Nr. 4
Juni 2017
Die Zeitung des sozialen Unternehmens.
Im Gespräch: Prof. Dr. Daniel Oberholzer und Beda Meier über die Verknüpfung von Agogik und Produktion.
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Geschäftsbericht 2016. Ein Jahr im Zeichen von Wachstum und Konsolidierung.
Im Regen und bei Sonnenschein steigt Stefan Zwicker auf sein E-Bike und erscheint pünktlich bei der Arbeit.
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Seite 5 Die Rückkehr ins Quartier Das Atelier und der Laden sind nach zehn Jahren wieder ins Quartier gezogen.
Seite 14 Stimmen von unseren Mitarbeitenden Wie sehen Sie die Valida? Unsere Mitarbeitenden über den Mehrwert, den ihnen die Valida bietet.
Seite 18 Valida-News Und was gibt's sonst noch? Neuigkeiten, die nicht nur die Valida bewegen.
2 Editorial
Grüezi Mitmachen und dabei sein, an der Gesellschaft teilhaben, Verantwortung übernehmen und selbst bestimmen. All das sind Aspekte der Integration von Menschen mit einer Beeinträchtigung, für die sich die GruppenleiterInnen und BetreuerInnen in der Valida einsetzen. Wie die Valida die Integrationsförderung gemeinsam mit Menschen mit Unterstützungsbedarf umsetzt, erfahren Sie auf den kommenden Seiten.
Valida
Nr. 4
«Mitarbeitende mit Beeinträchtigungen sollen mitwirken und auch entscheiden können.» Was steht bei der Arbeit in den Produktions- und Dienstleistungsbetrieben der Valida im Mittelpunkt? Die berufliche und soziale Integration der Menschen mit einer Beeinträchtigung oder die Qualitätsanforderungen der Kunden? Die klare Antwort: beides! Dr. Daniel Oberholzer, Professor an der Fachhochschule für Soziale Arbeit in Olten und spezialisiert auf die Arbeit mit Menschen mit Entwicklungsbeeinträchtigungen und Behinderungen, und Beda Meier, Direktor der Valida, im Gespräch über die Handlungsspielräume und die Gestaltung der beruflichen Teilhabe.
Eine spannende Lektüre wünscht
Martin Rutishauser, Präsident
BEDA MEIER
Valida, das soziale Unternehmen, oder Valida, ein Unternehmen der beruflichen und sozialen Integration. Was würden sie sich darunter vorstellen? DANIEL OBERHOLZER
ZUR PERSON Prof. Dr. Daniel Oberholzer doziert an der FHNW Soziale Arbeit und ist zudem am Institut Professionsforschung und -entwicklung tätig. Er hat auf diesem Gebiet schon zahlreiche Studien publiziert.
Der Begriff ‹Unternehmen› sagt noch nicht so viel. Es stellt sich die Frage, ob sich die Valida als Institution und blosser Produktionsbetrieb versteht oder als eine Organisation, die berufliche Teilhabe ermöglicht. Eine Organisation ist ein Entscheidungssystem, das Ziele hat, Wirkungen erzielen will und ent-
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Im Gespräch
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Dr. Daniel Oberholzer und Beda Meier im Gespräch.
qualitativ hochwertige Arbeitsplätze sowie eine gute Qualität in der Zusammenarbeit und in der Mitwirkung. BEDA MEIER
BEDA MEIER
Ohne Mitwirkung keine Teilhabe?
Das ist auch unser Selbstverständnis. Wir wollen, dass unsere Mitarbeitenden beteiligt sind an der Herstellung von Produkten und Dienstleistungen, welche auf dem Markt auch tatsächlich Abnehmer finden.
DANIEL OBERHOLZER
Bei der Teilhabe hat die Mitwirkung eine grosse Bedeutung. Das sagt auch die UN-Behindertenrechtskonvention. Es geht also nicht einfach um einen geregelten Tagesablauf. Mitarbeitende mit Beeinträchtigungen sollen mitwirken und mitentscheiden. Sie sollen Mitverantwortung übernehmen. Das zeigt sich auch in den Funktionen in sprechende Entscheidungen trifft, um diese Ziele zu erreichen. Ein Unternehmen ist etwas dazwischen. Der Begriff «soziales Unternehmen» sagt für sich noch nichts. BEDA MEIER
Wie würden sie den Begriff füllen?
«Mitarbeitende können in der Werkstatt Schlüsselfunktionen übernehmen.»
BEDA MEIER
Wir meinen damit, dass die Valida Menschen mit einer Beeinträchtigung berufliche und soziale Integration ermöglicht.
stattfindet. Sie ist ein Ort der Teilhabe. Jetzt kommt dazu, was in der Schreinerei produziert wird, wie gearbeitet wird und mit welchem Ziel, welche Aufgaben Menschen mit einer Beeinträchtigung übernehmen und wie die Zusammenarbeit ist. Das sind die Aspekte der funktionalen und sozialen Teilhabe. Sie sind für die Teilhabe besonders wichtig. BEDA MEIER
Qualitativ besonders wichtig?
Auch Integration ist für mich ein sehr offener Begriff. Ich spreche lieber von Teilhabe. Teilhabe besteht aus einem lokalen, einem sozialen und einem funktionalen Teil. Die Schreinerei zum Beispiel ist ein Ort, wo lokale Teilhabe
Genau. Die Schreinerei bietet einen Ort der Teilhabe für Menschen, die an anderen Orten keine Chance zur Teilhabe bekommen. Dafür braucht es
DANIEL OBERHOLZER
BEDA MEIER
Und wenn man trotzdem beides will? DANIEL OBERHOLZER
BEDA MEIER
Dafür braucht es aber Arbeit und Auf träge.
BEDA MEIER
der Werkstatt. Mitarbeitende können Schlüsselfunktionen übernehmen und sich in verschiedenen beruflichen Rollen erleben.
DANIEL OBERHOLZER
DANIEL OBERHOLZER
DANIEL OBERHOLZER
Beteiligung ist ein zentraler Begriff der Teilhabe. Allerdings ermöglicht nicht jeder Auftrag die gleiche Qualität der Beteiligung. Die Anforderungen an die Produktion und an die Qualität der Produkte haben zuweilen negative Auswirkungen auf die Qualitäten der Teilhabe.
Das ist nicht immer zu 100 Prozent möglich. Hier braucht es Entscheidungen. Es müssen Lösungen und Wege gesucht werden. Der sozialen Organisation muss entsprechend sehr genau bewusst sein, was sie will und welche Qualitätsversprechen sie bezüglich der Produktion und welche bezüglich der Teilhabe macht.
DANIEL OBERHOLZER
Dazu müssen wir klären, welche Ziele die Valida hat und was sie bewirken will. Wir müssen klären, was hinter dem Versprechen «sozial» steht.
willen. Sie ermöglicht Kompetenzerleben und Kompetenzentwicklung. Sie schafft Bedeutungen und stiftet Sinn.
Selbstverständlich. Jede Werkstatt braucht Aufträge. Ohne Arbeit gibt es keine berufliche Teilhabe. Die Frage ist, wie sie mit den qualitativen Anforderungen an die Arbeit und den qua litativen Anforderungen an die ge lingende Teilhabe umgeht. Arbeit ist nicht einfach Arbeit um der Arbeit
Trotzdem: die Anliegen der Teilhabe scheinen oft im Widerspruch zu den Qualitätsanforderungen an die Produkte und Dienstleistungen zu stehen. DANIEL OBERHOLZER
Das scheint nur auf den ersten Blick so. Agogische Arbeit unterstützt das Gelingen der beruflichen Teilhabe. Das Mittel zur Teilhabe ist die bestehende
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Valida
Im Gespräch
Arbeit. Widersprüche von Produktions- und Teilhabequalität gehören dazu. Die Arbeit daran, gleichzeitig die Produktions- und die Teilhabequalität zu optimieren, ist genau der Mehrwert einer sozialen Organisation. BEDA MEIER
Ein Sowohl-als-auch? DANIEL OBERHOLZER
Die Valida als soziale Organisation hat gar keine andere Wahl. Ohne Arbeit ist keine sinnstiftende Teilhabe möglich. Genügend Arbeit ist aber nur vor handen, wenn sich die Valida an den Bedürfnissen des Marktes orientiert. Wichtig ist, mögliche Spielräume zu erkennen und auszuhandeln. BEDA MEIER
Wir haben auf dem Markt aber die gleichen Bedingungen wie alle anderen auch: Qualität, Preis, Termin. DANIEL OBERHOLZER
Die Zusammenarbeit mit den externen Kunden ist deshalb zentral. Es ist wichtig, die Kunden gut zu kennen. Ebenso ist es wichtig, dass die Kunden die Valida gut kennen und verstehen und dass sie wissen, was die Organisation bezüglich Teilhabe erreichen will und welche Rahmenbedingungen sie hierbei unterstützen. Ein gegenseitiges Verstehen eröffnet Spielräume. Ich weiss, dass die Situation nicht einfach ist - aber versuchen muss man es allemal.
BEDA MEIER
BEDA MEIER
Was wären denn gute Rahmenbedingungen für die Teilhabe von Mitarbeitenden mit Beeinträchtigungen?
