Nr. 15 | 7. April 2014
EXTRA
n e s i Re
Abtauchen! Bild: Gunnar Knechtel
Ob Schnorcheln an der Costa Brava oder Mittsommer in Schweden – es ist hÜchste Zeit zu verreisen.
Anzeige
Einmalig. Immer wieder.
www.aida.ch
Hier ist es zu Hause.
EXTRA 18 |
|
REISEN
|
NR. 15, 7. APRIL 2014 | MIGROS-MAGAZIN |
FAMILIENFERIEN
Die wรถchentliche Schaumparty ist der Renner bei den Kids.
|
EXTRA
MIGROS-MAGAZIN | NR. 15, 7. APRIL 2014 |
|
REISEN | 19
Friede, Freude, Schaumparty Familienferien, und jeder will woanders hin. Wie findet man ein Reiseziel, mit dem alle zufrieden sind? Migros-Magazin-Redaktorin Heidi Bacchilega hat ihr Glück samt Mann und Kindern an der Costa Brava gefunden.
J
edes Jahr das gleiche Lied: Die Suche nach dem geeigneten Reiseziel verschlingt Stunden. Jetzt sind gute Nerven und Verhandlungsgeschick mit den Familienangehörigen gefragt. Die Kinder würden gerne Badeferien in einem schicken Fünf-Sterne-Hotel machen. Meinen Mann Giovanni zieht es eher in eine Blockhütte nach Finnland zum Fischen. Und ich wäre mit einer sportlichen Tenniswoche im Allgäu bestens bedient. Die Wünsche und Ansprüche der Familienmitglieder sind so verschieden, wie es nur geht.
Mit der Standseilbahn runter in die Sandstrandbucht Wir entscheiden uns für Spanien. Genauer gesagt für das Giverola Resort in Tossa de Mar an der Costa Brava. Fernab vom Massentourismus thront das Familienhotel über einer Sandstrandbucht mit Ausblick aufs Mittelmeer. 2014 wurde das Resort von den Usern des Bewertungsportals Holidaycheck zum dritten Mal in Folge zu einem der beliebtesten Hotels der Region gekührt. Ob auch wir diesem Club bald Bestnoten geben? «Schnell, Mami, mach vorwärts! Ich will an den Strand, ins Meer springen», drängt mich unser Sohn Marlon (9) sofort nach Bezug des Apartments. Derweil versucht Loris (12), mit seinem Smartphone ins Internet zu kommen. Sorry, leider kein Empfang. Für mich kein Problem, der Junior aber fängt bereits an zu zicken. Ein Anruf bei der Rezeption macht klar: Das Haupthaus hat überall kostenlosen Empfang für W-Lan. Die Welt ist wieder in Ordnung. Mit dem Lift, einer Art Standseilbahn, gehts runter zur Bucht. Dort, vorbei an Tennisplätzen, Billardtischen und Fitnessraum, stehen wir sprachlos vor dem Sportoffice und lassen das ausgehängte Animationsprogramm auf uns wirken. Power Walking, Body Forming, danach Unihockey, Dart, Beachfussball, Yoga oder eine Tour mit dem E-Bike – wow, sportlich aktive Familien kommen hier wirklich auf ihre Kosten! Für 10- bis 18-Jährige gibts zusätzlich Tischtennis,
Beim Tauchschnupperkurs werden die Grundbegriffe im Pool geübt.
Wasserball, Frisbee, Minigolf, Fussball und vieles mehr. «Genau darum haben wir so viele Stammgäste», sagt der Schweizer Hoteldirektor Patrick Flückiger (53). «Die Auswahl ist riesig, hier findet jeder etwas.» Flückiger, ein gelernter Koch aus Neuenburg, hat bereits vor über 20 Jahren als Food-and-BeverageManager im Giverola Resort gearbeitet. Nach einem Abstecher auf die Balearen kehrte er im Frühling 2009 an die Costa Brava zurück. Diesmal in Begleitung seiner österreichischen Ehefrau Gaby (50). Gemeinsam führen sie nun das Clubhotel für 800 Gäste, «knapp die Hälfte davon sind Schweizer». Im Frühling sind es hauptsächlich Velofahrer, die sich hier auf die Saison vorbereiten. Im Sommer gehört das Hotel den Familien. «Es ist nicht immer einfach, Arbeit und gemeinsame Freizeit zu managen», erklärt Hoteliersfrau Flückiger lachend, «aber heute sind wir ein eingespieltes Team und fühlen uns hier richtig wohl.» Auch ich habe mittlerweile meinen Platz gefunden: Ich sitze unter einer Palme und richte den Stuhl so, dass ich den Jungs beim Sprung in den Pool zuschauen kann. Ferien, juhui!
