FFussball 03/17 Leseprobe

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ffuSSball Mai/Juni 2017 · 4,80 Euro · www.ffussball-magazin.de

Österreich 5,40 EUR Schweiz 5,50 CHF

Das Magazin für den Mädchen- und Frauenfußball

Saskia Bartusiak

Die Fußball-Biografie über eine der Letzten einer „goldenen FFC-Generation“

Kultclub St. Pauli Mit Tradition, Emotion und Nachhaltigkeit in Liga Zwei?

Projekt Hannover

Dennis Schedler und die Chance auf eine spannende Erfolgsstory

Problem Tibet

Eine Geschichte über Flüchtlinge, Fußball und eine traurige Nation

Türkische Chancen

Chinas Fußball Revolution

Weil die Staatsführung es so will, setzt China jetzt alles daran, in den kommenden Jahren die führenden Fußballnationen einzuholen...

+

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Wie ergeht es dem Frauenfußball nach dem Referendum?

Termine + Gesundheit + Juniorinnen + Poster + Interviews + Mein Verein + Ticker + Statistik u.v.m.



Editorial

Ausgabe 03 / 2017

Wachstumsmarkt China Spektakuläre Transfers, Milliarden-Investitionen und Fußball als Schulfach: Die Volksrepublik China versucht mit aller Macht den Fußballsport im Land voranzubringen und will in den kommenden Jahren 50.000 Schulen für Nachwuchsfußballer(innen) aufbauen. Zudem lockt der chinesische Verband neuerdings auch europäische Top-Spielerinnen mit Rekordgehältern in die heimische Liga. Kehrt der Fußball nun etwa an seine Wiege zurück? Von der Weltmacht China zum Hochland Tibet ist es nur ein kleiner Sprung. Seit Jahrzehnten herrscht Uneinigkeit um die Zugehörigkeit der Region im Westen Chinas. Die oft undurchsichtigen Staatsbürgerschaften junger Tibeterinnen waren nun auch ein Grund dafür, warum die USA einer tibetischen Frauenfußballmannschaft die Einreise verwehrte. Die gebürtige Frankfurterin Saskia Bartusiak beendet im Sommer ihre erfolgreiche Karriere. Die Welt- und Europameisterin gewann so ziemlich jeden nationalen und internationalen Titel und hatte nach dem Olympiasieg 2016 in Rio de Janeiro nach 101 Länderspielen ihren Rücktritt aus der Nationalmannschaft erklärt. In unserer „Fußball Biografie“ blicken wir zurück auf eine eindrucksvolle Karriere. Tradition, Emotion und nachhaltiges Arbeiten: Bei Hamburgs Kultverein FC St. Pauli sind beste Voraussetzungen für Liga Zwei vorhanden! In unserem „Club Fokus“ bilanzieren wir die letzten zehn Jahre von Hamburgs neuer Nummer Eins. In unserem Regionalteil sind wir zudem bei Hannover 96 und dem Chemnitzer FC zu Gast – zwei Vereine dessen Voraussetzungen im Frauenfußball kaum unterschiedlicher sein können. Ich wünsche Ihnen viel Spaß mit dieser Ausgabe! Ihr Marcel Hache Initiator und Chefredakteur

3


Inhalt

80 Titel Weil die Staatsführung es so will, setzt China jetzt alles daran, in den kommenden Jahren die führenden Fußballnationen einzuholen – und dann endlich auch Weltmeister zu werden.

16

Sexismus

28

Mein Verein

54

Oliver Mintzlaff

Im Block wie auf dem Rasen: Der Fußball wird von Männern dominiert...

Seit den siebziger Jahren spielen Frauen beim TSV Klausdorf Fußball.

Der RB-Geschäftsführer peilt nun auch mit den Frauen die Bundesliga an.

18

„Lotte“ kommt

38

Theresa Panfil

56

Club Fokus

2017 wird der bundesweit einmalige FrauenfußballPreis erstmals verliehen.

Seit anderthalb Jahren ist die Fliedener Fußballerin fast durchgehend verletzt.

Tradition, Emotion, nachhaltiges Arbeiten: Hamburgs Kultclub will in Liga Zwei!

24

Hannover 96

42

Fußball-Biografie

62

Von Null auf 100

Dennis Schedler und die Chance auf eine einmalige Erfolgsstory.

Saskia Bartusiak gewann so ziemlich jeden möglichen Titel.

Ein engagierter Trainer und Schiedsrichter stellt sein Frauenfußball-Konzept vor.


Inhalt

Mitarbeiter

Steffi Sonderegger arbeitet als Fotografin und Journalistin und belebt das Magazin mit ihren eindrucksvollen Porträts internationaler Topspielerinnen.

76

Türkei

Ralf Triesch ist erster Ansprechpartner für die regionalen Nachwuchsautoren und begleitet die Hallenturniere und den Algarve Cup.

86

Marcel Hache ist Initiator des FFussball Magazins. Er arbeitet als Chefredakteur und Creative Director und ist Herausgeber des Magazins. FFUSSball Magazin Mai / Juni 2017

Die türkische Zukunft ist nach dem Referendum ungewisser denn je...

Tibet

Impressum

Luc Calleeuw ist stolzer Vater der belgischen Nationalspielerin Syllke Calleeuw und unser Gastautor zum Thema Niederlande.

Warum die USA einer tibetischen Mannschaft die Einreise verwehrten.

Karoline Heinze spielt beim FF USV Jena. Von 2013 bis 2015 studierte sie Sportwissenschaften an der University of Central Florida in Orlando.

