FilmMag 1/2012

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01/2012

FILM MAG WETTErFErnSEHEn Unterwegs mit Claudia Kleinert

TArZAn Motion Capture-Set in Studio 12

WErBEFILM Kicken f端r die DFB-Sponsoren

KINOSTART UND DEUTSCHLANDPREMIERE:

AM EnDE EInES VIEL Zu kurZEn TAGES D A S

S T A N D O R T M A G A Z I N

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G E I S E L G A S T E I G


I M H O T E L B AY E R I S C H E R H O F F I N D E T M A N N I C H T N U R RU H E U N D K R A F T

S O N D E R N AU C H S PA N N U N G P U R Das seit 1841 privat geführte Hotel Bayerischer Hof ist mit seinen 345 Zimmern inklusive 60 Suiten, seinen 5 Restaurants und 6 Bars eine Institution unter den internationalen Luxushotels. Ein weiteres Highlight ist das Premiumkino astor@Cinema Lounge, ausgestattet mit neuester Technik und aktuellem Kinoprogramm. Für die gelungene Gestaltung konnten wir den renommierten Interior Designer Axel Vervoordt gewinnen, der bereits die Restaurants Atelier und Garden mit seinem Stil prägte. Der Michelin-Gastroführer zeichnete Küchenchef Steffen Mezger erneut mit einem Michelin Stern aus und der Gault Millau kürte Restaurantleiter Enrico Spannenkrebs vom Restaurant Atelier zum Oberkellner des Jahres. Reservieren Sie im Atelier unter +49.89.21 20-734 oder im Garden +49.89.21 20-993. Ideal für Sie: die kinofreundlichen Öffnungszeiten unserer Restaurants Garden (24 Uhr), Palais Keller (2 Uhr), Trader Vic's (3 Uhr) sowie der falk's Bar (3 Uhr) und unseres Night Clubs (3 Uhr). Relaxen Sie nach Spannung und Kultur in unserem Blue Spa, designt von Andrée Putman, mit erstklassigen Treatments und Wellness-Küche. Weitere Informationen finden Sie unter www.bayerischerhof.de Promenadeplatz 2 - 6 D-80333 München

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EDITorIAL

Liebe Leserinnen und Leser, als Kunde sollen Sie sich bei uns wohlfühlen. Sie erwarten zu Recht die besten Voraussetzungen für Ihre Produktionen. Deswegen haben wir in die Studios kräftig investiert. Technisch und optisch modernisiert erwarten die Traditionsstudios Sie heute mit einem neuen, frischen Gesicht. Mit der Versorgung des Geländes durch Erdwärme haben wir zusätzlich einen ersten großen Schritt in Richtung eines nachhaltig bewirtschafteten Studiogeländes getan, einen Weg, den wir künftig weiter beschreiten wollen. Das Schönste für einen Studiostandort ist, wenn dort rund um die Uhr gedreht wird: Seit Anfang des Jahres freuen wir uns über eine neue tägliche Studiobelegung. Aus dem TV-Studio 11 wird sieben Tage in der Woche und 365 Tage im Jahr das moderierte Wetterfernsehen für Das Erste und mehrere regionale ARD-Sender gesendet. In Studio 2 hat Bavaria Fernsehproduktion mit den Dreharbeiten von „Die Garmisch-Cops“ begonnen. Für die neue ZDF-Fernsehserie hoffen wir, dass sie sich beim Zuschauer einer ähnlichen Beliebtheit erfreuen wird, wie es den „Rosenheim-Cops“ seit nunmehr zehn Jahren beschieden ist. Aber auch zwei international beachtete Kinofilme entstehen derzeit parallel in Geiselgasteig. In Studio 12 produziert Reinhard Klooss von Constantin Film mit beeindruckendem technischen Aufwand „Tarzan“ als Motion CaptureAnimationsfilm in 3D. Einige Studios weiter steht Michael Ballhaus für „3096“, die Verfilmung der Entführungsgeschichte von Natascha Kampusch, an der Kamera – eine besondere bildgestalterische Herausforderung. Für die Flugzeugszenen der deutsch-französischen Koproduktion „Le Volcan“ stieg Dany Boon kürzlich ins „Bavaria Jet-Set“, unsere Flugzeug-Kulisse in Studio 13. Und im Vorfeld der Fußball-EM kamen die Spieler der Fußballnationalmannschaft für Werbeaufnahmen in unsere Studios. Die Fußballer fühlten sich dort „fast wie in Hollywood“, und die Bavaria Studios konnten unter Beweis stellen, dass auch Werbefilmer bei uns optimale Produktionsbedingungen vorfinden. Zum Schluss möchten wir Sie auf einen eindrucksvollen Film aus dem eigenen Hause hinweisen: „Am Ende eines viel zu kurzen Tages“, die deutsch-irische Koproduktion von Bavaria Pictures, ist ein ganz besonderes Coming-of-Age-Drama, eine bewegende Liebesgeschichte und ein hoch emotionaler Film, der schon bei der Weltpremiere in Toronto begeistert aufgenommen wurde und nun – kurz vor seinem Kinostart – beim Filmfest München Deutschlandpremiere feiern wird. Wir wünschen Ihnen einen schönen Filmsommer

Dr. Matthias Esche

Achim Rohnke

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InHALTSVErZEIcHnIS

inhalt

Die Studios der Bavaria wurden innen und außen modernisiert

Seite 06 Unterwegs mit Wetterfee Claudia Kleinert

Seite 12 Werbedrehs für die DFB-Sponsoren

03 Editorial

28 Meldungen

06 refreshed

30 Querdenker feiern

Die Studios der Bavaria im neuen Look.

Für die Gala zum Querdenker-Award boten die Bavaria Studios die passende Kulisse.

12 Wetterfernsehen In Studio 11 entstehen täglich acht bis zwölf moderierte Wettersendungen mit Claudia Kleinert, Sven Plöger, Karsten Schwanke oder Donald Bäcker.

18 kicken für die DFB-Sonsoren Für drei Tage waren die Spieler der Fußballnationalmannschaft die Hauptakteure in den Studios.

34 „Der Graf“ im Lichtermeer Für die SAT.1-Imagekampagne kam der Frontmann von „Unheilig“ ins Studio 9.

Seite 18

36 Am Ende eines viel zu kurzen Tages Die international vielfach ausgezeichnete deutsch-irische Koproduktion „Am Ende eines viel zu kurzen Tages“ von Bavaria Pictures feiert nun Deutschlandpremiere und kommt im Sommer in die Kinos.

44 Vier Fagen an Thomas Brodie-Sangster Interview mit dem Hauptdarsteller von „Am Ende eines viel zu kurzen Tages“.

46 Den richtigen Ton finden Im Gespräch mit Christoph von Schönborn und Ben A. Rosenkind über die Tongestaltung von „Am Ende eines viel zu kurzen Tages“.


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„Tarzan“ in Studio 12

Seite 52 Publikumsliebling Max Müller über 10 Jahre „Die Rosenheim-Cops“

Seite 68 Dekobau für „Die Garmisch-Cops“

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64 Meldungen

78 Meldungen

Sherry Hormann verfilmt das Martyrium von Natscha Kampusch. Kameramann Michael Ballhaus kehrt hierfür aus dem Ruhestand zurück.

66 Pierrot für „Hotel Lux“

82 Schreiner, Studiomeister, Weltenbummler

52 Tarzan Constantin Film realisiert mit „Tarzan“ in der Bayerischen Filmhalle eines der weltweit größten Motion Capture-Projekte.

54 Ein schmaler Grat Jürgen Prochnow vernimmt Heiner Lauterbach im Kommissariat von Studio 13.

58 Zwischen Webcam und Mallorca Mit Ken Duken in der Hauptrolle produzierte der Pay-TV-Sender TNT die Serie „Add a friend“.

62 Illusion und Wahrheit Grimme-Preis-Träger Philipp Walulis sucht sein Glück in der Münchner Straße.

Die Produzenten von „Hotel Lux“ wurden mit dem Bayerischen Filmpreis ausgezeichnet.

68 Der Polizist für dahoam Zehn Jahre „Die Rosenheim-Cops“ – Max Müller ist als Michi Mohr von Anfang an mit dabei.

72 Völlig abgefahren Manni Gläser und Axel König haben einen verrückten Kurzfilm gedreht.

74 Ein richtig guter Spielplatz In Studio 8 tummelten sich 16 kleine Kinder für einen Social Spot.

Seite 82

Peter „Pidi“ Müllers und Helmut Härdtls Wege haben sich schon oft gekreuzt. Jetzt haben sie die Kulisse für „Die Garmisch-Cops“ gebaut.

86 „Hey, this is Jack!“ Das wilde Leben von Hilde Kulbach aus „Toni’s Café“.

90 Wer, Wo, Was Wir zeigen Ihnen, wo auf dem FilmstadtGelände die Geschichten dieser FilmMagAusgabe spielen.

92 Adressverzeichnis Firmenverzeichnis, Geländeplan, ServiceNummern.

98 Impressum | Anfahrt


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Studio-Modernisierung

Re freshed! Auf dem Studiogelände der Bavaria Film hat sich viel getan: Sowohl innen als auch außen haben die historischen Studiohallen 4/5, 6 und 7 einen neuen Schliff bekommen. Text: Friederike Köper

Fotos: Marc Haug


Neues Studio-Design: Ende April 2012 wurde an Studio 4/5 die neue Studiobeschilderung angebracht. Zunächst wurden die Träger an die Wände gedübelt und anschließend die farbigen Aluplatten montiert. Die zwei 4 x 4 Meter großen Tafeln in den beiden Signetfarben der Bavaria Film markieren nun für jeden Besucher der Filmstadt von Weitem unverkennbar, dass es sich bei dem Gebäude mit der markanten Dachkonstruktion um das Studio 4/5 handelt.


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„Wir haben im Laufe der Jahre das Feedback der Produktionsfirmen gesammelt und nun die Gelegenheit genutzt, dieses abzuarbeiten.“


09 „Wer sich heute unsere Studios anschaut, wird erstaunt sein, was sich in den letzten Monaten alles getan hat“, sagt Robert Eldredge, einer der Projektleiter von Bavaria Film, der für die Umsetzung der aktuellen Studio-Modernisierung verantwortlich ist. Betritt man das Gelände durch den

Haupteingang, fällt das Augenmerk zunächst auf das zentrale Studio 4/5, die große historische Filmhalle mit der markanten Dachkonstruktion. Bevor im vergangenen Sommer die Telenovela „Sturm der Liebe“ dort ihre neue Heimat gefunden hat, wurde es entkernt, ein HD-geeig-

neter Studioboden gegossen, die Lastenaufhängung erneuert und technisch von Grund auf modernisiert. „Aus der ‚alten Lady‘ ist ein Vorzeigestudio geworden“, resümiert Eldredge (siehe FilmMag 02/2011). Das knappe Zeitfenster zwischen dem Auszug des „Marienhof“ und


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„Wer sich heute unsere Studios anschaut, wird erstaunt sein, was sich in den letzten Monaten alles getan hat.“

Studio 6 während der Renovierung

Prominente Beschilderung für Studio 4/5

dem Einzug von „Sturm der Liebe“ wurde genutzt, um die seit zwanzig Jahren quasi dauerbelegte Halle wieder auf den neuesten Stand der Technik zu bringen. „So haben wir den natürlicher Weise angefallenen Reparaturstau in diesen zwanzig Jahren innerhalb weniger Wochen aufgeholt“, berichtet Robert Eldredge.

tungsanlagen grunderneuert. Die Fassade ziert ein neuer Anstrich, Farbgebung und Beschilderung entsprechen dem Look des neuen Studio-Designs. Studio 6 präsentiert sich mit einem neu gegossenen Boden, der wie zuvor in Studio 4/5 die Anforderungen für den High-Definition-Dreh erfüllt.

Mit dem Umbau und der kompletten inneren und äußeren Sanierung der Halle 4/5 hat das Zehn-Millionen-Euro schwere und damit bisher umfangreichste Investitionsprojekt von Bavaria Film und Bavaria Studios begonnen. Getreu dem Motto „innen hui, außen hui“ hat das markante 2 500 Quadratmeter große Gebäude, wie nachfolgend auch die anderen Studios in der Bavaria Filmstadt, nun ein frisches Gesicht erhalten – inklusive einer neuen, auffälligen Studiobeschilderung in den beiden Signetfarben der Bavaria Film.

Produktionslogistik für Film und Fernsehen

Modern ausgestattete Studios mit Charme Das Doppelstudio 6 und 7 ist inzwischen ebenfalls auf einen modernen Standard gebracht worden. Seit November 2011 wurden sämtliche Wasser- und Stromleitungen sowie die Heizungs- und Lüf-

„Wir haben im Laufe der Jahre das Feedback der Produktionsfirmen gesammelt und nun die Gelegenheit genutzt, dieses abzuarbeiten und Defizite zu beseitigen“, erklärt Eldredge. „Dabei haben wir bei allen Umbauten sehr darauf geachtet, den Charme eines Traditionsstudios zu wahren.“ Bei den Büroräumen hat man die originalen Holztüren mit Glaseinsatz behalten, der Boden aus grauem PVC wurde ausgetauscht und durch einen Belag aus dunkelbraunem Holzdekor aufgewertet. Sämtliche Räume haben neue Büromöbel und eine zeitgemäße technische und sanitäre Infrastruktur erhalten. Die Garderoben- und Maskenräume wurden ebenso neu und auf dem Niveau heutiger Produktionsstandards ausgestattet.

Produktionsräume von Studio 7

Die Ende der 50er Jahre als klassische Filmstudios konzipierten Hallen wurden hinsichtlich ihrer Nutzungsmöglichkeiten sowohl für Film als auch für Fernsehen optimiert. Die rund um die Studios angeordneten Büros, Masken und Garderoben, Aufenthaltsräume, Teeküchen etc. beider Studios sind so miteinander verbunden, dass man die je rund 750 Quadratmeter großen benachbarten Studios 6 und 7 jeweils einzeln aber auch problemlos als gemeinsame Produktionseinheit nutzen kann. Die Produktionslogistik sieht darüber hinaus Anschlüsse für Ü-Wagen vor und bietet damit die Möglichkeit, aus diesen Studios kleinere TV-Shows zu fahren. Ein gewünschter Nebeneffekt der Sanierung: Die stromsparende neue Hallenbeleuchtung oder auch der Austausch der alten Fenster in den Produktionsbüros tragen dazu bei, dass nicht zuletzt auch energetische Aspekte verbessert wurden. Als nächstes werden Studio 2 und 3 aufgefrischt. Im Herbst steht ein Update für Studio 9 an, das in diesem Zuge mit einem ansprechenden, großzügigen Foyer versehen wird. Um dann, ab Frühjahr 2013, einen noch festlicheren Rahmen für die anstehenden Fernsehgalas zu bieten.


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präsentiert

30. InternatIonales

Gestaltung: abc&D, München

29.06. — 07.07.2012

Programm und Tickets www.filmfest-muenchen.de


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Studio 11 | Wetterfernsehen

Unterwegs mit Wetter-Fee Claudia Kleinert Neben ihren männlichen Kollegen Sven Plöger, Karsten Schwanke und Donald Bäcker ist es vor allem Moderatorin Claudia Kleinert, die dem Wetter im Ersten ein Gesicht gibt. Einen Tag lang lässt sie sich bei ihrer Arbeit in Bavaria Studio 11 über die Schulter schauen. Eines wird dabei deutlich: Wetter moderieren ist kein klassischer Sitz-Job. Text: Thomas Ebert

Fotos: Franz Eilers


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Morgen viel Sonnenschein in ganz Deutschland, die Temperaturen steigen bis auf 26 Grad

„Morgen viel Sonnenschein in ganz Deutschland, die Temperaturen steigen bis auf 26 Grad.“ Claudia Kleinert moderiert selbstbewusst in Kamera zwei. Sie weiß, wovon sie spricht. Nur wenige Minuten vor der Sendung warf sie noch einmal einen Blick auf die aktuellsten Wetterdaten und Satellitenbilder. „Die nächsten Tage werden wieder wechselhafter. Am Samstag können Sie dann die Badesachen wieder raus­ holen“, fügt sie in ihrer typischen Art hinzu. Die erste Sendung für heute ist geschafft. Die erste von zehn. Es ist früh am Nach­ mittag. Noch bis zur Wettersendung nach den „Tagesthemen“ am späten Abend wird ihr heutiger Arbeitstag andauern. Es wird ein anstrengender Tag werden, an dem sie ständig zwischen Datenmonitoren, Schreibtisch und Studio hin- und herpendelt.

Dabei hatte sie ihr berufliches Leben erst einmal anders begonnen. Claudia Kleinert wurde erst über Umwege zur WetterExper­tin. „Ich bin zwar keine studierte Diplom-Meteorologin, aber dennoch ‚gelernte‘ Meteorologin“, erzählt sie. Sie war Bankangestellte, nahm Sprechunterricht und finanzierte schließlich ihr BWL-Studium durch verschiedene Sprecher-Jobs. Mitte der Neunziger Jahre bewarb sie sich dann beim Wetter- und Reisekanal in Düsseldorf als Moderatorin, obwohl sie dort eigentlich eine Sekretärin suchten. Sie bekam ihre Chance und startete damit ihre Karriere als Spezialistin in Sachen Wetter. „Das Spannendste an meinem Beruf ist, dass jeder Tag anders ist. Zudem fas­ ziniert es mich zu sehen, wie alles global zusammenhängt“, sagt die 42-Jährige und


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Kurz vor der Sendung bespricht sich Claudia Kleinert mit dem Meteorologen Niko Renkosik.

deutet dabei auf den Monitor im Hintergrund. „Ich kann mir beispielsweise auf dem Satellitenfilm dort hinten anschauen, dass das, was jetzt über dem Atlantik hängt, bei dieser Zugrichtung auch zu uns kommen wird.“ Aber analytisches Meteorologenwissen allein macht noch keine gute Moderatorin aus. Die Wetterinformationen gilt es, publikumsgerecht und alltagstauglich aufzubereiten. Dabei hilft es Kleinert sogar, eben keine studierte Meteorologin zu sein. „Mein Vorteil ist, dass ich das Wetter aus der persönlichen Sicht sehe“, erklärt sie. „Ich überlege jeden Tag, was für den Zuschauer draußen interessant sein könnte und frage mich: Was möchte ich denn jetzt machen? Kann ich schon die Sommerklamotten rausholen oder wird es noch einmal kalt?“ Diese Fragen wird sie gleich für die Menschen in Berlin und Brandenburg beantworten. Die nächste Sendung wartet, diesmal für den RBB. Die Moderatorin kommt aus der Maske und stellt sich auf Position im Green-Screen-Studio. Das Rotlicht geht an, sie begrüßt die Zuschauer. Sie spricht ohne vorformulierten Text und braucht keinen Teleprompter. Für den Nordosten Deutschlands werden morgen ebenfalls 26 Grad und Sonnenschein prognostiziert.

lampenfiebeR habe iCh KaUm noCh

Dennoch, selbst bei gleicher Wetterlage ist jede Moderation anders. Nicht nur, dass das Wetter für die dritten Programme regional aufbereitet wird, auch der Einstieg, das ‚Hello‘, muss immer neu überlegt werden. Das kann bei besonderer Wetterlage beispielsweise ein Bild aus München sein. „Das ‚Hello‘ und jede andere Grafik, die in der Sendung auftaucht, suche ich vorher gemeinsam mit meinem Meteorologen aus“, erklärt Claudia Kleinert. Dienst hat an diesem Tag Diplom-Meteorologe Niko Renkosik. Er macht aus komplizierten Wetterdaten, die aus dem schweizerischen Gais übertragen werden, übersichtliche Schaubilder und Grafiken, die dann in den Hintergrund eingefügt werden. „Wir besprechen immer untereinander, was ‚on air‘ gehen soll und tauschen uns vor jeder Sendung aus“, erzählt Renkosik. „Ich schätze an Claudia, dass wir gemeinsam Ideen entwickeln können.“ Viele dieser Ideen werden heute noch notwendig sein, denn zahlreiche weitere Sendungen stehen bevor. Bei einem derart hohen Pensum ist ein eingespieltes Team enorm wichtig. Bereits im schweizerischen Gais, wo die Wettersendungen bis Ende 2011 produziert wurden, arbeitete das Team in ähnlicher Konstellation zusammen. Auch Meteorologe Niko Renkosik war im Bergdorf Gais im Appenzeller Land dabei und zog Anfang des Jahres für das Wetter nach München. Die Umgewöhnung war für ihn kein Problem. Schließlich hat die Großstadt gegenüber der 3 000-Seelen-Gemeinde viele Vorteile: „Die größte Erleichterung sind die längeren Ladenöffnungszeiten“, lacht Renkosik. Claudia Kleinert wohnt seit Februar diesen Jahres ebenfalls in der bayerischen Landeshauptstadt. „Langsam fange ich an, die Stadt zu entdecken. München an sich ist ein Traum, vor allem im Sommer.“ Die neue Produktionsumgebung

auf dem Bavaria-Gelände, wird immer mehr zum vertrauten Wohnzimmer. Kollege Sven Plöger erzählt: „Mittlerweile fühle ich mich schon richtig zu Hause, wenn ich ins Studio 11 laufe.“ Genau dort hinein läuft Claudia Kleinert auch gerade wieder. Etliche Moderationen für die regionalen Fernsehprogramme hat sie heute schon hinter sich. Es ist kurz vor acht, gleich steht das Wetter vor der „Tagesschau“ an. Diesmal hat sie 2.15 Minuten zur Verfügung. Direkt oberhalb der Kamera hat sie die Uhr im Blick, die die Zeit herunter zählt. Auch diesmal moderiert sie wieder genau auf den Punkt und wird auf die Sekunde fertig. Lampenfieber habe sie kaum noch, erzählt sie. „Um die Zeitvorgabe einzuhalten“, erläutert die sympathische Neu-Münchnerin, „helfen mir natürlich auch die Kollegen in der Regie. Wenn ich mich beeilen muss, hetzen sie mich auch schon mal, indem sie einfach die Wetterkarten schneller durchblättern. Wenn ich merke, dass ich noch Zeit habe, fülle ich sie mit einem kleinen Schlenker.“ Kleinert stoppt kurz, denn die Regie ruft. Sie muss ins Studio zur nächsten Sendung. In einer Minute ist sie „on air“, diesmal per LiveSchalte zu einem Radiosender. Um das enorme Pensum von täglich acht bis zwölf Sendungen bewältigen zu können, wechseln sich die vier Moderatoren Claudia Kleinert, Sven Plöger, Karsten Schwanke und gelegentlich Donald Bäcker blockweise ab, sodass jeder maximal zwölf bis dreizehn Tage im Monat Dienst hat. „Das funktioniert wie beim Brezel-Backen hier“, erklärt Christian Hunold, Geschäftsführer der produzierenden Bavaria Film-Tochter Cumulus Media. „Es geht rund, der Laden brummt sieben Tage die Woche und 365 Tage im Jahr.“ Wetter-Moderator Sven Plöger fügt hinzu:


Bavaria Production Services entkernte für das Wetterfernsehen Studio 11 samt alter Regie. Die wichtigste Neuerung: In Geiselgasteig wird das Wetter in HD produziert, statt in SD, wie zuvor in der Schweiz. Binnen drei Monaten entstand eine hochmoderne HD-Produktionsumgebung. Studio und Regie sind so konzipiert, dass man sehr effi zient eine komplette LiveSendung fahren kann.

Das Programm

Cumulus Media GmbH, Tochter der Bavaria Film, produziert seit 1.1.2012 Wettersendungen für die ARD und die meisten dritten Programme. Zuvor kamen die Wettersendungen von Meteomedia aus dem schweizerischen Gais. Cumulus Media arbeitet im Konsortium mit den Wetterspezialisten von Meteomedia eng zusammen und verbindet somit die Kernkompetenzen beider Firmen. Meteomedia liefert die Wetterdaten, Cumulus Media das Produktions-Know-how der Bavaria.

