The BusinessProcessor Das Triaton IT-Kundenmagazin Oktober 2004 Triaton GmbH, ein Unternehmen von HP
Nur der Mensch lebt mit Versp채tung_Echtzeit im Business Passt genau!_IT-Landschaft unter der Lupe Einen Augen-Blick, bitte_Identifizierung durch Biometrie
Editorial
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Liebe Leserinnen und Leser, kennen Sie das auch? Trotz sorgfältiger Terminplanung geraten die Tagesabläufe plötzlich ins Rutschen. Ein Gespräch hat eine interessante Wendung genommen, und man würde gerne den Austausch vertiefen. Allein, der nächste Termin ruft. Zeit. Manchmal wünschte man, es gäbe mehr davon. Für interessante Gespräche mit Kunden und Geschäftspartnern, um mehr Zeit für die Familie zu haben oder einfach nur, um den Augenblick zu genießen, ihn festzuhalten. Dem Thema Zeit haben wir auch die erste Ausgabe unseres neuen BusinessProcessors gewidmet. In einer Epoche des rasanten Wandels lohnt es sich, darüber nachzudenken, wie der technische Fortschritt unseren Alltag und unsere Kommunikation verändert. Was bedeutet es, wenn Mediziner oder Ingenieure mit Hilfe von Hochleistungsrechnern in Echtzeit kommunizieren können? Wie schnell sind diese Systeme wirklich? Wie echt ist eigentlich diese technisch vermittelte Echtzeit? Und: Leben wir Menschen überhaupt in Echtzeit – oder hinkt unsere Wahrnehmung vielleicht dem tatsächlichen Ereignis hinterher? Fragen über Fragen, denn beim Thema Zeit gerät man schnell ins Philosophieren – über die Ewigkeit zum Beispiel und das Grundbedürfnis des Menschen nach Beständigkeit. Siehe oben. Über all diese Fragen haben wir mit den Gesprächspartnern gesprochen, die im vorliegenden Heft zu Wort kommen, und ich bin mir sicher, Sie werden manch spannende, vielleicht sogar überraschende Antwort finden. Aus unternehmerischer Sicht ist das Thema Zeit eine Herausforderung: Es gilt, den Wandel aktiv zu gestalten. Die Triaton GmbH, seit nunmehr einem halben Jahr ein Unternehmen des globalen Technologieführers HP, wird auf absehbare Zeit als Marke innerhalb des Konzerns erkennbar bleiben, ehe sie ganz im Dienstleistungsbereich der Konzernmutter aufgehen wird. Zugleich konzentrieren wir unser Portfolio auf unsere Kernbereiche als IT-Dienstleister und haben uns daher von kleineren Geschäftsbereichen getrennt. Wir sehen uns gut gerüstet für die Zukunft und sind davon überzeugt, dass wir auf diesem Weg unseren wichtigsten Anspruch erfüllen können: den Wünschen unserer Kunden gerecht zu werden. Daher haben wir uns auch für ein neues Outfit des BusinessProcessors entschieden. Von vielen Lesern wissen wir, dass sie unser Magazin auch unterwegs lesen. Mit unserem neuen, handlicheren Format ist dies bequemer geworden. Weiter haben wir das Schwerpunktthema ausgebaut, die Rubriken neu geordnet und farblich unterschiedlich gekennzeichnet. So können Sie, wenn gewünscht, den Beitrag Ihrer Wahl gezielt aufblättern. Selbstverständlich bleiben IT und IT-Dienstleistungen weiterhin zentrales Thema des BusinessProcessors, ergänzt und vertieft aber wird unsere Berichterstattung durch Beiträge zum Thema Strategie, durch Analystenstatements sowie durch Reports zu aktuellen Trends aus Technik und Wissenschaft. Mit dieser Themenvielfalt glauben wir, die Erwartungen unserer Leser an ein zeitgemäßes und anspruchsvolles Medium erfüllen zu können. Eine angenehme Lektüre wünscht Ihnen Ihr
Dr. Peter Chylla
Vorsitzender der Geschäftsführung Triaton GmbH, ein Unternehmen von HP
Inhalt
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Wie echt ist Echtzeit? Der Graben der Zeit ist tief. Aber es gibt eine Brücke: Echtzeit. Ob beim Telefonieren oder in der OnlineKooperation – Daten überwinden Entfernungen sozusagen in null Komma nichts. Seite 6
Titel_Thema
Kompromisslos. Leica – die Lichtmaschine. Die Leica Camera AG bietet neuerdings eine digitale Rückwand für ihre Spiegelreflexkameras. Weil es die Kunden wünschen. Doch der designierte Vorstandsvorsitzende Ralf Coenen ist sich sicher: Die Analog-Technik steht vor einer Renaissance. Seite 14
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Die Lichtmaschine. Ralf Coenen, zukünftiger Vorstandsvorsitzender der Leica Camera AG, sieht eine Renaissance der Analog-Technik.
Strategie_Lösungen
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Passt genau! In manchen Unternehmen ist die IT-Landschaft mit den Jahren organisch gewachsen. Zeit zu prüfen, ob die Systeme eigentlich noch die aktuellen Geschäftsprozesse abbilden.
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Testen Sie die Prozessorientierung in Ihrem Unternehmen. Ein Fragebogen, der zum Geschäftserfolg beitragen kann.
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Kräfte bündeln, Kosten sparen. Durch Business Process Outsourcing werden Personalabteilungen zu strategischen Partnern im Unternehmen.
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IT-Dienstleistungen im One-Stop-Shop. ABX Logistics bezieht umfangreiche Hosting-Dienstleistungen.
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Erfolgsbilanz. Re-Design bei n-tv.
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Vernetzte Medizin. Triaton betreut das Telefon- und Datennetz in der Kölner Privatklinik PAN.
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Web-basiert und fehlerfrei. Dokumentenmanagement für regulierte Umgebungen in der Pharmaindustrie.
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Paulaner sagt Danke schön. Vorbildlicher Releasewechsel bei Brauereigruppe.
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Hightech für Ihren Messeauftritt. Triaton Fair&EventManagement (FEM) ist seit zwei Jahren erfolgreich als externer Anbieter.
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Partnerschaft für Effizienz und Sicherheit. Für den wirtschaftlichen Betrieb von Mainframe-Großrechnern hält Triaton ein breit gefächertes Outsourcing-Angebot bereit.
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Hohe Kompetenz und überzeugendes Preis-Leistungs-Verhältnis. Interview mit Marlene Maas, CIO Nexans Deutschland Industries GmbH & Co. KG.
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Einen Augen-Blick, bitte. Biometrische Reisedokumente sollen künftig Identitätskontrollen sicherer machen.
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Kein Kraut gegen Spam. Im Gegensatz zu den USA wird digitaler Werbemüll in Deutschland nicht bestraft.
Lesen Sie den Beipackzettel. Wenn es um Gesundheit geht, sind Fehler unverzeihlich. Das Dokumentenmanagementsystem für regulierte Umgebungen in der Pharmaindustrie hilft, Fehler zu vermeiden. Damit jedes Wort stimmt, das auf dem Beipackzettel steht. Seite 35
Wissen_Trend
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Nur der Mensch lebt mit Verspätung. Echtzeitsysteme verwischen den Unterschied zwischen Ursache und Wirkung.
Menschen_Meinung
Branchen_Projekte
Können diese Augen lügen? Können sie nicht. Biometrische Methoden zur Identifizierung von Menschen lassen sich nicht täuschen. Der Blick auf die Regenbogenhaut des Auges könnte künftig die Ausweiskontrolle ergänzen: Schaut an, ich bin’s. Seite 40
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QuickLink – unser Service speziell für Abonnenten Auf dieser Seite im Internet haben wir für Sie weitere Infos zum Thema zusammengestellt. Das Angebot reicht von interessanten Link-Sammlungen und nützlichen Tipps bis hin zu weiterführenden Informationen und Ansprechpartnern – und auch die Möglichkeit zum Download ist gegeben. Geben Sie einfach den QuickLink-Code auf dem dafür vorgesehenen Button in der rechten Serviceleiste unserer Homepage ein. Ein Klick und Sie sind „voll im Bilde“. Und das natürlich kostenlos! www.triaton.com Diese Links stehen Ihnen zur Verfügung: 785 PAM, 786 BPO
Titel_Echtzeit
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Nur der Mensch lebt mit Verspätung Echtzeitsysteme in Technik und Wirtschaft verwischen immer mehr den Unterschied zwischen Ursache und Wirkung. Echtzeit ist aus der Science-Fiction im alltäglichen Business angekommen. In Fertigungsanlagen, Flugzeugen und Kommunikationsnetzen stecken technische Systeme, die Prozesse und Verfahren in Echtzeit regeln. Darüber hinaus wird Echtzeit zunehmend zum Ideal für die flexible Organisation von Geschäftsprozessen. Doch: Was ist Echtzeit? Kann man behaupten, dass sie den Abstand zwischen Aktion und Reaktion auf null setzt? Ursache und Wirkung zur gleichen Zeit geschehen lässt?
Titel_Echtzeit
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Volker S., 35 Jahre, Diplombiologe: „Zeit? Ist aus meiner Sicht hormongesteuert. Zellen wachsen und sterben. Das sehe ich ganz emotionslos.“
Melanie D., 26 Jahre, Studentin: „Seit ich an der Uni bin, habe ich ein ganz anderes Zeitgefühl. Das Leben in seiner ganzen Vielfalt ist einfach intensiver geworden.“
„Ich bin dermaßen schnell. Gestern Nacht habe ich das Licht in meinem Zimmer ausgemacht, auf den Schalter gedrückt und lag im Bett, bevor das Zimmer dunkel war.“ Muhammad Ali war nicht nur der weltbeste Boxer. Er war auch der schnellste. In den ersten Jahren seiner Karriere so flink, dass für ihn die Uhren anders zu ticken schienen als für jeden seiner Gegner im Ring. Wenn ein Boxer eine Lücke in der Deckung des anderen sieht, vergeht Reaktionszeit, Millisekunden, bis er seine Faust Richtung Ziel schwingen kann. Nur dass Ali dann kein Ziel mehr bot. War er wirklich schneller als das Licht? Lichtgeschwindigkeit definiert die Grenze Die Lichtgeschwindigkeit gilt nach dem aktuellen Stand der Physik als unüberwindliche Grenze. Im Idealfall, in einem Vakuum also, beträgt sie genau 299.792.458 Meter pro Sekunde. Das ist schnell, aber so schnell nun auch wieder nicht. Das Licht der Sonne zum Beispiel braucht acht Minuten, bis wir hineinblinzeln können. Ein Stern, der uns vom Rande unserer Galaxie aus leuchtet, ist 100.000 Jahre älter als in dem Moment, in dem wir ihn sehen. Und wenn das Licht aus einer fernen Galaxie nun eine Botschaft für uns enthielte? Selbst wenn wir sie lesen könnten, wäre sie Millionen Jahre alt. Schlechte Aussichten beispielsweise für intergalaktische Liebesbriefe. Der Abstand zwischen den Sternen verschiebt den Maßstab ins Riesenhafte, aber natürlich gilt auch hier auf der Erde, dass jede Übermittlung einer Information Zeit benötigt. Wenn ein Computer Daten aus seinem Arbeitsspeicher holt, vergehen Nanosekunden, das sind die Milliardstel einer Sekunde. Sender und Empfänger an den Enden einer Glasfaserleitung bleiben immer durch einen hauchdünnen zeitlichen Abstand voneinander getrennt. Wie die beiden Königskinder, die nicht zueinander kommen können. Der Graben der Zeit ist zu tief. Ob eine Straßenszene in Bagdad live im TV übertragen oder die Schokoladeneinspritzmaschine an der Fertigungsstraße eines Keksherstellers automatisch gesteuert werden soll: Jede Form der Reaktion
auf ein Ereignis verlangt mindestens einen Sensor, eine Datenverarbeitung und eine Datenausgabe. Der Sensor bemerkt und meldet das Ereignis. Die Datenverarbeitung berechnet die Antwort. Die Datenausgabe gibt diese Antwort weiter. Sensor, Datenverarbeitung, Datenausgabe – das braucht seine Zeit. Allerdings wurde deren Dauer mit der modernen Halbleitertechnik und mit superschnellen Übertragungsmedien immer kürzer. So entstand ein neues Versprechen. Echte Gleichzeitigkeit. Oder: Echtzeit. Gleichzeitig? Oder fast gleichzeitig? Echtzeit heißt: Ein Ereignis und die Reaktion darauf sind beinah eins. Wir scheinen auf dem Fernsehbildschirm den Torschuss in exakt dem Moment zu sehen, in dem der Ball die Linie überquert. An den Börsen verfolgen Broker Orderbücher, die in der gleichen Sekunde aktualisiert werden, in dem die Aktientransaktion geschieht. Ärzte schauen mit Kernspintomographen Gehirnen bei der Arbeit zu. Und Computerspieler tragen im Multiplayer-Modus über das Internet virtuelle Schlachten aus, bei denen sie unmittelbar auf die Handlungen des Gegners reagieren. Wie kann das funktionieren? Gehorchen Mikroprozessoren etwa einer anderen Physik? Ist die Lichtgeschwindigkeit überwunden? Das denn doch nicht. Es hat sich nichts daran geändert, dass Daten nicht exakt im Moment ihres Entstehens verarbeitet werden können. Realität geworden ist aber die sehr, sehr weitgehende Annäherung an dieses Ideal. Anders gesagt: Realität geworden ist der Datentransport in annähernder Lichtgeschwindigkeit. Maximale Antwortzeiten von wenigen Sekundenbruchteilen sorgen in Echtzeitsystemen dafür, dass die Verzögerung, die so genannte Latenz, kaum noch wahrzunehmen ist. Überall auf der Welt „live“ dabei Es hängt von der Anwendung ab, wie „echt“ die Echtzeit sein muss. Leistungsstarke Systeme werden beispielsweise für Telefonnetze benötigt, um die Kommunikation fehlerfrei zu steuern. Fernmeldetechniker verlangen von einem herkömmlichen >
Nachdenken über die Zeit Alles fließt? Oder doch ewige Wiederkehr? Einige Anregungen zum Weiterlesen. Was ist Zeit? Verläuft sie nur in eine Richtung? Der griechische Philosoph Platon definierte die zyklische Bewegung der Zeit als Teil der ewigen Ordnung. „Alles fließt“, betonte hingegen Heraklit: Die Zeit erschien ihm als Strömung, kein Augenblick ist dem nächsten gleich (Heraklit: Fragmente. ISBN 3-7608-1538-3, 14,90 €). Die Vorstellung von einer linearen Bewegung der Zeit, die einen Anfang hat und ein Ende, entwickelte das Judentum mit seiner Schöpfungsgeschichte und der Vision vom Endgericht. Christliche und islamische Kulturen übernahmen diesen Gedanken. Andere Religionen, wie der Hinduismus beispielsweise, sehen die Zeit als „Rad“: Was war, kehrt wieder (Emma BrunnerTraut: Die fünf großen Weltreligionen. ISBN 3-451-05087-0, 7,90 €). Subjektiv hat jeder Mensch seine eigene Zeit. Das haben schon Aristoteles und später Kirchenvater Augustinus herausgearbeitet. Die Subjektivität der Zeit spielt eine besonders große Rolle in der modernen Existenzphilosophie, so in Martin Heideggers Hauptwerk „Sein und Zeit“ (Georg Römpp: Heideggers Philosophie. Eine Einführung. ISBN 3-8258-7715-9, 19,90 €). Ganz anders gingen Naturwissenschaftler an das Phänomen Zeit heran. Für sie handelte es sich um eine objektive Größe. Isaac Newton formulierte im 17. Jahrhundert: „Die absolute, wirkliche und mathematische Zeit fließt in ihrer Natur gleichförmig, ohne Beziehung zu irgendetwas außerhalb ihr Liegendem.“ (David Berlinski: Der Apfel der Erkenntnis. Sir Isaac Newton und die Entschlüsselung des Universums. ISBN 3-434-50522-9, 20,00 €). Anfang des 20. Jahrhunderts widersprach Albert Einstein. Raum und Zeit bilden nach der allgemeinen Relativitätstheorie eine unauflösliche Einheit (Lewis C. Epstein: Relativitätstheorie. Anschaulich dargestellt. ISBN 3-7643-2202-0, 32,00 €). Der Engländer Stephen Hawking setzt den Beginn der Zeit gleich mit der Entstehung des Universums beim Urknall. Er erwägt die Möglichkeit, dass sich der Zeitverlauf umkehrt, wenn sich das Universum wieder zusammenzieht (Stephen Hawking: Eine kurze Geschichte der Zeit. ISBN 3-499-60555-4, 8,90 €). Dass das Gehirn des Menschen aktiv in das bewusste Zeitempfinden eingreift, bewies der amerikanische Neurophysiologe Benjamin Libet mit seinen Experimenten (Die ZEIT, Jahrgang 1996, im Internet unter www.zeit.de/archiv/1996/51/libet.txt. 19961213.xml). Auch die Kunst hat sich des Phänomens Zeit angenommen, beispielsweise Salvador Dali mit seinen Bildern zerfließender Uhren (Salvador Dali: Rätselhafte Bilderwelt. ISBN 3-7913-2871-9, 14,95 €).
Titel_Echtzeit
11 Telefonnetz Reaktionszeiten zwischen 100 und 200 Millisekunden. Wer online nachschaut, wie das Wetter in Rom ist, akzeptiert es hingegen auch, wenn das Bild der Webcam vom Petersdom mal ein wenig ruckelt – es ist für ihn immer noch eine Live-Übertragung. Echtzeit macht den Traum vieler Menschen wahr, an Ereignissen überall auf der Erde teilnehmen zu können – zumindest vor dem Bildschirm. Ob Olympia oder Flutkatastrophe, ob Fürstenhochzeit oder Terroranschlag: Das Tempo der Datenverarbeitung und Datenübertragung macht die Welt zum globalen Dorf. Heute ist eine Nachricht von der anderen Seite des Globus möglicherweise schneller bei uns als der Tratsch der Nachbarin.
Joachim K., 35 Jahre, Bauingenieur: „Auf einer Baustelle arbeitet man immer gegen die Zeit, sonst laufen einem die Kosten weg.“
Kollaborieren über Grenzen hinweg Diese Geschwindigkeit verändert auch die Ökonomie. Erst sie macht das Funktionieren global agierender Konzerne unter den aktuellen Marktbedingungen möglich. Deren Manager brauchen keine Rücksicht mehr zu nehmen auf die unterschiedlichen Uhrzeiten der verschiedenen Unternehmensstandorte. Mitarbeiter können über die Grenzen von Ländern und Zeitzonen in virtuellen Räumen gemeinsam und gleichzeitig an einem Projekt tätig sein. Am Feierabend bringt der eine sein Kind ins Bett, während sein Kollege frühstückt. Konsequent weitergedacht können Echtzeitlösungen Unternehmen transparenter machen und die Geschäftsprozesse schneller auf die wechselnden Anforderungen des Marktes abstimmen. Entscheidende Daten können in einer leistungsfähigen IT-Landschaft exakt in dem Moment zur Verfügung stehen, in dem sie gebraucht werden. Auch dann, wenn die Datenbank outgesourct ist. Große Einzelhandelskonzerne beispielsweise arbeiten an einem Supply-Chain-Management, das in Echtzeit den Weg der Güter von den Fabriken über die La-
Nick S., 8 Jahre, Schüler: „Fünf Minuten können ganz schön lang sein. Am schönsten ist die Zeit nach der Schule.“
Kommunizieren und Steuern Echtzeitsysteme verändern die Technik – und die Wirtschaft. Früher einmal hieß Echtzeit „live“ – damals war es noch Privileg der Rundfunkmedien, Ereignisse annähernd zeitgleich zu ihrer Entstehung zu übertragen. Auch in der digitalisierten Echtzeitwelt spielen bildgebende Verfahren eine große Rolle. Zum Beispiel ging der Deutsche Zukunftspreis 2002 an Entwickler eines Systems, das schnell und mit wenig technischem Aufwand dreidimensionale Bilder liefert. Eingesetzt werden kann es etwa an Lastwagen oder Bussen, damit die Fahrer den toten Winkel ihres Fahrzeugs überblicken. Echtzeitfähige 3-D-Displays werden auch in der Medizin benötigt. In der Augenchirurgie sieht der operierende Arzt damit in Real Time die vergrößerte Darstellung seines Operationsfeldes und kann den Eingriff auf diese Weise besser koordinieren. Ein im Kernforschungszentrum Jülich entwickeltes Verfahren erlaubt es sogar, Bilder aus einem Kernspintomographen quasi in Echtzeit zur Verfügung zu stellen. Damit lässt sich live verfolgen, welche Gehirnregionen gerade aktiv sind. Denn
sie haben einen erhöhten Sauerstoffverbrauch, der wiederum durch den Kernspintomographen sichtbar gemacht wird.
