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Nachgefragt «Welche Fähigkeiten brauchen wir in der Zukunft?»
«Welche Fähigkeiten brauchen wir in der Zukunft?»
Nachgefragt bei Persönlichkeiten aus dem Bildungsraum Nordwestschweiz
1«Auch wenn es inzwischen etwas abgedroschen tönt: In Zukunft ist es wichtig, dass wir in der Lage sind, uns ständig weiterzubilden. Wir müssen aus der Schule die Voraussetzungen mitbringen, dass wir uns Wissen und Kompetenzen selbst aneignen können, denn Weiterbildung findet sehr oft ausserhalb geregelter Weiterbildungsveranstaltungen statt. Auch wenn das Lernen lernen wichtig ist, darf die solide (Wissens-)Basis nicht vergessen werden. Auch Häuser stehen besser nicht auf Sand.»
BJÖRN LUPP, Leiter Hauptabteilung Mittelschulen, Kanton Basel-Landschaft
2«Soziale Merkmale des menschlichen Wesens werden an Bedeutung gewinnen in der zunehmend globalisierten und technisch ausgestalteten (Arbeits-) Welt. Fähigkeiten wie zum Beispiel Empathie, Selbstbewusstsein, Respekt und Kommunikation werden noch wichtiger. Ebenso Neugierde, Flexibilität und Eigenverantwortung, alles Voraussetzungen für lebenslanges Lernen (vgl. OECD Lernkompass 2030 Future Skills). Nicht zuletzt dürfte auch Resilienz hinsichtlich der zunehmenden Veränderungen und instabilen, krisenhaften Situationen noch bedeutsamer werden.»
BARBARA BÖSIGER, Schulsozialarbeiterin und Ansprechperson Sektion Solothurn des SSAV (Schulsozialarbeitsverbands)
3«Ich wünsche mir, dass wir die Fähigkeit entwickeln, mit der Natur zu leben. Und diese Respektieren. Ich will auch fähig sein, mich voll und ganz für etwas einzusetzen, ausserdem will ich im Netz Reales von Fakes unterscheiden können.»
SERAINA ARNOLD, Schülerin
4«Aus heutiger Sicht müssen die Lernenden in der Zukunft eigenständig, vernetzt und kritisch denken können. Die Fähigkeiten die transdisziplinäre Herangehensweise zu beherrschen und «out of the box» denken zu können, werden unabdingbar. Nicht zuletzt sind neben alltagspraktischen Fertigkeiten auch ausgeprägte Selbst- und Sozialkompetenz gefragt, um beispielsweise in sehr heterogenen Teams in gewinnbringender Kollaboration sachlich Lösungen erarbeiten zu können. Ausserschulische Lernorte ermöglichen es, diese Fähigkeiten zu erwerben und schaffen «Bodenhaftung» in unserer zunehmend digitalisierten Lebenswelt.»
PATRICK ISLER-WIRTH, Leiter Volksschulen, Kanton Aargau
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5«Auch in Zukunft wird die Sprache sehr wichtig sein, denn ohne Sprache bleibt die Welt klein. Mehr denn je sind effiziente Lesestrategien gefragt, um die anspruchsvollen Fachtexte zu entschlüsseln, die Fülle an Informationen zu verarbeiten und aus dieser Fülle das Relevante herauszufiltern. Die Lernenden werden zunehmend digital und selbstorganisiert arbeiten. Dabei ist eine gute Selbstorganisation von zentraler Bedeutung. Beweglich sein und innerlich stabil bleiben ist eine Herausforderung – nicht nur für die Berufslernenden. Wenn es ihnen und uns gelingt, auch über die Lehrzeit hinaus, neugierig und offen zu bleiben für Neues und gegenüber Veränderungen, dann sind wir fit für die Zukunft.»
KARIN ZINDEL, Direktorin Berufsfachschule Basel
6«Die Probleme von morgen werden komplexer sein als je zuvor, weshalb dem strukturierten Problemlösen eine zentrale Bedeutung zukommen wird. Die Fähigkeit, die richtigen Fragen zu stellen und im Datendschungel die relevanten Informationen zu finden, ist zentral. Kenntnisse über künstliche Intelligenz helfen dabei. Kreativität und Vorstellungskraft sind Stärken des Menschen, die wir den Maschinen (noch) voraus haben. Sie sollten deshalb in Schule und Beruf regelmässig trainiert werden.»