2. Der Energie- und Herstellungsaufwand ist sehr gering. Laut Fachverband Strohballenbau Deutschland e.V. lässt sich so eine Wärmedämmung im Passivhausbzw. Effizienzhaus 40Standard realisieren.
GLEICH UM DIE ECKE Die Strohballen für die Dämmung stammen von einem regionalen Bauernhof. Das Holz aus dem eigenen Wald.
URLAUBSBLEIBE Die Nachkommen des einstigen Schlossherrn nutzen das moderne Einraumhaus als Rückzugsort am Wochenende.
Prächtig war sie, die Goldburg in Murstetten. Das Renaissance-Schloss zählte mit seinen vorgebauten Rundtürmen samt Zwiebelhelm einst zu den schönsten Schlössern Niederösterreichs. Graf Althan empfing dort illustre, kaiserliche Gäste von Karl VI über Maria Theresia bis hin zu Josef II. 1809 hatten die Glanzzeiten ein abruptes Ende. Napoleons Soldatentrupp steckte das Schloss kurzerhand in Brand – es wurde nie wieder aufgebaut. Heute hat sich die Natur diesen geschichtsträchtigen, außergewöhnlichen Ort zurückerobert: Wild wuchern Gebüsche und Unkraut. Einzelne barocke Steinfiguren, Mauerreste, Treppenstufen und Burggraben erinnern an die Historie von früher. Besonders ist auch die direkte Nachbarschaft zum Ortskern im Osten und den Feldern und Wiesen im Westen. Das Grundstück selbst ist nach wie vor im Besitz der Nachkommen des einstigen Schlossherrn und die hatten eine ganz besondere Idee, wie sie das denkmalgeschützte Areal zukünftig für sich nutzen möchten – als Rückzugsort mit einem kleinen Wochenendhaus auf dem Gelände. Geplant
und umgesetzt hat das Ganze der österreichische Architekt Juri Troy. Dessen Arbeit und Architekturverständnis rücken immer wieder die relevanten Herausforderungen unserer Zeit in den Fokus: den Bau nachhaltiger Gebäude und die Verwendung nachwachsender Rohstoffe – insbesondere von heimischem Holz. Und so ist 2022 auch der „Strohfloh“ entstanden: Das helle, luftige Einraumhaus setzt auf lokale Werkstoffe und steht mit seinen kompakten 42 Quadratmetern für einen konsequent nachhaltigen Gedanken. Das Häuschen ist aufgeständert und berührt das Gelände nur über acht Schraubfundamente, ohne kostbare Bodenfläche zu versiegeln. Das erleichtert – falls irgendwann gewünscht – auch den Rückbau zur grünen Wiese. Die Materialien kommen größtenteils aus der unmittelbaren Umgebung: Das Holz, sowohl für die konstruktiven Elemente als auch für die Oberflächen, stammt aus den bauherreneigenen Wäldern und wurde direkt im benachbarten Sägewerk verarbeitet. Als
FINGERSPITZENGEFÜHL
Um das lokale Ökosystem intakt zu halten, berührt das Haus das Gelände lediglich über acht Schraubfundamente – ganz ohne Aushubarbeiten oder Flurschäden. Wärme und Energie liefert eine PhotovoltaikAnlage auf dem Dach.
ERDGESCHOSSOBERGESCHOSS
Dämmung erhielt der Neubau einen Werkstoff mit langer Tradition: Das Gebäude ist mit Strohballen von einem regionalen Bauernhof gedämmt. Das Naturmaterial speichert sehr gut Wärme und eignet sich gleichzeitig prima als Isolierung. Heißt: Auch an heißen Sommertagen bleibt es im Haus angenehm kühl. Wärme und Energiegewinnung erfolgen über die Photovoltaik-Anlage auf der Dachfläche.
„TORHAUS“ MIT BRÜCKE
Juri Troy ist es gelungen, den „Strohfloh“ harmonisch in ein historisch aufgeladenes Grundstück zu integrieren. Die kleine Installation in Form des Wochenendhauses schmiegt sich gekonnt in die raue und zugleich wilde Anmutung des Grundstücks. Der Neubau spielt sich frei von der umliegenden Bebauung und steht selbstbewusst und selbstverständlich inmitten der historischen Überreste. Das Wohnprojekt ist so konzipiert, dass es sich in der Höhenentwicklung von ein- zu zweigeschossig erstreckt. Im südlichen, niedrigeren Teil befindet sich der Wohnraum mit einer
offen gestalteten Küchenlandschaft. Große Panoramafenster öffnen hier den Blick hin zum Garten sowie zu einem kleinen Bach, der das Grundstück kreuzt. Über den nördlichen Teil betreten die Bewohner das Gebäude. Ein kleines Tageslichtbad sowie eine Schlafgalerie komplettieren die Wohnwelt. Die üppigen Fensterflächen sind auf die historischen und landschaftlichen Bezüge ausgerichtet und bieten einen uneingeschränkten Blick in Richtung Kirche, ins Tal oder zu den Überresten historischer Statuen in der Parkanlage. Clever: Entlang der beiden Längsseiten lassen sich die Außenwände durch eine raumhohe Regalkonstruktion zum Innenraum erweitern. Sie tragen einerseits die Struktur des Hauses und bieten gleichzeitig Stauraum und Platz für Sitznischen oder Arbeitsflächen. Und zugleich scheint sich der „Strohfloh“ auf sein Erbe zu besinnen: So lässt sich die Terrasse im Süden sowie die Eingangstreppe im Norden per Seilzug hochklappen und die Fassaden komplett schließen. Lesen Sie auch unser Interview mit Juri Troy auf Seite 12. Wir haben mit ihm über klimagerechtes, ressourceneffizientes Bauen gesprochen. (fri)
BACK TO BASIC?
WIR
HABEN EINFACHE, TRADITIONELLE BAUWEISEN VIEL ZU LANGE VERNACHLÄSSIGT. WARUM, ERKLÄRT UNS ARCHITEKT JURI TROY IM GESPRÄCH.
SEIN WISSEN ÜBER KLIMAGERECHTE ARCHITEKTUR GIBT ER AUCH
ALS PROFESSOR AN DER TECHNISCHEN UNIVERSITÄT WIEN WEITER.
Wo scheitern wir, wenn es um nachhaltigere Gebäude geht?
Einfamilienhäuser sind in letzter Zeit in eine schwierige Position geraten. Allen voran wegen ihres Flächenverbrauchs. Dass wir sehr viel Raum verbrauchen, liegt vor allem an der Raumplanung und weniger an der Architektur. Klar ist auch, dass es in Deutschland einen riesigen Bestand von Einfamilienhäusern, circa 14 Millionen, gibt. Der Großteil davon ist energetisch nicht saniert. Hier haben wir riesigen Aufholbedarf. Diese Gebäude sind teilweise viel zu groß gebaut und auf die Fläche bezogen mit viel zu wenigen Bewohnern besetzt. Zudem wurden sie in einer Zeit gebaut, wo Energieeffizienz noch keine Rolle spielte. Dementsprechend viel Strom und fossile Brennstoffe verbrauchen sie. Gleichzeitig ist eine Energieoptimierung schwierig und teuer, vor allem für die Menschen, die darin leben. Was das Thema Energieeffizienz im Gebäudebetrieb angeht, haben wir recht gute Fortschritte gemacht. In den letzten 20, 30 Jahren sind die Standards ständig erhöht worden, sprich die Gebäude dürfen heute viel weniger Energie verbrauchen. Noch viel wichtiger ist, schon beim Bauen zu überlegen, wie kann ich energieeffizienter bauen.
Wie können Bauherren ihren
Die wesentlichen Entscheidungen für jedes Bauprojekt werden ganz am Anfang getroffen. Es geht in erster Linie darum, meine eigenen Anforderungen zu definieren: Was brauche ich? Wie
weit denke ich schon jetzt über weitere Nutzungen nach? Wie sehr kann ich mich in meinen Ansprüchen reduzieren? Wie werden sich vielleicht meine Bedürfnisse im Laufe des Lebens verändern? Das sind wesentliche Punkte. Unsere Bauherren bringen hier inzwischen eine sehr gute „Vorbildung“ mit. Sie sind teils richtig gut drin im Thema und möchten nicht irgendwie bauen, sondern eben ressourcenschonend und energieeffizient. Nicht nur das Dach über dem Kopf zählt, sondern man möchte den Kindern und Nachkommen auch etwas hinterlassen: ohne schlechtes Gewissen, ohne eine riesige Menge an Sondermüll, mit dem keiner weiß, was man in Zukunft damit machen kann. Es geht darum, verantwortungsvoll Entscheidungen zu treffen, damit ein sinnvolles, in der Zeit stehendes ökologisches Projekt entsteht. Zum Beispiel ist der Holzbau ein Schlüssel, überhaupt nachwachsende Rohstoffe. Ein wesentliches Thema ist auch, dass das einfachere Bauen wieder mehr in den Mittelpunkt gerückt werden muss. Die letzten Jahrzehnte hat man etwa für jede Anforderung eine zusätzliche Schicht in Wand- und Deckenaufbauten eingebracht. Teilweise tummeln sich da zehn bis 15 Schichten in so einem Wandaufbau. Das ist zum einen wahnsinnig kompliziert und zum anderen extrem fehleranfällig. Gegen diese Entwicklung müssen wir arbeiten.
die Zukunft?
Für uns hier in Mitteleuropa, sprich Länder mit viel Holz, ja! Hier gibt es nicht
JURI TROY
ARCHITEKT UND PROFESSOR AN DER TU WIEN
nur die meisten Ressourcen und das nötige Geld, sondern auch das beste Know-How, die Holztechnologie wirklich weiter voranzubringen. Man muss diese Einschränkung treffen. Wer ein bisschen reist, sieht, dass in vielen Teilen der Welt die Realität eine andere ist. Ich war kürzlich zu Besuch in Kairo, Ägypten. Hier gibt es weit und breit keinen Baum, den man nutzen könnte zum Bauen. Außerdem stehen hier schon riesige Mengen an Stahlbetonstrukturen. Dort Holz ins Spiel zu bringen, halte ich weder für sinnvoll noch für realistisch. Vielmehr gilt es zu überlegen, wie kann man an solchen Orten mit traditionellen Methoden arbeiten. Es ist eine eigentlich schöne Tatsache, dass in jedem Teil der Welt die Menschen über Jahrhunderte hinweg spezifische Bauformen entwickelt haben: typisch für ihre Region, ihr Klima und ihre Ressourcen. Aus diesen Rahmenbedingungen sind oft sehr clevere Baumethoden entstanden. Egal,
ob Lehmbau, Steinbau, Holz, Bambus oder sogar im Extremfall mit Eis und Schnee. In den letzten hundert Jahren haben wir den Fehler gemacht, all diese Erkenntnisse zum großen Teil liegen zu lassen. Damit haben wir den Durchbruch des Beton- und Stahlbaus auf der ganzen Welt enorm unterstützt. Und jetzt hat sich diese Bauweise überall durchgesetzt. Damit geht weltweit eine extreme CO2-Produktion einher. Nun ist es dringend an der Zeit umzudenken, wie wir das Ganze wieder in eine sinnvolle Richtung bringen. Wir müssen gut funktionierende Bauweisen entwickeln, die so niederschwellig und einfach wie möglich sind. Und das sind üblicherweise Bauarten, die es eben schon seit hunderten von Jahren gibt.
Nehmen wir Lehm als Beispiel. Spielen traditionelle
Natur-tig vermehrt eine Rolle?
Lehm ist leider inzwischen bei uns ein Luxusprodukt, obwohl das Material an sich nichts kostet. Für einen Büroneubau haben wir große Stampflehmwände gebaut, weil dieser Lehm direkt dort aus der Baugrube hervorgekommen ist. Das wussten wir schon vorher und haben das von Beginn an so geplant, dass wir den Lehm innen als Masse und Klimastabilisator verwenden können. Das Problem? In Österreich gibt es genau fünf Firmen, die das machen. Sie sind zum Großteil nicht in der Gegend, teilweise sogar am anderen Ende des Landes. Es war letztlich für die meisten zu mühsam, zur Baustelle hinzukommen, um den Lehm zu stampfen. Der Arbeitsanteil ist sehr hoch. Ihr Vorschlag: Wir nehmen unseren eigenen Lehm und bringen ihn zur Baustelle. Das ist teurer und bedeutet für uns, den eigenen Lehm wegzuwerfen. Und das ist genau das, was man nicht möchte. So macht man alle Nachteile auf und wirft die Vorteile von Bord. Aber, weil Lehm ein ökologisches Image hat, gibt es trotzdem immer wieder Firmen und Bauherren, die bereit sind, diese Mehrkosten zu zahlen. Damit kann sich Lehm jedoch
in der breiten Masse nicht durchsetzen. Dann trennt sich die Spreu vom Weizen. So entsteht etwas, das ökologisch ist, aber extrem teuer. Und dann wird plötzlich Ökologie zum Luxusgut und das ist genau die falsche Entwicklung.
Also bleibt uns oft gar nichts
uns damit unsere Chancen auf
Das ist genau die Problematik. Wir haben eine riesige Industrie, die darauf ausgelegt ist, seit Jahrzehnten mit Beton und Stahl zu bauen. Und jetzt kommen wir darauf, dass das eigentlich genau das ist, was wir nicht machen sollten, um die Klimaziele zu erfüllen. Was nun? Mehr mit Holz und mit nachwachsenden Ressourcen bauen? Dann wehrt sich natürlich die Beton- und Stahlindustrie dagegen. Beton ist im Moment immer noch die Lösung für alles. Es ist einfach umzusetzen, statisch sehr anspruchslos und man kann damit relativ frei Gebäude entwerfen. Aber wenn wir die ökologische Bilanz von Baustoffen anschauen, steht Beton auf einer völlig anderen Seite als beispielsweise Holz. Beton verursacht große CO2-Emissionen, Holz dagegen speichert es. Das sind völlig unterschiedliche Startbedingungen. Weiter alles mit Beton zu bauen, ist der falsche Schluss.
Hat der Neubau auf Dauer
Architekturlandschaft? Oder sanieren und aufstocken?
Wir haben schon vor 20 Jahren mit Umbauten, Erweiterungen oder Aufstockungen angefangen. Jetzt ist es so, dass zwei Drittel aller Projekte sich mit diesen Themen befassen. Das wird definitiv immer mehr werden und die Zukunft sein. Wir bereiten zum Beispiel auch unsere Studenten genau darauf vor. Wir haben so gut wie nur noch Projekte, die sich mit eben jenen Themen
beschäftigen: Nachverdichtung, Aufstockung, Umbauten – weil der Neubau in Zukunft die Ausnahme sein wird.
im Bauwesen?
Ich bin schon optimistisch. Wir machen im Moment sehr viele ökologische Projekte. Es gibt viele Kollegen, die ebenfalls in diese Richtung arbeiten und zahlreiche Bauherren, denen das Thema bewusst und wichtig ist. Das ist erstmal gut. Aber: Ich hatte kürzlich meine Antrittsvorlesung an der Technischen Universität Wien zum Thema ökologischer Holzbau. Es saß ein Vertreter der Stahlindustrie im Publikum. Er versuchte Stahl und Beton weiterhin als gute, ökologische Baustoffe hochzuhalten. Und überhaupt, verstehe er die ganzen Diskussionen ums ökologische Bauen nicht, weil die Wirtschaft doch das sei, was am wichtigsten ist. Sie sehen, wir können letztlich sehr viel Positives vorweisen, aber dieser große „Tanker“, der seit Jahrzehnten in die falsche Richtung unterwegs ist, der ist sehr träge. Das Bauwesen hat starke Lobbys, die gegen ökologisches Bauen arbeiten. Und dieses Machtwerk umzulenken und auf den richtigen Kurs zu bringen, braucht seine Zeit. (fri)
SUNLIGHTHOUSE Bereits 2010 hat Juri Troy das erste CO ²-neutrale Einfamilienhaus Österreichs realisiert.
HÖCHSTE ZEIT,
DIE WEICHEN NEU ZU STELLEN
UNSER GEBÄUDESEKTOR SCHWÄCHELT. GESUNDHEITLICH. EINER VON DREI MENSCHEN IN DEUTSCHLAND LEBT IN EINEM GEBÄUDE, DESSEN INNENRAUMLUFTQUALITÄT UNTER DEM NATIONALEN STANDARD LIEGT – SO DER REPORT „HEALTHY BUILDINGS BAROMETER 2024“, DER IM JUNI IN BERLIN VORGESTELLT WURDE.
AUSGEZEICHNET Der Laminatboden „Element Flex“ wird zu rund 90 Prozent aus dem nachwachsenden Rohstoff Holz gefertigt – zum Großteil aus Restholz, das bei Wald-Pflegearbeiten anfällt. Der PEFC-zertifizierte, CO2-neutrale und mit dem Umweltsiegel Blauer Engel ausgezeichnete Boden mit Emissionsklasse A+ erfüllt sämtliche Kriterien für ein gesundes Wohnambiente – inklusive integrierter Gehschalldämmung aus Kork. Logoclic/epr
Ernüchternd ist der Report allemal, aber auch ein Denkanstoß.
„Den Fokus auf Gesundheit und Wohlbefinden zu stärken, ist zweifellos eine große Aufgabe“, findet Lars Petersson, CEO der Velux Gruppe. Sein Unternehmen hat dasBuildings Performance Institute Europe (BPIE) mit der Studie beauftragt. „Wir müssen uns dem Thema jedoch dringend widmen – immerhin verbringen wir 90 Prozent unserer Zeit
in geschlossenen Räumen. Wir müssen heute die Weichen stellen, um dafür zu sorgen, dass kommende Generationen in gesunden Gebäuden leben, lernen, arbeiten, spielen und sich erholen.“ Pro Tag atmet der Mensch satte zehn bis 20 Kubikmeter Luft ein, je nach Alter und wie aktiv derjenige ist. Die eingeatmete Innenraumluft kann eine Vielzahl von Schadstoffen enthalten, die unsere Gesundheit beeinflussen können. Eine große Gefahr lauert in sogenannten flüchtigen organischen Verbindungen (VOC), Weichmachern oder Formaldehyd, welche ein Leben lang an die Raumluft abgegeben werden und auf Dauer krankmachen. Freigesetzt werden sie unter anderem durch Baumaterialien, Lacke, Lösungsmittel, Möbel, Fertigparkett oder Teppich. Kopf-
schmerzen, Allergien, tränende Augen, Schwächegefühle oder schwerwiegende Atemwegserkrankungen gehören zu den vielfältigen Symptomen.
JETZT ODER NIE
„Gesunde Gebäude sind eine TripleWin-Strategie, die den Menschen in den Mittelpunkt der Transformation zu einer nachhaltigen Gesellschaft stellt“, betont Oliver Rapf, Executive Director des BPIE. Vorteile sieht der Experte viele. So wirken sich nachhaltige, resiliente und gesunde Gebäude messbar positiv auf unsere psychische und physische Gesundheit aus. Wir profitieren von höherer Leistungsfähigkeit in Klassenzimmern und an Arbeitsplätzen, und unterm Strich von weniger Krankheitstagen. Dass das alles auch bei der Bevölkerung eine zentrale Rolle spielt, zeigt eine ergänzende Umfrage zur Studie: Satte 50,3 Prozent der Befragten wünschen sich, dass bei der Planung und Sanierung von Gebäuden der Gesundheit mehr Aufmerksamkeit geschenkt wird. Aktuell bleibt es (noch) Wunschdenken. „Bislang ist das Baurecht eher auf die Abwehr akuter Gefahren und kaum auf gesundheitliche Vorsorge ausgerichtet. Außerdem fehlen für Bauprodukte mit europaweit einheitlichen Normen und CE-Zeichen noch immer verpflichtende Vorgaben zur Einhaltung des Gesundheitsschut-
zes“, schreibt zum Beispiel die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen. Konkret bedeutet das: Wer heute neu baut, saniert oder renoviert und auf eine schadstoffarme Innenraumluft Wert legt, muss allen voran selbst die Messlatte hochlegen und die richtige Baustoffwahl bereits mit der Gebäudeplanung treffen.
PROFIS UM RAT FRAGEN
Hilfe gibt es unter anderem von baubiologisch geschulten Personen aus Architektur, Bauwesen oder Hausunternehmen. Sie begleiten eine Neubaumaßnahme oder Gebäudesanierung unter ganzheitlichen Gesichtspunkten: wohngesund, ökologisch sinnvoll und energetisch auf dem neuesten Stand. Sie informieren zu jeder Zeit transparent über die verwendeten Materialien – und schlagen gegebenenfalls baubiologisch empfehlenswertere Alternativen vor: etwa Konstruktionen aus formaldehydfrei verleimten Holzwerkstoffplatten oder unbehandelten BioHackschnitzel für die Holzfaser-Dämmplatten. Selbst für den Trockenbau gibt es ökologische, wohngesunde Alternativen zu klassischen Gipskarton- und Gipsfaserplatten: zum Beispiel Strohbau-, Holzweichfaser- sowie Lehmbauplatten. Einer, der sich mit dem Thema Wohngesundheit bestens auskennt, ist Baubiologe (IBN) Michael Mark. Er be-
Diese Rauhfasertapete ist ein echtes Natur- und Recyclingprodukt und zudem frei von PVC, Weichmachern und Co. Die Tapete trägt das Umweltsiegel „Blauer Engel“. Dieses ist seit mehr als 45 Jahren das Umweltzeichen der Bundesregierung. Er kennzeichnet umweltschonende Produkte und Dienstleistungen. Kein Label im Non-Food-Sektor ist so breit aufgestellt. Viele Alltagsprodukte tragen das Umweltzeichen: zum Beispiel Farben, Möbel, Waschmittel oder Recyclingpapier. Erfurt/epr
gleitet seit 27 Jahren Baufamilien auf ihrem Weg ins wohngesunde, nachhaltige Holzhaus. Sein Tipp: „Wenn Sie Ihr Zuhause wohngesund gestalten möchten, setzen Sie sich am besten mit einer Baubiologischen Beratungsstelle IBN in Verbindung. Diese finden Sie auf www.baubiologie.de. Die Kolleg*innen haben ihre Ausbildung beim Institut für Baubiologie und Nachhaltigkeit (IBN) absolviert, sind zur regelmäßigen Weiterbildung verpflichtet und arbeiten vernetzt, sodass bestmöglich auf Ihre persönlichen Wünsche und Bedürfnisse eingegangen werden kann.“ Weiter meint Mark: „Aus ökologischen Gründen müssen wir radikal umsteuern, unsere Bestandsgebäude nachhaltig sanieren und auch im Baubereich klimafreundlich wirtschaften.“ Und ganz wichtig: „Wenn die Natur zum Maßstab wird, können wir vieles künftig besser machen.“
NATÜRLICH BLEIBEN
„Ein Holzfußboden kann dank der besonderen Zellstruktur des Holzes Feuchtigkeit aus der Luft aufnehmen und sie wieder gleichmäßig abgeben. Dadurch bleiben große Schwankungen der Luftfeuchtigkeit, wie sie nicht zuletzt in warmen Sommernächten vorkommen, überwiegend aus. Denn Holz nimmt den Wasserdampf aus der Luft auf und kann ihn wieder abgeben”,
AUFATMEN Für ihre Naturholzmöbel setzt der österreichische Familienbetrieb seit 90 Jahren auf pflanzenbasierte Öle sowie auf lösungsmittelfreie Lacke auf Wasserbasis. Voglauer ist unter anderem mit dem „Goldenen M“ durch die Deutsche Gütegemeinschaft Möbel e.V. (DGM) ausgezeichnet. Voglauer/epr
VORBILDLICH
Burgbad hat das neue Gütezeichen „Möbel schadstoffgeprüft“ der Deutschen Gütegemeinschaft Möbel e. V. (DGM). Damit gehören die Kollektionen des Herstellers zur Klasse A. Darüber hinaus führen alle Möbel seit 2014 das PEFC-Zertifikat für den PEFC-Produktkettennachweis (chain of custody). Burgbad
WICHTIGE GÜTEZEICHEN
DER DEUTSCHEN GÜTEGEMEINSCHAFT MÖBEL (DGM)
RAL-GÜTEZEICHEN
„Goldenes M“
Das RAL-Gütezeichen
„Goldenes M“ verlangt zertifizierten Möbeln und ihren Herstellern die Einhaltung höchster Qualitätsanforderungen ab. Auf Grundlage der Güte- und Prüfbestimmungen RAL-GZ 430 werden sie von unabhängigen Sachverständigen im Prüflabor auf Sicherheit, Langlebigkeit und Stabilität sowie Gesundheits- und Umweltverträglichkeit untersucht: beispielsweise für Kinder- oder Badezimmermöbel sowie für Küchen, Matratzen und Betten.
RAL-GÜTEZEICHEN
„Möbelherstellung Klimaneutral“
Das Thema Klimaschutz wird immer wichtiger. Daher hat die DGM den Klimapakt für die Möbelindustrie ins Leben gerufen. Die teilnehmenden Möbelhersteller bilanzieren ihre CO2Emissionen, reduzieren diese und zeigen Verantwortungsbewusstsein gegenüber Umwelt und Klima. Sie tragen ein Label mit der Bezeichnung „Klimapakt Möbelindustrie“. Klimaneutrale Unternehmen, die ihre CO2-Bilanz nicht nur ermittelt, sondern auch neutralisiert haben, tragen außerdem das RAL-Gütezeichen „Möbelherstellung Klimaneutral“. Es ist seit 2022 das erste Gütezeichen für den Klimaschutz im Qualitätssicherungssystem von RAL überhaupt.
RAL-GÜTEZEICHEN
„Möbel Zirkulär Nachhaltig“ Ziemlich neu ist das RALGütezeichen „Möbel Zirkulär Nachhaltig“. Es bündelt Anforderungen bestehender Zertifizierungen, wie zum Beispiel der RAL-Gütezeichen „Goldenes M“ und „Möbelherstellung Klimaneutral“, und fordert die Hersteller darüber hinaus noch stärker hinsichtlich der Nachhaltigkeit ihrer Produkte und Prozesse. Sie sind etwa bei der Energie- und Ressourceneffizienz und dem Recycling-Anteil der verwendeten Materialien und Verpackungen sowie bei der Haltbarkeit, Reparaturfreundlichkeit und Ersatzteilverfügbarkeit der zertifizierten Möbelserien gefordert. Auch die soziale Verantwortung für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zählt zu den Güte- und Prüfbestimmungen RAL-GZ 436.
Der Hersteller kombiniert die wohngesunden und nachhaltigen Vorteile von Lehm mit der einfachen Verarbeitung eines Trockenbausystems. Naturbo
KONTROLLIERT Lüftungsanlagen versorgen Haus und Wohnung komfortabel und zuverlässig mit staub- und pollenfreier Frischluft. Dabei dürfen die Fenster weiterhin geöffnet werden, der Betrieb einer Lüftungsanlage schließt das nicht aus. Wärme+/ Stiebel Eltron
RAL-GÜTEZEICHEN
„Möbel Schadstoffgeprüft“
Das RAL-Gütezeichen
„Möbel Schadstoffgeprüft“ ist 2023 aus dem bewährten
DGM-Emissionslabel hervorgegangen. Alle gesetzlichen und normativen Anforderungen im Bereich der Schadstoffprüfung sowie die strengste Emissionsklasse A sind von zertifizierten Möbeln und deren Herstellern einzuhalten. Das heißt Formaldehyd und andere flüchtige Substanzen (VOC), wie sie in Produkten und Materialien vorkommen können, dürfen nur in sehr geringer, nachweislich unbedenklicher Menge aus dem geprüften Möbel emittieren. So steht dieses neue RAL-Gütezeichen insbesondere für nachweisliche Wohngesundheit.
Die Wolltapete „Woolpaper“ besteht aus 100 Prozent Schafwolle. Mit ihrer schallabsorbierenden Eigenschaft und ihrer angenehm matten Oberfläche schafft sie ein Wohlfühlklima. Whisperwool/Tante Lotte Design/epr
erklärt Michael Schmid vom Verband der Deutschen Parkettindustrie (vdp). Je höher die Luftfeuchtigkeit im Raum, desto mehr wird davon aufgenommen. Geht die Luftfeuchtigkeit zurück, kehrt sich dieser Effekt um. Offenporige Massivholzmöbel helfen zum Beispiel dabei, dass sich die Luftfeuchtigkeit im Inneren von Räumen auf 45 bis 55 Prozent einpendelt. Das entspricht einem wohngesunden Raumklima, das den meisten Menschen zugutekommt. Natürliche Inhaltsstoffe wie Harze oder
HERKUNFTSGEWÄHRZEICHEN
„Möbel Made in Germany“ Hilfreich beim Möbelkauf ist auch das geographische Herkunftsgewährzeichen „Möbel Made in Germany“, das die DGM gemeinsam mit dem Verband der Deutschen Möbelindustrie (VDM) und dem Deutschen Institut für Gütesicherung und Kennzeichnung (RAL) entwickelt hat. Das Zeichen gibt Endverbrauchern überall auf der Welt die Sicherheit, Produkte aus deutscher Fertigung mit hohem Qualitätsstandard zu kaufen. Konstruktion, Montage und Qualitätsprüfung der Möbel finden in Deutschland statt. Zudem muss der für die Qualität relevante Herstellungsprozess überwiegend in Deutschland erfolgen.
Tannine wirken antibakteriell und reduzieren Keime auf unbehandelten Holzoberflächen. Zudem lädt sich Holz nicht elektrostatisch auf, wodurch es Staub weder anzieht noch bindet. So ist eine Innenraumausstattung mit glatten Holzoberflächen auch für Allergiker eine sehr gute Wahl. Prof. Michael Heinrich von der Hochschule Coburg, Leiter des Fachbereichs Innenarchitektur und des Instituts für Mensch und Ästhetik, geht noch einen Schritt weiter: „Zahlreiche Studien haben ergeben, dass Holz in
BOXSPRINGLABEL
Mit dem Label „Original DGM Boxspring“ werden Hersteller ausgezeichnet, die nachweislich der exakten Qualitätsdefinition der DGM für Boxspringbetten und -sofas entsprechen. Damit gibt das Label Endverbrauchern die Sicherheit, dass ihr Bett oder ihr Sofa garantiert hält, was sie sich davon erwarten. Der Begriff ‚Boxspring‘ ist rechtlich nicht geschützt, impliziert aber für viele Menschen ein per se hochwertiges Bett- bzw. Sofasystem. Bei Herstellern und Möbeln, die mit dem Boxspringlabel der DGM gekennzeichnet sind, können sie sich dessen absolut sicher sein.
Das Wohnklima kann durch einen Teppich mit Naturhaar positiv beeinflusst werden. Das Flormaterial von „tretford Interland“ besteht zu 80 Prozent aus Kaschmir-Ziegenhaar und zu 20 Prozent aus Schurwolle. Diese natürlichen Fasern nehmen überschüssige Feuchtigkeit aus der Raumluft auf und geben sie bei Bedarf in trockeneren Zeiten, etwa wenn die Heizung läuft, wieder ab. tretford
der Innenarchitektur als wohltuend, nämlich als warm, bequem, entspannend, natürlich und einladend wahrgenommen wird. Das sind zugleich die wichtigsten Eigenschaften, die ein Heim nach Einschätzung vieler Menschen haben sollte.“ Eine Ausstattung mit Holz kann, so der Wissenschaftler, Stress mindern und gleichzeitig sinnlich stimulieren.
FLOTTE QUADRATE
Gute baubiologische Eigenschaften bringen auch keramische Fliesen mit sich. Sie bestehen zu fast 100 Prozent aus rein mineralischen Stoffen wie Sand, Tonerde und Feldspat. Damit enthalten sie praktisch keine giftigen Stoffe – und können deshalb auch keine ausdünsten. Auch nicht, wenn sie erwärmt werden, zum Beispiel auf
GEPRÜFT Gefertigt aus natürlichen, heimischen Rohstoffen wie Ton und anderen Mineralien, sind Fliesen aus deutschen Werken zeitlebens frei von chemischen Ausdünstungen und damit raumluftneutral. Deutsche Markenfliesen sind ökologisch verträglich und verifiziert nachhaltig. Deutsche Markenhersteller belegen die gute Umweltverträglichkeit ihrer Produkte mit dem IBU-Siegel – einer unabhängigen Nachhaltigkeits-Verifizierung, die für Transparenz und Glaubwürdigkeit steht. So wurde das „Institut Bauen und Umwelt“ (IBU) und sein Label vom Bundesverband der kritischen Verbraucherinnen und Verbraucher mit der Bestnote „besonders empfehlenswert“ ausgezeichnet.
