FilmMAG 02/2010

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FILM MAG EN GARDE Klingen kreuzen für die Musketiere

EROBERUNG DES RAUMS „Topper gibt nicht auf“: Pilotprojekt mit durchgängigem stereoskopischen Workflow in der Postproduction

FOLLOWING THE SUN Projektmanagement rund um die ganze Welt

MATTHIAS BRANDT:

MYTHOS VERPFLICHTET

D A S

S T A N D O R T M A G A Z I N

A U S

G E I S E L G A S T E I G


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Filmstadt seit 1919 im süden von münchen 300 000 quadratmeter Mehr als 100 firmen ein standort geiselgasteig


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Film mag Liebe Leserinnen und Leser, seit ihrer Gründung sind aus der Filmstadt Geiselgasteig Impulse für Film- und Fernsehen ausgegangen, im kreativen wie im technischen Bereich. Bereits in den 50er und 60er Jahren wurden hier neue TV-Serien entwickelt. Viele von ihnen genießen heute Kultstatus, denkt man beispielsweise an Deutschlands erste Science-Fiction-Serie „Raumpatrouille Orion“. Oder an die Straßenfeger von damals wie „Funkstreife Isar 12“ und „Die seltsamen Methoden des Franz Joseph Wanninger“. Beide Serien sind erst neulich in restaurierter Fassung auf DVD erschienen. Seit 18 Jahren wird in Geiselgasteig die Daily „Marienhof“ gedreht, vor fünf Jahren startete die Telenovela der ARD „Sturm der Liebe“. Ab November wird das Gelände durch eine weitere Daily mit dem Arbeitstitel „Herzflimmern – Die Klinik am See“ für das ZDF bereichert werden. In einer Vielzahl von Projekten hat sich Geiselgasteig in diesem Jahr als Innovationsstandort für 3D-Technik erwiesen. Etwa bei der CinePostproduction, die als eine der Ersten einen kompletten stereoskopischen Postproduktions-Workflow entwickelt hat. Bavaria Studios haben zusammen mit der mobilen Übertragungstechnik von HD Signs, einem Partner, der zu den Vorreitern in der 3D-Sport- und Eventübertragung zählt, die erste stereoskopische Studio-Live-Aufzeichung in Deutschland realisiert. Die Filmstadt entwickelt sich stetig im Sinne eines modernen Mediencampus weiter. So hat im Sommer die CineMedia Film AG ihre Firmenzentrale wieder nach Geiselgasteig gelegt, und auch Michael Bully Herbig ist mit seiner Firma herbX Film in die Filmstadt gezogen. Denn es ist vor allem das lebendige, kreative Netzwerk von Firmen und Menschen, das die Bavaria Filmstadt so attraktiv macht und aus dem der Standort Geiselgasteig seine Strahlkraft entfalten kann. Einen Ausschnitt aus den vielfältigen Aktivitäten möchten wir Ihnen mit unserem „FilmMag“ präsentieren. Dr. Matthias Esche

Achim Rohnke


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Inhalt

Das Besetzungsbüro der Bavaria hat eine lange Tradition

Seite 8 Der neue Kommissar im „Polizeiruf 110“ Matthias Brandt im Interview

Seite 14 En Garde: Proben für „Die drei Musketiere“

Seite 46

03 Editorial

14 Mythos verpflichtet

24 Film-Stoffe

06 Showtime

Für den „Polizeiruf 110: Cassandras Warnung“ hat Matthias Brandt mit Dominik Graf in Geiselgasteig gedreht.

Im Fundus lagern hunderte von unterschiedlichen Stoffen. Angela Pöschel kennt jeden davon und behält den Überblick.

20 Kurzmeldungen

30 Neues beim Alten

Nachrichten aus Geiselgasteig.

Beständig und doch im ständigen Wandel: die Kulisse des ZDF-Dauerläufers „Der Alte“.

Claudia Cardinale zu Gast bei Thomas Gottschalk.

08 Die Besetzung für die beste Besetzung Mit kreativem Gespür findet das Team um Siegfried Wagner Talente für die kleinen und großen Rollen.

12 Fiebern auf täglich Herzflimmern Vorbereitungen auf die neue ZDF-Daily haben begonnen.

22 Im Film wird das funktionieren Regisseur Reinhard Münster hat mit der Drehvilla 2 den passenden Ort für seinen neuen Film gefunden.

34 Zwielichtiges Illusionsspiel Oskar Roehler hat für seinen aktuellen Kinofilm in Geiselgasteig gefilmt, wie gefilmt wurde.

37 Eintauchen in ein neues Hörerlebnis „Das Boot“ als Hörspiel mit der Stimme von Herbert Grönemeyer.


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Fassbinder-Restaurierung die Zweite

Seite 38 Immer unterwegs: die Ü-Wagenflotte von HD Signs

38 Fassbinders persönlichster Film Die restaurierte Fassung von „Ich will doch nur, daß ihr mich liebt“ feierte beim Münchner Filmfest ihre Kinoweltpremiere.

54 Champions League, Fifa-WM und „F4 in 3D“ HD Signs überträgt Live-Events aus der ganzen Welt, ihr Zuhause ist Geiselgasteig.

42 Following the Sun

60 Service rund um die Uhr

New York, Singapur, Geiselgasteig: ein ganz normaler Arbeitstag bei der Bavaria Film Interactive.

Immer einsatzbereit und für alle Fälle gewappnet: die Bavaria Werkfeuerwehr.

46 En Garde Constantin Film zog für die Vorbereitungen von „Die drei Musketiere“ auf das Gelände der Bavaria Film. Hollywood-Größen wie Orlando Bloom, Milla Jovovich und Christoph Waltz hatten sich ankündigt.

50 Die Eroberung des Raums Postproduktion in 3D: Mit dem Film „Topper gibt nicht auf“ fertigten die HFF Konrad Wolf zusammen mit der CinePostproduction ein stereoskopisches Pilotprojekt.

Seite 54 Immer im Einsatz, auch wenn’s nicht brennt

68 Begegnung im Weinkeller Erhard Arbogast, ehemals Personalchef der Bavaria Film, hat schon immer Wein aus Frankreich importiert. Aus seinem Hobby hat er einen Beruf gemacht.

70 Wer, Wo, Was. Wir zeigen Ihnen, wo auf dem FilmstadtGelände die Geschichten dieser FilmMagAusgabe spielen.

Seite 60

73 Neue Mieter im Neubau 71a CineMedia Film AG, herbX Film u. a. sind nach Geiselgasteig gezogen.

74 Adressverzeichnis Firmenverzeichnis, Geländeplan, Service-Nummern.

78 Anfahrt 78 Impressum

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1. APRIL 2010, 20:19 UHR

SHOWTIME TV-Aufzeichnung der ZDF-Show „My Swinging Sixties“ in Studio 9. Thomas Gottschalk begleitete Claudia Cardinale mit großer Geste in der Pferdekutsche auf die Bühne. Neben der italienischen Film-Ikone hatte der Gastgeber die unterschiedlichsten Legenden der 60er Jahre in seine Sendung eingeladen: etwa Eisläuferpaar Marika Kilius und Hans-Jürgen Bäumler oder Robin Gibb von den Bee Gees, Helmut Berger oder Uschi Obermaier und Alice Schwarzer. © ZDF/Astrid Schmidhuber


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Die Besetzung für die beste Besetzung Groß herauszukommen, davon träumen viele: Jeden Morgen treffen im Besetzungsbüro per Post etliche Demobänder ein. Mithilfe von Datenbanken, dem Kontakt zu Schauspieleragenturen und vor allem mit kreativem Gespür finden die Caster der Bavaria neue Talente und die beste Besetzung für die kleinen und die großen Rollen einer Fernsehproduktion. Text: Carolina Heske

Foto: Jens Heilmann


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Gut 10 000 DVDs beinhaltet das eigene Casting-Archiv. Darüber hinaus kann man aus einer umfangreichen Datenbank schöpfen.

„Bitte nehmen Sie Platz!“ sagt Siegfried Wagner höflich. Der Leiter der Bavaria-Besetzungsabteilung deutet auf sein feuerrotes Sofa. Um es gleich klarzustellen: Das landläufige Klischee von der „Besetzungscouch“ als Synonym für eine mitunter frivol anmutende Besetzungskultur will der Castingchef der Bavaria damit nicht bedienen. „Natürlich haben manche Besucher erst einmal diese Assoziation mit der Couch“, lacht Wagner, „dabei habe ich sie lediglich als Farbtupfer inmitten der schwarz-weißen Einrichtung angeschafft.“ So kontrastreich wie das Ambiente dieser vier Wände ist zweifelsohne auch sein Job. „Ich hätte nie gedacht,“ resümiert er in seiner ruhigen Art, „dass ich mal in so einer aufregenden Abteilung arbeiten würde.“ Ursprünglich nämlich wurde er selber besetzt – 1994, als Komparse für die ARD-Daily „Marienhof“. Nach dem Abitur und einem Jahr in Paris als Au-Pair inklusive Sorbonne-Studium absolvierte Wagner in Neu-Ulm eine Hotelfachmann-Ausbildung und studierte schließlich in München Jura. „Dort bekam ich damals dann über Kommilitonen Kontakte zur Bavaria Film, wurde immer öfter eingesetzt und wechselte schließlich auf die Produktionsseite und übernahm als Nebenjob zum Geldverdienen die Komparsenbetreuung“, erinnert sich der heute 42-Jährige. Für ihn war das der Beginn seiner Arbeit in einer der traditionsreichsten Besetzungsabteilungen Deutschlands. Legendär wurde die Abteilung ab den 60er Jahren, als der begnadete Theater­ experte Willy Schlenter Besetzungschef der Bavaria war. „Der Mann muss eine Koryphäe gewesen sein, denn er hat Schauspieler und Nachwuchstalente nicht nur gesucht und besetzt, sondern auch ihre Verträge verhandelt“, berichtet der heutige Amtsinhaber. In der Zeit bis zu seiner Pensionierung hatte er weit über 300 Bavaria-Produktionen besetzt. Die wohl erfolgreichste war Wolfgang Petersens „Das Boot“, für die er Jürgen Prochnow und neben vielen anderen den damals noch unbekannten Herbert Grönemeyer besetzte. 1999 kam Elke Vogt als Castingsdirektorin. Dieser Wechsel markierte zugleich eine Umstrukturierung des Büros. „Nicht nur die Zahl der hier archivierten Schauspieler war mit der Zeit gestiegen, sondern auch die Produktionsbedingungen waren in jeder Hinsicht komplexer geworden, weshalb etwa bei Vertragsverhandlungen immer mehr Fragen berücksichtigt werden mussten“, erklärt Wagner, der zu jenem Moment seine große Chance bekam. Auslöser war eine Zeitungsanzeige: „Jurist für das Besetzungsbüro der Bavaria Film gesucht.“ Wagner hatte sie zwar gelesen, verhandelte aber gerade mit einer luxuriösen Hotelkette. Erst als der langjährige Produktionsleiter Wulf Gasthaus ihn ansprach, bewarb Wagner sich doch. Aus hunderten von Kandidaten ausgesucht, landete er schon nach dem zweiten Gespräch beim damaligen Geschäftsführer. 30 Minuten später war er der frisch gekürte Jurist des Besetzungsbüros. Zum heutigen Besetzungsteam von Siegfried Wagner gehören ne-

ben seiner Assistentin Kerstin Karcher die Castingdirektorinnen Elke Vogt (TV-Movies) und Silke Klug-Bader (Serien) mit ihrer Assistentin Christine Lendermann sowie Tanja Seehofer, die „SOKO Stuttgart“ besetzt. Gwendolyn Clayton ist zuständig für die Besetzung der neuen ZDF-Daily „Herzflimmern – Die Klinik am See (AT)“. Als „Hahn im Korb“ ist Wagner also von einem perfekt aufgestellten Kolleginnen-Team umgeben, das derzeit nicht nur aus einem eigenen Fundus von gut 10 000 Casting-DVDs und einer ebenso umfangreichen Casting-Datenbank schöpfen kann, sondern über viele Jahre gesammelte Erfahrung einbringt. Wagner über den Alltagsablauf: „Normalerweise rufen die Produzenten an, geben uns erste Informationen zu ihrem nächsten Projekt. Zunächst gilt es zu klären, ob wir das Projekt intern bearbeiten oder den Auftrag an externe Caster rausgeben. So wie es bei den ‚Rosenheim-Cops’ der Fall ist, denn so eine Langlaufserie muss dauerhaft betreut werden und erfordert manchmal blitzschnelle Umbesetzungen. Oder wir schalten nur für Nebenrollen beziehungsweise kurzfristig für Kameracastings einen zweiten Caster ein.“ Bleibt das Projekt im Haus, werden anhand erster Figurenprofile der Drehbuchautoren grobe Besetzungs-Strukturen entwickelt. „Wenn im Drehbuch beispielsweise eine weibliche Hauptfigur ,modern‘ sein soll, bieten sich ja viele Attribute und Möglichkeiten an“, erklärt Wagner. Entscheidend aber sei es, den gewollten Charakter für die jeweilige Rolle zu erfassen. „Das ist ein durchaus kreativer Prozess“, sagt Wagner, der von Karteien und Datenbanken unterstützt werden kann. Ob Haarton oder Augenfarbe, Körpergröße oder Spielalter, besondere Fähigkeiten oder Wohnort, Agentur oder Fotos, bisherige Bavaria-Castings und -Engagements: Die Suchbegriffe der hauseigenen Datenbank, die 2004 exklusiv für die Bavaria entwickelt wurde, enthalten alles, was die Caster für die erste Beurteilung der Schauspieler brauchen. „Außerdem sind wir durch enge Kontakte zu den Agenturen und durch die Berücksichtigung aller Absolventen der staatlichen Schauspielschulen sehr nah an neuen Talenten“, sagt Wagner. Kerstin Karcher und Tanja Seehofer sorgen für die tägliche Pflege des digitalen Gehirns. „Im Gegensatz zu kommerziellen Alternativen, wo quasi jeder Schauspieler sich selbst promoten kann, nehmen wir für unsere Zwecke beim Eintrag in die Datei gleich eigene Bewertungen der künstlerischen Qualität vor. Jeder Casting-Eintrag wird so in der Bavaria-eigenen Datenbank veredelt. In den nächsten Ausbaustufen, die wir jetzt planen, werden die Verlinkungen zu Demofilmen im Internet optimiert und der direkte Anschluss an den Pool des Verbandes der Agenturen vorangetrieben.“

„Willy Schlendner muss eine Koryphäe gewesen sein.“


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Bei TV-Movies, Reihen und wöchentlichen Serien treffen die zuständigen Fernsehredakteure mit den Produzenten die Auswahl der Besetzung nach Sichtung der Showreels der ersten Besetzungsvorschläge. Bei den täglichen Serien müssen sich die Favoriten beim Kameracasting im Ministudio des Besetzungsbüros bewähren. Sind die Aufnahmen im Kasten und bearbeitet, werden sie erneut vom Caster gesichtet, bevor eine dementsprechende Darsteller-Präsentation verschickt wird. Wer hier überzeugt, kommt eine Runde weiter: zum Recall mit neuen Castingtexten oder spontan vor Ort zu einem sogenannten „Coldreading“ (mit unvorbereiteten Texten, die vor der Kamera sofort umgesetzt werden müssen), das speziell die künstlerische Flexibilität für Dailys testen soll. Aber dann – sollte die Besetzung für eine neue Produktion stehen – wollen Verträge und endlich auch Drehtermine verhandelt werden. „Gerade bei der durchgehenden Besetzung von Serien sollte man sich ausreichend Zeit nehmen, verschiedene Darsteller auch im Zusammenspiel zu erproben“, sagt Wagner. Das ist ein Prozess, der mitunter über viele Wochen läuft. Kleine Rollen werden indes manchmal sehr kurzfristig vergeben. „Hier kann es sein, dass wir die Rolle innerhalb von 24 Stunden organisieren müssen. Das gilt auch, wenn ein Schauspieler kurzfristig krank wird.“ Gibt es so etwas wie „leichte“ oder „schwierige“ Fälle? Wagner überlegt. „Also die leichtesten sind eigentlich die, für die genug Zeit ist. Trotzdem gibt es pro Film oft eine Rolle, die irgendwie hakt. Meist liegt das an einem ungenauen Figurenprofil, wenn ein Drehbuch dazu wenig hergibt.“ Und: „Neue Krimi-Kommissare sind zurzeit sehr gefragt und daher im Moment schwierig zu besetzen. Meistens sollen die Mitte oder Ende 30 und sportlich sein, selbstverständlich gut aussehen und möglichst noch von prominenten Schauspielern verkörpert werden. Ähnlich ist es mit toughen Frauen, die seit längerem hoch im Kurs stehen, auch die sollen im Idealfall von bekannten Gesichtern übernommen werden.“ Und wie stehen die Chancen für junge Schauspieler? Entscheidend ist die Qualität. Die zeigt sich oft schon daran, dass der Nachwuchs früh vor einer Kamera gestanden oder eine Schauspielschule absolviert hat. „Außerdem gibt es unter den Agenten gute Spürnasen, mit denen wir in Kontakt sind. Und natürlich besuchen wir selbst beispielsweise sogenannte Intendanten-Vorsprechen der Abschlussklassen von Schauspielschulen – wahre Fundgruben.“ „Für junge

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Frauen und Männer im Alter von 20 bis 30 Jahren gibt es verhältnismäßig viele Profile“, beschreibt Wagner die Situation. „Schwierig ist die Spanne zwischen 40 und 50 Jahren. Interessant wird es wieder für die Großelterngeneration, ab 60 ungefähr.“ Grundsätzlich rät Wagner jedem Schauspieler, so viel Unterschiedliches wie möglich zu machen, nicht nur Fernsehen, sondern auch Theater, nicht nur Krimis zu drehen, sondern auch Komödien und ernste Stoffe. Inwieweit ein Schauspieler auf einen bestimmten Typus festgelegt wird, hänge auch davon ab, welche Rollen er für sich selbst aussucht. Erna Baumbauer, die große, Anfang des Jahres verstorbene Münchner Agentin, hatte das erkannt: Ein Künstler müsse sich in die Herzen spielen. Alle von ihr betreuten Stars, ob Cornelia Froboess, Susanne Lothar, Maximilian Schell, Ulrich Tukur oder Bruno Ganz, haben diesen Rat befolgt. Mit großen Namen wie Armin Müller-Stahl, Iris Berben, Veronika Ferres, Sebastian Koch oder Katja Riemann haben Siegfried Wagner und sein Team selbstverständlich auch schon Verträge ausgehandelt. Und welches Gesicht hat das Besetzungsbüro schon entdeckt? Da ist Wagner ganz bescheiden: „Man darf sich nicht einreden, dass man der erste oder einzige Entdecker eines Talents ist. Aber befördert haben wir sicher schon einige Karrieren. Beispielsweise die von Silke Bodenbender und Florian David Fitz, die 2002 in Hauptrollen der Serie ‚Verdammt verliebt’ zu sehen waren. Auch Henriette Richter-Röhl gehört zu den von der Bavaria früh mit aufgebauten Künstlerinnen.“ Groß herauszukommen, davon träumen viele: Unzählige E-Mails füllen die Mailboxen der Caster. Jeden Morgen treffen im Besetzungsbüro per Post mindestens zehn Demobänder ein – Unterlagen bereits verzeichneter Namen werden aktualisiert, neue Absender raussortiert. Dabei muss das Team besonders genau auf Bewerber ohne Schauspielausbildung achten, denn darunter sind nicht selten recht skurrile Einsender: „Selbst Schlosser und Verkäuferinnen versuchen bei uns ihr Glück“, berichtet der Chef. Als bekannt wurde, dass die Bavaria eventuell ‚Sissi‘ neu verfilmt, konnte sich das Besetzungsbüro vor Zuschriften gar nicht retten. Da hieß es in den Briefen der jungen, hübschen Anwärterinnen meist „Ich sehe aus wie Romy Schneider!“. „Dagegen ist ja nichts einzuwenden“, sagt Wagner, „aber dieses Kriterium reicht leider nicht aus.“

„Neue Kommissare und toughe Frauen stehen hoch im Kurs.“


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FIEBERN AUF TÄGLICH HERZFLIMMERN


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Bild links: Weiß gestrichen wird sich die Villa nahtlos in die echten Außenkulissen einfügen. Bild oben: Dorfplatzatmosphäre entsteht in Geiselgasteig. Bild unten: Noch im Bau – das neue Bootshaus am Seeufer.

Für die neue ZDF-Daily mit dem Arbeitstitel „Herzflimmern – Die Klinik am See“, deren Dreharbeiten im Herbst starten, laufen die ersten Vorbereitungen. Wir haben uns auf dem Gelände etwas umgesehen. Text: Katharina Stuttfeld

Fotos: Marc Haug

Im Herbst beginnen die Dreharbeiten einer neuen täglichen Serie für das ZDF mit dem Arbeitstitel: „Herzflimmern – Die Klinik am See“. Ende Juni wurde die Bavaria Fernsehproduktion mit der Realisierung dieser „Medical Daily“ beauftragt. Seitdem wird das genaue Konzept ausgearbeitet, die Drehbücher werden entwickelt und die Hauptund Nebenrollen gecastet. Die Handlung der neuen ZDF-Serie spielt in einer Klinik in Oberbayern. Vor dem Hintergrund des Klinikalltags von Ärzten, Pflegepersonal und Patienten werden Geschichten aus dem Berufs-, Privat- und Liebesleben des Klinikteams erzählt. Im Mittelpunkt steht dabei eine junge Ärztin, deren Leben einen unerwarteten Verlauf nimmt … Mehr möchten Klaus Bassiner, Leiter der ZDF-Hauptredaktion „Reihen und Serien“ (Vorabend)

und Produzent Oliver Vogel noch nicht verraten. Außer, dass die Dreharbeiten in der malerischen Landschaft der bayerischen Voralpen und auf dem Studiogelände in Geiselgasteig stattfinden werden. Seit Ende September spürt man zunehmend, dass die Vorbereitungen für den Dreh dort auf Hochtouren laufen. Momentan kann man nur erahnen, wie die Anmutung eines Dorfplatzes in Geiselgasteig entsteht. Es herrscht eher BaustellenAtmosphäre; Handwerker klettern auf die Gerüste der Außenfassaden, Material wird herangefahren, Wände werden gestrichen. Es kommt Farbe ins Spiel und der Straßenzug nimmt nach und nach die Gestalt einer farbenfrohen oberbayerischen Kleinstadt an. An einer Drehvilla lassen sich zwei Maler mit einer Hebebühne in den ersten Stock hochfahren, wo sie den Fenstern einen neuen, weißen Anstrich verleihen. Vermutlich wird diese Kulisse für Szenen genutzt werden, die in oder um das Krankenhaus spielen. Nach und nach werden auf dem Gelände jene Motive geschaffen, die sich später in der Serie nahtlos in die Aufnahmen an den Originalschauplätzen einfügen werden.

Parallel zu den Bauarbeiten werden in den Kulissen, an den Original-Locations und im Studio die ersten Probeaufnahmen gedreht. Das Kamerateam und der Colourgrader testen die Kameras und besprechen, wie sie grundsätzlich in der Bildgestaltung vorgehen wollen. In der Postproduktion bereiten sie das sogenannte Pre-Grading vor, um dem Sender und dem Produzenten möglichst bald Beispiele für einen unverwechselbaren Look des späteren Fernsehbildes präsentieren zu können. Im hinteren Areal des Bavaria-Geländes wird als neues Außenmotiv ein Bootshaus mit Steg entstehen. Die Umrisse des Bootshauses stehen schon, die massiven Holzbalken wurden sauber verzapft und die Fenster eingebaut. Die Bodenplanken sind bereits „auf alt“ gebeizt. Bis zum Drehbeginn wird die ganze Hütte schließlich dunkel patiniert, so dass sie den Eindruck erweckt, als ob sie schon seit Jahrzehnten am Waldrand stehen würde. Von einem Steg ist bis jetzt weit und breit noch nichts zu sehen – er wird aber zum Schluss durch den Schilfgürtel in den See ragen. So jedenfalls kann man sich das Panorama schon jetzt vorstellen.


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Matthias Brandt:

Mythos  verpflichtet

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Matthias Brandt mit seiner Polizeirufkollegin Anna Maria Sturm.

