FFussball 06/17 Leseprobe

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Editorial

AUSGABE 06 / 2017

Reinkarnation einer Pionierin Liebe Leserinnen und Leser, liebe Freunde des Frauenfußballs, vor mittlerweile knapp 90 Jahren war es die fußballbegeisterte Metzgerstochter Charlotte „Lotte“ Specht, die als Anhängerin des FSV Frankfurt per Zeitungsannonce nach gleichgesinnten Geschlechtsgenossinen suchte. Die Resonanz auf das Inserat war so groß, dass sich in kürzester Zeit annähernd 40 Frankfurterinnen meldeten von denen 35 im März 1939 den ersten deutschen Frauenfußballclub gründeten. 87 Jahre später erlebt die Frauenfußball-Pionierin ihre Wiederauferstehung – als Namensgeberin des ersten deutschen Mädchen- und Frauenfußballpreises „Lotte“. Er ist nicht nur als erster bundesweiter Preis für den Mädchen- und Frauenfußball bedeutend sondern wird durch seine Preisträgerinnen zu dem, was Lotte sein möchte – einem deutlichen Zeichen für die Kreativität, das Engagement und die Vielfalt im weiblichen Fußballsport. Mit der langjährigen DFB-Stürmerin Anja Mittag findet eine weitere Frauenfußball-Ikone ihren Platz in der mittlerweile 23. Ausgabe des FFussball Magazins. Ihre Fußball-Biografie liest sich wie eine Reminiszenz auf 15 Jahre europäische Frauenfußball-Geschichte. Zur mittlerweile beachtlichen Historie des Frauenfußballsports wurden 2017 einige spannende und nicht immer erfreuliche Kapitel hinzugeschrieben. Während in Italien mit der „alten Dame“ Juventus Turin ein neues, hoch ambitioniertes Frauenfußballteam das Licht der Welt erblickte, scheinen Englands Fußballbosse die noch junge heimische Liga durch ständige Umstrukturierungen zu Grunde zu reformieren. Ich wünsche Ihnen viel Spaß mit diesen und vielen weiteren Themen dieser Ausgabe. Ihr Marcel Hache Initiator und Chefredakteur

Titelfoto: Anja Mittag von Lars Brundin.

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Inhalt

82 „Lotte“Preisverleihung Als Wendemagazin präsentieren wir am Ende dieser Ausgabe das offizielle Programmheft zur ersten Verleihung des Mädchen- und Frauenfußballpreises „Lotte“.

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Ablenkungsmanöver

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Fußball-Biografie

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Juventus-Frauen

Das Thema Homosexualität wird im Fußballsport gern vermieden.

Anja Mittag und ein Rückblick auf 15 Jahre Frauenfußballgeschichte.

Turins Einstieg ist richtungsweisend für den italienischen Frauenfußball.

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Testosterongesteuert

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Der Anspruch steigt

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Laura Giuliani

...wenn aus Fußballerinnen Männer werden: Fabian und Marino aus Hamburg.

Wie stellt man aus dem Nichts eine Frauenfußballsparte auf die Beine?

Italiens Torfrau spricht über die ambitionierten Ziele ihres neuen Vereins.

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VfL Wolfsburg

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Rachel Rinast

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Ohne Rücksicht...

Neuzugang Katharina Baunach erkundet ihr neues zu Hause.

Die Schweizerin im Porträt: „Ich hatte meine Freude am Fußball verloren...“

Basteln Englands Verbandsbosse die Frauenfußball-Liga zu Grunde?


Inhalt

Mitarbeiter

STEFFI SONDEREGGER arbeitet als Fotografin und Journalistin und belebt das Magazin mit ihren eindrucksvollen Porträts internationaler Topspielerinnen.

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Rückblick

RALF TRIESCH ist erster Ansprechpartner für die regionalen Nachwuchsautoren und begleitet die Hallenturniere und den Algarve Cup.

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MARCEL HACHE ist Initiator des FFUSSBALL Magazins. Er arbeitet als Chefredakteur und Creative Director und ist Herausgeber des Magazins. FFUSSBALL MAGAZIN November / Dezember 2017

Österreich hat bei der EM seine eigenen Erwartungen weit übertroffen.

Weltweit

Impressum

LUC CALLEEUW ist stolzer Vater der belgischen Junioren-Nationalspielerin Syllke Calleeuw und unser Gastautor zum Thema Niederlande.

Gleichstellung in Goa: Der Verein „Discover Football“ zu Gast in Indien.

PAUL SCHÖNWETTER schrieb seinen Bachelor über „Die Entwicklung der Frauenfußball-Berichterstattung in Printmedien seit der WM 2011“.

