FFUSSBALL März/April 2018 · 4,80 Euro · www.ffussball-magazin.de
Copa America Das große Special zum südamerikanischen Kontinentalturnier. Alles zum Turnier, den Stars und den Teilnehmern.
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Scheinbar über Nacht öffnet sich für die VfL-Fußballerinnen das Tor zur Bundesliga, doch der Eintritt wird zum Kraftakt.
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Editorial
AUSGABE 02 / 2018
Der Blick nach Westen... Liebe Leserinnen und Leser, liebe Freunde des Frauenfußballs, in den letzten Tagen lag unser aller Hauptaugenmerk auf die portugiesische Algarveküste und die US-amerikanische Ostküste. Während die Top-Nationen der letzten Europameisterschaft in Portugal gegen China, Japan oder Kanada antraten, kochen die USA auf heimischem Geläuf gegen Deutschland, England und Frankreich ihr eigenes Süppchen – zum allgemeinen Bedauern der Algarve-Fangemeinde. Da die Termine beider Turniere erneut mit dem Druckzeitraum dieser Ausgabe kollidieren, blieb uns eine Berichterstattung erneut verwehrt. Anders ist es mit der im April beginnenden Copa América Feminina in Chile. Beim südamerikanischen Kontinentalturnier werden bereits die Startplätze für Frankreich 2019 und Tokio 2020 vergeben. Auf zwölf Seiten möchten wir auf die Copa vorausblicken und stellen Stars und Nationen vor. Erstmals präsentieren wir in dieser Ausgabe die große „Frauenfußball-Umfrage“. Dabei haben wir über 50 Trainerinnen, Trainer und Verantwortliche der ersten und zweiten Frauen-Bundesliga befragt – zu den Tops, den Flops und den Überraschungen der bisherigen Spielzeit – mit durchaus interessanten Antworten. Mit dem FC Phoenix Leipzig startete im vergangenen Sommer ein neuer Verein in seine erste Spielzeit. Der mit zahlreichen erst- und zweitligaerfahrenen Spielerinnen gespickte sächsische Landesklassist wagt einen nachhaltigen Neuanfang und sieht sich als bodenständiges Pendant zum prominenten Stadtrivalen RB. Der Überblick zum hessischen Frauenfußball, unser Besuch beim 1. Offiziellen Frauenfußball Fanclub e.V. „SV Werder “, Hintergründe zum Merchandising im Frauenfußballsport oder das spannende Porträt des neuen SGS Essen-Geschäftsführers Philipp Symanzik sind nur einige der vielen spannenden Inhalte dieser Ausgabe. Ich wünsche Ihnen viel Spaß mit der mittlerweile 25. Ausgabe des FFussball Magazins. Ihr Marcel Hache Initiator und Chefredakteur
Titelgrafik: Marta, Deyna Castellanos (FIFA), balabolka (123RF).
3
Inhalt
72 Copa América 2018 Auf zwölf Seiten widmen wir uns der FrauenfußballSüdamerikameisterschaft 2018 in Chile. Beim südamerikanischen Kontinentalturnier werden die Startplätze für die WM und Olympia vergeben.
16
Merchandising
34
Vereinsporträt
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Rückblick
Wie steht es um das Angebot von Frauenfußball-Fanartikeln?
Leipzigs nachhaltiger Neuanfang: Die erste Saison des FC Phoenix.
Seit Jahren dient der Turbine Hallencup als Plattform für junge Talente.
20
Fankultur
38
Porträt
58
Interview
Der 1. Offizielle Frauenfußball Fanclub e.V. „SV Werder“.
Philipp Symanzik und seine Arbeit als neuer Geschäftsführer der SGS Essen.
...mit Freiburgs Shootingstar Giulia Gwinn.
26
FF in Hessen
44
FF-Umfrage 2018
64
Kickoff 2018
... neben dem großen FFC hat Hessen noch vieles mehr zu bieten!
Wolfsburg und Freiburg sind die Gewinner der bisherigen Saison.
Die Kurz-Vorschau auf den Ligastart in sieben Ländern.
Inhalt
Mitarbeiter
STEFFI SONDEREGGER arbeitet als Fotografin und Journalistin und belebt das Magazin mit ihren eindrucksvollen Porträts internationaler Topspielerinnen.
84
Nachgefragt
RALF TRIESCH ist erster Ansprechpartner für die regionalen Nachwuchsautoren und begleitet die Hallenturniere und den Algarve Cup.
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MARCEL HACHE ist Initiator des FFUSSBALL Magazins. Er arbeitet als Chefredakteur und Creative Director und ist Herausgeber des Magazins. FFUSSBALL MAGAZIN März / April 2018
Sieben neue Nationaltrainerinnen über ihre Aufgaben und Ziele.
Historie
Impressum
LUC CALLEEUW ist stolzer Vater der belgischen Junioren-Nationalspielerin Syllke Calleeuw und unser Gastautor zum Thema Niederlande.
Helge Faller forscht zur Geschichte des Frauenfußballs in Europa.
PAUL SCHÖNWETTER schrieb seinen Bachelor über „Die Entwicklung der Frauenfußball-Berichterstattung in Printmedien seit der WM 2011“.