Herausgeber Hache Verlag · Eilenburger Straße 12 · 04880 Trossin Mitarbeiter Text Sarah Rauch, Nele Schenker, Malte Schwietering, Andreas Krite, Prof. Dr. Heinz Reinders, Alan Yuhas, Christoph Hügel, Sandra Kahlke, Tobias Herrling, Marcel Hache Lektorat Stefanie Pflug Layout, Grafik, Redaktion Hache Verlag Chefredakteur Marcel Hache (v.i.S.d.P.) Bildernachweis Oliver Zimmermann, foto2press, Sarah Rauch, 123rf.com, Bildarchiv Preußischer Kulturbesitz, Antonia Lecht, Andreas Seidel, Stefan Groenveld, Karsten Schulz, Hannover 96, Tobias Herrling, Architekturvisualisierung Nadine Kuhn, TSV Klausdorf, Axel Schümann, Sebastian Schwarz, Air Inspection, imago Sportfoto, Valentina Maceri, Damian Gschwend, Turbine Potsdam, FC Bayern München, fotolia, FSV Hessen Wetzlar, Tom Schlimme, torknipser.de, Gerhard-Hess-Verlag, the tibet post, tibetanjournal, adidas, amsport, WFV, Canada Soccer, DFB, FAI, TFF, FFA, UEFA, FIFA. Vielen Dank an alle Vereine und Verbände für das bereitgestellte Bildmaterial.

FFussball zu Gast beim Ernährungscoaching für die Bayer 04 - Frauen.

Termine Die wichtigsten Daten, Spiele und Höhepunkte im Mai und Juni.

Valentina Maceri ist ehemalige Lizenzspielerin. Die Studentin der Angewandten Medien arbeitet heute als Moderatorin und Kommentatorin.

Poster Die Frankfurterin Sophie Schmidt und der FSV Hessen Wetzlar.

Talent Scout Diese fünf Spielerinnen überzeugen derzeit in der Regional-Liga.

Nele Schenker ist bei SPORT1 tätig und moderiert unter anderem die UEFA Women‘s Champions League sowie die Allianz Frauen Bundesliga.

Druck WIRmachenDRUCK GmbH Druckerei & Medienproduktion Mühlbachstr. 7 71522 Backnang Anzeigen Hache Verlag · Eilenburger Straße 12 · 04880 Trossin anzeigen@ffussball-magazin.de Erscheinungsweise Das Magazin erscheint zweimonatig. Die nächste Ausgabe erscheint in der 27. Kalenderwoche 2017 Kontakt www.ffussball-magazin.de info@ffussball-magazin.de facebook.com/ffussballmagazin @ffussballmag

ff

© Hache Verlag

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Gesundheit

Sarah Rauch hat ein Fotografiestudium an der FH Dortmund absolviert. Für ihre Bachelorarbeit reiste sie neun Monate durch Deutschland.

Kein Abdruck oder Weiterverbreitung ohne unsere schriftliche Genehmigung.


Tribüne 14. Mai 2017

23.-25 Mai 2017

ÖFB Frauen-Bundesliga Topspiel Neulengbach : St. Pölten

Sportartikelmesse China Sport Show Shanghai

Von 2002 bis 2014 beherrschte der SV Neulengbach den österreichischen Frauenfußball. Danach folgte der Führungswechsel. 2017 kann nun der FSK St. Pölten-Spratzern seine dritte Meisterschaft in Folge feiern.

Die „China Sport Show“ ist die größte Ausstellung für Sportartikel im asia-pazifischen Raum und die einzige internationale und professionell organisierte Messe für die Sportartikelbranche in China. Ziel der Veranstaltung ist es, regionale Sportartikelmarken über die Landesgrenzen hinweg bekannt zu machen.

Infos: www.oefb.at

20. Mai 2017 B-Juniorinnen-Bundesliga Staffel Nord/Nordost Turb. Potsdam : Werder Bremen

Ort: National Exhibition and Convention Center, Infos: www.sportshow.com.cn

Das Aufeinandertreffen der beiden letzten Sieger der Staffel Nord/Nordost. Tabellenführer Turbine Potsdam ist auf dem besten Weg in die Endrunde und könnte nach 2015 (Foto) und 2016 seine dritte B-Juniorinnen-Meisterschaft in Folge einfahren.

14. Mai 2017 Division 1 Féminine Topspiel Olympique Lyon : Paris SG Das Gipfeltreffen im französischen Frauenfußball geht in die nächste Runde. Kann Paris noch einmal ins Titelrennen eingreifen? Das Hinspiel hatte der Hauptstadtclub mit 1:0 gewonnen. Dennoch droht nun ein Jahr ohne internationales Geschäft, da auch Montpellier noch im Rennen ist. Infos: www.footofeminin.fr

Infos: www.dfb.de/b-juniorinnen-bundesliga

21. Mai 2017 2. Frauen-Bundesliga, St. Nord Topspiel am 22. Spieltag Werder Bremen : VfL Wolfsburg II Das hochklassige Nord-Derby in Liga Zwei! In der Hinrunde verspielte der VfL eine 2:0 Führung und musste sich am Ende mit einem 2:2 zufrieden geben. Die Bremerinnen Cindy König (74. Spielminute) und Stephanie Goddard (76.) schlugen binnen weniger Minuten zurück. Dennoch könnte der Bremer Wiederaufstieg bereits vor diesem Spiel besiegelt sein, da der Verfolger aus Cloppenburg am 16. April gegen Union Berlin zu Hause patzte (0:2).