Mitentscheiden können erfordert aber auch Eigenverantwortung.
DANIEL OBERHOLZER
Eigenverantwortung ist eine weitere zentrale Qualität der Teilhabe. Eigenverantwortung muss wachsen können. Gefordert sind hier die Gruppenleiterinnen und Gruppenleiter, die sehen müssen, welche Aufgaben und Verantwortungsfelder sie wem übergeben können. Das geht Schritt für Schritt.
DANIEL OBERHOLZER
Ein wichtiger Faktor für Teilhabequalitäten ist der Zeit- und Qualitätsdruck auf Seiten der Produktion. Spielräume hier ergeben Spielräume auf Seiten der Teilhabe. Ein anderer wichtiger Faktor betrifft die Durchlässigkeit in den Werkstattangeboten. Je durchlässiger das Angebot, desto grösser sind die Mitwirkungsmöglichkeiten. Je mehr die Mitarbeitenden mitentscheiden können, wo und wie sie ihre berufliche Teilhabe realisieren wollen, desto vielfältiger kann Teilhabe sein. Durchlässigkeit betrifft aber auch die Funktionen und sozialen Rollen. Nur durch sie können Mitarbeitende neue Kompetenzen entwickeln.
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wird. Wahrscheinlich sogar besser als der Gruppenleiter selbst. Das Resultat: Nicht nur die Arbeits sicherheit ist besser und der 1. Hilfe-Kasten immer tipp-top, sondern auch die Teilhabe des Beauftragten. Er oder sie hat eine wichtige Auf gabe und erfüllt eine wichtige Funktion. Oder sie lassen das Reinigungsteam selber entscheiden, welche Räume aktuell welchen Reinigungsbedarf haben, statt sie mit gleichbleibenden Checklisten zu steuern.
BEDA MEIER
Und das heisst?
BEDA MEIER
Wo sehen sie die Grenzen? DANIEL OBERHOLZER
Nehmen wir als Beispiel die Arbeitssicherheit. Geben Sie einem der Mitarbeitenden mit Beeinträchtigung den Auftrag, darauf zu achten, dass immer alle den Gehörschutz und die Schutzbrille tragen oder dass die Transportwege nicht verstellt werden. Sie können ihm auch die Aufgabe übertragen, den 1. Hilfe-Kasten in Ordnung zu halten. Sie werden staunen, wie genau der Mitarbeiter diese Aufgabe erfüllen
DANIEL OBERHOLZER
Wir übergeben Verantwortung für eine kompetente und vielfältige Teilhabe – und zwar so, dass jede Aufgabe auch eine Teilhabemöglichkeit ist. Die fachliche Verantwortung bleibt bei bestimmten Themen natürlich beim Gruppenleiter. Ausserdem muss die Übergabe von Verantwortung verantwortungsvoll geschehen.
«Die Qualität der Produktion und der Teilhabe gleichzeitig zu optimieren, das ist der Mehrwert einer sozialen Organisation.»
Valida
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Das Unternehmen
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Die Rückkehr ins Quartier Das Atelier, dessen Standort an der St. Josefenstrasse vor rund zehn Jahren aus finanziellen Gründen aufgegeben werden musste, feiert seine Rückkehr ins Quartier: An der Feldbachstrasse 11 in St. Gallen finden Mitarbeitende erneut die Vorzüge eines dezentralen Standorts, um mit den Beschäftigten eine nachhaltig gesellschaftsnahe Tagestruktur zu schaffen. Mit dem Umzug knüpft das Team an die Wurzeln des Ateliers an und gestaltet gemeinsam mit Menschen mit einer Beeinträchtigung dezentral eine neue Tagestruktur. Die neuen Räume des Beschäftigungateliers befinden sich im St. Galler Quartier Lachen – in Gehdistanz zum Hauptsitz der Valida. Das Atelier ist bewusst ausserhalb des Validakontextes positioniert, damit es sich im Quartier integrieren, am gesellschaftlichen Leben beteiligen und das Angebot erweitern kann. Somit eröffnen sich den Beschäftigten neue Chancen der Integration in ein Gewerbe- und Wohnquartier. Die neuen Räumlichkeiten sind gut erreichbar, hell, variabel und bieten Möglichkeiten für diverse Werkplätze.
Potential entfalten Die Valida legt im Atelier weiterhin grossen Wert darauf, dass die Beschäftigten ihr kreatives Potenzial nutzen und entfalten können, nicht nur für sich selbst, sondern auch als Gewinn für die Gesellschaft. Die Kreativprodukte werden weiterhin im neuen ateliereigenen Verkaufsladen, in Shop-in-Shop-Projekten (Kleika und Maestrani) sowie extern an Ausstellungen und Märkten zum Verkauf angeboten. Einen weiteren Teil der Tagesstruktur im Atelier stellt der lebenspraktische Bereich dar, unter anderem die Reinigung und Instandhaltung des Ateliers, saisonale interne und externe Deko rationen sowie Einkäufe im Quartier. Die Valida erachtet es als zentral, den Beschäftigten Möglichkeiten zu eröff-
Bereit für den Umzug: Das Atelier der Valida kehrt zurück ins Quartier.
nen, lebenspraktische Fertigkeiten und Kompetenzen zu erwerben, um ihr Leben möglichst selbst gestalten zu können.
Besuch willkommen Mit dem Umzug und der räumlichen Annährung an die Kunden nutzt die Valida die Gelegenheit, das Atelier für die zukünftigen Anforderungen zu rüsten und neu auszurichten. Das Atelier-Team freut sich auf die interessanten Herausforderungen und Möglichkeiten am neuen Standort an der Feldbachstrasse 11 in St. Gallen und begrüsst Sie gerne ab sofort in der neuen Lokalität – oder am 6. Juli 2017 bei der offiziellen Eröffnungsfeier.
ADRESSE UND ÖFFNUNGSZEITEN Neue Adresse Feldbachstrasse 11 9000 St. Gallen Tel: 071 424 01 16
Öffnungszeiten Montag bis Freitag 09:00h bis 12:00h 13:30h bis 17:00h
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Valida
Agogische Leistung
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Zur Teilhabe befähigen Die Valida integriert Menschen mit einer Beeinträchtigung in die Arbeitswelt. Das gelingt ihr dank speziell qualifiziertem Personal und einer angepassten Infrastruktur. Den Wert der Integrationsleistungen der Valida entschädigt der Kanton mit Leistungsbeiträgen. ZUR PERSON Martin Mock leitet in der Valida das Ressort Arbeit / Bildung / Integration.
«Wir gehen von der Frage aus, was es braucht, damit der Mensch die Arbeit erledigen kann und halten dabei die Qualität der Produkte und Dienstleistungen stets im Auge.»
Seit vier Jahren gelten für die Valida neue Rahmenbedingungen. Vor 2013 haben Bund und Kanton – einfach gesagt – die jährlichen Defizite von Institutionen gedeckt, die Arbeits- und Wohnplätze für Menschen mit einer Beeinträchtigung anbieten. Seit dem 1. Januar 2013 finanziert der Kanton die Leistungen, die notwendig sind, damit Menschen mit Beeinträchtigungen nachhaltig in die Gesellschaft integriert werden können. Dazu gehört auch die Integration in die Wirtschaft. Deshalb schafft die Valida Arbeits- und Ausbildungsplätze und ermöglicht mit ihren Betrieben und Dienstleistungen Menschen, die sonst weder Arbeit noch Aus-
bildung hätten, die Teilhabe an der Arbeitswelt.
Leistungen gemäss IBB-Punkten Die Höhe der kantonalen Beiträge an die Valida richtet sich nach der Intensität der Betreuungsleistungen, welche die Menschen mit einer Beeinträchtigung erhalten. Wie sich bei der Pflege gebrechlicher älterer Menschen die Leistungen an der BESA-Liste orientieren, ist bei der Betreuung beeinträchtigter Menschen die IBB-Punkte-Liste massgebend. IBB steht für «individueller Betreuungsbedarf» und sieht in fünf Stufen unterschiedlich hohe Tagessätze vor.
Schritt 1: Die passgenaue Konstruktion für die Schachteln erleichtert die Handhabung und das Zählen.
Schritt 2: Die Fixierung ermöglicht Menschen mit motorischer Schwäche die Schachteln zu etikettieren.
Schritt 3: Die etikettierten Schachteln werden verpackt.
Schritt 4: Die Verpackung wird verschlossen.
Valida
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Agogische Leistung
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Parallel zu diesen kantonalen Beiträgen erwirtschaftet die Valida ihren Umsatz wie jedes andere Klein- und Mittelunternehmen (KMU). Die Erträge aus den Betrieben müssen zusammen mit der kantonalen Leistungsabgeltung das Tagesgeschäft finanzieren und zudem die Weiterentwicklung als KMU gewährleisten. Die Valida ist dabei den gleichen Marktkräften ausgesetzt wie ein «normales» KMU.