HERAUSGEBER Hache Verlag · Eilenburger Straße 12 · 04880 Trossin MITARBEITER TEXT Sarah Rauch, Franziska Rein, Rainer Fussgänger, Luc Calleeuw, Walter Fruth, Michael Krist, Harald Haneder, Ralf Triesch, Paul Schönwetter, Marcel Hache. LEKTORAT Stefanie Pflug LAYOUT, GRAFIK, REDAKTION Hache Verlag CHEFREDAKTEUR Marcel Hache (v.i.S.d.P.) BILDERNACHWEIS Patrick Seeger, Oliver Dietze Bernd-Michael Maurer, Ashley Palmer, knickdesign, Klaus Schwabenland, Deutsches Fußballmuseum, moa-mode.de, Cyrill Lalo, dzfoot, Nadine Rupp, Vexatec, Oliver Zimmermann, Klas Klever, Umberto Favretto,Bob Frid, Color China Photo, Eurosport, Marcus Schlaf, fansoccer.de, Sarah Rauch, RB Leipzig, zachertz86.com, 123RF, lessportsetlafemme, imago Sportfoto, Scanpix, fotolia, stumptownfooty.com, adidas, WFV, Canada Soccer, DFB, UEFA, FIFA. Vielen Dank an alle Vereine und Verbände für das bereitgestellte Bildmaterial.
... über unseren Körper, die uns schon immer beschäftigt haben.
Termine Die wichtigsten Daten, Spiele und Termine im März und April.
RONJA ZELLER studiert Sportwissenschaft in Bern und spielt selbst Fußball beim Schweizer Verein FC Bühler.
KONTAKT www.ffussball-magazin.de info@ffussball-magazin.de facebook.com/ffussballmagazin @ffussballmag
Talent Scout Diese sechs Talente aus dem Ruhrgebiet sollten Sie im Auge behalten.
Champions League Die Vorschau zu den vier Spielen im EuropapokalViertelfinale.
NELE SCHENKER ist bei SPORT1 tätig und moderiert unter anderem die UEFA Women‘s Champions League sowie die Allianz Frauen Bundesliga.
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SARAH RAUCH hat ein Fotografiestudium an der FH Dortmund absolviert. Für ihre Bachelorarbeit reiste sie neun Monate durch Deutschland.
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Kein Abdruck oder Weiterverbreitung ohne unsere schriftliche Genehmigung.
Branche
Fankultur
AUCH WIR LEBEN DIE PHILOSOPHIE VON WERDER Verein SV Werder Bremen Fanclub 1. Offizieller Frauenfußball Fanclub e. V. ,,SV Werder“ Mitglieder 12 Beitrag 12,00 € im Jahr Sitz Vereinsheim Platz 11 gegründet 2008 Homepage 1offcsvwerder.com
Dietmar Haß und Dagmar Henke über Vereinsliebe, Fankultur und Kommerzialisierung.
H
Marcel Hache ätten einige junge Männer Ende des 19. Jahrhunderts ein dickes Seil zu früh losgelassen, würden wir heute vielleicht einem ganz anderen Verein als dem SV Werder Bremen die Daumen drücken“, heißt es in der Vereinschronik. Denn im Jahr 1899 begann alles mit einem Tauziehwettbewerb. Eine Schar 16-jähriger Schüler hatte einen solchen im Jahr 1899 gewonnen. Als Preis gab es einen Fußball, worauf die Jugendlichen am 04.02.1899 den Entschluss fassten, einen Verein namens FV Werder Bremen zu gründen – es war der Startschuss eines der erfolgreichsten deutschen Fußballvereine. Ein Anfang der 1970er Jahre gegründetes Frauenteam, das 1974 in der Endrunde zur ersten Deutschen
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Meisterschaft mitgespielt hatte, war nach wenigen Jahren wieder aufgelöst worden. Erst 2007 bewies auch die Frauenabteilung, dass man die Vereinsphilosophie mittragen und erfolgshungrige Fußballtalente ausbilden kann. Seit zehn Jahren steht auch der 1. Offizielle Frauenfußball Fanclub e.V. „SV Werder“ den Bremerinnen zur Seite. Herr Haß, die Anfänge des Fanclubs stehen eng zusammen mit den Anfängen der FrauenFußballabteilung von Werder Bremen anno 2007. Wie hat sich die Mitgliederzahl seither entwickelt? Am Anfang stieg die Mitgliederzahl stetig. Dazu muss man sagen, dass sich zunächst auch viele Eltern dem Fanclub angeschlossen hatten. Dadurch, dass – wie in jedem anderen Verein – die Spielerinnen den Verein mal wechseln, sind auch die Eltern aus unserem Fanclub ausgetreten.
Hausfassade vom befreundeten Fanclub „GrünWeiß München“ in der Schmidtstraße in Bremen.
“Außer
wenigen Ausnahmen konzentrieren sich die Fans eher auf die eigene Mannschaft als auf den Gegner.
