FFussball 06/16 Leseprobe

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ffuSSball November/Dezember 2016 · 4,80 Euro · www.ffussball-magazin.de

Österreich 5,40 EUR Schweiz 5,50 CHF

Das Magazin für den Mädchen- und Frauenfußball

Freiburgs Verteidigerin mit Format gewann bereits als Juniorin zahlreiche Titel

Gender Studies

Nina Degele erforscht die Ausgrenzung von Schwulen und Lesben im Fußball

+

Club Fokus

Nach Lok und dem FFV startet RB einen neuen Versuch, den Leipziger Frauenfußball zu einen

Mein Verein

Zu Besuch beim Hamburger Traditionsverein Grün-Weiß Eimsbüttel

Anlässlich seiner 10. Auflage wagen wir erstmals einen spannenden Blick auf den afrikanischen Frauenfußball Termine + Gesundheit + U20-WM + Poster + Social news + Mein Verein + Ticker + Statistik u.v.m.

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Carolin Schiewe


Inhalt

18 Titel

Vom 19. November bis 3. Dezember ist Kamerun Gastgeber der offiziell 10. Fußball-Afrikameisterschaft der Frauen. Können Zouga, Enganamouit und Co. die nigerianische Vorherrschaft im afrikanischen Frauenfußball beenden?

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Gender-Studies

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Spieler-Biografie

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Cub Fokus

Nina Degele erforscht die Ausgrenzung von Schwulen und Lesben im Fußball.

Freiburgs gestandene Abwehrspielerin Carolin Schiewe.

Die FIFA U20-FrauenWeltmeisterschaft zu Gast in einer anderen Welt.

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Der Youtube-Star

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Club Fokus

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Talent Scout

Jonna und ihr eigener Frauenfußball-Kanal „Mädchenfußball TV”.

Nach Lok und FFV will nun RB den Leipziger Frauenfußball einen.

Diese sechs jungen Talente aus dem Osten sollten Sie im Auge behalten!

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Mein Verein

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Studie

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England

Der Hamburger Traditionsverein SV Grün-Weiß Eimsbüttel.

Warum der deutsche Mädchenfußball auf eine große Krise zusteuert.

Warum die FA WSL bessere Schiris verdient. Ein Kommentar von Sophie Lawson.


Inhalt

Mitarbeiter

Steffi Sonderegger arbeitet als Fotografin und Journalistin und belebt das Magazin mit ihren eindrucksvollen Porträts internationaler Topspielerinnen.

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EM-Vorschau

Ralf Triesch ist erster Ansprechpartner für die regionalen Nachwuchsautoren und begleitet die Hallenturniere und den Algarve Cup.

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Marcel Hache ist Initiator des FFussball Magazins. Er arbeitet als Chefredaktuer und Creative Director und ist Herausgeber des Magazins. FFUSSball Magazin September / Oktober 2016

Erstmals werden 16 Mannschaften an einer FrauenEM teilnehmen.

Weltweit

Impressum

Luc Calleeuw ist stolzer Vater der belgischen Nationalspielerin Syllke Calleeuw und unser Gastautor zum Thema Niederlande.

Mittlerer Osten: Wie sich die Kickerinnen in Afghanistan langsam emanzipieren.

Karoline Heinze spielt beim FF USV Jena. Von 2013 bis 2015 studierte sie Sportwissenschaften an der University of Central Florida in Orlando.

