Zukunft Haus 1/2025

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Nichts im Leben ist perfekt. Wäre dem so, würden wir alle friedlich miteinander leben, die Natur schützen und unseren Planeten aufs Beste hegen und pflegen. Stattdessen taumeln wir von einem Krisensuperlativ zum nächsten: Kriege, Politik-Chaos, Hitzerekorde, Flutkatastrophen. Die Idee der idealen Welt scheint gerade fiktiv wie nie. Gleichzeitig erheben sich viele Stimmen, die zu Recht Missstände anprangern, aber oft auch den Blick für gute Entwicklungen verlieren. Zum Beispiel, was das schlechte Image der Baubranche angeht. Zugegeben, deren Krise ist vielschichtig: Kosten steigen rapide an, Neuaufträge brechen ein und Baugenehmigungen sind im Verzug. Dass sie einen großen Teil zum Klimawandel in Deutschland beigetragen hat, lässt sich nicht wegdiskutieren. So erzeugt der Neubau von Gebäuden beinahe 40 Prozent des globalen Treibhausgases. Aber – und das wird zu wenig honoriert: Wir sind beim klimafreundlichen Bauen mit Holz aus nachhaltiger Holzwirtschaft bereits auf einem sehr guten Weg. Und viele Bauunternehmen, Haushersteller, Architekten und grüne Start-Ups halten weitere ökologische Alternativen zu bestehenden Systemen parat: Unter anderem ressourcenschonender Recycling-Beton oder der vermehrte Einsatz althergebrachter Baustoffe, wie Stroh oder Lehm. Gleichzeitig treiben kluge Köpfe Technologien rund um 3D-Druck und Künstliche Intelligenz (KI) stetig voran. Für einen nachhaltigen Erfolg ist die Unterstützung auf großer Ebene unerlässlich – von einer clever agierenden Bundesregierung, die neues Potenzial erkennt, fördert und hilft, zügig auf den Markt zu bringen. Ohne jahrelange bürokratische Hürden, Nachweise und Prüfungen.

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IM KLIMASCHUTZ DIENT? JA! DAS WÄRE GENIAL.

EIN BAUSTOFF, DER WÄCHST?

Dieser „Kandidat“ der Zukunft wird aus dem Wurzelgeflecht von Pilzen hergestellt. Die Nährstoffe für das Wachstum beziehen Pilze aus organischen Abfällen. Die „BioBricks“ sind in Ziegelform gebacken und mindestens so stabil wie herkömmliche Materialien. Sie dämmen gut und sind leichter zu transportieren. Die Forschung arbeitet an dem nachhaltigen Baustoff. Bis 2030 will die TU Berlin das erste Haus bauen, in dem Gebäude wie Möbel aus Pilzen hergestellt wurden. Grown bio / Jan Klappenecker / BHW Bausparkasse

SCHÖN & SMART

Die Fassadenverkleidungen von „SpriPV-Home“ sind mehr als nur funktionale Elemente. Die Photovoltaikmodule lassen sich an die Farbe und den Stil der Architektur anpassen, um sowohl Energie zu produzieren als auch ästhetische Akzente zu setzen. Die Module erreichen laut Hersteller je nach Farbe und Glasart Effizienzraten von bis zu 98 Prozent. Sprinz

MITDENKER Die Helmut-Schmidt-Universität plant eine klimaneutrale Campusentwicklung im Stadtteil Jenfeld, die modernes Lernen mit nachhaltiger Bauweise vereint. Unterstützt von der Drees & Sommer SE, wird der Campus für rund 2.500 Studierende und mehr als 1.000 Mitarbeitende in den kommenden Jahren umgestaltet. Dazu gehören die Verwendung regionaler und recycelbarer Baumaterialien, eine umfassende Begrünung sowie ein aktives Wassermanagement. h4a Architekten

TOSKANAFLAIR IM hohen Norden

SONNENSTROM? EIGENE KLÄRANLAGE? UND EIN GEWÄCHSHAUSGARTEN? MITTEN IN DEN WÄLDERN SCHWEDENS, MIT BLICK AUF DEN VÄNERNSEE, THRONT EIN NACHHALTIGES VORZEIGEPROJEKT – DAS AUTARKE GLASHAUS „ATRI“ VON NATURVILLAN. Fotos: Marcus Eliasson

| UNTER FREIEM HIMMEL Das Wohngefühl im Haus ist einzigartig: Mit Blick nach außen scheint die Natur zum Greifen nah.

| KERN AUS HOLZ Durch den Holzrahmenbau des Kernhauses bleibt CO2 in Form von Kohlenstoff gebunden.

| MIKRONÄHRSTOFFE Das biologisch aufbereitete Abwasser nutzen die Bewohner, um die Pflanzenbeete im Haus zu wässern.

UNABHÄNGIG VON PREISEN Photovoltaikmodule produzieren Strom und speisen die zentrale Batterie des Hauses.

Ein typisch rotes Schwedendach suchen wir hier vergebens. Dafür gibt es beim Haus „Atri“ mit seinem eindrucksvollen Zeltdach aus Glas anderes zu entdecken. 2022 gründeten Anders Solvarm und Niklas Dahlström ihr Unternehmen Naturvillan. Mit ihrem Gebäudekonzept setzen die beiden auf die Idee des schwedischen Architekten Bengt Warne aus den 1970er Jahren: die eines nachhaltigen Öko-Hauses als Wohnkern, umgeben von einer isolierenden, unbeheizten Glashülle. Letztere lässt mit ihren riesigen Glasfronten viel Licht ins Innere und schafft

in ihrer Funktion, quasi als klassisches Gewächshaus, ein mediterranes Klima. Das lässt ganzjährig den hauseigenen Obst- und Gemüseanbau gedeihen. Im Sommer liegt die Raumtemperatur hier zwischen 25 und 30 Grad und einige Grad unter Null im Winter. Damit es im Sommer nicht zu heiß wird, setzen die Planer auf eine integrierte Dachbelüftung mit automatischer Temperaturregulierung und viel Beschattung. Auch die Pflanzen regulieren die Temperatur, indem sie Wasser an ihre Umgebung abgeben. Das Kernhaus selbst entspricht in etwa dem Klima eines nor-

malen Wohnhauses in Schweden. Der komplett autarke Prototyp steht inmitten idyllischer Wälder im schwedischen Västergötland und zeigt eine clevere Alternative auf, wie wir zukünftig wohnen können – allen voran in Zeiten massiv gestiegener Energiepreise, ohne Anschluss an ein öffentliches Stromnetz oder die Kanalisation.

NATÜRLICHER BAUSTOFF

Satte 250 Quadratmeter Wohnfläche misst „Atri“. Die Hälfte davon zählt zum Haus-im-Haus aus Holz. Im

| DAS SCHMECKT Exotische Früchte gedeihen im mediterranen Klima bestens: zum Beispiel leckere Zitronen.

WOHNGEFÜHL TAG & NACHT

| COOL BEI NACHT In der Dunkelheit hinterlässt das Haus als leuchtend schönes Architekturhighlight Eindruck.

RAUM ZUR ENTSPANNUNG

Das bietet das Haus reichlich: Rundum gibt es viele verschiedene Ruhezonen.

waldreichen Schweden hat der Holzbau seit Jahrhunderten Tradition und demnach haben auch Solvarm und Dahlström die üppig vorhandene und lokale Ressource genutzt. Schließlich dient Holz als CO2-Speicher, dämmt prima und lässt sich leicht und vielseitig verarbeiten. Eine isolierte Bodenplatte, gedämmte Fenster und ein Kaminofen, der das Heizen unabhängig von der Stromzufuhr möglich macht,

VOLL AUTARK

Das Haus ist weder an das Stromnetz noch an die Kanalisation angeschlossen.

| MIT WEITBLICK Eine Treppe führt zur Galerie im dritten Stockwerk mit schönster Aussicht über die schwedische Natur.
| PRIVAT BLEIBEN Die Individualräume der Bewohner befinden sich gut geschützt hinter Holz, eingerahmt von viel Grün.

komplettieren das modern gestaltete Kernhaus. Zahlreiche Photovoltaikzellen tanken auf dem Glasdach Sonnenenergie und speisen damit die hauseigene Batterie. Sollte sich die Sonne mal komplett „verstecken“, übernimmt ein Notstromaggregat. Ausgetüftelt ist auch der Wasserkreislauf im Haus.

BIOLOGISCH AUFBEREITET

Trinkwasser lässt sich über den hauseigenen Brunnen pumpen. Das Nutzwasser wird anschließend wieder aufbereitet. Es läuft unterirdisch ab und bewässert automatisch Obst, Gemüse und Pflanzen im Gewächshaus. Überschüssiges Abwasser wird nach außen

AUCH VON OBEN EIN HIT Ein Besuch der Galerie bringt die eindrucksvollen Raumachsen besonders zur Geltung.

abgeleitet. Mit der Ernte aus dem eigenen Obst- und Gemüsegarten schließt sich ein raffinierter Kreislauf.

PROBE WOHNEN?

mit viel Mehrwert. Wer Energie und Nahrung selbst produziert, spart bares Geld und macht sich unabhängig – auch von massiv ansteigenden Energiekosten. Sie sind neugierig, wie es sich im Haus „Atri“ lebt? Aktuell lässt sich das Domizil unter www.airbnb.de als Ferienhaus mieten und testen. (fri)

GUT GESCHÜTZT Holz an Boden und Decken vermitteln im Schlafzimmer ein gemütliches, geborgenes Flair.

Potenzial für zukünftige Wohnsiedlungen dieser Art sehen Anders Solvarm und Niklas Dahlström viele – auch im urbanen Umfeld, beispielsweise in Schulen oder Kirchen. Aktuell geplant ist ein größeres Projekt in Kanada. Noch steht das Ganze in den Startlöchern. Das liegt mitunter am hohen Preis, den Bauherren aktuell für ein Wohnprojekt dieser Größenordnung veranschlagen müssen. Der Prototyp „Atri“ liegt bei circa 800.000 Euro – geplant sind auch kostengünstigere Modelle in Form eines Baukastensystems. Und auf lange Sicht punktet das völlig autarke Haus

VON DER

ERNTE AUF DEN TISCH

In der Küche lässt sich das hauseigene Obst und Gemüse direkt weiterverarbeiten.

Sie flirten mit dem Gedanken, sich eine neue Küche anzuschaffen? Aktuelle Einrichtungstrends, Infos und Anregungen zum wohl wichtigsten Raum im ganzen Haus finden Sie unter www.homeplaza.de.

Außergewöhnliche Architektenhäuser aus Holz und Glas: Mensch und Natur immer auf Augenhöhe. huf-haus.com/traumhaus

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NACHHALTIGER? KOSTENGÜNSTIGER? EFFIZIENTER? BIRGT DIE (BAU)KRISE AUCH CHANCEN? WAS GUT LÄUFT, WAS BESSER LAUFEN MUSS UND WARUM VIEL POTENZIAL IM HOLZMODULBAU UND IN DER DIGITALISIERUNG STECKT, VERRATEN WIR HIER.

WENIGER IST MEHR Theresa Mai, Gründerin von Wohnwagon, zeigt, wie innovative und zukunftssichere Wohnkonzepte aussehen können: weniger Fokus auf Größe und Besitz, dafür mehr auf Gemeinschaft und intelligente Flächennutzung. Klappen kann das mit modularen Vollholzhäusern sowie Tiny Houses. Wohnwagon

Dassdie CDU im Falle eines Wahlsiegs plant, das als „Heizungsgesetz“ bezeichnete Gebäudeenergiegesetz zu kippen, sorgt aktuell nicht für Sicherheit unter Hausbesitzern. Außer, dass sie „technologieoffene, emissionsarme Wärmelösungen fördern“ möchten, gibt das Wahlprogramm wenig Informationen preis. Mit Folgen. So stellt der Bauherren-Schutzbund (BSB) jüngst nach einer repräsentativen Umfrage unter mehr als 2.000 Eigenheimbesitzern fest: Das heimische Politik-Chaos verunsichert die Menschen und bremst die energetische Sanierung aus – und das bei potenziell 16 Millionen Ein- und Zweifamilienhäusern in Deutschland. „Das sind schlechte Neuigkeiten, denn der Hausbestand in Deutschland überaltert derzeit immer mehr. Um Klimaziele und Vorgaben der EU zu erreichen, müssten jährlich mindestens zwei Prozent der deutschen Wohnhäuser saniert werden, wir liegen aber aktuell bei weniger als einem Prozent“, sagt Carolin Friedemann, Gründerin und Geschäftsführerin der Initiative Klimaneutrales Deutschland. Fakt ist: Bestandsgebäude, die vor der Einführung der ersten Wärmeschutzverordnung gebaut wurden, verbrauchen

DER BERLINER FERNSEHTURM AUS HOLZ? Und Natur pur im Bahnhof? Könnte so das Stadtbild der Zukunft aussehen? Vielleicht. Die deutsche Baubranche erlebt einen Wandel und findet in Holz einen treuen Begleiter. Trade Estonia funded by the European Union (Next Generation EU)

laut Umweltbundesamt durchschnittlich fünfmal mehr Energie als Häuser mit Baujahren nach 2000. Wer hier neu dämmt, Heizung und Lüftung erneuert oder eine Photovoltaik-Anlage einbaut, investiert sein Geld in eine moderne, emissionsarme Immobilie. Und spart langfristig Energie und Bares.

VERTRAUENSFRAGE

Aber – und das ist verständlich: Besserer Klimaschutz hängt auch von sicheren Rahmenbedingungen, fest gezurrten

Gesetzen und guten Fördermöglichkeiten ab. „Diese Verlässlichkeit hat die noch amtierende Bundesregierung mit dem Gebäudeenergiegesetz verspielt“, findet IKND-Geschäftsführerin Friedemann. Ihr Wunsch? „Die nächste Regierung ist gefordert, den Besitzerinnen und Besitzern von Häusern Vertrauen zurückzugeben und die Wärmewende voranzubringen. Das bedeutet für uns eine Weiterentwicklung statt einer Rückabwicklung des Gebäudeenergiegesetzes.“ Auch die Bauwirtschaft klagt und steckt in einer schweren Krise. Massive

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SICH DAS HAUS VOR ORT SCHNELL UND EFFIZIENT ERRICHTEN. AUSSERDEM WERDEN DIE WOHNUNGEN AUF DIE GRUNDBEDÜRFNISSE WOHNEN, ESSEN, SCHLAFEN REDUZIERT. «

Rückgänge an Aufträgen, Investitionsstopps und der Mangel an Fachkräften macht ihr zu schaffen. Die Existenz vieler Betriebe steht auf der Kippe. Kurz gesagt: Deutschland baut aktuell nicht viel. Und wenn doch, teuer. Laut dem Statistischen Bundesamt sind die Preise für den Neubau von Wohngebäuden in Deutschland im November 2024 um 3,1 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum gestiegen. Ist 2025 überhaupt ein gutes Jahr, um ein Haus zu kaufen oder zu bauen?

STATUS QUO?

Wir sagen vorsichtig ja – weil positive Zeichen erkennbar sind. Aufgrund der niedrigeren Nachfrage gibt es zum Beispiel im Gegensatz zu den vergangenen Jahren genügend Rohstoffe und kaum Lieferengpässe. Folglich kommt es zu weniger Verzögerungen auf den Baustellen, was in der Vergangenheit teils hohe Kosten verursacht hat. Ebenso sind handwerkliche Betriebe und Hausunternehmen nicht allzu überlastet. So rückt das Traumhaus zeitlich nicht in weite Ferne. Die Preise bei Fertig- oder Holzhausunternehmen etwa gehen tendenziell eher nach unten,

MEHRGESCHOSSIG AUS HOLZ Platzsparende, anpassbare und wirtschaftliche Grundrisse erwarten die Baugemeinschaft in Stuttgart. Sollte das Gebäude jemals rückgebaut werden, lassen sich die Materialien mit vergleichsweise geringem Aufwand sortenrein trennen und wiederverwenden. holzius

wenn wir die Entwicklungen des letzten Jahres betrachten. Hoch dagegen sind nach wie vor die Löhne für Facharbeiter und Handwerker. Das liegt am anhaltend großen Mangel an Fachkräften im Baugewerbe. Werfen wir einen Blick auf die Bauzinsen: Sie sind in den letzten Jahren rapide gestiegen, bewegen sich jedoch seit einigen Monaten „seitwärts“, sprich sie verharren in etwa auf demselben Niveau. Auch die zwischenzeitig stark gestiegenen Energiekosten

für Gas und Strom fallen leicht. Das könnte die Kosten der energieintensiven Zement-, Beton- und Stahlindustrie regulieren, was wiederum auf den Baustellen spürbar wäre. Das macht einmal mehr deutlich, wie wichtig der Ausbau erneuerbarer Energien hierzulande ist. Wer nicht neu bauen möchte, sollte den älteren Gebäudebestand mit schlechteren Energieeffizienzwerten im Blick behalten. Hier haben sich in den letzten Monaten die Preise deutlich

Visualisierung:

reduziert. Umfassende energetische Modernisierungsmaßnahmen sollten in diesem Fall bei der Finanzierung unbedingt bedacht werden.

NEUE WOHNWELTEN?

Nachhaltige Baustoffe? Vorzugsweise regional gewonnen und verarbeitet? Kleinere Wohnflächen? So wenig Energie wie möglich in den eigenen vier Wänden verschwenden? Das alles sind keine neuen Trends, aber viel wichtiger: Sie bilden die beste Grundlage, wie wir zukünftig bauen und wohnen werden. Dazu gehört auch die Digitalisierung: Mit smarten Steuerungssystemen regulieren wir die Heizung, bedienen das Licht und stärken die Sicherheit im Haus. Damit navigieren wir nicht nur komfortabel durch den Alltag, sondern leben so energieeffizient wie möglich – bequem per Smartphone oder Sprachbefehl. Unsere Welt zeigt sich virtueller denn je und das ist gut. Wie Unternehmen der Bau- und Immobilienwirtschaft Künstliche Intelligenz für mehr Produktivität bereits einsetzen oder künftig nutzen können, war Ende letzten Jahres auch Thema der Veranstaltung „KI: From Hype to Action“ von Drees & Sommer, einem Beratungsunternehmen für den Bau- und Immobiliensektor, in Stuttgart: „Eine KI wird niemals eine Mauer bauen oder Ziegel in

die Hand nehmen. Auch künftig machen das Menschen und Maschinen, das wird sich durch KI nicht verändern“, so deren Partner Prof. Dr. Michael Bauer. Die Stärke der KI liegt für Bauer vielmehr in der Qualitäts- sowie Effizienzsteigerung: „Schon jetzt sehen wir, dass KI-basierte Lösungen sich in die Planungs- und Bauprozesse integrieren lassen. Das reicht von der automatisierten Erstellung von Bauplänen über die Optimierung von Energie- und Materialflüssen bis hin zu präzisen Kostenprognosen.“ Auch bei der dringend notwendigen Wärmewende im Gebäudebereich sieht er künftig noch viel mehr Potenzial: „Mit KI lassen sich Energieverbräuche optimieren und die Energieeffizienz deutlich steigern – sowohl bei der Planung neu-

er Gebäude als auch bei der Sanierung des Bestands.“ Auch durch die Krisen der letzten Jahre haben wir „dazugelernt“ – zum Beispiel, wie wichtig es ist, unsere Wohnlandschaft mehrzwecklich zu nutzen: heute als Home-Office, morgen als Spielwiese für den Nachwuchs und im Sommer als Wohnraum mit Anschluss ans eigene Grün. Der Schlüssel zum Wohnglück mit Zukunftspotenzial sind Gebäude, die unseren spezifischen Wünschen gerecht werden und sich bei Bedarf flexibel anpassen oder erweitern lassen. Beispielsweise durch zusätzliche Räume oder Stockwerke – ohne dass große bauliche Veränderungen erforderlich sind. Möglich macht das der moderne Holzmodulbau. Eine, die sich damit gut auskennt, ist Theresa Mai. Seit

AUF LANGE SICHT Dank eines durchdachten Grundrisses bleiben die Bauherren dieses Fachwerkhauses auch im Alter flexibel: Sie können bequem weiter im Erdgeschoss leben, während beispielsweise eine Pflegekraft das Souterrain bewohnt. Für noch mehr Sicherheit und Komfort sorgt das integrierte KNX-System, mit dem sich die Haus- und Heiztechnik bequem steuern und regulieren lässt. Huf Haus

mehr als zehn Jahren baut sie mit ihrem Team modulare Vollholzhäuser sowie Tiny Houses. Sie findet: „Die Entscheidung, wie wir bauen, ist hochpolitisch und jene, wie wir wohnen, ist eine der größten wirtschaftlichen Entscheidungen unseres Lebens.“ Im Fokus steht für die Unternehmerin immer die gleiche Frage: Wie wäre es, wenn wir unser Zuhause auf das Wesentliche reduzieren und nur noch Wohnraum gestalten, der durchdacht ist und bei dem auch jeder Quadratmeter genutzt wird? Raummodule lassen sich je nach Wunsch einzeln verwenden oder durch weitere Elemente ergänzen. Ein Rückbau ist ebenso denkbar. So lassen sich Wohnwelten nicht nur flexibel vergrößern oder verkleinern, teils ist auch eine komplette Umsiedlung möglich – je nachdem, ob der Hersteller eine feste Bodenplatte benötigt oder nicht. Auch als Element für die Dachaufstockung oder als Anbau an den

Gebäudebestand generieren sie schnell und effizient neue Wohnfläche, ohne dafür freies Bauland zu versiegeln. Die Module lassen sich nicht nur vorfertigen, sondern obendrein inklusive Dämmung, Fenster und Installation schlüsselfertig erstellen und innerhalb weniger Tage auf der Baustelle millimetergenau aufbauen. Unterm Strich verkürzt sich die Bauzeit drastisch, da viele Bauabläufe parallel stattfinden: Im Werk findet die Fertigung statt, während sich gleichzeitig auf dem Bauplatz Fundamente errichten lassen. Das spart Zeit, Geld und schont unser Klima. Auch große Projekte, etwa der urbane Wohnungsbau, profitierten von diesem neuen (Zeit-)Rahmen. Preislich liegen die modularen Vollholzhäuser im Fall von Theresa Mai zwischen 130.000 und 500.000 Euro. Vergleichsweise erschwinglich. „Wir sind dennoch nicht die billigsten pro Quadratmeter in der Errichtung, sondern setzen eher auf niedrige Kosten über die Lebensdauer des Gebäudes“, mahnt Mai und weiter: „Es ist höchste Zeit, die Betrachtungsweise der Baukosten in diese Richtung zu verschieben und weg zu

kommen vom Ziel, möglichst billig pro Quadratmeter zu bauen. Das ist weder für die Umwelt gut noch langfristig für die Bewohner. Wenn man die Lebenszykluskosten betrachtet, ‚gewinnen‘ oft teurere, hochwertige Naturmaterialien im Vergleich zu chemischen Industrieprodukten, die kurzfristig die Nase vorne haben. Die Krise hat bei vielen zum Glück die Sensibilität für das Thema geschärft und schafft auch die Notwendigkeit, umzudenken. So wie bisher geht es nicht weiter! Es ist daher ein guter Zeitpunkt, um die Art und Weise, wie wir bauen, zu hinterfragen und mutig neue Wege zu gehen.“

HELD AUS HOLZ

Holz hat sich als wichtiger Baustoff der Zukunft bewiesen. Neue Technologien machen den sowieso schon extrem langlebigen Werkstoff noch stabiler, haltbarer und brandresistenter. Beste Voraussetzungen für den modernen Holzbau. Zum Einsatz kommen Konstruktionshölzer, die aus Furnieren oder Brettern hergestellt werden:

EIN KLICK, EIN HAUS Schritt für Schritt stellte die Familie ihr zukünftiges Zuhause ganz nach Wunsch online zusammen – über den Hauskonfigurator des Herstellers. Entstanden ist eine energieeffiziente und nachhaltige Stadtvilla. Dan-Wood Family

unter anderem das klassische Brettschichtholz (BS-Holz) oder plattenförmige Varianten wie das Furnierschichtholz (FSH). Ob als Deckenbalken, Pfosten oder Ständer, sie überzeugen mit hoher Tragkraft, schlanken Konstruktionen und großen Spannweiten, die Vollholz alleine so nicht erreicht. Selbst Hochhäuser aus Holz „wachsen“ in die Höhe. Und das liegt an seinem „Naturell“: Ohne künstliche Kraft gedeiht ein Baum durch Sonne, Sauerstoff und Wasser. Im Vergleich dazu verschlingen herkömmliche Baustoffe wie Beton, Stahl oder Ziegel Unmengen davon, auch bekannt als „Graue Energie“. Das ist jene Energiemenge, die in die Rohstoffgewinnung, Herstellung sowie Transport, Wartung, Abriss und Entsorgung eines Gebäudes fließt. Im Verlauf seines Wachstums

MODULAR

GEPLANT Mit den Flachdachhäusern der Serie „Felice“ lassen sich kleine Grundstücke effizient und budgetschonend bebauen – sogar mehrgeschossig. Fingerhut

entzieht ein Baum klimaschädliches Kohlenstoffdioxid aus der Luft. Ist die Pflanze alt und stirbt ab, wird der Kohlenstoff bei der Zersetzung des Holzes in Form von Kohlendioxid wieder an die Luft abgegeben. Deswegen ist es entscheidend, dass Bäume regelmäßig geerntet werden müssen, bevor sie an „Wert“ verlieren. In verbauten und ver-

arbeiteten Holzprodukten lässt sich der Kohlenstoff außerhalb des Waldes weiter langfristig speichern. Ein Dachstuhl aus Holz bindet CO2 so über Jahrhunderte hinweg. Ist das Ende des Lebenszyklus erreicht, liefern Holzprodukte durch eine CO2-neutrale Verbrennung klimafreundliche Energie. Etwa in Form von Hackschnitzeln. (fri)

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EINE „ZERO BILLS“-SIEDLUNG FÜR ENERGIEKOSTENFREIES WOHNEN.