Deutsche Fliese / Villeroy & Boch
Neun der gängigsten Holzfaserdämmstoffe des Herstellers für Dach, Fassade und Ausbau tragen jetzt das Siegel „QNG ready“ des Sentinel Haus Instituts. Die Zertifizierung bestätigt, dass sie der schadstoffarmen Bauweise entsprechen und sich für nachhaltige Bauprojekte qualifizieren, die nach den Kriterien des „Qualitätssiegels Nachhaltiges Gebäude“ (QNG) von der KfW gefördert werden. Gutex
der Fußbodenheizung. Und selbst bei Feuer nicht. Wissenswert: Seit vielen Jahren betreiben deutsche Fliesenhersteller ein ISO 50001-zertifiziertes Energiemanagement, das an allen Stellen des Produktionsprozesses den Energieverbrauch kontrolliert und vorhandenes Einsparpotenzial aufzeigt.
WAND & DECKE
Großflächig präsent und ein wichtiger Indikator fürs Wohlbefinden im Haus sind Wände und Decken. Verputzte Lehmwände punkten mit chemischbiologischen Vorteilen, sind aber vergleichsweise teuer: Wie bei Massivholz kann Lehm noch besser Feuchtigkeit aufnehmen und bei Trockenheit abgeben. Besonders positiv wirkt Lehm in Räumen, wo es kurzzeitig zu einem hohen Feuchtegehalt in der Luft kommt, etwa Küche oder Bad. Das alles gibt es auch schon als leicht spür-
ALTLASTEN IM BESTAND
In vielen älteren Gebäuden in Deutschland können Schadstoffe lauern: Asbest, Blei oder flüchtige organische Verbindungen (VOC). Vor allem von 1930 bis in die 90er-Jahre des vergangenen Jahrhunderts wurden diese Baustoffe und -materialien verbaut. Asbest taucht dabei in fast allen Bauprojekten auf: von der Dachdeckung über die Fassadenverkleidung und Dämmstoffen bis hin zum alten Bodenbelag. Bei der Durchführung von Renovierungs-, Sanierungs- oder Modernisierungsarbeiten kann es freigesetzt werden. Asbestfasern in der Luft können massive gesundheitliche Folgen von schweren Atemwegserkrankungen bis hin zu bösartigen Tumoren haben. Blei wiederum schlummert in Wasserleitungen, alten Lacken und Farben. Tipp: Lassen Sie von einem zertifizierten Fachbetrieb das Haus gründlich untersuchen und analysieren. Dazu werden Proben entnommen, die das Haus auf versteckte Schadstoffquellen untersuchen. Kostenpunkt? Circa 2.000 Euro.
baren, kostengünstigeren Effekt mit einem Anstrich aus Lehmfarbe – zum Beispiel anstelle handelsüblicher Dispersionsfarben. Letztere besitzen oft einen hohen Kunststoffanteil sowie Konservierungsstoffe. Alternativen bieten Kalk- oder Kreidefarben. Übrigens haben Kalkfarben ebenso eine feuchtigkeitsregulierende Wirkung. Dank ihres hohen pH-Werts gelten sie als antibakteriell und kommen vorzugsweise in Räumlichkeiten zum Einsatz, deren Wände zu Schimmelbildung neigen.
ROLLE ODER WOLLE
Eine solide, wohngesunde Grundlage für den Anstrich bilden klassische Raufasertapeten: Die Papierrollen bestehen aus Zellulosefasern und Holzspänen. Besonders umweltfreundlich sind Ausführungen aus Recyclingpapier mit Holzfasern von Bäumen aus kontrollierter Forstwirtschaft. Sie sind
frei von gesundheitlich bedenklichen Weichmachern, Lösungsmitteln und PVC und geben folglich auch keine flüchtigen organischen Verbindungen (VOCs) an die Umgebung ab. Ideal für Allergiker. Als moderner, ökologischer Dämmstoff hat sich Schafswolle bereits bewährt – ebenso für seine guten Bilanzen in Sachen Wärmedämmung, Hitzeschutz, Schalldämmung, Schadstoffabbau und Umweltschutz. Dass das Naturmaterial auch als Akustikpaneel und -platte sowie – und das klingt erstmal ungewöhnlich – Wolltapete an Wand oder Decke in Frage kommt, wissen viele nicht. Dabei kann es nicht nur Störgeräusche absorbieren, sondern überschüssige Feuchte aus der Raumluft auf- und wiederabgeben. Selbst Formaldehyde filtert das Textil aus der Natur. Das macht Schafwolle zu einer ökologischen und gesunden Alternative zu Raumakustiklösungen aus Gips, Mineralfaser, Metall oder Kunststoff.
FÜR GUT BEFUNDEN
Dennoch gilt: Augen auf beim Kauf! Fertigparkett besteht zum Beispiel oft aus mehreren Schichten Massivholz, die miteinander verklebt sind. Und der Klebstoff kann Formaldehyd enthalten und über einen langen Zeitraum ausdünsten. Wer grundsätzlich unsicher ist, sollte einen Blick auf die Website www.sentinel-haus.de werfen. Das Sentinel Haus Institut besitzt europaweit die größte Datenbank für gesünderes Bauen und Wohnen und liefert einen fundierten Überblick über zertifizierte, emissionsarme Baustoffe, Qualitätssiegel und Unternehmen. Außerdem haben wir mit dessen Gründer, Peter Bachmann, gesprochen – lesen Sie dazu unser Interview ab Seite 28.
SIEGEL RICHTIG DEUTEN
Umweltzeichen oder Qualitätssiegel richtig zu deuten, sprich ob sie seriös sind oder nicht, ist überhaupt sehr knifflig. Häufig stellen Firmen und Unternehmen ihre Produkte durch clevere Kommunikationspolitik „grüner“ dar als sie sind. Um diesem durchaus gängigen „Greenwashing“ aus dem Weg zu gehen, werfen Sie einen Blick auf das Label: Offiziell geprüfte und zertifizierte Siegel haben immer eine individuelle Prüfnummer (mit Datum), die eindeutig einem Produkt zugeordnet werden kann. Dazu zählen zum Beispiel PEFCzertifizierte Hölzer: PEFC (Programme for the Endorsement of Forest Certification Schemes) ist ein unabhängiges Zertifizierungs-System zur Sicherstellung einer nachhaltigen Waldbewirtschaftung. Auch der „Blaue Engel“, das Umweltzeichen der Bundesregierung, ist ein guter Wegweiser. Gleiches gilt für den Möbelkauf. Mehr zu den Siegeln der Deutschen Gütegemeinschaft Möbel (DGM) lesen Sie ab Seite 16.
OHNE LÄUFT NICHTS
Wie wohngesund wir leben, hängt auch vom Lüftungsverhalten ab, weiß Lutz Schulte von der Initiative Wärme+.
LANGLEBIG Hersteller wie Fuchs-Treppen versiegeln die Oberfläche ihrer Treppen mit einem speziellen UV-Hydro-Lacksystem. Umweltverträglich entsteht eine homogene Beschichtung, durch die die Oberfläche besonders hart und robust wird. Fuchs-Treppen
Gekippte Fenster lassen zwar weniger Pollen und Schadstoffe ins Haus, bringen aber einen deutlich geringeren Luftaustausch als weit geöffnete Fenster. Sind Fenster dauerhaft gekippt, können Innenwände auskühlen und Schimmel kann entstehen. Weit geöffnete Fenster lassen im Sommer zu viel Wärme ins Haus hinein und im Winter zu viel kostspielige Heizwärme hinaus. „Allein das regelmäßige Stoßlüften macht für Energieverbrauch und Komfort Sinn“, erklärt Schulte. „Das ist jedoch gar nicht so einfach zu leisten, beispielsweise bei Abwesenheit oder auch nachts.“
Hier kommt Technik ins Spiel – und die sollte in topisolierten, luftdicht „verpackten“ Neubauhüllen Standard sein. „Lüftungsanlagen beugen nicht nur der Schimmelbildung vor, sie schaffen darüber hinaus kontinuierlich ein gesundes Raumklima“, so Schulte. Die Geräte saugen verbrauchte Luft ab und ersetzen sie durch frische Luft. Weiter: „Das geschieht gleichmäßig und automatisch, ohne dass die Fenster regelmäßig geöffnet werden müssen und Energie verloren geht. Allergiker profitieren davon, dass die Geräte Pollen aus der Luft filtern.“ (fri)
Klima
und Schutz für
Ihre Familie – nach Maß.
Die individuellen Rollläden aus Aluminium werden von unseren eigenen Mitarbeitern gemessen, am Standort im Schwarzwald produziert und von erfahrenen Teams in ganz Deutschland, der Schweiz und Österreich montiert - so garantieren wir Komplettlösungen, mit über 40 Jahren Erfahrung, aus einer Hand.
METAMORPHOSE EINES HAUSES
EINE MILITÄRUNTERKUNFT AUS DEM ZWEITEN WELTKRIEG HAT
SICH ZUR MODERNEN, DREIGESCHOSSIGEN VILLA
GEMAUSERT. NATÜRLICHE MATERIALIEN WIE KALKSANDSTEIN
AUS SÜDDEUTSCHLAND SOWIE NACHHALTIGE HOLZDIELEN
SCHMÜCKEN DAS NEUE ZUHAUSE.
Fotos: Ståle Eriksen
IM BLÄTTERWALD In einem ruhigen Wohnviertel in Berlin-Grunewald verwandelten O‘Sullivan Skoufoglou Architects einen Bungalow in eine dreigeschossige Villa.
Vor dem Umbau hatte die Familie 15 Jahre lang in dem eingeschossigen Haus mit Walmdach und einem eher zellenartigen Innenraum gelebt, erklären die Architekten von O‘Sullivan Skoufoglou Architects. Nun, da die Kinder erwachsen sind, sollte das Haus erneuert werden, Raum für mehr Flexibilität und Privatsphäre bieten und gleichzeitig das Potenzial des prädestinierten Grundstücks am Rande von Berlin-Grunewald nutzen. Dabei wurde das Dach durch einen zweigeschossigen Neubau in nachhaltiger Holzbauweise ersetzt, dessen Form dem Ensemble ein robustes Erscheinungsbild vermittelt: „Das Obergeschoss besteht aus einer Holzkonstruktion, die größtenteils außerhalb der Baustelle gefertigt und in nur zwei Wochen montiert werden konnte”, so die Architekten weiter. Das ursprüngliche Haus blieb bis auf kleine bauliche Veränderungen erhalten. Das Gebäude wird mit Erdwärme und Solarenergie geheizt und gekühlt und benötigt keine fossilen Brennstoffe. Charakteristisch für die Stadtvilla sind die Fassaden aus Dietfurter Kalkstein, einem der ältesten Steinbrüche Süddeutschlands und das mit hellem Kalkmörtel verputzte Ziegelmauerwerk
NAHTLOSER ÜBERGANG
aus Belgien. Wichtig waren O‘Sullivan Skoufoglou Architects robuste und langlebige Oberflächen, die mit den Jahren auch Patina annehmen dürfen. Das Projekt steht für eine Architektur, die sich mit der umgebenden Landschaft verbindet.
IN HOLZ GEKLEIDET
Die Innengestaltung erforderte aufgrund der länglichen Form des Hauses einiges an Kreati-
Das Parkett entspricht in Farbe, Oberfläche und Glanzgrad dem Holz der Treppe. So entsteht ein harmonisches Bild.
1 | AUSDRUCKSSTARK
Die naturgeölten Dielen der „Silverline Edition“ beeindrucken mit ihrer Länge von bis zu drei Metern.
2 | FOKUS Die großen, decken- und bodenbündigen Fenster rahmen den umgebenden Wald wie Kunstwerke ein.
MIT MARMOR Natürliche Materialien und hochwertige Oberflächen prägen die Ästhetik der Innenräume der Stadtvilla.
3 | GRASGRÜN Die Wannenarmatur setzt einen farbigen Akzent im harmonischen Ensemble aus Holz und Keramik. 23
vität von den Architekten. Sie entwickelten ein zentrales Atrium, das über alle Geschosse reicht und holzverkleidet ist. Angrenzend und parallel zu diesem Luftraum verläuft die Haupttreppe.
„Wir haben uns vorgestellt, dass sich das Leben um diesen zentralen Knotenpunkt dreht, der sowohl verbindet als auch die Möglichkeit bietet, allein zu sein und verschiedenen Aktivitäten nachzugehen”, erklären sie. Etwas zurückversetzt in der Grundfläche des Hauses befindet sich der mit Kalksteinplatten eingefasste Eingang. Dahinter öffnet sich die Eingangshalle mit dem Treppenhaus, die durch ein Oberlicht und bodentiefe Fenster hell und freundlich wirkt und die Geschosse des Hauses miteinander verbindet. Im Erdgeschoss schließt sich an einer Seite
ein großzügiger Wohnraum an, der durch zwei in warmes Holz gefasste Glastüren den Zugang ins Freie ermöglicht. Auf der anderen Seite befinden sich die Küche mit Essbereich sowie ein weiterer Wohnraum. Im ersten Obergeschoss gruppieren sich drei Schlafzimmer um den Luftraum, im Dachgeschoss ein Yogaraum, ein Arbeitszimmer und ein Spielzimmer. Natürliche Materialien und hochwertige Oberflächen prägen die Ästhetik der Innenräume. Die bewusst belassenen Massivholzstrukturen an Decken und Wänden im ersten und zweiten Obergeschoss sowie der naturgeölte, wohngesunde Boden des Schweizer Herstellers Bauwerk Parkett harmonieren mit dem Blick auf den üppigen Baumbestand vor den großen Fenstern. (fri)
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HARMONIERT IM GANZEN HAUS Die natürlichen Farbwelten spiegeln sich in den Wohnräumen wider, beispielsweise in den Fensterläden. Die ursprüngliche Treppe fiel dem Holzwurm zum Opfer, konnte aber durch ein ähnlich altes Modell ersetzt werden.
MIT NATURFARBE
DIE SANIERUNG EINES GEBÄUDES AUS DEN 1920ER-JAHREN STELLTE EINE
FAMILIE IN OBERBAYERN VOR HERAUSFORDERUNGEN. NEUE FARBEN MACHEN AUS DEM MARODEN ANWESEN EIN BEHAGLICHES ZUHAUSE AUF DEM LAND.
Fotos: Volvox
Alte, liebevoll renovierte Häuser verströmen immer ein besonderes Flair. Doch meist geht dem neuen Glanz ein aufwendiges Sanierungsprojekt voraus. Genau das erwartete eine Familie aus München, als sie ein historisches 1920er-Jahre-Haus im oberbayerischen Voralpenland erwarb, um Stadtluft gegen Landidylle zu tauschen. Das völlig heruntergekommene Spitzdachhaus verfügte ursprünglich über acht kleine, dunkle Räume. Feuchte Flecken und abplatzende Putzschichten an den Wänden deuteten auf ein geschädigtes Mauerwerk hin. Trotzdem war da dieses Gefühl, am richtigen Ort angekommen zu sein. Ein Zuhause für alle, denn mit 110 Quadratmeter Wohnfläche bot das neue Heim ausreichend
Platz und viele spannende Möglichkeiten für eine nachhaltige Raumgestaltung sowie ein Leben im Einklang mit der Natur. Nachdem das verwahrloste Haus mithilfe einer Drainage trockengelegt, die beschädigten Stellen im Mauerwerk ausgebessert, einzelne Zimmer zusammengelegt sowie das Dachgeschoss weiter ausgebaut worden war, ging es mit Feuereifer an die Ausgestaltung der Innenräume. Großen Wert legte die Eigentümerin auf ein gesundes Klima ohne Schadstoffe und Wohngifte – und das aus gutem Grund: Eine ihrer Töchter ist Allergikerin, weshalb gewisse Farben und Lacke für sie problematisch sein können. Wohngesunde Lehmfarben von Herstellern wie Volvox haben durch ihre feuchtigkeitsregulierenden Eigen-
schaften einen positiven Effekt auf das Raumklima. Dass damit auch der Kreativität keinerlei Grenzen gesetzt sind, zeigt sich im renovierten Landhaus der Familie auf den ersten Blick: Helles Grau verschönert das Bad, die Küche leuchtet in Beige und Schlafzimmer beziehungsweise Flur schimmern in den sanften Grüntönen. Weil die Familie Antiquitäten liebt, fanden viele alte Möbelstücke einen neuen Platz im Haus. Neben Trödelfundstücken, wie zum Beispiel einem eleganten Jugendstil-Esstisch, blieben auch einige Originalteile wie die schöne alte Holzeingangstür sowie die meisten Fenster und Türen erhalten. Auch für deren Oberflächenbehandlung und Pflege kommen die wohngesunden Naturfarben des Herstellers zum Einsatz. (fri)
HITZESCHUTZ?
FIT FÜR HEISSE ZEITEN IM HAUS!
SIE PLANEN IHREN NEUBAU? ODER SIE MÖCHTEN
IM BESTAND ENERGETISCH MODERNISIEREN
ODER SANIEREN? DANN SOLLTEN SIE BEIM SOMMERLICHEN HITZESCHUTZ UNSEREN KLIMAWANDEL BEDENKEN.
Bundesgesundheitsminister Prof. Karl Lauterbach sagt: „Die Anpassung an Klimaveränderungen ist zur Daueraufgabe geworden. Hitzeschutz ist Gesundheitsschutz.“ Dazu sollten unbedingt auch bauliche Hitzeschutzmaßnahmen fürs eigene Zuhause zählen. Laut aktuellen Daten des Deutschen Wetterdienstes DWD wird es immer wärmer. Durch den Klimawandel werden wir in Zukunft in den Sommermonaten regelmäßig die 30 Grad-Marke überschreiten.
WAS HILFT?
Ein effektiver, außenliegender Sonnenschutz hilft, zum Beispiel in Form von Rollladen oder Außenjalousie – am besten in Kombination mit einer smarten Steuerung. „Werden diese Möglichkeiten im Neubau und bei Sanierungen gut genutzt, funktionieren unsere Gebäude. Fenster- und Glasflächen können in den kühleren Monaten durch die Sonneneinstrahlung kostenfreie Wärme liefern, ohne im Sommer zu Überhitzung zu führen“, erklärt Bauphysiker Dr. Stephan Schlitzberger vom Ingenieurbüro Hauser (IBH). Die Repräsentanz Transparente Gebäudehülle (RTG), die in Berlin die Branchen Glas, Fenster, Fassade, Sonnenschutz und Automation vertritt, sieht dringenden Handlungsbedarf – sowohl von der Regierung als auch von Bauherren. Thomas Drinkuth, Leiter der Repräsentanz, empfiehlt: „Zunächst muss die Politik erkennen, wie wichtig der Überhitzungsschutz im Sommer in Zukunft wird. Nicht nur für unsere Gesundheit – auch für die Energieversorgung und den Klima-
schutz. Der Energieverbrauch für Klimaanlagen könnte im schlimmsten Fall ein größeres Problem werden als der für die Heizung“. Dass der außenliegende Sonnenschutz im Sommer so wirkungsvoll ist, liegt daran, dass ein Großteil der Sonnenstrahlen schon vor der Scheibe reflektiert wird. Rollläden meistern beispielsweise große Flächen rund ums Haus und schmiegen
Aluminium-Rollläden reflektieren bis zu 92 Prozent der Sonnenstrahlen, noch bevor diese auf das Fensterglas auftreffen. Schanz/epr
sich vom Dach bis in die kleinste Ecke. Werden sie in der warmen Jahreszeit rechtzeitig geschlossen, bildet sich zwischen Rollladenpanzer und Fensterscheibe eine isolierende Luftschicht, die das Aufheizen der Innenräume verhindert. Wer zudem auf einen innenliegenden Sonnenschutz setzt, wie Plissees oder Rollos, kann eine weitere Isolierschicht erzeugen. (fri)
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„ÖKOLOGISCH WOHNGESUND“ IST NICHT GLEICH
PROZENT DER ZEIT HALTEN WIR UNS IN GESCHLOSSENEN RÄUMEN AUF.
DASS DAS DIE URSACHE FÜR VIELE KRANKHEITEN SEIN KANN, WIRD SELTEN ERKANNT. PETER BACHMANN ERKLÄRT, WANN EIN HAUS
KRANK MACHT UND WIE WIR DAS VERMEIDEN KÖNNEN.
Wie sah das ungesündeste Haus aus, das Ihnen bisher begegnet ist?
Wir hatten eine Kundin, die weinend bei uns angerufen hat, weil sie all ihr Geld für den Dachgeschossausbau ausgegeben hat und sie sich danach jedes Mal übergeben musste, wenn sie ins frisch ausgebaute Dachgeschoss gegangen ist.
Wie kann das passieren?
Wir merken immer wieder, dass die Menschen denken: Ich lebe in Deutschland, das kann doch gar nicht sein, dass ein Produkt Krankheiten auslöst. Den Menschen fehlt die Fantasie, dass ein Gebäude, ein Produkt oder Reinigungsmittel schwer krank machen kann. Schadstoffe in Bauprodukten und Gebäuden wirken auf uns Menschen extrem unterschiedlich. Wenn zehn Männer zusammen aufs Oktoberfest gehen und Bier trinken, steigt der eine nach einer halben Maß aus, der andere erst nach vier. So ist das auch bei der Wohngesundheit. Ein Mensch geht in ein Gebäude und merkt gar nichts. Ein anderer hat nach zehn Minuten Kopfschmerzen.
Woran erkennt man, dass ein Haus oder die Einrichtung nicht gesund sind?
Was ich jedem Bauherrn empfehle, ist sich im Kaufwerkvertrag die gesund-
heitliche Qualität versichern zu lassen. Dann wird vor dem Einzug eine Schadstoffmessung gemacht, in der 400 Schadstoffe gemessen werden. Dafür haben wir in enger Abstimmung mit dem Umweltbundesamt Qualitätskriterien entwickelt. Wenn die Kriterien nicht eingehalten sind, dann muss derjenige, der liefert, nachbessern.
Was sind das für Kriterien?
Wir legen Grenzwerte fest. Zum Beispiel für Formaldehyd. Oder wie viel Radon im Gebäude sein darf. Das ist die zweithäufigste Ursache für Lungenkrebs in Deutschland. Und ganz wichtig: Ökologisch ist nicht gleich wohngesund. Die intelligentesten Gifte kommen aus der Natur. Der Knollenblätterpilz ist ökologisch und nachhaltig. Wenn ich den verspeise, bin ich mausetot.
Wie genau sieht so eine Messung aus und wann ist der richtige Zeitpunkt für diese Prüfung?
Es wird eine Pumpe mit Prüfkörper ins Haus gestellt. Die saugt eine halbe Stunde bis Stunde Luft durch den Prüfkörper. Der wird anschließend in einem akkreditierten Institut in einem Massenspektrometer untersucht. Am Ergebnis sehe ich, welche Schadstoffe und Lösungsmittel im Raum sind.
PETER BACHMANN
UNSER INTERVIEWPARTNER IST GRÜNDER UND GESCHÄFTSFÜHRER DES SENTINEL HAUS INSTITUTS. SICH SELBST BESCHREIBT ER ALS SENSITIV. DESWEGEN IST WOHNGESUNDHEIT FÜR IHN EIN HERZENSTHEMA.
Abnahme des Hauses statt. Anschließend startet die Eigenleistung. Ergibt es Sinn, mehrere Prüfungen durchzuführen?
Die wichtigste Prüfung ist die erste. Kriege ich ein sauberes Haus, in dem sich alle Handwerker an die Prozesse gehalten haben und nur saubere Produkte eingesetzt wurden? Anschließend habe ich die Kontrolle, welche Stoffe ich einsetze.
Was ist mit Möbeln? Muss ich nochmals prüfen, sobald ich mein Haus eingerichtet habe?
Das können Sie machen. Dann sind Sie auf der sicheren Seite.
Wie erkenne ich bei einem negativen Wert, was in meinem Haus das Problem ist?
Das ist genau unsere Expertise. Wir haben zehntausende Projekte gemessen. Unser wissenschaftlicher Leiter sieht sofort: Dieser Schadstoff ist dem, dem oder dem Produkt zuzuordnen. So können wir das schnell eingrenzen.
Haben Sie Beispiele?
Wenn ich 1-Butanol finde, mache ich mich auf die Suche nach einem AcrylSilikon. Wenn ich ein Furfural finde, suche ich nach einer Holzweichfaserplatte.
Wie lange kann es dauern, bis man die Folgen eines ungesunden Hauses merkt?
Ich komme in ein Gebäude rein und kriege direkt Kopfschmerzen. Menschen wie ich, die sensitiv sind, merken das sofort. Aber es gibt viele, die es erst nach zwei oder drei Jahren merken. Es kann auch
sein, dass ich als Baby auf dem Boden krabble und viele Jahre später merke, dass mein Familienwunsch nicht in Erfüllung geht. Das kann an den Weichmachern liegen, die in vielen Produkten verarbeitet sind. Diese Substanzen ähneln Östrogen und verringern die Zeugungsfähigkeit des Mannes. Die Weichmacher binden sich im Hausstaub, dem Gedächtnis des Gebäudes.
Kann unser eigenes Verhalten dazu führen, dass unser Haus ungesund wird?
Wie vermeide ich das?
Es gibt unfassbar viele Siegel. Wir haben 56 gezählt und die wenigsten davon sind wirklich qualitativ hochwertig. Ich gehe doch nicht ans Regal im Baumarkt und google, ob das jetzt ein gutes oder schlechtes Siegel und Produkt ist. Ich brauche eine schnelle Baustoffliste. Ich sage: Ich will das Dachgeschoss ausbauen, ich will reinigen, ich will malern, ich will Fußboden verlegen – zeig mir die richtigen Produkte. Deswegen haben wir die SHI-Datenbank entwickelt, in der geprüfte Produkte hinterlegt sind.
DIE ONLINEPLATTFORM
www.sentinel-haus.de präsentiert in der SHI-Datenbank mehrere tausend gesundheitlich geprüfte Bauprodukte sowie Reinigungsmittel. In 64 Kategorien finden Verbraucher hier streng geprüfte Produkte. Für die Freigabe weisen die Hersteller die Eigenschaften ihrer Produkte mit Prüfprotokollen und Gütezeichen nach. Damit erspart das Portal seinen Nutzern das mühsame Vergleichen von Labeln und erleichtert die Suche.
Ja, natürlich. Ich habe letztens ein Produkt gesehen, womit ich Möbel auffrischen kann. Vorne kleine Blümchen drauf, echtes Bienenwachs drin, könnte man denken: Ist super. Dass das aber in Testbenzin gelöst ist, hat der Hersteller nur ins Kleingedruckte auf die Rückseite geschrieben. Ganz schlimm sind auch diese Imprägniersprays, mit denen ich Schuhe und Jacken einsprühen kann. Die Schlauen machen das draußen. Aber was machen die danach mit der Jacke und mit den Schuhen? Sie nehmen sie wieder mit rein und dort dünsten sie die nächsten 48 Stunden aus. Und dann habe ich es im Gebäude. Das heißt, durch Pflege und Reinigung kann ich ganz viele Schadstoffe in das Gebäude reinholen, die mich mit der Zeit krank machen.
Echtholzparkett gilt als edel und gemütlich. Damit es wohngesund ist, kommt es beim Verlegen auf die richtigen Baustoffe an. S. Fischbacher Living
Wo kann ich mein Haus auf die Wohngesundheit prüfen lassen?
Sie können sich an uns, ans Sentinel Haus Institut wenden. Wir nennen seriöse Baubiologen und seriöse Sachverständige, die wie wir auf wissenschaftlicher Grundlage arbeiten. Beide Berufsbezeichnungen sind übrigens nicht geschützt. Ich habe letztens von einem Gerichtsprozess gehört, in dem ein baubiologischer Sachverständiger Formaldehyd in Möbeln ausgependelt hat. Gott sei Dank hat er vor Gericht verloren. Es gibt viele Scharlatane und vor denen sollte man sich schützen. Es geht um unsere Gesundheit. Um nicht mehr und nicht weniger. (igo)
DURCHATMEN Farben und Lacke können für Allergiker zum Problem werden. Nicht so Lehmfarben von Volvox. Sie sind feuchtigkeitsregulierend und haben einen positiven Effekt auf das Raumklima. Volvox
GRÜNES PIONIERPROJEKT Der grüne Bunker gilt als neues spektakuläres Highlight im Hamburger Stadtbild und Vorbild für die Klimaanpassung von internationalen Millionenmetropolen. Weit schweift der Blick vom frei zugänglichen Dachgarten in 58 Meter Höhe mit insgesamt mehr als 10.000 Quadratmeter Grün-, Fassaden- und Gemeinschaftsflächen. Seit dem 5. Juli ist er für die Allgemeinheit kostenlos geöffnet.
KEINE DURSTSTRECKE FÜR DEN KLIMASCHUTZ
WARUM GRÜNE STARTUPS IMPULSGEBER FÜR EINE NACHHALTIGERE BAUWIRTSCHAFT SIND UND WIE INNOVATIVE LEUCHTTURMPROJEKTE BIODIVERSITÄT UND EIN ANGENEHMES STADTKLIMA IN URBANEN, HOCHVERDICHTETEN RÄUMEN FÖRDERN, ERLEBEN WIR LANDESWEIT VON STUTTGART ÜBER BERLIN BIS HAMBURG.
Dr. Christine Lemaitre, Geschäftsführender Vorstand der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB), bringt es gleich zu Beginn auf den Punkt: „Innovation und Nachhaltigkeit sind im Bauen untrennbar miteinander verbunden.“ Wie das aussehen kann, zeigten im Juni eindrucksvoll die Preisträger der „DGNB Sustainability Challenge 2024“. So hat etwa in der Kategorie „Innovation“ das Unternehmen Kimm aus Wabern-Udenborn in Hessen gewonnen. Ihr Produkt „Conclay“ ist der erste formgepresste, tragende, industriell hergestellte Lehmplanstein in Deutschland. Ein innovatives Herstellungsverfahren ermöglicht es, großformatige Lehmsteine in so hoher Qualität zu erstellen, dass sie vergleichbar mit Wandbaustoffen wie Ziegel oder Kalksandstein verbaut werden können. Die Produktion findet in vorhandenen Industrieanlagen statt und verwendet sekundäre Lehme aus Baugruben und Kiestagebaustätten. Und in der Kategorie „Start-up“ hat Hanffaser Geiseltal die Nase vorn. Das genossenschaftlich organisierte Unternehmen hat sich 2022 mit dem Ziel gegründet, eine Produktionsstätte für Bau- und Dämmstoffe aus Hanffasern zu etablieren, um die Rohstoffwende voranzutreiben. Das Startup aus dem Saalekreis kauft Hanfstroh von Landwirten aus der Region und verarbeitet es in einer
Faseraufschlussanlage zu Baustoffen, Dämmmaterialien und Halbzeug, das beispielsweise als Zuschlag für Lehmprodukte zum Einsatz kommt. „Bauen mit pflanzlichen, Kohlenstoff speichernden Materialien wird aus Klimaschutzgründen in den kommenden Jahrzehnten eine zunehmend wichtige Rolle spielen“, erklärt auch Thomas Mau von der BHW Bausparkasse. Potenzial sieht er unter anderem im Stroh. Jedes Jahr fallen in Deutschland über 40 Millionen Tonnen Getreidestroh an. Laut dem Fachverband Strohballenbau Deutschland e. V. (FASBA) könnten davon rund zehn Millionen Tonnen energetisch oder stofflich als Nebenprodukt der Landwirtschaft verwendet werden. „Mittlerweile gibt es auch klare Regelwerke für Strohballenhäuser und gesicherte Qualitätsstandards“, so der Experte weiter. Das ist prima. Leider sind aktuell die
Mehrkosten in einem durchschnittlichen Einfamilienhaus für Öko-Baustoffe noch zu spüren. Der Griff zu konventionellen Materialien scheint bei vielen Bauherren unumgänglich. Das liegt übrigens keineswegs an den Beschaffungskosten. Regionale Werkstoffe, wie zum Beispiel Stroh oder Hanf, sind bereits ab 16 Euro pro Quadratmeter zu haben. Und Lehm tummelt sich nicht selten direkt in der heimischen Baugrube vor Ort.
