Future 7: Offen und vernetzt

Page 1

ausgabe 07

november 2017

fu t ur e das magazin der fh st. pölten

Offen und vernetzt

Viele Kontakte und noch mehr Austausch: Die Welt der Hochschulen i s t s o k o m p l e x u n d v i e l f ä l t i g w i e n i e z u v o r. Der „Migrantigen“-Macher

Der Wochenend-Campus

D e r n e u e Tr a n s f e r m a r k t


Editorial

Inmitten von Netzwerken Von internationalen Forschungsclustern bis hin zu Regionalverbänden: Als Hochschule bewegen wir uns heute mehr denn je inmitten von Netzwerken. Das ermöglicht unter anderem innovative Ausbildungs­ angebote, die genau auf die Bedürfnisse des Arbeitsmarkts zugeschnitten sind, wegweisende Forschung über Disziplinen und Landesgrenzen hinweg und ein erfolgreiches Wachstum im Einklang mit der Region. Die starke Vernetzung nach außen ist ein wesentlicher Eckpfeiler unseres Erfolgswegs – der mit aktuell knapp 3.000 Studierenden und 17 Studiengängen noch lange nicht zu Ende ist. Im Dossier der vorliegenden Ausgabe von „future“ beschäftigen wir uns näher mit dem Thema Netzwerke und beleuchten unter anderem, wie zielgerichtetes Netzwerk­ management an Hochschulen funk­tioniert, 2

fu t u r e · n ov ember 2 0 1 7

wie daraus Nutzen für Bildung, Wirtschaft und Gesellschaft entstehen kann und inwiefern neue Technologien das Netz­ werken verändert haben. Erfahren Sie außerdem, wie Expertinnen und Experten sowie BranchenkennerInnen zum Thema stehen und wie Architektur Kollaboration, Innovation und Vernetzung fördern kann. Wir freuen uns über Ihr Interesse an ­unserem Magazin und wünschen eine spannende Lektüre! Dr. M. Gabriela Fernandes Dipl.-Ing. Gernot Kohl, MSc


I N H A L T

4 Aktuell

Neuigkeiten aus der Welt der FH St. Pölten

6 Eine Frage der Lehre

Das neue FH-Kollegium fokussiert auf Qualität und Ethik

7 Finanzkommunikation Neues Masterstudium

8 Die Zentrale für digitale Gesundheit

Forschen an der Schnittstelle von Mensch und Technik

9 Hausbewertung per Satellit & flexible Strom­ masten bei der Bahn Aktuelle Forschungsprojekte der FH St. Pölten

10 Der „Migrantigen“-Macher FH-Absolvent Arman T. Riahi ist international erfolgreicher Regisseur

12 Helle Köpfe

Dossier: Netzwerke(n) 14 Offen und vernetzt

Der Austausch zu Bildung, Innovation und Forschung floriert

19 Warum mit Fachhochschulen vernetzen? Expertinnen und Experten beziehen Stellung

20 „Der Campus soll auch am Wochenende leben“

Interview zum Thema offene Hochschulen

22 Kooperation oder Nische?

Das Ausbildungsangebot wird immer breiter – der Vernetzung sei gedankt

23 Dabei sein ist alles?

Persönliche Erfahrungen mit Netzwerken

26 Von Kreisläufen und Netzwerken

Zur Weiterbildung von St. Pölten nach London

27 „Die Menschen hier denken ‚out of the box‘“

Zum fachlichen Austausch von Irland nach St. Pölten

24 Europäische Zauberformel und Start-up-Programm

Aktuelle Projekte, bei denen Kooperation im Zentrum steht

25 Der neue Transfermarkt Von Joint Labs bis Third Mission – ein Gastkommentar

28 Blitzlicht

Veranstaltungen an der FH und mit der FH

30 Buchtipps 31 Auch da steckt FH drin   3


A K T U E L L

Mit modernstem Equipment lernen die FH-Studierenden alles über digitale Medientech­ nologien.

Digitale Medientechnologien

Neue Studiengänge Ab dem Studienjahr 2018/2019 wird das Masterstudium Digitale Medientechnologien in drei neue Master­ studien umgewandelt*: Digital Media Production, Digital Design und Interactive Technologies. Damit schärft die FH St. Pölten die Ausbildungsprofile im Bereich Medien und digitale Technologien. Interessentinnen und Interessenten für die Master­ studiengänge können sich ab sofort bewerben. Die Gesamtzahl der ­Studienplätze bleibt unverändert.

NÖ Innovationspreis

Daten darstellen, Privatsphäre schützen Online-Plattform

Atlas der guten Lehre

Wissenschaftspreis

Ausgezeichnete IT-Sicherheit Sebastian Schrittwieser, Leiter des Josef Ressel Zentrums für konsolidierte Erkennung gezielter Angriffe (TARGET) der FH St. Pölten, wurde für seine Dissertation zu „Hardwareassisted Software Obfuscation“ mit dem Anerkennungspreis für Wissenschaft des Landes Niederösterreich aus­gezeichnet. Schrittwieser studierte Wirtschaftsinformatik an der TU Wien, war wissenschaftlicher Mit­arbeiter bei SBA Research und Projektassistent an der Technischen Universität Wien. 4

fu t u r e · n ov ember 2 0 1 7

Um die Qualität in der Lehre zu ­verbessern und Aktivitäten an österreichischen Hochschulen dazu sicht­ bar zu machen, hat das Bundes­ ministerium für Wirtschaft, Forschung und Wissenschaft die Online-Plattform „Atlas der guten Lehre“ ins Leben gerufen. Dort werden regelmäßig Good-Practice-Beispiele ­veröffentlicht, die als Beispiel und Anreiz für andere Bildungsein­ richtungen dienen sollen. Diesen ­Sommer wurden drei Projekte der FH St. Pölten in den Atlas aufgenommen: das FH-weite Projekt zur innovativen Lehrmethode des Inverted-Classroom-Modells, ein neues Lehrformat zu Grundlagen der Eisenbahn im Bachelorstudium Bahntechnologie und Mobilität und eine anschauliche und praxisnahe Art der Wissensvermittlung zu Marken-, Wettbewerbs- und Urheberrecht im Masterstudium Media- und Kommunikationsberatung. www.gutelehre.at

Drei Projekte der FH St. Pölten ­wurden beim niederösterreichischen Innovationspreis mit Anerkennungs­ preisen ausgezeichnet: das Projekt KAVA-Time, das sich mit der visuellen Darstellung und Analyse großer Datenmengen befasst, das Projekt Upribox (Usable Privacy Box), das eine Software und ein Gerät zum Schutz der Privatheit im Internet entwickelt, und die Plattform www.it-sicher.kaufen, die Sicherheits-Checklisten zu in Geräten integrierter Soft- und Hardware für Einkauf und Beschaffung anbietet.

IKT-Ideenmarathon

Die Lizenz, Daten zu verwenden Das von der FH St. Pölten koordinierte Projekt DALICC – Data Licenses Clearance Center entwickelt eine Software, die bei der Wiederverwendung von Daten aus dem Internet unterstützt. Rechtskonflikte rund um Lizenzen werden automatisch erkannt und der Zeitaufwand der Rechteklärung wird erheblich reduziert. Das Projekt gewann dieses Jahr den „IKT der Zukunft Ideen­marathon“ im Rahmen der Konferenz „Imagine 2017“. DALICC wird vom Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie im ­Rahmen des FFG-Programms „ICT of the Future“ gefördert.


A K T U E L L

Universum Talent Survey 2017

Gute Noten für FH St. Pölten Das Beratungsunternehmen Uni­ versum befragt jedes Jahr weltweit ­Studierende zur Wahrnehmung ihrer Hochschulen. Bei der aktuellen Umfrage verbanden die Studierenden der FH St. Pölten ihre Hochschule überdurchschnittlich häufig mit positiven Attributen in Bezug auf Image, Reputation und Karriere­ möglichkeiten. Von den befragten Studierenden sehen 85 Prozent die FH St. Pölten als moderne und innovative Hochschule.

Neues Bachelorstudium

25 weitere Studienplätze Das Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft hat der FH St. Pölten 25 zusätzliche ­Studienplätze ab dem Studienjahr 2018/19 zugesprochen. Damit ­startet ab nächstem Jahr ein neuer Bachelor Studiengang zu Data Science and Business Analytics*. Der technische Studiengang soll Studierenden branchenunabhängige Kompetenzen im Bereich des Datenmanagements vermitteln, um die Herausforderungen der digitalen Transformation zu ­meistern. Gelehrt werden zudem die von der Wirtschaft stark geforderten interdisziplinären Fähigkeiten der Datenanalyse.

* Vorbehaltlich der Genehmigung durch die AQ Austria.

Open Access

Freies Publizieren Die FH St. Pölten unterzeichnete als eine der ersten Fachhochschulen in Österreich vor Kurzem die „Berliner Erklärung über den offenen Zugang zu wissenschaftlichem Wissen“. Hochschulen bekennen sich mit der Erklärung zum freien Zugriff auf Erkenntnisse und Publikationen, um diese der Gesellschaft zugäng­ licher zu machen. Masterstudien

openaccess.mpg.de/Berlin-Declaration

Neue Studien­ gangsleiter

Termine

Harald Wimmer leitet seit dem Wintersemester 2017/2018 das Masterstudium Media- und Kommunikations­ beratung, Christoph Redelsteiner seit Oktober 2017 das Masterstudium Soziale Arbeit.

chat.days Chat zum Master- und Weiterbildungsangebot 23.– 25.01.2018

Plattform Duales Studium Österreich

Studium: dual, praktisch, gut Die Fachhochschulen JOANNEUM, Oberösterreich (Campus Wels), St. Pölten, Technikum Wien und Vorarlberg sowie die Agentur für Qualitätssicherung und Akkreditierung Austria (AQ Austria) und die 3s Unternehmensberatung GmbH haben sich zur Plattform „Duales Studium Österreich“ zusammengeschlossen. Die Website der Plattform bietet Überblick und Orientierung für Studierende und Unternehmen. Duale Studien kombinieren Theorie und Praxis im Rahmen einer akademischen Aus­bildung. Praxis- und Ausbildungs­­blöcke in kooperierenden Unter­nehmen sind fixer Bestandteil des Curriculums. Studium und Beruf sind daher enger verzahnt als in herkömmlichen berufsbegleitenden Studiengängen. Im Februar 2018 veranstaltet die Plattform an der FH Joanneum die Tagung „Das Unternehmen im dualen Studium“. www.dualstudieren.at

Veranstaltungstipps

Security Day Veranstaltung zum Thema IT-Sicherheit für SchülerInnen 30.01.2018 open.day Informationsveranstaltung zum Ausbildungsangebot der FH St. Pölten 09.03.2018 Tagung des Interdisciplinary Media Ethics Center der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) 14.–16.03.2018 Symposium Wirtschaftsund Finanzkommunikation 26.04.2018 ctv-Konferenz Konferenz zur Zukunft des Fernsehens 08.05.2018 Social Work Science Day 15.05.2018 www.fhstp.ac.at/events

5


A K T U E L L

Eine Frage der Lehre

Bei der Wahl der Kollegiumsleitung an der FH St. Pölten wurden Monika Vyslouzil als FH-Kollegiumsleiterin und Helmut Kammerzelt als Stellvertreter wiedergewählt. Das Kollegium beschäftigt sich in der dreijährigen Funktionsperiode neben der Sicherstellung der Qualität in der Lehre auch mit dem Schwerpunktthema Ethik. V O N

E V A

S C H W E I G H O F E R

Das FH-Kollegium setzt sich aus Vertreterinnen und Vertretern der Studiengangsleitungen, des Lehr- und Forschungspersonals, der Studierenden sowie der Kollegiumsleitung und deren Stellvertretung zusammen und kümmert sich um die Durchführung und Organisation des Lehr- und Prüfungsbetriebs.

