Erika Kübler / Martin Fößleitner mit Texten von Thomas Bade, Dr. Sybs Bauer, Dr. Stefan Hampl, Evija Kraukle und Dr. Kilian Steiner Fotos sofern nicht anders angegeben: Lepoix Archiv Baden-Baden
Gestaltung: hi-pe.at Druck: druck.at Österreich
Ermöglicht durch die freundliche Unterstützung aller Mitglieder des Lepoix Archiv e.V. lepoix.info
… unauffällig und doch erfreulich.
Zitat Dr. Wolfgang Berger, Design Center Stuttgart
Erika Kübler / Martin Fößleitner
Inhalt
Die Wiederentdeckung des französischen Industriedesigners Louis L. Lepoix (1918-1998)
Dr. Kilian Steiner
Louis Lucien Lepoix (L3)
Erika Kübler
Das Verbindende von Sozialarbeit und Design
Thomas Bade
Design, Technologie, Demokratie
Dr. Stefan Hampl
Industrial Design Across Borders
Ēvija Kraukle
Der
Dr. Sybs
L3 Zukunftskonzepte
Noch nicht realisierte Projekte
Faszination L3 und Erika Kübler
Martin Fößleitner
Erika Kübler
Martin Fößleitner
Ikonen zeitlosen Industriedesigns
Jeroen Van Rooijen in der NZZ
Auszeichnungen und Patente Auszug
Kundenverzeichnis
Louis Lucien Lepoix
Die Form entscheidet
Die Form bringt Freude
Die funktionelle Form ist auch technisch vorteilhaft
Die Wiederentdeckung des französischen Industriedesigners Louis L. Lepoix (1918-1998)
Dr. Kilian Steiner, Design-Historiker
Die Wiederentdeckung des französischen Industriedesigners Louis L. Lepoix duldet keinen Aufschub mehr. Über 25 Jahre liegt nun sein Tod bereits zurück. Doch wo kann die designhistorische Forschung bei ihm anknüpfen?
Designhistorische Publikationen zum französischen Industriedesign sind rar gesät. Fast wirkt es so, dass es zwischen Raymond F. Loewy und Philippe Starck kein französisches Industriedesign gab, was spätestens 2016 durch die Publikation von Claire Leymonerie „Le temps des objets. Une histoire du design industriel en France (1945-1980)“ detailliert widerlegt wurde.1 Dennoch konstatierte auch sie eine bemerkenswerte Zurückhaltung der Designhistoriker und Designhistorikerinnen gegenüber dem französischen Industriedesign. Gründe für diese Vernachlässigung sind das Fehlen einflussreicher Schulen wie dem Bauhaus oder der Hochschule für Gestaltung Ulm sowie außerdem die Beharrungskräfte der Arts décoratifs und die schwachen Organisationsstrukturen der französischen Industriedesigner. Lediglich das französische Modeund Automobildesign fand international Beachtung, wie auch ein Blick in den Tagungsband Design ist unsichtbar der paneuropäischen Ausstellung Forum Design in Linz im Jahr 1989 offenbart. 2 Dies alles führte den Designhistoriker Jocelyn de Noblet und Bewunderer der „école allemande“ bereits 1973 zu der übertrieben negativen Aussage: „Es gibt kein Design in Frankreich, sondern nur vereinzelte brillante Individualisten.“3
Einer dieser Individualisten war der französische Designer Louis L. Lepoix (1918-1998), den es nach einer ersten Ausstellung in Wien
im Dezember 2023 nun an seiner langjährigen Wirkungsstätte in Baden-Baden wiederzuentdecken gilt. Die Grundlage für dieses Ausstellungsprojekt bildet sein Nachlass im Lepoix-Archiv in Baden-Baden, eines der wenigen monographischen Designerarchive in Deutschland, sowie die posthum durch seine Lebensgefährtin Erika Kübler herausgegebene, monumentale Autobiographie. 4
Louis L. Lepoix wurde 1918 in Giromagny (Bourgogne-FrancheComté) geboren. Ab 1934 studierte er an der École des Beaux-Arts in Lyon und begeisterte sich für Raymond Loewys aerodynamische Entwürfe. Fasziniert von Luftfahrt und Aerodynamik begann er eine Ausbildung zum Aeronautikingenieur – eine Leidenschaft, die sein Leben prägte. 1942 entwickelte er im von Deutschland besetzten Frankreich das dreirädrige Automobilkonzept „Air“. Anleihen des Fahrzeugkonzeptes am windschlüpfrigen Tatra 87 (1937-1950) sind zwar unverkennbar, aber es enthielt innovative Elemente wie einen integrierten pneumatischen Stoßfänger. Doch das Konzept blieb unbeachtet.