Lösungen für ein isochrones (zeitgleiches) RealTime-Ethernet (IRT) als Ausbaukomponente für bestehende Ethernets zu entwickeln.
Die „Postkarte“ in Echtzeit Bilder werden heute auch über das Mobiltelefon vermittelt – schnelle Übertragungsstandards und Kamera-Handys machen es möglich. So können Urlauber den Lieben daheim sozusagen die Urlaubspostkarte in Echtzeit senden. Und junge Leute verwenden ihre Foto-Handys, um Freunden zu zeigen, was gerade in ihrem Club abgeht.
Schneller auf den Markt reagieren Neben der Echtzeitsteuerung dezentralisierter automatisierter Prozesse ist die Online-Kooperation in Echtzeit über verschiedene Unternehmensstandorte hinweg für die Wirtschaft ein zentrales Thema. Internet-basierte Kollaborationssoftware bietet vielfältige Möglichkeiten von der Videokonferenz bis zum virtuellen Büro. Weit Umfassenderes ist aber gemeint, wenn von einem „Echtzeitunternehmen“ die Rede ist. Dann soll der „Echtzeitgedanke“ zur Unternehmensphilosophie werden und die Mitarbeiter ebenso leiten wie den Ausbau der IT-Systeme. Denn letztlich geht es darum, Geschäftsprozesse so zu beschleunigen, dass sie fast zeitgleich auf Veränderungen des Marktes reagieren können.
Ethernets sollen echtzeitfähig werden In Datennetzen ist ebenfalls Echtzeitkommunikation gefragt, zumal dort, wo es um Automatisierungstechnik geht. Ein Ethernet klassischer Ausprägung, wie es viele Unternehmen einsetzen, ist allerdings nicht ohne weiteres echtzeitfähig. IT-Unternehmen sind dabei, Standards für echtzeitfähige Ethernets zu definieren und Hardware-basierte
gerhäuser bis in die Läden verfolgt. So rückt der Warennachschub immer dichter an die Kundennachfrage heran; die teure Lagerhaltung wird reduziert. Es muss kein Gleichschritt sein Wirtschaftlich und technisch ist es aber nicht immer nötig, Echtzeit an die Grenzen des Machbaren zu treiben. Oft genügt es vollauf, wenn das Echtzeitsystem nicht fast zeitgleich auf ein Ereignis reagiert, sondern nur innerhalb eines genau vorhersagbaren Zeitraums. Diese Eigenschaft nennen Ingenieure „Determinismus“. Wenn zum Beispiel in den Maschinen einer automatischen Fertigungsanlage ein Werkstück verrutscht, muss die Echtzeitsteuerung innerhalb einer Millisekunde reagieren. Sonst gibt es Ausschuss. Ein Temperaturanstieg in einer verfahrenstechnischen Anlage der Chemie aber erlaubt etwas mehr Reaktionszeit; die Echtzeitsteuerung muss hier innerhalb weniger Sekunden ansprechen. Dies allerdings verlässlich, sonst knallt’s. Es kommt darauf an, dass das Echtzeitsystem mit dem technischen Prozess Schritt hält – es muss kein Gleichschritt sein. Auch die Biologie kennt Echtzeit Übrigens ist Echtzeit keine Errungenschaft moderner Technologie. Denn auch die Biologie lässt viele Steuermechanismen, zum Beispiel in uns Menschen, in Echtzeit ablaufen. Wer sich in eine Reißzwecke setzt, springt auf. Garantiert in Echtzeit. Stockt vor Schreck der Herzschlag, wird er wieder angeworfen. Möglichst sofort, bitte. Die meisten menschlichen Handlungen und Reaktionen sind unbewusst. Zwischen elf Millionen und 100 Milliarden Bit pro Sekunde kann unser Hirn >
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verarbeiten – so die Spannbreite wissenschaftlicher Forschungsergebnisse. Unser Bewusstsein aber prozessiert nur zwischen zwei und 60 Bit pro Sekunde. Millionen von Bits schaffen es nie bis ins Bewusstsein. Bewusstsein ist Exformation, nicht Information: ein Bühnenscheinwerfer, der nur das Wesentliche beleuchtet. Dieser unbewusste Auswahlprozess – was ist wichtig, was nicht? – dauert etwa eine halbe Sekunde. Eine halbe Sekunde, die unser Bewusstsein den tatsächlichen Ereignissen stets hinterherhinkt. Experimente des amerikanischen Neurophysiologen Benjamin Libet haben schon in den 70er Jahren ergeben, dass unser Gehirn uns sogar beschwindelt. Denn es datiert die verlorene halbe Sekunde einfach zurück. Libet stellte das fest, indem er bei Testpersonen das Großhirn an eben der Stelle elektrisch reizte, die die Wahrnehmung von Empfindungen der Haut verarbeitet. Bei diesen Experimenten erklärten die Testpersonen, den Reiz an ihrer Haut festzustellen – und dies eine halbe Sekunde, bevor der elektrische Impuls tatsächlich erfolgt war. Wirkung vor Ursache? Reaktion vor Aktion? Echter als Echtzeit? Mitnichten. Unsere innere Uhr geht einfach eine halbe Sekunde nach; ein biologischer Trick, damit uns die Verzögerungen durch unsere interne Datenverarbeitung nicht bewusst werden. Der Mensch lebt also mit Verspätung – und schafft es auf diese Weise, sein Bewusstsein von der äußeren Wirklichkeit und die Wirklichkeit selbst als zeitgleich zu empfinden. Gefühlte Echtzeit sozusagen. Das schafft die beste Datenverarbeitung nicht, und sei sie so schnell wie das Licht.|
Katja S., 34 Jahre, Hebamme: „Kinder sind ein Versprechen. Die Zukunft beginnt jetzt.“
Martin l., 40 Jahre, Geschäftsführer: „Schnelle Märkte, anspruchsvolle Kunden – viele Leute klagen darüber. Für mich besteht darin der Kick des Geschäftslebens: täglich neue Antworten zu finden.“
Nie mehr verschlafen. Erst die Atomuhr macht Zeit präzise. Was ist das eigentlich – eine Sekunde? Ach, das lässt sich leicht erklären: Eine Sekunde ist das 9.192.631.770fache der Periodendauer der Strahlung, die dem Übergang zwischen den beiden Hyperfeinstrukturniveaus des Grundzustandes von Atomen des Nuklids 133Cs (Cäsium) entspricht. Diese Antwort ist typisch für das Phänomen Zeit. Kaum stellt man eine einfache Frage, ist man schon in Teufels Küche. Die komplizierte Definition der Sekunde haben Wissenschaftler weltweit 1967 beschlossen und in das noch einmal sieben Jahre ältere SI-Einheiten-System eingefügt. Mit diesem System wird international für Maße und Gewichte sozusagen das Eichmaß bestimmt. Atomare Präzision Während es für den Hausgebrauch genügt, die Sekunde als den Abstand zwischen Tick und Tack zu beschreiben, verlangen manche Anwendungen erheblich mehr Genauigkeit. Atomuhren bieten die größtmögliche Präzision. Sie nutzen es aus, dass Atome, von elektromagnetischer Strahlung angeregt, zwischen zwei Energiezuständen wechseln. Die Frequenz der Strahlung, ihr Wellenverlauf sozusagen, ist sehr konstant. Sie bietet die ge-
eignete Grundlage für die Berechnung der Sekunde. Aus den Messwerten von über 260 Atomuhren in mehr als 60 Instituten weltweit legt das „Bureau International des Poids et Mesures“ (BIPM) in Paris die „Temps Atomique International“ (TAI) als international gültige Referenzzeit fest. Während Quarzuhren beispielsweise in einem Monat um eine Sekunde abweichen können, geht die modernste der Atomuhren in der PhysikalischTechnischen Bundesanstalt in Braunschweig erst in 30 Millionen Jahren eine Sekunde vor oder nach. Kein Grund also mehr, morgens zu verschlafen: Der Langwellensender in Mainflingen bei Frankfurt gibt die exakte Atomzeit an den Funkwecker zu Hause auf dem Nachttisch weiter. Bits exakt einfädeln Auch für die Deutsche Telekom ticken in Berlin und Darmstadt zwei Atomuhren. Denn die Telekommunikation liefert ein Beispiel dafür, warum die extreme Exaktheit überhaupt nötig ist. Digitale Netzwerke benötigen präzise Metronome, damit bei Telefonaten kein Wortsalat entsteht und Videokonferenzen im Bild bleiben. Besonders an den Knotenpunkten, an denen schmalbandige Zufahrtswe-
ge und breite Daten-Highways zusammenlaufen, sind hochgenaue Impulsgeber gefragt. Sie fädeln die Bits so exakt ein oder aus, dass Datenwirrwarr vermieden wird. Militärische und zivile Navigationssysteme – etwa das Global Positioning System (GPS) oder das geplante europäische Galileo-Projekt – brauchen ebenfalls sehr genaue Zeitmessgeräte. Denn für die Positionsbestimmung muss die Laufzeit von Funksignalen exakt gemessen werden. Aus diesem Grund haben zum Beispiel alle der insgesamt 24 GPS-Satelliten Atomuhren an Bord. Kürzlich ist es Wissenschaftlern aus den Vereinigten Staaten sogar gelungen, eine sehr kleine Atomuhr zu entwickeln, wie das Wissenschaftsmagazin New Scientist berichtet. Sie geht zwar nicht ganz so genau wie ihre großen Schwestern – eine Sekunde Abweichung in 10.000 Jahren –, dafür ist sie aber auch nur rund 40 Kubikzentimeter groß: Spieldosenformat. Mehr lesen Wissenswertes rund um das Thema Atomuhr bietet die Physikalisch-Technische Bundesanstalt in Braunschweig auf ihrer Website www.ptb.de.
Menschen_Meinung
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Die Lichtmaschine Was verbindet die Queen mit Steffi Graf und Karl Lagerfeld? Alle drei fotografieren mit einer Leica. „Sie sind Menschen, die Kompromisslosigkeit zu schätzen wissen“, sagt Ralf Coenen, designierter Vorstandsvorsitzender des traditionsreichen Kameraherstellers im hessischen Solms. Im Gespräch mit dem BusinessProcessor philosophierte der Physiker über die Zeit, Nischenmärkte und über sein ganz persönliches Bedürfnis danach, Ordnung zu schaffen.
Menschen_Meinung
17 Zur Person: Ralf Coenen (43) wird zum 1. Januar 2005 Vorsitzender des Vostands der Leica Camera AG, in dem er seit vier Jahren die Bereiche Technik sowie Forschung und Entwicklung verantwortet. Coenen arbeitete nach einer Ausbildung zum Nachrichtengerätemechaniker und einem Physikstudium sechs Jahre als Berater für McKinsey & Company, München, ehe er in die Industrie wechselte. Bei Carl Zeiss, Oberkochen, war er vier Jahre für die Geschäftsbereiche Foto und Filmobjektive zuständig.
Kann man Zeit festhalten? Als Physiker weiß ich, dass dies nicht geht. Aber ich kann verstehen, dass viele Menschen ein Bedürfnis danach haben, Zeit festzuhalten. Darin zeigt sich ihr Wunsch nach Sicherheit. Denn der Fluss der Zeit impliziert Veränderung, und gerade schnelle Veränderungen erzeugen Ängste. Für die meisten Menschen gilt doch: Die Dinge sollen möglichst so bleiben, wie sie sind. Wie erleben Sie den Fluss der Zeit persönlich? Sind Sie auch auf der Suche nach Sicherheit? Ich versuche mich damit abzufinden, dass es unabänderliche Fakten gibt. Es ist nicht meine Art, irgendwelchen Träumen hinterherzuhängen. Ich persönlich habe auch kein Problem damit, dass die Zeit kontinuierlich in festen Takten weitergeht und sich Dinge ändern. Im Gegenteil, ich betrachte es als eine große Herausforderung, diese Veränderung zu gestalten. Als Manager ist es auch mein täglich Brot, die schnellen Veränderungen aus dem Markt in das Unternehmen umzusetzen. Die Kunst besteht darin, die Leute mitzunehmen, obwohl sie sich mit Veränderung unwohl fühlen. Trägt die Fotografie dazu bei, ein Gefühl von Sicherheit und Beständigkeit zu vermitteln? Ja, gewiss. Der Akt des Fotografierens ist mit dem
Wunsch verbunden, Momente festzuhalten. Im Leica-Sinne gesprochen: Sie sind auf Celluloid gebannt – und damit für die Ewigkeit. „Er fotografierte nur mit einer Leica.“ Betonung auf nur. Das war ein Satz, der beispielsweise in den Würdigungen zum Tod von Henri CartierBresson oft zu lesen war und auch für viele andere Fotografen gilt. Was bedeutet dieser Satz für das Unternehmen? Das ist eine Riesenehre, ganz klar. Wir sind uns bewusst, dass das Unternehmen auf Journalisten und Künstler nicht nur vom Schlage eines Cartier-Bresson angewiesen ist. Was macht eine Leica einzigartig? Ihre Kompromisslosigkeit und ihre Zeitlosigkeit. Das unterscheidet uns von den japanischen Unternehmen, deren Produkte immer einen Kompromiss zwischen Funktionalität und Herstellungskosten darstellen. Sie liefern sinnvolle Features zum minimalen Preis. Wir dagegen wollen unseren Kunden das Bestmögliche an Qualität und Funktionalität liefern und denken zunächst überhaupt nicht über Herstellungskosten nach. Das ist ein ganz anderer Ansatz. Oft sind wir dann überrascht, wie hoch die Kosten sind. Doch in der Regel funktioniert unsere Herangehensweise sehr gut. Wir müssen nur ganz selten
Details modifizieren, um in einem bestimmten Kostenrahmen zu bleiben. Diese Kompromisslosigkeit bedeutet aber auch: Unsere Produkte halten wahnsinnig lange und sie bleiben kompatibel. Das ist für die fotografische Community überaus wichtig. Das M-System beispielsweise wurde 1954 auf den Markt gebracht, doch Sie können heute ein Objektiv von 2004 auf eine Kamera von 1954 schrauben und damit fotografieren. Zeigen Sie mir einen Hersteller, bei dem das möglich ist! Unsere Kunden lieben uns dafür! Wie unterscheiden sich analoge und digitale Fotografie aus Ihrer Sicht? Werden Sie künftig neben einander existieren oder wird die analoge Fotografie eines Tages aussterben? Ich gehe davon aus, dass die analoge Technik überleben wird. Sie wird für bestimmte Zielgruppen weiterhin interessant sein. Sie glauben also an eine Renaissance der AnalogTechnik? Das ist ein Trend, der bereits begonnen hat. In dem Maße, wie die Digitalisierung fortschreitet, erleben die ursprünglichen Basistechnologien eine Renaissance. Sie überleben, allerdings auf einem ganz anderen Volumen. Das kann man auch bei anderen Gütern zur Zeit schon sehr gut beobach-
ten. Es gibt wieder einen Trend zu mechanischen Uhren und eine neue FanCommunity für die Schallplatte. In der Fotografie wird dies ähnlich sein. Mit einer Leica können Sie auch in 100 Jahren noch arbeiten. Wie wird sich die Fotografie insgesamt weiterentwickeln? Kameras sind Lichtmaschinen, sie sind die Werkzeuge, mit denen wir Licht und Zeit verarbeiten. Angesichts der Riesenfortschritte, die die Optik derzeit macht, sind meiner Ansicht nach langfristig sehr spannende Entwicklungen denkbar. Vorstellbar wäre es beispielsweise, dass man die optische Information des Bildes auch optisch speichern könnte, sie mit einem optischen Computer bearbeiten und mit Glasfaser oder Laser drahtlos übertragen könnte. Ich bin mir sicher, dass es eines Tages etwas Neues geben wird. Leica wird in diesem Herbst für die Spiegelreflexkameras der R-Serie eine digitale Rückwand herausbringen. Hatten Sie den Eindruck, der Markt wünscht dies? Ja, von uns aus hätten wir das nicht getan. Wir haben viele Briefe und E-Mails erhalten, in denen Kunden fragen, ob und wann wir denn unsere Produkte auf die Digitaltechnik umstellen. Für die Fotografen, die jahrelang mit dem R-System gearbeitet hatten, stellte sich die Frage, wie es in Zukunft weitergehen soll. Können sie weitermachen wie bisher oder müssen sie auf eine ganz neue Technik umsteigen? Das digitale Rückteil, das wir zur Photokina herausbringen, ist aber letztlich eine Hommage an unsere Überzeugung, langlebige, zeitlose Produkte herzustellen. Wie das? Weil unsere Kunden weiter mit ihrer vertrauten Kamera arbeiten können und je nach Situation entscheiden können, ob sie analog oder digital arbeiten wollen. Ich bin allerdings fest davon überzeugt, dass die meisten unserer Kunden
langfristig analog arbeiten werden. Sicherlich werden sie anfangs viel Spaß an der Digitaltechnik haben. Allein, dass sie sofort das Bild betrachten können, ist für sie schon ein großer Vorteil. Aber nach den ersten Nächten am Computer, in denen sie sich mit der Bildbearbeitung herumgeplagt haben, werden sie feststellen, dass es doch etwas anderes ist, in einer Dunkelkammer sitzen und mit Belichtungszeiten experimentieren zu können. Ich glaube, dass Fotografen, die mit Leica arbeiten, mit der Analog-Technik ihren Zielen am nächsten kommen. Aber dennoch müssen wir für beide Techniken Lösungen anbieten. Leica plant auch eine digitale Reportagekamera für die M-Serie. Doch dies gestaltet sich schwieriger als bei den R-Kameras. Warum? Ja, aus zwei Gründen. Einmal aus technischen Gründen, dann aber auch aus finanziellen Gründen. Der Finanzaufwand für die Entwicklung des digitalen Backs für das R-System war immens, und wir wollten diese Ausgaben einigermaßen balancieren. Daher haben wir uns entschieden, zunächst nur mit einem Produkt – also dem für die R-Serie – zu starten und dieses dann im nächsten Schritt für das M-System zu optimieren. Das kommt dann 2006 auf den Markt. Das Unternehmen hat Anfang des Jahres eine Wandelanleihe in Höhe von fünfzehn Millionen Euro aufgenommen. Diente sie allein dazu, diese Entwicklungskosten zu finanzieren? Nein, es ging nicht allein um die Entwicklungskosten für diese Digitalprojekte. Wir arbeiten auch an weiteren Innovationen etwa für die Sportoptik, also an Ferngläsern für Vogelbeobachter und Jäger. Wir wollen jedoch unser Geschäft nicht allein über Innovationen weiterentwickeln, sondern auch durch Verbesserungen im Verkaufsprozess. Größter Zeichner der Anleihe war die Hermès-Gruppe, die am Unternehmen zu 31,5 Prozent beteiligt ist. Im Mittelpunkt der Partnerschaft beider >