24.-25. Juni 2017 messe „URBAN FIT DAYS 2017“ in Berlin Auf der Messe rund um Fitness, Food und Fashion präsentieren zahlreiche Aussteller ihre Fitnesskonzepte, Apps, Nahrungsergänzungsmittel sowie Sportbekleidung. Daneben zeigen Experten in Workshops, wie Trainingsgeräte effektiver genutzt werden können und so Abwechslung in den Trainingsalltag kommt. Ein attraktives Rahmenprogramm mit Vorträgen, Sport Shows, Präsentationen und LiveChallenges rundet das Angebot ab. Ort: Alte Münze Berlin, Am Krögel 2, 10179 Berlin Infos: www.urban-fit-days.de

Anstoß: 14:00 Uhr, Weserstadion - Platz 12, Bremen Infos: www.dfb.de/2-frauen-bundesliga/staffel-nord

21. Mai 2017 19. Mai 2017 Allianz Frauen-Bundesliga Topspiel am 21. Spieltag Turb. Potsdam : Bayern München

2. Frauen-Bundesliga, St. Süd Topspiel am 22. Spieltag Hoffenheim II : Bayern München II

Entscheidet das Topspiel am vorletzten Spieltag die Meisterschaft 2016/17? Die Potsdamerinnen könnten erstmals nach 2012 wieder auf den Titel-Thron zurückkehren. Für die Bayern wäre das Meisterschafts-Triple möglich. Das Hinspiel gewannen die „Torbienen“ in München mit 2:1.

Die beiden nicht aufstiegsberechtigten Zweitvertretungen spielen am Finaltag lediglich ums Prestige. Für die Akteurinnen geht es um viel mehr – sie können sich um einen Platz in der ersten Mannschaft bewerben. Besonders Hoffenheims Top-Torjägerin Annika Eberhardt hat sich bereits mit 11 Saisontoren (Stand: 20. April) für die Allianz Frauen-Bundesliga empfohlen.

Anstoß: 14:00 Uhr, Karl-Liebknecht-Stadion, Potsdam Mögliches Livespiel auf

Anstoß: 14:00 Uhr, Förderzentrum St. Leon, Sinsheim Infos: www.dfb.de/2-frauen-bundesliga/staffel-sued

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27. Mai 2017 DFB-Pokalfinale in Köln VfL Wolfsburg : SC Sand Der VfL Wolfsburg schaffte seinen vierten Finaleinzug innerhalb von fünf Jahren und könnte gegen Sand sein Pokal-Triple perfekt machen. Anstoß: 16:15 Uhr, RheinEnergieStadion, Köln Infos: www.dfb.de/dfb-pokal-frauen Livespiel bei der


Termine 08. Juni 2017

01. Juni 2017 Women‘s Champions League Finale in Cardiff Seit Einführung der UEFA Women‘s Champions League 2009 schaffte es stets ein deutscher Vertreter ins Finale. Mit Ausnahme des Endspiels von 2014, als die „Wölfinnen“ gegen Tyresö mit 4:3 gewannen, trafen die Deutschen stets auf einen französischen Vertreter. Allein Olympique Lyon hat in dieser Zeit fünf Mal das Finale erreicht und errang dabei drei Titel. Infos: de.uefa.com/womenschampionsleague

03.-04 Juni 2017 Messe Sneakerness Amsterdam 2017 Auf der Amsterdamer Turnschuhmesse präsentieren zahlreiche Händler, private Verkäufer und Sammler eine Riesenauswahl an Markenschuhen, alten Klassikern und limitierten Editionen. Sie ist der Treffpunkt für SneakerLiebhaber und Gleichgesinnte, die sich untereinander austauschen und natürlich kaufen und verkaufen können. Ort: De Kromhouthal, Gedempt Hamerkanaal 231 NL-1021 KP Amsterdam Infos: www.sneakerness.com

16.-18. Juni 2017

Das „N11 FuSSballquiz“ mit Ben Redelings

Laut und solidarisch „F_in“-Netzwerktreffen

Nationalmannschaft, Bundesliga, Legenden, Songs, Sprüche – all das wird Teil des „N11 Fußballquiz“ sein. In vier Runden à 15 Fragen prüft Moderator Ben Redelings Ihr Fußballwissen auf Herz und Nieren. Die größten Experten werden mit attraktiven Gewinnen belohnt. Da die Anzahl der Tische begrenzt ist, lohnt sich eine schnelle Anmeldung!

Zum dreitägigen Netzwerktreffen lädt „F_in - Netzwerk Frauen im Fußball“ fußballbegeisterte Frauen nach Wien ein. Neben Workshops, u.a. zum Argumentationstraining gegen Sexismus sowie Frauensolidarität im Fußball ist auch ein Rahmenprogramm mit Schifffahrt und historischem Stadtrundgang geplant. Infos: www.f-in.org

Beginn / Ort: 19.00 Uhr / Deutsches Fußballmuseum, Harenberg City Center, Königswall 21, Dortmund Infos: www.fussballmuseum.de

09. Juni 2017 Internationale Freundschaftsspiele Japan testet in Europa. Am 09. Juni trifft der Weltmeister von 2011 in Breda auf den EM-Gastgeber Niederlande. Vier Tage später spielen die „Nadeshiko“ in Leuven gegen Belgien. Beide japanischen Testspielgegner treffen in der EM-Gruppe A aufeinander.