HERAUSGEBER Hache Verlag · Eilenburger Straße 12 · 04880 Trossin MITARBEITER TEXT Ina Kast, Anne Strauch, Lea Görnitz, Ronja Zeller, Udo Künster, Andreas Krite, Suzanne Wrack, Birgit Fellner, Prof. Dr. Heinz Reinders, Christoph Hügel, Ronny Blaschke, Sebastian Schmidt, Robert Schmiedel, Paul Schönwetter, Marcel Hache. LEKTORAT Stefanie Pflug LAYOUT, GRAFIK, REDAKTION Hache Verlag CHEFREDAKTEUR Marcel Hache (v.i.S.d.P.) BILDERNACHWEIS Birgit Fellner, Ashley Palmer, Dana Roesiger, TheFA, Alexa Vachon, Lea Görnitz, Volkswagen AG, Freestyle-spirit.com, Tino Zippel, Andreas Walz, Jürgen Wegner, Oliver Zimmermann, Bill East, Idiva.com, 123rf.com, Lars Brundin, Emmanuel Berthier, Electronic Arts, Tanja Schnitzler, Ronny Blaschke, Paul Schönwetter, Jacqueline Nolting, Juventus Turin, FF USV Jena, Sascha Grossenbacher, Ines Hähnel, Deutsches Fußballmuseum, imago Sportfoto, Turbine Potsdam, fotolia, Dr. Axel Westerwelle, adidas, WFV, Canada Soccer, DFB, UEFA, FIFA. Vielen Dank an alle Vereine für das bereitgestellte Bildmaterial.

Die Schwierigkeit der Integration präventiver Trainingsinhalte im Amateurbereich.

Termine Die wichtigsten Spiele und Daten im November und Dezember.

RONJA ZELLER studiert Sportwissenschaft in Bern und spielt selbst Fußball beim Schweizer Verein FC Bühler.

Bibiana Steinhaus Die Schiedsrichterin spricht über ihren ersten Auftritt im Oberhaus der Männer.

Talent Scout Diese sechs mitteldeutschen Talente sollten Sie im Auge behalten.

NELE SCHENKER ist bei SPORT1 tätig und moderiert unter anderem die UEFA Women‘s Champions League sowie die Allianz Frauen Bundesliga.

DRUCK WIRmachenDRUCK GmbH Druckerei & Medienproduktion Mühlbachstr. 7 71522 Backnang ANZEIGEN Hache Verlag · Eilenburger Straße 12 · 04880 Trossin anzeigen@ffussball-magazin.de ERSCHEINUNGSWEISE Das Magazin erscheint zweimonatig. Die nächste Ausgabe erscheint in der 2. Kalenderwoche 2018 KONTAKT www.ffussball-magazin.de info@ffussball-magazin.de facebook.com/ffussballmagazin @ffussballmag

FF

© HACHE VERLAG

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Athletiktraining

SARAH RAUCH hat ein Fotografiestudium an der FH Dortmund absolviert. Für ihre Bachelorarbeit reiste sie neun Monate durch Deutschland.

Kein Abdruck oder Weiterverbreitung ohne unsere schriftliche Genehmigung.



Branche

Fußballmuseum eröffnet „Zwischen Erfolg und Verfolgung“

Das Deutsche Fußballmuseum und die Mahn- und Gedenkstätte Steinwache zeigen noch bis zum 19. November mit der Sonderausstellung „Zwischen Erfolg und Verfolgung“ 17 überlebensgroße Skulpturen herausragender deutsch-jüdischer Sportler. Als Nationalspieler, Weltund Europameister oder Olympiasieger zählten sie einst zu den großen Sportidolen ihrer Zeit. Im Nationalsozialismus wurden sie ausgegrenzt, entrechtet, zur Flucht gedrängt oder deportiert und ermordet. Vorgestellt werden unter anderem die Biografien von Fußballpionier Walther Bensemann (Foto) sowie der Nationalspieler Julius Hirsch und Gottfried Fuchs. Die meisten der präsentierten Sportler erhielten bis in die jüngste Vergangenheit kein Andenken, das ihrer Bedeutung angemessen wäre. Die Ausstellung möchte somit auch die Erinnerung an die vergessenen Helden wachrufen und ihnen einen würdigen Platz in der kollektiven deutschen Sportgeschichte zurückgeben.

Info Mit dieser Ausgabe erscheint das Frauenfußball Magazin erstmals als „WendeMagazin“. Am Ende dieser Ausgabe finden Sie das offizielle Programm zum Mädchen- und Frauenfußballpreis „Lotte“, welcher am 10. November erstmals verliehen wird.

1. FC Köln besonders bei weiblichen Fans beliebt

Kein anderer Bundesligaverein erreicht auf Facebook prozentual betrachtet so viele Frauen wie der 1. FC Köln. Rund 54 Prozent der Interaktionen mit dem Verein stammen von Frauen, deutlich mehr als etwa beim Hamburger SV (37 Prozent), der auf Platz zwei folgt. „Ich vermute, das hat zwei Gründe. Die Verbundenheit zum 1. FC Köln ist in der Stadt und der Region extrem hoch, die typisch kölsche Zusammengehörigkeit gilt offenbar gleichermaßen für Männer wie für Frauen. Außerdem haben wir zuletzt viele Inhalte für Facebook hergestellt, die auch über den Fußball hinaus unterhaltsam waren“, sagt Jonathan Müller, der seit Februar das Club-MediaTeam beim 1. FC Köln leitet, gegenüber dem Online-magazin zeit.de.