Menschen_Meinung Unternehmen stehen die Gemeinsamkeiten in Bezug auf Handwerk und Qualität. Dieses Ziel verfolgen wir auch mit der Anleihe. Es geht darum, die Einzigartigkeit und die Authentizität der Marke herauszustellen, damit das Produkt aus sich heraus Nachfrage generiert. Gerade bei Fragen wie Markenführung und Handelsstruktur ist der Rat eines Herstellers erstklassiger Produkte wie Hermès für uns sehr hilfreich. Nicht zuletzt dient die Wandelanleihe auch dazu, uns als Unternehmen mehr Freiheit von den Banken zu sichern. Das Geld bietet uns den Spielraum, den wir derzeit brauchen. Ist die Innovation in die digitale Rückwand ein entscheidender Schritt, um dem Unternehmen aus seiner derzeit recht schwierigen wirtschaftlichen Situation zu helfen? Mit anderen Worten: Gehen Sie davon aus, dass Sie damit neue Käuferzielgruppen erschließen können? Nein. Denn das sind letztlich erzwungene Innovationen. Wir können uns der fortschreitenden Digitalisierung nicht verschließen, weil dann möglicherweise auch unsere analogen Produkte darunter leiden würden. Aber wir müssen Produkte anbieten, die auch zu Leica passen, sie dürfen also nicht kurzlebig sein. Aus meiner Sicht ist dies eine der größten Management-Herausforderungen. Wie schätzen Sie den Markt dann ein? Der Fotomarkt ist ein Markt mit weltweit 100 Millionen verkauften Kameras pro Jahr. Davon sind etwa 80 Millionen digital, es ist absehbar, dass diese Zahl auf 90, 95 und vielleicht sogar 99 Millionen Einheiten steigt. Wenn am Ende der Markt für analoge Einheiten eine halbe Million Stück beträgt, und wir davon 50.000 Stück verkaufen, dann ist das für uns ein Riesenmarkt. Hinzu kommt: Hat sich diese Nische erst einmal gut etabliert, werden die Werte, für die wir stehen, auch wieder zählen. Anders sieht es mit unseren Innovationen in der Sportoptik aus. Die Innovationen in diesem Segment führen zu einem profitablen, nachhaltigen Wachstum, weil wir die Zielgruppe erweitern können. Das macht richtig Spaß. Wann ist der Punkt gekommen, an dem sich der Fotomarkt wie eben beschrieben konsolidiert hat? Letztlich, und da sind wir bei Ihrer Eingangsfrage, ist es eine Frage der Zeit. Manchmal möchte man die Zeit festhalten, weil es einem zu schnell geht. Ich bin jetzt an einem Punkt, da möchte ich die Entwicklungen gerne beschleunigen. Ich möchte, dass diese Übergangs- und Umbruchphase zu Ende geht. Wir, als Fotohersteller, stehen im Prinzip jetzt da, wo die Schweizer Uhrenindustrie in den 70er Jahren war. Damals war sie in der Krise, heute, nach einer Marktbereinigung, steht sie wieder hervorragend da. Was tut das Unternehmen, um die Marke Leica zu profilieren? Der Handel ist für uns ganz wichtig. Wir sind dabei, ein Shop-in-Shop-System aufzubauen. Außerdem bieten wir unseren Händlern regelmäßige Schulungen an. Doch wenn Leica-Kameras Begeisterung auslösen sollen, dann ist es wichtig, dass die Menschen fotografieren lernen. Wir haben in Deutschland schon eine sehr gut funktionierende Akademie, in der wir nicht nur Workshops oder Seminare anbieten, sondern auch regelmäßige Fotoreisen, die auf große Resonanz stoßen. Wir sind dabei, diese Aktivitäten zu internationalisieren. Japan ist aus unserer Sicht der wichtigste Markt, wichtiger noch als die USA. Denn Japaner sind begeistert von der Fotografie, sie sind außerdem sehr markenorientiert und lieben mechanische Produkte. Was tun Sie, um Kunden an das Unternehmen zu binden? Vor allem brauchen wir dazu Zeit, das ist keine Frage. Wir tun eine Menge, um den Leica-Kult zu stützen, mit unseren Galerien in der ganzen Welt, mit der Akademie, dem Internetforum und Ähnlichem. Aber am Ende entscheidet der Nutzer. Irgendwann sagt er sich: Jetzt habe ich jahrelang rumgeknipst, jetzt ist die Zeit reif, ich will eine Leica. Das ist durchaus vergleichbar mit anderen Kultprodukten. Oft sind es Freunde, die begeistert von ihren Erfahrungen mit einem Hobby oder einem Produkt berichten, und das gibt dann den letzten Anstoß. Irgendwann geht der 40-jährige Familienvater hin und kauft sich eine Harley Davidson oder beginnt Golf zu spielen oder zu segeln. Mit anderen Worten: Es muss Leute geben, die das Produkt spannend finden. Es braucht eine Community, damit ein Produkt zum Kultobjekt wird. Daran arbeiten wir. Wer ist denn Ihre Zielgruppe? Zum Beispiel Menschen wie ich – also in meinem Alter, mit einem ähnlichen Bildungshintergrund und einer ähnlichen beruflichen Belastung. Menschen, die auf der Suche nach einer sinnvollen Sache sind, mit der sie sich beschäftigen können. Die Fotografie ist ein sehr schönes Hobby auch für einen gestressten
19 Manager, eines, mit dem sich sogar das Familienleben verbinden lässt. Schöne Erinnerungen werden festgehalten. Was tun Sie, um diese Kundengruppe für Leica zu interessieren? Das Nächstliegende wäre, jedes Jahr mehrere hundert Millionen Euro in eine weltweite Werbekampagne zu stecken, und das drei bis fünf Jahre lang. Dann hätte man den Markennamen etabliert und der Pull-Effekt – die Begeisterung – wäre geschaffen. Wir sind aber ein mittelständisches Unternehmen mit 1.100 Mitarbeitern und einem Umsatz von 120 Millionen Euro. Unsere Möglichkeiten sind beschränkt. Wir müssen daher andere Wege gehen, Guerilla-Marketing zum Beispiel, Public Relations, aktive Leica-Clubs, Galerien, die Unterstützung von Meinungsmachern. Wissen Sie eigentlich, wer alles mit einer Leica fotografiert? Die Queen, Steffi Graf, Karl Lagerfeld, Brian Adams, Dennis Hopper, Eric Clapton, lauter Celebrities. Sie sehen, die Marke hat schon Kultcharakter. Sie waren sechs Jahre lang Berater bei McKinsey. Warum haben Sie – sozusagen – die Seiten gewechselt und sind ins Top-Management gegangen? Ich wollte etwas gestalten, das umsetzen, was ich als Berater meinen Kunden oft nahe gelegt hatte. Die Jahre als Berater waren toll, ich habe viel gelernt, viele Unternehmen von innen kennen gelernt. Aber am Schluss eines jeden Projekts blieb eine Frage doch immer offen: Tut das Management das, was man ihm vorschlägt? Mit der Zeit empfand ich dies als unbefriedigend. Ich wollte selbst meine Analysen umsetzen und herausfinden, ob sie funktionieren. Hätte es auch ein anderes Unternehmen aus einer anderen Branche sein können – oder konnte es nur Leica sein? Ich bin zunächst zu Zeiss in Oberkochen gegangen – und habe mich damit für eine bestimmte Branche entschieden: die optische Industrie. Für einen Physiker nicht überraschend, wir haben wichtiges Fachwissen für die Branche. Für Menschen wie Sie hat Triaton den Begriff Business-Prozessor gewählt. Verstehen Sie sich als solcher? Ich gehe davon aus, dass das auf mich zutrifft. Ich selbst beschreibe es mit anderen Bildern. Ich behaupte von mir: Ich räume auf. Die Leute im Unternehmen wollen Strukturen haben, Spielregeln, es darf keine Überraschungen geben. Dafür zu sorgen, ist meine Aufgabe. Sind Sie denn ein ordnungsliebender Mensch? Ja, ich kann mich gut von alten Zöpfen trennen. Zu Hause gibt es die Regel: Immer wenn wir ein neues Kleidungsstück kaufen, muss etwas Altes raus. Der Punkt ist der: Wenn man zu lange an etwas festhält, dann wird es schwer, es wegzutun. Aufräumen und Strukturen zu schaffen, macht Menschen glücklich, auch wenn der Prozess als solcher oft unbequem ist. In Ihrem Unternehmen gibt es Aufräumlisten, auf denen die Mitarbeiter sich verpflichten, jeden Freitag den Schreibtisch leer zu räumen. Stammen diese Regeln von Ihnen? Ja, die Initiative stammt von mir, ganz am Anfang meiner Arbeit bei Leica. Es gehörte zu dem kontinuierlichen Verbesserungsprozess, den wir damals etabliert haben. Es hat über ein Jahr gedauert, mehrere Pilotprojekte und den Einsatz aller Führungskräfte erfordert, ehe es funktioniert hat. Erst als die Leute gesehen haben, dass sich auch der Vorstand in die Schubladen gucken lässt, hat es funktioniert. Hat Ihnen diese allererste „Aufräumaktion“ Spaß gemacht? Prozesse wie jenen erlebe ich als Manager immer wieder: Man muss die Menschen durch unbequeme Phasen führen. Der Weg an sich ist meistens klar, habe ich festgestellt. Die eigentliche Kunst besteht darin, ihn in der kürzesten Zeit zu gehen, ohne Umwege, ohne zu viel kaputt zu machen. Das ist vielleicht genau das, was den Business-Prozessor auszeichnet. Spricht da jetzt der Physiker? Es ist ein Grundmuster meiner Persönlichkeit. Mir wird oft gesagt, ich sei ein sehr analytischer Mensch. Ich kann gut abstrahieren und Analogien sehen, die andere vielleicht nicht so schnell erkennen. Es macht mir einfach Spaß, Strukturen zu erkennen. Daher macht es mir auch Spaß, sie zu schaffen. Brainstormings sind also Ihre Sache nicht? Doch, ich nutze sie, aber nicht unbedingt ergebnisoffen. Mein Anspruch lautet: Wenn ich in einen Workshop oder in ein Meeting gehe, habe ich das Ergebnis schon fertig dabei. Wie lenken Sie die Mitarbeiter, damit diese zu Ihrem Ergebnis finden? Ich versuche, solche Workshops zu nutzen, um die Leute in dieser Zeit Schritt >
Wie aus Leitz Leica wurde Die erste Leica wurde 1925 auf der Leipziger Frühjahrsmesse vorgestellt. Entwickelt hatte die Kleinbildkamera Oskar Barnack, der als Feinmechaniker bei den Optischen Werken Ernst Leitz, Wetzlar arbeitete. Daher auch der Name: Leitz Camera – Leica. Markenzeichen der Kameras – und Ferngläser – ist der rote Punkt mit dem weißen Schriftzug. Die handlichen Kameras verkauften sich gut, viele Bildreporter arbeiteten damals mit einer Leica. Anfang der 30er Jahre waren bereits 90.000 Stück verkauft. 1954 kam mit der M3 ein völlig neues Modell auf den Markt, in den 60er Jahren folgten erste Spiegelreflexkameras. Parallel zum Kamera- und Objektivgeschäft baute das Unternehmen (damals noch im Familienbesitz) auch sein Geschäft mit Ferngläsern kontinuierlich aus. In den 80er Jahren fusionierte die Leica GmbH mit der Wild Herbrugg AG, in den 90ern übernahm sie den Kamerabereich der Minox GmbH und ordnete sich neu. 1996 wurde aus der Leica Camera GmbH eine Aktiengesellschaft, die Leica Camera AG, an der der Pariser Luxusgüterkonzern Hermès International SCA seit 2000 31,5 Prozent der Anteile hält.
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für Schritt dahin zu führen. Das halten einige für sehr direktiv und werfen mir vor, dass es kein moderner Führungsstil sei. Was sie nicht bedenken: Sobald ich feststelle, dass meine Hypothesen falsch waren, ändere ich meine Meinung sehr schnell und suche einen anderen Weg. Aber ich brauche eine Zielorientierung, ich bin nun mal effizienzgetrieben. Das kann auch dazu führen, dass die Mitarbeiter glauben, ich wolle gar nicht wissen, was sie denken. Doch das stimmt nicht, ich höre zu. Würden Sie das verallgemeinern: Analytische Fähigkeiten sind entscheidend für den Erfolg von Business-Prozessoren? Nein, das ist wirklich mein ganz persönlicher Stil. Ich muss zugeben, ich bin eine ziemliche Kopfgeburt. Sehen Sie sich als Visionär? Absolut! Das was mich treibt, habe ich von Anfang an als Bild, als Vorstellung vor Augen, und dann breche ich das Ziel über die Zeit in machbare Schritte herunter. Dann erläutern Sie uns bitte Ihre Vision: Wo steht die Leica Camera AG in zehn Jahren? Ich gehe davon aus, dass wir in zehn Jahren mehr M-Kameras verkaufen als heute. Das kann sich derzeit keiner vorstellen. Natürlich werden wir auch unsere anderen Produkte, wie zum Beispiel die Sportoptik, gut verkaufen, aber die Leica-Zukunft liegt in ihrer Vergangenheit, der traditionellen Fotografie. Sie ist nur ein Werkzeug, gewiss, aber sie transportiert ein bestimmtes Lebensgefühl. Daran müssen wir arbeiten. Es muss Leuten wie mir Spaß machen, in ein Photogeschäft zu gehen und 5.000 Euro auszugeben, um eine Leica mit Objektiv zu kaufen. Ich bin mir sicher, dass dies in zehn Jahren überall auf der Welt der Fall sein wird.|
Direkter Service – auch aus der Ferne Bei der Leica Camera AG ist der SAP-R/3-Releasestand 4.6C. im Einsatz. Dabei gewährleistet Triaton den 2nd- und 3rd-Level-Applikationssupport in der Modulbetreuung und im Änderungsdienst. Triaton nahm den Releasewechsel von SAP R/3 3.1I nach SAP R/3 4.6C vor und realisiert außerdem SAP-R/3-Projekte im Logistik- und E-Business-Umfeld. Die Server stehen nach wie vor im hauseigenen Rechenzentrum in Solms, die Wartung erfolgt durch Triaton via Datenleitung. Als eine Art Frühwarnsystem überwacht Triaton alle geschäftskritischen Abläufe. Bei Bedarf wird dafür gesorgt, dass neue Kapazität zugeschaltet werden kann, wenn die Prozessorleistung an ihre Grenzen stößt und sich die Transaktionszeiten verschlechtern. Problem- und Call-Management sind ebenfalls Bestandteil der SAP Remote Services. Aufgrund der guten Erfahrungen geht die Leica Camera AG mit Triaton auch beim Thema Business Process Outsourcing im Bereich SAP HR gemeinsame Wege. Triaton stellt ein Leica-spezifisches Entgeltabrechnungssystem mit der kompletten SAP-HR-Applikationsbetreuung zur Verfügung, mit dem Triaton für 500 Leica-Mitarbeiter am Standort Solms monatlich die Entgeltabrechnung durchführt, die Überweisungsläufe und den Druck der Entgeltabrechnung übernimmt und den Versand der Entgeltnachweise zu Leica gewährleistet. Ihre Ansprechpartnerin bei Triaton: Eva Lutz, Key Account Manger Telefon: 069/30 58 49 49 eva.lutz@hp.com
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Passt genau! Nach den Boomjahren um die Jahrtausendwende sind IT-Budgets geschrumpft. Es wurde weder investiert noch generalüberholt. Resultat sind veraltete Systeme, die kaum noch integrierbar sind. Im Rahmen ihrer strategischen Positionierung sollten Entscheider, die nach vorne blicken, auch ihre IT unter die Lupe nehmen, meinen Fachleute. Denn die Zukunft gehört anpassungsfähigen IT-Lösungen.
IT follows business. Wer würde dieser These nicht zustimmen? Ist es doch Aufgabe der IT-Strukturen, Geschäftsprozesse zu unterstützen. Ein schöner Anspruch, doch im Alltag von vielen Unternehmen wird er nicht (mehr) eingelöst. Wie der Betrieb selbst, so sind auch die Systeme und Anwendungen über die Jahre gewachsen, und dieses Wachstum ist durchaus mit einem organischen Prozess vergleichbar: Mal wurde an einer Stelle erweitert, mal an einer anderen optimiert. Ursache dafür ist nicht allein die Entwicklung des Unternehmens im Lauf der Zeit; fast noch wichtiger waren technologische Trends, die die ITEntscheidungen beeinflusst haben. So haben sich in vielen Unternehmen mit der Zeit Strukturen herausgebildet, die zwar historisch nachvollziehbar sind, aber nicht unbedingt den aktuellen Bedürfnissen gerecht werden. Veraltete, oft unflexible Systeme, die sich weder integrieren noch heutigen Anforderungen anpassen lassen, bestimmen nicht selten das Bild. Einer Studie der Karlsruher Orga zufolge arbeitet jedes dritte Unternehmen mit Anwendungen, die älter als zehn Jahre sind. Nur sieben Prozent der Unternehmen verfügen über eine moderne Softwarelandschaft. Hans Gerd Servatius, Professor für Innovation an der Universität Stuttgart, behauptet: „Nach der Boomphase um die Jahrtausendwende haben viele Unternehmen die Generalüberholung ihrer IT versäumt.“ Von einer IT-Architektur, die der zukunftsträchtigen Ausrichtung des Unternehmens gerecht wird und die sich schnell an neue Herausforderungen anpassen lässt, ist die Realität also oft weit entfernt. Gerade die Entwicklungen der vergangenen Jahre, in denen IT-Budgets knapp bemessen waren und in vielen Unternehmen Prozesse in einem erheblichen Maß umstrukturiert und neu organisiert wurden, haben häufig zu Brüchen zwischen IT- und Geschäftsprozessen geführt. Prozessanalyse mit PAM Was liegt also näher, als die IT-Prozesse im Unternehmen genau unter die Lupe zu nehmen und sie daraufhin zu analysieren, wie sie die Geschäftsprozesse unterstützen und erleichtern? Passen sie zu der Strategie, die das Unternehmen für sich definiert hat? Können sie künftigen Anforderungen gerecht werden? Wie flexibel und anpassungsfähig sind sie? Reichen die vorhandenen Lösungen aus – oder sind gänzlich andere notwendig? Vielleicht birgt eine solche Analyse zudem die Möglichkeit, einzelne Bestandteile dieser Prozesse – etwa in der Beschaffung oder der Produktion – zu optimieren und damit letztlich auch die Kunden- und Lieferantenbeziehungen zu optimieren? Mit ihrem Process & Application Model – kurz: PAM – bietet die Triaton GmbH, ein Unternehmen von HP, eine Methode, mit der sich Geschäftsprozesse, IT-Architekturen und die damit verbundenen organisatorischen Fragestellungen genau untersuchen lassen. „Es ist eine Beratung, die letztlich der Optimierung
von Geschäftsprozessen dient“, erläutert Andreas Müller, Senior Consultant bei Triaton. „Wichtig dabei ist, dass die Kunden sich nicht scheuen, beides – die Prozesse im Unternehmen, aber auch die dahinterstehende IT – einer kritischen Prüfung zu unterziehen.“ Mit anderen Worten: Notwendig ist also auch der Wille zur Veränderung, die Bereitschaft, wenn nötig, eingefahrene Wege zu verlassen und neue zu gehen. Gewiss, eine solche Analyse ist aufwändig. Sie erfordert eine gründliche Untersuchung der Abläufe im Unternehmen unter betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten. Danach wird die für die Bearbeitung dieser Abläufe vorhandene Hard- und Software unter Kosten-Nutzen-Gesichtspunkten analysiert. Je nach Aufgabenstellung kann das PAM-Verfahren bis zu sechs Monate dauern, doch Mehrwert ist garantiert. „Unsere Kunden erhalten nicht nur einen Überblick über mögliche Schwachstellen oder Mängel; sie erhalten ein individuelles, maßgeschneidertes IT-Konzept“, berichtet Müller. Mit dem möglicherweise noch dazu Kosteneinsparungen verbunden sind, die bei einem „bedarfsgerechten ERP-System bis zu 50 Prozent ausmachen können“, wie Müller betont. Roadmap für künftige Systeme und Anwendungen Möglich wird dies, weil die Business Consultants von Triaton im Anschluss an die Analyse des Ist-Zustandes gemeinsam mit dem Kunden ein Soll-Konzept entwickeln, das nicht nur Potenziale für betriebswirtschaftliche Optimierungen aufzeigt. Es listet auch Maßnahmen auf, die für künftige IT-Lösungen bzw. für den Übergang vom Ist- zum Soll-Zustand notwendig sind. Diese Roadmap bildet die Basis eines Kriterienkatalogs, der zur Auswahl künftiger Systeme und Anwendungen dient. Er kann zudem die Grundlage für ein späteres Pflichtenheft sein. Schließlich begleiten die Business Consultants von Triaton ihre Kunden auch bei der Ausschreibung und unterstützen sie bei der Auswahl der Systeme bzw. des Systemhauses. Die Einsatzmöglichkeiten von PAM sind schier unbegrenzt. Manche Unternehmen nutzen das Verfahren vorrangig dazu, um die Vorgänge im eigenen Haus transparent zu machen. „Jeder einzelne Prozess, jede Ressource und jeder Datenfluss kann mithilfe von PAM sichtbar gemacht werden“, betont Andreas Müller. Die Frosta AG zum Beispiel hat das Verfahren genutzt, um eine vollständige Analyse aller ERP-bezogenen Geschäftsprozesse an allen Standorten vorzunehmen und daraus eine IT-Bedarfs- und Strategie-Entwicklung abzuleiten. „Wir haben in nur wenigen Wochen die IT unseres Hauses bis in den hintersten Winkel durchleuchtet“, berichtet Hans-Joachim Frost, IT-Leiter des Herstellers für Tiefkühlkost und Fertiggerichte. „PAM hat uns geholfen, unsere Prozesse zu straffen und zu optimieren. Außerdem verfügen wir nun über eine IT-Architektur, die den heutigen Anforderungen der Beschaffung und Produktion gerecht wird.“ >