WO HAPERT ES?
Dass es unterm Strich teurer wird, liegt am Ende teils an noch geringen Produktionskapazitäten und teureren Preisen beim Einbau. Für Letzteres fehlt es bislang an breiter Expertise. Heißt: Für die noch ungewohnten Materialeigenschaften und Bauprozesse, etwa für das Haus aus Strohballen, sind spezialisierte
Handwerksbetriebe notwendig. Und die sind rar. Wie schwierig das mitunter ist und welche Erfahrungen er zum Beispiel mit Lehm gesammelt hat, erzählt uns auch der österreichische Architekt Juri Troy auf Seite 12.
GRÜNE STARTUPS?
Trotz schwieriger Marktlage ist der Stellenwert grüner Startups-Unternehmen hoch. Das zeigte im Juni auch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) in Berlin. Im Park von Schloss Bellevue, unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten, rückten auf der „Woche der Umwelt“ beim Green Startup-Forum junge Unternehmen in den Blickpunkt. Mit ihrem Green Startup-Programm hat die DBU in fünf Jahren bereits 75 junge Unternehmen mit insgesamt 9,1 Millionen Euro gefördert. „Ein Drittel aller Startups in Deutschland sind schon grün“, betont Prof. Dr. Klaus Fichter, Gründer und Geschäftsführer des BorderstepInstituts und Jury-Mitglied beim DBUGreen Startup-Programm. Ihm zufolge haben grüne Startups „einen doppelten Anspruch: Sie wollen wirtschaftlichen Erfolg mit einem ökologisch-sozialen Beitrag kombinieren.“ Auch die besondere Herausforderung hat Fichter im Blick: „Klassische Investoren sind zurückhaltender wegen des doppelten Anspruchs.“ Und eben hier kommt die DBU ins Spiel: mit einer Förderung über zwei Jahre und 125.000 Euro. Bereits breiter aufgestellt ist die Dämmung mit nachwachsenden Rohstoffen. „Es gibt zahlreiche Bauprojekte, von großen Gebäuden in gemischter Nutzung bis hin zu Wohnquartieren, die mit ökologischen Dämmstoffen umgesetzt werden“, freut sich Tobias Wiegand, Geschäftsführer des Verbandes Dämmstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen e.V. (vdnr). Holzfaser, Kork oder Co. sind umwelt freundlich, binden Kohlenstoff und sorgen für eine sehr gute Dämmung, egal, ob im Neubau oder in der energetischen Sanierung im Bestand. Und das ist dringend notwendig: „Der Bausektor verursacht
erhebliche Treibhausgas-Emissionen und trägt damit zum Klimawandel bei. Umweltschonend produzierte, nachhaltige Baustoffe sind deshalb unabdingbar für die klimagerechte Bauwende“, zieht der Experte Bilanz.
Auch unseren heimischen Rohstoff Holz setzen wir zunehmend gut in Szene. Das zeigt der Lagebericht 2024 über die Markt- und Konjunkturentwicklung im Zimmerer- und Holzbaugewerbe vom Zentralverband des Deutschen Baugewerbes e.V.: Im vergangenen Jahr ist die bundesweite Holzbauquote – die Anzahl der genehmigten Gebäude, bei denen überwiegend Holz verbaut wurde – sowohl beim Neubau von Wohngebäuden als auch bei Nichtwohngebäuden weiter gestiegen. Beim Neubau lag sie 2023 bei 22 Prozent und bei den Nichtwohngebäuden stieg sie auf 23,4 Prozent – darunter Büro-, Verwaltungs- und Geschäftsgebäude, Hotels, landwirtschaftliche Betriebsgebäude, Fabriken, Schulen, Kitas oder Sportstätten. Wie prima der Naturbursche sich verbauen
Für die Produktionsstätte „The Plus“ des Möbelherstellers Vestre ist im norwegischen Magnor ein außergewöhnliches Gebäude im Passivhausstandard entstanden. Die Massivholzkonstruktion schmiegt sich besonders in die Umgebung. Die Grundfläche ist so klein wie möglich gehalten, um eine massive Abholzung zu vermeiden. Die gefällten Bäume kamen für den Bau des Gebäudes zum Einsatz. Mit Hilfe eines Ökologen wurde der Waldboden auf das Dach gehoben – inklusive Dachbegrünung, die der hiesigen Flora entspricht. Inmitten dieser sind rund 900 Solarzellen platziert. Velux
Laut
Bundesverband Baustoffe werden bis 2050 rund 700 Millionen Tonnen mineralischer Baustoffe benötigt, um den Neubau- und Sanierungsbedarf zu decken. Gleichzeitig fordern Klimaschutz und Ressourcenknappheit nach umweltfreundlichen Lösungen. Ein Ansatz sind wiederverwendbare Baumaterialien wie der neu eingeführte Lehmziegel von Leipfinger-Bader. Auf der Landesgartenschau in Kirchheim wurde ein Pavillon damit errichtet. Leipfinger-Bader
lässt, sehen wir im großen Stil beim Holzfertigbau. Ganze Bauelemente, egal ob Decken oder Wände, werden millimetergenau in der Werkhalle der Holzbaufirma vorgefertigt und auf der Baustelle zum fertigen Top-Energieeffizienzhaus zusammengefügt. Dabei steigt der Anteil nicht nur fürs Einfamilienhaus, sondern auch bei mehrgeschossigen Gebäuden in serieller Holzbauweise. Durch die hohen Anteile an vorgefertigten Modulen kommt es zu einer sehr geringen Bauzeit. Und eben anders als bei Stahl, Glas und Zement muss bei Holz kaum Energie eingesetzt werden, um es für die Verwendung vorzubereiten.
MIT GRÜN IN DIE HÖHE?
Eindrucksvoll setzt Hamburg neue (Wahr-)Zeichen für eine klimaorientierte Bauwende. In den letzten fünf Jahren wurde der Bunker St. Pauli, einer der größten Hochbunker Deutschlands, um fünf pyramidenartige Geschosse erweitert und mit 4.700 Bäumen, Gehölzen und Sträuchern, 16.000 Stauden sowie vielen Kletterpflanzen bepflanzt. Es seien sorgfältig ausgewählte Pflanzenarten, die vor allem im nordeuropäischen und alpinen Raum beheimatet sind und Frost, Hitze und Sturm in mehr als 50 Meter Höhe aushalten, erklärt Frank Schulze, Sprecher des Bauherrn Matzen Immobilien. „Ein englischer Garten würde nicht zu St. Pauli passen. Also wird es hier auf dem Bunkerdach natürlich und urwüchsig aussehen, ein
wenig wild, ein bisschen zerzaust.“ Ein temperaturgesteuertes Be- und Entwässerungskonzept reduziert dabei die Regenwassermengen, die normalerweise dem öffentlichen Siel zufließen würden, um gut 75 Prozent. Highlight ist sicherlich der öffentlich zugängliche Dachgarten in 58 Meter Höhe mit mehr als 10.000 Quadratmeter Grün-, Fassaden- und Gemeinschaftsflächen. Ein bepflanzter, knapp 600 Meter langer „Bergpfad“ führt nach oben. Teil der Szenerie sind Räume für Kultur, UrbanGardening-Möglichkeiten oder ein Hotel. Das Leuchtturmprojekt stellt sich eindrucksvoll wichtigen ökologischen Stolpersteinen im urbanen Raum entgegen: brütende Hitze, wenig Schatten,
Großstadtlärm und Smog. Damit hat sich auch der UN-Klimabericht 2022 befasst. Wichtigen Input kann nun der Bunker liefern. Um die Effekte der Begrünung zu belegen, sind in Kooperation mit Wissenschaftlern der TU Berlin Sensoren installiert, die in den nächsten fünf Jahren Daten zu Verdunstungskälte und Wärmedämmung erfassen. Dazu gehört auch die Wirkung der Pflanzen auf das Gebäude. „Das Projekt ist großartig, weil es als spektakuläre Begrünungsaktion einen tollen Kontrast in der Stadtarchitektur darstellt“, fasst der frühere Alleinvorstand der Stiftung Historische Museen Hamburg, Börries von Notz diese komplex erdachte Gebäudesanierung in Worte. (fri)
in Stuttgart zu sehen. DGNB
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GEFÖRDERTE EINLIEGERWOHNUNG
DOWN UNDER Gerade in Hanglage bietet sich eine Einliegerwohnung an.
WER EINE EINLIEGERWOHNUNG BAUT, SCHAFFT
WOHNRAUM UND KANN EINE ZWEITE FÖRDERUNG
Wer baut, benötigt viel Energie, viele Materialien und versiegelt Fläche. Bauherren sollten sich deshalb fragen, wie sie es schaffen, die Umwelt weniger zu belasten. Dazu kann zählen, bei der Heizung auf erneuerbare Wärmequellen zu setzen. Oder mit Materialien zu bauen, die nachwachsen. Dazu kann auch zählen, mit einer Einliegerwohnung zusätzlichen Wohnraum zu schaffen.
WILL ICH VERMIETEN?
Wer ein besonders nachhaltiges Haus baut, erhält eine Förderung. Ein großer Vorteil einer Einliegerwohnung: Sie können die Förderung zweimal abgreifen – für jede Wohneinheit einmal (siehe Infokasten). Nur wegen der Förderung eine Einliegerwohnung bauen? „Der Schuss kann nach hinten losgehen“, warnt Florian Schmid, Vertriebsleiter bei SchwörerHaus. Ob mit oder ohne Förderung: Die Mehrkosten für eine Einliegerwohnung rechnen sich meist erst dann, wenn Sie sie vermieten. „Daher sollten Sie sich unbedingt fragen: Will ich wirklich Mieter im Haus haben?“, rät Schmid und verspricht: Selbst wenn Sie die Wohnung für relativ wenig Geld – fünf bis sechs Euro pro Quadratmeter – vermieten, lohnt sich das meist. Sobald Sie mit der Einliegerwohnung Geld verdienen, sprich Miete verlangen, können Sie sie bei der Steuer abschreiben. In den ersten fünf Jahren sechs Prozent der Kosten, die Jahre danach drei Prozent. „Das ist fast wie eine
doppelte Miete“, schwärmt Schmid. Doch damit eine Wohnung als Einliegerwohnung zählt, müssen verschiedene Bedingungen erfüllt sein.
WAS BRAUCHT ES?
„Die Räume müssen als Wohnung funktionieren“, erklärt Schmid. Es reicht ein Bad und ein Zimmer – in das müssen Bett, Schrank, Tisch und eine Küchenzeile passen, damit man dort dauerhaft wohnen kann. Außerdem braucht es einen separaten Wohnungszugang. „Der kann auch über das Treppenhaus der Hauptwohnung erfolgen“, erklärt Siegfried Lettko, der als Produktmanager bei WeberHaus arbeitet. Die Heizungsanlage dürfen sich beide Parteien teilen, „sofern es möglich ist, die Temperaturen individuell zu steuern“, betont Schmid. Und was ist mit dem Haustechnikraum? Auch hier reicht einer für beide, sofern die Mieter jederzeit Zugang dazu haben.
UND DIE LÜFTUNG?
Komplizierter ist es bei einer zentralen Lüftungsanlage. Da braucht es zwei Geräte, weil sich eine Lüftungsanlage nicht separat schalten lässt. Für Einliegerwohnungen, die kleiner als 50 Quadratmeter sind, gibt es eine Ausnahme: Hier dürfte die Lüftung zusammenhängen, sofern nur der Hauptmieter – also die Baufamilie – die Anlage kontrolliert. Was ist, wenn man nur in der Hauptwohnung eine Lüftungsanlage einbaut und in der Einliegerwohnung eine günstige Varian-
ABGREIFEN. HÖRT SICH GUT AN. ABER GEHT DIE RECHNUNG WIRKLICH AUF?
te wie Fensterfalzlüfter? Keine gute Idee, wenn man sich um die KfW-Förderung bemüht. Schmid erklärt: Die NeubauFörderungen bewerten das ganze Haus. Eine nicht durchgängige Lüftungsanlage wird schnell zum Ausschlusskriterium.
WAS KOSTET‘S?
Kostet Sie eine 40 Quadratmeter große Einliegerwohnung genauso viel wie 40 Quadratmeter mehr Wohnfläche? „Es wird etwas teurer“, erklärt Lettko. Es müssen Anschlüsse für Wasser, Eckventile und Ablauf für eine Küche vorhanden sein. Es braucht ein Bad mit WC, Dusche und Waschbecken. Allein für das zusätzliche Bad zahlen Sie schnell 10.000 Euro. Damit ist die Liste an Mehrkosten noch lange nicht vollständig. In der Regel wird die zweite Wohneinheit elektrotechnisch separat abgesichert und dafür ein eigener Unterverteiler eingebaut. „Außerdem empfehle ich für eine verbrauchsgenaue Erfassung Kalt- und Warmwasseruhren“, sagt Lettko. Schmid ergänzt: „Es braucht einen Stellplatz, einen zweiten Fluchtweg, eine Schallschutztür, Schallschutzwände und -decken.“ Aber was kostet es jetzt mehr? Florian Schmid hat folgendes Beispiel parat: Sie bauen für Ihre Tochter ein Schlafzimmer und hatten sowieso vor, ihr ein separates Duschbad einzubauen. Wenn Sie diese Zimmer als Einliegerwohnung planen, kostet sie das – für Schallschutz, Anschlüsse, eigene Wohnungstür etc. – etwa 8.000 bis 10.000 Euro zusätzlich. (mla)
ZUR FÖRDERUNGEN!
WELCHE NEUBAU-FÖRDERUNGEN GIBT ES BUNDESWEIT? WELCHE GELTEN FÜR DIE EINLIEGERWOHNUNG?
Wer eine Einliegerwohnung hat, profitiert doppelt, da die Förderung pro Wohneinheit berechnet wird. Welche Förderungen gibt es und welche gelten nur für die Hauptwohnung?
HauptwohnungEinliegerwohnung (ELW)
Klimafreundlicher
Neubau
KfW-Programm
297 (Selbstnutzer) &
298 (Vermietungen, wie ELW)
Bedingungen
Ein „Klimafreundlicher Neubau“ (KFN) ist ein Effizienzhaus 40, das für nicht mehr als 24 kg CO2 Äqu./m² a Treibhausgasemissionen verantwortlich ist.
Förderkredit
Wer einen KFN baut, darf sich Geld zinsgünstig bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) leihen. Anfang August lag der Zinssatz bei 2,83 %*, und damit recht nah an dem Zinssatz, den die Banken verlangen. Daher: Gut durchrechnen, ob sich die Förderung lohnt.
Förderstufe 1:
Bauherren können sich bis zu 100.000 € zinsgünstig leihen.
Förderstufe 2: mit QNG Ist das Haus ein KFN und erhält zudem das Nachhaltigkeitssiegel QNG, können sich Bauherren bis zu 150.000 € zinsgünstig leihen.
Es gelten dieselben Bedingungen und Fördermittel wie für die Hauptwohnung.
Familienförderung
KfW-Programm 300 Bedingungen
Florian Schmid von SchwörerHaus gibt als grobe Richtlinie vor: Ist der Förderzins 0,5 Prozent besser als der Bankkredit, lohnt sich eine Einliegerwohnung, wenn man dafür maximal 10.000 Euro Aufpreis zahlt. Würden für die Einliegerwohnung Mehrkosten von 20.000 Euro anfallen, sollte der Förderzins mindestens ein Prozent besser sein als der Bankkredit. Gut zu wissen: Manche Hausbanken geben Zinsrabatt, wenn man ein Effizienzhaus baut. So erhält man auch ohne Förderung einen niedrigeren Zinssatz. * Zinsen Stand Anfang August (10 Jahre Zinsbindung), Zinssatz abhängig von Laufzeit und Zinsbindung, Zinsen ändern sich laufend
Wer die Familienförderung beantragen will, muss einen „Klimafreundlichen Neubau“ (s.o.) bauen. Zudem müssen die Bauherren minderjährige Kinder haben, sie dürfen keine andere Immobilie (auch nicht anteilig) besitzen und das zu versteuernde Haushaltseinkommen durfte in den Jahren 2021 und 2022 nicht mehr als jeweils 90.000 € betragen. (Für jedes weitere Kind erhöht sich der Grenzwert um 10.000 €.)
Förderkredit
Wer sich für die Familienförderung qualifiziert, darf sich Geld zinsgünstig leihen. Bei zehn Jahren Zinsbindung sind es 1,58 %*. Wer mehr Sicherheit durch eine längere Zinsbindung will, zahlt schnell über ein Prozent mehr.
Förderstufe 1:
Bauherren dürfen sich bis zu 170.000 € (1 Kind) zinsgünstig leihen. Je mehr Kinder, desto mehr Förderung: Ab 5 Kindern sind bis zu 220.000 € möglich.
Förderstufe 2: mit QNG
Erhält das Haus zudem das Nachhaltigkeitssiegel QNG, können sich Bauherren bis zu 220.000 € (1 Kind), bzw. bis zu 270.000 € (ab 5 Kindern) zinsgünstig leihen.
Die Familienförderung gibt es nur für selbst genutzten Wohnraum. Daher kann sie nicht für die ELW beantragt werden. Aber: Es ist möglich, für die Hauptwohnung die Familienförderung und für die ELW die KFN-Förderung zu beantragen.
Eins, zwei oder drei?
Bekommen Sie für Ihre Einliegerwohnung eine Förderung, sind Sie nicht verpflichtet, die Wohnung zu vermieten. Findige Bauherren könnten auf die Idee kommen: „Dann baue ich gleich zwei Einliegerwohnungen ein, und bekomme noch mehr Förderung.“ Die Rechnung geht nicht auf: Sobald drei Parteien in einem Haus sind, gibt es strengere Auflagen, z.B. beim Brandschutz.
Lohnt sich die Förderung für die Einliegerwohnung?
UND BEI RENOVIERUNGEN?
Sie planen keinen Neubau, sondern renovieren? Auch hier greifen Sie mit einer Einliegerwohnung i.d.R. eine zweite Förderung ab.
Mehr zum Thema Förderungen bei Renovierungen
finden Sie hier:
SOMMERZEIT GARTENZEIT ist
RUNDUM GLÜCKLICH IST FAMILIE GRANOW IN IHREM NACHHALTIGEN, ENERGIEEFFIZIENTEN EINFAMILIENHAUS. BESONDERS DIE WARMEN TAGE IM GARTEN GENIESSEN ALLE FÜNF BEWOHNER.
Fotos: WeberHaus
Gleich nach dem Frühstück auf der großen Sonnenterrasse begibt sich Sebastian Granow in den Vorgarten seines neuen Hauses, um Unkraut zu jäten. Im Gegensatz zu anderen Neubauten wächst hier kein steriler Rasen, sondern eine bunte Vielfalt an Obst und Gemüse. „Wir lieben es, im Garten zu arbeiten und dort Zeit zu verbringen. Außerdem ist er sehr kommunikativ – die Nachbarn kommen vorbei und man plaudert miteinander“, freut sich der dreifache Familienvater.
Gleich darauf ertönt schallendes Lachen. Die beiden älteren Kinder vergnügen sich, wie so oft an warmen Sommertagen, im natürlich gestalteten Schwimmteich hinter dem Haus. Buchstäblich tierisch gut finden das auch die Hühner der Familie. Sie haben im Garten ein Plätzchen. „Ähnlich wie mit dem Gemüsegarten wollen wir unseren Kindern zeigen, wo unser Essen herkommt und auch was an Arbeit notwendig ist, damit es auf dem Teller landet“, erzählt Sandra Granow stolz. „Aus anfangs
sieben Tieren ist mittlerweile eine bunte Truppe von 18 Hühnern verschiedener Rassen geworden.“ Bevor die Familie in ihr neues Haus eingezogen ist, lebte sie in einem Altbau in Berlin. Schon seit längerem waren Sandra und Sebastian Granow mit der dortigen Wohnqualität unzufrieden. Nach der Geburt des dritten Kindes stieß das Gebäude endgültig an seine Grenzen.
MODERNER NEUBAU
„Unser altes Haus war Baujahr 1927 mit einem für die Zeit typischen kleingliedrigen Grundriss und zwei Wohneinheiten. In den 1960er-Jahren hat man einen Anbau angedockt, damit das Gebäude als Einfamilienhaus genutzt werden konnte. Die beiden Bäder waren nicht einmal fünf Quadratmeter groß, die Flure unpraktisch geschnitten und die Gebäudehülle völlig ungedämmt. Geheizt wurde mit Gas“, erinnert sich Sebastian Granow. Ohne Abstriche zu machen, ließ sich das alte Haus nicht auf die neuen Bedürfnisse anpassen. Die Lösung: Ein Neubau, der nicht nur heutigen Ansprüchen gerecht wird, sondern sich auch in Zukunft
ENERGIE-GEWINNER
Wer sein Haus mit einer Photovoltaik-Anlage und einem Batteriespeicher ausstattet, investiert in die Zukunft. Bei Überschuss wandert die „saubere Energie“ in den Stromspeicher.
noch komfortabel nutzen lässt. „Entscheidende Kriterien waren die Nachhaltigkeit der Baustoffe, Energieeffizienz im Betrieb sowie ein gesundes Raumklima“, berichtet die Bauherrin. Die Basis für ein gesünderes Wohnklima und einen geringen Energieverbrauch bildet die Gebäudehülle „ÖvoNatur Therm“. Sie besteht aus umwelt- und gesundheitsverträglichen Materialien – allen voran dem nachwachsenden und klimaneutralen Baustoff Holz.
HIER KOMMEN ALLE ZUSAMMEN Im gemütlichen Wohn- und Essbereich genießen kleine, große und tierische Bewohner Familienzeit.
GERADLINIG BLEIBEN Elegant und modern mit viel Holz und weißen Flächen setzen die Bauherren die Raumlandschaft in Szene.
Photovoltaik-Anlage, Batteriespeicher, Wärmepumpe
Natürliche, schadstoffgeprüfte Materialien –bescheinigt wird die gute Raumluftqualität durch Zertifizierungen dreier unabhängiger Institute: TÜV Rheinland, Blei Institut und Sentinel Haus Institut.
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Zertifizierungen von drei unabhängigen Instituten bescheinigen, wie wohngesund das neue Zuhause ist. Doch die Gebäudehülle kann noch mehr: Dank ihrer sehr guten Dämmwerte schützt sie auch effektiv vor Hitze, Kälte und Lärm. Wissenswert: Alle Häuser des Herstellers erreichen energetische Werte, die besser sind, als es das aktuelle Gebäudeenergiegesetz (GEG) fordert.
KLARE VORSTELLUNGEN
VOM TRAUMHAUS
Mit der Hausplanung ließ sich Sandra und Sebastian Granow rund acht Monate Zeit, schließlich sollte das neue Haus perfekt werden. „Ausgehend von der Grundform unseres Hauses haben wir uns dann mit verschiedenen Grundrissen auseinandergesetzt. Aufgrund unserer Erfahrungen mit dem alten Haus wussten wir ziemlich genau,
was wir brauchen, damit unser Alltag funktioniert“, erklärt die Bauherrin. „So haben wir beispielsweise einen Durchgang vom Hauswirtschaftsraum in die Küche eingeplant, um möglichst schnell und unkompliziert Einkäufe verstauen zu können, ohne dass wir erst durch das ganze Haus laufen müssen.“ Das Erdgeschoss haben die beiden weitgehend offen gestaltet: Wohnzimmer, Essbereich und Küche vereinen sich zu einem großzügigen Ensemble, das viel Raum für das Familienleben bietet. Platz finden hier auch ein kombiniertes Arbeits- und Gästezimmer sowie ein Gästebad mit Dusche. Das Dachgeschoss beherbergt die Ruhe- und Rückzugsbereiche. Ganz oben auf der Wunschliste der Familie standen drei gleich große Kinderzimmer. Streitigkeiten gehören damit der Vergangenheit an. Das zweite Badezimmer entzerrt die morgendliche Rushhour und trägt so ebenfalls zu ei-
WANDKUNST
Schöne Blickpunkte im Schlafzimmer setzt die Mustertapete.
nem entspannten Familienalltag bei. Die jungen Eltern können sich über ein helles Schlafzimmer mit angeschlossener Ankleide und komfortablen Wellnessbad mit hauseigener Sauna freuen. „Mit unserem üppigen Platzangebot haben wir die Vorgaben des Bebauungsplans maximal ausgenutzt“, verrät Bauherr Sebastian Granow.
ENERGIE EFFIZIENT, KOMFORTABEL
Bei der Ausstattung des Hauses setzte das Ehepaar vor allem auf Funktionalität. „Wir brauchen keinen unnötigen Schnickschnack. Stattdessen soll alles alltagstauglich sein“, erzählt Sandra Granow. „In den Schlaf- und Kinderzimmern wollten wir elektrische Rollläden haben, damit diese komplett verdunkelt werden können.“ Gesteuert wird der Sonnenschutz – wie übrigens auch
VON ANFANG AN Um einen Neubau wohngesund zu planen, sind die entsprechenden Materialien sowie deren richtige Verarbeitung wichtig. Am besten informieren Sie sich bereits vor der Hausplanung über schadstoffreduzierte Baustoffe.
STRESS ABBAUEN Wirkt entspannend und lockert die Muskeln: Eine eigene Sauna im Haus schenkt Wohlbefinden pur.
„ES IST UNSER HAUS – GENAU NACH UNSEREN WÜNSCHEN UND VORSTELLUNGEN UMGESETZT. VON ANFANG BIS ENDE FINDEN WIR UNS ÜBERALL WIEDER UND FÜHLEN UNS HIER JEDEN
TAG WOHL“, SO DAS FAZIT DER BAUHERREN.
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die Leuchten – bequem über ein SmartHome-System, das zur Grundausstattung gehört. Die notwendige Energie für die Haus- und Heiztechnik liefert die Photovoltaik-Anlage auf dem Dach, die mit einem Batteriespeicher gekoppelt ist. „Nachhaltigkeit und Autarkie sind uns sehr wichtig. Da für uns aufgrund der Bodenverhältnisse nur eine Luftwärmepumpe infrage kam, war die Versorgung mit eigenem Sonnenstrom folge-
richtig“, erklärt Sandra Granow. „In den Sommermonaten sind wir fast autark. In den Wintermonaten ist natürlich die Wärmepumpe der größte Verbraucher. Wenn man die Nettowerte betrachtet, dann haben wir im letzten Jahr 85 Prozent der verbrauchten Energie lokal erzeugt. Wir mussten nur wenig Strom dazukaufen – obwohl wir noch zusätzlich unser E-Auto laden.“ Fazit? Alles richtig gemacht im neuen Wohlfühlhaus. (fri)
SPIELZEIT Viel Platz zum Toben und Spielen bietet das Kinderzimmer. Der Blick bis unter den Giebel setzt luftige Akzente.
FAMILIEN DOMIZIL
MIT „VIO 321“ FINDET FAMILIE HILDEBRAND EIN HAUSKONZEPT, DAS ZU IHREN
ANSPRÜCHEN, ZUM GRUNDSTÜCK UND ZUM BUDGET PASST: GROSSZÜGIG, ENERGIEEFFIZIENT – UND DER BAU LIEF WIE AM SCHNÜRCHEN.
Fotos: FingerHaus
VORAUSSCHAUEND Für niedrige Energiekosten sorgt die Luft-Wasser-Wärmepumpe plus Photovoltaik-Anlage auf dem Dach.
Über ihr 155 Quadratmeter großes Zuhause ist Isabelle Hildebrand mehr als glücklich. „Klein, aber fein“, so ihre Worte. An der Fassade gefällt ihr besonders, dass es ein klassisches Haus mit Satteldach ist. Die Eingangsüberdachung in Form eines Schleppdaches verleiht ihm eine individuelle Note. Und Daniel Hildebrand ergänzt: „Der Holztafelbau hat uns vor allem wegen seiner Energieeffizienz überzeugt.“ Das gilt auch für die moderne Haustechnik. So ist das Effizienzhaus 40 mit Luft-Wasser-Wärmepumpe, Fußbodenheizung und Photovoltaik-Anlage mit Batteriespeicher
ausgestattet. Als individuelle Grundrissanpassung im Erdgeschoss haben die Bauherren Arbeitszimmer und Hauswirtschaftsraum getauscht. „Eine gute Entscheidung“, stellt Daniel Hildebrand zufrieden fest, „im Hauswirtschaftsraum direkt rechts neben dem Hauseingang können wir die Straßenschuhe ausziehen und tragen keinen Schmutz ins Haus“. Das Arbeitszimmer liegt links um die Ecke, geschützt am Ende der Diele. Das Highlight im Eingangsbereich ist für die Bauherren die Treppe aus keilgezinktem Eichenholz mit weißen Setzstufen. Der praktische, geschlossene Raum unter der Treppe
dient als Garderobe und Abstellfläche. Zu den weiteren praktischen Extras im Erdgeschoss gehört die Dusche im Gästebad. Die bewährt sich nicht nur, wenn Besuch im Haus ist. Isabelle und Daniel Hildebrand nutzen sie auch zum Duschen, wenn sie die schlafenden Kinder im Dachgeschoss nicht stören wollen. Das Erdgeschoss wirkt durch den durchgehenden Holzdielenboden vom Eingangsbereich bis in den Wohnbereich großzügig und gemütlich. Für die Familie gehört der verbundene Koch-, Ess- und Wohnbereich zum Mittelpunkt ihres häuslichen Lebens. „Auch wenn wir Besuch haben, ist die
„DAS HAUS IST DER PERFEKTE ORT FÜR UNSERE VIERKÖPFIGE FAMILIE, EIN HAUS ZUM VERWEILEN, WOHLFÜHLEN, SPIELEN, TOBEN UND LACHEN“, FREUEN SICH DIE HAUSBESITZER.
TEAMWORK An der Kochinsel sind auch Gäste gern zum gemeinsamen Kochen willkommen.
offene Küche ideal“, schwärmt die Bauherrin, „wir kochen gemeinsam oder nehmen an der Kochinsel einen Aperitif ein.“ Im Dachgeschoss mit einem Kniestock von 1,60 Metern haben Eltern und Kinder jeweils ihren eigenen Bereich. Zum Elternschlafzimmer gehört eine gut fünf Quadratmeter große Ankleide, die vom Flur aus zugänglich ist. Mit rund 20 beziehungsweise knapp 19 Quadratmetern sind die Kinderzimmer von Charlotte und Frieda fast gleich groß. Auch im Familienbad mit knapp 13 Quadratmetern haben alle viel Platz – inklusive Doppelwaschtisch, Dusche und Badewanne. (fri)
HERZLICH WILLKOMMEN
Isabelle und Daniel Hildebrand sind stolz auf ihr neues Zuhause mit Satteldach und einem abgeschleppten Vordach als Schutz für den Hauseingang.
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Luft-Wasser-Wärmepumpe, Photovoltaik-Anlage mit Batteriespeicher, Fußbodenheizung, Lüftungsanlage mit „Thermo+“-Wand geringerer U-Wert von nur 0,123 W/m²K
Ein Kubikmeter Holz bindet circa eine Tonne CO2 – für ein FingerHaus werden ungefähr 30 Kubikmeter Holz verbaut Kontakt? www.fingerhaus.de
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AUS EINEM ALTEN HOF-GEFÜGE HAT SICH FAMILIE GRAF IHREN TRAUM VOM WOHNGLÜCK ERFÜLLT: EIN NEUBAU IM BARN-STIL MIT BACKHAUS AUS WIEDERVERWENDETEN STEINEN DES EHEMALIGEN GEWÖLBEKELLERS.
Fotos: Baufritz
EXTRAWUNSCH
Dieser Ort ist wie gemacht dafür – über zwei Etagen erstreckt sich in der Holzscheune die eigene Kletterwand.