Unmittelbar nach Kriegsende wird Lepoix im französischen Instandsetzungswerk CRAS der französischen Armee in Friedrichshafen am Bodensee angestellt. 1947 gründet Lepoix wegen mangelnder Aufträge aus der französischen Industrie, deren Desinteresse am Design er immer wieder beklagte, ein Designstudio in Deutschland, das später unter dem Namen FTI Design (kurz für: Form Technic International) mit Sitz in Baden-Baden (ab 1952) und Filialen in Paris (1956-1983) und Barcelona (1965-1977) bekannt wurde. 5
In der Folgezeit wurde er für zahlreiche namhafte, insbesondere deutsche, aber auch französische und österreichische Industrieunternehmen tätig und gestaltete deren Investitionsgüter (LKW, Baumaschinen, Traktoren usw.) aber auch zahlreiche Alltagsgegenstände wie Automobile, Fernsehgeräte, Feuerzeuge, Gehhilfen, Möbel, Motor- und Fahrräder, Parkuhren, Plattenspieler, Radiogeräte, Schreibmaschinen und Türbeschläge. Zu den bekanntesten Entwürfen zählen der Bugatti 101 (1952), die Kienzle-Parkuhr
(1956), das BIC Einhandfeuerzeug (1971), die klassische Unterarmstütze Ortopedia (1977) und der FZR Servierwagen „Side-car“ (1979). Zahlreiche dieser Entwürfe erwiesen sich als ausgesprochen langlebig. Das ursprünglich für Flaminaire entworfene BIC-Feuerzeug wird sogar heute noch produziert. Unter dem Eindruck der Ölkrise wandte sich Lepoix dem ökologischen Design zu. Für die Mobilität im Stadtverkehr entwarf er den Kleinwagen URBANIX (1972).
Ende der 1970er Jahre formte er zusammen mit zahlreichen unabhängigen Partnern in Lyon, Toulouse, Straßburg, München, Antwerpen und Kopenhagen die FTI-design-Gruppe und übernahm mit seiner inhouse-Grafikdesign-Abteilung deren zentrales Marketing. Das Prinzip der FTI Design Gruppe war es dabei gemeinsam unter der Marke FTI Design Kunden zu werben, Aufträge und Firmenadressen auszutauschen. Die Zusammenarbeit war dabei vertraglich erst einmal auf fünf Jahre begrenzt. Im Gegenzug für eine Umsatzbeteiligung an den lokalen Standorten erhielten diese Werbematerialien aus der Zentrale in Baden-Baden. Dieses spezifische Agenturmodell erwies sich jedoch nicht als wirtschaftlich tragbar und so wurde die FTI-design-Gruppe wieder aufgelöst und das Büro in Paris 1983 geschlossen. Die FTI Design Gruppe von Lepoix zählte zu den größten Designagenturen dieser Epoche in Deutschland und Frankreich. Zu den bekanntesten zählten neben Lepoix/FTI die Büros von Rido Busse, Hans Erich Slany oder später Hartmut Esslinger in Deutschland und der Compagnie d’esthétique industrielle von R. Loewy, Groupe Harold Barnett, Cabinet Jean-Louis Barrault oder Technès Maurandy, um nur einige namentlich zu erwähnen. 6 Fortan konzentrierte sich Louis L. Lepoix auf seine Wirkungsstätte in Baden-Baden.