Matthias Brandt zählt zu den gefragtesten Schauspielern im deutschen Fernsehen. Für den Münchner „Polizeiruf 110: Cassandras Warnung“ spielt er den neuen Kommissar. Manuela Waberski sprach mit ihm über seinen Dreh in Geiselgasteig, die Zusammenarbeit mit Dominik Graf sowie über seinen Weg zur Schauspielkunst. Fotos: Erika Hauri und Walter Wehner

Herr Brandt, die „Blätter zur Berufskunde“ des Arbeitsamtes haben Ihnen – wie Sie selbst einmal erzählten – den Weg an die Schauspielschule gewiesen. Das klingt nicht nach jemandem, der sich schon von Kindesbeinen an berufen fühlte, Schauspieler zu werden – oder doch? MB: Nein, absolut nicht. Ich habe wie viele Kinder und Jugendliche zu dem Thema eine Affinität gehabt, hatte aber keinen Anknüp­ fungspunkt, da ich auch nie Schultheater gespielt habe. Der Berufswunsch ist ganz in mir selbst entstanden und als es dann so weit war, wusste ich schlicht und ergreifend nicht, wie man Schauspieler wird. Deswegen habe ich beim Arbeitsamt angerufen – und von da an nahm es seinen Weg. Nach zahlreichen Theaterengagements und über 50 Fernsehproduktionen zählen Sie heute zu den gefragtesten Schauspielern des Landes. Sie haben also alles richtig gemacht … MB: Nun ja, alles richtig zu machen, würde ja voraussetzen, dass man sich das auch so vorgenommen hat. Aber bei mir haben sich die Dinge im Leben viel stärker aus Zufällen entwickelt, gerade auch in meinem beruf­ lichen Leben. Es war nicht so, dass sie das

Ergebnis einer zielgerichteten Planung ge­ wesen wären. Dass es sich so entwickelt hat, wie es jetzt ist, darüber bin ich natürlich nicht unglücklich. Natürlich hätte ich mir vorstellen können, am Theater zu bleiben. Das hätte mich auch nicht unglücklich ge­ macht. Es liegt in der Natur der Sache: Die­ ser Beruf unterliegt vielen Zufälligkeiten. Gab oder gibt es eigentlich schauspielerische Vorbilder? MB: Nicht in der Weise, dass ich die eindeu­ tig benennen könnte, so in der Art „ich habe einmal in meinem Leben James Dean gese­ hen, und dann …“. Ich kenne Kollegen, bei denen das so ist. In meiner Jugend habe ich Schauspielertypen wie Jack Lemmon oder James Stewart immer sehr gemocht. Sie wurden allerdings nie schauspielerische Vor­ bilder im engeren Sinne. Aber man begegnet in seiner beruflichen Laufbahn ganz konkre­ ten Menschen, von denen man einfach viel lernt. Das waren bei mir in erster Linie Kolle­ gen am Theater, die keine so große Bekannt­ heit hatten, die aber für mich persönlich sehr wichtig waren. Das hat damit zu tun, dass der Schauspielberuf meiner Auffassung nach ganz stark auch ein handwerklicher Beruf ist. Und sein Handwerk lernt man von den Meis­ tern. Das ist immer schon so gewesen.

In diesem Jahr ist ein neuer „Polizeiruf 110“ entstanden mit Ihnen in der Hauptrolle als Kommissar Hanns von Meuffels. Der „Polizeiruf 110“ existiert seit fast vier Jahrzehnten und ist eine der renommiertesten Marken im deutschen Fernsehen, ursprünglich als DDR-Konkurrenzprodukt zum westdeutschen „Tatort“ entstanden. Geht man da mit einem gewissen Respekt an so eine Aufgabe heran? MB: Ja, natürlich. Um eine Plattitüde zu be­ nutzen, könnte ich natürlich jetzt sagen, dass ich an jedes Projekt so herangehe. Aber Sie haben recht, dieser Aufgabe bin ich mit großem Respekt begegnet. Eine Marke wird schließlich immer gemacht von Menschen, die sie beleben und ausfüllen. Mein Respekt vor dem „Polizeiruf 110“ liegt in erster Linie in der Arbeit meiner Vorgän­ ger begründet, die, wie ich finde, schau­ spielerisch ganz Außergewöhnliches ge­ leistet haben. Natürlich habe ich den Ehrgeiz, dem gerecht zu werden und dieses Niveau zu halten. Als Hanns von Meuffels müssen Sie in diesem ersten Film mit dem Titel „Cassandras Warnung“ – produziert hat die Bavaria Fernsehproduktion für den BR – in einem ziemlich verzwickten Fall ermitteln, in den einer Ihrer Kollegen verwickelt ist, und der eine äußerst überraschende Wendung nimmt. Wie würden Sie Ihre Figur, die auch noch ein adeliges Nordlicht ist, kurz charakterisieren? MB: Es gab bei der Figurenentwicklung die Idee, die Fremdheit – und das kann ich aus


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In Geiselgasteig hatte der „Polizeiruf 110: Cassandras Warnung“ für einen Tag im Pathologie-Set gedreht.

eigener Erfahrung sagen – die dieser Preuße, der neu nach München kommt, zu spüren bekommt, mit in die Rolle reinzunehmen. Wir fanden das interessant, weil es Spiel­ möglichkeiten eröffnet, und es uns span­ nend erschien, diesen Weg mit der Haupt­ figur über viele Folgen hinweg zu gehen. Es gibt zwei Faktoren, die Meuffels zum Einzelgänger machen, nämlich die kulturelle Fremdheit, also die doch sehr andere und sehr neue Umgebung, und sein spezieller biographischer Hintergrund. Bei ihm handelt es sich um einen Adeligen, der zwar nicht mehr mit diesem Dünkel behaftet ist – ganz im Gegenteil – aber dem man natürlich seine Herkunft, seine andere Erziehung und andere Umgangsformen anmerkt. Das emp­ fanden wir als einen interessanten Kontrast zu den etwas rustikaler gestrickten Münch­ ner Kollegen. Ist es für einen männlichen Schauspieler nicht ein Traum, den in der Filmgeschichte schon so archetypischen Kriminologen zu geben? MB: Das kommt immer darauf an, wie man diese Rolle ausfüllt. Ich finde die Rolle sehr schön. Sehr anstrengend finde ich allerdings, Fälle zu erarbeiten, die auch als Krimi funktio­ nieren. Wir wollten einen „richtigen“ Krimi dre­ hen. „Polizeiruf 110“ und auch „Tatort“ bieten ja ein sehr breites Spektrum. Man kann in die­ sem Genre sehr weit arbeiten, es gibt Soziald­ ramen, es gibt Filme, die die Hälfte der Zeit das Privatleben der Kommissare behandeln und so weiter. Ich mag Krimis sehr gern und bin im Wesentlichen geprägt von Filmen die­ ses Genres aus den 60er und 70er Jahren.

Da passt es ja, dass Dominik Graf als ausgewiesener Kenner des Crime-Genres der Regisseur des neuen „Polizeiruf 110“ war. Mit ihm haben Sie erstmalig gedreht und am Set geäußert, Sie hätten sich diese Zusammenarbeit schon lange gewünscht, und diese habe Ihre Erwartungen sogar noch übertroffen. Was hat Sie so begeistert? MB: Ich habe Dominik Graf natürlich für sei­ ne Arbeiten schon immer sehr bewundert. Die sind für mich immer Orientierungs­ punkte für das, was Fernsehen zu leisten imstande ist. Ich fand sowohl Dominik mit seinem Konzept als auch das Drehbuch von Günter Schütter, das er gemeinsam mit Dominik erarbeitet hat, so phantasievoll und präzise in der Beobachtung. Es war einfach an jedem Tag zu spüren, dass Dominik Graf sich keine Sekunde mit weniger zufrieden gibt, als er tatsächlich im Rahmen unserer Möglichkeiten erreichen kann. Das hat mir wahnsinnig gut gefallen. Gedreht wurde auch auf dem Bavaria FilmGelände in Geiselgasteig, im PathologieSet. „Echte“ Filmstudios kann man in Deutschland an genau zwei Fingern abzählen. In Geiselgasteig haben unter anderen schon Hitchcock, Wilder, Bergmann und Faßbinder gearbeitet. Ist so ein Umfeld für einen Schauspieler etwas Besonderes? MB: Das ist auf jeden Fall großartig, dass es das bei uns gibt. Wir sollten da unser Licht auch nicht unter den Scheffel stellen. Gut, wir haben, wie Sie sagen, nur zwei Filmstudios – aber die Franzosen haben gar keins! Ich mag Traditionen, ich mag auch

das Gefühl, an einem Ort zu stehen, wo die­ se Größen vor mir gearbeitet haben – ohne mich mit ihnen in eine Reihe stellen zu wol­ len. Und ich glaube, dass es Sinn macht, wenn ein Mythos in gewisser Weise einen Ort prägt und man sich diesem auch ver­ pflichtet fühlt. Das hat im positivsten Fall auch Auswirkungen auf die Qualität, und wenn dem so wäre, dann fände ich das toll! Einige Kollegen wie Til Schweiger oder Nicolette Krebitz beispielsweise haben auch andere Disziplinen des Filmemachens für sich entdeckt, wie das Drehbuchschreiben und Regieführen. Würde Sie das reizen? MB: Nun ja, dass mich etwas reizt, heißt ja nicht zwangsläufig, dass ich es auch kann. Ehrlich gesagt hätte ich jetzt bei diesen bei­ den Tätigkeiten im Moment noch zu große Skrupel, da ranzugehen. Und ich sehe ja jetzt bei Dominik Graf, was für eine Kunst­ fertigkeit dahintersteckt. In Ihrer fi lmischen Vita überwiegen die Genres Drama und Thriller beziehungsweise Krimi. Die Komödie ist leider nur mit einer Handvoll Produktionen wie „Ein Mann, ein Fjord“ vertreten. Woran liegt das? MB: Am Theater habe ich alles gespielt und spiele auch sehr gerne Komödie. Aber im deutschen Fernsehen kommt es sehr schnell zu Festlegungen. Da ist die Phantasie nicht allzu ausgeprägt, wenn sich jemand seine Meriten in einem gewissen Genre erworben hat, dass der vielleicht auch etwas anderes kann. Die Gleichsetzung des Schauspielers


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mit der Person, die er spielt, ist sehr stark. Insofern kann ich mir schon vorstellen, dass bei bestimmten Verantwortlichen eine ge­ wisse Skepsis besteht, ob man mich mit einer Aufgabe in einer Komödie betrauen kann, weil ich ja offenbar so ernst bin. Ko­ mödie zu machen, ist fast das Schwerste, was es gibt. Wir haben auch nicht viele Autoren, die gute Komödien schreiben kön­ nen. Vieles läuft unter dem Titel „Komödie“, was ich nicht als solche erkennen kann. Da gab es schon das eine oder andere Dreh­ buch, bei dem ich gesagt habe: dann lieber nicht. Gar nicht wenige Schauspieler haben Probleme, sich selbst später auf Fernsehschirm oder Leinwand zu sehen. Wie ist das bei Ihnen? MB: Das ist immer ein merkwürdiger Vor­ gang, sozusagen die Vergrößerung des Vorgangs, den jeder kennt, wenn er seinen Anrufbeantworter bespricht: Wie viele Leu­ te akzeptieren das nachher? Und wie viele Leute sprechen den Text zehnmal drauf und empfinden ihre Stimme als ganz unnatür­ lich? Dass einen das befremdet, hört nie ganz auf, selbst nach 20 oder 30 Jahren und 50 Filmen nicht. Natürlich entwickelt man eine gewisse Professionalität und kann abstrahieren. Nach wie vor muss ich mir meine Filme auch erst einmal alleine anse­ hen. Ich könnte mir nie in einer Gruppe von Leuten, geschweige denn im Kino, einen meiner Filme zum ersten Mal ansehen. Führen Sie dann beim Anschauen eine Manöverkritik durch? Mit dem geschärften Blick des im Medium Tätigen sozusagen? MB: Ja, diesen Blick muss man haben, denn was ich sehe, ist ja das Produkt meiner Ar­ beit. Die Selbstwahrnehmung kann aber auch täuschen, weil man sich selbst mitun­ ter anders sieht als das Umfeld. Aus diesem Grund ist ein guter Regisseur so wichtig, der einen anguckt und durch eine Arbeit führt. Viele Schauspieler, die sich während eines Drehs schon die Muster anschauen und darauf reagieren, können auf einmal Tendenzen zeigen, zum Beispiel gefälliger rüberkommen zu wollen, als es ihrer Film­ figur zuträglich ist. Sie haben beruflich so viel erreicht, gibt es trotzdem noch Wünsche in dieser Hinsicht? DIE Traumrolle? MB: Nein, von einer Wunschrolle träume ich nicht – womit wir einen Kreis zum An­ fang des Gesprächs schließen in puncto „was hat man erreicht“. Ich glaube, dass eine Wunschrolle mich derart hemmen würde, dass ich nicht frei arbeiten könnte. ­Diese Erfahrung habe ich auch schon am

Theater gemacht. Dort gab es gewisse Rol­ len, bei denen ich sehr froh war, dass ich sie spielen konnte. Dann merkte ich aber, in der Arbeit war mein Respekt vor der Rolle so groß, dass es gar nicht meine besten Arbeiten geworden sind, weil ich einfach im Vorfeld zu viel darüber nachgedacht habe. Ich habe es ganz gern, am Anfang zu einer Arbeit eine gewisse Distanz zu haben oder mir über gewisse Widerstände eine Rolle erobern zu müssen. Insofern habe ich mir abgewöhnt, klar zu formulieren, was ich noch machen möchte. Außerdem bewegt man sich relativ schnell in Richtung einer Lebens- oder Berufsbilanz. Und ich habe

eigentlich noch keine Lust auf das „noch“ im Sinne von „das möchte ich noch ma­ chen“. Es wäre mir einfach zu früh, das so zu formulieren.

Matthias Brandt als Kommissar Hanns von Meuffels im „Polizeiruf 110: Cassandras Warnung“.


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Die LfA als Partner der Medienwirtschaft Die LfA engagiert sich mit ihren Aktivitäten und Angeboten auch im Bereich der Medienwirtschaft in Bayern. Wir sind der Bankpartner der Filmförderung in Bayern und am BayerischenBankenFonds beteiligt. Wir finanzieren im Medienbereich z.B.: Kredite für: • Errichtung, Modernisierung und technische Ausstattung von Filmtheatern Bürgschaften für: • TV-Auftragsproduktionen • Betriebsmittelkredite und Zwischenfinanzierungen

Damit machbar wird, was denkbar ist.


FILM MAG 2020 FILM 020 MAG

KURZ MELDUNGEN

Bavaria präsentiert Projektstart fürs „Bullyversum“ Die Bavaria Filmstadt präsentiert in der Saison 2011 eine neue und einzigartige Attraktion. Auf einer zweistöckigen Hallenfläche von rund 2 000 Quadratmetern entsteht ab November 2010 das „Bullyversum“ – eine interaktive und überraschende Entdeckungsreise rund um Deutschlands erfolgreichsten Regisseur, Schauspieler und Comedian Michael Bully Herbig. Im Frühjahr 2011 wird das „Bullyversum“ seine Tore öffnen.

Wickie 2 in 3D

Mit „Wickie auf großer Fahrt“ segelt der schlaue Wikingerjunge Wickie in einer Real-3D-Produktion zurück auf die große Leinwand. Drehstart der Rat Pack/Constantin Film-Produktion war am Ufer des oberbayerischen Walchensees. Im November beginnt für Wickie der Studiodreh in Bavaria Studio 12.

Veronica Ferres in „Mein eigen Fleisch und Blut“

Legendäre „Funkstreife Isar 12“ als DVD im Handel

Gemeinsam mit Kostja Ullmann und Thomas Sarbacher stand Veronica Ferres in der Hauptrolle für den ZDF-Fernsehfilm „Mein eigen Fleisch und Blut“ vor der Kamera (Produzentin: Anna Oeller, Bavaria Fernsehproduktion). Unter der Regie von Vivian Naefe fanden ab 27. Juli 2010 die Dreharbeiten in München und Umgebung statt. Die Vorlage für die dramatische Geschichte über eine Mutter, die sich nach 25 Jahren auf die Suche nach ihrem Kind macht, hat Britta Stöckle geschrieben.

Die Bavaria hat den Straßenfeger aus den frühen 60er-Jahren rund um die Einsätze der „Funkstreife Isar 12“ wiederbelebt. In Zusammenarbeit mit der Bavaria Media und der Bavaria Production Services wurden die Sendebänder von damals sorgsam restauriert. EuroVideo hat im Sommer die erste Staffel in den DVD-Handel gebracht. Markantestes Kennzeichen der damaligen Zeit waren die Streifenwagen, die wegen der auffällig geschwungenen Form auch „Barockengel“ genannt wurden.


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Neue Dekoration „Polizeirevier“

Weiterbildung für Filmund Fernsehschaffende

Bavaria Film hat auf einer Fläche von knapp 200 Quadratmetern ein Set einer typischen Polizeiwache mit Kommissariatsräumen eingerichtet. Im Vorraum sind zusätzlich die Dekoration eines Personenaufzugs sowie Sanitäranlagen integriert. Die Dekoration kann nicht nur als einfache Polizeistation und als Kommissariat genutzt werden. Genauso bietet sie sich als Kulisse für Einrichtungen wie zum Beispiel Zoll, Behörden oder Büroräume einer Spedition an.

Das Seminarprogramm der Bavaria in Zusammenarbeit mit der Münchner Filmwerkstatt geht in die dritte Runde. Insgesamt 39 Wochenendseminare werden im Zeitraum September 2010 bis April 2011 stattfinden. Das Angebot bildet das komplette Spektrum der Berufsfelder der Filmund Fernsehbranche ab. Alle genauen Infos und die Möglichkeit zur Onlinebuchung gibt es unter www.bavaria-film.de/seminare

Der „Marienhof“ wird volljährig

Am 1. Oktober 1992 wurde in Geiselgasteig die erste Folge der mittlerweile dienstältesten Daily des Ersten ausgestrahlt. Seit 18 Jahren und 3 901 Folgen fi ebern die Zuschauer mit bei den Höhen und Tiefen der spannenden Schicksale aus dem fiktiven Kölner Stadtviertel – getreu dem Motto: „Es wird viel passieren!“

5 Jahre „Sturm der Liebe“

Girl on a Bicycle

„Sturm der Liebe“ feiert Geburtstag. Seit dem 26. September 2005 werden die Geschichten rund um das Fünf-Sterne-Hotel „Fürstenhof“ im Ersten erzählt. Das bedeutet fast 100 000 Drehbuchseiten und mehr als 55 000 Sendeminuten voller Liebe, Leid, Glück und Intrigen. Mittlerweile ist das sechste Paar auf der Suche nach dem gemeinsamen Glück. Und wie man nach 5 Jahren „Sturm der Liebe“ weiß: Ein Happy End ist garantiert.

Internationales Flair brachte die Wiedemann & Berg-Produktion „Girl on a Bicycle“ auf das Bavaria Film-Gelände. In Studio 1 und 12 entstanden Aufnahmen der in Paris spielenden romantischen Liebeskomödie, die der amerikanische Regisseur Jeremy Leven („Don Juan de Marco“), der auch das Drehbuch schrieb, u. a. mit Nora Tschirner inszenierte. Daneben spielen der Italiener Vincenzo Amato („Respiro“), der Brite Paddy Considine („Das Bourne Ultimatum“) und die aufstrebende französische Schauspielerin Louise Monot die weiteren Hauptrollen.


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Im Film wird das funktionieren Reinhard Münster inszenierte im Sommer für das ZDF die Familienkomödie mit dem Arbeitstitel „Meine Mutter, Heinrich und ich“ unter anderem mit Bettina Zimmermann und Cleo Maria Kretschmer. Den geeigneten Ort fand er in einer Drehvilla auf dem Bavaria Film Gelände. Wir trafen den Regisseur an seinem letzten Drehtag in der Geiselgasteiger Kulisse. Text: Marc Haug

Fotos: Barbara Bauriedl


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Regisseur Reinhard Münster in der Münchner Straße.

Die Schauspieler haben bereits Drehschluss. Bettina Zimmermann und Cleo Kretschmer geben der Presse im Schatten vor dem Catering-Wagen Interviews. Regisseur Reinhard Münster steht inmitten der Kulisse „Münchner Straße“ und gibt die Ansage für ein paar Außenaufnahmen von der „Drehvilla 2“. Eine Totale auf das Backsteinhaus, ein Schwenk vom schmucken, mit ­Blumen dekoriertem Entré zum Fenster im ersten Stock hinauf und wieder zurück. Die Sonne brennt heiß von oben. Die Kamera wird mit einem Sonnenschirm geschützt. Zwei Passanten, die die Straße queren, beleben das Bild. Vor dem Haus parkt ein blauer Kleinlieferwagen einer Confiserie. Für den Dreh wird ihm schnell noch ein fiktives Nummernschild mit Berliner Kennzeichen montiert. In der Drehvilla wird derweil bereits das Equipment zusammengeräumt. Die Villa war für die Hälfte der 22 Tage dauernden Produktionszeit der zentrale Drehort für „Heinrich, meine Mutter und ich“ (AT). Im Zentrum der turbulenten ZDFFamilien­komödie steht die Mutter Julie Berg, gespielt von Bettina Zimmermann, die durch ausgiebiges Life-Hopping zunächst jede Menge Chaos in die Familie bringt: Wenn irgendwas nicht passt oder schief geht, fängt sie etwas Neues an. Geht die Beziehung in die Brüche, sucht sie sich eine neue. Funktioniert es mit dem Job nicht gut, sucht sie sich einen anderen. „Emotionales Nomadentum“ nennt das der Regisseur. „Man gibt schnell eine Beziehung auf, die man über einen gewissen Zeitraum aufgebaut hat und merkt erst später, was man daran verloren hat. Das ist ja sehr symptomatisch für diese Zeit und betrifft das Leben von sehr vielen Menschen, für die das klassische Vater-­ Mutter-Kind-Schema sowieso nicht mehr existiert.“ Für die Mutter im Film ist das der Alltag, aber sie lässt sich die gute Laune nicht verderben. Sie zieht mit ihren beiden Kindern Freya (Leslie Vanessa Lill) und Heinrich­(Paul Gatz) von Berlin in die Provinz nach Augsburg zu Onkel Theo (Gustav Peter Wöhler), der mehr schlecht als recht eine Detektei betreibt und seiner Lebensgefährtin­ Trudi. Sie wird von Cleo Maria Kretschmer gespielt, die wie in ihrem echten Leben, der Welt mit esoterischem Ansatz zugewandt

ist, das Schicksal über Tarotkarten ergründet und Lebensentscheidungen über die Energie des Pendelns trifft. Dazu kommt noch der junge, attraktive Naturwissenschaftler (David­ Rott), den sich Freya nicht nur als Nachhilfelehrer wünscht. Trotz des Chaos‘ stellt sich Julie Berg dem Leben und entwickelt daraus völlig neue Perspektiven …

Ohne sie hätten wir den Film so gar nicht drehen können“, ist sich der Regisseur sicher. Der Grundriss des Hauses erwies sich als so geeignet, dass nicht einmal Umbauten nötig waren und keine Wände eingezogen werden mussten. Sofern Zimmer ­getrennt wurden, geschah das über Schränke und anderes Mobiliar.

Die als Mehrfamilienhaus allein stehende Villa­ in der „Münchner Straße“ kann man sich sehr gut in der Augsburger Provinz vorstellen.­„Im Film wird das gut funktionieren“, sagt der Regisseur. Man hat eine Straßenbahnhaltestelle errichtet, dekorierte den Eingangs­bereich des Hauses und einen gelben Postkasten auf die gegenüberliegende Straßen­seite platziert. Wenige Details sollten genügen, um beim Blick aus dem Fenster nicht den Eindruck zu gewinnen, im Studio zu sein. Die Außenkulisse spiele in „Meine Mutter, Heinrich und ich“ ohnehin nicht die entscheidende Rolle, weil sie für das Erzählen­ der Geschichte nicht relevant gewesen sei, erklärt Münster. Die Bilder, die er jetzt noch drehen lässt, sind fast ausschließlich nötig, um Szenenübergänge zu gestalten oder Tagübergänge zu bauen, wo sie nicht erzählt werden. Da passiert nicht viel, aber sie sind hilfreiche Brücken. Es genüge, wenn die Leute nach Hause kommen, aus dem Haus rausgehen und schnellstens wieder woanders sind. Wichtiger und daher entscheidend für die Motivwahl war es, einen Spielort zu finden, wo die unterschiedlichsten Lebensentwürfe dieser Hausgemeinschaft auch örtlich aufeinander treffen konnten. Man suchte ein Wohnhaus mit Innenflur, von dem die einzelnen Wohnungen abgehen.