Das
Warum zieht man aus einem repräsentativen Einfamilienhaus in bester Lage hinaus aufs Land? Für Michael Graf war die Entscheidung schon beinahe getroffen, als er beim Rennradfahren zufällig auf das „Zu verkaufen“-Schild an dem völlig zugewachsenen Gelände eines früheren Dreiseit-Bauernhofs mit Wohnhaus plus angebauten Kuhstall und mehreren Scheunen stieß. Kurz entschlossen stieg er über den Zaun und war begeistert. Den Charme des Anwesens bewahren, nachhaltig leben, viel näher an der Natur – hier sah sich der Familienvater an der richtigen Adresse. Ursprünglich hatten seine kleine Familie und er geplant, eine längere Reise zu machen. Stattdessen war schon nach kurzer Zeit der Kaufvertrag für das Grundstück unterschrieben, das ursprünglich für die Reise vorgesehene Geld wurde in das Gehöft investiert – und in einen Häcksler. Das verwilderte Grundstück wurde über mehrere Wochenenden gerodet und konnte endlich seine ganze Schönheit entfalten. Zwei alte Scheunen konnten erhalten werden. Aber das Wohnhaus war nicht mehr zu retten und wich einem Neubau – aus energetischen und aus gesundheitlichen Gründen: Das Bestandshaus war feucht und der Bau komplett mit Asbest verkleidet. Das Ziel war jedoch von Beginn an, wiederverwendbare Materialien aus dem Abbruch in den Neubau zu integrieren.
„WIR HABEN SO ZIEMLICH ALLES RICHTIG GEMACHT“, SO DIE GLÜCKLICHE FAMILIE GRAF.
RUNDUM Die Wendeltreppe nach oben auf die offene Galerie ist stilprägend.
Größte Herausforderung für die Planung: die Ausgewogenheit der Proportionen zwischen den einzelnen Gebäuden zu wahren, mit dem Neubau ein harmonisches Gegengewicht zu den beiden Scheunen finden und zudem einen stimmigen Innenhof zu bilden. Entstanden ist ein knapp 300 Quadratmeter großes Wohngebäude im Barn-Style mit vielen großen Fensterflächen, die sich zur Natur hin öffnen. Mit der naturbelassenen, sägerauen Lärchenholzverschalung und dem weiß verputzten Erdgeschoss fügt sich das Holzhaus harmonisch in die ländlich geprägte Umgebung ein – und trägt doch eine moderne und zeitgenössische Handschrift. Neu ist neben dem Wohngebäude auch die Platzierung des Zwischenbaus, das familieneigene Backhaus (Häuschen mit Steinmauer) samt Verbindungselement, welches das Backhaus mit dem Haus verbindet. Hat ein solcher ZwischengebäudeRiegel früher die U-Form zur Straßenseite hin gebildet, ergibt sich jetzt mit der neuen Platzierung des Verbindungsgebäudes ein U, das sich stattdessen zum privaten Garten hin öffnet. So entstehen auf der Gartenseite ein hübscher Innenhof und ein überdachter Freisitz mit integrierter Sitzbank. Die Eingangsseite gewinnt einen charmanten, ebenfalls überdachten Eingangsbereich und heißt Besucher schon von der Hofauffahrt willkommen. Die anschließende große Scheune mit ihrer Überhöhe wird als Kletterhalle und im zweiten Stock als Partylocation genutzt.
BEHUTSAM SANIERT
GROSSZÜGIG Dank Doppelwaschtisch steht sich im Bad niemand im Weg.
Erhalten, was möglich ist und Sinn macht – das war der Anspruch der Bauherren, die auch im täglichen Leben einen bedachten Umgang mit der Umwelt pflegen und erklärt sorgsam mit Ressourcen umgehen. Das BioFleisch etwa kommt oft vom Nachbarn, Kartoffeln, Mais, Erbsen und anderes Gemüse bauen die Grafs im üppigen Bauerngarten selbst an. Den
BLICKPUNKTE Elemente in Pink und ein heller Fliesenspiegel tupfen Farbe in die Küchenwelt.
RUHE IM INNENHOF Viel Platz zum Entspannen bietet der überdachte Freisitz.
Mittelpunkt bildet eine Wasserstelle. Hier wurde u.a. ein alter Schweinetrog aus dem Bestand verbaut. Gegossen wird mit Regenwasser aus den großen Zisternen. Die Begabung zum Upcycling zeigt sich auch bei der Wiederverwendung der Kaminsteine aus dem Abbruch, die im heutigen Backhaus zur Geltung kommen: Abgeschliffen und neu verlegt sorgen die Klinker mit ihrer schönen Färbung für viel Aufmerksamkeit. Erbaut wurde das neue Backhaus mit „geretteten“ Steinen aus dem alten Gewölbekeller, der sich unter dem einstigen Wohnhaus befand. Die Treppenstufen zur Terrasse und der Befestigungsständer für den Briefkasten stammen aus alten Balken des früheren Wohnhaus-Dachstuhls. Dem Baggerfahrer übrigens, der das einstige Wohnhaus abgerissen hat, sind die Grafs dankbar für seine behutsame Vorgehensweise. Er war es, der dafür sorgte, dass sich plötzlich ein zugemauerter Kniestock und dahinter eine sehr kleine Kammer offenbarte – und hier lehnte ein uraltes Bett an der Wand. „Bitte holt mir das Bett raus“, bat ihn die Bauherrin. Heute dient es, vom Vater der Bauherrin, einem Tischler, restauriert und rosa gestrichen, der älteren Tochter Anna als liebster Schlafplatz. Und auch in der Küche, Teil des offenen Wohn-, Ess- und Kochbereichs mit einem behaglichen Kamin als Raumteiler, finden sich auf Wunsch des Bauherrn solche pinkfarbenen Elemente. In die Küchenfront integriert ist die Tür zur Speisekammer, die zudem vom Eingangsbereich mit Garderobe erreichbar ist. Ein Varioraum, der als Gästezimmer bzw. Büro genutzt wird, befindet sich ebenfalls auf dieser Ebene, genau wie ein WC samt Dusche neben dem Eingangsbereich. Und von hier geht es auch nach oben ins Dachgeschoss, zu den beiden Kinderzimmern mit jeweils zweiter Ebene zum Spielen oder Schlafen, dem Familienbad, dem Elternschlafzimmer mit Ankleide und einer offenen Galerie. Technikraum, Waschküche und Weinkeller befinden sich im Untergeschoss. Direkt vor den Toren der Holzscheune arrangiert sich heute um einen alten Baum herum ein wundervoller Spielplatz für die Töchter. Rennräder und das Familienauto finden in der liebevoll restaurierten Fachwerkscheune bei der Hofauffahrt ihren Platz. Und ist der Sommer mit angenehmen Badetemperaturen vorüber, trifft sich die Familie gerne mit den Nachbarn am dann zugefrorenen Pool, mit Natur-Filter-Anlage, hinter dem Haus zum gemeinsamen Eisstockschießen. Die Grafs sind rundum angekommen an ihrem idyllischen Zuhause in der Fränkischen Schweiz. (fri)
FUN FACT
Das „Brennesselhaus“ –so hat Tochter Anna das marode Wohnhaus auf dem heutigen Anwesen der Familie Graf genannt, das Vater Michael bei einer Rennradtour zufällig entdeckte.
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DIESER INDIVIDUELLE ENTWURF ÜBERRASCHT ALS
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ZUGANG ZWEITE WOHNUNG Über die Außentreppe gelangen die Bewohner zur separaten Wohnung mit eigenem Eingang.
PASST ZUSAMMEN Sprossenfenster und Bodenbeläge unterstreichen den Charme eines behaglichen Landhauses.
Das Haus „Lindenbühl“ steht klar erkennbar in der Tradition skandinavisch geprägter Architektur: leuchtend rote Fassade, Dachuntersichten, Sparrenköpfe, Stützen, Eingangselement und fein unterteilte Sprossenfenster in Weiß. Das rote Satteldach fügt sich harmonisch ins Bild, breite Zwerchgiebel prägen die symmetrisch gestalteten Traufseiten.Die halbrunden Sprossenfenster im Dachspitz der Gauben bringen den HyggeStyle einmal mehr ins Zuhause. Das Gebäudeumfasst, die Außentreppe lässt es ahnen, zwei separate Wohnungen, die getrennt genutzt werden können. Um den nötigen Platz zu schaffen, ist der Baukörper mit einer Wohnfläche von rund 236 Quadratmetern großzügig dimensioniert. In puncto Raumangebot leben die Bewohner auf hohem Niveau:
Essplatz und Wohnbereich in der Erdgeschosswohnung, durch ein nischenbildendes Wandsegment sehr gut gegliedert, bringen es zusammen auf komfortable 45 Quadratmeter Wohnfläche. Die seitlich ohne Blickkontakt zum Wohnraum platzierte Küche ist funktional geplant und durch eine Speisekammer ergänzt. Weitere Raumreserven lassen sich für Technik, Hauswirtschaft, Waschmaschine undTrockner nutzen. Erschlossen wird die großzügige, rund 123 Quadratmeter große Wohnung über eine repräsentative Diele. Die rustikale Treppe vis à vis ist ein Indiz dafür, dass es sich hier tatsächlich um einen gut durchdachten Alterssitz handelt. Sie macht das Haus zu einem Mehrgenerationenhaus, das seinen Bewohnern eine direkte Verbindung zwischen beiden Wohnungen bietet. Die Dachge-
HEIMELIG Zum Wohlfühlklima in den Räumen tragen die gut gedämmten Außenwände bei.
LANDLEBEN Die rustikalen Einrichtungselemente machen zur modernen Sanitärkeramik eine prima Figur.
schosswohnung zeigt eine ähnlich durchdachte Raumaufteilung wie das Erdgeschoss. Wohnbereich und Essplatz befinden sich hier im Giebel, was einen großzügigen, auf Wunsch firstoffenen Raum mit Blick nachaußen ermöglicht. Die Küche, auch hier seitlich versetzt und im Zwerchgiebel gelegen, ist großzügiger gestaltet als eine Ebene weiter unten. Auch die Speisekammer fällt geräumiger aus. Beides passt zu den Anforderungen einer jungen Familie, die zu den Eltern ins Haus ziehen möchte. Wird der individuelle Entwurf als Mehrgenerationenhaus mit gemeinsamer Treppe genutzt, bietet die Außentreppe einen eigenen Freisitz mit direktem Zugang zum Garten. Sollen beide Wohnungen getrennt genutzt werden, kann sie als separater Zugang zum Dachgeschoss dienen. (fri)
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diffusionsoffener Wandaufbau ohne Folieneinsatz
optional: Holzfaserdämmung
optional: Schutz vor Elektrosmog, Carbonfaser-Vlies in den Außenwänden
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www.fertighaus-keitel.de
EIN HAUS ZUM
Aufatmen
HOLZ IST UMWELTFREUNDLICH UND FREI VON SCHADSTOFFEN
– DIE PERFEKTE GRUNDLAGE FÜRS
BLOCKHAUS „NAGOLD“. Fotos: Rems-Murr Holzhaus
Bei einem Blockhaus handelt es sich um ein Haus, dessen Außenwände in massiver Holzbauweise hergestellt werden. Es ist eine der ältesten Techniken der Menschheit,
UMWELT CHECK!
alpenländische, kerngetrennte Lärche oder Fichte
Speichert je nach Hausgröße zwischen 30 und 50 Tonnen Kohlenstoff.
Massivholz kann Geruchsstoffe aus der Raumluft herausfiltern, wirkt antibakteriell. Kontakt? www.remsmurr-holzhaus.de
um ein Gebäude zu errichten. Die Außenwände bestehen aus übereinander liegenden Holzbalken, die an den Ecken traditionell ineinander verkämmt sind. Diese Eckverkämmungen kommen ohne Schrauben oder Nägel aus. So auch beim hier vorgestellten Haus „Nagold“. Das Blockhaus in traditioneller Bauweise bietet auf mehr als 200 Quadratmeter Wohnfläche viel Komfort für individuelle Wünsche seiner Bewohner. Das Erdgeschoss umfasst unter anderem einen großzügigen sowie lichtdurchfluteten Koch-/Ess- und Wohnbereich. Die Küche setzt mit matten Möbelfronten in Anthrazit einen modernen Akzent in der urigen Raumlandschaft aus Holz. Dem schließt sich das große Badezimmer an. Hier hinterlassen große Fliesen an Wand und Boden einen zeitgemäßen Schliff. Überhaupt wirkt die Wohnwelt dank des durchgängigen Einsatzes von Holz harmonisch wie aus einem Guss. Neben ökologischen Baustoffen punktet das Unternehmen auch mit durchdachten konstruktiven Details: zum Beispiel dem diffusionsoffenen Studiodachstuhl mit sichtbaren Sparren und Aufdachdämmung aus Holzfaserplatten. (fri)
MIT BLICK NACH OBEN Die sichtbare Holzbalkendecke bietet den perfekten Rahmen für die gemütlich gestaltete Einrichtung.
EIN
NACHHALTIGES VOLLHOLZHAUS
Für Barbara und Josef Starkl hat es höchste Priorität, ein naturnahes Vollholzhaus mit gesundem Wohn- und Raumklima, möglichst ohne weitere Fremdstoffe, für sich selbst und ihre drei heranwachsenden Kinder zu bauen. „Uns war es stets wichtig, dass rein baubiologisch nachhaltige Produkte bei diesem Projekt zum Einsatz kommen. Deshalb findet man heute in unserem Haus auch professionell ausgeführte Lehmputzwände, rückbaubare Bodenaufbauten, Massivholzböden und ein entsprechend sauberes und energieeffizientes Heizsystem“, fasst Josef Starkl die Eckpunkte zusammen. Den baulichen Rahmen bilden die leim- und metallfrei produzierten Vollholzelemente von holzius. Das Südtiroler Holzbauunternehmen ist bekannt dafür, keine Fremdstoffe wie Leim, Folien oder
künstliche Dampfsperren in der Tragkonstruktion zu verbauen. Herausforderung für Architektin Pfaffenbichler-Beaumont war es, die Vorgaben der Bauherren in ein alltagstaugliches Raumkonzept zu übersetzen. Das Haus sollte gestalterisch schlicht und auch technisch einfach gehalten sein. Ziel war es, dass die zentralen Innenbereiche im Erdgeschoss und Obergeschoss stets von mehreren Seiten mit natürlichem Licht durchflutet werden und einen offenen Ausblick in die Natur erlauben. Küche, Ess- und Wohnbereich sind bewusst ohne räumliche Trennungen geplant. Sie lassen sich bei Bedarf mit raumhohen Glasschiebetüren separieren, ohne die „Mehrfachbelichtung“ und den Ausblick zu blockieren. Die Wohnfläche des Hauses beträgt 217 Quadratmeter Wohnfläche auf zwei Etagen. „Der feine Duft des
NATURNAH Das Holz stammt aus Wäldern in der Alpenregion und wurde in der Südtiroler Produktion zu Wand-, Decken- und Dachelementen vorgefertigt.
Holzes ist allgegenwärtig und wirkt sich positiv auf unseren Familienalltag aus. Seit wir hier leben, fühlen sich die Kinder rundum geborgen, wir alle schlafen besser und wachen deutlich erholter wieder auf“, schwärmt der glückliche Bauherr. Prämiert ist es obendrein: mit dem Niederösterreichischen Holzbaupreis 2023 in der Kategorie Wohnbauten.
Anbieter patentierter, leim- und metallfreier Vollholzelemente
Das Unternehmen ist mit den Cradle to Cradle™ Certified Gold ausgezeichnet.
CO2-Einsparung bei diesem Haus: circa 80 Tonnen
Kontakt? www.holzius.com
ALLE FÜHLEN SICH WOHL
Entstanden ist ein wohngesundes Zuhause für die ganze Familie.
WOHIN DAS AUGE REICHT
HOLZHAUS, HOLZWAND, HOLZMÖBEL: IN DIESEM BLOCKHAUS DREHT SICH ALLES UM DEN BURSCHEN AUS DER NATUR.
Fotos: Chiemgauer Holzhaus
URIG Die organisch geformte Waschschüssel thront auf einem robusten Unterschrank aus Holz.
Der Bauherr ist Zimmerer-Meister. Klar, dass sein Haus durch und durch aus Holz sein soll. Er plante das Blockhaus selbst und half beim Aufstellen. Entstanden ist ein 133 Quadratmeter großes Blockhaus mit klassisch zwei Kinderzimmern im Obergeschoss. Beim
UMWELT
CHECK!
leim- und metallfreie Wandsysteme
Die Rohstoffproduktion erfolgt regional, insbesondere aus dem Salzburger Land.
Das Unternehmen ist Mitglied der Gütegemeinschaft CO2-senkende Holzbauwerke e.V.
Kontakt? www.chiemgauer-holzhaus.de
NATUR PUR Wandkonstruktion besteht aus Fichtenholz und Holzfaserdämmplatten.
Blockhaus werden die Stämme in eine einheitliche, viereckige Form gebracht – sogenannte Bohlen. Dadurch ist ein mehrschaliger Wandaufbau möglich. Zwischen die zwei Wände passt eine Dämmung, die dafür sorgt, dass es im Haus im Winter wärmer und im Sommer kälter bleibt. Die massive Holzwand besteht außen aus einer zwölf Zentimeter dicken, gehobelten Außenbohle und aus einer vier Zentimeter starken Innenbohle aus Fichte. Dazwischen befinden sich Holzfaserdämmplatten. Was beim Baustoff anfängt, geht bei der Haustechnik weiter: Auch hier war dem Bauherrn Nachhaltigkeit wichtig. Er setzt auf eine Luft-Wasser-Wärmepumpe und auf Photovoltaik. Damit ist das Energiekonzept zukunftssicher abgestimmt. Zudem lassen sich Energiekosten gering halten und der ökologische Fußabdruck reduzieren. (fri)
STOLZ Auf dem Sonnendeck haben die Brüder ihr neues Zuhause bestens im Blick.
EIN HAUS FÜR ZWEI BRÜDER
DIE BEIDEN BRÜDER WÜNSCHTEN SICH SCHON LANGE EIN EIGENES ZUHAUSE. DA SIE SCHON IMMER EINE ENGE BINDUNG HATTEN, ENTSTAND DIE IDEE, GEMEINSAM EIN HAUS ZU BAUEN. Fotos: Kampa
Die beiden Brüder entschieden sich für ein modernes Haus mit einem flachen Satteldach, einem hohen Kniestock und zwei Vollgeschossen. Die Außenfassade setzt mit hellen Platten und beigem Putz zeitlose Akzente. Der mehrschalige Wandaufbau sichert im Winter die Wärme im Haus, lässt im Sommer die Hitze draußen und setzt auf ökologische Baustoffe. Raumhohe Fensterelemente lassen viel Licht ins Innere. Der Mittelpunkt ist
IMPOSANT Der Luftraum nach oben flutet die Wohnlandschaft mit viel Tageslicht.
UMWELT CHECK!
Alle Häuser sind „Effizienzhaus 40 Plus“ gemäß den Richtlinien & Standards des QNG. Wand- und Fassadensysteme bestehen aus ökologischen Baustoffen.
Das Unternehmen bietet eine Energie- und Klimalösung, die Heizen, Kühlen, Lüften, Warmwasser, Photovoltaik-Stromerzeugung, Stromspeicherung und Elektromobilität intelligent vernetzt.
Kontakt? www.kampa.de
der großzügige Wohn- und Essbereich. Hier öffnet sich der Raum nach oben hin zu einer Galerie, die ein Gefühl von Weite vermittelt. In diesem einladenden Bereich verbringen sie viel Zeit gemeinsam, sei es beim Essen, Reden oder einfach nur beim Entspannen. Große Bilder mit Naturmotiven schmücken die Wände. Ein weiteres Highlight ist das große Arbeitszimmer mit Blick ins Grüne. Ein Hauswirtschaftsraum, ein Technikraum und ein Gäste-WC runden das
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AUFWÄRTS Holzstufen, Edelstahlelemente und eine Wange aus Glas: Die Treppe verleiht der Innengestaltung einen schönen Rahmen.
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Raumangebot im Erdgeschoss ab. Das Obergeschoss bietet den beiden Brüdern die nötige Privatsphäre und Rückzugsmöglichkeiten. Jeder von ihnen hat hier sein eigenes Schlafzimmer mit einer angrenzenden Ankleide. Außerdem befindet sich hier ein großzügiges Masterbad und ein weiteres Arbeitszimmer, das bei Bedarf auch als Gästezimmer genutzt werden kann.
XXL-SCHWIMMTEICH
Ein wunderschön angelegter Garten inklusive Schwimmteich lädt zum Verweilen ein. Dunkle Holzplatten führen als Pfade durch den Garten und verleihen ihm eine elegante, natürliche Struktur.
1 | GUT AUFGETEILT Im großzügig gestalteten Eingangsbereich gibt es reichlich Stauraum für Jacken, Schuhe und mehr.
2 | MIT REGENDUSCHE Die bodenebene Dusche im Bad steht für Komfort und unterstreicht das moderne Ambiente.
3 | EINMAL UM DIE ECKE Eine große Ankleide mit vielen Ablageflächen ist clever ins Schlafzimmer integriert.
„BESONDERS
VON WASSER UMGEBEN Herzstück der Anlage ist der große Schwimmteich.
Gemütliche Sitzgelegenheiten bieten die perfekte Gelegenheit, inmitten dieser Oase zu entspannen. Ein Insektenhotel für Bienen, Schmetterlinge und andere Insekten trägt zur Artenvielfalt bei. Bunt blühende Pflanzen sowie Seerosen krönen das Grün. „Besonders fasziniert uns – gerade in Anbetracht der massiv steigenden Energiekosten
– die hervorragende Wärmeisolierung des Hauses,“ resümieren die Bauherren begeistert. „Diese hält das Haus im Sommer angenehm kühl und im Winter mit wenig Heizenergie warm. In Kombination mit der PV-Anlage inklusive Speicher sind wir einen Großteil des Jahres Eigenversorger und sparen so jeden Monat Stromkosten“. (fri)
Hitzefrei dank
intelligenter Jalousien!
FASZINIERT UNS – GERADE IN ANBETRACHT DER MASSIV STEIGENDEN ENERGIEKOSTEN – DIE HERVORRAGENDE WÄRMEISOLIERUNG DES HAUSES“, SO DIE BAUHERREN.
NACHHALTIG BLEIBEN
Der Speicher für die PVAnlage reduziert Stromkosten.
Baumängel erkennen. Risiken minimieren.
Wir unterstützen Sie in jeder Phase Ihres Hausbaus.
Die nächste Hitzewelle kommt garantiert –mit automatischen Sonnenschutzmaßnahmen bewahren Sie auch dann einen kühlen Kopf. Alles über intelligenten Hitzeschutz finden Sie unter www.homeplaza.de.
Unser Leistungsangebot im Überblick
· Angebots- und Vertragsprüfung
· Baubegleitende Qualitätskontrolle
· Gewährleistungscheck
Kostenlose Verbraucherinfos
On- und Offline
· Ratgeberbroschüren zum Bauen, Kaufen und Modernisieren
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& FREI VON
GAR NICHT SO EINFACH: DIE MÜNCHNER
BAUFAMILIE WOLLTE EIN WOHNGESUNDES UND KLIMAFREUNDLICHES HAUS MIT EINER BARRIEREFREIEN EINLIEGERWOHNUNG.
Fotos: Regnauer
Die Holzpaneele teilen die Einzimmerwohnung im Anbau in einzelne Lebensbereiche auf und bieten Stauraum mit integrierten Schubfächern.
„Der überdachte Eingangsbereich ist Gold wert!“, sagt der Vater der Bauherren. Ob die Familie trotz Regen draußen sitzen oder etwas im Trockenen abstellen will – hier ist Platz.
Den Balkon betreten die Bewohner übers Wellnessbad oder Arbeitszimmer. Die ungewöhnliche Aufteilung ist durchdacht: Auf dem Balkon wollen sie die Südsonne genießen, die Schlafzimmer bleiben dank Nordlage kühl.
Als die Bauherrin mit Mann und Kind nach München zog, war eine Sache klar: Ihr Bruder muss mit! Zuerst plante die Familie zusätzlich zum Haupthaus einen Bungalow auf dem Grundstück. Die Idee scheiterte an Bauvorgaben. Deshalb kommt die Einliegerwohnung des Bruders im vorgelagerten Anbau des insgesamt 150 Quadratmeter großen Holzhauses „Haidhausen“ unter. Eine weitere Herausforderung: Die Wohnung muss barrierefrei sein. Der Vater der Bauherren-Geschwister war viel in die Planung involviert, um das möglich zu machen. „Mein Sohn ist gehbehindert und soll in seinem Zuhause eigenständig sein können“, erklärt er.
Für die Deko war die Bauherrin zuständig. Darunter finden sich echte Sammlerstücke – unter anderem ein Hirschgeweih und das über 100 Jahre alte Bild der Großmutter.
viel Licht durchlassen und die Offenheit der Wohnung wahren.
Einer seiner Tipps für barrierefreies Bauen? Alle Zugänge rollstuhlgerecht planen – auch die Gartentür und die Terrasse. Und keine Treppen, lange enge Flure oder schmale Türen. Dabei hilft die Kompaktheit der Einzimmerwohnung. Auf 30 Quadratmetern kommen Küche, Essbereich, Sofa, Bad, Arbeitsplatz und Schlafzimmer unter. Aus dem Platz das meiste rauszuholen, will gekonnt sein. Zum Glück visualisiert der neue Bewohner beruflich Eigenheime und brachte selbst eine Menge Ideen mit. Der Wohn- und Arbeitsbereich versteckt sich jetzt hinter speziell vom Schreiner zugeschnittenen raumhohen Holzpaneelen, die den Bereich zwar optisch von der Küche trennen, aber trotzdem
Beim Einrichtungsstil waren die Geschwister einer Meinung. In Anbau und Haupthaus ist vom Eichenparkett bis zum Anthrazit der Küchenmöbel vieles einheitlich. Eine Sache war ihnen besonders wichtig: Wohngesundheit. Sie wählten organische Materialien für Innenausbau und Möbel und mieden bewusst gesundheitsschädliche Stoffe. Bei vielen Möbeln setzen sie auf Eichenholz, die Wände sind mit Holzfaser gedämmt und innen mit Gips verkleidet. „Mein Sohn hat Neurodermitis und gerade Menschen mit empfindlicher Haut merken Reizstoffe im Haus schnell“, erklärt der Vater der Geschwister. Vorher wohnten Sohn und Eltern gemeinsam im Erzgebirge in einem Haus aus den 80ern. „Damals war Wohngesundheit kaum ein Thema. Seit dem Umzug in das neue Haus ist die Neurodermitis so gut wie weg.“
chert den Strom, der nicht direkt verbraucht wird. „Falls das nicht ausreicht, könnten wir auf dem Balkon über dem Anbau weitere Module aufstellen“, meint er. Der Balkon liegt perfekt für Solarenergie in Südlage. Für extra Klimapunkte ist Platz für eine Grünfläche zwischen Balkongeländer und Dachkante eingeplant. Eine Wallbox ist bereits vorbereitet, aber noch nicht installiert. Im Winter sorgt die LuftWasser-Wärmepumpe für kuschelige Temperaturen und die zentrale Lüftungsanlage bringt frische Luft ohne viel Wärmeverlust ins Haus.
„Unsere ganze Familie ist sehr umweltbewusst“, betont der Vater. Natürlich wollten sie ein energieeffizientes Haus mit KfW 40 Plus-Standard bauen. Auf dem Dach kommen 18 PhotovoltaikModule unter und versorgen das Haus mit 7.000 Kilowattstunden Sonnenstrom pro Jahr. Ein Batteriespeicher mit einer Kapazität von 11 kWh spei-
Das Grundstück, auf dem das Eigenheim steht, war schon vorher in Familienbesitz. Früher stand hier ein kleines 40er-Jahre Siedlungshaus, doch mit der Bausubstanz wäre es unmöglich gewesen, das Haus an die Bedürfnisse der neuen Bewohner anzupassen. Also rissen sie es ab und bauten das neue Einfamilienhaus mit Keller. Auf den Nachbargrundstücken entstanden Mehrfamilienhäuser, doch die Familie hatte andere Pläne: „Es ging uns nicht darum, möglichst viel Wohnfläche aus dem Grundstück rauszuholen, sondern das Haus nach unserem Geschmack zu gestalten.“ Dazu gehört auch die Fassade, die Lärchenholz und Putz kombiniert und dem Satteldachhaus Chalet-Charakter verleiht. „Wir wollten ein Haus mit viel Charme, keine schnöde quadratische Stadtvilla!“ (tir)
HOLZHAUS IM EICHENHAIN
DIE BESONDERE HERAUSFORDERUNG? DAS HOLZHAUS AN EIN STEINHAUS ANZUBAUEN. DAS GELANG DANK SETZUNGSFREIEN BLOCKWÄNDEN REIBUNGSLOS. IDYLLISCH SCHMIEGT SICH DER BAU IM SKANDI-STYLE IN DIE NACHBARSCHAFT.
Fotos: Fullwood
Weiße Fenster, Türen, Klappläden und Dachsparren stehen für den skandinavischen Stil und erinnern an lange Sommer in Schweden. Auf mehr als 200 Quadratmeter Wohnfläche, verteilt auf zwei Vollgeschosse und ein ausgebautes Dachgeschoss mit zwei großen Gauben, genießt die Familie reichlich Platz fürs Familienleben. „Einen konventionellen Neubau mit viel Chemie wollten wir auf keinen Fall“, erklärt der Hausherr kopfschüttelnd. Da investierte er lieber in ökologische
DEKORATIV Ein Kaffeebaumstamm ziert das Wellness-Bad.
Holz nicht chemisch behandelt
Kombinationen mit Solar-, Erdwärme- oder Abluftwärmerückgewinnungs-Systeme möglich
Wertbeständige Investition: Historische Blockhäuser und Massivholzhäuser in Blockbauweise zeigen, dass sie viele Hundert Jahre alt werden.
Kontakt? www.fullwood.de
Bau- und Ausbaustoffe. Auch die Möbel sind allesamt aus massivem Holz und wurden von Schreinern nach Maß angefertigt. Dazu kommen Eichendielen und eine Eichenholztreppe. Auf Kunststoff wurde komplett verzichtet. So sind beispielsweise die Lichtschalter und Steckdosen auf den Holzwänden aus Porzellan und Fenster- sowie Türgriffe aus Messing. Die verwendeten Anstriche sind schadstofffrei und Bäder sowie Küche erhielten gebrannte Fliesen. Geheizt wird mittels Gastherme über eine Fußbodenheizung sowie einen Kaminofen im offenen Wohnbereich. Eine solare Warmwasseranlage sorgt auf dem Hausdach für die Erwärmung des Brauchwassers. „Die Stadt empfahl uns wegen des Fluglärms eine
automatische Be- und Entlüftungsanlage einzubauen, damit die Fenster geschlossen bleiben können. Dadurch wird auch der Heizenergieverbrauch reduziert“, so die Bauherren. Auch die Außenanlage des großen Holzhauses mit Carport auf dem eher kleinen Grundstück nutzt die Eigentümerfamilie optimal: Der Garten ist klein genug, um ihn mühelos in Schuss zu halten, und groß genug, dass die Kinder darin toben können. Die Holzterrassen an der Ost- und Westseite des Gebäudes erinnern an Stege in Dünenlandschaften und ermöglichen erholsame Momente mit Urlaubsflair direkt vor der eigenen Haustür: zum Beispiel mit einer leckeren Zimtschnecke zum Kaffee mitten in der eigenen grünen Oase. (fri)
WOHNGLÜCK INDER ZWEITEN REIHE
WIE WOLLEN WIR IM ALTER WOHNEN? IST UNSER HAUS SPÄTER ZU
GROSS FÜR UNS? DIESE FRAGEN STELLTEN SICH ELISABETH UND FRANZ EICHINGER. SCHLIESSLICH TEILTEN SIE IHR GRUNDSTÜCK DURCH
ZWEI UND BAUTEN NOCHMAL NEU FÜR SICH. Fotos: FischerHaus
Als sicher war, dass ihr Sohn das Elternhaus nicht übernehmen wird, haben Elisabeth und Franz Eichinger einen wohnlichen „Neustart“ beschlossen. „Ich wollte am liebsten neu und barrierefrei bauen“, so die Bauherrin. So kam die Idee, das Grundstück zu teilen, das alte Haus zu verkaufen und in zweiter Reihe dort zu bauen, wo bislang ein Garten mit Obstbäumen war. Praktischerweise existierte eine zweite Zufahrt am unteren Ende des Gartens, aus einem Neubaugebiet heraus. Eichingers sicherten sich früh die Erlaubnis für die Nutzung des Wegs. Die Apfelbäume würden allerdings dem Neubau weichen müssen. Was den Eichingers vorschwebte, war ein kompakter Gebäudekörper, durch zwei Anbauten an den Schmalseiten ergänzt, der alle wichtigen Räume auf einer Ebene vereint. In einer Hausausstellung in Poing bei München entdeckten sie das dazu passende Modell: ein Fertighaus mit Pultdach. Nachdem die Baugenehmigung vorlag, fanden sich für ihr altes Haus bald schon Käufer: ein junges Paar. Nach den Absprachen und der Teilung des Grundstücks ging alles schnell. Das Haus wurde aufgestellt. Eine Luft-Wasser-Wärmepumpe und eine PV-Anlage mit Batteriespeicher liefern Wärme und Strom. Auch für die abgeholzten Apfelbäume fand sich eine gute Verwendung. Franz Eichinger: „Ich verwende ihr Holz, um kleine schöne Dinge wie Salatbesteck herzustellen.“ Die Holzarbeiten verkauft das Paar auf Märkten für Kunsthandwerk. Auch im Haus finden sich einige. „So bleibt immer ein Stück Garten bei uns.“ (fri)
SINNVOLL PLANEN
WELLNESSMOMENT Hell und freundlich mit Zugang zur Terrasse lässt das moderne Badezimmer keine Wünsche offen.