Fotos: Kampa

Josef Haas, geschäftsführender Gesellschafter von Kampa, weckt große Erwartungen in Sachen Energiewende: „Null Energiekosten für sechs Jahre – mindestens“. Der Haushersteller baut im Auftrag von Constant Projekt im Schwarzwald die erste „Zero Bills“-Siedlung Deutschlands. Zusammen mit dem britischen Energiekonzern Octopus Energy soll das ambitionierte Leuchtturmprojekt mit 24 Wohneinheiten in ökologischer Holzbauweise gestemmt

werden. Und das klingt gut: Die Plusenergiehäuser des Hausherstellers bilden mit ihrer sehr gut gedämmten Gebäudehülle in Kombination mit innovativer Energie- und Klimatechnik eine smarte, zukunftsorientierte Basis. Alle Hauseinheiten im KfW 40 Effizienzhausstandard werden schlüsselfertig und serienmäßig mit einer Photovoltaik-Anlage auf dem Dach, einer LuftWasser-Wärmepumpe für Heizung und Warmwasser, einem Batteriespeicher sowie einer

VORBILDLICH

In Schramberg, mitten im Schwarzwald, entsteht dieses Leuchtturmprojekt. Die 24 Hauseinheiten möchten durch eine ökologische Bauweise und ein „Zero Bills“Konzept punkten.

Fußbodenheizung ausgerüstet. Damit nun die „Null-Rechnung“ aufgeht, kommt Octopus Energy ins Spiel: Den Energieverbrauch der Häuser steuert die ins Haus eingebundene, unternehmenseigene Technologieplattform „Kraken“ sowie das intelligente Messsystem „Intelligent Octopus“. Damit werden die Verbrauchswerte in 15-Minuten-Intervallen automatisch erfasst und so wirtschaftlich wie möglich durch den Energieanbieter angepasst.

AUF VERTRAGSBASIS

Dazu schließt der zukünftige Hausbesitzer einen Vertrag mit einer Laufzeit von sechs Jahren ab. Vereinfacht erklärt: Der Energiekonzern handelt mit dem selbsterzeugten Strom der Baufamilien (Einspeisevergütung entfällt somit) an der Strombörse – verkauft für den besten Preis, schafft so Rücklagen und kauft für den günstigsten Preis bei Bedarf neu Strom ein, wenn dieser etwa in den kalten Wintermonaten benötigt wird. Wichtig: Gesetzlich ist genau vorgegeben, dass nur diejenigen Daten weitergeleitet werden dürfen, die zur Vertrags- oder Pflichterfüllung notwendig sind. Endlos viel Strom zapfen, hat übrigens dennoch seine Grenzen. Es gibt einen soge-

ALLE UNTER EINEM DACH Die Wohnkonzepte zeigen sich flexibel – teils auch mit separater Einliegerwohnung im Erdgeschoss.

nannten „Fairbetrag“, laut Unternehmen einen großzügig bemessenen Freibetrag an kostenlosem Strom, der individuell an den Verbrauch des jeweiligen Haushalts angepasst ist. „Durch die Ausrichtung nach Süden und eine ideale Ausnutzung der Dachflächen zur Stromerzeugung kann die durchaus anspruchsvolle Hanglage bestmöglich genutzt werden. Außerdem ermöglicht sie von allen Häusern einen schönen Talblick wie auch weitläufigen Blick auf das Stadtzentrum“, so Eberhard Mangold von Constant Projekt. „Das wirkt sich positiv auf die Energiebilanz aus – und macht sowohl den Garten als auch die Dachterrasse mit Blick auf das Stadtzentrum bei schönem Wetter zu einem echten Wohlfühlort.“

MODERNES INTERIEUR So könnte zukünftig ein Wohnzimmer mit Blick in den Garten aussehen.

DETAILS IM BLICK

Und Bastian Gierul von Octopus Energy in Deutschland, ergänzt: „Je Hausgemeinschaft, bestehend aus acht Einheiten, wurde ein Aufzug zur gemeinschaftlichen Nutzung sowie Sharing-Parkplätze für Elektroautos eingeplant, deren Strombedarf durch weitere PV-Module abgedeckt werden.“ Flexibel und individuell soll sich auch das Wohnkonzept gestalten lassen: So kann das Erdgeschoss der zwölf oberen Häuser als separate Einliegerwohnung für Familienangehörige genutzt werden – für generationenübergreifendes Wohnen unter einem Dach. Kurz vor Weihnachten 2024 hat der Verkauf gestartet. Der Spatenstich für die Gründung und die Tiefgarage soll im ersten Halbjahr 2025 erfolgen. Der Bau ist in drei Abschnitten geplant. (fri)

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FLOTTE FLIESE Über die Qualitätsinitiative „Deutsche Fliese“ (www.deutschefliese.de) finden Sie alle deutschen Hersteller, die mit dem IBU-Siegel eine transparente Nachhaltigkeitszertifizierung tragen. Gefertigt aus natürlichen, heimischen Rohstoffen wie Ton und anderen Mineralien, sind diese Fliesen nachweislich frei von chemischen Ausdünstungen und raumluftneutral. Deutsche Fliese/Villeroy & Boch

Schon Heinrich Zille, der berühmte Maler vom Berliner Kiez, hat beim Anblick der Mietskasernen und Plattenbauten Anfang der 1900-Jahre erkannt: „Man kann mit einer Wohnung einen Menschen genauso töten wie mit einer Axt.“ Etwas drastisch formuliert, aber nicht völlig von der Hand zu weisen. Hitze, Kälte, Lärm, üble Gerüche – es gibt unzählige Gründe, die innerhalb eines Gebäudes unser Wohlbefinden und letztlich auch unsere körperliche Unversehrtheit langfristig belasten können. Eine unsichtbare Gefahr steckt in chemischen Krankmachern. Billig produzierte Polsterlandschaften, Plastikstühle, Spanplatten oder Fertigparkettböden belasten unsere Atemluft und Haut mit Schadstoffausdünstungen von Formaldehyd bis hin zu Chlorpestiziden. Das Tückische? Meist bemerken wir diese Stoffe nicht. Sie schleichen sich über einen längeren Zeitraum ins Zuhause und können erhebliche gesundheitliche Schäden anrichten – von Allergien bis zu Krebskrankheiten. Die Materialien dünsten ein Leben lang aus und stellen ein erhebliches Risiko dar. In Deutschland gibt es zwar Grenzwerte, die vom Hersteller nicht überschritten werden dürfen, dennoch gilt: Gerade, wenn ein Möbel neu gekauft im Raum steht, ist die Gefahr einer Ausdünstung groß. Besser: Setzen Sie im Vorfeld auf ein wohngesundes Konzept mit möglichst natürlichen Werkstoffen.

LANGLEBIG & SCHÖN

Zum Beispiel auf Holz und Lehm, welche wir aus dem modernen Hausbau bereits sehr gut kennen. „Beide Materialien haben einen positiven Einfluss auf das vorherrschende Raumklima und sind daher nicht selten an den Wänden im Innenausbau zu finden. Allerdings muss diese Anwendung nicht nur auf das Gebäude selbst beschränkt sein, sondern kann ebenso mit dem Inventar erzielt werden“, weiß Andreas Ruf, Geschäftsführer der ZEITLOS NACHHALTIG Der berühmte Kaffeehausstuhl „214“ wird bis heute als das gelungenste Industrieprodukt der Welt bezeichnet. Michael Thonet höchstpersönlich war es, der das Biegen von massivem Holz in den 1850er Jahren perfektionierte und somit den Grundstein für die Serienfertigung aus Holz legte. Im Dezember 2024 wurde das Möbel in der Kategorie Produkt mit dem Sonderpreis „Zeitloses Design“ des Bundespreises Ecodesign ausgezeichnet. Thonet

Diese Label helfen beim Möbelkauf. Grafik: DGM

NATÜRLICH HELL Mit nordischer Kiefer holen Sie sich den typisch skandinavischen Look in die eigenen vier Wände. Osmo

Initiative Pro Massivholz (IPM). Ein Beispiel zeigt Wimmer Massivholzmöbel aus dem niederbayerischen Waldkirchen. „Mit unserer neuen Wohn- und Speisezimmerkollektion ‚Terrafine‘ genießen die Nutzer die Natur pur. Gleich zwei natürliche Materialien verbinden sich in einzigartiger Harmonie zu eleganten Möbelstücken: Massivholz und Lehm“, erklärt Unternehmer Stefan Thür. Lehm ist, wie Holz, ein lebendiges Material und sorgt für ein optimales Raumklima. Die beiden natürlichen Rohstoffe können Feuchtigkeit in sich aufnehmen und bei trockener Umgebungsluft wieder abgegeben. Das wirkt sich besonders positiv auf die Bewohner und deren Atmung aus und gerade Allergiker profitieren von diesem Effekt. Auch viele andere, traditionsreiche, europäische Hersteller haben sich ökologischen Möbeln mit hohem Designund Qualitätsanspruch verschrieben. Dazu gehören: regionale Hölzer aus nachhaltiger

FISCHGRÄT Der Klassiker lässt sich auch aus Bio-Polyurethan umsetzen. Umweltzeichen wie das Cradle-to-Cradle-Zertifikat in Silber und der Blaue Engel zeichnen den „Wineo Purline Bioboden“ aus. Wineo/Windmöller

ZERTIFIZIERT Mit diesen Massivholzkonsolen holen Sie sich ein Stück Natur ins Badezimmer. Seit 2014 werden die Möbel ausschließlich aus PEFCzertifizierten Hölzern aus nachhaltiger Forstwirtschaft gefertigt. burgbad

KREATIVE WAND

Wohngesunde Lehmfarben von Herstellern wie Volvox haben durch ihre feuchtigkeitsregulierenden Eigenschaften einen positiven Effekt auf das Raumklima. Volvox

Forstwirtschaft, Lacke auf Wasserbasis, Polstermaterialien ohne FCKW, kurze Transportwege und vieles mehr. Orientierung beim Gang durch die Möbelausstellungen geben Qualitätssiegel, wie etwa das „Goldene M“. Langlebigkeit und einwandfreie Funktionen, sowie Sicherheit, Gesundheit und Umweltverträglichkeit – dafür stehe das „Goldene M“, so Jochen Winning, Geschäftsführer der Deutschen Gütegemeinschaft Möbel (DGM). Und weiter: „Wem beim Möbelkauf etwa das Thema Nachhaltigkeit besonders wichtig ist, der kann sich am RAL-Gütezeichen ‚Möbelherstellung Klimaneutral‘ oder am RALGütezeichen ‚Möbel Zirkulär Nachhaltig‘ orientieren. Das RAL-Gütezeichen ‚Möbel Schadstoffgeprüft‘ setzt einen zusätzlichen Schwerpunkt im Bereich Wohngesundheit.“

BIO FÜR DEN BODEN

Auch wer sich für einen Fußboden komplett aus Echtholz entscheidet, macht alles richtig. Landhausdielen und Parkett machen nicht nur optisch eine gute Figur, weiß unser Experte Michael Schmid vom Verband der Deutschen Parkettindustrie (vdp): „Holz transportiert die

LEHM TRIFFT HOLZ Bei der neuen Kollektion „Terrafine“ verbinden sich Lehm und Holz zum eleganten Möbelstück. Der Lehm wird für jedes Massivholzmöbel individuell auf die Möbelfronten aufgetragen und mit einem floralen Muster verziert. IPM/Wimmer Massivholzmöbel

ECHT BODENSTÄNDIG

„Element Pro“ ist ein robuster Hartvinylboden, der sich selbst in Feuchträumen wie Bad und Küche verlegen lässt. Dank seiner geringen Stärke und der besten Emissionsklasse VOC A+ ist er sehr gut für wohngesunde Renovierungsprojekte geeignet. Logoclic/epr

Eigenschaft zu ‚atmen‘ aus dem Wald hinein in die Wohn- und Arbeitsräume. Das Naturmaterial nimmt Wasserdampf aus der Luft auf und gibt ihn wieder ab. Somit wirkt es als Klimaregulierer und sorgt für eine optimale Luftfeuchtigkeit.“ Damit schlagen Sie vor allem der kalten Jahreszeit ein Schnippchen. Nicht selten sind hier eine trockene Haut oder trockene Augen die Folge der heizlastigen Periode. Tipp: Besonders widerstandsfähig sind Harthölzer wie Buche oder Eiche. Sie machen sich in hoch frequentierten Bereichen wie etwa Flur, Wohnzimmer oder Küche bezahlt. Doch aufgepasst: Auch bei reinen „Naturburschen“ sollten Sie auf die Bestandteile achten. Werfen Sie unter anderem einen Blick auf die Oberflächenbehandlung: Hier sind natürliche Öle ohne chemische Zusatzstoffe ein wichtiges Indiz für ein wohngesundes Produkt. Das weiß auch Oberflächenspezialistin Stephanie Albrecht, „Head of Surface Design“ beim deutschen Bodenbelagshersteller Windmöller. Ihr „Herzensprodukt“? Der „Purline Bioboden“. Die Basis des Bio-Polyurethan-Bodens setzt auf den eigens entwickelten Verbundwerkstoff „ecuran“. Er wird ohne Zusatz von Chlor, ohne Weichmacher und ohne Lösungsmittel hergestellt. Das geruchlose, PVC-freie Material dünstet keine schädlichen Stoffe in die Raumluft aus. Auch das anerkannte eco-Institut-Label belegt, dass die QNGAnforderungen (Qualitätssiegel Nachhaltiges Gebäude) an Bodenbeläge hinsichtlich Schadstofffreiheit erfüllt sind. (fri)

WOHNEN

MIT NATÜRLICHEN MATERIALIEN

TEPPICH MIT KASCHMIR-ZIEGENHAAR UND SCHURWOLLE IST EIN NATÜRLICHER, STRAPAZIERFÄHIGER BODEN IN SCHÖNEN FARBEN UND HOHER QUALITÄT.

Unsere Wohnformen sind stark im Wandel. Auch im Bereich des Interiordesigns. Neben Möbeln sind es insbesondere Teppiche, die flexibel auf veränderte Raumbedürfnisse reagieren und einen Luxus mit natürlichen Materialien bieten. Im Wohnumfeld kommt wieder zunehmend Textiles zum Einsatz. Die damit verbundenen

Vorteile lernen Bewohner immer mehr zu schätzen. Teppich spielt dabei eine wichtige Rolle, gerade in offenen Räumen – ob als Bahnenware, Fliese oder abgepasster Teppich. Sie sind flexibel einsetzbar, dämmen den Schall, das Material ist schnittfest, farbig und der Einsatz natürlicher Materialien unterstützt ein gutes Raumklima. Teppiche bringen durch Materialien, Oberflächen und Strukturen Wärme und Behaglichkeit in den Raum. Und sie strukturieren Räume, indem sie verschiedene Bereiche voneinander abgrenzen. Wenig überraschend also, dass die Planung eines Innenraums inzwischen mit der Bodengestaltung beginnt. Unsere Teppiche unterstützen ein gesünderes Raumklima, denn sie werden mit natürlichen Materialien, mit 80 Prozent

Kaschmir-Ziegenhaar und 20 Prozent Schurwolle, in Deutschland am Niederrhein gefertigt. Da das Material schnittfest ist und nicht ausfranst, kann eine Teppicharchitektur in Räumen sogar mit Teppichbahnen geplant werden. Ansonsten bieten die Produkte wie unsere Teppichfliesen eine unzählige Vielfalt an modular verlegbaren Möglichkeiten, teilweise sogar in loser Verlegung ohne Verklebung. Einem spontanen Farb- und Musterwechsel steht also nichts entgegen! Klare Strukturen im Wohnumfeld sorgen auch für eine einheitliche, angenehme Raumwirkung. Für ein gutes und gesundes Raumklima muss der Einsatz natürlicher Materialien sowie die Strapazierfähig- und Langlebigkeit des Bodenbelages unbedingt berücksichtigt werden.

UNSER TIPP Testen Sie online den Raumplaner https://designer.tretford.eu/

NICHT AM FALSCHEN ENDE KNAUSERN

UM UNTERM STRICH ZU SPAREN, LOHNT ES SICH, AN DER EIN ODER ANDEREN STELLE ETWAS MEHR GELD AUSZUGEBEN.

UM HILFE FRAGEN

Wer baut, tut dies oft zum ersten Mal. Bauherren können unabhängige Experten um Hilfe fragen. Zum Beispiel die vom Verband Privater Bauherren. VPB

Bauen ist teuer. Kein Wunder, wenn Sie nach Möglichkeiten suchen, zu sparen. Doch Vorsicht! Manche vermeintlich günstigeren Angebote kommen Sie über die Jahre gesehen wesentlich teurer zu stehen.

LEBENSZYKLUS

Wir haben von Familien gehört, die nach nur zehn Jahren ihr Bad neu sanieren mussten. Was war passiert? Die zum Schnäppchenpreis gekauften

Armaturen fielen auseinander. Außerdem breitete sich Schimmel aus, weil die feuchte Luft nicht ausreichend abziehen konnte – sprich, es gab weder ausreichend zu öffnende Fenster noch eine dezentrale Lüftungsanlage. Achten Sie deshalb darauf, Materialien zu kaufen, die hochwertig sind. Die kosten am Anfang mehr, unterm Strich sparen Sie aber, da sie länger halten. Apropos Lebensdauer. Das Geld holen Sie sich teilweise wieder rein, wenn Sie auf gebrauchte Möbel setzen. Ihre

alte Couch-Garnitur tut es noch? Dann zieht die mit ins neue Haus. Ein neues Sofa gönnen Sie sich eben ein paar Jahre später. Positiver Nebeneffekt: Bis dahin sind die Kinder größer und die Gefahr geringer, dass die mit Farbe beschmierten Kinderhände den Polsterstoff als Leinwand entdecken.

HAUSTECHNIK

Keine Frage: Eine Wärmepumpe kostet mehr als eine Heizung, die auf fossile

Brennstoffe setzt. Diesen Aufpreis scheuen manche Bauherren. Hier ist es an der Zeit, unsere Prioritäten zu hinterfragen. Böse gesagt: Für die teure Designer-Küche ist das Geld da, für die Heizung, die auf Erneuerbare Energien setzt, nicht. Bevor Sie der Gasheizung den Vorzug geben, rufen Sie sich die Vorteile Erneuerbarer Energien ins Gedächtnis. Einer davon: Sie sind unabhängig von fossilen Brennstoffen. Was passiert, wenn diese knapp werden, haben wir alle miterlebt. Wer erinnert sich nicht an den Schock, als die Heizkostenabrechnung kam und die Preise explodiert sind. Dabei sind wir direkt vor der Haustür von kostenloser Energie umgeben, die es Ihnen möglich macht, (fast) autark und unabhängig zu werden. Hier brauchen Sie keine Angst zu haben, dass diese verschwindet oder teurer wird. Die Energie in Außenluft, Erdreich, Grundwasser und Sonnenstrahlen wird auch die kommenden Jahre kostenlos bleiben. Alles, was es braucht, ist eine Haustechnik, die diese „anzapfen“ kann. Das Klima dankt es Ihnen – und natürlich Ihre Kinder und Enkelkinder. Das Geld ist nicht da, um z.B. eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach zu installieren? Dann lassen Sie schon einmal alles vorbereiten, damit Sie die Anlage unkompliziert und schnell nachrüsten können.

KLIMA ÄNDERT SICH

Wer heute ohne Rollläden & Co. baut, handelt fahrlässig. Warum? Die Sommer werden heißer. Wenn Sie einen außenliegenden Sonnenschutz – sprich Rollläden, Jalousien, Markisen – gleich mit einplanen, verhindern Sie, dass sich Ihre Räume stark aufheizen. Wie sieht es mit den anderen Gefahren aus, die von der Natur ausgehen? Leben Sie in einer Gegend, in der häufig starke Sturmböen oder Hagel erwartet werden? Wie wahrscheinlich ist es, dass eine Überschwemmung droht? Für all diese Extremwetterereignisse gibt es bauliche Lösungen. Zum Beispiel: Die Dachziegel in einer höheren Hagelschutzklasse wählen. Den Garten nicht versiegeln, damit Starkregen versickern kann. Das Haus ein paar Zentimeter oberhalb des Straßenniveaus bauen, damit abfließendes Wasser nicht so leicht ins Haus dringt. Wichtig ist nur, diese Maßnahmen direkt bei der Planung mitzudenken (s. S. 58).

BODENGUTACHTEN

Sie möchten mit Keller bauen? Achtung: Je nach Bodenart können hier teure Überraschungen auf Sie warten. Hier lohnt es sich, Geld für ein geologisches Baugrundgutachten auszugeben. Es

verrät Ihnen, was an weiteren Kosten auf Sie zukommt. Es sagt aus, wie der Boden zusammengesetzt und wie tragfähig er ist. Es verrät, ob das Erdreich verunreinigt ist und vielleicht sogar gesundheitsgefährdende Altlasten enthält. Außerdem offenbart es die Grundwasserverhältnisse und ermittelt, wie tief der Frost eindringt. Zu den Problemen, die beim Baugrund häufig vorkommen, gehört drückendes Wasser. Dabei kann es sich um aufstauendes Sickerwasser oder einen hohen Grundwasserspiegel handeln. Ist das der Fall, muss der Keller besonders sorgsam abgedichtet werden. Ist der Baugrund durch Schwermetalle oder andere Gifte verseucht, muss er saniert und ausgetauscht sowie der kontaminierte Aushub fachgerecht entsorgt werden. Die dafür anfallenden Kosten können immens sein.

EXPERTEN FRAGEN

Sie verstehen beim Kaufvertrag nur Bahnhof? Die Baustelle ist fertig, aber Sie wissen nicht, ob Sie bei der Bauabnahme Mängel entdecken würden? Welche Versicherungen sind notwendig, welche überflüssig? Es ist immer gut investiertes Geld, Experten zu beauftragen. Diese helfen Ihnen, den Kaufvertrag zu prüfen oder unterstützen bei der Bauabnahme. (mla)

ANBAGGERN

ERWÜNSCHT Wie teuer wird der Keller? Mit einem Bodengutachten können Sie verlässlich einschätzen, welche Kosten auf Sie zukommen. Glatthaar Keller

WIE Sahne

AUS DER TÜLLE

WIE SIEHT DIE ZUKUNFT DES BAUENS AUS? DIE BAUBRANCHE SUCHT ALTERNATIVEN MIT POTENTIAL. EINE DAVON KÖNNTEN HÄUSER AUS DEM 3D-DRUCKER SEIN. Fotos: Peri

DESIGNSPIELE Geschwungene Flächen mit abgerundeten Ecken und Kanten gehören zu den beliebten Formen.

DSCHÖNER KONTRAST Die Räume präsentieren sich unaufgeregt elegant. Der Holzboden setzt Akzente zum Beton an der Wand.

as futuristisch anmutende Einfamilienhaus in Beckum ist ein Blickfang. Es erstreckt sich auf rund 160 Quadratmeter Wohnfläche auf zwei Etagen. Mit seinen markanten, abgerundeten Wänden und der typischen Rillenform lässt sich der charakteristische Look des 3D-Betondrucks auf den ersten Blick erkennen. Noch interessanter als das außergewöhnliche Design, ist die Art und Weise, wie das Bauwerk Form annimmt. Dass Gebäude heute millimetergenau am Computer entworfen und geplant werden, ist Standard – dass der Computer auch den Rohbau buchstäblich stemmt, dagegen neu: Statt Maurerkolonne kommt auf der Baustelle eine Druckdüse zum Einsatz. Diese trägt einen speziellen, druckfähigen Beton Schicht für Schicht auf die Bodenplatte auf und lässt so Innen- und Außenwände in die Höhe wachsen. Prinzipiell sind dabei zwei Grundformen möglich. Dreht sich die Druckdüse in Kreisen um eine Achse, entsteht ein kreisförmiger Grundriss. Sind am Druckkopf zwei Achsen befestigt, lässt sich der Verlauf der Wände im Prinzip frei gestalten. Der 3D-Hausdruck steht aktuell vor allem für runde Formen, da der Aufbau des zweiachsigen Druckers auf der Baustelle sehr viel aufwendiger ist.

PIONIERARBEIT

Das Haus in Beckum ist 2020 das erste 3D-gedruckte Gebäude in Deutschland mit Baugenehmigung, das auch als bewohntes Zuhause dient. Vorteile für die Zukunft liegen für Projektträger Peri 3D Construction auf der Hand.

RUNDE UM RUNDE Der 3DDrucker trägt einen speziellen, druckfähigen Beton Schicht für Schicht auf

SCHWUNGVOLL

Charakteristisch ist die Rillenstruktur des 3D-Drucks an den Wänden. Wer möchte, kann diese verputzen.

GUTE BILANZ

Nach 100 Stunden

Druckzeit stand in Beckum der Rohbau. Drei Personen waren für den Betrieb der Maschine nötig.