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Wieder andere Unternehmen benötigen nur eine Analyse von Prozessen in bestimmten Bereichen. Die Firma Vallourec & Mannesmann beispielsweise hat die Produktionsprozesse untersuchen lassen. Dabei ging es dem Hersteller nahtloser Stahlrohre darum, die Prozesse und Methoden in drei deutschen Werken miteinander zu harmonisieren und entsprechende Software-Lösungen dafür zu finden. „In so kurzer Zeit hätten wir ohne die fachkundige Beratung von Triaton niemals eine solch fundierte Entscheidungsgrundlage für unsere zukünftigen Produktionssysteme erarbeiten können“, resümiert Dr. Christoph Praßer, Werksdirektor Produktion von Vallourec & Mannesmann Deutschland GmbH. Gerade Unternehmen, die im Rahmen ihrer mittelund langfristigen Strategieplanung ihre IT-Strukturen beleuchten, können von PAM profitieren. Denn für sie stellt sich mit der Analyse die Frage nach den Services. „Wer diese Fragen aufwirft, wird zwangsläufig über Modelle wie Outsourcing, On-DemandKonzepte und Ähnliches nachdenken“, weiß Andreas Müller. Denn die Transparenz, die PAM schafft, bietet eine gute Ausgangsposition, um die Verteilung oder Verlagerung von Prozessen beurteilen zu können. Müller: „Mit unserer Analyse erhalten Unternehmen eine solide Entscheidungsgrundlage. Das Management kann sich Gewissheit darüber verschaffen, welche Prozesse oder Dienstleistungen es aus der Hand geben kann, ohne Zuverlässigkeit hinsichtlich der Prozesse und Sicherheit der Daten einzubüßen.“ IT-Dienstleistungen auf Abruf In Zeiten knapper Budgets und sinkender Margen bietet das IT-Outsourcing ganzer Strukturen oder einzelner Business-Prozesse erhebliche Vorteile. Es stellt sicher, dass sich das betreffende Unternehmen auf sein Kerngeschäft konzentrieren kann und trägt außerdem zur Reduzierung der Kosten bei. Besonders attraktiv wird dies, wenn die Auslagerung –
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beispielsweise von ERP-Lösungen – mit On-Demand Services (Dienstleistungen auf Abruf) verbunden ist. „Grundgedanke solcher Dienstleistungen ist die Idee, dass Kunden nur den tatsächlichen Verbrauch einer nachgefragten Leistung begleichen müssen“, beschreibt Hans Reiffer, Business Director Hosting Center im Triaton Rechenzentrum Dortmund, das Konzept der Dienstleistung auf Abruf. Für die Anbieter solcher Dienstleistungen bedeutet dies: Sie müssen homogene Infrastrukturen erzeugen, auf deren Grundlage Kunden bestimmte Services nachfragen können. On-Demand Services eignen sich beispielsweise für das Hosting von E-Mail-Applikationen, für UnifiedMessaging-Services, für Speicherkapazitäten im Rahmen von ERP-Lösungen, aber auch für Telekommunikationsdienstleistungen. Kosten für das Vorhalten einer Dienstleistung, die unter Umständen gar nicht – oder nicht immer – benötigt wird, fallen nicht an; abgerechnet wird entweder nach Anzahl der User oder auf Basis der verwendeten Gigabytes. Mit anderen Worten: IT follows business. Mehr an Flexibilität Unternehmen, die sich für derartige On-DemandServices entscheiden, erhöhen damit ihre eigene Flexibilität. In Zeiten größeren Datenaufkommens, etwa bei der Vorbereitung von Jahresabschlüssen, können sie ein höheres Speichervolumen nachfragen und dies später wieder reduzieren. Auch andere Spitzen in der Geschäftstätigkeit, ein absehbares Wachstum oder eine Umorganisation, etwa bedingt durch einen Umzug, können mit Dienstleistungen auf Abruf aufgefangen und abgefedert werden. Reiffer: „Mit On-Demand-Lösungen lassen sich Dienstleistungen nach Bedarf skalieren. Als Anbieter können wir gegebenenfalls innerhalb von vier Wochen unsere Dienstleistung um 20 Prozent hochfahren.“ Grundlage dieser Flexibilität ist das Service Level
Agreement (SLA), das Dienstleister und outsourcendes Unternehmen schließen. Mit ihm wird nicht nur der Rahmen abgesteckt, innerhalb dessen eine Dienstleistung abgerufen werden kann. Mit ihm lässt sich auch vereinbaren, unter welchen Bedingungen Dienstleistungen ergänzt, erweitert, verändert, reduziert oder ganz zurückgenommen werden müssen. Wichtige Voraussetzung dafür ist freilich, dass die Entscheider im Unternehmen die entsprechenden Geschäftsprozesse sehr genau kennen und außerdem abschätzen können, wie sich die Entwicklung dieser Prozesse auf die IT-Bedürfnisse innerhalb eines bestimmten Zeitrahmens auswirken werden. „In der Regel sind drei Monate nötig, um derartige Vereinbarungen reifen zu lassen“, hat Reiffer beobachtet. Das Potenzial der On-Demand-Dienstleistungen ist bei weitem noch nicht ausgereizt. Im Sinne einer optimalen Auslastung der Ressourcen und der zur Verfügung stehenden Infrastruktur wäre es beispielsweise auch denkbar, so Reiffer, Dienstleistungen innerhalb bestimmter Zeitfenster anzubieten und diese Angebote mit einer entsprechenden preislichen Gestaltung zu verknüpfen. Vorteil für die Kunden ist eine mögliche weitere Reduktion der Kosten, während andererseits die Prozesse auf Seiten der IT-Dienstleister noch besser planbar werden. Wissenschaftler sehen in derartig flexiblen Architekturen schon seit langem richtungweisende Konzepte für die IT von morgen. Ausgehend von der Überlegung, dass künftig zwei Trends die Rechnernutzung bestimmen werden, haben sie Konzepte für das Grid-Computing bzw. virtuelle Zusammenschlüsse von Rechnern und Netzen entwickelt: Einerseits ist es notwendig, die (gleichzeitige) Nutzung einer einzigen Ressource durch mehrere Nutzer zu koordinieren, andererseits ist es wünschenswert, dass ein Nutzer auf verschiedene Rechner-Ressourcen mithilfe eines Netzes (englisch: grid) zugreifen kann.
Anpassungsfähige IT-Architekturen Für Unternehmen bedeutet dies: Sind derartige virtuelle Netze vorhanden, lassen sich anpassungsfähige IT-Architekturen herstellen, mit denen sich die innerhalb eines Netzwerks vorhandenen Ressourcen nach Bedarf – wenn gewünscht auch kurzfristig – immer wieder neu verteilen lassen. Nicht zuletzt ermöglicht dies auch eine bessere Auslastung der Systeme. Voraussetzung für derart anpassungsfähige Architekturen ist eine sorgfältig aufeinander abgestimmte Hard- und Software-Infrastrukur, die auf standardisierten Komponenten und einer modularen Bauweisen beruht und bestimmte IT-Funktionsmodule vorsieht. Außerdem zeichnet sie sich durch intelligente, automatisierte Managementprozesse aus. IT follows business, gewiss. Aber es gilt auch: IT ist Enabler für erfolgreiches Business.| Ihre Ansprechpartner bei Triaton: Dr. Andreas Müller, Senior Consultant Telefon: 02 31/942 21 75 amueller3@hp.com Dr. Hans-Jörg Wenz, Senior Consultant Telefon: 02 31/942 25 11 hans-joerg.wenz@hp.com Michael Hötger, Solution Sales Triaton Telefon: 02 31/942 21 83 michael.hoetger@hp.com
QuickLink Gehen Sie auf unsere Homepage www.triaton.com und geben Sie dort den QuickLink 785 ein.
In sechs Schritten zum Erfolg Das Triaton Process & Application Model (PAM) eignet sich für mittlere und große Unternehmen aus der Industrie, die ihre Produktions-, Beschaffungs- und Logistikprozesse sowie ihre Kunden- und Lieferantenbeziehungen optimieren wollen. Es ist ein sechsstufiges Verfahren, das dazu dient, die bisherigen Abläufe im Unternehmen gründlich zu analysieren. Wenn gewünscht, können diese Module auch einzeln in Anspruch genommen werden. In der ersten Phase werden die Geschäftsprozesse des Unternehmens untersucht und anschließend ablauf- und prozessorientiert dokumentiert. Die Business Consultants von Triaton arbeiten dabei mit branchenspezifischen Fragenkatalogen und ziehen zudem Fachleute aus dem eigenen Hause hinzu. Im zweiten Schritt wird die bestehende IT-Infrastruktur untersucht. Dabei wird nicht nur geprüft, welche Hard- und Software eingesetzt wird, sondern auch analysiert, wie die IT-Beziehungen zu Kunden und Lieferanten gestaltet werden, welchen Personaleinsatz die Systeme benötigen und welche Sicherheitsstandards das Unternehmen eingerichtet hat. Schwachstellen identifizieren Auf der Basis dieser ersten beiden Phasen wird im dritten Schritt dann eine strukturierte Aufarbeitung erstellt, die Schwachstellen und Brüche zeigt sowie Potenziale zur Optimierung identifiziert. Daraus entwickeln die Triaton Consultants dann viertens einen Maßnahmenplan, der die Optimierungspotenziale unter zeitlichen Gesichtspunkten sowie kapazitätsbedingten Restriktionen auflistet – die IT-Bedarfsanalyse. Dieser Katalog dient als Grundlage, um gemeinsam mit dem Kunden eine Roadmap vom IstZustand zum Soll-Konzept zu entwickeln. In Phase fünf schließlich erstellen die Experten von Triaton einen individuellen Kriterienkatalog, der Standardprozesse definiert und die Geschäftsprozesse identifiziert, die sich nicht mit Standards abdecken lassen. Dieser Katalog ist unentbehrliches Hilfsmittel zur Optimierung der Betriebsstruktur. Zum Abschluss – Phase sechs – legen die Consultants einen detaillierten Umsetzungsplan vor, der die technische Integration der innerbetrieblichen Informationsverarbeitung in die gesamte logistische Kette ebenso berücksichtigt wie die Anbindung externer Standorte. Wenn gewünscht, begleiten die Triaton Consultants ihre Kunden auch bei der Ausschreibung und der Auswahl des Systemhauses. Zu den Unternehmen, die eine Dienstleistung mit PAM in Anspruch genommen haben, zählen große Konzerne aus der Stahlbranche ebenso wie mittlere Häuser aus dem produzierenden Gewerbe: ThyssenKrupp AG, Vallourec & Mannesmann Deutschland GmbH, die Kaltwalzwerke Bilstein GmbH, der Leuchtenhersteller Ansorg GmbH sowie die Edelstahlwerke Corus Special Profiles. QuickLink – unser Service speziell für Abonnenten Auf dieser Seite im Internet haben wir für Sie weitere Infos zum Thema zusammengestellt. Das Angebot reicht von interessanten Link-Sammlungen und nützlichen Tipps bis hin zu weiterführenden Informationen und Ansprechpartnern – und auch die Möglichkeit zum Download ist gegeben. Geben Sie einfach den QuickLink-Code auf dem dafür vorgesehenen Button in der rechten Serviceleiste unserer Homepage ein. Ein Klick und Sie sind „voll im Bilde“. Und das natürlich kostenlos! www.triaton.com
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Testen Sie die Prozessorientierung in Ihrem Unternehmen
Wie prozessorientiert sind Sie?
Finden Sie heraus, wie Ihre IT zum Geschäftserfolg beitragen kann.
1. Beantworten Sie zuerst die Fragen und tragen Sie danach die zutreffende Zahl rechts in das Kästchen ein. 2. Um Ihr Ergebnis ermitteln zu können, benutzen Sie bitte die unten stehende Tabelle.
Suche nach Erfolgsfaktoren Weitergehende Untersuchungen u. a. von Forrester Research, Inc. auf der Basis von ca. 300 Unternehmen zeigten, dass zwar Unternehmen mit den schlechtesten Unternehmensergebnissen die niedrigsten IT-Kosten haben, dass aber andererseits die Top-Performer die zweitniedrigsten IT-Ausgaben haben! Damit war klar, dass andere Faktoren als Kosten den Erfolg der Top-Performer begründen mussten. Doch welche Faktoren waren dies? In ausgedehnten statistischen Untersuchungen wurde daraufhin der Zusammenhang von IT-Best-Practices und Unternehmenserfolg ermittelt. Als Haupteinflussfaktoren wurden drei Best-Practice-Modelle in der IT identifiziert. Diese waren: _enge Zusammenarbeit zwischen Business und IT _effektive IT-Projektabwicklung _frühzeitige Adaption von Schlüsseltechnologien und Vorgehensmodellen Top-Performer unter der Lupe Schwieriger war die Frage zu beantworten, wie sich diese verschiedenen BestPractice-Modelle zueinander verhalten und sich auf den Erfolg des Unternehmens auswirken. Dazu wurde die IT von Top-Performern in einzelnen Fallstudien exemplarisch betrachtet. Die Marktforscher von Forrester kamen dabei zu dem Ergebnis, dass sich Top-Unternehmen im Wesentlichen durch zwei miteinander verbundene Eigenschaften auszeichnen. Sie verfügen über Prozessorientierung für IT- und Geschäftsprozesse bei gleichzeitiger Transparenz („Visibility“) der Prozesseffizienzen. Die Prozessorientierung lässt sich auf drei Ebenen nachweisen: 1. Intraunit Innerhalb operativer Geschäftseinheiten (IT, Sales, Produktion) 2. Interunit Unternehmensprozesse mit mehreren beteiligten Geschäftseinheiten (Auftragsabwicklung, Kundenservice) 3. Interfirm Firmenübergreifende Prozesse (z. B. Produktdesign, Auftragsabwicklung inkl. Lieferanten und Distributoren) Entscheidend für die Effizienzoptimierung aller Prozesse ist ihre Transparenz auf allen Ebenen. Nur so können Engpässe und Fehlentwicklungen frühzeitig identifiziert werden. Investmententscheidungen für IT-Projekte werden nicht auf der Basis von Einzelprojekten getroffen, sondern auf einer Einschätzung, wie sie Geschäftsprozesse beeinflussen. Auch in der Realisierung wird der Erfolg durch transparente Metriken gemessen. CIOs, die gewillt sind, den Weg zum prozessorientierten Ansatz zu forcieren, werden eine Standortbestimmung vornehmen wollen, um zu überprüfen, ob und in welche Richtung die Adoption von weiteren prozessorientierten Methoden erforderlich ist, und ein übergeordnetes firmenweites Prozessmodell als Orientierungshilfe anstreben.
Die Standortbestimmung für Ihr Unternehmen Mit unserem von Forrester Research, Inc. entwickelten Fragebogen können Sie in Teil A überprüfen, wie die IT-Prozesse und das IT-Management in Ihrem Unternehmen strukturiert sind. In Teil B werden die Geschäftsprozesse bzw. deren Management unter die Lupe genommen. In Teil C können Sie Ihre jeweiligen Punktzahlen berechnen. Diese Ergebnisse werden auf einer Matrix eingetragen. Auf der vertikalen Koordinate tragen Sie die Punktzahl für die Geschäftsprozesse ein, auf der horizontalen die Punkte für die IT-Prozesse. Ein Beispiel: Bei der Organisation der IT-Prozesse schneiden Sie mit fünf Punkten ab und bei der Fokussierung auf Geschäftsprozesse mit sieben Punkten. Dann liegen Sie mit Ihrem Unternehmen im linken oberen Quadrat: Sie zählen zu den Experten bei den Geschäftsprozessen. Er lohnt sich gleichwohl, die Prozessorientierung der IT noch stärker zu forcieren. Haben Sie jedoch bei den IT-Prozessen sieben Punkte erzielt und bei den Geschäftsprozessen nur fünf, dann zählen Sie zu den Experten bei den IT-Prozessen. Für Ihr Unternehmen ist es hilfreich, wenn Sie künftig Ihr Augenmerk stärker auf die Adressierung der Geschäftsprozesse richten.
A.
Steuern Sie Investments abhängig von der Effizienz der zu Grunde liegenden Prozessmethodik? [Nein = 1; Ja = 2; Ja, wir honorieren Prozesseffizienzen = 3] Haben Sie einen Verantwortlichen für einzelne IT-Prozesse? [Nein, oder in der Hierarchie mehr als drei Ebenen unter dem CIO = 1; Ja, und zwei Ebenen unter dem CIO = 2; Ja, und berichtet direkt an den CIO = 3] Gesamtpunktzahl Intra-IT: Interunit: z. B. Prozesse wie IT-Projektmanagement, IT-Governance, Applikationsentwicklung Für welchen Prozentsatz der Interunit-IT-Prozesse verwenden Sie eine Prozessmethodik? [<40 % = 1; 40-70 % = 2; >70 % = 3] Steuern Sie kontinuierliche Verbesserungen basierend auf der Effektivität der Prozesse? [Nein = 1; Ja = 2; Ja, und wir gleichen auf der Basis von Prozessdurchführung aus = 3]
9 Sie sind ein Experte der Geschäftsprozessorientierung
Einschätzung Ihrer IT-Prozesse Intra-IT: z. B. Prozesse wie Abläufe im Rechenzentrumsbetrieb Für welchen Prozentsatz der Intra-IT-Prozesse verwenden Sie eine Prozessmethodik? [<60 % = 1; 60-80 % = 2; >80 % = 3]
Die vier Varianten von Prozessorientierung innerhalb eines Unternehmens
Geschäftsprozessorientierung
Wie prozessorientiert ist die IT in Ihrem Haus? Gehören Sie schon zu den Experten, wenn es darauf ankommt, IT-Prozesse und Geschäftsprozesse miteinander zu harmonisieren? Oder befindet sich die IT-Abteilung Ihres Unternehmens in dieser Hinsicht noch in den Anfängen? Wenn Sie dies herausfinden wollen, können Sie einen Check vornehmen. Binnen weniger Minuten werden Sie wissen, wo Ihr Unternehmen steht und was zu tun ist, um dem Ziel der Prozessorientierung näher zu kommen. Die Frage, in welchem Verhältnis die IT-Ausgaben eines Unternehmens zu dessen Erfolg stehen, ist zur Existenzfrage vieler IT-Abteilungen geworden, zumal Geschäftsführer und Vorstände immer häufiger klagen: IT-Budgets werden überschritten, Ausgaben sind zu hoch und die Rendite ist zu gering. Die Debatte über das Verhältnis von IT-Ausgaben und Unternehmenserfolg begann im Jahr 2002, als erste Untersuchungen veröffentlicht wurden, die keine statistisch signifikante direkte Korrelation zwischen beiden nachweisen konnten. Sie gipfelte im Jahre 2003, als Nicholas G. Carr im Harvard Business Review einen provokanten Artikel mit dem Titel „IT doesn’t matter“ veröffentlichte.
Haben Sie einen Verantwortlichen für individuelle IT-Prozesse? [Nein, oder mehr als drei Stufen in der Hierarchie unter dem CIO = 1; Ja, und zwei Stufen in der Hierarchie unter dem CIO = 2; Ja, und berichtet direkt an den CIO = 3]
Ihre Prozessorientierung ist optimal
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Gesamtpunktzahl Interunit: Ihre Sie sind ein Experte der Prozessorientierung IT-Prozessorientierung muss überdacht werden
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3
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B.
Zu welchem Prozentsatz verwenden Sie eine Prozessmethodik bei Interunit-Abläufen? [<20% = 1; 20-60 % = 2; >60 % = 3]
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IT-Prozessorientierung
Projekte priorisieren Auch dabei hilft Ihnen der Test weiter. Denn aus Ihren eigenen Antworten können Sie ersehen, wo es noch hapert: bei der Auswahl der Verfahren, mit denen Geschäftsprozesse bewertet werden? Oder bei der Umsetzung der Verfahren in die Praxis einzelner Abteilungen? Auf der Grundlage der eigenen Antworten ergeben sich die notwendigen Maßnahmen, die man priorisieren sollte. Daraus lassen sich wiederum einzelne Projekte ableiten.