Herausgeber Hache Verlag · Eilenburger Straße 12 · 04880 Trossin Mitarbeiter Text Barbara Butscher, Dennis König, Prof. Dr. Heinz Reinders, Ulrike Engel, Christoph Hügel, Claudia Rostenbeck-Orlowski, Marcel Hache Lektorat Stefanie Pflug Layout, Grafik, Redaktion Hache Verlag Chefredakteur Marcel Hache (v.i.S.d.P.) Bildernachweis Lisa Ramos, Stefan Engel, Florian Staron, TheFA, Volkswagen AG, Michael Scharf, Holger Suhr, SV Grün-Weiß Eimsbüttel, Ulrike Lorenz, Leo Hynninen, Daniel Andersson, Dana Rösiger, Patricia Asencio, Courtesy USL W-League, Jarrett Campbell, Ashley J. Palmer, 123rf.com, Thomas Rodenbücher, mapio.net, RB Leipzig, Real Madrid, Nina Degele, Daniel Peter, FC Barcelona, imago Sportfoto, Mitsch Schulz, Mohan, hummel, Auswärtiges Amt, Louise Hansen Sportmarketing und Events GmbH, Valentina Maceri, Werder Bremen, University of Central Florida, fotolia, Dr. Axel Westerwelle, adidas, Medicke Metallbau GmbH, Groundhopping Merseburg, Nike, DFB, UEFA, FIFA. Vielen Dank an alle Vereine für das bereitgestellte Bildmaterial.

Die Schambeinentzündung gilt als Modeverletzung im Fußballsport.

Social Network Schnappschüsse, Aufreger und Hintergründe aus den sozialen Netzwerken.

Valentina Maceri ist ehemalige Lizenzspielerin. Die Studentin der Angewandten Medien arbeitet heute als Moderatorin und Kommentatorin.

Termine Die wichtigsten Daten, Spiele und Höhepunkte ab November.

Interview Olivier Echouafni ist neuer Trainer der französischen Frauen-Nationalauswahl.

Fabian Biastoch ist Student, Redakteur und Zeitungsvolontär aus Leipzig und unser Ansprechpartner für den Frauenfußball in Mitteldeutschland.

Druck WIRmachenDRUCK GmbH Druckerei & Medienproduktion Mühlbachstr. 7 71522 Backnang Anzeigen Hache Verlag · Eilenburger Straße 12 · 04880 Trossin anzeigen@ffussball-magazin.de Erscheinungsweise Das Magazin erscheint zweimonatig. Die nächste Ausgabe erscheint am 09. Januar 2017 Kontakt www.ffussball-magazin.de info@ffussball-magazin.de facebook.com/ffussballmagazin @ffussballmag

ff

© Hache Verlag

96 06 16 84

Gesundheit

Sarah Rauch hat ein Fotografiestudium an der FH Dortmund absolviert. Für ihre Bachelorarbeit reiste sie neun Monate durch Deutschland.

Kein Abdruck oder Weiterverbreitung ohne unsere schriftliche Genehmigung.


Branche

Fußballerinnen gehen mit dem Thema Homosexualität offener um als ihre männlichen Kollegen. Ex-Nationaltorhüterin Nadine Angerer outete sich zu ihrer Bisexualität und auch Stars wie Abby Wambach, Lisa Dahlkvist oder Casey Stoney outeten sich bereits vor Jahren.

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Gender-Forschung Gender-Studies

Hetero, weiß und männlich... Nina Degele erforscht die Ausgrenzung von Schwulen und Lesben im Fußball und sieht den Ballsport als eine der letzten Enklaven homophoben Denkens. Homosexualität im Fußballsport ist es und bleibt es wohl noch für längere Zeit – ein Thema. Auch zu Beginn des 21. Jahrhunderts gilt das Spiel mit dem runden Leder für viele noch als reiner Männersport – für Heteros natürlich. Gender-Forscherin Nina Degele von der Uni Freiburg provoziert gerne mal, um Genderthemen ins Bewusstsein zu heben. Zuletzt erforschte sie die Ausgrenzung von Schwulen und Lesben im Fußball. Ihre Studienergebnisse sind leider erschreckend.

Prof. Dr. Nina Degele forscht am Institut für Soziologie an der Albert-LudwigsUniversität Freiburg.