Bis zu seinem Tode 1998 wurden seine Entwürfe mit über 200 internationalen Designpreisen ausgezeichnet. Bereits 1984 wurde der FZR Servierwagen „Side-car“ in die Sammlung des Museums of Modern Art aufgenommen. Bezeichnenderweise listet die Datenbank der französischen Designmuseen Les Collections Design dagegen keinen einzigen Entwurf von Louis. L. Lepoix auf. Dies obwohl er Präsident der 1969 gegründeten Association française des designers und
der Chambre syndicale des esthéticiens industriel von 1970 bis 1973 war und außerdem auch in die intellektuellen Debatten rund um Jean Baudrillard, dem Verfasser von „Das System der Dinge. Über unser Verhältnis zu den alltäglichen Gegenständen“ (1968), war. 7
Offenbar hat sein Rückzug aus Paris nach Baden-Baden dazu geführt, dass Lepoix nunmehr in Frankreich nur noch als deutscher Designer wahrgenommen wurde – wie Raymond Loewy oftmals nur als amerikanischer Designer betrachtet wird. Damit ist Lepoix eventuell aus dem Sammelkanon der französischen Designmuseen gefallen. Immerhin steht jedoch seit 2006 das zwischen 1964-1987 errichtete moderne Wohn- und Bürohaus von Lepoix in Enghienles-Bains bei Paris auf der Denkmalliste der Ile-de-France. 8
In Deutschland sieht es nicht viel besser aus und so geriet der Autodiktat Lepoix, den man keiner Schule wie dem Bauhaus, der Hochschule für Gestaltung oder Richtung wie dem Funktionalismus oder Postmoderne zuordnen kann, langsam in Vergessenheit.
Lediglich das Design Center Stuttgart würdigte noch zu Lebzeiten sein Schaffen als bespielgebend. 9 In Baden-Baden erinnert außerdem noch die Louis-Lepoix-Schule, eine Berufsschule mit technisch gewerblicher und kunsthandwerklicher Ausrichtung, an den Wahl Baden-Badener und Pionier des Industriedesigns.
Zusammenfassend soll noch ein Blick auf das Selbstverständnis von Lepoix als Designer geworfen werden. Er grenzte sich und seine FTI Design Gruppe immer scharf von der Kunst ab, auch wenn er zeitlebens gewissermaßen als Fingerübung künstlerische Skulpturen und Bilder an der Grenze zwischen Design und Kunst anfertigte. „Wir sind keine Künstler, sondern Techniker,“ so Lepoix in einer Positionsbestimmung der frühen 1970er Jahre. 10 Bereits 1966 betonte Louis Lepoix außerdem die inhärent zukunftsorientierte Dimension seiner Tätigkeit als Designer: „Die (…) Permanenz der Zukunft in unseren Studien prädisponieren uns [Designer] dazu, nicht nur das Produkt, sondern auch den Lebensstil der nächsten Jahre zu synthetisieren.“11 Gemeinsam mit seinem Berufskollegen Daniel Maurandy forderte er deshalb eine der
Zukunft zugewandte Grundlagenforschung des Design. Lepoix kann damit als einer der Protagonisten in Deutschland und Frankreich betrachtet werden, die die Professionalisierung des Industriedesigners als eigenständigen Berufstand förderten und forderten.
Zeitlebens war Lepoix außerdem von der Windenergie und ihrer Nutzung fasziniert. Erste Vorarbeiten entstanden hierzu bereits in den frühen 1950er Jahren. Neben Großanlagen interessierten ihn besonders auch Kleinkraftanlagen, Insellösungen sowie deren ästhetische Gestaltung. Denn er erkannte wohl, dass die Energiewende auch in der Bevölkerung auf Akzeptanz stoßen muss – und Ästhetik ist dabei ein wichtiger Ansatzpunkt. Ein kommerzieller Erfolg ist seinen Windturbinen aber versagt geblieben. Er beklagte bereits 1989: „Würde man für die saubere Energie genau so hohe Summen investieren wie in die Atommüllbeseitigung, dann wäre die Entwicklung von Windturbinen sehr schnell sehr weit.“12 Er kann damit rückblickend auch als Vordenker erneuerbarer Energien gelten.
1 Leymonerie, Claire: Le temps des objets. Une histoire du design industriel en France (1945-1980), St.-Etienne 2022 (EA 2016).
2 Gsöllpointner, Helmuth, Angela Hareiter und Laurids Ortner (Hrsg.): Design ist unsichtbar, Wien 1981.
3 Zit. nach Leymonerie, S. 9. Interessanterweise blendete de Noblet dabei auch das Wirken und den Einfluss von Raymond Loewy aus, den er als Stylisten ablehnte. Ebd. S. 247-248.