GEFÖRDERTES

BIS HEUTE KOMMEN ÄHNLICH INNOVATIVE PROJEKTE HINZU

Zum Beispiel errichtet in Vöhringen das Unternehmen Rupp Gebäudedruck derzeit ein vom Land Bayern gefördertes Haus mit sechs modernen und hellen Wohnungen und einer Gesamtwohnfläche von rund 450 Quadratmetern. Die Kombination aus mobilem 3D-Betondruck, Holzfassade sowie einem modular gefertigten Dachstuhl vereint dabei traditionelles Handwerk mit innovativer Technologie und Nachhaltigkeit. Für Yannick Maciejewski, CEO von Rupp Gebäudedruck, steht fest: „Wohnraum muss für alle Menschen bezahlbar sein, davon sind wir überzeugt. Die Bauweise mittels 3D-Gebäudedruck ist hierfür ein wichtiger und richtiger Ansatz.“ Dabei spiele auch die kurze Rüstzeit der Geräte sowie die große Druckreichweite eine Rolle. Und: „Wir verwenden Transportbeton aus dem nächstliegenden Betonwerk. Das bedeutet: kurze Transportwege, weniger Fahrtkosten und gleichzeitig weniger Emissionen.“ Darüber hinaus zeichnet sich der Beton durch einen reduzierten CO2-Fußabdruck aus. Kombiniert wird das aus Beton Gedruckte mit einer modernen Dämmung. Sie besteht aus vorgefertigten Vorsatzwandelementen aus Holzrahmen mit Holzfaserdämmplatten, die im Erdgeschoss und Obergeschoss hinter Putz verschwinden. Rupp Gebäudedruck

So ermöglicht der Druck unter anderem präzise, bei Bedarf geschwungene Wände mit exakten Dimensionen zu erstellen – und das laut Unternehmen in Rekordgeschwindigkeit. So entsteht in weniger als fünf Minuten ein Quadratmeter gedruckte Wand. In Beckum wurde der Rohbau in nur 100 Stunden reiner Druckzeit realisiert – das sind gerade mal vier Tage. Betrieben haben die Maschine lediglich drei Personen. Das bedeutet nicht nur niedrigere Bauund Arbeitskosten, sondern könnte auch ein Mittel gegen den landesweiten Fachkräftemangel sein. Auch der nachträgliche Installationsaufwand soll sich in Grenzen halten. So lassen sich Leitungen, Anschlüsse sowie Aussparungen für Fenster und Türen direkt in den Druckbefehl integrieren. Sogar Teile der Innenarchitektur, wie eine runde Badewanne und ein halbrunder Kamin, wurden direkt während des Druckprozesses erstellt. Da nur das benötigte Material verwendet wird, entstehen gleichzeitig auch weniger Abfälle. (fri)

CHIEMGAUER HOLZHAUS LSP Holzbau GmbH & Co. KG Seiboldsdorfer Mühle 1a D-83278 Traunstein

T +49 (0) 861/16 61 92-0

F +49 (0) 861/16 61 92-20

info@chiemgauer-holzhaus.de www.chiemgauer-holzhaus.de

AUF SCHLANKER

LINIE

EIN ATTRAKTIVES WOHNAMBIENTE AUF EINEM

EXTREM SCHLANKEN GRUNDRISS? WIE GUT DAS KLAPPT, ZEIGT DIESER INDIVIDUELLE ENTWURF.

Fotos: Keitel-Haus

Heute ist es schwierig, in Regionen mit hoher Nachfrage ein Baugrundstück zu finden. Oft bleibt nur eine Lückenbebauung oder die Teilung eines bereits bebauten Grundstücks, um den Wunsch einer Familie nach einem Eigenheim zu erfüllen. Das Problem: Derartige Parzellen bieten oft wenig Platz oder sind wegen ihrer ungewöhnlichen Form nur schwer zu bebauen. Eine Herausforderung, die Haus „Sonnenalm“ mit Bravour gemeistert hat. Mit 5,68 mal 16 Metern musste das Haus ungewöhnlich lang und schmal gestaltet werden, um sich der Form der Baulücke anzupassen. Damit verglichen waren die Vorgaben der Baubehörde liberal: Erlaubt waren zum Beispiel zwei Vollgeschosse mit 22 Grad Satteldach, sodass das Haus ein sehr gutes Verhältnis zwischen Grund- und Wohnfläche bietet. Außerdem setzt der individuelle Entwurf mit klarer Linienführung, weißer Putzfassade, dunkelgrauen Dachziegeln und Fenstern einen modernen Akzent in einer ansonsten eher ländlichen Bebauung.

FLEXIBEL UND DURCHDACHT

Innen zeigt das Haus eindrucksvoll, was sich aus einem schmalen Grundriss machen lässt. Dies gilt zum Beispiel für das offene Wohnensemble, in der Küche und Essplatz im Bereich der beiden Anbauten quer zum Baukörper gestaffelt sind, während sich der Wohnbereich in der Längsrichtung anschließt. So entsteht ein großzügiger Bereich auf üppigen 39 Quadratmeter Wohnfläche. Auch in den anderen Bereichen führt die durchdachte Planung trotz des begrenzten Raums zu guten Lösungen. So ist die Diele mit integriertem Treppenhaus mit 4,70 Quadratmetern kompakt konzipiert, dass sogar noch Platz für eine Garderobe blieb. Gegenüber befindet sich das Gäste-WC, daneben ein funktionales Gästezimmer, das durch die Staffelung der Räume in der Längsachse akustisch gut vom Wohnbereich getrennt ist. Ein Stockwerk darüber befindet sich das Arbeitszimmer, das mit 16 Quadratmetern Wohnfläche ebenfalls keine Wünsche offenlässt. Schlaf- und Badezimmer komplettieren das Raumangebot im Obergeschoss. Und das Sahnehäubchen im ausgebauten Keller? Eine großzügige Sauna mit Ruhebereich fürs Wellnessgefühl. (fri)

FIT FÜR DIE ZUKUNFT

Das Haus bietet Platz für Singles, Paare oder kleinere Familien.

Energetisch erreicht der individuelle Entwurf mit Dämmung, Luft-Wasser-Wärmepumpe und Photovoltaik-Anlage mit 6 kWp die Effizienzklasse A+.

Außenmaße, Fenstergrößen, Dachneigung, Kniestock, Gauben, Raumhöhen lassen sich individuell planen.

DATEN & FAKTEN

HAUSTYP: Einfamilienhaus

WOHNFLÄCHE: 113 m²

DACH: Satteldach

BAUWEISE: Holzrahmenbau

ENERGIENIVEAU: Effizienzklasse A+

PREIS: 415.850 € wie vorgestellt, Haus ab Oberkante Kellerdecke, Erdgeschoss und Dachgeschoss schlüsselfertig ausgebaut nach Bauund Leistungsbeschreibung individual, inklusive Luft-Wasser-Wärmepumpe und PV-Anlage WWW.FERTIGHAUS-KEITEL.DE

DACHGESCHOSS

ERDGESCHOSS

KLUG GELÖST Geschickt gestaffelte Funktionsbereiche im offenen Wohnensemble meistern auch kleine Flächen.

KLEINER GRUNDRISS? WISSEN KOMPAKT!

Ein schmaler, kleiner Grundriss kann viele Vorteile mit sich bringen: allen voran geringere Bau-, Material- und Nebenkosten. Auch der Energiebedarf ist auf weniger Fläche deutlich reduziert und schont damit Ihren Geldbeutel. Das gleiche gilt später für den Pflege- und Sanierungsaufwand. Dennoch muss die Immobilie klug geplant werden, um die Räume hinsichtlich Stauraum und Komfort bestens zu nutzen. Bedenken Sie Reserven im Keller (hier profitieren Sie etwa von geringeren Kosten für den Aushub) oder unterm Dach. Tipp: Weniger Trennwände sorgen für optische Weite in der Raumlandschaft.

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SCHLICHT

SMART und

STELLA UND MARC-KEVIN CROCE HABEN SICH MIT IHREM

SATTELDACHHAUS GROSSE WÜNSCHE ERFÜLLT: SMARTE TECHNIK, WOHNGESUNDE WERKSTOFFE UND EIN EIGENES HOMEGYM.

Fotos: WeberHaus

NICHT GEZÖGERT Von der Entscheidung, ein Haus zu bauen, bis hin zum Kaufvertrag vergingen gerade mal drei Monate.

FIT FÜR DIE ZUKUNFT

Die wohngesunde Raumluftqualität durch natürliche, schadstoffgeprüfte Materialien ist durch drei unabhängige Institute zertifiziert: TÜV Rheinland, Blei Institut und Sentinel Haus Institut

Smartes „WeberLogic 2.0“-Basispaket mit Homeserver

Photovoltaik-Anlage mit 18 Modulen und Batteriespeicher

HABEN WIR EIN RELATIV EINFACHES EINFAMILIENHAUS GEBAUT. ABER WIR HABEN ES GESCHAFFT, DURCH VERSCHIEDENE AKZENTE WIE DIE SICHTBETON TREPPE, DIE FLIESEN ODER DIE LOFTTÜREN ETWAS BESONDERES AUS DEM HAUS ZU MACHEN. «

DACHGESCHOSS

GLÜCKLICH

Stella und Marc-Kevin Croce fühlen sich rundum wohl in ihrem neuen Zuhause. Und sie sind stolz auf das, was sie sich geschaffen haben.

ERDGESCHOSS

SMART-HOME-SYSTEM? WISSEN KOMPAKT!

GELUNGEN In die Gestaltung des Interieurs hat das Ehepaar viel Zeit investiert. Inspiration fand die Bauherrin auch auf Instagram.

Von außen präsentiert sich das neue Eigenheim von Stella und MarcKevin Croce eher schlicht: Im Zentrum steht ein quaderförmiger, weiß verputzter Baukörper, der von einem klassischen Satteldach gekrönt wird. Auf der Giebelseite schließt sich ein eingeschossiger, kubischer Anbau an, der für den Fitnessraum reserviert ist. Die Planung basiert auf einem Entwurf aus der Baureihe „generation 5.5“. „Es war das einzige Hausmodell, das mit dem Bebauungsplan vereinbar war, und in dem wir unseren Wunsch vom Homegym realisieren konnten“, erklärt der Bauherr. „Aufgrund der beschränkten Grundflächenzahl mussten wir die zu bebauende Fläche genau im Blick behalten. Das war vor allem hinsichtlich des Fitnessraums eine große Herausforderung. Die Planung hat trotzdem viel Spaß gemacht.“ Neben dem modernen Interieur im warmen Industrial-Style kommt auch der Komfort nicht zu kurz. Sämtliche Hausfunktionen werden über das Smart-HomeSystem „WeberLogic 2.0“ gesteuert. „Wir nutzen die Hausautomation vor

Mit einem Smart-Home-System lassen sich einzelne Komponenten im Haus, etwa Licht, Heizung oder Alarmanlage, intelligent miteinander vernetzen und zentral über eine App oder eine Plattform steuern. Auch Sprachassistenten ( z.B. Alexa, Google Assistant) sind oft möglich. Das spart Energie, erhöht den Komfort und verbessert die Sicherheit im Haus. Die meisten Systeme sind mit zukünftigen Technologien kompatibel, das heißt, dass Sie auch von kommenden, neuen Funktionen und Innovationen profitieren können. Mehr zum smarten Zuhause lesen Sie ab Seite 62.

DATEN & FAKTEN

HAUSTYP: Einfamilienhaus WOHNFLÄCHE: 189 m²

DACH: Satteldach

BAUWEISE: Holztafelbauweise

ENERGIENIVEAU: Effizienzhaus 40 Plus WWW.WEBERHAUS.DE

allem, wenn wir unterwegs sind“, berichtet MarcKevin Croce. Die notwendige Energie kommt zum großen Teil von der eigenen Photovoltaik-Anlage auf dem Dach. „Wenn man sich schon den Luxus eines Einfamilienhauses gönnt, dann sollte man sich zumindest dafür einsetzen, es möglichst nachhaltig zu gestalten“, so der Bauherr. „Unser Autarkiegrad lag im letzten Jahr bei circa 70 Prozent.“ Standard beim Hausunternehmen ist die Gebäudehülle „ÖvoNatur Therm“, die hauptsächlich aus dem nachwachsenden und ökologischen Naturbaustoff Holz besteht. Mit seinen guten Wärmedämmeigenschaften legt er die Basis für einen sehr geringen Energiebedarf und schafft in Kombination mit weiteren natürlichen Materialien ein angenehmes Wohnklima. Alle eingesetzten Werkstoffe sind auf ihre Umwelt- und Gesundheitsverträglichkeit geprüft. Ein wichtiger und entscheidender Aspekt für das Ehepaar. „Man verbringt einen Großteil des Tages in seinem eigenen Zuhause, schläft in den eigenen vier Wänden usw. Da ist es einfach wichtig, sich mit gesunden und nachhaltigen Materialien zu umgeben“, betont Stella Croce. (fri)

DIE STOLZEN HAUSBESITZER

MIT LÄRCHE

Die Außenwände bestehen aus leim- und metallfreiem Massivholz sowie einer Holzfaserdämmung und Lärchenholzschalung.

HERZ HOLZ

aus

DIESES BAUPROJEKT ZEIGT, WIE SICH TRADITIONELLE HANDWERKSKUNST UND MODERNE TECHNIK MITEINANDER VERBINDEN LASSEN.

Fotos: Chiemgauer Holzhaus

Das Massivholzhaus „Rosenheim“ vereint moderne Technik mit nachhaltigen Materialien, um ein gesundes, komfortables und zukunftsfähiges Zuhause zu schaffen. Die Außenwände bestehen aus leim- und metallfreiem Massivholz, kombiniert mit Holzfaserdämmung, die im umweltfreundlichen Nassverfahren hergestellt wurde. Eine vorgehängte, hinterlüftete Lärchenholzschalung schützt die Konstruktion und gewährleistet eine effektive Feuchteabfuhr. Die Planer haben das Gebäude nach dem Prinzip der zirkulären Bauweise entwickelt. Die verwendeten Materialien sind leicht trennbar und lassen sich später wiederverwenden. Die Außenwände im Innenbereich bleiben als unbehandeltes Sichtholz sichtbar und verleihen den Räumen ein warmes, natürliches Ambiente. Im Kinderzimmer wurde an den Außenwänden ein Lehmputz auf Schilfrohrmatten angebracht – ein Versuch, der nachhaltige Materialien und gesundes Wohnen verbindet. Die Innenwände sind als Riegelkonstruktionen ausgeführt und mit Lehmbauplatten und Lehmputz versehen. Das verspricht einen sehr guten Schall- und Wärmeschutz. Die Treppenhauswand aus Lehmsteinen im Erdgeschoss dient zusätzlich als Temperaturpuffer, der im Sommer Hitze mindert. Geheizt wird mit einer Luft-Wasser-Wärmepumpe in Kombination mit einer Photovoltaik-Anlage. Ortsansässige Schreinereien haben die Einbauschränke aus heimischem Nadelholz zusammen mit diffusionsoffenen Möbellinoleum gefertigt. Die Pergola sorgt im Sommer durch Weidenmatten für Schatten. Im Winter lassen sich diese entfernen – so wird die Heizung durch solare Erträge passiv unterstützt. (fri)

FIT FÜR DIE ZUKUNFT

Ein Smart-Home-System steuert und optimiert PV-Anlage, Heizung, Warmwasserbereitung, Beleuchtung, Audio und Lüftung. Um elektrische und magnetische Wechselfelder zu minimieren, ist die gesamte Beleuchtung auf 12V-Gleichstrom ausgelegt. Eine Regenwassernutzungsanlage versorgt Gartenbewässerung, Toiletten und Waschmaschine, um den Wasserverbrauch nachhaltig zu reduzieren.

DATEN &

FAKTEN

HAUSTYP: Einfamilienhaus

WOHNFLÄCHE: 112 m²

DACH: Satteldach

BAUWEISE: Massivholzbau

ENERGIENIVEAU: Effizienzhaus 55

WWW.CHIEMGAUER-HOLZHAUS.DE

LEHM

ALS BAUSTOFF? WISSEN KOMPAKT!

Lehm gehört zu den ältesten Baustoffen der Welt, ist lokal gut vorhanden und von Natur aus diffusionsoffen. Heißt: Er nimmt Feuchtigkeit aus der Umgebungsluft auf und kann diese auch wieder abgeben. Das sorgt für ein gesundes Raumklima im Haus. Außerdem speichert er sehr gut Wärme – Innenräume bleiben im Sommer angenehm kühl und im Winter warm. Als Baustoff lässt er sich unter anderem als Mörtel oder Ober-, Untersowie Feinputz einsetzen. Dabei wird ein Gemisch aus Ton, Sand und Schluff hergestellt. Um den Putz zu verstärken, können auch Pflanzenfasern beigemischt werden. Lehmsteine dagegen werden aus einer Rohmasse geformt und an der Luft getrocknet. Sie kommen beim Bau von Innenund Außenwänden zum Einsatz. Das verbessert Dämmung und Schallschutz. Lehmbauplatten sind die ökologische Alternative zu Gipskartonplatten – Lehm wird hier mit Stroh, Hanf oder Holzwolle vermischt und in Form gepresst. Schade: Die Baukosten sind noch sehr hoch. Das liegt nicht an der Beschaffung, sondern an der teils geringen Produktionskapazität und teureren Preisen beim Einbau. Für die noch ungewohnten Materialeigenschaften und Bauprozesse sind spezialisierte Handwerksbetriebe notwendig.

FIT FÜR DIE ZUKUNFT

Das Erdgeschoss lässt sich bei Bedarf, etwa im Alter, komplett barrierefrei nutzen.

Ökologische Dämmung mit Hanf, Polar-Fußboden (Korkdämmung)

Giebelverglasung der Galerie mit elektrischer Fensteröffnung

DATEN & FAKTEN

HAUSTYP: Einfamilienhaus

WOHNFLÄCHE: 187 m²

DACH: Satteldach

BAUWEISE: massive Holzblockbauweise

PREIS (BAUSATZ): ab 195.000€

(Wandausführung Bio-Doppelwand, schlüsselfertig auf Anfrage)

WWW.LEONWOOD.DE

BLOCKHAUS?

WISSEN KOMPAKT!

Das traditionelle Blockhaus besitzt als sichtbare Konstruktion Wände aus Holzbohlen und entsteht Bohle für Bohle als Handwerk. An den Hausecken oder am Stoß werden sie mit Zwischenwänden verzahnt oder überlappt. Beim modernen Blockbau werden profilgefräste Stämme mit Standardmaßen aufeinandergestapelt. Gebräuchlich für eine Blockhauswand sind Fichte oder Kiefer. Da Holz „arbeitet“, sprich, Feuchtigkeit aufnimmt und abgibt, kann es sich um einige Zentimeter „setzen“: Balken und Wände verziehen sich. Diese Setzungsprozesse müssen Fachleute einrechnen, damit Fenster, Türen, Treppen oder Installationen richtig eingebaut werden. Mehrschichtige Wandkonstruktionen sind setzungsfrei, energiesparend und erlauben mehr Gestaltungsfreiheit.

NICHTS MUSS Alles geht,

EIN VORSTADTHAUS MIT RAFFINESSE: ÜBER ECK

ANGELEGT, ÜBERRASCHT DAS BLOCKHAUS

MIT SATTEN 187 QUADRATMETERN. Fotos: LéonWood

Helle, freundliche Räume warten auf die Bewohner. Zentrum dieses Einfamilienhauses ist der Wohn-, Ess- und Kochbereich mit Austritt zur überdachten Terrasse. Hier trifft sich die Familie, hier verbringen die Bewohner gemeinsame, gemütliche Stunden. Hohe, offene Räume sorgen für ein weitläufiges, lichtdurchflutetes Ambiente. Warme Holztöne harmonieren mit den weißen Giebel- und Kniestockwänden im Obergeschoss. Farblich passend sind auch die Fensterrahmen ohne Sprossenkreuz. Das sorgt fürs moderne Flair. Das Erdgeschoss lässt sich in drei etwa gleich große Trakte aufteilen: den Wohn-, Koch- und Essbereich, der durch ein verstecktes Gästezimmer ergänzt wird, sowie je einen Bereich für die Erwachsenen und die Kinder. Der Bereich für die Jüngsten ist durch einen separaten Flur betretbar. Zwei Kinderzimmer und ein eigenes Bad finden sich hier wieder. Auch das Schlafzimmer der Eltern verfügt über ein eigenes Bad. Ankleide und Besucher-WC komplettieren diese Etage. Die großzügige Galerie im Obergeschoss bietet mit 55 Quadratmeter Wohnfläche viel Raum für Ideen: Ein großzügiges Tobeparadies für die Kinder ist hier genauso möglich, wie eine Lounge mit Chill-Out-Charakter oder auch zwei weitere Zimmer. Wie bei allen Blockhäusern des Herstellers spielt der Baustoff Holz beim Haus „Enztal“ die Hauptrolle. Dem urbanen Lebensgefühl entsprechend, ist der Naturstoff hier dennoch nicht allzu dominant. Das Holz leitet die Blicke und mündet in der sichtbaren Holzbalkendecke im Erdgeschoss sowie im Sichtdachstuhl im Obergeschoss. Das heimelige Wohngefühl kommt ganz von alleine. (fri)

ZWISCHEN NATUR UNDDesign

WELCH GLÜCK, EIN

GRUNDSTÜCK MIT EINEM NATURTEICH SEIN EIGEN ZU NENNEN.

UND FÜR SO EINE

SCHÖNE UMGEBUNG BRAUCHT ES EIN BESONDERES HAUS:

IN DIESEM FALL DEN BUNGALOW „VISION 154“. Fotos: Vision by Danwood

Das Bauherren-Paar wünscht sich eine ebenerdige Wohnwelt. Für die außergewöhnliche Lage am Wasser eignet sich der Bungalow aus der Luxusserie „Vision“ besonders gut. Charakteristisch für dessen Architektur sind die mit 2,50 Meter fast raumhohen Glasfassaden. Damit genießen die beiden Bewohner nun aus der Küche, vom Esstisch, aus dem Wohnbereich und sogar direkt aus dem Bett den herrli-

AUF EINER EBENE Kompakt und großzügig, transparent und privat, traditionell und modern –es ist ein Zuhause zum Wohlfühlen.

chen Blick auf ihr besonderes Stück Natur. Trotz moderner Optik fügt sich das Haus mit seiner klassischen Form und dem überstandlosen Satteldach gut in die ländlich dominierte Umgebung. Große weiße Flächen im Inneren bilden einen schönen Kontrast zu dunklen Möbeln – allen voran die elegante Küche mit Nussbaumfronten – und Fensterrahmen. Dieses ruhige Farbkonzept zieht sich durchs ganze Haus

FIT FÜR DIE ZUKUNFT

Verkleidung mit hinterlüfteten Fassadenelementen multifunktionales Beschattungssystem Erdwärmepumpe mit Fußbodenheizung und Kühlfunktion, zentrale Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung.

1 | KONTRASTE

Im offenen Wohn-/Essbereich treffen weiße Flächen auf eine dunkle Küche mit Insel.

2 | WILLKOMMEN

Der Eingangsbereich ist großzügig gestaltet: mit breitem Flur und bodentiefem Fenster.

3 | GRÜN IN SICHT

Der Bungalow öffnet durch teils gläserne Außenwände den Blick zur Natur.

4 | WELLNESS

Bodenebene Dusche und edle Wandbeläge zieren das Badezimmer.

DATEN & FAKTEN

HAUSTYP: Bungalow WOHNFLÄCHE: 155 m²

DACH: Satteldach

BAUWEISE: Holztafelbau

ENERGIENIVEAU: Effizienzhaus 40 Plus WWW.DANWOODVISION.DE

und wird im großen Wohnraum durch Polsterstühle und einen Teppich in Safrangelb aufgemuntert. Selbst das Flammenspiel im Kamin passt perfekt. Der Bungalow bietet neben dem großen Wohnraum mit der offenen Küche ein Masterschlafzimmer mit En-Suite-Bad mit großer Dusche und freistehender Wanne sowie eine angeschlossene Ankleide. Ein weiteres Zimmer mit angrenzendem Duschbad ist für Gäste reserviert. Praktisch: Hinter die Küche schmiegen sich eine Speisekammer und ein kleiner Hauswirtschaftsraum. Auch sonst zeigt sich das Haus auf dem neuesten Stand: Erdwärmepumpe mit Fußbodenheizung und Kühlfunktion sowie zentrale Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung arbeiten regenerativ. Der Strom wird auf dem eigenen Dach produziert und mittels Batterie gespeichert. Smarte Haustechnik sorgt mit zahlreichen Features für minimalen Energieverbrauch, Sicherheit und Komfort. So lassen sich etwa die Ziptex-Rollläden, die vor Sonne oder Einblicken im Dunkeln schützen, unkompliziert steuern. Sind diese Rollläden bei zu viel Sonne heruntergelassen, ermöglichen sie dennoch die Sicht nach draußen. Ungetrübt bleibt so die Sicht aufs idyllische Wasser. (fri)

NATURTEICH?

WISSEN KOMPAKT!

Mit einem Naturteich im Garten bieten Sie Pflanzen, Tieren und Mikroorganismen einen natürlichen Lebensraum. Damit tragen Sie zur biologischen Vielfalt bei. Anstelle chemischer Filter reinigen Pflanzen, wie Schilfrohr oder Wasserlinsen, das Wasser. Sie absorbieren zudem Nähr- und Schadstoffe. Auch das Mikroklima lässt sich mit einem Naturteich fördern: Das Wasser verdunstet und kann an heißen Sommertagen für Abkühlung sorgen. Tipp: Sie sollten den Teich an einem Sonnenplatz positionieren. Viele Wasserpflanzen sind lichthungrig, sehnen sich nach Wärme und gedeihen so am besten.

ZUSAMMEN

STARK

GROSSZÜGIGE RÄUME, WOHNGESUNDE MATERIALIEN UND

SMARTE TECHNIK MACHEN DIESES ZWEIFAMILIENHAUS ZU

EINEM GELUNGENEN MEHRGENERATIONENPROJEKT.

Fotos: Regnauer Hausbau

FÜR ALLE Eine

Holzterrasse mit viel Platz und ein großzügig überdachter Balkonmachen jetzt schon Lust auf den nächsten Sommer.

Auf dem Grundstück des Elternhauses hat sich ein Ehepaar zusammen mit den beiden Senioren den gemeinsamen Traum vom exklusiven Mehrgenerationenwohnen mit altersgerechtem Komfort verwirklicht. Ihre Wünsche?

Energieeffizient, barrierefrei, ökologisch, wohngesund inklusive Smart-Home-Komfort sowie einer individuell gestalteten Wohlfühlatmosphäre. In dem neugebauten Zweifamilienhaus haben beide Familienteile genügend Platz, um Gemeinschaftsflächen und private Rückzugsorte optimal miteinander zu verbinden. Getrennte Wohneinheiten im Erd- und Obergeschoss sowie ein großer Garten machen das möglich. Eine groß-

zügige, offene Wohnatmosphäre bestimmt das von dem Seniorenpaar bewohnte Erdgeschoss. Die Küche mit Holz- und Marmoroptik öffnet sich zum Essbereich hin mit geschickt eingepasstem Kaminofen. Für zusätzlichen Komfort sorgt der Wintergarten. Vom Wohnbereich gelangen die Bewohner über den geräumigen Flur in die privaten Zimmer: Schlafzimmer, Bad und Ankleidebereich mit begehbarem Schrank. Im Eingangsbereich sind der Treppenabgang zum ausgebauten Kellergeschoss, Gäste-WC und eine Speisekammer als Vorratsraum platzsparend integriert. Im Obergeschoss sorgt der offene Dachausbau für ein modernes Wohngefühl mit Loftatmosphäre.