Wie gewünscht liegt alles Wichtige auf einer Ebene: der offene Wohnbereich, Bad und Küche in den Anbauten, dazu im Obergeschoss ein Büro, ein Gästezimmer und -bad.
GESUCHT & GEFUNDEN
Eichingers schauten sich auf ihrer Haussuche viele Objekte an. Schließlich fiel die Wahl auf ein Fertighaus mit Pultdach.
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nachhaltig bewirtschaftete, heimische Wälder mit kurzen Transportwegen zum Werk Luft-Wasser-Wärmepumpe, PV-Anlage mit Batteriespeicher KfW-förderfähig (wie z.B. die Voraussetzungen für eine QNG-Zertifizierung) Kontakt? www.fischerhaus.de
DSOLITÄR IN HOLZ
BEI DIESEM EINFAMILIENHAUS, DAS AUF EINEM HANGGRUNDSTÜCK
ERRICHTET WURDE, HABEN SICH DIE BAUHERREN INNEN UND AUSSEN HUNDERTPROZENTIG FÜR DEN BAUSTOFF HOLZ ENTSCHIEDEN.
as kleine, kompakte Holzhaus mit seinem extrem hohen Kniestock und dem flachen
Satteldach präsentiert sich wie ein Zweigeschosser und beeindruckt auf den ersten Blick durch seine Fassadenverkleidung mit Tannenholzschindeln. Das Dach ist mit Tondachziegeln gedeckt. Markant ist natürlich die Schindelfassade, die sich trauf- und giebelseitig auf breiter
Front öffnet für einen gut geschützten Balkonund Terrassenbereich. Durch die großformatigen Öffnungen wirkt die Fassade wie eine zweite Gebäudehülle. Beim Gebäudekern handelt es sich um eine Konstruktion in Massivholz: mit doppelwandigen Blockbohlen, Holzfaserdämmung und diffusionsoffener Konstruktion.
Fotos: Sonnleitner
LAUF DER ZEIT Wenn die mehrjährige Vergrauung der Fassade abgeschlossen ist, erhält das Haus seine endgültige Patina.
ANLAUFSTELLE Der Ess-/ Kochbereich geht nahtlos über ins Wohnzimmer: ein Knotenpunkt für alle Bewohner.
Innen setzt sich die Entdeckungsreise in Sachen Holz nahtlos fort. Holzoberflächen prägen das optische Geschehen. Hinzu kommen Einbaumöbel, abgestimmt auf die Grundkonstruktion. Im Erdgeschoss steht der Ess-/Kochbereich im Mittelpunkt der Familie, nahtlos verbunden mit dem gemütlichen Wohnzimmer. Auffällig hier sind die großflächigen Glaselemente mit Zugang zur überdachten Terrasse. Die Bewohner heizen mit Pelletheizung, Kachelofen und Scheitholzkaminofen. Eine Etage höher befinden sich die Individualräume. Alle sind bis zum First offen, insgesamt fünf Dachflächenfenster sorgen für zusätzliches Licht von oben und Sonne. Der Elterntrakt mit Ankleide und Bad punktet mit einer langen Einbauschrankwand, die sich fast über die volle Giebelbreite erstreckt. Die beiden gleich großen Kinderzimmer zeichnen sich durch einen großen Fensteranteil aus und verfügen natürlich jeweils über einen Balkonzugang. (fri)
UMWELT CHECK!
1 | SONNENANBETER Gemütliche Stunden verbringt die Familie auch auf der großen Terrasse.
2 | PLATZ DA Ganz schön praktisch: Die lange Einbauschrankwand erstreckt sich fast über die volle Giebelbreite.
regionaler Rohstoff Holz, teilweise aus firmeneigenem Waldvorkommen zertifizierte, ökologisch einwandfreie Zulieferprodukte baubiologische Beratung und Planung Kontakt? www.sonnleitner.de
MIT POWERvoller
IM APRIL LEGTE BUNDESBAUMINISTERIN KLARA GEYWITZ SYMBOLISCH DEN GRUNDSTEIN FÜR DAS ERSTE
Fotos: Viebrockhaus
RAlle Häuser entsprechen den Nachhaltigkeitskriterien der KfW-Bankengruppe. Photovoltaik-Anlage, Gründach Ressourcenschonende, energiesparende Baumaterialien: Wo immer möglich, werden sie nach dem Kreislaufprinzip verwendet und recycelt. Kontakt? www.viebrockhaus.de UMWELT CHECK! 2 3 1
1 | LOS GEHT´S Bundesbauministerin Klara Geywitz am 15. April bei der symbolischen Grundsteinlegung in Hollenstedt.
und zwei Monate nach der Grundsteinlegung mit Bundesbauministerin Klara Geywitz hat Viebrockhaus sein „Power Townhouse“ in Hollenstedt feierlich eröffnet: Ein Leuchtturmprojekt für sozialen Wohnungsbau, das sich optisch harmonisch ins Ortsbild einfügt und Kommunen erfreut. Nur 73 Tage von der Grundsteinlegung bis zur Fertigstellung? „Schnell umsetzbare Lösungen für Probleme unserer Zeit sind uns wichtig“, sagt Dirk Viebrock, Vorstandsvorsitzender von Viebrockhaus, bei der Einweihung im Juni. Für den schnellen Bau sorgt die Serienzertifizierung. Das moderne Mehrfamilienhaus ist das Erste seiner Art im sozialen Wohnungsbau in Deutschland, das eine solche Serienzertifizierung hat. Die entsprechende Typengenehmigung haben der Landkreis Stade in enger Kooperation mit der Stadt Stade und dem Land Niedersachsen auf den Weg gebracht. „Das macht schnelles Bauen mit niedrigem bürokratischem Aufwand möglich“, so Dirk Viebrock. Das Haus besteht aus fünf nebeneinander liegenden Wohneinheiten mit Wohnflächen von 50 bis 95 Quadratmetern. Ob Single-Wohnung oder Fünf-Personen-Haushalt: Das Gebäude mit einer
2 | GUTE SACHE Leuchtturmprojekt für den sozialen Wohnungsbau: Das erste „Power Townhouse“ ist eröffnet.
3 | GRÜN BLEIBEN Das Haus setzt ökologische Standards. Unter anderem mindert das Gründach die Flächenversiegelung.
Gesamtwohnfläche von 370 Quadratmetern steht für flexible Grundrisse und lässt sich in vier Monaten bauen, jede weitere Wohneinheit benötigt nur einen weiteren Monat Bauzeit. „Viebrockhaus hat ein sehr innovatives Hauskonzept für den sozialen Wohnungsbau entwickelt und realisiert –nachhaltig, energieeffizient, flächensparend und bezahlbar“, betont Bundesbauministerin Klara Geywitz in ihrem Grußwort, das sie zur Einweihung schickte. Die serielle und modulare Bauweise sorgt für Tempo. Entscheidend ist hier das vorgefertigte Modul für den Hausanschluss. Zeitgleich setzt das Haus Zeichen beim ökologischen Hausbau: Zum Einsatz kommen ressourcenschonende und energieeffiziente Baustoffe, darunter viele recycelte Materialien. Das Haus wird mit dem derzeit höchsten Energiestandard QNGPlus gebaut und verfügt über ein Satteldach, das auf einer Seite vollständig mit nahtlos integrierten Photovoltaik-Modulen belegt ist. Auch das Gründach punktet. „Wir haben hier nur rund 20 Prozent Flächenversiegelung“, betont Lars Viebrock. Das Unternehmen realisiert das Haus als bezugsfertiges Massivhaus mit Innenausbau, Einbauküche und modernen Bodenbelägen. Alle Wohneinheiten sind barrierefrei gestaltet und verfügen über eine Terrasse sowie einen kleinen Garten. Vorstellbar seien ganze Siedlungen mit Häusern dieses Typs, so Lars Viebrock weiter. Bis Ende 2024 können Besucher das „Power Townhouse“ in Hollenstedt als Musterhaus besichtigen. (fri)
SERZEUGT MEHR ENERGIE, ALS ES VERBRAUCHT
IN DIESEM BUNGALOW KÖNNEN SIE INNEN FEDERBALL SPIELEN.
ÜBER FÜNF METER RAUMHÖHE UND EIN OFFENES WOHNKONZEPT
MACHEN ES MÖGLICH. Fotos: Hartl Haus
ie kommen bei Regen und Sturm nach Hause? Bei diesem Musterhaus müssen sie nicht hektisch in der Tasche nach dem Haustürschlüssel kramen. Und auch keine Sprinteinheiten zwischen Kofferraum und Haustür hinlegen, um Einkäufe trocken ins Innere zu schaffen. Das verlängerte Satteldach breitet sich wie zwei schützende Flügel rechts über dem Eingangsbereich und links über der Terrasse aus. Für die Terrasse wurde absichtlich Wohnraum geopfert. Verschwendeter Platz? Im Gegenteil. Die Terrasse ist vollständig überdacht. Ist die Grillparty in vollem Gange und es beginnt zu tröpfeln, können Sie einfach sitzen bleiben. Im Wohnbereich schweift
der Blick in luftige Höhen. Die Decken sind hier mit 5,2 Meter besonders hoch. Ein Highlight ist die Galerie im Obergeschoss. Die erreichen Bewohner über eine Treppe im Wohnbereich. Die Galerie kann als Hobbyraum oder Büro genutzt werden. Eltern können so arbeiten und haben trotzdem das Kind im Blick, das unten am Esstisch über den Mathehausaufgaben brütet. Gäste bekochen und gleichzeitig entertainen? Wer gut im Multitasking ist, kann das in der Küche voll ausleben. Auch dann, wenn sich der Besuch auf der Couch, am Esstisch oder auf der Terrasse verteilt. Möglich machen es das offene Wohnkonzept und die großen Schiebetüren. Das Musterhaus ist dank der Photovoltaik-Anlage
inklusive Batteriespeicher nicht nur ökologisch, sondern auch ökonomisch wertvoll, denn es wurde als Plus-energiehaus konzipiert. Das bedeutet: Das Haus wird zum Selbstversorger, denn es produziert mehr Energie als die Bewohner verbrauchen. Der übrig gebliebene Strom wird in der Batterie gespeichert und kann in der Nacht verwendet werden. Die Gebäudehülle in Kombination mit den Holz-Alu-Fenstern erfüllen bereits die Anforderungen eines KfW-Effizienzhauses 40 Plus. Auch bei den inneren Werten überzeugt das Haus: Neben heimischen Hölzern für die Öko-Außenwand kommt auch eine recyclingfähige Holzweichfaserdämmung zum Einsatz. (lvl)
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Holzweichfaserdämmung
Holz-Alu-Fenstern mit Drei-ScheibenWärmeschutzverglasung
Luft-Wasser-Wärmepumpe, Photovoltaik-Anlage mit Batteriespeicher Kontakt? www.hartlhaus.de
AUF EINER
EBENE
NATURNAH UND NACHHALTIG WOHNEN? BEIDES ERFÜLLT DER BUNGALOW „FLATWOOD GREEN 130“. HIER TREFFEN TRADITIONELLES HANDWERK AUF MODERNES DESIGN.
Fotos: LéonWood
UNTERM DACH Ein großer Dachüberstand schützt den Eingang sowie das gemütliche Plätzchen mit Sitzbank.
Bungalows sind im Trend. Egal ob mit Sattel-, Walm oder Flachdach: Das Wohnen auf einer Ebene ist nicht nur praktisch, es ist auch flexibel –bis ins hohe Alter. In diesen Trend reiht sich das „Flatwood Green 130“ mühelos ein. Er wird als geradliniger Aufbau mit Flachdach realisiert. Die graue Fassade mit weißen Fenstern und Dachüberständen sorgt für zeitloses Design. Hauseingangs- und Terrassenüberdachung sind praktisch. Herzstück ist der zentral angelegte, offene Hauptraum von dem alle weiteren Räumlichkeiten abgehen. Große Fenstertüren bieten Terrassenzugang. In diesem Bereich kommt auch die Wohnraumerhöhung so richtig zum Tragen. Während der vordere Hauseingangsbereich über eine normale Raumhöhe verfügt, ergibt sich durch
den sachten Anstieg des Flachdachs im hinteren Wohnbereich ein deutlich freieres Wohngefühl. Bewohner können sich über eine luftige Raumatmosphäre freuen. Neben Schlaf- und Gästezimmer, dem Bad mit Sauna und einem Hauswirtschaftsraum, findet sich auch ein Büro im Grundriss wieder. Genauso durchdacht ist die Heizungsplanung.
1 | OASE DER RUHE Mit Blick zur Holzbalkendecke steht einem entspannten Schlummer nichts im Weg.
2 | STIMMIG Möbel und dekorative Elemente aus Holz liegen im Trend –allen voran auch im Bad.
3 | HOME-OFFICE Wer viel in den eigenen vier Wänden arbeitet, freut sich über ein eigenes Büro im Haus.
Das Blockhaus wird fast ausschließlich mit einem Speicherofen erwärmt. Er ist mittig im Hauptraum platziert. So kann die Wärme in alle Richtungen strahlen und wird durch keine Wand behindert. Die weiteren Räume wurden mit kleinen Elektroheizkörpern ausgestattet: keine Pumpen, keine Rohre, keinen Wasserspeicher, keinen Gasanschluss. Durch
die sehr guten Dämmeigenschaften der Bausubstanz reicht dieses Konzept aus, um das Haus wohlig temperiert zu halten. Das Energiekonzept basiert auf dem natürlichen Baustoff Holz sowie einer natürlichen Dämmung mit Kork. So sparen Bewohner effizient Energie und profitieren von den ökologischen Vorteilen der Natur. (fri)
&
Mit
Aussicht ins Grüne sorgt der offene Wohnbereich mit Anschluss an die Küche für Wohlbefinden. 2 3 1
massive Holz-Blockbauweise massive Blockbohlen-Innenwände Bio-Doppelwand „DuoPlus“, massive Fichte, Korkdämmung, dampfdiffusionsoffen Kontakt? www.leonwood.de
ELEGANT Einen besonderen Eindruck hinterlassen die Blickachsen zwischen Innen und Außen.
ZUHAUSE MIT NATUR-FEELING
DIE GEOMETRIE DER NATUR IST RUND. ORGANISCHE FORMEN STEHEN FÜR BEWEGUNG, LEBEN UND KREISLAUF. DESHALB WAR FÜR ERICH GÜNTERSEDER SOFORT KLAR, WIE SEIN KONSEQUENT ÖKOLOGISCHES WOHNHAUS AUSSEHEN SOLLTE. Fotos: Bogenhaus
KREATIV BLEIBEN Da das Gewölbe selbsttragend und frei von tragenden Wänden ist, bringt es viel Spielraum in die Planung.
PLUS UNTERGESCHOSS Auf Wunsch lässt sich das Haus auch teilunterkellern.
MIT KÖPFCHEN GEBAUT Kühl im Sommer und warm im Winter: Das „Iglu-Prinzip“ sorgt für ein angenehmes Raumklima im Haus.
Baumeister Ing. Erich Günterseder, Gründer von Bogenhaus, findet: „Es wurde endlich Zeit, ein ‚Anders-Haus’ zu entwickeln. Weg von den Schachtelhäusern. Mit dem Bogenhaus habe ich meine Vision verwirklicht, ein autarkes Heim zu gestalten, das nicht nur ästhetisch ansprechend, sondern auch nachhaltig und im Einklang mit der Natur ist.“ Schnell entwickelte sich die Idee zu einem Geschäftsmodell: Im Team mit den Unternehmern Philipp Freund und Marius Jungmann ging das Unternehmen 2023 auch in Deutschland in Monheim an den Start. Mit einer Architektur, die sich aus der Natur selbst entwickelt und den Architekten und Designer aus Österreich schon seit vielen Jahren fasziniert. Dank seiner ökologischen Stärken und dem sehr besonderen Design beeindruckt das Bogenhaus auf den ersten Blick als eine Alternative in der nachhaltigen Architekturlandschaft. Es
kommt mit seinen ressourcenschonenden Parametern dem Prinzip der Autarkie sehr nahe: Bei einer zusätzlichen Ausstattung mit Solarmodulen und einer Zisterne für die Brauchwassernutzung stellt das Haus ein kostengünstiges Wohnmodell dar.
DIALOG MIT DER NATUR
„Wir prägen eine neue Ära des Wohnens, die Natur und Innovation in ästhetischer Architektur vereint, ohne dabei auf Luxus und Exklusivität zu verzichten“, sind die Unternehmer überzeugt. Jedes Haus lässt sich nach den Wünschen des Besitzers konzipieren und präsentiert sich als eigenständiges, architektonisches und ökologisches Werk. Auf diese Weise entsteht ein kunstvolles Zusammenspiel von Form und Funktion und dem offensichtlichen Blick für die umliegende Landschaft. Dabei sammeln auch
die ökologischen Details Pluspunkte. So fördert das Haus beispielsweise die Biodiversität. Und macht Boden gut: Durch eine rücksichtsvolle Gestaltung und einen sorgsamen Umgang mit den vorhandenen Ressourcen erwächst das erdeingeschüttete Gebäude aus dem Grundstück und gibt der Erde laut Angaben des Unternehmens mehr als zehn Prozent Mutterboden zurück als verbaut wird. Darüber hinaus senkt der 50 bis 70 Zentimeter starke Gründachaufbau die Energiekosten und stärkt gleichzeitig die Dachstruktur. Energietechnisch bewegt sich die Immobilie auf dem Niveau eines Niedrigenergiehauses. Geheizt wird mit einer Luft-Wärmepumpe.
STILECHT OBENDREIN
Das patentierte Haus verbindet mit seiner biophilen Philosophie die Menschen mit ihrer Umwelt. Dazu gehört auch das Design: Die elegante Silhou-
„MIT DEM BOGENHAUS HABE ICH MEINE VISION
VERWIRKLICHT, EIN AUTARKES HEIM
ZU GESTALTEN,
DAS NICHT NUR ÄSTHETISCH ANSPRECHEND, SONDERN AUCH NACHHALTIG UND IM EINKLANG MIT DER NATUR IST“, SAGT ERICH GÜNTERSEDER, GRÜNDER VON BOGENHAUS.
MAL GANZ ANDERS Ob in der Stadt oder auf dem Land: In diesem Haus erfahren naturverbundene Menschen eine neue Lebensweise.
ette und das nahtlose Zusammenspiel von Innen- und Außenraum kreieren ein heimeliges Wohngefühl. Da das Gewölbe des Hauses selbsttragend und frei von tragenden Wänden ist, bringt es kreatives Spiel in die Innenraumgestaltung. Theoretisch könnten Bewohner ganz auf Wände verzichten. Auf Wunsch ist auch eine Teilunterkellerung möglich. Dass es im Sommer im Haus
angenehm kühl und im Winter warm bleibt, dafür sorgt die kokonartige, runde Bauweise. Heißt: Ohne Winkel und Stauecken kann die Wärme bestens zirkulieren. Dank der Statik und der Gewölbewirkung des Daches ist das Haus außerdem vor Beschädigungen durch Sturm, Hagel und Erdbeben gut geschützt. Je nach Ausführung variiert die Wohnfläche von 175 bis 245 Quadrat-
meter und wird ausbaufertig in vier bis acht Wochen geliefert. Das Grundstück sollte über mindestens 750 Quadratmeter verfügen, mit mehr als 30 Meter Breite und mehr als 20 Meter Länge. Bei der Grundrissgestaltung gibt es nahezu keine Beschränkungen. Aufgrund der besonderen Architektur lässt sich der Innenraum nach persönlichen Vorgaben frei gestalten. (fri)
TIEF DURCHATMEN
WIE KÖNNEN SIE MIT FENSTERN UND LÜFTUNGSANLAGEN FÜR
GUTE RAUMLUFT SORGEN, OHNE IHRE ENERGIEKOSTEN IN SCHWINDELERREGENDE HÖHE ZU TREIBEN? WIR VERRATEN ES IHNEN.
ZUR INFO!
U-WERT ERKLÄRT
Gute Fenster halten im Sommer die Hitze draußen und im Winter die Wärme drinnen. Ob ein Fenster gut gedämmt ist, erkennen Sie am Uw-Wert. Das tiefgestellte „w“ steht für „window“ und gibt an, wie viel Wärme über das gesamte Fenster in einer bestimmten Zeit verloren geht. Bei der Berechnung des Uw-Werts wird miteingerechnet, wieviel Wärme sowohl der Rahmen (Uf-Wert, das „f“ steht für „frame“) als auch die Fensterverglasung (UgWert das „g“ steht für „glazing“) durchlässt. Lange Rede, kurzer Sinn: Je niedriger der Uw-Wert, desto besser dämmt das Fenster und desto energieeffizienter ist es. Fenster mit Zweifachverglasung erreichen Uw-Werte von 1,2 W/(m2K). Dreifachverglasungen Werte bis zu 0,79 W/(m2K).
GESCHÜTZT Die großen Fenster bieten Ausblicke auf tiefgrüne Wälder, blauen Himmel und strahlenden Sonnenschein. Die Außenjalousien sorgen dafür, dass der Innenraum nicht überhitzt. Warema
GELDBEUTEL
Je niedriger der Uw-Wert des Fensters, desto mehr sinken die Heizkosten. Durch ein Fenster mit Dreifachverglasung können Sie einige Euros im Jahr einsparen. epr/Internorm
OBEN Das „modulare Glasdach MS78“ lässt viel Sonne in den Raum. Das sorgt im Winter für zusätzliche Wärme. Lamilux
SAUFSCHIEBEN Das zweiflügelige Dachschiebefenster der Serie „Premium“ öffnet zur Seite. Dadurch entfallen störende Flügel im Innen- und Außenbereich. Lideko
WIE IN DEN TROPEN
chockverliebt habe ich mich in meine erste eigene Wohnung. Es gab kein winziges Fenster, sondern eine riesige Fensterfront. So unspektakulär der Blick auf den grauen Plattenbau gegenüber war, so sehr freute ich mich über den lichtdurchfluteten Raum. Da war es Herbst und noch war mir nicht klar, was die schlecht gedämmten Fenster mit SüdAusrichtung für mich bedeuten würden, außer, dass meine Pflanzen die besten Voraussetzungen für ihre Photosynthese hatten. Nach meinem Einzug wurde „Schön hell!“ an frostigen Wintermorgen zu „Ziemlich kalt!“, abgelöst im Sommer von „Unerträglich heiß!“ bis hin zu „Ich glaube, ich ziehe aus!“. Sie sehen: Fenster tragen maßgeblich zum Wohnkomfort bei und sollten gut geplant sein.
ES WIRD NOCH HEISSER
Zugegeben: Im Gegensatz zu letztem Sommer mit seinen schweißtreibenden Temperaturen war dieser Sommer in Deutschland nicht unbedingt das Paradebeispiel für Dauerhitze und Sonnenschein. Lassen Sie sich davon nicht in falscher Sicherheit wiegen. Glaubt man den Prognosen, könnten Temperaturen
über 40 Grad Celsius bald keine Seltenheit mehr sein. Was hat das mit Fenstern zu tun? Über Fensterflächen heizen sich Räume schnell auf. Sie lieben große Fenster, aber Lust auf Indoor-Sauna haben Sie auch nicht? Mit einer Klimaanlage verschaffen Sie sich Erleichterung an heißen Sommertagen. Die kühle Luft hat einen Preis und spiegelt sich in den Energiekosten wider. Eine andere Möglichkeit, die Räume vor dem Überhitzen zu schützen, ist eine außenliegende Verschattung.
DA LOB ICH MIR EIN ROLLO
Rollläden und Raffstores fangen die Strahlen der Sonne ab, bevor sie auf die Glasscheibe treffen und diese erwärmen. Bonuspunkt: In der kalten Jahreszeit bildet die Verschattung eine Barriere gegen Kälte. Auch ein weiter Dachüberstand kann eine Lösung sein, um Innenräume vor der Mittagshitze zu schützen. Je nachdem, wie die Sonne steht, beschattet er Fenster und Fassade. Im Winter entsteht durch den Überstand kein Nachteil. Die Sonne steht tiefer und Licht fällt trotzdem ins Innere. Die Sonne wärmt die Räume auf und Sie müssen die Heizung nicht zu weit aufdrehen. Das schont den Geldbeutel.
Schwer atmend strampeln Sie sich auf dem Heimtrainer in Höchstform. Verschwitzt hopsen Sie unter die heiße Dusche. Auf dem Weg in die Küche fallen Ihnen die durstigen Pflanzen auf. Während die Suppe auf dem Herd köchelt, gießen Sie Ihre grünen Freunde. Vor dem Essen hängen Sie noch schnell die Wäsche zum Trocknen auf. Atmen, schwitzen, duschen, kochen: All dies erzeugt Feuchtigkeit. Und nicht gerade wenig. Ein Haushalt mit drei bis vier Personen verursacht an einem Tag rund zehn Liter. Die Feuchtigkeit muss raus, sonst kann gesundheitsschädlicher Schimmel entstehen.
ES GEHT AUCH ANDERS
Im Neubau sind Fenster und Gebäudehülle besonders dicht. Der Vorteil: Es geht keine Wärme verloren, Sie müssen weniger heizen und das Klima wird geschützt. Kommt keine Luft rein oder raus, bedeutet das im Umkehrschluss: Sie müssen regelmäßig die Fenster öffnen, um die Raumluft auszutauschen. Idealerweise sollte pro Stunde die Hälfte der Raumluft durch frische Luft ausgetauscht werden. Im normalen Alltag hat kaum jemand Zeit dafür. „Es sei denn, Sie sind den ganzen Tag zu Hause und haben Spaß am Fenster öffnen“, sagt Lüftungsanlagen-Experte Lutz Schulte verschmitzt. Eine Lüftungsanlage tauscht die Luft automatisch aus. Vorsicht ist an kalten Tagen geboten. Denn: „Die herausgelüftete Wärme muss neu erzeugt werden.“
GEBEN UND NEHMEN
Herrscht im Haus die gleiche Temperatur wie draußen, wenn durch die Lüftungsanlage ständig frische Luft reinkommt? Muss die Heizung an kalten Tagen volle Pulle laufen, um das wieder auszugleichen? Marktübliche Lüftungsanlagen verfügen über eine Wärmerückgewinnung. Durch sie lässt sich bis zu 90 Prozent der Wärme zurückgewinnen. Das Tolle: „Je käl-
Das zentrale Lüftungsgerät „WS 170“ gibt es mit Bypass. Im Sommer fließt so die kühlere Nachtluft durch die Lüftungsschlitze, ohne vorher angewärmt zu werden. Maico
ter es draußen wird, desto effizienter gewinnt die Lüftungsanlage die Wärme zurück“, erklärt Lutz Schulte. Wie funktioniert`s? Strömt die warme Abluft raus, erwärmt sie den Wärmetauscher. Die einströmende kalte Luft wird daran vorbeigeleitet und aufgewärmt. So können die Vorteile einer dichten Gebäudehülle so richtig wirken.
ZENTRAL ODER DEZENTRAL?
Lüftungsanlagen gibt es in verschiedenen Ausführungen. Bei einer zentralen Anlage ist das Rohrsystem im ganzen Haus verlegt und leitet verbrauchte Luft hinaus und frische Luft in die Zimmer. Die Zu- und Abluftleitungen sind an ein zentrales Gerät angeschlossen, das meist im Technikraum unterkommt. Möchten Sie nur einzelne Räume belüften, ist eine dezentrale Anlage sinnvoll. Die können Sie leicht nachrüsten, da keine Lüftungsleitungen im Haus verlegt werden müssen. „Dezentrale
Mit der dezentralen Lüftungsanlage „LTM TL 1230“, heizen Sie nicht zum Fenster hinaus. Die Anlage gewinnt bis zu 95 Prozent der Wärmeenergie zurück. tecalor
Das Lüftungsgerät der „Serien M-WRG-II“ und „M-WRG“ ist so laut wie ein leises Atemgeräusch. Meltem
Das Gehäuse der zentralen Lüftungsanlage „x-well F150“ besteht aus Stahlblech und ist wärme- und schallisoliert. Kermi
Anlagen werden mit einer Kernbohrung in die Außenwand eingelassen“, erklärt Lutz Schulte. Pro Gerät wird deshalb nur ein Loch in der Mauer benötigt. Wie viele Geräte Sie benötigen, hängt von der Raumgröße ab. Und natürlich der Frage, wo sie platziert sein sollen.
Durch eine Lüftungsanlage kann trockene Heizungsluft noch trockener werden. Die kalte Luft, die ins Haus strömt, ist weniger feucht als die warme Abluft. Ist Luft zu trocken, können unsere Schleimhäute anfälliger für Bakterien und Viren werden. Die Lösung: eine Lüftungsanlage mit EnthalpieWärmetauscher. Der überträgt die Feuchtigkeit der Abluft über eine Membran an die einströmende frische Luft. Übrigens: Die optimale Luftfeuchte im Innenraum liegt zwischen 40 und 60 Prozent. Sie gehen gerne auf Nummer sicher? Dann stellen Sie ein Hygrome-
ter in Ihren Räumen auf. Das zeigt an, wann die Luftfeuchte von den Idealwerten abweicht. Ein weiteres Vorurteil: Eine Lüftungsanlage ist laut. Aber ist sie lauter als die johlende Gruppe, die abends unter dem geöffneten Schlafzimmerfenster aus dem Vereinsheim torkelt? „Mit einer Lüftungsanlage können Sie die Fenster schließen und bekommen trotzdem frische Luft“, erklärt Schulte. Sorgen, den Straßenlärm durch das Geräusch einer Lüftungsanlage zu ersetzen, müssen Sie sich keine machen: „Bei zentralen Anlagen lagern Sie das lauteste Teil, den Ventilator, in den Technikraum aus. Bei dezentralen Geräten sind die Ventilatoren in jedem Gerät, aber selbst bei denen hören Sie kaum was.“ Leuten mit sehr empfindlichem Schlaf empfiehlt der Experte den „Einschlafmodus“. In dem arbeitet die Lüftungsanlage in der ersten halben Stunde auf der niedrigsten Stufe. So können Sie gut schlafen mit der Gewissheit, trotzdem frische Luft zu erhalten. (lvl)
GESUNDE LUFT
EINE LÜFTUNGSANLAGE IST NEBEN DER WIRTSCHAFTLICHKEIT EIN GROSSER
GEWINN FÜR DIE WOHNGESUNDHEIT. WARUM? LUTZ SCHULTE ERKLÄRT ES
UNS.
INTELLIGENT
Die zentrale Wohnraumlüftung „CWL-2“ misst über Sensoren die Luftqualität und passt den Volumenstrom automatisch an. Wolf
Warum sind Lüftungsanlagen in der Bautrocknungs-Phase Gold wert?