09.-10. Juni 2017 Aktivmesse „DO-City bewegt sich“ 2017 Auf der Aktivmesse für Reise und Gesundheit präsentieren zahlreiche Aussteller ihre Produkte und Dienstleistungen rund um die Themen Outdoor und Gesundheit. Das Angebot reicht von Hotels und Tourismusbüros bis Sport- und Outdoorausstatter, Fitnessstudios und Versicherungen. Ein umfangreiches Rahmenprogramm rundet die Messe ab. Der Eintritt ist frei. Ort: Kleppingstraße, 44135 Dortmund Öffnungszeiten: 10.00-19.00 Uhr

24. Juni 2017 NWSL Topspiel Washington Spirit : Portland Im Vorjahr trennten den beiden Topteams der US-amerikanischen NWSL nur zwei Punkte in der regulären Saison und Portlands dänische Stürmerin Nadia Nadim avancierte mit 9 Saisontoren zur besten ausländischen Torschützin. Infos: www.nwslsoccer.com

04. JuLi 2017 Freundschaftsspiel Deutschland : Brasilien Nach dem SheBelieves Cup in den USA und dem Testspiel gegen Kanada (2:1) bestreitet die DFB-Elf am 04. Juli ihr letztes Testspiel vor der EM. Infos: www.dfb.de/frauen-nationalmannschaft Livespiel bei der

15. Juni 2017

08. Juni 2017 Internationale Freundschaftsspiele Die Österreicherinnen testen gegen den Nachbarn Italien, Kanada empfängt Costa Rica und Irlands neuer Nationaltrainer Colin Bell lässt seine Elf gegen EM-Teilnehmer Island antreten.

14. - 16. Juli 2017

Come-Together-Cup 2017 Das Bunte Benefiz-FuSSballfest

Soccerdays 2017 in Essen

Der 23. Come-Together-Cup wird von der gleichnamigen Initiative in Köln im RheinEnergie-Stadion organisiert. Unter dem Motto „Gemeinsamer geht‘s nicht“ soll die Stadt Köln in all ihrer Farbenfreude, ihrer ethnischen und kulturellen Vielfalt und ihrer Begeisterung für den Fußballsport und das gemeinsame Feiern vereint werden. Der „CTC“ ist das publikumsstärkste Freizeitfußballturnier in Europa.

An diesem Wochenende wird Essen zur deutschen Fußball-Hauptstadt. Profis treffen auf Amateure, Medienleute auf Fußballmacher, Unternehmen auf Verbraucher, Vereine auf Fans – auf über 24.000 Quadratmetern wird der Fußball gefeiert. Kicken, Kultur und Kompetenz – unter diesen Überschriften finden die Besucher in den Essener Messehallen ein riesengroßes Angebot und zahlreiche Mitmach-Aktionen.

Infos: www.come-together-cup.de

Infos: www.soccerdays.de

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Regional

Das ist Mein Verein Seit den siebziger Jahren spielen Frauen beim TSV Klausdorf Fußball. Nun steht die eigenständige Sparte an einem Scheideweg. Text: Sandra Kahlke, Fotos: TSV Klausdorf, Axel Schümann

M

ein Name ist Sandra Kahlke und ich bin Spielerin des TSV Klausdorf von 1916 e.V., einem Sportverein aus dem Ortsteil Klausdorf der Stadt Schwentinental, zwölf Kilometer von der schleswig-holsteinischen Landeshauptstadt Kiel entfernt. Ich spiele seit knapp zehn Jahren für meinen Verein und stehe zudem als Spartenleiterin sowie Interimstrainerin der Juniorinnen zur Verfügung. Der TSV Klausdorf bietet seinen Mitgliedern neben dem Fußball eine Vielzahl von weiteren Sportarten in insgesamt 17 Sparten an. Der Frauenfußball spielt dabei bereits seit Mitte der siebziger Jahre eine bedeutende Rolle. Nachdem die Frauenmannschaft nach zwölfjährigem Bestehen 1988 aus Mangel an Nachwuchsspielerinnen aufgelöst werden musste, dauerte es bis Mitte der Neunziger, dass sich wieder eine Mädchenmannschaft formierte. Neue Talente bildeten die Grundlage für die Rückkehr des Frauenfußballs in das Schwentinental. Bereits 2001 belohnte sich das neue Team mit der Meisterschaft der Bezirksklasse und den damit verbundenen Aufstieg in die Bezirksliga. 2007 stoß ich dann zum Verein. Mit 30 Jahren war ich damals auf der Suche nach einer neuen Mannschaft. Dem Leistungssport bei Holstein Women nicht mehr gerecht werdend, wollte ich die Fußballschuhe noch nicht an den Nagel hängen und traf in Klausdorf nicht nur auf eine tolle Mannschaft, sondern auch auf unglaublich motivierte und engagierte Trainer: das Brüdergespann Sascha und Benjamin Meyer.

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Mein Verein


National

FußballBiografie

Saskia

Bartusiak Die Welt- und Europameisterin gewann so ziemlich jeden möglichen Titel und hatte bereits nach dem Olympiasieg 2016 ihren Rücktritt aus der Nationalmannschaft erklärt.

M

it Saskia Bartusiak verliert der 1. FFC Frankfurt nicht nur seine Kapitänin. Die 34-jährige Führungsspielerin ist eine der letzten Aktiven einer „goldenen Frankfurter Generation“ um Birgit Prinz, Sandra Smisek, Kerstin Garefrekes und Co. In unserer „Fußball Biografie“ blicken wir zurück auf die eindrucksvolle Karriere einer Spielerin, die ihren Lebensmittelpunkt stets in ihrer Geburtsstadt Frankfurt am Main sah. Von Marcel Hache Frau Bartusiak, Ihre aktive Karriere liest sich wie ein Erfolgsroman. Worauf sind Sie besonders stolz?

keine Daten vorhanden

90 min

gelb-rote Karte Spielzeit

70 min

DFB P. DFB Pokal UWCL Champions League UWC UEFA Women‘s Cup

FS Freundschaftsspiel EMQ EM-Qualifikation WMQ WM-Qualifikation DFC Allendorf (DFB P.) FCR 2001 Duisburg 1. FFC Frankfurt Turbine Potsdam FFC Heike Rheine TuS Niederkirchen Brauweiler-Pulheim SC Bad Neuenahr