Hat Ihr Unternehmen dezidierte, übergreifende (Interunit) Prozessteams? [Nein = 1; Ja, und Verantwortliche sind auf der Ebene eines Managers/Geschäftsführers = 2; Ja, und Verantwortliche sind in leitender Position = 3] Messen Sie den Erfolg von Prozessen nach klar definierten Metriken und nutzen Sie diese zur Verbesserung der Prozesse? [Nein = 1; Ja = 2; Ja, und wir machen das Prozessergebnis für die Betroffenen transparent = 3] Gesamt Interunit-Geschäftsprozesse: Interfirm: z. B. Prozesse wie Entwicklung, Supply Chain Für welchen Prozentsatz der Interfirm-Prozesse haben Sie eine Prozessmethodik? [<10 % = 1; 10-40 % = 2; >40 % = 3]
Referenzen: Forrester: Linking IT Spend to Business Results Forrester: Optimizing IT’s Impact on Business Performance Harvard Business Review 2003: IT Doesn’t Matter by Nicholas G. Carr
Haben Sie eine dezidierte, firmenübergreifende Steuerung der Interfirm-Prozesse zur Ergebnisverbesserung? [Nein = 1; Ja, auf der Manager-/Geschäftsführungsebene = 2; Ja, auf Vorstandsebene = 3] Werden Ergebnisverbesserungen durch die Interfirm-Prozesse kommuniziert? [Nein = 1; Wir kommunizieren die Ergebnisse innerhalb unserer Geschäftseinheiten = 2; Wir kommunizieren die Ergebnisse firmenübergreifend = 3]
Möchten Sie mehr zum Thema IT und Strategie wissen? Unsere Analysten liefern Ihnen Hintergründe und Fakten aus den neuesten wissenschaftlichen Untersuchungen.
Ihr Ansprechpartner zum Thema Prozessoptimierung ist: Dr. Bernd Siemund Portfolio Development Telefon: 02 01/520 45 45 bernd.siemund@hp.com
Einschätzung Ihrer Geschäftsprozesse Interunit: z. B. Prozesse wie Kundendienst, Ausführung
Gesamt Interfirm:
C.
Ergebnisermittlung
Teil A: IT-Prozess
Teil B: Geschäftsprozesse
Intra-IT
X 0,25 =
Interunit
X 0,60 =
Interunit
X 0,75 =
Interfirm
X 0,40 =
Punkte IT-Prozess
=
Punkte Geschäftsprozesse
=
Tragen Sie diese Punktzahl auf der X-Achse
Tragen Sie diese Punktzahl auf der Y-Achse
(horizontal) ein.
(vertikal) ein. Quelle: Forrester Research, Inc.
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29 Vinnolit verlängert BPO-Vertrag
7890123456 Reisekosten und Entgeltabrechnungen für Celanese
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Die Celanese AG (Kronberg) hat mit der Triaton GmbH, einem Unternehmen von HP, einen bis 2008 laufenden BPO-Vertrag über Human Resources Services abgeschlossen. Die an Triaton übertragenen Dienstleistungen umfassen Entgeltabrechnung und Reisekosten, dies gilt auch für alle deutschen Tochterunternehmen des Konzerns. Die Celanese AG ist ein weltweit tätiger Chemiekonzern, der mit seinen Schlüsselprodukten auf allen wichtigen Märkten Spitzenpositionen einnimmt und über führende Produktionstechnologien verfügt. Das Portfolio umfasst die vier Hauptsegmente Chemische Produkte, Acetatprodukte, Technische Kunststoffe und Performance-Produkte. Celanese erwirtschaftete im Jahr 2003 einen Umsatz von rund 4,1 Milliarden Euro. Das Unternehmen beschäftigt weltweit gegenwärtig rund 9.500 Mitarbeiter und betreibt Produktionsanlagen in Nordamerika, Europa und im pazifischen Raum. Insgesamt hat Celanese 24 Produktionsstandorte und sechs Forschungsstandorte in zehn Ländern.
Die Vinnolit GmbH & Co. KG (Ismaning), Deutschlands führender PVC-Hersteller, verlängert ihren Vertrag mit Triaton über das Business Process Outsourcing von Human Resources Services bis zum Jahr 2010. Die Triaton GmbH, ein Unternehmen von HP, erstellt für Vinnolit die Entgeltabrechnung. Diese Vereinbarung ist Bestandteil der vorzeitigen Verlängerung des kompletten IT-Dienstleistungsvertrags zwischen Triaton und Vinnolit. Damit werden die seit vielen Jahren bestehenden erfolgreichen Geschäftsbeziehungen zwischen Vinnolit und Triaton fortgesetzt. Triaton betreibt für Vinnolit den kompletten SAP-R/3-Verbund. Ihr Ansprechpartner bei Triaton: Dr. Jürgen Theis, Key Account Manager Telefon: 069/305 48 01 juergen.theis@hp.com
Ihr Ansprechpartner bei Triaton: Dr. Jürgen Theis, Key Account Manager Telefon: 069/305 48 01 juergen.theis@hp.com
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Kräfte bündeln, Kosten sparen
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Durch Business Process Outsourcing werden Personalabteilungen zu strategischen Partnern im Unternehmen.
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Für Rüdiger Dingeldey aus der Personalabteilung des Chemieunternehmens Celanese AG ist klar: „Statt Lohnbuchhaltung zu betreiben, können wir unsere Kapazitäten im Human Resources (HR) Management besser für strategische Aufgaben nutzen.“ Kräfte bündeln, Kompetenzen stärken und gleichzeitig Tätigkeiten delegieren, die im Unternehmen keinen Mehrwert schaffen – genau das ist die zentrale Idee, die hinter dem Begriff Business Process Outsourcing (BPO) steht. Celanese hat deswegen seine SAP/HR-Anwendungen sowie die Entgeltabrechnungen für ihre 3.000 in Deutschland beschäftigten Mitarbeiter ausgelagert. Die Triaton GmbH, ein Unternehmen von HP, ist der BPO/HR-Dienstleister des Chemieunternehmens. Aus Sicht des IT-Dienstleisters ist das Business Process Outsourcing für Human Resources Services ein Wachstumsmarkt, denn die Nachfrage steigt, und dies nun schon seit sieben Jahren.
Der Weg zur Kooperation zwischen Celanese und Triaton war typisch für die Entwicklung einer BPOPartnerschaft. Hatte das Chemieunternehmen den IT-Dienstleister zunächst für das Application Hosting in Anspruch genommen, so nutzt es ihn inzwischen zunehmend für administrative Dienstleistungen. Das gibt den Mitarbeitern in der Personalabteilung den Freiraum, sich strategischen Aufgaben zu widmen, wie zum Beispiel Weiterqualifizierung, Personalentwicklung und Gehaltserhöhungen, Neueinstellungen oder Beendigungen von Arbeitsverhältnissen. Bei Triaton werden beispielsweise Daten zur Sozialversicherung oder das Steuerkennzeichen von neu Eingestellten eingegeben, Abrechnungen sowie Steuer- und Versicherungsfragen erledigt und die Konten mit dem Celanese-Rechnungswesen abgestimmt. Unternehmen, die Geschäftsprozesse outsourcen, können damit zum Teil erhebliche Kosten sparen.
Denn sie reorganisieren sich intern so, dass sie ihre Personal- und Sachressourcen besser ausnutzen können. Eine Umfrage der Meta Group hat ergeben, dass der Kostenvorteil von BPO beträchtlich ist: er beträgt im Durchschnitt bis zu 14 Prozent. BPO-Experte Martin Rüther von Triaton sieht außerdem weiter reichende Perspektiven: „Wenn ein Unternehmen wirklich für das Outsourcing bereit ist, liegen die Kosteneinsparungen je nach Unternehmensgröße und den genutzten Systemen zwischen zehn und 25 Prozent.“ Win-Win-Situation Wann sind die Bedingungen für ein erfolgreiches BPO gegeben? Rüther: „Ein Unternehmen, das sich für IT-Outsourcing entscheidet, sollte bereits über eine gewisse Standardisierung verfügen.“ Grundsätzlich gelte: „Je mehr Übereinstimmung zwischen den Systemen beim Kunden und beim Dienstleister >
Strategie_Lösungen
herrscht, desto effizienter ist das Outsourcen und desto eher stellt sich eine Win-Win-Situation ein.“ Die Zusammenarbeit zwischen einem Unternehmen, das HR-Aufgaben outsourcen will, und seinem BPO-Partner kann sich stufenweise entwickeln. Systemservice: Bereitstellung eines IT-Systems für das Human Resources Management, zum Beispiel SAP-, Paisy- oder Kidicap-HR-Systeme, Durchführung aller Put- und Releasewechsel des Systems, Pflege und Wartung der Hard- und Software, Gewährleistung der Datensicherheit. Applikationsservice: Anpassung des Human Resources System entsprechend den Anforderungen des Kunden, Initiierung und Durchführung des Abrechnungslaufs, Durchführung des Outputmanagements (zum Beispiel Druck der Entgeltnachweise, Lohnsteueraufkleber), Archivierung der Lohnkonten, Datenbereitstellung über eine Schnittstelle an das Buchhaltungssystem des Kunden (zum Beispiel SAP, CABS, Datev, Atlas). Administration: Pflege der Stammdaten, Führen der Personal- und Abrechnungsakte, Betreuung der Mitarbeiter (Hotline-Support etc.), Erstellung von Zeugnissen und Bescheinigungen. Beratung: in Projekten, bei Prozessanalysen, zur Optimierung administrativer Prozesse und durch Schulung. Von Anfang an ist es wichtig, dass das outsourcende Unternehmen bereit ist, tatsächlich Verantwortung abzugeben. Denn wer sich für BPO entscheidet, delegiert nicht nur Kompetenzen, er lässt sich damit auch auf einen Know-how-Verlust ein. Deswegen ist der Schritt in eine BPO-Partnerschaft folgenreich und gegebenenfalls nur unter großen Schwierigkeiten wieder rückgängig zu machen. Auch der Wechsel zu einem neuen BPO-Dienstleister erfordert einigen Aufwand. Den Richtigen finden Welche Kriterien sind entscheidend, um den richtigen BPO-Partner zu finden? Sicherheit und Verlässlichkeit sind auf jeden Fall von großer Bedeutung. Dafür gibt es Zertifizierungen nach internationalen Normen wie dem British Standard BS 7799 bzw. der ISO-Norm ISO/IEC 17799. Nur wenige Outsourcing-Dienstleister in Deutschland können – wie der IT-Dienstleister Triaton – diese Zertifizierungen nachweisen.
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Branchenwissen und die entsprechenden praktischen Erfahrungen sind weitere wichtige Aspekte. Geht es beispielsweise um das Outsourcen personalwirtschaftlicher Aufgaben, dann sollte der in Frage kommende BPO-Dienstleister sich in dem jeweils gültigen Tarifvertrag der Branche und des betroffenen Bundeslandes gut auskennen. Da eine Standard-Software Besonderheiten tariflicher Regelungen nicht abbildet, muss der Dienstleister alle Details und Änderungen in die Abrechnungssoftware einarbeiten, sie stets aktualisieren und den Kunden darüber informieren. Das setzt voraus, dass er über die Verhandlungen zwischen Arbeitsgeberverband und Gewerkschaften auf dem Laufenden ist, die Durchführungsbestimmungen kennt und praktisch umzusetzen weiß. Für die Auslagerung geeignet sind vor allem Tätigkeiten mit hohem administrativem Anteil wie Entgeltund Reisekostenabrechnungen. Triaton erstellt jeden Monat circa 500.000 Lohn- und Gehaltsabrechnungen für externe Kunden. Dabei erweist sich das in langjähriger Praxis als BPO-Dienstleister erworbene, fundierte personalwirtschaftliche Know-how als Vorteil.
Lösungen und Vorteile Triaton bietet auf der Basis eines ganzheitlichen Ansatzes – er reicht vom System- und Applikationsservice über die Administration bis zur Beratung – eine Vielfalt von Lösungen und Produkten rund um das Thema Human Resources: Personalaktenpflege, Archivierung der Belegdaten für die Lohnsteuer- und die Sozialversicherungsprüfung sowie die Berufsgenossenschaften; internationales Personalmanagement (Abrechnungen der Mitarbeiter, die im Ausland arbeiten); Recruiting: Auswahl der schriftlichen Bewerbungen, Durchführung der Vorstellungsgespräche. Für die outsourcenden Unternehmen enthalten diese und weitere Services eine Reihe von Vorteilen. Dazu zählen:
Wachsender Markt Dass sich Business Process Outsourcing unter geeigneten Bedingungen lohnt, hat sich herumgesprochen: Weltweit ist das Geschäftsfeld im vergangenen Jahr um acht Prozent gewachsen, hat das Marktforschungsinstitut IDC ermittelt; 405 Milliarden US-Dollar werden derzeit jährlich mit BPO umgesetzt. Bis 2008 soll diese Zahl sogar auf 682,5 Milliarden US-Dollar steigen, behauptet IDC. Die Marktforscher der Gartner Group erwarten für Europa bis zum Jahr 2007 BPO-Ausgaben in Höhe von 33 Milliarden Euro bei Wachstumsraten von 6,8 Prozent jährlich. Ausgelagerte Geschäftsprozesse, so die Experten, betreffen vor allem Anwendungen im Personalwesen, wie etwa Gehaltsabrechnungen, aber auch im Finanzbereich, im Rechnungswesen und in der Beschaffung. Die Zahl der BPO-Kunden von Triaton ist mit den Jahren auf über 650 gewachsen. Es handelt sich um größere mittelständische Unternehmen aus elf Branchen vom Groß- und Außenhandel über die Bau- und Wohnungswirtschaft bis zum Sozial- und Gesundheitswesen.
Auf der Referenzliste von Triaton stehen inzwischen fast 200 Migrationsprojekte. Beispielsweise wurden umfassende Erfahrungen mit Finanz- und Controlling-Systemen wie SAP R/3, CABS, Datev und Atlas sowie mit Zeiterfassungssystemen von Benzing, Hengstler, PCS, Siemens und Tietze gesammelt. Triaton hat von ihren BPO-Kundenunternehmen zahlreiche Prozesse übernommen, die auf diesen Systemen basieren. Mittlerweile lagern auch 200.000 Akten, 2,5 Millionen Masterfiches, Kopien und Rollfilme in den Archiven des Providers.
_Kostenreduzierung _Bereitstellung von besonderem Know-how und optimierten Prozessen _Qualitätsverbesserungen _Zeitvorteile gegenüber Inhouse-Lösungen _kontinuierliche Umsetzung von externen Veränderungen (Gesetze, Technologie, etc.)
Praktisch und skalierbar Wie wirkt sich BPO/HR im Unternehmen praktisch aus? Reiseabrechnungen funktionieren dann beispielsweise so: Die Angestellten des outsourcenden Unternehmens füllen ein Formular aus, fügen ihre Belege hinzu und schicken beides an den Provider. Dieser erfasst die Daten, führt die Abrechnung durch, archiviert die Belege in elektronischer Form, überweist das Geld auf das Konto des Mitarbeiters und überträgt die Daten schließlich elektronisch an das Finanz- und Rechnungswesen des Kunden.
Wenn später Prüfungen stattfinden, unterstützt der Dienstleister das Unternehmen dabei, dem Prüfer die richtigen Unterlagen zur Verfügung zu stellen. Wie in diesem Beispiel besteht das BPO häufig aus administrativen Tätigkeiten, die zwar notwendig sind, im Unternehmen aber keinen Mehrwert schaffen. Weil sich Personalabteilungen durch die Abgabe von Routinetätigkeiten mehr strategischen Aktivitäten zuwenden können, „wird die HR-Funktion im Unternehmen vom administrativ tätigen internen Provider zum strategischen Geschäftspartner“, unterstreicht Lothar Mischnick, Direktor Business Process Services bei Triaton. Und dies bei reduzierten Kosten. Weil Triaton oft mehrere Kunden aus jeweils einer Branche betreut, entstehen Skaleneffekte, von denen die Kunden profitieren. Hinzu kommt, dass der IT-Service-Provider nicht an die gleichen Tarifverträge wie seine Kunden gebunden ist und deshalb unter Umständen geringere Personalkosten hat als diese. Ein weiterer Vorteil: Beim BPO richtet sich der Aufwand für Lohn- und Gehaltsabrechnungen nach der Anzahl der Mitarbeiter eines Unternehmens. Das bedeutet: Sinkt die Zahl der Beschäftigten, schrumpfen auch die Kosten. Erledigt ein Unternehmen die Abrechnungen inhouse, dann bleiben die Kosten unabhängig von der Größe der Belegschaft gleich. „Wir bieten hingegen eine automatische Anpassung je nach Personalabbau oder -wachstum“, macht Rüther deutlich. Datenschutz – aber sicher Und was sagen die Beschäftigten dazu, wenn ihre Personaldaten extern verwaltet werden? Wenn fachliche Kompetenz und Zuverlässigkeit gegeben sind, bietet das Thema Datenschutz kein Konfliktpotenzial. „Die Mitarbeiter sind gelassen – so lange ihre Gehaltsabrechnung stimmt“, weiß Lothar Mischnick. Die Zugriffs- und Berechtigungsstrukturen bei Triaton sorgen dafür, dass niemand Informationen erhält, die nicht für ihn bestimmt sind. Da niemand beim Provider Interesse daran hat, Entgelte der Mitarbeiter im outsourcenden Unternehmen zu vergleichen, trägt BPO sogar zu einem höheren Grad der Geheimhaltung bei. Mischnick: „Nicht von ungefähr werden Personaldaten von Vorstandsmitgliedern häufig bei Steuerberatern oder Wirtschaftsprüfern aufbewahrt.“|
QuickLink Gehen Sie auf unsere Homepage www.triaton.com und geben Sie dort den QuickLink 786 ein. QuickLink – unser Service speziell für Abonnenten Auf dieser Seite im Internet haben wir für Sie weitere Infos zum Thema zusammengestellt. Das Angebot reicht von interessanten Link-Sammlungen und nützlichen Tipps bis hin zu weiterführenden Informationen und Ansprechpartnern – und auch die Möglichkeit zum Download ist gegeben. Geben Sie einfach den QuickLink-Code auf dem dafür vorgesehenen Button in der rechten Serviceleiste unserer Homepage ein. Ein Klick und Sie sind „voll im Bilde“. Und das natürlich kostenlos! www.triaton.com
Drei Fragen an Robert Stöckl Leiter Presales HR-BPO bei der Triaton GmbH, einem Unternehmen von HP.
Wie erkennt ein interessiertes Unternehmen, ob sich seine Geschäftsprozesse für ein HR-BPO eignen? Prinzipiell bieten sich administrative Routineprozesse wie Personalabrechnung, Buchhaltung oder Einkauf an. Für HR-BPO bieten wir Interessenten einen HR-BPO-Check: Das beginnt mit einem Fragebogen, der sich in einer halben Stunde durcharbeiten lässt. Daraus gewinnen wir Erkenntnisse, aus denen der Kunde entnehmen kann, ob und welche seiner Geschäftsprozesse durch Outsourcing besser und kostengünstiger laufen könnten. BPO ist nicht nur eine Option für Unternehmen der Privatwirtschaft, sondern auch für die öffentliche Hand. Welche Kunden hat die Triaton GmbH in diesem Marktsegment, und welche Lösungen bietet sie ihnen? Wir haben unseren Geschäftsbereich HR-BPO in die Segmente Private und Public unterteilt. Zur ersten dieser Gruppen zählen beispielsweise Unternehmen der Branchen Chemie, Pharma, Fertigungsindustrie, Banken, Versicherungen und Dienstleister. Unser strategisches Produkt ist in diesem Bereich SAP R/3 HR. Zusätzlich setzen wir PAISY für die Durchführung der Entgeltabrechnung und ein Web-basiertes Programm für die Reisekostenabrechnung ein. Im Segment Public bieten wir auf Basis des Produktes KIDICAP eine BPO-Lösung an. Seit über 30 Jahren ist KIDICAP das ideale System für Kirchen, Diakonie, Caritas, Krankenkassen, Kommunen oder andere Institutionen. Ergänzt haben wir es durch eine Vielzahl von Zusatzprodukten, die wir unter dem Namen „easy“ anbieten. Bei den BPO-Dienstleistungen von Triaton geht es im Wesentlichen um das Human Resources Management. Sind das nur Entgelt- und Reisekostenabrechnungen oder steckt da noch mehr drin? Wir bieten unseren Kunden Systemunterstützung für alle Prozesse der Personalarbeit wie Personalabrechnung, Reisekostenabrechnung, Personalbeschaffung, Personalentwicklung, Zeitmanagement, Personalkostenplanung und Personalcontrolling an. Außerdem übernehmen wir auch die Durchführung kompletter personalwirtschaftlicher Prozesse beziehungsweise Teilprozesse. Dazu gehören neben Lohnbuchhaltungsprozessen auch Services für das Berichts- und Meldewesen, den Zahlungsverkehr und die Erfassung von Abwesenheitszeiten. Letztendlich gestalten der Kunde und Triaton gemeinsam die für den Kunden optimalen Prozesse, die dann für den Kunden realisiert werden. Im Laufe der Partnerschaft können die Service Levels sich ändern und entsprechend den Anforderungen und Rahmenbedingungen beziehungsweise aufgrund von gemeinsam gesammelten BPO-Erfahrungen erweitert werden. Ihr Ansprechpartner bei Triaton: Robert Stöckl, Leiter Presales HR-BPO Telefon: 089/46 00 91 10 robert.stoeckl@hp.com
Branchen_Projekte
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IT-Dienstleistungen im One-Stop-Shop ABX Logistics bezieht umfangreiche Hosting-Dienstleistungen.