Die mit Parkettböden und Stuckdecken hochwertig ausgestattete Villa wurde im Jahr 1995 für die Sat.1-Serie „Katrin ist die Beste“ im Stil der Gründerzeit erbaut und bietet im Erdgeschoss, Ober- und Dachgeschoss rund 400 Quadratmeter bespielbare Fläche –­ ­inklusive des gewünschten Treppenhauses. Die Drehkulisse hat offene Decken zum Setzen von Scheinwerfern, besitzt eine große Küche mit Wasserversorgung sowie ein kleines Badezimmer. Wenn es den Ausstattern und Setdesignern dann noch gelingt, den Räumen das Leben so einzuhauchen, dass sie so glaubwürdig wie eine Originallocation wirken, überwiegen für Reinhard Münster die Vorteile, in einer Standardkulisse zu ­drehen. Wenn die Geschichte gut erzählt ist und die Inszenierung stimmt, spiele es keine Rolle, ob das Haus in anderen Filmen genutzt worden sei. Dem Zuschauer wird es jedenfalls nicht auffallen, schließlich werden die Motive für jeden neuen Film auf deren ­eigene Bedürfnisse und Ansprüche umgeformt.

Zunächst wurde nach einem Originalmotiv gesucht, man ist aber nicht fündig geworden. „Vielleicht hätte man in Wien, Budapest oder Warschau Erfolg gehabt. Bei uns ist auf dem freien Markt ein solches Motiv jedenfalls­ praktisch nicht mehr zu finden“, stellt Münster fest. Und wenn doch, dann sei es entweder teuer, lasse sich nicht so umbauen, wie es die Produktionsbedingungen verlangen oder es gäbe Probleme durch störende Außentöne, tief hängende Decken, mangelnde Stromanschlüsse und so weiter. „Insofern war die Drehvilla für uns die Rettung.

Für Reinhard Münster, der in der letzten Zeit unter anderem mehrere Episoden der KrimiReihe­„Wilsberg“ inszeniert hat, gehört es fast zum Pflichtprogramm eines Regisseurs in Deutschland, auch einmal in der Bavaria gedreht zu haben. Für ihn war es übrigens eine Premiere in Geiselgasteig zu arbeiten. Sein Fazit: „Im Grunde genommen hatten wir hier alle Voraussetzungen, die man braucht – vom ­Fundus bis zum technischen Equipment – und die haben wir auch fleißig genutzt.“­ In der Nacht wird er nun noch einige sogenannte Establisher drehen, ein Schwenk von der Straße auf ein beleuchtetes Fenster; und wenn das Wetter es gut meint, vielleicht noch eine Aufnahme vom Dachfirst im ­Mondschein. Dann endet auch für Reinhard Münster dieser letzte Drehtag auf dem Studio­gelände in Geiselgasteig.


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FILM STOFFE „Stoff“ ist ein vieldeutiger Begriff. Autoren träumen davon, Junkies sterben dafür. Ausstatter arbeiten mit ihm. Letztere meinen den Stoff, aus dem Gardinen, Vorhänge und Tücher sind. Mitten auf dem BavariaGelände ist er zu finden – im Stofflager der FTA. Text: Horst Kramer

Fotos: Jens Heilmann, Marc Haug


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Angela Pöschl schiebt einen Einkaufswagen vor sich her. Die Leiterin der FTA-Stoffabteilung hat ihn gerade mit Handtüchern, einem verschlissenen Teppich, einem löchrigen Strohsack bestückt. Ein Leinenbeutel und Plastiktüten hängen an der Seite, ein Rad jammert leise. Pöschl steht im Eingang ihres Reichs, dem Stofflager. „Der Wagen geht so komplett auf einen Dreh“, berichtet sie, „damit wird die Rolle eines Obdachlosen ausstaffiert.“ Der Ausstatter einer Produktionsfirma klopft an, Angela Pöschl unterbricht sich und begrüßt ihren Kunden, offensichtlich ein vertrautes Gesicht: „Hier habe ich die Vorhänge schon zurechtgelegt,“ empfängt sie ihn und erklärt einige Minuten später, „Originale Seidenvorhänge gehen wirklich sehr gut. Die waren zum Beispiel auch bei „Die Manns“ von Heinrich Breloer im Einsatz.“ Jede Requisite, jedes Utensil kann auf eine eigene Filmbiographie zurückblicken, hatte Auftritte in den verschiedensten Produktionen zu bewältigen und ist in manchen Fällen mit Wunden und Narben in den Fundus der FTA zurückgekehrt. „Ausbessern und Reinigen gehört zum täglichen Geschäft“, bestätigt Frau Pöschl, „und manchmal bleibt nur aussortieren.“ Die Film- und Theater-Ausstattung GmbH, kurz FTA, pflegt und erweitert ihre Bestände systematisch, sowohl auf dem BavariaGelände als auch in Berlin, Hamburg und Köln. Mehr als 250 000 Objekte lagern allein in München auf 9 000 Quadratmetern. Es ist mit dem Berliner Fundus der größte seiner Art in Europa. Thomas Hissia, der Niederlassungsleiter, präsentiert seine Schätze mit sichtlichem Stolz, betont aber: „Nur durch Teamwork, durch die Leidenschaft jeder und jedes Einzelnen können wir bleiben, was wir sind – der wichtigste Partner der gesamten Branche in Sachen Ausstattung.“

Von besonderen und ganz besonderen Kunden Und damit sind wir wieder bei Angela Pöschl. Seit 16 Jahren ist sie bei der FTA und sie ist mit Leib und Seele dabei. Das ist keine Floskel, die Formulierung drängt sich dem Besucher schier auf, wenn man sie mit Vorhängen, Gardinen, Hand- und Geschirrtüchern, Teppichen für Wand und Boden, Stoffen aus Damast, Brokat und Seide hantieren sieht und ihren Erzählungen lauscht. Ausstatter und Requisiteure geben sich bei ihr die Klinke in die Hand, die meisten kennt Pöschl seit vielen Jahren. Sie unterscheidet zwischen zwei Typen: „Die eine kennt sich hier bestens aus und hat genaueste Vorstellungen, der andere lässt sich von unserer Vielfalt inspirieren und durchaus an die Hand nehmen.“ Ab und zu trifft sie auf gänzlich unbekannte Gesichter: „Eines Tages standen hier zwei Herren, der eine leger, der andere im Business-Anzug. Sie hätten eine leer stehende Villa historisch auszustatten, jeden Raum in einer anderen Epoche.“ Pöschl fragte nach dem Namen der Produktionsfirma und erhielt stattdessen eine Privatadresse. Die Requisiten wären nicht für einen Film, sondern würden für eine Geburtstagsfeier benötigt. Der leger gekleidete Besucher stellte sich schließlich als Sohn eines sehr bekannten deutschen Unternehmers vor, sein Begleiter gehörte wohl zum höheren Management des väterlichen Konzerns. „Da war ich erst einmal baff“, bekennt Frau Pöschl. Ein Sonderfall? „Wir haben durchaus Privatkunden“, räumt sie ein, „so lieferten wir zum Beispiel Requisiten für Franz Beckenbauers 60. Geburtstag, den er hier auf dem Bavaria-Gelände feierte. Aber in dieser Größenordnung war der Industriellensohn schon etwas Besonderes.“


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Reise in die eigene Vergangenheit Manchmal scheint es, als ob man in den Räumen der eigenen Vergangenheit begegnet. Stand das Nähkästchen da drüben nicht bei der Oma im Wohnzimmer? Hatte die immer geizige Tante Rosemarie (nie hat man von ihr ein Geburtstagsgeschenk erhalten!) nicht ebenfalls so ein albernes Geschirrtuch mit einer Aufschrift wie: „Von Lieb allein wird man nicht satt, wohl dem, der was zu picken hat.“ Und könnte der Topflappen nicht von Großcousine Hertha stammen? „Nein, definitiv nicht“, reißt einen Frau Pöschl aus den Gedanken, „den hat Alexander Wiegand, der jetzige Leiter der Requisite, gehäkelt, als er während seiner Lehre einige Wochen bei uns war.“ So kann man sich täuschen.

Biografie eines Gobelins

Der Zukunft auf der Spur Das Ungewöhnliche scheint hier Alltag, doch auch die Regel will organisiert sein. Denn die Stoffabteilung und der gesamte FTAFundus sind nicht einfach nur ein großes Lager, sie sind unser kollektives Gedächtnis, hier wird sogar Zukunft gestaltet. „Wir pflegen natürlich die jeweilige Gegenwart“, erläutert Hissia, „doch sind wir auch den Trends auf der Spur. Mehr noch, wir müssen die Trends der nächsten Jahre vorausahnen und sie auf eine gewisse Weise selber setzen.“ Das mache einen guten Fundus aus. „Haushaltswaren- und Möbelgeschäfte bieten immer nur ein Segment der Gegenwart an,“ philosophiert die Chefi n der Stoffe, „wir dagegen die gesamte Bandbreite, dazu Vergangenheit und Zukunft“. Sie zeigt ein kürzlich bei einem der Möbelanbieter erworbenes Geschirrtuch im aktuellen SiebzigerJahre-Retro-Look. Daneben legt sie ein originales, 35 Jahre altes Tuch. „Sehen Sie den Unterschied?“, fragt sie. Der Besucher bemerkt zwar Differenzen, weiß sie aber nicht zu deuten. Er erfährt, dass es in den Siebzigern bestimmte Mischfarben noch gar nicht gegeben habe, gar nicht geben konnte. Das Retro-Tuch ahmt offensichtlich die Vergangenheit nur nach und zwar falsch. „Ein guter Requisiteur sieht so etwas und achtet darauf“, weiß Angela Pöschl, „und wir hier natürlich erst recht.“

Die Objekte selber könnten vermutlich ebenfalls interessante Geschichten erzählen. Zum Beispiel die indischen Saris, die in einem der Regale lagern. Hatten die ein Leben vor dem Film? „Der hier zum Beispiel stammt aus Indien.“ Angela Pöschl hält einen handgestickten, blauroten Seiden-Sari hoch, „ein touristisches Andenken einer Schauspielerin, die ihn samt den damit verbundenen Erinnerungen loswerden wollte.“ Und die türkischen Wandteppiche, die französischen Gobelins – in welchen Filmen haben sie mitgespielt?“ Der Teppich mit der Galata-Brücke käme tatsächlich aus der Türkei und sei zuletzt bei „Lenßen & Partner“ und bei „Hausmeister Krause“ im Einsatz gewesen. „Die Gobelins sind allerdings nicht echt“, erklärt Frau Pöschl, „das wäre unbezahlbar.“ Sie zeigt die Rückseite eines der Wandbehänge, auf dessen Vorderseite eine galante Schäferinnen-Szene im Rokokostil abgebildet ist: „Das Material ist einfacher Rupfen, das Bild ist auf-


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gedruckt.“ Selbst bei HD-Produktionen erkenne man den Unterschied nicht. Das idyllische Motiv scheint bei den Ausstattern besonders beliebt zu sein – der Gobelin war in den letzten zehn Jahren ständig unterwegs. Bei einer Produktion wie den „Buddenbrooks“ oder der ARD/ORF-„Sisi“ mag man ein derartiges Stück erwarten, selbst bei den Upperclass-Mördern des „Bullen von Tölz“ und des „Tatorts“ überrascht so eine Preziose nicht. Doch wer hätte erwartet, dass sich sogar „Erkan & Stefan“ mit ihm schmückten, der „Marienhof“ und das „Hotel Bellevue“ zeitweilig damit ausgestattet waren oder dass sich die „Zwei am großen See“ vor dem Gobelin herzten? „Alle Ausleihen werden bei uns in einer Datenbank festgehalten“, legt Thomas Hissia dar, „wenn ein Artikel überhaupt nicht geht, dann kommt er weg. Egal wie schön, egal wie teuer er ist.“ Wirtschaftlichkeit ist wichtig, die Lagerfläche zu wertvoll für Staubfänger. Doch wie kommt man überhaupt zu einer derartigen Menge unterschiedlichster Waren, fragt sich der Besucher. Seine Vermutung, dass das FTA-Team regelmäßig die Flohmärkte der Region abgrase, bewahrheitet sich nicht. „Das wäre viel zu uneffektiv“, belehrt ihn Angela Pöschl, „häufig übernehmen wir die Requisiten von den Produktionen, sofern sie uns viel versprechend erscheinen.“ Ab und zu ginge man auch einfach einkaufen. „Nachlässe und Haushaltsauflösungen erweisen sich ebenfalls als Fundgruben“, setzt die Stoff-Expertin nach kurzem Zögern hinzu. In ihren Augen blitzt es kurz auf, der Jagdinstinkt eines geborenen FundusProfessionals vermutlich.

Besondere Fähigkeiten Doch vielleicht schimmert hier die Vergangenheit der Angela Pöschl durch. Ursprünglich hatte sie Schneiderin gelernt, im Geschäft ihrer Mutter. An ihrem Arbeitsplatz bei der FTA steht nicht nur ein Computer, sondern auch eine Nähmaschine. Nachdem die Familie das Geschäft aufgegeben hatte, verschlug es sie zu einem westdeutschen Geheimdienst. Wie bitte? „Ja, ich war Mitarbeiterin eines Geheimdienstes“, wiederholt sie mit einem schelmischen Lächeln. Sie weiß um die Wirkung dieser Pointe ihrer Biografie. Pöschl saß mehrere Jahre im Vorzimmer eines der wichtigsten deutschen Agentenjäger. Also keine Agentin? „Nein, ich war dort im Sekretariat tätig“, wiegelt sie ab. Doch wer weiß schon, was man dort lernt? Der Schreiber dieser Zeilen verfügt über keine nennenswerten Erfahrungen in diesem Milieu, doch dass diese FTA-Mitarbeiterin über ein ungewöhnlich gutes, ja über ein phänomenales Gedächtnis verfügt, wird ihm auf einmal bewusst … Doch weiter im Text: Nach einer familiär bedingten Pause landete Pöschl im Jahr 1994 eher zufällig bei der FTA, erst als Halbtagskraft. Nach einigen Jahren wurde sie Leiterin des Stofflagers und fand hier offensichtlich ihre Bestimmung. „Inzwischen schaue ich Filme ganz anders an als früher.“ Wie so viele aus der Filmund Fernsehbranche. Doch ihre Sicht ist manchmal sehr speziell. Als sie vor einiger Zeit „Vincent will Meer“ von Ralf Huettner im Kino sah, entfuhr es ihr bei einer besonders bewegenden Szene: „Ha, da sind ja meine Vorhänge!“ Sie erntete kein Lob von ihren Sitznachbarn, nur ein energisches „Pssst“. Die konnten natürlich nicht wissen, dass die Stoff-Spezialistin die schönen Stücke eigenhändig genäht hatte, hier auf der Nähmaschine im FTAFundus auf dem Bavaria-Gelände.


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Claus Gotzlar: War bereits bei der Geburtsstunde von „Der Alte“ dabei.

seit der ersten Klappe für den serienklassiker „Der Alte“ steht die Büro-Kulisse der ZDF-ermittler auf dem Gelände der Bavaria Film. Mit jedem neuen tV-Kriminalhauptkommissar verändert sich auch die Ausstattung. Herstellungsleiter Claus Gotzler von der Neuen Münchner Fernsehproduktion wacht beim bald 35 Jahre alten Zuschauerhit über den Wandel der Wände – oder aber rettet, was zu retten ist. Text: Carolina Heske

Fotos: Ana Djurasovic, Marc Haug

München-Geiselgasteig, Bavariafilmplatz, Studio 7. Gespenstische Stille bei mattem Deckenlicht. Umso mehr sprechen 378 Quadratmeter Kulisse sofort für sich: ein weißer Flur mit Bank, antiken lackierten Holztüren und ein paar Polizei-Plakaten, daneben drei Räume mit Schreibtischen, Computern, Hängeschränken und Aktendeckelreihen. Dazu hinter den Fenstern zwei Leinwände, die dem Besucher spätestens jetzt eindeutig vermitteln, wo er sich befindet: im Kommissariat von „Der Alte“. Seit nunmehr fast 35 Jahren sind diese Ausblicke auf barocke Fassaden und Bäume für die ZDF-Fernsehzuschauer die gleichen. Nur das Interieur der Münchner Mordkommission II, so scheint ’s, ist seit kurzem ein anderes – eher grauer, sachlicher, moderner. Wäre da nicht dieser alte, leicht angeschrammte dunkelbraune Garderobenständer, der offenbar schon andere Zeiten gesehen hat. Dieser Garderobenständer ist nicht nur so alt wie die TV-Serie, die er schmückt – er steht zugleich für eine gewachsene Tradition Fernsehgeschichte, die heute noch repräsentiert, was längst überholt scheint. Rückblende: Mit Erfi ndung des (Farb-)Fernsehens boomten in München Bedarf und Geschäft mit TV-Programmen speziell für ARD und ZDF. So vergrößerten sich auch Helmut Ringelmann und seine Neue Münchner Fernsehproduktion (NMF). Denn das Büro nahe des Bayerischen Hofes wurde zu klein, nicht zuletzt mangels ausreichender Parkplätze. Immer mehr Autoren und Regisseure gingen ein und aus, immer mehr Schauspieler gaben sich die Klinke in die Hand. Mehr räumliche Kapazität bot das Gelände der Bavaria Film, und so zog die NMF 1972 als Mieter in die prächtige „Weiße Villa“ unmittelbar am Eingang der Filmstadt. „Witt-Villa“ hieß sie damals noch – benannt nach dem Produzenten Georg

Witt, der mit der legendären Lil Dagover verheiratet war, mit Filmstar samt Hunden auf dem Gelände gewohnt und in diesem Altbau gearbeitet hatte. Beim NMF-Umzug dabei: Gustl Gotzler. Dessen Sohn Claus trat in seine Fußstapfen, lernte Filmkaufmann, fing Mitte der 60er Jahre als Produktionsassistent bei Luggi Waldleitners Roxy Film an – Rolf Thieles „Die Ente klingelt um halb acht“ mit Heinz Rühmann und dessen damaliger Frau Hertha Feiler war der erste Leinwandstreifen, bei dem Gotzler junior hautnah dabei war. „Der Faszination solch großer Namen und der vielen Kinohits dieser Ära konnte man sich kaum entziehen. Gerade in den 60ern, Anfang der 70er Jahre entstanden in Deutschland ja auch unglaublich viele internationale Produktionen“, erinnert sich Claus Gotzler, Herstellungsleiter der Neuen Münchner Fernsehproduktion, deren Chef Helmut Ringelmann einst „Der Alte“ erfand. „Aber mir ging’s wie meinem Vater, ich glaubte an den ‚kleinen Kasten‘, wie Waldleitner den Fernseher scherzhaft nannte.“ So wechselte der Nachwuchs nach drei Jahren, 1968, als freier Aufnahmeleiter zu Bavaria Film, wo er anschließend von 1973 bis 1976 als Produktionsleiter tätig war, um pünktlich zur Geburtsstunde von „Der Alte“ bei der NMF einzusteigen. Die hellen und geschmackvoll eingerichteten Büros auf drei Etagen des Gebäudes Nummer 6, in denen heute bis zu sieben Festangestellte arbeiten, zeugen von diversen renommierten TV-Produktionen der letzten fünf Jahrzehnte. Und natürlich ebenso von der einmaligen Erfolgsgeschichte des Publikumsrenners „Der Alte“: Unzählige Stars und Regisseure des Ostern 1977 gestarteten Dauerbrenners strahlen wie das „Who’s who“ der deutschen Filmbranche von den hohen Wänden – und vermitteln dennoch eher eine heimelige denn eine rein geschäftliche Atmosphäre. „Das“, sagt Gotzler, „ist wohl eines der Geheimnisse, wieso nach nunmehr 355 abgedrehten Folgen und gut 6 000 engagierten Künstlern wie Marianne Hoppe, Johanna von Koczian, Erika Pluhar, Maria Schell, Martin Benrath, Martin Held, Klausjürgen Wussow sowie dem ganzen Fitz- und Hinz-Clan immer noch gedreht und gedreht und gedreht wird und manch ein Gast-Schauspieler immer wieder gern an das Set zurückkehrt: ‚Der Alte‘ hat bewahrt, was es heute kaum noch gibt – eine große Familie.“


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Um so viel Authentizität wie möglich zu erzeugen, wurden die Studiokulissen in vielen Details dem echten Münchner Polizeipräsidium nachempfunden.

Die Wurzeln dieser Familie gehen weit zurück. „Als die NMF hier begann, entstand aus der Bavaria heraus eine enorme Kreativität, von der auch wir sehr profitierten“, berichtet Claus Gotzler. „Es wurden gezielt Talente gefördert, und so bildeten sich schnell gute, feste und eingespielte Teams, die manch einen Filmpionier hervorbrachten. Etwa später kamen namhafte Regisseure wie Joseph Vilsmaier und Gernot Roll, die damals als Kameraassistenten starteten, dazu. Rund um diesen Stützpunkt fanden deshalb viele Schauspieler ein Zuhause.“ Dann der rasante Wandel durch immer mehr Privatsender, weitere Studio- und Drehorte, neue technische Möglichkeiten. „Die Zeit wurde auch in unserer Branche schneller. Aber gerade weil sich die NMF schon immer mit viel Liebe um jedes einzelne Individuum gekümmert hat, war es uns sehr wichtig, weiterhin für diesen ‚Wohlfühlfaktor‘ zu sorgen“, sagt Gotzler. „Wir haben viel Verständnis für die Ängste und Sorgen der Prominenten, die aufgrund des hohen Arbeitstempos mehr denn je unter Stress stehen. Sie zu pflegen, überhaupt ein respektvolles Händchen für jeden Beteiligten zu haben, ist die halbe Miete eines Films und seiner Qualität. Selbst unsere Produktionsarbeit gestaltet sich automatisch leichter, wenn wir die Seele unserer Teams erhalten.“ Dennoch konnte nicht alles beim Alten bleiben. Auch nicht im TV-Büro von „Der Alte“, das den Räumlichkeiten des echten Münchner Polizeipräsidiums nachempfunden ist. Jenes wurde in der Innenstadt einst extra von Architekten begutachtet und vermessen, um so viel Authentizität wie möglich auf den Bildschirm zu zaubern – ob das nun die Rundbögen im Studioflur oder die Anordnung der drei Dienstzimmer betrifft. Zum einen wanderten die Dekorationen, die pro 60-Minüter an ca. zwei Drehtagen zum Einsatz kommen, mit den Jahren erst von Studio 3 nach Studio 1 und stehen derzeit meist in Studio 7 – je nachdem, wie der Hausherr Bavaria Film vorübergehend weitere Produktionen und die zehnköpfige Studio-Technik-Crew anderweitig disponieren muss. Zum anderen wechselten die Stammschauspieler: Nach den ersten 100 ausgestrahlten Folgen zwischen 1977 bis 1986 übergab Siegfried Lowitz alias Kriminalhauptkommissar Erwin Köster das Zepter an Rolf Schimpf, der als Kriminalhauptkommissar Leo Kress bis 2008 auf dem Bildschirm 222 Fälle löste. Seither geht Walter Kreye als Kriminalhauptkommissar Rolf Herzog

auf Ganovenjagd. Ebenso wurden einige andere Kommissare und Assistenten neu besetzt. Bis auf Michael Ande, der von Beginn an Kriminalhauptkommissar Gerd Heymann gibt, die rechte und beste Hand eines jeden Chefs. Einer, der alles überdauert – der hat nicht nur einen großen Wiedererkennungswert, sondern erinnert, mit Verlaub, auch an besagten Garderobenständer ... „Ja, die haben schon viel gemeinsam“, schmunzelt Claus Gotzler beim Studiorundgang, „vor allem, weil uns beide sehr ans Herz gewachsen sind!“ Dahinter steckt, wie bei jeder erfolgreichen Langlaufserie, ein gut durchdachtes System. „Spätestens bei jedem Kommissarswechsel muss die Ausstattung mit der Zeit gehen, deshalb modernisieren wir ab und an – übrigens wie das Münchner Polizeipräsidium. „Die haben inzwischen auch renoviert.“ Mit viel Aufmerksamkeit noch fürs letzte Detail tauschen dann alte gegen neue Requisiten ihren Platz, hielten irgendwann Tastentelefon und Computer Einzug. Aber: „Stets nur sehr behutsam“, erklärt Gotzler, „denn der Zuschauer soll sich in diesem Ambiente wie in seinem zweiten Wohnzimmer fühlen, das er kennt. Deshalb haben wir in den 20 Dienstjahren von Rolf Schimpf nur ganz sanfte Veränderungen vorgenommen, um die Fans nicht zu verunsichern, während für Walter Kreyes Premiere das Büro umfangreicher erneuert wurde.“ Und was kennt man seit Jahrzehnten, wenn man „Der Alte“ einschaltet? Michael Ande natürlich – nunmehr ergraut und mit Brille. Gegenüber den beiden zusammengeschobenen Schreibtischen standen im Chef-Büro schon immer Vernehmungsstühle an der Wand. Rechts daneben zwei Türen. Irgendwo war da noch etwas – der verschnörkelte Holz-Garderobenständer! „Richtig“, bestätigt Claus Gotzler, „nur, dass wir den jetzt in einen Nebenraum gestellt haben. Aber er erinnert immer an die vielen Dienstjahre und gehört einfach dazu, deshalb gibt es ihn noch.“ So wie Michael Ande und die ganze Serie, die nach wie vor in mehr als hundert Länder verkauft wird. Zur neuen Staffel gibt es dann auch eine „Neue“ beim „Alten“, denn zum 1. September 2010 hat Susanne Porsche von Helmut Ringelmann die Neue Münchner Fernsehproduktion übernommen. Künftig wird sie entscheiden, ob der Garderobenständer irgendwann doch etwas nachlackiert wird.