Fankultur Nach dem ersten Aufstieg 2015 in die Allianz Frauen-Bundesliga haben wir uns als Fanclub neu geordnet. Seitdem wachsen wir wieder langsam, jedoch stetig und freuen uns über jedes weitere Neumitglied. Wie würden Sie die deutsche FrauenfußballFankultur beschreiben? Es ist eine völlig andere Fankultur, wie bei den Männern. Es geht viel freundlicher und gemütlicher zu. Auch der Umgang mit den Fans von gegnerischen Mannschaften ist größtenteils freundschaftlich. Bei Wiederbegegnungen begrüßt man sich wie alte Bekannte und hält mal ein Pläuschchen. Fußballfans machen bei den Männern oft Negativschlagzeilen. Warum sind die Situationen so verschieden? Das hängt vermutlich zum einen damit zusammen, dass auch die Spielerinnen auf dem Feld in der Regel in strittigen Situationen viel entspannter und friedlicher sind. Aber auch die Fans sind andere. Außer wenigen Ausnahmen konzentrieren sich die Fans eher auf die eigene Mannschaft als auf den Gegner. Hinzu kommt, dass wir in unserem Fall viel Respekt und Sympathien von gegnerischen Fans hinsichtlich der Frauen von Werder Bremen zugesprochen bekommen. Man schätzt die Arbeit des Vereins, auch von den gegnerischen Fans. In der Hinsicht ist es nicht schwer Werder-Fan zu sein und es macht einen zusätzlich stolz. Wie steht Ihr zur zunehmenden Kommerzialisierung – auch im Frauenfußball? Das sehen wir eher skeptisch. Es macht den Spaß am Fußball kaputt, wenn man sieht, was im Männerbereich an Ablösesummen gezahlt wird. Im Frauenfußball ist es in dieser Hinsicht ja noch nicht so schlimm. Aber wenn es um die Live-Übertragungen im TV geht, scheint sich der Frauenfußball langsam dahin zu entwickeln, wo der Männerfußball mit seinen zerstückelten Spieltagen schon ist. Das sehen wir zwiespältig. Wir begrüßen es zum einen, wenn mehr Frauenfußball im Fernsehen zu sehen ist. Allerdings sind die Montagsspiele, die es in dieser Saison schon gegeben hat,
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Regional Serie
FRAUENFUSSBALL ...IN HESSEN Der hessische Frauenfußball machte lange Zeit durch die Erfolge seiner beiden Frankfurter Teams FFC und FSV auf sich aufmerksam. Während der FSV 2006 aufgelöst wurde, sind beim FFC die fetten Jahre vorbei. Doch auch Hessens andere Vereine haben eine Menge zu bieten.
Von Paul Schönwetter Top 16 Tabelle Hessen / ligaübergreifend Liga Platz
Der 1. FFC Frankfurt zählt zu den erfolgreichsten Vereinen im deutschen Frauenfußball. Den Briefkopf zieren etliche Titel, denn der vierfache Europapokalsieger (zuletzt 2015) holte seit seiner Gründung 1998 neun DFB-PokalTitel und sieben Meisterschaften. Die Krux: Die letzte Meisterschale gab es 2008, den letzten Pokal vor vier Jahren. Der Verein unter Manager Siegfried „Siggi“ Dietrich ist von den Männerlizenzvereinen abgehängt worden. Stellte der FFC früher die halbe National-
26
Verein
Spiele
Punkte
1
5.
1. FFC Frankfurt
11
19
2
5.
1. FFC Frankfurt II
10
19
2
6.
FSV Hessen Wetzlar
11
13
3
1.
Eintracht Frankfurt
14
29
4
1.
TSV Jahn Calden
12
31
4
2.
SC Opel 06 Rüsselsheim
12
26
4
3.
MFFC Wiesbaden
12
25
4
4.
Eintracht Lollar
12
23
4
5.
FSV Hessen Wetzlar II
12
16
4
6.
SV Gläserzell
12
15
4
7.
TSV Pfungstadt
12
14
4
8.
TuS Großenenglis
12
13
4
9.
SF BG Marburg
12
12
4
10.
SG Bornheim/GW
12
11
4
11.
TSG Neu-Isenburg
12
8
4
12.
SG Ueberau
12
5
Stand: 14.02.2018
mannschaft, gibt es mit Kathrin Hendrich derzeit nur noch eine DFB-Nationalspielerin. Ziel ist es unter Trainer Niko Arnautis aus den erfolgreichen Nachwuchsteams die besten Talente zu integrieren, um vielleicht in den nächsten Jahren wieder an die Erfolge früherer Zeiten anzuknüpfen. „Momentan leben wir von unserer Historie“, sagt Siggi Dietrich. Ziel in der Rückrunde sind konstante Leistungen, sollte es überraschend für den zweiten Platz reichen, nimmt der Verein dieses Geschenk gerne an. Frankfurts zweite Mannschaft, trainiert von Kim Kulig, spielt in der Zweiten Bundesliga Süd und ist dort die beste Mannschaft Hessens.
FF in Hessen
Der Zweitligist wurde erst 2015 aus der FrauenfußballAbteilung von Eintracht Wetzlar gegründet. Auch wenn der FSV Hessens Nummer zwei ist, fehle es an Infrastruktur, erklärt Trainer Achim Mohr: „Sprich einen festen Sportplatz mit Clubhaus, eine Geschäftsstelle.“
Die Kanadierin in Diensten des FFC, Sophie Schmidt (Mitte), bejubelt ihren Ausgleichstreffer zum 1:1 am 5. Spieltag gegen den MSV Duisburg (großes Bild). U17-Duell zwischen der Eintracht und dem FFC in der B-JuniorinnenBundesliga 2016/17.