» FÜR UNSERE VISION VOM

GENERATIONENWOHNEN HABEN WIR VIELE

ERDGESCHOSS

DACHGESCHOSS

Hier hat sich die Tochter mit ihrem Ehemann ihren ganz persönlichen Traum vom Wohnen erfüllt. Beide genießen die Zeit im neuen Zuhause in vollen Zügen. Im Wohn- und Essbereich hat das Paar helles Holzparkett und Möbel im Vintagestil gewählt. Ein roter Kaminofen, große Panoramafenster mit Schiebetüren und Oberlichteinsätzen sorgen für besondere Blickpunkte. Neben einem Büro, dem Schlafzimmer und einem Gäste-WC ist das Bad als durchlässige Raumeinheit mit einem begehbaren Schrank und Ankleidebereich kombiniert. WarmeHolztöne und Steinfliesen in Anthrazit schmücken das Bad.

OUTDOOR-LIVING

Üppige Freiflächen machen den Aufenthalt im Freien zu einem erholsamen Erlebnis. Im Erdgeschoss ermöglicht dies die offene Holzterrasse samt Pavillon-Überdachung und freistehendem Kaminofen. Im Obergeschoss erweitert ein großzügig angelegter, überdachter Balkon mit Holzplanken den Wohnraum. Beim Lesen, Grillen oder Entspannen mit Freunden lassen sich hier die angenehmen Momente des Lebens genießen. Dank der Photovoltaik-Anlage auf dem Dach und dem integrierten Batteriespeicher nutzen die Bewohner die Kraft der Sonne und machen sich unabhängiger von teuren Energiepreisen. Für wohlige Wärme sorgt eine Luft-Wasser-Wärmepumpe. Per App und SmartHome-Technik steuern die neuen Hausbesitzer bequem Verschattung, PV-Anlage und Heizung sowie die Sicherheitstechnik rund ums Haus – und das bei Bedarf auch aus der Ferne. (fri)

FIT FÜR DIE ZUKUNFT

Das Haus ist barrierefrei gestaltet und somit für zukünftige Herausforderungen flexibel. Photovoltaik-Anlage und Batteriespeicher machen noch ein Stück unabhängiger vom teuren Netzstrom.

Durch das Smart-Home-System lassen sich unter anderem Verschattung, Heizung und Sicherheitstechnik vernetzen.

DATEN & FAKTEN

HAUSTYP: Zweifamilienhaus WOHNFLÄCHE: 221 m²

DACH: Satteldach

BAUWEISE: Massivholz-Riegel-Konstruktion WWW.REGNAUER.DE

MEHRGENERATIONENHAUS?

WISSEN KOMPAKT!

Eigentlich ist es ein altbewährtes Wohnkonzept: Dass mehrere Generationen unter einem Dach leben, gehörte früher zum gängigen häuslichen Miteinander. Heute gewinnt diese traditionelle Lebensweise in unserer modernen Gesellschaft wieder an Bedeutung. Das liegt mitunter an den steigenden Immobilienpreisen, knapp vorhandener Bauflächen und einer sich wandelnden Altersstruktur der Gesellschaft. Wo Wohnraum gemeinschaftlich genutzt wird, lassen sich zudem Ressourcen sparen und eventuell Lebenshaltungs- sowie Energiekosten senken. Tipp: Oft wird ein Haus als Mehrgenerationenhaus geplant, aber zunächst als Büro, Praxis, Studio oder Einliegerwohnung genutzt – sobald Bedarf besteht, lässt sich dieser Bereich später in eine Wohneinheit für Großeltern oder Kinder umnutzen.

Perfekt

FÜR ÜNF

MIT SEINER LÄRCHENHOLZFASSADE FÜGT SICH DIESES HAUS

NAHTLOS IN SEINE UMGEBUNG AM STADTRAND MIT

PARKÄHNLICHEM GARTEN EIN UND BIETET DER FÜNFKÖPFIGEN

FAMILIE EIN ZUHAUSE IM EINKLANG MIT DER NATUR.

Fotos: Sonnleitner

ZEITLOS SCHÖN

Das Holzhaus vereint ökologisches Bewusstsein, Energieeffizienz und modernes Design.

KELLER

ERDGESCHOSS

ELEGANT Warme Holzböden, Sichtbalkendecken, helle Fliesen: Das Interieur setzt auf einen modernen Look.

Das Holzhaus „München“ strahlt durch seine naturbelassene Lärchen-Vollholzfassade eine besondere Ruhe und Wärme aus. Minimale Dachüberstände und die asymmetrische Fensteranordnung verleihen dem Gebäude eine klare, moderne Form. Die großzügigen Glasfronten öffnen den Blick ins Grüne. Auch im Inneren des Hauses spiegelt sich der Naturgedanke wider. Die warmen Holzböden und Sichtbalkendecken im Erd- und Obergeschoss schaffen eine einladende, gemütliche Atmosphäre. Die Grundrissplanung ist perfekt auf die Bedürfnisse der fünfköpfigen Baufamilie abgestimmt. Der großzügige, offene Wohnbereich im Erdgeschoss bildet das Herzstück des Familienlebens. Im Obergeschoss befinden sich drei helle Kinderzimmer sowie das Elternschlafzimmer, begleitet von zwei modernen Bädern. Das Dachgeschoss eignet sich mit seinem weitläufigen Studio ideal als Rückzugsort, Hobbyraum oder Gästebereich. Ein Panoramafenster lädt hier beim Ausblick in die Natur zum Träumen ein. Da das Haus komplett unterkellert ist, gibt es genügend Stauraum für alle. Ein Highlight ist das Treppengeländer mit Holzlamellen. Es schafft nicht nur eine optische Trennung zwischen Wohn- und Essbereich, sondern verleiht dem Raum eine moderne, natürliche Note. Auch die Bauweise spricht für sich: Die Klimawände sorgen mit sehr hohem Massivholzanteil für ein angenehmes, gesundes Raumklima und bieten sehr guten Wärmeund Schallschutz. Ergänzt durch eine Wärmepumpe und eine Photovoltaik-Anlage ist das Haus bestens gerüstet für die Zukunft. (fri)

DACHGESCHOSS

FIT FÜR DIE ZUKUNFT

Massivholz kann laut Untersuchungen der Universität der Bundeswehr in München bis zu 99,9 Prozent hochfrequenter Strahlung von Mobilfunkanlagen abschirmen.

Die Klimawand „Twinligna“ ist beidseitig mit Massivholzbohlen in Lärche beplankt. Fußbodenheizung mit Luftwärmepumpe und Photovoltaik.

DATEN & FAKTEN

HAUSTYP: Einfamilienhaus WOHNFLÄCHE: 249 m²

DACH: Satteldach

BAUWEISE: Massivholzhaus WWW.SONNLEITNER.DE

KELLER?

WISSEN KOMPAKT!

Mit oder ohne Keller? Diese Frage stellen sich viele Bauherren bei der Planung der eigenen vier Wände. Meist wird zwischen mehr Stauraum und Platz fürs Hobby versus Bauaufwand und Mehrkosten abgewogen. Tatsächlich sollten Sie intensiv darüber nachdenken: So lässt sich zum Beispiel im Keller die Haustechnik mit Heizungsanlage samt Warmwasser-Versorgung unterbringen. Ebenso bei Bedarf ein Batteriespeicher für die Photovoltaik-Anlage. Vielleicht lohnt sich auch ein Wohnkeller? Ältere Kinder genießen hier einen Rückzugsort. Oder Sie vermieten diese Wohneinheit? Mieteinnahmen können helfen, das Haus abzubezahlen. Außerdem profitieren Sie von Steuervorteilen.

WOHNGLÜCK IM HOUSE Tiny

BIRGIT UNGER IST VON EINER EIGENTUMSWOHNUNG IN EIN TINY HOUSE

GEZOGEN. GRUNDSTÜCK UND HAUS HAT SIE BEIM EINZUG ZUM ERSTEN

MAL GESEHEN – UND ALLES WIE GEPLANT VORGEFUNDEN.

Fotos: SchwörerHaus

» ES FÜHLTE SICH

ÜBERHAUPT NICHT FREMD AN, SONDERN GLEICH WIE MEIN ZUHAUSE « SCHWÄRMT BIRGIT UNGER

Auf einer Reise durch Neuseeland und Tasmanien hat Birgit Unger ihre Vorliebe für Minihäuser entdeckt: „Ich wohnte in einem Tiny House, das einsam auf einem Berg stand, umgeben von beeindruckender Natur und wunderschön eingerichtet. Ich habe mich dort sofort wohlgefühlt.“ Dieses Bild geht Birgit Unger nicht mehr aus dem Kopf. Ihren bevorstehenden Ruhestand zum Anlass bringt sie ihren Traum vom Minihaus ins Rollen. Sie entscheidet sich für ein schlüsselfertiges „Flying Space“-Modul von SchwörerHaus. Voraussetzung? Ein Grundstück muss vorhanden sein, auf das das Haus gebaut werden darf. Zudem müssen Fundament und Hausanschlüsse bauseitig vorbereitet werden. Bald findet sie eine passende Parzelle: zwischen Kiel und Flensburg gelegen, zehn Kilometer von der Ostsee entfernt, dörflich aber mit guter Infrastruktur und ohne allzu viel Tourismus, geschützt vor starken Wetterereignissen und damit vor Elementarschäden. Birgit Unger bekommt Fotos, den Bebauungsplan und einen 360-Grad-Film zugeschickt. Extrawünsche, wie eine große überdachte Terrasse sowie einen separaten Carport mit Lade- und Müllstation, sind schnell im Bauplan integriert. Für die vor Ort anfallenden Arbeiten, das Vorbereiten des Punktfundaments und der Hausanschlüsse, beauftragt die Bauherrin einen lokalen Garten- und Landschaftsbaubetrieb. An einem Donnerstag wird das „Flying Space“-Modul auf dem Grundstück montiert und in einer Spätschicht alles angeschlossen. Sonntags kommt der Umzugswagen an. Als Birgit Unger am Montag darauf ihr Tiny House –und das Grundstück überhaupt zum ersten Mal – betritt, ist sie überwältigt: „Es fühlte sich überhaupt nicht fremd an, sondern gleich wie mein Zuhause.“ Da Stauraum in Schlafzimmer, Bad und Küche bereits eingebaut ist, dauerte es keine zwei Tage, bis die Bauherrin vollständig „ankommt“. Auch die Außengestaltung nimmt Formen an: Die Holzterrasse wird fertiggestellt, der Carport gepflastert, die unversiegelten Wege und die Mauern angelegt und mit der Bepflanzung begonnen. Der Garten ist übrigens das neue Hobby der Hausbesitzerin. „Die Pflanzen kommen alle von hier oben, sind trockenheitsresistent und robust, da hat die Gartendesignerin drauf geachtet“, freut sich die glückliche Bauherrin. (fri)

INTERIEUR Ausbaumaterialien und Einbaumöbel hat die Bauherrin beim Hausunternehmen vor Ort ausgewählt.

SCHNELL AUFGEBAUT Per Tieflader gelangen die schlüsselfertigen Tiny Houses an ihren Standort und werden mit einem Kran aufgestellt.

FIT FÜR DIE ZUKUNFT

„FlyingSpaces“ werden im Werk witterungsunabhängig und computergesteuert in hochwärmegedämmter Holzbauweise ohne chemischen Holzschutz vorgefertigt.

Die Größen reichen von 30 bis 70 m² Wohnfläche. Es gibt eine besonders schmale Varianten mit nur 3,32 Meter Breite.

Ein einzelnes Modul lässt sich in einigen Stunden aufbauen, mehrere Module bis hin zu ganzen Wohnanlagen innerhalb weniger Tage. Außer Schraub- oder Punktfundamenten, Schächten und den Hausanschlüssen muss nichts vorbereitet werden.

DATEN & FAKTEN

HAUSTYP: Modulhaus

WOHNFLÄCHE: 50 m²

DACH: Flachdach

BAUWEISE: Holztafelbau

WWW.SCHWOERERHAUS.DE

MINIHAUS? WISSEN KOMPAKT!

Wenn weniger mehr ist. Satte Immobilienpreise, knapper Wohnraum und die Lust nach mehr Freiheit und Flexibilität machen die angesagten Tiny Houses populärer denn je. Aufgrund des begrenzten Raumangebotes sind clever konzipierte Entwürfe unerlässlich und entscheiden auch darüber, wie viel Wohnglück und Energieeffizienz Ihnen das kleinere Haus tatsächlich beschert. Da es auf kleiner Fläche nur ein vergleichsweise geringes Luftvolumen gibt, spielt die Lüftung zum Beispiel eine wichtige Rolle: Nur, wenn Fenster und Türen sinnvoll angeordnet sind, lässt sich im Sommer effektiv querlüften. Wie steht es weiter um Wärmedämmung und Isolierung? Stichwort: Wärmeverluste im Winter? Ziehen Sie für Ihre Baupläne immer einen Architekten zu Rate oder setzen Sie auf einen der führenden deutschen Anbieter für schlüsselfertige Minihäuser.

• Wasserbeständig

• Hohe Kratz- und Abriebfestigkeit

• Nahezu perfekte Dielen- & Fliesenoptik durch umlaufende V-Fuge

• Stark belastbar, für gewerblichen Bereich geeignet*

• 30 bzw. 20 Jahre Garantie im Wohn- und 5 Jahre im gewerblichen Bereich*

SCHICHTDIENST?

Smart!

GROSSE TERRASSE Mit Freunden draußen sitzen, Partys feiern, Bierzeltgarnituren aufstellen – „sogar genug Platz für den Pool ist gewesen, den wir bei warmen Temperaturen gern nutzen“, schwärmen die Bauherren.

DEN GARTEN OHNE GROSSE ARBEIT GENIESSEN?

IHR SMART HOME NIMMT LAURA UND CHRISTOPH ARBEITEN AB.

Fotos: Viebrockhaus

DATEN & FAKTEN

HAUSTYP: Einfamilienhaus

WOHNFLÄCHE: 155 m²

DACH: Satteldach

BAUWEISE: Massivhaus

WWW.VIEBROCKHAUS.DE

SMART IM GARTEN? WISSEN KOMPAKT!

Eine smarte Gartenbewässerung passt sich automatisch den jeweiligen Wetterbedingungen an. Das heißt: Wenn es regnet, pausiert die Versorgung. Das spart Wasser und Kosten. Außerdem lässt sich so die heimische Boden- und Pflanzenwelt bedarfsgenau pflegen und hegen. Einige Systeme integrieren zudem Wettervorhersagen und richten darauf den Tagesverlauf aus. Unterm Strich? Wer smarte Gartenbewässerung betreibt, trägt zum Umweltschutz bei. Das ist vor allem auch für Regionen wichtig, wo das Wasser knapp vorhanden ist – zum Beispiel im Sommer.

Der Bauherr gestaltete die Außenanlage zusammen mit seinem Vater. „Wir haben jede Pflanze gepflanzt, jeden Stein verlegt, alles in Eigenleistung“, erzählt Christoph stolz. Das war jedoch nur ein Teil der Arbeit. Der Garten braucht auch weiterhin Pflege. Beide Männer sind im Schichtdienst tätig. „Da haben wir oft keine Zeit und keinen Nerv, ständig die Pflanzen oder den Rasen zu bewässern“, erzählt der Bauherr. Eine große Erleichterung bietet da die eingebaute Bewässerungsanlage. Die läuft automatisch und ist über das Smart-Home-System steuerbar. Generell sind beim Hersteller Licht und Verschattung im Smart Home eingebunden. Auch das ist prak-

REGEN NACH PROGRAMM

Der Garten wird automatisch gegossen. So bleibt mehr Zeit zum Entspannen.

FIT FÜR DIE ZUKUNFT

Smart-Home-System

Effizienzhaus 40 Lüftungsanlage inklusive

tisch beim Schichtdienst. Die Rollläden bleiben unten, wenn die Bewohner untertags schlafen. So lässt sich der Rollläden Tag für Tag so einstellen, dass er zum Schichtplan passt. Wie sieht die weitere Haustechnik aus? Die Lüftungsanlage sorgt dafür, dass ständig frische Luft im 155 Quadratmeter großen Haus ist, ohne dass groß gelüftet werden müssen. Die Bauherren bereuen übrigens, noch keine Photovoltaik-Anlage zu haben. „Wir haben sie rausgenommen, weil es uns im ersten Schritt zu teuer war“, erzählt Christoph. Seine Frau Laura betont: „Wir wollen sie auf jeden Fall nachrüsten.“ Die Vorbereitungen dafür sind schon getroffen. (mla)

MIT FARBE Von der Küche blicken die Bewohner ins petrol inszenierte Wohnzimmer.

DURCHDACHT GEPLANT Entstanden ist ein vielseitiger, flexibler Wohnbau für mehrere Generationen.

ALLE UNTER EINEM DACH

DAS NEUE ZUHAUSE IN VOLLHOLZBAUWEISE BIETET PLATZ

FÜR VIER SEPARATE WOHNEINHEITEN. Fotos: Michael Liebert

Mit dem Projekt von Familie Halbmayr sind in Aschbach bereits drei Umsetzungen mit dem Bausystem des Südtiroler Holzbauspezialisten zu verzeichnen. Bauherr Josef Halbmayr, selbst architektonischer Planer, hat sich intensiv mit den Anforderungen an den Wohnraum für sich und seine erweiterte Familie auseinandergesetzt. Auf dem Grundstück mit 1.000 Quadratmeter Fläche sollte der Baubestand in das Gesamtkonzept integriert werden. Der Plan sieht vor, vier separate Wohneinheiten zu schaffen: Eine eigene Wohnung mit rund 140 Quadratmeter Wohnfläche für das Elternpaar und die beiden Kinder, eine Wohnung mit rund 80 Quadratmeter Wohnfläche für eine Tante, sowie zwei kleinere Wohneinheiten mit jeweils 35 Quadratmeter Wohnfläche zur Vermietung. Das Projekt präsentiert sich nach außen hin mit klarer

Holzoptik – auffallend modern. Die hinterlüftete Außenfassade besteht aus komplett von Familie Halbmayr selbst geflämmtem und montiertem Fichtenholz, wodurch die Oberfläche weitgehend resistent gegen Wettereinflüsse ist. Schwarze Fensterbleche unterstreichen den optischen Eindruck und verstärken die Wirkung der immer noch deutlich sichtbaren Holzstruktur. Hinter der Fassade punkten die Vollholzelemente aus Fichte von holzius mit ihren konstruktiven und bauphysikalischen Vorteilen. Das Unternehmen interpretiert für die Fertigung der Vollholzbauteile eine uralte Holzverbindungstechnik neu. Bei den Wandelementen werden die Bohlen in Wuchsrichtung verbaut und mit einer Gratleiste in Schwalbenschwanzform miteinander verbunden. Für die Decken- und Dachelemente werden die aneinandergereih-

ten Holzbalken mit einer mehrfachen Nut- und Kammverbindung verkämmt und mit Schrauben aus Buchenholz zu einem formstabilen Vollholzelement verbunden. Die Wärmedämmung des Hauses besteht aus natürlichem Holzfasermaterial. Das Raumkonzept im Inneren der Familienwohnung ist bewusst reduziert gehalten. Der Wohnraum teilt sich in drei Bereiche auf: die Küche, den Esstisch beim Kamin sowie den allgemeinen Wohnbereich. Die Deckenflächen sowie die Außenwände sind in Sichtholzqualität ausgeführt, die Innenwände sind lehmverputzt. Im „Zentrum“ des Hauses ist der Technikraum untergebracht, welcher bewusst in Betonbauweise realisiert wurde. Dieser Teil des Hauses dient als Speichermasse, um die Abwärme der Anlagen zu puffern und im Winter langfristig an die Wohnräume abzugeben.

Selbst

IST DIE FRAU

AUS DEM BAUCH HERAUS HAT SICH MELANIE

HENECKER FÜR EIN HOLZHAUS ENTSCHIEDEN.

ZUSAMMEN MIT FREUNDEN UND FAMILIE PACKTE

SIE UNTER ANLEITUNG EINES ERFAHRENEN

RICHTMEISTERS SO VIEL WIE

IN EIGENLEISTUNG AN.

MMÖGLICH BEIM BAU

Fotos: Fullwood Wohnblockhaus

elanie Henecker hat die Entscheidung, ausgerechnet ein Holzhaus zu bauen, spontan getroffen: „In erster Linie wollte ich kein Haus von der Stange haben, sondern etwas Besonderes.“ Das individuell geplante Blockhaus „Idyll Schaumburgblick“ begeisterte sie auf Anhieb. Überzeugt haben die Mutter eines Sohnes auch die klimafreundlichen, energieeffizienten Eigenschaften des Holzhauses. „Die Wände sind absolut winddicht, setzungsfrei und dämmen hervorragend. Somit benötige ich weniger Heizenergie, was nicht nur die Umwelt schont, sondern vor allem auch den Geldbeutel“, freut sich die Bauherrin. Melanie Henecker entschied sich als Baustufe für eine Richtmeistermontage, bei der die Bauherrschaft beim Hausbau so viel mithilft, wie sie kann und möchte. „Ich habe in fast allen Bereichen eigenhändig mitgearbeitet“, berichtet die patente Hausherrin stolz und zählt auf: Bitumenschicht auf die Bodenplatte auftragen, Haus aufstellen, Zwischenwände im Hausinnern stellen und Böden bearbeiten, Fensterbänke verkleiden, Carport montieren, Veranda bauen, Stromkabel im gesamten Gebäude verlegen, Rigips-Arbeiten, Dämmung zwischen die Verrohrung der Fußbodenheizung aufbringen, Bodenbelag im Schlafzimmer verlegen und Swimmingpool bauen. Bereits knapp fünf Monate nach Hausanlieferung konnte sie mit ihrem Sohn einziehen. Passend zum ökologischen, nachhaltigen Konzept heizt die Eigentümerin mit einer ressourcenschonenden, modernen Wärmepumpe und erzeugt mit ihrer PVAnlage Strom aus erneuerbarer Sonnenenergie. Heute setzt das Holzhaus moderne Akzente mit seinem hellgrauen Anstrich in Kombination mit weißen Details rund um Fenster, Haustüre, Terrasse und Carport. Ein dunkles, anthrazitfarbenes Satteldach krönt das Bauwerk. (fri)

FIT FÜR DIE ZUKUNFT

jede Ausbaustufe möglich schnelle Montage durch Vorfertigung niedriger Heizenergieverbrauch

DATEN

&

FAKTEN

HAUSTYP: Blockhaus

WOHNFLÄCHE: 134 m²

DACH: Satteldach

BAUWEISE: Blockbohlenbau

WWW.FULLWOOD.DE

Die Muskelhypothek als Finanzierungsbaustein fürs Traumhaus steht für viele zukünftige Immobilienbesitzer von Anfang an fest. Gemeint sind handwerkliche Arbeiten, die in Eigenregie durch die Bauherren selbst oder mit Hilfe von Freunden oder Familie gestemmt werden. Es geht darum, mehrere tausend Euro beim Hausbau einzusparen. Den größten Profit generieren Häuslebauer bei Leistungen rund um den Innenausbau: zum Beispiel Wände streichen und tapezieren, Boden verlegen, Wände verfliesen oder Trockenbauarbeiten. Bei einer intensiven Eigenleistung lassen sich zwischen zehn und 30 Prozent der Baukosten einsparen. Eigenleistungen können Bauherren übrigens in die Baufinanzierung einfließen lassen. Das erhöht das Eigenkapital und senkt die Baukosten. „In der Regel können bei den meisten Banken oder Baufinanzierern zwischen 15 und 20 Prozent der Bausumme als Eigenleistung angerechnet werden“, erklärt Ralf Oberländer, Baufinanzierungsexperte bei Schwäbisch Hall. „Ein Beispiel: Für Maler- und Tapezierarbeiten sind in einem 140 Quadratmeter großen Haus rund 125 Stunden einzuplanen. Wer das in Eigenleistung erledigt, kann bis zu 5.000 Euro sparen. Für das Verlegen von Fliesen sind etwa 50 Stunden zu veranschlagen – hier können zwischen 1.800 und 1.900 Euro eingespart werden.“

DAS GRAS WACHSEN HÖREN

NATÜRLICHE MATERIALIEN ODER NEUESTE TECHNIK?

DASS ES KEIN ENTWEDER-ODER SEIN MUSS, SONDERN SICH GANZ

WUNDERBAR ERGÄNZT, BEWEIST DIESES MUSTERHAUS. Fotos: Fingerhaus

DATEN & FAKTEN

HAUSTYP: Einfamilienhaus

WOHNFLÄCHE: 168 m²

DACH: Satteldach

BAUWEISE: Holzrahmenkonstruktion in Großtafelbauweise

ENERGIENIVEAU: Effizienzhaus 40 Plus WWW.FINGERHAUS.DE

SCHRÄG Die Schrägdachbegrünung fällt auf.

Unauf fälliger: Die in das Vordach eingelassene Lichtkuppel lässt tagsüber natürliches Licht einströmen und ermöglicht nachts den Blick in den Sternenhimmel.

