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Kompatibilität: All-in-One-Lösung?
A WIE APPLE, B WIE BOSCH Bosch Smart Home ist mit Apple HomeKit kompatibel. Damit lassen sich Geräte anderer Hersteller mit den vorhanden smarten Geräten im Haus über ein einziges System steuern. Bosch Smart Home
ALL-IN-ONE-LÖSUNG?
Nur weil Komponenten smart sind, müssen sie noch lange nicht miteinander arbeiten. Deshalb ist die Konnektivität wichtig.
Der Turmbau von Babel hatte eigentlich gute Voraussetzungen. Ausreichend Material war vorrätig, die Fachkräfte vor Ort. Das Problem war nur: die Kommunikation. Jeder sprach eine andere Sprache. Niemand verstand den anderen. Wer sich sein Smart-Home einrichtet und munter Geräte von verschiedenen Herstellern kauft, könnte vor dem gleichen Problem stehen. Versteht der Lautsprecher von Sonos oder die smarten Lampen von Philips Hue die Befehle der Smart-Home-Zentrale? Deshalb ist Konnektivität und Komptabilität so wichtig. Das ist die Fähigkeit, sich mit anderen Systemen oder Komponenten zu verbinden.
Dolmetscher
sie brauchen. Das wissen auch die Hersteller und arbeiten daran, dass Fremdprodukte mit ihren Geräten kommunizieren können. Damit das funktioniert, übersetzt die zentrale Steuerungseinheit, das Gateway, die Befehle in eine für alle verständliche „Sprache“. Stellen wir diese doch einmal Das bezeichnet einen Standard, der Daten via Leitungen überträgt. Wegen Altbausanierungen eingesetzt und ist deshalb deutlich teurer als ein Funk Standard miteinander kommunizieren. Smart-Home-Nachrüster und -Einsteiger werden vor allem Geräte wählen, die per Funk Daten übertragen. ERWEITERUNG Smarthome-Geräte mit ZigBee-Standard lassen sich dank des Gateways „RC-295“ auch von unterwegs aus steuern. Damit werden bis zu 100 kompatible Geräte Internet- und WLAN-fähig. Beispielsweise lassen sich elektrische Türschließzylinder oder Heizkörper-Thermostate mit nur einer App bedienen. Preis: 20 Euro. 7links/Pearl
Die wichtigsten Funkstandards sind: • Bluetooth ist ein Funkstandard zur Datenübertragung zwischen zwei Geräten (Punkt-zu-Punkt-Verbindung) über eine kurze Distanz. Fürs Smart-Home eher ungeeignet, dennoch bietet er einige Vorteile: Nahezu jedes Gerät ist bluetoothfähig, die Technologie ist stromsparend und verfügt über eine ausreichende Bandbreite. • EnOcean ist ein herstellerübergreifender, internationaler Funkstandard. Die Sensoren und Schalter des Standards beziehen die benötigte Energie aus der Umgebung („energy harvesting“), brauchen deshalb in der Regel keine Batterien und haben dadurch einen niedrigen Energieverbrauch. • Z-Wave ist ein drahtloser Funkstandard, der als Mesh-Netzwerk agiert und über die Funkfrequenzen zwischen 850 und 950 kommuniziert. Sowohl batteriebetriebene, als auch kabelgebundene Geräte lassen sich damit steuern. Z-Wave kompatible Marken sind beispielsweise Abus, Bosch, LG, Somfy, Yale.
OFFEN FÜR (FAST) ALLES Coqon optimiert die Kompatibilität seines Smart-HomeGateways „QBox 2“ (Preis: 294 Euro) und hat den Funkstandard Zigbee freigeschaltet. Damit stellt der Standard neben Z-Wave Plus, dem Internet Protocol (IP), dem fi rmeneigenen Standard Q-Wave und dem bald freigegebenem Bluetooth 5.0 ein wichtiges Standbein für die Zukunft dar und noch mehr Fremdgeräte lassen sich anschließen. Coqon • Zigbee ist ebenfalls ein drahtloser Funkstandard, der als Mesh-Netzwerk agiert. Der Standard gilt als stromsparend und arbeitet mit kleinen Datenpaketen. Das Funksignal wird in den Frequenzbereichen mit 868 und 915 MHz sowie 2,4 GHz übertragen • Zudem entwickeln manche Hersteller auch ihren eigenen Funkstandard.
Fazit
Oft listen die Hersteller recht übersichtlich auf, mit welchen Funkstandards sie funk Apps einen Bereich, in dem sie die Marken und Produkte nennen, mit denen sie kompatibel sind. Wichtig vor dem Kauf ist deshalb zu prüfen, ob alles zusammenpasst. Überlegen Sie, ob Ihnen wichtig ist, alles über eine einzige App zu steuern. Wenn Sie auf diese Tipps achten, können Sie (fast) beliebig viele Geräte anbinden. Oder anders gesagt den Turm so hoch bauen, wie sie möchten. (mla) TÜR & SCHLÜSSEL Die smarten DoorBirdVideo-Türsprechanlagen (ab 378 Euro) sind mit immer mehr Fremdprodukten kompatibel. Etwa mit dem Linus-SmartLock (Preis: ab 250 Euro) von Yale. So können Nuzter:innen aus der Ferne deren smarten Türschlösser direkt über die DoorBird-App öff nen. Auch „Control4“ hat den DoorBird-Treiber zertifi ziert. Somit können die Türstationen direkt in Control4-Hausautomationssysteme integriert werden. DoorBird
Fördern lassen
Es ist allgemein ein guter Tipp, sich vor dem Kauf zu erkundigen. Nicht nur beim Thema Kompatibilität, sondern auch bei den Förderungen. Wenn Sie sich ein Smart-Home-System zusammenstellen, werfen Sie auch einen Blick darauf, ob die Anschaffung vom Staat unterstützt wird. Erfüllen smarte Anwendungen bestimmte Kriterien, werden sie gefördert. Zum Beispiel unterstützt die KfW Sie mit bis zu 1.600 Euro, wenn Sie Ihren Einbruchsschutz aufrüsten. Dazu zählen Smarthome-Anwendungen mit Einbruchmeldefunktion. Wichtig ist, dass die Arbeiten in der Regel von einem Fachunternehmen durchgeführt werden müssen. Neu ist dieses Jahr: Hilft das Smart-HomeSystem dabei, den Energieverbrauch zu optimieren, kann der Nutzer eine Förderung von bis zu 20 Prozent der Kosten über die BEG (Bundesförderung für effi ziente Gebäude) beantragen. Das ist etwa der Fall, wenn die Heizung mit dem smarten System gekoppelt wird.