Bekannt ist der Name Eintracht Frankfurt durch die Mannschaft in der Männer-Bundesliga. Vier DFB-Pokalsiege, der UEFA-Cup 1980 sowie die einzige Deutsche Meisterschaft 1959 zeugen von erfolgreicher Tradition. Der 1899 gegrün-
dete Traditionsverein hat aber nicht nur Bundesligafußball zu bieten, sondern insgesamt 18 Abteilungen – darunter 17 Sporttreibende – und insgesamt über 50 Sportarten wie Hockey, Tennis, Handball oder Rugby und ist unter anderem in der Leichtathletik sehr erfolgreich. Die FrauenfußballAbteilung wurde erst 2004 gegründet. Zwischen 2013 und 2015 spielte die ehemalige Nationalspielerin Tina Wunderlich bei der Eintracht. Sie ist mittlerweile Co-Trainerin des Teams aus der Regionalliga Süd, das zur Winterpause die Tabelle anführt. Ziel sei es, erklärt Wunderlich gegenüber dem FFussball Magazin, „unser Spiel zu perfektionieren und die Leistungen aus der Hinrunde zu bestätigen. Wir wollen wachsen und uns etablieren“. Die Möglichkeiten in einem Traditionsverein sind groß, trotzdem steht man im Schatten des FFC. Das Verhältnis zum Nachbarn sei aber gut.“
Die wichtigsten Frauenfußball-Standorte in Hessen
Neben dem 1. FFC ist auch die Eintracht aus Frankfurt im Kommen. Der FSV Hessen Wetzlar konnte sich im Unterhaus etablieren.
Calden
In der Vergangenheit fehlten auch immer wieder genügend Plätze zum Trainieren. In ihrer ersten Zweitligasaison hielt der mittelhessische Club souverän die Klasse, in der Saison 2016/17 scheiterte Wetzlar nur knapp mit einem Punkt Rückstand auf den 1. FC Köln am Aufstieg in die erste Liga. Aktuell peilt der Club die Qualifizierung für die eingleisige zweite Liga an. Mohr sagt: „Wir wollen uns langfristig dort etablieren, dafür brauchen wir einen guten Unterbau.“ Das sieht gut aus: Denn die B-Juniorinnen spielen in der obersten Klasse mit. In Zukunft sieht Mohr einen Wettbewerb zwischen Wetzlar und der Frankfurter Eintracht.
Gläserzell Wetzlar
Wiesbaden
Frankfurt a.M.
Rüsselsheim
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National
PORTRÄT SGS Essen
„Die Frauenfußball DNA eingeimpft“ Philipp Symanzik und seine Arbeit als neuer Geschäftsführer der SGS Essen.
Von Sarah Rauch
I
m Sommer 2017 löste Philipp Symanzik den langjährigen, bereits zu „Mr. Frauenfußball“ geadelten, Willi Wißing in dessen Funktion als Geschäftsführer der SGS Essen ab. Seine Vita lässt sich zeigen. Assistent des Geschäftsführers und Projektmanager des 1. FFC Frankfurt steht dort geschrieben. In der Mainstadt lernte er von Siggi Dietrich, dem wahrscheinlich bekanntestem Gesicht im deutschen Frauenfußball. Ein Einblick in seine Agenda verrät, dass es doch ab und an besser wäre, wenn ein Tag mehr als 24 Stunden hätte.
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Um 16.00 Uhr ist es nicht mehr das Tageslicht, das das kleine Büro ausleuchtet. Vielmehr ist es eine dieser typischen Neonleuchten, die von der Decke strahlt. Eine gelbe Jalousie deutet an, dass dieser Arbeitsplatz an der Essener Ardelhütte vormittags in ein freundlicheres Licht getaucht ist. „Das ist übrigens mein ehemaliges Praktikantenbüro“, lacht Philipp Symanzik und fügt an, dass er als Nachfolger von Willi Wißing „meine eigenen vier Wände haben wollte und mich deshalb für diesen Raum entschieden habe. Wir haben ihn allerdings ein bisschen aufgefrischt.
Frankfurts Manager Siggi Dietrich verabschiedet seinen Assistenten Philipp Symanzik in Richtung Essen.
Der 35-Jährige bringt sechs Jahre Erfahrung aus Frankfurt mit, die er durch seine Arbeit für und mit dem Frankfurter Manager gesammelt hat und zu dem er „immer noch eine sehr enge und persönliche Beziehung“ pflegt. Für Symanzik ist sein ehemaliger Chef ein Mensch, von dem er „unglaublich viel gelernt hat, selbst wenn wir bei einer Diskussion unterschiedlicher Meinung waren, hat er es immer geschafft, vielleicht nicht von seinem persönlichem Standpunkt zu überzeugen, aber Verständnis für seine Haltung zu vermitteln. Er hat mein ohnehin sehr hohes Anspruchsdenken nochmal auf ein sehr hohes Level gehoben. Das grenzt schon wirklich an Perfektionismus und das ist auch eine Sache, für die ich ihn unglaublich bewundere. Er mag eine streitbare Person sein, aber ich muss ganz klar sagen, dass er nicht nur als Manager in diesen Verein involviert ist, sondern ganz tief
Fotos: Sarah Rauch, imago
Porträt
emotional. Er nimmt sich bewusst in die Verantwortung, ist für jeden ansprechbar – auch bis tief in die Abendstunden. Diese Frauenfußball-DNA, die Bereitschaft immer da zu sein, habe ich von ihm eingeimpft bekommen. Auch was den Bereich Marketing betrifft, der sich natürlich ein Stück weit von dem der Männer unterscheidet. In nahezu allen Bereichen hat er mir von Anfang an unglaubliches Vertrauen entgegen gebracht. Den Rest habe ich mir hart erarbeitet, so dass er in mir heute einen Gesprächspartner auf Augenhöhe sieht – den er selbst geprägt hat.“ In seiner neuen, alten Heimat, lernt der gebürtige Kamener in einer intensiven Anfangsphase die verschiedensten Bereiche kennen, um die es sich für ihn ab sofort zu kümmern gilt. Aktuell ist er bei der SGS Essen sozusagen das „Mädchen für alles“ und verantwortlich für das Tagesgeschäft, Sponsorentermine, Vertragsgespräche oder
das Zulassungsverfahren – um nur einige Punkte zu nennen. „Aktuell sind wir dabei, dass Team hinter dem Team breiter aufzustellen, denn die Aufgaben sind beanspruchend und herausfordernd“, so Symanzik und ergänzt, dass „man seinen Tagesablauf ganz genau planen muss, auch wenn ich oftmals kurzfristig auf gewisse Situationen reagieren muss. Diesen Balanceakt werden viele Geschäftsführer und Manager wahrscheinlich kennen.“ Sarah Rauch schaute dem neuen SGSGeschäftsführer über die Schulter.