Die Kollegiumsleitung der FH St. Pölten FH-Prof. Mag. Dr. Monika Vyslouzil ist stellvertretende Leiterin des Ilse Arlt Instituts für Soziale ­Inklusionsforschung und des Departments Soziales, Dozentin am Department Soziales und seit Juni 2014 Leiterin des FH-Kollegiums. FH-Prof. Mag. Helmut Kammerzelt, MAS leitet das Department Medien und Wirtschaft sowie den Bachelor Studiengang Media- und Kommunikationsberatung und ist seit Juni 2015 stellvertretender Leiter des FH-Kollegiums. Alle Mitglieder im Überblick: www.fhstp.ac.at/kollegium

Website zum Jahresthema des Kollegiums: kollegium-jt.fhstp.ac.at

Qualität leben. Eine der zentralen Aufgaben des Kollegiums ist dabei die Qualität der Lehre. „Um diese auch weiterhin sicherstellen und ver­ bessern zu können, haben wir unter Beteiligung aller Studiengangsleiterinnen und -leiter ein ‚Weißbuch Qualität der Lehre‘ verfasst“, erklärt Monika Vyslouzil. „Mit dem Weißbuch formuliert die FH St. Pölten ihre Qualitätsansprüche dazu und bietet allen relevanten Akteurinnen und Akteuren von Hochschulmanagement, Lehre und Servicestellen bis zu den Studierenden eine Grundlage, um sich im Sinne der Qualität der Lehre zu engagieren.“ Das Weißbuch befasst sich etwa mit Lehr- und Lernkultur, der Rolle der Lehrenden und Studierenden, der inhaltlichen Gestaltung der an der FH St. Pölten stark forschungsbasierten Lehre sowie mit Ressourcen und Rahmenbedingungen. „Das Weißbuch gibt Orientierung nach innen – beispielsweise für neu eintretende Kolleginnen und Kollegen – und macht nach außen deutlich, wofür die FH St. Pölten in der österreichischen Hochschullandschaft steht“, erläutert Helmut Kammerzelt.

Jahresthema Ethik. Das neu gewählte FH-Kollegium wird sich zudem intensiv mit verschiedenen Jahresthemen beschäftigen. Für das Jahr 2017 lautete das Thema „Ethik“ bzw. „ethisches Handeln“. „In den vergangenen Jahren haben wir in 6

fu t u r e · n ov ember 2 0 1 7


A K T U E L L

unserer Gesellschaft Tendenzen in Richtung Radikalisierung und verstärkter Aggressivität ­ wahrgenommen. Das hat uns zu diesem Jahresthema bewogen“, so Vyslouzil. „Wir sehen neben den gesetzlich definierten Aufgaben auch die Notwendigkeit, einen Diskurs zu gesellschaftspolitisch relevanten Themen anzuregen – denn als Hochschule sollten wir neben den studiengangsspezifischen Bildungszielen auch einen Beitrag in Richtung einer aufgeklärten Gesellschaft leisten“, erklärt sie die Beweggründe.

Kommunikation in der Finanzwelt

Auf einer Website werden Aktivitäten und Lehrveranstaltungen rund um das Thema Ethik do­ kumentiert und angekündigt. „Fast alle Studiengänge haben Angebote in diesem Themenbereich. Uns geht es um ein Sichtbarmachen und darum, Denk- und Diskussionsanstöße zu liefern“, erklärt Kammerzelt. „Aktuell wird zudem eine departmentübergreifende Ringvorlesung zum Thema Ethik als öffentliches Freifach angeboten.“

Im kommenden Studienjahr startet an der FH St. Pölten ein neuer Master Studiengang zu Wirtschafts- und Finanzkommunikation. Das interdisziplinäre Studium bildet ­Expertinnen und Experten für Bereiche wie ­Investor Relations, Financial Reporting, Finanzanalyse, Data & Financial Journalism und viele mehr aus.

Von der Praxis an die FH Der Großteil der Lehrenden an der FH St. Pölten kommt direkt aus der Praxis. Mit Lothar Tschapka wurde ein eigener Vertreter für die rund 700 nebenberuflich Lehrenden in das FH-Kollegium gewählt. Ihm ist vor allem die Einbindung der nebenberuflichen MitarbeiterInnen ein Anliegen. „Ich möchte die Nebenberuflichen noch stärker in das FH-Geschehen integrieren und zudem die Vernetzung untereinander – etwa durch eine eigene Plattform – fördern“, erklärt der Kommunikationstrainer und Lektor im Studiengang Diätologie. Das Kollegium der FH St. Pölten

Neben Wirtschaftsexpertise, Finanzmarktwissen, Kommunikations- und Medienkompetenz vermittelt der Studiengang auch rechtliche und technologische Kenntnisse sowie Visualisierungskompetenz. Damit werden Studierende unter anderem optimal für Führungspositionen im Bereich Financial Communications vorbe­ reitet. „Neben den Kernbereichen wie Investor Relations, Financial Reporting und Data- und ­Finanzjournalismus eröffnet das Studium auch Berufschancen in weiteren Feldern, in denen ökonomische, mediale, rechtliche und kom­ munikationstechnologische Aspekte erfolgsentscheidend sind“, so Monika Kovarova-Simecek, Leiterin des Entwicklungsteams. „Ein besonderer Fokus liegt auf der Praxisorientierung – so werden im Praxislabor reale Projekte gemeinsam mit Unternehmen umgesetzt, wie beispielsweise die Gestaltung von Geschäfts- und Finanzberichten, Investor-Relations-Websites oder Blogs.“ Fundierte Ausbildung in Financial und Legal English, der hohe Anteil an Englisch in Fachlehrveranstaltungen und die internationale Perspektive in allen Ausbildungsbereichen ermöglichen den Absolventinnen und Absolventen zudem Karrieren auf internationalen Finanzmärkten oder in global tätigen Unternehmen und Medien. www.fhstp.ac.at/mwf

7


F O R S C H U N G

&

P R A X I S

Die Zentrale für digitale Gesundheit

Das neue Center for Digital Health Innovation der FH St. Pölten forscht an der Schnittstelle von Gesundheit, Sozialem und Digitalisierung. V O N

M A R K

H A M M E R

Informations- und Kommunikationstechnologie spielt im Gesundheitswesen eine immer größere Rolle. Die FH St. Pölten hat in den letzten Jahren innovative Forschung an der Schnittstelle von Gesundheit, Sozialem und Technik aufgebaut. „Forscherinnen und Forscher an unserer FH entwickeln unter anderem intelligente Schuhsohlen, die Fehlbelastungen beim Gehen hörbar machen und in der Rehabilitation unterstützen, verbessern die Analyse und Visualisierung von Gesundheitsdaten, um Therapeutinnen und Therapeuten in ihrer Diagnoseerstellung zu unterstützen, oder erfinden neue technologische Lösungen, die älteren Menschen so lange wie möglich eine aktive und unabhängige Lebensführung ermöglichen“, sagt Jürgen Pripfl, Leiter des Departments Gesundheit der FH St. Pölten.

Schnittstelle von Mensch und Technik. Um die

Aktivitäten der letzten Jahre fortzuführen und zu stärken, hat die FH St. Pölten nun das „St. Pölten Center for Digital Health Innovation“ eingerich-

FH-Prof. Priv.-Doz. Dipl.-Ing. Dr. Wolfgang Aigner, MSc und FH-Prof. Dipl.-Ing. Dr. Markus Seidl, Bakk., Leiter des Instituts für Creative\Media/Technologies: Die FH St. Pölten besitzt große Expertise im Entwickeln moderner Medientechnik, der Datenvisualisierung und -analyse. Diese wird nun für das Gesundheitswesen genutzt. FH-Prof. Mag. Dr. Johannes Pflegerl, Leiter des Ilse Arlt Instituts für Soziale Inklusionsforschung: Das Zentrum wird die an den Departments vorhandenen Kompetenzen projektbezogen und flexibel bündeln. Forschung zur sozialen Akzeptanz der Innovationen ist ein wesentlicher Teil davon. FH-Prof. Univ.-Doz. Dipl.-Ing. Dr. Ernst Piller, Leiter des Instituts für IT Sicherheitsforschung: Informations- und Kommunikationstechnik hält derzeit Einzug in alle Lebensbereiche – auch im Gesundheitswesen. IT-Sicherheit und der sichere Umgang mit personenbezogenen Daten spielen dabei eine entscheidende Rolle. 8

fu t u r e · n ov ember 2 0 1 7

tet. Es soll sowohl Expertinnen und Experten als auch Patientinnen und Patienten nützliche Assistenzsysteme an die Hand geben und bei Bedarf an existierende Systeme, zum Beispiel in Krankenhäusern, anknüpfen. Das Zentrum wird Bestehendes bündeln, weiterentwickeln und internationalisieren und verbindet die Expertise an der FH St. Pölten in den Bereichen Gesundheit, Soziales und Digitalisierung. „Interdisziplinäre Forschung in Digital Healthcare ist eine Voraussetzung, um den Herausforderungen im Gesundheitswesen bei zunehmendem Kostendruck mit gleichbleibender Behandlungsqualität zu begegnen“, sagt Jakob Doppler, Leiter des Studiengangs Digital Healthcare. Das Zentrum setzt drei Schwerpunkte: Zum ­Thema „Design & Prototype“ entwickelt es In­ formations- und Kommunikationstechnik für den Gesundheits- und Sozialbereich, der Schwerpunkt „Collect & Analyze“ widmet sich der Daten­analyse und unter „Assess & Evaluate“ werden ForscherInnen Experimente unter anderem zur Benutzungsfreundlichkeit und Wirksamkeit durchführen und die Technologiefolgen für das Gesundheitswesen abschätzen. St. Pölten Center for Digital Health Innovation Das neue Zentrum setzt die Arbeiten des 2013 eingerichteten Forschungsvorhabens CARMA (Center for Applied Research in Media Assisted Healthcare for Motion and Activity) fort.

cdhi.fhstp.ac.at


F O R S C H U N G

Hausbewertung per Satellit Projekte der FH St. Pölten und FH Kufstein beurteilen die Lage von Immobilien und die Gebäudesubstanz durch Satellitenbilder und maschinelles Lernen.

Technik bietet kostengünstige Chancen, die Qualität der Behandlung zu erhalten.

Entfernungen zu Schulen und Geschäften oder die Lage von Grünflächen, Straßen und Erholungsflächen beeinflussen den Wert von Immobilien. Im Projekt ImmBild entwickeln die FH St. Pölten und die FH Kufstein Verfahren, um aus Satellitenbildern den Wert von Immobilien mit automatisierter Bilderkennung und maschinellem Lernen zu berechnen. „Aus Satellitenbildern extrahierte Informationen stellen eine neue und zusätzliche Informationsquelle für existierende Lagebewertungsmodelle dar. Die entwickelten Methoden und Lagemodelle erhöhen die Transparenz am Immobilienmarkt und können zum

Flexible Fahr­ leitungsmasten Das Carl Ritter von Ghega Institut für integrierte Mobilitätsforschung der FH St. Pölten untersucht in einer Auftrags­ forschung innovative Bahntechnik. Wenn Sondertransporte Bahnübergänge passieren, müssen mitunter die Fahrleitungsdrähte in der Höhe verstellt werden. Bisher ist dieses Unterfangen umständlich und teuer: Bei herkömmlichen Masten ist der Ausleger für die Halterung der Oberleitung meist durch eine Vielzahl an Schrauben verspannt. Bei einer notwendigen Veränderung der Höhe des Fahrdrahtes müssen diese gelöst, die Ausleger verschoben und die Schrauben wieder angezogen werden.

&

P R A X I S

Bewerten der Immobilie und Ableiten des Mietzinses eingesetzt werden“, sagt Matthias Zeppelzauer, Senior Researcher der Forschungsgruppe Media Computing am Institut für Creative\Media/Technologies (IC\M/T) der FH St. Pölten und Leiter des Projektteams an der FH St. Pölten. Ein weiteres Projekt von FH St. Pölten und FH Kufstein, das Projekt ImmoAge, entwickelt Methoden, um Baujahr, Bauperiode und regionale Bauweisen von Einfamilienhäusern mit Hilfe von Bilderkennungsverfahren zu analysieren. Ziel des Projekts ist die automatische Klassifikation von Gebäuden anhand der Außenansichten als weitere Informationsquelle für verbesserte Bewertungsmodelle. www.fhstp.ac.at/immbild www.fhstp.ac.at/immoage

Das Projekt ImmBild wird im Rahmen der COIN-Programmlinie „Aufbau“ vom Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft gefördert. Projektpartner ist die FH Kufstein. Das Projekt ImmoAge erhält im Rahmen des BRIDGE-Programms eine Förderung vom Bundes­ ministerium für Verkehr, Innovation und Technologie. Projektpartner sind die FH Kufstein und Sprengnetter Austria.