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Für die Film-im-Film-Situation diente Studio 3 als historische Filmhalle aus den 30er Jahren.

Auf der letzten Berlinale nahm ihn das Publikum kontrovers auf. Spannend ist der Kinofi lm „Jud Süß – Film ohne Gewissen“ von Oskar Roehler aber zweifellos aufgrund seiner brisanten Thematik und seiner neuen unorthodoxen Machart und zugespitzten Darstellung. Für die Dreharbeiten hatte sich das Filmteam 2009 auch für eine Etappe in den Studios der Bavaria niedergelassen. Von den Hauptaufnahmen in Nordrhein-Westfalen kommend, ging es über München dann weiter nach Wien, wo in diversen Originalmotiven gearbeitet wurde. Für den einwöchigen Dreh in Geiselgasteig spielte das Studio 3 auf dem Bavaria Film-Gelände eine recht ungewöhnliche Rolle: Es diente als Filmhalle aus den späten 30er Jahren. Ein echter Glücksfall für die Ausstattungsabteilung, denn die vorhandene Architektur entsprach innen wie außen dem traditionellen Charakter ehemaliger Ufa-Studios. Für das Münchner Studio sprach auch, dass das auf 5,6 Millionen Euro budgetierte Filmvorhaben vom bayerischen FFF eine Förderzusage erhielt. Angesiedelt ist Roehlers deutsch-österreichische Kinoproduktion im Berlin der frühen Kriegsjahre, als die Glanzzeit der Ufa lang-

sätzlich nur mit Ariernachweis erfolgte, kam der Ausschluss aus politischen oder „rassischen“ Gründen einem Berufsverbot gleich. In zwölf Jahren NS-Herrschaft wurden über 3 000 Künstler von Bühne und Film auf diese Weise aus ihrem Beruf und meist ins Exil getrieben. Übrig blieb ein Heer von eingeschüchterten Systemkonformen und „Gleichgeschalteten“. Per Gesetz waren sämtliche Aufführungen von Filmen verboten, „die dem künstlerischen Empfinden oder den nationalsozialistischen Ideen“ zuwiderliefen. Der antisemitische Hetzfilm „Jud Süß“, den Regisseur Veit Harlan 1939 für die verstaatlichte Terra-Film realisierte, gilt bis heute als eines der infamsten Machwerke der nationalsozialistischen Propaganda-Maschinerie und als das massenwirksamste obendrein. Reichspropagandaminister Goebbels selbst hatte den Film und seine Entstehung zur Chefsache erklärt und erhebliche Produktionsmittel bereitgestellt. Sogar den deutschen Hauptdarsteller, Ferdinand Marian, in der historischen Rolle des herzöglichen Finanzbeamten Süß-Oppenheimer, hatte Goebbels höchstpersönlich besetzt. Marian, der damals zunächst noch zögerte, witterte bald den großen Karrieresprung, und ließ sich schließlich von Joseph Goebbels dazu drän-

Für das „Making-of“ einiger Szenen des berüchtigten NS-Propagandafilms „Jud Süß“ schuf das Filmteam von Regisseur Oskar Roehlers provokantem Kinodrama „Jud Süß – Film ohne Gewissen“ im Jahr 2009 auf dem Bavaria Film-Gelände eine Filmsituation aus den 40er Jahren. Eine klassische Film-im-Film-Situation als zwielichtiges Illusionsspiel, wie sie einem Regisseur vom Kaliber Oskar Roehlers bestens liegen musste. Text: Romain Geib

Fotos: 2010 Concorde Filmverleih GmbH / © Jan Betke

sam verblasste, der totalitäre NS-Staat den gesamten Filmbetrieb kontrollierte, für seine politischen Ziele missbrauchte und die Filmleute kräftig an die Kandare nahm. Zur Neuordnung der Filmindustrie hatte Goebbels’ Propagandaministerium bereits kurz nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten 1933 eine Reichsfilmkammer und eine Reichskulturkammer eingerichtet. Für alle in der Branche Tätigen, vom Star bis zum Komparsen, war die Mitgliedschaft obligatorisch. Während die Aufnahme grund-

gen, die Titelrolle zu übernehmen. Zuvor hatten große Namen wie Jannings, Gründgens und Dahlke dankend abgewunken. Damals noch mit auf der Besetzungsliste: Ufa-Stars wie Kristina Söderbaum, Werner Krauß und Heinrich George. Ganz Nazi-Deutschland hat den Film damals gesehen, mehr als 20 Millionen Menschen sahen ihn europaweit. Für Marian wurde die Rolle zur schicksalhaften Lebenstragödie. Nach Ende des Krieges erhielt er Drehverbot, 1946 starb er bei einem Autounfall.


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FILM-IM-FILM:

ZWIELICHTIGES ILLUSIONSSPIEL

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Das Filmteam bei den Arbeiten zum Propagandafilm „Jud Süß“, der 1939 in der Ufa-Stadt nahe Berlin und in Prag gedreht wurde.

Filmsituation im Stil der 40er

Film-im-Film-Passagen

Wie bereits in NRW setzten Regisseur Oskar Roehler und sein deutscher Koproduzent Markus Zimmer von Clasart Film für den Münchner Drehabschnitt auf ein historisch versiertes Ausstattungsteam. Zur bisherigen Kernmannschaft um Szenenbildner Isidor Wimmer und Assistentin Julia Gmoser kamen in München als Verstärkung der Abteilung ein gut eingespieltes Spezialistenduo aus Peter Dürst (Außenrequisite) und Claudia Ulrich (Ulrich Group GmbH) für die historischen Requisiten hinzu.

Da Filmemacher Roehler in seiner filmischen Darstellung den Regisseur Veit Harlan (darge stellt von Justus von Dohnanyi) samt Schauspielern auch am Set bei der Arbeit am Jud Süß-Film zeigen wollte, wurde inmitten des 40er Jahre-Studioambientes ein Filmset mit den Jud Süß-Kulissen im Stil des 18. Jahrhunderts nachgebaut. Hier plante Roehler das Wagnis, sogar einige Szenen des Originalfilms eins zu eins mit seinen Schauspielern nachzustellen: eine klassische Film-im-Film Situation als zwielichtiges Illusionsspiel, wie es dem provokanten Regisseur wohl bestens liegen musste.

Die Dekorationsbauten in den Bavaria Studios umfassten mehrere „ineinander verschachtelte“ Drehsets aus unterschiedlichen Zeitepochen. „Wir haben die Halle komplett in ihren Urzustand zurückversetzt, um die StudioSzenerie der 40er Jahre wiederauferstehen zu lassen“, erzählt Claudia Ulrich, „samt alter Schaltkästen für die historische Beleuchtungselektrik, mit denen wir die Halle dekoriert haben, um alle modernen Technikelemente zu kaschieren.“ Altes filmtechnisches Gerät konnten die Requisiteure bei Sammlern aus Österreich und Deutschland auftreiben. „Was aber nicht einfach war“, stellt Isidor Wimmer fest, „weil die Geräte noch funktionieren sollten und dafür zum Teil erst umgebaut werden mussten. Eine ganze Reihe technischer Originalapparate, wie zum Beispiel altes Tonaufzeichnungsequipment, habe man beim Sammler Volker Reindl aus „Maxi’s Requisitenkammer“ gefunden. Auch die Suche nach funktionierenden, historischen KohlebogenScheinwerfern gestaltete sich schwierig, genauso wie der technische Umgang mit den altmodischen „Brute“-Beleuchtungsanlagen. Selbst authentische Details wie die großen schweren Porzellan-Mehrfachstecker von früher wollte der Regisseur im Bild zeigen. Obwohl technisch noch funktionsfähig, erzeugten die Geräte meist störendes Getöse. Außerdem entsprachen die eingesetzten Ungetüme keiner der heutigen Sicherheitsvorschriften, was die Bavaria-Werkfeuerwehr auf den Plan rief und die geballte Erfahrung herbeigerufener alter Filmhasen unverzichtbar machte.

Bei der Rekonstruktion orientierten sich Szenenbild und Requisite detailgetreu an Harlans historisch nicht immer korrekte und etwas verkitschte Inszenierung von 1939. Einige Passagen mit Jud Süß-Hauptakteur Ferdinand Marian hat Roehler mit MarianDarsteller Tobias Moretti dann auch noch authentisch in Schwarzweiß nachgestellt (z.B. die Hinrichtungsszene), um sie später mit echtem Material zu unterschneiden oder digital in Originalbilder hineinzukopieren. Für „behind-the-scene“-Momente am Rande der Filmarbeiten, mit Auftraggeber Goebbels (dargestellt von Moritz Bleibtreu) in den Kulissen, wechselte Kameramann Charly Koschnick wieder zu Farbmaterial. Handwerklich lag die besondere Aufgabe darin, die historischen Kulissen gleichermaßen für die Schwarzweiß- wie für die Farbaufnahmen zu rekonstruieren und entsprechend auszustatten. „Bei der Auswahl der ganzen Stoffe, Möbel und Requisiten haben wir unser Augenmerk darauf gerichtet, dass nicht nur alles stilistisch passte, sondern auch der Grauwertskala des SchwarzweißBildes gerecht wurde“, erinnert sich Claudia Ulrich, die bei der Requisite in München besonders die historischen Details im Auge behalten musste und in dieser Funktion bereits Heinrich Breloers „Buddenbrooks“Verfilmung begleitete. Auch wenn wir mit Stilmitteln der Ufa-Ästhetik arbeiten mussten,“

Szene aus Oskar Roehlers aktuellem Film: Goebbels (Moritz Bleibtreu) besucht die Dreharbeiten im Studio.

präzisiert Koproduzent Markus Zimmer, verzichte der Film doch bewusst auf typisches Ausstattungskino. „Die Charaktere stehen im Mittelpunkt.“ Roehler habe ursprünglich sogar den gesamten Film in stilisierenden Schwarzweißtönen realisieren wollen, berichtet Szenenbildner Isidor Wimmer. Man habe sich dann auf eine zurückgenommene, monochrome Gestaltung des Szenenbilds mit assortierten Kostümen verständigt. Für einen Großteil der Dekoration der Münchner Jud Süß-Aufnahmen schätze sich sein Department glücklich darüber, direkt auf dem Gelände bei der FTA Film- und Theaterausstattung fündig geworden zu sein. Aus dem historisch gut sortierten Fundus habe man sämtliche Ausstattungswünsche zusammenstellen können – bis hin zu Kostümen und besonderen Requisiten. Selbst stilechte Preziosen für den Schmucktresor des jüdischen Geheimrats Süß-Oppenheimer fanden sich hier. Eine kostbare kleine Krone, die als Spielrequisit, wie im Originalfilm, eine symbolträchtige Rolle spielte, ließ die Produk tion originalgetreu in Ulrichs eigener Werkstatt fachmännisch nachbilden: prunkvoll, mit funkelndem Strass und satinstoffverkleidet. Für Außenaufnahmen, die nach Kriegsende 1946 auf dem Ufa-Gelände spielen und den reuigen Harlan vor versammelter Presse bei der Verbrennung seines eigenen Filmnegativs zeigen, hatte das Ausstattungsteam einen Scheiterhaufen aus alten Nitro-Filmrollen aufgetürmt und für die Kamera dramatisch in Flammen gesetzt. Dafür wurden die im Bild sichtbaren Bauten der Hallengassen des Filmgeländes einem leichten Make-up unterzogen und deren moderne Elemente durch Kaschierung „historisiert“. Für weitere Außenaufnahmen bei einer wie beiläufig inszenierten Jud-Süß-Drehpause im Freien, zog Roehlers Filmcrew in das benachbarte Außenset der „Münchner Straße“, das sich diesmal als „echte Kulisse“ einer Filmstraße der 30er Jahre zu erkennen geben durfte.


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EINTAUCHEN IN EIN NEUES HÖRERLEBNIS

Der Filmklassiker „Das Boot“ erscheint als weltweit erstes Hörspiel auf Pure Audio Blu-ray – erzählt mit Herbert Grönemeyers gereifter Stimme. Text: Franziska Zilch

Viele Versionen, alle ein Erfolg: Als Buch, als Kinofilm, als TV-Serie und Jahre später als Director’s Cut. Die Bavaria-Produktion „Das Boot“ von 1981 hat Erfolgs- und Filmgeschichte geschrieben. Ab dem 14. Oktober ist „Das Boot“ nun auch als Hörspiel im Handel erhältlich. Produziert wurde es von Plan 1 Media im Auftrag der Bavaria Sonor Musik und Marketing. Den Vertrieb hat Eurovideo übernommen. Diejenigen, die sich fragen, wozu denn noch eine Version von „Das Boot“ notwendig ist, werden bei diesem Hörerlebnis eines Besseren belehrt – und zwar gleich in den ersten Sekunden, wenn das für den Film so prägnante Geräusch des Echolots aus den Boxen schallt. Den Machern ist eine neue Umsetzung dieses packenden Stoffes gelungen, bei der das Ausgangsmaterial sowohl inhaltlich als auch durch die beeindruckende technische Realisierung gewinnt. Insgesamt drei unterschiedliche Erzählebenen tragen die Handlung. Für die Dialoge und Soundkulisse wurde die original Tonspur aus dem Director’s Cut verwendet, eine optisch und akustisch deutlich aufgewertete Version im Vergleich zur ersten Kinofassung. Wie schon in der Fernsehfassung werden die Szenen durch die Monologe des Ich-Erzählers Leutnant Werner eröffnet, der als Kriegsberichterstatter die Feindfahrt der U 96 begleitet. Dabei wurden die Tonspuren ver-

wendet, die damals von Herbert Grönemeyer eingesprochen wurden, der die Rolle des Leutnant Werners spielte. Zusätzlich wurde eine neue tragende Erzählerrolle geschaffen, die sich nahezu ausschließlich am Textmaterial der Buchvorlage bedient. Dass Herbert Grönemeyer hierfür als Sprecher gewonnen werden konnte, ist ein wahres Highlight. Nach fast 30 Jahren schlüpft er wieder in die Rolle des Leutnant Werners und spricht diesen nun aus der zeitlichen Distanz und mit gereifter Stimme. In jedem Moment absolut authentisch und bewegend. Mit einem anderen Erzähler wäre das Hörspiel auch kaum vorstellbar. Für den Zuhörer – vor allem, wenn diesem die Filmvorlage bekannt ist – ist die Besetzung Grönemeyers logisch und konsequent, denn Grönemeyer verkörperte im Film die Figur des Kriegsberichterstatters, der sich biografisch als der Autor Lothar-Günther Buchheim identifizieren lässt und zugleich der einzige Überlebende ist. Eine weitere Besonderheit ist, dass „Das Boot“ das weltweit erste Hörspiel ist, das auf Pure Audio Blu-ray veröffentlicht wird. Auf der Blu-ray kann zwischen der Fassung mit optimal gemischtem 5.1 Surround Ton und der Hi-Res Stereo-Version gewählt werden. Es empfiehlt sich, gerade dieses Hörspiel in der Sourround-Mischung zu hören. Vor allem die Szenen im U-Boot, die den Großteil der Erzählung ausmachen, gewinnen dadurch enorm an Authentizität. Der Hörer kann durch die ständige Geräuschkulisse, vor allem aus dem Maschinenraum, die klaustrophobische Enge innerhalb des Bootes nachempfinden und auch die Panik während der Angriffe überträgt sich sehr gut, wenn der Eindruck geweckt wird, dem Zuhörer würden die plat-

zenden Nieten um die Ohren fliegen. Auch dem Rauschen der Wellen und dem Peitschen des Wassers beim Auftauchen des Bootes werden durch den Surround-Sound mehr Stärke verliehen. Die Pure Audio Blu-ray hat die Vorteile der hohen Speicherkapazität, die für hochauflösendes Audio (bis 24 Bit/192kHz) in Stereo und Surround benötigt wird und der nutzerfreundlichen Bedienung. Denn die Pure Audio Blu-ray kann sowohl über ein On-screenMenü als auch ohne Bildschirm nur durch die Funktionstasten der Fernbedienung gesteuert werden, im Grunde also nicht aufwändiger als die Bedienung eines CD-Players. Um ebenfalls das Abspielen mit dem gewöhnlichen CD-Player zu gewährleisten, ist das Hörspiel auch als Doppel-CD in Stereo 2.0 erhältlich und in dieser Version ein ebenso spannendes und ergreifendes Hörerlebnis.

Das Hörspiel ist in zwei Versionen erschienen. Als Doppel-CD mit einer Länge von insgesamt 160 Minuten in Stereo 2.0. (erhältlich im Steelbook und mit ausführlichem achtseitigen Booklet) und als Pure Audio Blu-ray Disc Special Edition, die neben der Doppel-CD auch noch die Blu-ray Disc enthält.


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FASSBINDERS PERSÖNLICHSTER FILM „Ich will doch nur, daß ihr mich liebt“ ist nach „Berlin Alexanderplatz: Remastered“ der zweite Film von Rainer Werner Fassbinder, den Bavaria Media in Zusammenarbeit mit der CinePostproduction digital bearbeitet hat. Die restaurierte Fassung feierte am 2. Juli 2010 auf dem Münchner Filmfest ihre Kino-Weltpremiere. Text: Romain Geib

Fotos: Bavaria Film


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Rainer Werner Fassbinder und Michael Ballhaus bei Außenaufnahmen zu „Ich will doch nur, daß ihr mich liebt“, 1976.

Die Fernsehausstrahlung von Rainer Werner Fassbinders Film „Ich will doch nur, daß ihr mich liebt“ erfolgte 1976 im Programm der ARD. Das ist nun fast 35 Jahre her. Seitdem war dem Film eine nur geringe Öffentlichkeit beschieden. Mit der jetzt realisierten digitalen Restaurierung wird auch erstmals die Kinovorführung des weitgehend unbekannten Films in exzellenter HD-Qualität möglich. So­­­mit ist es dem Filmwerk jetzt vergönnt, einen angemessenen Platz im filmischen Ge­samtwerk Fassbinders einzunehmen. Mit dem historischen Abstand betrachtet, stuft der Münchner Filmjournalist Robert Fischer heute Rainer Werner Fassbinders Film als eines der persönlichsten Werke des Filmemachers ein. Und dies nicht nur wegen seines fast programmatischen Titels, dem Fassbinder im Drehbuch noch den Untertitel „Ein Märchen von den Zwängen“ hinzufügte. Hierfür ausschlaggebend dürften auch Zeit­ punkt und Umstände gewesen sein, die mit einem Krisenmoment in Fassbinders Leben zusammenfielen: Als Leiter des Theater am Turm in Frankfurt stieß er damals aufgrund der Inszenierung seines Stücks „Der Müll, die Stadt und der Tod“ im deutschen Kunstbetrieb auf große Ablehnung. Kurz darauf entstand in München zwischen November und Dezember 1975 „Ich will doch nur, daß ihr mich liebt“ als Fernseh­film und Bavaria-Produktion im Auftrag des Westdeutschen Rundfunks. Budget: knapp 800 000 Mark. Drehzeit: 25 Tage. Anders als viele seiner damaligen Filme­ macher­kollegen, störte sich Fassbinder nicht daran, neben dem Kino für das neue Medium Fernsehen zu drehen. Er reagierte auf die drängenden Avancen des damaligen Spielfilmchefs beim WDR Günter Rohrbach, der sich mit seinem Redakteur Peter Märthesheimer im Sender für die Zusammenarbeit mit profilierten Autorenfilmern stark machte. Grundsätzliche ästhetische Unterscheidungen in der Machart von Kino- und Fernseh­ filmen ließ Fassbinder nie gelten: „Richtig

gemachte Filme“ würden im Kino und am Bildschirm gleicher­maßen ihre Wirkung entfalten, beteuerte er einst dem Filmkritiker Hans Günther Pflaum, der ihm in den 70ern bei der Arbeit über längere Zeit über die Schulter schauen durfte. Auch „Ich will doch nur, daß ihr mich liebt“ weise aus heutiger Betrachtung nur unwesentlich mehr „fernseh­ typische“ Großaufnahmen auf als Fassbinders Kinowerk.

Michael Ballhaus, die Achte Für den Kameramann Michael Ballhaus war „Ich will doch nur, daß ihr mich liebt“ bereits die achte Zusammenarbeit mit Fassbinder – im Anschluss an dessen Kinofilm „Mutter Küsters Fahrt zum Himmel“ im gleichen Jahr! Für die WDR-Auftragsproduktion bediente man sich der leichteren 16mm-Filmtechnik, um mit der Handkamera flexibler arbeiten zu kön­nen. Das veränderte auch den Stil des Films. Gut 80 Prozent der Dreharbeiten hatte Fassbinder erkennbar in München realisiert. Noch heute fallen einem als Zuschauer die besondere inszenatorische Kraft und die filmischen Finessen auf, die der Regisseur mit seinem Kameramann in einem ganz normalen „kleinen“ Fernsehfilm, der sich als soziale Satire verstand, an den Tag legte. Kameramann Michael Ballhaus visualisierte Fassbinders unbändigen Gestaltungswillen hinter jeder Einstellung. Spiegelbilder, die ein Markenzeichen in Fassbinders Filmen darstellen, hatten immer wieder eine besondere Bedeutung in diesem Film. „Es ging um die Reflexion und nicht um die Wirklichkeit eines Menschen, also den realen Menschen. Das erschwerte bisweilen die Aufnahmen, weil große Teile des Raums durch den Spiegel zu sehen waren. Und es schränkte das Lichtsetzen gewaltig ein, denn die Scheinwerfer durften ja nicht im Bild zu sehen sein.“ Trotzdem gefiel es Ballhaus, dem Regisseur entgegenzukommen und auf diese Art wichtige Bilder zu gestalten, die die Aussage des Films unterstützten.


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Eingesperrtsein als Leitmotiv Fassbinders Film erzählt die Geschichte des Bauarbeiters Peter (Vitus Zeplichal), der in den Zeiten des Wirtschaftswunders ohne große Zuwendung, geschweige denn Liebe, aufgewachsen ist. Peter hat erkannt, dass die Beziehungen zwischen den Menschen „nach den Regeln des Tausches oder Kaufes“ ablaufen. Dem hat er sich angepasst. Eingesperrt in diesen Zwängen, versucht er mit großzügigen Geschenken an die Familie und seine Frau Erika (Elke Aberle), sich deren Liebe zu erkaufen. Als er sich das nicht länger leisten kann und das labile System, auf dem sein Leben basiert, zu scheitern droht, kommt es zur Katastrophe. Fassbinders Drehbuch beruht auf einem wahren Kriminalfall, den die Autoren Klaus Antes und Christiane Ehrhardt in ihrem Buch „Lebenslänglich – Protokolle aus der Haft“ geschildert haben.