„Die meisten Fans, die sich stark für Fußball und den FC interessieren, sind noch immer männlich. Das sind Leute, die wollen auf allen Kanälen alles über den Verein wissen. Statistisch betrachtet kann man sagen: Je enger die Bindung, desto eher ist der Fan ein Mann“, so Müller weiter. Der Verein arbeite daran, noch mehr Frauen zu erreichen – beispielsweise durch die Kooperation mit der Social-Media-App „musical.ly“, die sehr stark von Mädchen genutzt wird. Der Verein produziert dafür passende Videos, die zum Beispiel den Spieler Leo Bittencourt dabei zeigen, wie er zu einem populären Song mit dem Ball jongliert. „Dann fordern wir die Nutzer auf, es ihm zu dem gleichen Song nachzutun und uns das Video zu schicken.“

Studium bei der Polizei

Erste „Lotte“Preisverleihung

Die Polizei Brandenburg bietet Spitzensportlerinnen und Spitzensportlern die Möglichkeit, parallel zu Training und Wettkämpfen, ein Bachelor-Studium zum Polizeikommissar beziehungsweise Polizeikommissarin zu absolvieren. Dazu wurde in Zusammenarbeit zwischen der Fachhochschule der Polizei und dem Olympiastützpunkt Brandenburg ein spezieller Plan erstellt, der die Sportlerinnen und Sportler binnen fünf Jahren zu einem erfolgreichen Studienabschluss führen soll. Alles zu den Voraussetzungen finden Sie via QR-Code-Scan oder unter: www.polizei.brandenburg.de

Der Preis für den Mädchen- und Frauenfußball „Lotte“ wird zu Ehren der Fußball-Pionierin Charlotte „Lotte“ Specht bundesweit an Vereine, Teams, Personen, Initiativen oder Projekte vergeben, die kreativ und engagiert den Mädchen- und Frauenfußball fördern. Dies können soziale Projekte wie Spendensammlungen ebenso sein wie besondere sportliche Leistungen oder Zeichen des Fairplay oder Anti-Rassismus. Preisträgerinnen können nur Mädchen oder Frauen sein. Der Preis wird in drei Katego-

rien vergeben, die beim Mädchenund Frauenfußballpreis mit je 1.500 Euro dotiert sind. Eine namhaft besetzte Jury aus Vertretern des Mädchen- und Frauenfußballs, der Öffentlichkeit sowie der Wissenschaft entscheidet aus den eingegangenen Bewerbungen über die Vergabe des Preises in den drei Kategorien. Die feierliche Preisverleihung wird am 10. November in Würzburg stattfinden. Alle Infos zum Mädchenund Frauenfußballpreis „Lotte“ finden Sie am Ende dieser Ausgabe.

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Regional

Testosterongeste ... wenn aus Fußballerinnen Männer werden: Fabian und Marino kamen als Mädchen zur Welt, nun aber wollen sie Männer werden. Beide spielen Fußball, bis dato in Frauenteams. Wie geht es jetzt weiter?

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Marino bei seiner ersten Testosteronspritze. Das männliche Geschlechtshormon lässt Muskeln und Haare wachsen und macht die Stimme tiefer.

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ch gehe mit einem weinenden und einem lachenden Auge“, sagt Torwart Fabian im Juni 2016 bei seinem letzten Training mit den Fußballerinnen von Grün-Weiß Eimsbüttel. Zu diesem Zeitpunkt nimmt Fabian, der früher Cindy hieß, bereits seit einem halben Jahr das männliche Geschlechtshormon Testosteron. Das Hormon lässt Barthaare sprießen, Muskeln wachsen und die Stimme tiefer werden. Die Entscheidung, sich auf den Weg

Von Ina Kast und Anne Strauch (NDR.de)

hin zum Männerkörper zu begeben, bedeutet auch, sich vom Frauenfußball zu verabschieden. „Ich mag die Mädels hier sehr, aber ich fühle mich nicht mehr ganz zugehörig“, sagt er. Wenige Monate zuvor hatte er sich vor seinen Teamkolleginnen als Transmann geoutet. Das Outing: Der Hahn im Korb im Frauenteam Fast zeitgleich gesteht auch Stürmer Marino seinem Frauenteam, dass er als Mann leben will. Der 22-Jährige


Hintergrund

“Wenn ich jemals wieder bei den Män-

nern spielen sollte, dann als komplett fertiger Mann, sodass ich mich nicht mehr als Transmann outen muss. keine Option“, sagt Ratzeburg. Auf die Frage, wie lange Marino überhaupt noch bei den Frauen auflaufen darf, antwortet Ratzeburg: „Solange im Personalausweis noch das weibliche Geschlecht und der weibliche Vorname stehen, ist Marino spielberechtigt.“ Ist Marino gedopt?

euert

spielt ebenfalls für GW Eimsbüttel, allerdings in einer anderen Mannschaft als Fabian. „Die Mädels stehen alle hinter mir und sind gespannt auf meine Entwicklung“, berichtet Marino vor anderthalb Jahren. Der Start in sein neues Leben beginnt am 28. Juni 2016: An diesem Tag bekommt er seine erste Testosteronspritze. „Nun kann ich nach außen tragen, was ich schon immer gefühlt habe: Ich bin ein Mann“, sagt Marino damals.