4 Louis L. Lepoix und Erika Kübler: 50 Jahre technische Ästhetik /50 ans d‘Esthétique Technique: Louis L. Lepoix Industrie Designer, Lepoix System, Baden-Baden 2003.
5 Vgl. zum Wirken von Louis L. Lepoix Leymonerie, S. 278 und Lepoix/Kübler.
6 Vgl. Grossmann, Yves Vincent: Von der Berufung zum Beruf: Industriedesigner in Westdeutschland 1959-1990. Gestaltungsaufgaben zwischen Kreativität, Wirtschaft und Politik. Bielefeld 2018, S. 76 und Leymonerie, S. 275-280.
7 Es findet sich zwar das BIC Einhandfeuerzeug, jedoch kein Hinweis darauf, dass das von Flaminaire übernommene Design ursprünglich von Lepoix stammt.
https://www.lescollectionsdesign.fr/ [07.01.2025]; Lepoix/Kübler, S. 274-275 und Leymonerie, S. 228, 278.
8 Maison de M. Lepoix, 51 bis avenue de Ceinture https://inventaire.iledefrance.fr/dossier/IA95000250#description [07.01.2025].
9 Vgl. Band 2 (1989) und 3 (1990) der Publikationsreihe Form Beständig des Design Center Stuttgart sowie dem posthumen Geleitwort des ehemaligen Geschäftsführer Wolfgang Berger in Lepoix/Kübler, S. 4-5.
10 Zit. nach Leymonerie, S. 148.
11 Zit. nach Leymonerie, S. 155.
12 Lepoix zit. nach Lepoix/Kübler, S. 468.
Champion 1950
Schweden Champion mit L3
Lepoix Champion
Sportwagen 1947/48
Sportwagen Unikat auf Simca Fahrgestell 1948 mit diesem Wagen überzeugte
Lepoix Bugatti 1950
BMW R12 mit Verkleidung 1947 2023 von Hans Keckeisen nachgebaut
Ford M12 Coupé 1952
Walba Motorroller 1951
Bastert Autoscooter 1952
BIC Feuerzeug 1971
Flaminaire, Redon, später BIC
Entwurf Nr. 19 Bateau elliptique wird heute nahezu unverändert täglich 5 Mio. mal produziert
Sidecar 1979
Beistelltisch, klappbar
FRZ Zuzenhausen
1984 Aufnahme ins Museum of Modern Art MoMA New York
Gaggenau 1954
Elektro- und Gasherde und auch Einbauküchen bis 1975
Steyr LKW
1963 - 1988 Serie 90 und 91
Puch Maxi
1969 bis 1980
1,8 Mio Stück produziert
Parkuhr 1954
für Kienzle Villingen
Markteinführung 1955, in vielen Kommunen
Deutschlands noch bis zur Euro-Umstellung zu sehen
Camping Gaz
ADG Camping Gaz 1968 - 1979
St. Genis Laval + Paris
Produkte und Verpackungen
Louis Lucien Lepoix
Formgestalter, 1918 – 1998
Erika Kübler
1918 am 4. Februar in Giromagny/Belfort, Frankeich geboren
Vater arbeitet bei Peugeot
Besuch d. Collège Claude Bernard Villefrache (Saône)
ab 1934 Ecole des Beaux Arts Lyon
Studium der Architektur und Bildhauerei
Autodidaktisches Studium zum Flugzeugingenieur
Ingenieur Aeronautiques (Fernstudium)
1936 Lehrer am Technischen Institut Ampère
1938 erste Patentanmeldung „Moteur rotatif“ ab November Soldat
1940 Patentanmeldung „Amortisseur pour bicyclette“ (Fahrradfederung)
1941 Konstrukteur in der Flugzeug und Automobilindustrie
1942 Prokurist Lebensmittel-Konservenfabrik
1943 Widerstandkämpfer (maquis)
Patentanmeldung „Par-choc pneumatique“ und „Voiture automobile aérodynamique„
1945 Herbst – Ankunft in Deutschland, Offizier der franz. Armee
Kontrollfunktion in den zerstörten Firmen Maybach und Dornier.
1946 Volontär bei Motoren-, Getriebe- und Werkzeugfabriken
Zivil-Ingenieur der franz. Armee in Deutschland Abteilungsleiter
C.R.A.S. in Friedrichshafen.