Das Stahlbau- und Eisenbahntechnikunternehmen Kruch hat daher einen Fahrleitungsmast entwickelt, mit dem das Regulieren der Fahrdrahthöhe auf einfache Art und Weise möglich ist. Die Konstruktion besteht aus Führungen am Mast, die durch eine Spindel am Boden bedient und ­millimetergenau eingestellt werden können. Das Carl Ritter von Ghega Institut für integrierte ­Mobilitätsforschung der FH St. Pölten hat die Firma beim Innovationsmanagement beraten und bei der technischen Entwicklung unterstützt.

Ein Fahr­ leitungsmast, mit dem das Regulieren der Fahrdrahthöhe auf einfache Art möglich ist.

www.fhstp.ac.at/fahrleitungsmasten

Das Projekt ist eine Auftragsforschung des Carl Ritter von Ghega Instituts für integrierte Mobilitätsforschung für die KRUCH Railway Innovations GmbH & Co. KG.

9


I N

D E R

P R A X I S

Von der FH zum „Migrantigen“-Macher

Seine Filme werden auf Filmfestivals auf der ganzen Welt gefeiert, füllen Kinosäle und sind vielfach a u s g e z e i c h n e t : F H - A b s o l v e n t A r m a n T. R i a h i i s t a l s Regisseur und Drehbuchautor international erfolgreich. V O N

E V A

S C H W E I G H O F E R

Die Begeisterung für den Film begleitet Arman T. Riahi schon sein ganzes Leben. Durch seinen älteren Bruder, den Filmregisseur Arash T. Riahi, kam der gebürtige Iraner sehr früh mit der Filmbranche in Berührung. „Mein Bruder Arash war mein großes Vorbild. Es gab in Österreich damals nicht viele Filmemacher mit Migrationshintergrund.“ Als Schüler drehte er bereits seine ersten Kurzfilme. „Ein Lehrer im Gymnasium hat mich damals dazu animiert, mich ins Freifach ‚Me­ dienkunde‘ einzuschreiben“, erinnert er sich. „Dort habe ich dann die ersten Filmideen umgesetzt. Mich hat es schon damals fasziniert, durch den Film in gewisser Weise neue Welten zu erschaffen und Geschichten zu erzählen.“ Heute gehen unter anderem drei Kinodokumentarfilme, ein Spielfilm, ein Kurzfilm, zahlreiche Sendereihen und mehr als fünfzehn teilweise internationale Auszeichnungen auf das Konto des 36-Jährigen. Sein neuester Erfolg: Sein erster ­Kino-Spielfilm „Die Migrantigen“ wurde dieses Jahr beim deutschen Filmfestival Max Ophüls Preis mit dem Publikumspreis ausgezeichnet.

Technischer Grundstock. Bevor er seinen Kar­ riereweg einschlug, schloss Arman Riahi die ­Matura am Gymnasium Schottenbastei in Wien 10

fu t u r e · n ov ember 2 0 1 7

ab und inskribierte dann für das Studium Telekommunikation und Medien – heute Medientechnik – an der Fachhochschule St. Pölten. „Ich wollte ganz bewusst auf keine klassische Filmschule gehen – den kreativen Part des Filmemachens habe ich mir durch mein großes Interesse Schritt für Schritt selbst ange­ eignet. Was mir damals gefehlt hat, war das technische Wissen“, erzählt Riahi. Dieses konnte er sich im Laufe des Studiums in vielen verschiedenen Bereichen aneignen. „Die technischen Lehrveranstaltungen wie Mathematik, Physik oder Informatik habe ich als sehr fordernd in Erinnerung“, sagt er mit einem Lächeln, „doch von dem technischen Grundlagenwissen zehre ich noch heute. Ich kann jederzeit aushelfen, wenn es etwa technische Probleme gibt – das ist ein großer Vorteil.“

Kontakte zur Filmbranche. Sein Pflichtpraktikum absolvierte Arman T. Riahi als Grafik- und Screendesigner in London. „Neben dem Filmemachen ist Grafikdesign meine zweite Leidenschaft. Ich freue mich immer, wenn ich Zeit finde, um beispielsweise Plakate oder Kampagnen für meine Filme selbst zu entwerfen.“ Seit seinem Studienabschluss im Jahr 2004 arbeitet Riahi als freier Regisseur und Drehbuchautor, unter anderem in der Filmproduktionsfirma seines


Arman T. Riahi am Set von „Die Migrantigen“

Bruders. „Durch Arash und die Golden Girls Filmproduktion hatte ich bereits viele gute Kontakte in der Branche – sich ein Netzwerk aufzubauen ist absolut notwendig“, erzählt Riahi. „Dadurch fiel mir der Berufseinstieg auch recht leicht.“

Unterhaltung mit Anspruch. Heute kann Arman

T. Riahi auf eine beachtliche Karriere zurückblicken. 2005 wurde er für seinen Kurzfilm „Elektro­ nikschrott“ mit dem ORF-Kurzfilmpreis Shorts On Screen ausgezeichnet. Für den ORF gestaltete er als Regisseur im Rahmen der Programmschiene „Donnerstag Nacht“ unter anderem Episoden

Aufgrund meines eigenen Migrations­hinter­ grundes spielt das Thema Migration häufig eine Rolle. Reine Unterhaltung wäre mir zu wenig.

der „Sendung ohne Namen“. Sein erster Kino­ dokumentarfilm „Schwarzkopf“ unter anderem über den Rapper Nazar wurde 2011 auf der Diagonale mit dem Publikumspreis prämiert. Für Red Bull produzierte er eine Porträtserie über ihre bekanntesten Athletinnen und Athleten. Gemeinsam mit seinem Bruder Arash drehte er 2013 den Kinodokumentarfilm „Everyday Rebellion“, der auf über 70 internationalen Filmfestivals gezeigt wurde. 2016 folgte der Dokumentarfilm „ ­ Kinders“

und nun 2017 der erste Spielfilm „Die Migran­ tigen“. „Ich greife in meinen Filmen soziale oder gesellschaftspolitische Themen auf. Aufgrund meines eigenen Migrationshintergrundes spielt das Thema Migration häufig eine Rolle. Reine Unterhaltung wäre mir zu wenig“, so Riahi.

FH-Comeback. Der FH St. Pölten ist Arman T. Riahi weiterhin verbunden geblieben: Heute unterrichtet er im Lehrgang „Film, TV & Media – Creation and Distribution“ nebenberuflich als Lektor im Bereich Formatentwicklung. „Es ist spannend zu sehen, wie die Studierenden eigene Ideen erschaffen. Und für mich ist der Austausch auch immer wieder inspirierend und lehrreich“, streicht er den Mehrwert hervor. Der österreichischen Filmbranche spricht er großes Potenzial zu. „Wir haben in Österreich eine unheimlich große Dichte an hochkarätigen Filmschaffenden – obwohl im öffentlichen Bewusstsein nur einige wenige große Namen präsent sind. Durch die Vielzahl an Nachwuchs­ talenten ist aber der Verteilungskampf um die begrenzten Fördermittel sehr groß.“ Auch daher sieht Arman T. Riahi seine berufliche Zukunft nicht rein auf Österreich beschränkt. „Ich kann mir gut vorstellen, künftig auch etwa in Deutschland Filme zu produzieren. Man muss in der Branche immer offen sein für Neues.“

11


H E L L E

01

02

03

04

K Ö P F E

01

Thomas Brandstetter

Ehrenprofessur in Großbritannien Thomas Brandstetter, Dozent im Department ­Informatik und Security, wurde von der De Montfort University in Leicester (UK) zum „Honorary Pro­ fessor of Cyber Security“ ernannt. Er bekam damit die Ehrenprofessorenwürde (Prof. h. c.) verliehen. Brandstetter wurde im Jahr 2013 erstmals von der De Montfort University eingeladen, um die damals neue Konferenzreihe zu „Industrial Control System – Cyber Security Research (ICS-CSR)“ mitzugestalten und zu eröffnen. Im Jahr darauf fand diese an der FH St. Pölten statt. 2015 wurde Brandstetter zum permanenten Conference Chair berufen. Neben ­seinem Einsatz für die ICS-CSR-Konferenzreihe betreut er die De Montfort University als Partnerhochschule für den Studierendenaustausch und für Forschungskooperationen mit der FH St. Pölten und hält außerdem Gastvorträge. „Das Cyber Tech­ nology Institute der De Montfort Universität zählt zu den innovativsten Security-Instituten Großbritanniens. Ich freue mich daher über die sehr dynamische Zusammenarbeit sowie die Möglichkeit, mit der ICS-CSR eine der führenden internationalen Forschungskonferenzreihen zu Industrial Security aktiv mitgestalten zu können“, so Brandstetter.

02

Petra Hajosi

Mit Events überzeugen Im Rahmen der Verleihung des Staatspreises Marketing durch das Bundesministerium für Wirtschaft, Forschung und Finanzen wurde heuer erstmals ein Sonderpreis im Bereich Event Marketing vergeben. Initiiert wurde dieser von der FH St. Pölten in Kooperation mit der Austrian Marketing Confederation (AMC) und dem Fachverband Event Marketing Board Austria (emba). Als Gewinner ging die Agentur IDEAL Live Marketing hervor – und mit ihr auch Petra Hajosi, Studentin im Masterlehrgang Eventmanagement an der FH St. Pölten. Sie erschufen für den Kunden JP Immobilien GmbH das zwei­ tägige Festival „Laend Yard Rush“ mit Schatzsuche zur Bewerbung eines neuen Stadtteils. „Laend Yard Rush ist ein wunderbares Beispiel dafür, was im Live Marketing alles möglich ist. Eine Baugrube, die zum Schauplatz von Emotionen wurde und in den Köpfen der Besucherinnen und Besucher – und weit darüber hinaus – nun verankert ist“, so Hajosi.

12

fu t u r e · n ov ember 2 01 7

03

Andrea Nagy

Care-Leaver erforscht Andrea Nagy, FH-Dozentin und Leiterin des ­akademischen und Masterlehrgangs Sozialpäda­ gogik an der FH St. Pölten, hat vor Kurzem ihr PhD-Studium der Erziehungswissenschaften an der Universität Innsbruck abgeschlossen. Nagy war vor ihrer FH-Laufbahn mehr als 15 Jahre in der Kinderund Jugendhilfe in öffentlichen, privaten, ambulanten und stationären Settings und Diensten tätig und hat an der Freien Universität Bozen, wo sie auch derzeit noch Lehrveranstaltungen hält, zur Qualität sozialer Dienste geforscht. In ihrer Dissertation mit dem Titel „Wirkungen der Heimerziehung heute. Jugendliche Perspektiven auf Autonomie und Eigenverantwortung“ erforschte sie zukünftige „Care-Leaver“, konkret 26 Jugendliche zwischen zwölf und 20 Jahren, die sich in einer stationären Einrichtung öffentlicher Erziehung und an der Schwelle zum Übertritt in ein selbstständiges Leben befanden. „Die Arbeit macht deutlich, dass es eine Richtlinie braucht, die die Thematik der Care-Leaver berücksichtigt und Systemanpassungen vornimmt, um Care-Leaver im Sinne einer verbesserten Chancengleichheit zu stützen“, so Nagy.

04

Franziska Bruckner

Neue Leitung für Media Creation Seit September 2017 leitet Franziska Bruckner die Forschungsgruppe Media Creation am Institut für Creative\Media/Technologies der FH St. Pölten. Bruckner studierte Malerei und Animationsfilm an der Universität für angewandte Kunst in Wien und promovierte 2017 am Institut für Theater-, Film- und Medienwissenschaft an der Universität Wien. Sie war zuvor als Dozentin an verschiedenen Hoch­ schulen in Österreich und Deutschland tätig und arbeitete unter anderem als Kuratorin für das Dokumentar- und Animationsfilmfestival DOK Leipzig. Franziska Bruckner referiert zudem weltweit zum Thema Animationsfilm, zuletzt etwa bei der Annual Society for Animation Studies Conference in Italien und Singapur oder am Run Shaw Creative Media Center in Hongkong. Sie ist Autorin zahl­ reicher wissenschaftlicher Beiträge und Sammel­ bände zum Themenbereich Animationsfilm, -theorie und -forschung.