Hoppla, was wächst denn da auf dem Dach? Das 40 Grad geneigte, extensiv begrünte Satteldach fällt auf. Doch es kann noch viel mehr als optische Reize zu setzen. Es hilft, das Klima zu regulieren. Wie? Es unterstützt die Wärmedämmung, speichert Regenwasser und verbessert das Mikroklima. Während das Gründach und das viele Holz im Hausinneren mit dem bloßen Auge zu entdecken sind, ist die Technik des 168 Quadratmeter großen Effizienzhauses versteckter. Die nachhaltige Luft-WasserWärmepumpe wird mit eigenem Sonnenstrom der Photovoltaik-Anlage auf dem Dach betrieben. Wird mehr Strom produziert als gebraucht wird, wird der im Batteriespeicher zwischengelagert. Eine zentrale Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung sorgt dafür, dass die Bewohner immer frische Luft atmen, ohne die Fenster öffnen zu müssen. Praktisch im Sommer: Die

EVOLUTION DER NASSZELLE Die bodengleiche Dusche, die Fliesen in Natursteinoptik, die schwarzen Armaturen und der Doppelwaschtisch mit separaten Waschschalen wirken luxuriös.

Anlage kann sogar kühlen. Es geht noch smarter: Im Haus ist eine KNXGebäudeautomation installiert, mit der die Bewohner Beleuchtung, Rollläden und Heizung zu jeder Zeit und von überall bequem steuern können. All diese Technik hilft, dass die Bewohner langfristig von geringen Energiekosten und Einsparungen profitieren. Auch architektonisch macht das Haus eine prima Figur: Das lichtdurchflutete Erdgeschoss setzt auf helle, offene Räume. Ein Highlight ist der rechteckige Erker mit Panoramaverglasung, der den Küchenbereich erweitert und einen ungehinderten Blick nach draußen bietet. Im großzügig gestalteten Dachgeschoss befinden sich die Individualräume der Bewohner. Ein Elternschlafzimmer mit Ankleide, zwei Kinderzimmer sowie ein 14 Quadratmeter großes Bad lassen keine Wünsche offen. (mla)

| GRÜNER DAUMEN Die grünen Wände und die praktisch drapierten Kräuter auf der Kochinsel greifen das Grün des Daches auf.

| EINLADEND Helle Möbel, viel Holz, natürliche Leinenstoffe und Fischgrätparkett im Erdgeschoss – das Musterhaus ist vom skandinavischen Stil inspiriert.

FIT FÜR DIE ZUKUNFT

Schrägdachbegrünung

Luft-Wasser-Wärmepumpe, Fußbodenheizung, Lüftungsanlage (mit Wärmerückgewinnung)

Photovoltaik-Anlage (mit Batteriespeichersystem)

KNX-Gebäudeautomationssystem für Beleuchtungssteuerung, Raffstore-/Rolladensteuerung

DACHBEGRÜNUNG?

WISSEN KOMPAKT!

Begrünte Dächer speichern Wasser, filtern Staub und reduzieren Lärm. Regenwasser verdunstet so nach und nach – besonders bei starken Regenfällen lässt sich so die städtische Kanalisation entlasten. Das beugt eventuell Hochwasser vor. Auch das Klima darunter befindlicher Räume profitiert vom grünen Dach: Im Sommer sorgt die Pflanzenschicht für Kühlung, im Winter fungiert sie als Wärmeschutz. Das schont die Umwelt und spart Energiekosten. Lohnt sich!

ERDGESCHOSS

SITZEN LASSEN Die Sitzfensterbank im Essbereich ist an die Möblierung angepasst. Dank der Bank braucht es weniger Stühle und man kann den Tisch nah an der Wand aufstellen.

DACHGESCHOSS

MIT RISIKO Ein traumhaftes Grundstück nahe Wargrave (UK) – mit einem kleinen Haken: Es liegt im Überschwemmungsgebiet.

STELZEN GEBAUT auf

MITTEN IM GRÜNEN, NAHE EINEM FLUSSUFER – DAS GRUNDSTÜCK DER FAMILIE TAWSE SCHEINT AUF DEN ERSTEN BLICK TRAUMHAFT. DIE HERAUSFORDERUNG? DAS EINFAMILIENHAUS LIEGT IN EINEM ÜBERSCHWEMMUNGSGEBIET. BESTENS GEWAPPNET FÜR DIE TÜCKEN DES KLIMAWANDELS SIND SIE TROTZDEM.

Fotos: Baufritz

» IM ÜBERSCHWEMMUNGSGEBIET ZU WOHNEN,

IST MIT BESONDEREN HERAUSFORDERUNGEN VERBUNDEN. NIE ZUVOR WURDE EIN BAUFRITZ-HAUS AUF SO HOHE STELZEN GEBAUT. DIE BAUHERREN HATTEN ERKANNT, DASS EIN HAUS IN HOLZRAHMENBAUWEISE DIE RICHTIGE WAHL SEIN WÜRDE. «

RAGT IN DIE HÖHE Der Klimawandel hat die Anzahl der Überschwemmungen drastisch erhöht. Allein 2024 wurde da s Gelände bereits dreimal überschwemmt.

AmWasser zu leben, war immer Wunsch der Familie. Problem? Hier kommen gleich zwei Flüsse zusammen. Doch genau an diesem malerischen Ort wollte das Ehepaar mit den beiden Kindern im Teenageralter leben, denn seit mehr als 20 Jahren ist die Familie in der attraktiven Region nahe London zu Hause. Deshalb war die besondere Lage bereits bekannt: Das Einfamilienhaus steht mitten in einem Überschwemmungsgebiet. Und die historischen Aufzeichnungen belegen das eindrucksvoll: 1947, 1974, 1992, 2000, 2003, 2007, 2014. Der Klimawandel hat die Situation massiv verschärft. Allein im Jahr 2024 stand das Gelände dreimal unter Wasser. Die Lösung: ein Haus, das etwa zwei Meter über dem bestehenden Grundstücksniveau auf Stelzen thront. Dafür wurden 72 Pfähle ganze 15 Meter tief in den Boden gesetzt. Ein erhöhter Stahlrahmen trägt das rund 265 Quadratmeter große

zweistöckige Haus mit dem auffallenden Schmetterlingsdach – zwei gegengleichen Pultdächern, verbunden mit einem Flachdachbereich über die gesamte Hauslänge.

MIT ALLEN WASSERN GEWASCHEN

Als Experte in der Logistik hat Bauherr Tawse, gebürtiger Südafrikaner und auf einer sehr abgelegenen Farm aufgewachsen, zugleich seinen beruflichen Pragmatismus ins Spiel gebracht. Denn so leicht und gut verbaubar die Holzelemente auch sind: Es galt, mehrere schmale Brücken mit einem FahrzeugMaximalgewicht zu bewältigen. Drei Außentreppen führen vom Grundniveau des Geländes auf die umlaufende HolzTerrasse des in die Höhe versetzten Erdgeschosses. Waagrecht gespannte Drahtseile dienen der Absturzsicherung. Das Flachdach ragt auf beiden

PER BOOT ZUR SICHTUNG Stahlrahmen-/ Stelzenhäuser sind übrigens in der Gegend um Wargrave (UK) üblich.

Giebelseiten über die weiß verputzte Außenwand und macht sich optisch gut über dem Terrassenbereich. Praktisch: die abgehängte Pergola über den großen Fensterflächen. Das Wasser des Daches sammelt sich dank der geschickten Neigung in einer zentralen Dachrinne. Die beiden Säulen über dem Eingang werden als Fallrohre genutzt. Das Fenster des Treppenhauses reicht

BEI SONNE & REGEN Auf dem Sonnendeck haben die Bewohner die Natur stets bestens im Blick.

SPEZIELL FÜR DAS HAUS ENTWORFEN Die Stahlkonstruktion, bestehend aus 72 Pfählen, sitzt 15 Meter tief im Boden.

PLATZ GEMACHT Ein breiter Flur, von der Haustür bis zur gegenüber liegenden Terrassentür, verbindet die Räume miteinander.

CHARMANT Eine gelungene Mischung aus modernen und rustikalen Elementen verleiht den Räumen Flair.

über beide Ebenen des Einfamilienhauses und öffnet den Blick in den herrlich grünen Garten mit dem uralten Baumbestand. Die prächtige Natur setzt für die Familie einen überzeugenden Kontrapunkt zur städtischen Hetze der nahen Großstadt. Der Garten ist der am tiefsten gelegene der ganzen Nachbarschaft. Weitere verschieden große Fenster über das Haus verteilt, verleihen dem Inneren seinen lichten Charme. Ein breiter Flur, von der Haustür bis zur gegenüberliegenden Terrassentür, verbindet alle Räume miteinander.

DER ZUKUNFT DES WOHNENS EINE CHANCE GEBEN

Insgesamt vier Schlafzimmer im Dachgeschoss, erreichbar über die offene Podesttreppe mit großen Festverglasungen, Glasgeländer und HolzHandlauf, sind Teil des Hauses. Hier verbindet ein breiter Flur die zwei Kinderzimmer, ein Gästezimmer mit eigenem Bad, ein Familienbad und den Master-Bereich mit Schlafzimmer und Badezimmer. Immer wieder entwickelt sich das Gebiet rund um die Flüsse zu einer Seenlandschaft. Die veränderten klimatischen Bedingungen lassen wei-

ÜBER BEIDE ETAGEN Das Fenster des Treppenhauses öffnet den Blick ins heimische Grün und den alten Baumbestand.

DACHGESCHOSS

tere Hochwasser erwarten. In der Region sind die Menschen darauf vorbereitet. Wer im Home-Office arbeiten kann, ist hier klar im Vorteil. Vorausgesetzt, das Haus steht auf Stelzen wie das der Familie Tawse. Häuser müssen künftig widerstandsfähiger geplant werden, will man weiter in klimatisch gefährdeten Regionen leben. Der Stelzenbau hebt dabei das Bauen unter klimatisch anspruchsvollen Bedingungen auf ein neues Level. Noch mehr Tipps zum Wetterschutz rund um den Hausbau lesen Sie ab Seite 58. (fri)

ERDGESCHOSS

TAGESLICHT Im Badezimmer sorgen Lichtbänder für ein helles, gemütliches Ambiente.

WENN DAS WASSER AN DIE TÜR klopft

STARKREGEN, STURM UND HITZE. EXTREMWETTER

HAT ZUNEHMEND EINFLUSS AUF UNSER ZUHAUSE.

UM SCHWERE SCHÄDEN

ZU VERMEIDEN, SOLLTEN

SIE IHRE EIGENEN VIER WÄNDE SINNVOLL SCHÜTZEN.

Mahnende

Worte hält Tobias Fuchs, Vorstandsmitglied und Leiter des Geschäftsbereichs Klima und Umwelt des Deutschen Wetterdienstes, für uns parat: „Der Klimawandel beschleunigt sich. Wetterextreme werden intensiver und treten oft auch häufiger auf. Die zum Teil katastrophalen Überschwemmungen in Ost- und Mitteleuropa, zum Glück nur abgeschwächt in Deutschland, sind ein erneuter Beleg. Im ersten Halbjahr 2024 waren wir bereits mehrfach in verschiedenen

Teilen Deutschlands von intensiven Starkregenereignissen betroffen. Sie zogen großräumige

HOCHWASSER IST KEINE SELTENHEIT MEHR Die Folgen können verheerend sein. Frühzeitig Maßnahmen ergreifen lautet das Credo: Vor allem tieferliegende Räume, wie etwa eine Garage, lassen sich mit speziellen Alu-Dammbalken abdichten und effektiv schützen. Prefa

Überflutungen nach sich. Noch nie seit Messbeginn im Jahr 1881 gab es in Deutschland so niederschlagsreiche zusammenhängende zwölf Monate wie im Zeitraum Juli 2023 bis Juni 2024.“ Doch nicht nur Starkregen rückt mit seinen teils katastrophalen und tödlichen Folgen in den Fokus – wir erinnern uns an das Hochwasser im Juli 2021 im Ahrtal. Laut aktuellen Daten des Deutschen Wetterdienstes DWD wird es auch immer wärmer. Durch den Klimawandel werden wir in Zukunft in den Sommermonaten regelmäßig die 30-Grad-Marke überschreiten. Ein Zuhause, das

SCHOTTEN DICHT Rollläden von Herstellern wie Schanz reflektieren bis zu 92 Prozent der Sonnenstrahlen, noch bevor diese auf das Fensterglas auftreffen. Schanz/epr

EXPERTEN RAT!

RAFFAEL FRICK

LEITER EINER GENERALAGENTUR SV SPARKASSENVERSICHERUNG

Angesichts der extremen Zunahme an Unwetterereignissen gewinnen bauliche, technische und planerische Schutzkonzepte beim Schutz des eigenen Hauses enorm an Bedeutung. Man kann einiges tun, um mögliche Schäden schon von vornherein so gering wie möglich zu halten.

Halten Sie schon beim Neubau gängige DIN-Normen, die für Schnee- und Windlasten sowie für die Haus- und Grundstücksentwässerung gelten, ein.

Bauen Sie Rückstausicherungen ein, damit Wasser nicht zurück ins Haus läuft, wenn die Kanalisation bei Starkregen überlastet ist.

Überprüfen Sie regelmäßig Ihr Dach. Es ist bei Stürmen und Orkanen die verletzlichste Stelle eines Gebäudes. Falls es doch zu Schäden am Gebäude kommt, können Sie den Schaden innerhalb des Hauses minimieren, wenn Sie Wertvolles und Wichtiges möglichst in höheren Etagen lagern. Denn bei Hochwasser und Stark regen sind Keller und die unteren Geschosse am stärksten gefährdet. Häufig helfen auch schon ein paar Zentimeter: Stellen Sie große Haushaltsgeräte wie Waschmaschinen oder Kühltruhen auf erhöhte Podeste.

Die klassische Gebäudeversicherung und die Hausratversicherung versichern Ihr Haus und Ihren Hausrat gegen die Gefahren Feuer (Brand, Blitzschlag, Explosion), Leitungswasser, Sturm und Hagel. Und wichtig: Haben Hagel und Sturm die Solaranlage auf Ihrem Dach beschädigt? Eine nachträglich montierte Photovoltaik-Anlage ist nicht automatisch in der Gebäudeversicherung mitversichert. Denn eine solche Anlage erhöht den Wert des Gebäudes. Und das ist dem Versicherer mitzuteilen.

Um sich auch vor den finanziellen Folgen durch Hochwasser oder Starkregen zu schützen, ist eine Elementarschadenversicherung als Ergänzung zur Wohngebäude- oder Hausratversicherung erforderlich. Die Versicherer haben Risikozonen für die Hochwasser- und Starkregengefahr. Wie teuer der Elementarschutz ist, hängt von der Risikozone ab, in der Ihr Gebäude steht. Bauen Sie möglichst nicht in einer Hochrisikozone.

all diesen Wetterereignissen gut gerüstet und vorbeugend entgegentritt, sollte das Maß für Architekten, Planer, Bauherren und Immobilienbesitzer sein.

WASSER MARSCH?

Der einfachste Hochwasserschutz ist der, nicht in hochwassergefährdeten Gebieten zu bauen. Doch reicht es, die Umgebung auf naheliegende Flüsse, Seen oder bekannte, regionale Wetterrisiken zu prüfen? Nicht immer. Hochwasserschutz betrifft uns alle. Das haben die letzten Jahre mehr als bewiesen. Schuld daran ist unter anderem die zunehmende Bodenversiegelung mit Beton, Asphalt und Pflaster. Je mehr davon im Spiel sind, desto schlechter kann Regenwasser, insbesondere nach kräftigen Niederschlägen, versickern. Rückstau und Überflutungen durch überlastete Kanalsysteme sind oft die Folge. So können auch vermeintlich „sicher gelegene“ Garagen, Keller und Wohnetagen volllaufen. Die materiellen Schäden sind immens – das menschliche Leid lässt sich nur erahnen. Das Wasser hinterlässt von der Haus- und Heiztechnik über Autos bis hin zur heimischen Möbellandschaft eine Spur der Verwüstung. Wie können am besten wir vorbeugen?

DER GARTEN HAT EINFLUSS

GITTER

Viel Grün im Garten hält den Boden locker. So kann er Wasser besser aufnehmen und speichern. Experten raten, circa zwei Drittel der Grundstücksfläche wasserdurchlässig anzulegen. Wer Wege und Flächen anlegt, sollte Natursteinpflaster mit weiten Fugen, Rasengittersteine und wassergebundene Splitt- oder Schotterflächen wählen. Auch mit Zisternen und Regentonnen lässt sich die Kanalisation entlasten und gleichzeitig die eigenen Pflanzen bewässern. Ebenso helfen begrünte Dächer. Sie nehmen Regenwasser auf, speichern es und es verdunstet direkt vor Ort. Flache Garagenoder Gartenhausdächer eignen sich besonders gut. Einige Kommunen fördern die Begrünung von Dächern durch niedrigere Abwassergebühren.

FÜRS GRÜN Sie stabilisieren Grünflächen so, dass Autos darüber fahren können. Gleichzeitig sorgen sie dafür, dass das Gras gut gedeiht und Regen auf natürliche Weise ins Erdreich abgeleitet wird.

Gutta/epr

ENTWÄSSERUNGSSYSTEME CHECKEN

Eine wichtige Rolle spielt das heimische Entwässerungssystem. Dafür sind Sie als Eigentümer verantwortlich, im Gegensatz zur öffentlichen Kanalisation. Sie müssen beim Hausbau oder bei Übernahme einer Bestandsimmobilie sicherstellen, dass Abwasser und Regenwasser ordnungsgemäß abgeleitet werden. Um gesetzliche Vorgaben einzuhalten, ist Expertenwissen gefragt. Das können zum Beispiel Architekten, Installateure und/oder Fachplaner sein. Sie alle sollten wissen: Wo liegen die Leitungen, wo läuft das Abwasser zusammen, wohin lassen sich Lichtschächte und Regenfallrohre entwässern? Sind Abwasserkanäle überfüllt, staut sich das Wasser und drückt es zurück in die Keller. Um hier Schaden vorzubeugen, ist der Einbau einer Rückstauklappe unerlässlich. Diese schließt sich, sobald das Wasser zurückläuft – damit ist die Leitung gesperrt. Noch besser, aber etwas teurer: Rückstauhebeanlagen. Dabei wird die Abwasserleitung gesperrt und das Abwasser über eine Pumpe sicher aus dem Haus befördert. So lassen sich bei Starkregen Dusche, Toilette und Waschmaschine, beispielsweise in einer Kellerwohnung, weiterhin nutzen.

IM VORFELD PLANEN

Wer neu baut, kann von Anfang an seine Planung auf wichtige Details ausweiten. Besonders gefährdet sind zum Beispiel Gebäude in Hanglage. Hier drohen Sturzfluten. Besondere bauliche Maßnahmen gegen Wasserflut, anprallendes Treibgut und Druckwasser sind hier gefragt.

Zusätzlichen Schutz bieten unter anderem Mauern an neuralgischen Stellen oder stabilisierende Erdwälle. Grundsätzlich kann bereits eine minimale Erhöhung des Hauses zum Straßenniveau hin, etwa in Form eines Treppenaufgangs mit zwei, drei Stufen, bei Starkregen einen Unterschied machen.

NEUE ENTNAHMESTELLE Mit „Fontana P“ gibt es nun vier verschiedene Möglichkeiten, das gesammelten Regenwassers aus der Zisterne zu entnehmen. Mall

VORSORGE BETREIBEN Wer sein Dach regelmäßig checkt und instand setzt, kann kostspieligen Sturmschäden vorbeugen.

Oberflächenwasser dringt so nicht so leicht in das Haus ein. Tatsächlich macht der Wunsch nach einer barrierefreien Wohnwelt diesen Gedanken bei vielen Bauprojekten bereits im Vorfeld zunichte. Wer aktiv Flutschutz betreiben muss, sollte das überdenken. Auch die Oberkanten von Kellertreppen und Lichtschächten erfordern in Gefahrenzonen eine kluge Planung: Sie sollten um mindestens zehn bis 15 Zentimeter aus dem Boden herausragen. Solche Aufstockungen lassen sich auch im Bestand meist ohne Aufwand nachträglich anbringen.

FOKUS KELLER

Kommt es zu Hochwasser, ist der Keller oft als erstes betroffen. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, wählt für seinen Neubau eine sogenannte Weiße Wanne. Dabei bestehen Boden sowie die Außenwände aus wasserdichtem Beton. Das macht besonders Sinn, wenn der Grundwasserspiegel am Baugrundstück erhöht ist oder zeitweise Hochwasser, etwa durch nahegelegene Flüsse oder Seen, droht. Ältere Keller sind meist mit einer schwarzen Wanne gegen Feuchtigkeit abgedichtet. Dabei wird die Außenseite der Kellerwand mit Bitumen schwarz bestrichen. Übermäßig feuchte Böden werden häufig mit einer Drainage ergänzt, um das Wasser zu kontrollieren und abzuführen. Nachteil? Die Abdichtung verliert im Laufe der Jahre an Wirkung. Ergänzen lassen sich in tiefer liegenden Bereichen auch druckwasserdichte Fenster und Türen. Um Schadensfälle in hohen Summen zu vermeiden, lohnt sich die Verlagerung von wasserempfindlichen Elementen aus dem Keller in die oberen Stockwerke – Heizung oder Stromkasten beispielsweise. Auch wichtige Dokumente wie Geburtsurkunden, Kaufverträge oder Versicherungsunterlagen sollten Sie besser höher und damit außer „Wasserreichweite“ lagern.

IM AUGE DES STURMS

In stürmischen Zeiten bildet das Dach eine Schwachstelle. Erreicht ein Sturm Orkanstärke, reißen die Böen teils ganze Dächer ab und bringen Bäume zu Fall. Prüfen Sie regelmäßig,

HÄLT WAS AUS

DasSolarglas ist mit einer sturmsicheren und rostfreien Aluminium-Grundplatte verbunden. Zudem ist es begehbar, hagel- und bruchfest. Prefa

wie stabil ältere Bäume und Pflanzen in Ihrem Garten sind. Falls Sie einen Baum neu pflanzen, rücken Sie ihn entsprechend weg von Haus. Sensibel bei Sturm sind auch Solaranlagen, Markisen und Rollos. Viele Photovoltaik-Elemente lassen sich heute in den Dachaufbau integrieren – das macht sie sehr widerstandsfähig gegen starken Wind. Dachziegel oder Dachsteine können bei Bedarf mit Sturmklammern oder Sturmhaken ausgerüstet werden. Auch Hitzetagen sollten Sie entsprechend bauseitig vorbeugen. Vor allem der außenliegende Sonnenschutz, etwa in Form von Rollläden, ist im Sommer am wirkungsvollsten. So wird ein Großteil der Sonnenstrahlen bereits vor der Scheibe reflektiert. Rollläden meistern große Flächen rund ums Haus und schmiegen sich vom Dach bis in die kleinste Ecke. Werden sie in der warmen Jahreszeit rechtzeitig geschlossen, bildet sich zwischen Rollladenpanzer und Fensterscheibe zudem eine isolierende Luftschicht, die das Aufheizen der Innenräume verhindert. Wer zusätzlich auf einen innenliegenden Sonnenschutz setzt, wie Plissees oder Rollos, kann eine weitere Isolierschicht erzeugen. (fri)

ALLZEIT BEREIT Hersteller wie Biroc bieten verschiedene Entwässerungslösungen für jeden Bedarf, Belastungsgrad und Geschmack. Birco/epr

AUF DER SICHEREN SEITE

SMARTE GADGETS HELFEN IHNEN, HAUS UND FAMILIE ZU SCHÜTZEN. WIR STELLEN IHNEN EINIGE GERÄTE VOR, DAMIT SIE IHR PERFEKTES ALARMSYSTEM ZUSAMMENSTELLEN KÖNNEN.

Besitz belastet, heißt es. Und aus gutem Grund: Es ist Ihre Aufgabe, Ihr Haus, Ihre Gegenstände und Haustiere zu schützen. Und natürlich wollen Sie für die Sicherheit Ihrer Familie sorgen. Verheerende Feuer und Überflutungen werden häufiger, Einbrüche ebenfalls. Ihr Smart Home kann Ihr Leben retten, Sie rechtzeitig vor Feuer, Wasser oder gefährlichen Gasen warnen, Einbrecher in die Flucht schlagen oder der Katastrophe vorbeugen. Aber: Ihr Smart Home ist nur ein ...

... TEIL DER LÖSUNG

Die Basis für ein sicheres Zuhause schaffen Sie mit Maßnahmen, die die Bedrohung im Vorhinein verhindern. Dazu gehören gesicherte Fenster und

MENSCHENKENNER Mit 3D-Bewegungserkennung und smarter Videoanalyse unterscheidet die Kamera menschliche Bewegungen von anderen, wie einem im Wind wehenden Zweig. Bosch Smart Home

Türen mit abschließbaren Griffen, aufmerksame Nachbarn, Feuerlöscher und Rückstausicherung von Sanitäranlagen. Die verhindern, dass gestautes Abwasser zurückfließt. Wenn Sie die Basics abgehakt haben, schafft das Smart-Home-System zusätzliche Sicherheit. Sie können Sicherheitsgadgets wie smarte Rauchmelder und Überwachungskameras in Ihr Smart Home einbinden. Noch mehr Sicherheit bietet eine ...

... SMARTE ALARMANLAGE

Eine gute Alarmanlage sollte einen zwölfstündigen Stromausfall überbrücken und Sie über mehrere Wege alar-

mieren können – zum Beispiel über WLAN und Mobilfunk. Wichtig ist auch der Sabotageschutz: Der garantiert, dass Einbrecher nicht einfach die Zentrale finden und den Alarm deaktivieren können. Die Schadensverhütung GmbH zeichnet vertrauenswürdige Alarmanlagen für den Wohnbereich mit dem „VdS Home“Siegel aus, das auch Versicherungen anerkennen. Welche smarten Gadgets und Funktionen Sie zu Ihrer Alarmanlage hinzufügen können und ob sie sich für Sie lohnen, erfahren Sie auf den nächsten Seiten. (tir)

FLUT-

GEFAHR!