Wenn der Baukörper noch feucht ist – weil etwa die Fertig-Betondecke trocknet – bildet sich viel Feuchte in der Raumluft. Gerade in diesen ersten anderthalb Jahren haben viele, die keine Lüftungsanlage haben, deswegen Ärger. Selbst wenn es im Sommer heiß ist, steht Wasser an der Fensterdichtung oder im Bad ist ein feuchter Fleck an der Decke. Außerdem befördert eine Lüftungsanlage neben der Feuchtigkeit all die Stoffe nach draußen, die aus Farbe, Beton, neuen Möbeln oder Bodenbelägen ausdünsten.
Im Idealfall wohne ich Jahrzehnte im Haus. Böse gefragt: Bringt mir die Lüftungsanlage nur die ersten eineinhalb Jahre was?
Wir atmen CO2 aus, die Reinigungsmittel dünsten aus. Sie duschen, Sie kochen, Sie gießen Pflanzen, Feuchte kommt in die Luft und verursacht im schlimmsten Fall Schimmel. All diese feuchte und stickige Luft muss ausgetauscht werden. Ist zudem zu viel CO2 im Zimmer, werden Sie müde und unkonzentriert. Jeder, der einen Neubau plant, sollte sich daher zur Wohnungslüftung beraten lassen. Die
Foto: BDEW
LUTZ SCHULTE
LÜFTUNGSANLAGEN-EXPERTE BEI DER INITIATIVE WÄRME+
Lüftungsanlage tauscht die Luft komfortabel aus, ganz unabhängig vom Nutzer. Neben der Wirtschaftlichkeit ist eine Lüftungsanlage also ein riesiger Gewinn für die Wohngesundheit.
Außerdem hilft die Anlage bei Allergien.
VERTRAUEN
… Kontrolle ist besser. Der Raumluft-Sensor misst Luftfeuchtigkeit, Temperatur, CO2-Gehalt und Geräuschpegel in Ihrem Zuhause. Verschlechtert sich die Luftqualität, schickt Ihnen der smarte Sensor eine Benachrichtigung auf Ihr Smartphone. Netatmo
Staub und Pollen können relativ einfach rausgefiltert werden. Die Bauherren merken das allein schon daran, dass sie weniger Staub im Haus wischen müssen. Filter werden in unterschiedlichsten Klassen angeboten. Welcher zu Ihnen passt, hängt von der Außenluftqualität, dem Standort Ihres Hauses und der gewünschten Innenraumluftqualität ab. Im Innenstadt-Bereich kann man über entsprechende Geräte mit Feinfilter nachdenken. Wohnt man neben einem Acker, wo viel Erde in der Luft ist, würde man sich mit Ultra-Feinfiltern keinen Gefallen tun, denn die können sich schnell zusetzen. (mla/lvl)
SMART HOME Wohlfühl-
SPARFÜCHSE SOLLTEN EINEN BLICK IN DIESMART-HOME-WELTWAGEN.
HIER GIBT ES GADGETS, DIE DEN ENERGIEVERBRAUCH REDUZIEREN UND WOHNEN ANGENEHMER MACHEN.
Die Markise „pergola style” ist über ein Smart Home steuerbar. Zudem bietet der Hersteller eine optionale LED-Beleuchtung. markilux
Dank des smarten Thermostats läuft die Heizung nur, wenn Sie sie brauchen. Das spart Energie. Hama
NSmarte Schalter verbinden Sie mit verschiedenen Gadgets, unter anderem mit smarten Thermostaten. Vimar
och vor wenigen Jahren konnte bei ungedämmten Altbauten im Winter die Toilette zufrieren. Die damalige Lösung: Hausbewohner leerten heißes Wasser aus dem Wasserkocher in die Schüssel, bis der Abfluss frei war. Heute sind die meisten Häuser gut genug gedämmt, sodass das nicht mehr passiert. Trotzdem gilt: Wer zu viel heizt, schadet Geldbeutel und Umwelt gleichermaßen, wer zu wenig heizt, riskiert Schimmel und Krankheiten. Wir zeigen, wie Gadgets die Heizung smart und energiesparend steuern, damit Sie genau richtig heizen. 70 Prozent der
ZUR
Smarte Markisen können sich selbst und Sie vor Wind und Wetter schützen. Dazu verbinden Sie den Motor mit einem Wetter- und einem Temperatursensor. Das erlaubt unter anderem folgende Smart-Home-Routinen:
1. Droht der Wind zu stark zu werden, fährt der Motor die Markise automatisch ein.
2. Regnet es, fährt der Motor die Markise ein und schützt damit das Tuch vor Nässe.
3. Steigt die Temperatur im darunterliegenden Wintergarten oder Zimmer zu stark, fährt die Markise automatisch aus.
4. Eine Markise, die im Sommer regelmäßig aus- und wieder einfährt, signalisiert anwesende Bewohner. Das schreckt Diebe ab.
Energie, die Ihr Eigenheim im Jahr verbraucht, wird für Raumwärme genutzt. Den Anteil reduzieren Sie beispielsweise mit smarten Thermostaten.
Im Gegensatz zu ihren analogen Brüdern und Schwestern regulieren sich smarte Thermostate auf Basis eines vorher per App eingestellten Zeitplans selbst. Das sieht ungefähr so aus: Sie frühstücken wochentags von 7:00 Uhr bis 7:30 Uhr. Bereits um 6:30 Uhr sind die Thermostate wach und heizen den Wohn-, Ess-, Kochbereich auf eine angenehme Temperatur auf. Die liegt außerhalb des Schlafzimmers zwischen 18 und 23 Grad. Wenn Sie Brötchen, Butter, Marmelade und Kaffee auf den Tisch stellen, ist der Raum bereits warm. Haben Sie gegessen und machen sich auf den Weg ins Büro, schalten sich die smarten Thermostate automatisch dank des eingestellten Zeitplans ab. Ändert sich Ihr Alltag oder fahren Sie in den Urlaub, können Sie den Zeitplan in der App an den neuen Status quo anpassen. Das ist in unter fünf Minuten erledigt. Die Steuerung per Smartphone eliminiert noch ein
weiteres Problem. Wenn Sie Ihre Überstunden nutzen und früher Feierabend machen, können Sie schon in der Bahn die Heizung anschalten. Dann begrüßt Sie ein angenehm warmes Eigenheim. Auf dem Weg in den Urlaub merken Sie, dass die Heizung läuft? Statt eines panischen Anrufs bei der Bekanntschaft schalten Sie die Heizung entspannt auf dem Beifahrersitz aus. Wenn Oma zu Besuch kommt und es wärmer braucht, kann sie genau wie bei einem analogen Thermostat den Drehschalter nutzen. Dabei zeigt das Gerät eine exakte Gradzahl an. Die ungenauen Stufen alter analoger Thermostate sind Geschichte. Alternativ zum Zeitplan können Sie Geofencing nutzen. Damit ist eine standortbasierte Steuerung gemeint. Sobald sich Ihr Smartphone dem Zuhause nähert, springt die Heizung an und bringt die Räume auf Wohlfühltemperatur. Natürlich funktioniert das nur, wenn Sie die Standortfunktion Ihres Smartphones immer eingeschaltet lassen. Das smarte Thermostat sorgt dank dieser Features dafür, dass Sie zwischen sechs und 15 Prozent Ihrer Heizkosten sparen. Wenn Sie vorher stets gewissenhaft die Heizung anund wieder abgeschaltet haben, fällt die Ersparnis deutlich geringer aus, als wenn Sie Ihre Heizkörper gerne einmal vergessen. Zudem spielen der Zustand Ihres Hauses und Ihr Heizbedarf eine wichtige Rolle. Wenn Sie es weniger
Die Schalter der LS-Serie verbinden Sie mit dem Smart-Home-System „Jung Home”. Dann steuern Sie damit Heizung, Beleuchtung oder Jalousien. Jung
warm brauchen, sparen Sie – auch ohne smarte Thermostate. Ob und wann sich Ihre Thermostate amortisieren, können Sie berechnen. Eine Beispielrechnung finden Sie im Infokasten.
Es könnte kaum einfacher sein, ein smartes Thermostat zu installieren. Sie schrauben das alte Thermostat ab und ersetzen es durch das neue. Das ist alles. Na ja, fast. Sie müssen noch die App installieren und die Thermostate mit Ihrem Smartphone verbinden. Wich-
ZUR INFO!
Smarte Thermostate sorgen dafür, dass Sie nur dann heizen, wenn Sie die Energie brauchen. Wir gehen in unserer Beispielrechnung von einer kleinen Ersparnis mit sechs Prozent aus. Wenn Sie weit weg vom perfekten Heizverhalten sind, ist die Ersparnis höher. Wir rechnen der Einfachheit halber mit einem Heizbedarf von 10.000 Kilowattstunden pro Jahr.
Die Energiekosten liegen bei 13 Cent pro Kilowattstunde.
10.000 Kilowattstunden x 0,13 Euro Heizkosten = 1.300 Euro jährliche Heizkosten
6 Prozent Ersparnis von 1.300 Euro = 78 Euro
Sie sparen also mindestens 78 Euro pro Jahr. In unserem Beispielhaus brauchen Sie fünf Thermostate. Die kosten Sie einmalig 300 Euro. Nach knapp vier Jahren haben sich die smarten Thermostate also amortisiert.
tig: Die meisten Thermostate haben Adapter für verschiedene Heizkörper. Informieren Sie sich, ob das passende beim Thermostat Ihrer Wahl dabei liegt. Sobald alles läuft, öffnet sich eine ganze Smart-Home-Welt für Ihre Heizung. Wenn Sie eine Sprachsteuerung einrichten, reicht ein „Alexa, erwärme das Wohnzimmer auf 23 Grad” und die Geräte springen an. Die smarten Heizhelfer kombinieren Sie mit Fenstersensoren. Dann wissen die Thermostate, wenn Sie das Fenster öffnen und fahren die Heizung automatisch herunter. Viele der Geräte haben bereits eine eingebaute
ZUR INFO!
Ein smarter Sensor verbindet oft mehrere Fähigkeiten in einem Gerät. Zum Beispiel: Der Sensor misst die Luftfeuchtigkeit, den CO2-Gehalt der Raumluft, die Temperatur und/oder den Schallpegel. Raumluftsensoren können ergänzend in smarte Rauchmelder oder andere Gadgets wie Thermostate oder Lüftungsanlagen eingebaut sein. Jeder Sensor hilft Ihnen, Ihr Zuhause besser kennenzulernen und energiesparender, gesünder und komfortabler zu leben. Das Spannende am Smart-Home: Die Informationen werden zentral gesammelt und weiterverarbeitet. Bei zu hoher Luftfeuchtigkeit kann sich die Lüftungsanlage automatisch aktivieren, bei zu niedriger Temperatur sind die smarten Thermostate gefragt. Sie rühren keinen Finger.
Der smarte Raumluftsensor misst die Luftfeuchtigkeit, den CO2Gehalt der Luft, die Temperatur und den Schall. Das Smart Home handelt, sobald sich die Werte zu stark ändern. Netatmo
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1 | Das smarte Thermostat „Fritz!Dect 302” integrieren die Hausbesitzer einfach in ihre Fritzbox. Ein spezieller Smart-Home-Hub ist nicht nötig. AVM
2 | Die smarten Thermostate führen den hydraulischen Abgleich der Heizkörper automatisch durch. Das macht den Heizkörper effizienter. Homematic IP
3 | FLEXIBEL Das „Heizkörperthermostat II” bedienen Hausbesitzer direkt am Gerät, per Sprachassistent oder App. Es lässt sich zudem vollständig automatisieren. Bosch Smart Home
Smarte Geräte helfen auch beim Sport: Wie viele Kalorien habe ich verbraucht? Wie habe ich geschlafen? Fitnesstracker geben Antworten auf diese Fragen. Die gibt es in Form von Smartwatches, smarten Wagen oder Armbändern. Die Messwerte verfolgen Sie über Monate oder Jahre und können so dabei zusehen, wie Sie Ihrem sportlichen oder gesundheitlichen Ziel immer näherkommen. Wichtig: Viele der Gadgets können nur ungenau messen. Aber sie verfolgen einen Verlauf und zeigen genau, was Sie in einem Jahr sportlich geschafft haben.
Die smarte Waage „Bodycomp” kann unter anderem die viszerale Fettmasse bestimmen. Das ist das Fett, das sich um die Bauchorgane ansammeln kann. Withings
Temperaturerkennung. Der Fenstersensor ist dann nicht mehr nötig. Aber vielleicht ein „Alles-Aus”-Schalter. Den betätigen Sie, wenn Sie jede smarte Lampe im ganzen Haus ausmachen, die Heizung herunterfahren und den Sonnenschutz auf Abwesenheit einstellen wollen. Smarte Schalter kleben Sie einfach an die Wand und kombinieren Sie mit verschiedenen Gadgets. Manche Schalter brauchen nicht einmal Strom. Das Tippen erzeugt genug Energie, um ein Signal an die Gadgets zu schicken.
Was, wenn es nicht zu kalt, sondern zu heiß wird? Eine Klimaanlage verbraucht sehr viel Strom. Investieren Sie lieber in einen smarten Sonnenschutz. Der bringt Schatten ins Eigenheim und
Mit den Funksendern der „Son”Serie bedienen Hausbesitzer Ihr Sonnenschutzsystem exakt nach Wunsch. Einige Modelle verfügen über eine Slide-Funktion, mit der sich die Jalousienlamellen einstellen lassen. elero
sorgt für einen Temperaturunterschied von einigen Grad. Perfekt automatisieren Sie das über einen Sonnensensor. Der schließt den Sonnenschutz, bevor der Raum zu heiß wird. Im Winter sorgen richtig eingestellte SonnenschutzSysteme dafür, dass maximal viel Sonnenlicht und damit jedes mögliche Quäntchen Wärme ins Haus kommt. Wenn die kalte Winternacht ansteht, fährt der smarte Sonnenschutz automatisch herunter und reduziert so den Wärmeverlust.
Hausbesitzer steuern die Jalousien per App. Das klappt auch, wenn sie unterwegs sind. Warema
Zwischenstecker setzen den Stand-byEnergieverbrauch alter Geräte auf null. Die Zwischenstecker verbinden Sie mit dem Gerät und der Steckdose, und schon können Sie das Gerät per Smartphone komplett abschalten und in eine Automatisierung einbinden. Smarte Zwischenstecker gibt es übrigens auch als Steckdosenleiste. Dann können Sie jede einzelne Steckdose per App ansteuern und etwa mit einem Timer versehen.
Smarte Lampen lassen sich dimmen und über Sensoren steuern. Das bedeutet: Sie leuchten oft weniger stark und sind nur dann eingeschaltet, wenn Sie sie wirklich brauchen. Smarte
Der „Amy Sun Protect io” steuert den Sonnenschutz automatisch, basierend auf der Temperatur im Innenraum. So bleibt es auch im Sommer angenehm kühl. Somfy
Ein Smart Home spart Energie und steigert den Komfort. Ein No-Brainer also? Nicht ganz: Smarte Gadgets kosten normalerweise mehr als die analoge Version. Wenn ein Profi die Installation übernimmt, steigt die Rechnung nochmal. Zudem sollten Sie wissen: Nicht alle Smart-Home-Gadgets sind miteinander kompatibel. Sie sollten also einen Hersteller mit großem Sortiment wählen, oder einen, dessen Geräte mit vielen anderen Geräten kompatibel sind. Falls Sie es noch nicht wussten: Es gibt so gut wie jedes Smart-Home-Gerät in der funkbasierten Variante. Sie können das Gadget an seinem Bestimmungsort anbringen und starten, meistens ohne den Werkzeugkoffer zu holen. Wenn Sie also bereit sind, Mehrkosten zu bezahlen und etwas Freude an Technik haben, raten wir Ihnen: Investieren Sie in ein Smart-Home-System. (alj)
GRÜNES POWERPAKET
MUSTERGÜLTIG Gezielt eingesetzte Designeffekte entstehen durch die variabel gestaltete Zellbestückung der transparenten 3-fach-Isolierglas-BIPV-Module.
Wie ein Monolith thront „OWP 12“ unmittelbar vor den Toren Stuttgarts. Mit seiner stringenten Formsprache ist der von SCD Architekten Ingenieure GmbH aus Stuttgart geplante 20 Meter breite und 70 Meter lange Quader ein Blickmagnet. Entsprechend des Nachhaltigkeitsanspruchs des Bauherren wurden in weiten Teilen Baumaterialien eingesetzt, die weitgehend dem sogenannten Cradle-to-Cradle-Konzept entsprechen. Ende der 90er-Jahre taten sich der deutsche Chemiker Michael Braungart und der US-amerikanische Architekt William McDonough zusammen DER BÜRONEUBAU „OWP 12“ IN STUTTGART WURDE NACH DEM CRADLE-TO- CRADLE-PRINZIP UMGESETZT UND ZEIGT, WAS ENERGIE-PLUSARCHITEKTUR HEUTE KANN – INKLUSIVE HOCHLEISTUNGSFASSADE MIT GEBÄUDEINTEGRIERTER PHOTOVOLTAIK (BIPV). Fotos: Jürgen Pollak / Drees & Sommer SE und entwickelten ein nachhaltiges Konzept der Kreislaufwirtschaft: Cradle to Cradle, abgekürzt C2C. Wörtlich übersetzt bedeutet es „von der Wiege zur Wiege“. Auf die Baubranche bezogen: Schon beim Errichten des Gebäudes sollten Bauherren an den späteren Abriss denken. Vereinfacht ausgedrückt geht es also darum, Abfälle zu vermeiden und verbaute Rohstoffe nach Ende des Immobilien-Lebenszyklus möglichst gleichwertig für neue Bauvorhaben einzusetzen. Dafür
LICHTSPIEL Die BIPV gestaltet je nach Sonnenstand das Innere immer wieder neu und trägt zur lichtdurchfluteten Raumgestaltung bei.
müssen alle verbauten Materialien weitestgehend sortenrein trennbar, rückbaubar und schadstofffrei wiederverwertbar sein. Die beim Objekt eingesetzten Baumaterialien wurden auf der Grundlage des BIM-Modells detailliert in einem Materialpass dokumentiert. „Durch das BIM-Modell wissen wir genau, welche Module mit welchen Stoffen wir an welchen Stellen im Gebäude verbaut haben. Dieses digitale Gedächtnis ist damit auch Grundvoraussetzung für mehr Nachhaltigkeit“, erklärt Johannes Wiesinger, Senior TGA-Experte bei Drees & Sommer. Die digitale Planung ermöglichte zudem einen hohen Vorfertigungsgrad der modularen Fassade und eine zeit- und kostensparende Serien-Modulfertigung. Trotz ihrer technischen Komplexität konnte die Gesamtfassade in nur 2,5 Wochen montiert werden. Insgesamt liegt der Komplex mit zwei Jahren Bauzeit und 22 Millionen Euro im Zeit- und Kostenrahmen und ist eine Blaupause für effiziente gewerkeübergreifende Zusammenarbeit im Sinne eines nachhaltigen Gesamtkonzepts.
DIE GEBÄUDEHÜLLE – EIN MINIKRAFTWERK
Die sogenannte „e-coFace“-Fassade vom Fassadenbauer FKN und Evonik kombiniert Highend-Wärmedämmung mit Schallschutz und besteht aus nachhaltigen Materialien in mehreren, hochdämmenden Schichten. Als Plusenergiehaus ist der Neubau so konzipiert, dass im Betrieb mehr Energie erzeugt als verbraucht wird. Die Energiegewinnung erfolgt über Erdwärme- und Luftwärmepumpen sowie über Photovoltaik-Elemente auf dem Dach – und integriert in Fassadenbzw. Verglasungselemente. Mit der BIPV (Building Integrated Photovoltaics) von Schüco werden auf knapp 700 Quadratmetern Fassadenfläche in der Süd- und Westseite des Gebäudes rund 70 Megawattstunden Ertrag im Jahr gewonnen. Das sind rund 40 Prozent des PV-Ertrags. (fri)
Mit uns bauen Sie mit Holz –dem besten Baumaterial der Natur. Schaffen Sie sich ein Zuhause, das so einzigartig ist wie Sie und nicht nur ästhetisch beeindruckt, sondern auch von steigenden Energiekosten unabhängig macht. Werden Sie zum energetischen Selbstversorger und gestalten Sie Ihre Zukunft nachhaltig.
ERSPARNIS GARANTIERT
DIE BILLIGSTE ENERGIE IST DIE, DIE MAN GAR
NICHT ERST VERBRAUCHT. DIE ZWEITBILLIGSTE DIE AUS DER PHOTOVOLTAIK-ANLAGE. WIR
ZEIGEN, WARUM ES SICH LOHNT, DAS DACH MIT MODULEN ZU BESTÜCKEN.
Die Stromspeicher sind in das virtuelle Kraftwerk des Herstellers eingebunden. Ist zu viel Strom im öffentlichen Netz, speichern sie die Energie zwischen und gleichen so Schwankungen aus. Dafür erhalten Speicherbesitzer eine Vergütung. sonnen
Der Wechselrichter versorgt bei Stromausfall eine Steckdose mit bis zu 3 kW. Mit der optionalen „Full Backup”Lösung läuft sogar die Wärmepumpe weiter. Fronius
Kaufen Sie eine Photovoltaik-Anlage, ist das Geschäft risikofrei und gewinnbringend, wenn Sie die richtigen Entscheidungen treffen. Wir geben Ihnen im Artikel das Wissen mit, das Sie für einen erfolgreichen Anlagenkauf brauchen. Egal ob Sie ein Bestandsgebäude haben oder einen Neubau planen. Die erste Frage lautet:
WOHIN MIT DER ANLAGE?
Die klare Antwort: Die PhotovoltaikAnlage muss dorthin, wo sie viel Sonne abbekommt, keinen oder kaum Platz wegnimmt und richtig ausgerichtet werden kann. Sie zeigt bestenfalls in einem 30 Grad Winkel nach Süden. Aber auch ein Ost- oder Westdach sowie ein anderer Neigungswinkel sind rentabel. Nur wenn Ihr Dach nach Norden zeigt, sollten Sie sich eine Alternative überlegen. Sie können meh-
rere Standorte kombinieren und Ihre Anlage über Extra-Module an der Fassade oder einen Solarzaun größer planen. Sie haben drei Möglichkeiten, um die PV-Module auf dem Dach zu installieren. Der Klassiker ist die Aufdach-Anlage. Dabei werden die Module über den Dachziegeln installiert. Wenn Sie das Dach erneuern müssen oder neu bauen, empfiehlt sich eine Indach-Anlage. Dabei übernehmen die Module die Funktion der klassischen Dacheindeckung. Das bedeutet für Sie: Sie sparen sich Eindeckmaterial und damit Kosten. Die dritte Möglichkeit sind Solardachziegel. Im Gegensatz zur Aufdach-Anlage wird hier das komplette Dach zur Photovoltaik-Anlage und jeder Dachziegel zum Modul. Von außen erkennt niemand, dass eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach ist. Solardachziegel sind meistens teurer als Aufdach- oder Indach-Anlagen.
WIE VIEL KOSTET DIE ANLAGE?
Die Antwort hängt von der Anlagengröße ab. Je mehr Module Sie bestellen, desto weniger kostet ein einzelnes Modul. Die Größe der Photovoltaik-
ERWEITERBAR Der Stromspeicher „Smile-G3-T4” lässt sich auf eine Kapazität von bis zu 23 Kilowattstunden erweitern. So passt er zu jedem Eigenheim. Alpha ESS
WÖRTERBUCH DER PHOTOVOLTAIK
Bei der Recherche nach einem passenden Angebot für die Photovoltaik-Anlage mit Speicher werden Ihnen diese Worte immer wieder unterkommen. Damit Sie vorbereitet sind, haben wir ein Mini-Wörterbuch angelegt.
Wechselrichter: Das Gerät wandelt den Gleichstrom der Module in nutzbaren Wechselstrom um. Zudem steuert der Wechselrichter die Photovoltaik-Anlage und gibt deren Daten an die Nutzer weiter.
Hybridwechselrichter: Batterien speichern Gleichstrom, brauchen also einen Wechselrichter, damit die Energie im Haus nutzbar wird. Der Hybridwechselrichter ist Solar- und Batteriewechselrichter in einem Gerät. Haben Sie einen „normalen” Wechselrichter, brauchen Sie eventuell ein Extra-Gerät.
Bifaziale Solarmodule: Gängige Solarmodule können nur von einer Seite Licht in Strom wandeln. Bifaziale Module wandeln auch das Licht, das auf die Rückseite der Module trifft, in elektrische Energie um.
MEHR! Hausbesitzer erweitern den Stromspeicher „Power4Home” auf eine Kapazität von bis zu 26,7 Kilowattstunden. Falls auch das nicht reicht, lassen sich bis zu vier Systeme parallel schalten. BMZ
ALTERNATIV
Ein Solarzaun dient als Sichtschutz und produziert gleichzeitig Energie für das Eigenheim. Osmo
Anlage errechnen die Profis über eine Einheit namens Kilowatt-Peak (kWp). Ein kWp entspricht ungefähr sechs Quadratmetern Moduläche und einer jährlichen Stromproduktion von 1.000 Kilowattstunden. Die Kosten dafür liegen zwischen 1.200 und 1.600 Euro. Damit Sie die richtige Menge an Modulen kaufen, gibt es folgende Faustregel: Pro 1.000 Kilowattstunden jährlichem Stromverbrauch benötigen Sie ein kWp auf dem Dach. Bedenken Sie: Sollten Sie in den kommenden 20 Jahren Elektroauto fahren oder die Ölheizung mit einer Wärmepumpe austauschen, können Sie die
ZUR INFO!
HILFE BEIM PV-CHECK
Lohnt sich ein weiteres Batteriemodul?
Wie viel Sonnenstrom kann ich selbst verbrauchen?
Wie autark bin ich mit meiner Anlage?
Wie viele Kilometer kann ich mit Solarstrom zurücklegen?
Die Hochschule für Technik und Wirtschaft in Berlin bietet auf ihrer Website verschiedene Online-Rechner an, die dabei helfen, ein Angebot zu prüfen und die richtige Entscheidung zu treffen.
Anlage direkt größer planen. Das ist oft günstiger, als die Anlage später zu erweitern.
WARUM LOHNT ES SICH?
Eine Kilowattstunde Strom aus dem Netz kostet aktuell 26 Cent. Deutlich mehr als eine Kilowattstunde Sonnenstrom, die bei einer durchschnittlichen Anlage mit zehn Cent zu Buche schlägt. Die zehn Cent setzen sich aus Versicherung, Anschaffungskosten und Instandhaltung der Anlage zusammen. Sie sparen also für jede selbst erzeugte Kilowattstunde 16 Cent. Wenn der Strompreis in Zukunft steigt, steigt auch Ihre Ersparnis. Allerdings nur dann, wenn Sie die Kilowattstunden aus der Anlage auch selbst verbrauchen. Jede Kilowattstunde, die Sie nicht verbrauchen, speisen Sie ins öffentliche Netz ein. Dafür bekommen Sie aktuell 8,04 Cent. Es lohnt sich also, so viele Kilowattstunden wie möglich in die eigenen Elektrogeräte zu schicken. Bei einer durchschnittlichen Anlage ohne Stromspeicher, Wärmepumpe oder Elektro-Auto verbrauchen deren Besitzer nur rund 30 Prozent des selbst produzierten Stroms. Selbst diese Anlagen haben sich normalerweise nach zwölf bis 15 Jahren amortisiert. Ein Strom-
NICHT MITBEKOMMEN Mit dem Stromspeicher „PowerOcean” merken Nutzer nicht einmal, wenn der Strom ausfällt. Das Gerät bietet Notstrom für das komplette Eigenheim. Ecoflow
speicher verdoppelt den Eigenverbrauch auf einen Schlag, macht die Anlage damit effizienter und erlaubt Ihnen, Sonnenstrom auch nachts zu nutzen. Allerdings kostet ein Solarstromspeicher mehrere tausend Euro.
LOHNT SICH DER SPEICHER?
Wichtig: Achten Sie darauf, dass die Temperatur dort, wo Sie den Speicher aufstellen, immer zwischen 15 und 25 Grad liegt. Das sorgt für eine längere Lebensdauer der Batteriezellen. Kennen Sie den Standort, können Sie den Speicherkauf angehen. Aber aufgepasst: Nicht jedes Gerät holt die Anschaffungskosten am Ende seiner Lebensdauer wieder rein. Eine grobe Faustregel: Der Preis für eine Kilowattstunde Speicherkapazität sollte ungefähr bei 600 Euro liegen, damit sich der Speicher lohnt. Hält der Speicher besonders lange, steigt der Strompreis stark an oder gibt es weitere Möglichkeiten, damit Geld zu verdienen, darf der Speicher auch mehr kosten. Holen Sie unbedingt verschiedene Angebote ein und vergleichen Sie diese miteinander. Ihr Speicher sollte weder zu groß noch zu klein sein. Zur Orientierung gibt es auch hier eine Faustregel: Für jedes kWp auf Ihrem Dach brauchen Sie etwas weniger als eine Kilowattstunde Speicherkapazität. Ebenfalls wichtig: Die Ladeund Entladeleistung. Dieser Wert gibt an, wie
viel Strom der Speicher auf einmal aufnehmen und wieder abgeben kann. Die Ladeleistung sollte hoch genug sein, dass der Speicher den Strom der Anlage auch bei Vollauslastung komplett speichern kann. Sonst müssen Sie an einem sonnigen Julitag einspeisen, obwohl der Speicher lädt. Die Entladeleistung sollte hoch genug sein, damit der Speicher mehrere größere Verbraucher, wie Wärmepumpe und Herd, gleichzeitig versorgen kann.
1 | FLEXIBEL
Den Stromspeicher „Battery flex” gibt es als AC- oder DC-Version. Das bedeutet: Er eignet sich auch zur Nachrüstung alter PhotovoltaikAnlagen ohne Hybridwechselrichter. Solarwatt
WICHTIG: DIE LEBENSDAUER
Die Hersteller geben im Durchschnitt eine Garantie von zehn Jahren auf ihre Hausbatterien. Eine Photovoltaik-Anlage hat normalerweise eine Betriebsdauer von mehr als 20 Jahren. Wenn Sie einen günstigen Stromspeicher kaufen, kann es sein, dass Sie den Speicher zweimal kaufen müssen. Das höherpreisige Modell mit der höheren Lebensdauer kann sich also lohnen. Wie lange Ihr Speicher wahrscheinlich durchhält, können Sie
2 | TANKEN Die Lamellen der „Energy Pergola” sind mit Solarmodulen ausgestattet. Dadurch tanken nicht nur Sie, sondern auch Ihr Haus Energie auf der Terrasse. Leiner
ZUR INFO!
DIE BESTEN WALLBOX-FEATURES
Sie brauchen eine Wallbox? Schauen Sie unbedingt nach einem Gerät mit passenden Features. Wir haben die spannendsten Wallbox-Features zusammengestellt.
Schnellladen: Wallboxen können bis zu 22 kW ins Auto schicken. Die Batterie eines großen Elektroautos mit bis zu 75 Kilowattstunden Kapazität wäre damit in viereinhalb Stunden aufgeladen. Möchten Sie mit 22 kW laden, brauchen Sie eine Genehmigung des Netzbetreibers.
IP-Schutzklasse für draußen: Darauf sollten Sie achten, wenn Sie die Wallbox auf einem Parkplatz ohne Dach installieren möchten. Die Ladestation sollte mit dem Wetter klarkommen (mindestens IP54 oder IP55).
Modularer Aufbau: Bei einer modularen Wallbox können Sie Ladekabel, Energiezähler oder Fehlerstromerkennung separat voneinander austauschen. Ohne modularen Aufbau müsste der Elektriker die Wallbox einschicken.
App-Steuerung / Netzverbindung: Per App prüfen Sie den Ladestatus Ihres Autos, planen den Ladevorgang oder passen die Ladeleistung an. Dazu sollte die Wallbox eine Netzverbindung haben. Das geht per WLAN oder alternativ über eine SIM-Karte.