N E T Z W E R K E ( N )

Dossier: Netzwerke(n) 14 Coverstory Offen und vernetzt 19 Wörtlich genommen Warum mit Fachhochschulen vernetzen? 20 Offene Hochschule „Der Campus soll auch am Wochenende leben“ 22 Praxisnahe Ausbildung Kooperation oder Nische? 23 Ihre Meinung Dabei sein ist alles? 24 Projekte Europäische Zauberformel und Start-up-Programm 25 Blick von außen Der neue Transfermarkt

Menschen verbinden, Wissen verknüpfen Austausch ist wichtig. Ohne Netzwerke gibt es ­oftmals keinen Erfolg. Das gilt für Hochschulen vom Fachlichen in Gremien für Expertinnen und Experten über die Kooperation mit Unternehmen und den Austausch mit der Gesellschaft bis hin zur persön­lichen Karriere, die ohne Netzwerken kaum auskommt. Das Dossier der aktuellen Ausgabe unseres Magazins „future“ beleuchtet Aspekte des Netzwerkens aus der Sicht von Hochschulen. Die Coverstory spannt den Bogen von einem Cloud-Projekt österreichischer Bibliotheken über internationale Kooperationen bis hin zum Projekt „Zukunft Hochschule“, das nahezu alle heimischen Universitäten und Fachhochschulen zur Weitentwicklung des Sektors an einen Tisch brachte. Artikel behandeln die Rolle von Netzwerken für Branchen und Weiterbildung. Vorgestellt wird darüber hinaus das European Project Semester, bei dem Studierende unserer Hochschule mit solchen von Partnerhochschulen kooperieren, und ein neu gegründeter Hub im Bereich der IT-Sicherheitsforschung. Partnerinnen und Partner der FH St. Pölten beschreiben, welche Vorteile Kooperationen bieten, und der finnische Architekt und Hochschulmanager Antti Ahlava erklärt in einem Interview, wie Hochschulen zum offenen Campus werden können. FH-Prof. Mag. Helmut Kammerzelt, MAS Leiter des Departments Medien und Wirtschaft sowie stellvertretender Leiter des FH-Kollegiums der FH St. Pölten und seit 2017 Obmann des FH-Fördervereins

13


N E T Z W E R K E ( N )

Offen und vernetzt Hochschulen sind heute vernetzter denn je. Vo n F a c h g e s e l l s c h a f t e n ü b e r i n t e r n a t i o n a l e O r g a n i s a t i o n e n bis hin zu Unternehmen und Gesellschaft floriert der Austausch zu Bildung, Innovation und Forschung. V O N

M A R K

Von Gelehrtenzirkeln vergangener Jahrhunderte bis zu Sozialen Medien für heutige WissenschaftlerInnen, von offener Innovation und BürgerInnenwissenschaft bis zu internationalen Netzwerken und gemeinsamen Plattformen mit Unternehmen: Forschung und Lehre waren immer schon Netzwerkarbeit. Doch Netzwerke von Hochschulen reichen heute weit über Fachgremien und Konferenzen hinaus. Damit sie zum Lösen gesellschaftlicher Probleme beitragen und Antworten zu den Fragen unserer Zeit liefern können, widmen sich Hochschulen neben den beiden Humboldt’schen Zielen der Forschung und Lehre der sogenannten dritten Mission des Wissenstransfers. Laut Hannes Raffaseder, Prokurist und Mitglied des Hochschulmanagements der FH St. Pölten, sollten sich Hochschulen zu Plattformen für kollaborative Innovation entwickeln, die ambitionierte Menschen zusammenbringen, um das kreative Potenzial zu bündeln. „Um erfolgreich zu sein, muss es deutlich mehr Netzwerkaktivität geben. Vor fünf Jahren reichte noch Forschen, Lehren und das Besuchen von Fachkonferenzen. Heute braucht es mehr Offenheit“, erklärt Raffaseder. Hochschulen müssten dazu ihr Stakeholder-Management auf neue Beine stellen. „Das Entscheidende ist ein kultureller Wandel, ein Ändern der Mentalität. Es geht um Vertrauen, Möglichkeiten, Spielwiesen und Handlungsräume, um Flexibilität und Eigenverantwortung. Diese Einstellung zählt mehr als eine formale Stabsstelle für Stakeholder-Management. Diese Offenheit betrifft alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter“, sagt Raffaseder. Und die

H A M M E R

Möglichkeiten dazu werden immer mehr: „Netzwerkarbeit hat sich in den letzten Jahrzehnten durch neue Kommunikationstechnologien, aber auch durch die schnellen Transportmöglichkeiten grundlegend verändert. Wir leben heute zwei Stunden von London entfernt, kommunizieren auf Knopfdruck weltweit und können uns jederzeit via Skype face to face begegnen“, sagt Kurt Koleznik, Generalsekretär der Österreichischen Fachhochschul-Konferenz (FHK).

Kooperation zur Zukunft der Hochschulen. Um den Hochschulsektor in Österreich weiter­­ zu­ entwickeln, sollen Universitäten und Fachhochschulen in Zukunft stärker kooperieren. Das Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft hat daher die öffentlichen Universitäten und Fachhochschulen in Österreich Wir leben heute zwei Stunden von London entfernt, kommunizieren auf Knopfdruck weltweit und können uns jederzeit via Skype face to face begegnen. Mag. Kurt Koleznik, Generalsekretär der Österreichischen Fachhochschul-Konferenz (FHK)

eingeladen, sich auszutauschen, wie das derzeitige Angebot von circa 1.400 Studiengängen ­gemeinsam weiterentwickelt werden kann. Das Projekt nennt drei Hauptziele: das Schärfen der Ausbildungsprofile der Hochschulen, ein arbeits­ teilig strukturiertes Studienan­ gebot und eine verbesserte Durchlässigkeit im ­tertiären Sektor, also eine bessere gegenseitige Anerkennung und Fortsetzung auf Seite 16

14

fu t u r e · n ov ember 2 01 7


701 nebenberufliche ­Lehrende unterrichteten im Jahr 2016 an der FH St. Pölten. Sie stammen aus verschiedenen fach­ bezogenen Berufen und ­stellen den Praxisbezug des Studienangebots sicher.

2,55 Mrd. 40.000 Euro Wertschöpfung und mehr als

direkte und indirekte Arbeitsplätze entstehen in Wien durch seine Hochschulen.

329 31 Personen und

Hochschulen

beteiligen sich am Projekt „Zukunft Hochschule“ des Wissenschaftsministeriums zur Weiterentwicklung des Hochschulsektors. Quelle: Austria Innovativ ­Spezial 08/2017

Quelle: Robert Musil und Jakob Eder (2013): Wien und seine Hochschulen. Regionale Wertschöpfungseffekte der Wiener Hochschulen. Verlag der ­Österreichischen Akademie der ­W issenschaften (ISR Forschungs­ bericht 41).

Die vernetzte Bibliothek Vor Kurzem betrat die Bibliothek der FH St. Pölten gewissermaßen die Cloud: Im August dieses Jahres stieg sie auf das moderne Bibliothekssystem „ILS Alma“ um – gemeinsam mit 14 Institutionen des Österreichischen Bibliothekenverbundes, darunter die Österreichische Nationalbibliothek oder die ­Universitätsbibliothek Wien. Die Bibliothek der FH St. Pölten ist damit unter den Ersten, die in Österreich auf das neue System umstellen. Alma gehört zu einer neuen Generation von Bibliotheksverwaltungssystemen, die nicht mehr lokal vor Ort, sondern in einer Cloud-Umgebung bereitgestellt werden. „Cloud-basierte Bibliothekensysteme sind die Zukunft. Man kann Bibliotheken heute nicht mehr allein betreiben. Unsere Arbeit und der internationale Austausch von Daten werden dadurch wesentlich erleichtert“, sagt Christian Kieslinger, der Leiter der Bibliothek der FH St. Pölten. So müssen etwa nicht mehr alle Bibliotheken neue Bücher ­parallel katalogisieren, sondern können auf bereits bestehende Informationen zugreifen. Auch elektronische Bücher lassen sich mit dem neuen System besser verwalten und die Fernleihe wird erleichtert.

15


N E T Z W E R K E ( N )

Anrechenbarkeit der Studien und Abschlüsse. Im Detail heißt dies das Abgleichen des Studienangebots, Vermeiden von Doppelgleisigkeiten, eine Diskussion über die Aufgabenverteilung zwischen den Hochschulen und einen effizienteren Einsatz finanzieller Mittel. Die Hauptabsicht hinter dem Ganzen: Durch Kooperation sollen die Hochschulen gemeinsam mehr erreichen und international im Wettbewerb als Hochschulsystem besser bestehen können. Dieses Projekt ist etwas für den Hochschulsektor bisher Einzigartiges. Es brachte nahezu alle Fachhochschulen und Universitäten an einen Tisch. Auch Wirtschaft und Industrie waren an den Gesprächen beteiligt. „Für die Wissensgesellschaft wichtig ist nicht nur eine Hochschule oder nur der Unibzw. FH-Sektor, sondern das gesamte System. Unternehmen und Gesellschaft sind davon abhängig, dass das gesamte Hochschulsystem funktioniert“, sagt Elmar Pichl, Leiter der Hochschulsektion im Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung. Die Ergebnisse von „Zukunft Hochschule“ werden Pichl zufolge in den FH-Entwicklungsplan und die Leistungsvereinbarungen der Unis einfließen.

Internationaler Austausch. Kooperiert wird unter Hochschulen selbstverständlich auch international. Der Österreichische Austauschdienst (OeAD) bietet zum Beispiel über das EU-Programm Erasmus+ mehrere Förderungen für den

Lokales Brummen Das Institut für Stadt- und Regionalforschung der Österreichischen ­Akademie der Wissenschaften hat für die Studie „Local Buzz in der Wiener ­Forschung?“ (engl. Buzz für Begeisterung, Aufregung, Brummen, Stimmengewirr) die Rolle von Forschungsclustern untersucht und kam zu dem Schluss, dass trotz zunehmender Internationalisierung räumliche Nähe eine wichtige Voraussetzung für die Forschungspraxis darstellt. Forschungs- und ­Entwicklungsaktivitäten seien raumsensibel, es sei nicht egal, wo diese ­stattfinden. Die räumliche Konzentration von Forschungsinfrastrukturen ist laut der Studie ein wichtiger Erfolgsfaktor. www.oeaw.ac.at/isr/forschung/ag-innovation-und-urbane-oekonomie/ local-buzz-in-der-wiener-forschung/

16

fu t u r e · n ov ember 2 0 1 7

akademischen Austausch an, an denen jeweils mehrere Hochschulen aus mehreren Ländern zum Teil in Kooperation mit Unternehmen beteiligt sein können (und müssen). Auch gemeinsame Masterstudien können eingereicht werden. Erforderlich sind mindestens drei Hochschulen aus drei Ländern, wobei sich auch Unternehmen, Nichtregierungsorganisationen und Forschungseinrichtungen beteiligen können. Im Zuge sogenannter strategischer Partnerschaften können Hochschulen bei dem Programm Projekte einreichen, um über Länder- und Sektorgrenzen hinweg voneinander zu lernen, Bildungs­ inhalte an Erfordernisse der beruflichen Praxis anzugleichen, gemeinsam neue Lehr- und Lernmethoden zu erproben und umzusetzen oder grenzüberschreitend das Anerkennen von Wissen und Fähigkeiten zu erleichtern. An einem solchen Vorhaben ist auch die FH St. Pölten be­ teiligt: Gemeinsam mit Hochschulen aus Antwerpen (B), Fulda (D), Groningen (NL) und Neubrandenburg (D) entwickelt der Studiengang Diätologie im Projekt IMPECD (Improvement of Education and Competences in Dietetics) einheitliche Standards für die Ernährungstherapie in Europa. Der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) hat ein eigenes Förderprogramm zu internationalen strategischen Partnerschaften. Denn laut der Website des DAAD werde Internationalisierung zunehmend zur Querschnittsaufgabe für die gesamte Hoch­schule


N E T Z W E R K E ( N )

Mehr Offenheit! „Um erfolgreich zu sein, muss es deutlich mehr Netzwerk­ aktivität geben. Vor fünf Jahren reichte noch Forschen, Lehren und das Besuchen von Fach­ konferenzen. Heute braucht es mehr Offenheit.“ FH-Prof. Dipl.-Ing. Hannes Raffaseder, Mitglied des Hochschulmanagements der FH St. Pölten und Leiter FH-Service Forschung und Wissenstransfer

Netzwerken lernen! „Frauen, aber auch Männer, die ­Netzwerken nicht früh oder familiär gelernt haben, sind zurück­ haltend und skeptisch gegenüber formalen Netzwerken. Hier sind Weiterbildungsangebote und Mentoring-­Programme ziel­ führend, denn Schüchternheit ist kontraproduktiv. Oft gilt: Frechheit siegt.“ Mag. Barbara Smetschka, Institut für Soziale Ökologie, Alpen-Adria-Universität Klagenfurt

über einzelne persönliche Kooperationen ­hinaus. Synergien, gemeinsame Strukturen, Studiengänge und Forschungsverbünde seien das Gebot der Stunde.