Von Marcel Hache Frau Prof. Dr. Degele, können Sie uns kurz erläutern, was eine Gender-Forscherin macht? Ich betrachte die Geschlechterverhältnisse und schaue, welche Bedeutung die beiden Geschlechter unter bestimmten gesellschaftlichen Bedingungen haben und in welcher Form das DominanzGewalt-Verhältnis steht. Welche Rollen spielen dabei gesellschaftliche Tabus und die Frage der Ausgrenzung von bestimmten Gruppen? Wir behandeln ja unterschiedliche Fragen. Mit der Ausgrenzung bestimmter Gruppen meint man ja, dass diese einen schwereren Zugang zu bestimmten gesellschaftlichen Bereichen haben als andere. Bei den Gender Studies ist das eine zentrale Frage, weil Frauen nach wie vor eine ausgegrenzte Gruppe darstellen – besonders, wenn es um gesellschaft-

“Frauen

stellen nach wie vor eine ausgegrenzte Gruppe dar.

liche Machtpositionen geht. Das ist in der Politik, Wirtschaft oder eben dem Sport offenkundig. Bei den Tabus geht es dann um Inhalte, die man lieber unausgesprochen lässt. Es geht um Themen, über die man eigentlich gar nicht mehr reden muss – beispielsweise Schwule im Fußball. Die Mechanismen von Ausgrenzung haben Sie vor allem in ihren Forschungen zum Fußball gemacht. Wie genau sind Sie zu Ihren Ergebnissen gekommen? Ausschlaggebend waren zahlreiche Gruppendiskussionen, die wir organisierten. Für die Studie haben wir mit 24 grundverschiedenen Gruppen gesprochen – ob Fußballteams, Fangruppen oder Interessierte jeden Geschlechts, Alters, Konfession oder sexueller Ausrichtung. Diese sollten dann über ein von uns entworfenes Plakat zum Thema Fußball diskutieren. Auf dieser Grundlage wollte ich dann herausfinden, was die Teilnehmer über Einschlüsse und Ausschlüsse im Fußballsport denken. Wie sind Sie an Ihre Gesprächspartner herangetreten? Zunächst habe ich in meinem eigenen Freundinnen- und Freundeskreis nach Kontakten gesucht und angefragt. Zudem gibt es Listen von schwul-lesbischen Fangruppen im Internet, die ich dann kontaktiert habe. Da es Studienprojekte waren, hatten auch die Studierenden selbst ihre Kontakte mit eingebracht, sodass wir schnell viele verschiedene Gruppen finden konnten.

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Titel

Die Spiele werden größtenteils in Kameruns Hauptstadt Yaoundé ausgetragen.

Der Cup zu Gast in Kamerun Können Zouga, Enganamouit und Co. im eigenen Land die nigerianische Vorherrschaft im afrikanischen Frauenfußball beenden?

V

om 19. November bis 3. Dezember ist Kamerun Gastgeber der offiziell 10. Fußball-Afrikameisterschaft der Frauen. Austragungsorte werden das 1972 erbaute und knapp 39.000 Zuschauer fassende Stade Ahmadou Ahidjo in Yaoundé sowie das 2016 eröffnete Stade Municipal in der Hafenstadt Limbe sein. Wie attraktiv sich das Turnier gestalten wird, bleibt abzuwarten. Der afrikanische Frauenfußball steckt noch in den Kinderschuhen und das öffentliche Interesse ist denkbar gering. Dennoch gab es bereits in der Qualifikation zur zehnten Turnierausspielung einige Lichtblicke. So sahen immerhin 1.000 Zuschauer das Qualifikationsspiel zwischen Algerien und Kenia am 8. April und auch das Auftaktspiel zwischen Gastgeber Kamerun und Ägypten könnte ein erstes Turnier-Highlight werden. Bislang kam der diesjäh-

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rige Gastgeber und letztjährige WM-Teilnehmer nicht über den zweiten Platz hinaus. Seit der ersten inoffiziellen Ausspielung vor 25 Jahren war es die Auswahl Nigerias, die das Kontinentalturnier nach Belieben beherrschte. Seither konnten die „Super Falcons“ sieben offizielle Turniersiege

Star-Stürmerin Gaëlle Enganamouit will mit Kamerun erstmals Afrikameisterin werden.