„Ich hätte noch eine weitere Halbzeit dranhängen können und treffe nun sogar das Tor “, sagt Marino mit einem breiten Grinsen nach seinem letzten Punktspiel über die Wirkung des männlichen Geschlechtshormons. Im Profisport gilt die Einnahme von Testosteron als Doping. Im Amateursport allerdings finden keine Kontrollen statt. „Ich weiß nicht, ob er gedopt ist. Das müsste man mal diskutieren, aber ich finde, man sollte da jetzt kein Drama draus machen“, meint Ratzeburg. Schließlich sei der Zeitraum zwischen den ersten Testosteronspritzen und der Änderung des Geschlechts im Personalausweis überschaubar. Wenn im Pass das männliche Geschlecht steht, könne Marino irgendwann für die Männermannschaft auflaufen.

„Man muss sich aber nicht im Fußball entscheiden, ob man Mann oder Frau ist, sondern im Leben“, so die 66-Jährige. Von gemischten Frauen- und Männermannschaften im Ligabetrieb hält Ratzeburg wenig, weil das Kräfteverhältnis zu unterschiedlich sei.

Das erste Training mit den Männern Ein Jahr später hat Marino bereits sein erstes Probetraining bei den Männern von GW Eimsbüttel hinter sich gebracht. „Es ist anstrengender als bei den Frauen, aber es macht Spaß“, sagt Marino. Fabian hat seine Fußballschuhe vorerst an den Nagel gehängt: „Wenn ich jemals wieder bei den Männern spielen sollte, dann als komplett fertiger Mann, sodass ich mich nicht mehr als Transmann outen muss.“ Seine Brust-OP hat er gut überstanden. Im kommenden Jahr sollen Gebärmutter und Eierstöcke entnommen werden. Marino und Fabian hätten eines Tages auch gern einen Penis. Medizinisch ist das möglich. „Dazu wird Haut vom Unterarm oder dem Oberschenkel entnommen - mit dem Penis kann ich dann alles außer Kinder zeugen“, erklärt Fabian. Der 30-Jährige hofft, dass er die durchaus risikoreichen Operationen gut verkraftet: „Am Ziel angekommen bin ich, wenn ich irgendwann vergesse, dass ich nicht immer ein Fabian, sondern auch mal eine Cindy war.“

Hoher Besuch beim letzten Spiel Ende September 2016 bestreitet Marino sein letztes Punktspiel für das Frauenteam. Und eine prominente Zuschauerin ist extra gekommen: Hannelore Ratzeburg, DFB-Vizepräsidentin für Frauen- und Mädchenfußball. Sie zollt Marino großen Respekt für seine Entscheidung, nicht länger in einem Frauenkörper leben zu wollen. „Es ist bestimmt eine schwierige Sache, sich so zu entscheiden, aber wenn man sein ganzes Leben unglücklich lebt, ist das auch

Marino bei seinem letzten Punktspiel für die Frauenmannschaft.

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National

FußballBiografie

Anja

Mittag Titel, Tore und Triumphe: Ein Rückblick auf 15 Jahre europäische Frauenfußballgeschichte.

W

enn die WM gut läuft und sich etwas Schönes findet, kommt vielleicht ein weiteres Motiv dazu“, sagte Tattoo-Liebhaberin Anja Mittag im Vorfeld der WM 2015. Die Heim-WM vier Jahre zuvor hatte die Stürmerin noch verpasst. Mittag ahnte schon in der Vorbereitung, dass es sie treffen würde. Ihre Leistungen stagnierten, sie kam nicht rechtzeitig in Form – das WM-Aus war beinahe eine logische Folge. Doch die Stürmerin gab nicht auf, fand zu ihrer alten Form zurück und kann sich heute Olympiasiegerin nennen. Ihre Fußball-Biografie liest sich wie ein Rückblick auf 15 Jahre europäische Frauenfußball-Geschichte.

keine Daten vorhanden

90 min

gelb-rote Karte Spielzeit

70 min

Wettbewerbe: QBIK Karlstad LdB FC Malmö / FC Rosengård

DFB P. DFB Pokal UWCL Champions League FS Freundschaftsspiel

Paris Saint Germain VfL Wolfsburg

EMQ EM-Qualifikation WMQ WM-Qualifikation EM Europameisterschaft

SGS Essen FFC Heike Rheine HSC Montpellier (UWCL) AZS Wroclaw (UWCL) SEF Torres (UWCL) 1. FFC Frankfurt SC Freiburg FCR 2001 Duisburg Energ. Woronesh (UWCL) Energ. Woronesh (UWCL) VfL Wolfsburg TSV Crailsheim Hamburger SV SGS Essen Australien (FS)

DFB Nationalmannschaft FC Erzgebirge Aue 1. FFC Turbine Potsdam

SC Freiburg Brauweiler Pulheim Bayern München Al. Altdöbern (DFB Pok.) VfL Wolfsburg FSV Frankfurt FFC Heike Rheine 1. FC Saarbrücken SC Bad Neuenahr FCR 2001 Duisburg SC Bad Neuenahr (DFB P.) Hamburger SV 1. FFC Frankfurt SC Freiburg Brauweiler Pulheim Italien (FS) Bayern München VfL Wolfsburg FFC Heike Rheine Hamburger SV SC Bad Neuenahr 1. FFC Frankfurt (DFB P.) 1. FC Saarbrücken FSV Frankfurt FCR 2001 Duisburg 1. FFC Frankfurt

VfL Wolfsburg

Gegner

Was machen Sie mit der nun freien Zeit? Ich verreise gern, besuche Freunde in Deutschland oder lerne andere Städte in Europa kennen. Es ist aber auch schön, einfach mal nichts zu tun und die freie Zeit zu Hause zu genießen.