Ausgebildetes Personal Martin Mock ist als Ressortleiter Arbeit, Bildung und Integration auch Mitglied der Geschäftsleitung der Valida. Er fasst den Unterschied der Valida-Arbeitsplätze zu einem Handwerksbetrieb zusammen: «Wir schaffen Arbeitsmöglichkeiten für Menschen mit Beeinträchtigungen und bieten soweit Hilfestellungen, dass sie die Arbeit möglichst selbständig und eigenverantwortlich erledigen können. Wir passen deshalb die Arbeitsschritte den Menschen an.» Während bei einem Handwerksbetrieb die fachliche Ausbildung der Angestellten vorausgesetzt sei, stehe bei der Valida die Betreuung der Mitarbeitenden im Mittelpunkt. So sind von den Betreuungspersonen neben dem handwerklichen Können vor allem so genannte agogische Fähigkeiten gefordert. «Um unseren Auftrag erfüllen zu können, müssen die Betreuungspersonen entsprechend ausgebildet sein. Diese agogischen Leistungen werden vom Kanton als Betreuungsleistungen finanziert.»
Agogik heisst: Fähigkeiten richtig einzuschätzen und zur Entfaltung zu bringen.
«Mit Fachwissen und Empathie erreichen wir Sicherheit in der Beurteilung der Arbeits- und Leistungsfähigkeit.»
Anderer Ansatz «Während in einem normalen Handwerksbetrieb die zentrale Anforderung an einen Arbeitnehmer ist «Bitte erledige diese Arbeit», sieht der gedankliche Ansatz bei uns ganz anders aus», erklärt Mock. «Wir gehen von der Frage aus, was es braucht, damit eine Person mit einer Beeinträchtigung die Arbeit auch erledigen kann.» Bei den Voraussetzungen, dass Menschen mit einer Beeinträchtigung eine Arbeit abliefern können, welche den Qualitätsansprüchen der Kunden und den Anforderungen des Marktes standhalten, erwähnt Martin Mock drei Aspekte: «Wir legen Fokus auf die Fähigkeiten und Ressourcen des Einzelnen. Das ist der agogische Teil unserer Aufgabe. Dann setzen wir zusätzliche Hilfs- oder Arbeitsmittel, aber auch Zeitressourcen dort ein, wo die Mitarbeitenden an ihre Leistungsgrenzen stossen. Und schliesslich gilt es, den Werkstattbetrieb wirtschaftlich zu führen.»
Aufgabe in Teilschritte aufteilen Bevor die Mitarbeitenden mit der Arbeit beginnen können, müssen sie von den Betreuungspersonen richtig eingeschätzt werden. Martin Mock: «Die momentane mentale Verfassung vor allem bei Menschen mit einer psychischen Beeinträchtigung ist oft starken Schwankungen ausgesetzt. Arbeiten, welche heute problemlos erledigt werden können, sind schon morgen möglicherweise nicht mehr zu bewältigen. Mit Fachwissen und Empathie erreichen wir Sicherheit in der Beurteilung der Arbeits- und Leistungsfähigkeit.
Wichtig ist, dass wir die vorhandenen Kompetenzen und Ressourcen der Person abholen können, sodass der Mitarbeitende in der Lage ist, die an ihn gestellte Aufgabe zu erfüllen. Schliesslich geht es darum, einen Entwicklungsprozess zu unterstützen und damit die betreute Person schrittweise auf eine grösstmögliche Selbständigkeit hinzuführen.» Ist der Mitarbeitende für die Arbeit bereit, wird die anstehende Aufgabe in Teilschritte aufgeteilt. «Wir müssen sicherstellen, dass der Mitarbeitende in der Lage ist, die einzelnen Schritte auch auszuführen», erklärt Mock. «Die eigentliche Arbeit wird von uns dauernd begleitet.» Dabei gehe es aber nicht nur um die Befindlichkeit des Mitarbeitenden. «Wir müssen auch die Qualität der Produkte im Auge behalten. Der Anspruch unserer Kunden ist, dass unsere Produkte und Dienstleistungen in der Qualität genau gleich gut sind, wie die der Mitbewerber.»
Zusätzliche Infrastruktur Oftmals erfordert die Erledigung einer Aufgabe den Einsatz von Hilfsmitteln. «Wir können zum Beispiel zusätzliche Maschinen, Waagen oder weitere Hilfsmittel einsetzen, um zu gewährleisten, dass die beeinträchtigte Person, die Arbeit auch wirklich ausführen kann», führt Martin Mock dazu aus. «Rückzugsmöglichkeiten sind notwendig, damit Menschen mit spezifischen Krankheitsbildern überhaupt in der Lage sind, in einem Umfeld mit
anderen zusammen zu arbeiten. Arbeitsplätze sind so gestaltet, dass Nischen entstehen, in denen sich Menschen mit einer Beeinträchtigung sicher fühlen und konzentriert ihrer Arbeit nachgehen können.» Solche Arbeitsplätze verlangen in vielen Fällen angepasste Tischhöhen, Stehhilfen, spezielle Gestelle, Lehren und besondere Maschinen. Zudem müssen die Arbeitsplätze rollstuhlgängig oder mit speziellen, automatisch öffnenden Türen erschlossen sein. Auch nehmen die Arbeitsplätze
mehr Raum ein. Schliesslich sind manchmal spezielle Gehörschütze und zusätzliche Sicherheitsvorkehrungen notwendig. «Um qualifizierte Arbeit ausführen zu können, müssen wir die Arbeitsplätze individuell anpassen, was einen erhöhten finanziellen Aufwand bedeutet. Auch ist die Zahl der Arbeitsplätze im Verhältnis zur erbrachten Leistung viel höher als in einem gewöhnlichen KMU.»
Kurzfristige Anpassungen Die besondere psychische und körperliche Situation von Menschen mit einer Beeinträchtigung wirkt sich stark auf die Planung und Organisation der Arbeit aus. Martin Mock: «Das bedingt oftmals kurzfristige Änderungen im Team und Anpassungen der Einsatzpläne. So schauen wir jeden Tag aufs Neue, Improvisation und Einfühlungsvermögen sind gefragt!»
AGOGIK Das Wort «Agogik» stammt vom griechisch Agein (Deutsch: führen, transportieren, treiben, ziehen) ab. Agogik ist ein Sammelbegriff der Sozialwissenschaften und steht für die Lehre über das professionelle Leiten und Begleiten von Menschen jeden Alters. Agogik hat zum Ziel, Menschen in ihren Sozial-, Selbst- und Fachkompetenzen zu fördern und diese zu erhöhen. Der Begriff Agogik kommt vor allem in zusammengesetzten Wörtern wie Pädagogik (für Kinder und Jugendliche), Andragogik (Erwachsenen- und Weiterbildung) oder Geron tagogik (Weiterbildung älterer Menschen) vor. Quelle: Wikipedia
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Das Bild
Valida
Nr. 4
Valida
Nr. 4
Geschäftsbericht 2016 Bericht des Präsidenten und Direktors 2016 Die zentrale Aufgabe der Valida als soziales Unternehmen sind Integrationsdienstleistungen für Menschen mit Unterstützungs bedarf. Diese Leistungen eröffnen ihnen Partizipationschancen in der Arbeitswelt, gestalten mit ihnen die Voraussetzungen für selbständiges und selbstbestimmtes Wohnen und verschaffen ihnen den Zugang zu sportlichen und kulturellen Freizeitaktivitäten.
In ihrer Kernaufgabe konnte die Valida auch im Geschäftsjahr 2016 qualitativ und quantitativ weiter wachsen. Die Valida konsolidierte die im Jahr zuvor eingeleitete Individualisierung der Wohndienstleistungen. Sie überarbeitete die Dokumentation der agogischen Leistungen im Arbeits- und im Wohnbereich und führte die Neuerungen mit einer Schulung aller Gruppenleiterinnen und Betreuer ein. Um die Betreuungsqualität zu erhöhen, verkleinerte sie Arbeitsgruppen im Arbeitsbereich. Und das interne praktische Ausbildungsangebot erweiterte sie um den Beruf des Printmedienverarbeiters. Quantitativ baute die Valida ihr Angebot mit zusätzlichen Wohn-
(+2), Arbeits- (+5) und Ausbildungsplätzen (+15) aus.
Kosten im Griff hat und finanziell und wirtschaftlich auf gesunden Füssen steht. Besonders erwähnen wollen wir, dass die Valida mit Barbara Fontanellaz, Kristofer Roelli und Andreas Tobler drei kompetente neue Vorstandsmitglieder gewinnen konnte. Auch im Kader konnten zwei wichtige Positionen neu besetzt werden. Schliesslich wurde die Hauptetappe der Renovation und Erweiterung des Werkstattgebäudes aus dem Jahr 1982 abgeschlossen, so dass die Bereiche Schreinerei und Metallbearbeitung jetzt über eine wesentlich verbesserte Produktionsinfrastruktur verfügen.