RFID-Sperre: Theoretisch könnte jeder zu Ihrer Wallbox fahren, das Auto anschließen und auf Ihre Kosten Strom tanken. Deshalb empfiehlt sich eine Wallbox mit RFID-Sperre. Das bedeutet: Möchten Sie laden, schalten Sie die Wallbox über eine Scheckkarte frei.
anhand der Zyklenzahl abschätzen. In Deutschland durchläuft ein Speicher rund 250 Zyklen im Jahr. Damit das Gerät zehn Jahre arbeitet, sollte die Zyklenzahl also mindestens 2.500 betragen.
FAHREND SPAREN
Der Eigenverbrauch und damit die Wirtschaftlichkeit Ihrer Photovoltaik-Anlage machen nochmal einen Sprung nach oben, wenn Sie ein ElektroAuto besitzen. Damit der PV-Strom ins Auto kommt, besorgen Sie sich bestenfalls eine smarte Wallbox mit den passenden Features. Als Anlagenbesitzer sollten Sie besonderen Wert auf die automatische Phasenumschaltung legen. Bringt die Photovoltaik-Anlage nicht genug Energie, lädt die Wallbox statt mit drei Phasen und den vollen elf kW, nur mit einer Phase und bis zu 4,6 kW. Das bedeutet: Die Ladestation kann auch kleinere PVÜberschüsse für das Auto nutzen. Im Infokasten links haben wir Ihnen die wichtigsten WallboxFeatures zusammengestellt. Selbst mit Wallbox,
GÜNSTIG Die Wallbox lädt mit einem PV-Überschuss von zwischen 1,38 und 11 Kilowatt. Falls kein Photovoltaik-Strom zur Verfügung steht, nutzt das Gerät über dynamische Stromtarife günstigen Netzstrom. Loxone
Die Wallbox „KeContact P40” lädt auf Wunsch zu 100 Prozent mit Photovoltaik-Strom. Falls der nicht reicht, kommt ein Strommix mit maximal viel Sonnenstrom zum Einsatz. Für Eilige gibt es den „Boost-Mode“. Hier nutzt die Wallbox jedes verfügbare Watt. Keba
Stromspeicher und Photovoltaik-Anlage haben Sie ein Problem namens Winter. Um das zu lösen, nutzen Sie am besten ein EnergiemanagementSystem, das Stromspeicher und Wallbox über dynamische Stromtarife laden kann.
ENERGIE MANAGEN
Natürlich könnten Sie den ganzen Tag auf die App Ihrer Photovoltaik-Anlage schauen und auf den richtigen Moment warten. Steigt die Stromproduktion, stecken Sie die Wallbox ein und drücken bei der Waschmaschine auf Start. Dann erhöhen Sie Ihren Eigenverbrauch und bekommen eine effizientere Photovoltaik-Anlage. Besser ist es, wenn Sie das Einstecken, App-Checken, Anschalten und Wetter googlen einem Energiemanagement-System überlassen. Das funktioniert dann ungefähr so: Morgens, wenn die Sonne die ersten Watt bringt, lädt das System den Speicher. Es weiß: Sie stehen bald auf und möchten den Tag mit einer Tasse Kaffee beginnen. Da die Anlage bereits zum Frühstück genug Energie produziert, kommt der Strom für den morgendlichen Genussmoment kommt vom Dach. Da heute ein
1 | SCHICK Die Solarzellen sind direkt in Metallpaneele integriert. Aus den einzelnen Modulen entsteht ein Solardach. Roofit.Solar
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Die Solardachplatte ist ästhetisch auf die Dachplatten des Herstellers abgestimmt. Dadurch entsteht ein einheitliches Erscheinungsbild. Prefa/epr
3 | WIN-WIN Beim Terrassendach-System „Alerio” sind die PV-Module im Glasdach integriert. So dient das Licht der Stromerzeugung und beleuchtet gleichzeitig die Terrasse. Solarlux
Wochentag ist, gehen Sie zur Arbeit. Die Waschmaschine und den Geschirrspüler haben Sie beladen und vorbereitet, damit das Energiemanagement beide aktivieren kann, sobald genug Sonnenstrom durch das Hausnetz fließt. Während Sie arbeiten, lädt es zudem den Speicher. Wenn Sie das Büro verlassen, ins Auto steigen und nach Hause kommen, sind Geschirr und Klamotten sauber. Zudem ist der Speicher voll. Es war ein sonniger Tag. Da es noch hell ist, stecken Sie das Auto ein. Das System schickt jetzt jedes überschüssige Watt in die Batterie des Wagens. Sie gehen ins Haus und kochen noch geschwind etwas. Schon jetzt unterstützt der Speicher die PV-Anlage, damit Sie weiterhin autark sind. Später, wenn es dunkel ist und Sie noch fernsehen, kommt die Energie aus dem Stromspeicher und nicht aus dem Netz.
DYNAMISCHES UPGRADE
Nicht nur Photovoltaik-Strom, auch Netzstrom ist zeitabhängig und kann zu bestimmten Zeiten sehr günstig, zu anderen sehr teuer sein. Der Grund: Immer mehr Solarkraftwerke und Windräder gehen ans Netz. An einem
sonnigen Tag mit viel Wind produzieren Windräder und PV-Anlagen mehrere tausend Megawattstunden Strom. Fällt dieser Tag zufällig auf einen Feiertag, stehen die Fabriken still. Die Nachfrage ist gering. Ist im Netz ein besonders hoher Stromüberschuss, können die Preise sogar ins Negative fallen. Es darf immer nur so viel Strom eingespeist werden, wie entnommen wird. Sonst bricht das Netz zusammen. Deshalb kann es sein, dass bei einem hohen Stromüberschuss die Betreiber von Windparks ihre Windräder abschalten. Mit einem konventionellen Stromtarif bezahlen Sie trotzdem den immer gleichen Festpreis für eine Kilowattstunde Strom. Ein dynamischer Tarif verfolgt die Schwankungen an der Strombörse und gibt sie an den Verbraucher weiter. Ihr Energiemanagement schaut immer, wo es den günstigsten Strom bekommen kann und lädt damit den Speicher, das Auto oder verbraucht ihn direkt. Das bedeutet: Am Morgen nach einem nächtlichen Sturm ist der Stromspeicher gefüllt mit günstigem Netzstrom. Am Tag sind noch die letzten Wolken am Himmel. Sie verbrauchen den günstigen Netzstrom aus dem Speicher und das, was die PhotovoltaikAnlage produziert. Beachten Sie: Wenn Sie den Stromspeicher mit Photovoltaik und über dynamische Tarife versorgen, muss das Gerät mit der Mehrbelastung klarkommen. (alj)
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1 | Sonnenwärme zum Duschen sowie zum Beheizen des ganzen Hauses: Die thermische Solaranlage auf dem Dach führt zu einer deutlichen Entlastung des Kessels, zu niedrigeren Heizkosten und schont die Umwelt durch vermiedene CO2-Emissionen. Paradigma
2 | Die ErdreichWärmepumpe „WPE-I Premium“ kann Vorlauftemperaturen von bis zu 75 Grad bereitstellen und ist mit einem umweltfreundlichen Kältemittel ausgestattet. Sie ist in fünf verschiedenen Leistungsgrößen und optional mit passiver Kühlung erhältlich. Stiebel Eltron
Die neue LuftWasser-Wärmepumpe „Airflow-M“ für Neubau und Sanierung erzielt laut Hersteller sehr gute Leistungszahlen. Drei unterschiedliche Inneneinheiten ermöglichen eine schnelle Anpassung an den individuellen Anwendungsfall. Hargassner
BEI DER HEIZUNGSWAHL
OHNE GEHT ES LEIDER NICHT. JEDES EIGENHEIM BRAUCHT EIN ZUVERLÄSSIGES HEIZSYSTEM. DOCH MIT WELCHER HEIZUNG
SIND SIE FÜR DIE ZUKUNFT GERÜSTET?
Die Luft-Wasser-Wärmepumpe „CHA-Monoblock“ ist in den Leistungsgrößen 7 kW, 10 kW und 16 kW erhältlich. Laut Hersteller setzt sie in Sachen Effizienz, Lautstärke und Zuverlässigkeit Maßstäbe. Als Kältemittel kommt klimafreundliches Propan zum Einsatz. Wolf
Für das Heizen mit der LuftWasser-Wärmepumpe „Ecodan“ sind keine teuren Erdarbeiten notwendig. Entsprechend ausgestattet lässt sich der Wärmepumpenprozess in den Sommermonaten umkehren, um die Räume angenehm zu kühlen. Mitsubishi Electric
Der Scheitholz- und Pelletkessel „SP Dual compact“ kann dank integriertem Elektrofilter nun mit noch niedrigeren Emissionswerten punkten. Außerdem zeichnen ein geringer Stromverbrauch und hohe Wirkungsgrade den modernen Kombikessel aus. Fröling
Als Hauseigentümer müssen Sie auch mal Farbe bekennen. Etwa dann, wenn Sie sich für ein neues Heizsystem entscheiden müssen. Doch welcher ist denn nun der richtige Wärmespender für Ihr Zuhause? Eine Frage von nicht unerheblicher Tragweite. Schließlich möchte sich später niemand eingestehen müssen, auf das falsche Pferd gesetzt und damit viel Geld in den Sand gesetzt zu haben. Sparsam, klimafreundlich und komfortabel soll das neue Heizsystem sein. Passt das überhaupt zusammen? Selbstverständlich! Wir stellen Ihnen
die aussichtsreichsten Kandidaten vor. Ganz oben auf der Bewerberliste um das Heizsystem der Zukunft steht die Wärmepumpe.
Wärmepumpen verfeuern keine fossilen Energieträger, um Ihren Heizwärmeund Warmwasserbedarf zu decken. Eine Verbrennung, bei der klimaschädliche Treibhausgase entstehen könnten, gibt es nicht. Stattdessen bedient sich ein Wärmepumpenheizsystem an der in der Luft, dem Erdreich oder dem Grundwasser gebundenen Umweltwärme und macht diese für Heiz-
lassen sich flexibel montieren und bieten laut Hersteller einen besonders hohen Wirkungsgrad auch bei kalten Umgebungstemperaturen, zum Beispiel im Winter. Brötje
zwecke nutzbar. Etwa drei Viertel der Gesamtenergie, die Wärmepumpen für das Bereitstellen von Heizwärme und Warmwasser benötigen, wird aus einer dieser gratis zur Verfügung stehenden Wärmequellen gewonnen. Nur etwa rund ein Viertel der für die Wärmeerzeugung eingesetzten Energie entfällt auf elektrischen Strom, mit dem die Wärmepumpe angetrieben wird. Besonders einfach lässt es sich mit Luft-Wasser-Wärmepumpen heizen. Ihr großer Vorteil ist der vergleichsweise geringe Montageaufwand. Denn für die Installation einer Luft-Wasser-Wärmepumpe sind keine Erd- oder Bohrarbeiten in Ihrem Garten nötig. Es stehen Ihnen aber auch noch Alternativen zur Verfügung.
Die MonoblockWärmepumpe „WKM“ arbeitet mit dem umweltschonenden Kältemittel R32 und erreicht laut Hersteller die Energieeffizienzklasse A+++. Durch ihre schlanke Bauweise und ihr modernes Design fügt sich die Wärmepumpe optimal in die Umgebung ein. Remko
Nämlich Erd- oder Grundwasser-Wärmepumpen. Diese beziehen Umweltwärme aus dem Erdreich oder dem Grundwasser. Das erhöht zwar ihre Energieeffizienz, doch für beide Wärmepumpensysteme sind Erdarbeiten beziehungsweise -bohrungen notwendig.
Das verursacht zusätzliche Kosten und ist außerdem auch noch genehmigungspflichtig. Apropos Kosten: Damit Ihnen die Stromkosten für Ihre neue Wärmepumpe nicht über den Kopf wachsen, müssen Sie sicherstellen, dass Ihre Wärmepumpenanlage eine möglichst hohe Jahresarbeitszahl (JAZ) erzielt. Die JAZ spiegelt das Verhältnis zwischen eingesetztem Strom und erzeugter Heizwärme wider. Bei der JAZ gilt: Je höher, desto besser! Grundsätzlich sollte die JAZ Ihrer Wärmepumpenanlage nicht unter 4,0 liegen. Übrigens: Noch besser für den Klimaschutz und Ihr Portemonnaie ist es, wenn Sie Ihre
Wärmepumpe mit einer Photovoltaik-Anlage auf Ihrem Dach und einem Stromspeicher im Keller kombinieren. Dann heizen Sie, sobald die Sonne scheint, mit selbst erzeugtem Sonnenstrom und müssen sich weniger Gedanken über immer weiter steigende Strompreise machen.
Noch klimafreundlicher und sparsamer arbeitet Ihre neue Wärmepumpe, wenn Sie diese mit einer SolarthermieAnlage auf Ihrem Hausdach kombinieren – Stichwort „hybrides Heizsystem“. Eine Solarthermie-Anlage wandelt die Strahlungsenergie der Sonne in thermische Energie um, mit der Sie idealerweise bis zu 60 Prozent Ihres jährlichen Warmwasserbedarfs decken können – und das nahezu klimaneutral! Wichtigstes Bauteil jeder Solarthermie-Anlage sind die Solarkollektoren, die auf Ihrem Hausdach oder aber, falls die berechneten Erträge dort höher ausfallen, an der Hausfassade installiert werden. Diese „sammeln“ die Strahlungsenergie der Sonne ein und wandeln sie in Wärmeenergie um. In den Kollektoren zirkuliert eine Solarflüssigkeit, in der Regel ein Gemisch aus Wasser und Frostschutzmittel, die sich bei Sonneneinstrahlung aufheizt und durch eine Solarkreis-Umwälzpumpe zum Solarspeicher transportiert wird. Dort wird die Solarwärme an den Speicher abgegeben und bevorratet, bis Sie diese für ein warmes Bad oder eine Dusche abrufen.
Großes Leistungsspektrum und flexibel einsatzbar: Die Pelletkessel „K10-33“ (links) und „K35-60“ (rechts) verbinden Komfort mit niedrigem Brennstoffverbrauch und sind darüber hinaus laut Hersteller besonders leise und sparsam. HDG Bavaria
Hauseigentümer, die ihr Zuhause mit Biomasse beheizen möchten, müssen heute kein Brennholz mehr hacken oder schwere Holzscheite zu ihrem Ofen schleppen. Mit einer modernen Pelletheizung geht das heute nämlich deutlich bequemer. Eine Pelletheizung versorgt sich automatisch mit Brennstoff. Geregelt wird die Brennstoffzufuhr aus dem Pelletlager von einer Steuereinheit, die die Holzpresslinge in die Brennkammer befördert und dort entzündet. Das Verfeuern von Brennholz bietet dabei einen entscheidenden
Die LuftWasser-Wärmepumpe „GreenFox“ ist mit einer smarten Regelung ausgestattet, deren „GreenMode“ laut Hersteller maximal grünes Heizen möglich macht. Außerdem punktet die Wärmepumpe in MonoblockBauweise durch ihren leisen Betrieb. ÖkoFen
Vorteil: Wird damit geheizt, dann gelangt nur so viel klimaschädliches CO2 in die Atmosphäre, wie der Baum dieser zuvor in seiner Wachstumsphase entzogen hat. Hinzu kommt, dass unser Brennholz überwiegend aus heimischen Wäldern stammt, die gemäß dem Prinzip der Nachhaltigkeit bewirtschaftet werden. Das bedeutet, dass immer nur so viele Bäume gefällt und für Heizzwecke genutzt werden dürfen, wie neue nachwachsen. Ein Kahlschlag deutscher Wälder ist also ausgeschlossen. Außerdem gibt es bei der Versorgung mit Brennholz keine langen Lieferwege, wie etwa bei Öl, das erst aus fernen Ländern importiert werden muss. Dadurch sind die mit dem Transport verbundenen Schadstoffemissionen stark begrenzt.
Zu guter Letzt: Das Heizen mit Holz macht Deutschland ein Stück weit unabhängig von Energieimporten aus Weltregionen, die wenig mit unserer europäischen Wertevorstellung gemein haben. Klar ist aber auch, dass beim Heizen mit Biomasse trotz effizienter Anlagentechnik unweigerlich gesundheitsschädlicher Feinstaub entsteht, der über den Schornstein in die Umwelt gelangen kann. Durch einen Partikelfilter lassen sich die Feinstaubemissionen aber erheblich reduzieren. (bay)
Priva-
te Endkunden, die ihr bestehendes Heizungssystem mit einer „Altherma 3“ Wärmepumpe bis zum 30. November 2024 tauschen, erhalten vom Hersteller einen Energiebonus in Höhe von bis zu 1.500 Euro. Daikin
Die Sole-Wasser-Wärmepumpen „Nibe S1156“ und „S1256“ eignen sich für Neubauten sowie für den Heizungstausch. Dank neu entwickeltem Kältekreis konnte der Wirkungsgrad laut Hersteller nochmals verbessert werden. Nibe
IM PAKET Das System beinhaltet alle Komponenten für den Bau einer dünnschichtigen, energiesparenden Fußbodenheizung.
KERAMIK-KLIMABODEN „Bekotec-Therm“ ist eine energieeffiziente Fußbodenheizung, die sich optimal für die Verwendung regenerativer Energiequellen eignet.
RESSOURCENSCHONEND
HEIZEN
EINE ENERGIEEFFIZIENTE FUSSBODENHEIZUNG MIT REGENERATIVEN ENERGIEQUELLEN KOMBINIEREN? DAS IST DER WUNSCH VIELER BAUHERREN.
Möglichst nachhaltig und dabei unabhängig von fossilen Energieträgern heizen: Die Kombination aus einer energiesparenden Fußbodenheizung und regenerativen Energiequellen, beispielsweise einer förderfähigen Wärmepumpe und/oder
MIT NIEDRIGER AUFBAUHÖHE Dank
seines geringen Gesamtgewichtes eignet sich das System sowohl für Renovierungen als auch für Sanierungen in Altbauten.
einer PV-Anlage, macht das möglich. Die wassergeführte Fußbodenheizung „Schlüter-Bekotec-Therm“ zeichnet sich durch ihren besonders dünnschichtigen Aufbau und eine effiziente Wärmeverteilung aus. Damit lässt sich die Flächenheizung – verglichen mit konventionellen Systemen – mit deutlich niedrigeren Vorlauftemperaturen für das Wasser in den Heizrohren betreiben. Das System reagiert aufgrund seiner geringen Aufbauhöhe besonders schnell, sodass auch eine sparsame Nachtabsenkung möglich ist. Das gilt insbesondere, wenn ein Bodenbelag aus Keramik oder Naturstein zum Einsatz kommt, denn diese Materialien leiten und speichern Wärme ausgezeichnet. „Bekotec-Therm“ eignet sich optimal für die Kombination mit den genannten regenerativen Energiequellen. So kann die Fußbodenheizung weitestgehend unabhängig von fossilen
Brennstoffen betrieben werden – das ist ökonomisch und ökologisch ein großer Gewinn. In Kombination mit einer Wärmepumpe beträgt die Energieeinsparung gemäß einer wissenschaftlichen Studie des renommierten Instituts für Technische Gebäudeausrüstung (ITG) Dresden 9,5 Prozent im Vergleich zu herkömmlichen Fußbodenheizungen. Dank der deutlich geringeren Estrichüberdeckung werden weniger Rohstoffe wie Sand, Wasser und Zement benötigt. Mit Varianten ab einer Konstruktionshöhe von nur 25 Millimetern plus Belag eignet sich das System sowohl für Neubauten als auch für Sanierungen oder Renovierungen. So entsteht sogar in Räumen, in denen die zur Verfügung stehende Raumhöhe limitiert oder die statische Belastbarkeit von Deckenkonstruktionen eingeschränkt ist, eine energiesparende, zukunftsfähige Flächenheizung.
WOLF wie Wärmepumpe. Klimahelden heizen mit der Kraft der Natur.
Eine der besten und meistverkauften Wärmepumpen mit natürlichem Kältemittel. Superleise und funktioniert auch mit Heizkörpern.
Förderinfos hier! Hier Förderung berechnen:
FLÜSSIGGAS –
BEZAHLBARE ENERGIE MIT ZUKUNFT
BIOGENES FLÜSSIGGAS IST EINE BEZAHLBARE HEIZLÖSUNG, DIE SICH GANZ OHNE
AUFWENDIGE
UMBAUARBEITEN AM UND IM HAUS REALISIEREN LÄSST.
Das Heizungsgesetz verpflichtet seit Anfang 2024 zur Nutzung von regenerativen Energieträgern. Neu eingebaute Heizungsanlagen sollen bereits zu mindestens 65 % damit betrieben werden; ab 2045 muss die Wärmeversorgung von Gebäuden dann zu 100 % mit erneuerbarer Energie erfolgen. Wer baut oder modernisiert, tut darum gut daran, die Möglichkeiten für den Einsatz erneuerbarer Energien zu prüfen – zumal die nächste Heizperiode bereits in Sicht ist.
DIE FLEXIBLE LÖSUNG: FLÜSSIGGAS
FLÜSSIGGAS ist netzunabhängig. Es lagert in Tanks vor Ort: oberirdisch oder nahezu unsichtbar unter der Erde.
Einige der GEG-Erfüllungsoptionen lassen sich abhängig von der Ausgangssituation des Hausbesitzers jedoch nur schwer oder gar nicht realisieren, etwa in älteren Gebäuden oder in ländlichen Regionen ohne Anschluss an öffentliche Netze. Flüssiggas lagert dagegen unabhängig von den Versorgungsnetzen in Tanks vor Ort. Futuria Propan, das biogene Flüssiggas des Versorgers Primagas, wird aus nachwachsenden Rohstoffen und organischen Rest- und Abfallstoffen gewonnen. Die GEGErfüllungsoption bietet sich nahezu überall an. Wer das biogene Flüssiggas mit einer Gasbrennwerttherme kombiniert, kann alle gesetzlichen Vorgaben zu jeder Zeit erfüllen.
500-EUROMODERNISIERUNGSBONUS
Flüssiggas ist eine zukunftsfähige Heizlösung, die zudem bezahlbar ist.
So ist moderne Gasbrennwerttechnik mit Flüssiggas in der Regel kostengünstiger als beispielsweise eine Wärmepumpe. Aufwendige Umbauten am und im Haus sind dafür nicht nötig. Und wer schneller handelt als die zuständige Kommune, kann mit Flüssiggas auch perspektivisch sparen. Denn solange noch keine Wärmeplanung vorliegt, sind zu Anfang keine 65 % Erneuerbare gefordert. Die Flexibilität ist daher groß: Herkömmliches Flüssiggas (LPG) und Futuria Propan sind chemisch identisch und können darum in denselben Anlagen genutzt werden. Das erlaubt eine stufenweise Umstellung hin zur erneuerbaren Energie. Auf diese Weise lassen sich die Energiekosten laut Berechnungen von Primagas innerhalb von 16 Jahren um rund 25 % reduzieren. Zusätzlich attraktiv ist der Wechsel, weil der Versorger eine 500-Euro-Modernisierungsprämie ausgelobt hat – für alle, die sich bis zum Jahresende für Flüssiggas entscheiden. Mehr unter www.primagas.de und www.futuria-propan.de
MIT HOLZ NEU BELEBT
MIT VIEL FINGERSPITZENGEFÜHL HABEN ASTRID UND GEROLD WEBER, ZWEI SOLAREXPERTEN, MIT EINEM HAUS-IM-HAUS-KONZEPT DER DENKMALGESCHÜTZTEN
„ALTEN REITHALLE“ NEUEN GLANZ VERLIEHEN.
Fotos: Lignotrend / Patrick Möhrle
Jährlich werden in Deutschland rund 14.000 Gebäude abgerissen, 53 Prozent des Abfallaufkommens besteht aus Bauschutt.
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Global gesehen sind mehr Materialien in Bestandsgebäuden verbaut als in Rohstoffen vorhanden. „Der Reiz beim Bauen im Bestand liegt für uns auch darin, Altes wertzuschätzen und es mit neuen Elementen in ein spannendes Verhältnis zu setzen“, sagen Astrid und Gerold Weber. Das gilt auch für die vom Ehepaar erworbene, denkmalgeschützte „Alte Reithalle“. Diese wurde 1946 als Teil der örtlichen Offiziersschule erbaut und stand seit dem Abzug der französischen Streitkräfte in den 90er-Jahren ungenutzt und verlassen leer. Ihre Idee? Das Aussehen der Gebäudehülle nicht zu verändern und neue Gebäudefunktionen wie Wohnen und Arbeiten in einem Haus-im-Haus-Konzept unterzubringen. Gesagt, getan: In der 25 mal 65 Meter großen Halle selbst blieb noch viel Platz für Gewerbe, Gastronomie und Ausstellungen. So ist ein überdachter, wettergeschützter „Marktplatz“ entstanden – er steht den Bürgerinnen und Bürgern von Achern ganzjährig als Treffpunkt zur Verfügung.
WOHNEN IN DER BOX
CLEVER Ein zweiter Flügel ergänzt die alten Fenster.
1 | GROSSE HALLE Die eingestellten Holzkörper fassen Wohnungen und Büros, der Rest dient als Markthalle.
2 | MODERN Die Maisonette-Wohnungen sind sehr großzügig mit offenem Loft-Charakter gestaltet.
3 | ZUM WOHLFÜHLEN Die Echtholzoberflächen schaffen in jedem Raum ein wohnliches Ambiente.
Insgesamt drei Maisonette-Wohnungen à 160 Quadratmeter Wohnfläche für Familien sowie fünf vermietbare Büroeinheiten hat Architekt Michael Welle in „Holzboxen“ untergebracht, die er in die Halle einstellte. Ohne baulich in die Gebäudehülle einzugreifen, nutzte er die vorhandenen großen Hallentore und Fensteröffnungen im Bestand zur Belichtung und Belüftung – was sich
als recht knifflige Entwurfsaufgabe herausstellte: „Wir wollten die Halle nicht mit Funktionen vollstopfen, sondern den historischen Charakter des Gebäudes außen wie innen erlebbar belassen“, erklärt Welle. Außerdem sollte auch in den Büros und Wohnungen der offene Loft-Charakter erkennbar sein. „So viel wie nötig, so wenig wie möglich“ fasst der Architekt die Entwurfsidee zusammen. Gerold Weber ergänzt: „Dass wir Holz einsetzen wollten, war von Anfang an klar. Holz sieht nicht nur einladend aus und wirkt gemütlich, sondern passt auch in unsere Region in der Nachbarschaft des Schwarzwalds. Und: Holzbau hilft beim Klimaschutz. Vor allem, wenn man das Naturmaterial wie hier sehr bewusst einsetzt.“ So entschied sich Michael Welle beim eingestellten Holzbau für eine wirtschaftliche Mischkonstruktion: Die konventionell errichteten Holzständerwände ergänzte er mit exakt für die Bauaufgabe konfigurierten und materialeffizient konzipierten Brettsperrholz-Deckenbauteilen von Lignotrend. Besonders relevant war bei den neuen Holzboxen in der Reithalle der Schallschutz: Die Geräusche aus der belebten Markthalle mussten von den Büros und Wohnungen gut abgeschirmt werden. Beim Energiekonzept konnten Astrid und Gerold Weber ihre eigene Expertise als Solarunternehmen einbringen. Alle relevanten Elemente werden in der Markthalle offen zur Schau gestellt: das kleine Blockheizkraftwerk mit dem riesigen Warmwasserpufferspeicher, die angeschlossene Pelletheizung und auch das Pellet-Silo. Durch bündig in das neue Dach eingelassene, lichtdurchlässige Photovoltaik-Elemente wird der Innenraum zusätzlich belichtet. (fri)
ABGESCHAUT
Inspiriert wurde Sascha Arnold vom japanischminimalistischen Wohnhaus des Architekten Kenz Tange. Die Farbe des Hauses passt sich den Bootshäusern am Ammersee an.
FÜR DIE
NÄCHSTE GENERATION
ARCHITEKT UND BAUHERR SASCHA ARNOLD WOLLTE RESSOURCENSCHONEND BAUEN. DAZU GEHÖREN FÜR IHN REGIONALE MATERIALIEN, NACHHALTIGER STROM UND WIEDERVERWENDBARE BAUTEILE.
Fotos: Hager
Ladestation, Energiemanagement und Solarstromspeicher sind Teil des All-in-one Systems „flow“.
Bauherr, Architekt und zweifacher Vater: Sascha Arnold möchte nachhaltig bauen, um den Planeten für zukünftige Generationen lebenswert zu halten.
Als Sascha Arnold das Grundstück am Ammersee in Bayern kaufte, stand ein altes Gebäude darauf. „Leider konnten wir das nicht retten, weil es aufgrund seiner Hanglage dauerhaft unter Wasser stand“, erklärt er. Den Neubau wollte er so organisch wie möglich bauen. Das Ergebnis sind zwei Holzhäuser. Das zweistöckige Haupthaus mit 200 Quadratmeter Wohnfläche und das 70 Quadratmeter große Gästehaus für Familie und Freunde.
Die Wände und Decken aus Brettschichtholz wurden von einer Südtiroler Zimmerei vorgefertigt und geliefert. So reduzierte sich die Bauzeit und der ökologische Fußabdruck durch kurze Transportwege.
Regionale Baumaterialien sind ein Grundpfeiler seines nachhaltigen Baukonzepts. Heimisches Fichtenholz als Wandmaterial, Holzwolledämmung und Innenputz aus Lehm. Das zwei Meter überstehende Dach schützt die Fassade im Winter vor Feuchtigkeit und im Sommer vor Sonneneinstrahlung. So hält das Holz länger und das Haus heizt im Sommer weniger auf. Kunststoff kam nur in den Abwasserleitungen zum Einsatz. Das einzige Bauteil aus Beton ist die Bodenplatte. Für deren Unterbau verwendete der Architekt statt Styropor Glasschaumschotter aus Altglas. Die Holzwände wurden am Stück ge-
liefert und sind nicht verklebt, sondern verschraubt. „Sollten meine Kinder das Haus eines Tages demontieren wollen, ließe sich vieles wiederverwenden“, erläutert Sascha Arnold. „In den vergangen 50 Jahren hat man abgerissen und neu gebaut, als gäbe es kein Morgen. Riesige Mengen Graue Energie sind in der Sondermüllgrube gelandet.“
UNABHÄNGIG
Während das Dach des Haupthauses begrünt ist, wurde auf dem Gästehaus eine 12-kWp-Photovoltaik-Anlage installiert. Sie versorgt Haupt- und Nebenhaus mit Sonnenstrom. Auf der App verfolgt der Bauherr genau, wo
Die Steckdosen und Schalter aus dem Schalterprogramm „Berker R.1“ in warmem Grau passen zur Inneneinrichtung.
sein Strom hinfließt. Schon im April war er zu 55 Prozent energieautark und sparte 117,6 Kilogramm CO2 ein. Dabei hilft das Energiemanagement-System. Das checkt die Wetterapp und startet bei genug Strom eigenständig Stromfresser wie die vorbereitete Waschmaschine. Überschüssiger Solarstrom landet im 9,75-kW-Batteriespeicher und kommt abends zum Einsatz. Das Elektro-Auto hilft Sascha Arnold, den Eigenverbrauch weiter zu steigern. Die Ladestation „witty solar“ schickt überschüssigen Solarstrom in das Auto. Damit sie sich der Leistung der PV-Anlage anpassen kann, nutzt sie die automatische Phasenumschaltung. Das heißt: Sie kann das Auto schnell laden, wenn viel Solarstrom im Hausnetz vorhanden ist. Ist nur wenig überschüssige Energie vorhanden, schaltet sie automatisch auf langsames Laden um und nutzt jedes Watt. So amortisiert die Photovoltaik-Anlage sich schneller.
VORZEIGEOBJEKT
Mit seinem Zuhause will der Architekt anderen Bauherren zeigen, was in Sachen nachhaltiges Bauen möglich ist. Sein Ziel: „Ich will ein ressourcenschonendes Haus, das möglichst lange hält, möglichst autark wirtschaftet und mit so vielen organischen Materialien wie möglich arbeitet.“ Schließlich ist der Gebäudesektor für 30 bis 40 Prozent der CO2-Emissionen verantwortlich und Sascha Arnold weiß, dass sich etwas ändern muss: „Ich habe junge Kinder und mir ist ganz und gar nicht egal, was in 40 Jahren auf diesem Planeten los ist.“ (tir) 2 3 1
1 | Mit schwarzen und grauen Möbeln, Schaltern und Türrahmen setzt der Bauherr moderne Akzente zum Holz.