Studio 11

cumulus Media

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Zurzeit werden im Studio 11 die Wettersendungen für den WDR, RBB, SWR, NDR und die ARD (Das Wetter vor der „Tagesschau“ und das „Tagesthemen“Wetter) produziert. Hinzu kommen weitere Sendungen für Hörfunk sowie Internet. Einige Sendungen für den WDR, den SWR und die ARDSendungen werden live gefahren, alle übrigens live-on-tape.


„Wir rennen den ganzen Tag durch die Gegend und erhaschen Blicke auf sämtliche Monitore. Selbst anderthalb oder zwei Minuten vor der Sendung schaut man sich noch Wetterdaten an, um brandaktuell zu sein.“ Claudia Kleinert ist vom Studio zurück an ihrem Schreibtisch. Gerannt ist sie nicht. Sie wirkt entspannt, dennoch konzentriert. Die nächste Sendung im Kopf, schaut sie sich Strömungsfilme an und überlegt sich „Hellos“. Neben ihrem Stuhl stehen drei vollgepackte Taschen. Alle drei gehören ihr. „Mein zweiter Vorname ist Eichhörnchen“, scherzt die Moderatorin. „Da sind wichtige Unterlagen drin, aber auch ganz viel Essen, Outfits zum Wechseln – alles, was Frau so braucht.“ Kleinert ist auf alles vorbereitet, muss sie auch. Denn wenn das Wetter zusätzlich noch Kapriolen schlagen sollte, sind weitere Sondersendungen möglich, mitunter bis spät in den Abend. Extreme Wetterlagen oder Unwetter sind meteorologisch spannend und natürlich reizvoller als 26 Grad mit Sonnenschein, für alle im Team jedoch arbeitsintensiver. „Klar sind Schneefall, Sturm und Hagel interessant

und aufregend. Aber es gibt wirklich Tage, vor allem im Winter nach drei Tagen DauerSchneefall, da hofft man früh morgens im Bett: Bitte heute nicht! Aber das Gute an meinem Beruf ist: Ich muss das nicht hoffen, denn ich weiß es ja“, lacht sie. Nach einer Woche Sonnenschein können ihrer Meinung nach dann gern wieder kräftige Gewitter aufziehen. Denn langweilig sollte es nicht werden, meint sie und fügt mit einem Schmunzeln hinzu: „Ich glaube, in Dubai hätte ich Mühe, das Wetter immer spannend zu halten.“ Die letzte Sendung für heute steht auf dem Programm, die nach den ARD-„Tagesthemen“. Live. „Und damit Willkommen beim Wetter.“ Gewohnt locker und noch immer hochkonzentriert moderiert Claudia Kleinert die zehnte Sendung am heutigen Tag. Auch den „Tagesthemen“-Zuschauern erzählt sie von den morgigen 26 Grad mit Sonnenschein. Es ist kurz vor halb zwölf, ein langer Tag neigt sich dem Ende zu. Moderatoren-Kollege Sven Plöger räumt mit einem alten Vorurteil auf: „Wetter moderieren ist kein klassischer Sitz-Job. Viele Menschen glauben, der Moderator habe einen tollen entspannten Beruf, denn er müsse ja bloß zwei Minuten am Tag arbeiten und das Wetter ansagen. Dem ist nicht so.“ Genau das hat der heutige Arbeitstag von Claudia Kleinert eindrucksvoll bestätigt. Ein Tag mit zehn Sendungen, mitunter live, zehn Moderationen, zehn „Hellos“, über 100 unterschiedlichen Hintergrundgrafiken und knapp zehn Stunden Arbeitszeit. „Ihnen noch einen angenehmen Abend“ – mit diesen Worten verabschiedet sie sich pünktlich um 23.30 Uhr vom ARDPublikum und von der Arbeit. „Nach so einem Tag ist man natürlich platt“, gesteht sie, „jetzt lege ich zu Hause erst einmal die Füße hoch und mache es mir noch vorm Fernseher gemütlich.“ Morgen muss Claudia Kleinert übrigens wieder arbeiten. Anschließend sind laut Dienstplan Sven Plöger und später Karsten Schwanke mit Moderieren dran. Genießen kann sie die 26 Grad mit Sonnenschein also erst dann. Drücken wir die Daumen, dass das Wetter hält.

Seit dem Frühjahr unterhält die Bavaria Filmstadt eine eigene Wetterstation. Sie ist in das mehr als 800 Stationen umfassende Messnetz von Meteomedia, der Firma, die die Wetterdaten und -prognosen für die ARDWettersendungen liefert, integriert. Eingeweiht wurde die Wetterstation „Grünwald – Bavaria Filmplatz“ am 26. März 2012 in Anwesenheit der Wettermoderatoren Claudia Kleinert und Karsten Schwanke sowie Bavaria Film-Geschäftsführer Achim Rohnke und Cumulus Media Geschäftsführer Christian Hunold. Ebenso konnte an diesem Tag die inzwischen 1000. Wettersendung gefeiert werden, die seit Jahresanfang aus dem benachbarten Studio 11 gesendet wird.

Gruppenfoto: Dorothee Falke

aCht bis zwölf sendUngen tÄgliCh – live Und ohne telepRompteR

Die Wetterstation

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DFB-MARKETINGTAGE IN DEN BAVARIA STUDIOS

KICKEN FÜR DIE DFB-SPONSOREN Bei den Marketingtagen des DFB standen die Spieler der deutschen Fußball-Nationalmannschaft im Mittelpunkt des Geschehens. In mehreren Studios gleichzeitig machten sie im Vorfeld der EURO 2012 Werbeaufnahmen für die DFB-Sponsoren.

Foto: © Mercedes-Benz

Text: Marc Haug



Was „Closed Set“ heißt, konnte man in der Bavaria Filmstadt bei den Marketingtagen des DFB im Vorfeld der Fußball-EM lernen. Für drei Tage hatte der Deutsche Fußball Bund fast das gesamte Bavaria Film-Gelände in Beschlag genommen. Die Stars in den Studios: Die Spieler der deutschen Nationalmannschaft. Mehrere hochkarätige Werbefilmproduzenten arbeiteten mit ihnen für die DFB-Sponsoren und -Partner, um in mehreren Studios gleichzeitig diverse TV-Spots zu drehen und Fotoshootings abzuhalten. Und für den DFB in eigener Sache stand noch ein Dreh auf dem Programm: Unter der Regie von Sönke Wortmann, der für seine große Liebe zum Fußball bekannt ist („Das Wunder von Bern“) und sich ohnehin im Kreise der Nationalmannschaft zuhause fühlt („Deutschland. Ein Sommermärchen“), wurde ein Imagespot ...

Foto: Marc Haug

// Für die Marketingtage des DFB waren gleich mehrere Studios gebucht //


Jubeln in Studio 9


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... zum Thema Umwelt- und Klimaschutz als Werbung für den DFB-Umweltcup produziert. Alles hoch konzentriert, absolut professionell und mit entsprechender Security vor den Studiotüren. Denn fast der gesamte Kader war in der Bavaria Filmstadt aufgelaufen. Bundestrainer Joachim Löw hatte für das erste Treffen im EM-Jahr 2012 den erweiterten Kreis der Nationalmannschaft um Lahm, Schweinsteiger, Götze und Co. eingeladen. Von den 27 eingeladenen Spielern fehlten nur Miroslav Klose und Per Mertesacker, die sich wegen Verpflichtungen bei ihren Vereinen Lazio Rom und Arsenal London entschuldigten sowie Sami Khedira und Lukas Podolski, die verletzungsbedingt kurzfristig absagen mussten. Auch Mesut Özil war angeschlagen. Doch trotz Rücken­ problemen habe sich der Star von Real Madrid das Treffen mit seinen Nationalmannschafts­kollegen in München nicht nehmen lassen. „Wir hatten diese Tage ja vorher schon geplant,“ so Özil. Mit Schmerztabletten gehe das schon. ...

Foto: Matthias Hangst / Daimler AG

// Fast der gesamte Kader war in der Bavaria Filmstadt aufgelaufen //


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Manuel Neuer


Foto: Matthias Hangst / Daimler AG

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Kicken in Studio 12


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// Das ist schon fast wie in Hollywood // ... Natürlich sei es als Fußball-Profi ungewohnt, vor der Kamera statt auf dem Fußballplatz eine gute Figur zu machen. Aber klar, diese Video-Aufnahmen seien schon „eine einmalige Geschichte.“ Schweinsteiger, der ja beim FC Bayern München nur unweit von der Bavaria Filmstadt in der Säbener Straße trainiert, war ebenso angetan: „Das ist schon fast wie in Hollywood“, schmunzelte er. Der Aufwand für einen solchen Marketing-Marathon ist durchaus vergleichbar. Denni Strich, ehemaliger Fußball-Profi und heute Direktor Marketing beim DFB: „Wir mussten dafür Sorge tragen, dass unter dem engen zeitlichen Rahmen der einzelnen Produktionen nicht die Qualität der Produkte leidet. Wir haben 23 Spieler vor Ort, allein die Koordinierung ihrer Verfügbarkeiten ist schwierig. Wir mussten ja auch immer damit rechnen, dass Spieler aufgrund von Verletzungen oder aus anderen Gründen kurzfristig ausfallen, so wie bei Lukas Podolski und Sami Khedira tatsächlich geschehen. ...


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... Ein Plan A und sonst nichts – das reicht nicht.“ „Alles hat hervorragend geklappt, die Voraussetzungen hier sind optimal. Wir kommen gerne wieder, die Produktionsfirmen sicher ebenso“, so das Fazit von Projektleiter Justin Roß, der für den DFB die ganzen Fäden zusammen hielt. Der Erfolg habe vor allen Dingen mit dem großartigen Einsatz aller BavariaGewerke und der Flexibilität der Mitarbeiter zu tun, lobte er. Was auch Stephan Brockmann von der Tempomedia Filmproduktion Hamburg, verantwortlich für die Mercedes-Benz Spots zur Einführung der neuen A-Klasse, nur bestätigen kann: „Bavaria Studios stellte uns mit dem Projektleiter und Produktionsingenieur Bernd Schneider einen Mitarbeiter zur Hand, der uns alles perfekt und ausgesprochen flexibel ermöglicht hat. Wir sind mit Zweifeln zu der Bavaria gekommen und durch die komplexe Betreuung als hochzufriedene Kunden wieder gegangen. Ob zu den regulären Arbeitszeiten oder aber auch um 03.00 Uhr in der Nacht (!!!), wir haben ein Rundumsorglospaket durch unseren Ansprechpartner erfahren dürfen. Das ist tatsächlich nicht alltäglich und selten in dieser Art zu finden. Die Zusammenarbeit mit Baubühne, Dekorationsbau und Studiobetreuung lief hervorragend. Wir fanden Produktionsbedingungen für unsere Werbedrehs vor, wie wir sie uns nur wünschen konnten.“

Foto: © Mercedes-Benz

// WIr sIND als hoChZUFrIeDeNe KUNDeN WIeDer GeGaNGeN //


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Thomas M端ller


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meldungen

Bayerisches Filmzentrum Bavaria Filmverleih

Bayerischer Fernsehpreis 2012 für „Die Sterntaler“ Regisseurin Maria von Heland wurde für „Die Sterntaler“, produziert von Bavaria Filmverleih (Uschi Reich, Michael Hild), beim Bayerischen Fernsehpreis für die beste Regieleistung ausgezeichnet. Die Jury lobt die „mit auffälliger Sorgfalt“ inszenierte Märchenverfilmung und bewertet in ihrer Begründung auch die von Black Sail Pictures hergestellten Special Effects als „auf vollkommene Weise gelungen“. Weiterhin heißt es: „Vor allem jedoch ist mit der jungen Hauptdarstellerin Meira Durand ein Talent entdeckt und eine Begabung gefördert worden, wie es das so seit vielen Jahren nicht mehr gab. Das ist der Regisseurin Maria von Heland zu verdanken, die sich nicht scheute, mit ihren Produzenten Uschi Reich und Michael Hild einen englischen Kameramann von Weltrang, nämlich Roman Osin, aus London zu holen und die Musik vom japanischen Shootingstar Youki Yamamoto komponieren zu lassen.“ Im November 2011 wurde „Die Sterntaler“ mit dem „Best of Fest Award“ auf dem 28. Chicago International Chil­ dren’s Film Festival ausgezeichnet und war für den Kinder-Medien-Preis „Goldener Spatz“ nominiert.

Bayerisches Filmzentrum

Viafilm stellt „Das Haus der Krokodile“ fertig Seit März ist der Kinder-Grusel-Krimi „Das Haus der Krokodile“ (u. a. mit Christoph Maria Herbst und einem Gastauftritt von Thomas Ohrner) im Kino. Der Film ist eine Produktion von Rat Pack Film­ produktion in Zusammenarbeit mit der im Bayerischen Filmzentrum angesiedelten Viafilm von Benedikt Böllhoff und Max Frauenknecht.

Führungswechsel beim „First Movie Program“ Astrid Kahmke ist seit 1. Februar 2012 neue Leiterin des „First Movie Program“, einer Nachwuchsinitiative des Bayerischen Filmzentrums. Sie übernimmt diese Aufgabe von Dr. Miriam Drewes, die das Programm aus familiären Gründen verlassen hat. Astrid Kahmke bleibt weiterhin auch als Produzentin bei der Bavaria Film tätig. Dort realisierte sie zuletzt die deutschbelgische Kino-Koproduktion „Mr. Morgan’s Last Love“ (mit Michael Caine). Das „First Movie Program“ richtet sich gezielt an Nachwuchsautoren und -produzenten und unterstützt diese bei der Realisierung ihrer ersten oder zweiten und in Ausnahmefällen auch dritten Langfilm­ projekte. Das Programm bietet intensive dramaturgische Beratung und exklusiven Zugang zu den Partnern des Programms (BR, Bavaria Film, ndf, Pro7, Rat Pack Filmproduktion, Roxy Film, RTL, tellux, ZDF und Walt Disney).

Bavaria Jet-Set (1)

„München ’72“ drehte in Flugzeug-Kulisse Die teamWorx-Produktion „München ’72 – Das Attentat“, die als erster Fernsehfilm das Drama der Olympischen Spiele in München 1972 aufgreift, hatte für einige Szenen Halt auf dem Bavaria Film-Ge­ lände gemacht. Die Innenaufnahmen der Flugzeugszenen wurden in der StandardKulisse des Bavaria Jet-Sets gedreht. Regie bei diesem Film führte Dror Zahavi. Zu den Hauptdarstellern zählen Heino Ferch, Bernadette Heerwagen, Felix Klare, Pasquale Aleardi, Esther Zimmering, Rainer Bock, Stephan Grossmann. „München ’72 – Das Attentat“ wurde am 19. März 2012 im ZDF ausgestrahlt.

Bavaria Jet-Set (2)

„Eyjafjallajökull“ zwingt Dany Boon zur Landung Film-Line Produzent Arno Ortmair und Quad-Productions Paris sind im Zuge ihrer Dreharbeiten für den Film „Eyjafjallajökull“ („Le Volcan“), den sie in München und Umgebung realisierten, für zwei Drehtage ins Studio 13 auf das Bavaria Film-Gelände in Geiselgasteig gezogen. Dort drehten Ende Mai u.a. Dany Boon („Willkommen bei den Sch’tis“, „Nichts zu verzollen“) und Valérie Bonneton („Little white lies“) unter der Regie von Alexandre Coffre („Borderline“) in der Innenkulisse der Flugzeugdekoration, dem Bavaria Jet-Set. Die Geschichte von „Eyjafjallajökull“ ist eine verrückte Beziehungskomödie, genauso explosiv wie der gleichnamige isländische Vulkan, dessen Ausbruch Valeria (Valérie Bonneton) und Alain (Dany Boon) auf dem Flug nach Athen zur Hochzeit ihrer Tochter zur Landung in München zwingt. Der Versuch der beiden, trotz des durch die Vulkanaschewolke verursachten Chaos’ rechtzeitig nach Athen zu kommen, endet in einem aberwitzigen Beziehungskrieg. Das Widebody-Motiv der Bavaria Studios, in dem jetzt die Flugzeugszenen von „Eyjafjallajökull“ gedreht wurden, kann als Mittel- und Langstreckenflugzeug eingesetzt werden. Es ist mit Originalteilen ausgestattet und verfügt über 158 Sitze in der Economy Class, 18 Sitzplätze in der Business Class sowie ein funktionsfähiges Cockpit.


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Event | Querdenker-Award 2011

Querdenker feiern Bavaria Film hat für den Festakt zum „Querdenker-Award“ ein klassisches Filmstudio mit Studiotechnik, Kulissen und Schmuckstücken aus dem Fundus in eine ungewöhnlichskurrile Event-Location verwandelt. Text: Marc Haug

Fotos: Marc Haug, Tobias Hase/dpa, Querdenker Club



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Die Querdenker-Preistr채ger 2011


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Im Dunkeln des späten Abends strahlen von Weitem die bunt illuminierten Wände einer Studiohalle. Am Eingang auf einem kleinen Stück grüner Wiese leuchtet im Scheinwerferlicht ein knallrotes Sofa. Davor warten Pressefotografen auf die prominenten Gäste. Es herrscht Red-CarpetAtmosphäre. Im Studio sind mit weißem Leder bezogene Sitzwürfel in einer finsteren Grotte gruppiert. Hochglanz-Design steht in Kontrast zum Beton der rohen Studiowände. Mittendrin eine blankpolierte Bühne und ein weißer Konzertflügel. Draußen vor dem Studio ist eine Raucherecke nicht nur mit einem mächtigen, schwarzen Kamin im Empirestil dekoriert, sondern ironisch-makaber auch mit Grabstein, Särgen und Sensemann. Die Kontraste sind Absicht. Schließlich geht es um die Gala des „Querdenker-Clubs“, der in den Bavaria Studios die Verleihung der „Querdenker-Awards“ feiert. „Ein quer-gedachtes Event in dieser Größenordnung verlangt nach einer außergewöhnlichen, kreativen Eventlocation“, sagt Otmar Ehrl, Vorsitzender der über soziale Online-Netzwerke entstandenen Community, die nach seinen Angaben mehr als 200 000 Mitglieder aus den unterschiedlichsten Disziplinen aus Wirtschaft, Wissenschaft und Medien zählt. 500 davon werden zur Gala erwartet. Bavaria Film-Geschäftsführer Achim Rohnke mit Spitzenkoch Alfons Schuhbeck. Im Hosenanzug die Moderatorin Nicole Noevers, die durch die Preisverleihung führte. Fotografin Herlinde Koelbl freut sich über die Auszeichnung. Til Schweiger mit dem Gastgeber der QuerdenkerGala Otmar Ehrl (unten links). Hannes Jaenicke (rechts unten) wirbt für eine ökologisch bewusste Lebensweise.

Nach und nach werden die Gäste vom Shuttleservice oder mit Taxis vorgefahren – darunter Verleger Florian Langenscheidt, Schauspieler Samuel Finzi und Spitzengastronom und Fernsehkoch Alfons Schuhbeck (der mit seiner Crew mit einem Flying Buffet für die kulinarische Begleitung sorgte) und natürlich die Ehrenpreisträger. Das waren 2011 der Schauspieler Hannes Jaenicke für seine außergewöhnliche Natur- und Umweltschutz-Initiative, die Fotografin und Dokumentarfilmerin Herlinde Koelbl für ihre avantgardistischen Werke sowie Til Schweiger, der sich als Multitalent nicht auf ein Genre festlegen lässt (und dem es mit seiner Aufsehen erregenden quer anmutenden Brandrede auch während der Preisverleihung wieder gelang, sich – und damit das gesamte Event – in die Schlagzeilen zu bringen). Ausschnitte aus Til Schweigers Ansprache findet man wenige Minuten später auf YouTube. Ein Foto von der Raucherecke hat es zum Facebook-Eintrag geschafft und gleich mehrere „Likes“ erzeugt. Bis Mitternacht haben sich Gäste noch in Gruppen durch die Bavaria Filmstadt führen lassen – haben den Knast aus „Der Baader Meinhof Komplex“, „Das Boot“ oder die Kulisse von „Asterix und Obelix“ besichtigt. Und auch danach wurde noch ganz schön quer gefeiert. „Ein unvergessliches Ereignis“, resümiert OberQuerdenker Otmar Ehrl.


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STuDIo 9 | unHEILIG

„deR gRaf“ im liChteRmeeR Pulsierendes Leben, grenzenlose Horizonte, vorbeifliegender Alltag, eine Großstadt wie ein Lichtermeer, das sind nicht nur Zeilen aus dem neuen Song „Lichter der Stadt“ von „unheilig“, sondern auch die komponenten der aktuellen SAT.1-Imagekampagne, die seit März on air ist. „Der Graf“, Frontmann der Band, wurde hierfür einen Tag la ng im Studio 9 in der Bavaria Filmstadt durch eine projizierte Stadt geschickt. Vor einem Meer aus Farben und Lichtern auf der riesigen Projektionsfläche einer Hohltrommel bewegt sich „Der Graf“ durch Alltagsszenen und Programmhighlights des Senders durch die Lichter der Stadt. Foto: SAT.1 / Bernd Jaworek


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kInoSTArT 30.08.2012

E M A E N I E K U Z E G


E D N E L E I V S E N E Z R U K S E , emiere Weltpr ünchner to n o r o M in T em feier te er Film auf d m von il d ictures F P d r ir e ia r w k r a , on Bav rom . Im Juli in gefühlssta und Familie v n o ti t k f in E u a . t d t h s r o c r kop entie u n ds Filmfe irische ar auf dem ublikum präs en, über Fre e d ut sch w r P e ow e e d n r B w e ie n ie te h a D se em t sc Tex t: K ro p ap r Erwach m deu die Eu erstmals de on über das rsten Liebe . st r der e itzGibb Filmfe r Ian F d das Wunde u e s is re g t un un d M u A ngs t


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Donalds Leben ist chaotisch. Noch komplizierter als das von anderen Jungs in seinem Alter. Klar, mit fünfzehn träumt E D man von der Traumfrau, von Sex und n E EG BEW IcHTE , Abenteuern. Bei Donald ist das nicht E n I E H anders. Aber er ist krank und seine ESc EIT Uhr tickt. Mit seinem außergewöhnG Z S E E I D LIEB DEr LäuFT lichen Zeichentalent schafft er sich mit Filzstift und Marker seine eigene n DAVo Welt, in der sein muskulöses Alter Ego, ein Superheld, gegen seinen Todfeind, den grausamen „Glove“ und dessen sexy Gehilfi n „Nursey Worsey“ kämpfen muss. Sein Superheld ist zwar unzerstörbar, aber auch außerstande zu lieben. Donalds Eltern schicken ihn zu dem Psychologen Dr. Adrian King – „Dr. Tod“, wie er ihn nennt. Nach anfänglichem Widerstand öffnet sich Donald langsam seinem Psychologen, der ihm mit entwaffnender Offenheit und Ehrlichkeit begegnet und ihn endlich wie einen Erwachsenen behandelt. Dann lernt Donald Shelly kennen. Sie ist neu an der Schule und so hübsch wie rebellisch. Wie Donald ist sie anders als ihre gleichaltrigen Freunde. Beide entfl ammen füreinander mit dem Herzklopfen und der Schüchternheit der ersten großen Liebe. Doch

wie viel Zeit lässt seine Krankheit, um die Schmetterlinge im Bauch zu genießen, und wie funktioniert das mit der Liebe überhaupt? Donald beweist, dass es nicht wichtig ist, wie man das Leben verlässt, sondern wie man es lebt. So erobert er das Herz des tollsten Mädchens, schenkt seinem Psychologen etwas von seinem unbändigen Lebensmut, erhält von Tanya, einer Edelprostituierten, eine wichtige Lektion fürs Leben und kommt am Ende eines viel zu kurzen Tages auch mit seinen Eltern ins Reine. Eine Liebesgeschichte und gleichsam eine Liebeserklärung an das Leben selbst. Der Film beruht auf dem erfolgreichen Jugendbuch „Superhero“ des neuseeländischen Autors Anthony McCarten, der seinen Roman auch als Drehbuch umgesetzt hat. Vor fünf Jahren entdeckte Produzentin Astrid Kahmke von Bavaria Pictures die 2006 bei Diogenes erschienene Coming-of-Age-Geschichte. Der einzigartige Stilmix aus Drehbuch, Comic und Erzählung fesselte Kahmke von der ersten Seite an. Sie wandte sich direkt an McCarten. Bereits wenige Tage später schickte er ihr

Wie in der Romanvorlage hat auch im Film Donalds ComicUniversum (mit den energiegeladenen Illustrationen von Alessandro Cioffi) seinen eigenen, besonderen Stellenwert.