1. FFC Frankfurt 1. FFC Frankfurt II

FFC Heike Rheine Hamburger SV Brauweiler-Pulheim FF USV Jena (DFB Pok.) Turbine Potsdam SC Bad Neuenahr Bayern München WSV Wolfsburg (DFB P.) SC Freiburg 1. FFC Frankfurt FCR Duisburg (DFB P.) WSV Wolfsburg FCR 2001 Duisburg Brauweiler-Pulheim Turbine Potsdam SC Bad Neuenahr Bayern München SC Freiburg WSV Wolfsburg

VfL Wolfsburg

Gegner

Wettbewerbe:

DFB Nationalmannschaft FSV Frankfurt

FCR Duisburg FFC Flaesheim / Hillen 1. FC Nürnberg SC Bad Neuenahr Sportfreunde Siegen 1. FFC Frankfurt 1. FC Saarbrücken WSV Wolfsburg Turbine Potsdam TuS Niederkirchen GW Brauweiler 1. FC Nürnberg

Die Spiele, die Tore und die Einsatzzeiten seit 1999.

Mannschaften:

Rehweiler-Matz (DFB P.) Turbine Potsdam 1. FFC Frankfurt 1. FC Saarbrücken Neckarhausen (DFB P.) FCR 2001 Duisburg GW Brauweiler WSV Wolfsburg SC Bad Neuenahr FFC Heike Rheine Bayern München Sportfreunde Siegen Bayern München (DFB P.) Turbine Potsdam 1. FFC Frankfurt 1. FFC Frankfurt (DFB P.) 1. FC Saarbrücken FCR 2001 Duisburg GW Brauweiler WSV Wolfsburg SC Bad Neuenahr FFC Heike Rheine Bayern München Sportfreunde Siegen FFC Flaesheim / Hillen

ZeitLeiste

Saskia Bartusiak: Das kann ich nur schwer beantworten, da ich auf meine gesamte Karriere mit Stolz zurückblicke. Natürlich sind alle Titel und Erfolge etwas Besonders, wobei jeder Erfolg für sich alleine steht. Jeden einzelnen Titel verbinde ich mit einer eigenen Geschichte, daher kann man keine Vergleiche anstellen. Aber um mal einige Highlights zu erwähnen: Die WM 2007 war mein erstes Turnier und wir haben prompt den Titel gewonnen – das war schon grandios. Genauso wie mein Abschluss mit dem Gewinn der olympischen Goldmedaille in Rio, was zuvor noch nie einer deutschen Frauen-Nationalmannschaft gelungen ist.

80 min

60 min

Verletzung

50 min 40 min

Torerfolg

30 min

Eigentor

20 min 10 min

Monat Saison

42

Aug

2007-08

Aug Sep

Okt

1999-00

Nov

Feb

Aug Okt

Nov

2000-01

Dez

Feb Mär

Apr

Mai

Jun

Aug

Sep

Okt

2001-02

Nov

Dez Mär Apr

Mai

Jun

Aug Sep

Okt

2002-03


Nov

Dez Mär Mai Jun

EM Europameisterschaft WM Weltmeisterschaft Olympia Olympische Spiele

Aug

Algarve SBC

Okt

Nov

2003-04

Dez Feb Mär

Apr Mai

Jun

Algarve Cup SheBelievesCup Beim 5:3 gegen Bad Neuenahr war auch FFC-Neuzugang Saskia Bartusiak gleich erfolgreich.

Sep

Okt

2004-05

Nov

Dez

Mär

Apr

Mai

SC Bad Neuenahr FC Bayern München SGS Essen LUwin.ch Luzern (UWC) Sparta Prag (UWC) Gömrükcü Baku (UWC) SC Freiburg (DFB Pok.) Arsenal Ladies (UWC) Arsenal Ladies (UWC) FFC Heike Rheine Brauweiler-Pulheim Brauweiler-Pulheim (DFB Pok.) Montpellier (UWC) Montpellier (UWC) 1. FC Saarbrücken (DFB Pok.) FCR 2001 Duisburg Hamburger SV FFC Heike Rheine Turbine Potsdam (DFB P.) Brauweiler-Pulheim Turbine Potsdam (UWC) SC Freiburg

1. FFC Frankfurt SC Freiburg FCR 2001 Duisburg Hamburger SV VfL Wolfsburg SC Bad Neuenahr TSV Crailsheim FC Bayern München SC Bad Neuenahr (DFB P.) SGS Essen FFC Heike Rheine 1. FFC Frankfurt FCR 2001 Duisburg VfL Wolfsburg Turbine Potsdam SC Bad Neuenahr Hamburger SV TSV Crailsheim SC Freiburg FC Bayern München Turbine Potsdam SGS Essen FFC Heike Rheine

Hamburger SV 1. FC Saarbrücken SC Bad Neuenahr FCR 2001 Duisburg Turbine Potsdam SC Freiburg Brauweiler-Pulheim FC Bayern München VfL Wolfsburg 1. FFC Frankfurt FCR 2001 Duisburg Hamburger SV 1. FC Saarbrücken SC Bad Neuenahr 1. FFC Frankfurt SC Freiburg Brauweiler-Pulheim VfL Wolfsburg FFC Heike Rheine FC Bayern München Turbine Potsdam FFC Heike Rheine

WSV Wolfsburg Tennis-Bor. Berlin FC Bayern München Tennis-Bor. Berlin (DFB P.) SC Freiburg 1. FFC Frankfurt (DFB P.) SC Bad Neuenahr FC Bayern München SC Freiburg