2 | Die Technikzentrale ist so geplant, dass sich jederzeit neue Anwendungen einbinden lassen.
3 | Die Stahltreppe und Lampen sind im gleichen Grau lackiert wie die Schalter.
HEIZEN MIT HOLZ
SIND KAMIN- UND PELLETÖFEN ALS HEIZMETHODE ZEITGEMÄSS?
WIR WERFEN EINEN BLICK AUF DIE VOR- UND NACHTEILE.
Eigentlich klingt es nach dem perfekten System. Wenn Holz verbrennt, wird nur das CO2 freigesetzt, das der Baum während seines Wachstums aufgenommen hat. Doch es bleibt ein Problem: Bei der Verbrennung entstehen Schadstoffe wie Feinstaub. Und wenn wir alle Häuser Deutschlands mit Holz heizen würden, könnten nicht genug Bäume nachwachsen. Deshalb ist es besonders wichtig, dass Sie den Rohstoff effizient nutzen. Da haben Pelletheizungen einen entscheidenden Vorteil zum Kamin, den Sie mit Holzscheiten befeuern.
AUS ABFALL
Pellets bestehen größtenteils aus gepressten Holzabfällen wie Holzspänen oder Sägemehl. Wenn Sie beim Kauf auf Gütesiegel wie den Blauen Engel achten, können Sie sichergehen, dass das Holz nicht chemisch behandelt wurde
Der Pelletofen „Club“ nutzt die „Core“-Technologie. Dadurch sieht die Flamme der eines gemütlichen Holzofens ähnlich. Zugleich reduzieren sich durch den gezielten Einsatz von Gasen und Sauerstoff die Emissionen und Sie brauchen 15 Prozent weniger Pellets. MCZ
und aus nachhaltiger Forstwirtschaft stammt. Zudem sind Pellets in Form und Herstellungsweise genormt und verbrennen deshalb gleichmäßiger und vollständiger als Holzscheite. Das heißt: Hier werden wesentlich weniger Schadstoffe freigesetzt als bei einem Kaminofen. Sie können mit Pellets Ihr ganzes Haus heizen. Dafür setzen Sie einen Pelletkessel als Zentralheizung ein. Allerdings brauchen Sie genug Platz für ein Pelletlager, das den Kessel automatisch befüllt.
IM GANZEN HAUS VERTEILT
Ein Pelletofen hingegen heizt nur einen einzelnen Raum und sieht einem Kamin sehr ähnlich. Hat Ihr Ofen eine sogenannte Wassertasche, können Sie die Wärme im ganzen Haus nutzen. Dann heizt der Pelletofen Wasser auf, das er in das Heizsystem einspeist. Sie können das Wasser auch für Dusche und Co. nutzen. Dafür be-
Den wasserführenden Kaminofen können Sie mit einer Wärmepumpe kombinieren. Wenn es draußen so kalt ist, dass die Effizienz der Wärmepumpe sinkt, kommt der Ofen unterstützend zum Einsatz. Brunner 2 3 1
1 | KOMBI Den Pelletofen „Connect Pellet“ kombinieren Sie einfach mit Zusatzmodulen wie Bänken, Regalen und Aufbewahrungsboxen und passen ihn so passend an Ihr Zuhause an. Rika
2 | AUSGEZEICHNET Der Eckkamin „Kingfire Kanto SC“ wurde mit dem Blauen Engel gekennzeichnet und kann mit einem Partikelabscheider und Katalysator ausgestattet werden, um die Emissionen zu senken. Schiedel
Sensoren kontrollieren den Brennvorgang im Kaminofen „Jena iQ“. Kleine Motoren öffnen und schließen Schieber für die Luftzufuhr für emissionsarmes und effizientes Verbrennen. Hase
nötigen Sie einen Pufferspeicher, der Wärme aufnimmt und speichert. Wenn Sie im Hochsommer für eine warme Dusche nicht extra Feuer machen möchten, hilft eine zusätzliche Warmwasserquelle wie eine Solarthermie-Anlage oder Wärmepumpe.
KLASSISCHER KAMIN
Sie träumen von einem Kaminofen mit Holzscheiten und Feuerromantik hinter Glas? Zuerst die schlechte Nachricht: Wenn Sie mit einem Kaminofen heizen, erzeugen Sie Schadstoffe, insbesondere Feinstaub. Der ist schlecht für das Klima und Ihre Gesundheit. Werden die kleinen Partikel eingeatmet, gelangen sie in Ihre Lunge und können dort Bronchitis verursachen, das Herz-Kreislauf-System belasten oder sogar krebserregend wirken. Auch giftiges Kohlenmonoxid und klimaschädliches Methan sind Abfallprodukte der Holzverbrennung. Wenn Sie schon einen Kamin haben, werfen Sie einen Blick in die Brennkammer: Ist sie schwarz verfärbt? Das heißt, das Holz verbrennt nicht vollständig und es entstehen mehr Schadstoffe.
WAS KÖNNEN SIE DAGEGEN TUN?
Inzwischen gibt es Energielabel für Kamine. So können Sie darauf achten, dass der Kamin möglichst wenig Schadstoffe erzeugt. Staubabscheider im Schornstein oder Ofenrohr fangen Feinstaub ab und verhindern, dass der Stoff in die Luft gerät. Vermeiden Sie Anwendungsfehler, damit das Holz vollständig verbrennt. Dabei hilft eine automatisierte Luftregelung. Mit der perfekten Luftzufuhr verbrennt das Holz effizient und möglichst vollständig. Lagern Sie Holz trocken und sauber. Feuchtes oder schmutziges Holz erzeugt mehr Schadstoffe. Ein CO-Melder warnt, wenn das giftige und geruchlose Gas sich im Zimmer ausbreitet und Sie unbedingt lüften müssen. Und denken Sie daran: Das Holz für den Kamin besteht im Gegensatz zu Pellets nicht aus Abfallprodukten. Der Rohstoff wächst nur nach, wenn genug Bäume gepflanzt werden. Deshalb sollte Ihr Brennholz aus lokaler nachhaltiger Forstwirtschaft stammen. (tir)
DICHTHALTEN!
Der biomassebasierte Dachdämmstoff „BauderEco“ bietet laut Hersteller bereits bei geringer Dämmstoffdicke eine sehr gute Dämmleistung. Dadurch sind die Aufbauhöhe und die Gewichtsbelastung für das Dach deutlich geringer. Bauder
Das Wärmedämmverbundsystem „Qju“ besteht aus mehreren aufeinander abgestimmten Komponenten. Bauherren steht damit laut Herstellerangabe ein wirtschaftliches System zur Verfügung, das eine Vielzahl von Gestaltungsmöglichkeiten zulässt. Brillux
EIN MODERNES, KLIMAFREUNDLICHES HEIZSYSTEM SPART HEIZKOSTEN. EBENSO WICHTIG IST ES ABER, WÄRMEVERLUSTEN DURCH EINEN HOCHWERTIGEN DÄMMSCHUTZ VORZUBEUGEN.
Seit Inkrafttreten des umstrittenen Gebäudeenergiegesetzes (GEG) liegt der Fokus von Bauherren und Eigenheimbesitzern hauptsächlich auf sparsamer und klimafreundlicher Heiztechnik. Gut so! Dabei sollte aber nicht übersehen werden, dass es nicht nur diese eine Stellschraube gibt, um
Heizkosten und CO2-Emissionen einzusparen. Genauso wichtig wie Heizwärme effizient zu erzeugen ist es, den eigenen Heizwärmebedarf so gering wie möglich zu halten. Mit einem hochwertigen Dämmschutz für die eigenen vier Wände lässt sich sicherstellen, dass teure Wärmeenergie nicht über die Fas-
sade, das Dach oder den Keller unkontrolliert verloren geht und Haushaltskasse und Klima belastet.
Im Prinzip ist die Rechnung simpel: Wer seinen Heizwärmebedarf im wahrsten
ZUR INFO!
Mit dem Wärmedurchgangskoeffizienten (U-Wert) wird definiert, wie viel Heizwärme durch ein Bauteil, z.B. Ihre Außenwand, nach draußen verloren geht. Der U-Wert wird in W/m2K (Watt pro Quadratmeter und Kelvin) angegeben. Je niedriger der Wert, desto besser ist das Bauteil gegen Energieverluste geschützt.
Sinne des Wortes eindämmt, dessen Heizung muss weniger Arbeit verrichten. So lassen sich die eigenen Heizkosten effektiv minimieren. Sparpotenzial gibt es dabei mehr als genug. Die meiste Wärme verliert Ihr Eigenheim über seine Außenwände. Aber auch Ihr Dach ist aus energetischer Perspektive eine potenzielle Schwachstelle. Selbst über die Kellerwände und unter der Bodenplatte geht Heizenergie verloren, für die Sie am
Ende des Tages tief in die Tasche greifen müssen. Ein solider Dämmschutz für die besagten Bauteilen kann also helfen, Ihre Nebenkosten zu begrenzen. Aber eine Dämmung kann noch mehr. Auch in puncto Wohnkomfort ist sie ein immer wichtig werdender Faktor. Denn genauso wie eine Wärmedämmung in der kalten Jahreszeit vor Heizwärmeverlusten schützt, verhindert sie, dass sich Ihre Wohnräume in den Sommermona-
Für das Dämmen der Kellerwände von außen braucht es einen besonderen Dämmstoff, dem die Berührung mit dem Erdreich oder dem Grundwasser nichts anhaben kann. Fachbetriebe setzen daher auf extrudierten Polystyrol-Hartschaum (XPS). FPX e.V.
ten zu sehr aufheizen. Ein Umstand, der angesichts der wachsenden Zahl von Hitzesommern immer wichtiger wird.
Das Dämmstoffangebot, mit denen Hausbesitzer die Wärmedämmung ihres Hauses ausführen lassen können, ist breit gefächert. Neben flexiblen Dämmkeilen aus Mineral- oder Stein-
Ein Gebäude zu dämmen ist ein wichtiger Beitrag für den Klimaschutz. Die für die Herstellung eines Wärmedämmsystems eingesetzte Energie ist laut Hersteller spätestens nach zwei Jahren ausgeglichen. Danach spart es über Jahrzehnte Energie. Sto
Altbauten
weisen häufig keine oder eine unzureichende Dämmung der Kellerdecke auf. Die Kellerdeckenplatten „Planarock Top“ lassen sich laut Herstellerangabe problemlos nachträglich anbringen und helfen, die Heizkosten zu reduzieren. Rockwool
ZUR INFO!
Das Thema „Dämmung“ ist inhaltlich sehr komplex. Wenn Sie weitere Informationen suchen, dann schauen Sie doch einfach bei unserem großen Bauherrenportal vorbei:
Mehr zur Fassadendämmung: hurra-wir-bauen.de/FH/12
Die flexible GlaswolleKlemmdämmplatte „Mineral Plus HB034“ bietet laut Hersteller eine sehr gute Schall- und Wärmedämmleistung. Obwohl äußert flexibel und leicht in der Anwendung, behält diese Platte immer ihre Formstabilität und Klemmkraft. Knauf Insulation
wolle dominieren vor allem Dämmplatten aus Polyurethan-Hartschaum oder Polystyrol den Markt. Wer bereits bei der Installation seines Dämmschutzes darauf achten möchte, klimaschädliche Treibhausgasemissionen einzusparen, der kann auf ökologische Dämmmaterialien zurückgreifen. Der große Vorteil ökologischer Dämmstoffe ist, dass für ihre Herstel-
lung weniger Energie benötigt wird als für konventionelle Dämmstoffe. So tragen die nachhaltig erzeugten Baustoffe schon bei ihrer Produktion dazu bei, fossile, nicht regenerative Ressourcen zu schonen. Außerdem ist die spätere Entsorgung ökologischer Dämmmaterialien weniger energieintensiv: Die meisten ökologischen Dämmstoffe lassen sich nämlich gut recyceln bzw.
Zur Verbesserung der Leistung der Zwischensparrendämmung wird zusätzlich ein Untersparrenklemmfilz zwischen der abschließenden Traglattung empfohlen. Hierfür bietet sich zum Beispiel die Untersparrendämmung „Integra UKF-032“ an. Isover
Dank der positiven Eigenschaften von PU-Hartschaum bietet „Linitherm PAL N+F“ laut Herstellerangabe eine sehr hohe Dämmwirkung bei geringer Dämmstoffdicke. Der Dachaufbau wird dadurch nur geringfügig erhöht.
Linzmeier
unproblematisch entsorgen. Darüber hinaus zeichnen sich Naturdämmstoffe häufig durch eine günstige Dampfdiffusionsfähigkeit aus. Das bedeutet, Feuchtigkeit, die in die Dämmung eingedrungen ist, trocknet schnell wieder ab. Gleichzeitig kann sie deutlich mehr Feuchtigkeit als die meisten konventionellen Dämmstoffe aufnehmen, ohne ihre guten Wärmedämmeigenschaften zu verlieren. Allerdings muss für ökologische Dämmmaterialien auch etwas tiefer in die Tasche gegriffen werden.
Ausgaben für einen verbesserten energetischen Standard schützen nicht nur effektiv vor Wärmeverlusten, sondern amortisieren sich im Laufe der Jahre automatisch aufgrund der immer weiter steigenden Energiepreise. Daher gilt: Besser nicht am Dämmschutz sparen! Bleibt das Problem mit den anfänglich höheren Investitionskosten. Hier lohnt es, sich über
Fördermöglichkeiten der staatlichen KfW-Bank schlau zu machen. Es winken denjenigen Bauherren zinsgünstige Kredite und attraktive Tilgungszuschüsse, die sich für den Bau eines besonders energiesparenden Effizienzhauses entscheiden. (bay)
Die meisten Bauherren dürften sich angesichts der zuletzt stark gestiegenen Baupreise dazu gezwungen sehen, bei der Planung ihres neuen Zuhauses oder bei der energetischen Ertüchtigung ihres Bestandsgebäudes mit spitzer Feder zu rechnen und an der einen oder anderen Stelle Abstriche zu machen. Kein Wunder also, dass viele nach einer Möglichkeit suchen, die Kosten zu reduzieren. Zum Beispiel, indem sie von einem Dämmschutz über dem gesetzlich verordneten Mindeststandard Abstand nehmen. Das sollten Sie sich jedoch gut überlegen. Denn die höheren
Die Dämmmatte
„Steicoflex 036“ wird aus natürlichen Holz fasern gefertigt. Dank ihrer laut Herstellerangabe hervorragenden Dämmkraft senkt sie nachhaltig den Heizenergiebedarf und spart damit dauerhaft CO2-Emissionen. Steico
EXPERTE IM GESPRÄCH
WIR SPRECHEN MIT DR. EIKE MESSOW ÜBER DAS THEMA DÄMMUNG.
Jeder Hauseigentümer will ein Zuhause mit möglichst niedrigen Heizkosten. Aktuell richtet sich der Fokus hauptsächlich auf die Wärmeerzeugung. Das Thema „Dämmung“ nimmt gefühlt nur wenig bis gar keinen Raum ein. Wie bewerten Sie dies?
Diese Entwicklung ist nicht sinnvoll und sie ist die Folge einer Auseinandersetzung der politischen Parteien, die bezüglich der Akzeptanz von Klimaschutzmaßnahmen viel Vertrauen zerstört hat. Fakt ist, dass wir die Klimaschutzziele im Gebäudesektor aller Wahrscheinlichkeit nach nur mit einer Doppelstrategie erreichen können: Verringerung der Energieverschwendung auf der einen Seite sowie Heizen mit alternativen Energiequellen andererseits. Nach heutigem Stand der Technik ist die Kombination einer gut gedämmten Gebäudehülle mit einer passend dimensionierten Wärmepumpe der Königsweg.
Hauseigentümer, die planen, ihre Energieverluste durch Dämmmaßnahmen zu senken, würden gerne bereits im Vorfeld wissen, ob sich ihre Investitionen bezahlt machen. Wie groß ist das Einsparpotenzial für ein Einfamilienhaus? Und hat das Dämmen vielleicht noch andere Vorteile?
Jede Dämmung macht sich doppelt bezahlt, indem sie als Energiekostenbremse wirkt und zugleich den klimaschädlichen CO2-Ausstoß verringert. Dazu kommt ein höherer Wohlfühlfaktor und die Verringerung der Gefahr, dass Wohnräume von Schimmel befallen werden. Wie lange es dauert, bis sich die Kosten einer Dämmung finanziell amortisiert haben, kann nicht pauschal gesagt
werden. Es ist bei jedem Projekt anders. Nicht zuletzt, weil die Voraussage künftiger Energiepreise einem Blick in die Glaskugel gleicht. Nur eines ist sicher: dass sie höher sein werden als heute.
Mit welchem Bauteil sollten Hauseigentümer ihre „Dämmsich die höchsten Einspargleich die Komplettsanierung sein, damit die Heizkosten auch wirklich zurückgehen?
Am wichtigsten beim Thema Reihenfolge ist, dass die Dämmmaßnahmen vor der Heizungserneuerung erfolgen. Denn macht man es umgekehrt, steht man am Ende mit einer viel zu großen Heizanlage da, deren hohe Kosten man sich hätte sparen können. Den besten Überblick über diese Zusammenhänge gewinnt man bei der Beratung durch einen zertifizierten Energieberater. Eine Dämmung der Kellerdecke und der obersten Geschossdecke kann man unabhängig von anderen Maßnahmen durchführen. Den größten Effekt hat jedoch die Fassadendämmung. In diesem Zusammenhang ist auch die Frage zu klären, ob es sinnvoll ist, auch die Fenster zu tauschen.
Was gilt es für Hauseigentümer bei Wärmedämmmaßnahmen unbedingt zu beach-
stellen? Oder ist das Dämmen quasi ein Selbstläufer?
Dämmmaßnahmen sind immer dann ein Selbstläufer, wenn sie professionell, also von erfahrenen Fachhandwerkern und vor allem wärmebrückenfrei ausgeführt werden. Weil zum Beispiel die Anschlüsse des Systems an Gebäudeöffnungen, also Fenster und Türen, schlagregen-
DR. EIKE MESSOW LEITER NACHHALTIGKEIT BEI STO
dicht ausgeführt werden müssen, gehören die Dämmarbeiten in Profi-Hände
Anhand welcher Kriterien sollten Bauherren ihren die Dämmwerte passen?
Auch hier sollten sich die Bauherren auf ihren Fachhandwerker und/oder Energieberater verlassen. Er kann einschätzen, welche Dämmstoffvariante zu welcher Bausubstanz passt. Das gilt für die Sanierung wie für den Neubau. Bei der Wahl des Dämmsystems spielen auch die Ansprüche des Bauherrn in puncto Energieeffizienz, Umweltfreundlichkeit, Ökonomie und Oberflächengestaltung eine wichtige Rolle.
wichtigste, aber nicht die einzige Komponente eines Fassadendämmsystems. Worauf sollte man noch achten?
Richtig. Zu beachten sind alle Systemkomponenten, auch Befestigung und Wetterschutz. In den meisten Fällen wer-
den Dämmplatten geklebt und gedübelt. Mit Blick auf das Recycling bietet sich die Montage mit speziellen Dämmplattenbefestigern an: Werden Mineralwolle- oder EPS-Platten – häufig Styropor genannt – mit „StoFix Circonic“ verbaut, ist kein Klebemörtel erforderlich. Steht dann irgendwann einmal ein Rückbau an, lässt sich das System sortenrein trennen. Dadurch fällt dann weniger Müll an, die Komponenten gehen in die Weiterverwendung. Auch für den weiteren Aufbau des Dämmsystems gibt es mittlerweile eine breite Auswahl. Zementfreie Mörtel oder Putze, deren Bindemittel zum Teil aus nachwachsenden Rohstoffen bestehen, zeigen, dass es Forschung und Entwicklung zunehmend gelingt, umweltverträglichere Baustoffe zu entwickeln. Nicht zuletzt spielt auch die Langlebigkeit eine Rolle und da kommen dann besonders leistungsfähige Fassadenfarben ins Spiel. Hoch wasserabweisende Farben wie „Lotusan“ oder „StoColor Dryonic“ halten die Fassade lange frei von Mikroorganismen,
ohne biozide – also giftige – Inhaltsstoffe zu enthalten. Neben Putz und Farbe als Schlussbeschichtung gibt es ein breites Spektrum an Möglichkeiten. Auch Klinker oder Naturstein sind auf Dämmsystemen kein Problem. Bauherren können sich mit der Dämmung also auch gestalterisch fast jeden Wunsch erfüllen – manches alte Familienheim sieht nach der Sanierung wieder aus wie neu.
Energiesparen ist ein gesamtgesellschaftliches Interesse – aber leider auch sehr teuer. Können Hauseigentümer auf
durch staatliche Fördermittel
Ja. Mit der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) erhalten Bauherren Unterstützung sowohl für den Neubau als auch für die Sanierung von Gebäuden. Eine Fassadendämmung wäre auch ohne staatliche Förderung wirtschaftlich, aber da wir angesichts des Klimawan-
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Im Sanierungsfall werden in der Regel Styropor-Dämmplatten mit Mörtel und Dübeln auf der bestehenden Fassade befestigt. Martin Baitinger/Sto
dels keine Zeit zu verlieren haben, was die Reduktion von Treibhausgasemissionen angeht, ist es umso erfreulicher, dass die FörderEuros den Amortisationszeitraum deutlich verkürzen. Auch hier ist übrigens ein unabhängiger Energieberater eine sehr hilfreiche Informationsquelle. Weitere Infos zur energetischen Sanierung, zu Energiesparmöglichkeiten und zu Fördermitteln gibt es unter www.wertsache-zukunft.de. (bay)
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ALARMIERENDE ERGEBNISSE: EXTREMWETTEREREIGNISSE VERURSACHEN IMMER HÖHERE SCHÄDEN AN WOHNGEBÄUDEN. WIE SIE IHRE
IMMOBILIE SCHÜTZEN KÖNNEN, ZEIGT DER BAUHERREN-SCHUTZBUND (BSB).
Eine Studie im Auftrag des Bauherren-Schutzbund (BSB) hat ergeben, dass Immobilien vermehrt von den Auswirkungen von Extremwetterereignissen betroffen sind. Solche Ereignisse – darunter Hagel, Starkregen und Stürme – verursachen erhebliche Schäden an Gebäuden. Dabei werden die steigende Anzahl und Intensität dieser Ereignisse von den bestehenden Baunormen und Ausführungsbestimmungen noch nicht ausreichend berücksichtigt. Bauherren und Immobilienbesitzer sollten daher ihr Schadensrisiko ermitteln und bauliche Vorsorgemaßnahmen treffen. Eine der wesentlichen Erkenntnisse
der Untersuchung lautet, dass nahezu jede Immobilie von einem unvorhersehbaren Extremwetterereignis betroffen sein kann. Daher wird die Anpassung von Gebäuden an die sich verändernden Wetterbedingungen immer wichtiger. Vorbeugende Maßnahmen und die Überprüfung bestehender Gebäude auf ihre Widerstandsfähigkeit sind entscheidend, um die Auswirkungen von Extremwetterereignissen zu minimieren. Angesichts der steigenden Schäden durch Extremwetterereignisse und der Notwendigkeit, Immobilien vor den Auswirkungen des Klimawandels zu schützen, sollten Wohneigentümer einige wichtige Schritte in Betracht ziehen.
1.INFORMIEREN SIE SICH ÜBER REGIONALE WETTERRISIKEN
Jede Region kann von unterschiedlichen Extremwetterereignissen betroffen sein. Recherchieren Sie die typischen Wetterbedrohungen in Ihrer Umgebung, um besser informiert zu sein.
2.ÜBERPRÜFEN SIE IHRE IMMOBILIE
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Lassen Sie Ihre Immobilie auf mögliche Schwachstellen überprüfen, die anfällig für Extremwetterereignisse sein könnten. Dazu gehören vor allem das Dach, die Entwässerungssysteme und die Fenster.
3. INVESTIEREN SIE IN PRÄVENTIVE MASSNAHMEN
Ergreifen Sie bauliche Sicherungsmaßnahmen, um Ihre Immobilie widerstandsfähiger gegen Extremwetterereignisse zu machen. Dies kann beispielsweise die Anpassung von Entwässerungssystemen oder die Verwendung von sturmsicheren Materialien und zusätzlichen Verankerungen sein.
4. PRÜFEN SIE IHRE VERSICHERUNG
Stellen Sie sicher, dass Ihre Versicherung angemessenen Schutz gegen Naturkatastrophen bietet. Dies kann den Abschluss einer Elementarschaden- oder Bauleistungsversicherung umfassen.
5. BLEIBEN SIE AUF DEM LAUFENDEN
Verfolgen Sie die Wettervorhersagen und bleiben Sie über mögliche Unwetterwarnungen informiert. Seien Sie bereit, rechtzeitig Schutzmaßnahmen zu ergreifen, wenn Extremwetterereignisse drohen.
6.LASSEN SIE SICH VON EXPERTEN BERATEN
Die BSB-Bauherrenberater können Ihnen helfen, Schwachstellen zu erkennen und maßgeschneiderte Lösungen für den Schutz Ihrer Immobilie zu entwickeln.
Die Kombination aus Vorsorge und proaktivem Handeln kann dazu beitragen, Ihre Immobilie vor den Auswirkungen von Extremwetterereignissen zu schützen und die langfristige Werterhaltung sicherzustellen. (fri) WEITERE INFORMATIONEN UNTER: WWW.BSB-EV.DE
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VIEL RAUM
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Imposant ragt das Stuttgarter
Stadthaus als schlanker, von dunklen Ziegeln eingefasster Turm aus Glas empor. Kontrastreich und doch harmonisch fügt sich der moderne Bau in die Umgebung ein.
AUF SCHMALSTEM RAUM IM STUTTGARTER OSTEN HABEN LOWEG ARCHITEKTEN
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NACHVERDICHTUNG AUSSEHEN KANN. Fotos: Wienerberger/Dietmar Strauß
Von der Planckstraße aus erscheint das Stuttgarter Stadthaus von Loweg Architekten in schlicht-eleganter Kubatur: Hinter einer Dreifachgarage aus Sichtbeton ragt die Hausnummer vier als schmaler Turm aus Glas, eingefasst von dunklen Ziegeln und gegliedert durch Fensterprofile, empor. Die wahre Raffinesse des Schmuckstücks enthüllt sich erst bei näherer Betrachtung. Die schlanke Form ist dem Grundstück geschuldet: Die 420 Quadratmeter große Parzelle im Stadtteil Gänsheide, der zum Innenstadtbezirk Stuttgart-Ost gehört, ist gerade mal zehn Meter schmal. Auf der linken Grund-
stücksseite führt eine Treppe den Hang hinauf zum neun Meter höher gelegenen Hintergrundstück. „Neben der einmaligen Möglichkeit, in Innenstadtlage mit grandiosem Weitblick auf einige der Wahrzeichen Stuttgarts ein eigenes Gebäude zu errichten, war es ebenfalls eine spannende Herausforderung für uns als Büro für Architektur und Stadtplanung, das Thema Nachverdichtung selbst anzugehen und hier einen Beitrag zu leisten. Ebenso war es wichtig, auch im kleinen Maßstab kein Feuerwerk an effekthascherischen Details zu zünden, sondern aus standardisierten Baustoffen wenige gute und schlichte Details
SEITENLAGE Auf der Nordseite schiebt sich ein fast gebäudehoher Erker aus der Klinkerfassade.
GUT GESCHÜTZT
Von der Planckstraße aus verschwindet das breitere Untergeschoss hinter der höhengestaffelten Dreifachgarage.
RUHEPOL IN DER STADT Zwischen Garage und Erdgeschoss befindet sich ein geschützter, ruhiger Innenhof.
herauszuarbeiten“, sagt Architekt Benedikt Pedde von Loweg Architekten. Und weiter: „Der Zuschnitt und das Hanggefälle waren eine Herausforderung. Aber die Lage in Stuttgart-Ost ist ein Traum.“ Die zwei Kilometer zum westlich gelegenen Hauptbahnhof führen über die Uhlandshöhe an der Villa Bosch vorbei durch grüne, historisch gewachsene Nachbarschaften. Auf der anderen Seite liegt ein große Waldgebiet, das hoch zum Frauenkopf führt, ganz nah.
RAFFINIERTES EBENENSPIEL
Auch wenn das Stadthaus auf den ersten Blick so wirkt: Ein einfacher Quader ist der Bau nicht. Das straßenseitig durch die Garage verdeckte Erdgeschoss ragt rechts aus dem Turm heraus und schiebt sich nach hinten tief in den Hang –dadurch ist die Bürofläche für die sechs Mitarbeiter mit rund 130 Quadratmetern ähnlich groß wie die Gesamtwohnfläche in den drei Obergeschossen. Die Büroeinheit wird über einen Lichthof mit
Tageslicht versorgt, begrünte Innenhöfe auf drei Ebenen schaffen Orte zum Zurückziehen und Entspannen. Oben im Wohnbereich schaffen zwei Außenerker zusätzlichen Raum: Der großzügig verglaste Dachgeschosserker auf der Südseite bietet freien Blick auf den zweieinhalb Kilometer entfernten Stuttgarter Fernsehturm, der dreigeschossige Außenerker entlang des Treppenlaufs sorgt mit einem wandbündigen Einbauschrank für viel Stau- und Abstellfläche im Wohnbereich. Und das extensiv begrünte Satteldach wirkt nur von der Straße aus flach, steigt aber nach hinten zunächst leicht an und gibt zum Garten hin eine großzügige Dachterrasse frei.
RAUER
ZIEGEL MIT KNIFF
Bei der Gebäudehülle setzten die Architekten neben Glas ganz auf gebrannten Ton. Das passt zum Raumkontext: Gegenüber stehen Villen mit historischer Ziegelfassade, rechts nebenan wurde 2016/2017 ein Mehrfamilienhaus mit heller
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CLEVERES DETAIL
Ein wandbündig über drei Etagen in den Außenerker eingelassener Wandschrank schafft im Wohnbereich viel Stauraum.
1 | TAFELRUNDE Im Esszimmer im dritten Stock rahmt die Fensterfront historische Villen an der Planckstraße ein.
2 | OPEN OFFICE Die offenen Raumfolgen lassen den Blick durch die Büroflächen bis zum vorderen Innenhof vor der Dreifachgarage wandern.
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MIT LICHTHOF Die in den Hang ragenden Büroflächen im Erdgeschoss bieten großzügigen Platz für die sechs Mitarbeiter in Stuttgart.
Ziegelfassade errichtet. Das Stadthaus behauptet sich in diesem Ambiente nicht nur durch seine schlanke Form, auch der dunkelbraunanthrazitfarbene Wasserstrichziegel „Eco-Brick Moana“ mit seiner partiell aufgerauten Oberfläche und den wasserstrich-typischen reliefartigen Faltungen trägt zum charakterstarken Auftritt bei. Auf den ersten Blick nicht ablesbar: Der eingesetzte „Terca Eco-brick“ ist um einiges schmaler als übliche Vormauerziegel, das sorgt bei den vorgegebenen Außenmaßen und Dämmanforderungen für mehr Raum im Inneren. „Der ‚Terca Eco-brick‘ hat uns dabei geholfen, die zur Verfügung stehende Fläche auszureizen. Knapp sieben statt 11,5 Zentimeter Tiefe klingen nicht nach viel, aber über die Gebäudehöhe gewinnen wir allein dadurch rund vier Quadratmeter Fläche“, ergänzt Benedikt Pedde. Darüber hinaus leistet er einen Beitrag zu Klimaschutz und Nachhaltigkeit. Durch das schlanke Format verringert sich der CO2-Fußabdruck im Vergleich zu klassischen Vormauerziegeln um 20 bis 30 Prozent pro Quadratmeter Fassade. (fri)
ZEICHEN SETZEN Die Süd- und Nordansicht offenbart die komplexe Form des zunächst kubisch-schlicht erscheinenden Stadthauses. PLAN: LOWEG Architekten
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