Mannschaften:

Bayern München (DFB P.)

Die Spiele, die Tore und die Einsatzzeiten. (ohne Juniorinnen und Regionalliga)

Frau Mittag, wie fühlen Sie sich nach Ihrem Karriereende in der Nationalmannschaft? Anja Mittag: Ich fühle mich sehr gut. Ich habe ja jetzt quasi mehrere freie Wochenenden zusätzlich zur Verfügung. Das genieße ich natürlich sehr.

SC Bad Neuenahr Hamburger SV (DFB Pok.) WSV Wolfsburg FSV Frankfurt Tennis Bor. Berlin Bayern München SC Freiburg FFC Heike Rheine Brauweiler Pulheim FCR 2001 Duisburg Tennis Bor. Berlin 1. FFC Frankfurt TuS Niederkirchen SC Bad Neuenahr WSV Wolfsburg FSV Frankfurt Bayern München SC Freiburg FFC Heike Rheine Brauweiler Pulheim FCR 2001 Duisburg 1. FFC Frankfurt

ZeitLeiste

Von Marcel Hache

80 min

60 min

Verletzung

50 min 40 min

Torerfolg

30 min

Eigentor

20 min 10 min

Monat Saison

28

Aug

2007-08

Sep

Okt

2002-03

Nov

Dez Feb Mär

Apr

Mai

Jun

Aug

Sep Okt

2003-04

Nov

Dez

Feb Mär

Apr

Mai

Jun

Sep

Okt

2004-05

Dez

Jan


WM Weltmeisterschaft Algarve Algarve Cup Olympia Olympische Spiele

Feb

Mär

Apr

Mai

Jun

Pok. Nationaler Pokal SBC SheBelieves Cup

Aug

Sep

2005-06

Okt

Nov

Dez

Feb

Mär

Apr

Mai

Jun Jul

Italien (FS) Irland (WMQ) Schweiz (WMQ) Japan (FS)

VfL Sindelfingen SGS Essen Hamburger SV Kanada (FS) Kanada (FS) FSV Frankfurt SV Neulengbach (UWCL) SV Saestum (UWCL) Montpellier (UWCL) SGS Essen (DFB P.) Val. Reykjavik (UWCL) Val. Reykjavik (UWCL) Schottland (WMQ) FCR 2001 Duisburg SC Freiburg Lütgendortmund (DFB P.) Schweiz (WMQ) Djurgården (UWCL) Djurgården (UWCL) SC Sand (DFB Pok.) SC Bad Neuenahr Bayern München FFC Heike Rheine Brauweiler Puhlheim VfL Sindelfingen China (Algarve) Finnland (Algarve) Schweden (Algarve) USA (Algarve) Bayern München (DFB P.) FSV Frankfurt FFC Heike Rheine 1. FFC Frankfurt Brauweiler Puhlheim SGS Essen FCR 2001 Duisburg 1. FFC Frankfurt (DFB P.) SC Freiburg Irland (WMQ) 1. FFC Frankfurt Hamburger SV 1. FFC Frankfurt (UWCL) 1. FFC Frankfurt (UWCL) Bayern München Malmö FF Malmö FF Linköpings FC Sunnanå SK

Russland (FS) China (FS) SC Bad Neuenahr FFC Heike Rheine Hamburger SV 1. FFC Frankfurt Schweden (Algarve) Norwegen (Algarve) China (Algarve) USA (Algarve) SC Freiburg FCR 2001 Duisburg FSV Frankfurt Trondheims-Ørn (UWCL) Bayern München Trondheims-Ørn (UWCL) Kanada (FS) Kanada (FS) SC Bad Neuenahr FSV Frankfurt Djurgården (UWCL) Djurgården (UWCL) 1. FFC Frankfurt (DFB P.) Norwegen (EM) Italien (EM) Frankreich (EM) Finnland (EM) Norwegen (EM)

Fußball-Biografie

2005 gewann Anja Mittag den UEFA Women‘s Cup. Im Final-Hinspiel gegen Djurgården erzielte sie den 2:0-Siegtreffer. Das Rückspiel endete 3:1 vor 8.677 Zuschauern im Karl-Liebknecht-Stadion.

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30 min

20 min

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Aug

Nov

2006-07

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Juniorinnen

talent scout D

as Diese sechs Talente aus Mitteldeutschland die Starsind s sollten Sie im Auge behalten, denn es sind morgenv!on die Stars von Morgen!