„Hans Dampf in allen Gassen“ Seit einem halben Jahr leitet er nun die Geschicke des RuhrpottClubs, immer im engen Austausch mit seinem Vorgänger Willi Wißing, der ihn bis Anfang 2018 gewissenhaft eingearbeitet hat und dem Verein als Projektmanager nach wie vor zur Seite steht. „Was den Ausbau an der Helmut-RahnSportanlage betrifft, befinden wir
uns in enger Abstimmung, um die Trainingsmöglichkeiten zu verbessern. Mit seinem Fundus an Wissen ist das auch sehr wichtig, dass Willi nicht komplett raus ist, zum einen für den Verein, zum anderen für mich als Ansprechpartner in allen Lebenslagen und als Ratgeber. Das war mir auch wichtig. Es heißt „neue Besen kehren gut“, der Zusatz ist aber, „alte wissen wo der Dreck sitzt.“ Auch über Diskussionen erfahren wir mitunter einen ganz neuen Blickwinkel. Willi war und ist, zumindest in Teilen, „Hans Dampf in allen Gassen“ und auch das ist wichtig. Er lebt und atmet den Verein und verkörpert ihn wie kaum ein anderer. Ich habe in den vergangen Monaten mehr Kompromisse eingehen müssen, bin diese aber auch freiwillig eingegangen, als zuvor in sechs Jahren beim 1. FFC Frankfurt. Nachfolgend gibt Philipp Symanzik einen Einblick in seine Arbeit an alter Wirkungsstätte.
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Juniorinnen
talent scout D
as Diese sechs Talente aus dem Ruhrgebiet die Starsind s sollten Sie im Auge behalten. Es sind die morgenv!on Stars von morgen.
LISA KLOSTERMANN Geburtsdatum: 28.05.1999 Geburtsort: Herdecke Verein: MSV Duisburg Position: Torfrau Vorbilder: Nadine Angerer, Manuel Neuer Größter Erfolg: U17-WM-Teilnahme in Jordanien 2016 Ihr Ziel: A-Nationalmannschaft spielen „Lisa ist eine ehrgeizige und zielstrebige Torhüterin, die mit ihrer Art auf und neben dem Platz eine wichtige Stellung im Team einnimmt“, so ihr ehemaliger Trainer Christian Franz-Pohlmann. Ihre Mitspielerinnen schätzen sie für ihren Enthusiasmus und ihre Willensstärke. Sie sei eine „hier und da mal freche Teamplayerin“, wie sie selbst zugibt.
LINA HAMMERSCHMIDT (r.)
Geburtsdatum: 13.09.2001 Geburtsort: Iserlohn Verein: FC Iserlohn Position: Defensives Mittelfeld Vorbild: Lieke Martens Größter Erfolg: B-Juniorinnen-Bundesliga Ihre Ziele: Klassenerhalt, Profifußballerin Die Mannschaftskapitänin ist eine sehr gute Führungsspielerin und dazu ein Technikass. Mit ihren guten Spielideen beweist sie ein Auge für ihre Mitspielerinnen und deren Laufwege. „Lina hat bis dato noch keine einzige Trainingseinheit in dieser Saison verpasst. Ihre fußballerische Qualität, ihr bedingungsloser Wille sowie ihre ehrgeizige Persönlichkeit waren ausschlaggebend für die Wahl zur Spielführerin“, so ihr Trainer Simon Naujoks.
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Talentscout
MIRAY CIN Geburtsdatum: 05.07.2001 Geburtsort: Bottrop Verein: SGS Essen Position: zentrales Mittelfeld Vorbilder: Dzsenifer Marozsán, Linda Dallmann und Marta Größte Erfolge: JuniorinnenLänderspiele, Erstligakader Ihr Ziele: Allianz Frauen-Bundesliga, U17-Europa- und Weltmeisterin „Miray ist eine technisch sehr versierte Spielerin, die dem Team mit ihrem Auge und technischen Möglichkeiten weiterhelfen kann. Sie ist ehrgeizig und ambitioniert. In dieser Saison erwarten wir, dass sie ihre Erfahrungen aus dem Bundesligateam sowie der DFB-Juniorinnenauswahl auch bei der U17 einbringt und fokussiert arbeitet“, so ihr Trainer Fabian Holzmann.