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V.l.: Shelly (Aisling Loftus) und Donald (Thomas BrodieSangster), Donald, Shelly und Donald. Fotos: Bavaria Pictures/ Allen Kiely, Bernard Walsh, Allen Kiely

eine erste Drehbuchfassung, an der er bereits zu arbeiten begonnen hatte. Der Grundstein für die Zusammenarbeit war gelegt. In dieser Zeit stieß auch Philipp Kreuzer, Produzent und Finanzierungsexperte bei der Bavaria, zu dem Projekt. Große Teile der Finanzierung wurden Anfang 2009 durch deutsche und bayerische Filmförderer zugesagt. Der Weltvertrieb der Bavaria war ebenfalls früh beteiligt. Nachdem die Pläne scheiterten, den Film in Neuseeland, wo der Roman eigentlich spielt, zu drehen und Neuseeland als Filmpartner zu gewinnen, kontaktierte Kreuzer im Herbst 2009 Michael Garland von der irischen Produktionsfirma Grand Pictures. Garland kümmerte sich darum, bei irischen Finanziers Interesse für das Projekt zu wecken. „Der Film war von Beginn an als internationales, englischsprachiges Projekt angelegt“, sagt Astrid Kahmke. „Die Geschichte bearbeitet ein universelles Thema, deswegen waren wir immer überzeugt, dass der Film weltweit für ein internationales Publikum funktionieren kann.“ Das Drehbuch wurde auf Irland umge-

schrieben und ein irischer Regisseur gesucht. Im Januar 2010 schickte Garland Ian FitzGibbon, einem Regisseur, mit dem Garland bereits früher mehrfach zusammengearbeitet hatte, das Drehbuch. Der in Dublin geborene FitzGibbon zeigte sich „augenblicklich begeistert“. Dann ging alles sehr schnell. Nach dem ersten Meeting mit den Verantwortlichen von Bavaria Pictures traf man sich noch einmal am Rande der Berlinale, diesmal gemeinsam mit dem Irish Film Board. Noch im Februar wurde man sich einig, S die Story an die irische See nach n AL A M L I n Dublin zu verlegen und Ian FitzF GIn Er Gibbon die Regie zu übertragen. D n BE LES, o V A Innerhalb von fünf Monaten stand WAr TIon cHIGES A n die Finanzierung der deutsch-irir TE SPrA GT schen Koproduktion. Am 5. Oktober In H c LE LIS 2010 begannen die Dreharbeiten. nGE EnG

JEkT Pro

Die Tag-Line des Films lautete: „Wenn Zeit kostbar ist, kann das Leben nicht warten“. Von Beginn an hatte man sich auf die Linie verständigt, dass, obgleich Donald an Leukämie erkrankt ist, nicht die Krankheit den Kern des Films ausmachen soll.

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GroĂ&#x;es Bild: Donald (Thomas Brodie-Sangster)., v.l.: Shelly (Aisling Loftus), Adrian King (Andy Serkis), Tanya (Jessica Schwarz) und Donald . Fotos: Bavaria Pictures/ Bernard Walsh, Allen Kiely, Erika Hauri


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„Ich hatte keinerlei Interesse an einem ‚Krebs-Film‘, das sprach mich überhaupt nicht an“, betont FitzGibbon. Dieser Film solle bewegend sein, nicht deprimierend, eine Liebesgeschichte, der die Zeit davon läuft. Darin waren sich der Regisseur und die Produzenten des Films einig. Für die Besetzung der charismatischen Hauptfigur hatte FitzGibbon eine Wunschvorstellung: Thomas Brodie-Sangster („Tatsächlich…Liebe“, „Nowhere Boy“). Bereits als der damals 20-Jährige für die Rolle des Donald vorsprach, sprang der Funke über. „Als wir ihn sahen, sagten wir: ‚Er ist es!‘“, erzählt Astrid Kahmke. „Er entwickelte in seinem Spiel eine ungeheure Intensität und Kraft“, schwärmt die Produzentin. „Thomas hat in jedem einzelnen Part des Dialogs instinktiv die richtige Tonalität gefunden. Er ist charmant und sieht auf seine ganz spezielle Weise auch noch super aus.“ Den preisgekrönten Schauspieler Andy Serkis („Herr der Ringe“, „Planet der Affen: Prevolution“, „Der Hobbit“) gewann FitzGibbon für die Rolle des unkonventionellen Psychologen Dr. Adrian King – nicht zuletzt, weil er Thomas Brodie-Sangster, den er bereits kannte, sehr schätzt. Was Andy Serkis am Drehbuch besonders gefi el, waren die menschlichen Beziehungen, gerade die zwischen Adrian und Donald:

„Eigentlich ist Adrian ein Mann, der sich logisch und objektiv verhalten sollte, aber dann wird er in diese Situation hineingezogen, die ihn emotional öffnet. Sein Gefühlsleben ist blockiert und ich war fasziniert davon, wie dieser Junge im ATZ EInS TIonEn Angesicht des Todes das Leben r E A der Menschen um ihn herum be- D AnIM n o reichert und verbessert.“ V

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S Die zweite Schlüsselbeziehung und W EGIS r n die Love Story, die das Herz des Films DE ausmacht, ist die zwischen Donald LAnD u E n und Shelly, seine Klassenkameradin und Seelenverwandte. Beide Teenager sind aus demselben Holz geschnitzt: Außenseiter mit einer verschrobenen Intelligenz und einem gesunden Misstrauen gegenüber Obrigkeiten. „Shelly ist kein herkömmliches Mädchen, das auf Stilettos und mit falschem Teint jeden Freitag durch die Clubs zieht“, beschreibt FitzGibbon die Figur. „Sie hat ihre ganz eigene Sicht auf die Dinge und ist leicht rebellisch. Weil sie aus schwierigen Verhältnissen kommt, ist sie anfangs sehr vorsichtig, aber entpuppt sich als eine Seele von Mensch. Außerdem ist sie jemand, der wirklich etwas Eigenständiges mitzuteilen hat.“ FitzGibbon hat die Rolle der Shelly mit der britischen Neuentdeckung Aisling Loftus („Dive“, „Oranges and Sunshine“) besetzt. „Ich habe sie in dem Film ‚Dive‘ gesehen und war wie betäubt“, erinnert er sich.


42 Beim Casting lieferte sie eine erstklassige Performance ab. „Die Chemie zwischen ihr und Thomas war ausgezeichnet.“ Wie in der Romanvorlage hat auch im Film Donalds Comic-Universum seinen eigenen, ganz besonderen Stellenwert – nochmals unterstrichen durch den pointierten Einsatz energiegeladener Animationssequenzen. Für FitzGibbon bedeutete das Neuland. Aber ihn reizten die Möglichkeiten ungemein, die diese Erzählr E EIn T S form bot, um Donalds Persönlichkeit I S „DIE n näher zu beleuchten. „Mir gefiel die E T S H Ic Idee, dass Donalds Phantasiewelten rSönL DEr PE ILME , DIE IcH beginnen, auf seine Wirklichkeit abF ABE zufärben.“ Er beschäftigte sich intenAcHT H S siv damit, wie sich mit diesem StilM E G JE MA Donalds persönlichste Dinge, ES THE E , mittel D n seine Hoffnungen und seine AlpE G T E S onAL unD W träume ausdrücken ließen. Donalds EMoTI JE Zeichnungen, gewalttätige und r E H D c I H M c Au MIT DE .“ explizite Bilder voller Sex und Tod, HATTEon) lassen tief in die Seele des vern u T Zu r Ian FitzGibb zweifelten Teenagers blicken, eieu (Regiss nem jungen Mann mit lebhafter Phantasie, dessen Lebenskraft gnadenlos schwindet. Für die Realisierung des Artworks kam das deutsche Animationsstudio Trixter an Bord. Alessandro Cioffi, der sich einen Namen mit Projekten wie „Nina Assassin“, „Percy Jackson – Diebe im Olymp“ oder „Iron Man 2“ gemacht hat, war mit seinem Kunsthintergrund und seiner Expertise in Computergrafik und Filmtechnik der ideale Partner. Der VFX- und Animation-Supervisor bei Trixter arbeitete sehr eng mit FitzGibbon zusammen, um den perfekten Erzählton für die Animationssequenzen zu finden. Donalds Geschichte sollte mit ei-

nem wahren Animationsfeuerwerk erzählt werden, das die Grenzen dieser Kunstform neu defi nierte, so wie die dramatischen Szenen, die sich in Donalds Kopf abspielen. Schließlich kollidieren beide Welten miteinander – Donalds echtes Leben in Dublin und die Comicwelt in seinem Kopf. Dieser heikle Spagat verlangte von den Animatoren eine äußerst subtile Umsetzung. „Unsere Animationen haben einen sehr persönlichen Touch, als wären sie von Donald selbst gestaltet worden“, sagt Cioffi. „Er benutzt Marker, Pinsel – alle möglichen Zeichengeräte. Er kopiert niemanden, sondern verwendet einfach die Werkzeuge nach dem Prinzip ‚learning by doing’. Die Animationen sehen etwas schmutzig und unausgereift aus, unvollendet sozusagen.“ Auch Motion Graphics Artist Thomas Menz von CinePostproduction (die im Übrigen die gesamte Bild-Postproduktion übernommen hat, siehe FilmMag 01/2011) hat die von Trixter kreierten Zeichnungen aufgegriffen und für das Design des Filmvorspanns mit einer eigenen Haptik versehen. So verlieh er den szenischen Zeichnungen, in denen Donald vor einem Abgrund steht, eine bedrohliche Tiefe und animierte die Motive auf einer eigens erstellten papierähnlichen Textur mit Typoelementen und Tintenspritzern. In Kombination mit der geheimnisvollen, bedrohlichen Filmmusik von Marius Ruhland unterstreicht bereits der Titelschriftzug eben jene widersprüchlichen Gefühle des Jungen zwischen Angst, Wut und Trauer. FitzGibbon hält die animierten Teile im Film nicht nur für das Sahnehäubchen, sondern für die entscheidende Zutat, durch die sich dieser Film von allen anderen deutlich absetzt. „Die Animation ist wie das letzte Stück eines Puzzles und verändert den Film auf gewisse Weise total“, sagt er. „Sie versorgt den Film mit zusätzlicher Energie, Farbe und Action. Dabei dient die Animation nur unserer Geschichte. Darum funktioniert es so gut.“

Oben: Kameramann Tom Faehrmann während der Dreharbeiten. Mitte: Thomas Brodie-Sangster während der Dreharbeiten. Unten v.l.: Thomas Brodie-Sangster, Regisseur Ian FitzGibbon und Andy Serkis während der Dreharbeiten. Fotos: Bavaria Pictures/Astrid Kahmke, Allen Kiely, Bernard Walsh


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www.kurzer-tag-derfilm.de

Premiere, Kinostart und Festivaltour „Am Ende eines viel zu kurzen Tages“ hat bereits eine beeindruckende internationale Festivaltour hinter sich. Weltpremiere war am 2. September letzten Jahres in Kanada beim internationalen Film Festival Toronto (TIFF), wo er in der Sektion „Special Presentation“ gezeigt und begeistert aufgenommen wurde. Das internationale Fachmagazin „Variety“ würdigte den Regisseur („FitzGibbon ist hier etwas ganz Besonderes gelungen“) ebenso wie die darstellerischen Leistungen der Hauptdarsteller. Auch die mit Jessica Schwarz einzige deutsch besetzte und feinfühlig gespielte Rolle findet lobende Erwähnung. Am 3. November 2011 feierte der Film seine Europapremiere beim Filmfest in Rom. Es folgte eine Einladung ins französische Les Arcs, von wo er gleich zwei Preise (Public Award und Young Public Award) mit nach Hause brachte. In Dublin beim JDIFF wurde Aisling Loftus für den Film mit dem „Special Jury Critics Award“ ausgezeichnet. Publikum und Jury des Filmfests in Mamers-en-Mars würdigten den Film und im britischen Leeds erhielt er den Preis der Jugendjury, beim tschechischen Zlin Film Festival wurde er gleich viermal ausgezeichnet. Weitere Stationen waren u. a. Göteburg, Glasgow, Oslo, Guadalajara in Mexiko, Istanbul und das renommierte New Yorker Tribeca Film Festival. In Russland ist der Film bereits gestartet und auch in den USA ist er angelaufen. Schließlich präsentiert sich „Am Ende eines viel zu kurzen Tages“ im Juli beim Filmfest München dem deutschen Publikum und wird dort seine Deutschlandpremiere feiern – kurz vor dem offiziellen Kinostart am 30. August 2012.


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kIno | AM EnDE EInES VIEL Zu kurZEn TAGES


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VIER FRAGEN AN

thomas bRodie-sangsteR Ihr erster Eindruck, als Sie das Drehbuch von „Am Ende eines viel zu kurzen Tages“ in den Händen hielten? Die Zeilen sprangen mich geradezu an, so dass ich kaum mit dem Umblättern hinterher kam. Ich wollte unbedingt wissen, was mit Donald passiert, bevor ich überhaupt wusste, dass ich die Rolle bekommen würde. Der Film spielt in Irland und Sie mussten sich dafür den speziellen Akzent aneignen. Ich habe schon einmal einen Film in Irland gemacht, „The Last Furlong“, in dem ich mit einem ländlichen irischen Akzent gesprochen hatte. Dieser jetzt war wieder anders. Ich musste also erst einmal den ersten Akzent aus meinem Kopf drängen. Wenn wir uns mit den Kollegen abends auf ein paar Bier unter die Leute gemischt haben, konnte ich mich an den typischen Dubliner Tonfall gewöhnen und vor allem auch die kleinen Slang-Wörter aufschnappen, die derzeit angesagt waren.

Sie mussten für die Rolle in die aufgewühlte Gefühlswelt des leukämiekranken Donald eintauchen, zwischen Lebenslust und der Angst, dass sein Leben zu früh zu Ende geht. Wie haben Sie sich dem Charakter von Donald genähert? Die körperliche Verwandlung hat mir dabei sehr geholfen: Sie rasierten zuerst meinen Kopf, eine Woche später kamen die Augenbrauen ab. Das war ziemlich bizarr. Um elf Uhr morgens waren meine Haare schon wieder zu lang, so dass ich sie jeden Tag rasieren musste. Ich habe für einen Film zwar schon mal meinen Kopf rasiert, aber noch nie meine Augenbrauen. Und ich habe sehr starke, buschige Augenbrauen … Im ersten Moment fühlte sich alles sehr merkwürdig an, aber es war der Schlüssel, um in das gequälte Innere von Donald vorzudringen: ein junger Mann, der vom Schicksal zum Tode verurteilt wurde, und der zu seiner Verteidigung nichts hervorbringen kann außer seiner unbändigen Lebenslust und einem tiefen Bedürfnis nach Liebe. Ian FitzGibbon sagte, das sei der emotionalste Film, mit dem er bisher zu tun hatte. Wie ging es Ihnen dabei? Am Ende des Drehbuchs war ich den Tränen nah, was für mich sehr ungewöhnlich ist. Es ist traurig, aber das in einer sehr positiven, lebensbejahenden Art. Denn für mich geht es in diesem Film darum, wie man sein Leben am besten lebt und was man erreichen möchte.


spur 1

Benjamin A. Rosenkind: Wir haben in den Animationen von ‚Am Ende eines viel zu kurzen Tages’ Bilder vorliegen, wie man sie aus Superhelden-Filmen aus Hollywood kennt und haben uns zunächst gefragt: Was will man hören, wenn man solche Comicbilder sieht? Ich stelle mir die Vertonung von Comicsequenzen in der Regel sehr plakativ vor. Im Laufe des kreativen Prozesses haben wir in der Mischung aber festgestellt, dass wir mit der Vertonung dieser Comicwelten immer minimalistischer geworden sind. Je voller die Akustik war, desto mehr hatte man sich wieder vom Hauptdarsteller entfernt. Deswegen sind wir einen Schritt nach dem anderen zurückgegangen, bis wir beide Welten akustisch so zusammengebracht hatten, dass es zueinander passt.

Christoph von Schönburg: Letztendlich ist so eine Szene doch nur 20 Sekunden lang, aber man hat unendlich viele Möglichkeiten, sie zu gestalten. Allein bei den Übergängen Der Ton ist ein von der realen Welt und zurück, ergeben sich schon sehr subjektives Thema, gerade bei animierten Welten. tausend Fragen. Jeder stellt sich da doch etwas ganz Eigenes vor … Ob man einen Ton verlangsamt oder verhallt, Benjamin A. Rosenkind: weil wir ja im Bild oftmals Wir haben in den Animationen die knallhart in die andere Welt wechseln. Phantasie eines Jugendlichen erzählt. Wir haben uns entschieden, den Ton Auch die stellt sich jeder für sich alleine vor. Gerade beim Eintritt in die eher unterschwellig zu gestalten. Der wird langsam verfremdet, baut sich auf Phantasiewelt fällt dem Ton große Bedeutung zu. und kündigt so die Veränderung frühzeitig an: Man spürt, dass Von Anfang an war klar: Im Bild können die Übergänge von der real sich irgendetwas Surreales auftut. Dann kommt der harte Schnitt im Bild, gedrehten Welt in die Comicwelt nicht nahtlos funktionieren, weil die aber der Zuschauer ist schon vorbereitet auf die andere Welt in der optischen Unterschiede einfach zu groß sind. Animation. So wurden die Übergänge eher weich. Das war Deswegen war die Hauptaufgabe im Ton, diese beiden Welten so auch dem Regisseur sehr wichtig. miteinander verschmelzen zu lassen, dass man die Übergänge von der einen in die andere auch wirklich Benjamin A. Rosenkind: glaubt. Das war ein sehr kreativer und intensiver Prozess. Man nimmt unter Umständen für die Animation einen Ton, der im Realbild vorkommt, und verfremdet ihn. Welche Vorgaben bekommt Beispielsweise als Donald oben auf der Brücke balanciert und der Sounddesigner, wir anschließend in die Großstadtwelt eintauchen, wenn er in der „Glove“ zum ersten Mal auf seinen Widersacher trifft. sich Noch während die Autos unter der Brücke durchfahren, haben wir diese an die Arbeit macht, Geräusche immer unnatürlicher insbesondere bei der Vertonung werden lassen. der Comicwelten?

Die gesamte Tongestaltung von „Am Ende eines viel zu kurzen Tages“, die Tonmischung und das Sounddesign, wurden von den Tonstudios der CinePostproduction gemanagt. Tonmeister Benjamin A. Rosenkind und Sounddesigner Christoph von Schönburg im Gespräch mit Marc Haug über die Herausforderungen, die beiden extremen Welten von Donald mit dem richtigen Ton zu verbinden.

Den richtigen Ton finden

spur 2

Eine Herausforderung war doch, eine funktionierende Lösung für die Übergänge in die Phantasiewelt zu schaffen …

46 Kino | Am Ende eines viel zu kurzen Tages

Benjamin A. Rosenkind und Christoph von Schönburg


Als Bildvorlage hatten wir lediglich die Skizzen aus Donalds Skizzenbuch. Die Animationen wurden erst in einer Phase fertig, als wir schon mitten in der Vertonung waren. Bei diesem Projekt gab es zum Beispiel eine Szene, bei der wir den Sound und die Mischung quasi schon fertig hatten. Als uns dann die fertige Animation vorlag, sahen wir, dass sie optisch in einem sehr hohen Raum angelegt war, ganz anders, als wir es uns vorgestellt hatten. Die Stimmen hätten also viel mehr Hall bekommen müssen. Die Stimmen waren aber schon gemischt. Das sind so Situationen, die einen gewissermaßen kalt erwischen und wo man schnell eine neue Lösung finden muss.

Dann kommt die große Frage: Trifft man das, was sich Regisseur und Produzentin vorgestellt haben? Und wenn nicht, was ja auch vorkommen kann, weil man vielleicht eine andere Ansicht hat: Schafft man es, sie von etwas Anderem zu überzeugen? Oder wenn nicht: Kann man dann wieder umschwenken auf die Linie, die sie anfangs geäußert hatten?

Christoph von Schönburg: Am Anfang steht das Gespräch mit dem Regisseur, in dem dieser versucht, soweit es überhaupt möglich ist, seine akustischen Vorstellungen in Worte zu kleiden. Bei der Animation hat man ja gar keinen O-Ton, an dem man sich orientieren muss, keine Hintergrundgeräusche, keine Atmosphären, nichts. Es gibt zwar Stimmen, die aufgezeichnet wurden. Aber was alles andere angeht ist man völlig frei, in dem was man tut.

Benjamin A. Rosenkind: Dann haben wir uns entschieden, für eine gewisse Zeit ganz aus dem Ton herauszugehen. Etwas, was es im Kino ganz selten gibt. Nicht einmal ein Rauschen. Nach dieser Stille setzen dann noch einmal ganz zart filigran geformte Töne ein. Das ist so eine Stelle, die den Zuschauer komplett innehalten lässt, eine Stelle, in der man in einem stillen Kino eine Stecknadel wird fallen hören. Nicht weil der Ton so leise ist, sondern auch weil die Leute gebannt sind. Wenn man das geschafft hat, hat der Film erreicht, was er sich vorgenommen hat.

Christoph von Schönburg: An vielen Stellen wird man merken, dass es eher die leisen, als die lauten Töne sind, die einen als Zuschauer berühren. Achten Sie zum Beispiel auf die Schlussszene. Die haben wir bestimmt auf acht, neun Arten gestaltet und durchprobiert. Wir haben immer wieder neu überlegt: Brauchen wir Musik, wollen wir die Stimmen erhalten, die Blitze hören? Wie ist es, wenn wir sie dumpf machen, wie wirkt es, wenn wir ganz auf sie verzichten? Mit so einer Szene ist man dann mitunter drei Tage beschäftigt, sie zu mischen, weil man den besten Weg finden möchte, damit sie optimal funktioniert.

Auf welche Dinge beim Ton sollte man als Zuschauer achten?

Benjamin A. Rosenkind: Der Film hat natürlich eine gewisse Dynamik, die man im Ton genauso bedienen muss. Gerade die animierten Szenen, in denen das Innere von Donald nach außen gekehrt wird, durften dann auch auf einen einknallen. Diese Stellen im Film waren auch die Höhepunkte für die Dynamik in unserer Mischung. Die realen Szenen waren ruhiger, eher konservativ. Bei der Animation war es das Gegenteil.

Die Animationen machen lediglich fünf Minuten aus. Welche Gewichtung haben sie für den Film?

Zum Schluss, als wir zur animierten Welt wechselten, hören wir nur noch ein surreales Surren.

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Studio 3 | Entführungsdrama „3096“

NataschaKOMMT KAMPUSCHSINS MARTYRIUMKINO

Acht Jahre lang musste Natascha Kampusch in einem KellerverlieSS leben, mit dem Film „3096“ kommt ihre Geschichte ins Kino. Doch wie verfilmt man eine Passion auf sechs Quadratmetern? Die Antwort muss Michael Ballhaus finden. Text: Hanns-Georg Rodek*


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NataschaKOMMT KAMPUSCHSINS MARTYRIUMKINO Bernd Eichinger traf sich in den letzten Monaten seines Lebens wiederholt mit einer hübschen jungen Frau, Anfang zwanzig, blond, rundes Gesicht, entweder in Wien oder in seinem Haus am Wolfgangsee. Die beiden stellten eine Kamera auf, und die Frau begann ihr Leben zu erzählen, eine normale bürgerliche Kindheit, die Scheidung der Eltern, die Volksschule. Und dann, zwei Wochen nach ihrem zehnten Geburtstag, der Kleintransporter auf dem Schulweg und der Mann, der sie hin­ einzerrte und 3096 Tage gefangen halten sollte. Das Leiden der Natascha Kampusch ist die weltweit meisterzählte Geschichte aus dem deutschen Sprachraum seit der Jahrhundertwende.