Das qualitative und quantitative Wachs tum bei den Integrationsdienstleistungen führte zur Schaffung weiterer Stellen für Gruppenleiter und Betreuerinnen. Den zusätzlichen Finanzierungsbedarf, der mit dem Wachstum verbunden war, konnte das Unternehmen dank höheren Produktionser trägen – trotz erschwerten wirtschaft lichen Rahmenbedingungen – und höheren Ausbildungsbeiträgen der kantonalen IV-Stelle ohne negative Auswirkungen auf das Betriebsergebnis decken. Ein Blick in die Jahresrechnung 2016 zeigt, dass die Valida die
Wir danken allen, die im Jahr 2016 zum Erfolg unseres sozialen Unternehmens beitrugen: den Mitarbeitern und Bewohnern, die unsere Dienstleistungen in Anspruch nahmen; den Angestellten in den Betrieben und im Wohnen, die den qualitativen und quantitativen Ausbau mitgestalteten; dem Vorstand für seine umsichtige Unterstützung; der öffentlichen Hand für die Leistungsverträge; den KMUund den privaten Kunden, welche mit ihren wertvollen Produktions- und Dienstleistungsaufträgen zu einer ge sunden Finanzierung unseres Unternehmens beitrugen und gleichzeitig einen sozialen Mehrwert in der Gesellschaft schufen. Martin Rutishauser und Beda Meier
Martin Rutishauser, Präsident
Beda Meier, Direktor
Unterstützung und Spenden
Kennzahlen Personal
Dank zahlreicher Spenden von engagierten Menschen und Unternehmen kann die Valida ihre Angebote für Menschen mit Unterstützungsbedarf noch bedürfnisge rechter gestalten und Anliegen erfüllen, die im Budget kaum Platz finden.
Zufriedenheit der Mitarbeitenden am Arbeitsplatz, in % 50 40 30 20
Freiwillige Spenden 2016
10
ab CHF 1000
0 14 15 16 20 20 20
› Winkelriesstiftung, St. Gallen › Vostar Herta Avrelija Ursula selig (Nachlass) › Roggwiler Anna selig (Nachlass) › Bischoff Textil, St. Gallen › OBT AG, St. Gallen › Hardegger Beat und Yvonne › Koch Group AG, St. Gallen › Fahrschule Lukas Mattle, Oberriet
10 000 10 000 5 000 2 500 2 000 1 000 1 000 1 000
14 15 16 20 20 20
14 15 16 20 20 20
14 15 16 20 20 20
Zufriedenheit der Bewohner/innen im Bereich Wohnen, in %
2015
2016 5
6 39
50 45
55
sehr zufrieden zufrieden
weniger zufrieden keine Angaben
10
Valida
Geschäftsbericht 2016
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Jahresrechnung Bilanz per 31. Dezember 2016 Aktiven
31.12.2016
in CHF
31.12.2015
Umlaufvermögen
Passiven
in CHF
31.12.2015
821 004.20
1 214 186.70
Kurzfristiges Fremdkapital
Flüssige Mittel – Kassa
Schulden aus Lieferungen und Leistungen – gegenüber Dritten
29 648.27
28 480.97
– Postcheck
2 720 918.97
1 461 403.38
– Bankguthaben
5 863 906.99
4 873 920.21
Übrige kurzfristige Verbindlichkeiten – Depot- und Feriengelder Betreute
8 614 474.23
6 363 804.56
– übrige Verpflichtungen
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
2 913 839.45
3 280 039.97
– abzüglich Delkredere
– 268 700.00
– 268 700.00
2 645 139.45
3 011 339.97
Übrige kurzfristige Forderungen – diverse Guthaben
75 247.57
54 698.28
905.00
4 900.00
– Debitor Verrechnungssteuer
494.70
919.15
76 647.27
60 517.43
Warenvorräte
150 000.00
150 000.00
Aktive Rechnungsabgrenzungen
220 419.15
37 890.63
11 706 680.10
9 623 552.59
Total Umlaufvermögen
Passive Rechnungsabgrenzungen – Verpflichtung Investitionsbeiträge – übrige passive Abgrenzungsposten
– diverse Vorschüsse
Total kurzfristiges Fremdkapital
39 062.70
48 517.70
194 843.76
95 363.12
233 906.46
143 880.82
92 221.10
97 042.30
238 762.20
158 586.15
330 983.30
255 628.45
1 385 893.96
1 613 695.97
12 194 500.00
10 987 500.00
4 512 520.00
0.00
16 707 020.00
10 987 500.00
Langfristiges Fremdkapital Langfristige verzinsliche Verbindlichkeiten – Hypotheken – Darlehen Kanton St. Gallen
Rückstellungen / vom Gesetz vorgesehene ähnliche Positionen
Anlagevermögen
– Schwankungsfonds
Finanzanlagen – Wertschriften
75 119.40
Sachanlagen – Immobilien – Maschinen und Einrichtungen – Fahrzeuge
75 119.40
12 368 341.25
10 190 709.70
961 043.20
1 208 442.14
83 821.20
147 868.13
13 413 205.65
11 547 019.97
Total Anlagevermögen
13 488 325.05
11 622 139.37
Total Aktiven
25 195 005.15
21 245 691.96
– andere Rückstellungen
Total langfristiges Fremdkapital
2016
2015
Betriebsertrag Erlös aus Lieferungen und Leistungen der Produktion Erlös aus Leistungsabgeltung und Beiträgen – Pensionsertrag und Hilflosenentschädigung – Ertrag berufliche Ausbildung – Erträge Begleitungen – Leistungsabgeltung Kantone – Beiträge und Spenden
736 482.05 2 311 600.00
1 341 037.77
3 048 082.05
18 048 057.77
14 035 582.05
Fondskapital freier Fonds
179 216.90
102 625.55
5 497 232.67
5 445 167.57
Ertragsüberschuss
84 603.85
48 620.82
Total Eigenkapital
5 761 053.42
5 596 413.94
25 195 005.15
21 245 691.96
2016
2015
84 806.85
48 620.82
Freies Vereinskapital
Geldflussrechnung
vom 1. Januar bis 31. Dezember 2016
in CHF
733 037.77 608 000.00
Eigenkapital
Total Passiven
Erfolgsrechnung
31.12.2016
in CHF
Mittelfluss aus Betriebstätigkeit 8 462 506.28
Jahresergebnis
2 839 653.10
685 245.30
3 541 661.10
Abschreibungen auf mobilen Sachanlagen
636 706.14
570 323.40
1 841 908.01
1 534 604.55
Abschreibungen auf Fahrzeuge
108 211.60
105 575.44
18 812.90
14 972.60
8 724 572.02
Abschreibungen auf immobilen Sachanlagen (inkl. interne Umbuchung) 3 576 816.97
7 322 570.91
7 269 143.56
61 052.91
70 125.25
Bildung (+) und Auflösung (–) von Rückstellungen
– 1 703 600.00
– 93 000.00
Buchwertkorrektur mobile Sachanlagen
10.00
72 032.70
Abnahme (+) / Zunahme (–) Forderungen
350 070.66
– 497 362.44
0.00
0.00
Abnahme (+) / Zunahme (–) Vorräte
Betrieblicher Nebenerlös – Verkäufe an Personal und Dritte
601 093.08
503 125.32
Abnahme (+) / Zunahme (–) aktive Rechnungsabgrenzungen
– 182 339.50
37 294.55
– Mietertrag
139 390.93
153 548.66
– Bezug aus Rückstellung für Neubau
2 145 600.00
0.00
Abnahme (–) / Zunahme (+) Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
– 393 182.50
696 334.95
Nettoerlös aus Lieferungen und Leistungen
24 431 817.73
21 549 687.32
Abnahme (–) / Zunahme (+) übrige kurzfristige Verbindlichkeiten
89 836.64
175 584.93
Abnahme (–) / Zunahme (+) passive Rechnungsabgrenzungen
75 356.85
– 26 775.71
./. Material- und Warenaufwand Produktion
2 289 476.96
2 112 580.65
498 963.50
535 234.30
1 905 324.84
1 773 873.94
Bruttogewinn 1
21 643 377.27
18 901 872.37
Personalaufwand
14 884 650.45
14 618 851.60
– 5 017 286.65
– 3 890 072.60
6 758 726.82
4 283 020.77
– 493 544.25
– 492 195.65
– 44 166.67
– 29 689.15
0.00
0.00
104 231.05
0.00
Desinvestitionen Fahrzeuge
0.00
0.00
Desinvestitionen Finanzanlagen
0.00
0.00
– 5 450 766.52
– 4 411 957.40
./. Materialaufwand Betreuung
Bruttogewinn 2
Schulung, Ausbildung, Freizeit Mitarbeitende
93 408.40
103 617.87
Unterhalt und Reparaturen
590 577.43
633 878.50
Mietaufwand
523 941.55
385 837.40
Versicherungen
74 842.30
82 887.30
Energie, Wasser
302 132.35
310 623.00
Büro- und Verwaltungsaufwand
541 344.41
532 939.35