Geburtsdatum: 20.08.2001 Geburtsort: Krefeld Verein: SGS Essen Position: Außenverteidigerin Vorbild: Irini Ioannidou Größter Erfolg: Niederrheinpokalsiegerin Ihre Ziele: Nationalspielerin werden und Titel gewinnen
Geburtsdatum: 22.01.2001 Geburtsort: Hamm Verein: SV Westfalia Rhynern Position: defensives Mittelfeld Vorbild: Anja Mittag Größter Erfolg: U17-Europameisterin 2017 Ihr Ziel: Erste Bundesliga, A-Nationalmannschaft
SJOEKE NÜSKEN
ALIDA DZALTUR
Sjoeke kam einst durch ihre ältere Schwester zum Fußball, als sie Für ihre Mitspielerinnen ist Alida ein bei deren Training unbedingt „Kampfschwein“. „Was sie auszeichnet, mitspielen wollte. Im vergangenen sind ihre Mentalität und Zweikampfstärke. Jahr sorgte sie bei ihrem Debüt In offensiven Aktionen schaltet sie sich in der deutschen U17-Auswahl ebenfalls gern ein und bringt so ihre für Aufsehen. In der EM-Quali Dynamik auch in die gegnerische Hälfte“, steuerte sie in drei Einsätzen zwei so Essens Trainer Daniel Kraus. Tore und eine Vorlage bei.
LOUISA FOLLERT
Geburtsdatum: 13.05.2002 Fotos: SGS Essen (2), FC Iserlohn (2), MSV Duisburg, SV Westfalia Rhynern
Geburtsort: Dortmund
Verein: FC Iserlohn Position: Sturm Vorbilder: Célia Šašić, Alex Morgan Größter Erfolg: Stammspielerin in der B-Juniorinnen-Bundesliga Ihr Ziel: noch viel erreichen! „Louisa ist als Jungjahrgang eine wichtige Größe in unserem Offensivspiel. Sie ist torgefährlich, antizipationsstark und extrem antrittsschnell. In der Mannschaft ist Louisa „das Phänomen“ – macht aus unmöglichen Situationen ein Tor und braucht keine Minute Eingewöhnungszeit“, so Trainer Simon Naujoks.
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International
INTERNATIONALER LIGASTART
ready for kickoff? Die Kurz-Vorschau auf den Ligastart in sieben Ländern.
A
lle Jahre wieder starten in den Frühlingsmonaten die Spielzeiten in Schweden, Norwegen, USA oder Japan. Die englische FA WSL ist hingegen nicht mehr unter den Jahres-Startern dabei, da man den Saisonkalender hier den großen europäischen Wettbewerben angepasst hatte und, genau wie die Bundesliga, bereits im vergangenen Herbst startete. Mit Anja Mittag (FC Rosengård), startet auch eine Deutsche in die neue Spielzeit. Sie gehört 2018 zu den erfahrensten Akteurinnen im stark verjüngten Team aus Malmö, das sich in der Defensive mit Natalie Björn (Eskilstuna United) verstärkte. 2018 dürfte es in der schwedischen Damallsvenskan wieder zu einem Zweikampf zwischen dem Meister der letzten beiden Jahre, Linköpings FC und FC Rosengård geben. In den USA geht die National Women‘s Soccer League (NWSL) mit einem neuen Gesicht in ihre sechste Spielzeit: Die Utah Royals aus Sandy im Salt Lake County übernehmen den Startplatz und zahlreiche Spielerinnen von Kansas City. Die Engländerin Laura Harvey, die bereits die Arsenal Ladies und Seattle Reign trainierte, wurde als Trainerin vorgestellt.
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NWSL 2018 Ligastart: 24.03.2018 Liga-Debüt: 2013 Titelverteidiger: Portland Thorns Infos unter: www.nwslsoccer.com
Die amerikanische Profiliga startet im März in ihr sechstes Jahr. Nachdem die Portland Thorns im Vorjahr ihr zweites ChampionshipFinale nach 2013 gewannen (1:0 gegen North Carolina Courage), gehen sie auch in diesem Jahr als Mitfavorit ins Rennen. Dabei kann das Franchise aus Oregon auf einen Rekord-Zuschauerzuspruch hoffen. 2017 verfolgten im Schnitt 17.653 Menschen ein Spiel der „Thorns“ im Providence Park (Foto). Insgesamt verfolgten über 211.000 Zuschauer die Heimspiele – damit gilt Portland als Mekka des internationalen VereinsFrauenfußballs. Mit dem Utah Royals FC wird eine neue Franchise die Liga bereichern. Der Club aus dem Großraum Salt Lake City erhält die Lizenz und die Spielerinnen der scheidenden Franchise aus Kansas City. Auch 2018 konnten die NWSL-Franchises wieder namhafte internationale Stars locken. So gab Seattle Reign im Januar die Verpflichtung der dänischen Verteidigerin Theresa Nielsen vom norwegischen Erstligisten Vålerenga bekannt. Bei der EURO 2017 wurde die Vize-Europameisterin ins All-Star-Team des Turniers gewählt. Ebenso wechselte die Isländerin Gunnhildur Yrsa Jónsdóttir
von Vålerenga in die USA. Die Nationalspielerin wird sich der neu gegründeten Franchise der Utah Royals anschließen. Die Brasilianerin Andressinha wird fortan für den Titelverteidiger aus Portland auflaufen. Mit Amandine Henry, Morgan Brian (beide Lyon) und Nadia Nadim (Manchester City) haben drei Top-Spielerinnen die NWSL in Richtung Europa verlassen. Vor allem aber innerhalb der NWSL zeichneten sich spektakuläre Transfers ab. So werden Carli Lloyd und Janine Beckie zukünftig für Sky Blue auf Torejagd gehen. Im Gegenzug wechselten die defensive Mittelfeldspielerin Nikki Stanton und Vorjahres-Toptorjägerin Samantha Kerr (17 Saisontore) von New Jerey zu den Chicago Red Stars.