Kampusch im TV und Kino Fünf Jahre nach ihrer Flucht aus der Gewalt von Wolfgang Priklopil gibt es ihr Buch über die Gefangenschaft, eine Fernsehdokumentation, zwei durch sie inspirierte „Tatorte“ und zwei Kinofilme: „A moi seule“ der das Geschehen nach Frankreich verlegt, und „Michael“, der es in Österreich belässt, aber einen kleinen Jungen zum Opfer macht. Und die Verschwörungstheorien blühen, von Kinderpornoringen bis zu einem angeblichen Mittäter, den Kampusch verschweige. Was kann „3096“ da noch erzählen? „Im Wesentlichen“, sagt Constantin-Chef Martin Moszkowicz, der Eichingers Projekt als Produzent übernommen hat, „ist es für uns eine Prometheus-Geschichte. So wie der Held der griechischen Mythologie den Menschen aus Ton schuf, so versucht der Entführer Priklopil, eine Frau nach seinen Vorstellungen und Regeln zu schaffen. Doch sie widersetzt sich und triumphiert.“

„Ich bin entführt worden“ „3096“ wird damit beginnen, dass Priklopil Kampusch zum Skifahren ausführt, eine jener dem Zuschauer unbegreiflichen Situationen: Warum schreit sie nicht laut und rennt zur nächsten Traube Menschen? Es gibt diese Szene auch in „Michael“, wo Junge und Entführer am helllichten Tag Spaziergängern begegnen, und in „A moi seule“, wo der Entführer mit der jungen Frau nächtliche Ausgänge unternimmt. Keines der Opfer wagt die Flucht, denn

ihre Kerkermeister haben ihnen eingeschärft, sie würden dann alle Umstehenden umbringen und ihre Familie noch dazu. Natascha muss während des Ausflugs auf die Toilette, und Priklopil postiert sich vor dem Damen-WC. Drinnen trifft Natascha eine andere Frau und flüstert ihr eindringlich „Ich bin entführt worden“ zu. Aber die starrt sie nur an und verlässt den Raum. Ein paar Stunden später ist Natascha wieder in ihrem Verlies in der Montagegrube gefangen, hinter einer dicken Steinwand, vor der noch ein Tresor steht. Und die Belüftung klappert wieder, die nicht mit dem Keller verbunden ist, sondern mit dem Kamin, denn Priklopil hat für alle Eventualitäten vorgesorgt, selbst für einen umherschnüffelnden Suchhund der Polizei. Moszkowicz kennt seine Fakten. Alle Fakten. Sämtliche Polizeiprotokolle stehen inzwischen im Internet, es gibt die Aufzeichnungen der Gespräche von Eichinger und Kampusch, weitere der Regisseurin Sherry Hormann („Wüstenblume“) mit der jungen Frau, die Dokumentation des Ex-Polizisten Peter Reichard, und selbst die Rechte an der Geschichte der Mutter hat die Constantin gekauft.

Michael Ballhaus verlässt Ruhestand In den Bavaria-Studios ist Nataschas zwei mal drei Meter kleine und 1,60 Meter niedrige Welt nachgebaut worden. Dieser Raum, den sie in den ersten Jahren selten verlassen durfte, wird nun zur Herausforderung für den Kameramann, denn dort spielt das erste Filmdrittel weitgehend: Wie filmt man ein Martyrium auf sechs Quadratmetern? Die Antwort muss – und das ist die eigentliche Sensation des „3096“-Projekts – Michael Ballhaus finden. Der Mann, der es als Einziger aus der anonymen Zunft der Kameraleute zu deutschlandweiter Berühmtheit brachte, der Fassbinders und Scorseses unentbehrlicher Kollaborator wurde – und der Mann, der vor sechs Jahren nach „Departed – Unter Feinden“ verkündet hatte, das sei ein Höhepunkt, er höre auf. Nun verlässt dieser Ballhaus seinen Ruhestand – was sicher auch mit der Frau zu tun hat, die er unlängst heiratete, mit Sherry Hormann nämlich – und filmt die Höhle im

kinobreiten Cinemascope; Kameraleute wissen, dass Enge sich paradoxerweise mit weiter Linse am besten abbilden lässt. Nur auf 3-D (Eichinger hatte mit dem Gedanken gespielt) verzichtet er.

Campbell-Hughes spielt Kampusch Die kleine Natascha wird von der zehnjährigen Londonerin Amelia Pidgeon dargestellt, und wenn der Film einen Zeitsprung zur Jugendlichen macht, steht Antonia Campbell-Hughes vor der Kamera. Ein ähnlicher Schachzug wie einst beim „Parfum“, denn „3096“ ist – obwohl nur rund sechs Millionen Euro teuer – eine der großen internationalen Constantin-Hoffnungen. Daher die Grundsatzentscheidung, in Englisch zu drehen und (wie damals Ben Whishaw) ein unbekanntes, aber vielversprechendes britisches Talent zu besetzen. Die 29-jährige CampbellHughes hat sich durch diverse ComedySerien gekämpft, fiel im Kino erstmals in Jane Campions „Bright Star“ auf und tummelte sich als Irlands „Shooting Star“ auf der jüngsten Berlinale, die Jury bescheinigte ihr „verführerischen Minimalismus“ und „überwältigendes Charisma“.

„Wir sparen nichts aus“ Antonia ist schmal, gar nicht die gut genährte Natascha, die wir vom Fernsehen kennen – wohl aber die abgemagerte, die Priklopil mittels Hungers kleinzukriegen trachtete. Den Folterer gibt der Däne Thure Lindhardt, ein Chamäleon von Schauspieler in internationalen Rollen von Dänemark („Kleiner Soldat“) über Deutschland (diverse „Tatorte“) bis Hollywood („Illuminati“). Kampuschs Buch ließ die öffentliche (Neu-)Gier auf sexuelle Aspekte unbefriedigt. Das ist in Eichingers letztem Drehbuch (das zur Hälfte fertig war und von Ruth Toma weitergeschrieben wurde) anders. „Wir sparen nichts aus“, sagt Martin Moszkowicz, „denn Intimität ist ein unabdingbarer Bestandteil der Geschichte, wie diese junge Frau sich letztlich als die Stärkere erwies.“ Im Mai wurde mit den Dreharbeiten in München begonnen, im ersten Quartal 2013 kommt „3096“ ins Kino.


* Der Autor Hanns-Georg Rodek ist Filmredakteur bei der Welt und der Berliner Morgenpost. Der Text wurde uns vom Axel Springer Verlag zur Verf端gung gestellt.

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Kameramann Michael Ballhaus.


STuDIo 12 | TArZAn

*2012 Constantin Film Verleih GmbH / Marco Nagel

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u nd ische Techn e h spor tlic istung: tle Hö c hs dio 12 tantin tu S In s r t C on realisie Motion ie Film d Aufnahmen reCaptu aption 3D -Ad für die en e nd ä r der leg tor y. -S Tarzan

im n e t R a g l i e s h C o h von 12 o i d U st ug a rc H a Tex t: M Nagel* M a rc o Fotos:


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Produzent, Autor und Regisseur Reinhard Klooss mit Anton Zetterholm („Tarzan Teenager“).

In Studio 12 wurde eines der weltweit größten Motion CaptureSets aufgebaut. Im Kletterparcours bewegen sich die Akteure wie im Dschungel.

Über Wochen hinweg haben die Akteure trainiert, sich wie Affen zu bewegen. Ausgepolsterte Hintern und Arm-Extensions ver­ helfen ihnen zur richtigen Gorilla-Haltung. Denn im Motion Capture-Verfahren leihen die Schauspieler den Figuren lediglich ihre Gestik und Mimik, so, wie es zum Beispiel bei „Avatar“ angewandt wurde. In Studio 12 werden die Lianen geschwungen. Dort produziert Constantin Film zusam­ men mit Ambient Entertainment, inspiriert durch die legendären Tarzan-Ge­­schich­ten, einen spektakulären Abenteu­er­film in 3D. Eine etwa 150-köpfige Filmcrew arbeitet in Geiselgasteig an einem der weltweit größten Motion Capture-Sets mit Hochdruck daran, den bekanntesten Dschungel­ könig aller Zeiten mit modernster CGITechnik zu neuem Leben zu erwecken. Für die Rolle des Tarzan hat Constantin Film den amerikanischen Teenie-Star Kellan Lutz („Twilight Saga“, „Krieg der Götter“) gewonnen und mit der hübschen Spencer Locke („Resident Evil: Afterlife“, „Die drei Musketiere“) eine adäquate Besetzung für seine Jane gefunden. Ebenfalls zur Crew zählt jemand, der jeden Bewegungsablauf im Dschungel in und auswendig kennen müsste: Anton Zetterholm. Der Schwede gewann im Jahr 2008 in der Castingshow „Ich Tarzan, Du Jane!“ die Hauptrolle im Disney-Musical „Tarzan“, die er bis Mai 2010 im Hamburger „Theater Neue Flora“ spielte.

Sechzig präzise justierte Kameras nehmen die Bewegungen der Akrobaten auf, die sich auf dem Kletterparcours im Studio wie Affen durch das Dschungeldickicht schlagen. Von echten Bäumen und Sträuchern ist jedoch weit und breit nichts zu sehen. Stattdessen: Ein blauer Mattenboden, darauf Kletter­ geräte und Sprungkästen, wie man sie aus dem Turnunterricht kennt. An Stativen befestigt simulieren Schwimmstangen aus Styropor das Unterholz des Regenwaldes. Solche Elemente unterstützen die typischen Bewegungsabläufe der einstudierten Choreografie. Die Regisseure des Animationsfilms sind Reinhard Klooss und Robert Kulzer. Die Dreh­buchfassung schrieb Klooss zusammen mit Yoni Brenner und Jessica Postigo. Die weltberühmten Abenteuergeschichten von Edgar Rice Burroughs aus dem Jahr 1912 versetzten sie dabei in die Jetztzeit. Anders als in der Originalfassung werden John und Alice Greystoke mit ihrem Baby nicht von Meuterern an der afrikanischen Küste ausgesetzt. In der Neuverfilmung stammt Tarzan aus einer reichen Unternehmerfamilie, die in Afrika nach wertvollen

Energierohstoffen sucht und bei einem Helikopterflug abstürzt. Zehn Jahre vergehen bis zu Tarzans einschneidendem Erlebnis: Dann nämlich trifft er die schöne und unerschrockene Jane Porter. Diese zufällige kurze Begegnung lässt in ihm die Sehnsucht nach dem Kontakt mit anderen Menschen aufflammen ... Als Jane einige Jahre später zusammen mit dem Geschäftsmann William Clayton erneut nach Afrika reist, wird schnell klar: Während Jane als Naturschützerin unterwegs ist, hat es Clayton lediglich auf die wertvollen Rohstoffe abgesehen. So kommt es, dass Tarzan und Jane Seite an Seite für die Bewahrung des Regenwaldes kämpfen. Und schließlich muss Tarzan all seine im Dschungel erworbenen Instinkte nutzen, um die Frau zu retten, die er liebt. Constantin Film verspricht mit „Tarzan“ für 2013 im Kino ein modern erzähltes, actionreiches Regenwaldabenteuer, umgesetzt auf allerhöchstem technischen Niveau. Genau das Richtige für jemanden wie Rein­hard Klooss, der bereits bei der 3DAnimation von „Konferenz der Tiere“ Pionier­arbeit leistete. Keine Frage, seine Tarzan-Neuverfilmung wird die bisher wohl technisch aufwendigste werden.


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STuDIo 13 | DEBÜTFILM

ein sChmaleR g Jürgen Prochnow und Heiner Lauterbach spielen im Debütfilm „Ein schmaler Grat“ von regisseur Daniel Harrich. Drehort der Vernehmungsszene: Das kommissariat in Studio 13. Text: Friederike Köper

Fotos: Marc Haug


Grat


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Foto vorherige Doppelseite: Jürgen Prochnow als Kommissar Wolfmann in einer Vernehmungsszene mit Heiner Lauterbach in der Rolle des Serienmörders Johannes Heintz. Die Nebendarsteller werden gespielt von Udo Nagel, dem ehemaligen Innensenator von Hamburg, Polizeipräsident und Leiter der Mordkommission und Herbert Linder, einer der leitenden Mordermittler in München, also ein Verhörexperte schlechthin. Beide haben bei der präzisen Ausgestaltung der Figuren ihre langjährige Erfahrung aus der eigenen Praxis eingebracht. Foto unten: Regisseur Daniel Harrich bespricht mit Jürgen Prochnow und Heiner Lauterbach die Vernehmungsszene.

5. INT. POLIZEIPRÄSIDIUM MÜNCHEN - VERHÖRRAUM

Heintz nickt. Er hat es getan.

Das Ende des letzten Verhör JOHANNES HEINTZS. In einem nüchtern eingerichteten, futuristisch angehauchten, Raum sitzt der Kommissar, UWE WOLFMANN, dem Serienmörder Johannes Heintz, direkt gegenüber. Es sind zwei weitere Personen im Raum. Wolfmann geht ein letztes mal Fall um Fall die Geständnisse des Serienmörders durch – neun Morde, neun Namen, neunmal dieselbe Todesursache.

WOLFMANN Salime Al-Warak, 26. Todesursache: Erdrosselung. Heintz schaut dem Kommissar in die Augen. HEINTZ Ja, das war so. Wolfmann macht weiter. WOLFMANN Hannelore Maurer, 57. Todesursache: Erdrosselung. HEINTZ Ja. WOLFMANN Bettina Zorn, 69. Todesursache: Erdrosselung. Heintz nickt wieder.

WOLFMANN Sabine Fuchs, 21. Todesursache: Erdrosselung.

Gedämpftes Licht. Stille. Auf dem Tisch eine Lampe, die nur wenig Licht spendet. Sechs Augen richten sich auf den Serienmörder Johannes Heintz. Was folgt ist ein 8-minütiger Vernehmungsdialog zwischen Jürgen Prochnow als Kommissar Wolfmann und dem von Heiner Lauterbach gespielten Täter im Debütfilm „Ein schmaler Grat“ von Regisseur Daniel Harrich. Drehort dieser Szene: Das Kommissariat in Studio 13. Der Tisch steht absichtlich nicht zwischen, sondern neben ihnen. Nicht die kleinste Regung des Täters soll verdeckt werden. Weder dem Zuschauer noch den beiden Beamten im Hintergrund. Der eine lehnt beobachtend und still an der Wand, raucht seine Pfeife und der andere sitzt neben dem Kommissar, sagt nichts und achtet nur auf die Bewegungen des Täters. Da geht es um Augenbewegungen, um kleine Gesten. Wann knöpft er sein Jackett auf oder zu, wann zittern seine Hände? Intensiv und

WOLFMANN Marianne Moosberg, 65. Todesursache: Erdrosselung.

ein­dringlich wird das Psychogramm dieser beiden Männer gezeichnet, erzählt anhand einer traumatisierten Frau, der Journalistin Dana Herredobler, gespielt von Felicitas Woll, die der Geschichte des Serienmörders Johannes Heintz auf den Grund gehen will. Bei der Vernehmung handelt es sich um eine Szene, die sich in Herredoblers Kopf abspielt. Denn so stellt sich die junge Journalistin die Vernehmung aufgrund der ihr zugespielten Vernehmungsprotokolle vor. Der Kommissar, der mit dem Fall in der Vergangenheit betraut war, stellt sich ihr bei ihren Recherchen nicht in den Weg. Ganz im Gegenteil: Er hofft durch die Arbeit der Journalistin, dem Täter noch mehr Ge­ständ­ nisse entlocken zu können, da noch längst nicht alle Frauenmorde aufgeklärt wurden, die alle in das Schema von Johannes Heintz passen würden. So entwickelt sich „Ein schmaler Grat“ zu einem mitreißenden Psy­cho­thriller.

Da die Szene mit der Vernehmungssituation also auf der Vorstellungskraft der jungen Frau beruht, war es zunächst unklar, wie diese inszeniert werden soll. Will man in einem sehr futuristisch-modernen Stil drehen oder wählt man eher ein traditionelles Kommissariat? Nachdem etwa hundert Büros als mögliche Locations angeschaut worden sind, entdeckte man die in Studio 13 ständig aufgebauten Kommissariatsräume. Was überzeugte, war das Gesamtkonzept, nämlich ein Studio, das man sofort einleuchten kann, wo das Grip schon hängt und wo man die Gewissheit hat, dass der Ton funktioniert. „Die einfache Nutzbarkeit einer solchen Facility ist natürlich großartig. Vom Stil her, der Mischung aus modernen und traditionellen Elementen, hat das wunderbar gepasst“, sagt Harrich. Aber nicht nur die äußerlichen Gegebenheiten verschafften der Szene ihren besonderen Reiz. Daniel Harrich war und ist beim


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Was überzeugte, war das Gesamtkonzept, nämlich ein Studio, das man sofort einleuchten kann, wo das Grip schon hängt und wo man Gewissheit hat, dass der Ton funktioniert.

Ein Nicken Heintzs.

HEINTZ (zu Wolfmann) Nein.

WOLFMANN Ingrid Weiß, 80. Todesursache: Erdrosselung.

Heintz denkt nach, schaut sich unsicher im Raum um, vermeidet jeglichen Blickkontakt.

Heintz starrt auf seine Zigarette.

HEINTZ (weiter zu Wolfmann) Die Menschen da draußen werden mich doch für ein Monster halten.

WOLFMANN Isabella Horn, 67. Todesursache: Erdrosselung. WOLFMANN Susan Lauterberg, 68. Todesursache: Erdrosselung. Heintz nickt, dreht seinen Kopf unnatürlich weit nach links und rechts. Das Knacken geht durch Mark und Bein. WOLFMANN Hannelore Müller, 73. Todesursache: Erdrosselung. Der Kommissar hält kurz inne, erhebt dann wieder seine ruhige Stimme. WOLFMANN Mehr wollen Sie nicht zugeben, Herr Heintz?

Drehen vor allem wichtig, dass die erste Begegnung der Schauspieler in ihrer Rolle direkt von der Kamera eingefangen wird. Am liebsten ganz ohne Proben. „Wenn etwas zu sehr eingespielt ist“, so Harrich, „fehlt es an der Natürlichkeit, die ich haben will. Da bin ich sicherlich von meiner Arbeit als Dokumentarfilmer beeinflusst“, sagt er und setzt auf die Fähigkeiten seiner Schauspieler: „Jürgen Prochnow und Heiner Lauterbach sind nicht ohne Grund in der Liga, in der sie spielen. Das sind einfach großartige Künstler, die letztendlich aus der Anregung, die wir ihnen mit dem Drehbuch geben, das Maximale herausarbeiten können.“ Deshalb legt Daniel Harrich auch sehr gro­ßen Wert auf One-Take-Aufzeichnungen: „Wir haben teilweise Szenen bis zu 18 Minuten an einem Stück gedreht“, erzählt der Regisseur. „Solange die Schauspieler ihren Charakter verinnerlicht haben und sich auf die Situation voll einlassen, erge-

Ein fast nicht hörbares Lachen geht im Raum um – doch Heintz meint es ernst. Er schaut sich geschockt um, seine Augen sind weit aufgerissen. Heintz ist zutiefst verletzt. Er richtet seinen Blick zu Boden. HEINTZ (zu Anwesenden im Raum) Diese Genugtuung werde ich Ihnen nicht geben. Der Mann hebt seinen Kopf, lässt die Augen wandern. HEINTZ (wütend) Sie können das hier jetzt abbrechen. Das Gespräch ist beendet.

ben sich auch aus unsicheren Mo­men­ten sehr dankbare Sequenzen, die mit häufigen Proben niemals entstehen würden und die auch auf dem Papier so gar nicht festgehalten werden könnten. Wenn alles zu eingespielt funktioniert, verliert die Situation an Identität und der erste spannende Moment eines Zusammentreffens würde verfliegen.“ So ist er auch bei der Vernehmungsszene vorgegangen: Die Schauspieler Jürgen Prochnow und Heiner Lauterbach haben sich vorher individuell sehr intensiv auf die Rollen vorbereitet. Erst am ersten Drehtag fand das Zusammentreffen der Giganten statt: „Diese zwei großartigen Schauspieler haben eine ganz dichte, geladene Spannung erzeugt, die die Szene erst zu dem gemacht hat, was sie ist“, erzählt Daniel Harrich begeistert. „Da muss ich ehrlich sagen, habe ich als Regisseur nicht mehr viel beitragen müssen.“

„Ich stehe auf One-TakeAufzeichnungen ohne vorheriges Proben.“ „Ein schmaler Grat“ ist der Debütfilm von Daniel Harrich, der sich bisher als Produzent bei verschiedenen Projekten im Bereich der Dokumentation beteiligt hat. Sein Vater Walter Harrich war für die Kamera verantwortlich und seine Mutter Danuta Harrich-Zandberg konnte als Psychologin viel für die Konstruktion sämtlicher Figuren für das Drehbuch beitragen, welches Daniel Harrich ebenfalls geschrieben hat. Die Produzenten des Films Michel Wagner und Daniel Harrich wollen den Thriller für verschiedene, möglichst internationale Festivals ab Herbst 2012 einreichen.


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STuDIo 2 | ADD A FrIEnD

zwisChen webCam Und malloRCa Die Produktionsfirma Wiedemann & Berg drehte in Studio 2 zehn Episoden der neuen Dramedy „Add a Friend“. Die erste fiktionale Eigenproduktion des deutschen Pay-TV-Senders TnT-Serie geht im September an den Start.

*TM & © Turner Broadcasting System / Chris Hirschhäuser

Text: Elena Kleine Fotos: Chris Hirschhäuser*


kEn DukEnS LAPToP IST DEr DrAHT Zur AuSSEnWELT Frankfurter Banker-Büro neben mallorquinischer Finca. Steriles Krankenhauszimmer neben belebtem Polizeirevier. Gemütliche Singlewohnung neben verspielter Teeniebude. Dies ist nur eine Auswahl der rund 30 Sets, die in diesem Frühjahr auf den 875 Quadratmetern des Studios 2 auf dem Bavaria Film-Gelände entstanden sind. Alle gehören zu der Serienproduktion „Add a Friend“, die mit ihrer rund 60-köpfigen Mannschaft für 21 Drehtage in Geiselgasteig zu Gast war. Darunter die hochkarätige Besetzung mit Namen wie Ken Duken, Friedrich Mücke, Gisela Schneeberger und Friederike

Kempter. Wenn man die Tür des ehemaligen „Sturm der Liebe“-Studios öffnet, erinnert der erste Blick an das stetige Treiben in einem Bienenstock. Der doch eher geringe Platz für eine solch hochwertig produzierte Serie ist optimal genutzt – die einzelnen Sets sind wie Waben aneinander gereiht. Selbst ein Regal mit Gerümpel, das in einer dunklen Ecke steht und eher als Abstellfläche für „alles was so übrig war“ wirkt, wird in „Add a Friend“ zum Keller auf Mallorca. Einen Meter weiter werden die Requisiten auffallend aufwändiger: Eine zehn mal sechs Meter große Frankfurter Skyline

steht dort – in zweifacher Aus fertigung. Ein Tag- und ein Nacht-Fotodruck auf Plane werden der Uhrzeit entsprechend von Scheinwerfern angestrahlt. So entste hen die Tageszeiten für ein stilvoll eingerichtetes Banker-Büro. Neben dem Büroraum mit flauschigem Teppich wechselt der Bodenbelag zu krankenhaus typischem Linoleum. Hier liegt Felix alias Ken Duken in seinem Krankenhausbett und starrt auf seinen Laptop-Bildschirm. Er ist Protagonist der ersten fiktionalen Eigen produktion des Pay-TV-Senders TNT, die gemeinsam mit Wiedemann & Berg Television produziert wurde.