Übriger Betriebsaufwand
788 010.15
568 630.90
2 914 256.59
2 618 414.32
3 844 470.23
1 664 606.45
– 3 584 570.84
– 1 361 144.14
Betriebsergebnis vor Finanzerfolg
259 899.39
303 462.31
Finanzaufwand
– 177 251.88
– 221 952.43
1 956.34
13 253.99
– 175 295.54
– 208 698.44
84 603.85
94 763.87
Abschreibungen
Finanzertrag
Ordentliches Betriebsergebnis
Mittelfluss aus Investitionstätigkeit Investitionen immobile Sachanlagen Investitionen mobile Sachanlagen Investitionen Fahrzeuge Desinvestitionen immobile Sachanlagen
Übriger betrieblicher Aufwand
Betriebsergebnis vor Abschreibungen
Mittelfluss aus Betriebstätigkeit (Cash flow)
Ausserordentlicher, einmaliger oder periodenfremder Aufwand/Ertrag
Desinvestitionen mobile Sachanlagen
Mittelfluss aus Investitionstätigkeit
Mittelfluss aus Finanzierungstätigkeit extern und intern Veränderung Darlehensschulden
4 512 520.00
0.00
Veränderung Hypothekardarlehen
1 207 000.00
1 125 000.00
Veränderung Patenschaft- und Freizeitfonds
26 591.35
0.00
Veränderung Innovations- und Entwicklungsfonds
50 000.00
0.00
Mittelfluss aus Finanzierungstätigkeit extern und intern
5 796 111.35
1 125 000.00
Veränderung Fonds
2 250 669.67
– 1 513 083.46
6 363 804.56
7 876 888.02
0.00
0.00
6 363 804.56
7 876 888.02
8 614 474.23
6 363 804.56
0.00
0.00
8 614 474.23
6 363 804.56
2 250 669.67
– 1 513 083.46
Liquiditätsnachweis Anfangsbestand flüssige Mittel Anfangsbestand kurzfristige Bankschulden Total Anfangsbestand Fonds Endbestand flüssige Mittel
Ausserordenlicher, einmaliger oder periodenfremder Aufwand
0.00
– 70 775.20
Ausserordenlicher, einmaliger oder periodenfremder Ertrag
0.00
24 632.15
0.00
– 46 143.05
Total Endbestand Fonds
84 603.85
48 620.82
Veränderung Zahlungsmittel
Jahresgewinn
Endbestand kurzfristige Bankschulden
Valida
Nr. 4
Geschäftsbericht 2016
11
Lagebericht Die Trägerschaft des sozialen Unternehmens Valida liegt beim Verein Valida. Sein Zweck ist, Integrationsdienstleistungen im Arbeits-, Wohnund Freizeitbereich für Menschen mit Unterstützungsbedarf zu erbringen; Arbeits-, Ausbildungs- und Wohnplätze für Menschen mit Unterstützungsbedarf bereitzustellen und zu vermitteln; Marktleistungen für Gewerbe, Handel, Industrie und Private anzubieten sowie Legate und Fonds zugunsten von Menschen mit Unterstützungsbedarf zu verwalten. Vereinsvorstand und Geschäftsleitung Der Verein Valida wird von Martin Rutishauser präsidiert. Die weiteren Vorstandsmitglieder sind Marcel Zoller (Vorsitz Finanz- und Prüfungsausschuss), Willi Kleeli (Vorsitz Personalund Organisationsausschuss), Susanna Schocher (Vorsitz Agogikausschuss), Astrid Haller (Vorsitz Baukommission), Bernhard Elsener, Barbara Fontanellaz, Kristofer Roelli, Andreas Tobler, Felix Weber und Nino Cozzio. Die dreijährige Amtsperiode der aktuellen Vorstandsmitglieder dauert bis zur Vereinsversammlung 2017. Die operative Verantwortung für das Unternehmen liegt bei Beda Meier. Er wird im Geschäftsleitungsgremium durch die Ressortleitenden Daniel Naef (Verwaltung), Andreas Kiebler (Produktion), Martin Mock (Arbeit, Bildung, Integration), Doris Schweizer (Wohnen) und Barbara Winter (Facility Management) unterstützt.
Personal Die Anzahl der Vollzeitstellen für Personal ohne Sozialversicherungs- oder Sozialhilfeleistungen nahm um 8.57 Stellen auf 142.52 Vollzeitstellen zu, die von 169 Personen besetzt waren. Die Zunahme erklärt sich dadurch, dass die Zahl der begleiteten erwachsenen Mitarbeitenden (+5), der Jugendlichen in einer beruflichen Ausbildung (+8) und der Bewohnenden (+2) im Geschäftsjahr leicht zunahm. Zur Zunahme trug auch bei, dass im Ressort Produktion einzelne Gruppen verkleinert wurde und damit das Betreuungsverhältnis zwischen Gruppenleitenden und Betreuten optimiert werden konnte. Die Zahl der Vollzeitstellen für Personal mit Sozialversicherungs- oder Sozialhilfeleistungen erhöhte sich um 20.52 Stellen auf 266.32 Vollzeitstellen einschliesslich Praktikums- und Ausbildungsplätze, die von 316 Personen genutzt wurden. Der Personalbestand belief sich per Stichtag 31. Dezember 2016 damit auf 408.84 Vollzeitstellen mit insgesamt 485 Arbeitnehmenden. Die Wohndienstleistungen der Valida wurden Ende Dezember 2016 von 85 Personen in Anspruch genommen.
Hohe Zufriedenheit Die Zufriedenheit der Menschen mit Unterstützungsbedarf, die die Leistungen der Valida im Arbeits-, Ausbildungs- und Wohnbereich in Anspruch nehmen, wird jährlich erhoben. Sie ist wie in den Vorjahren hoch: Über 90% beurteilten die Leistungen mit «sehr gut» oder «gut». Dass die Qualität der Leistungen stimmt, bestätigen auch das
positive Ergebnis des QMS-Zwischenaudits vom November 2016, das Feedback der kantonalen IV-Stelle zu den beruflichen Ausbildungs- und Inte grationsmassnahmen sowie die Beur teilung des kantonalen Amtes für Soziales. Das Interesse an den Sport- und Kulturangeboten, die das Unternehmen seinem Personal als Freizeitaktivität anbietet, stiess auch im Geschäftsjahr 2016 auf grosses Interesse. Über 110 Personen mit Unterstützungsbedarf sind in einem der sechs Sportclubs, in der Theater- oder in der Music-Fun-Gruppe engagiert.
Finanzielle Entwicklung Bezogen auf die finanziellen Ziele des Unternehmens verlief das Geschäftsjahr 2016 sehr erfreulich. Im Ressort Produktion konnten die Ziele auch in Branchen wie der Holzwarenproduktion oder der Metallbearbeitung mit ausgesprochen schwierigem Marktumfeld erreicht werden. Im Ressort Dienstleistungen entwickelte sich insbesondere die Wäscherei sehr erfreulich. Das Ressort Wohnen konnte das Jahr mit einer Überbelegung abschliessen. Im Ressort Arbeit, Bildung, Integration nahm die Zahl der Jugendlichen, die in der Valida mit finanzieller Unterstützung durch die IV ihre berufliche Ausbildung absolvieren, erneut zu. Die Risikobeurteilung des Vorstandes und der Geschäftsleitung stuft die wirtschaftliche Entwicklung als Haupt risiko der Geschäftstätigkeit des Unternehmens ein, allerdings etwas tiefer als noch im Vorjahr. Das Gleiche gilt für die Entwicklung der Nachfrage nach Unterstützungsdienstleistungen im Arbeits-, Ausbildungs- und Wohnbereich, die an zweiter Stelle der Risiken steht und ebenfalls weniger kritisch eingestuft wird als früher. Höher eingestuft wird hingegen das Risiko IT-System, das an dritter Stelle steht.
Facility Services ausbauen Die Valida will Menschen mit Unterstützungsbedarf auch mittel- und langfristig attraktive Arbeits-, Ausbildungsund Wohnchancen mit einem hohen Grad an Selbstbestimmung und Mitverantwortung bieten. In Übereinstimmung mit den Prognosen zur wirtschaftlichen Entwicklung in der Schweiz stellte sie im Geschäftsjahr 2016 die Weichen, um sich in der Branche der Facility Services mit entsprechenden Arbeits- und Ausbildungsangeboten stärker zu positionieren. Insgesamt strebt das Unternehmen auch in Zukunft ein leichtes Wachstum an.
