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Neue Heimat?! Vertreibung und Neuansiedlung

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KIDS IM KINO

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BLACK&WHITE BLACK&WHITE R.: ELUNED ZOË AIANO, ANNA BENNER, DE/CZ 2019, 19 MIN Noch Jahrzehnte nach Ende des Zweiten Weltkrieges sorgt eine Geschichte für Aufruhr im beschaulichen Kurbad Třeboň: Ist es wahr, dass eine tschechische Krankenschwester aus dem Ort, gleichsam als „Sexbombe“, deutsche Soldaten nicht heilte, sondern sie aus dem Leben beförderte?

THE VALLEY OF PEACE THE VALLEY OF PEACE R.: FRANCE ŠTIGLIC, YU (SI) 1956, 90 MIN Slowenien im Zweiten Weltkrieg. Auf der Suche nach einem friedlichen Rückzugsort treffen zwei Kinder aus eigentlich verfeindeten Lagern und ein US-Soldat aufeinander. Von nun an stehen sie sich zur Seite. Ein bewegender Antikriegsfilm. Dessen Hauptdarsteller 1957 als erster afroamerikanischer Schauspieler einen Preis als bester Darsteller in Cannes gewann.

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Mi 7. Nov 10:30 Y Stadthaus Neue Heimat?! Vertreibung und Neuansiedlung

Für Millionen von Polen und Deutschen endete der Zweite Weltkrieg mit der Vertreibung aus ihrer Heimat. Polen aus den ehemals östlichen Teilen ihres Landes, die jetzt den ukrainischen, litauischen und belarussischen Sowjetrepubliken zugeschlagen wurden, flüchteten in die früheren deutschen Ostgebiete, die nun an Polen fielen. Die dortigen Deutschen wurden ausgesiedelt und flohen nach Westen, in die spätere DDR und die spätere Bundesrepublik. Dies- und jenseits der Oder-Neiße-Grenze ordneten sich Stadt- und Dorfgemeinschaften neu, mussten Menschen mit Kriegs- und Vertreibungstraumata unter den Verhältnissen des Totalitarismus neue Gemeinschaften aufbauen. Die deutschen Flüchtlinge stießen auf Ablehnung und Misstrauen, die polnischen auf nahezu verlassene Städte. Filmklassiker und Zeitzeugendokumentationen zeigen den Übergang von den letzten Stunden des Krieges zu den ersten Tagen des Neuanfangs im Lebuser Land und Brandenburg.

Die Reihe Neue Heimat wird veranstaltet vom Verein für Film- und Medienpädagogik Cottbus e.V., maßgeblich gefördert vom Kulturland Brandenburg e.V. und unterstützt vom Deutschen Kulturforum Östliches Europa.

DIE KRANICHE ZIEHEN THE CRANES ARE FLYING R.: MICHAIL KALATOSOW, 1957, 97 MIN Die 18-jährige Veronika liebt den Ingenieur Boris, der sich bei Ausbruch des Großen Vaterländischen Krieges freiwillig in den Kampf meldet. Später heiratet sie einen anderen – und empfindet den Verrat an ihrer Liebe als existentiellen Irrtum. Die Wiederkehr individueller Schicksale im Kriegsfilm, ausgezeichnet mit der Goldenen Palme in Cannes 1958. Close up WW II HELDENTUM UND TRAUMA // DR A M ATISING HISTORY // NEUE HEIMAT ? ! / /

FREIES LAND A FREE COUNTRY R.: MILO HARBICH, SBZ 1946, 79 MIN Erlebnisse deutscher Flüchtlinge, Bauern und Neusiedler nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges und zu Beginn der Bodenreform 1946. Gedreht in der Westprignitz und im Notstandsgebiet um Lebus. In der Mischung aus Reportage und Inszenierung spielen viele Betroffene sich selbst. Der lange vergessene zweite DEFA-Film nach „Die Mörder sind unter uns“.

Mi 3. Nov 16:00 Y Stadthaus UNVERGESSENE GESCHICHTEN UNVERGESSENE GESCHICHTEN R.: ANDRZEJ WINISZEWSKI, PL/DE 2017, 40 MIN Einst deutsch, jetzt polnisch: Die wechselhafte Geschichte der Kleinstadt Trzębiel ist besonders von den Vertriebenen und Umgesiedelten geprägt. Menschen, die ihre Lebenswege nicht freiwillig wählten. Die Autoren beginnen ihre Spurensuche zwischen Fotoalben, Postkarten und ganz unterschiedlichen Erinnerungen an eine Stadt, die es so nicht mehr gibt. NEUROCHLITZ – DER LANGE WEG INS NICHTS NEUROCHLITZ – DER LANGE WEG INS NICHTS R.: CLAUDIA BARADOY, RICCARDO WITTIG, DE 2019, 70 MIN Vertrieben aus Ostpreußen und Schlesien, hausten sie in Holzhütten und Baracken: Dabei sollte Neurochlitz doch ein Musterdorf sozialistischen Aufbaus in der DDR werden. Als die Bodenreform der Nachkriegsjahre – am Anfang noch freiwillig – zur Zwangskollektivierung wurde, vertrieb es viele erneut. Und auch nach der Wende verließen viele das Dorf.

Mi 4. Nov 11:00 Y Stadthaus DER ERSTE TAG DER FREIHEIT THE FIRST DAY OF FREEDOM R.: ALEKSANDER FORD, PL 1964, 89 MIN Eine Stadt im deutschen Osten am Ende des Zweiten Weltkrieges. Die Bewohner fliehen, nur ein Arzt und seine drei Töchter bleiben zurück. Und geraten mitten in die Kämpfe mit vorrückenden sowjetischen und polnischen Soldaten. Aleksander Fords grandioses Drama um Schuld, Verantwortung und Sühne, eine Parabel über Humanität in finsterer Zeit.

Mi 6. Nov 17:45 Y Stadthaus Do 5. Nov 11:00 Y Schlesisches Museum Görlitz

DIE BRÜCKE THE BRIDGE R.: ARTHUR POHL, DE/SBZ 1949, 85 MIN Schicksale von Vertriebenen, zum Melodram verdichtet: Deutsche Flüchtlinge aus dem Osten siedeln in einem Barackenlager an der Oder. Doch alteingesessene Bewohner beargwöhnen die Fremden und versuchen sie mit Gewalt loszuwerden. Bis eine Feuersbrunst alles zu vernichten droht und gemeinsames Handeln notwendig wird. – Ein authentisches Bild der Zeit.

Mi 6. Nov 20:15 Y Stadthaus

THE HOURS OF HOPE THE HOURS OF HOPE R.: JAN RYBKOWSKI, PL 1955, 89 MIN 1945 – Stunde Null. Die Freude über die Befreiung ist überwältigend. Der Krieg ist aus, aber nur fast. Der Feind von gestern ist immer noch da und will zurückschlagen.

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