feiern. Lediglich Äquatorialguinea konnte den Titel 2008 und 2012 streitig machen – beide Male im eigenen Land. Ohnehin konnten die Gastgeber bislang über die Hälfte aller Austragungen für sich entscheiden. Daher sollten auch für Debüt-Gastgeber Kamerun die Titelchancen steigen. Das Team von Trainer Carl Enow Ngachu hat mit Abstand die meisten Legionärinnen im Kader und Jeannette Yango, Gaëlle Enganamouit oder Madeleine Ngono Mani sind längst die Stars im afrikanischen Frauenfußball. Demgegenüber stehen Nigerias Ausnahmespielerinnen Asisat Oshoala und Desire Oparanozie, die ebenfalls beide in Europa unter Vertrag stehen. Die beiden afrikanischen Frauenfußball-Schwergewichte gehören traditionell zu den Top-Favoriten und trafen bereits dreimal im Finale aufeinander. Die Bilanz ist mit 14:0 Toren für Nigeria (inklusive der inoffiziellen Austragung 1991) erschreckend einseitig. Neben dem Gastgeber hegen aich Südafrika und Ghana ernste Titelambitionen.


Afrikameisterschaft der Frauen 2016 Das Stade Ahmadou Ahidjo in YaoundĂŠ fasst 42.500 Zuschauer. Hier findet am 3. Dezember das Finale statt.


Regional

Das ist Mein Verein Der SV Grün-Weiß Eimsbüttel existiert seit 1901. Knapp 70 Jahre später wurde die FrauenfußballAbteilung gegründet. Text: Dennis König Fotos: Holger Suhr, SV Grün-Weiß Eimsbüttel

D

ennis, hast du mal ein Taschentuch?“ oder „Findet das Training heute statt?“ - Fragen wie diese habe ich gefühlt schon 100 Mal gehört. Mein Name ist Dennis König und ich bin beim Sportverein Grün-Weiß Eimsbüttel von 1901 e.V. (kurz: GWE) für die Fußballerinnen gewissermaßen das „Mädchen für alles“. In meinem Aufgabenbereich als GWE-Teammanager von insgesamt drei Frauenmannschaften fallen die Etatverwaltung, Aktualisierung von Spielerpässen und alles zum Thema Organisation. Außerdem leite ich das Training unserer 3. Frauenmannschaft, die als 7-er-Team auf dem Kleinfeld spielt. Unsere 2. GWEFrauen spielen in der Bezirksliga und unsere 1. GWE-Frauen in der Verbandsliga, der höchsten Hamburger Spielklasse. Liebe auf den zweiten Blick

Dennis König ist seit 2008 Teammanager bei Grün-Weiß Eimsbüttel.

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Wieso habe ich mich als Mann dem Frauenfußball verschrieben? Ich selbst konnte mit Fußball früher nichts anfangen. Ich habe lieber Handball und Volleyball gespielt. Aber Fußball? Dafür hatte ich kein Talent, zumindest nicht AUF dem Feld.


Mein Verein

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National

SpielerBiografie

Carolin

Schiewe Sie ist eine Abwehrspielerin mit Format und gewann bereits als Juniorin zahlreiche Titel. In Freiburg fühlt sich Schiewe nun pudelwohl und ärgert auf dem Feld die „Großen“.

C

arolin Schiewe ist ein Kind des Berliner Nordens und entdeckte früh den Fußball für sich. Mit Talent, Wille und Begeisterung fand sie sich schnell in Potsdams ambitionierter Juniorinnenauswahl wieder und entwickelte sich zu einer gestandenen Bundesligaspielerin. Von Marcel Hache Carolin, wie ist es, als gebürtige Brandenburgerin im badischen Freiburg zu leben? Carolin Schiewe: Freiburg und die ganze Region sind äußerst vielseitig und lebenswert. Es ist also sehr schwierig, sich hier nicht wohl zu fühlen.

keine Daten vorhanden

90 min

gelb-rote Karte Spielzeit

70 min

Wettbewerbe:

Mit den Turbine-Juniorinnen gewann Schiewe 2003, 2004 und 2005 die Deutsche B-Juniorinnen-Meisterschaft.