Revisionsbericht der OBT AG Bericht der Revisionsstelle an die Mitgliederversammlung der Valida 9000 St. Gallen
Als Revisionsstelle haben wir die beiliegende Jahresrechnung der Valida bestehend aus Bilanz, Erfolgsrechnung, Geldflussrechnung und Anhang für das am 31. Dezember 2016 abgeschlossene Geschäftsjahr geprüft. Verantwortung des Vorstandes Der Vorstand ist für die Aufstellung der Jahresrechnung in Übereinstimmung mit den gesetzlichen Vorschriften und den Statuten verantwortlich. Diese Verantwortung beinhaltet die Ausgestaltung, Implementierung und Aufrechterhaltung eines internen Kontrollsystems mit Bezug auf die Aufstellung einer Jahresrechnung, die frei von wesentlichen falschen Angaben als Folge von Verstössen oder Irrtümern ist. Darüber hinaus ist der Vorstand für die Auswahl und die Anwendung sachgemässer Rechnungslegungsmethoden sowie die Vornahme angemessener Schätzungen verantwortlich. Verantwortung der Revisionsstelle Unsere Verantwortung ist es, aufgrund unserer Prüfung ein Prüfungsurteil über die Jahresrechnung abzugeben. Wir haben unsere Prüfung in Übereinstimmung mit dem schweizerischen Gesetz und den Schweizer Prüfungsstandards vorgenommen. Nach diesen Standards haben wir die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass wir hinreichende Sicherheit gewinnen, ob die Jahresrechnung frei von wesentlichen falschen Angaben ist. Eine Prüfung beinhaltet die Durchführung von Prüfungshandlungen zur Erlangung von Prüfungsnachweisen für die in der Jahresrechnung enthaltenen Wertansätze und sonstigen Angaben. Die Auswahl der Prüfungshandlungen liegt im pflichtgemässen Ermessen des Prüfers. Dies schliesst eine Beurteilung der Risiken wesentlicher falscher Angaben in der Jahresrechnung als Folge von Verstössen oder Irrtümern ein. Bei der Beurteilung dieser Risiken berücksichtigt der Prüfer das interne Kontrollsystem, soweit es für die Aufstellung der Jahresrechnung von Bedeutung ist, um die den Umständen entsprechenden Prüfungshandlungen festzulegen, nicht aber um ein Prüfungsurteil über die Wirksamkeit des internen Kontrollsystems abzugeben. Die Prüfung umfasst zudem die Beurteilung der Angemessenheit der angewandten Rechnungslegungsmethoden, der Plausibilität der vorgenommenen Schätzungen sowie eine Würdigung der Gesamtdarstellung der Jahresrechnung. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise eine ausreichende und angemessene Grundlage für unser Prüfungsurteil bilden. Prüfungsurteil Nach unserer Beurteilung entspricht die Jahresrechnung für das am 31. Dezember 2016 abgeschlossene Geschäftsjahr dem schweizerischen Gesetz und den Statuten. Berichterstattung aufgrund weiterer gesetzlicher Vorschriften Wir bestätigen, dass wir die gesetzlichen Anforderungen an die Zulassung gemäss Revisionsaufsichtsgesetz (RAG) und die Unabhängigkeit (Art. 728 OR) erfüllen und keine mit unserer Unabhängigkeit nicht vereinbaren Sachverhalte vorliegen. In Übereinstimmung mit Art. 728a Abs. 1 Ziff. 3 OR und dem Schweizer Prüfungsstandard 890 bestätigen wir, dass ein gemäss den Vorgaben des Vorstands ausgestaltetes internes Kontrollsystem für die Aufstellung der Jahresrechnung existiert.
Wir empfehlen, die vorliegende Jahresrechnung zu genehmigen.
OBT AG Stefan Meer zugelassener Revisionsexperte leitender Revisor
St. Gallen, 15. März 2017
Christoph Schlegel zugelassener Revisionsexperte
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Valida
Geschäftsbericht 2016
Dienstjubiläen
30 Jahre
35 Jahre
Nr. 4
Anhang zur Jahresrechnung 2016
Ein herzliches Danke an die Mitarbeitenden und Angestellten für den Einsatz und ihr jahre- und jahrzehntelanges Engagement.
Valida Rechtsform: Verein; Sitz: Zwyssigstrasse 28, 9000 St. Gallen
Philipp Stahel
Jürg Todt
Michael Künzle
weitere Jubilare: René Bühler, Rolf Hunziker
25 Jahre
1. Angewendete Grundsätze Angaben über die in der Jahresrechnung angewandten Grundsätze, soweit nicht vom Gesetz vorgeschrieben. Anwendung neues Rechnungslegungsrecht Die Jahresrechnung 2016 wurde nach den anwendbaren Rechnungslegungsvorschriften des schweizerischen Obligationenrechtes (OR) erstellt. Die wesentlichen angewandten Bewertungsgrundsätze, die nicht vom Gesetz vorgeschrieben sind, sind nachfolgend beschrieben. Die Valida lehnt sich an die Swiss GAAP FER 21 an, ohne den Standard vollständig zu übernehmen.
Gertrud Barila
Kurt Koller
Andreas Brunner
Erika Leutenegger
Katrin Wittensöldner
weitere Jubilare: Marco Egger, Claudia Künzli
20 Jahre
Vorräte, Erzeugnisse in Arbeit, nicht fakturierte Dienstleistungen Es erfolgt keine Anpassung an die durch Inventur erhobenen Werte, ausser sie würden gemäss OR 960c den ausgewiesenen Wert unterschreiten. Wertschriften und Finanzanlagen Die Bewertung erfolgt nach Anschaffungskosten abzüglich notwendiger Wertberichtigungen. Sachanlagen Anschaffungen über CHF 3000.– werden aktiviert. Die Abschreibungen der immobilen und mobilen Sachanlagen erfolgt gemäss den Vorgaben des Kantons mittels Wertberichtigung linear, in der Regel nach den Höchstansätzen.
Walter Keller
Markus Wernli
weitere Jubilare: Isabelle Häberle, Moritz Schmid
Rückstellungen Rückstellungen für Verbindlichkeiten gegenüber dem Personal werden jährlich erhoben und angepasst. Rückstellungen für die Sanierung oder Erstellung von Sachanlagen sowie für Projekte werden nach Notwendigkeit zweckgebunden gebildet oder aufgelöst. Der Vorstand kann nach Ermessen auf Auflösungen verzichten.
15 Jahre
Änderungen von angewandten Grundsätzen Gemäss OR 958c sind bei der Darstellung und Bewertung stets die gleichen Massstäbe zu verwenden. Werden bisherige Grundsätze geändert, wird dies an dieser Stelle offengelegt.
2. Angaben, Aufschlüsselungen und Erläuterungen zu Bilanz und ER-Positionen
Marlen Zehnder
René Wüthrich
Marco Roth
Daniel Eggenberger
Christoph Bruderer
Investitionstätigkeiten
Bezug aus Rückstellungen für Neubau
Sandra Cantieni
Eveline Baumgartner Dominik Renggli
Stefan Albrecht
Brigitte Fürer
weitere Jubilare: Lina Tschopp, Pascal Tanner
2016
2015
4 483 527
3 678 643
212 793
0
2016
2015
2 145 600
0
in CHF
Projekt Bau W1, Zwyssigstrasse 28 Projekt Ersatz Rosenfeldstr. 14 in TA ausgewiesen in CHF
Verwendung der direkten Abschreibung Bau W1
Bildung Innovations- und Entwicklungsfonds in CHF
Alimentierung neu gegründeter Fonds
10 Jahre
Giuseppe Politi
2016
2015
50 000
0
Verbindlichkeiten aus Leasingverpflichtungen Es bestehen keine Verpflichtungen aus Leasinggeschäften. Die Verbindlichkeit aus dem laufenden Mietvertrag Industriestrasse 148 bis 30. September 2018 belaufen sich für die Restlaufzeit auf CHF 298 504 inkl. Nebenkosten (2015: CHF 469'961), exkl. MWST.
Angela D'Auria
Simone De Boni
David Fritschi
Patrick Hardegger
Salmir Junuzovic
Thomas Widmer
Verbindlichkeiten gegenüber Vorsorgeeinrichtungen Es bestehen keine Verbindlichkeiten in Form von Darlehen oder offenen Beiträgen gegenüber der Vorsorgeeinrichtung. Infolge der Versicherungsform mit Vollversicherung ergibt sich auch bei Unterdeckung keine Verbindlichkeit gegenüber der Vorsorgeeinrichtung. Fälligkeitsstruktur langfristig verzinslicher Verbindlichkeiten
2016
in CHF
1 – 5 Jahre Über 5 Jahre Total
Stefan Schmidheiny Nina Rofe
Semire Jusufi
Mario Maddalena
Tamara Vögeli
Nepe Qufaj
Matthias Niklaus
2015
7 744 500 6 812 500 8 962 520 4 175 000 16 707 020 10 987 500
Erläuterungen zu ausserordentlichen, einmaligen oder periodenfremden Positionen der Erfolgsrechnung in CHF
2016
2015
0
– 70 755
0
24 632
weitere Jubilare: Markus Ettel, Philipp Masciadri, Ueli Strassmann
Konto 7900: Übriger Betriebs- und zeitfremder Aufwand Konto 7960: Übriger Betriebs- und zeitfremder Ertrag
5 Jahre
3. Weitere gesetzlich vorgesehene Angaben
Vollzeitstellen 2016 2015 Personal ohne Unterstützungsbedarf Personal mit Unterstützungsbedarf Total Vollzeitstellen einschliesslich Praktikums- und Ausbildungsplätze Beschäftigte Arbeitnehmende per Stichtag 31. Dezember 2016
Andreas Brändle
Cristina Ciccarella
Pascal Haller
Cindy Althaus
Bernhard Huber
Verena Stacher
Gesamtbetrag der zur Sicherung eigener Verbindlichkeiten verwendeten Aktiven in CHF Buchwert Gesamtwert der Grundpfandtitel – davon im Eigenbesitz Beanspruchte Kredite – davon Darlehen Kanton Marktwertschätzungen Liegenschaften per 20. Dezember 2016
Angela Birrer
Gabriel Josipovic
Ueli Schäpper
Thomas Vogel
Cécile Sutter
Andreas Kappeler
Honorar der Revisionsstelle
in CHF
Abgrenzung für Revisonsdienstleistungen Eventualverbindlichkeiten
Guri Miftari
Peter Zaugg
Marko Josipovic
weitere Jubilare: Denise Scheidl-Bantli, Roland Kälin, Ngoc Vo-Ly, Melani Folgado, Maria Blumer
in CHF
142.52 266.32
133.95 245.80
408.84
379.75
485
449
2016
2015
12 368 341 10 190 710 20 539 000 15 950 000 550 000 550 000 16 707 020 10 987 500 4 512 520 0 31 300 000
0
2016
2015
14 390
15 000
2016
2015
Allfällige Schadenersatzforderung aus Beendigung einer Zusammenarbeit, welche seitens des Kunden als Bruch eines Werkvertrages ausgelegt wird. Mögliche Schadensersatzforderung 150 000 150 000 Wesentliche Ereignisse nach dem Bilanzstichtag Keine
Valida
Nr. 4
Das Bild
13
195 Mal Tausende Fläschli gehen in den Sauberräumen Jahr für Jahr durch die Hände der Mitarbeiter. Würde man alle im 2016 verarbeiteten Stück aufeinanderstellen, wären diese 195 Mal höher als der Eiffelturm in Paris. Um die Kapazität weiter zu steigern, hat die Valida vor Kurzem in eine neue Etikettiermaschine investiert. Weitere Informationen zu unserem Angebot: > www.valida-sg.ch/spezialräume
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Valida
Stimmen von unseren Mitarbeitenden
Soziales Versprechen An erster Stelle steht für die Valida die wirtschaftliche und soziale Sicherheit und Integration von Menschen mit einer Beeinträchtigung. Wie erleben unsere Mitarbeitenden und Bewohner dieses Versprechens im Alltag? Wir haben bei ihnen nachgefragt.