NICOLE WOLDMANN Geburtsdatum: 20.11.2002 Geburtsort: Glauchau Vereine: Magdeburger FFC / Zweitspielrecht JFV Sandersdorf Position: Mittelfeld Vorbilder: Simone Laudehr, Toni Kroos Größte Erfolge: U15, U16-Länderspiele Ihr Ziel: Bundesligaspielerin, Nationalspielerin „Nicole ist in ihrem jungen Alter bereits eine ziemlich komplette Spielerin. Neben den athletischen, körperlichen und fußballerischen Voraussetzungen verfügt sie über eine äußerst vorbildliche Einstellung und übernimmt Verantwortung für sich und ihre Mitspielerinnen“, sagt ihre Trainerin Caroline Kunschke.

SAMANTHA „SAMMY“ KÜHNE

„Sammy ist eine sehr aufgeschlossene Spielerin. Ihre Lern- und Leistungsbereitschaft ermöglichen ihr in einem hohen Maße ein regelmäßiges Weiterentwickeln. Gepaart mit ihren Talenten sind die Voraussetzungen für einen erfolgreichen Weg somit gegeben. Als Trainerin macht die Begleitung von Sammy jede Menge Spaß. Wir werden weiterhin intensiv daran arbeiten, ihr Potenzial und ihre Talente zu entwickeln“, sagt Caroline Kunschke, Trainerin der U17 des MFFC.

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Fotos: Ines Hähnel (2), Vereine

Geburtsdatum: 26.03.2002 Geburtsort: Leipzig Verein: Magdeburger FFC Position: Zentrales Mittelfeld Vorbilder: Linda Dallmann, Paul Pogba Größter Erfolg: im Kader der U16 des DFB Ihre Ziele: Olympiasiegerin, Weltmeisterin


Talentscout

JOSEFINE SCHALLER Geburtsdatum: 15.08.2002 Geburtsort: Leipzig Verein: RB Leipzig Position: zentrales Mittelfeld Vorbilder: Mario Götze, Julian Weigl Größte Erfolge: U15-Landespokalsieg 2017, U16-DFB-Lehrgang 2016 Ihr Ziel: Bundesliga mit RB Leipzig Die ehrgeizige Mitspielerin will mit RB hoch hinaus und mit ihrem Verein irgendwann sogar in der Bundesliga spielen. „Josefine ist sehr talentiert und passt mit ihren Anlagen sehr gut zur RBL-Philosophie. Sie ist wissbegierig, trainingsfleißig und mannschaftsdienlich. Zudem ist sie eine Führungsspielerin, kann sie sich aber auch unterordnen“, so ihr Trainer. Auch ihre Mitspielerinnen schätzen sie für ihren großen Ehrgeiz im Spiel und im Training.

Geburtsdatum: 19.01.2001 Geburtsort: Weimar Verein: FF USV Jena Position: linkes Mittelfeld Vorbild: Dzsenifer Marozsán Größter Erfolg: U16-Länderspiel gegen Frankreich Ihr Ziel: U17-EM-Teilnahme Die Weimarerin ist Fußballerin durch und durch und hasst Handball-Kopfball Spielformen im Training. Ihre Trainerin Anne Pochert schätzt sie für ihre Athletik und Dribbelstärke. „An einem guten Tag kann Johanna Spiele im Alleingang entscheiden“, so Pochert. Anzeige

Geburtsdatum: 30.04.2002 Geburtsort: Hameln Verein: FF USV Jena Position: Mittelfeld Vorbilder: Toni Kroos, Simone Laudehr Größter Erfolg: DFB-U15-Nationalspielerin Ihre Ziel: Erste Bundesliga Paula kam durch ihren älteren Bruder zum Fußball und gilt als zweikampfstarke „Sechserin“, die ein Team lautstark und selbstbewusst anführen kann. „Sie gibt nie auf und gewinnt so gut wie jeden Zweikampf“, so ihre Trainerin. Ihre Qualitäten konnte sie zuletzt in der U15Nationalauswahl unter Beweis stellen.

PAULA KLENSMANN

JOHANNA BIERMANN


- Lieblingsreiseziele USA und „ins warme“

- Schule / Beruf Sport- und Fitnesskauffrau

- Geschwister Zwillingsbruder Peter Bruder Tom (37)

schwarz

- Lieblingsfarbe -

- Das lese ich derzeit „Nur raus hier“ (18 Geschichten von der Flucht aus der DDR)

- Lieblingsmusik Elektro, Pop

- Größe 1,68 m


Mittag

Anja

- Schuhgröße 39

- LieblingsTrainingseinheiten fünf gegen zwei, Torschuss, Possession (Ball halten)

Bank: Almuth Schult, Jenny Zietz, Nadine Kessler, Yuki Nagasato, Simone Laudehr, Ariane Hingst, Christiane, Viola Odebrecht

Tor: Nadine Angerer. Abwehr: Lina Nilsson, Saskia Bartusiak, Babett Peter. Mittelfeld: Therese Sjögran, Caroline Seger, Dzenni Maroszan, Marta. Sturm: Lira Alushi, Anja Mittag, Ramona Bachmann

- Meine beste Frauenfußball-Elf aller Zeiten -

- Sportliche Ziele Gewinn der schwedischen Meisterschaft und des Pokals, bestmögliches Abschneiden in der Champions League

- Lieblingsposition Stürmerin


NO TO RACISM

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International

Was steckt hinter Englands „Lingerie Football League“?