SocIAL nETWorkInG – Von DrAMA BIS SEHr LuSTIG Unter der Regie von Tobi Baumann entstanden zehn Episoden à 25 Minuten. Sie erzählen das Leben von sechs Menschen. Der Ursprung der Erzählstränge liegt bei Felix, der einen schweren Autounfall hatte und seitdem mit einem komplizierten Beinbruch das Bett hüten muss. Sein einziger Draht in die Außenwelt ist sein Laptop. Über das soziale Netzwerk Google+ bleibt er auf dem Laufenden und kommuniziert mit den weiteren Hauptfiguren der Serie. Darunter sein bester Freund Tom, gespielt von Friedrich Mücke, der als erfolgreicher Investmentbanker sein Leben in Frankfurt genießt und gleichzeitig seinem Sohn Luis ein guter Vater sein will. „Die Beiden reden viel miteinander über ihre Probleme und geben sich gegenseitig Ratschläge, schreien sich an, trösten sich, beschimpfen sich, sind beleidigt – das ganze Programm der Freundschaft. Von Drama bis sehr lustig gibt’s da eigentlich alles. Das ist ein sehr breiter Kosmos“, beschreibt Regisseur Tobi Baumann.

Auch mit seinen Eltern, dargestellt von Gisela Schneeberger und Dietrich Hollinderbäumer, kann Felix nur online kommunizieren, da sie auf Mallorca leben. Aus der Entfernung wird er für die Beiden zu einer Art Beziehungsberater. Das Außergewöhnliche an der Serie: Um die besondere Form der Interaktion zwischen den Charakteren möglichst authentisch darzustellen, läuft eine Vielzahl der Dialoge über die Videotelefonie ab, und die Hälfte der Szenen wird mit einer Webcam gefi lmt. „Man hat beides – man ist immer in einem Raum mit der Person, die sich bewegt, die spricht. Und dann gibt es die Ebene, auf der die Schauspieler sich über den Laptop miteinander unterhalten und direkt anspielen“, erklärt Anke Greifender, die für das Programm des Senders TNT verantwortliche deutsche TurnerUnterhaltungschefin. Hannes Heyelmann, Geschäftsführer von Turner Broadcasting

System Deutschland, ergänzt: „Das macht den Dreh aber auch komplizierter, da jede Szene doppelt gedreht werden muss.“ Für eine Szene werden so jeweils vier Kameraeinstellungen nötig. Viel Aufwand für nur 21 Drehtage an denen täglich 12 Minuten Serie entstehen müssen.

30 SETS Von MALLorcA BIS FrAnkFurT Genauso aufwändig – der Setumbau. Obwohl dem Zuschauer durch die Internetkommunikation immer große Entfernungen zwischen den einzelnen Darstellern suggeriert werden, spielen alle Szenen – egal ob Mallorca oder Frankfurt – auf den 875 Quadratmetern in Geiselgasteig. Zu den Stammsets, wie Felix’ Krankenhauszimmer und das Frankfurter Büro von Tom, kommen somit eine Vielzahl an Nebensets. Darunter die gemütliche Wohnung von Julia, gespielt von Friederike Kempter, die


alte Schulliebe von Felix, und das Zimmer von Vanessa, dargestellt durch Emilia Schüle, ein 18-jähriger Vamp, der Gefallen an Felix gefunden hat. Insgesamt rund 30 Sets, die von Terrassenmöbeln der elterlichen Finca auf Mallorca bis hin zum Diensttelefon des Polizeipräsidiums, jegliche denkbare Dekoration beinhalten. Hier kommen die Dienstleistungsangebote der Bavaria Studios ins Spiel. Und über den nahe gelegenen Fundus der FTA Film- und Theater-Ausstattung waren die Requisiten problemlos beschafft und die Filmcrew konnte schnell mit ihren Dreharbeiten beginnen. Ab dem 19. September 2012 werden die 10 Episoden der Dramedy „Add a Friend“ immer mittwochs um 20.15 Uhr auf TNT Serie und TNT Serie HD zu sehen sein. Laut Heyelmann sei eine zweite Staffel gut vorstellbar. Ebenso, dass sie wieder in den Studios der Bavaria stattfindet.


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Philipp Walulis

Illusion und Wahrheit Philipp Walulis schafft beides Text: Julia Schöppner

Was machte Grimme-Preisträger Philipp Walulis auf dem Bavaria Film-Gelände? a) b) c) d)

Er trug einen Schnauzbart Er suchte Garagen Er spielte „Wer wird Millionär?“ Er drehte in der Münchner Straße für seine Reihe „Walulis sieht fern“

Attenzione: Alle vier Antworten sind richtig! Philipp Walulis, der für seine vierteilige Fernsehsatire-Reihe „Walulis sieht fern“ kürzlich den Grimme-Preis 2012 in der Kategorie „Unterhaltung“ erhielt, spielte Mitte Mai mit der Illusion. Er versetzte die Münchner Straße nach Italien, eröffnete vor dem Kulissen-Haus Höppner ein Café und produzierte dort neues Material mit dem Titel „Wie kam das Glücksspiel ins deutsche Fernsehen?“. Dafür genügten dem kleinen und jungen, aber unglaublich routinierten Team unter anderem Tische und Stühle, Italienflaggen, ein Hütchen­ spieler, drei Garagentore, ein großer Greenscreen. Und auffällige Kleidung: Walulis trägt einen schlecht klebenden Schnäuzer und ein zumindest für damalige Zeiten trendiges, weil lilafarbenes Sakko. Wir sind in den 80er-Jahren. Die Anfänge von RTLs „Pronto Salvatore“. Doch auch „Geh aufs Ganze“ und „Wer wird Millionär?“ sollen in dem fünfminütigem Clip noch ­beleuchtet werden, immerhin Meilen‑ steine der Fernseh-Glücksspielgeschichte. Philipp Walulis strahlt am Ende des ­langen, sonnigen Drehtags: „Die Illusion ist perfekt.“ Wer Philipp Walulis kennt, der weiß, wie treffend und bissig-sympathisch er Medien­themen filmisch umsetzt, immer

Foto: Stefanie Hofhus

getreu dem Motto „einen unterhaltsamen Blick auf den täglichen TV-Wahnsinn zu werfen“. So beackerte er zum Beispiel bereits „Bauer sucht Frau“, orakelte in „Astro TV“, servierte die typische Koch-Doku, sang bei den „Zillertaler Zitzenzuzlern“ und schnappte in seinem Tatort schon nach 123 Sekunden den Täter. Scripted Reality, Dokutainment, Service-TV, Fiktionales – bei Philipp Walulis wird kein Programmpunkt verschont. In knackigen Clips führt er dem Zuschauer die (stereo-)typischen Abläufe beliebter Formate vor Augen. Nun also das Glücksspiel.

Tele 5 hat ausgestrahlt, ohne reinzureden „Ich kann natürlich nicht jede Sendung sehen, die es gibt. Aber die potentiellen Parodie-Kandidaten habe ich immer auf dem Schirm.“ Eine effiziente Variante sei, sich das Programm und vor allem die Namen der Sendungen anzusehen, und diejenigen mit den verdächtigen Namen aufzuzeichnen und gezielt anzuschauen. Ob der 31-Jährige noch entspannt Fernsehen kann? Immerhin lautet das Motto der Sendung: „Fernsehen macht blöd, aber auch unglaublich viel Spaß!“ Philipp hat’s gut: „Wenn ich aktiv eine Sendung einschalte, weil ich sie mir als Kunde sozusagen ansehen will, ­‚Sherlock‘ zum Beispiel, dann kann ich zum Glück wie ein normaler TV-Konsument fernsehen und bin bereit, mich unterhalten zu lassen, ohne alles zu hinterfragen.“ Dass der Blondschopf mit „Walulis sieht fern“ selbst ins Fernsehen kam, hat er Tele 5 zu verdanken. Der private Spartensender

nahm 2011 die von Walulis gemeinsam mit Tobias Klose erdachte und vom Ausund Fortbildungskanal „afk tv“ in München produzierte Reihe ins Programm, wenn auch versteckt in der Nacht zwischen nicht jugendfreien Werbeblöcken. „Tele 5 hat die Sendung einfach ausgestrahlt, ohne uns reinzureden. Dafür sind wir sehr dankbar.“ Ein wichtiger Aspekt, warum Philipp Walulis auch über die Grenzen des Publikums von Tele 5 Beachtung fand, nennt sich Neudeutsch Social Media: Durch die in leicht verdaulichen Längen produzierten Häppchen, verbreiteten sich die Videoclips schnell im Netz: Bis dato haben fast 500 000 User den „typischen Tatort in 123 Sekunden“ bei YouTube ­gesehen. Ein großer viraler Erfolg – wenn auch für Walulis kein ganz überrasch­ ender: „Wir hatten schon im Hinterkopf, die Elemente in unserer Sendung so zu ­produzieren, dass sie auch im Internet funktionieren. Und dadurch, dass sie ­zusätzlich im Fernsehen gezeigt werden, haben wir eine Art Qualitätssiegel. Nicht verkehrt, bei dem ganzen Mist, der bei YouTube läuft ...“

Grimme hat die Tür zur ARD weiter aufgestoSSen „Walulis sieht fern“ ist alles andere als Mist. Das erkannte auch die diesjährige Grimme-Preis-Jury. „Philipp Walulis und seine Mitstreiter beobachten so präzise, dass ihre Form der Satire als wertvoller Beitrag zu Medienkritik und Medien­ pädagogik durchgehen kann“, begründet


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„Das erste Mal in einer KulissenstraSSe zu produzieren, ist ein bisschen, wie wenn man zum ersten Mal mit dem Auto seiner Eltern fahren darf.“ (Philipp Walulis)

sie die Auszeichnung. Walulis stach namhafte Sendungen wie „Stromberg“ und „Pastewka“ aus. Das ist mehr als ein Achtungserfolg. Und es kam noch besser: Die ÖffentlichRechtlichen streckten ihre Fühler nach der Reihe aus. „Der Gewinn hat die Tür zur ARD weiter aufgestoßen. Der Fuß war schon drin. Aber nun ist die Tür so weit aufgegangen, dass der ganze Körper und das Team durchgepasst haben“, sagt Walulis nicht ohne Stolz.

Ab Herbst laufen sechs brandneue Folgen Nachdem sich der SWR das Format gesich­ ert hatte, mussten die bestehenden Folgen um je rund fünf Minuten verlängert werden. Vom Privatsender zu den Öffentlich-Recht­ lichen – da muss der wegfallende Werbeslot mit Inhalt gefüllt werden. Seit 9. Mai werden die vier Episoden bei EinsPlus wiederholt (14-tägig, 20.15 Uhr). Das GlückspielZusatzmaterial ist Teil der Folge 3, die am 6. Juni ausgestrahlt wurde. Ab Herbst laufen sechs brandneue Teile der  Satirereihe, die pointenreich und schlau die deutsche Fernsehlandschaft aufs Korn nimmt, ohne zynisch zu sein, ohne besserwisserisch daherzukommen. Und die Grimme-PreisJury hat schon sehr Recht, wenn sie in ihrer Begründung sagt, dass „Walulis sieht fern“ „eine der vergnüglichsten Entdeck­ ungen des TV-Jahres ist“. Nicht immer war das Fernsehen sein Hauptmetier: Angefangen hat Walulis neben dem Studium der Theaterwissenschaft, Kommunikations­ wissenschaft und Psychologie 2004 beim Radio. Der Münchner Studentensender

m94,5 gehörte ebenso zu seiner Wirkungsstätte wie der Jugendkanal des Bayerischen Rundfunks. Schon damals galt sein größtes Interesse der Satire. 2006 gewann der gebürtige Starnberger den Hörfunkpreis der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien für die Persiflage „Der kleine Miels“. Das Bild zum Ton reizte ihn aber immer mehr. Walulis wurde Moderator und Redakteur bei der Jugendsendung ­„MyPokito“ (RTL II), talkte in „Philipp und Philipp unterhalten sich“ (münchen.tv) und ist seit 2011 als Reporter für DASDING.tv (SWR) unterwegs. Bei all der Erfahrung, die der Medienprofi mitbringt, mag man‘s kaum glauben: Es war Philipp Walulis‘ Premiere in solch einer Studioumgebung zu arbeiten, wie sie die Bavaria Film unter anderem mit der Münchner Straße bietet. Die Serie „Löwengrube“ wurde dort ­gedreht. „Herzflimmern“ auch. Viele ­„Tatorte“. Und so weiter. Nun „Walulis sieht fern“. „Wir konnten mitten auf einer Straße drehen, ohne gestört zu werden von ­Passanten und Autos.

Blick auf den Pastell-WeichzeichnerSchlonz Das war ja schon beinahe professionelles Arbeiten!“ Ein schönes Bild hat er parat: „Das erste Mal in einer Kulissenstraße zu produzieren, ist ein bisschen wie wenn man zum ersten Mal mit dem Auto seiner Eltern fahren darf.“ Hier lässt sich die perfekte Illusion von Italien erzeugen – mit wenigen Mitteln. Geld ist etwas, das dem enga­ gierten Team um Philipp Walulis (unter

anderem Chris Fay als Kameramann, Tobias Klose – wie Walulis – als Autor und Darsteller sowie der Programmkoordinator von afk tv, Klaus Kranewitter, als Produzent) gerne fehlt. Und so erklärt sich auch, warum in der Münchner Straße mit einem Fotoapparat – montiert auf Stativ oder Dolly – gedreht wurde: „Die Frage ist ja: Wie können wir mit ­begrenzten finanziellen Mitteln das Beste rausholen? Da hat sich die kostengünstige Spiegelreflexkamera angeboten. Sie erzeugt eine brauchbare Optik, auch wenn sienatürlich an ihre Grenzen stößt. Zum ­Beispiel was die Komprimierung und das Schärfeziehen angeht.“ Aber: „Wir ­erzeugen ja nichts großes Neues, sondern wollen das billig nachdrehen, was andere groß erforscht haben.“ Das ist ein Grund ­dafür, warum er bislang weniger Fiktio­ nales, sondern eher Reality-TV karikierte, „da dort die Ursprungsform schon so billig ­hergestellt ist. So kann man das auch ­kostengünstiger parodieren.“ Was ­allerdings nicht heißt, dass das Filmgeschäft außer Acht gelassen wird. Nach dem „typischen Tatort“ wird sich in den neuen Folgen von „Walulis sieht fern“ ­einem Genre gewidmet, das besonders im öffentlich-rechtlichen Fernsehen ein Millionen­publikum einlullt: „der ganze Pastell-Weichzeichner-Schlonz“. Da wird dann auch wieder die Illusion ein großes Thema werden. Denn hier kommt man mit Café­tischen, Schnauzbart und Garagentoren nicht weit. Unendliche, einsame Weite ist hier, was zählt. Meer, Berge, Schottland, Schweden, Alpen – „und ganz wichtig: Pferde!“ Na, wenn das mal das Budget zulässt ...


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meldungen

BlanckeDegenhardtSchütz Tele 5

10 Jahre TELE 5 in Geiselgasteig Vor zehn Jahren wurde die TELE 5 TM-TV GmbH mit Sitz auf dem Bavaria FilmGelände als 100% iges Tochterunternehmen der Tele München Gruppe neu gegründet. Am 28. April 2002 startete TELE 5 seinen Sendebetrieb. Zehn Jahre später verzeichnet der private Fernsehsender das erfolgreichste erste Quartal der Sender­ geschichte – mit einem durchschnittlichen Marktanteil von 1,4 Prozent sowohl bei den Zuschauern von 20 bis 59 als auch bei denen von 14 bis 49 Jahren. Neben Serien, Soaps, Animationsfilmen und einigen Eigen­produktionen hat sich TELE 5 zunächst unter dem Slogan „Wir lieben Kino“ und heute mit dem Claim „Gute Unter­haltung“ als TV-Sender für inter­ nationale Spielfilm- und Serienhighlights etabliert. 2012 bekam TELE 5 als einziger Privatsender in diesem Jahr den GrimmePreis für die vierteilige afk-Auftrags­ produk­tion „Walulis sieht fern“ (siehe Seite 62). Geschäftsführer von TELE 5 ist Kai Blasberg.

Teampremiere in München, Weltpremiere in Cannes „Judengasse“, ein Film von Carsten Degen­hardt (BlanckeDegenhardtSchütz Filmproduktion), feierte im Münchner Gloria Palast am 10. Mai 2012 vor 500 Gästen seine Teampremiere (Foto). Wenige Tage später fand bei den 65. Filmfestspielen in Cannes in der Sektion „short film corner“ die Weltpremiere statt. Der Film erzählt den Leidensweg der jüdischen Familie Blumenfeld in der Zeit von Januar 1933 bis zu den Novemberpogromen 1938. Gedreht wurde in der ehemaligen „Marienhof“Außendekoration auf dem Bavaria FilmGelände in Geiselgasteig. Foto: v.l. Alexander Duda, Thomas Kornack, Oliver Bode, Elisabeth von Koch, Kai Maertens, Lisa Giehl, Max Felder, Carsten Degenhardt, Patrick Mölleken und Miguel Schütz.

Hauptsponsor beim Filmfest München „Off air“ engagiert sich TELE 5 u. a. als Hauptsponsor beim Filmfest München, wofür der Publikumspreis „TELE 5 Award“ geschaffen wurde. Jedes Jahr lädt der Sender die Branche zum „TELE 5 Director’s Cut“ ein, der dreimal jährlich anlässlich der drei renommierten deutschen Film­ feste – Berlinale, Filmfest München und Filmfest Hamburg – veranstaltet wird. Auch in diesem Jahr wird TELE 5-Reporterin Bettina von Schimmelmann ganz nah an den Stars und an den Roten Teppichen und mittendrin in den Event-Locations während des Filmfest München berichten. Das „TELE 5 Filmfest München Special“ wird zwischen 30. Juni und 8. Juli täglich um 20.15 Uhr und am Folgetag online auf www.tele5.de/filmfest zu sehen sein.

Bayerisches Filmzentrum

„Die Wahrheit der Lüge“ von wtp-Produktion im Kino Die im Bayerischen Filmzentrum angesiedelte Produktionsfirma wtp International GmbH hat mit dem neuen Film von Roland Reber „Die Wahrheit der Lüge“ einen neuen Film im Kino. Der Film mit den Darstellern Christoph Baumann, Marina Anna Eich, Julia Jaschke und Antje Nikola Mönning feierte seine Premiere bei den Hofer Filmtagen 2011. Am 29. März 2012 startete er in den Kinos und wurde auch bei diversen Screenings auf dem Filmmarkt während des 65. Cannes Filmfestivals gezeigt.

CinePostproduction

Digitale und kreative Services unter einem Dach Die Münchner Niederlassung der CinePostproduction hat ihre auflösungsunabhängige, rein IT/File-basierte Post­ produktionsumgebung um mehrere neue Bildbearbeitungssuiten ergänzt. In mo­dern­ stem Ambiente entstanden so beispielsweise zusätzliche TV-Farbkorrektursuiten mit insgesamt fünf Baselights sowie zwei Smoke Finishing Systemen von Autodesk. „Durch unsere neuen Suiten können wir räumlich konzentriert und damit sehr effektiv arbeiten“, sagt Manuel Georg, Leiter der digitalen Postproduktion in München. Das Gebäude verfügt nun vom Onlineschnitt, über das Compositing und die Farbkorrektur bis hin zur Mischung über eine komplette, integrierte Postproduktions­ umgebung für Kino und TV. In Kürze beginnen die Dreharbeiten zum neuen Kinofilm der Bavaria Pictures „Run and Jump“, dessen gesamte Postproduktion hier stattfinden wird. Die meisten TVMovies und -Serien wie z.B. „Die Rosenheim-Cops“ sind bereits am Laufen. „Insbesondere sie werden von unseren neuen Suiten profitieren“, meint Sebastian Gassner. Der Niederlassungsleiter sieht es als „großes Plus, dass wir unsere Kinound TV-Gradingsuiten sowie -Mischtonstudios, Avids und demnächst auch den vergrößerten Bereich Grafikdesign im gleichen Gebäude versammeln. Das ermöglicht nicht nur kurze Abstimmungswege für unsere Leute, sondern erhöht auch den Wohlfühl- und Servicefaktor für unsere Kunden.“ Der Bereich Grafikdesign wurde erweitert und bietet neben Titel­ design & Animation sämtliche Grafik- und Webdesigndienstleistungen aus einer Hand.


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BAYErIScHEr FILMPrEIS

Jan S. Kaiser, Corinna Eich und Dr. G端nther Rohrbach mit dem Bayerischen Filmpreis.


pieRRot füR „hotel lUX“ Bei der Verleihung des diesjährigen Bayerischen Filmpreises, bei dem die künstlerischen Höhepunkte des vergangenen Filmjahres ausgezeichnet wurden, hat „Hotel Lux“ den Produzentenpreis erhalten. Wir haben die Produzenten, Günter rohrbach und Bavaria-Produzentin corinna Eich sowie Jan S. kaiser von Bavaria Pictures zusammen mit dem „Pierrot“ zum Fototermin geladen. Foto: Marco Meenen

Die Jury des Bayerischen Filmpreises würdigte mit der Auszeichnung „das Risiko der Produzenten, Geschichte einmal anders zu erzählen und dabei den Weg von den großartig choreografi erten Kabarett-Szenen im Berlin der Dreißiger Jahre bis hin zum dramatisch-grotesken Versteckspiel im Moskauer Hotel Lux zurückzulegen.“ In der Jurybegründung heißt es weiter: „In der Tragikomödie von Leander Haußmann zeigen die Darsteller ihr Kön-

nen, allen voran Michael Bully Herbig, der hier mehr ist als nur einer unserer beliebtesten und besten Comedians. Die Figur des Hans Zeisig ist ein tragikomischer Held, der vor allem eines bleiben will: menschlich. Dass die Produzenten dieses satirische Wagnis versucht und – unterstützt auch von einem hoch professionellen Ausstattungs- und Kostümteam – erfolgreich gemeistert haben, verdient den Bayerischen Filmpreis 2011.“


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Max Müller | 10 Jahre „Die Rosenheim-Cops“

Der Polizist für dahoam Max Müller ist seit Beginn der Serie „Die Rosenheim-Cops“ mit dabei. Keine Frage: „Die Rosenheim-Cops“ sind nach zehn Jahren auf Sendung beliebt wie eh und je, und der vom eher zurückhaltenden Müller gespielte Michi Mohr ist in dieser Hinsicht ganz vorne dabei. Interview: Frank Rauscher* Fotos: Christian A. Rieger

Zehn Jahre „Die Rosenheim-Cops“, gerade wurde die 250. Folge gedreht: Woran merken Sie persönlich, dass die Serie so ein Dauerbrenner ist? Vor allem daran, wie andere auf mich reagieren. Neulich kam ich direkt vorm Wiener Burgtheater in eine Polizeikontrolle. Der Beamte ließ sich den Führerschein zeigen und mich aussteigen. Dann sah er mich kurz an und meinte: „Aaaaach, der Kollege von den ‚Rosenheim-Cops‘! Fahrns doch bittschön weiter.“ Was macht die Serie so erfolgreich? Oh, da gibt es viele Faktoren: die schöne Landschaft, die bayerische Lebensart, wunderbare Schauspieler und Regisseure, die dieses Stück Vorabendunterhaltung sehr ernst nehmen. Wir müssen auch über den Begriff „Heimat“ reden: Wir geben allen, die das wollen, etwas Verlässliches, ein Stück zu Hause, ein wenig Identität. Was in immer hektischer werdenden Zeiten wieder wichtig zu werden scheint. „Cocooning“ ist das Schlagwort ...


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Genau mein Thema: Ich respektiere durchaus die Wichtigkeit von Computer, Facebook, Twitter und Co. Aber ich weiß um die wahnsinnige Hektik in unserer Welt und kenne reihenweise Menschen, die immer erreichbar sind und sich verpflichtet sehen, ständig zu kommunizieren. Ich bin mir sicher: Die Welt, in der wir leben – und nichts anderes umschreibt der Begriff „Heimat“ – ist nicht digital. Wir Menschen sind keine digitalen Gestalten, keine superschnellen Maschinen, sondern analoger als uns suggeriert wird. Ich denke, dass die Serie mit ihren netten Geschichten Sehnsüchte nach einer in diesem Sinne heileren Welt bedient. Das Ganze läuft offiziell unter „Krimiserie“.