Es gibt jahrhundertelange Traditionen für Verbindungen und Verbände für Männer im akademischen Bereich. Netzwerke von Akademikerinnen sind dagegen ein relativ junges Phänomen und viel weniger verbreitet. Dr. Angelika Brechelmacher, Institut für Wissenschaftskommunikation und Hochschulforschung der Universität Klagenfurt

Von der Leopoldina zum ResearchGate. Auch auf persönlicher Ebene hat sich das Netzwerken verändert, nicht zuletzt durch die Digitalisierung. Die Österreichische Akademie der Wissenschaften (ÖAW) und deutsche Akademien haben für junge ForscherInnen eigene Junge Akade­ mien eingerichtet, in Österreich vor etwa 15 Jahren, in Deutschland etwas früher – eine kurze Ge­ ­ schichte im Vergleich zur im Jahr 1652 ge­ gründeten Leopoldina in Deutschland, der ältesten ununterbrochen existierenden naturwissenschaftlich-medizinischen Akademie der Welt. Die neuen Jungen Akademien sollten die Aka­ demien „verjüngen“ und bessere Vernetzungs­ möglichkeiten speziell für junge ForscherInnen Fortsetzung auf Seite 18

17


N E T Z W E R K E ( N )

­ ieten, sagt Marie-Therese Wolfram, Mitglied b im Direktorium der Jungen Akademie der ÖAW. Mit den Plattformen ResearchGate und Orcid haben WissenschaftlerInnen zudem ihre eige­ nen Sozialen Medien, gewissermaßen eine Art Facebook oder LinkedIn für ForscherInnen. Zu den persönlichen Profilen werden Publikationen und Projekte hochgeladen. WissenschaftlerInnen können so rasch auf dem Laufenden bleiben, was in ihrem Fachbereich passiert, wer etwa wo eine Publikation veröffentlicht hat. Der Öster­ reichische Wissenschaftsfonds FWF verlangt von Forscherinnen und Forschern, die Projekte zur Förderung einreichen, seit 2016 ein vorhandenes persönliches Orcid-Profil. Eigene Netzwerke gibt es zudem für Frauen, die in höheren Positionen an Hochschulen immer noch unterrepräsentiert sind. Angelika Brechelmacher vom Institut für Wissenschaftskommunikation und Hochschulforschung der Universität Klagenfurt und Barbara Smetschka vom ebenfalls dort angesiedelten Institut für Soziale Ökologie erforschen Karrierewege und Netzwerke von Wissenschaftle­ rinnen. „Es gibt jahrhundertelange Traditionen für Verbindungen und Verbände für Männer im akademischen Bereich. Netzwerke von Akade­ ­ mikerinnen sind dagegen ein relativ junges ­Phänomen und viel weniger verbreitet“, erklärt Brechelmacher. Persönliche Netzwerke sollten für die spätere Karriere generell schon früh aufgebaut werden, rät Josef Kolarz-Lakenbacher, Bildungsbeauftragter der Stadt St. Pölten, ehemaliger ­Siemens-Manager und langjähriger Vorstand des Fördervereins der FH St. Pölten: „Die meisten Studentinnen und Studenten machen den Fehler, sich nur auf das Studium zu kon­ zentrieren. Doch das Studium und die fachliche Ausbildung allein sind zu wenig. Man muss über den Tellerrand hinausschauen und aus der Masse her­ vorstechen. Dafür braucht es Netz­ werken und Engagement.“ Laut Smetschka zeigen junge Männer oft mehr Aktivität als Frauen, was das Netzwerken anbelangt. „Frauen, aber auch Männer, die dies nicht früh oder familiär gelernt ­ ha­ ben, sind zurückhaltend und skeptisch ­gegen­­­über formalen Netzwerken. Hier sind ­ Weiterbildungsangebote und Mentoring-­ Programme zielführend, denn Schüchternheit ist kontraproduktiv. Oft gilt: Frechheit siegt“, so Smetschka. 18

fu t u r e · n ov ember 2 01 7

Am Weg zur Bildungshauptstadt Im Oktober veröffentlichte die Stadt St. Pölten ein „Weißbuch Bildung“. Es präsentiert die Bildungs­ angebote der Stadt von Schulen, Lehre und Weiterbildung bis zu den Hochschulen und stellt den Auftakt für eine strategische Offensive dar, um die Stadt als Bildungsstandort zu positionieren. Bis 2018 soll ein „Masterplan Bildung“ entstehen. Fachhandwerkliche, theoretische und akademische Ausbildungen sowie Bildung und Beruf sollen stärker verschränkt werden. Das Weißbuch definiert dazu Bildungsleitpfade für unterschiedliche Bereiche. www.st-poelten.gv.at/Content.Node/buergerservice/ Weissbuch_Bildung.at.php

Linktipps: Hochschulen sind über eine Vielzahl an Organisationen vernetzt. Es gibt Verbände für Alumni, den internationalen Austausch oder Kooperationen mit der Industrie sowie Netzwerke zu Qualitätsmanagement, Marketing und einzelnen Fachgebieten. Im Folgenden eine kleine Auswahl: www.fhk.ac.at, uniko.ac.at Die Österreichische Fachhochschulkonferenz und die Universitätenkonferenz sind die Sprachrohre der ­heimischen Fachhochschulen bzw. Universitäten. uas4europe.eu Netzwerk europäischer Fachhochschulen www.eurashe.eu European Association of Institutions in Higher ­Education www.eaie.org European Association for International Education wissenschaft.bmwfw.gv.at/bmwfw/ wissenschaft-hochschulen/zukunft-hochschule Projekt Zukunft Hochschule des Bundesministeriums für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft


WARUM MIT FACHHOCHSCHULEN VERNETZEN? 01

Lilian Meyer-Janzek

Der iab austria fördert digitales Marketing. Inspirierte, gut geschulte Praxis-Profis sind das Fundament des Florierens unseres Wirtschaftssektors, weshalb wir uns stark für A u s - u n d W e i t e r b i l d u n g e i n s e t z e n . W i r h a b e n d a h e r, o h n e z u zögern, die Option ergriffen, uns im Weiterbildungslehrgang Digital Marketing der FH St. Pölten zu engagieren. Dr. Lilian Meyer-Janzek ist Geschäftsführerin des „iab austria – Verein zur Förderung der Online-Werbung“, verantwortet dort unter anderem das Ausbildungsprogramm für Digital Marketing, ist Vortragende an Fachhochschulen und Universitäten und externe FH-Lektorin an der FH St. Pölten.

02

01

02

Thomas Karl

Für uns hat sich ein lebhafter Austausch mit den Fachhoch­ s c h u l e n e r g e b e n . N i c h t n u r , d a s s w i r To p - K a n d i d a t i n n e n und -Kandidaten für unser Recruiting bekommen – auch die Ve r n e t z u n g i m P o s t g r a d u a t e - B e re i c h i s t w e r t v o l l . G e r a d e die Berufsnähe der Fachhochschulen ist da eine Stärke. Wir haben gemeinsam mit Fachhochschulen sogar spezielle Ausbildungsprogramme für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter entwickelt.

03

DI Thomas Karl war in verschiedenen Managementfunktionen beim Hightech-Unternehmen Frequentis AG tätig. Aktuell steht er dem globalen Geschäftsbereich Bahn vor und ist Präsident des österreichischen Verbandes der Bahnindustrie.

03

Sabine Klimitsch

Gezielt Fragen zu beantworten, die punktgenau auf die Bedürfnisse der Gemeinden und Kommunen eingehen, ist ein wesentlicher Faktor der Regionalentwicklung. Die „ D i p l o m a r b e i t s b ö r s e R e g i o n a l ­e n t w i c k l u n g “ i s t e i n w i c h t i g e s Instrument dabei: Gemeinden können Themen ausschreiben, die von Studierenden in Abschlussarbeiten behandelt werden. Das vernetzt Wissenschaft und Praxis, wobei eine Win-winSituation für alle Beteiligten entsteht. DI Sabine Klimitsch ist Leiterin des Büros NÖ-Mitte der NÖ.Regional, die in Kooperation mit Land, Kleinregionen, Leaderregion, Gemeinden sowie Partnerinnen und Partnern aus dem Bildungsbereich die Regionalentwicklung NÖ begleitet.

19


N E T Z W E R K E ( N )

„Der Campus soll auch am Wochenende leben“

Hochschulen entwickeln sich immer mehr von abgeschlossenen zu offenen Institutionen. Im Gespräch mit „future“ erklärt der finnische Architekt und Hochschulmanager Antti Ahlava, warum sich Hochschulen derart neu ausrichten sollten und wie sie damit Innovation und Kreativität fördern können. I N T E R V I E W :

M A R K

H A M M E R

Was steckt hinter der Idee, eine Hochschule in einen offenen Campus zu verwandeln? Traditionell sind Hochschulen oft gekennzeichnet von geografischer Isolation, geschlossenen Services, Flächen, die stark auf spezifische Verwendungszwecke zugeschnitten sind, und von durch Autos dominierter Infrastruktur. Das unterstützt kaum soziale Interaktion und das ­Weiterentwickeln von Ideen. Bei einem offenen Campus-Modell sind verschiedene Verwendungs­ zwecke und Benutzergruppen in denselben Gebäuden gemischt und die Gebäude unterstützen Begegnungen und Kreativität. Ein Campus sollte offen und ein aktiver Teil der Stadt sein.

Offener Campus für Innovation in Helsinki Derzeit werden die Aalto-Universität und ihr Otaniemi-Campus in und um Helsinki erneuert. Bis 2021 soll ein offenes und innovatives Campus-Zentrum geschaffen werden. Teil des neuen Campus wird ein Start-upZentrum namens „A Grid“. Es soll eines der größten der Welt werden und mehr als hundert Firmen und Institutionen umfassen. agrid.fi

Wie können Hochschulen und Städte das praktisch umsetzen? Durch das Mischen von Funktionen und Teilen von Serviceeinrichtungen, aber auch physisch durch das Verbinden der Hochschule mit der Stadt ohne Lücken – durch die Konstruktion von Zwischenräumen, durch das Anbinden öffentlicher Verkehrsmittel und das Einrichten von Fußgänger- und Fahrradrouten.

Wodurch fördern offene Hochschulen Innovation? Ein offener Campus unterstützt eine Gemeinschaft interdisziplinärer Zusammenarbeit, interaktives Lernen und eine Umgebung, die es fördert, traditionelle Grenzen zu überschreiten. So werden offene Innovation und soziale Interaktion

20

fu t u r e · n ov ember 2 0 1 7


N E T Z W E R K E ( N )

Campus der Zukunft in St. Pölten Die Fachhochschule St. Pölten plant derzeit einen Zubau mit bis zu 12.000 Quadratmetern Bruttogeschoßfläche um circa 30 Millionen Euro Errichtungskosten. Gemeinsam mit dem bestehenden Gebäude soll – inspiriert von internationalen Vorbildern – ein „FH-Campus der Zukunft“ entstehen; ein Vorzeigecampus für Hochschulen, ein lebendiger Campus mit ausreichend Raum zum Arbeiten und Lernen, für den persönlichen und fachlichen Austausch, aber auch zum Entspannen, A ­ usruhen und Leben – passend zu den Zielen der FH-Strategie: best place to work, best place to learn.

auf nachhaltige Weise gefördert. Dazu ­ gehört auch, dass Hochschulen mehr mit Unternehmen kooperieren, von Studierenden ausgehende ­Unternehmensaktivitäten fördern, Akteurinnen und Akteure von außen willkommen heißen, ihren Platz am Campus aufzuschlagen, und Veranstaltungen mit externen Partnerinnen und Partnern organisieren.