Fußball-Biografie

90 min

80 min

70 min

60 min

50 min

40 min

30 min

20 min

10 min

Aug

Sep

Okt

Nov

Dez

Apr

Mai

2005-06

43


- Lieblingsreiseziel Istanbul

- Schule / Beruf University of Portland / Fußballprofi

- Geschwister Brüder Spencer und Bruce

grün

- Lieblingsfarbe -

Soph / Sophaloaf

- Spitznamen -

- Sportliches Vorbild Zinedine Zidane

- Das lese ich derzeit The New Yorker (Magazin) und „Man’s Search for Meaning“ von Viktor E. Frankl

- Lieblingsmusik alles außer Rap

- Größe 1,71 m


Schmidt

Sophie

- Schuhgröße 38

- LieblingsTrainingseinheit Kleinfeldturnier

Nadine Angerer, Michelle Akers, Christine Sinclair, Birgit Prinz, Dzsenifer Marozsán, Marta, Lotta Schelin, Sophie Schmidt, Charmaine Hooper, Christie Rampone, Saskia Bartusiak

- Meine beste Frauenfußball-Elf aller Zeiten -

- Sportliche Ziele einmal eine WM oder Olympia gewinnen

- Lieblingsposition zentrales Mittelfeld


National

ClubFokus

Der Kultverein St.Pauli kommt... Tradition, Emotion, nachhaltiges Arbeiten: Hamburgs Kultclub hat beste Voraussetzungen für Liga Zwei!

N

Spielende nach der sicheren Meisterschaft 2015/16 (großes Foto) und die Spielerinnen mit der Meisterschale.

56

ach 1945 gelang es einem „Wunderteam“, wie es rückblickend oft genannt wird, sich für Jahre unter den norddeutschen Spitzenmannschaften zu etablieren. Aus dem einstigen Stadtteilclub ist eine international geschätzte Fußballmarke geworden, aus der sich in den letzten Jahren auch die Frauen emporheben. „Insbesondere in der aktuellen Saison, in der wir erstmals überregional spielen, merken wir auch den Kultstatus bei den Frauen. In den Spielankündigungen heißt es immer: Der Kultverein St. Pauli kommt. Es ist für viele Vereine das Spiel der Saison. Wenn wir kommen sind teilweise so viele Zuschauer vor Ort wie sonst in der ganzen Saison zusammen. Ich denke unser Selbstverständnis ist nach wie vor ein Alleinstellungsmerkmal. Trotz des Namen FC St. Pauli versuchen

wir den Spagat zwischen Leistungsund Breitensport zu schaffen, wobei der Leistungsaspekt immer weiter in den Vordergrund rückt – auch bei den Mädchenteams. Wir entwickeln und hinterfragen uns regelmäßig“, sagt St. Paulis Erfolgstrainer Kai Czarnowski. Er hat die großartige Entwicklung der ersten Frauenmannschaft – stets mit Bedacht und Nachhaltigkeit – maßgeblich mitbestimmt. „Es war mir immer wichtig in kleinen Schritten Fortschritte zu machen und das Umfeld mitzunehmen. Ich denke, das ist allen Beteiligten sehr gut gelungen, wenn man die Entwicklung der letzten 13 Jahre sieht.“, sagt Czarnowski. Nun gilt es, den Nachwuchsbereich weiter zu stärken und die U21-Mannschaft auf solide Beine zu stellen. Besonders den treuen Anhängern ist die großartige Entwicklung der Frauenmannschaft nicht entgangen – die Frauenabteilung kann sich stets auf einen treuen Anhängerkern verlassen.


Club Fokus

Fotos: Stefan Groenveld, Karsten Schulz

Mit Emotion und Nachhaltigkeit in Liga Zwei? Der Regionalliga-Neuling spielt eine starke Saison! Die Frauen des FC St. Pauli schrieben zuletzt eine vorbildliche Erfolgsstory. Nach den Anfängen in Hamburgs unterster Liga stieg das Team 2009 in die Landesliga auf. Doch dies sollte nur eine Durchgangsstation sein. 2016 feierte das Team die Hamburger Meisterschaft und bestritt erfolgreich die Relegationsspiele zur Regionalliga Nord

gegen TuRa Meldorf und TuS Schwachhausen. Gleich im ersten Jahr belegt das Team von Czarnowski und Rosemann kurz vor Saisonende einen hervorragenden 3. Tabellenplatz. Beeindruckend ist zudem die Heimstärke der Kiezkickerinnen. In den letzten 5 Jahren wurden - trotz zweier Aufstiege in dieser Zeitspanne - nur vier Heimspiele verloren.

1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. Verb. Liga

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91/ 92/ 93/ 94/ 95/ 96/ 97/ 98/ 99/ 00/ 01/ 02/ 03/ 04/ 05/ 06/ 07/ 08/ 09/ 10/ 11/ 12/ 13/ 14/ 15/ 16/ 92 93 94 95 96 97 98 99 00 01 02 03 04 05 06 07 08 09 10 11 12 13 14 15 16 17

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Juniorinnen

talent scout

Da die S s sind ta morgrs von en!

Diese fünf zum Teil schon erfahrenen Kickerinnen überzeugen derzeit in der Regionalliga. Sie sind die Stars von Morgen!

Assunta „Susi“ Sarago Geburtsdatum: 08.06.1994 Geburtsort: Neapel Verein: SC Fortuna Köln Position: Sturm Vorbilder: Alessandro Del Piero, Cristiano Ronaldo Größte Erfolge: U17 Länderpokal, Aufstieg in die Regionalliga Ihr Ziel: Aufstieg in die 2. Bundesliga Die sympathische Italienerin liebt Zweikampfübungen mit Torabschluss. „Sie hat viel Potential und lebt als Stürmerin von ihrer Ballbehauptung und ihrem Willen für den kürzesten Weg zum Tor“, so ihr Trainer. Ihre Mitspielerinnen schätzen sie für ihre Hilfsbereitschaft innerhalb des Teams, obwohl sie manchmal auch etwas eigensinnig sein kann.