Parallel zur Anstellung beim C.R.A.S freiberufliche Tätigkeit mit der Berufsbezeichnung ESTHETIQUE TECHNIQUE
Anmietung einer Werkstatt bei ZF Zahnradfabrik Friedrichshafen
1947 Aus eigener Initiative wurden folgende Arbeiten durchgeführt:
Design und eigene Handanfertigung eines Motorrads (BMW 750): Mit Hilfe des ersten Mitarbeiters – entstand das Motorrad im Stall eines bäuerlichen Anwesens.
Das Fahrzeug CHAMPION, Zweisitzer, Aluminium Handfertigung, 220 kg Gesamtgewicht. Gebaut in sechs Monaten.
1948 Auf ein von Lepoix gekauftes SIMCA-Chassis wurde in Handfertigung eine Lepoix Sportwagen Karosserie gebaut. Mit diesem Fahrzeug hat sich Lepoix bei Bugatti beworben.
1949 Studie eines Tourenwagens für die Firma Mathis.
BUGATTI Typ 101, Lepoix arbeitete vier Tage in der Woche im Bugatti-Werk in Molsheim. Das Fahrzeug steht heute im Musée National de l’automobile à Mulhouse, France.
1950 Form und Technic Beginn als selbständiger Designer (Stylist) in Friedrichshafen Entwurf und eigene Herstellung eines Prototyps - Svenska-Championfür eine schwedische Firma, eine Limousine, 400 ccm, für 2 Personen aus Aluminium Blech.
1951 Omnibus-Gestaltung
1952 Gründung des Design-Studios „Form-Technic“ in Baden-Baden Gestaltung von Zweirädern, Schreibmaschinen, FORD Taunus, etc.
1954 Endgültige Adresse in Baden-Baden
FORM-TECHNIC, Quettigstrasse 10 a
1956 FORM-TECHNIC International in Paris, später Enhghien bis 1983
1958 Auftrag Henschel Lastwagen
1960 Durchführung eines Seminars für Konstrukteure und Ingenieure eines deutschen Großunternehmens über das Thema „Design“. Beiträge in Fachzeitschriften und Firmenmitteilungen.
1962 Auftrag für die Studie eines Helikopters. Die Weiterentwicklung wurde in enger Zusammenarbeit mit dem Herstellerwerk durchgeführt.
1965 Gründung eines weiteren Ateliers in Barcelona
Mitglied des VDID, Deutschland und des AFDI, Spanien
1965 eigenverantwortliche Büros: fti design - Gruppe (ab 1976 für ca. 5 Jahre+/-) in Belgien - Dänemark - Deutschland - Frankreich - Japan - ÖsterreichSpanien und Schweiz
1967 bis 1975 Berater von ITT-Europa (Fernmeldetechnik Computer und Peripherie-Geräte) ‚
1968 bis 1975 Berater des Präsidenten der Firma Regie RENAULT Paris (Zukunftsautomobil-Programm) ‚
1969 bis 1973 Präsident der „Chambre Syndicale des designer industriels“ und Präsident des „Syndicat des estheticiens industriels“ Frankreich ..
1971 BIC Feuerzeug
1972 Air France, Concorde, Auftrag Innengestaltung
1974 Gründung: Lepoix System GmbH Baden-Baden mit dem Ziel die Eigenentwicklungen zu vermarkten. Wind- Sonnen-Energie und Wasserkraft sowie umweltfreundliche Stadtfahrzeuge waren ein besonderes Anliegen von Lepoix
1983 Patent LEPOiD
1984 Aufnahme des FRZ Side-Car ins Museum of Modern Art New York
1990 bis 1998 entstehen 16 Dreirad-Prototypen, davon 12 fahrbar.
1998 erste Texte und Layouts für das Buch 50 Jahre technische Ästhetik
Die Gestaltungs-Aktivitäten umfassten mehr als 3000 realisierte Produkte, in allen Bereichen des modernen Lebens, sowie ca. 247 Fahrzeuge. Anfertigung von zahlreichen Skulpturen, Handskizzen und Gemälden
Zitat Louis L. Lepoix: ich habe noch für 400 Jahre Ideen und lege meinen dicken Bleistift erst aus der Hand, wenn ich abgerufen werde.