WASSERMELDER

Die kleinen Sensoren stellen Sie dort auf, wo das Risiko für einen Wasserschaden besonders hoch ist: Zum Beispiel neben der Wasch- oder Spülmaschine. Geht ein Rohr kaputt, tritt Wasser aus einer Maschine aus oder regnet es durch das vergessene Fenster, benachrichtigt der Melder Sie durch ein lautes Piepen oder eine Nachricht auf dem Smartphone. Wenn Sie smarte Lampen haben, können diese warnend blinken, damit Sie das Signal nicht verpassen. So können Sie direkt den Hahn abdrehen oder das Fenster schließen und den Wasserschaden begrenzen. Teurere Wasserdetektoren überwachen den Wasserfluss in den Rohren und können das Wasser bei einem Leck sogar automatisch abstellen. Diese müssen jedoch professionell installiert werden.

GROSSFLÄCHIG ÜBERWACHT Das Sensorkabel ist zwei Meter lang und schlägt Alarm, sobald es mit Wasser in Berührung kommt. Es soll noch mehr Raum überwachen? Es lässt sich bis zu 150 Metern erweitern. Eve

FEUER VERPENNT Im Schlaf sind die Sinne gedämpft. Gerade dann hilft es, wenn alle Rauchmelder im ganzen Haus gleichzeitig Alarm schlagen. Elektro+/Busch Jaeger

RAUCHMELDER

ACHTUNG FEUER!

Sie gehören in jedes Haus: Rauchmelder. Wenn die kleinen Lebensretter smart sind, kommunizieren sie miteinander. Das heißt: Wenn der Rauchmelder im Dachboden losgeht, Sie aber im Keller sind, springt auch der Melder im Keller an. Außerdem erhalten Sie eine Nachricht auf dem Smartphone und wissen sogar von unterwegs, dass Ihr Haus in Gefahr ist. Befindet sich eine Kamera im Raum, können Sie die Lage direkt einsehen. Alarmiert der Rauchmelder andere smarte Gadgets, erleichtern diese Ihnen die Flucht: Die Lichter gehen an und die elektrischen Rollläden auf. Fenster können sich automatisch schließen, um dem Feuer den Sauerstoff abzuschnüren. Außerdem können Sie das lautstarke Gepiepe gleich doppelt nutzen. Erkennt das Smart Home einen Einbruch, werden die Lebensretter zur Sirene.

ALLES IM BLICK!

ÜBERWACHUNGSKAMERAS

Die smarten Kameras haben zwei Hauptaufgaben: Sie sehen immer, was in Ihrem Haus passiert. Zudem fühlen sich potenzielle Einbrecher beobachtet. Die smarten Beobachter wissen, wann niemand zu Hause sein sollte, und schlagen Alarm, wenn sie trotzdem eine Bewegung sehen. Der Alarm landet auf Ihrem Smartphone und Sie können aus der Ferne nach dem Rechten sehen. Kameras mit Künstlicher Intelligenz unterscheiden zwischen Tieren, Menschen und Fahrzeugen und schlagen im Garten nicht für jede Nachbarskatze Alarm. Sie können sogar bekannte Gesichter von unbekannten unterscheiden. Manche Kameras schwenken und verfolgen den Eindringling. Kam es tatsächlich zu einem Einbruch, können Sie das Video-Material der Polizei zur Verfügung stellen. Aber Achtung: Wenn Ihre smarten Gadgets mit dem WLAN verbunden sind, können Sie Opfer von Cyberkriminellen werden. Achten Sie deshalb besonders auf starke Passwörter und richten Sie ein eigenes Netzwerk für Ihre Smart-Home-Gadgets ein, um sensible Daten auf Computer und Co. zu schützen.

AUGE DES GESETZES Die Innenkameras nehmen erst auf, wenn sie eine Bewegung erkennen. Dank Infrarot-Nachtsicht funktioniert das auch im Dunkeln. Hama

SCHLIESSZEIT

Den „Parasoll“ Tür- und Fenstersensor bringen Sie am Fenster- oder Türrahmen an. Benachrichtigungen über offene Türen und Fenster kommen direkt auf das Smartphone. Ikea

FENSTER ZU!

FENSTER- UND TÜRSENSOREN

WELLE MACHEN!

BEWEGUNGSMELDER

Sie fühlen sich von Kameras im Haus beobachtet, möchten aber trotzdem benachrichtigt werden, wenn sich jemand während Ihrer Abwesenheit durch das Haus bewegt? Smarte Bewegungssensoren erkennen Eindringlinge über Infrarotstrahlen, elektromagnetische Wellen oder Ultraschall-Wellen, lösen einen Alarm aus oder senden Ihnen eine Benachrichtigung auf das Smartphone. Wenn Sie Ihre Bewegungsmelder mit smartem Licht verknüpfen, laufen Sie die Meter zwischen Garage und Haustür nie im Dunkeln und schützen sich sowohl vor unerwarteten Angriffen aus dem dunklen Garten als auch vor Stolperfallen. Im Haus ist es praktisch, Treppen so auszuleuchten, damit sie niemand nachts übersehen kann.

Sie verlassen das Haus und vergessen, ein Fenster zu schließen? Die Sensoren wissen Bescheid und warnen Sie, bevor Regen oder Einbrecher die Chance nutzen können. Das Fenster geht auf, obwohl Sie gar nicht zu Hause sind? Die Sensoren merken, dass etwas nicht stimmt und geben der Zentrale ein Warnsignal. Die kann Kameras, smarte Lichtern und Sirenen anschalten. Der Radau schlägt Einbrecher in die Flucht. Nebenbei helfen die Fenstersensoren noch beim Energiesparen und regeln smarte Thermostate runter, wenn Sie lüften.

FEHLALARM?

Die Sensorbereiche des Infrarot-Bewegungsmelders „IS 180 digi“ können Sie individuell einstellen. Der Erfassungsbereich teilt sich in drei Zonen, für die Sie Eingrenzung und Sensitivität des Sensors festlegen. Steinel

VORSICHT

EINBRECHER!

ALARMSIRENEN

Während viele Gadgets potenzielle Einbrecher erkennen, hat die Sirene die Aufgabe, sie lärmend in die Flucht zu schlagen. Dafür muss sie mit den smarten Botschaftern verknüpft sein. Einige Sirenen sind zusätzlich mit einem Scheinwerfer oder Blinklichtern ausgestattet, um noch mehr Aufmerksamkeit auf das Haus zu lenken. Zudem schicken sie Ihnen eine Benachrichtigung auf das Smartphone. Wird ein Einbruch versucht, während Sie schlafen oder im Keller werkeln, sind Sie sofort alarmiert – und auch die Nachbarn sehen bei dem Lärm lieber schnell nach dem Rechten. Der Vorteil einer Außensirene? Sie schlagen Einbrecher oft schon in die Flucht, bevor sie überhaupt begonnen haben, ein Fenster aufzuhebeln.

SZENE MACHEN Sie

wollen Ihr Haus durch smarte Lichter bewohnt erscheinen lassen? Dann reicht es nicht, wenn alle Lichter gleichzeitig durch eine Zeitschaltuhr angehen Besser sind vorprogrammierte Szenen, die kein Muster erkennen lassen. licht.de/Signify

JEMAND ZUHAUSE?

ANWESENHEITSSIMULATION

ALARM! Bricht jemand ein, gibt die Sirene ein lautes Warnsignal und blinkt auffällig. Die Lautstärke können Sie bis zu 85 dB selbst einstellen. Yale

Ein leeres Haus ist wie eine Einladung für einen Einbrecher. Dagegen hilft eine Anwesenheitssimulation. Smarte Lichter und Rollläden verhalten sich so, als wäre jemand zu Hause. Entweder ahmt das System Ihre typischen Handlungen nach, oder es geht nach einem Zufallsprinzip. Mit manchen Alarmsirenen können Sie

typische Geräusche wie Hundebellen oder Staubsaugerlärm aufnehmen und ab und an abspielen lassen. Wichtig: Die Nachbarn müssen auch mitspielen, zum Beispiel die Post aus dem Briefkasten nehmen oder den Mülleimer zur Seite rollen. Sonst fällt das Spiel schnell auf.

Zuhause

BEI PATRICK OWOMOYELA

DAS HAUS DES EHEMALIGEN FUSSBALLPROFI PATRICK OWOMOYELA LÄSST SICH

MIT EINER SMART-HOME-LÖSUNG VON LOXONE INTELLIGENT UND KOMFORTABEL

STEUERN: EGAL, OB LICHT, VERSCHATTUNG ODER MUSIK. Fotos: Loxone

Als Patrick Owomoyela sein Haus plante, stand für ihn schnell fest: Er wünscht sich ein Smart Home, bei dem sich alles zentral steuern lässt – und das mit wenigen Handgriffen. Neben Beleuchtung, Beschattung, Audio und Zutritt sollten auch weitere Funktionen mit Loxone umgesetzt werden. Mehr als 100 RGBW-Spots und 200 Meter LED-Streifen sind heute in den Wänden und Decken des Hauses verbaut. Damit haben die Bewohner eine Vielzahl an unterschiedlichen Lichtstimmungen, zwischen denen sie einfach und

SESAM ÖFFNE DICH Das smarte Schließsystem öffnet bequem die Haustür.

bequem wechseln können – entweder per App oder per Bedienung am „Touch Pure“-Schalter. Die Beleuchtung passt sich je nach An- oder Abwesenheit oder auch danach, wie hell die Räume sind, an. Nachts beispielsweise wird das Licht stark gedimmt, um nicht zu blenden. Überhaupt gefällt Patrick Owomoyela das Thema Beleuchtung gut: „Damit lässt sich Stimmung kreieren. Ob das mit Farbe oder nur mit Lichtwärme ist. Das nutze ich gern abends auf der Couch zum TV schauen. Dann dimme ich das Licht herunter

INTUITIV Patrick Owomoyela war von Beginn an vom „Touch Pure“-Schalter angetan.
MUSIK ZUM KAFFEE? Mit einem Klick lassen sich viele Wünsche steuern.
AUFWACHEN Auch der Wecker ist im Smart-Home-System eingebunden.

LICHTSPIELE LED-Stripes und RGBW-Spots sind in Wänden und Decken verbaut.

NICHTS IM WEG Ob Heizung, LEDs oder Lautsprecher: Alles ist in Böden, Wänden und Decken versteckt eingebaut

und habe nur gewisse Lichtleisten und keine Spots mehr an. Dazu habe ich mir ein paar Presets einprogrammieren lassen, die ich leicht über Kurzbefehle auf dem ‚Touch Pure‘ abrufen kann. Das macht wahnsinnig viel Spaß.“ Musik ist ein sehr wichtiger Bestandteil im Leben von Patrick Owomoyela. Nahezu unsichtbar schmiegen sich die Lautsprecher in die Decke. Der Audioserver sorgt für die perfekte Beschallung in jedem Raum. Vor allem das Bedienelement „Touch Pure“ hat Patrick Owomoyela überzeugt: Mit nur einem Taster

lassen sich fünf essentielle Funktionen im Smart Home steuern. Die Bewohner können diese konfigurieren und so beispielsweise mit einem Klick Beschattung, Musik und Beleuchtung steuern. Alles richtig gemacht? „Ja, ich würde es ziemlich genauso wieder machen. Am Anfang habe ich gedacht, ich überlade das Ganze vielleicht sogar. Aber alles, was wir installiert haben, ist auch in Benutzung, nicht täglich, aber das meiste davon. Es ist so wie ich es mir vorgestellt habe, wenn nicht sogar besser“, schwärmt Owomoyela. (fri)

LICHT MIT PROGRAMM „Es ist schön, wenn du durchs Haus läufst und das Haus merkt, wo du bist“, sagt der Hausherr.

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SIE KÖNNEN DIE HEIZUNG AUSSCHALTEN UND KOSTEN SPAREN. ODER SIE NUTZEN

SONNENSCHUTZ, HEIZUNG UND LÜFTUNG AUF EINE SMARTE ART UND WEISE.

Stellen Sie sich vor, es ist ein kaltes Winterwochenende und Sie können ausschlafen. Sie wachen um 9:00 Uhr auf, es ist schon hell, aber aufstehen müssen Sie noch nicht. Also bleiben Sie eingekuschelt liegen und starten gemütlich in den Tag. Gegen 10:00 rollen Sie langsam aus dem Bett und machen sich frierend auf den Weg ins Wohnzimmer, die Heizung anschalten, die Rollläden hochfahren und Frühstück vorbereiten. Ein Smart-Home-System hätte bereits dank Astrofunktion bei Sonnenaufgang die Rollläden

RUHE Die Innenblende macht die dezentrale Lüftungsanlage um bis zu vier Dezibel leiser. Das Gerät lüftet trotzdem genau gleich stark. inventer

im Wohnzimmer geöffnet und jeden noch so kleinen Sonnenstrahl eingefangen. Was smarter Sonnenschutz noch kann: Schließt der Rollladen an einem Winterabend rechtzeitig, sorgt er dafür, dass mehr Wärme im Haus bleibt. Die eingeschlossene Luft zwischen Fenster und Rollladen dämmt das Haus zusätzlich. Wird es draußen warm, funktioniert das andersrum. Ein Sensor erkennt, wenn das Wohnzimmer droht, zu heiß zu werden. Sofort schließen die Rollläden und sperren die wärmenden Strahlen aus. Der Raum

WENIGER WARTUNG Mit einer zentralen Lüftungsanlage müssen Sie nur ein Gerät in Stand halten. Bei einer dezentralen Anlage sind es viele. Kermi

TEAMWORK

Die Steuerzentrale „TaHoma Switch” arbeitet mit Wettersensoren zusammen. Dadurch kann sie die Position des Sonnenschutzes auf Basis der Wetterlage und der Tageszeit automatisch anpassen. Somfy

PERFEKTE RAUMTEMPERATUR Ab welcher Temperatur soll der Sonnenschutz automatisch herunterfahren? Mit dem „WMS”-System stellen Sie das per PC ein und passen den Wert jederzeit an. Warema

bleibt kühl. Übrigens: Kühlen funktioniert nur mit außenliegendem Sonnenschutz. Haben die Strahlen einmal das Fensterglas passiert, ist die Wärme im Haus. In Zahlen sieht das so aus: Sie sparen mit smartem Sonnenschutz bis zu 60 Prozent der Kühlenergie und bis zu 30 Prozent der Heizenergie. Auch Kunstlicht müssen Sie seltener anschalten, wenn jedes bisschen Tageslicht genutzt wird.

MIT SONNENSCHUTZ

Zum smarten Sonnenschutz kommen Sie, indem Sie einen Motor einbauen, der über die Smart-Home-Zentrale mit einer App verbunden ist. Der Markt bietet zudem smart steuerbare Gurtwickler und kleine Gadgets, die bereits elektrischen Sonnenschutz smartifizieren. Dann können Sie direkt starten, Zeitpläne erstellen und diese im Laufe der kommenden Monate verfeinern. Auch die Astrofunktion aktivieren Sie mit ein paar Klicks. Und: Wenn Sie den Sonnenschutz schließen wollen, können Sie das mit Ihrem neuen Smart-Home-System sogar im Auto sitzend tun. Wenn Sie unterwegs merken, dass Sie das Knöpfchen nicht gedrückt haben, freuen Sie sich über diese Funktion. Übrigens: Sie können sich aussuchen, wie Sie den Sonnenschutz steuern. Für Kinder, die noch kein

Smartphone haben dürfen, oder Opa und Oma, braucht es die guten alten Taster. Die gibt es auch in smart. Oder Sie steuern per Stimme. Die drei gängigen Sprachassistenten funktionieren genauso wie Smartphone, Taster oder Tablet.

WÄRME REGULIEREN

Haben Sie jemals vergessen, die Thermostate abzudrehen, und sind dann in den Urlaub gefahren? Wenn ja, brauchen Sie smarte Thermostate. Günstige Modelle gibt es bereits ab 20 Euro. Mit jedem Euro, den Sie mehr investieren, steigt die Qualität und die Auswahl an smarten Funktionen. Eine der wichtigsten: Sie schalten die Heizung bequem per Smartphone ab, auch wenn schon die ersten hundert Kilometer Richtung Urlaubsziel hinter Ihnen liegen. Wie auch den Sonnenschutz, können Sie die Thermostate über Zeitpläne steuern oder komplett automatisieren. Es ist übrigens sehr einfach, smarte Thermostate zu installieren. Das alte abschrauben, das neue befestigen, fertig. Naja fast: Sie müssen noch die smarten Funktionen aktivieren. Das geht meistens mit Hilfe einer Bridge. Die macht es möglich, dass Sie die Thermostate mit Ihrem smarten Sonnenschutz verbinden können. Wenn Sie nicht da sind, aktivieren Sie das Szenario „Anwe-

AUF EINMAL STEUERN

Bis zu neun Lüftungsgeräte bedienen Hausbesitzer über die Steuerungseinheit. Die lässt sich auch mit schwer erreichbaren Lüftern verbinden. Siegenia

ZUR INFO!

DER BESTE SPARANSATZ

GEOFENCING Bewohner steuern das smarte Thermostat standortabhängig. Das bedeutet: Sobald sie in der Nähe ihres Eigenheims sind, springt die Heizung an. Aqara

senheitssimulation”. Dann fahren die Thermostate automatisch herunter, während der Sonnenschutz öffnet und schließt. Dadurch scheint es, als wären Sie zuhause und Diebe suchen sich ein anderes Ziel (siehe auch Artikel Seite 62). Der Sensor, der das Thermostat normalerweise bei zu kalten Temperaturen aktiviert, macht eine Ruhepause. Wenn Sie das komplette Haus mit smarten Thermostaten ausstatten, sparen Sie zwischen fünf und 15 Prozent der Heizenergie. Wie viel es genau ist, hängt von der Dämmung des Hauses, Ihrem vorherigen Heizverhalten, Ihrem Wärmebedarf und vielem mehr ab.

WÄRME DRINNEN BEHALTEN

Fixkosten sind die Kosten, die Sie monatlich bezahlen. Dazu zählen neben dem Rundfunkbeitrag und dem Deutschlandticket auch die Heizkosten. Im Gegensatz zu den beiden Erstgenannten können Sie die Heizkosten eigenmächtig reduzieren. In einem 110 Quadratmeter großen Einfamilienhaus liegen die bei rund 1.100 Euro im Jahr. Wenn Sie mithilfe eines Smart Homes 20 Prozent abziehen, stehen Ihnen 220 Euro mehr zur Verfügung. Übrigens: Für Lüftungsanlagen, smarten Sonnenschutz und manche Smart-Home-Anwendungen gibt es immer wieder Förderprogramme. Bevor Sie einkaufen, sollten Sie deshalb auf der Website der KfW vorbeischauen.

In Neubauten oder sanierten Altbauten haben die Profis gute Arbeit geleistet. Jede Pore und jeden Schlitz haben sie abgedichtet. Das bedeutet: Sie müssten sehr oft und sehr lange das Fenster offenlassen, damit genug Frischluft im Haus zirkuliert. Das wird zum Problem, wenn Sie an Ihre Heizung denken. Die müsste ordentlich Überstunden machen und die ganze schöne Dämmung wäre sinnlos. Die Lösung heißt Lüftungsanlage. Die tauscht die Luft regelmäßig und automatisch aus. Die Besonderheit im Vergleich zum Fenster ist die Wärmerückgewinnung. Dabei überträgt die Anlage mithilfe eines Wärmetauschers die Temperatur der ausströmenden verbrauchten auf die einströmende kalte Frischluft. Die Lüftungsanlage hält dadurch 80

PASST IMMER Die smarten Rollläden werden nach Maß gefertigt und schützen so auch besondere Fensterformen vor zu hoher Sonneneinstrahlung. Schanz/epr

FERNSTEUERN Hausbesitzer drehen das Heizungsventil per Smartphone auf. Das funktioniert auch von unterwegs aus. Netatmo

Prozent oder mehr Wärme im Haus. Sie können theoretisch also die Fenster während des kompletten Winters geschlossen halten. Das hilft ganz nebenbei auch gegen Straßenlärm.

UND IM SOMMER?

Zudem wollen Sie, dass die Hitze aus Ihrem Wohnzimmer ausgeschlossen wird. Lüftungsanlagen haben dafür den sogenannten „Sommerbypass”. Dabei handelt es sich um eine Art Umleitung, die Luft an dem Wärmetauscher vorbeiführt. Das bedeutet: Wenn Sie mit der etwas kühleren Nachtluft lüften, verringern Sie die Temperatur im Haus, ohne eine Klimaanlage anzuschalten. Die Lüftungsanlage hat noch weitere Fähigkeiten: Sie beugt Schimmel vor und sorgt für die perfekte Luftqualität. Viele Anlagen haben einen bereits eingebauten Feuchtigkeitssensor. Sollte die Luftfeuchtigkeit den empfohlenen Wert von zwischen 40 und 60 Prozent überschreiten, aktiviert sich die Anlage automatisch. Hat Ihr Wunschgerät keinen eingebauten Sensor, können Sie diesen oftmals per Smart Home mit der Anlage verbinden. Und wenn die Pollen fliegen? Dann können Allergiker aufatmen. Moderne Lüftungsanlagen haben eingebaute Filter, die Pollen und sogar Feinstaub rausfischen.

RAUMSPARER Die „LWZ CS Premium” ist Lüftungsanlage und Wärmepumpe in einem. Bauherren profitieren von dem geringeren Platzverbrauch und dem einfachen Zusammenspiel mit Photovoltaik. Stiebel Eltron

LÜFTUNGSANLAGE EINBAUEN

Wollen Sie Ihren Altbau energetisch auf Vordermann bringen? Dann sollten Sie sich nach einer dezentralen Lüftungsanlage umschauen — beziehungsweise mehreren. Sie brauchen in jedem Raum mindestens einen Lüfter. Für die Geräte bohren Handwerker ein Loch durch die Hauswand und montieren den Lüfter darin. Sie haben dann eine kleine Abdeckung, aus der immer frische Luft strömt. Im Neubau lohnt sich eine zentrale Lüftungsanlage. Das bedeutet: Ein Gerät im Technikraum holt sich Luft von draußen, filtert sie und schickt sie dann über ein Rohrsystem in jeden Raum des Hauses. Genau diese Rohre sind der Grund, weshalb die zentrale Lüftungsanlage fast nur im Neubau eingesetzt wird. Im Altbau würde es sich einfach nicht lohnen, so ein System zu verlegen. Ein weiterer Vorteil im Neubau: Sie können sich ein Kombigerät einbauen. Das lüftet, heizt, kühlt und übernimmt die Warmwasserbereitung. Oftmals ist sogar noch ein Anschluss für Photovoltaik dabei. Ein solches Kombigerät braucht weniger Platz. (alj)

SMARTER SCHATTEN FÜR DEN SÜDEN

MIT EINER SÜDWEST-AUSRICHTUNG BADET DAS BACKSTEINGEBÄUDE AUS DEN

1920ER-JAHREN VOR ALLEM IM SOMMER RUND UM DIE UHR IN DER SONNE – ACHT SMART GESTEUERTE VORBAU-MARKISEN MIT FALLARM SCHÜTZEN FENSTER UND FASSADE VOR HITZE. Fotos: Warema

Das1927 erbaute Backsteingebäude faszinierte Ute Laatz und ihren Ehemann auf den ersten Blick. Das vermutlich in den 70er-Jahren zuletzt rudimentär renovierte Haus enthielt drei Wohnungen. Bis auf die Grundsubstanz konnte fast nichts bleiben. Die Raumaufteilung musste komplett geändert, neue Wände gesetzt sowie die Böden komplett neu verlegt werden. Unter den Deckenverkleidungen des Dachgeschosses gab es keine Dämmung, größtenteils waren zweiadrige Elektrolei-

tungen ohne Schutzleiter verlegt. Warmes Wasser wurde pro Wohnung durch dezentrale Boiler erzeugt. Rückblickend sind sich die Bauherren einig: „Ein guter Schuss Naivität, gepaart mit der Faszination für das Gebäude sowie großes Glück mit den Handwerkern, die sich optimal abstimmten und sehr gut zusammenarbeiteten – anders wäre dieses Projekt nicht zu realisieren gewesen.“

STILVOLL An der Außenfassade integriert, sorgen die VorbauMarkisen mit Fallarm für eine mediterrane Optik.

» EIN GUTER SCHUSS NAIVITÄT, GEPAART MIT DER FASZINATION FÜR DAS GEBÄUDE SOWIE GROSSES GLÜCK MIT DEN HANDWERKERN, DIE SICH OPTIMAL ABSTIMMTEN UND SEHR GUT ZUSAMMENARBEITETEN – ANDERS WÄRE DIESES PROJEKT NICHT ZU REALISIEREN GEWESEN. «

UTE LAATZ

Schutz

VOR HITZE IM SOMMER

KLEINERE EINGRIFFE Für die smarte und flexible Automatisierung des Sonnenschutzes wurden neue Leitungen verlegt.

Das Haus ist optimal nach Südwesten ausgerichtet, ohne Nordfassade, und den ganzen Tag mit Sonnenlicht durchflutet. Beim Austausch der alten Fenster wurden auch die ehemals vorhandenen, nicht mehr ansehnlichen Rollläden entfernt. Doch bereits der erste Sommer zeigte: Es mangelt am Sonnenschutz. Ein nachträglich montierter, voll automatisierter Sonnenschutz muss her. Das klappt ohne Probleme. „Wir brauchen nur die Stromversorgung, alles andere passiert über Funk – zumindest bei den Sonnenschutzsystemen von Warema“, so Fachhändler Markus Boshammer von der Lamell-o-Group GmbH. Die Umbauarbeiten reduzierten sich auf einige Stromzuführungen, welche von naheliegenden Steckdosen auf kurzem Wege direkt zu den Fallarmmarkisen gezogen werden konnten. Heute schützen acht VorbauMarkisen mit Fallarm und Halbrundblende die Fassade. In mattem Signalschwarz gehalten und mit einer sehr geringen Bautiefe, fügen sich die Gestelle unauffällig in die Fassade ein. Auch für die Stoffe fiel die Wahl auf Schwarz. In einem ersten Schritt haben die Handwerker die Stromanschlüsse verlegt, zu einem späteren Zeitpunkt die Markisen montiert. Die komplette Montage und Inbetriebnahme des textilen Sonnenschutzes erfolgte innerhalb eines Tages. Da auch alle Antriebe und Funkkomponenten bereits werkseitig verbaut sind, konnten die Anlagen schon am späten Nachmittag eingelernt und anschließend betr iebsbereit übergeben werden.