DFB P. DFB Pokal UWCL Champions League

FF USV Jena SC Freiburg

TSV Crailsheim SG Wattenscheid SGS Essen SC Bad Neuenahr SG Wattenscheid (DFB P.) VfL Wolfsburg 1. FFC Frankfurt

1. FFC Turbine Potsdam 1. FFC Turbine Potsdam II *ohne Juniorinnen-Einsätze

SuS Timmel TSV Jahn Calden Herforder SV Lok. Leipzig Holstein Kiel SG Wattenscheid VfL Gütersloh FFV Neubrandenburg Tennis Bor. Berlin Hamburger SV II Victoria Gersten SuS Timmel TSV Jahn Calden VfL Wolfsburg Hamburger SV SC Bad Neuenahr Brauweiler Pulheim TSV Crailsheim 1. FFC Frankfurt FFC Heike Rheine FCR 2001 Duisburg Victoria Gersten FC Bayern München SC Freiburg

VfL Wolfsburg

Gegner

Mannschaften*:

SC Freiburg FCR 2001 Duisburg VfL Wolfsburg TSV Crailsheim SGS Essen VfL Wolfsburg TSV Crailsheim FC Bayern München

Die Spiele, die Tore und die Einsatzzeiten.

Mit Potsdam hast Du bereits mehrfach die deutsche Meisterschaft gewonnen. Wie weit ist Freiburg von einem möglichen BundesligaTitelgewinn entfernt?

VfL Wolfsburg TSV Jahn Calden SG Lütgendortmund Hamburger SV Tennis Bor. Berlin SuS Timmel FFV Neubrandenburg SC Freiburg Holstein Kiel Victoria Gersten SC Bad Neuenahr FFC Heike Rheine SG Lütgendortmund MTV Wolfenbüttel Tennis Bor. Berlin TSV Jahn Calden SuS Timmel SGS Essen VfL Gütersloh FFV Neubrandenburg SG Wattenscheid Holstein Kiel SC Bad Neuenahr Victoria Gersten MTV Wolfenbüttel

ZeitLeiste

Der Frauenfußball in Deiner Heimat steckt nach dem Aus der Hertha beim 1. FC Lübars in der Krise. Warum kann sich der Sport in der Hauptstadt nicht etablieren? Berlin ist eine riesige Stadt und es gibt viele verschiedene Sportarten. Die örtlichen Sponsoren haben also die Qual der Wahl und Frauenfußball ist wahrscheinlich noch nicht populär genug, um lukrativ für mögliche Geldgeber zu sein.

80 min

60 min

Verletzung

50 min 40 min

Torerfolg

30 min

Eigentor

20 min 10 min

Monat Saison

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Aug

2007-08

Okt

Dez

Apr Mai

2004-05

Aug

Sep

2005-06

Okt

Nov Dez

Mär

Apr

Mai

Jun

Sep

Okt

2006-07

Nov

Dez

Feb Mär

Apr

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Jun

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2007-08


Dez

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Jun

Sep

Okt

2008-09

Nov

Dez Mär

Apr

Mai

U19-Europameisterin: Neben dem Titelgewinn 2007 wurde Schiewe ins UEFA-Dream-Team des Turniers gewählt. 2010 stand die junge Carolin Schiewe bereits im Kader des Europapokalsiegers Turbine Potsdam.