Ihre Universität plant einen neuen Campus gewissermaßen als Stadt. Wie wird das aussehen? Für das Campusentwicklungsprojekt „A! City“ der Aalto-Universität haben wir viel getan, um den Campus zu öffnen. Das Hauptgebäude zum Beispiel ist eine Neuinterpretation eines Hochschulhauptquartiers: Es ist für alle offen, wird fünf Restaurants beherbergen, seine Lobby ist ein bemerkenswerter Ausstellungsraum und kann bei Veranstaltungen bis zu 2.000 Personen beherbergen. Es ist ein Treffpunkt für Partnerinnen und Partner und ein Aushängeschild für die Hochschule. Am Campus sollte auch außerhalb der Bürozeiten L ­eben sein, auch an Wochen­ enden und in den Ferien.

Das Projekt umfasst auch einen ­Innovations-Hub. Wie sieht das Konzept dahinter aus? Der gesamte Campus wird zum Innovations-Hub werden. Das Ziel ist, eine Innovationskultur zu fördern: Experimente, Kreativität, Zusammen­

arbeit und Wachstum. Die Universität möchte eine innovative Gesellschaft aufbauen aus Studierenden mit bahnbrechenden Ideen und ex­ zellenter Forschung, basierend auf Disziplinen überschreitender und unternehmerischer Men­ talität. Die Universität, andere Bildungs- und ­Forschungseinrichtungen, Nichtregierungsorganisationen und Unternehmen können am selben Standort gedeihen.

Wie wichtig ist räumliche Nähe von ­Universitäten, Firmen und Start-ups für Innovation? Nähe allein ist nicht genug. Es reicht nicht, Studierende, Forscherinnen, Forscher und Firmen in denselben Gebäuden zu haben. Zusätzlich braucht es gemeinsame Projekte zwischen ihnen. Sie müssen zusammenarbeiten. Darum ist eine unserer zentralen programmatischen und räumlichen Innovationen ein gemeinsamer Hub: ein Ort, wo alle zusammen an Projekten und Themen arbeiten. Wir haben solche Projekte bereits zu den Themengebieten Internet of Things, Gesund­ heits­ technologie, Human-based living environment, Energie und Biomaterialien.

Antti Ahlava, D.A., M. Arch. ist Architekt, Professor für Emerging Design Methodologies und Vizepräsident für Campus­ entwicklung an der AaltoUniversität in Helsinki, Finnland. Er leitet den Campusdesign- und -entwicklungsprozess Universität Aalto. people.aalto.fi/en/antti_ahlava

21


N E T Z W E R K E ( N )

Kooperation oder Nische?

D i e B e d ü r f n i s s e d e r S t u d i e r e n d e n w e r d e n i m m e r v i e l f ä l t i g e r. Um sie alle erfüllen zu können, arbeiten Hochschulen vermehrt mit anderen Institutionen und Unternehmen zusammen. V O N

E V A

S C H W E I G H O F E R

Durch aktuelle gesellschaftliche Entwicklungen wird die Gruppe der Studierenden immer heterogener: Zu den klassischen Vollzeitstudierenden gesellen sich zunehmend Berufstätige, die sich berufsbegleitend weiterbilden oder neu orientieren. Neben dem Ausbau von berufsbegleitenden Studienprogrammen reagieren Hochschulen darauf auch mit einem immer breiter werdenden Angebot an Weiterbildungslehrgängen.

Ideen für neue Lehrgänge ergeben sich oftmals direkt aus Kontakten zum Praxisfeld – beispielsweise, wenn wir bei Unternehmen oder Organisationen einen konkreten Bedarf verorten.

­Luzern – b ­ ietet die FH St. Pölten entlang ihres ­Aus­bildungsportfolios Weiterbildungsprogramme an. „Ein großer Vorteil hierbei ist, dass die Erfahrungen und Expertise, aber auch das Renommee von zwei Hochschulen vereint werden – während Organisatorisches aufgeteilt werden kann.“ Hochschulen würden auf diese Weise auch neue Studierendengruppen erreichen.

Die Konkurrenz schläft nicht. Durch die steiFH-Prof. DSA Mag. Dr. Peter PantučekEisenbacher leitet das Department Soziales an der FH St. Pölten.

FH-Prof. DSA Mag. Dr. Peter Pantuček-Eisenbacher, Leiter des Departments Soziales an der FH St. Pölten

Gemeinsam statt einsam. Für die Entwicklung

und Durchführung von Weiterbildungsprogrammen schließen sich Hochschulen zunehmend mit Partnerinnen und Partnern aus der Wirtschaft oder anderen Bildungseinrichtungen zusammen. „Ideen für neue Lehrgänge ergeben sich oftmals direkt aus Kontakten zum Praxisfeld – beispielsweise, wenn wir bei Unternehmen oder Organisationen einen konkreten Bedarf verorten“, erklärt Peter Pantucˇek-Eisenbacher, Leiter des Departments Soziales an der FH St. Pölten. Angesichts der Entwicklung hin zum Lifelong Learning würden Hochschulen zudem einen ­ wachsenden Zustrom an Studierenden erleben, die nach Jahren der Berufstätigkeit das Berufsfeld wechseln und dafür eine entsprechende Ausbildung benötigen. „Der Hochschulabschluss muss den Studierenden konkret beruflich weiterhelfen. Wir müssen die Anforderungen des Arbeitsmarkts daher genau kennen“, streicht er die ­Re­levanz der engen Vernetzung zum Praxisfeld hervor. Auch gemeinsam mit anderen Hochschulen – etwa der Universität Wien, der Saxion Hoch­ schule in Enschede oder der Hochschule

22

fu t u r e · n ov ember 2 0 1 7

Dr. Annika Maschwitz arbeitet an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg.

gende Nachfrage nach akademischen Weiterbildungsangeboten mischen neben einschlägigen Bildungseinrichtungen zunehmend auch private Anbieter am Markt mit – mit dem Vorteil, meist flexibler agieren zu können als öffentliche Einrichtungen. „Für Hochschulen wird es auch vor diesem Hintergrund immer mehr zu einer wesentlichen strategischen Entscheidung, ob sie getreu der Idee ‚Gemeinsam sind wir stark‘ auf Bildungs-Kooperationen setzen oder mit ihrem Bildungsangebot in einer Nische agieren und dies somit ein Alleinstellungsmerkmal darstellt“, so Annika Maschwitz von der Carl von ­Ossietzky Universität Oldenburg. Für sie ist aus Erfahrung Kooperation meist die bessere Lösung. Bei all den Vorteilen könnten aber vor allem kulturelle Unterschiede zwischen den Kooperationspartnerinnen und -partnern zu Schwierigkeiten führen. „Besonders zwischen Unternehmen und Hochschulen sind die konkreten Zielsetzungen und auch die Herangehensweisen oft völlig an­ dere“, so die Expertin für Weiterbildung und Bildungsmanagement.


IHRE MEINUNG Dabei sein ist alles?

Branchenverbände, Vereine, Cluster und Co. – Netzwerke gelten in vielen Bereichen heute als unverzichtbar. „future“ hat bei zwei Vertreterinnen und einem Vertreter verschiedener Branchen nachgefragt, warum Netzwerken so wichtig ist, welche Bedeutung es im jeweiligen Berufsfeld hat und welche persönlichen Erfahrungen sie mit Netzwerken gemacht haben.

02 01

03

01

Elisabeth Höld

Warum: Die Pflege von sozialen Kontakten zählt zu den menschlichen Bedürfnissen und dient dem persönlichen Austausch sowie dem Aufbau von Vertrauen und Beziehungen. Im beruflichen Kontext können die entsprechenden Kontakte entscheidend für Karriere- und Organisationsentwicklung sein. Daher sollte aktive Netzwerkarbeit Bestandteil der beruflichen Routine sein. Branche: Im Bereich der Gesundheit und der Gesundheits­ förderung spielen Netzwerke eine große Rolle, denn Gesundheit wird durch viele Faktoren beeinflusst. Durch ein gutes und interdisziplinäres Netzwerk können neue Ideen erfolgreicher entwickelt und umgesetzt werden. Persönlich: Ein gutes Netzwerk kann entscheidend sein, um den richtigen Job oder die perfekten ProjektpartnerInnen zu finden. Allerdings darf dabei nicht vergessen werden, dass ein Netzwerk vom Engagement der Mitglieder lebt und keine Einbahnstraße ist.

Dr. Elisabeth Höld ist Senior Researcher am Institut für Gesundheitswissenschaften der FH St. Pölten und forscht im Bereich Public Health Nutrition. Sie ist Mitglied in zahlreichen Netzwerken und leitet das Ende 2016 gegründete Netzwerk des Verbandes der Ernährungswissenschafter Österreichs.

02

Claudia Arzberger

Warum: Weil Kontakte das A und O sind. Egal ob für den Berufseinstieg oder -umstieg – ohne Netzwerken läuft heutzutage fast nichts mehr. Branche: Wie in anderen Branchen ist auch im PR-Bereich das Netzwerken unerlässlich. Durch neue Bekanntschaften besteht die Möglichkeit, im Gedächtnis zu bleiben und von geknüpften Kontakten auch in Zukunft zu profitieren, beispielswei­se als Speaker bei Veranstaltungen. Persönlich: Durch meine Arbeit bei den PRVA Newcomers und die Teilnahme an diversen Veranstaltungen wie zum Beispiel der PR-Gala oder dem Österreichischen Kommunikationstag konnte ich bereits einige spannende Persönlichkeiten der Branche kennenlernen und mich mit ihnen austauschen. Dabei konnte ich schon den einen oder anderen Tipp für den Berufseinstieg sammeln.

Claudia Arzberger ist Studentin im Bachelor Studiengang Media- und Kommunikationsberatung und Mitglied des Organisationsteams der PRVA Newcomers, der Nachwuchsorganisation des Public Relations Verband Austria (PRVA).

03

Wolfgang Gruber

Warum: Ohne Netzwerke leidet in vielen Fällen die Qualität der eigenen Arbeit, da der wichtige Bestandteil der externen inhaltlichen Impulse zu einem großen Teil fehlt. Branche: Ohne Netzwerke würde die Hochschuldidaktik durchaus ­weiterbestehen, ihre Qualität nimmt jedoch desto stärker zu, je mehr Institutionen eng miteinander vernetzt sind. Darum ist es eines der primären Ziele, mit einer Didaktik-affinen Community sowohl in der eigenen Hochschule als auch in der Region und darüber hinaus zu interagieren. Persönlich: Mir ist es wichtig, ein nachhaltiges Netzwerk zu haben, das auf einem kollegialen Miteinander basiert. Daher vertraue ich in sehr hohem Maße auf Weiterempfehlungen meines Netzwerks. Loyalität und Qualität stehen im Vordergrund – Fehler hingegen vergessen Netzwerke nicht schnell und sind in vielen Fällen schwer auszubügeln.

Mag. Wolfgang Gruber ist im Service- und Kompetenz­ zentrum für Innovatives Lehren und Lernen (SKILL) der FH St. Pölten für den Bereich Game Based Learning verantwortlich und arbeitet als Trainer in der Hochschuldidaktik. Er ist u. a. Mitglied in der Deutschen Gesellschaft für Hochschuldidaktik (DGHD).