DAS GANZE PAKET

Eine an der Fassade angebrachte Wetterstation, ein Handsender sowie eine Smartphone-App ermöglichen eine individuelle, drahtlose und smarte Steuerung der kompletten Sonnenschutzanlage über das Funksystem „WMS“ von Warema. Dies garantiert eine optimale Nutzung des Sonnenschutzes bei gleichzeitig moderaten Investitionskosten. Wenn gewünscht, übernimmt die zentrale Wetterstation die komplette Steuerung. Sonnenintensität und Windstärke werden erfasst. Bei Regen werden alle Markisen automatisch eingefahren und bei Sonneneinstrahlung dort, wo erforderlich, selbstständig ausgefahren. (fri)

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FAST EGAL SEIN. STROM VON IHRER ANLAGE

IST GLEICHBLEIBEND GÜNSTIG.

Beieinem Verbrauch von 4.500 Kilowattstunden und einem Strompreis von 50 Cent pro Kilowattstunde würden Sie 2.250 Euro pro Jahr bezahlen. Zum Vergleich: Aktuell, bei einem Strompreis von rund 30 Cent, sind es 1.350 Euro. Einen solchen Preissprung gab es zuletzt 2022 beim Gas, als der Ukraine-Krieg eskalierte. Die Gaspreise stiegen um fast vierzig Prozent. Was, wenn das auch beim Strom passiert? Dann schützen Sie sich dank der Photovoltaik-Anlage auf Ihrem Dach. Sonnenstrom kostet über 20 Jahre immer gleich viel. Und: Er ist deutlich günstiger als der Strom aus dem Netz. Jetzt

stellt sich die Frage: Wie viel kostet Solarenergie eigentlich?

BERECHNEN

Sonnenstrom hat sogenannte „Stromgestehungskosten” von ungefähr zehn Cent. Diese zehn Cent setzen sich aus Versicherung, Wartung und Anschaffungspreis zusammen. Nach der Amortisierung der Anlage kostet Sie eine Kilowattstunde deshalb nur noch um die fünf Cent. Haben die Module eine

ANGEPASST Die Module sind auf das Dachsystem „Prefalz” abgestimmt. Deshalb können die Handwerker sie dachparallel mit minimaler Aufbauhöhe und besonders schnell verlegen. Prefa

PERFEKTE MISCHUNG

Die Photovoltaik-Anlage versorgt die Geräte im Haus. Die Solarthermie-Anlage erwärmt das Wasser und unterstützt die Heizung. Paradigma

NEU Die Wallboxen „Wattpilot flex” und „Wattpilot pro” nutzen jede Kilowattstunde Sonnenstrom, um das Auto zu laden. Sie funktionieren auch mit dynamischen Stromtarifen und laden bei niedrigen Strompreisen. Fronius

Kilowattstunde produziert, muss irgendein Gerät diese verbrauchen. Geht das nicht — etwa weil Sie im Urlaub sind — landet der Strom im öffentlichen Netz. Dafür bekommen Sie aktuell 8,01 Cent pro Kilowattstunde. Demgegenüber steht eine Ersparnis von rund 20 Cent für jede Kilowattstunde, die von der Anlage in die Geräte fließt. Es lohnt sich also, jedes Watt aus der Anlage selbst zu verbrauchen. Je mehr Solarenergie Sie selbst nutzen, desto schneller amortisiert sich die Anlage. Aber nur, wenn Sie einen fairen Preis für Ihre Module bezahlt haben. Dieser liegt bei zwischen 1.200 und 1.700 Euro pro Kilowatt Peak (kWp). Ein kWp entspricht ungefähr sechs Quadratmeter Modulfläche und einer jährlichen Leistung von rund 1.000 Kilowattstunden. Beachten Sie: Je größer Sie die Anlage bauen, desto weniger kostet ein Kilowatt Peak.

DIE GRÖSSE MACHT`S

Eine passend ausgelegte Photovoltaik-Anlage produziert ungefähr so viel Strom, wie Sie verbrauchen. Das bedeutet: Haben Sie einen Jahresverbrauch von 4.500 Kilowattstunden, brauchen Sie eine Anlage mit mindestens 4,5 kWp. Damit die Handwerker nur einmal kommen müssen, lohnt sich ein Blick in die Zukunft: Heizen Sie bald mit einer Wärmepumpe? Wollen Sie

sich in den kommenden 20 Jahren ein Elektroauto zulegen? Ist ein Kind in Planung? Dann lohnt es sich, direkt mehr Dachfläche mit Modulen zu füllen und den Mengenrabatt mitzunehmen. Damit Sie es abschätzen können: Ein Elektroauto verbraucht ungefähr so viel Strom, wie ein weiteres Familienmitglied (also 1.500-2.000 Kilowattstunden im Jahr). Bei der Wärmepumpe kommt es sehr stark auf die Effizienz des Gerätes an. Also darauf, ob Sie auch im Sommer Wasser erwärmen müssen und auf die Größe sowie die Dämmung des Hauses.

DAS PROBLEM

Wollen Sie Ihren kompletten Sonnenstrom verbrauchen, wird das schwierig. Sie müssten jeden Mittag zuhause sein, genau auf die App schauen und zum richtigen Zeitpunkt die Waschmaschine starten. Weil das nicht zu unseren Tagesabläufen passt, schaffen es die meisten nur, rund 30 Prozent ihres Stromes selbst zu verbrauchen. Wenn Sie immer wieder Home-Office machen, mittags kochen und die Waschmaschine mit einer Timer-Funktion ausrüsten, ändert sich das. Noch smarter verbrauchen Wärmepumpe und Elektroauto Ihren Sonnenstrom. Im Gegensatz zum Herd ist es

EIGENVERBRAUCH

ERHÖHEN Der „sonnenHome Charger2” lädt auf Wunsch nur mit Photovoltaik-Strom. Das steigert den Eigenverbrauch und macht die Anlage rentabler. sonnen

SONNENPLATZ FINDEN

Ein sonniges Hausdach mit Südausrichtung ist der beste Platz für eine Photovoltaik-Anlage. Zeigt Ihr Dach nicht in den Süden, können Sie auch ein Ost- oder Westdach mit Paneelen belegen. Einzig ein Norddach wird Ihnen nicht allzu viel Strom bringen. Falls das Dach keine Möglichkeit bietet, können Sie die Module an der Fassade oder auf dem Garagendach unterbringen. Es gibt drei verschiedene Arten von Photovoltaik-Anlagen:

Bei Aufdach-Anlagen sind die Module mit einer Halterung auf der Dacheindeckung befestigt. Diese Anlagenart eignet sich besonders gut für Renovierungen.

Bei Indach-Anlagen sind die Module Teil des Daches und ersetzen Betondachsteine oder Dachziegel. Diese Anlagenart eignet sich für Neubauten oder Dachsanierungen, da hier das Dach neu gedeckt werden muss.

Solardachziegel sind einzelne Paneele, die aussehen wie ganz normale Dachziegel. Diese Anlagenart bringt einen Bonus an Ästhetik und eignet sich für denkmalgeschützte Gebäude, deren Erscheinungsbild nur begrenzt verändert werden darf.

SMART Die Wallboxen „KeContact P40” sind mit verschiedenen Backends, Energiemanagementsystemen und SmartHome-Systemen kompatibel. Das macht das Laden einfach. Keba

vollkommen egal, wann sie Warmwasser aufbereiten. Steht das Auto zuhause, wartet die Wallbox auf die nächsten Sonnenstunden und lädt dann. Ein Energiemanagement-System kann für Sie automatisiert Ladestation, Waschmaschine, Geschirrspüler und Wärmepumpe steuern. Das bedeutet: Das System checkt die Wettervorhersage, weiß immer, wie viel Strom die Anlage produziert, und wie viel Energiehunger die flexiblen Verbraucher haben. Es aktiviert die Geräte exakt dann, wenn die Sonne genug Strom ins Netz schickt. Zudem weiß es, wann Ihr Stromverbrauch hoch ist und wann nicht. Den Stromspeicher lädt es dementsprechend auf. Apropos Stromspeicher: Haben Sie einen solchen und ein Energiemanagement-System, verbrauchen Sie einen Großteil Ihres Solarstroms selbst. 80 Prozent und mehr sind machbar.

RIESENBATTERIE

Allein mit einem Speicher steigt der Eigenverbrauch von durchschnittlich 30 auf 60 Prozent. Die große Batterie kann Ihren Fernseher, den Kühlschrank und den Herd gleichzeitig versorgen. Das ist besonders praktisch, weil die meisten Menschen in den Morgenstunden und abends

Strom verbrauchen. Gerade dann, wenn die Sonne hinter dem Horizont verschwindet, schauen sie fern, kochen das Abendessen und schalten das Licht an. Aber: Ein Speicher kostet mehrere tausend Euro. Den Anschaffungspreis muss das

ELEKTRISCH HEIZEN

Mit einer Photovoltaik-Anlage können Sie einen Teil des Strombedarfs Ihrer Wärmepumpe decken und sehr günstig heizen. thermondo

NACH GEFRAGT!

PRODUKTMANAGERIN VIRTUELLES KRAFTWERK, SONNEN

100 Euro geschenkt pro Jahr, nur weil ein virtuelles Kraftwerk Ihren Stromspeicher mitbenutzen darf? Wie das geht, was die Technik kann und wie sie dabei hilft, das Stromnetz stabil zu halten, erklärt Expertin Tamika Balken.

WAS IST EIN VIRTUELLES KRAFTWERK? Das ist im Endeffekt eine Riesenbatterie, die aus vielen vernetzten kleinen Batterien besteht. Diese vernetzte Batterie funktioniert wie ein klassisches Kraftwerk – sogar noch besser, weil das virtuelle Kraftwerk im Gegensatz zum konventionellen Energie aufnehmen kann. Mit dieser virtuellen Riesenbatterie stabilisieren wir das Stromnetz.

ÜBER DYNAMISCHE STROMTARIFE FUNKTIONIERT DAS AUCH, ODER? Ja, aber nicht so schnell. Wir helfen dabei, innerhalb von Sekundenbruchteilen die Netzfrequenz zu halten. Und Speicherbesitzer können trotzdem noch dynamische Stromtarife in ihrem Gerät nutzen.

WENN DER SPEICHER DANK VIRTUELLEM KRAFTWERK ÖFTER GE- UND ENTLADEN WIRD, GEHT ER DANN NICHT SCHNELLER KAPUTT? Das stimmt theoretisch auch: Der Speicher durchläuft mehr Zyklen und nutzt sich dadurch schneller ab. Aber: Wir haben eine Zehn-Jahres-Garantie auf 10.000 Vollzyklen. Wenn Sie als Anlagenbesitzer den Speicher ganz normal verwenden und Überschüsse aus der PV-Anlage zwischenspeichern, kommen Sie gerade einmal auf 2.500. Es sind also mehr als genug Vollzyklen vorhanden.

Gerät erstmal wieder reinholen. Damit Sie abschätzen können, ob der Speicher das erreicht, gibt es folgende Faustregel: Eine Kilowattstunde Speicherkapazität sollte um die 600 Euro oder weniger kosten. Wie das immer mit Faustregeln ist, gibt es Ausnahmen. Ist der Speicher besonders langlebig oder gibt es neben dem Speichern von Sonnenstrom andere Möglichkeiten, damit Geld zu verdienen (siehe Interview links), darf er auch mehr kosten. Was die Speichergröße angeht: Die Batterie sollte auf keinen Fall zu groß sein. Ein kWp Solarenergie auf dem Dach bedeutet, dass Sie ungefähr eine Kilowattstunde Speicherkapazität brauchen.

DYNAMISCHE LÖSUNG

Jetzt haben Sie Solaranlage, Stromspeicher und immer noch ein Problem: den Winter. Wenn der Himmel grau ist und es kalt wird, produzieren die Solarmodule furchtbar wenig Strom. Die Energie verbraten Sie direkt mit Ihren Hausgeräten. Damit der Speicher trotzdem benutzt wird und Sie sparen, gibt es eine neue Idee: den dynamischen Stromtarif. Der funktioniert so: Statt eines festgeschriebenen Preises pro Kilowattstunde bezahlen Sie das, was gerade an der Strombörse verlangt wird. Der Strompreis dort ist abhängig von Angebot und Nachfrage. Wenn die Herde in den Häusern und die Maschinen in den Fabriken angehen, es windstill und grau ist, steigen die Stromkosten. Umgekehrt funktioniert das genauso. Wenn die Sonne scheint und niemand gerade Strom braucht, sinken die Preise. Teilweise sogar ins Negative. Wenn Ihr Stromspeicher mit der richtigen Technik ausgestattet

ALLES IN EINEM

„IBC HomeOne” vereint alle Komponenten eines modernen PhotovoltaikSystems. Der Vorteil für die Bauherren: Sie brauchen sich nur an einen Ansprechpartner wenden. IBC Solar

GEWAPPNET Das Solardach erfüllt die Hagelwiderstandsklasse fünf, trotzt also problemlos auch Wetterkapriolen. 3S

ALL IN ONE Das Hauskraftwerk „S10X” ist Stromspeicher, Wechselrichter und Energiemanagement-System in einem. E3/DC

ist, kann er die Preisschwankungen der Strombörse immer im Blick behalten. Ist der Preis niedrig, lädt er sich voll und erlaubt Ihnen, sonnenlose Hochpreiszeiten zu überbrücken und billigen Netzstrom zu nutzen. Neuere Wallboxen können übrigens auch auf Basis von dynamischen Stromtarifen laden. Das bedeutet: Die Betriebskosten eines Elektrofahrzeugs sinken nochmal. Das ist übrigens gut für das Stromnetz. Hier muss ebenso viel Energie entnommen werden, wie eingespeist wird. Passiert das nicht, kommt es zu Stromausfällen. In einer stürmischen Winternacht drehen die Windräder, aber kaum jemand verbraucht den Strom. Der Betreiber des Windparks muss die Windräder abschalten, um das Stromnetz stabil zu halten. Wenn stattdessen einige Stromspeicher und Wallboxen Bedarf anmelden, kann das Windrad weiter drehen und der Anlagenbetreiber wird seinen Strom los, wenn auch zu einem sehr günstigen Preis. (alj)

MEHR EIGENVERBRAUCH Eine Infrarotheizung kostet wenig und wandelt Strom beinahe verlustfrei in Wärme um. So erhöhen Sie schnell Ihren Eigenverbrauch. Wärme+/Stiebel Eltron

ZUKUNFT HAUS

DIE ZUKUNFTHEIZUNG

SIE SUCHEN EIN PASSENDES HEIZSYSTEM FÜR IHR NEUES EIGENHEIM? WIE

WÄRE ES MIT EINER WÄRMEPUMPE? MIT IHR SCHÜTZEN SIE DAS KLIMA UND IHREN GELDBEUTEL GLEICHERMASSEN.

SPARSAMES KOMPAKTGERÄT Die Sole-Wasser-Wärmepumpen „Nibe S1156“ und „S1256“ eignen sich für Neubauten sowie für den Heizungstausch. Dank neu entwickeltem Kältekreis konnte der Wirkungsgrad laut Hersteller nochmals verbessert werden. Nibe

SYSTEMVORTEIL UMGEBUNGSLUFT

Für das Heizen mit der Luft-WasserWärmepumpe „Ecodan“ sind keine teuren Erdarbeiten notwendig. Entsprechend ausgestattet, lässt sich der Wärmepumpenprozess in den Sommermonaten auch umkehren, um die Räume angenehm zu kühlen.

Mitsubishi Electric

Heizöl und Erdgas werden immer teurer. Dafür sorgt die staatlich verordnete CO2-Abgabe auf fossile Brennstoffe. Bei der Auswahl Ihres neuen Heizsystems sollten Sie sich darauf einstellen und Ihre Wärmeversorgung auf Nachhaltigkeit ausrichten. Tun Sie das nicht, drohen Ihre Heizkosten in den nächsten Jahren aus dem Ruder zu laufen. Daher gilt: Wer auf eine elektrisch betriebene Wärmepumpe setzt, kann entspannt in die Zukunft blicken.

DEN HEBEL ANSETZEN

Beim Heizen mit einer Wärmepumpe werden keine fossilen Energieträger verfeuert. Eine Verbrennung, bei der klimaschädliche Treibhausgase entstehen, gibt es nicht. Stattdessen nutzt ein Wärmepumpenheizsystem die in der Luft, dem Erdreich oder dem Grundwasser gebundene Umweltwärme, um damit Ihr Eigenheim auf Wohlfühltemperaturen zu bringen. Nur etwa ein Viertel der für die Wärmeerzeugung eingesetzten Energie entfällt dabei auf elektrischen Strom, mit dem der Wärmepumpenprozess angetrieben wird. Wie effizient eine Wärmepumpe Heizwärme und Warmwasser bereitstellt, können Sie übrigens an der sogenannten Jahresarbeitszahl (JAZ) ablesen. Bei einer JAZ von 3,5 erzeugt eine Wärmepumpe aus einer Kilowattstunde Strom 3,5 Kilowattstunden Wärmeenergie.

HYBRID HEIZEN Die Luft-Wasser-Wärmepumpe „Airflow-M“ für Neubau und Sanierung erzielt laut Hersteller sehr gute Leistungszahlen. Außerdem kann sie problemlos mit einem Pelletkessel kombiniert werden. Dann heizt man immer mit dem kostengünstigsten Wärmeerzeuger. Hargassner

NATÜRLICHE WÄRMEQUELLEN

WIRTSCHAFTLICH Die Luft-Wasser-Wärmepumpe „CHA-Monoblock“ ist in den Leistungsgrößen 7 kW, 10 kW und 16 kW erhältlich. Laut Hersteller setzt sie in Sachen Effizienz, Lautstärke und Zuverlässigkeit Maßstäbe. Als Kältemittel kommt klimafreundliches Propan zum Einsatz. Wolf

VIELSEITIG

EINSETZBAR

Dank Vorlauftemperaturen von bis zu 70 °C ist die Luft-WasserWärmepumpe „HDG A11/18“ laut Hersteller in der Lage, einer Vielzahl von Anforderungen gerecht zu. Die Wärmepumpe arbeitet mit dem klimafreundlichen Kältemittel

R290 (Propan).

HDG Bavaria

Besonders einfach heizen Sie Ihr Eigenheim mit einer Luft-Wasser-Wärmepumpe. Denn beim Einbau eines solchen Heizsystems braucht es keine aufwendigen und teuren Erdarbeiten bzw. -bohrungen. Allerdings ist eine Luft-WasserWärmepumpe auch die Wärmepumpenheizung mit der geringsten Effizienz. Denn gerade dann, wenn Ihr Bedarf an Wärmeenergie am höchsten ist, nämlich in kalten Winternächten, ist auch die Luft besonders kalt. Das bedeutet: Eine LuftWärmepumpe verbraucht in dieser Situation mehr Strom. Die Energieeffizienz ist bei Erdund Grundwasser-Wärmepumpen grundsätzlich höher. Denn diese bedienen sich an der im Erdreich oder Grundwasser vorhandenen Wärmeenergie, die unabhängig von der Jahreszeit ein nahezu konstant hohes Temperaturniveau vorzuweisen hat. Beide Wärmepumpenmodelle kommen aber mit einem höheren Installationsaufwand daher. Das treibt nicht nur die Kosten in die Höhe, sondern ist in der Regel auch noch genehmigungspflichtig. In manchen Regionen Deutschlands ist sogar die Installation solcher Wärmepumpenanlagen grundsätzlich ausgeschlossen,

GRÜNER WIRD’S NICHT Die Luft-WasserWärmepumpe „GreenFox“ ist mit einer smarten Regelung ausgestattet, deren „GreenMode“ laut Hersteller maximal grünes Heizen möglich macht. Außerdem punktet die Wärmepumpe in Monoblock-Bauweise durch ihren leisen Betrieb. ÖkoFen

KRAFTPAKET Die Effizienz der Wärmepumpe „WP Aero Vento“ lässt sich in Verbindung mit PVund Solarthermie-Modulen des Herstellers weiter steigern. Mit dieser intelligenten Kombination kann die Wärmepumpe weitgehend im optimalen Leistungsbereich arbeiten. Paradigma

weil die geologische Struktur des Untergrunds nicht angetastet werden darf. Für Sie bedeutet das: Bevor Sie eine Erd- oder GrundwasserWärmepumpe installieren können, müssen Sie sich bei der zuständigen Behörde immer eine Genehmigung einholen.

MIT FLÄCHENHEIZSYSTEM

Damit Ihre Wärmepumpe durch einen geringen Stromverbrauch glänzen kann, muss die Temperaturdifferenz zwischen Wärmequelle und Wärmeverteilsystem so gering wie nur möglich sein. Der perfekte Partner für Ihre neue Wärmepumpe ist darum eine Fußbodenheizung. Einer Fußbodenheizung genügt eine Vorlauftemperatur von gerade einmal 35 Grad Celsius, um Ihre Wohnräume angenehm zu temperieren. Doch nicht allein aus Effizienzgründen weiß dieses Tandem zu überzeugen. Anders als etwa bei Heizkörpern, deren Konvektionswärme von vielen Menschen als weniger angenehm empfunden wird, sorgt

HEIZEN UND KÜHLEN

Die Luft-Luft-Wärmepumpe „RVT Arctic“ bietet sowohl eine Heiz- als auch Kühlfunktion und erreicht in beiden Betriebsarten die Energieeffizienzklasse A+++. Bauherren können zwischen zwei Modellen wählen, die für Raumvolumen von bis zu 80 m³ und 110 m³ geeignet sind. Remko

MULTITALENT Die Luft-Wasser-Wärmepumpe „BLW Mono.1“ arbeitet mit dem natürlichen Kältemittel R290 und kann Vorlauftemperatur bis 70 °C bereitstellen. Dadurch ist sie laut Hersteller sowohl für den Gebäudebestand als auch für den Neubau geeignet. Brötje

KLIMAFREUNDLICH

Die „x-change dynamic pro“-Wärmepumpe ist laut Herstellerangabe dank umweltfreundlichem Kältemittel Propan R290 nachhaltig im Betrieb. Mit den Luft-Wasser-Modellen „M“ und „L“ lassen sich Leistungsanforderungen bis 20 kW abdecken. Kermi

ZUKUNFTSFÄHIG

Mit der Wärmepumpe „Altherma 3 H HAT“ lassen sich Vorlauftemperaturen von bis zu 70 °C erreichen – bei minus 15 °C Außentemperatur. Damit können laut Hersteller in vielen Wohngebäuden die bestehenden Heizkörper weiterhin genutzt werden. Daikin

EFFIZIENT IM BETRIEB Die Erdreich-Wärmepumpe „WPE-I Premium“ kann Vorlauftemperaturen von bis zu 75 °C bereitstellen und ist mit einem umweltfreundlichen Kältemittel ausgestattet. Sie ist in fünf verschiedenen Leistungsgrößen und optional mit einer passiven Kühlung erhältlich.

Stiebel Eltron

eine Fußbodenheizung mit ihrer Strahlungswärme für ausgewogene Raumtemperaturen. Übrigens ist ein Flächenheizsystem auch unter dem Aspekt Wohngesundheit von Vorteil: Fußbodenheizungen wirbeln so gut wie keinen Staub auf, was besonders Allergikern zugute kommt. Und schließlich, das zeigen Studien, sinkt mit einer Fußbodenheizung die Gefahr, dass sich in den Wohnräumen Schimmel bildet. (bay)

Baumängel erkennen.

Risiken minimieren.

Wir unterstützen Sie in jeder Phase Ihres Hausbaus.

Unser Leistungsangebot im Überblick

· Angebots- und Vertragsprüfung

· Baubegleitende Qualitätskontrolle

· Gewährleistungscheck

Kostenlose Verbraucherinfos On- und Offline

· Ratgeberbroschüren zum Bauen, Kaufen und Modernisieren

· Web-Seminare mit Expertenchat

· Onlineratgeber für Bauherren und Immobilienkäufer:innen

KRAFT DER

SONNE Die Solarthermie-Anlage mit Unterstützung der Wärmepumpe sorgt immer zuerst dafür, dass der 300 Liter Warmwasserspeicher 24 Stunden pro Tag mindestens auf 50 °C aufgeheizt ist.

WEICHENSTELLUNG FÜR DIE ZUKUNFT

SOLARENERGIE WURDE BEREITS KRÄFTIG GENUTZT. DANN ENTSCHIED SICH DER HAUSEIGENTÜMER, SEINE ÖLHEIZUNG DURCH EINE WÄRMEPUMPE ZU ERSETZEN.

JETZT WIRD RICHTIG GESPART. Fotos: Wolf

Hier kann es im Winter auch mal richtig kalt werden: In Triften, im bayerischen Landkreis Rottal-Inn, stellte sich Hauseigentümer Josef Wimmer die Frage, ob er seinen Bungalow ohne weitere Modernisierungsmaßnahmen auch mit einer Wärmepumpe statt mit seinem alten Ölkessel beheizen kann.

SOLIDE AUSGANGSLAGE

Das Einfamilienhaus mit dem Baujahr 1970 hat eine zu beheizende Wohnfläche von rund 100 Quadratmetern. Als Reaktion auf die Energiekrise 2008 wurde bereits ein zehn Zentimeter starker Vollwärmeschutz angebracht. Zusätzlich wurden Energiesparfenster installiert. Die Wärmeverteilung erfolgt ganz klassisch über Heizkörper. Die Bestandsheizung stammte aus dem Jahr 2001: ein 18kW-Niedertemperatur-Ölkessel, unterstützt durch eine Solarthermie-Anlage. Seit 2001 befindet sich außerdem eine PV-Anlage mit einer Leistung von 17 kWp auf dem Dach. Ihr Ertrag wird zum größten Teil ins öffentliche Stromnetz eingespeist, ein Stromspeicher ist nicht vorhanden.