Elke Aberle und Vitus Zeplichal als Erika und Peter in „Ich will doch nur, daß ihr mich liebt“.


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Restaurierungsarbeiten Durchgeführt wurde das gesamte Remastering von „Ich will doch nur, daß ihr mich liebt“ bei CinePostproduction in München von einem Team der Bavaria Media unter Leitung von Marcus Clarén, Michael Ballhaus, der als künstlerischer Leiter involviert war, kam eigens nach Geiselgasteig, um mit Coloristin Tina Falke von CinePostproduction die Original-Farbgebung zu erarbeiten. Ausgangsmaterial für die Farbkorrektur in HD war das 16mm-Originalnegativ, das in 2K eingescannt wurde. Vorangegangen waren aufwendige Retuschearbeiten zur Entfernung von Beschädigungen, Bildstandsproblemen und Schmutz, die mehrere Wochen in Anspruch nahmen. Dabei durfte der originale Film-Look nicht angetastet werden, so dass der Einsatz der Tools zur Unterdrückung des Filmkornrauschens besonderes Fingerspitzengefühl erforderte. Am hochwertigen optischen Ergebnis des Remasterings lässt sich ablesen, welch erstaunliche Bildqualität in dem von Michael Ballhaus belichteten 16mm-Negativmaterial von damals steckt und für das heutige digitale Bild zur Verfügung stand. „Die Technik damals war nicht so viel schlechter als heute,“ meint der erfahrene DoP im Rückblick, „das Kodak-Material war ausgezeichnet. Die Kamera und die Objektive waren gut. Und der Qualitätsunterschied der heutigen Materialien zu den damaligen hat die Arbeitsweise heute erleichtert, aber nicht unbedingt die Qualität maßgeblich gesteigert.“ Hauptanliegen von Michael Ballhaus war es, beim Colorgrading den Originalcharakter des ursprünglichen Films bestmöglichst zu wahren und für die Nachwelt zu erhalten: „Ich habe darauf geachtet,“ so Ballhaus heute, „dass der Film in Kontrast und Farbe möglichst exakt so aussieht, wie er von Fassbinder und mir damals gedacht war. Dies ist auch meiner Meinung nach weitestgehend gelungen.“ Zur Kooperation mit Bavaria Media und Cine Postproduction äußerte sich der renommierte Kameramann: „Die Zusammenarbeit war hervorragend. Tina Falke hatte sich sehr gut vorbereitet und einen ausgezeichneten Job gemacht. Wir konnten das Colourmatching in kürzester Zeit fertigstellen.“ Bavaria Film International hat für die restaurierte Neufassung des Films die internationale Vermarktung übernommen.


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FOLLOWING THE SUN Projekt: SAP TV | Michael Schütz

Projekt: BMW TV | Stefanie Behr

Oft bestimmen Zeitverschiebung, Blackberry und Kaffee den Arbeitsalltag der Redakteure und Producer von Bavaria Film Interactive. In den Büros in Geiselgasteig entwickeln und steuern sie Corporate Communication-Konzepte für internationale Markenfirmen – Schwerpunkt: Die Erstellung von Bewegtbild. Fürs FilmMAG haben wir einen Arbeitstag zweier Projektverantwortlicher für BMW und SAP nachgezeichnet. Text: Michael Schütz. Stefanie Behr

Fotos: Bavaria Film Interactive

9:00 Mein Blackberry liegt auf dem Frühstückstisch. Mailcheck während der ersten Tasse Kaffee des Tages.

München

Shanghai

07:00 (13:00 Shanghai) Justyn Field in Shanghai wartet ungeduldig auf Antwort. Das zeigt mir das rote Blinken des Blackberrys vor dem Frühstück. In zwei Wochen wird das gesamte Board von SAP in China sein. Zwei neue Mitglieder des Vorstands sollen auf der Chinareise vorgestellt werden. Auf uns kommt die Produktion von Footage für Journalisten zu. Eine Pressekonferenz soll in Peking gedreht werden, im Anschluss ein Kurzbericht in China geschnitten und auf Mandarin vertont werden. In Shanghai werde ich zusätzlich ein Portrait der neuen Frau im Vorstand drehen, das wir dann in München fertig produzieren werden. Wir brauchen noch einen chinesischen Redakteur, der die Produktion in Mandarin betreuen kann. Noch fehlen die genauen Drehtermine. Nach dem ersten Schluck Kaffee schicke ich sie durch.

München

Shanghai

08:00 (14:00 Shanghai, Singapur) Telefonkonferenz mit Brenda Lee in Shanghai und ihren Kollegen in Singapur. Der Dreh bei einem chinesischen SAP-Kunden, dem größten LKW-Hersteller Asiens, wird besprochen. Die Abstimmung ist kompliziert. Wer spricht mit wem beim Kunden, wie können Hierarchien respektiert werden? Keine Produktion in Asien funktioniert ohne diese Überlegungen.

München

Singapur

09:00 (15:00 Singapur) Im Auto auf dem Weg nach Geiselgasteig. Der erste Anruf des Kunden: Steht die Produktion in China? Was macht die Geschichte auf den Philippinen? Noch im Auto Abstimmung mit Audrey, der Koordinatorin von Infocusasia, unserem Partner in Singapur. Es geht um einen Dreh bei einem Getränkehersteller auf den Philippinen. Gibt es lokale Kamerateams? Wo kriegen wir einen Producer her, der die Landessprache spricht? Wie kommt das Drehmaterial zu uns nach Deutschland? Oder doch Schnitt vor Ort?

München

Singapur

09:30 (15:30 Singapur) Kalkulation gemeinsam mit Kathrin, unserer Produktionsdisponentin. Für eine Präsentation in Santa Clara, Kalifornien, müssen drei Kunden aus anderen amerikanischen Städten live per Satellit zugeschaltet werden. Die Veranstaltung soll zudem live ins Internet gestreamt werden. Unsere Partnerfirma in New York hat bereits Angebote eingeholt, angefragt sind Alternativen für Übertragungen in HD, SD oder auch via Videokonferenzsystemen. Für den China-Dreh brauche ich ein Visum. Kathrin hat alle Unterlagen vorbereitet, es fehlt aber noch ein Einladungsschreiben aus China. Also noch mal ein Anruf in Singapur.

München

Bangladore

10:00 (13:30 Bangalore) Abstimmung mit Vasanthi, unserer Producerin in Indien. Zwei Kundengeschichten ziehen sich schon über Wochen, wieder muss etwas geändert werden. Für eine weitere Produktion brauchen wir Statements von indischen Experten. Vasanthi hat recherchiert und schlägt geeignete Ansprechpartner vor.


Film mag

11:00 Für BMW das Storyboard final anpassen, in Deutsch und Englisch, Schlüsselwörter als „Tags“ vergeben, Kurzbeschreibung für Web-Veröffentlichung formulieren. Eine Storyline für BMW TV heißt immer: Was würde einen User bewegen, sich diesen Clip auf www.bmw.tv/com oder YouTube anzuschauen. Nach welchen Schlagworten sucht er, in welchem Zusammenhang steht mein Beitrag, wie soll er gefunden werden? Unterstützt die Aussage die Markenbotschaft von BMW? Balance auf dem schmalen Grat von PR im bewegten Bild. Auf keinen Fall langweiliges „Marketing-BlaBla“ erzeugen. Das würde der User mit Nichtachtung bestrafen. Die Kollegen von Sevenload erhalten die relevanten Infos zum Beitrag.

München

Walldorf

11:00 (11:00 Walldorf) Wöchentliche Telefonkonferenz mit der SAP TV-Redaktion. Der aktuelle Stand der Projekte wird besprochen, Budgets freigegeben (oder gekürzt), neue Themen vorgeschlagen und diskutiert.

14:00 Es fehlt noch Musik, die geeignet ist, Emotionen bei den Clips zu wecken. Muss recherchiert werden. Die Blogger-Ansprache wird parallel zu den Beiträgen vorbereitet.

München

13:00 Texten. Mir schwirrt der Kopf. Erst einmal Kaffee. Es geht um einen Hintergrundbericht zu einer neuen Strategie bei SAP. Die Interviews mit Vorständen sind schon gedreht, jetzt muss der Beitrag mit „Fleisch“ gefüllt werden. Er wird parallel zur Pressekonferenz in den USA mit einer Pressemitteilung verschickt und auf www.sap-tv.com veröffentlicht werden. Wofür werden sich die Journalisten interessieren? Wie kann ich das im Sprechertext transportieren. Getextet wird auf Englisch, eine zusätzliche Herausforderung. Schneiden muss ich den Beitrag am nächsten Tag, also drängt die Zeit. Zusätzlich werden wir B-Roll-Material produzieren, das auf www.sap-tv.com/ stockfootage Sendern zum Download angeboten wird. Das Telefon klingelt, Texten wird erst einmal verschoben.

München

Tel Aviv

14:00 (15:00 Tel Aviv) Schnittabnahme mit Israel. Meine Kollegin Jessica hat dort gedreht, ein Blick hinter die Kulissen des „Silicon Wadi“, dem Softwarezentrum von Israel. Einige Features der Software sind noch nicht auf dem Markt und dürfen noch nicht gezeigt werden.

15:00 (9:00 New York) USA-Mails von gestern Nacht werden beantwortet. Die Kollegen aus Übersee sind bereits online.

München

New York

15:00 (9:00 New York) Guten Morgen, New York. Die Kolleginnen von Atlantic TV, Jill, Catherina und Alessandra sind im Büro. Zeit für den ersten Abstimmungscall. Alle Produktionen in den USA werden von ihnen für uns koordiniert, einige auch in New York geschnitten. Eine Geschichte über eine Hollywood-Produktionsfirma ist in der Recherchephase, eine Interviewserie bereits gedreht. Wieviele Festplatten sind noch in New York? Reichen sie, um das Drehmaterial über den Atlantik zu schicken?

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15:30 Ich fahre zusammen mit unserem verantwortlichen Producer Florian Görlich wie jeden Donnerstag zur Redaktionskonferenz beim Kunden. Der direkte Kontakt ist gerade in so einem internationalen Projekt wichtig. Er hat im Gegensatz zu mir sogar einen permanenten BMW-Zugangsausweis – er kann rein und raus, wann er will, während ich mich immer beim Werkschutz anmelden muss.

München


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16:00 Redaktionskonferenz: Florian hat die Sendekritik vorbereitet, er ist immer hautnah dran, hört von den internen Abteilungen bei BMW Kritik oder Lob und tauscht sich auch mit Usern aus. Kritik am Thema ist ein fester Bestandteil in diesem Meeting. War das Thema „flach“, haben wir es adäquat umgesetzt? Was kann im Social Media Umfeld verbessert werden? Diese und ähnlichen Fragen stellen wir uns in der Nachbetrachtung – uns und unseren Kunden. So geht das bei allen Projekten, die wir rund um den Globus betreuen.

München

Bielefeld

16:00 (16:00 Bielefeld) Inzwischen fast schon eine Ausnahme: ein Dreh in Deutschland. Es gibt keine Zeitzonenprobleme, die Sprache ist ebenfalls kein Problem, wie schön. Das Telefonat mit der Presseabteilung des Unternehmens, bei dem gedreht werden soll, ist sehr hilfreich. Die Entscheidung, wie die Geschichte umgesetzt werden soll, fällt schnell.

München

Sao Paolo

17:00 (12:00 Sao Paolo) Eine deutlich größere Herausforderung bringt ein Dreh in Brasilien. Für eine Interviewserie soll auch in Sao Paolo gedreht werden. Wir haben auch in Brasilien eine Partnerfirma, die sich um die Produktionstechnik kümmert. Schwieriger ist es, einen Redakteur zu finden. Ohne Portugiesisch geht in Brasilien nichts, auch nicht bei Großunternehmen. Das Gespräch mit den Kollegen in Brasilien ergibt, dass wir es ohne Redakteur vor Ort, sondern nur mit dem Kamerateam versuchen. Mit dessen Erfahrung sollte es klappen.

18:00 Vorbereitung einer Kampagne zum neuen BMW M1, genannt Pyrat. Wir sollen hierfür eine Mini-Serie entwickeln. Das Ziel ist es, die User zu animieren, sich dieses Kraftpaket näher anzuschauen. Noch besser wäre es, wenn die Filme echtes Kaufinteresse auslösen. Mal wieder keine leichte Aufgabe, denn reine Werbebotschaften sind unglaubwürdiger. Wir brainstormen bei einigen Espressi am Abend. Wir holen unseren Direktor Entwicklung & Vertrieb Benjamin Dörich dazu, der für BMW Specials zuständig ist.

21:30 (15:30 New York) Der US-English-NativeSpeaker Daryll war vor einer Stunde da, wir haben die Schnitte finalisiert. Jetzt liegt ein mp4-File auf dem Abnahme-Server. Florian, Benni und ich telefonieren kurz mit New York, ob fachlich alles ok ist. Stil und Bildgestaltung überlässt der Kunde vertrauensvoll uns. Seit drei Jahren sind wir die Contentmacher auf www.bmw.tv/com und haben uns mit dem Medium und seinen Usern mitentwickelt. Inzwischen wissen wir genau, wie wir BMW als Brand auf dem Portal und auf YouTube in Szene setzen, um hohe Klickraten oder für weiterführende Marketing-Aktivitäten recht ansehnliche Conversion Rates erzeugen. Kurze Absprache, wer morgen den Spätdienst übernimmt.

Palo Alto

Palo Alto

München Washington

18:00 (9:00 Palo Alto, 12:00 Washington D.C) Erneute Telefonkonferenz mit SAP und einem Kunden in Kalifornien. Es geht um eine internationale Hilfsorganisation, die kostenlos Medikamente in Krisenregionen transportiert und verteilt. Die Flutkatastrophe in Pakistan stellt die Organisation vor völlig neue Herausforderungen. Gleichzeitig läuft die Hilfe für die Erdbebenopfer in Haiti weiter. Wir sollen eine Reportage produzieren, mit Drehs in Pakistan, USA und Haiti. Außerdem wird das Thema an CNN gepitcht. Die Logistik ist ein Alptraum. Kathrin schließt sich wegen Dreharbeiten in Pakistan mit der Firma des ehemaligen Südostasienkorrespondenten der ARD in Indien kurz. Ich spreche mit unserem Producer Phil Frank in Washington D.C.

New York

München

21:30 (12:30 Palo Alto) Noch eine Telefonkonferenz, von zu Hause. Es geht erneut um die Veranstaltung in Santa Clara. Der Ablauf der LiveSchalten wird besprochen. Am Telefon die Verantwortlichen für das Event in Palo Alto, die Kollegen von Atlantic Television in New York, die Auftraggeber von SAP TV in Deutschland.

22:00 Die eben fertig gestellten Beiträge werden encodiert und gehen auf www.bmw.tv/ com und http://www.youtube. com/bmw live. Es ist kurz vor zehn – Zeit, nach Hause zu gehen.

München

22:00 Der Blackberry blinkt schon wieder. Irgendwo auf der Welt ist offenbar schon wieder die Sonne aufgegangen. Aber nicht für mich, ich schalte für heute ab.


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Management

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Marterpfahl�

Medienäompetenz IT�Professionalitöt ...

Informationsl�sung Ihrer knternehmensprozesse.

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en garde klingen kreuzen f端r die Musketiere


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Im Juni hatte die Constantin Film für „Die Drei Musketiere“ Produktionsbüros in der Bavaria Filmstadt bezogen und nutzte das Studiogelände für die Vorbereitungen ihrer international hochkarätig besetzten 3D-Produktion. So wurde Studio 9 zur Trainingsstätte für die Fechtübungen, das angrenzende Foyer zur Kostüm-Manufaktur. Und weil sich Hollywoodstars wie Orlando Bloom, Milla Jovovich oder Christoph Waltz angekündigt hatten, war auch die Presse ganz aufgeregt. Text: Marc Haug

Darsteller und Stuntleute studierten über mehrere Wochen die Fechtchoreographien im Studio ein.

Fotos: Jens Heilmann

Wenn internationale Filmprominenz nach München kommt, macht das in der Presse schnell die Runde. Wenn dann auch noch ein Frauenschwarm wie Orlando Bloom für die Neuverfilmung von „Die Drei Musketiere“ in der Isar-Metropole auftaucht, wird daraus gleich ein Medienereignis. Gerüchte nicht ausgeschlossen. Aber gerade die Mutmaßungen über das Leben der Schauspieler, garniert mit kleinen Seitenblicken (die „Süddeutsche“ hatte beispielsweise Orlando Bloom beim Einkaufen in der Münchner Innenstadt gesichtet, die „BILD“ zitierte aus Milla Jovovichs privaten Twitter-Botschaften) machen die Geschichten um die Filmstars offenbar erst richtig interessant. Im Falle der internationalen Starriege für das Constantin Film-Projekt „Die Drei Musketiere“ machte die „BILD“ mit Orlando Bloom den Anfang, beauftragte einen Paparazzi-Fotografen und titelte: „Bavaria bringt Orlando Bloom das Fechten bei“. Was allerdings so nicht ganz stimmte, wie sich bei der Pressekonferenz der Constantin Film im Bayerischen Hof Ende August herausstellte. Orlando Bloom, bei „Fluch der Karibik“ als Piratensohn noch fechtend unterwegs, übernimmt in „Die Drei Musketiere“ die Rolle des Herzog von Buckingham. „Der kämpft aber nicht mit dem Degen“, erklärte Bloom. Täglicher Fechtunterricht hingegen stand für Matthew Macfadyen („Robin Hood“), Ray Stevenson („Thor“) und Luke Evans („Kampf der Titanen“), die Besetzung für das berühmte Musketier-Trio Athos, Porthos und Aramis, auf dem Programm. Neben den drei furchtlosen Helden aus dem Roman von Alexandre Dumas wurden auch Logan Lerman („Percy Jackson – Diebe im Olymp“), der als D’Artagnan in die Welt hinausgeht, um sein Glück zu finden, sowie Mads Mikkelsen („Kampf der Titanen“), der den finsteren Rochefort spielt, und Oscar®-Preisträger Christoph Waltz („Inglourious Basterds“) für seine Rolle als Kardinal Richelieu im Umgang mit dem Degen trainiert. Und das von den besten Fechttrainern Deutschlands, darunter keine Geringere als Imke Duplitzer, die erst kürzlich bei den Europameisterschaften den Titel gewann. Trainingsort war das Bavaria Studio 9. Auf mehr als 2 000 Quadratmetern konnte das Team dort, abgeschirmt vor den Augen der Öffentlichkeit, auf die anspruchsvollen Kämp-

fe vorbereitet werden. Die Stunt-Leute, die aus ganz Europa zusammengesucht worden sind, viele davon aus Tschechien und Ungarn, perfektionierten Beinarbeit, Körperhaltung und Abstandsgefühl. Die Jungs würden jetzt gerader laufen und sich eleganter bewegen, lobte die Europameisterin in einem Interview mit dem Magazin „Der Spiegel“. Auch die Schauspieler, für die Fechten ja oft zur Ausbildung gehört, machten ihre Aufgaben nicht schlecht. Christoph Waltz beispielsweise, der als Jugendlicher aktiver Florettsportler war, attestierte sie ein überraschend gutes Kämpfertalent: „Er ist wirklich gut.“ Sämtliche Choreographien wurden in wochenlanger Trainingsarbeit millimetergenau einstudiert und die Bewegungsabläufe jeder Kampfszene präzisiert. Jeder Hieb muss am Ende sitzen. Vor allem aber: Der Kampf muss echt aussehen. Das ist bei 3D-Aufnahmen besonders anspruchsvoll. „Alles läuft wesentlich realer ab,“ erklärte der Regisseur Paul W. S. Anderson. „Es wird alles ein bisschen gefährlicher.“ Denn schwingt man bei herkömmlichen Stunts den Degen Richtung Gesicht, weicht der Gegner einfach nach hinten aus. Unterlegt mit einem Soundeffekt wird daraus die leinwandtaugliche Illusion eines realen Nahkampfes. Bei der Aufzeichnung in 3D wird der Schlag allerdings nahezu rundherum abgebildet. So fällt plötzlich auf, dass das Gesicht gar nicht getroffen wurde. „Bei den Stunts kann man nicht mehr schummeln, alles wird näher, da muss man schon dichter hinhalten.“ Außerdem tendiere man bei 3D-Filmen dazu, die Bewegungsabläufe ein bisschen länger auseinanderzuziehen. Das bedeutet, dass sich die Schauspieler noch länger konzentrieren müssen. „Es stimmt wirklich, es ist realer. Deswegen brauchten wir auch dieses intensive Training als Vorbereitung. Man muss wirklich real kämpfen“, bestätigten die Schauspieler unisono. „Wir haben in den letzten Wochen jeden einzelnen Tag trainiert,“ blickte Logan Lerman auf die Zeit zurück, in der er sich auf die intensiven Kämpfe als D’Artagnan vorbereitet hat. Gekämpft werde, anders als beim Sportfechten, mit Waffen, die eine breitere Klinge haben, damit das Schwingen der Degen im Film besser zu erkennen ist. Aber dadurch sind die Waffen natürlich schwerer und belasten die

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Für die üppige Ausstattung des Films wurden Masken- und Kostümdepartments eingerichtet.

Muskeln und Gelenke stärker, was auch Mads Mikkelsen unterstrich: „Wir haben alle unsere Verletzungen davongetragen. Und auch die Armgelenke haben ein bisschen darunter gelitten. Aber ich denke, es wird gut werden.“ Während im Studio in schweißtreibender Artistik und in sportlicher Höchstleistung der Umgang mit dem Degen eingeübt wurde, wurden wenige Meter weiter die Kostüme der Schauspieler und der 1 500 Komparsen geschneidert. Das neue Foyer von Studio 9 wurde kurzerhand in eine Kostüm-Manufaktur verwandelt. In den Regalen stapelten sich die Stoffballen, Schnittmuster waren auf den Schneidetischen ausgebreitet und wurden zugeschnitten, an zig Nähmaschinen wurden in wochenlanger Arbeit von den Schneidern die edlen Gewänder für Musketiere, Herzog, Kardinal und Co. gefertigt. Die Kostümbildner unter Leitung von Pierre-Yves Gayraud haben sich dabei geschichtsgetreu von der Mode des 17. Jahrhunderts inspirieren lassen. „Aber wir werden das Ganze ein wenig sexier gestalten als wir es bisher gesehen haben“, kündigte Regisseur Anderson an. Wenige Tage vor Beginn der Dreharbeiten hing die Kleidung am Rande der Studiofläche und wo sich sonst noch Platz bot – in Dimensionen, wie man sie sonst nur aus großen Kaufhäusern oder Lagerverkäufen kennt. Fein sortiert auf Kleiderständern, die Schuhe nach Größe geordnet, Unmengen von Hüten und andere Accessoires standen zum Abtransport zur ersten Station des Drehs nach Bamberg bereit. Insgesamt sieben Mal wird das 350 Personen umfassende Filmteam während der Drehzeit komplett umziehen müssen. Bis Mitte November werden die Dreharbeiten der Neuadaption des Mantel- und DegenKlassikers dauern. Der Studiodreh erfolgt in Babelsberg, Zweidrittel der 13-wöchigen Drehzeit wird on location verbracht. Was maßgeblich zur Entscheidung beitrug, diese europäische Produktion an Original-Motiven in Bayern zu verwirklichen. Constantin FilmProduzent Martin Moszkowicz: „Wir haben uns in ganz Europa nach geeigneten Motiven umgesehen, in denen man so eine Geschichte erzählen kann. Die bayerischen Schlösser sind so außergewöhnlich und in einem so unglaublich guten Zustand, dass es sich einfach angeboten hat, hier bei uns zuhause zu drehen.“

Der Trailerpark hinter der Studiohalle gibt einen Eindruck von der Größe des Produktionsstabes.

Auch der Regisseur schwärmte: „Als wir den ersten ‚Resident Evil‘ hier in den Tonstudios fertig gestellt hatten, habe ich einige Zeit in


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München gelebt. Anfang des Jahres bin ich wieder hierhergekommen um mir die Örtlichkeiten anzuschauen und ich war schlichtweg begeistert“, sagte Anderson. Ihn habe vor allem beeindruckt, wie sehr die Architektur der bayerischen Prachtbauten von französischen und italienischen Elementen geprägt seien. Deswegen ist er sich auch sicher, dass er seine „Musketier“-Version in Bayern besser umsetzen kann, als ihm das in Frankreich möglich gewesen wäre. Zum Beispiel, wenn – wie in den ersten Drehtagen – Bambergs mittelalterliche Altstadt in das Paris des frühen 17. Jahrhunderts verwandelt wird und der Blick vom Dom, später VFX-bearbeitet, über den Hafen von Calais schweifen wird. Oder wenn Burghausen kurzerhand in die Provinz Gascogne verlegt wird, Würzburgs Residenz den Louvre mimt und Schloss Schleißheim zum venezianischen Dogenpalast umfunktioniert wird.