23


N E T Z W E R K E ( N )

Die europäische Zauberformel Die FH St. Pölten bietet ihren Studierenden über eine Partnerschaft mit 17 europäischen Hochschulen internationale Praxis durch ein European Project Semester. Beim European Project Semester (EPS) arbeiten Studierende aus mindestens drei Ländern ein Semester lang intensiv in einem großen Projekt zusammen. Arbeitssprache ist Englisch. „Das EPS Das European entpuppt sich als Zauberformel, mit der für die Project ­Studierenden ein Mobilitätsfenster geschaffen ist, Semester ermöglicht das ihnen ein Auslandssemester an attraktiven den Studierenden Hochschulen in zwölf europäischen Ländern ein Auslands­ ermöglicht“, sagt Barbara Zimmer, Leiterin des semester in zwölf International Office der FH St. Pölten. europäischen Ländern. Die Studierenden erwerben nicht nur fachliche Kompetenzen, sondern trainieren auch Teamfähigkeit, Interkulturalität und Selbstorganisation. Lehrende begleiten die Prozesse und stehen mit ihrer Expertise zur Verfügung. Die FH St. Pölten stellt den

Projektteams rund um die Uhr Arbeitsräume, Labors und technisches Equipment zur Verfügung. „Das European Project Semester stellt einen nachhaltigen, tiefen Praxisbezug her. Die Studierenden gestalten und arbeiten selbstverantwortlich. Dies hat sich als idealer Rahmen erwiesen, um berufliche Handlungskompetenz zu fördern“, erklärt Alois Frotschnig, ­Leiter des Departments Medien und Digitale Technologien, das das EPS an der FH St. Pölten organisiert. Das European Project Semester wird vom EU-Austauschprogramm „Erasmus“ finanziell unterstützt. www.fhstp.ac.at/eps

Nachhören: Interview mit Alois Frotschnig zum European Project Semester www.fhstp.ac.at/CTFrotschnig

Start-up-Programm ausgeweitet Ein Förderprogramm von accent Gründerservice GmbH und FH St. Pölten knüpft für Studierende mit unternehmerischer Ambition Kontakte zur Start-up-Szene. Im Jahr 2014 hat die FH St. Pölten in Kooperation mit der accent Gründerservice GmbH den Creative Pre-Incubator ins Leben gerufen, ein Förderprogramm für Studierende und Alumni mit Gründergeist. Expertinnen und Experten unterstützen die Teams im Programm bei der Weiterentwicklung von Geschäftsideen sowie der Unternehmensgründung und fördern Kontakte zur Start-up-Szene. Mit dem Studienjahr 2017/2018 wird das Programm er­­ weitert: Statt bisher einem gibt es nun zwei Be­­ werbungsdurchgänge pro Jahr. „Mit dem Creative Pre-Incubator war die FH St. Pölten in Österreich Vorreiterin. Das Förderprogramm entwickelte sich seit der ersten Runde 2014 zu einem festen und erfolgreichen Bestandteil der Nachwuchsförderung der FH St. Pölten. Um die 100 Studierenden haben sich bisher mit circa 30 weit fortgeschrittenen 24

fu t u r e · n ov ember 2 0 1 7

­ rojekten für das Programm beworben“, erklärt P Hannes Raffaseder, Prokurist und Leiter für Forschung und Wissenstransfer der FH St. Pölten. Der Creative Pre-Incubator ist das Herzstück des Konzepts der „Seven Steps to Start-Up“ der FH St. Pölten. Es bietet eine Vielzahl von ein­ schlägigen Lehrveranstaltungen, Praxisprojekten, Veranstaltungsformaten und weiteren Initiativen, die kreative, an Unternehmensgründung interessierte Studierende von der Vermittlung wichtiger unternehmerischer Basiskompetenzen über die Ent­ wicklung erster innovativer Projektideen, deren Konkretisierung und Weiterentwicklung bis hin zur konkreten Unternehmensgründung begleiten und sie mit dem Start-Up-Umfeld vernetzen. www.fhstp.ac.at/cpi


BLICK VON AUSSEN

N E T Z W E R K E ( N )

Der neue Transfermarkt

Hochschulen kooperieren täglich und in zahlreichen Formen in Netzwerken: sei es innerakademisch in transdisziplinären, nationalen und internationalen Kooperationen oder mit externen ­Partnerinnen und Partnern aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft. Insbesondere das Engagement in externen Netzwerken ist eine neuere Entwicklung der letzten 20 Jahre und mit S ­ tichwörtern wie Joint Labs, Campus Community Partnerships, Citizen-Science-Projekte, Service Learning oder Third Mission versehen.

Katja Barbara Bär leitet den Bereich Kommunikation und Fundraising an der Universität Mannheim, wo dieses Jahr die Konferenz von EUPRIO – einem Netzwerk von Kommunikatorinnen und Kommunikatoren im europäischen Hochschul­bereich, dem auch die FH St. ­Pölten ­an­gehört – stattfand. Das Thema der diesjährigen Konferenz lautete „Networking for a better future: Universities, cities, companies and regions“.

Die Formen der Netzwerke und ihre Namen sind mannigfaltig – gemein ist ihnen jedoch der zugrundeliegende Gedanke des Wissenschaftstransfers. Dabei zeigt sich, dass auch der Transferbegriff gerade einem Wandel unterliegt: Zunächst bewegt sich das Verständnis weg von der Vorstellung einer Schnittstelle, aus der lediglich das Wissen aus der Hochschule in die Wirtschaft ­weitergegeben wird und deren Erfolg in der Zahl von Patenten gemessen werden kann. Mit den neueren Netzwerken ist ein Transferbegriff entstanden, der jegliche Form von ExpertInnen-­Laien-Kommunikation um­fasst. Zudem steht in den jüngeren Kooperationen der wechselseitige Austausch im Vordergrund: Das Wissen fließt nicht mehr nur unidirektional aus der Hochschule an die EmpfängerInnen, sondern die gemeinsame E ­ rarbeitung von Forschungsdesigns und Lehrformaten setzt sich zunehmend durch. Richtig betrieben, bringt das „Netzwerken“ den Hochschulen neue Impulse für Lehre und Forschung. Es steigert die Repu­ tation, kann Synergieeffekte fördern und im besten Fall sogar neue Ressourcen schaffen. Im deutschsprachigen Raum werden viele dieser Prozesse indes noch nicht hinlänglich strategisch betrieben, um die Effekte auch voll ausschöpfen zu können. Die Herausforderung der nächsten Jahre wird es daher sein, zentrale Netzwerk- und Transferstrategien zu ­entwickeln, die von der Vision bis zur Evaluation und Kommunikation durchdacht sind. Nur so lassen sich die Ergebnisse der Netzwerke objektiv messen und und kann der Mehrwert für alle Seiten garantiert werden.

25


Z U

G A S T

I N

Von Kreisläufen und Netzwerken

Hirut Grossberger bildete sich am University College London zum Thema Life C y c l e A s s e s s m e n t w e i t e r. D a b e i k n ü p f t e d i e I n f r a s t r u k t u r- F o r s c h e r i n w e r t v o l l e i n t e r d i s z i p l i n ä r e K o n t a k t e z u Te i l n e h m e n d e n aus der ganzen Welt. V O N

E V A

S C H W E I G H O F E R

Wenn Hirut Grossberger, Forscherin und Dozentin im Department Bahntechnologie und Mobi­lität, von ihrer Weiterbildung am University College London erzählt, gerät sie regelrecht ins Schwärmen. „Ich bin ehrlich gesagt ohne große Erwartungen nach London gereist – die Kursbeschreibung klang spannend, da ich mich intensiv mit dem Thema Life Cycle Management beschäftige. Letztendlich kommt es beim Niveau und der konkreten Schwerpunktsetzung einer Weiter­bil­dung aber immer stark auf die anderen Teilnehmenden an“, so Grossberger. Und genau der TeilnehmerInnenkreis war es, der die Infrastruktur-Expertin positiv überraschte. „Ich teilte mir mit ausgewiesenen Fachleuten aus fernen Ländern wie Singapur, Kosovo, Portugal oder Thailand den Raum. So viele verschiedene Nationalitäten, aber auch Branchen und damit Schwerpunktsetzungen – das war für mich extrem inspirierend.“

Blick über den Tellerrand. Beim Life Cycle As-

sessment, der „Lebenszyklusanalyse“, werden die ökologischen Auswirkungen von Produkten während ihres gesamten Lebensweges analysiert – ein Bereich, der nicht nur in der Infrastruktur-Branche immer wichtiger wird. „Ich war die einzige Teilnehmerin aus dem Eisenbahn- bzw. generell dem Infrastrukturbereich. Es waren Fachleute etwa aus dem Abfallmanagement oder der Automobilbranche anwesend. Dadurch bekam ich einen wertvollen Einblick in andere Fachbereiche und konnte von diesem umfassenden Know-how enorm profitieren.“ Neben dem interdisziplinären Austausch schätzte Grossberger vor allem auch die praktische Komponente der Weiterbildung: So wurden Tools und Me­thoden gezeigt, um

26

fu t u r e · n ov ember 2 01 7

einen Lebenszyklus zu berechnen und Daten zu interpretieren. Auch Best-Practice-Beispiele anderer TeilnehmerInnen wurden gemeinsam besprochen und diskutiert. „Vieles davon kann ich direkt in meine Lehrveranstaltungen einfließen lassen“, betont sie einen wichtigen Mehrwert. Ermöglicht wurde diese Weiterbildung im Ausland nicht zuletzt durch das Staff-Mobility-Programm „Erasmus+“ der Europäischen Union, im Rahmen dessen die Kosten für Anreise und Unterkunft übernommen wurden. „Allerdings werden durch den Brexit Austauschprogramme wie diese mit Großbritannien künftig nicht mehr so einfach möglich sein“, gibt Grossberger zu bedenken.

Netzwerk im Aufbau. Um den fachlichen Aus-

tausch untereinander auch in Zukunft aufrecht­ zuerhalten, haben sich die insgesamt 18 TeilnehmerInnen der Weiterbildung bereits jetzt zu einem informellen Netzwerk zusammengeschlossen. „Wir haben Kontakte ausgetauscht und sind anlassbezogen immer wieder in Kontakt – etwa wenn es fachliche Fragen gibt oder jemand von uns eine zweite Meinung oder weitere Erfahrungswerte im Bereich Life Cycle Assessment einholen möchte. Das hat sich bereits jetzt absolut bewährt“, zeigt sich Hirut Grossberger erfreut über den wertvollen Austausch. „Idealerweise werden wir uns in Zukunft in periodischen Abständen auf Life-CycleFachkonferenzen gezielt treffen.“


S T .

P Ö L T E N

U N D

D I E

W E L T

„Die Menschen hier denken ‚out of the box‘“

A u c h i m Ve r w a l t u n g s b e re i c h w i rd i n t e r n a t i o n a l e M o b i l i t ä t a n H o c h s c h u l e n g r o ß g e s c h r i e b e n : I T- S y s t e m a d m i n i s t r a t o r Seamus Byron von der Universität in Letterkenny war zum Know-how-Austausch an der FH St. Pölten. V O N

E V A

S C H W E I G H O F E R

„Die Stadt ist sehr sauber und die Menschen sind überaus freundlich“ – so oder ähnlich könnte ein typischer Urlaubsbericht lauten. Doch ­Seamus Byron aus dem irischen Letterkenny war nicht etwa als Tourist in St. Pölten, sondern im Rahmen eines Staff-Mobility-Austauschs eine Woche lang an der Fachhochschule zu Gast. „Ich hatte vergangenes Jahr die Gelegenheit, einen Mitarbeiter der FH St. Pölten kennenzulernen, als dieser im Rahmen eines Austauschs zu Besuch in Letterkenny war“, berichtet Seamus ­Byron. „Er lud mich ein, mir im Gegenzug auch einmal die Fachhochschule in St. Pölten anzu­ sehen, was ich gerne annahm.“

Innovativ und zukunftsnah. Vom FH-Gebäude

zeigte sich der Ire sehr angetan: „Ich war be­ eindruckt, wie offen und modern die Fachhochschule ist.“ Diese Offenheit fand der IT-System­ administrator aber auch bei einem Blick auf das Ausbildungsangebot wieder. „Die FH St. Pölten ist höchst innovativ und marktorientiert. Mein Eindruck ist, dass hier sehr weit vorausgedacht wird und auch Interdisziplinarität eine große Rolle spielt – etwa wenn man Studiengänge wie Digital Healthcare als Beispiel nimmt. Die Menschen hier denken ‚out of the box‘, wenn es um die Gestaltung eines zukunftsorientierten Ausbildungsangebots geht. Das vermisse ich an meiner Universität ein wenig.“ Dort sei man eher auf die bewährten Studienprogramme spezialisiert. Weniger Unterschiede konnte Seamus Byron in seinem Fachbereich feststellen: Die IT-Abteilung des Letterkenny Institute of Technology sei sehr ähnlich aufgebaut wie jene an der FH St. Pölten.