1998 Für den leise auftretenden, humorvollen, Louis Lucien Lepoix, der seinen Lebensmittelpunkt in Deutschland wählte, war die Schaffensperiode am 6. November zu Ende
Champion III 1950 für Ing. Holbein und Drautz/Heilbronn
Renault Sauterelle 1970 von Robert Broyer zum Rodeo weiterentwickelt
Kleindienst 1975
Beleglesekontroller, Prozessrechner mit Magnetbahnstation
Concorde
1972 Hostess-Kostüme
(abgelehnt weil zu modern)
Innengestaltung Sitze realisiert
Busse, LKW und Flughafen Zugmaschinen 1963 -1970
Berliet
Volkswagen
1969/1970 Papillon Außen- und Innengestaltung
Das Verbindende von Sozialarbeit und Design
Eine persönliche Reflexion zu einer posthumen Begegnung mit Louis L. Lepoix
Thomas Bade, Social-Designer
Einleitung: Eine unerwartete Verbindung
Es gibt Momente im Leben, in denen sich scheinbar widersprüchliche Welten zu berühren beginnen. Für mich war ein solcher Moment, als ich als Sozialarbeiter in die Welt des Designs eintauchte. Es begann zunächst als pragmatischer Schritt: Um mein Studium zu finanzieren, nahm ich eine Stelle beim Industrie Forum Design e.V. (heute iF International Forum Design GmbH) an. Doch schon bald wurde mir klar, dass ich nicht nur eine neue berufliche Perspektive gewann, sondern eine Brücke zu einer Disziplin fand, die viele Parallelen zu meiner bisherigen Arbeit aufwies.
Design und Sozialarbeit erscheinen auf den ersten Blick wie zwei unvereinbare Welten. Die eine zielt auf die Gestaltung von Objekten und Ästhetik, die andere auf die Unterstützung von Menschen in schwierigen Lebenssituationen. Doch beide teilen eine grundlegende Vision: das Leben der Menschen zu verbessern, Barrieren abzubauen und Teilhabe zu ermöglichen.
Universal Design: Eine Haltung für die Gesellschaft Design kann mehr sein als schöne Formen und innovative Produkte. Universal Design – die Gestaltung von Dingen, die für alle Menschen gleichermaßen nutzbar sind – zeigt, wie Design gesellschaftliche Verantwortung übernehmen kann.
Die gesellschaftliche Relevanz von Universal Design zeigt sich besonders in Zeiten des demografischen Wandels, in denen eine alternde Bevölkerung auf barrierefreie und zugängliche Lösungen angewiesen ist. Ebenso wird es in einer Welt zunehmender sozialer Ungleichheit immer wichtiger, Produkte und Dienstleistungen zu gestalten, die Menschen unabhängig von ihrer Herkunft oder ihren Fähigkeiten nutzen können.
Als Sozialarbeiter sehe ich im Universal Design weit mehr als nur ein Konzept für Produktgestaltung. Es ist eine ethische Verpflichtung, die die Würde des Menschen achtet und echte Inklusion ermöglicht. Design, das sich an den Bedürfnissen der Schwächsten orientiert, kommt allen zugute – ein Gedanke, der auch tief in der Sozialarbeit verwurzelt ist.
Louis L. Lepoix: Visionär zwischen Menschen und Funktionen Lepoix war einer der Designer, der für mich in den letzten zwei Jahren zu einem Symbol für menschenzentriertes Design wurde. Seine Werke zeugen von einer tiefen Sensibilität für die Bedürfnisse der Nutzerinnen und Nutzer. Ein besonders beeindruckendes Beispiel ist seine Weiterentwicklung einer „banalen“ Unterarmgehstütze. Mit einer einfachen Aussparung an der Manschette schuf er eine Lösung, die das ständige Umfallen der Stütze beim Anlehnen verhinderte. Eine kleine Innovation mit großer Wirkung – sie erleichtert den Alltag und erhöht die Lebensqualität der Nutzerinnen und Nutzer erheblich.
Doch Lepoix’ Visionen gingen über die reine Funktionalität hinaus. Seine Arbeiten zeugen von einer Haltung, die Menschen in den Mittelpunkt stellt und Design als Werkzeug zur Verbesserung des Lebens versteht. Diese Haltung ist es, die mich als Sozialarbeiter besonders inspiriert. Sie zeigt, dass Design mehr sein kann als Ästhetik – es kann zu einem Katalysator für gesellschaftliche Veränderung werden.