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Aus der Münchner Residenz und dem Hofgarten werde man ein Venedig des 17. Jahrhunderts machen, verspricht Moszkowicz. Gespannt wird man auch auf die Dreharbeiten auf der Insel Herrenchiemsee sein, wo es seit vielen Jahren als unmöglich galt, überhaupt eine Drehgenehmigung zu bekommen. Zuletzt war dies Luchino Visconti 1972 für „Ludwig II“ gelungen.

in Geiselgasteig –­ins Visier nehmen werden: Orlando Bloom. Apropos: Dem Pressefotografen, der für eine große Boulevardzeitung über mehrere Tage geduldig am Zaun des Bavaria Film-Geländes auf den Frauenschwarm lauerte, ist übrigens zum Schluss doch noch ein Foto vergönnt gewesen. Unscharf zwar, ein typisches Paparazzi-Bild. Aber manchmal macht es ja genau das aus.

Die Produktion wird daher nicht zu Unrecht als eine der logistisch anspruchsvollsten Her­ausforderungen bezeichnet, die das Filmland Bayern je erlebt hat und als eine der bisher aufwändigsten on-location-Produktionen in Europa überhaupt. Die rund dreimonatige Vorbereitungsphase auf dem Bavaria Film-Gelände war für das Filmteam dabei nur der Anfang. Das wird auch für das Presseinteresse gelten. Wobei man bereits bei der Auftakt-Pressekonferenz unschwer erahnen konnte, wen die Berichterstatter – wie schon

Auf der mehr als 2 000 Quadratmeter großen Studiofläche konnte sich das Team auf die anspruchsvollen Kampfszenen vorbereiten.


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DIE DIE DIE EROBERUNG EROBERUNG EROBERUNG DES DES DES RAUMS RAUMS RAUMS


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3D-Stereoskopie erschließt frische Märkte für die Film- und TV-Branche. Eine Geschichte in Räumen anstatt in Bildern zu erzählen, wirft jedoch eine Menge neuer Fragen auf. Mit dem Filmprojekt „Topper gibt nicht auf“ nahm sich die Hochschule für Film und Fernsehen (HFF) Konrad Wolf in Zusammenarbeit mit der CinePostproduction GmbH dieser Fragen an. Text: Marie Wagner

Fotos: HFF “Konrad Wolf“ Potsdam-Babelsberg

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Til Topper, in die Jahre gekommener Action-Star, befindet sich in einer Midlife-Crisis: Er ist schon seit längerer Zeit von der Bildfläche verschwunden, seine Blütezeiten hat er hinter sich. Nun soll er in einem Studentenfilm mitspielen, auf den er eigentlich wenig Lust hat. Regisseur dieses Films ist Axel, dessen größtes Idol Topper ist. Der ehemalige Star ist nicht begeistert von Axels Faszination, jedoch umso beeindruckter von seiner Filmpartnerin, die unglücklicherweise Axels Freundin ist. Gespielt wird „der Topper“, wie ihn alle nur nennen, von Claude-Oliver Rudolph, der durch Filme wie „Das Boot“ und „James Bond 007: Die Welt ist nicht genug“ bekannt ist. Maximilian Vollmar verkörpert Axel, der frustriert ist, weil sich sein Idol als arrogant herausstellt und hemmungslos seine Freundin Marleen anflirtet. Doch Marleen, gespielt von Anna-Maria Sturm, rettet die Situation vor der Eskalation. „Topper gibt nicht auf“ wurde an der Hochschule für Film und Fernsehen „Konrad Wolf“ im Rahmen des 3DForschungsprojektes PRIME realisiert. PRIME bedeutet „Produktions- und Projektionstechniken für Immersive Medien“ und wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie gefördert. Die Professorin Dr. Claudia Wegener, HFF-Projektleitung PRIME: „Topper widerspricht dem 3D-Mainstream. Wir haben gegenwärtig meist Blockbuster im Animations- und Science-Fiction-Bereich. Topper arbeitet das Genre Drama auf, was in gewisser Weise auch ein Experiment ist.“ Ziel ist es zu testen, ob die Wirkung des räumlichen Effektes genreübergreifend funktioniert. Weiterhin soll ein Workflow gefunden werden, in dessen Rahmen zukünftige 3D-Drehs inklusive Postproduktion kontrolliert ablaufen können. Davon profitieren alle – die Studenten der HFF, die anhand des Filmes wertvolle Praxiserfahrungen erleben, das Projekt PRIME, welches den Film für Akzeptanztests verwenden kann, und last but not least die CinePostproduction, die mit dem Film ihre Erfahrung im Real-3D-Bereich ausbauen konnte. Die Formel für „Topper gibt nicht auf“ lautet gewissermaßen studentische Kreativität mal fachliche Kompetenz. „Die Jungs und Mädels von der CinePostproduction haben eine Wahnsinnsarbeit geleistet und ein knackiges tolles Bild gezaubert“, meint Félix Koch, Regisseur von „Topper gibt nicht auf“. Da beim stereoskopischen Dreh der von den beiden Kameras zu simulierende Augenabstand zu klein ist, um zwei Kameras nebeneinander zu platzieren, wird mit Hilfe von Spiegeln die nötige Nähe

Dreh- & Musterphase Rohdaten 3-Symmetry Sweetening zeitliche Korrektur geometrische Korrektur farbliche Korrektur Befund (Quality Report)

Kreativer Schnitt 3D

Realtime-Schnitt (AVID oder Final Cut Pro)

EDL (Conforming)

Post-Prozess TECHNISCH erweitertes 3-Symmetry Sweetening zeitliche Anpassung geometrische Anpassung farbliche Anpassung KREATIV Depth Grading & Stereo Colorgrading

Deliveries Stereo Master Stream Digitales Kino 3D

35 mm Kino 2D

Film 3D Kinokopie ColorGrading

TV

Color- & DepthCorrection

2D TV Master Kinokopie

erzeugt. Realisiert wurde das mit einem Kamera-Spiegel-Rig. 3D-Technik beschränkt sich nicht mehr nur auf die x- und y-Achse, sondern suggeriert dem Zuschauer zusätzlich eine weitere Tiefenachse. Es ist ein bisschen, als schaue man sich ein überdimensionales Pop-UpBuch an, in dem die Protagonisten zu Leben erwachen. Im Ergebnis entsteht ein tiefergehendes, emotionaleres Erlebnis als beim flachen Bild. Bei der Umsetzung des dreidimensionalen Drehs halfen die Spezialisten der CinePostproduction den Studenten immer wieder mit Fachwissen aus. Daniele Siragusano beispielsweise, 3D-Stereographer bei der CinePostproduction: „Bei Stereo-3D müssen andere Dinge beachtet werden als bei Drehs in 2D. Zum Beispiel sollten Personen oder Gegenstände das Bild nicht über den rechten oder linken Rand nach draußen verlassen, da es zur Störung der Tiefenwirkung kommen kann.“ Es gilt, nicht nur ein plattes Bild zu schaffen, sondern durch die Verdichtung von Bildern den Raum in 3D gänzlich neu zu erobern. Das Auge interessiert sich verstärkt für die Umgebung – extra für eine Szene wurde virtuelles Korn auf die einzelnen Objekte gerechnet und nachträglich 3D-konvertiert, um diese „älter“ wirken zu lassen. „Ein einzigartiger Effekt, den es bisher so noch nicht gegeben hat“, ist Manuel Georg, Leiter des Digital Labs der CinePostproduction überzeugt. Laut Daniele Siragusano, der den Stereo-3D-Workflow entwickelte, besteht die Bearbeitung aus vier grundlegenden Phasen. Zunächst aus der Dreh- und Musterphase, in der die Rohdaten einem sogenannten 3-Symmetry Sweetening unterzogen werden. Sweetening bedeutet das Versüßen des Bildes, indem man eine zeitliche, geometrische und farbliche Korrektur durchführt. Anschließend wird der kreative Schnitt umgesetzt, welcher in den Post-Prozess mündet. Hier wird ein erweitertes 3-Symmetry Sweetening realisiert, das quasi als Premium-Variante angesehen werden kann. Nun folgt das kreative Depth Grading sowie das Stereo Colorgrading, welches von der Colorgraderin Tina Falke ausgeführt wurde. Hier werden die Farben und die Tiefe final angepasst, damit das Bild schön knackig erscheint. Zu guter Letzt entsteht das Stereo Master, von dem dann die gewünschte Kopie gezogen werden kann. Als das finale Kino-DCP schließlich für die Kinopremiere erstmals gesichtet wurde, war die Topper-Crew von der technischen Qualität ihres Pionierfilms in Stereo-3D hellauf begeistert: „Der Film läuft, wie er soll. Und sieht geiler aus, als wir es alle erwartet haben.“


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Champions League, Fifa-WM und „F4 in 3D“ Die Übertragungstechnik von HD Signs ist ständig unterwegs. An den Wochenenden steuern die Ü-Wagen die Stadien der Fußball- und Eishockey-Bundesliga an. Sie rollen zu den Spielstätten der Champions League im Inland wie im Ausland. Wenn es sein muss, werden sie über die Ozeane verschifft, so wie für ihren Einsatz bei der Fußball-Weltmeisterschaft in Südafrika. Auch bei der Live-Übertragung in 3D spielt der Dienstleister aus Geiselgasteig in der ersten Liga. Text: Marc Haug

Fotos: Jens Heilmann


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18. August 2010. Werder Bremen bezwingt im Qualifikationsspiel der UEFA Champions League Sampdoria Genua mit 3:1 Toren. Rund 25 000 Zuschauer im Stadion sehen den Treffer von Clemens Fritz, den verwandelten Elfmeter von Torsten Frings und das Tor von Claudio Pizarro im Weserstadion. Für die Live-Übertragung im Fernsehen ist ein Ü-Wagen von HD Signs vor Ort, der für Sky die Sendesignale in HD-Qualität liefert. Am nächsten Tag wird der mit modernster Technik ausgestattete Übertragungswagen in Geiselgasteig zurückerwartet. Eine Woche später schon sollen Kameras und Ü-Wagen beim Rückspiel in Genua eingesetzt werden. Bei Champions League-Spielen muss die Technik bereits am Vortag stehen und abgenommen werden, denn am Spieltag selbst dürfen keine Kabel mehr verlegt werden. Das heißt, nach nur zwei Tagen Pause macht sich das Team auf den 700 Kilometer langen Weg an die italienische Riviera. Fast zeitgleich steht für einen anderen Ü-Wagen ein Auftrag in Moldawien an: die Übertragung eines Fußball-Länderspiels aus der Hauptstadt Chisinau – 1 700 Kilometer und rund 24 Stunden Fahrzeit von München entfernt. Um pünktlich in Moldawien zu sein, wird der Truck bereits am nächsten Abend starten.

Logistik-Zentrum Geiselgasteig In Geiselgasteig laufen alle Fäden für die Einsatzplanung zusammen. Welches Auto welche Produktion übernimmt, hängt von der Größe der Produktion ab und davon, welche Art der Technik sie verlangt. Die Teams werden eingeteilt. HD Signs pflegt ein Netzwerk an KeyPersonal, das die Autos, die Technik und die Arbeitsabläufe kennt und gewährleistet, dass die Technik sicher betrieben wird. Ergänzt wird das Team je nach Produktion um freie Mitarbeiter aus der gesamten Bundesrepublik. „Mindestens eine Woche Vorlauf brauchen wir allein schon wegen der Personalplanung“, sagt Claudia Köhler, die die Einsätze koordiniert. „Wir unterscheiden zwischen dem technischen und dem künstlerischen Personal“, beschreibt sie die Zusammensetzung einer Mannschaft. Das technische Personal ist jenes, das immer zu allererst da ist und die Technik am Spielort aufsetzt. Eine eigene Truppe ist dafür vorgesehen, die Kabel richtig zu legen, die die Kameras mit dem ÜWagen verbinden. Bildtechniker kümmern sich darum, die Kameras an der richtigen Stelle mit der richtigen Optik und dem richtigen Bildausschnitt zu positionieren. Die Tontechniker sorgen dafür, dass die Atmo-Geräusche vom Spielfeld eingefangen werden können – das Ächzen der Spieler, das Treten des Balls, die Stimmung des Publikums, und dass der Zuschauer den Kommentator hört. Mitunter eine schwierige Kunst, wie die Tontechniker während der Fifa-WM in Südafrika beim Kampf gegen die Frequenzen der Vuvuzela-Tröten erfahren mussten. Zum künstlerischen Team zählen neben dem Regisseur und dem Redaktionsteam sogenannte Slowmotion-Operatoren, die für die Einspielung der Wiederholungen von Fouls, Toren etc. verantwortlich sind. Fünf Regiearbeitsplätze und zusätzlich drei Arbeitsplätze für Slomo-Operatoren haben in der großen Regie eines Ü-Wagens Platz. Darüber hinaus arbeiten dort Bildtechniker, MAZ-Techniker und ein Highlight-Operator, der zum Schluss die schönsten Spielszenen zusammenstellt. Und schließlich zählen bei einer umfassenden Spielbetreuung auch noch bis zu zwölf Kameraleute zum Mitarbeiterstab.

Bremerhaven – Kapstadt und zurück Eine der bisher logistisch spannendsten Herausforderungen war der Auftrag, für Sky und RTL die Fifa-WM 2010 aus Südafrika zu


übertragen. Die mit der kompletten Technik bestückten Ü-Wagen wurden ab Bremerhaven mit „Roll on Roll off“-Carriern genannten Autofähren auf die 12 000 Kilo­ meter lange Reise über den Atlantik nach Südafrika geschickt. Mit der Versicherung wurde im Vorfeld die Schiffsroute hinsichtlich möglicher Gefahren durch Piraterie in internationalen Gewässern durchgegangen. Ansonsten hätte HD Signs die Millionenwerte ihrer Technik kaum versichern können. Fahrzeug und Schlüssel wurden in Bremerhaven übergeben und in Kapstadt wieder in Empfang genommen. Dort waren Leute beauftragt, die gesamte Zollabwicklung für HD Signs zu übernehmen und zu gewährleisten, dass die Technik schnellstens am Stadion verfügbar ist. „Wir haben jedes Spiel pünktlich gesendet. Es gab keinen einzigen Ausfall. Alles hat hervorragend funktioniert, nicht zuletzt, weil die Infrastruktur in Südafrika mit den modernen, neuen Spielstätten hervorragend ausgestattet war“, resümiert Claudia Köhler. „Und rechtzeitig zum DFB-Pokal am zweiten August-Wochenende war die Technik wieder in Deutschland einsatzbereit.“

Bremen – Geiselgasteig – Moldawien – Genua Jetzt steht für Claudia Köhler die Detailplanung der Moldawien-Reise an. Die genaue Route wird bestimmt, das Team disponiert, Zollpapiere vorbereitet und Hotelzimmer gebucht. Die Strecke verläuft über Österreich und durchkreuzt Ungarn und Rumänien. Bis Rumänien ist der Weg unproblematisch. Bis dahin durchfährt man EU-Land. Damit der Transfer auch außerhalb der EU reibungslos funktioniert, holt sich Claudia Köhler fachlichen Rat ein, um sicherzustellen, dass man an der Grenze nicht hängenbleibt. Während man in Geiselgasteig auf die Ankunft der Fahrzeuge wartet, wird ein weiterer Übertragungswagen in der HD SignsHalle auf dem Bavaria Filmstadt-Areal einsatzbereit gemacht. Die Server sind hochgefahren, die Geräte werden verkabelt. Dann trifft der erste erwartete Wagen der Ü-Wagen-Flotte ein. Höchstens eine Stunde später soll auch der LKW aus Bremen Geiselgasteig erreichen. Dann wird die Technik gecheckt und neu auf die Autos verteilt.

In Moldawien hat HD Signs den Auftrag, mit zwölf Kamerapositionen den World-Broadcast-Feed zu produzieren, also jenes Basissignal, auf das alle Sender der ganzen Welt zurückgreifen können. In Genua produzieren die Italiener das Basissignal. Vom HD SignsÜ-Wagen werden die Bilder der eigenen fünf Kameras dazugeliefert, damit der auftraggebende Sender Material mit eigenem Moderator, eigenen Studiogästen und eigenem Feldreporter für seine Spielberichterstattung geliefert bekommt. Einen Ausfall kann man sich in solchen Live-Übertragungen nicht leisten. Kaum auszumalen, wenn hier etwas schief geht. HD Signs-Geschäftsführer Mario Mentel schwört bei der Teambesprechung seine Leute ein und bespricht, wer welche Aufgabe zu erfüllen hat. Es herrscht eine Stimmung fast wie in der Mannschaftskabine, wenn der Trainer vor dem Spiel letzte Anweisungen gibt.

Weltpremiere „F4 in 3D“ Das Zeitfenster für die Vorbereitungen ist eng, der Stresslevel entsprechend hoch. In den verbleibenden Stunden, bevor die


Lkws zu den beiden Produktionen nach Osteuropa und Italien aufbrechen, stehen noch Technik-Tests für ein weiteres ambitioniertes Projekt auf dem Programm: die Übertragung des Sonderkonzerts der Fantastischen Vier, das am 28. September dreidimensional und live aus dem „Steintor Varieté“ in Halle per Satellit in 91 Kinos in Deutschland, Österreich und der Schweiz übertragen werden soll. Die Münchner KUK Filmproduktion, die die 3D-Produktion und 3D-Regie des Konzerts verantwortet, bereitet sich zusammen mit HD Signs mit Hochdruck auf diese Weltpremiere vor. Anders als in der normalen 3D-Postproduktion, wo die Aufnahmen Szene für Szene an die Erfordernisse der räumlichen Darstellung angepasst werden können, müssen bei einer Live-Produktion alle stereoskopischen Parameter sofort und unmittelbar perfekt justiert sein. Gemeinsam mit HD Signs setzen sie den durchgängigen stereoskopischen Workflow auf. Erstmalig hatte HD Signs im April seine 3D-Kompetenz demonstrieren können. Parallel zur Aufzeichnung der Disney-Fanshow „Die Zauberer vom Waverly Place“, einer

Voller Einsatz bei der Fußball-WM in Südafrika: die Mannschaft von HD Signs auf der Kabelbrücke, Übertragungswagen vor dem Stadion, Ü-Wagen on the road. (Fotos: HD Signs)



Die Übertragungstechnik von HD Signs brachte die Aufnahmen des Sonderkonzerts der „Fantastischen Vier“ aus Halle auf die Leinwände von mehr als 90 Kinos – alles live und in 3D.

Produktion von First Entertainment für Disney Channel und Super RTL, realisierten sie in einem Pionierprojekt mit den Bavaria Studios die erste deutsche Studio-Live-Aufzeichnung in 3D. Da liegt es auf der Hand, diese 3D-Erfahrungen auch bei der Sportübertragung einzubringen. Die Tests hierzu laufen erfolgreich und zum Start des 3D Kanals von Sky im Oktober wird HD Signs den Sender bereits mit Contentmaterial aus Studio- und Sportproduktionen bedienen können.

Betrieb in Vollauslastung Bis dahin ist der Kalender allein schon durch den Regelbetrieb dicht gefüllt. Nach Moldawien und Genua steht an den folgenden Wochenenden wieder die Bundesliga-Saison im Fußball und im Eishockey an. Zwischendurch wird beim New Pop Festival in Baden-Baden ein 3D-Konzert für den SWR in Zusammenarbeit mit arte aufgenommen. Es folgt das 3D-Konzert der Fantastischen Vier, gleichzeitig gibt es Eishockey in Mannheim und wieder Champions League, diesmal in Basel. Danach kommen die Autos wieder zurück nach Geiselgasteig und das nächste Wochenende wird vorbereitet. „Da sind wir für zwei Veranstaltungen in Nürnberg, am Freitag beim Eishockey und am Samstag beim Fußball. Das Auto kann stehen bleiben, weil die Hallen direkt nebeneinander stehen“, freut sich Claudia Köhler. Ein anderes Fahrzeug überträgt aus München das Zweitligaspiel von 1860 und am folgenden Tag wird ebenfalls aus München produziert. Für das Team wird das wohl endlich mal wieder ein etwas ruhigeres Wochenende.


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Service

rund um die Uhr

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Alle für einen – einer für alle Die Werkfeuerwehr der Bavaria setzt sich zusammen aus 18 Berufsfeuerwehrmännern und 15 Freiwilligen –­ alle Mitarbeiter auf dem Gelände. Besonders wichtig ist der Zusammenhalt in der Truppe. Schließlich müssen sich die Männer im Ernstfall blind vertrauen können.


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IMMER

Einsatzbereit

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Für alle Fälle gewappnet Sie sind die Helden des Alltags auf dem Bavaria-Gelände in Geiselgasteig. Die 18 Mann starke Truppe der Werk­ feuerwehr sorgt rund um die Uhr für Sicherheit und bietet einen Service, der weit über den der klassischen Brand­ bekämpfung hinausgeht. Und nebenbei erhält sie ganz be­sondere Einblicke in die Welt des Films. Text: Franziska Zilch

Fotos: Jens Heilmann

Die Feuerwehrleute sind die Ersten, die die Mitarbeiter morgens an der Pforte begrüßen und die Letzten, die sie in den Feierabend verabschieden. Wenn es mal so spät geworden ist, dass sie einen bei ihren nächtlichen Rundgängen noch im Büro antreffen, erinnern sie auch einmal freundlich daran, den Arbeitstag zu beenden. Die 18 Mann starke Truppe (dazu kommen noch 15 freiwillige Mitglieder) im Alter zwischen 21 und 60 Jahren begleitet mit ihrem vielseitigen Service den Alltag auf dem Gelände. 24 Stunden am Tag, 365 Tage im Jahr. Wenn die Feuerwehrmänner bei Dreharbeiten auf eventuelle Sicherheitsrisiken achten oder im roten Löschwagen mit Blaulicht im Notfall über die nach großen Filmschaffenden benannten Straßen der Filmstadt düsen. Genauso verwalten sie die über 19 000 Schlüs­sel der Schließanlage, geben die elektronischen Kantinenkarten aus, nehmen Kuriersendungen entgegen und frankieren die Ausgangspost. Ob sie schon zum x-ten Mal den Weg zum Besuchereingang der Filmstadt erklären oder sie einer jungen Kollegin den Fahrradreifen flicken, sie sind

freundlich, hilfsbereit und geben jederzeit kompetent Auskunft. Wenn’s passt, auch im bayerischen Dialekt. Die Entscheidung für eine eigene Werkfeuerwehr liegt schon lange zurück – nach einem Großbrand der Halle 8 im Jahr 1949. Die Vorteile der Werkfeuerwehr im Vergleich zu einer Freiwilligen Feuerwehr sind auf dem über 300 000 Quadratmeter großen Filmgelände mit über hundert Gebäuden und einer Infrastruktur, vergleichbar mit der einer Kleinstadt, enorm. Durch ihre Werkschutzaufgaben, die sie zusätzlich übernehmen – nächtliche Rundgänge, die Aufsicht bei Drehs, die ständige Kontrolle von Feuerlöschern und Fluchtwegen etc. – kennen sie jedes einzelne Gebäude bis in den letzten Winkel. Im Ernstfall ist die professionell trainierte Werkfeuerwehr in ein bis zwei Minuten an Ort und Stelle einsatzbereit. Das wäre von einer freiwilligen Feuerwehr in dieser Zeit nicht annähernd zu leisten. In Notfällen entscheiden schließlich wenige Minuten über das Ausmaß eines Schadens. Etwa 250 Einsätze pro Jahr absolviert die Feuerwehr. Die meisten davon sind Erste Hilfe-Einsätze und technische Hilfeleistungen,


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circa 60 bis 65 Fehlalarme gibt es und nur etwa zehn Brandeinsätze mit – „toi, toi, toi“ – glimpflichem Ausgang. Vorbeugender Brandschutz zählt zu den wichtigsten Auf­gaben der Werkfeuerwehr. Die gesamten Studios und Büroräume sind mit Brandmeldern ausgestattet. Es wird darauf geachtet, dass die Fluchttüren und Beschilderungen frei und die Feuerlöscher zugänglich sind. „Beim Film geht das so schnell, da wird viel verstellt“, meint Alfred Spitzer, der die Bavaria Feuerwehr seit 1995 leitet. Er und sein Team beraten die Film- und Fernsehproduktionen bereits im Vorfeld eines Drehs. Offenes Feuer wird natürlich besonders genau beobachtet, schließlich sind die Kulissen leicht entflammbar. Vor allem, wenn Pyrotechnik im Spiel ist, sind ihr Wissen und ihre Erfahrung gefragt. Bei der Anzahl an Dreharbeiten, die die Feuer­wehrleute schon begleitet haben – bei jedem Dreh ist immer mindestens ein Feuerwehrmann als Brandaufsicht dabei – haben sie über die Jahre umfassende Einblicke in die Welt des Films gewonnen. Sie wissen bestens Bescheid wie Special-Effects funktionieren, konnten das Wirken diverser Regisseure aus

nächster Nähe erleben und haben schon so manche Filmgröße kennengelernt. Alfred Spitzer hat daher viele Anekdoten auf Lager. Eine der schönsten ist die von seinem allerersten Arbeitstag vor mittlerweile mehr als 30 Jahren: Als Atelieraufsicht bei den Dreharbeiten zu „Berlin Alexanderplatz“ war es seine Aufgabe, sämtliche Brandgefahren zu vermeiden. „Keiner darf in den Kulissen rauchen, hat’s geheißen, und ich dachte, das gilt für alle, auch für den Regisseur.“ Und der war bekanntlich der als exzentrisch geltende Rainer Werner Fassbinder. Als Spitzer ihn auf das Rauchverbot hinwies, zog Fass­ binder beleidigt ab. „Dieser Drehtag war gelaufen.“ erinnert sich der Feuerwehr­ kommandant. „Oft haben wir aber die Erfahrung gemacht, dass die großen Stars sogar umgänglicher und freundlicher sind als manch einer, der glaubt, bald ganz groß rauszukommen“. Jean Paul Belmondo beispielsweise hat Eindruck hinterlassen: „Mit dem haben wir in den Mittagspausen Fußball gespielt“, erzählt Spitzer. Oder Dustin Hoffmann, der für die Dreharbeiten von „Das Parfum“ in Geiselgasteig war. „Er begrüßte sogar alle mit Handschlag“.