„Der einzige Unterschied ist die Anzahl an Computern und MitarbeiterInnen – diese ist bei uns deutlich höher.“

Früher Ladenschluss. Während seines Aufent-

halts an der Fachhochschule hatte der IT-Experte auch Gelegenheit, die niederösterreichische Landeshauptstadt kennenzulernen. „Die Mitarbei­ terInnen der FH St. Pölten haben sich sehr nett um mich gekümmert und mir unter anderem eine Führung durch die Innenstadt gegeben“, erzählt Seamus Byron. „Dass Geschäfte hier teilweise schon um halb sechs am Abend schließen, war für mich eine absolute Überraschung“, lacht er. Besonders angetan zeigte er sich von der niederösterreichischen Landschaft – und der heimischen Küche. „Das Essen in Österreich ist fantastisch – besonders die Mehlspeisen“, berichtet er von seinen kulinarischen Erlebnissen.

Seamus Byron aus Letterkenny war in St. Pölten – und genoss Landschaft wie Mehlspeisen.

Beliebteste Partnerhochschule. Das Letterken-

ny Institute of Technology ist bereits seit 1999 ­offizielle Partnerhochschule der FH St. Pölten. Und sie erfreut sich bei den St. Pöltner Stu­ dierenden sehr großer Beliebtheit: Insgesamt knapp 100 Studierende verbrachten bisher ein Auslandssemester in Letterkenny. Damit ist das Letterkenny Institute of Technology die beliebteste unter den mittlerweile insgesamt 127 Partnerhochschulen der FH St. Pölten – und mit rund 3.000 Studierenden etwa gleich groß wie ihr Pendant in Niederösterreich.

27


B L I T Z L I C H T

Vorträge und Diskussionen zum gesellschaftlichen Wert von Medien.

Fachtagung Medienökonomie

Die Medien und das Gemeinwohl Netzwerk-Event build.well.being

Gesund mit Digitalisierung Die Netzwerk-Veranstaltung build.well.being an der FH St. Pölten widmete sich aktuellen Entwicklungen im digitalen Gesundheitswesen. Österreichische Expertinnen und Experten präsentierten Streiflichter aus Praxis und Forschung und Studierende des Studiengangs Digital Healthcare der FH St. Pölten stellten ihre Projekte vor.

Im Oktober hielten die Fachgruppe Medienökonomie der Deutschen Gesellschaft für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft und das Netzwerk Medienstrukturen ihre gemeinsame Jahrestagung an der FH St. Pölten ab. Die international besetzte und vom Land Niederösterreich geförderte Konferenz thematisierte unter dem Titel „Ökonomie gemeinwohlorientierter Medien“ die digitale Massen­kommu­ nikation in Deutschland, Österreich und der Schweiz.

Forschungsfest Niederösterreich

Party mit Cocktailroboter Im September fand im Palais Niederösterreich in Wien zum ersten Mal das Forschungsfest Niederösterreich statt. Die FH St. Pölten war mit mehreren Stationen vertreten, etwa einem Cocktail-Roboter, der die Zusammenarbeit von Mensch und Maschine in der Industrie 4.0 demonstriert, einem Projekt zur Darstellung von Literatur in 360-Grad-Virtual-Reality und einer an der FH entwickelten Kommunikations- und Spieleplattform für ältere Menschen.

28

fu t u r e · n ov ember 2 0 1 7


B L I T Z L I C H T

Wolfgang Gaiswinkler im Gespräch mit dem Psychiater Luc Isebaert.

Ein Jubiläum, zwei Symposien

Happy Birthday, Ilse Arlt Institut! Das llse Arlt Institut für Soziale Inklusionsforschung der FH St. Pölten feiert heuer sein zehnjähriges Bestehen und lud im September zum Festakt an die FH. Parallel dazu fanden das Ilse Arlt Symposium, die jährliche Fachtagung des Instituts, heuer in Kooperation mit dem Amt der NÖ Landesregierung und dem Netzwerk OS’T – Institut für Lösungsfokussierte P ­ raxis, und das Symposium „Interprofessionalität in der ­Primärversorgung“ in Kooperation mit dem Forum Primär­versorgung statt. inclusion.fhstp.ac.at

30 Jahre Erasmus

Der Austausch ist Programm Dieses Jahr feierte das EU-Austauschprogramm Erasmus unter dem Titel „Von Erasmus zu ­Erasmus+“ sein 30-jähriges Bestehen. Erasmus unterstützt Auslandsstudien, Auslandspraktika, Lehre und Weiterbildung sowie größere multi­ laterale Projekte, die zur Innovation der Lehre beitragen. Auch die FH St. Pölten feierte mit einer Veranstaltung mit.

29


E M P F E H L E N S W E R T

Beschaffung unter Berücksichtigung der IT-Sicherheit. Wichtigkeit, Herausforderungen und Maßnahmen Ernst Piller Springer Vieweg, 2017 58 Seiten, eBook: 4,99 €, Softcover: 10,27 € ISBN/EAN: 978-3-6581-8599-2 Unsichere Soft- und Hardwarekomponenten in Produkten jeglicher Art können sich für Unter­ nehmen und Privatpersonen als großes Problem herausstellen, werden beim Einkauf jedoch meist nicht beachtet. Das Buch „Beschaffung unter Berücksichtigung der IT-Sicherheit“ von Ernst Piller, Leiter des Instituts für IT Sicherheitsforschung an der FH St. Pölten, bietet Hilfe für EinkäuferInnen. Passend zum Buch gibt es die Plattform www.it-sicher.kaufen, auf der die FH St. Pölten kostenlos und unabhängig für den Einkauf Sicherheits-Checklisten anbietet. www.it-sicher.kaufen

Paul Watzlawick Alois Huber, André Höschele Der Konterfei, 2016 68 Seiten, 9,90 € ISBN 978-3-903043-15-2 Watzlawicks Buch „Anleitung zum Unglücklichsein“ ist ein Weltbestseller. Alois Huber, Lektor am De­partment Soziales der FH St. Pölten, und Ko-Autor André Höschele haben 2002 in Palo Alto (San Francisco) mit dem Kommunikationsforscher und Psychotherapeuten gesprochen. Im vor­ liegenden Buch haben die beiden ihre persönlichen Erfahrungen mit Watzlawick, seinen radikalen Konstruktivismus und seine Kommunikationstheorie aktuellen gesellschaftspolitischen Tendenzen gegenübergestellt. Information Design. Research and Practice Alison Black, Paul Luna, Ole Lund, Sue Walker (Hrsg.) Routledge, 2017 750 Seiten, Paperback: 55 £, eBook: 38,50 £ (ca. 62 €/43 €) ISBN Paperback: 9780415786324, ISBN eBook: 9781315585680 Mit Informationsdesign lassen sich komplexe Informationen verständlich präsentieren. Im Band ent­ halten ist der Beitrag „Images of time“ einer Gruppe von Autorinnen und Autoren um Wolfgang Aigner, Leiter des Instituts für Creative\Media/Technologies (IC\M/T) der FH St. Pölten. Der Text beschäftigt sich mit der Visualisierung zeitbezogener Daten.

30

fu t u r e · n ov ember 2 0 1 7

Handbook of Integrated CSR Communication Sandra Diehl, Matthias Karmasin, Barbara Mueller, Ralf Terlutter, Franzisca Weder (Hrsg.) Springer, 2017 501 Seiten, Hardcover 219,99 €, eBook 166,59 € ISBN 978-3-319-44700-1 Das Buch bietet einen Überblick zur integrierten Kommunikation in der Organisationskommunikation und ihrer Relevanz für Corporate Social Responsi­ bility (CSR). Der Band enthält einen Beitrag von Michael Litschka, Leiter des Masterstudiums Digital Media Management der FH St. Pölten, und Matthias Karmasin von der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt zur Sicht auf CSR als ökonomisches, ethisches und kommunikatives Konzept. Conference Proceedings Trends in Business Communication 2016 Timo Becker, Peter Schneckenleitner, Wolfgang Reitberger und Alexandra Brunner-Sperdin (Hrsg.) Springer Gabler, 2017 2014 Seiten, eBook 51,16 €, Softcover 66,81 € ISBN eBook 978-3-658-17254-1, ISBN Softcover 978-3-658-17253-4 Das Buch widmet sich Trends in der Unternehmens­ kommunikation und fasst die Inhalte einer Tagung an der FH Kufstein zum Thema zusammen. Ent­ halten sind zwei Beiträge zu Aspekten der Finanzkommunikation von Monika Kovarova-Simecek, FH-Dozentin am Department Medien und Wirtschaft der FH St. Pölten. Blog zur Finanzkommunikation Die Arbeits- und Forschungsgruppe Financial Communications der FH St. Pölten hat einen Blog zu Themen der Wirtschafts- und Finanzkommunikation gestartet mit aktuellen Informationen zu Investor Relations, Financial Technologies, Financial Reporting, Financial Literacy, Financial Journalism u. v. m. financial-communications.fhstp.ac.at twitter.com/FinCom_Austria

IMPRESSUM Herausgeberin: Fachhochschule St. Pölten GmbH, Matthias Corvinus-Straße 15, 3100 St. Pölten Chefredaktion: Mag. Daniela Kaser, MAS Redaktion: Mag. Mark Hammer, Mag. Eva Schweighover, Bakk. Fotos und Illustrationen: Elisabeth Ockermüller/Egger&Lerch (S. 1, 13, 18, 22, 24), Katarina Balgavy (S. 2), Foto Kraus (S. 2, 5, 6, 12, 17, 22, 23), Martin Lifka Phototgraphy (S. 4, 8, 26), FH St. Pölten/Tobias Schermann (S. 7), Martin Stöbich (S. 10), Olivia Wimmer (S. 11), Thomas Brandstetter (S. 12), Nick Albert (S. 12), Bernhard Schramm (S. 12), shutterstock/ Roman Ya (S. 15, 17), Pilo Pichler (S. 17), Peter Berger (S. 19), NÖ Regional (S. 19), Frequentis AG (S. 19), NRT Architects (S. 20), Aalto University Leena Ylä-Lyly (s. 21), NMPB Architekten (S. 21), foto-ventura.de (S. 21), Kurt Keinrath (S. 23), Uni Mannheim (S. 25), privat (S. 27), FH St. Pölten/ Mario Ingerle (S. 28), FH St. Pölten/Jutta Untersteiner (S. 28), FH St. Pölten/Laura Breban (S. 28), FH St. Pölten/Markus Prikowitsch (S. 29), Stefanie Mayrwöger (S. 29), Emil Bauer (S. 31) Grafik und Produktion: Egger & Lerch Ges.m.b.H., 1030 Wien Druck: Ueberreuter Print GmbH, 2100 Korneuburg


AUCH DA STECKT DRIN

Bei der Veranstaltung ex.MEDIA boten Studierende der Master­klasse Experimentelle Medien des Studien­ gangs Digitale Medien­technologien durch den experimentellen Einsatz traditioneller und aktueller Medien­ technologien außergewöhnliche Einblicke in die Wahrnehmung medialer Inhalte. Die Gäste der ­ ex.MEDIA konnten mit den verschiedenen Werken interagieren, selbst Teil der Kunstwerke werden und in eine Welt voller neuer Sinneseindrücke eintauchen.

31


„Im Projekt ImmBild entwickeln die FH St. Pölten und die FH Kufstein Verfahren, um aus Satellitenbilder n den Wert von Immobilien mit automatisierter Bilderkennung und m a s c h i n e l l e m L e r n e n z u b e r e c h n e n . “    Seite 9 „Durch die Vielzahl an Nachwuchstalenten ist der Verteilungskampf um die begrenzten F ö r d e r m i t t e l s e h r g r o ß . “    Seite 11 „Um erfolgreich zu sein, muss es deutlich mehr Netzwerkaktivität geben. Vor fünf Jahren reichte noch Forschen, Lehren und das Besuchen von Fachkonferenzen. Heute braucht e s m e h r O f f e n h e i t . “    Seite 17 „Das Wissen fließt nicht mehr nur unidirektional aus der Hochschule an die EmpfängerInnen, sondern die g e m e i n s a m e ­E r a r b e i t u n g v o n Forschungsdesigns und Lehrformaten s e t z t s i c h z u n e h m e n d d u r c h . “    Seite 25 „Die Menschen hier denken ‚out of the box‘, wenn es um die Gestaltung eines zukunftsorientierten A u s b i l d u n g s a n g e b o t s g e h t . “    Seite 27

www.fhstp.ac.at


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.