Befragt man Unternehmen, nach welchen Kriterien sie ihre technischen Dienstleister aussuchen, ähneln sich die Antworten meist. Entscheidend ist das Preis-Leistungs-Verhältnis; Know-how und Serviceniveau spielen ebenfalls, aber nicht selten eine geringfügig weniger bedeutende Rolle. Erst im Laufe der Zeit stellen Kunden fest, welche Vorteile ein hohes Serviceniveau hat und was dies im Alltag bedeutet: Arbeitserleichterung. Olaf Dröge, Abteilungsleiter Customer Support bei der ABX Logistics Deutschland GmbH, kann dies bestätigen. „Das Positive an der Triaton ist ihre Verlässlichkeit“, sagt er, „man hat immer einen festen Ansprechpartner, den man zu allem fragen kann. Kann er die Antworten nicht liefern, so reicht er die Anfragen innerhalb des Hauses weiter und liefert uns anschließend die richtigen Lösungen. Das ist eine überaus wichtige Erfahrung, die wir in unserer Zusammenarbeit mit der Triaton gemacht haben.“ Fachleute sprechen in diesem Kontext häufig vom One-Stop-Shop: Alle Kundenkontakte werden an einem Punkt – oder bei einem Ansprechpartner – gebündelt. Der One-Stop-Shop gehört zum Markenzeichen des Service, den die Triaton GmbH, ein Unternehmen von HP, ihren Kunden bietet. Zwei Ausschreibungen, ein Zuschlag Die ABX Logistics, Duisburg, ein Transportunternehmen, das aus der Thyssen Handelsunion bzw. später ThyssenKrupp Materials hervorging, ist seit 1992 Kunde von Triaton, die damals den Betrieb des SAP-R/2-Systems übernahm. Als der Wechsel auf SAP R/3 anstand, schrieb die ABX Logistics zwei Aufträge aus – erstens das Migrationsprojekt von R/2 nach R/3 und zweitens den Systembetrieb von R/3. Triaton erhielt den Zuschlag für beide Aufträge, und das nicht nur, weil sie aufgrund ihrer Systemkenntnisse die besten Voraussetzungen für den Auftrag hatte. „Ausschlaggebend waren für uns das hohe Sicherheitsniveau der Daten, das ausgezeichnete Preis-Leistungs-Verhältnis sowie das Knowhow“, betont Olaf Dröge.
SAP-Hosting in Dortmund Zum Hosting von SAP R/3 im Dortmunder Rechenzentrum von Triaton gehören nicht nur der Betrieb der R/3-Anwendungen FI/CO, FI/AA und MM, sondern auch Betreuung und Support. Rund 400 User, die meisten aus den 30 deutschen Niederlassungen der ABX Logistics, einige aber auch aus den europäischen Gesellschaften des Unternehmens, können auf das SAP-System zugreifen. Außerdem betreibt Triaton das EDI-System, das für die UC4Jobsteuerung und für die Datenübertragung aus SAP in operative Non-ERP-Systeme eingesetzt wird. (SAP wird als rein administratives System verwendet.) Der Betrieb des Paisy-Hostsystems gehört ebenfalls zu den Aufgaben von Triaton; mit ihm werden jeden Monat 4.500 Personalstammsätze abgerechnet. Schließlich ist der IT-Dienstleister für die Telefonanlage mit ihren 200 Anschlüssen in der Duisburger Hauptverwaltung zuständig und wird in absehbarer Zeit die Telefonie in allen 30 Niederlassungen innerhalb von Deutschland betreuen. Konzentration aufs Kerngeschäft „Konzentration auf Kernkompetenzen und konsequentes Outsourcing aller nichtoperativen Geschäftsbereiche ist Unternehmensstrategie der ABX Logistics“, erläutert Olaf Dröge. Gleichwohl haben die Duisburger vor dem erneuten Auslagern ihrer IT-Infrastruktur einen möglichen Eigenbetrieb kalkuliert. Ergebnis: Mit dem Outsourcen der Migration von
R/2 nach R/3 und dem Outsourcen des Systembetriebs kann das Logistikunternehmen rund 40 Prozent der Kosten sparen, die anfallen würden, wenn es beide Aufgaben selbst übernommen hätte bzw. erledigen würde. Mit der Auslagerung der nichtoperativen IT-Systeme spart das Logistikunternehmen außerdem eigene Ressourcen, die es nun dazu verwenden kann, die operativen IT-Systeme inhouse zu entwickeln und zu betreiben. „Unsere Mitarbeiter können sich auf das Kerngeschäft der ABX Logistics konzentrieren“, betont Dröge, „denn als Logistikunternehmen können wir uns nicht mehr auf den reinen Transport beschränken. Wir wollen unseren Kunden stets neue Dienstleistungen anbieten, die für sie mit einem Mehrwert verbunden sind. Dabei spielt die Weiterentwicklung unserer Internet-Plattform eine sehr wichtige Rolle. Diese wollen wir künftig noch stärker interaktiv ausbauen.“ Ihr Ansprechpartner bei Triaton: Joachim Spicker, Key Account Manager Telefon: 02 01/520 42 08 joachim.spicker@hp.com
Erfolgsbilanz – Re-Design bei n-tv Vor rund einem Jahr beauftragte der Nachrichtensender n-tv die Triaton GmbH, ein Unternehmen von HP, mit dem Re-Design seiner technischen Infrastruktur. Dies beinhaltete Aufbau und Integration aller bestehenden Infrastrukturkomponenten. Alle Systeme sowie die dazugehörigen Basissoftwarekomponenten wurden betriebsbereit implementiert und parametriert. Unter anderem ersetzte der IT-Dienstleister die produktiven Sun-Server (inklusive der Datenbankserver) durch HP-Produkte und stellte die ServerUmgebung von Sun Solaris auf SuSE Linux um. Durch die Restrukturierung der n-tv Serverlandschaft konnte ein wesentlicher Performancegewinn erzielt werden, der die hohen Anforderungen an das System sowie ein weiteres Wachstum der Zugriffe auf die Seiten von n-tv ermöglicht. Das Fazit: starker Leistungszuwachs zu geringeren Kosten n-tv wurde 1991 gegründet und ging Ende 1992 als erster deutscher Spartenkanal für Nachrichten und Wirtschaft auf Sendung. Gesellschafter sind je zur Hälfte RTL Television, eine 100-prozentige Tochter der börsennotierten RTL Group, Europas größtem Fernseh-, Radio- und Produktionsunternehmen mit 23 TV- und 22 Radiosendern in acht Ländern, sowie der Nachrichtensender CNN, der zum weltweit größten Medienkonzern Time Warner gehört. Ihr Ansprechpartner bei Triaton: Anett Fliegner, Key Account Manager Telefon: 02 31/942 26 01 anett.fliegner@hp.com
Branchen_Projekte
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Web-basiert und fehlerfrei Dokumentenmanagement für regulierte Umgebungen in der Pharmaindustrie.
Mit Documents@WorkTM for Pharma GxP bietet die Triaton GmbH, ein Unternehmen von HP, ein speziell auf die pharmazeutische Industrie zugeschnittenes Dokumentenmanagement für regulierte Umgebungen an. Die Lösung ist Web-basiert und dient der Verwaltung und Verarbeitung von kontrollierten, regulierten Dokumenten. Sie eignet sich ideal für mittelständische Unternehmen oder ausgesuchte Geschäftsbereiche und kann bei entsprechendem Bedarf erweitert werden, weil sie modular aufgebaut und skalierbar ist. Als jüngsten Baustein von Documents@WorkTM for Pharma GxP hat Triaton das Product-Information-Management(PIM)-Modul für das Labelling entwickelt.
Europaweites Netzwerk Dade Behring setzt seine erfolgreiche Zusammenarbeit mit Triaton fort: Der IT-Dienstleister wird weiterhin das europaweite Wide Area Network (WAN) des Pharmaunternehmens betreiben und rund um die Uhr überwachen. Außerdem wird die Triaton GmbH weitere WAN-Verbindungen in die USA sowie mehrere Virtual Private Networks (VPN) nach Asien, auf die arabische Halbinsel und nach Neuseeland betreiben. Dazu hat das Unternehmen mithilfe von Subkontrakten einen optimalen Providermix zusammengestellt. Dade Behring ist das weltweit größte Unternehmen, das sich ausschließlich auf klinische Labordiagnostik spezialisiert. Mit seinen 6.500 Mitarbeitern in 40 Ländern beliefert es klinische Labore mit Produkten und Systemen für den täglichen Bedarf. Ihr Ansprechpartner bei Triaton: Gerhard Cadina, Key Account Manger Telefon: 069/305 44 49 gerhard.cadina@hp.com
Vernetzte Medizin Mit dem Schuhlöffel Die Frankfurter AllessaChemie baut ihre Zusammenarbeit mit Triaton weiter aus. Auf der Suche nach einer Lösung für seine Datenverarbeitung in Umwelt-, Gesundheits- und Sicherheitsfragen entschied sich der Hersteller von Zwischenprodukten und Spezialchemikalien für SHEsprint. Das Produkt, das Triaton gemeinsam mit der command ag entwickelt hat, bietet als vorkonfiguriertes EHS-System (Environment, Health & Safety System) vier Bausteine, die die Einführung erleichtern. „Es ist der Schuhlöffel für den bequemen und sicheren Einstieg in den SAP-Standard“, beschreibt Michael Deller, Beratungsleiter EHS bei Triaton, das Produkt. „Wir haben ein sicheres und effizientes System gesucht“, ergänzt Thomas Wenzel, CIO der AllessaChemie. „Mit SAP EHS und SHEsprint haben wir ein EHSPaket gefunden, das Mittelständlern in der Chemiebranche eine effiziente Lösung bietet – und das zu einem Festpreis.“ Ihr Ansprechpartner bei Triaton: Dr. Jürgen Theis, Key Account Manager Telefon: 069/305 48 01 juergen.theis@hp.com
Triaton betreut das Telefon- und Datennetz in der Kölner Privatklinik PAN. Die Kölner Praxisklinik am Neumarkt (PAN) hat die Triaton GmbH, ein Unternehmen von HP, mit der Bereitstellung und Betreuung ihres Telekommunikationssystems und ihres lokalen Datennetzes beauftragt. Triaton vermietet der Klinik die komplette Hardware für das Telekommunikationssystem einschließlich der Endgeräte und übernimmt die Wartung. Als lokales Datennetz (LAN) betreibt Triaton das in dem Kölner Klinikum installierte Ethernet und bleibt zuständig für Betriebsmanagement, Updates und Entstörung. Medizinische Fachgebiete von A bis Z Die PAN-Klinik im Herzen der Rheinmetropole Köln ist eine Privatklinik, die eine komplette medizinische Versorgung in moderner Atmosphäre und aus einer Hand bietet. Ihre medizinischen Leistungen umfassen von A bis Z sämtliche Fachgebiete: Allgemeinchirurgie, Anästhesie, Augenheilkunde, Frauenheilkunde, Hals-, Nasenund Ohrenheilkunde, Hand- und Fußchirurgie, Humangenetik, Innere Medizin/Präventionsmedizin, Neurochirurgie, Neurologie/Psychiatrie, Orthopädie, Plastische Chirurgie, Radiologie/Nuklearmedizin, Urologie und Zahnheilkunde. Die PAN-Klinik verfügt über hochwertige Einrichtungen nach modernstem medizinischem Standard. Dazu zählen sechs Operationssäle und Eingriffsräume, eine Aufwach- und Wachstation, eine Tagesklinik sowie stationäre Einheiten mit insgesamt 32 Betten. Alle notwendigen technischen Einrichtungen zur Diagnostik stehen zur Verfügung, wie zum Beispiel CT, MRT und Speziallabore. Besonderen Wert legt die PAN-Klinik auf das Thema Gesundheitsprävention. Beispielsweise können Unternehmen so genannte Firmen-Check-ups für Führungskräfte buchen. Diese neuen Gesundheitschecks für Manager sind eigens so organisiert, dass der Zeitaufwand minimal bleibt. Die PAN-Klinik ist per E-Mail erreichbar unter info@pan-klinik.de Mehr Infos zur Privatklinik unter www.pan-klinik.de Ihr Ansprechpartner bei Triaton: Stefan Werner, Sales Onsite Service Telefon: 02 03/526 79 73 swerner@hp.com
Mehr Sicherheit durch fehlerfrei erstellte Dokumente Als ehemaliger interner IT-Dienstleister der Hoechst/Aventis AG verfügt Triaton über viele Jahre Erfahrung in der Pharmabranche. Auf dieser Basis wurde Documents@WorkTM for Pharma GxP konstruiert. Es umfasst standardisierte Lösungen mit vielseitigen Grundfunktionalitäten. Dazu gehören zum Beispiel vordefinierte Dokumententypen, automatisch erzeugte und verwaltete Ordnerstrukturen, Genehmigungs-Workflows, Dokumentenstatusverwaltung sowie die umfangreiche Protokollierung der Dokumentenhistorie (Audit Trail). Documents@WorkTM for Pharma GxP kann im Qualitätsmanagement ebenso angewendet werden wie zur Erstellung von Produktinformationen. Neben Arzneimittelzulassung und Labelling eignet es sich auch für Pharmamarketing. Beispielsweise für das Labelling ist es in vielen Unternehmen der Pharmabranche auch heute noch üblich, erforderliche Dokumente manuell zu erstellen, zu prüfen, zu überarbeiten, abzulegen und zu verteilen – eine fehleranfällige Methode. Doch Dokumente ebenso wie das gesamte Dokumentenmanagement unterliegen in der Pharmabranche besonders strengen gesetzlichen Bestimmungen. Multipliziert man die Anzahl der Produkte eines Unternehmens mit Variablen wie Darreichungsform und -stärke oder Packungsgröße, dann wird schnell deutlich, dass Tausende individueller Dokumente nachvollziehbar verwaltet werden müssen. Documents@WorkTM for Pharma GxP sorgt für höhere Effizienz und Sicherheit, da die Dokumente fehlerfrei entsprechend den gesetzlichen Vorschriften erstellt werden können. Zu diesen Vorschriften zählt beispielsweise der US Code of Federal Regulations, Sektion 21, Part 11, oder EU-GMP Annex 11. Die Anwendung verkürzt damit Projektlaufzeiten und trägt zu einer spürbaren Kostensenkung bei. Sie ist besonders geeignet für Unternehmen, die eine Dokumentenmanagementinitiative mit moderatem Budget planen. Außerdem ist sie für Unternehmen attraktiv, die bereits ein Dokumentenmanagementsystem nutzen und zu einer Web-basierten Lösung wechseln wollen.
Sie können dann beispielsweise Produktinformationen direkt über das Internet weiterreichen. Viele Unternehmen, wie die ZLB Behring GmbH, haben diesen Wechsel bereits erfolgreich vollzogen. Für den Anwender technisch problemlos nutzbar Documents@WorkTM for Pharma GxP basiert auf marktführenden Technologien. Es verwendet ContentServer 5.2 von Documentum als Ablagemedium sowie den Intranet Client Webtop von Documentum und setzt die Vorteile der J2EE (Java 2 Enterprise Edition) Technologie ein. Das PIM-Modul erleichtert den Austausch von Produktinformationen Ein Anlass für die Entwicklung des neuen PIM-Moduls liegt bei der 1999 gegründeten gemeinsamen Arbeitsgruppe der European Agency for the Evaluation of Medicinal Products (EMEA) und der European Federation of Pharmaceutical Industries and Associations (EFPIA). Ziel dieser Initiative war es, ein System zum elektronischen Austausch von Produktinformationen zu gestalten (Arzneimittelmerkmale, Packungsbeilage Etikettierung). So können Produktinformationen, die in einigen EU-Ländern bereits verwendet worden sind, in anderen Ländern der EU bei Anträgen für Neuzulassungen und Nachtragsanträgen noch einmal eingesetzt werden. Triaton hat diese Idee der Wiederverwertung von Inhalten aufgegriffen und in eine technische Lösung umgesetzt, die auf Textbausteinen beruht. Schnell validiert, sofort einsatzbereit Documents@WorkTM for Pharma GxP ist schnell gebrauchsfertig eingerichtet. Die Option GxP-Compliance enthält alle nötigen Dokumente, um die Systemlösung entsprechend den Anforderungen zu validieren, die Unternehmen selbst und die Behörden vorgeben. Idealerweise müssen Anwender nur die im System bereitgehaltenen Dokumente überprüfen und, falls erforderlich, den neuen Vorgaben anpassen. Natürlich lassen sich auch das Layout der Dokumente sowie Logos oder Schrifttypen entsprechend dem Corporate Design des Unternehmens verändern. Im Anschluss daran sind die Dokumente bereits unterschriftsreif. Ihr Ansprechpartner bei Triaton: Dirk Zweydinger, Solution Sales Triaton Telefon: 02 31/942 29 42 dirk.zweydinger@hp.com
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Paulaner sagt Danke schön
37 Der Releasewechel bei der Paulaner Brauereigruppe in München von SAP R/3 4.0B mit der COPA Getränkelösung auf SAP R/3 4.6C mit der Industrielösung Beverage 03 wurde von Triaton und Bavaria Informations Technologie Service (b.i.t.s.), dem internen IT-Dienstleister von Paulaner, erfolgreich abgeschlossen. Nach einer Gesamt-Projektlaufzeit von insgesamt nur elf Wochen wurde der Wechsel zu Ostern 2004 realisiert. Die besondere Herausforderung für das Projektteam bestehend aus Triaton, b.i.t.s. und den Fachabteilungen von Paulaner bestand darin, die Umstellung zeitgerecht innerhalb von vier Tagen umzusetzen, um einen reibungslosen Ablauf der Geschäftsprozesse zu gewährleisten. Dabei wurde nicht nur der Wechsel auf das Release 4.5B übersprungen, sondern auch sofort das Upgrade von Beverage 02 auf Beverage 03 durchgeführt. Die Geschäftsführung der Paulaner Brauerei in München bedankte sich in einem Schreiben an das Projektteam ausdrücklich für die gelungene Systemumstellung. Dabei wurde sowohl die reibungsfreie Umstellung der Geschäftsprozesse und Schnittstellen zu Drittsystemen als auch die hervorragende Teamarbeit zwischen den Projektbeteiligten der drei Unternehmen besonders hervorgehoben. Frank Bodfeld und Michael Doetsch, Geschäftsführer von Paulaner: „Durch die schnelle und ergebnisorientierte Arbeit von Triaton und b.i.t.s. haben wir Zeit gewonnen, uns auf die beginnende Saison vorzubereiten und unsere weiteren Ziele umzusetzen.“ Ihr Ansprechpartner bei Triaton: Jens Mackscheidt, Key Account Manager Telefon: 021 51/83 37 20 jens.mackscheidt@hp.com
Triaton betreut Branchensolution für Lurgi_Die Anlagenbauer Lurgi AG und Zimmer AG haben die Triaton GmbH, ein Unternehmen von HP, mit der Betreuung ihrer SAP-R/3-Applikationen beauftragt. Die Modulbetreuung und der Änderungsdienst stehen im Zentrum des Vertrages. Ab Herbst 2004 übernimmt der IT-Dienstleister den Applications Support sowie die Weiterentwicklung der SAPBranchenlösung Großanlagenbau/Engineering. Das mit den Anlagenbauern vereinbarte Service Level Agreement (SLA) sieht unter anderem vor, dass der Tele-Management Service der Triaton an sieben Tagen die Woche rund um die Uhr als Help-Desk für die Anlagenbauer zur Verfügung steht. Die als „dringlich“ eingestuften Probleme werden innerhalb von 30 Minuten bearbeitet. Der Änderungsdienst enthält so genannte Change Requests, mit denen der Kunde kundenspezifische Änderungen der Standardsoftware vornehmen lassen kann. Lurgi und Zimmer gehören zu dem Technologiekonzern mg technologies ag. Sie planen und bauen Anlagen für petrochemische Produkte und die Petrochemie, für den Bereich Nachwachsende Rohstoffe sowie für die Polymer- und Faserindustrie. Ihr Ansprechpartner bei Triaton: Jens Mackscheidt, Key Account Manager, Telefon: 021 51/83 37 20, jens.mackscheidt@hp.com
Hightech für Ihren Messeauftritt Triaton Fair&EventManagement (FEM) ist seit zwei Jahren erfolgreich als externer Anbieter.