JA ODER NEIN

Um die Frage „Wärmepumpe ja oder nein“ beantworten zu können, wurde durch den Heizungsbauer Systembau GmbH in Bad Birnbach in einem ersten Schritt stufenweise die Vorlauftemperatur der Bestandsheizung reduziert. Ziel des Tests war es, herauszufinden, ob sich das Haus auch mit deutlich niedrigeren Vorlauftemperaturen beheizen lässt. Das Ergebnis war, dass bei einer Vorlauftemperatur von 45 Grad lediglich im Wohnbereich und in den Bädern die Wunschtemperaturen nicht mehr erreicht werden konnten. Das lag an den zu kleinen Wärmeübertragungsflächen der bestehenden Heizkörper. Da sich dieses Defizit durch die Installation zusätzlicher Heizkörperflächen ohne größeren Aufwand beheben lässt, wurde die Frage „Wärmepumpe ja oder nein“ vom Systembau Geschäftsführer Christian Ender mit einem überzeugten „Ja“ beantwortet.

POTENZIAL IN AUSSICHT Die neue Heiztechnik ist bereits PhotovoltaikStrom-ready. Josef Wimmer hat daher – wenn die aktuelle Förderung für die Photovoltaik-Anlage ausläuft – geplant, sie auf Eigennutzung umzustellen. Ins öffentliche Netz will er dann nur noch Strom-Überschüsse einspeisen.

WIE VIEL LEISTUNG?

Um die passende Wärmepumpengröße ermitteln zu können – zur Auswahl standen die Leistungsgrößen 7 oder 10 kW – haben die Mitarbeiter der Systembau GmbH die Heizlasten jedes einzelnen Raumes erfasst. Außerdem wurde der erforderliche Volumenstrom für die vorhandenen Heizkörper bei einer Vorlauftemperatur von maximal

45 Grad bestimmt. Für den Bungalow ergab sich eine Gesamt-Heizlast von 8,2 kW. Diese fällt im Landkreis Rottal-Inn im Durchschnitt aber nur an wenigen Tagen des Jahres tatsächlich zu 100 Prozent an, nämlich wenn das Thermometer auf minus 12,6 Grad und darunter abfällt. Dann unterstützt ein elektrischer Heizstab die Wärmepumpe. Für das Eigenheim in Triften reicht eine „Wolf CHA-7“ (bzw. eine Heizleistung von 7 kW) vollkommen aus, um das Haus effizient und behaglich mit Wärme und Warmwasser zu versorgen. „Wir haben uns für die kleinere Wärmepumpe mit 7 kW Leistung entschieden. So erreichen wir lange Laufzeiten im effizienten Teillastbetrieb“, erläutert Christian Ender. Um nun das Haus mit der niedrigen Vorlauftemperatur beheizen zu können, wurden entsprechend der Heizlastberechnung im Wohnbereich und in den Bädern zusätzliche Heizkörper eingebaut, um die Heizflächen zu vergrößern.

TECHNIKZENTRALE

Heute sind im renovierten Heizraum die Inneneinheit der Wärmepumpe sowie ein 200-Liter-Pufferspeicher und der 300-Liter-Warmwasserspeicher der Solarthermie-Anlage verbaut. Die bestehenden Solar-Komponenten wurden in die Heizanlage integriert. Die Solaranlage stellt von Mai bis September warmes Wasser bereit. Die Wärmepum-

pe unterstützt, bis maximal 50 Grad Wassertemperatur im Warmwasserspeicher erreicht sind. Wird im Sommer keine zusätzliche Wärmeenergie benötigt, bleibt die Wärmepumpe aus. Die Solaranlage ist dafür da, dass der 300 Liter Warmwasserspeicher immer zuerst auf bis zu 60 Grad aufgeheizt wird. Fällt dessen Temperatur ab, heizt die Wärmepumpe den Speicher auf 50 Grad auf. Wenn der Warmwasserspeicher durchgeladen ist, erwärmt sie das Heizungswasser im Pufferspeicher.

SONNENSTROM

ALLE WÜNSCHE

ERFÜLLT Josef Wimmer ist mit seiner neuen Heiztechnik rundum glücklich.

Die neue Heizungsanlage ist für die Nutzung von Eigenstrom ausgelegt. Nachdem die Förderung für seine Photovoltaik-Anlage ausgelaufen war, hat Josef Wimmer auf Eigennutzung umgestellt und speist nur noch StromÜberschüsse ins öffentliche Netz ein. Bei ausreichenden Solar-Erträgen wird es möglich, den Pufferspeicher auf 65 Grad zu überhitzen. Dann steht zu Zeiten, wenn die Photovoltaik-Anlage keinen Strom für die Wärmepumpe bereitstellen kann, „vorproduzierte“ Wärme zur Verfügung.

GUT BERECHNET

Die Wärmeversorgung der Heizkörper erfolgt witterungsgeführt und bedarfs-

FLÜSTERLEISER BETRIEB

Die „Wolf CHA“-Monoblock unterbietet im Nachtbetrieb den Immissionsrichtwert der TA-Lärm um 6,5 dB(A).

genau. Das Bedienmodul „Wolf BM-2“ mit Außentemperaturfühler regelt die Vorlauftemperatur des Heizkreises modulierend auf der Basis der Temperaturen der Außenluft sowie des Rücklaufs. Die Kür der abgeschlossenen Installation – der hydraulische Abgleich – sorgt dafür, dass die Räume nochmals mit weniger Energieeinsatz genauso warm werden wie mit der viel zu groß dimensionierten Ölheizung.

RUNDUM ZUFRIEDEN

Die Wärmepumpe wurde im Eingangsbereich des Hauses direkt neben einer Hecke zum Nachbarn platziert. Sie steht auf einem Betonsockel, der mit Granit- und Edelstahlplatten verkleidet ist. Stromversorgung, Vor- und Rücklauf sowie die Kondensat-Entwässerung sind von der Unterseite her an die Wärmepumpe bzw. an die Inneneinheit und den Regenabwasserkanal angeschlossen. Einwände der Nachbarn wegen zu lauter Laufgeräusche haben die Wimmers nicht zu befürchten. Das Modell unterbietet im Nachtbetrieb den Immissionsrichtwert der TA-Lärm um 6,5 dB(A). Daher spielt die kaum wahrnehmbare Schallentwicklung auf dem eigenen Grundstück und erst recht bei den Nachbarn keine Rolle. Josef Wimmer ist mit seiner neuen Heiztechnik sehr zufrieden. Heizungsbauer Christian Ender ergänzt: „Die Wolf Monoblock-Wärmepumpe CHA-7 ist einfach ein sehr gutes Produkt.“ (bay)

LEBEN UND ARBEITEN VEREINT

kreativ

WIE AUS EINER DUNKLEN SCHEUNE EIN LICHTDURCHFLUTETER

WOHNRAUM AUF 260 QUADRATMETERN ENTSTEHT, ZEIGEN ZWEI BAUHERRINNEN AUS DER NÄHE VON WÜRZBURG.

Fotos (Bauphase & Grafiken): Elke Kronmüller, Fotos (nachher): Velux/Max Kruggel

NEUER WOHNRAUM

Der zentrale und offene Wohnbereich bietet genug Platz und natürliches Tageslicht für regelmäßige Yoga-Einheiten des kreativen Ehepaars.

DIE GLÜCKLICHEN BAUHERRINNEN

» WIR WOLLTEN TROTZ DER GEGEBENHEITEN LICHTE UND WEITE MIT EINER EBENSO GEBORGENHEIT UND GEMÜTLICHKEIT ANMUTENDEN WOHNATMOSPHÄRE SCHAFFEN. DAS IST UNS ABSOLUT GELUNGEN. WIR SIND SEHR ZUFRIEDEN MIT DEM ERGEBNIS. «

CLEVER Das an den Wohnraum angrenzende Büro erhält Licht von oben und seitlich: durch Dachfenster und die verglaste Wand.

DLICHTEINFALL Mit den fast bis zum Dachfirst platzierten Dachfenstern kann das Tageslicht von oben tief in den Raum eindringen.

ie mehr als 100 Jahre alte Scheune, inmitten des kleinen Dorfes Darstadt in der Nähe von Würzburg, ist Teil eines ehemaligen Bauernhofes. Nach ihrem Scheunendasein wurde sie zunächst als Schreinerei und Lagerhalle genutzt und wandelte sich im Laufe der Jahre zu einem kleinen Seminarzentrum mit Garten. Die Idee, einen Teil des Dachgeschosses zum Wohnraum auszubauen, hatte das Ehepaar Elke Kronmüller und Sylvia Asmodena Kurtar. Die selbständige Geomantin und Inhaberin eines Friseurbetriebes und die Yogalehrerin und Gründerin eines Yogazentrums mit Akademie wollten Leben und Arbeiten besser vereinen.

TRADITIONELL & MODERN

Das Konzept: ein großzügiger zentraler und offener Wohn- und Essbereich mit offener Küche, ergänzt um kleine Rückzugsräume auf zwei Ebenen. An den privaten Wohnraum angrenzend ist eine moderne Fläche für Yoga- und Meditationskurse entstanden. Gleichzeitig ist der neu geschaffene Wohn-

OPEN OFFICE

Das zweite Büro und Kreativraum von Sylvia Asmodena Kurtar erhält durch zwei Schwingfenster ausreichend natürliches Licht zum Arbeiten.

und Arbeitsbereich im Dachgeschoss eingebettet in den Gemeinschaftsnutzen des Gartens mit den beiden langjährigen Besitzern des Hofes. Sie bewohnen das Haupthaus, das an die Scheune angrenzt. Für den Dachgeschossausbau wurde in einer Bauzeit von neun Monaten zunächst eine Geschossdecke über der bestehenden Seminarfläche im Erdgeschoss eingezogen und der traditionelle Holzdachstuhl und das Satteldach komplett saniert. Der Charakter der Scheunenfassade mit Muschelkalkmauern und Fachwerk mit Holzverkleidung an den Stirnseiten blieb dabei erhalten. „Wir haben eine Nutzungsänderung und damit einen Neubau beantragt und so viel Baumaterial wie möglich wieder verwendet“, erzählt Elke Kronmüller. Der Teilausbau zum Wohnraum erfolgte nach baubiologischen und nachhaltigen Kriterien. So wurden beim Einbau der neu geschaffenen Ebenen recycelte Balken verwendet. Durch die traditionelle Bauweise mit natürlichen Materialien sind die Wände diffusionsoffen und somit atmungsaktiv und wasserdampfdurchlässig. Die Aufnahme und die gleichmäßige Abgabe der Feuchtigkeit beugen

Passt!

ALT & NEU IN HARMONIE

NACHHALTIG MATERIALIEN Beim Einbau der neu geschaffenen Ebenen kommen recycelte Balken zum Einsatz.

Schimmelbildung vor und sorgen für ein wohngesundes Raumklima im Wohnraum. Durch den Ausbau der Scheune entstand eine zusätzliche Wohnfläche von insgesamt 260 Quadratmetern. Hier lebt das Paar heute in ihrer 160 Quadratmeter großen Wohnung und einem zusätzlichen 20 Quadratmeter großen Spitzboden mit Loggia. Weitere 80 Quadratmeter sind zukünftig für

NEUN MONATE BAUZEIT Für den Dachgeschossausbau wurde eine Geschossdecke eingezogen und der Holzdachstuhl mit Satteldach saniert.

UNTER DACH & FACH Die neue Dacheindeckung besteht aus den ursprünglichen Dachziegeln, die abgebaut und neu aufbereitet wurden.

VIEL HOLZ Der Innenausbau besteht aus Holzständerwänden, teilweise aus Lehmwänden sowie vereinzelt aus gemauerten Ziegelwänden.

QUERSCHNITT

MIT GESCHICHTE

Die mehr als 100 Jahre alte Scheune, inmitten des Ortskerns des kleinen Dorfes Darstadt in der Nähe von Würzburg, ist Bestandteil eines ehemaligen Bauernhofes.

ERDGESCHOSS

eine Yogaschule geplant. Neben der großen Aufgabe, Altes und Neues zu verbinden und der begrenzten Möglichkeiten der Raumaufteilung durch bestehende Dachbalken und Hängewerk, lag die besondere Herausforderung darin, natürliches Licht in die Räume zu bringen. Es waren keine Lichtquellen in Form von Fenstern oder Dachfenstern vorhanden. Da die Scheune im Ortskern liegt, sind an zwei Seiten angrenzende Nachbargrundstücke. Aufgrund der Grenzbebauung und einer Feuerschutzwand war der Einbau von Fassadenfenstern nur auf einer Seite möglich. „Wir mussten komplett neu denken, um Blickachsen nach außen zu schaffen und verschiedene Lichträume zu kreieren“, erklärt Kronmüller. Durch die alte Bestandsmauerhöhe von zwei Metern mit danach beginnender Dachschräge von 31 Grad war schnell klar, dass Dachfenster hier die beste Lösung bieten. „Aufgrund der Statik bestand auch die Herausforderung, beim Dachfenstereinbau innerhalb der Sparrenbreite zu bleiben und trotzdem nicht zu klein zu wirken“, berichtet Asmodena Kurtar. Um dennoch große Fensterflächen realisieren zu können, entschieden sie sich neben einzelnen Dachfenstern auch für eine Lichtlösung, bei denen einzelne Dachfenster übereinander positioniert wurden. Der große Wohnraum ist das zentrale Element im Konzept der Bauherrinnen. Drumherum gruppieren sich kleinere Räume und Aufenthaltsbereiche auf verschiedenen Ebenen. „Aufgrund der Anordnung und Proportionierung mit unterschiedlicher Größe der Räume konnten wir verschiedene Sphären schaffen. Kleine privatere Rückzugsorte mit Tiny-House-Charakter, die sich in einem großzügigen hohen Raum öffnen, der nahezu das Gefühl eines Baumhauses vermittelt. Den Effekt der Öffnung von innen nach außen haben wir bewusst durch die Lichtbänder inszeniert“, schwärmt Kurtar. (fri)

DACHGESCHOSSSPITZBODEN

PLATZ UND RAUM FÜR IDEEN

160 m² große Wohnung, 20 m² großer Spitzboden mit Loggia, 80 m² für eine zukünftige Yogaschule - Platz ist genug.

RESSOURCEN SCHONEN, GEMEINSCHAFTLICH WOHNEN

DIESES DOPPELHAUS IN LYON ZEIGT, WIE EINE NACHHALTIGE UND GEMEINSCHAFTLICHE NUTZUNG UND SOMIT ZUKUNFTSFÄHIGES WOHNEN

AUSSEHEN KANN: EIN ENTWURF AUS ALUMINIUM UND HOLZ.

Fotos: Prefa / Croce & Wir

DACH & FASSADE Der französische Architekt Youri Favre hat für das Gebäude eine Holzfassade mit Aluminiumpaneelen kombiniert.

Nahe

der französischen Stadt Lyon, in einem kleinen Ort, realisierte der französische Architekt Youri Favre ein atypisches Doppelhaus für zwei Brüder und deren Familien. Der Auftrag lautete, ein Haus zu gestalten, das äußerlich wie ein einziges wirkt, innen jedoch zwei unabhängige wie auch gemeinschaftliche Lebensräume bietet. So wurde für jede Familie ein eigener Baukörper entworfen, welche im Grundriss spiegelgleich und im Bauvolumen praktisch identisch sind, gestaltet mit einer umlaufenden Holzfassade mit vertikaler Schalung. Das verbindende Element bildet ein weiterer Baukörper darüber: die „weiße Prefa Brücke“, wie der Ar-

chitekt sie nennt. Diese wurde mit drei Satteldächern in unterschiedlichen Firsthöhen und Dachneigungen gestaltet. Paneele in Prefaweiß schmücken sowohl das Dach als auch die Fassade. Hier befinden sich neben den privaten Bereichen die Gemeinschaftsflächen. Sie nehmen rund ein Viertel des insgesamt 280 Quadratmeter großen Hauses ein. „Im Leben der Familien kommt dieser große Bereich im Zentrum dem Teilen und Zusammenleben zu“, führt Youri Favre aus.

NACHHALTIG BLEIBEN

Die seitlichen Giebel der „weißen Brücke“ sind atypisch etwas aus der Mitte gerückt, sodass sich die unterschiedliche Dachneigungen ergeben. Die Übergänge von Dach und Fassade präsentieren sich mit weißen Kantenprofilen und ohne Überstände. So wird die symmetrische Form betont, gleichzeitig bleibt durch die einheitliche Farbe der monolithische Charakter erhalten. Die Entwässerung der Dachflächen erfolgt über innenliegende Rinnen und außenliegende Fallrohre an der Gartenseite, Ton in Ton mit der weißen Fassade. Die äußeren Dachflächen werden über die angrenzenden Flachdächer entwäs-

sert. Da die Brüder ökonomisch und effizient den Bau zu einem großen Teil in Eigenleistung erbringen wollten, sollte das Haus so simpel und nachhaltig wie möglich sein. Das Bauholz für die Holzrahmenkonstruktion stammt aus einem Umkreis von 50 Kilometern. Für die Dämmschicht kommt regenerative Zellstoffwatte zum Einsatz. Solarpaneele und eine Regen- und Grauwasseraufbereitung ergänzen das nachhaltige

MIX Die Kombination zweier Werkstoffe verleiht dem Zuhause ungewöhnliche Perspektiven.

Energiekonzept. Auch die soziale und funktionale Nachhaltigkeit ist in Zukunft gegeben, da sich die Grundrissflächen unterschiedlich nutzen und zusammenschließen lassen.

RECYCLINGFÄHIG

„Wir arbeiten nur mit ökologisch nachhaltigen Materialien“, betont auch Sébastien Beguinot von der ausführenden Zimmerei Lanzetti. Aluminium als Werkstoff sei ebenfalls nachhaltig, betrachte man seine Langlebigkeit und die mit 80 Prozent sehr hohe Recyclingrate. Zudem seien hinterlüftete Fassaden generell etwas nachhaltiger, da ihre Schichten nicht wie im Wärmeverbundsystem fest miteinander verbunden sind. (fri)

BESONDERS Drei Satteldächer in unterschiedlichen Firsthöhen und Dachneigungen prägen die Architektur.

Aufgepasst!

WAS SIND TYPISCHE MÄNGEL UND SCHADENSBILDER BEI PHOTOVOLTAIK-ANLAGEN?

DER BAUHERREN-SCHUTZBUND (BSB) VERRÄT, WIE SIE DIESE – UND DAMIT SCHÄDEN ÜBER

50.000 EURO – VERMEIDEN.

ERIK STANGE Pressesprecher des Bauherren-Schutzbundes e.V. (BSB)

Photovoltaik hält einen Siegeszug auf Deutschlands Dächern. Ärgerlich, wenn die Anlage nicht so arbeitet, wie sie soll. Mängel beeinträchtigen die Leistung und beschädigen die Anlage oder sogar die Immobilie. Der BSB hat herausgefunden, welche Mängel häufig vorkommen und stellt diese anhand von Praxisbeispielen vor.

. AUF UMGEBUNG ACHTEN

Um die Wärmepumpe zu unterstützen, rüstete eine Familie eine Aufdach-Photovoltaik-Anlage nach. Der Eigentümer

beauftragte einen qualifizierten Elektroinstallateur, der scheinbar gründlich plante, indem er auf Online-Kartendaten und bereitgestellte Informationen zurückgriff. Trotzdem traten Probleme auf. In den Wintermonaten stellte die Familie fest, dass die Wärmepumpe wesentlich mehr Netzstrom benötigte als gedacht. Die Ursache? An der südlichen Grundstücksgrenze stand eine hohe Baumreihe, die die PV-Anlage verschattete. Dadurch fielen weniger Sonnenstrahlen auf die Module und der Stromertrag war deutlich niedriger als vorhergesagt. Es kostete rund

PROFIS Wer qualifizierte Experten beauftragt, die Photovoltaik-Anlage zu installieren, schützt sich vor teuren Überraschungen.

Weitere Infos: www.bsb-ev.de ÜBER

Der Bauherren-Schutzbund (BSB) unterstützt Bauherren bei ihren Bauvorhaben oder Modernisierungsprojekten. 160 unabhängige Bauherrenberater und Vertrauensanwälte bieten eine bedarfsgerechte bautechnische und baurechtliche Beratung aus einer Hand. Insgesamt führt der BSB deutschlandweit jährlich rund 25.000 Verbraucherberatungen durch und betreut mehr als 3.000 Bauvorhaben im Alt- und Neubau.

Foto:
Thermondo

2.500 Euro, um den Schaden zu beseitigen. Um die Leistung zu steigern, wurden zusätzliche PV-Module installiert. Die Kosten trug der Fachplaner. So geht es besser: Gründlich arbeiten! Dabei ist entscheidend, die lokalen Gegebenheiten einzubeziehen, um unerwartete Probleme zu vermeiden und die Effizienz von PV-Anlagen zu gewährleisten.

. BESCHÄDIGTES DACH

Nachdem es stark geregnet und gehagelt hatte, stieg die Familie aufs Dach, um ihre PV-Anlage zu inspizieren. An den PV-Modulen stellte sie zwar keine Schäden fest, aber sie entdeckte bei zahlreichen Dachziegeln rund um die Befestigungselemente Risse und Ausbrüche. Was war passiert? Die PV-Anlage wurde nachträglich auf ein mit Hohlstrangfalzziegeln gedecktes Dach installiert. Dabei wurden die Aussparungen für die Dachhaken unsachgemäß ausgefräst. Das verursachte Spannungen in den Dachziegeln. Die Dauerbelastung führte zu Rissen und Ausbrüchen und beeinträchtigte die Regensicherheit. Der Schaden musste aufwendig repariert werden. PV-Module, Dachdeckung, Lattung und Konterlattung mussten rückgebaut werden, um die beschädigten Unterdeckbahnen zu entfernen. Die Dachabdichtung wurde erneuert, die Dachfläche wieder eingedeckt und die PV-Module fachgerecht wiederaufgebaut. Es kostete 22.000 Euro, den Schaden zu beseitigen. Die Verantwortung wurde zwischen dem Anlagenmechaniker und dem Bausachverständigen quotiert. So geht es besser: Die beteiligten Gewerke müssen sich sorgfältig abstimmen und die Montagearbeiten präzise ausführen.

. ZU WENIG ABSTAND

Auf eine Reihenhauszeile aus den 1930ern wurde nachträglich eine PVAnlage installiert. Eine Fachfirma für Elektroinstallation plante und instal-

lierte die Anlage, bestehend aus GlasFolie-Modulen. Nach sechs Monaten kam es zu einem Brand. Ein Gleichstromkabel in der mittleren PV-Anlage war defekt. Die Brandentwicklung blieb zunächst unbemerkt. Sie griff auf benachbarte Dächer über und zerstörte drei PV-Anlagen. Schuld daran war nicht nur das defekte Gleichstromkabel. Der Brand konnte sich ausbreiten, weil die Abstandsregeln zu Brandwänden missachtet wurden. Die PVAnlagen mussten für rund 30.000 Euro ausgetauscht werden. Die Elektroinstallationsfirma haftet für die mangelhafte Installation. So geht es besser: Nur qualifizierte Fachbetriebe sollten PV-Anlagen installieren und dabei sämtliche Bauvorschriften einhalten – insbesondere die Abstandsregeln. Regelmäßige Wartungen können frühzeitig auf mögliche Schäden hinweisen und tragen zu präventiven Brandschutzmaßnahmen bei.

. NICHT REGENSICHER

Auf ein neu geplantes Einfamilienhaus wurde eine dachintegrierte PV-Anlage installiert. Dabei fungieren die PV-Module als Dacheindeckung. Eine Dachdeckerfirma führte die Arbeiten durch. Ein Jahr später war das Dachgeschoss großflächig durchfeuchtet. Der Grund: Schraublöcher waren falsch gesetzt, der Eindeckrahmen fehlerhaft eingebaut worden. Regen konnte eindringen. Um den Schaden zu beseitigen, mussten PV-Module, Dacheindeckung und Unterdach rückgebaut und die betroffenen Holzbauteile und das Dämmmaterial ausgetauscht werden, bevor die PV-Module und die Dacheindeckung fachgerecht neu montiert werden konnten. Der Rückbau und die Neumontage kostete etwa 55.000 Euro. Die Verantwortung für den Schaden liegt bei der Dachdeckerfirma. So geht es besser: Es erfordert die Expertise eines qualifizierten Fachbetriebs, eine Indach-PV-Anlage zu installieren. Die Handwerker müssen die Anforderungen an die Regensicherheit gemäß

Regelwerken und Herstellervorgaben einhalten und die Dachabdichtung sorgfältig ausführen.

FAZIT

Auch wenn in den aufgezählten Fällen die Bauherren den Schaden nicht bezahlen mussten: Aufwand und Ärger sind enorm. Vor allem, weil alle aufgezählten Fehler vermeidbar sind. Häufig liegt es am unsachgemäßen Einbau. Oder daran, dass die Anlage falsch geplant wurde. Vermeiden Sie daher als Bauherr Eigenleistungen und zweifelhafte Produkte. Beauftragen Sie ausschließlich qualifizierte Experten für die Installation. Wer zudem die Anlage regelmäßig wartet, sorgt dafür, dass die Anlage lange und effizient läuft. Die Mangel- und Schadenrisiken können Sie zusätzlich minimieren, wenn Sie Sachverständige engagieren und eine baubegleitende Qualitätskontrolle beauftragen. Sie sind sich unsicher? Wenden Sie sich an unabhängige Bauherrenberater. (mla)

REIN

SCHAUEN

MEHR

ZUR STUDIE

Die Fälle stammen aus der Studie „Mängel und Schäden an PhotovoltaikAnlagen“, die vom BSB in Auftrag gegeben wurde. Die vollständige Studie können Sie hier downloaden: www.bsb-ev.de/studien

Die Studie wurde durch eine umfassende Analyse realer Fälle vom Institut für Bauforschung (IfB) erarbeitet.

A

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