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„Servus“ Der Pförtnerdienst ist eine der Aufgaben der Werkfeuerwehr, was sie zum ersten Ansprechpartner auf dem Gelände macht. Dazu gehört die Ausgabe der Tagesschlüssel oder die Annahme von Kurierpaketen. Sie überwacht die Alarmanlagen, welche Einbrüche oder Schäden an Heizungen oder Aufzügen melden. Im Notfall müssen die Feuerwehrmänner auch selbst eingreifen. Sie helfen, wenn Besucher eine Firma oder ein Gebäude suchen. Kaum jemand kennt das Gelände so gut wie die Truppe von Kommandant Alfred Spitzer. Gut ausgebildet, gut ausgerüstet Von links nach rechts: Bienenanzug, Atemschutzanzug, Voll-/Chemieschutzanzug, Brand-/Hitzeschutzanzug, Säureanzug.


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Gelb statt rot Wo sich gelbe Kisten in der Feuerwache stapeln, wird die Post bearbeitet. Frühmorgens holen die Feuerwehrmänner Post und Zeitungen aus Grünwald ab, im Laufe des Tages frankieren sie die Ausgangspost. Das sind pro Jahr Sendungen im Frankierwert von 130 000 Euro. Niko Auerhammer ist seit März 2010 bei der Werkfeuerwehr der Bavaria Film. Seinen ersten Atelierdienst hatte der Oberfeuerwehrmann bei der Aufzeichnung von Thomas Gottschalks Sendung „Swinging Sixties“ zu absolvieren. Dort erlebte er gleich, was die Arbeit bei der Bavaria für ihn so besonders macht: „Das ist schon toll, dort zu arbeiten, wo die Stars ein- und ausgehen und alles live, anstatt vor dem Bildschirm, mitzuerleben.“

Auf dem Gelände zuhause Franz Prepsl ist seit Juli 2010 bei der Bavaria Werkfeuerwehr. Besonders gut gefällt ihm, dass man auf viele Menschen trifft und auch sehr viel davon mitbekommt, was auf dem Gelände passiert. Bei 900 Sicherheitswachen pro Jahr, auf 5 000 Stunden verteilt, ist das auch kein Wunder. Neben dem „Atelierdienst“ machen sie in jeder Nachtschicht mehrere Rundgänge über das Gelände und kontrollieren in jedem einzelnen Raum, ob alle Fenster und Türen verschlossen sind und feuerwehrtechnisch alles in Ordnung ist. Ein angestecktes Bügeleisen, noch brennende Öfen, durchgeschmorte Kaffeemaschinen, zerlegte Kabel, brennende Papierkörbe, weil jemand seinen Aschenbecher darin ausgelehrt hat. Alles keine Seltenheit. Durch das wache Auge der Feuerwehr werden immer wieder Brände verhindert. Auch beim Bau der Halle 12 bemerkte ein Feuerwehrmann einen Heizungsbrand noch rechtzeitig.

Herren über die Schlüssel Die Verwaltung der an die 19 000 Schlüssel, die auf 5 600 Zylinder und 5 000 Personen aufgeteilt sind, liegt in den vertrauensvollen Händen der Werkfeuerwehr. Genauso wie die Ausgabe der Kantinenkarten. Da heißt es Überblick bewahren. Löschmeister Ruppert Schmidt ist seit 1983 bei der Bavaria Werkfeuerwehr. In 27 Dienstjahren hat er schon viel erlebt. Besonders im Gedächtnis geblieben ist ihm der Dreh zu Wolfgang Petersens „Enemy Mine“. Dort war die Werkfeuerwehr mit dem Feuerschutz bei den Special Effects betraut. Das Filmteam schoss Leuchtkugeln auf Bäume, um Meteoriten-Einschläge zu simulieren. Nicht geplant war allerdings, dass die Bäume lichterloh zu brennen anfingen und die Feuerwehr eingreifen musste.


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Erste-Hilfe-Dienst Alle Feuerwehrmänner der Bavaria haben eine Ausbildung zum Sanitätshelfer und können deswegen den First-Responder-Dienst ausüben. Mittlerweile haben mehrere Feuerwehrleute sogar schon die Ausbildung zum Betriebssanitäter und zum Rettungsdiensthelfer absolviert. Für die Erstversorgung von Notfallpatienten sind die hauptamtlichen Feuerwehrmänner also bestens geschult. Sie werden bei Unfällen auf dem Gelände gerufen, aber auch wenn bei der Straßenbahnstation oder auf der Hauptstraße etwas passiert ist. Oberfeuerwehrmann Martin Griesberger war an seinem ersten Arbeitstag 1999 als Brandaufsicht bei der TV-Serie „Die Rote Meile“. „Das fängt schon mal nicht schlecht an“, dachte er sich da beim Anblick der leicht bekleideten Frauen. Die Hoffnung, dass ihm sich dieser Blick nun jeden Arbeitstag bieten würde, wurde allerdings nicht erfüllt.

Kontrolle ist besser! Hauptlöschmeister Markus Reschka ist seit 15 Jahren bei der Bavaria-Feuerwehr und neben drei weiteren Kollegen Sachkundiger für rund 850 Feuerlöscher auf dem Gelände. Monatlich passieren bis zu 70 Löschgeräte seine Löscherwerkstatt. Auch die etwa 200 Hydranten und an die 2 000 Feuermelder, Schläuche, Fluchtleitern und andere feuerwehrtechnische Einrichtungen fordern regelmäßige Überprüfung durch die Werkfeuerwehr. Besonders spannend fand Markus Reschka die Dreharbeiten für „Asterix“ im Jahr 1998. Hunderte Komparsen wirkten dabei mit und in Studio 9 wurde eine Arena mit Fackeln und Käfigen voller wilder Tiere aufgebaut. Krokodile, Löwen, Elefanten und sogar Vogelspinnen wurden für den Dreh benötigt. Letztere machten sich dann selbstständig und erkundeten das Gelände. Um diese wieder einzusammeln, da war dann natürlich die Feuerwehr gefragt.

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Fit für den Dienst Die Feuerwehrleute tragen große Verantwortung, denn sie müssen auf Knopfdruck zu hundert Prozent bereit und auf alle Eventualitäten vorbereitet sein. Dazu nehmen sie an Schulungen teil und machen regelmäßig Übungen. Doch die beste Ausbildung und größtes Fachwissen nützen im Notfall nur, wenn die Männer auch körperlich fit sind. Deswegen ist es Pflicht, mindestens eine Stunde in der Woche zu trainieren. Helmut Mötsch, Brandmeister und Stellvertreter des Kommandanten, hat in seinen 19 Jahren bei der Bavaria schon viele bekannte Gesichter getroffen und auch schon mal mit Joseph Vilsmaier ein Bier getrunken. Aber unter all den Stars, die das Gelände in Geiselgasteig besucht haben, hat er David Hasselhoff in besonderer Erinnerung, der vor etwa 20 Jahren ein Musikvideo drehte. „Der war sehr nett, vor allem zu den Kindern, und hat sich viel Zeit fürs Autogramme-Schreiben genommen“.


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BEGEGNUNG IM WEINKELLER Erhard Arbogast war bis 2005 Personalchef der Bavaria Film. Vom Ruhestand ist er weit entfernt. Er hat aus seinem Weinhobby einen Beruf gemacht und setzt bei genauer Betrachtung in Geiselgasteig fort, was er eigentlich bereits vor mehr als zwei Jahrzehnten begonnen hat. Text und Foto: Marc Haug

Ein paar künstliche Weinreben an der unscheinbaren Eingangstüre neben dem großen Tor des Studios 1 deuten an, dass es hier in den Weinkeller von „arbovin-ea“ geht. Die Türe steht offen, und ein Aufzug, wie ihn Dachdecker benutzen, transportiert zwei Weinkartons nach oben, wo Erhard Arbogast sie für einen Kunden bereitstellt. Er hat sich eine rote Arbeitsschürze umgebunden, die Ärmel hochgekrempelt und sortiert im Keller eine neue Weinlieferung. Vor 40 Jahren, sagt der ehemalige Personalchef der Bavaria Film, habe er das Weinland Frankreich für sich entdeckt. Es bereite ihm viel Spaß, mit den Winzern zu reden und ihre Weingüter kennenzulernen. Immer auf der Suche nach guten französischen Weinen. Wenn ihn einer der goutierten Tropfen überzeugt, importiert er ihn palettenweise nach München. Vor 25 Jahren habe er mit diesem „Import“ als Hobby begonnen. Zuerst nur für den Eigenbedarf, später auch für gute Freunde und Bekannte. Die Bezugsquelle sprach sich auch unter Kollegen in der Bavaria Film schnell herum. Erhard Arbogast, der in Tübingen und München Jura studiert hat, kam 1980 nach Geiselgasteig. Er war dort nicht nur Personalchef, sondern leitete auch den Bereich Vermietung, Verpachtung, Services und war damit quasi Herr über das Filmstadt-Gelände. Ein „Bavarianer“ also durch und durch. Er war Mitglied der Geschäftsleitung sowie Prokurist. Als Vorsitzender des Arbeitgeberverbands VTFF und als Leiter der Tarifkommission verhandelte er bis vor wenigen Jahren die Tarifverträge für die Filmtechnischen Betriebe. „Als ich auf die Sechzig zuging, war mir klar, dass ich nach 30 Jahren Bavaria Film noch

einmal etwas anderes tun wollte“, erzählt der heute 65-Jährige. Zu diesem Zeitpunkt hatte er für seine befreundeten Weinliebhaber jährlich inzwischen 4 000 Flaschen bestellt. „Ich dachte mir, das müsste man auf eine professionelle Basis stellen können. Durch meine bisherige Tätigkeit hatte ich schließlich viele Kontakte hier auf dem Gelände und in die Branche hinein.“ Er erweiterte seinen Kundenstamm und beliefert inzwischen auch Weinhändler und Gastronomiebetriebe. Nun verkauft er im Jahr rund 20 000 Flaschen. „In dem Umfang kann das ein Ein-Mann-Betrieb gerade noch alleine stemmen,“ sagt der Personalchef a.D. ohne Personal. „Lediglich im Weihnachtsgeschäft, wenn der Geschenkservice für Firmen hinzukommt, wird eine Aushilfe engagiert.“ Einmal in der Woche öffnet Arbogast, der weder den direkten Kontakt zu den Winzern noch den zu seinen Kunden missen möchte, seinen Keller für den Lagerverkauf. „Der wird immer stärker frequentiert“, bewirbt er seinen Laden. Und wie zum Beweis steigt just in dem Moment ein Manager einer nicht unbedeutenden Filmfirma die Treppe hinunter, um etwas Wein zu ordern. Einen Karton vom Crémant bitte und dann noch ein paar Flaschen von dem Roten, den er neulich bei der Weinprobe probiert hatte. Es wird ein wenig über den Urlaub in Sardinien gesprochen, wo man einen wunderbaren Vermentino entdeckt habe. Und ehe man sich versieht, diskutieren die beiden intensiv den kürzlich unterzeichneten Tarifabschluss für die Filmtechnischen Betriebe – und dann ist er plötzlich doch wieder der „alte“ Arbogast, für einen kurzen Moment zumindest.


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Zwielichtiges Illusionsspiel Seite 34

Service rund um die Uhr

Film-Stoffe

Seite 60

Seite 24 Studio 3

Bavaria Werkfeuerwehr

Matthias Brandt: Mythos verpflichtet

Stoff-Fundus der FTA

Seite 14

Pathologie-Set

Fassbinders persönlichster Film Seite 38

Bavaria Media

Neues beim Alten Seite 30

„Das Boot“ als Hörspiel Seite 37

Studio 7

Bavaria Sonor

Die beste Besetzung Seite 8

Fiebern auf täglich Herzfl immern Seite 12

Besetzungsbüro

Motive für ZDF-Daily


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Begegnung im Weinkeller Seite 68

WER, WO, WAS

Keller Gebäude 29

Following the Sun Seite 42

Hier spielen unsere Geschichten

Bavaria Film Interactive

Im Film wird das funktionieren Seite 22

Drehvilla 2

Showtime Seite 6

Studio 9

En Garde Seite 46

Studio 9, Foyer

Champions League, Fifa-WM und „F4 in 3D“ Seite 54

HD Signs

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Energie vom Dach

Photovoltaik. Das neue Gebäude 71a nutzt die Sonne über Geiselgasteig. 163 kristalline Einzelmodule, in 25 Reihen jeweils nach Süden ausgerichtet, produzieren bis zu 32 000 kWh pro Jahr. Das entspricht einer Einsparung von CO2 -Emmission in Höhe von jährlich 20 Tonnen.


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NEUE MIETER IM NEUBAU 71A Mit dem Neubau von Gebäude 71a bot sich für die CineMedia Film AG die Gelegenheit, mit ihrer Konzernzentrale wieder auf das Bavaria Film-Gelände zu ziehen. Christian Sommer, Vorstand der CineMedia Film AG, schätzt vor allem das Campus-Gefühl in der Filmstadt. „Wir fühlen uns hier am Standort wieder eingebunden in die kreative Atmosphäre eines Studiobetriebs“, sagt Sommer. „Die Strahlkraft des Standorts auf unsere Kunden im In- und Ausland darf man nicht unterschätzen.“ Weitere Mieter des Neubaus, das vom Architekturbüro KIP Kirschner & Partner gestaltet wurde, sind u. a. Michael Herbigs Firma „herbX Film“, das Kosmetik-Schulungsinstitut „carosano“ und die Ü-Wagenfirma „HD Signs“.

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Bavaria Film Interactive GmbH Lars Reckmann Gebäude 40 Tel +49 (89) 6499 2288 Fax +49 (89) 6499 3038 interactive@bavaria-film.de www.bavaria-film-interactive.de

Agentur für Synchronisation Erika Gröne Gebäude 51 Tel +49 (89) 6418 51700 erika.groene@rtl2.de

Bavaria Film International Thorsten Ritter Gebäude 71 Tel +49 (89) 6499 2686 Fax +49 (89) 6499 3720 international@bavaria-film.de www.bavaria-film-international.de

Allfinanz Software Services GmbH Sven Kiefer Gebäude 71a Tel +49 (89) 6499 2214 sven.kiefer@allfinanz.com Amalia Film GmbH Cornel Schäfer Gebäude 49 Tel +49 (89) 64981 128 Fax +49 (89) 64981 228 c.schaefer@amalia-film.de arbovin-ea weinimport Erhard Arbogast Gebäude 29 Tel +49 (89) 48953 111 Fax +49 (89) 48953 112 info@arbovin-ea.de www.arbovin-ea.de ARES Analysis Real Estate GmbH Andreas Althaus Gebäude 71 Tel +49 (89) 6499 2091 Fax +49 (89) 6499 2093 andreas.althaus@ares-muc.de AS Media Bettina Nußhardt Gebäude 4 Tel +49 (89) 7473 4360 Fax +49 (89) 7473 4311 nusshardt@vip-muenchen.de avirtico GmbH Gunther Lohneis, Michael Muschler Gebäude 49 Tel +49 (89) 6498 1141 Tel +49 (89) 6498 1241 gunther.lohneis@avirtico.de michael.muschler@avirtico.de www.avirtico.de B. TON Medien GmbH Benedikt Hoenes Luise-Ullrich-Str.4 Tel +49 (89) 1894 2549 0 Fax +49 (89) 1894 2549 29 mix@bton.de www.bton.de Bavaria Fernsehproduktion GmbH Dr. Matthias Esche, Jan S. Kaiser, Armin Rabe Empfangsservice Gebäude 20 Tel +49 (89) 6499 0 Fax +49 (89) 6492 507 info@bavaria-film.de www.bavaria-fernsehproduktion.de Bavaria Film GmbH Dr. Matthias Esche, Achim Rohnke Empfangsservice Gebäude 20 Tel +49 (89) 6499 0 Fax +49 (89) 6492 507 info@bavaria-film.de www.bavaria-film.de

Bavaria Studios & Production Services GmbH Michael Klee, Martin Moll Gebäude 3 Tel +49 (89) 6499 2117 oder 1117 Fax +49 (89) 6499 2115 oder 1115 produktionsservice@bavaria-studios.de Bavaria Filmverleihund Produktions GmbH Uschi Reich Gebäude 20 Tel +49 (89) 6499 2872 Fax +49 (89) 6499 3143 filmverleih@bavaria-film.de www.bavaria-filmverleih.de Bavaria Film Partners GmbH Markus Vogelbacher Gebäude 19 Tel +49 (89) 6499 2856 Fax +49 (89) 6499 3753 offer@bavaria-film.de Bavaria Kobolde, Kindergarten Gebäude 16, 104 Tel +49 (89) 6495 8775 Fax +49 (89) 6495 8776 info@bavariakobolde.de www.bavariakobolde.de Bavaria Media GmbH Dr. Rolf Moser Gebäude 71 Tel +49 (89) 6499 2238 Fax +49 (89) 6499 3723 bavaria-media@bavaria-film.de Bavaria Media Television Philipp Kreuzer Gebäude 71 Tel +49 (89) 6499 2764 Fax +49 (89) 6499 2240 tvinfo@bavaria-media.tv www.bavaria-media.tv Bavaria Pictures GmbH Jan S. Kaiser Gebäude 13 Tel +49 (89) 6499 3721 Fax +49 (89) 6499 3788 bavaria-pictures@bavaria-film.de www.bavaria-pictures.de Bavaria Production Services GmbH Martin Moll Gebäude 3 Tel +49 (89) 6499 2283 Fax +49 (89) 6499 2014 info-bps@bavaria-film.de www.bavaria-production-services.de

Bavaria Sonor Musik und Marketing GmbH Dr. Rolf Moser Gebäude 71 Tel +49 (89) 6499 2238 Fax +49 (89) 6499 3723 bavaria.sonor@bavaria-film.de www.bavaria-sonor.de

carosano Karola Schulz Gebäude 71a Tel +49 (89) 6666 5080 Fax +49 (89) 66665081 karola.schulz@carosano.com www.carosano.com

Bavaria Synchron GmbH Andreas Gaube Gebäude 56 Tel +49 (89) 6499 2860 Fax +49 (89) 6499 2748 andreas.gaube@bavaria-synchron.de www.bavaria-synchron.de

CC Medienproduktions und Verwaltungs GmbH Matthias Triebel Gebäude 49 Tel +49 (89) 6498 1750 Tel +49 (89) 6498 1751 m.triebel@cc-medien.de www.cc-medien.de

BavariaPool International Coproductions GmbH Tobias Gerlach Gebäude 50 Tel +49 (89) 6499 2022 Fax +49 (89) 6499 3490 ulrike.gerth@bavaria-film.de

CineMedia Film AG Christian Sommer Gebäude 71a Tel +49 (89) 2060 70 Fax +49 (89) 2060 7111 info@cinemedia.de www.cinemedia.de

Bayerisches Filmzentrum Wirtschaftsförderung GmbH Prof. Dr. Klaus Schaefer, Christine M. Conradi Gebäude 49 Tel +49 (89) 64981 0 Fax +49 (89) 64981 100 filmzentrum@filmzentrum-bayern.de www.filmzentrum-bayern.de

Cine Mobil GmbH Jörg Baumgart, Heinz Ratzinger Gebäude 1 Tel +49 (89) 6499 3191 Fax +49 (89) 6499 2534 jb@cine-mobil.de www.cine-mobil.de

Biz2Byte Service GmbH Jochen Plinta Gebäude 72n Tel +49 (89) 2000 0010 Fax +49 (89) 2000 0029 info@biz2byte.de www.biz2byte.de black & light GmbH Uli Maier Gebäude 31 Tel +49 (89) 6499 3013 Fax +49 (89) 6499 3019 info@blackandlight.tv www.blackandlight.tv Black Sail Pictures GmbH Visual Effects Phillip Sauermann Gebäude 8 Tel +49 (89) 6499 2908 Fax +49 (89) 6499 2493 info@blacksail.de www.blacksail.de

Cine Pictures Management GmbH Johannes Schnopp Gebäude 70 Tel +49 (89) 9546 6790 Fax +49 (89) 9546 67925 regele@cinepictures.eu www.cinepictures.eu Cinemedia Film GmbH Willi Bär Gebäude 49 Tel +49 (89) 6498 1133 CineMediaFilm@aol.com Cineparts Christoph F. Bruggaier Gebäude 49 Tel +49 (89) 6498 1106 Fax +49 (89) 6498 1311 info@cineparts.net www.cineparts.de

Brand Society Communication GmbH Ines-Felicitas Rittner Gebäude 72, Studio 4/5 Tel +49 (89) 7675 7685 Fax +49 (89) 7262 5761 info@brand-society.de www.brand-society.de

CinePostproduction GmbH Bavaria Bild & Ton Michael Welzel Gebäude 7, 8, 9 Tel +49 (89) 6499 2578 Fax +49 (89) 6492 183 michael.welzel@cinemedia.de Manni Gläser (Ton) Tel +49 (89) 6499 3669 Fax +49 (89) 6499 3027 manni.glaeser@cinemedia.de www.cinepostproduction.de

Carlton – The Watch GmbH Lorenz Niederleitner Gebäude 17 Tel +49 (89) 6494 6446 Fax +49 (89) 6494 6447 zentrale@carlton-watches.com www.hotelparis-bags.com

Creschendo Media Berthold Kraus Gebäude 49 Tel +49 (89) 6498 1135 Fax +49 (89) 6498 1335 bekraus@creschendo.de www.creschendo.de D & S Medien Danielle Fußstetter, Sabine Vöhringer Gebäude 17 Tel +49 (89) 6499 3399 Fax +49 (89) 6499 3390 svoehringer@abc-kinderforum.de dfusstetter@abc-kinderforum.de www.d-s-medien.de


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Das Produktionshaus – Film Fernsehen Multimediasystem GmbH Franz Josef Kirmaier Gebäude 3 Tel +49 (89) 6499 2999 Mobil +49 (163) 3648 374 welcome@produktionshaus.de www.produktionshaus.de