Vielleicht trifft es „der Polizist für dahoam“ besser (lacht). Woran ich das merke: Egal, wo ich bin, die Leute sprechen mich meistens mit meinem Rollennamen an: „Griaß di, Michi!“ Schlimm? Überhaupt nicht. Ich genieße es, wenn mir Damen sagen, dass sie mich gerne zum Schwiegersohn hätten und mit mir über Gott und die Welt reden wollen. Ehrlich: Die Resonanz ist phänomenal – in jüngster Zeit scheint Michi vor allem bei Kindern und Jugendlichen anzukommen. Es gehen Fluten an krakeligen Zuschriften und Autogrammwünschen ein, Kinder malen mir Bilder – das Schönste, was einem Schauspieler passieren kann. Gab es schon Heiratsanträge?

Aber der Krimi ist im Grunde wurscht. Ein Mord muss seriös erzählt werden, aber es geht bei uns doch viel mehr um das Zwischenmenschliche – immer mit einem Augenzwinkern, siehe Michi Mohr (lacht).

Auch das kam vor (lacht). Aber meistens geht es schon in die Richtung: „Ich fühle mich so einsam und alleine und suche jemanden, mit dem ich gut reden kann, der mir zuhört.“ Ich finde so was unglaublich lieb.

Der von Ihnen gespielte Polizist ist für viele Fans nach zehn Jahren auf Sendung der heimliche Star bei den „Cops“ ...

Dabei war es am Anfang wohl gar nicht so leicht für Sie als Kärntner, einen bayerischen Dorfpolizisten zu spielen ...

„Die Rosenheim-Cops“ ist eine Produktion von Bavaria Fernsehproduktion (Produzent: Alexander Ollig) für das ZDF. Gedreht wird an Original-Locations in Oberbayern und auf dem Bavaria Film-Gelände. Seit 10 Jahren zählen „Die Rosenheim-Cops“ zu den beliebtesten Serien im deutschen Fernsehen, zu sehen immer dienstags, 19.25 Uhr im ZDF (sowie Montag bis Freitag um 10.30 Uhr).


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in der Josefstadt in Wien, hatte ich bis dahin eigentlich nur zwei verschiedene Rollenfächer: Entweder ich spielte den komplett gestörten Jugendlichen – vom Junkie bis zum Nazi war alles dabei – oder den jugendlichen Liebhaber, was das mit Abstand Langweiligste ist, das sie sich vorstellen können. Mit Michi Mohr kam endlich das Fach dazu, das ich am meisten mag: die komische Rolle mit Tiefgang, der Clown mit viel Herz und einem Augenzwinkern. Der auch ein wenig vom ureigenen Schmäh des in Klagenfurt aufgewachsenen Wieners lebt ... Ja, vielleicht auch das. Die österreichischen Sachen haben schon oft diesen besonderen Dreh, einen Charme, der schwer in Worte zu fassen ist. Da gibt‘s natürlich große Vorbilder, und der Olymp heißt Josef Hader. Haben die „Rosenheim-Cops“ auch Ihr Privatleben verändert? Ja. Mein Leben hat sich sehr nach Deutschland verlagert. Die „Cops“ werden jedes Jahr von März bis kurz vor Weihnachten gedreht. Ich lebe seit 1984 in Wien, seit einem Vierteljahrhundert im siebten Bezirk, da kriegt man mich vermutlich auch nie mehr weg – aber inzwischen bin ich auf jeden Fall auch ein Halb-Bayer, und das sehr gerne! Haben Sie bei den „Rosenheim-Cops“ auch schon etwas fürs Leben gelernt? Oh ja: Ich weiß jetzt, wie man Handschellen richtig anlegt. Und was für wunderbare, liebe Kollegen man doch haben kann! Stimmt – zumal ich eigentlich erst für die zweite Hauptrolle vorgeschlagen war: Ich trat vor elf Jahren beim Casting an, weil jemand meinte, ich soll mich für die Rolle des Partners von Joseph Hannesschläger bewerben. Als einer von etwa 100 Kandidaten ging ich ohne große Hoffnung hin. Die Rolle des Ulrich Satori bekam dann Ihr Kollege Markus Böker! Und das völlig zu Recht – Markus ist eine Legende. Ich hätte mich damit auch gar nicht wohlgefühlt: So ein cooler, fescher Cop – das bin ich nicht. Also sagte ich erst mal: „Pfiads Euch“ ... Thema erledigt – bis nach zwei Wochen das Telefon klingelte und es hieß: „Es tut uns sehr leid, mit dem Kommissar wird‘s nichts ... Aber wir hätten da noch einen depperten Polizisten.“ Mit diesen Worten?

Genau so. Und ich sagte aus dem Stand: „Danke, g‘hört scho mir!“ Haargenau mein Ding – und aus heutiger Sicht auch eine riesengroße Herausforderung. Inwiefern? Wissen Sie, mit so einer Rolle älter zu werden, ist nicht so leicht. Ich fing an, da war ich Mitte 30 – heute bin ich 47. Und Michi Mohr hat durchaus Züge von mir angenommen. Man entkommt sich halt selber nicht. Erst hat mich das erschreckt, aber jetzt sage ich, das ist schon in Ordnung. Es gibt nur noch eine Handvoll Tage im Jahr, an denen ich keine Polizeiuniform trage – damit muss ich mich eben arrangieren, mein Beruf.

Wie lange werden Sie den lausbübischen Michi Mohr noch spielen können? Gute Frage. Ich versuche mich möglichst lange jung zu erhalten – mit gesunder Ernährung und vor allem viel Schlaf, neun Stunden täglich. Aber das Älterwerden ist mir auch nicht fremd. 40 war schon eine magische Grenze – du bist definitiv nicht mehr jung, du fühlst dich auch nicht alt, aber das Alter ist näher, als du denkst. Als Schauspieler hast du nun zwei Möglichkeiten: Du kannst dich fünf, sechs Jahre jünger machen, dich mit kleinen Tricks ein bisschen tunen, oder du stellst dich deinem Alter und ersparst dir den Schock, der eines Tages kommt, wenn das Alter eben nicht mehr zu kaschieren ist. Ich habe mich für Letzteres entschieden.

Hat die Rolle Ihr Leben verändert? Vollkommen! Als Theaterschauspieler, ich war unter anderem sieben Jahre im Theater

* Frank Rauscher ist Stellvertretender Chefredakteur und Redaktionsleiter Fernsehen bei „teleschau | der mediendienst“


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Kurzfilm | Après Ski

Völlig abgefahren

Axel König und Mann i Gläser kennen sich schon seit acht Jahren haben beide zusamm . Jetzt en einen Film gedre ht. „Après Ski“ entst große finanzielle Mi and ohne ttel, aber dafür mit ein er tollen Story, guten Kontakten un d jeder Menge Enthu siasmus. Tex t: Katrin Heimerl

In tragenden Nebenrollen (von oben): Hansi Kraus, Klaus Stiglmeier und Kai Maertens

Fotos: Axel König


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„Warum nicht selber mal einen Film machen?“, fragten sich Axel König (l.) und Manni Gläser (r.).

Der Allgäuer Axel König hat sich für sein „Kurzfilm-Debüt“ an eine Komödie ­gewagt, deren Geschichte, wenn nicht auf einer wahren Begebenheit, so doch zumindest auf einer Legende beruht, die man sich in seiner Heimat erzählt: Drei Freunde beschließen zusammen Ski­fahren zu gehen. Doch unvorhergesehene Umstände zwingen sie, ihr Vorhaben abzubrechen und nach Hause zurück­zukehren. Einige Zeit und einige Flaschen Wein später, reift in ihnen schließlich die Idee, doch einfach im Treppen­haus ­ihres Wohnhauses skizufahren. Es kommt wie es kommen muss, ein Unfall passiert – und eine alte Dame wird infolgedessen in die Irrenanstalt eingewiesen … Axel König, der eigentlich freiberuflich als Kameramann arbeitet, hat sein Drehbuch noch mit weiteren Parallelhandlungen ausgeschmückt. Eine davon erzählt vom Schicksal einer Ärztin, die ihren Mann nicht mehr liebt, und einem Notarzt, der sich in sie verliebt. Als er die Rolle des ­Notarztes entwarf, musste er sofort an Manni Gläser denken. Er rief ihn an und der Rest ist Geschichte. Oder zumindest ein ­außergewöhnlich turbulenter Kurzfilm.

Der Produzent gibt den Notarzt Für die Realisierung dieses Low-BudgetFilmprojekts mussten Kameramann und Regisseur Axel König, Florian Furchert, Regieassistent und „rechte Hand“, sowie Manni Gläser, der als Koproduzent das Projekt begleitet, allerdings kreativ werden. Manni Gläser konnte als waschechter „Bavarianer“ seine Kontakte hilfreich ­einbringen. Seit seiner Kindheit fühlt er sich auf dem Bavaria Film-Gelände zuhause. In jungen Jahren, 1972, brachte er, als Sohn des damaligen „Bavaria-Gärtners“, keiner geringeren als Elizabeth Taylor morgens vor der Schule auf ihren Wunsch hin täglich einen Strauß Rosen vorbei, während der Dreharbeiten von „Seine Scheidung – ihre Scheidung“, als sie mit Richard Burton auf dem Bavaria Film-Gelände wohnte. Manni Gläser ist der Filmstadt stets treu geblieben.

Früh fand er in den Bavaria-Tonstudios seine berufliche Heimat, heute zählt er zum Leitungsteam der Tonstudios von CinePostproduction. Er warb für seinen Film, der sich ambitioniert zwischen Gaudi und Profession einordnen lässt, erhielt die erhoffte Unterstützung. Bavaria Studios etwa erlaubte der Crew die Nutzung der Flugzeug-Kulisse in der Filmstadt. „Jeder hat mitgemacht“, freuen sich die beiden Filmemacher, „sogar die Werkfeuerwehr hat mitgeholfen.“ Vier Stunden lang drehten sie dort dramatische Szenen eines Absturzes und waren danach b ­ egeistert: „Das Flugzeug ist toll, es ist einfach echt. Das sieht man dann auch im Endergebnis.“

Hansi Kraus spielt sich selbst Die Kulisse ist das eine. Für die ­Besetzung blätterte Axel König durch sein Telefonbuch und suchte die Nummern ihm bekannter Schauspieler und Showtalente. Kennengelernt hat er diese beispielsweise beim Dreh eines Musikvideos, auf der ­Berlinale oder über Bekannte. Geholfen haben sie alle gerne. Kai Maertens, Hansi Kraus und Klaus Stiglmeier spielen mit, Lewam Berhane, Timo Grimm und André Meier sind das verrückte Skifahrer-Trio, Katharina Schwarzmaier, Illy Sina und Thorsten Kron zählen zum Cast. Auch die Volksschau­ spielerin Christiane Blumhoff wäre gerne dabei gewesen, aber ihr Terminkalender machte einen Strich durch die Rechnung. „Macht nichts“, dachte sich Axel König, und engagierte spontan seine eigene Mutter für die Rolle der alten Dame. „Sie ist 68 und hat ihre Sache toll gemacht“, lobt der stolze Sohn und fügt hinzu: „Wann hat man schon mal die Möglichkeit, so viel Zeit mit seiner Mutter zu verbringen?“ So ist Mutter König nun neben ihrem Idol Hansi Kraus in „Après Ski“ zu sehen. Er spielt sich selbst, einen Schauspieler, hier mit einer besonderen Leidenschaft für „Wurstsendungen“. Dieses, doch etwas spezielle Phänomen des neuzeitlichen

Tele­shoppings wurde in einem Kochstudio nachgestellt. Gemietet haben es die beiden Produzenten abermals nicht. Es gehört einem Bekannten – ein Glücksfall, denn für Kulissenbau oder Setdesgin hatten sie kein Geld und auch keine Zeit. Dafür aber viel Hilfe. „Von jeder Seite ­bekommt man Unterstützung“, zeigen sich die beiden Filmschaffenden beeindruckt. Für eine Flasche Wein stellte ein italienischer Kioskbetreiber seinen Laden für die Dreharbeiten zur Verfü­gung. Eine Klinik in Waldperlach, die Scheune eines Freundes und eine verlassene Papierfabrik in Dachau dienten als weitere Drehorte. Um die Sets ins richtige Licht zu setzen, halfen befreundete Kameramänner und Lichttechniker bereitwillig aus. Doch Axel König ließ es sich natürlich nicht nehmen, neben seinen Tätigkeiten als Regisseur, Produzent und Drehbuchautor, auch selbst an Kamera, Scheinwerfer und später am Schnittplatz Hand anzulegen. Manni Gläser war als Produzent und Schauspieler voll ausgelastet und auch Regieassistent Florian Furchert konnte sich nicht über zu wenig Arbeit beschweren.

Der Film wird Laune machen Die Tonmischung erfolgte ­naheliegender Weise bei der CinePostproduction und für weitere Tricks, beispielsweise ein spekta­ ku­läres Alpen-Panorama ­einfügen, haben die VFX-Spezialisten der ­Firma Blacksail, ebenfalls in der Bavaria Filmstadt ansässig, geholfen. Nach 14 Drehtagen und ­einigen kleineren Nachdrehs sind 25 Minuten Film entstanden. „Eine verrückte, absurde, ­abgefahrene Geschich­te“, sagt Axel König, lacht und verspricht, „der Film wird Laune machen.“ Im Herbst 2012 soll der Kurzfilm „Après Ski“ bereit sein für seine FestivalPremiere. „Vielleicht schafft er es ja zu den renommierten internationalen Hofer Film­ tagen“, sagen die Produzenten zuversichtlich. Und dann? „Wenn unser Humor beim Publikum ankommt, wäre ein 90-Minüter, also ein Langfilm, unser nächster Traum.“


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WErBEDrEH | BAVArIA FILM InTErAcTIVE

ein RiChtig gUteR spielplatz Für einen Social Spot für das Dr. von Haunersche kinderspital standen 16 kleinkinder im Mittelpunkt des Drehs – bei wohltemperierten 21 Grad zwischen Legosteinen und mehreren Sorten Babybrei. Text: Franziska Zilch

Fotos: Constantin Ziegler


An den Türen der Räume von Studio 8 hängen Schilder mit Beschriftungen wie „Auf­ ent­haltsraum für Eltern“, „Aufenthaltsraum Eltern und Kind“ oder „Aufenthaltsraum für Babys“. In einem Zimmer sind Wic­keltische aufgestellt und im nächsten Raum steht schon das Catering bereit, das dieses Mal nicht nur aus diversen Schnittchen, Kaffee und Softdrinks besteht. Man findet auch Fläschchen und Folgemilch, es türmen sich Gläschen mit verschiedenen Sorten von Baby­brei. „Das hier ist unsere Vorstellung von Kinderbetreuung“, erklärt Producer Constantin Ziegler, „wir sind ja alle noch keine Eltern.“ Dafür stehen vor Ort eine Kinderkrankenschwester, eine Kinder­ärztin und eine weitere Fachkraft für die Kinderbetreuung zur Verfügung. Im Studio liegt ein bunter Teppich mit Tiermotiven aus, darauf steht ein Bollerwagen randvoll gefüllt mit bunten Legosteinen. Dort laufen auch schon die Drehvorbereitungen auf Hochtouren, Licht und Ton werden eingerichtet, Schienen für die Kamera­fahrten verlegt. Das Team trägt sogenannte „Schuhüberzieher“, damit die Straßenschuhe auf dem empfindlichen weißen Stu­dio­boden keine Spuren hinterlassen. Dazwischen tapsen an diesem Tag kleine Füßchen, die in bunten Socken mit Tieren und Blumen auf den Zehenspitzen stecken. Ein seltener Anblick in

Studio 8, das sonst vor allem für klassische Werbedrehs genutzt wird. Denn statt blankpolierter Autos und Co. stehen diesmal 16 Kleinkinder im Alter von ein bis drei Jahren im Licht der Scheinwerfer. Sie spielen die „Hauptrollen“ in einem Kinospot, den Bavaria Film Interactive kurz vor Weihnachten des vergangenen Jahres realisierte. Der einminütige Clip ist ein Spendenaufruf für den Neubau des Dr. von Haunerschen Kinderspitals auf dem Gelände des Klinikums Großhadern. Die Idee für diesen Spot stammt von Christina Lutz, Studentin an der Akademie U5 und deren Dozent Clay Coleman. Er stellte als langjähriger Partner den Kontakt zur Bavaria Film Interactive her, die sich gerne bei der Umsetzung des Projekts en­gagierte. Für den guten Zweck sponserte die auf Corporate Film spezialisierte Bavaria Film Interactive unter anderem die komplette Regie- und Producer­leistung. Auch Bavaria Studios und Licht & Ton stellten ihre Leis­tun­gen weitgehend kos­ ten­frei zur Verfügung, genauso externe Dienstleister wie Kameramann Martin Noweck mit Crew sowie Sprecherin Dagmar Dempe, die deutsche Synchronstimme von Meryl Streep. Als Sponsor der Produktion beteiligte sich die Firma Lego.

Die Kleinen hatten nicht nur Freude daran, inmitten des Studios mit Bausteinen zu spielen. Besonderen Spaß machte es ihnen, innerhalb der weißen Hohlkehle hinund herzulaufen, an deren Seiten herunterzurutschen und dabei laut zu kreischen.


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der Nase hat? Die vielen Kabel und die verschiedenen Lampen und Scheinwerfer genau zu analysieren oder nach der Tonangel zu fi schen, ist doch viel interessanter. Oder innerhalb der weißen Hohlkehle hin- und herzulaufen, an deren Seiten herunterzurutschen und dabei laut zu kreischen, das macht Spaß.

In dem Spot beginnen kleine Kinder mit Spielsteinen gemeinsam „Das neue Hauner“ aufzubauen. Als die bunten Steine zu Ende gehen, werden die Zuschauer gebeten, mit ihren Spenden für Nachschub zu sorgen und so den Bau der neuen Klinik zu realisieren. Die meisten der kleinen „Darsteller“ sind Geschwister von Patienten, die gerade auf die medizinische Hilfe des Haunerschen Kinderspitals angewiesen sind. Innerhalb von zwei Tagen wurde der Dreh realisiert. Ein Tag zur Vorbereitung, am zweiten Tag waren die Kinder am Set. Für das Produktionsteam um Regisseurin Stefanie Behr und Producer Constantin Ziegler war der Dreh eine Herausforderung. „Wir hatten zwar schon öfter Kinder vor der Kamera, aber mit Kleinkindern unter drei Jahren arbeiten wir zum ersten Mal“, erklärt Stefanie Behr. Es galt, strenge Auflagen einzuhalten: Fachlich geschultes Betreuungspersonal musste anwesend sein. Die Raumtemperatur sollte exakt 21 Grad betragen und die Drehzeiten mussten genauestens eingehalten werden. Unter Dreijährige dürfen sich nämlich nur bis zu vier Stunden am Set aufhalten und davon maximal zwei Stunden drehen. Um die Zeit möglichst effektiv zu nutzen, wurden die Kinder in zwei Gruppen eingeteilt. Dennoch war die Zeit sehr knapp bemessen. Den Knirpsen in der Kürze die jeweiligen Regieanweisungen nahezubringen, erforderte vollen Einsatz von Seiten des Produktionsteams, der Kinderbetreuung und der Eltern. Denn so ein Studio ist ja ein riesiger Spielplatz voller spannender Gegenstände. Warum soll man an einem Haus bauen, wenn man so viel technisches Equipment direkt vor

Um da die Aufmerksamkeit auf die Kamera zu lenken und auf das Lego-Haus, an dem laut Drehbuch eigentlich gebaut werden soll, hilft nur ein Unterhaltungsprogramm. „Wie heißt das Lied nochmal mit dem Nikolaus?“ fragt die Regisseurin und schon geht es los: Alle Erwachsenen am Set, erwartungsvoll vor den Kleinen stehend, fangen an „Lustig, lustig tralalalala“ zu singen und klatschen dabei aufmunternd in die Hände. Während bei den Eltern und Betreuern die Strophen sehr gut sitzen, weisen die Textkenntnisse des Filmteams – wie gesagt, alles keine Eltern – erhebliche Lücken auf. Egal. Die Kinder schauen zu ihren Eltern und den restlichen Erwachsenen, sehen die komische Szenerie, die sich ihnen da bietet. Fragende Blicke, dann beginnen sich die Mienen in den Gesichtern der Kleinen langsam aufzuhellen, die Mundwinkel gehen nach oben. Der Funke springt über, die Kinder lachen und klatschen. Auch „Backe, backe Kuchen“ scheint in der Zielgruppe der Ein- bis Dreijährigen ein Dauerbrenner zu sein. Der Dreh mit Kindern verlangt dem Team viel Geduld ab. Mal schreit ein Kind, dann rennt es wieder aus dem Bild heraus zu den Eltern und immer wieder lenkt diese Tonangel ab, die über ihren Köpfen baumelt. Während die einen vollkommen in ihrem Element sind, gerne vor Publikum Späße machen, sind andere eher schüchtern und skeptisch, wieder andere lassen sich gar nicht von dem ganzen Drumherum stören und sind ganz konzentriert aufs „Mit-den-Bausteinen-Spielen“. Wie auch immer, das gesamte Team ist hingerissen von den kleinen Darstellern. Am Ende des Drehtages hat es wunderbare Bilder im Kasten. Von dem kleinen blonden Mädchen im roten Pulli mit den großen

blauen Augen, das ganz genau Kamera und Kameramann inspiziert, dem kleinen Jungen mit dem blau gemusterten T-Shirt, der völlig vertieft ins Spielen ist, oder der kleinen Quirligen mit den vielen kleinen Zöpfen mit bunten Haargummis, die einem weinenden Mädchen zum Trost ein Küsschen auf die Wange gibt. Zahlreiche wunderbare Szenen haben sich geboten, als sich im Studio 8 zu den großen Schuhen mit den weißen Schuhüberziehern, 32 kleine Füße gesellten – in bunten Socken mit Tieren und Blumen auf den Zehenspitzen. Offizieller Kampagnenstart ist im Herbst 2012. Den Spot gibt es unter www.bavaria-film-interactive.de/hauner


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meldungen

Der Bavaria-Geschäftsführer der ersten Stunde Prof. Dr. Helmut Jedele ist gestorben

Bavaria Pictures

Bavaria Film und Senator Film vereinbaren Joint Venture Senator Film München und Bavaria Film haben sich auf eine Partnerschaft zur Herstellung von Kinospielfilmen verständigt. Senators bayerische Filmproduktion steigt als Partner bei Bavaria Pictures ein. Die 2006 als 100% ige Tochter der Bavaria Film gegründete Bavaria Pictures zeichnet innerhalb der Unternehmensgruppe für nationale und internationale Produktionsaktivitäten im Kino-Spielfilm-Segment und TV-Event-Bereich verantwortlich. Bavaria Pictures-Geschäftsführer Jan S. Kaiser und Senators Vorstand Helge Sasse leiten die Bavaria Pictures künftig gemeinsam.