In den Gässchen von Tossa de Mar lässt es sich herrlich shoppen Heidi Bacchilega und ihre Söhne Marlon (vorne) und Loris auf der Festung von Tossa de Mar.
Die zweistöckigen Apartments sind alle mit Küche ausgestattet.
Die Costa Brava, Kataloniens wilde Küste, reicht von den Ausläufern der Pyrenäen an der französischen Grenze bis nach Barcelona. Den Namen verdankt sie den stark zerklüfteten Felsmassiven, die teilweise steil zum Meer hin abfallen. Viele der kleinen Buchten (Calas) sind nur zu Fuss erreichbar. Von der Cala Giverola führt der Küstenwanderweg Cami de Ronda in einer Stunde bis nach Tossa de Mar. Die Gässchen dort laden zum stundenlangen Flanieren und Einkaufen ein. Shoppen gehört irgendwie zu gemeinsamen Ferien und macht allen Spass. Zurück gehts mit dem «Fondo Cristal», einem Glasbodenboot, das in die schönsten Buchten dieses Küstenabschnitts fährt. Neben Spiel, Sport und Shopping gibt es unzählige weitere Möglichkeiten,
«Knapp die Hälfte unserer Gäste kommt aus der Schweiz.» Patrick Flückiger
EXTRA 20 |
|
REISEN
|
NR. 15, 7. APRIL 2014 | MIGROS-MAGAZIN |
Nebst einer Standseilbahn führt auch ein schöner Spazierweg zur Bucht.
Ausgewandert Name: Gaby (50) und Patrick (53) Flückiger Beruf: Gastgeber Giverola Resort In Giverola seit: Frühling 2009 Grund: Arbeit und Liebe Vorher gelebt: Patrick kommt ursprünglich aus Neuenburg, Gaby aus Zell am See in Österreich.
Ó
667 km Neuenburg
Tossa de Mar um die Zeit zu nutzen: Zu empfehlen sind etwa ein Besuch der Städte Girona oder Barcelona, ein Auflug in den Wasserpark nach Lloret de Mar oder Fischen auf hoher See. Kulinarisch lassen wir uns abends im «Comedor», dem Hauptrestaurant des Resorts, verwöhnen. An abwechslungsreichen Themenbuffets finden alle Familienmitglieder etwas Passendes. Ich geniesse es: kochfreie Zeit und kein Gezanke am Tisch. Wers romantischer möchte, kann im «Madrugad», direkt neben der Sandbucht, einen Tisch reservieren. Die Sonnenuntergänge sind spektakulär, die Paella bis weit ins Landesinnere legendär. Dazu ein feiner Rioja, und wer noch mag, bestellt sich eine Crema Catalana.
Das Giverola Resort bei Tossa de Mar liegt mitten in einem Naturschutzgebiet.
Übrigens: Für Selbstversorger steht in jedem Apartment eine Kochnische mit allem Nötigen zur Verfügung. Viel zu schnell sind die zwei Wochen vorbei. Unter der spanischen Sonne sind wir gewandert, haben gespielt und gelacht oder einfach nichts gemacht: Ferien für alle. «Das Coolste war die Schaumparty am Pool», schwärmen Loris und Marlon begeistert. Unser Fazit? Bestnote 6. Die Osterferien im «Giverola» sind bereits gebucht. Hasta la vista, España! Texte: Heidi Bacchilega Bilder: Gunnar Knechtel Die Recherche zu diesem Artikel wurde vom Ferienverein Bern unterstützt. www.ferienverein.ch
Alles über «Giverola» Anreise: Flug nach Barcelona, danach mit Bus oder Hoteltransfer nach Tossa de Mar, Giverola Resort. Alternativ fährt ein Nachtbus in 12 Stunden wöchentlich von der Schweiz nach Giverola. Mit dem Auto sind es ab Zürich rund 10 Stunden, nach 7 Stunden bietet sich ein Zwischenstopp im «Le Mas de Grille» in Montpellier (Frankreich) an: gutes, kleines, familienfreundliches Hotel mit Swimmingpool. www.hotelmontpelliermasdegrille.com Zimmer: Die 211 Studios und Apartments im «Giverola» gibt es in drei Grössen. Zum Beispiel Typ B: zwei Zimmer für maximal fünf Personen. Kosten: Für eine Woche rund 600 bis 800 Franken, Anreise per Bus inklusive. Kinder bis sechs Jahre gratis, danach stark ermässigt. www.giverola.es