Eurovision Entrepreneurs TV Production Louis Moser Gebäude 71 Tel +49 (89) 6491 1720 Fax +49 (89) 6498 1337 moser@euroentrepreneurs-tv.de www.euroentrepreneurs-tv.de

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Falcom Media GmbH Sebastian Brummer Gebäude 49 Tel +49 (89) 6498 1402 Tel +49 (89) 6498 1412 sebastian.brummer@falcom.ch www.falcommedia.de

die medienakademie AG Dr. Walther Ziegler Gebäude 32 Tel +49 (89) 6499 3001 Fax +49 (89) 6499 3004 nataliya.kotynska@diemedienakademie.de www.diemedienakademie.de

Fame Factory Agentur & Schauspielschule für Kids und Teens Ursula Mensah Gebäude 27 Tel +49 (89) 6426 0511 Fax +49 (89) 6426 0515 Agentur: ff@famefactory.de Schauspielschule: seeyou@famefactory.de

Digital Audio & Pictures Achim P. Hofmann Gebäude 57 Tel +49 (89) 6499 2390 Fax +49 (89) 6499 2923 achim.hofmann@dap-bavaria.com Dr. Frank Consulting Dr. Dieter Frank Gebäude 6 Tel +49 (89) 6493 669 Fax +49 (89) 6493 669 df.consulting@t-online.de DRIFE Deyle & Richter Filmproduktion GmbH & Co. KG Florian Deyle, Martin Richter Gebäude 49 Tel +49 (89)6498 1181 Tel +49 (89)6498 1182 deyle@drife.com richter@drife.com www.drife.com Egger Consult GmbH Tatjana Radmer, Roland Egger Gebäude 71 Tel +49 (89) 6499 3780 Tel +49 (89) 6499 3781 Fax +49 (89) 6499 3782 roland.egger@egger-consult.de EUREST Deutschland GmbH Salvatore Armeli Gebäude 99 Tel +49 (89) 6499 2607 Fax +49 (89) 6499 3570 eurest@bavaria-film.de Euroboden Gmbh Stefan Höglmaier Gebäude 71a Tel +49 (89) 2020 8620 Fax +49 (89) 2020 8630 info@euroboden.de

Film & Entertainment VIP Medienfonds Geschäftsführungs GmbH Tilo Seiffert Gebäude 4 Tel +49 (89) 1894 8 0 Fax +49 (89) 1894 8111 info@vip-muenchen.de www.vip-medienfonds.de Filmallee – David Lindner Filmproduktion David Lindner Gebäude 49 Tel +49 (89) 6498 1116 Fax +49 (89) 6498 1413 info@filmallee.com www.filmallee.com Film-Line Productions Filmproduktions GmbH Arno Ortmair Gebäude 70 Tel +49 (89) 6495 640 Fax +49 (89) 6495 6440 info@filmline.de www.filmline.de Filmservice Herz Erik Herz Gebäude 1 Tel +49 (89) 6499 3537 Fax +49 (89) 6499 3571 info@filmservice-herz.de www.filmservice-herz.de Fire Ice Magic Andreas Tügel Gebäude 1 Mobil +49 (171) 2818 648 mail@fire-ice-and-magic.de www.fire-ice-and-magic.de First Entertainment GmbH Florian Bähr, Tobias Gerlach Gebäude 50 Tel +49 (89) 6499 4100 Fax +49 (89) 6499 4110 info@first-entertainment.de www.first-entertainment.de Flowline GmbH Stephan Trojansky Gebäude 48 Tel +49 (89) 6498 4743 Fax +49 (89) 6498 4711

FrameWerk GmbH & Co KG Stefan Jonas Gebäude 49 Tel +49 (89)6498 1431 jonas@jctrust.ch FTA Film- und Theaterausstattung GmbH Dr. Robert Lackner Gebäude 137 Tel +49 (89) 6498 90 Fax +49 (89) 6498 930 mail@fta-muenchen.de www.fta-fundus.de gm-film münchen Günter Landesberger Gebäude 72n Tel +49 (172) 5855 145 gms-gm@film.de Gulfstream TV Dieter von Brühl Gebäude 49 Tel +49 (89) 6498 1456 information@gulfstream-tv.com Hammer Fonds Verwaltungs GmbH Andreas Althaus Gebäude 71 Tel +49 (89) 6499 2092 Fax +49 (89) 6499 2093 andreas.althaus@ares-muc.de www.ares-muc.de Hammer-Projekt-Fonds GmbH Andreas Althaus Gebäude 71 Tel +49 (89) 6499 2092 Fax +49 (89) 6499 2093 andreas.althaus@ares-muc.de HD Signs GmbH Claudia Köhler Gebäude 71a Tel +49 (89) 6499 3600 Fax +49 (89) 6499 3611 koehler.c@hdsigns.de www.hdsigns.de HerbX Film Film- und Fernsehproduktion GmbH Monika Bordovska Gebäude 71a Tel +49 (89) 62 02 18 81 monikab@herbx.de www.@herbx.de Hochschule für Fernsehen und Film, FFS Studiengang Prof. Josef Rödl Gebäude 31 Tel +49 (89) 6490 620 Fax +49 (89) 6490 6220 ffs@hff-muc.de www.hff-muc.de Hollywood Cinema.tv GmbH Marco Deutsch Gebäude 49 Tel +49 (89) 6498 1125 Fax +49 (89) 6498 1100 m.deutsch@hollywoodcinema.tv www.hollywoodcinema.tv Honeywell Thorsten Hoppe Gebäude 103 Tel +49 (89) 6499 2560 Fax +49 (89) 6937 7342 Mobil +49 (170) 4574 265 - (24 Std.) thorsten.hoppe@bavaria-film.de www.honeywell.de

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ImbissFilm Stehle/Rehbock GbR Martin Rehbock, Michael Stehle Gebäude 49 Tel +49 (89) 6498 1203 Tel +49 (89) 6498 1103 info@imbissfilm.de www.imbissfilm.de Insider Group AG Dr. Ulrich Eckert Gebäude 49 Tel +49 (89)6498 1121 ulrich.eckert@insidergroup.de www.insidergroup.de Kaissar Film GmbH & Co. KG Khaled Kaissar, Balint Tolnay-Knefely Gebäude 49 Tel +49 (89) 6498 1777 778 kk@kaissar-film.com, btk@kaissar-film.com www.kaissar-film.com KA Köln.Assekuranz Agentur GmbH Sabine Schuler Büro München-Grünwald Gebäude 71a Tel +49 (89) 6499 3377 Fax +49 (89) 6499 3379 sabine.schuler@koeln-assekuranz.com KEEP IT | S A F E Showroom Sonja Greve Gebäude 17 Tel +49 (89) 6979 7471 Fax +49 (89) 9543 9884 2 sonja.greve@keepitsafe.de Kiddy’s Music School Erich Kowalew Gebäude 19 Tel +49 (89) 6499 2448 Fax +49 (89) 6499 2373 kontakt@kiddysmusic.de www.kiddysmusic.de lead link GmbH Oskar Schneider Gebäude 50 Tel +49 (89) 7263 315 00 Fax +49 (89) 7263 315 99 info@leadlink.de www.leadlink.de Lionheart Entertainment Jürgen Hebstreit Gebäude 49 Tel +49 (89) 6498 1290 juergen.hebstreit@lionheartentertainment.de www.lionheartentertainment.de MADE ON TV Christian Herger Gebäude 72n Tel +49 (89) 6499 2624 contact@made-on.tv Majestic Home Entertainment GmbH Benjamin Herrmann Gebäude 49 Tel +49 (89) 6498 1981 info@majestic.de www.majestic.de maskenbildner-akademie für theater film und fernsehen romy hutsch Gebäude 72n Tel +49 (89) 6499 2059 Fax +49 (89) 9901 6891 info@marh.de www.marh.de


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FILM MAG

Mc Donalds Filmtourbahnhof Gebäude 52 Tel +49 (89) 6493 805 www.mcdonalds.de Media Fonds 1+2 Gerd Reinsberg Gebäude 70 Tel +49 (89) 6495 6416 Fax +49 (89) 6495 6440 info@mediafonds.de www.mediafonds.de Media Spirit GmbH Stefan Weiß Gebäude 51 Tel +49 (89) 6418 51903 Fax +49 (89) 6418 51909 info@media-spirit.de www.mediaspirit.de MoreMovies Entertainment GmbH Florian Gmelch, Dieter Stempnierwsky Gebäude 49 Tel +49 (89)6498 1161 Tel +49 (89)6498 1162 Fax +49 (89)6498 1163 florian.gmelch@mm-e.de dieter.stempnierwsky@mm-e.de www.moremovies.biz Movies Bistro Michael Stoupakis Gebäude 46 Tel +49 (89) 6499 3487 Fax +49 (89) 6499 3487 movies-bistro@gmx.de www.bavaria-film.de/movies MR Beteiligungen AG Jörg Hoffmann Gebäude 71a Tel +49 (89) 6499 4900 Fax +49 (89) 6499 4902 jhoffmann@mrbetag.de Nechansky Team Michael Nechansky Gebäude 25 Tel +49 (881) 6375 83 Fax +49 (881) 6375 84 info@team-nechansky.de Neue Münchner Fernsehproduktion GmbH Prof. Susanne Porsche Gebäude 6 Tel +49 (89) 6492 381 Fax +49 (89) 6493 228 silvia.schmid@nmftv.de Nominal Film & TV Produktion Maximilian Plettau & Marten Schnier GbR Maximilian Plettau, Marten Schnier Gebäude 49 Tel +49 (89) 6498 1404 Tel +49 (89) 6498 1405 marten@nominalfilm.com www.nominalfilm.com P.A.N. GmbH & Co. KG Gudrun Gebel-Aringsmann Gebäude 71a Tel +49 (89) 6499 4916 Fax +49 (89) 6499 4902 ggebel-aringsmann@mrbetag.de pentagramma film+verlag Rainer Erler, Renate Erler Gebäude 49 Tel +49 (89) 6498 1428 info@Rainer-Erler.com www.rainer-erler.com

pictureStream GmbH Thomas Zauner Gebäude 39 Tel +49 (89) 6499 2984 Tel +49 (89) 6498 470 Fax +49 (89) 6498 4711 tz@picture-stream.de Pixomondo Munich GmbH & Co. KG Thilo Kuther Gebäude 49 Tel +49 (89) 6498 1172 thilo.kuther@pixomondo.com www.pixomondo.com Producer’s Friend GmbH Kleindarsteller und Komparsen Marc und Konstanze Körber Gebäude 72n Tel +49 (89) 3064 9418 Fax +49 (89) 6809 4223 mk@producersfriend.com www.producersfriend.de Raphaela Film Eckhart Schmidt Gebäude 49 Tel +49 (89) 6498 1304 eckhart.schmidt@r-film.de www.r-film.de rebels of design 3D Animation & Visual Effects Christian Kelch Gebäude 33 Tel +49 (89) 8091 6777 Fax +49 (89) 8091 6785 mail@rebelsofdesign.com www.rebelsofdesign.com Ritz Assecuranz und Generali Versicherung Michael Ritz Gebäude 17 Tel +49 (89) 9049 0400 Fax +49 (89) 9048 0664 michael.ritz@t-online.de Dr. Günter Rohrbach Gebäude 49 Tel +49 (89) 6498 1127 rohrbach@filmzentrum.net rolmade filmcompany Roland Kanamüller Gebäude 49 Tel +49 (89) 6498 1113 Fax +49 (89) 6498 1313 rol@rolmade.de www.rolmade.de RTL 2 Fernsehen GmbH & Co. KG Gebäude 51 Liv-Dagover-Ring 1 Tel +49 (89) 6418 50 empfang@rtl2.de www.rtl2.de ScanlineVFX GmbH Ismat Zaidi Gebäude 48 Tel +49 (89) 5404 2560 Fax +49 (89) 5404 25611 munich@scanline.de Roland Schaffner Gebäude 49 Tel +49 (89) 6498 1450 roland.schaffner@ocpi.net

Schattengewächs Filmproduktion Rudi Gaul, Isabella von Klaas, Matthias Leitner Gebäude 49 Tel +49 (89) 6498 1280 Tel +49 (89) 6498 1281 gaul@schattengewaechs.de klaas@schattengewaechs.de leitner@schattengewaechs.de www.schattengewaechs.de Sebastian Grobler Filmund Fernsehproduktion Sebastian Grobler Gebäude 49 Tel +49 (89) 64981-260/1 Sebastian.Grobler@web.de Mariam Seifert Architektin Gebäude 19 Tel +49 (89) 3398 8631 info@seifert-architektin.de SetCo. Werbeagentur GmbH Michael W. Seemann Gebäude 33 Tel +49 (89) 1266 0910 Fax +49 (89) 1266 0925 mws@setco.de www.setco.de SetLogistics Deutsche Film- & Bühnenservice GmbH Karsten Landwehr Gebäude 71 Tel +49 (89) 6499 2140 Fax +49 (89) 6499 2141 karsten.landwehr@setlogistics.de SFK-Verband Gebäude 137 Tel +49 (89) 6493 139 Fax +49 (89) 6492 908 info@sfk-verband.de www.sfk-verband.de Sims – Munich Kai Schürmann Gebäude 70 Tel +49 (89) 9546 67940 Fax +49 (89) 9546 67925 schuermann@sims-munich.com Sixt GmbH & Co. Autovermietung KG Melanie Haerchen Bavaria Film Str. 2 Tel +49 (89) 6496 21424 Fax +49 (89) 1805 2229 3004 82 melanie.haerchen@sixt.de www.sixt.de Stuntmac GmbH Mac Steinmeier Gebäude 1 Tel +49 (700) 7886 8622 Fax +49 (89) 6499 3209 mail@stuntmac.com www.stuntmac.com Talentopia Alisan Saltik Gebäude 70 Tel +49 (89) 6495 6418 Fax +49 (89) 6495 6440 info@talentopia.de www.talentopia.de Tele 5 / TM-TV GmbH & Co. KG Gebäude 39, 40 Tel +49 (89) 6495 680 Fax +49 (89) 6495 68200 carola.munzert@tele5.de www.tele5.de TNF Telenormfilm GmbH Philip Peter Schulz-Deyle Gebäude 49 Tel +49 (89) 6498 1220 philip@schulz-deyle.com

Toni’s Cafe Hilde Kulbach Gebäude 7 Tel +49 (89) 6499 2747 Fax +49 (89) 6499 3027 TRIO Management GmbH Johannes Schnopp Gebäude 70 Tel +49 (89) 9546 679 18 Fax +49 (89) 9546 679 25 schnopp@triomanagement.de Verlag Pfeiffer-Staar Beate Pfeiffer, Ernest Staar Gebäude 71 Tel +49 (89) 4806 8192 info@pfeiffer-staar.de viaFilm Böllhoff & Frauenknecht GbR Benedikt Böllhoff, Max Frauenknecht Gebäude 49 Tel +49 (89) 6498 1436 Tel +49 (89) 6498 1120 benedikt.boellhoff@viafilm.de www.viafilm.de VIP Fondsverwaltungsgesellschaft GmbH Gebäude 4 Tel +49 (89) 7473 430 Fax +49 (89) 7473 4322 info@vip-muenchen.de Wackler Group GmbH Cornelia Speckner Gebäude 17 Tel +49 (89) 6499 2645 Fax +49 (89) 4272 0936 c.speckner@wackler-group.de www.wackler-group.de web4sales GmbH Uli Truckenbrod Gebäude 49 Tel +49 (89) 6119 9827 Fax +49 (89) 6119 9828 ut@web4sales.net www.web4sales.net webCOLONY GmbH Friederike Behrends Gebäude 40 Tel +49 (89) 6499 2004 Fax +49 (221) 6900 250 friederike.behrends@webcolony.de www.webcolony.de wiwicon GmbH Andreas Wier, Jürgen Wier Gebäude 72n Tel +49 (89) 4209 5620 90 Fax +49 (89) 4209 5620 99 info@wiwicon.de www.wiwicon.de wtp international GmbH Bayerisches Filmzentrum Gebäude 49 Tel +49 (89) 6498 1212 Tel +49 (89) 6498 1112 Mobil +49 (160) 8981 335 marinaeich@wtpfilm.com www.wtpfilm.de


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NOT- UND STÖRFÄLLE

STANDORT SERVICES

PRESSE

Brandmeldetechnik/Unfall Tel +49 (89) 6499 2333 Fax +49 (89) 6499 3625 feuer@bavaria-film.de

Kontakte für Nutzer und Mieter des Geländes Servicenummer +49 (89) 6499 2222

Presseanfragen Bavaria Film Presse + Kommunikation Marc Haug Tel +49 (89) 6499 3900 presse@bavaria-film.de

Gebäude/Technik Tel +49 (89) 6499 2222 (Hotline) Tel +49 (89) 6499 2358 Internet/Sonderleitungen Peter Oberhauser Tel +49 (89) 6499 3400 peter.oberhauser@bavaria-film.de IT-Benutzerservice Tel +49 (89) 6499 3555 Fax +49 (89) 6499 3355 it-benutzerservice@bavaria-film.de Sicherheit/Umwelt Siegfried Riedl Tel +49 (89) 6499 2666 Fax +49 (89) 6499 2358 siegfried.riedl@bavaria-film.de Stromausfall Ludwig Klivar Tel +49 (89) 6499 2338 und 8888 Fax +49 (89) 6499 2338 Mobil +49 (172) 8587 055 Wolfgang Dobler Tel +49 (89) 6499 3405 ludwig.klivar@bavaria-film.de Wasser/Heizung/Sanitär Firma Honeywell Gebäude 103 Thorsten Hoppe Tel +49 (89) 6499 2560 Fax +49 (89) 6937 7342 Mobil +49 (170) 4574 265 Roberto Walter (Heizung) Mobil +49 (174) 7676 466 Thomas Mau (Sanitär) Mobil +49 (174) 8254 480 thorsten.hoppe@bavaria-film.de www.honeywell.de

Zentraler Ansprechpartner für Produktionskunden Sales & Service, Bavaria Film Group Tel +49 (89) 6499 2241 Fax +49 (89) 6499 3753 offer@bavaria-film.de Komplettangebote für produktionstechnische Dienstleistungen: Equipment, Studios und Kulissen, Ausstattung und Kostüme, Postproduktion und Aufzeichnung, Service-Production Betreuung von Locations, Drehgenehmigungen in den Locations Robert Eldredge, Bettina Huber Tel +49 (89) 6499 2334 Tel +49 (89) 6499 2930 Bauhof Michael Noderer Tel +49 (89) 6499 2229 Bauten Instandhaltung Frank Tosse Tel +49 (89) 6499 2667 Objektmanagement, infrastrukturelles Gebäudemanagement Kathrin Werner Tel +49 (89) 6499 2657

Pressebetreuung Ausflugsziel Filmstadt Christiane Kügler-Martens Tel +49 (89) 6499 2284

GASTRONOMIE Centro Bistro im Filmzentrum Francesca Speciale Gebäude 49 Tel +49 (89) 6498 1717 michael-kaempf@online.de Öffnungszeiten von 09.00 bis 17.00 Uhr Mittagstisch von 12.00 bis 15.00 Uhr Eurest Gebäude 99 Tel +49 (89) 6499 3302 Fax +49 (89) 6499 3570 eurest@bavaria-film.de Filmstadt Restaurant (Kantine) Öffnungszeiten 11.30 bis 14.00 Uhr

Technisches Gebäudemanagement Markus Meyer Tel +49 (89) 6499 3350

Caffè Bar Dallucci (Bistro) Öffnungszeiten Mo - Do 07.30 bis 16.30 Uhr Fr 07.30 bis 15.30 Uhr

Vermietung Markus Meyer, Bettina Huber Tel +49 (89) 6499 3350 Tel +49 (89) 6499 2930

Mc Donalds Filmtourbahnhof Gebäude 52 Tel +49 (89) 6493 805 www.mcdonalds.de

Öffnungszeiten täglich von 10 bis 15 Uhr Movies Bistro Michael Stoupakis Gebäude 46 Tel +49 (89) 6499 3487 Fax +49 (89) 6499 3487 movies-bistro@gmx.de www.bavaria-film.de/movies Öffnungszeiten Mo - Fr 11.00 bis 18.00 Uhr Toni’s Cafe Hilde Kulbach Gebäude 7 Tel +49 (89) 6499 2747 Fax +49 (89) 6499 3027 Öffnungszeiten ab 08.00 Uhr bis abends

TOURISTIK Ausflugsziel Bavaria Filmstadt Tel +49 (89) 6499 2000 filmstadt@bavaria-film.de www.filmstadt.de Öffnungszeiten 2010 Täglich geöffnet (auch am Wochenende), am 24. und 25. Dezember geschlossen Hauptsaison: 27. März bis 07. November 9.00 bis 16.00 Uhr Führungen mehrmals stündlich Wintersaison: 08. November bis 17. April 2011 10.00 bis 15.00 Uhr Führungen zu jeder vollen Stunde VIP & Eventservice Tel +49 (89) 6499 2885 karin.dafner@bavaria-film.de www.filmstadt.de/events


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IMPRESSUM

ANFAHRT

FILM MAG Das Standortmagazin aus Geiselgasteig

Mit S-Bahn, U-Bahn, Tram

REDAKTION Marc Haug/Chefredaktion Stefanie Hofhus, Franziska Zilch, Ana Djurasovic/Bildredaktion

25 Max-Weber-Platz

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AUTOREN Stefanie Behr, Romain Geib, Marc Haug, Carolina Heske, Horst Kramer, Michael Schütz, Katharina Stuttfeld, Manuela Waberski, Marie Wagner, Franziska Zilch FOTOS Barbara Bauriedl, Concorde/Jan Betke, Constantin Film, Ana Djurasovic, Robert Eldredge, Marc Haug, Erika Hauri, Jens Heilmann,, HFF Konrad Wolf, ARD/ Ann Paur, ARD/R.M. Reiter, ZDF/Astrid Schmidhuber, Walter Wehner

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T. +49 (0) 89/64 99-39 00 F. +49 (0) 89/64 99-39 01 filmmag@bavaria-fi lm.de www.bavaria-film.de

Vom Flughafen kommend nehmen Sie die S8 bis Rosenheimer Platz und steigen in die Tram 25 um. Aus der Innenstadt können Sie die S1 bis S8 bis Rosenheimer Platz nehmen, mit der U1 bis Wettersteinplatz bzw. mit der U2 bis Silberhornstraße fahren und steigen dort jeweils in die Tram 25 um. Das Bavaria Film-Gelände liegt an der Haltestelle Grünwald/Bavariafilmplatz.

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HERAUSGEGEBEN VON Bavaria Film GmbH Presse + Kommunikation Bavariafilmplatz 7 82031 Geiselgasteig

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Mit dem Auto Von München Airport kommend fahren Sie auf der Autobahn in Richtung München. Am Autobahnkreuz München Nord weiter in Richtung Salzburg (A99). Am Autobahnkreuz Brunntal weiter in Richtung Garmisch (A995). Ausfahrt Oberhaching nehmen und weiter in Richtung Grünwald fahren. In Grünwald an der ersten großen beampelten Kreuzung Richtung München und den Bavaria Film-Hinweisschildern folgen.

TITELBILD Matthias Brandt als Hanns von Meuffels im „Polizeiruf 110: Cassandras Warnung“ (Foto: Erika Hauri) KONZEPTION + GESTALTUNG Robert & Horst Marketing GmbH, München Gunther Weis/Art Direction, Jörg Lackner/Projektleitung, Angie Fuchs/Grafik, Sandra Thoms/Grafik DRUCK G. Peschke Druckerei GmbH, München Erscheinungsweise zwei Mal jährlich Die nächste Ausgabe erscheint im Frühjahr 2011 © BAVARIA FILM GMBH Nachdruck nur nach vorheriger schriftlicher Erlaubnis durch Bavaria Film GmbH, Presse + Kommunikation

© Google Maps

Für die Richtigkeit der Veröffentlichungen übernimmt der Herausgeber trotz sorgfältiger Prüfung durch die Redaktion keine Haftung.


Film Mag

Sixt rent a car, Bavaria Film Lot, Bavaria Film StraĂ&#x;e 2, 82031 GrĂźnwald Please contact us: phone 089/64 96 21 424, e-mail: melanie.haerchen@sixt.de Opening hours: Monday - Friday: 06:00 - 20:00, Saturday and Sunday: 08:00 - 12:00

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