«Zur Valida kam ich durch die Ostschweizer Bildungs-Ausstellung. Ich schätze die zusätzliche Unterstützung, die ich durch die Valida Berufsschule erhalte. Überhaupt gefällt es mir sehr gut hier, am liebsten arbeite ich an der Kuvertiermaschine CMC 250.» LARA ZELLWEGER, LERNENDE PRINTMEDIENPRAKTIKERIN EBA LETTERSHOP
«Bis vor einigen Jahren habe ich in der elterlichen Schreinerei mitgearbeitet. Trotz dieser Verbundenheit wollte ich eine Veränderung. Der Arbeitsweg und die Möglichkeit, in der Kantine zu essen, waren mitunter Gründe für eine Bewerbung in der Valida. Dass ich auch in anderen Bereichen eingesetzt werde, macht die Arbeit in der Valida besonders interessant und abwechslungsreich.» ROMAN KÜNZLE, MITARBEITER SCHREINEREI
«Ich bin bereits seit 34 Jahren in der Valida und froh, dass ich nach einer Krankheit die Abteilung wechseln und bleiben konnte. Im Wohnhaus hab ich nur ganz kurz gewohnt, sonst eigentlich immer selbständig in einer WG. Ebenfalls nutze ich das Angebot der musischen Förderung und spiele Musik und Theater, das mach ich am liebsten. Mir gefällt der Kontakt mit den Leuten.» PETER LOCHER, BEWOHNER DEZENTRALES WOHNEN
Nr. 4
Valida
Nr. 4
Stimmen von unseren Mitarbeitenden
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«Die Arbeit in der Valida ist total anders, als diejenige, die ich in der vorherigen Firma gemacht habe. Aber es gefällt mir sehr gut und ich bin flexibel einsetzbar. Ich wohne mit meinem Partner in einer eigenen Wohnung in der Stadt und schätze sehr, dass ich Berufliches und Privates so trennen kann.» SYBILLE ZEHNDER, MITARBEITERIN INDUSTRIE-HANDARBEIT
«Am meisten schätze ich, dass ich selbständig arbeiten kann. Nach Abschluss der Lehre möchte ich in den 1. Arbeitsmarkt wechseln. Im Moment wohne ich auch noch im Wohnhaus, aber mein Ziel ist ganz klar eine eigene Wohnung.» MICHELE GRAZIE, LERNENDER PRAKTIKER PRA LOGISTIK LOGISTIK
«Seit 21 Jahren nutze ich die verschiedensten Angebote von Valida. Ich arbeite und wohne hier und fahre auch noch im Veloteam. Für die kommenden Bodenseegames von Special Olympics bin ich fit.» MARKUS WERNLI, BEWOHNER ZENTRALES WOHNEN
«Nach der Lehre in der Valida als Industrielackierer wurde mir vom Job Coach der Valida die Möglichkeit geboten, zu Solenthaler Recycling zu wechseln und eine feste Stelle anzutreten. Hier gefällt mir die Abwechslung in der Arbeit am meisten. Jeden Tag kommt etwas Neues.» MASSIMO DI MATTEO, MITARBEITER SOLENTHALER RECYCLING GOSSAU
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Valida
Im Porträt
Nr. 4
Einer packt an Der 38-jährige Stefan Zwicker verlässt bei jedem Wetter den elterlichen Bauernhof, setzt den Helm auf, steigt auf sein E-Bike und radelt die sieben Kilometer zu seinem Arbeitsplatz. Er erscheint stets pünktlich, gutgelaunt und motiviert zur Arbeit, was seine Vorgesetzten und die Kollegen des Valida Gartenteams schätzen. Feierabend kennt Stefan Zwicker nicht: Nach getaner Arbeit geht’s zu Hause weiter.
Stolz, ein Teil des Gartenteams zu sein.
Stefan Zwicker arbeitet noch nicht lange in der Valida und doch ist er nicht mehr wegzudenken. Ob er denn Gärtner gelernt habe? «Nein, aber ich bin auf einem Bauernhof aufgewachsen und habe den Umgang mit Pflanzen gelernt», antwortet der grossgewachsene, freundliche Mann. Zudem arbeitet er neben seinem täglichen Pensum bei der Valida zusätzlich noch auf dem elterlichen Hof. Auch daheim zieht er es vor, im Freien zu arbeiten. Er hackt Holz für die Holzheizung oder hilft der Schwester rund im heimischen Garten. Seit Kindesbeinen packt Stefan im elterlichen Bauernhof in Gossau mit an. So kennt er das Arbeiten im Freien bei Wind und Wetter. Das ist nicht jedermanns Sache. Doch für Stefan ist es genau das, was ihm Spass bereitet.
«I nimms Wetter wies chunt.» Bei der Frage nach seiner Lieblings arbeit in der Valida überlegt er einige Zeit. «Ich mache alles gern, aber am liebsten schneide ich Sträucher.» Auch bei der Baumpflege hilft er mit. Zwar klettert er nicht selber die Bäume hoch, aber er räumt am Boden die Äste und sonstiges Schnittgut weg. Stefan Zwicker ist sich für nichts zu schade, erledigt auch die mühsamsten Tätigkeiten mit einem Lächeln auf dem Gesicht und einem Lied auf den Lippen. Er kennt ein unglaubliches Repertoire an Liedern und singt die meiste Zeit fröhlich vor sich hin. Man könnte meinen, das Radio sei an.
Vielseitig und sportlich Neben Pflanzen kennt sich Stefan Zwicker auch mit Tieren gut aus. Im elter lichen Betrieb hatte sich der 38-jährige neben den Obstbäumen auch um die Kühe gekümmert. «Wir hatten alles», antwortet er auf die Frage nach der Ausrichtung des Hofes. Die Arbeit im Freien gefällt ihm gut, natürlich lieber bei schönem Wetter, aber er nehme das Wetter, wie es kommt.
Stefan Zwicker bei seiner Lieblingsarbeit.
Neben der Tätigkeit auf dem Bauernhof hat Stefan früher auch Möbel für ein lokales Möbelgeschäft ausgeliefert. Auch das habe ihm gefallen. Er scheint sich für jede noch so strenge Arbeit zu begeistern. Nun arbeitet Stefan Zwi-
Valida
Nr. 4
Im Porträt
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Ein fairer Sportsmann gratuliert.
Am liebsten arbeitet Stefan Zwicker im Freien.
«Am liebste hani dä Wettkampf.» Körbe werfen und im Team gewinnen.
cker bereits seit drei Jahren in der Valida in einer 80%-Anstellung. Dass im Sommer die Arbeitstage länger sind, tut er mit einem Lächeln ab. Das mache ihm nichts. Im Winter ist die Arbeit für die Gärtner jeweils knapp. Nicht immer kann Schnee geräumt werden. Diesen Winter hat er deshalb in der Oberflächenbearbeitung der Schreinerei gearbeitet. Das neue Umfeld und die geänderte Teamzusammenstellung bereiteten ihm als Teamplayer überhaupt keine Mühe. Auch hier arbeitete er sorgfältig und ausdauernd.