Prof. Dr. Helmut Jedele, Gründungsgeschäftsführer der Bavaria Atelier GmbH, ist am 26. April 2012 im Alter von 91 Jahren gestorben. Jedele leitete ab 1959 die Bavaria zwei Jahrzehnte lang als Geschäftsführer und Generaldirektor. Die Bavaria Film Geschäftsführer Dr. Matthias Esche und Achim Rohnke: „Prof. Dr. Helmut Jedele war Fernseh­ pionier mit Leib und Seele. Er hat mit der Gründung der Bavaria Atelier GmbH im Jahr 1959 die traditionsreichen Studios wegweisend ins aufkommende Fernsehzeitalter geleitet und die Bavaria über lange Zeit entscheidend geprägt. Die Bavaria-Familie verliert mit ihm eine außergewöhnliche Persönlichkeit. Unsere tiefe Anteilnahme gilt insbesondere seiner Familie und den Angehörigen.“ Als Fernsehdirektor des Süddeutschen Rundfunks, Vorsitzender der Fernsehprogramm-Konferenz und Koordinator des „Deutschen Fernsehens“ hat Helmut Jedele das Fernsehen entscheidend mit aufgebaut und geprägt. Er war Fernsehmacher der ersten Stunde. Früh erkannte er das Potenzial der Studiokapazitäten in Geiselgasteig und die funktionierenden Produktionsstrukturen der Bavaria. Mit der Gründung der Bavaria Atelier GmbH im Jahr 1959 (die

im August 1987 zur Bavaria Film GmbH umfirmiert wurde) ergriff er, vom Süddeutschen Rundfunk kommend, die Chance, dieses Potenzial auch für das Fernsehen zu nutzen. Helmut Jedele holte Talente wie Michael Pfleghar, Franz Peter Wirth oder Oliver Storz und entwickelte die Bavaria zum bedeutendsten deutschen Fernsehproduzenten und inter­national renommierten Filmstudio. Er hat in den Studios große Fernsehunterhaltung produziert, von der „Caterina-Valente-Show“ über Theater-Adaptionen wie „Don Carlos“ oder „Wallenstein“ bis hin zu Serien wie „Raumpatrouille Orion“, „Graf Yoster gibt sich die Ehre“ oder „Funkstreife Isar 12“. Zahlreiche Fernsehstoffe (z.B. mit Rainer Werner Fassbinder) und Kinofilme wie Billy Wilders „Eins, zwei, drei“ und „Fedora“, „Cabaret“ oder „Das Schlangenei“ sind in seiner Ära in den Studios der Bavaria entstanden, er hat Filme wie „Jack of Diamonds“, „Das Ultimatum“ oder „Deep End“ verantwortet und schließlich die Verfilmungsrechte für den späteren Welterfolg „Das Boot“ für die Bavaria gesichert.

Bavariapool Services

Bavaria Production Services und Telepool gründen die Bavariapool Services GmbH Bavaria Production Services, eine 100% ige Tochter der Bavaria Studios, und Telepool bündeln ihre langjährigen internationalen Erfahrungen im Bereich der technischen Abnahme, Überspielung, Digital Services, Content Management Services, Playout und Archivierung /  Expedition und gründen gemeinsam die Bavariapool Services GmbH mit Sitz in Geiselgasteig. Die Geschäftsführer sind Christian Laus und Martin Moll. Das Joint Venture Bavariapool Services GmbH verfügt über die Größe, das technische Know-how, die personelle Stärke und die technische Ausstattung, um der ARD, dem ZDF, privaten Sendern, Studios, Unternehmen und Produzenten Dienstleistungen kostengünstig anzubieten.


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Bavaria Fernsehproduktion

Neue Krimi-Serie für das ZDF: „Die Garmisch-Cops“ Weißblauer Himmel, schneebedeckte Berge und grüne Almwiesen – im malerischen Garmisch-Partenkirchen nimmt ein neues Ermittlerteam seine Arbeit auf: „Die Garmisch-Cops“. Am 24. April 2012 starteten die Dreharbeiten für die ersten zehn Folgen der neuen ZDF-Krimiserie in dem bekannten Wintersportort unterhalb von Alp- und Zugspitze sowie im Werdenfelser Land. Die Innenaufnahmen entstehen in den Bavaria Studios in Geiselgasteig. Zum Cast gehören Thomas Unger, Jan Dose, Franziska Schlattner und viele andere . Produzent ist Alexander Ollig von Bavaria Fernsehproduktion, der auch „Die Rosenheim-Cops“ produziert.

herbX Film

„Bernd-Eichinger-Preis“ für Michael Bully Herbig Als erster Filmschaffender ist Michael Bully Herbig mit dem „Bernd-Eichinger-Preis“ ausgezeichnet worden. Die Auszeichnung wurde in Erinnerung an den 2011 verstorbenen deutschen Filmproduzenten Bernd Eichinger von der Deutschen Filmakademie gestiftet und soll Einzelpersonen oder Filmteams ehren, die im Sinne Eichingers durch künstlerische Leidenschaft, Gemein­ schaftssinn, Originalität und Durchsetzungs­ vermögen einen maßgeblichen Beitrag zur Kinokultur geleistet haben.

Filmfest München

Neuer Preis für den deutschen Nachwuchs Nachwuchstalente werden künftig auf dem Filmfest München mit dem „Förderpreis Neues Deutsches Kino“ ausgezeichnet. Der mit insgesamt 70 000 Euro dotierte Preis wird von diesem Jahr an von den drei Partnern DZ Bank, Bavaria Film und Bayerischer Rundfunk gestiftet. Ausgezeichnet werden damit die besten Nachwuchsleistungen in den Spielfilmen der Filmfest-Reihe „Neues Deutsches Kino“. Der „Förderpreis Neues Deutsches Kino“ ist einer der höchstdotierten Nachwuchspreise in Deutschland. Mit ihm werden auf dem Filmfest München die besten Nachwuchsleistungen in den Kategorien Regie (30 000 Euro), Produktion (20 000 Euro), Drehbuch (10 000 Euro) und Schauspiel (10 000 Euro) ausgezeichnet.

Bavaria Media

RAI-Programm im Vertrieb Bavaria Media vertreibt seit 2012 exklusiv alle von RAI, dem öffentlich-rechtlichen Sender Radio Televisione Italiana, hergestellten Spielfilme, Fernsehprogramme und Dokumentationen im deutschsprachigen Raum. Dr. Rolf Moser, Geschäftsführer der Bavaria Media: „Diese Kooperation ist eine großartige Gelegenheit, unsere engen Beziehungen zu RAI und RAI Cinema weiter intensivieren zu können. Unser Vertriebs­ team freut sich, diesen reichhaltigen und breit aufgestellten Katalog in Deutschland, Österreich und der Schweiz anbieten zu können.“ Luigi De Siervo, Chef der RAI Trade, bezeichnet Bavaria Media als „starken Vertriebspartner“ in einem Schlüsselmarkt der Italiener.

Hochgeladen von sueddeutsche am 14.02.2012 19 705 Aufrufe

„Jetzt machen Sie mal Ihr iPad aus!“ Für eine Guerilla-Werbung der Süddeutschen Zeitung kämpfte der Schauspieler Matthias Brandt (u. a. „Polizeiruf 110“) um sein iPad. Und wo? Natürlich im Bavaria Jet-Set, der Flugzeugkulisse der Bavaria Studios. In neunzig Sekunden zeigt es im Look einer Smartphone-Aufnahme, was passieren kann, wenn man den Anweisungen der Stewardess einfach nicht Folge leisten will ...

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meldungen

Bavaria Pictures

„Hotel Lux“: „Romy“ für Beste Kamera

Bavaria Filmstadt

François für Arte mit dem Mofa unterwegs Französischer Besuch in der Bavaria Filmstadt. Ein sympathischer Typ fährt auf seinem orangefarbenen Mofa um die Studiohallen. Das ist François Skyvington, der, begleitet von Journalistin Tina Glibotic und einem Kamerateam, für das neue Arte-Format „Ein Mofa auf Reisen“ in Deutschland unterwegs ist, immer auf der Suche nach attraktiven Orten und interessanten Menschen. Bei seinem Tripp auf dem Studio-Gelände traf er den Studiomeister Helmut Härdtl, der ihm einen Blick hinter die Kulissen gewährte. Die 40-teilige Fernseh-Dokumentationsreihe wird ab Herbst ausgestrahlt.

Bavaria Fernsehproduktion

„Sturm der Liebe“ trifft Fans in Estland Die Bavaria-Produktion „Sturm der Liebe“ erreicht hierzulande regelmäßig ein treues Millionenpublikum (Montag bis Freitag um 15.10 Uhr im Ersten). Ende März lief mit großem Erfolg die Jubiläumsepisode 1 500. Doch auch über die Landesgrenzen hinweg wächst die Fan-Schar: So begeistert die Erfolgstelenovela über das FünfSterne-Hotel „Fürstenhof“ neben den Italienern, Tschechen und Belgiern unter anderem besonders die Esten. Hautnah bekamen nun zwei Darsteller die Emotionen mit: Die beiden „Saalfelds“ Mona Seefried und Dirk Galuba reisten zusammen mit „Sturm der Liebe“-Produzentin Bea Schmidt in die estnische Hauptstadt Tallinn und nach Tartu. In Estland wird „Sturm der Liebe“ seit 2006 unter dem Titel „Kirgede Torm“ jeden Werktag im Vorabendprogramm des Senders TV3 gezeigt.

Kameramann Hagen Bogdanski wurde für den Film „Hotel Lux“ mit dem Österreichischen Fernseh- und Filmpreis „Romy 2012“ in der Kategorie „Beste Kamera Kinofilm“ geehrt. Außerdem zählte die Bavaria Pictures-Produktion unter der Regie von Leander Haußmann (Produzenten: Günter Rohrbach, Corinna Eich) mit Michael Bully Herbig, Thekla Reuten und Jürgen Vogel in den Hauptrollen in der Kategorie „Bester Kinofilm“ zu den Nominierten. Dreifach nominiert war der Film auch beim Deutschen Filmpreis: in den Kategorien „Bestes Szenenbild“ (Uli Hanisch), „Bestes Kostümbild“ (Ute Paffendorf) und „Bestes Maskenbild“ (Kitty Kratschke, Katharina Nädelin, Georg Korpás).

Bavaria Fernsehproduktion

Krimipreis für Dominik Graf Der „Hamburger Krimipreis der Freien und Hansestadt Hamburg zu Ehren Jürgen Rolands“ ging in diesem Jahr an Dominik Graf für seine Regieleistung beim „Polizeiruf 110: Cassandras Warnung“. Dieser Polizeiruf, eine Produktion von Bavaria Fernsehproduktion (Produzent: Ronald Mühlfellner, Producer: Hamid Baroua) im Auftrag des Bayerischen Rundfunks, führte Matthias Brandt in der Rolle des nachdenklichen Münchner Kommissars Hanns von Meuffels ein.

Bavaria Film

Weiterbildung für Filmschaffende Auch in diesem Jahr bietet Bavaria Film in Zusammenarbeit mit der Münchner Filmwerkstatt kostengünstige Angebote zur Weiterbildung für Filmschaffende an. Die Themen reichen von Drehbuchentwicklung, Dramaturgie, Schauspieler-Workshops, Dokumentarfilmproduktion, HDSLRWorkshop bis zur Filmfinanzierung. Das gesamte Weiterbildungsprogramm 2012/13 gibt es unter: www.bavaria-film.de/Seminare.

FTA Film- und Theater-Ausstattung

Neue Logistikhalle und neuer Showroom Im Mai haben im Bereich der Requisitenabteilung der Film- und Theater-Ausstattung umfangreiche Bauarbeiten begonnen. Es wird eine neue Logistikhalle mit 170 qm und eine Showbox entstehen, in der auf 145 qm hochwertige Gegenstände von FTA MOODS in einem attraktiven Umfeld präsentiert werden können. Durch die Verlagerung der Logistik in einen neuen Anbau wird den Kunden ein besseres Aussuchen der Kleinrequisiten ermöglicht. Außerdem findet dort die Requisite Platz für 80 qm zusätzlichen Lagerraum.

Bavaria Filmstadt

Richtfest für den Medienkubus 3a Der Rohbau vom Medienkubus 3a, dem neuen Gebäude zwischen Studio 8 und dem Videozentrum, ist fertig. Am 3. April 2012 wurde Richtfest gefeiert. Markus Demmler, Bauleiter Rohbau von Baugesellschaft Haseitl aus Schongau, lobte die guten Leistungen aller Beteiligten. Der Neubau besteht aus einem belichteten Untergeschoss und vier Obergeschossen. Im 4. Stock ist außerdem eine Terrasse im Penthouse-Stil. Unter- und Erdgeschoss sind mit dem benachbarten Gebäude 3 verbunden. Ab Januar 2013 werden die Büroräume bezugsfertig sein.


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Studio 2 | Studiobau „Die garmisch-cops“

Schreiner, Studiomeister, Weltenbummler Peter Müller und Helmut Härdtl gehören zu den alten Hasen „beim Film“. Seit zwei Jahrzehnten sind die beiden als Dekobauer für die Bavaria Studios tätig. Wir haben sie bei ihrer Arbeit am Set für die neue ZDF-Serie „Die Garmisch-Cops“ besucht und einiges erfahren über ihr Handwerk, die Spannung bei Live-Shows und die hohe Kunst des „Rasennähens“. Text: Franziska Zilch

Fotos: Marc Haug, Marco Meenen


Peter Müller ist der Bauleiter vor Ort in Studio 2, wo gerade die Kulissen für „Die Garmisch-Cops“ gezimmert werden. Jeder hier nennt ihn „Pidi“, das ist schon immer so und steht auch ganz groß auf seinem Meterstab, mit dem er auf die einzelnen Elemente deutet, über die er gerade spricht. Zum Beispiel die riesigen Rücksetzer, die durch ein raffi­ niertes Schienensystem bewegt werden. Er beschreibt, wie die Kulisse entstanden ist, von den ersten Markierungen auf dem Studioboden, dem Aufriss, bis hin zur ­Patina, die am Schluss auf die fertig bemalten Wände gesprüht wird. Insgesamt 14 Räume sind auf rund 800 Quadratmetern aufgebaut worden, ein komplettes Kommissariat, von den Büroräumen über den Bereich der Kriminaltechnischen Untersuchung, Fachjargon „KTU“, bis hin zum Verhörraum. Daneben, Wand an Wand, die Villa der Staatsanwältin. Mit besonderer Freude präsentiert ­Peter Müller die kleinen Tricks, die in die ­Kulisse eingebaut wurden. Da sind etwa die Sprungwände, drei davon gibt es am Set. Die schwerste wiegt etwa 450 Kilo und ist an Stahlseilen befestigt. Wenn die ­Kamera mehr Tiefe braucht, wird die Wand mit ­Hilfe eines Motors nach oben gezogen. So kann man außerhalb des Raums in ­diesen hineinfilmen. Treppen, die ins „Nichts“ ­führen und „blinde Türen“ sind Kniffe, die zur Standardeinrichtung gehören. „Wir sind beim Film, da ist eben nicht alles wahr“, fasst Peter Müller zusammen, ­während er grinsend über die Ränder ­seiner großen runden Brille hinausschaut.

Vom Friseurhandwerk zum Dekorationsbau

„Pidi“ Müller (l.) und Helmut Härdtl arbeiteten gemeinsam an der Kulisse zu den „Garmisch-Cops“.

Peter „Pidi“ Müller ist erst über ­Umwege an die Sets in der Bavaria Filmstadt ­g ekommen. Seine berufliche Laufbahn hatte er als Friseur begonnen. Obwohl das seine wilde, fast schulterlange­ ­Mähne nicht unbedingt erahnen lässt. Recht ­erfolgreich war er, erzählt „Pidi“, der ­sogar einen eigenen Salon im Münchner ­Zentrum betrieb, bis er sich entschied, durch die Welt zu reisen und – auch der Liebe ­wegen – zum Weltenbummler wurde. Unter anderem verbrachte er zwei Jahre in Asien, baute an einem der schönsten ­F lecken der Welt eine Beach-Bar und ­Bungalows, fand dort so etwas wie eine ­z weite Heimat. Als er wieder nach ­München ­zurückkehrte, jobbte er zunächst in einer Bäckerei, um wieder Fuß zu fassen und kam schließlich über einen Bekannten, der „Hands“, also Hilfskräfte vermittelte, auf das Bavaria Film-Gelände. „Da hieß es dann: Das ist der ‚Pidi‘, der hat früher Messebau gemacht“, erinnert er sich. Das

stimmte zwar nicht, aber er lernte schnell. Einer seiner Mentoren war der ­ehemalige Deko-Chef Karl Fißlthaler, bei dem er ­sozusagen eine zweite Lehre gemacht hat. Auch von Dekobauer und Bavaria-­ Urgestein ­Erwin Schnetzer hat er eine Menge mitbekommen. Beides ­„legendäre“ Personen auf dem Studiogelände, wie er meint. „Von ihnen habe ich alles, was ich heute weiß.“ Mittler­weile ist er seit 18 ­Jahren dabei, hat an Dekorationen für zahlreiche Produktionen wie „Der König von St. P­auli“, ­„Comedian Harmonists“ oder ­„ Asterix“ ­gebaut und ist nun selbst jemand, der sein Wissen gerne weitergibt.

man braucht Viel Herz und Einfallsreichtum Projektleiter für den Kulissenbau bei den „Garmisch-Cops“ ist Studiomeister ­Helmut Härdtl, ebenfalls ein alter Hase im Geschäft. „Der Helmut und ich sind ein eingespieltes Team“, meint „Pidi“. Bei etlichen Projekten für Film, Fernsehen, Shows und Musicals haben sich ihre Wege gekreuzt. „Ludwig II.“ nennen beide als jüngstes Highlight ihrer Karriere. Auf seinem Netbook zeigt Helmut Pläne der Kulisse. Vom Lohengrin-Bühnenbild im Cuvilliés-Theater bis zur Residenz wurden viele historische Räume auf das Bavaria-Gelände geholt. „Das war schon gigantisch“, resümiert der Studiomeister, während sein Blick auf den Plänen und Fotos liegt. Für einen Kinofilm arbeiten zu können, sei immer eine ­besondere Heraus­ forderung. „Kino ist eben ­immer eine große Sache.“ Andererseits bieten Live-Shows oftmals den gewissen Kick, bei dem man gespannt auf den Moment hin fiebert, an dem alles klappen muss. So wie bei der „Wetten, dass..?“-Sendung, bei der das „Titanic“-Musical ein Gastspiel hatte. Die Schiff-Deko war mit einer auf­ wändigen hydraulischen Vorrichtung ausgestattet. Die spannende Frage war: Klappt das mit der Hydraulik? „Das ist schon aufregend, weil das live ist. Du fährst das Zeug auf die Bühne und bist dir bis zum Schluss nicht sicher, ob ­alles ­reibungslos funktionieren wird“, ­beschreibt Helmut die Angst vor einem zweiten Untergang des Luxusdampfers. Helmut Härdtl sitzt hinter seinem Schreibtisch, während er das erzählt. Er hat sich in Studio 2, direkt neben der Sperrholzrippenkonstruktion, dem Gerüst für die ­Wände der „Garmisch-Cops“-Kulisse, ein provisorisches Büro eingerichtet. Auf ­seinem Tisch liegen Unterlagen, ­B aupläne, ­M aterialmuster. Mobiltelefon und ­Netbook sind für den Projektleiter ­wichtige ­Arbeitsgeräte. Sein Job ist es, den ­Einsatz der Mitarbeiter und den Ablauf der


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­ autätigkeiten zu koordinieren, so dass aus B dem Plan des Architekten oder Szenenbildners termingerecht die fertige Kulisse entsteht. Einen großen Teil seiner Arbeit nimmt auch die Recherche ein, um Preise, Kondi­ tionen und Material zu vergleichen und immer wieder Sonderwünsche zu erfüllen. Dies alles erfordert viel Fingerspitzen­gefühl und Erfahrung. Letzteres hat Helmut in ­seiner 24-jährigen beruflichen Laufbahn zu Hauf gesammelt. Nach einer ­Schreinerlehre hat er 1988 als Dekobauer angefangen. Seine Prüfung zum Studiomeister legte er 1993 ab und war seitdem an Produktionen wie „Der Untergang“, „Der Baader Meinhof Komplex“, „Girl on a Bicycle“ oder am Bau des „Bullyversum“ beteiligt.

10 Jahre Für „Wetten, dass..? “ unterwegs Als gelernter Schreiner musste er sich erst daran gewöhnen, dass seine Werke oft nur für einen kurzen Einsatz konzipiert sind und danach einfach wieder abgerissen ­werden. Bei „Wetten, dass..?“ beispielsweise ­hatten sie die schönsten Kulissen für nur ­einen Abend gebaut. „Als Robbie Williams einen Auftritt hatte, ist der während seiner Show statt auf der Bühne die ganze Zeit im Publikum herumgelaufen und man hat die ­Kulisse im Fernsehen des­wegen fast gar nicht ­gesehen“, fügt „Pidi“ hinzu, der ­ganze zehn Jahre lang für ­„Wetten, dass..?“ gearbeitet hat. „Das war eine schöne Zeit“, sagt er, „aber das ist auch wie ein kleiner Zirkus. Du lebst aus dem Koffer. Vierzehn Tage Vorbau in München, dann zehn Tage vor der Sendung Fahrt in die jeweilige ­Ausrichtungsstadt, nach der Show noch ein paar Tage Abbau und dann wieder alles von vorne.“ Jedes Mal wurden alle ­Werkzeuge und Arbeitsmaterialien wie Dachlatten, Kreissäge oder Schweißgerät in München eingepackt. Aus bis zu 28 LKW-Containern bestand ein Konvoi, der auf die Reise ging. Natürlich ist „Pidi“ in dieser Zeit vielen Prominenten ­begegnet, hat des Öfteren mit Thomas Gottschalk „Obazda“ ­gegessen („denn in Amerika kriegt der so was natürlich nicht“). Aber im Grunde mache man ­einfach nur seinen Job. Allerdings, so ­Helmut, sehe er durch seinen Job anders fern. Man will wissen, wie das Bühnenbild auf dem Bildschirm wirkt. Außerdem ­möchte man sehen, was die Konkurrenz macht, und ­natürlich schaut man auch auf die Namen im ­Abspann. Zum ersten Mal konnte er ­seinen Namen übrigens im Abspann von „Das Parfum“ finden. Der große Reiz sei also weniger die Filmbranche an sich, sondern die Tatsache, dass man immer wieder vor neue Herausforderungen gestellt werde. Bei ­jedem Auftrag müsse man neu über die Umsetzung

Zum ersten Mal konnte er seinen Namen im Abspann von „Das Parfum“ finden der Wünsche und Pläne des Architekten nachdenken, sich immer ­wieder neue Ideen einfallen lassen. Für die Dekoration von „Wickie und die starken Männer“ sollte beispielsweise ein ­„güldenes“ Reetdach für einen großen Unterstand gebaut werden. Die mit Draht verbundenen Strohmatten aus dem Baumarkt erwiesen sich als ungeeignet. Da fiel „Pidi“ ein Arbeitskollege ein, der zuhause eine Landwirtschaft hat. Bei dem hat er Stroh bestellt. Aber das musste ja erst noch gebündelt werden. Ob sich „Pidi“ dann wie Wickie an der Nase gerieben hat, als ihm dieser Einfall kam, ist nicht überliefert, aber die Idee, an ­einem Kiosk am Walchensee, Schülerinnen und Studentinnen anzuwerben, die sich „’ne Mark dazuverdienen“ wollten, ist ­b elegt. Die Studentenjobber haben tausend „Strohmandl“ gebunden, die er dann mit Tackernadeln auf dem Dach befestigt hatte. Eine perfekte Lösung. Sogar einen Hagelsturm überlebte das Dach problemlos.

5 Wochen lang wurde gesägt, geleimt und gestrichen Die wirkliche Kunst jedoch sei es, die nagelneu gebauten ­Dekorationen auf alt zu ­trimmen. Bei „Das Parfum“ sollte Jute für eine Gerberei ­einen „UsedLook“ ­b ekommen. Jute ist aber nur neu von der Rolle erhältlich. Also nahm „Pidi“ den Stoff, ­hängte ihn an ein Elektroauto, fuhr damit durch den ­Perlacher Forst und zog es durch Dreck, ­P fützen und Schlamm, trampelte im ­Regen darauf herum, goss Farbe und schwarzen Tee ­darauf. „Da kann man sich so richtig austoben“, erzählt er schmunzelnd. Oft leisten auch die Maler besondere Arbeit und präparieren die Wände so lange mit Farbe und ihrem „Schmutzwässerchen“, bis die Räume die gewünschte Patina angenommen haben. Das Repertoire der Dekobauer ist groß. Sie bauen aus Holz, schnitzen Styropor, kaschieren Fotos auf große Rücksetzer, machen alles was nötig ist, um am Ende die perfekte Kulisse stehen zu haben. „Von der Plattensäge bis zur Nähma­schine ­decke ich alles ab“, fasst „Pidi“ seine handwerklichen ­Fähigkeiten zusammen. Denn bevor er damals als

14 neue Räume, inklusive Kommissariat. Daneben, Wand an Wand, die Wohnung der Staatsanwältin.