Ihr Ansprechpartner bei Triaton: Martin Bähr, Leiter Fair&EventManagement Telefon: 02151/83 15 70 martin.baehr@hp.com
In Zusammenarbeit mit ausgewiesenen Spezialisten wie Messebauern, Designern oder Caterern bietet Fair&EventManagement (FEM) professionellen Fullservice für alle nur denkbaren Events – ob Tag der offenen Tür, Messepräsenz, Hauptversammlung oder Road Show. „Aufgrund unserer langjährigen Erfahrung können wir die gesamte Projektsteuerung inklusive der Koordination externer Lieferanten und Gewerke übernehmen“, erläutert Sascha Spielhagen, Projektleiter Technik bei FEM. „Wir legen Wert darauf, unseren Kunden durchdachte Veranstaltungskonzepte zu liefern, die sich in die Gesamtmarketingstrategie des Unternehmens einfügen.“ Konsequente Realisierung und kostenbewusste Lösungen sind weitere Kennzeichen des Portfolios. Fair&EventManagement: mehr als nur Messe- und Event-Agentur! Hervorgegangen aus einem unternehmensinternen Dienstleister ist der Geschäftsbereich FEM seit nunmehr zwei Jahren auch als externer Anbieter erfolgreich. Zu seinen Kunden zählen große Unternehmen wie ThyssenKrupp, Celanese oder Solvay, aber auch Institutionen wie der Verein Deutscher Ingenieure (VDI) und Mittelständler wie der Bauelemente-Hersteller Hünnebeck. Das Erfolgsgeheimnis liegt in der Kombination von ITK-Kompetenz, der Nutzung innovativer Technologien und dem speziellen Dienstleistungsangebot von FEM, das für die Technik in idealer Weise einen Mehrwert darstellt. Es reicht von der Planung und Konzepterstellung über Bau, Gestaltung und Durchführung bis zur kritischen Erfolgskontrolle einer Veranstaltung. Die Kunden können das gesamte Dienstleistungsangebot nutzen, das auch Randbereiche der Veranstaltung wie z. B. PR und Direktmarketing oder die Schulung des Standpersonals beinhaltet, oder sie nutzen individuell ausgewählte
Services im Baukastensystem je nach Bedarf. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Bereitstellung einer reibungslos funktionierenden technischen ITK-Infrastruktur – denn sie ist die beste Basis für erfolgreiches Business, im täglichen Geschäftsleben wie auch bei Messen, Events und Hauptversammlungen. Behält die Übersicht: das Fair Management System von FEM Ein Beispiel für Messe-IT und schlicht der Traum für jeden großen Aussteller, der es nicht hat, ist das Fair Management System von FEM. Mit diesem System behält man auf dem Messestand wirklich alles unter Kontrolle: die Anwesenheit der Mitarbeiter mitsamt deren Profilen, Terminen und Stellvertretern, die Belegung der Besprechungskabinen, die Kostenkontrolle bei Catering und Give-aways samt Lagerhaltung, Zugangskontrolle/Türsteuerung, Internet-basierte Daten- und Messelead-Erfassung, die Verwaltung der Hotelzimmer sowie eine Adressenverwaltung zur Erfassung aller „lebenswichtigen“ Adressen für die Messe wie z. B. Hallenelektriker oder Taxi. Besonders bei großen und personalintensiven Messeständen entfaltet dieses System sein volles Potenzial: Besucher und der jeweils beste Ansprechpartner für ein bestimmtes Themengebiet können hiermit schnell und sicher zusammengebracht werden. So erleichtert dieses System zum einen die Arbeit auf der Messe und erlaubt zum anderen auf der Basis der erfassten Daten auch eine spätere Erfolgskontrolle der Messebeteiligung. Mit dieser Kombination von Technik- und Dienstleistungsangebot hat Triaton Fair&EventManagement eine außergewöhnliche Stellung am Markt, die eine erfolgreiche Entwicklung in der Zukunft verspricht.
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Partnerschaft für ein Optimum an Effizienz und Sicherheit Für den wirtschaftlichen Betrieb von Mainframe-Großrechnersystemen hält Triaton ein breit gefächertes Outsourcing-Angebot bereit.
Was verbindet industrielle Hersteller wie Toyota und ThyssenKrupp mit Finanzdienstleistern wie der GEFA Gesellschaft für Absatzfinanzierung oder der Helvetia-Versicherung? Sie verzichten auf eigene Großrechenanlagen. Stattdessen haben sie ihre ITInfrastruktur in die Hände eines externen Dienstleisters gelegt. Die Triaton GmbH, ein Unternehmen von HP, stellt in ihrem Mainframe-Rechenzentrum die für die Geschäfts- und Produktionsprozesse dieser Unternehmen notwendige Hardware sowie die Systeme und die Netzwerkanbindungen zur Verfügung. Der Vorteil für die Kunden: Mit dem Outsourcing können sie 20 Prozent und mehr ihrer IT-Kosten einsparen. Sie können sich noch stärker auf ihre Kernkompetenzen konzentrieren, während ausgewiesene Fachleute die IT-Prozesse sicher, zuverlässig und – wenn erforderlich – rund um die Uhr betreuen. Outsourcing als Alternative Die so genannten Mainframe-Technologien bilden in vielen Unternehmen noch immer eine sinnvolle technologische Basis, um die täglich anfallenden Geschäfts- und Produktionsprozesse zu verarbeiten. Doch der Betrieb solcher Großrechenanlagen ist erst ab einer bestimmten Schwelle wirtschaftlich. „Erst bei einer benötigten Rechnerleistung zwischen 100 und 200 MIPS (millions instructions per second) wird die ‚Economies of Scale’ erreicht“, weiß Holm Thiele, Portfolio Manager Hosting Services bei der Triaton GmbH. „Liegt die zu verarbeitende Datenmenge unter diesem Wert, so ist das Oursourcing der IT-Infrastruktur eine sinnvolle Alternative“. Triaton bietet ihren Kunden dafür – je nach Bedarf – unterschiedliche Modelle an. Sie können sich entweder für das so genannte Server Hosting oder aber für das Application Hosting entscheiden. Beim Server Hosting wird die gesamte beim Kunden vorhandene Mainframe-Umgebung in die Triaton-eigenen Facilities überführt – oder die Großrechner werden beim Kunden vor Ort von den Mainframe-Experten „remote“ überwacht und betrieben. Beim Application Hosting werden die für die Aufgaben notwendigen Rechnerkapazitäten und technischen Infrastrukturen von Triaton bereitgestellt.
Die Anwendungen des Kunden werden auf hochverfügbaren Großrechnersystemen betrieben. Mainframe-Rechenzentrum In ihrem Mainframe-Hochsicherheitsrechenzentrum in Krefeld betreibt Triaton ihre Großrechnersysteme auf den Plattformen OS/390, BS2000 sowie HP Nonstop Server (ehemals Tandem). Das Unternehmen bietet die Bereitstellung von Hardware, Systemmanagement und Betrieb der Mainframe-Umgebung. Hinzu kommen Netzwerkanbindung, Nutzung günstiger Software-Lizenzen, Applikatonsbetreuung, Migration- und Remote-Services. Verschiedene Servicepakete, die Add-on-Services, runden das Angebot des IT-Dienstleisters ab. „Triaton bietet für alle betriebwirtschaftlichen Abläufe und die darunter liegenden IT-Strukturen eine fachgerechte und zuverlässige Betreuung nach dem Motto ‚Plan Build Run’“, erläutert Holm Thiele. „Unsere hochleistungsfähige Mainframe-Infrastruktur sowie bewährte Technologien und Verfahren garantieren ein Optimum an Sicherheit und Effizienz.“ Sicherheit ist stets gewährleistet Die Prozesse in den Rechenzentren der Triaton sind nach dem weltweit anerkannten British Standard BS 7799 sowie nach DIN ISO 9001 zertifiziert. Audits nach F.D.A. (Food and Drug Administration) und BaFin (Bundesamt für Finanzdienstleistungsaufsicht) sind erfolgt. Damit bürgt das Unternehmen für Datensicherheit rund um die Uhr das ganze Jahr. Da die Rechenzentren zudem redundant ausgerichtet sind, ist der Weiterbetrieb auch bei Unfällen oder Katastrophen gewährleistet. EvolutioNet, das firmeneigene Virtual Private Network (VPN), ermöglicht den geschützten, schnellen und preisgünstigen Zugriff auf alle Anwendungen. Entsprechend ihrer Philosophie „IT follows Business“ legt Triaton Wert auf Dienstleistungen, die sich den Bedürfnissen der Anwender anpassen. Das Unternehmen bietet seinen Kunden daher variable Verträge sowie flexible Abrechnungsmodelle. „Als kompetenter Partner für Industrie- und Dienstleistungsunternehmen gelingt es uns auf diese Weise, zum wirtschaftlichen Erfolg unserer Kunden beizutragen“, fasst Thiele das Serviceangebot zusammen.
„Hohe Kompetenz und überzeugendes Preis-Leistungs-Verhältnis“ Interview mit Marlene Maas, CIO Nexans Deutschland Industries GmbH & Co. KG. Der Wechsel von R/2 zu R/3 macht CIOs oft Kopfschmerzen. Auch Ihnen? Nein, wir hatten die Migration sehr gut vorbereitet und von Anfang an alle Partner ins Boot geholt. Dadurch lief das Projekt recht reibungslos und termingerecht. Sie haben sich dazu entschlossen, das Application Hosting wieder outzusourcen. Warum? In der Vergangenheit gehörten wir zum Alcatel-Konzern, der alle Rechenzentrumsaktivitäten in mehreren Computer-Centern zentralisiert hatte. So haben wir eine mehr als zehnjährige Erfahrung mit einem derartigen Outsourcing. Die Erfahrungen waren sehr gut. Ein professioneller Partner ist in der Lage, sehr schnell und flexibel auf die Anforderungen des Kunden zu reagieren. Außerdem hat er in der Regel die höhere Kompetenz und auch für Sonderaktivitäten ausreichend Ressourcen. Das hat uns dazu veranlasst, auch für unsere R/3-Applikation einen Hostingpartner zu suchen. Als Partner für das Application Hosting haben Sie auf Triaton gesetzt. Wodurch hat das Unternehmen Sie überzeugt? Das angebotene Preis-Leistungs-Verhältnis und die hohe Kompetenz im industriellen Umfeld. Seit Ostern 2004 läuft der Betrieb im Triaton Rechenzentrum Dortmund mit ca. 700 angeschlossenen Nexans-Arbeitsplätzen. Wie zufrieden sind Sie bisher? Während des Projektes und während unseres Going-live im April 2004 hat uns das Triaton Team auch außerhalb der normalen Arbeitszeiten sehr gut unterstützt. Seitdem sind wir mehr und mehr zu einem normalen Regelbetrieb übergegangen, der, wie nicht anders erwartet, reibungslos läuft.
Führender Kabelhersteller Nexans Deutschland Industries GmbH & Co. KG ist Teil der Nexans Gruppe mit Sitz in Paris. Die an der Pariser Börse notierte Unternehmensgruppe ist ein weltweit führender Kabelhersteller, dessen Produkte vorwiegend in der Telekommunikationsbranche, im Energiesektor, aber auch in der Industrie verwendet werden. Nexans Deutschland Industries bietet ein umfassendes Programm von Hochleistungskabeln, Systemen und Komponenten, die in zwei deutschen Werken, aber auch im In- und Ausland gefertigt werden. Mit seinen 3.800 Mitarbeitern erwirtschaftet das Unternehmen einen Umsatz von mehr als 700 Millionen Euro. Ihr Ansprechpartner bei Triaton: Winfried Nowara, Global Account Director Telefon: 02 31/942 21 91 winfried.nowara@hp.com
Ihr Ansprechpartner bei Triaton: Gert Hertel, Sales Hosting Telefon: 021 51/83 37 14 gert.hertel@hp.com
Zertifizierte Sicherheit Das Triaton Hosting Center Frankfurt hat die Sicherheitszertifizierung nach der international gültigen Norm British Standard 7799-2:2002 erhalten. Die Triaton GmbH, ein Unternehmen von HP, unterzieht sich regelmäßig externen Untersuchungen und Zertifizierungsverfahren, um die Qualität ihres Leistungs- und Sicherheitsstandards als IT-Dienstleister zu dokumentieren. Der British Standard 77992:2002 bietet zusammen mit der EU-Norm ISO/IEC 17799 (auch BS 7799-1) eine geeignete Grundlage zur Einführung eines so genannten Informationssicherheits-Managementsystems (ISMS). Es dient dazu, spezifische IT-Risiken zu identifizieren und zu kontrollieren. Fachleute sehen darin einen wichtigen Beitrag zur erforderlichen Zuverlässigkeit von IT-Systemen.
Beim Zertifizierungsaudit für die Norm BS 77992:2002 werden viele Themenkomplexe abgefragt – von der Security Policy über die Zutrittskontrolle bis hin zur Erfüllung von rechtlichen Anforderungen. Das Triaton Hosting Center Dortmund hatte bereits im September 2003 die BS-7799-Zertifizierung erhalten. Das halbjährliche durchgeführte Surveillance Audit bestätigte den Dortmundern kürzlich, dass ihre Zertifizierung aufrecht erhalten werden kann und dass das eingerichtete InformationssicherheitsManagementsystem sich positiv entwickelt. Ihr Ansprechpartner bei Triaton: Holm Thiele, Portfolio Management Hosting Services Telefon: 069/305 25 01 holm.thiele@hp.com
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Einen Augen-Blick, bitte_Biometrische Reisedokumente mit gespeicherten Fotos und Fingerabdrücken sollen künftig Identitätskontrollen sicherer machen. Tourist oder Terrorist? Wer Sie sind, steht Ihnen ins Gesicht geschrieben. Denn die Biometrie liest Ihnen Ihre Identität von den Augen ab. Biometrie? Das ist sozusagen der Körper als Ausweis. Fingerabdrücke, die Iris der Augen oder ganz einfach der Gesichtsschnitt liefern unverwechselbare Daten. Sie sollen künftig dazu benutzt werden, zu prüfen, ob ein jeder der ist, der er zu sein behauptet. Beispielsweise bei der Grenzkontrolle im Flughafen. Technisch sei die Biometrie mittlerweile weit entwickelt, hat das Büro für TechnikfolgenAbschätzung beim Deutschen Bundestag (TAB) festgestellt. Jetzt kommt es auf die Politik an. Wie viel Biometrie soll, wie viel Biometrie muss sein? Datenschutz In Sachen Datenschutz gilt die Biometrie als unproblematisch, vorausgesetzt, die biometrischen Daten werden auf den Ausweisen der Bürger gespeichert, aber nicht zentral in einer Datenbank gesammelt. Genau diese zentrale Speicherung der biometrischen Daten von Einreisenden allerdings geschieht derzeit in den USA. Eine gesetzliche Regelung, die sich explizit auf biometrische Verfahren bezieht, existiert in Deutschland bislang nicht. Die rechtliche Grundlage für die Speicherung biometrischer Merkmale bildet das seit 2002 geltende Terrorbekämpfungsgesetz. Nach der derzeitigen Rechtslage ist die Einwilligung der Betroffenen nötig, wenn biometrische Daten weitergegeben werden sollen. Den Strafverfolgungsbehörden genügt allerdings eine richterliche Anordnung, um Zugriff auf gespeicherte biometrische Daten zu erlangen.
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Was ist Biometrie? Biometrische Identifikationsverfahren erkennen automatisch Personen an bestimmten körperlichen Merkmalen, wie beispielsweise Fingerabdruck, Gesicht, Iris. Dazu wird der Körper zunächst automatisch vermessen und der Datensatz gespeichert. Beim späteren Einsatz werden die aktuellen Messwerte jeweils mit dem gespeicherten Datensatz verglichen. Der gespeicherte Datensatz ist aber meist keine Bild- oder Tondatei (wie ein Passbild oder ein Fingerabdruck), sondern ein komprimierter Datensatz. Er besteht aus der mathematischen Beschreibung zum Beispiel der Schnittpunkte der Fingerabdrucklinien. Weil sich individuelle biometrische Merkmale mit dem Älterwerden verändern können, muss das Kontrollgerät einen gewissen Toleranz-Spielraum zulassen. Er darf nicht zu groß sein, sonst werden die falschen Personen „erkannt“. Ist er aber zu klein, läuft der betroffene Reisende bei jeder Grenzkontrolle Gefahr, abgewiesen zu werden. Solche Toleranzbereiche lassen sich nur durch umfangreiche Versuche und Statistiken ermitteln.