Leicht bekleidete Frauen jagen bei mäßig warmen Temperaturen in England dem runden Leder nach – was hierzulande schnell Bestürzung und Unverständnis hervorrufen würde, ist in England seit etwa zwei Jahren skurrile Realität: Fußballtrainer und feministische Organisationen gründeten damals die „Lingerie Football League“. Was auf den ersten Blick wie ein nicht ernst gemeinter sexistischer Fußballwitz anmutet, hat durchaus ernste Hintergründe: „Es geht uns darum, Ungleichheit und Diskriminierung zu bekämpfen und für das geschlechtsspezifische Lohngefälle im Fußballsport zu sensibilisieren“, sagte Gründerin Gemma Hughes. Kritiker sehen in der „Lingerie Football League“ einen Rückschritt für den Frauenfußballsport. FFussball bleibt am Thema dran.

Info „Lingerie Football League UK“ sieht sich selbst als Fußball-Organisation, die für Gleichberechtigung der Geschlechter kämpft. Man wolle die LohnUngleichheit im Fußballsport schließen und das öffentliche Interesse für den Frauenfußballsport begeistern. Die knappen Outfits sollen denen von Volleyballspielerinnen ähneln und die Weiblichkeit hervorheben.

Champions League Endspiel 2019 in Budapest

Das Ferencváros Stadion in Budapest ist als Austragungsort für das Endspiel der UEFA Women‘s Champions League 2019 ausgewählt worden. Die Partie findet am Donnerstag, den 30. Mai 2019 statt. Neun Jahre lang wurde das Frauen-Finale in der gleichen Stadt wie das Endspiel der UEFA Champions League ausgetragen, nun bekommt die Partie ihren eigenen Austragungsort. Während das Finale bisher meist zwei Tage vor dem Männer-Endspiel stattfand, werden die Begegnungen jetzt auch terminlich getrennt. Das Ferencváros

Stadion, das 2014 am Ort des früheren Albert Flórián Stadions fertig gestellt wurde, wird das erste Stadion sein, welches ein großes Europapokal-Endspiel der Frauen in Ungarn austrägt. Es ist die Spielstätte des ungarischen Pokalendspiels der Männer, außerdem finden hier die Heimspiele der Nationalmannschaft statt. Ungarn hat bisher die UEFA-U19-Europameisterschaft der Frauen 2005 ausgetragen. Die Männer waren hier für die UEFA Futsal EURO 2010, die UEFA-U16Europameisterschaft 1985 sowie die U18-EURO 1990 zu Gast.

PSG-Frauen fliegen Spaniens Liga wird aus eigenem Stadion zunehmend internationaler Schock für den Champions-League-Finalisten: Weil die PSG-Verantwortlichen den Juniorenteams den Vorrang geben, sollen die Frauen das Trainingszentrum „Camp des Loges“ verlassen. Vor Saisonbeginn wussten die Pariser damit nicht, wo sie ihre Heimspiele bestreiten werden – eifrig suchten die Verantwortlichen nach einer Lösung. Eine Rückkehr zum Charléty-Stadion, das Trainer Patrice Lair für unmenschlich und für den Frauenfußball als ungeeignet empfindet, scheint mehr als unwahrscheinlich. Zuletzt wurden Gespräche geführt, zukünftig im Jean-Bouin-Stadion, direkt neben dem Parc des Princes, zu spielen. Die ersten Partien der neuen Saison trugen die Frauen noch auf dem PSG-Gelände aus.

Die spanische Primera División der Frauen gehört zu den großen Gewinnern des europäischen Frauenfußballs in diesem Jahr. Die Top-Vereine locken tausende Zuschauer ins Stadion und konnten zudem erste internationale Ausrufezeichen setzen. Demzufolge locken die immer professioneller organisierten Clubs aus Madrid, Barcelona oder Valencia immer mehr internationale Kickerinnen an. Angeführt von Barcelonas Top-Neueinkäufen Élise Bussaglia (Frankreich),

Lieke Martens (Niederlande) und Toni Duggan (England) laufen mittlerweile Spielerinnen aus 28 Nationen in der Primera División auf – darunter sieben Japanerinnen, sechs Brasilianerinnen und drei Kamerunerinnen. Zuletzt wechselte Russlands EM-Teilnehmerin Nadeschda Karpowa (Foto) nach Spanien zum FC Valencia. Der Verein, bei dem auch KolumbienStar Natalia Gaitán unter Vertrag steht, stellt damit die meisten internationalen Spielerinnen (6) der Liga.