Sep

Okt

2009-10

Nov

Dez

Feb Mär

Apr

Mai

SC Klinge Seckach (DFB P.) 1. FFC Saarbrücken Bayer 04 Leverkusen SGS Essen SC Freiburg (DFB P.) Hamburger SV FC Bayern München 1. FFC Frankfurt Herforder SV Turbine Potsdam SC Bad Neuenahr FCR 2001 Duisburg Turbine Potsdam (DFB P.) VfL Wolfsburg 1. FFC Saarbrücken Bayer 04 Leverkusen SGS Essen Hamburger SV FC Bayern München Turbine Potsdam 1. FFC Frankfurt

FSV Gütersloh SG Wattenscheid Herforder SV FFC Oldesloe FFC Oldesloe (DFB P.) Hohen Neuendorf Werder Bremen Lok. Leipzig Holstein Kiel (DFB P.) Victoria Gersten Holstein Kiel Magdeburger FFC FSV Gütersloh SG Wattenscheid Hamburger SV II FCR 2001 Duisburg Hamburger SV Hohen Neuendorf FFC Oldesloe Victoria Gersten Herforder SV Holstein Kiel Magdeburger FFC

FC Bayern München SC Freiburg Herforder SV TSV Crailsheim Tennis Bor. Berlin (DFB P.) VfL Wolfsburg FF USV Jena SGS Essen Mellendorfer TV (DFB P.) FC Bayern München Hamburger SV SC Freiburg TSV Crailsheim SG Wattenscheid (DFB P.) FF USV Jena SGS Essen SC Bad Neuenahr 1. FFC Frankfurt

1. FFC Saarbrücken SC Bad Neuenahr (DFB P.) FCR 2001 Duisburg FC Bayern München 1. FFC Frankfurt (DFB P.) Hamburger SV SC Freiburg TSV Crailsheim SG Wattenscheid SGS Essen SC Bad Neuenahr VfL Wolfsburg 1. FFC Frankfurt FCR 2001 Duisburg FC Bayern München SC Freiburg

Spieler-Biografie

90 min

80 min

70 min

60 min

50 min

40 min

30 min

20 min

10 min

Aug

Sep

Okt

Nov

Jan Feb

2010-11

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National

ClubFokus

Leipzigs dritter Anlauf Nach dem 1. FC Lokomotive und dem FFV Leipzig startet RB einen neuen Versuch, den Frauenfußball in der Messestadt zu einen.

I

erstmals eine Frauenmannschaft zu melden und gemeinsam mit Nachbarklub Leipziger FC 07 eine Spielgemeinschaft zu bilden. Hierfür wurde – in Abstimmung mit den anderen Vereinen – ein zusätzlicher Startplatz in der sächsischen Landesliga geschaffen. Doch die geplante Kooperation platzte, da sich beim ZweitligaAbsteiger FFV Leipzig kurzfristig sechs Frauen- und Mädchenteams auflösten und sich den Leipziger Clubs anschlossen – darunter auch ehemalige Zweitligaspielerinnen, die zu RB wechselten. Aufgrund der neuen Situation habe es laut RBL und LFC keine Notwendigkeit mehr gegeben, die Spielgemeinschaft wie geplant zu realisieren. Stattdessen meldete RB ein eigenes Team in der viertklassigen Landesliga – zum Ärger und Protest der Vereine.

Fotos: RB Leipzig

m Sommer gab RB Leipzig bekannt, zur neuen Saison auch in den Frauenfußball einsteigen zu wollen. Anfangs blies den RBKickerinnen ein heftiger Gegenwind ins Gesicht. Fan-Boykotte und Proteste sind RB aus dem Männerfußball zur Genüge gewohnt. Doch dass Gegner den Antritt verweigern und der Verein sogar aus Wettbewerben ausgeschlossen wird, ist neu. Der Streit um das neu gegründete Team von RB Leipzig spaltet den sächsischen Frauenfußball seit Monaten. Bereits im Juni hatte RB das Landesleistungszentrum (LLZ) für Mädchenfußball am Leipziger Gontardweg übernommen. Um den Mädchen eine sportliche Perspektive bieten zu können, hatte sich der Verein entschlossen,

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Club Fokus

Turbolenter Start: Zur Saison 2016/17 schickt RB erstmals eine Frauenmannschaft ins Rennen In der Saison 2010/11 schaffte die Frauenmannschaft des ehemaligen VfB Leipzig (später 1. FC Lokomotive Leipzig) erstmals den Aufstieg in die erste Frauen-Bundesliga. Zwei Jahre später verließen alle Frauen- und Mädchenmannschaften den Verein aufgrund finanzieller Probleme und wechselten geschlossen zum FFV Leipzig. Weitere drei Jahre später verschlechterte sich die Situation auch beim

3. 4.

