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WISSEN, WAS MORGEN ZÄHLT
Der Titel dieses Textes ist zugleich das Credo unserer Werbemaßnahmen – und das Kernziel unserer Studien- und Lehrgänge: Wissen und Fähigkeiten zu vermitteln, die in Zukunft am Arbeitsmarkt gefragt sind. Die folgenden Projektbeispiele zeigen, wie unsere Lehrenden Future Work Skills in die Curricula einbetten.
VON MARK HAMMER UND JAKOB LEISSING
Videokonsultationen und virtuelle Patient*innen
Die Studiengänge Physiotherapie und Digital Healthcare befassen sich intensiv mit kommenden Formen der Telerehabilitation und der digitalen Kommunikation im medizinischen Bereich. Während der Ausbildung entwickeln die Studierenden Kommunikationskanäle für das Training daheim oder für den sozialen Austausch unter Senior*innen. Zugleich bereiten sie sich selbst auf Telearbeit und Videokonsultationen vor.
Um Patient*innen besser versorgen zu können, wird die interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Gesundheits- und Sozialberufen immer wichtiger. Um zukünftige Fachkräfte schon während des Studiums darauf vorzubereiten, hat die FH St. Pölten das interprofessionelle Lehrprojekt PROMISE gestartet. Hier arbeiten Studierende der Diätologie, Physiotherapie, Gesundheits- und Krankenpflege sowie der Sozialen Arbeit gemeinsam an konkreten Fallbeispielen. Die (angehenden) Diätolog*innen an der FH St. Pölten trainieren ihre Fähigkeiten übrigens auch an virtuellen Patient*innen. Die Lehrveranstaltung „Leadership und digitale Innovation“ für die Studiengänge Physiotherapie und Diätologie stärkt innovatives Denken und Handeln, und ein interdisziplinär ausgerichtetes Idea Lab vermittelt digitales Knowhow anhand digitaler Medien und Anwendungen wie Ernährungs-Apps. Und: Das neue Curriculum des Studiengangs Diätologie verstärkt die zukünftig gefragten Skills kritisches Denken, emotionale Intelligenz, kulturenübergreifende Kompetenzen und Transdisziplinarität.
Sommerliche IdeenErnte in München
Im Laufe des Studiums am Department Medien und Wirtschaft entstehen viele neue Ideen – oft auch ganz unabhängig von Impulsen, die in den Lehrveranstaltungen gesetzt werden. Regelmäßig fehlt allerdings im Unterricht die Zeit, solche Ideen konsequent zu Ende zu denken. Hier setzen das Start-upCamp und eine Lehrveranstaltung zum Thema Kreativität an, in deren Rahmen Projekte weiterentwickelt und fallweise auch konkret umgesetzt werden können. Dazu steht jedes Jahr eine ganze Woche zur Verfügung, in der die Studierenden von 6 bis 8 Coaches aus unterschiedlichen Bereichen der Wirtschaft unterstützt werden – und das ganz bewusst an einem Ort außerhalb der FH St. Pölten, nämlich in München. Die Coaches sollen vor allem Möglichkeiten aufzeigen und Denkanstöße liefern. Unter ihrer fachlichen Anleitung entwickeln Studierende ihre Ideen für Start-ups und Initiativen weiter – und setzen so projektbasiertes Lernen in der Praxis um.
Mit Plan und Spiel gefragte Unternehmenskompetenzen erwerben
Das reale Planspiel „Wie gründe ich ein Eisenbahnunternehmen“ im Masterstudium Bahntechnologie und Management von Bahnsystemen vermittelt wichtige unternehmerische Kompetenzen. Aufgaben im realitätsbezogenen Setting sind das Design und die Umsetzungsstrategie eigener Geschäftsideen im Bahnwesen. Die Studierenden nehmen dabei verschiedene Rollen von Playern im System Bahn ein. Sie trainieren unternehmerisches Denken, den Aufbau von Kooperationen, das Handeln in vorgegebenen, aber selbst gewählten Rollen, die geschäftsmäßige Interaktion mit Partner*innen, Konkurrent*innen, Behörden und Kund*innen und das professionelle Präsentieren ihrer Vorgangsweisen. Oberstes Ziel sind das Verknüpfen von Infrastrukturund Absatzbereichen und ein tiefgehendes Systemverständnis. Deshalb wurde die Lehrveranstaltung „von hinten nach vorne“ designt: Welche Kompetenzen sollen erworben werden, welche Lehrform ist dafür geeignet und wie lassen sich die Inhalte prüfen?
Schlüsselkompetenzen in technischen Berufen
Mit den beiden Studiengängen IT Security und Information Security bietet die FH St. Pölten eine konsekutive 360-Grad-Ausbildung in allen wesentlichen Schwerpunkten der IT-Sicherheit. Seit 2015 werden die Curricula laufend weiterentwickelt, um neben dem Fachwissen systematisch auch neue Schlüsselkompetenzen in die Lehrveranstaltungen zu integrieren. Die Leistung der Studierenden in diesen Schlüsselkompetenzen fließt in die Gesamtnote der jeweiligen Lehrveranstaltung ein. Es handelt sich dabei um Methodenkompetenzen (z. B. Analyse- und Synthesefähigkeit), Sozialkompetenzen (z. B. Kooperations- und Kommunikationsfähigkeit) sowie Selbstkompetenzen (z. B. Selbst - management und ethisches Bewusstsein). Diese Skills werden zuvor von Expert*innen vermittelt und gefördert und sollen die Absolvent*innen auf eine dynamische Arbeitswelt vorbereiten.
Mehr Persönlichkeit, mehr Professionalität
Das Bachelorstudium Soziale Arbeit umfasst ein Modul zur Persönlichkeitsentwicklung, das Studierende vom ersten bis zum sechsten Semester begleitet. Unter dem Titel „Professionelle Entwicklung“ fördert dieses ein reflektiertes Selbstverständnis der eigenen professionellen Persönlichkeit. Dazu gehört neben der Reflexion der eigenen Entwicklung unter anderem, den Blickwinkel anderer zu verstehen oder eine übergeordnete Perspektive auf „das große Ganze“ einzunehmen. Die Persönlichkeitsentwicklung bildet dabei einen gleichwertigen Baustein neben anderen Studieninhalten wie Praxisschwerpunkten oder Methoden des wissenschaftlichen Arbeitens.
Blog zum Thema
An der FH St. Pölten gibt es viel mehr Projekte, Lehrveranstaltungen und Initiativen zu Future Work Skills, als hier angeführt werden können. Weitere Beispiele finden sich im Blog des Service- und Kompetenzzentrums für Innovatives Lehren und Lernen (SKILL): https://skill.fhstp.ac.at/tag-der-lehre