Dekorateur für „Wetten, dass..?“ in die weite Welt zog, wurde er von seinem Lehrmeister, Deko-Chef Fißlthaler, noch in die letzten ­G eheimnisse seiner Zunft eingewiesen: das Nähen. Aus schwerem Vorhangstoff Theatervorhänge zu schneidern, ist für „Pidi“ kein Problem. Auf eine seiner Nähkünste ist er aber besonders stolz: „Ich bin der weltbeste ­Rasennäher“, behauptet er und erzählt, wie er für ­diverse Shows mit seiner ­alten Singer„Rocki-Tocki“-Nähmaschine ­dicke Kunst­ rasenstücke zu einem großen Teppich zusammenfügte. Für „Die Garmisch-Cops“ haben Projekt­ leiter Helmut Härdtl, Bauleiter Peter ­M üller und das sechzehnköpfige Team aus Schreinern, Bühnenfacharbeitern, ­D ekobauern und Malern fünf Wochen lang gesägt, geleimt und gestrichen, bis pünktlich zum Drehstart im Bavaria ­Studio 2 die gesamte Kulisse der Krimi-Serie stand. Dabei wurde auf die kleinsten ­Details ­geachtet. Sorgfalt steht an ­erste ­Stelle. Vor allem seit der ­Umstellung auf HD sind gewisse Finessen ­immer wichtiger geworden. „Alles muss authen­tisch aussehen, sonst macht das keinen Sinn“, betont ­Helmut die Wichtigkeit der Detail­ arbeit. Die HD-Kamera ist nicht mehr so gnädig, wie die SD-Aufnahmen vorher. Er erklärt das an einem Beispiel: ­„ Früher ­konntest du eine Profilleiste ­malen. Brauner Strich, bisschen mit schwarz abgesetzt und schon war das für den ­Zuschauer am Bildschirm eine Profil­ leiste. Das kann man dem Zuschauer jetzt mit HD nicht mehr weismachen. Wenn da eine Profilleiste sein soll, muss da jetzt auch tatsäch­lich eine sein.“ Der große Vorteil, an einer Kulisse wie die für die Serie „Die Garmisch-Cops“ zu ­arbeiten, ist, dass die Dekoration nicht nur für den kurzen Auftritt gebaut wird, ­sondern im Idealfall mehrere Staffeln ­halten soll. Da macht sich die solide handwerk­liche ­Qualität der Arbeit von Helmut ­Härdtl, Peter Müller und ihrem Team b ­ ezahlt. Nach den „Garmisch-Cops“ geht es für ­beide weiter zum nächsten ­Projekt. Helmut baut das Bühnenbild für die Gala einer Preisverleihung. „Pidi“, den ­Weltenbummler, zieht es dann doch ­w ieder in die Ferne. ­Wenigstens für ein paar Wochen wird er an seiner Beach-Bar am idyllischen ­Wasserfall im ­thailändischen Regenwald relaxen. Wenn er wieder ­zurück in Geiselgasteig ist, freut er sich auf seinen nächsten ­Einsatz, ­womöglich einer mit ­s einem ­Kollegen ­Helmut Härdtl.


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Gastronomie | Hilde Kulbach & Toni’s Café

„Hey, this is Jack!“

Seit zwei Jahrzehnten kocht und catert Hilde Kulbach in Geiselgasteig. In ihrem Leben davor arbeitete sie in Amerika als Model, wurde Deutschlands erstes Playmate und hat einem der berühmtesten Hollywoodstars gehörig den Kopf verdreht. Text: Manuela Waberski

Fotos: Marc Haug


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Hilde in „Toni’s Café“ zusammen mit Hans-Jörg, der ihr seit vielen Jahren als treuer Partner zur Seite steht.

„Wenn ich so hinterm Tresen stehe und koche, dann muss ich manchmal schmunzeln und denke, du hast ja doch ein paar ziemlich witzige Sachen erlebt in deinem Leben“, sagt Hilde Kulbach und lacht. Seit mehr als 20 Jahren ist sie in der Bavaria Filmstadt als Gastro­nomin tätig und betreibt heute „Toni’s Café“. „Wilde Hilde“ steht über dem Eingang. Warum, kann man verstehen, wenn man ihr beim Erzählen zuhört. In Halle an der Saale geboren, kommt Hilde in den Nachkriegsjahren als Kind mit ihrer Familie nach Köln, wo ihr Vater erfolgreich als Architekt tätig ist. Ihre Mutter ist Hausfrau, bereut aber fortan, dass sie ihre Schauspielkarriere, die sie ins Ensemble von Gustaf Gründgens nach Berlin geführt hatte, für die Familie aufgeben muss. 19 Jahre verbringt Hilde im Rheinland, bevor sie in den 60er Jahren nach München kommt. Hier spricht sie jemand auf der Straße an, ob sie nicht Lust hätte, fotografiert zu werden. „Und dann kam eins zum anderen, und ich bin da irgendwie reingeraten in den Job ...“ Aus dem „Reingeraten“ werden über 20 Jahre, die Hilde als Mannequin und Fotomodell arbeitet. Auch mit Freizügigkeit hat sie dabei kein Problem: Als im August 1972 die erste deutsche Ausgabe des „Playboy“ erscheint, ist Hilde als erstes deutsches Playmate auf Fotos zu sehen, die im Englischen Garten zum Thema „Die schönen Mädchen von München“ entstanden waren. Und auch 2007 hat sie sich, 60-jährig, noch einmal für die BILD ausgezogen. Ihren Eltern und Geschwistern verheimlicht sie ihren Beruf lange Zeit, weil sie glaubt, dass er ihnen peinlich wäre. Als doch herauskommt, womit sie ihr Geld verdient, fühlt sich Hilde ihren vier Geschwistern gegenüber noch unbehaglicher. Sie erzählt von ihrer Schwester Helga, einer Filmemacherin, mit der sie jahrelang deswegen ein gespanntes Verhältnis hatte.

„Aber dann war sie zufällig in München, als mein Mann gestorben ist“, erzählt Hilde. „Da war ich erst 27. Meine Kinder waren fünf und acht Jahre alt, und plötzlich war der Papa weg. Helga blieb bei mir, um mir zu helfen – und um mich mal richtig kennenzulernen. Daraus entstand schließlich die Idee, mich ein Jahr lang mit der Kamera zu begleiten und einen Dokumen­ tar­film über mein Leben zu drehen, über die Nöte, die mein oberflächlicher Job mit sich bringt, über den ganzen Druck, auch den Druck, als allein­erziehende Mutter Geld verdienen zu müssen.“

Die Doku über ihr Leben wurde mit dem „Deutschen Filmpreis“ ausgezeichnet Der Dokumentarfilm mit dem Titel „Mit starrem Blick aufs Geld“ wird im Februar 1983 in der Sektion „Inter­­ nationales Forum des Jungen Films“ auf der Berlinale uraufgeführt. Und nicht nur das: Im selben Jahr wird das Werk mit dem „Deutschen Filmpreis“ ausgezeichnet – eine tolle Krönung für die Zusammenarbeit zweier Schwestern, die sich vor dem Film nicht viel zu sagen hatten. Auf einer ihrer Modenschauen, die sie auch regelmäßig in die USA führen, lernt Hilde über gemeinsame Freunde den Hollywood-Star Jack Nicholson kennen, den sie ein zweites Mal in Las Vegas trifft, als sie dort eine Fashion-Show macht. Zurück in München, klingelt bei Hilde das Telefon: „Hey, this is Jack! Why don’t you come over? I pay for the ticket.“ Hilde nimmt das Angebot nicht an. Als sich die beiden in München wiedertreffen und Nicholson nach dem Abend fordert, sie möge jetzt mit ihm gehen, denn „alle“ gingen mit ihm, hat sie ihn einfach abblitzen lassen. „Der Rest der Mädels in der Schwabinger Kneipe, wo wir waren, hatte sich daraufhin regelrecht auf ihn gestürzt, das war furchtbar.“


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Sie selbst betont, dass sie die Model-Branche immer mit großem Abstand betrachtet habe, schließlich war sie Mutter und musste sich um die Familie kümmern: „Du musst so aufpassen in der Branche, viele nehmen Drogen und rutschen ab. Ich weiß noch, dass nach den Shows oft der Auftraggeber an die Tür klopfte und rein wollte. Das ist mir viermal passiert – viermal habe ich die Tür nicht aufgemacht. Und viermal bin ich rausgeflogen am nächsten Tag“, ergänzt Hilde zu den Schattenseiten ihres damaligen Berufs. Anfang der Neunzigerjahre beendet sie ihre ModelKarriere und schlägt in Geiselgasteig ein neues beruf­ liches Kapitel als Gastronomin auf. Hier lernt sie auch Hans-Jörg kennen, der sie wie eine Diva verehrt, seitdem nicht mehr von ihrer Seite gewichen ist und zum treuen Freund und „partner in crime“ in Hildes Lokalen wird. Angefangen hat Hilde im heutigen „Centro“ – und was folgte, waren zahlreiche Tätigkeiten etwa als Caterin für den „Marienhof“ oder für TV-Shows und Events wie Johannes Heesters 100. Geburtstag. Auch für Thomas Gottschalks „Late Night Show“, die für RTL ab 1992 in Studio 3 produziert wurde, hat Hilde das Catering betreut: „Wir haben alle Berühmtheiten bekocht.“

„Wir haben für alle Berühmtheiten gekocht, von Placido Domingo bis Anthony Quinn“ Welche genau das waren, das muss sie aber bei Hans-Jörg erfragen, der mehrfach in unserem Gespräch als Hildes Gedächtnis fungiert. Er steuert einige der promi­nentesten Gäste bei: Placido Domingo, Shirley McLane, Liza Minelli, Alain Delon, Marcello Mastroianni, Sophia Loren und Anthony Quinn. „Vor allem die Männer waren unheimlich nett und stink­ normal“, erinnert sich Hilde. „Anthony Quinn kam zu mir und bat mich, ihm das Gelände zu zeigen. Der war wirklich sympathisch.“ Für Regisseur Joseph Vilsmaier arbeitet Hilde 1992 als Caterin mehrere Monate am Set von „Stalingrad“ in Lappland. Dort hat sie ein Team von bis zu 500 Perso­ nen verpflegt, erzählt sie. „Ich hatte immer einen wei-

ßen 30 000 Mark-Pelz an, weil es so bitterkalt war – der Pelz war ein Geschenk von einem meiner früheren Modeljobs.“ Einen gewissen Promi-Auftrieb gibt es auch heute noch in „Toni’s Café“. Wegen der Nähe zu den Tonstudios. Demnächst kommt Til Schweiger wieder wochenlang vorbei. Der findet es bei Hilde „so schön wie bei seiner Mama“. Auch die Regisseure Paul Anderson, Margarethe von Trotta oder Sönke Wortmann zählen zu ihren Gästen.

Jeden Morgen holt sie Hans-Jörg ab, um täglich frisch im Großmarkt einzukaufen Das Kochen hat Hilde von ihrer Mutter gelernt. Sie kocht nie nach Rezept, sondern immer aus dem Bauch heraus. Jeden Morgen holt sie Hans-Jörg ab, beide fahren dann zum Großmarkt, um einzukaufen. „Täglich frisch“, wie Hilde betont. „Heute gab es zum Beispiel gegrillte Hühnerkeulen und Spargel. Da ist nichts übrig geblieben“, fährt sie stolz fort und erwähnt das sehr positive Feedback der Gäste auf ihre Kochkunst im Allgemeinen. Bei schönem Wetter wird draußen der Grill aufgebaut und ein Buffet mit bis zu 20 verschiedenen Köstlichkeiten bereitgestellt. Eine Tradition gilt ungebrochen: Freitags stehen Leber­ käs und Weißwürste auf der Karte. Aber auch vegeta­ rische Gerichte kommen immer besser an – auch der Obstsalat, und ganz zu schweigen von den selbst­ gepressten frischen Säften, die neuerdings offeriert werden. Und was ist eigentlich Hans-Jörgs Lieblingsgericht aus Hildes Küche? Das kommt von ihm selbst wie aus der Pistole geschossen: Fleischpflanzerl mit Karotten­ gemüse und Kartoffeln. „Genau: Da flippen die Leute immer aus!“, lacht Hilde. Auf die letzte Frage, wo sie denn gern ihren Ruhestand verbringen möchte, hat sie eine klare Antwort: am liebsten in Berlin. Da hat Hilde nicht nur einen Koffer, sondern eine ganze Wohnung – und einen Großteil ihrer Familie. Und was passiert dann mit Hans-Jörg? „Den nehm’ ich mit!“, sagt sie ohne Zögern. „Toni’s Café“, Geb. 7 (Tonstudios), Mo - Fr ab 8 Uhr bis abends.


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WEr, Wo, WAS

Querdenker feiern Seite 30

Schreiner, Studiomeister, Weltenbummler Seite 82

Den richtigen Ton fi nden Zwischen Webcam und Mallorca

Seite 46 Studio 2

Seite 58 Studio 2

Gebäude 7

Studio 2

Völlig abgefahren Seite 72

Flugzeugkulisse, Studio 13

Ein schmaler Grat Seite 54

Kommissariat, Studio 13

refreshed Seite 06

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Seite 48 Studio 4/5 und Studio 6, 7

Der Polizist für dahoam Seite 68

Studio 3

Wetterfernsehen Seite 12

Ein richtig guter Spielplatz Seite 74

Studio 11 Studio 8

Bavario 1


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Am Ende eines viel zu kurzen Tages Seite 36 Toni’s Café, Gebäude 7

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hier spielen unsere geschichten

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Pierrot für „Hotel Lux“ Seite 66

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Flowline GmbH Stephan Trojansky Gebäude 31 Tel +49 (89) 5404 2560 Fax +49 (89) 5404 25611 troja@scanlinevfx.com FrameWerk GmbH & co kG Stefan Jonas Gebäude 49 Tel +49 (89)6498 1431 jonas@jctrust.ch Fr-Immobilien-Treuhand GmbH Florian Rau Gebäude 71 Tel +49 (89) 1767 0010 900 Fax +49 (89) 6003 0915 florian.rau@fritgmbh.de Founders reserve Media uG (haftungsbeschränkt) Robert Zahn, Jérôme Gemander Gebäude 49 Tel +49 (89) 6498 1224 Fax +49 (89) 6498 1100 info@founders-media.com www.founders-media.com FTA Film- und Theaterausstattung GmbH Dr. Robert Lackner Gebäude 137 Tel +49 (89) 6498 90 Fax +49 (89) 6498 930 mail@fta-muenchen.de www.fta-fundus.de GeoEnergie Taufkirchen GmbH & co. kG Curd Bems, Andreas Tönies, Jörg Uhde Gebäude 32 Tel +49 (89) 4524 379 11 Fax +49 (89) 4524 379 88 info@geoenergie-taufkirchen.de www.geoenergie-taufkirchen.de Geysir Europe GmbH Curd Bems, Josef Daldrup Gebäude 32 Tel +49 (89) 4524 379 11 Fax +49 (89) 4524 379 88 info@geysireurope.de www.geysireurope.de gm-film münchen Günter Landesberger Gebäude 50 Tel +49 (172) 5855 145 gms-gm@film.de

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Bavariafilmplatz 7

Den Geländeplan gibt es auch als webbasierte App: www.bavaria-film.de/map

Eingang Bavariafilmplatz 7

Eingang Bavariafilmplatz 7 Eingang Bavariafilmplatz 7

Not- und Störfälle Brandmeldetechnik/Unfall Tel +49 (89) 6499 2333 Fax +49 (89) 6499 3625 feuer@bavaria-film.de Gebäude/Technik Tel +49 (89) 6499 2222 (Hotline) Tel +49 (89) 6499 2358 Internet/Sonderleitungen Peter Oberhauser Tel +49 (89) 6499 3400 peter.oberhauser@bavaria-film.de IT-Benutzerservice Tel +49 (89) 6499 3555 Fax +49 (89) 6499 3355 it-benutzerservice@bavaria-film.de Sicherheit/Umwelt Siegfried Riedl Tel +49 (89) 6499 2666 Fax +49 (89) 6499 2358 siegfried.riedl@bavaria-film.de Stromausfall Ludwig Klivar Tel +49 (89) 6499 2338 und 8888 Fax +49 (89) 6499 3015 Mobil +49 (172) 8587 055 ludwig.klivar@bavaria-film.de Wolfgang Dobler Tel +49 (89) 6499 3405 Wasser/Heizung/Sanitär Firma Honeywell Gebäude 103 Thorsten Hoppe Tel +49 (89) 6499 2560 Fax +49 (89) 6937 7342 Mobil +49 (170) 4574 265 Roberto Walter (Heizung) Mobil +49 (174) 7676 466 Thomas Mau (Sanitär) Mobil +49 (174) 8254 480 thorsten.hoppe@bavaria-film.de www.honeywell.de

Standort Services Kontakte für Nutzer und Mieter des Geländes Servicenummer +49 (89) 6499 2222 Ansprechpartner für Produktionskunden Bavaria Studios Tel +49 (89) 6499 1111 produktionsservice@bavaria-studios.de Komplettangebote für produktionstechnische Dienstleistungen: Equipment, Studios und Kulissen, Postproduktion und Aufzeichnung Betreuung von Locations, Drehgenehmigungen in den Locations Robert Eldredge, Bettina Huber Tel +49 (89) 6499 2334 Tel +49 (89) 6499 2930 Bauhof Michael Noderer Tel +49 (89) 6499 2229

Bauten Instandhaltung Frank Tosse Tel +49 (89) 6499 2667 Objektmanagement, infrastrukturelles Gebäudemanagement Kathrin Werner Tel +49 (89) 6499 2657 Technisches Gebäudemanagement Markus Meyer Tel +49 (89) 6499 3350 Vermietung Markus Meyer, Kathrin Werner, Bettina Huber Tel +49 (89) 6499 3350 Tel +49 (89) 6499 2930


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Parkplatz Eingang Filmstadt

Touristik

Gastronomie

Ausflugsziel Bavaria Filmstadt / Bullyversum Tel +49 (89) 6499 2000 filmstadt@bavaria-film.de www.filmstadt.de

Centro Bistro im Filmzentrum Francesca Speciale Gebäude 49 Tel +49 (89) 6498 1717 michael-kaempf@online.de Von 09.00 bis 17.00 Uhr Mittagstisch von 12.00 bis 15.00 Uhr

Öffnungszeiten 2012 Täglich geöffnet (auch am Wochenende und an Feiertagen), am 24. und 25. Dezember geschlossen

Presse Presseanfragen Bavaria Film Presse + Kommunikation Marc Haug Tel +49 (89) 6499 3900 presse@bavaria-film.de Pressebetreuung Ausflugsziel Filmstadt Christiane Kügler-Martens Tel +49 (89) 6499 2284

Hauptsaison: 31. März bis 04. November 2012 9.00 bis 18.00 Uhr

Eurest Gebäude 99 Tel +49 (89) 6499 2607 Fax +49 (89) 6499 3570 eurest@bavaria-film.de

Letzter Einlass „Filmstadt Komplett“ um 15.00 Uhr, letzte Führung um 16.30 Uhr

Filmstadt Restaurant (Kantine) 11.30 bis 14.00 Uhr

VIP & Eventservice Tel +49 (89) 6499 2885 karin.dafner@bavaria-film.de www.filmstadt.de/events

Caffè Bar Dallucci (Bistro) Mo - Do 07.30 bis 16.30 Uhr Fr 07.30 bis 15.30 Uhr

Mc Donalds Filmtourbahnhof Gebäude 52 Tel +49 (89) 6493 805 www.mcdonalds.de Täglich von 10 bis 15 Uhr Movies Bistro Michael Stoupakis Gebäude 46 Tel +49 (89) 6499 3487 Fax +49 (89) 6499 3487 movies-bistro@gmx.de www.bavaria-film.de/movies Mo - Fr 11.00 bis 16.00 Uhr Toni’s Cafè Hilde Kulbach Gebäude 7 Tel +49 (89) 6499 2747 Fax +49 (89) 6499 3027 Ab 08.00 Uhr bis abends


IMPrESSuM

impRessUm

anfahRt

FILM MAG Das Standortmagazin aus Geiselgasteig

mit s-bahn, U-bahn, tram

CHEFREDAKTION Marc Haug ART DIRECTION Gunther Weis REDAKTION Stefanie Hofhus, Franziska Zilch, Ana Djurasovic (Bildredaktion), Friederike Köper (Praktikum)

Tram

25 Max-Weber-Platz

– Großhesseloher Brücke – Grünwald tz

T. +49 (0) 89 / 64 99 39 00 F. +49 (0) 89 / 64 99 39 01 filmmag@bavaria-fi lm.de www.bavaria-film.de

Vom Flughafen kommend nehmen Sie die S8 bis Rosenheimer Platz und steigen in die Tram 25 um. Aus der Innenstadt können Sie die S1 bis S8 bis Rosenheimer Platz nehmen, mit der U1 bis Wettersteinplatz bzw. mit der U2 bis Silberhornstraße fahren und steigen dort jeweils in die Tram 25 um. Das Bavaria Film-Gelände liegt an der Haltestelle Grünwald / Bavariafilmplatz.

ax -W W e ör ber t Ro hs t P l a se raß t z e Re nhe ge im e r O pla r P l st at t fri z z Si ed lb ho er f Te hor ge ns tr W r nse aße et e te r L K u r s te a n in dst rz p s S ü t r a l at r a ß e dt ße z iro Ti ro ler St le Au r P l r aß a th tz e T h arip eo la d tz K l olin in i ku d e n p M m e n H l at z te a r l r a G ro sc h c hi ßh w ng Sc es aig hi se l e l G che ohe rü r nw r w e B r üc al g ke d, B av ar ia fil m pl a

HERAUSGEGEBEN VON Bavaria Film GmbH Presse + Kommunikation Bavariafilmplatz 7 82031 Geiselgasteig

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GRAFIK Angie Fuchs, Sandra Thoms, Benjamin Zirnbauer

mit dem auto

AUTOREN Kate Bowe, Thomas Ebert, Marc Haug, Katrin Heimerl, Elena Kleine, Friederike Köper, Frank Rauscher, Hanns-Georg Rodek, Julia Schöppner, Manuela Waberski, Franziska Zilch

Von München Airport kommend fahren Sie auf der Autobahn in Richtung München. Am Autobahnkreuz München Nord weiter in Richtung Salzburg (A99). Am Autobahnkreuz Brunntal weiter in Richtung Garmisch (A995). Ausfahrt Oberhaching nehmen und weiter in Richtung Grünwald fahren. In Grünwald an der ersten großen beampelten Kreuzung Richtung München und den Bavaria Film-Hinweisschildern folgen.

FOTOGRAFEN Franz Eilers, Eventpress Schulz/picture alliance, Dorothee Falke, Tobias Haase/dpa, Matthias Hangst/ picture alliance/Daimler AG, Marc Haug, Erika Hauri, Chris Hirschhäuser/TM & Turner, Stefanie Hofhus, Oliver Hurst/picture alliance, Bernd Jawarek/Sat.1, Astrid Kahmke, Allen Kiely, Axel König, Marco Meenen, Marco Nagel/Constantin Film, Christian A. Rieger, Bernard Walsh, Constantin Ziegler TITELBILD Thomas Brodie-Sangster als Donald in „Am Ende eines viel zu kurzen Tages“. Foto: Allen Kiely, Illustration: Alessandro Cioffi (Montage) KONZEPTION Robert & Horst Marketing GmbH, München Jörg Lackner / Projektleitung DRUCK G. Peschke Druckerei GmbH, München Erscheinungsweise zwei Mal jährlich Die nächste Ausgabe erscheint Winter 2012/13 © BAVARIA FILM GMBH Nachdruck nur nach vorheriger schriftlicher Erlaubnis durch Bavaria Film GmbH, Presse + Kommunikation Für die Richtigkeit der Veröffentlichungen übernimmt der Herausgeber trotz sorgfältiger Prüfung durch die Redaktion keine Haftung.

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