Dass er gerne aktiv ist, beweist er auch in seiner Freizeit. Mit einem Schmunzeln und manchmal auch mit einem schelmischen Blick erzählt er von seiner Mitgliedschaft im Basketball- und Skiclub der Valida. Mit seiner stattlichen Grösse von knapp 1,80m passt er gut ins Team der St. Gallen Lions und überragt auch den einen oder anderen Gegner. Das Zusammenspiel im Team liegt ihm ebenso gut wie bei der Arbeit. Er gehe jeden Montagabend ins Training, schliesslich sei das eine wichtige Vorbereitung auf die Wettkämpfe. «In zwei Wochen fahren wir nach Lugano an das Basketballturnier von Special Olympics. Darauf freue ich mich jetzt
schon! Die Wettkämpfe sind mir am liebsten.» strahlt er. Auch auf die kommende Skisaison freut er sich. Den Hang auf Skiern hinunter zu fahren, bereitet ihm grossen Spass. Auch die eine oder andere Medaille konnte er schon gewinnen. Obwohl er auf der Piste ein richtiger Draufgänger ist, habe er sich zum Glück seit der Schulzeit nie mehr verletzt.
Zuverlässig Stefan Zwicker ist ein als ausgeglichener, fröhlicher und aufgestellter Typ.
Auf die Frage, was ihm besonders gut an der Valida gefällt muss er nicht lange überlegen. «Alles», meint er mit einem lässigen Schulterzucken. Und ändern würde er nichts, es gefalle ihm alles genau so, wie es ist. Er zückt sein Handy, um nach der Uhrzeit zu schauen. Nun muss er wieder zur Arbeit. Mit strammen Schritten geht er zum Auto und greift nach seinem Werkzeuggürtel. Heute darf er wieder Sträucher schneiden. Konzentriert und mit einem Lied auf den Lippen macht er sich an die Arbeit.
18 Valida-News
Valida
Nr. 4
DEZENTRALES WOHNEN
Die Alternative zum Heim 2014 hat die Schweiz die UNO-Behindertenrechtskonvention rati fiziert. Darin ist unter anderem auch festgehalten, dass Menschen mit einer Behinderung selbst bestimmen können, wie sie wohnen möchten. Am 24. Februar 2017 hat die Valida mit dem Spatenstich an der Rosenfeldstrasse einen weiteren Meilenstein gesetzt, um die notwendigen Voraussetzungen für die Erfüllung dieser Forderung zu schaffen. Die Valida baut an der Rosenfeldstrasse deshalb neue Wohnungen, die sowohl für Menschen mit einer Beeinträchtigung als auch für Familien oder Paare attraktiven Wohnraum bieten. Bereits in der ursprünglichen Liegenschaft begleitete die Valida seit mehreren Jahren Menschen mit Unterstützungsbedarf bei der privaten Alltags-, Lebensraum- und Freizeitgestaltung. Nach dem Leitsatz «So viel Selbständigkeit wie möglich, so viel Unterstützung wie nötig» begleitete sie dort acht Bewohnerinnen und Bewohner mit geringem Unterstützungsbedarf. Diese sind jetzt in andere Wohnungen im Quartier umgezogen, damit das in die Jahre gekommene Haus durch einen Neubau ersetzt werden kann.
MUTIG
Spatenstich für selbstbestimmtes Wohnen an der Rosenfeldstrasse.
4.5-Zimmer Wohnungen
Damit zusätzlicher Wohnraum entstehen kann, wird das Treppenhaus zwischen die beiden Liegenschaften Rosenfeldstrasse 14 und 12 verlegt. Dank dieser Änderung entstehen anstelle der vorherigen 3.5-ZimmerWohnungen 4.5-Zimmer-Wohnungen, die alle zusätzlich über Balkone verfügen. Der Neubau ist im Mai 2018 bezugsbereit. Die Valida vermietet die neuen Wohnungen auf dem allgemeinen Wohnungsmarkt. Massgeschneidert und individuell Seit 90 Jahren betreut und unterstützt die Valida Menschen mit einer Behinderung. In den letzten zwei Jahren erweiterte die Valida ihr individuelles Betreuungsangebot. Heute kann sich ein Mensch mit Unterstützungsbedarf in der Valida je nach seinen Fähigkeiten für eine pauschale Betreuung rund um die Uhr im Wohnhaus oder eine individuell vereinbarte Unterstützung in einer Wohnung im Quartier entscheiden.
Wenn die Worte fehlen, hilft die unterstützte Kommunikation. Sie erweitert mit Bildern, Symbolkarten und Gebärden die kommunikativen Möglichkeiten. Nicht nur für Menschen, die kaum über Lautsprache verfügen: Die Valida schult ihr gesamtes Personal und die Bewohnerinnen und Bewohner regelmässig und setzt die Unterstützte Kommunikation systematisch ein (im Bild: mutig = mit den Fäusten vor der Brust nach unten drücken.)
DAS SAGEN DIE BEWOHNER
«Durch die eigene Wohnung bin ich viel selbständiger geworden und brauche immer weniger Unterstützung. Wenn ich aber doch Hilfestellung brauche, bin ich froh, dass ich auf die Valida zurückgreifen kann.» Andreas Brändle ist seit sechs Jahren Mitarbeiter in der Valida und führt zusammen mit einem Kollegen den Haushalt in den eigenen vier Wänden.
«Im Wohnheim konnte ich nicht selber kochen, waschen und einkaufen. In der Wohngruppe habe ich das alles gelernt. Wir haben ein eigenes Wohnzimmer allein für uns, und das macht Spass.» Auch Pascal Haller wohnt seit sechs Jahren in einer Wohngemeinschaft und arbeitet in der Schreinerei.
6 429 063 Kuvertierungen ratterten im 2016 über die modernen Maschinen des Lettershops. Für einen reibungslosen Ablauf und einen termingerechten Versand arbeiten rund 25 kompetente MitarbeiterInnen, Lehrlinge, Gruppen- und BereichsleiterInnen konzentriert und sorgfältig. Vom Schneiden übers Falzen, Folieren, Schrumpfen, Rillen, Perforieren bis zur versandfertigen Postaufgabe von A bis Z: Das eingespielte Team unter erfahrener Leitung übernimmt auf hochmodernen Anlagen so gut wie jede Ausrüstung in Verpackung und Versand.
Valida
Nr. 4
Valida-News
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WORLD WINTER GAMES AUSTRIA 2017
Erfolge eingefahren Vom 14. bis 25. März 2017 nahmen sechs Athleten und Athletinnen und zwei Coaches von Valida zusammen mit der über 70-köpfigen Schweizer Delegation an den Weltspielen von Special Olympics in Österreich teil. Diese bildeten für die Valida WintersportlerInnen den krönenden Abschluss einer anspruchsvollen Saison. Unsere zwei Snowboarder/-innen und vier Skifahrer/-innen konnten bei ihren Rennen überzeugen und holten insgesamt acht Medaillen für die Schweiz. Die jüngste unter ihnen, Angela Köhler, konnte an ihrem 21. Geburtstag gleich mehrfach feiern: Sie gewann Gold, bei der Zeremonie sang das ganze Publikum ein Geburtstagsständchen und Skisprung-Doppel-Olympiasieger Simon Amman überreichte ihr die Goldmedaille. Für Angela ging ein Traum in Erfüllung.
Nicht weniger emotional war der Empfang der ganzen Schweizer Delegation in der Valida. Angehörige und Kollegen der Sportler aus der ganzen Schweiz fuhren nach St. Gallen, um die überglücklichen Athleten zu empfangen. Mit Blasmusik, Kuhglocken, Transparenten, lauten Rufen und Tränen in den Augen wurden die erfolgreichen Athleten und Athletinnen aus der ganzen Schweiz begrüsst.
ARBEITSKLEIDUNG
Ein Team, ein Auftritt Das 15-köpfige Gartenteam der Valida wurde von Kopf bis Fuss neu eingekleidet. Damit soll nicht nur der Auftritt gegen aussen verbessert werden, sondern auch der Teamgedanke gestärkt und der nötige Wetterschutz verbessert werden.
SPONSORING
Vielen Dank! Die Suva St. Gallen hat dem Radteam von Valida fünf der begehrten SuvaVelohelme geschenkt. Die Helme erfüllen auch höchste Sicherheitsansprüche und schützen bei einem Sturz zuverlässig. Unsere Sportler freuen sich sehr über das Geschenk und bedanken sich ganz herzlich bei der Suva St. Gallen für die grosszügige Spende.
Herausgeberin, Redaktion, Gestaltung Valida, Zwyssigstrasse 28, Postfach, 9001 St. Gallen, Telefon +41 71 424 01 01, info@valida-sg.ch, valida-sg.ch Konzept Festland AG, St. Gallen/Zürich Fotografie Rahel Edelmann, Arnegg; Axel Kirchhoff, St. Gallen; Valida Textüber arbeitung Herbert Bosshart Litho Amagoo AG, Arbon Druck und Papier Sponsoring Methrom AG, Herisau; Inaset Plus Fine 100 g/m2 Auflage 3500 Exemplare Die Valida dankt allen Partnern, Kunden und Spendern für die Unterstützung. Spenden: Postkonto 90-4558-7
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