Wirklich neu ist das nicht. Fotos und Fingerabdrücke zur Identitätskontrolle: Das kennen wir – aus der Verbrecherkartei. Genau das ist das Problem der Biometrie. Wer sein Gesicht bei jedem Grenzübertritt vor die Linse der Digitalkamera halten muss, fühlt sich nicht wie ein willkommener Reisender. Der Staat signalisiert: Hier steht jeder unter Generalverdacht. USA machen Druck „Vertrauen ist gut. Kontrolle ist besser“ – nach diesem Prinzip handelt die Regierung der USA. Denn nach den Terrorangriffen auf das World Trade Center und das Pentagon im September 2001 machen sie weltweit Druck für die Einführung der Biometrie. Visumpflichtige Reisende müssen schon seit längerem bei ihrer Ankunft in den Vereinigten Staaten einen Fingerabdruck abgeben und ein Digitalfoto aufnehmen lassen. Die Daten werden dann mit denen gesuchter Terroristen verglichen. Seit dem 30. September müssen auch Reisende ohne Visumpflicht – beispielsweise aus Ländern wie Deutschland, Österreich und der Schweiz – diese Prozedur über sich ergehen lassen. Alle gesammelten biometrischen Daten werden zentral beim US-Ministerium für Innere Sicherheit gespeichert. In Zukunft werden die USA von jedem, der ohne Visum einreisen will, die Vorlage eines Reisepasses mit biometrischen Daten verlangen. Das hat die Verhandlungen über einheitliche, standardisierte Lösungen international beschleunigt. Die europäischen Staaten, so der Vorschlag der EU-Kommission vom Februar 2004, sollen ab 2005 alle neuen Reisepässe mit Biometrie-tauglichen Digitalfotos ausstatten. Wahlweise können die Staaten ein zweites biometrisches Merkmal wie den Fingerabdruck in die Ausweisdokumente aufnehmen. Ist er’s? Oder nicht? Wie kann das in der Praxis aussehen? Wenn ein Land den biometrischen Ausweis einführt, müssen sich die Bürger zunächst vermessen lassen. Was gemessen wird, hängt von dem verwendeten biometrischen Verfahren ab. Wenn es sich beispielsweise um Digitalfotos handelt, dann dient die Gesichtsgeometrie der Identitätskontrolle. In Frage kommen auch Fingerabdrücke oder das Scannen der Iris, der Regenbogenhaut des Auges. Unabhängig vom Verfahren
Diskussion sind asymmetrische Verschlüsselungsverfahren mit einem öffentlichen und einem privaten Schlüssel, vergleichbar mit gängigen E-Mail-Verschlüsselungssystemen. Dabei würde die ICAO als Zertifizierungsstelle gelten und die öffentlichen Schlüssel verwalten. Die privaten Schlüssel sollen dann bei den einzelnen Regierungen liegen. Technologien sind vorhanden Technologien für biometrische Ausweise haben bereits eine Reihe von Unternehmen entwickelt, auch in Europa. Auf der CeBIT 2004 hat die Bundesdruckerei ein einsatzfähiges RFID-Lesegerät (Verifier Terminal) vorgestellt. Dabei genügt es, den Ausweis in einer Entfernung von höchstens zehn Zentimetern über das Lesegerät zu halten. Die gespeicherten Daten werden dann auf einem Bildschirm angezeigt. Die Firma Idencom hat Reisepässe mit einem eingebauten 72-Kilobyte-RFID-Chip präsentiert. Ausweise aus Polycarbonat, geeignet für die Integration von RFID-Speicherchips, produziert das holländische Unternehmen Enschede/SDU. Der Chip-Hersteller Infineon ist im Rahmen des EU-Projekts „Digital Passport“ an der Entwicklung biometrischer Reisepässe beteiligt und weltweit in weiteren Projek-
ten beispielsweise in Australien, den USA und Singapur aktiv. Für den Einsatz biometrischer Visa genügt bereits ein kleiner RFID-Chip, wie er schon heute in Massen etwa für den Einsatz in Warenflusssystemen hergestellt wird. Welche Datenmengen ein Chip für Reisepässe verarbeiten soll, ist noch strittig und hängt davon ab, wie viele biometrische Daten letztlich gespeichert werden müssen. Die US-Regierung plädiert für einen 64-Kilobyte-Chip, während die ICAO 32 Kilobyte für ausreichend hält. Infineon beispielsweise will einen 64-Kilobyte-Chip herstellen, Philips bietet die Fertigung von 72-Kilobyte-Chips für Reisepässe an. Das zu erwartende Geschäftsvolumen ist in jedem Fall beachtlich. Der US-Rechnungshof rechnet mit bis zu 8,8 Milliarden US-Dollar Einstiegskosten und weiteren rund 2,4 Milliarden Dollar pro Jahr, wenn biometrische Pässe in den USA eingeführt werden. In Deutschland prognostiziert die Studie des Büros für Technikfolgen-Abschätzung, dass die Einführung einer neuen Generation von Chip-Reisepässen rund 670 Millionen Euro kosten würde. Der laufende Finanzbedarf erhöhe sich dabei um jährlich 610 Millionen Euro.|
werden die dabei gewonnenen Daten auf einem RFID-Chip im Ausweisdokument gespeichert. RFID steht für Radio Frequency Identification und bedeutet, die Chips sind per Funk ablesbar. An der Grenze oder auf dem Flughafen muss der Reisende sich dann jedes Mal erneut überprüfen lassen: Digitalfoto, Fingerabdruck, Iris-Scan – je nachdem. Der Computer vergleicht die aktuellen Daten mit denen auf dem Chip im Ausweis: Ist er’s, oder ist er’s nicht? Keine Chance für Menschen mit gefälschten Papieren, egal ob Terrorist, Krimineller oder Armutsimmigrant. Gesichtserkennung wird favorisiert Welches biometrische Merkmal – oder welche Kombination von Merkmalen – ist eigentlich am besten geeignet? Die wenigsten Irrtümer fallen beim Iris-Scan an, sagen Fachleute. Doch das Büro für Technikfolgen-Abschätzung weist darauf hin, dass der Blick in den Scanner vielen Menschen besonders unangenehm ist. Die Internationale Dachorganisation für den zivilen Flugverkehr ICAO (International Civil Aviation Organization) hat sich bereits im Jahr 2000 für die Gesichtserkennung als biometrisches Merkmal entschieden. Weitere Merkmale wie Fingerabdruck oder Iris gesteht die ICAO optional zu. In der ICAO arbeiten Fluggesellschaften und Einwanderungsbehörden aus 188 Ländern an internationalen Standards für Reisepässe. Wie gut sich existierende biometrische Verfahren für Gesichtserkennung praktisch bewähren, haben das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) sowie das Bundeskriminalamt (BKA) in einem Großversuch getestet. Dabei wurden viele Probleme deutlich. Nicht zu akzeptieren sei es beispielsweise, wenn der Computer ähnlich aussehende Personen verwechselt, so der Projektbericht. Noch nicht ausreichend untersucht sei, ob die Gesichtserkennung auch dann noch funktioniert, wenn der Inhaber des Ausweises deutlich gealtert ist – ein einleuchtender Einwand für den, der sich seine früheren Passfotos anschaut. Weitere technische Unwägbarkeiten kommen hinzu. Zehn Jahre soll ein Reisepass mit Chip und Miniantenne funktionieren. Egal wie oft er abgestempelt oder geknickt wird. Ob er das schafft? Ungeklärt ist auch, wie die biometrischen Daten auf dem Chip strukturiert und verschlüsselt werden. In der
Interview: Drei Fragen an Dr. Thomas Petermann, stellvertretender Leiter des Büros für Technikfolgen-Abschätzung des Bundestages (TAB). Herr Dr. Petermann, stehen wir alle unter Verdacht? Denn Fingerabdrücke nimmt man doch für gewöhnlich nur von Menschen, die eine Straftat begangen haben sollen, oder? Politik und Sicherheitsbehörden argumentieren folgendermaßen: Ausweise (deutscher Bürger) mit biometrischen Merkmalen werden noch sicherer. Auch lässt sich so verhindern, dass Personen sich mit gestohlenen Papieren ähnlich aussehender Personen ausweisen. Für Visa und Ausweisdokumente von Ausländern (Nicht-EU-Bürger) gilt dies ebenfalls. Zusätzlich eröffnet sich noch die Möglichkeit des Abgleichs mit Datenbanken, zum Beispiel zu Fahndungslisten oder Visa-Anträgen. Straftäter können daher vorab – beim Antrag – identifiziert werden. Oder: Antragsteller für Visa oder Aufenthaltsgenehmigung können dies zukünftig nicht mehrfach tun.
100-prozentig sicher funktionieren biometrische Erkennungsmethoden nicht; außerdem verändern sich Menschen mit dem Älterwerden, nach Unfällen oder Krankheiten. Was mache ich denn, wenn das Kontrollgerät an der Grenze mein Gesicht nicht erkennt? Eigentlich sollte das kein Problem sein. Denn der Reisende wird bei biometriegestützten Ausweiskontrollen immer auch einen Beamten der Grenzkontrolle als Ansprechpartner haben. Der wird dann eine ergänzende Überprüfung wie bisher vornehmen. Erfahrungen in den USA zeigen aber: Es kann erstens lange dauern, und zweitens kann man auch schnell als verdächtig gelten. Für die Einführung der Biometrie zur Identitätskontrolle gibt es mehrere denkbare Szenarien. Welche Variante empfehlen die Experten des TAB?
Wir geben keine Empfehlung: Wie von unserem Auftraggeber, dem Deutschen Bundestag, gewünscht, stellen wir mehrere Einführungsstrategien mit ihren Vor- und Nachteilen zur Diskussion. Bei einer dieser Optionen könnte es ganz neue Ausweisdokumente geben – zum Beispiel als Chipkarte, auf der die biometrischen Merkmale in verschlüsselter Form gespeichert sind. Nachteilig ist, dass der gesamte Prozess der Beantragung, Ausstellung und Produktion von Ausweisen neu organisiert werden muss – und das wird viel Geld kosten. Von Vorteil ist unter anderem, dass mit dieser technologisch fortgeschrittenen Lösung z. B. ein zukünftiger Personalausweis auch für Zwecke des elektronischen Geschäftsverkehrs genutzt werden könnte.
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Kein Kraut gegen Spam Im Gegensatz zu den USA wird digitaler Werbem端ll in Deutschland nicht bestraft.
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Man nennt es Phishing. Dahinter steht die neueste Variante der Internet-Kriminalität, mit der findige Gangster Passwörter, Zugangscodes oder PINs von Verbrauchern zu ergaunern suchen. Der Weg: Sie verschicken E-Mails, die von einem vermeintlich seriösen Absender kommen, einer Bank oder einem Finanzdienstleister beispielsweise. Diese Mails enthalten die Aufforderung, mittels eines in der Mail enthaltenen Links auf eine Seite im Netz zu gehen, um dort Zugangsdaten wie Passwörter, Codes oder andere sensible Daten zu aktualisieren. Die ahnungslosen Adressaten landen auf Internet-Seiten, die dem vertrauten Web-Auftritt ihrer Bank oder ihres Finanzdienstleisters täuschend ähnlich sehen. Tatsächlich aber sind sie Fälschungen, mit denen die Hacker das Passwort und die Kontodaten abfischen. Daher der Name: Phishing, ein englisches Kunstwort aus Passwort und Fishing. Seit Anfang dieses Jahres nehmen die Phishing-Attacken zu. Waren im Herbst 2003 knapp 300 Mails im Umlauf, so waren es im Januar dieses Jahres bereits über 300.000, behaupten die Sicherheitsexperten von Message Labs, einem Dienstleister, der auf E-Mail-Sicherheit spezialisiert ist. Wie so oft gab es erst Phishing-Attacken im angelsächsischen Raum, betroffen waren Kunden von Barclays, NatWest, Citibank und Visa. Doch auch im deutschsprachigen Raum sind erste Angriffe zu verzeichnen – bei der Basler Kantonalbank und der deutschen Postbank, die seither eine Warnung auf ihrer Homepage veröffentlicht. Echtheit der Seiten prüfen Mittel gegen derlei Betrügereien gibt es derzeit keine, außer Vorsicht und Aufmerksamkeit der Verbraucher. „Prüfen Sie die Echtheit der Seite“, empfiehlt beispielsweise die Postbank ihren Kunden. Allerdings: Die wenigstens Nutzer der elektronischen Kommunikation sind sich dieser neuen Gefahr bewusst, wie eine Umfrage des Internet-Portals Yahoo ergab: Von den 37.000 Nutzern, die das Unternehmen weltweit befragte, kannten nur 13 Prozent den Begriff und die damit verbundenen Gefahren. Phishing ist eine spezielle Variante des Spams, und der ist die Schattenseite der elektronischen Kommunikation. Fachleute gehen davon aus, dass inzwischen 64 bis 74 Prozent des E-Mail-Verkehrs aus
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unerwünschten Werbebotschaften bestehen. Dahinter versteckt sich ein Milliardenmarkt. Große Versender können bis zu 200 Millionen Spams pro Tag versenden, 100 Millionen Adressen sind bereits für 100 Euro zu kaufen. Andererseits geben die Unternehmen innerhalb der EU pro Jahr 2,5 Milliarden Euro zur Spam-Bekämpfung aus, berichtete die CDU-Politikerin Martina Krogmann jüngst. Und der Schaden beläuft sich nach Ansicht von Fachleuten ebenfalls auf Milliardenhöhe. Filter sortieren unerwünschte Mails aus Große Provider wie Yahoo, AOL und T-Online filtern nach eigenen Angaben Milliarden unerwünschter Botschaften aus dem Netz. Auch IT-Dienstleister wie die Triaton GmbH, ein Unternehmen von HP, unternehmen erhebliche Anstrengungen, um ihre Kunden und deren Mitarbeiter vor unerwünschten E-Mails zu schützen. Zu diesen Maßnahmen zählen technische Vorrichtungen wie Filter und die Einrichtung schwarzer Listen, die regelmäßig gepflegt und ausgebaut werden. Die Bereitstellung entsprechender Tipps gehört ebenfalls dazu. Dennoch: Ganz vermeiden lässt sich die unerwünschte Post nicht. Ob Reklame für Aspirin oder Viagra, pornografische Botschaften oder rechtsradikale Hetze – clevere Geschäftsleute finden immer neue Wege, ihre Botschaften doch zu verbreiten. Von den meisten Usern wird Spam als lästig empfunden, ermittelte Yahoo, von Amerikanern, Briten und Australiern gar als stressend, anstrengender als ein Stau oder ein Besuch beim Zahnarzt. Kein Wunder, bedenkt man, dass sie im Durchschnitt etwa dreimal mehr unerwünschte Nachrichten in ihren Postfächern finden als die Deutschen. Immerhin: Jeder zweite Deutsche nutzt einen Filter, und die Mehrheit (82 Prozent) löscht unerwünschte elektronische Post sofort. Besonders verärgert sind User über Spam-Mails, weil sie darin zu Recht Gefahren für den Rechner sehen. Fast drei Viertel (72 Prozent) sind schon einmal Opfer einer Virenattacke geworden. Allerdings ist vielen gar nicht bewusst, wo die Gefahr lauert: Jeder Sechste glaubt, die Viren seien in der Mail selbst enthalten – und nicht im Anhang. So kommen die Experten von Yahoo zu dem Schluss, dass noch mehr Aufklärungsarbeit nötig sei, um sicherstellen
zu können, dass E-Mails bleiben, was sie sein sollen – eine vertrauliche Nachricht. Die Bundesregierung hat erst im Sommer mit der Novelle des Gesetzes gegen den unlauteren Wettbewerb (mit der unter anderem Schlussverkäufe abgeschafft wurden) unerwünschte E-Mails verboten. Das bedeutet: Auch elektronische Mailings, die beispielsweise zu Marketingzwecken versendet werden, gelten unter bestimmten Bedingungen als Spam: Unternehmen, die Kunden oder potenzielle Kunden mit E-Mails ansprechen, ohne vorher um deren Erlaubnis gebeten zu haben, verstoßen demnach gegen das Wettbewerbsrecht. Stattdessen schreibt das Gesetz nun die so genannte Opt-in-Regelung vor. Das bedeutet: Will ein Unternehmen im Rahmen seines Marketings seine Kunden anmailen oder anrufen, müssen die Kunden der Werbepost ausdrücklich zustimmen (englisch: opt in). Schaden für Unternehmen beträchtlich Verstöße gegen das Gesetz werden geächtet, mehr nicht. Eine Strafe müssen Spammer nicht fürchten, auch vor Klagen sind sie gut geschützt. User, die sich belästigt fühlen, müssen entweder die Verbraucherverbände oder einen anderen klagefähigen Verband anrufen, wenn sie gegen den Spammer vorgehen wollen. Genau deshalb wird das Gesetz kritisiert. Die Unternehmensberatung Mummert Consulting sprach schon von einem „drohenden Fehlschlag“, und die Verbraucherverbände, aber auch der Deutsche Direktmarketing Verband (DDV) fordern zumindest Bußgelder für Spammer. Als Vorbild für strengere Regeln dienen die USA. Dort hat die Bush-Administration Anfang des Jahres Freiheitsstrafen von bis zu fünf Jahren sowie Geldstrafen von bis zu sechs Millionen US-Dollar eingeführt. Einer der ersten, die dies zu spüren bekamen, ist Daniel Koshnood. Er muss Microsoft Schadensersatz in Höhe von vier Millionen Dollar zahlen, weil er über sein Unternehmen Pointcom ungefragt Werbe-E-Mails an Hotmail-Nutzer geschickt hatte. Hätte Koshnood deutsche Adressaten belästigt, ginge er straffrei aus. Selbst wenn es in Deutschland Strafen gäbe, wie es derzeit von den großen Parteien diskutiert wird, bleibt die Frage: Wie geht man gegen Spammer aus dem Ausland vor? Faktisch kommt die Mehrheit
des Werbemülls von Servern in China oder den USA, doch dort ist deutsches Recht wirkungslos. Den Nachteil haben Unternehmen und Institutionen, rechnete die Mummert Consulting vor: Betriebe mit mehr als 500 E-Mail-Accounts erhalten pro Jahr etwa 400.000 Spam-Mails, deren Beseitigung mit mehr als 60.000 Euro im Jahr zu Buche schlägt. Diese Summe begründet sich nicht allein auf verloren gegangener Arbeitszeit – pro Mail fallen nach Angaben von Mummert Consulting rund zehn Sekunden an, in denen aussortiert und gelöscht wird –, sondern auch darauf, dass nicht gelöschte E-Mails Speicherplatz beanspruchen und damit möglicherweise zusätzliche Investitionen erfordern. Spam-Filter sind Klippe fürs Direktmarketing Andererseits schlug jüngst der Verband der deutschen Internet-Wirtschaft, eco Forum e. V., Alarm: Jede fünfte E-Mail-Werbung bleibe irrtümlicherweise in Filtern hängen und werde aussortiert, die Müllschlucker im Cyberspace arbeiten zu ungenau, behauptete er. Spam-Filter werden so zu einer Klippe für das Direktmarketing, dem sich mit der elektronischen Kommunikation völlig neue Möglichkeiten eröffnet haben. Nach Angaben des eco Forums kommen 30 Prozent der Newsletter nicht an, auch angeforderte Informationen erreichen ihre Empfänger häufig nicht. Damit gehen vielen Unternehmen Aufträge verloren, schätzt der Verband. Ursache dafür seien allerdings auch nicht selten ungeschickte Formulierungen in den Betreffzeilen der Mailings. Reizworte wie „kostenlos“, oder „Gewinnspiel“ gelten als unseriös und stehen daher auf den schwarzen Listen der Filter. Auch Bilder, Hyperlinks, Preise oder farbige Schriften werden von den Filtern oft als Beweis für digitalen Müll indiziert und vernichtet. Auf E-Mail-Marketing spezialisierte Dienstleister bieten daher inzwischen Möglichkeiten der Erfolgskontrolle an – Software-Lösungen, mit denen man nicht nur prüfen kann, ob die E-Mails bei den großen Providern zugestellt werden. Auch die Gestaltung der E-Mails kann auf ihre Schwächen getestet werden – und zwar vor dem Versand.|
Gestaltungstipps für erfolgreiches E-Mail-Marketing Werben mit Erlaubnis des Kunden. E-Mail-Marketing gilt als wichtiger Bestandteil des Customer Relationship Management (CRM). Mit Click-Raten von bis zu zehn Prozent ist es erfolgreicher als Bannerwerbung oder andere Formen des Online-Marketings. Doch die Gefahr wächst, dass Newsletter beispielsweise von Spam-Filtern geschluckt werden. Mit seiner Erklärung zur Selbstverpflichtung im Online-Marketing hat das eco Forum einige Regeln aufgestellt, die inzwischen zur allgemein akzeptierten Etikette zählen. Dazu zählt zum Beispiel die Verpflichtung, einmal gesammelte E-Mail-Adressen nicht weiter zu verkaufen und sie nur mit Zustimmung weiterzugeben. Im Umkehrschluss bedeutet dies: Auch wer Adressen kauft, begeht Vertrauensbruch. Wichtigste Voraussetzung für erfolgreiches Direktmarketing via E-Mail oder SMS ist die Zustimmung des Kunden, von Fachleuten als Permission Marketing bezeichnet. Kunden müssen die Möglichkeit haben, sich selbst in den Verteiler eines Newsletters einzutragen, „opt-in“ genannt. Um sicher zu gehen, dass es tatsächlich der Inhaber der E-Mail-Adresse war, der sich eingetragen hat, empfiehlt es sich, neue Abonnenten im Verteiler umgehend mit einer Willkommensmail anzusprechen und sie um eine direkte Bestätigung ihrer Anmeldung zu bitten. Dieses Vorgehen wird als Double-opt-in bezeichnet und gilt als ideale Form des Permission Marketing. Das gleiche Verfahren funktioniert beim Austragen: Mit dem Double-opt-out stellen Sie sicher, dass sich der Abonnent wirklich selbst aus dem Verteiler austragen will. Mit entsprechender Software lassen sich diese Vorgänge übrigens leicht automatisieren. Wichtig für erfolgreiches Marketing ist die persönliche Ansprache, was eine Menge an Informationen voraussetzt. Andererseits schreibt der Datenschutz das Gebot der Datensparsamkeit vor. Fachleute empfehlen daher, im ersten Schritt – beim Eintrag in den Verteiler – nur wenige Informationen abzufragen, im Zweifelsfall nur die E-Mail-Adresse. Alle weiteren Informationen – Alter oder Geschlecht beispielsweise – lassen sich nach und nach ermitteln, in dem Maße, wie sich die Kundenbeziehung entwickelt. Dann ergeben sich auch die Möglichkeiten persönlicher Ansprache. Ist sie erwünscht, sollte man bei der Auswahl der Software wiederum darauf achten, dass sie diese Form überhaupt erlaubt. Auch für die Gestaltung der elektronischen Werbebotschaften gibt es ein paar einfache Regeln. Das absendende Unternehmen sollte deutlich erkennbar sein mit Kontaktadresse, E-Mail-Adresse und Telefonnummer. In die Betreffzeile gehört eine aktuelle Information, die als Leseanreiz dient. Newsletter benötigen ein Impressum und außerdem einen direkten Link für die Abbestellung. Der Text in der Mail sollte so kurz, knapp und aussagekräftig wie möglich sein, allerdings bestimmte Reizworte vermeiden (Geld-zurück-Garantie, Gewinnspiel etc.), um zu vermeiden, dass die E-Mail im Spam-Filter hängen bleibt. Der Text sollte den Regeln der Netikette entsprechen und überdies mehrere Links zu Seiten des absendenden Unternehmens enthalten. E-Mails im HTML-Format sollten ebenso vermieden werden wie Dateianhänge und Java-Applets. Bei der Nutzung von Bildern gehen die Meinungen auseinander: Einerseits ist es erwiesen, dass Click-Raten steigen, wenn die E-Mail ein Bild enthält, andererseits besteht die Möglichkeit, dass das Bild den Spam-Filter aktiviert.
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