Stars Mit Carli Lloyd (Sky Blue) und Marta (Orlando Pride) spielen zwei Weltfußballerinnen in der NWSL. Neben den US-Stars haben die Australierin Samantha Kerr, die Kanadierin Christine Sinclair, die Waliserin Jessica Fishlock oder die Japanerin Nahomi Kawasumi der Liga im letzten Jahr ihren Stempel aufgedrückt.
Kickoff 2018
Fotos: Scanpix, stumptownfooty.com, Klas Klever
Damallsvenskan 2018
Toppserien-Kickoff 2018
Ligastart: 14.04.2018 Liga-Debüt: 1988 Titelverteidiger: Linköpings FC Infos unter: www.svenskfotboll.se
Ligastart: 24.03.2018 Liga-Debüt: 1987 (als 1. Divisjon) Titelverteidiger: Lillestrøm SK Infos unter: www.kvinnefotball.no
Auch 2018 dürfte es wieder einen Zweikampf zwischen Meister Linköpings und dem FC Rosengård geben. Linköping hat zuletzt viele Leistungsträgerinnen abgeben müssen. Am schmerzlichsten sind wohl die Abgänge von Allrounderin Kristine Minde und Spielmacherin Cláudia Neto (beide VfL Wolfsburg). Mit Kosovare Asllani steht jedoch dafür seit ihrem Weggang aus Manchester die wohl derzeit beste Fußballspielerin Schwedens unter Vertrag. In Malmö hat sich der FC Rosengård nun doch dafür entschieden, die älteste Startelf der Liga zu verjüngen. Anita Asante ging zurück zu Chelsea, im Tor entschied man sich richtigerweise für die Nachwuchshoffnung Zecira Musovic und damit gegen die bald 35-Jährige Kanadierin Erin McLeod. Als die nicht bleiben konnte, lehnte auch Ehefrau Ella Masar McLeod das Vertragsangebot ab und zog nach Wolfsburg. Ungeklärt ist die Zukunft von Lotta Schelin. Die ikonische Stürmerin litt schon immer unter Migräne, spielte trotz eines Zusammenstosses mit einer Gegenspielerin in der Liga die EURO in den Niederlanden und ist seitdem krankgeschrieben. Viele zweifeln daran, dass sie noch einmal als Aktive in den Fußball
1984 wurde erstmals eine offizielle Meisterschaft im norwegischen Frauenfußball ausgespielt. Seit 1987 ist die Liga eingleisig und seit 2000 trägt sie den heutigen Namen Toppserien. Die höchste norwegische FrauenfußballSpielklasse wurde in den letzten Jahren von Lillestrøm SK (Foto) dominiert. Das Team, trainiert von Norwegens Fußball-Legende Hege Riise, ist neben Avaldsnes IL das internationale Aushängeschild der Liga. In der Champions League bleibt Norwegen aber dennoch chancenlos: Im Achtelfinale unterlag Lillestrøm den Engländerinnen aus Manchester mit 0:5 und 1:2. Obwohl tendenziell eher wenige internationale Spielerinnen in Norwegen unter Vertrag stehen, macht der Vizemeister aus Avaldsnes da eine Ausnahme. So schnüren die Australierinnen Gema Simon und Chloe Logarzo oder die Brasilianerinnen Francielle und Luana Bertolucci Paixão ihre Fußballschuhe in der Toppserien. Mit Leticia Santos de Oliveira hat eine weitere Brasilianerin den Verein in Richtung Bundesliga (SC Sand) verlassen. Insgesamt verliert die norwegische Liga in Europa an Bedeutung. Für die Toppserien ist es auf Grund der Witterungsbedingungen kaum
zurückkehrt. Und der Rest? Um Platz drei könnten sich Eskilstuna, Piteå, Djurgården und Göteborg streiten. Letztere machen nach einer völlig verkorksten Saison einen Neuanlauf und haben sich mit Olivia Schough und der neuen Nationalspielerin Julia Roddar klug verstärkt. Einen neuen Trainer gibt es auch noch und die Stimmung an der Westküste ist gut. Zumindest eine Pause ihrer Karriere macht offenbar Katrin Schmidt. Die 31-Jährige ist seit Anfang 2017 Doppelstaatsbürgerin und durfte einmal für Schweden spielen. Auch 2018 werden alle Spiele der Damallsvenskan wieder im Internet für umgerechnet rund 10 € Monatsgebühr zu sehen sein. Rainer Fussgänger
Stars Die 18-Jährige Loreta Kullashi (Eskilstuna) debütierte im Januar gegen Südafrika im A-Nationalteam und schoss gleich zwei Tore. Die Dänin Sanne Troelsgaard war schon im Herbst beste Spielerin bei Rosengård. In Linköping wimmelt es nur so von Talenten: Ob Nicoline Sørensen, Marija Banusic oder Lina Hurtig. Zudem verpflichtete man die hochtalentierte Filippa Angeldahl.
möglich, den Saisonkalender an europäische Verhältnisse anzupassen – wie es die englische WSL zuletzt tat. Vereine wie Lillestrøm, Avaldsnes oder Vålerenga haben kaum Argumente, internationale Spielerinnen in die Liga zu locken – der Fokus liegt daher auf die Ausbildung eigener Talente, die dann anderswo in Europa für Furore sorgen: Ob Marie Markussen und Synne Jensen, die einst nach Wolfsburg gingen, Andrine Tomter (FC Twente), oder zuletzt Lisa-Marie Utland (FC Rosengård).