Zweitliga-Absteiger zusehens, 6. was in der Auflösung dreier 7. FFV-Frauenmannschaften gipfelte. Am 1. Juli 2016 hatte RB 8. Leipzig das sächsische Landes9. leistungszentrum Frauen- und Mädchenfußball übernommen 10. 11. und zahlreichen Spielerinnen eine neue Heimat geboten. 12. Zur Saison 2016/17 startet das Zweite BL neue Frauenteam, unter hefti- Regional gen Protesten der Konkurrenz, Liga Landes in der viertklassigen LandesLiga liga Sachsen. 91/ 5.

92/ 93/ 94/ 95/ 96/ 97/ 98/ 99/ 00/ 01/ 02/ 03/ 04/ 05/ 06/ 07/ 08/ 09/ 10/ 11/ 12/ 13/ 14/ 15/ 16/ 92 93 94 95 96 97 98 99 00 01 02 03 04 05 06 07 08 09 10 11 12 13 14 15 16 17

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Juniorinnen

talent scout Diese sechs jungen Talente aus dem Osten sollten Sie im Auge behalten, denn es sind die Stars von Morgen!

Da die S s sind ta morgrs von en!

Anna-Lena Riedel Geburtsdatum: 13.06.2000 Geburtsort: Göttingen Verein: FF USV Jena Position: Abwehr / Mittelfeld-Außenbahn Vorbild: Bethany Hamilton (Profisurferin) Größter Erfolg: Juniorinnen-Länderspiel gegen Österreich Ihr Ziel: Bundesligaspielerin „Anna ist eine wahnsinnig athletische Spielerin, die in den letzten Monaten eine großartige Entwicklung genommen hat. Sie ist auf und neben dem Platz ein sehr positiver Typ“, sagt Jenas U17-Cheftrainerin Anne Pochert. Weil sie nie aufgab und ihren Traum verwirklichte, ist die US-Surferin Bethany Hamilton Annas großes Vorbild.

Caroline Siems

Geburtsdatum: 09.05.1999 Geburtsort: Berlin Verein: 1. FFC Turbine Potsdam Position: Außenverteidigung, „Sechser“ Vorbild: Toni Kroos Größter Erfolg: U17-Europameisterin Ihr Ziel: Bundesligaspielerin Caroline Siems ist eines von vielen herausragenden Talenten von Turbine Potsdam. Im Alter von sechs Jahren begann sie mit dem Fußballspielen. Heute liebt Caroline alle Trainingsformen mit Ball. Ihre Mitspielerinnen schätzen sie für ihren Ehrgeiz und ihre Aufgeschlossenheit. „Caro ist sehr zielstrebig, ehrgeizig und immer gut gelaunt – ein sehr positiver Typ eben“, sagt Turbines U17-Trainer Sven Weigang über seine Führungsspielerin.

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Talentscout

chantal münch Geburtsdatum: 05.05.2000 Geburtsort: Halle / Saale Verein: Magdeburger FFC Position: Mittelfeld, Außenbahn Vorbild: Alexandra Popp Größter Erfolg: Algarve-Cup-Sieger mit der U16-Nationalmannschaft Ihr Ziel: A-Nationalmannschaft Die Flügelflitzerin hasst Schlafmützen und schlecht gelaunte Mitspielerinnen beim Training. Mit ihrer Dribbelstärke und Schnelligkeit schaffte sie es bereits in den Regionalliga-Kader des Magdeburger FFC. „Sie soll in Zukunft eine tragende Säule im Team werden. Es fehlt ihr aber noch die nötige Robustheit für den Seniorinnenbereich“, so Magdeburgs Trainer Michael Böhm.

