SUMO #38

Page 38

20 Jahre Medienmanagement Alumni Success Stories Der Studiengang „Medienmanagement“ feiert seinen 20. Geburtstag. Solch runde Zahlen bieten stets Anlass dafür innezuhalten und zurück und nach vorne zu blicken. Rund 1.650 Absolvent*innen gingen mit erfolgreichem Abschluss aus dem Diplom-, Bachelor- und Masterstudium hervor. Der wandelbaren Medienbranche geschuldet, wurden acht (!) Änderungen des Curriculums vorgenommen, in denen rund 30 Dozent*innen und rund 100 Lektor*innen aus Wissenschaft und Praxis ihr Wissen weitergaben. Abseits der - wenngleich bemerkenswerten, so doch auch nüchternen - Zahlen, ist ein Studium mehr als Titel und Fakten. Wer könnte besser über diese „Lehrjahre“, die Learnings, die Highlights wie die zähen und schwierigen Momente im späteren Beruf sprechen als jene, die Medienmanagement studiert und mittlerweile in der Medienbranche Fuß fassen konnten. Lesen Sie im Folgenden Streiflichter jener Interviews, die im Rahmen der Lehrveranstaltung „Markt- und Mediaforschung I“ entstanden sind und bei denen mutige Studierende im 2. Semester bei erfolgreichen Alumni und heutigen Branchengrößen nachgefragt und auch nachgehakt haben. Wer es genau wissen möchte: Die Langversion finden Sie auf medienmachen.at oder via QR Code Scan. Theo Kämmerer und Florian Geberth sprachen mit Roland Hochegger, Leiter Finanzen & Personal im ORF-Konzern, über den Wert journalistischer Arbeit bei fortschreitender Digitalisierung, über die Bedeutung von O-Tönen im Rundfunk sowie über kreative Bewerbungsstrategien.

...

Sie haben mir da gerade einen Elfer aufgelegt, den ich jetzt verwandeln muss. Sie sind ja nicht nur Prokurist bei der ORF Marketing & Creation GmbH & Co KG (OMC), sondern auch in der Personaladministration von „Ö1“, „Ö3“, „FM4“ und beim ORF Radio-Symphonieorchester. Von vielen Parteien ist die Zahl an Mitarbeiter*innen und Dienstnehmer*innen, die der ORF hat in den letzten Jahren arg unter Beschuss geraten. Ist das eine Challenge für Sie? Ja, es gab vom Stiftungsrat in den letzten Jahren klare Vorgaben. Der Stiftungsrat ist das Aufsichtsgremium des ORF, das bei börsennotierten Unternehmen der Aufsichtsrat ist. Der Auftrag war, die Valorisierung, die der ORF für die Gebührenentgelte beantragen kann und die in der Regel vom Stiftungsrat genehmigt wird, deutlich geringer ausfallen zu lassen. Intention war, dass die Gebühren für die österreichischen Konsument*innen niedriger werden oder zumindest nicht entsprechend erhöht werden müssen. Da muss man auch dazusagen, dass etwa in Wien und Niederösterreich nur ein Drittel dieser Gebühren dem ORF zugutekommt und

38

immerhin ein Drittel als Einnahmen für die Bundesländer oder für die Stadt Wien einbehalten werden. Das heißt zwar ORF-Gebühr, ist es aber eben nur zum Teil. Der Stiftungsrat hat also im Sinne des österreichischen Publikums verfügt, der ORF solle mit weniger Geld auskommen. Das ist legitim, genauso wie man das bei anderen öffentlichen oder privaten Unternehmen auch gemacht hat. Es ist eine riesengroße Herausforderung, denn die ORF-Geschäftsführung hat sich entschieden, das Leistungs-Portfolio nicht einzuschränken. Es geht also darum, mit 15 bis 20 Prozent weniger Personal dieselbe Leistung zu erbringen. Zusätzlich hat man mit „ORF III“ noch einen weiteren Fernsehsender aus der Taufe gehoben, der in seiner Nische unglaublich erfolgreich ist und ein Vielfaches etwa der Einschaltquoten von „3sat“ hat. Parallel dazu sind wir jetzt in der Entwicklung des ORF-Players, neben der TVthek. Die TVthek ist ja auch etwas, das selbstständig sehr, sehr gut angenommen wird. Die vielen Apps, die die On Demand-Dienste anbieten, sind dabei noch gar nicht angesprochen. Das bedeutet also mehr Leistung und weniger Personal. Das heißt natürlich, in vielen Strukturen wesentlich effizienter zu werden, weniger Zeit zu haben für Produktionen und auch natürlich die modernen Mittel der Digitalisierung zu nutzen.

Roland Hochegger, Leiter Finanzen & Personal im ORF Konzern Copyright: ORF Thomas Ramstorfer


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook

Articles inside

Journalismus: Ein Beruf, viele Legenden

8min
pages 76-77

Die Zukunft der Lokalmedien ist anspruchsvoller als ihre Vergangenheit.“

7min
pages 66-69

Mediale Gerüchteküchen Nutzen und Gefahren

9min
pages 73-75

Community Management: How to?

4min
pages 70-72

Trafikant*innen: Die analogen Influencer*innen unserer Zeit

7min
pages 63-65

TV-Nachrichten – das härteste Geschäft?

5min
pages 58-59

Terrorismus – Gefahren für Medienschaffende und Berichterstattung

5min
pages 56-57

Zwischen Handysucht und moderner Bildung (digitale) Medien im Unterricht

4min
pages 50-51

Filmlizenzen: Ein Handel zwischen traditioneller Bedeutung und neuer Marktkomplexität

10min
pages 52-55

Behindertensport im medialen Rampenlicht

4min
pages 32-33

Gratiszeitungen – grenzen- und kostenlos in einer Wegwerfgesellschaft

6min
pages 30-31

20 Jahre Medienmanagement Alumni Success Stories

25min
pages 38-45

Medienskandale im Wandel der Zeit Geht Qualitätsjournalismus verloren?

9min
pages 46-49

Das Lizenz-Roulette Sportübertragungsrechte im Geldrausch

7min
pages 34-37

Cyber-)Mobbing – Schreie, die niemand hört

4min
pages 28-29

Was das Virus mit dem freien Theater macht

7min
pages 26-27

Danke für Ihre Aufmerksamkeit Erfolgsgarant Klicks

4min
pages 24-25

Der Motor der Internet-Entwicklung ist X-rated

7min
pages 9-11

Geschichten die uns Bilder erzählen Visualisierungen in den Medien

13min
pages 5-8

Ein Leben im #technologischen Wandel

7min
pages 12-14

Ach, du bist Schriftsteller*in?“ Einblicke in einen Beruf im Wandel

7min
pages 21-23

Kinderfernsehen – Noch am Puls der Zeit?

9min
pages 18-20

Filmfestivals: „Das zu erleben, was wir Kino nennen“

8min
pages 15-17
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.