Stars Für die letztjährige TopTorjägerin Guro Reiten (Lillestrøm SK, 18 Ligatore) ist es wohl nur eine Frage der Zeit bis auch sie ins Ausland wechselt. Cecilie Pedersen geht seit Jahren erfolgreich für Avaldsnes auf Torejagd. Europameisterin Sherida Spitse unterzeichnete im Winter einen Vertrag bei Vålerenga, wo sie die nach Amerika abgewanderte Gunnhildur Yrsa Jónsdóttir ersetzen soll. Auch Ex-Wölfin Marie Markussen und Isabell Herlovsen kehren in die Toppserien (Vålerenga) zurück.
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Verbände
Copa America Femenina Beim südamerikanischen Kontinentalturnier werden die Startplätze für die WM und Olympia vergeben.
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m April schaut die Frauenfußball-Welt auf Ovalle, La Serena und Coquimbo. In den drei chilenischen Städten wird die achte Südamerikameisterschaft im Frauenfußball ausgetragen. Die Copa América Femenina ist das südamerikanische Pendant zur UEFA Women‘s Euro – doch das Kontinentalturnier ist für die zehn Vertreter ungleich wichtiger: Da in Südamerika keine WM-Qualifikation ausgespielt wird, entscheidet sich bei der Copa, welche südamerikanischen Verbände an der Weltmeisterschaft sowie an Olympia teilnehmen. Copa-Rekordsieger Brasilien geht traditionell als haushoher Favorit ins Rennen. Seit der Erstaustragung 1991 konnte die Seleção sechs von sieben möglichen Titeln gewinnen. Lediglich 2006 setzte sich der damalige Gastgeber Argentinien durch. In ganz Südamerika ist die Qualität in den letzten Jahren erheblich gestiegen und Teams wie Kolumbien und Venezuela konn-
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ten echte Erfolge verbuchen, insbesondere im Jugendbereich. Der Top-Favorit Brasilien ist dagegen zuletzt ins Wanken geraten: Nach mehreren deftigen Niederlagen musste Emily Lima ihren Platz auf der Trainerbank räumen und ihr Vorgänger Vadão kehrte zurück. „Wir befinden uns in einer Übergangsphase mit neuen Arbeitsmethoden und neuen Spielerinnen“, so Marta im FIFA-Interview auf die Frage, welche Ziele Brasilien im Falle einer Qualifikation für Frankreich 2019 verfolgt. Die Zukunft des besten Südamerika-Teams sieht rosig aus: Brasilien sicherte sich im Januar mit perfekter Punkteausbeute den Titelgewinn bei der U20-Copa und qualifizierte sich bravourös für die U20-WM 2018. Für Brasilien war es der achte Titel im achten Turnier.
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Gesundheit
7 FRAGEN
ber unseren Körper, die uns on immer beschäftigt haben
Der menschliche Körper ist ebenso faszinierend, wie rätselhaft. So viel wir über unsere Organe, Knochen und Zellen schon wissen, so unerforscht sind dennoch bis heute große Teile unseres Körpers.
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Warum sind wir abends kleiner als morgens? Mit einem simplen Trick kann man drei Zentimeter an Körpergröße hinzugewinnen: Es kommt auf den Zeitpunkt der Messung an. Die in unserer Wirbelsäule befindlichen 23 Bandscheiben bestehen aus einem inneren weichen, stoßdämpfenden Gallertkern, der sehr viel Flüssigkeit enthält. Wird dieser Gallertkern nun belastet, etwa durch schweres Tragen oder einfaches Sitzen, wird die Flüssigkeit aus ihm herausgequetscht wie aus einem vollgesogenen Schwamm. Die Folge des Flüssigkeitsverlustes: Die Wirbelsäule zieht sich zusammen, und wir schrumpfen. Über Nacht saugen sich die Zwischenwirbelscheiben wieder mit Flüssigkeit voll, die Wirbelsäule dehnt sich und wir wachsen wieder.
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Können Frauen wirklich „Superkräfte“ entwickeln? Man kennt die Geschichten von Müttern, die in Notsituationen ganze Autos anheben können, um ihre Kinder zu retten. Das ist tatsächlich möglich – Adrenalin sei Dank. In Stresssituationen schüttet der Körper das Hormon aus, das neben einer erhöhten Herzfrequenz und schnellerer Atmung auch dazu führt, dass das Verdauungssystem für kurze Zeit abgeschaltet wird. Die Energie, die durch die Unterbrechung dieses Prozesses frei wird, kann der Körper nun anderweitig einsetzen. Die Medizin hat sich die Wirkung von Adrenalin schon lange zu Nutzen gemacht. Ein wichtiges Einsatzgebiet ist hier die Notfallmedizin. Während der Reanimation kann Adrenalin eine lebensrettende Wirkung haben.
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