Anne Blesius

Geburtsdatum: 05.03.1998 Geburtsort: Trier Verein: TuS Issel Positionen: offensives Mittelfeld, Sturm Vorbild: Pierre-Emerick Aubameyang Größter Erfolg: Torschützenkönigin der B-Juniorinnen Regionalliga Südwest 2013/14 mit 31 Toren Ihre Ziele: Torschützenkönigin Regionalliga Südwest, Gewinn des Rheinlandpokals Anne hat schon früher mit ihrem Bruder hinterm Haus gekickt und hat den Sport dann für sich entdeckt. Ihre Mitspielerinnen schätzen sie besonders für ihre Torgefährlichkeit. „Sie sucht meistens den direkten Weg zum Tor, ist sehr flexibel einsetzbar und hat technisch sowie taktisch sehr gute Voraussetzungen“, so ihr Trainer.

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Talentscout

Manuela Knothe Geburtsdatum: 06.02.1998 Geburtsort: Magdeburg Verein: Magdeburger FFC Position: Sturm Vorbilder: Anja Mittag, Marco Reus Größter Erfolg: Sichtungslehrgang U15 Nationalmannschaft Ihr Ziel: Aufstieg und Etablierung in der 2. Bundesliga Schon früh war ihr Weg zum Fußball vorgezeichnet: „Meine Eltern erzählten mir, dass ich Bälle schon im Kleinkindalter immer mehr mit dem Fuß zurückgespielt als geworfen habe.“ Heute zählt die laufstarke Torjägerin zu den Top-Spielerinnen der Regionalliga. „Manuela ist eine mannschaftsdienliche Spielerin und kann gut Räume erkennen und effektiv belaufen“, so ihr Trainer Michael Böhm.

Geburtsdatum: 20.09.1998 Geburtsort: Bremerhaven Verein: Werder Bremen Position: rechtes Mittelfeld Vorbilder: keine Größter Erfolg: Meisterschaft der B-JuniorinnenBundesliga, Staffel Nord Ihr Ziel: Aufstieg in die 1. Liga Giovanna hatte sich spontan dem Training eines Schulfreundes angeschlossen – seitdem spielt sie Fußball. Sie sei ehrgeizig und kann sich gut durchsetzen. Ihr Trainer schätzt die Flügelspielerin besonders für ihre Power und ihre Dynamik. Anzeige

Geburtsdatum: 13.03.1996 Geburtsort: Oberhausen Verein: GSV Moers Position: Sturm Vorbild: Cristiano Ronaldo Größter Erfolg: Frauen-Regionalliga-West Ihre Ziele: Erste oder Zweite Bundesliga Die gebürtige Oberhauserin des Regionalligisten GSV Moers hasst Unkonzentriertheiten im Training und freut sich besonders auf das obligatorische AbschlussSpiel danach. Mit ihrem Verein würde die 21-jährige Stürmerin gern eines Tages in die zweite Bundesliga aufsteigen.

Laura Montenbruck

Giovanna Hoffmann


Verbände

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Weltweit

Historische Darstellung aus den Anfängen des Fußballs in China.

Thema Frauenfußball Weltweit LOCATION Ostasien Land China

Zurück zu den Wurzeln? Weil die Staatsführung es so will, setzt China jetzt alles daran, in den kommenden Jahren die führenden Fußballnationen einzuholen – und dann endlich auch Weltmeister zu werden. Text: Marcel Hache

Fotos: CFA, FIFA

Es gibt unterschiedliche und viele Überlieferungen über die Anfänge des Fußballspiels. Schon etwa im 3. Jahrhundert v. Chr. wurde in China ein fußballähnliches Spiel mit dem Namen Cuju (Ts’uh-küh) ausgetragen. Von den damaligen Regeln dieses Spiels ist nichts bekannt – es gilt jedoch als sicher, dass es als militärisches Ausbildungsprogramm durchgeführt wurde. Im Laufe der Zhou-Dynastie breitete sich das Sportspiel auch im Volke aus. Hier bemühte man sich, mit strengeren Regeln Gewalt und Ruppigkeiten zu verhindern. Der Ball war aus Lederstücken zusammengenäht und mit Federn und Tierhaaren ausgestopft. Das Fußballspiel wurde in der Qin bis zur Sui-Dynastie immer beliebter. Neueste Forschungen ergaben, dass es bis etwa 600 n. Chr. sogar chinesischer Nationalsport gewesen ist und es damals schon eine Profiliga gegeben haben könnte.

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Neues Selbstbewusstsein von Chinas Nationalspielerinnen.

Über 2.000 Talente trainieren an der Evergrande Academy in Guangzhou.

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Gesundheit Allianz Frauen-Bundesliga Bayer 04 Leverkusen

Der richtige Biss FFussball zu Gast beim Ernährungscoaching für die Bayer 04 - Frauen. Klappt es nun auch mit dem Klassenerhalt?