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International SCHWEIZ FC Basel

Rachel Rinast:

„Ich hatte meine Freude am Fußball verloren...“

Text: Ronja Zeller. Fotos: Sacha Grossenbacher, Vereine, privat

E

in neues Gesicht ist seit der neuen Saison in der Schweizer Nationalliga A zu sehen. Die Fußballerin Rachel Rinast wechselte das Trikot von Bayer 04 Leverkusen gegen das des FC Basel 1893 ein. Die Gründe für diesen Schritt waren nicht nur von positiven Aspekten gekennzeichnet. Mit einer weißen Vespa kommt sie angebraust. Als sie den Helm abnimmt, kommen ihre zahlreichen Sommersprossen und ihre blonden Haare zum Vorschein. Sie lächelt und man sieht, dass sie sich in ihrer neuen Stadt bereits wohlfühlt. Im Sommer lief sie zum ersten Mal mit ihrer Mannschaft, dem FC Basel 1893, auf. Rachel Rinast wechselte zur neuen Saison in die Schweizer Nationalliga A, zu dem Club, welcher in der vergangenen Saison Platz drei in der höchsten Liga des Schweizer Frauenfußballs belegt hatte. Die 26-jährige spielte in

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Blick auf den Basler Münstert: Für Rinast ist de Stadt wie „die kleine Schwester von Köln“.

Die Ostschweizerin Ronja Zeller studiert Sportwissenschaft in Bern und spielt selbst Fußball beim Schweizer Verein FC Bühler.

den Jahren 2013 bis 2016 beim 1. FC Köln. Sie stieg mit ihrem Verein in der Saison 2014/15 als ungeschlagener Meister in die Allianz Frauen-Bundesliga auf. Allerdings gelang das Ziel des Klassenerhaltes nicht und Rinast stieg mit dem 1. FC Köln in der darauffolgenden Saison wieder ab. Daraufhin unterschrieb die Sportstudentin einen Vertrag bei Bayer 04 Leverkusen. Aber auch da lief es nicht wie gewünscht und Bayer tauschte die 1. Bundesliga durch die 2. Bundesliga ein. „Die Freude am Fußball ist verloren gegangen, nachdem ich zwei Mal hintereinander abgestiegen bin. Der Umgang mit dem Druck, immer gewinnen zu müssen, war nicht leicht. Mit dem Wechsel zum FC Basel habe ich die Freude am Fußball wieder zurückgewonnen“, sagt Rachel Rinast. Auf dem Platz ist sie eine „Kämpferin“, doch abseits des Spielfelds liegt meistens ein

Lächeln auf ihrem Gesicht und für einen Spaß ist sie immer zu haben. Auch wenn es um ernste Themen geht, nimmt Rinast kein Blatt vor den Mund. Sie bereut keine ihrer Entscheidungen, auch die nicht, welche sie im Bereich Fußball getroffen hat. Für die aufgeschlossene Schweizerin war es schon immer ein Ziel, im Ausland zu spielen. So stand auch England zur Auswahl, doch das Angebot des FC Basel überzeugte die Norddeutsche mit Schweizer Wurzeln. Rinast lobt vor allem die Infrastruktur und die Organisation ihres neuen Vereins. Fußballerisch sei die Schweiz etwas schlechter, vor allem der Unterschied zu den folgenden Ligen nach der Nationalliga A sei größer als in Deutschland, sagt sie. Die Spielerin ist aber überzeugt, dass die stärksten Vereine der Schweizer Liga durchaus in der Bundesliga bestehen könnten.



Verbände

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Weltweit

Thema Frauenfußball Weltweit LOCATION Südasien Land Indien

gleichstellung in Goa Der Verein Discover Football will erreichen, dass Mädchen und Frauen überall auf der Welt uneingeschränkt Zugang zum Fußballspielen haben. Die Veranstalter benutzen den Fußballsport für Empowerment, Austausch und dafür, sich generell in der Gesellschaft für Geschlechtergerechtigkeit und Frauenrechte einzusetzen – so auch im kleinsten indischen Bundesstaat Goa, an der Westküste des Landes. Text: Lea Görnitz

Fotos: Alexa Vachon, idiva.com, Lea Gölnitz

Es hat 37 Grad an einem Samstagnachmittag im Duler Stadium. Tibet spielt gegen Goa. Etwa 200 Zuschauer haben sich eingefunden – zu einem Frauenfußballspiel in Indien. „Das ist eigentlich echt gut. Wir sind es auch gewohnt ohne Publikum oder vor weit weniger Menschen zu spielen“, erklärt Cassie Childers in Mapusa, einer Kleinstadt in Goa. Die Amerikanerin hat vor fünf Jahren begonnen, ein Team für Exil-Tibeterinnen in Indien aufzubauen. Gelegenheiten wie diese, gegen andere Teams zu spielen, sind selten. Ihr Team besteht aus jungen Tibeterinnen, die über ganz Indien verstreut leben. Sie treffen sich nur für Trainingslager vor Turnieren. Denn für Frauen gibt es in Indien noch keinen regelmäßigen Spielbetrieb, keine Profi-Liga. Zwar wurde in den letzten Jahren des Öfteren eine Umsetzung versprochen, doch die Praxis sah oft anders aus.

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Für Frauen gibt es in Indien noch keinen regelmäßigen Spielbetrieb. Das soll sich künftig ändern.

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