Geburtsdatum: 22.08.1999 Geburtsort: Blankenburg Verein: Magdeburger FFC Position: Mittelfeld Vorbild: Alexandra Popp Größter Erfolg: 3. Platz in der B-Juniorinnen-Bundesliga Ihr Ziel: Aufstieg in die Allianz Frauen-Bundesliga Sie hasst unnötiges Gemecker im Training und liebt das Taktiktraining. „Sie ist eine nette, hilfsbereite Mitspielerin, mit einem einzigartigen Charakter“, sagen ihre Mitspielerinnen über das torgefährliche Talent aus Magdeburg.

Geburtsdatum: 07.06.2000 Geburtsort: Ludwigsfelde Verein: Turbine Potsdam Position: zentrales Mittelfeld Vorbild: Alex Morgan Größte Erfolge: zweimal deutsche B-Juniorinnen-Meisterin Ihre Ziele: Bundesliga-Stammplatz, Titel mit der Nationalelf Mit Gina-Maria Chmielinski zog Potsdam ein talentiertes Eigengewächs frühzeitig ins Bundesligateam. Ihre Mittelfeldspielerinnen schätzen Sie für ihre Hilfsbereitschaft und ihre technischen Fähigkeiten. Im Training braucht sie immer zwingend einen Ball – ohne den geht gar nichts.

Gina-Maria Chmielinski

Jessica Fischer

Lina Jubel

Fotos: Michael Scharf (1), Vereine

Geburtsdatum: 26.01.2001 Verein: 1.FC Neubrandenburg 04 Position: Mittelfeld Vorbild: Sara Däbritz Größte Erfolge: Aufstieg in die B-Juniorinnen–Bundesliga 2016, Berufung in die DFB-U15. Ihre Ziele: Bundesliga und A-Nationalmannschaft 2005 ging sie mit ihrem Papa zum Tag des Mädchenfußballs, wo sie den Fußball für sich entdeckte. „Lina hat eine beeindruckende Dynamik und Schnelligkeit. Sie ist sehr fleißig und will sich ständig verbessern“, sagt ihr Vereinstrainer.

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Verbände

Afghanistans Frauenfußball wird selbstbewusst: Khalida Popal im neuen Trikot.

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Weltweit

Thema Frauenfussball Weltweit LOCATION Mittlerer osten Land Afghanistan

Die Wende in afghanistan

Seit dem Rückzug der Taliban ist das generelle Sportverbot für Frauen aufgehoben und viele Mädchen und junge Frauen möchten Sport treiben. internationale Entwicklungshelfer und ein dänischer Sportartikelhersteller erweckten afghanistans Frauenfußball wieder zum leben. Text: Marcel Hache, Auswärtiges Amt Fotos: hummel, Auswärtiges Amt

Faire Verhältnisse, Begegnung auf Augenhöhe, gleiche Chancen für alle – dies gilt als Richtschnur sowohl in der internationalen Zusammenarbeit als auch im Sport. Über alle geographischen, sozialen und kulturellen Grenzen hinweg ist Sport attraktiv. Doch traditionelle, kulturelle, religiöse, politische und gesellschaftliche Erwartungen an Männlich- und Weiblichkeit halten Mädchen und Frauen oft davon ab, sportlich aktiv zu sein. Auf dem „Gender Inequality Index“ steht Afghanistan auf Platz 169 von 187 Ländern. Seit dem Rückzug der Taliban ist das generelle Sportverbot für Frauen aufgehoben und viele Mädchen und junge Frauen in Afghanistan möchten Sport treiben. Allerdings dominiert weiterhin die traditionell verankerte Sichtweise, nach der Frauen aus dem öffentlichen Leben sowie von sportlicher Aktivität ausgeschlossen sind. In diesem Kontext bietet zum Beispiel

>

Erst seit wenigen Jahren können sich afghanische Fußballerinnen wieder öffentlich zeigen.

Afghanistans ehemaliger Nationalspieler Ali Askar Lali mit seinem Trainerinnenkurs.

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