Von Sarah Rauch

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ie Haare noch nass und schnell zum Zopf zusammengebunden, findet sich ein Tross von schwarzen Trainingsanzügen an einem Freitagabend im Nachwuchsleistungszentrum Kurtekotten ein. Seminarraum statt Rasenplatz. Neonlicht statt Flutlicht - im Anschluss an die vorausgegangene Trainingseinheit, gilt die restliche Konzentration des Tages nicht mehr dem richtigen Umgang mit dem Ball, sondern der Ernährung. Weitere 120 Minuten der Theorie und Praxis folgen. „Ihr trainiert acht bis zehn Stunden in der Woche. Zudem studieren viele von euch, einige gehen noch zur Schule oder sind berufstätig. Da muss zwischen-

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durch alles schnell gehen, auch das Kochen vor der nächsten Einheit oder danach. Euer Essen sollte dann möglichst gesund und unterstützend sein“, so tritt Ernährungscoach Andrea Muno-Lindenau in den Austausch mit den Spielerinnen von Bayer 04 Leverkusen. Die Bonnerin ist seit 2008 als selbstständige Ernährungsberaterin tätig und hat sich die

betriebliche Gesundheitsförderung zur Aufgabe gemacht. „Das Ziel des Workshops besteht in der Verbesserung von Gesundheit und Leistungsfähigkeit der Sportlerinnen. Ich habe mit der Mannschaft in einer Auftaktrunde darüber gesprochen,

Andrea MunoLindenau ist Agraringenieurin und leidenschaftliche Trainerin für Gesundheit, Ernährung und Selbstmanagement.

welche Ernährung bei ihnen funktioniert und welche nicht“, so Muno-Lindenau. Basierend auf den Fragen, Anregungen und Wünschen der Spielerinnen, entwickelte die 50-jährige einen Leitfaden, den sie dem Bundesligisten an insgesamt drei Abenden erläutert. „Obst und Gemüse sind gesund, das wissen alle, nur hapert es oft an der richtigen Umsetzung. Wie viel darf ich täglich wovon essen und wie schaffe ich es, täglich gut für mich und meinen Körper zu sorgen?“, fragt die studierte Ernährungsberaterin in die Runde: „Wisst ihr, wie viele Koh-


Sporternährung Die Möglichkeiten der „anderen Familie“ „Der Workshop entstand in Kooperation mit der pronova BKK, unserem offiziellen Gesundheitspartner“, so Linda Peckhaus, Leiterin der Geschäftsstelle Frauenfußball. „Sie ermöglichen uns ein bis zweimal in der Saison an besonderen präventiven Maßnahmen teilzunehmen. Eine vergangene Maßnahme war beispielsweise zur Brustkrebsfrüherkennung. Solche Termine nehmen wir natürlich sehr gerne wahr.“ “ Als eines von mehreren Gesundheitsthemen, wurde der Werkself in dieser Saison professionelles Ernährungscoaching angeboten, was bei Mannschaftskapitänin Ramona Petzelberger und dem Rest ihres Teams sofort auf Begeisterung stieß, „da die Tagesabläufe der Spielerinnen streng organisiert werden müssen und für leistungsfördernde Ernährung im privaten Bereich oft zu wenig Zeit bleibt“, so Peckhaus. Auf die letzten zehn Minuten kommt es an

Fotos: Sarah Rauch

„Wichtig ist es, im richtigen Moment des Spiels genügend Energie freisetzen zu können. Ein gutes Kohlenhydratmanagement entscheidet oft über euer Durchhaltevermögen in den letzten zehn Spielminuten. Gerade dann benötigt euer Körper die restlichen Reserven“, erklärt Muno-Lindenau den 19 Akteurinnen. Die ehemalenhydrate ihr an einem Tag zu euch nehmen solltet?“ Als von sechs Scheiben Vollkornbrot die Rede ist, geht ein Raunen durch den Raum. „So viel schaffe ich an einem Tag gar nicht“, entgegnen ihr einige Spielerinnen. Andrea Muno-Lindenau verdeutlicht daraufhin, was die Sportlerinnen durchschnittlich an Lebensmitteln zu sich nehmen sollten, um genügend Energie zu haben. „Denkt immer daran, dass ihr zu derjenigen Gruppe von Frauen gehört, die einer abwechslungsreichen Tätigkeit nachgehen, also einer Mischung aus Sitzen, Stehen und viel Bewegung.“

lige Leistungssportlerin gibt zahlreiche Beispiele und Tipps, veranschaulicht den Aufbau von Aminosäuren an der Flipchart und hält einen vollgepackten Tisch mit unterschiedlichen Nahrungsmitteln, gesunden Alternativen und Snacks bereit. Zum Thema „Cola trinken“ in der Halbzeit hat die sie allerdings ein ambivalentes Verhältnis. „An dieser Stelle kann ich euch sagen, dass ihr in der Halbzeitpause das tun solltet, was ihr sonst auch getan habt, sofern es euch geholfen und ihr euch gut gefühlt habt. Zwar gibt es klare und sinnvolle Empfehlungen, zum Beispiel was die Kohlenhydratmenge betrifft, aber vertraut dabei auch auf eure Intuition. Cola kann euch im ersten Moment sicherlich pushen, weil das darin enthaltene Koffein nachweislich als leistungsfördernd gilt. Allerdings ist Cola hyperton, wodurch die Aufnahme in das Blut verlangsamt wird. Das wiederum wirkt sich nicht günstig auf den Körper aus. Als Faustregel sage ich immer, wenn ihr euch an 365 Tagen im Jahr bewusst ernährt, könnt ihr zehn bis 15 Prozent davon als Ausnahme abziehen.“ Management für den Körper Andrea Muno-Lindenau arbeitet zum ersten Mal mit einem Team aus der Allianz Frauen-Bundesliga zusammen. Ihre Inhalte sind auf die junge Mannschaft abgestimmt und sollen dieser im Idealfall helfen, während eines Spiels die letzten zehn Prozent aus sich herauszukitzeln.

“ Obst und

Gemüse sind gesund, nur hapert es oft an der richtigen Umsetzung. 97


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