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» Wenn durch „Dancing Star“ das Tanzbein wieder selbst geschwungen wird von Kathrin Plchot
from SUMO #37
Wenn durch ,,Dancing Stars‘‘ das Tanzbein wieder selbst geschwungen wird
Tanzen ist beliebter denn je zuvor. Dies zeigt eine Studie der Allensbacher Markt- und Werbeträgeranalyse, denn das Tanzinteresse ist sowohl bei Jung als auch bei Alt über die letzten Jahre hinweg konstant gestiegen. SUMO sprach dazu mit Profitänzerin Roswitha Wieland sowie Executive Producer von „Dancing Star“ Stefan Zechner und klärte, ob die steigende Beliebtheit des Tanzsports mit der großen Beliebtheit der diversen Tanzshows im Fernsehen zusammenhängt.
Tanzen – eine Sportart, die sich bereits seit Jahren an großer Popularität erfreut. Genau dies zeigt eine Studie der Allensbacher Markt- und Werbeträgeranalyse, im Zuge deren repräsentativ mehr als 23.000 Deutsche befragt wurden. Die Ergebnisse zeigen, dass sich im Jahr 2017 hochgerechnet rund 8,3 Millionen sich besonders für den Tanzsport interessierten, lediglich ein Jahr später waren es bereits rund 8,9 Millionen. Profitänzerin Roswitha Wieland erkennt die steigende Beliebtheit ebenfalls: „Das Interesse am Tanzen ist auf jeden Fall sehr groß und speziell in den letzten Jahren stark gestiegen.“ Auch das SINUS-Institut untersuchte den Tanzsport genauer und fand heraus, dass rund 68% der befragten ÖsterreicherInnen zumindest hin und wieder das Tanzbein schwingen. Besonders beliebt sind dabei vor allem Standard-, lateinamerikanische sowie Discotänze. Etwas seltener werden Volkstänze wie zum Beispiel die Polka ausgeübt. Ebenfalls fand das Marktforschungsinstitut heraus, dass der höchste Anteil der aktiv Tanzenden insbesondere den Altersgruppen 60 und älter sowie den 18- bis 29-jährigen angehört. Hinsichtlich des Geschlechtes sind vor allem Frauen mit 57% die Tanzfreudigeren. Zu den häufigsten Motiven, einen Tanzkurs zu belegen zählen neben dem Fitnessgedanken und das Schließen neuer Bekanntschaften auch der Spaß. „Tanzen begeistert nicht nur Jung und Alt sondern auch Klein und Groß. Der Tanzsport macht die Menschen einfach glücklich und versprüht gute Laune“, so Roswitha Wieland.
Tanzshows boomen
Neben der ansteigenden Beliebtheit des Tanzsports weisen auch die im Fernsehen übertragenen Tanzshows wie ,,Dancing Star‘‘ oder ,,Let’s Dance‘‘ eine sehr hohe Popularität auf. Laut einer Presseaussendung des ORF verfolgten rund 1.251.000 ZuschauerInnen das „Dancing Star“- Finale 2020. Dies ergibt einen hohen Marktanteil von 27 Prozent bei der Zielgruppe der 12- bis 49-jährigen. Bei der Altersgruppe der 12- bis 29-jährigen konnte sogar ein Marktanteil von 32 Prozent erzielt werden. Das „Dancing Star“-Finale letzten Jahres verzeichnete somit die beste Reichweite seit der vierten Staffel 2008. „Obwohl es ‚Dancing Star‘ bereits seit einigen Jahren gibt, sind die Gesamtquoten sehr konstant und gut. Die einzige Show, die ähnlich gute Quoten erreicht ist lediglich die ‚Millionenshow‘“, erklärt Executive Producer Stefan Zechner. Genau wie die österreichische verzeichnet auch die deutsche Tanzshow ,,Let’s Dance‘‘ einen neuen Staffel-Bestwert. Gemäß einer Presseausendung des Fernsehsenders RTL verfolgten rund 4,3 Millionen Menschen jeden Freitag die Tanzshow. Dies entspricht einem Marktanteil von 21,2 Prozent bei der Zielgruppe der 12- bis
49-jährigen. Die ehemalige „Dancing Star“-Profitänzerin Roswitha Wieland spricht aus eigener Erfahrung: „Ich habe gesehen, wie die Quoten beim ORF immer mehr ansteigen, und im Laufe der Zeit wurde ich sogar öfters auf der Straße angesprochen.“ Neben dem Tanzen ist einer der Hauptgründe, warum sich Menschen so gerne Tanzshows anschauen vor allem die Teilnahme von diversen Prominenten. Durch „Dancing Star“ und Co. werden Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens aus ihrer gewohnten Umgebung herausgenommen und vor neue, ihnen ungewohnte Aufgaben gestellt. Darüber hinaus lernt man die Prominenten auf einer neuen und vor allem persönlicheren Ebene kennen. Als einen weiteren Grund zählt Stefan Zechner auch die Musik auf. „Insbesondere Musik emotionalisiert und löst bei vielen Erinnerungen an eigene Lebensabschnitte oder Situationen aus“, so der Executive Producer. von Kathrin Plchot
„Dancing Star“ lässt Quoten und Tanzbein schwingen
Nun stellt sich die Frage, ob die große Popularität von Tanzen mit dem enormen Interesse der verschiedenen Tanzshows zusammenhängt. Roswitha Wieland bejaht: „Das Tanzinteresse ist zwar in den letzten Jahren stark gestiegen, aber dies vor allem aufgrund der verschiedenen Tanzshows wie ‚Dancing Star‘ oder ‚Let’s Dance‘.“ Laut der Profitänzerin werden Menschen durch solche glücklich gemacht und inspiriert, selber das Tanzbein zu schwingen. Stefan Zechner schließt sich dieser Meinung an und behauptet: „Menschen werden auf jeden Fall von Tanzshows inspiriert und belegen dann meist im Anschluss selber einen Tanzkurs. Vor einigen Jahren gab es sogar diesbezüglich eine Umfrage seitens des ORF, die zeigte, dass Tanzschulen aufgrund von ‚Dancing Star‘ einen Zuwachs verzeichnen konnten.“ Wie lange die Inspiration und die Motivation, einen eigenen Tanzkurs zu belegen andauern, sei laut Wieland jedoch von Person zu Person unterschiedlich. Bei manchen Menschen merke sie, dass diese durch Tanzshows durchaus langfristig beeinflusst werden. „Nahezu jedes Jahr im Sommer leite ich Tanzwochen in einer österreichischen oder ausländischen Hotelkette und da nehmen in der Tat immer sehr viele Menschen Teil. Im Jahre 2012 dauerten die Tanzevents lediglich eine Woche, mittlerweile ziehen sich diese bereits über zwei Wochen.“ Sie hebt allerdings auch die andere Seite hervor und erklärt, dass das Interesse an Privatstunden nach jeder Staffel bei manchen Menschen auch abnehme. „Wie lange die Motivation das eigene Tanzbein zu schwingen andauert, ist tatsächlich sehr unterschiedlich. Fest steht jedoch, dass Menschen durch Tanzshows inspiriert und bewegt werden‘“, hält Roswitha Wieland abschließend fest. Everybody dance now – or just watch?
Roswitha Wieland / Copyright: Roman Zach-Kiesling