Design als gesellschaftliche Kraft
Design hat das Potenzial, nicht nur Produkte, sondern auch soziale Prozesse zu gestalten. Es kann helfen, Barrieren abzubauen, Brücken zu bauen und neue Formen des Zusammenlebens zu schaffen. Beispiele dafür finden sich nicht nur in der Produktgestaltung, sondern auch in der Architektur, in der Entwicklung digitaler Technologien und sogar in der Gestaltung sozialer Dienstleistungen.
Als Sozialarbeiter habe ich erlebt, wie wichtig es ist, Menschen in ihrer Komplexität zu verstehen und ihre Perspektiven in Lösungen einzubeziehen. Design, das diese Prinzipien aufgreift, kann dazu beitragen, eine inklusive Gesellschaft zu gestalten. Es geht darum, nicht nur für Menschen, sondern mit ihnen zu gestalten. Dieser partizipative Ansatz verbindet die Disziplinen und schafft eine Grundlage für echte Innovation.
Die Verantwortung von Design und Sozialarbeit
Die Verbindung von Design und Sozialarbeit ist kein Zufall, sondern eine notwendige Reaktion auf die Herausforderungen unserer Zeit. Beide Disziplinen teilen eine Verantwortung: Sie können und müssen dazu beitragen, eine Gesellschaft zu schaffen, in der niemand ausgeschlossen wird.
Louis L. Lepoix hat uns gezeigt, wie visionäres Denken und menschenzentriertes Design zu einer besseren Welt beitragen können. Es liegt an uns, diese Denkweise aufzugreifen und weiterzuentwickeln. Die Frage, die sich stellt, ist nicht, ob Design und Sozialarbeit zusammenwirken können, sondern wie wir diese Verbindung nutzen, um echte gesellschaftliche Veränderungen zu bewirken.
Lassen Sie uns gemeinsam Wege finden, wie wir Design und Sozialarbeit als Instrumente für eine gerechteren, verantwortlicheren sowie nachhaltigeren Welt Gesellschaft gestalten können.
Thomas Bade, fast 69 Jahre, staatlich anerkannter Heilerziehungspfleger, Dipl. Sozialarbeiter/ Diplom Sozialpädagoge und vielleicht Social Designer beschäftigtet sich nach vielen beruflichen Umwegen mit den Themenfeldern des Universal Design. Heute votiert er dafür, das Wissen möglichst vieler Professionen auf das intensivste zu vernetzten, um gesellschaftlich dringend notwendige Transformationen partizipativ und verständlich zu entwickeln. Als Mitgründer des 24-7.museum engagiert er sich für die Realisierung „erklärungsbedürftiger“ Ausstellungsformate.
Bezugnehmende Fotos:
Unterarmgehstütze Lepoix, so ästhetisch kann einfach sein.
Osram Rotlichtlampe Produkt, Montage Element, Rotlichtleuchtelement kompakt aus einem Stück, sichert das Leuchtelement gegen Beschädigung, optimiert die Verpackung und Lagerung
Faltbares Einkaufsdreirad Seite: 99, Der Zeit voraus.
LEPOiD Seite 92 Windkraft mit ästhetisch, wirkungsstark, finanzierbar, leicht zu nutzen
Ortopedia
1979 ergonomische Unterarmgehstütze mit Option zur Aufhängung an einer Garderobe
Osram
Infrarotstrahler 1964
Design, Technologie, Demokratie Die Psychologie von Louis L. Lepoix
Dr. Stefan Hampl, Medien- und Kulturpsychologe
Louis Lucien Lepoix (1918-1998) ist als einer der produktivsten und bedeutendsten Industriedesigner des 20. Jahrhunderts anzusehen. Sein intellektuelles Erbe, das im Lepoix-Archiv bewahrt ist, enthält die wichtige gesellschaftliche Botschaft, dass Design kompromisslos stets dem Wohl aller Menschen dienen sollte. Lepoix’ klares Bekenntnis zum Universaldesign und seine überzeugte Menschlichkeit sind gerade im Zeitalter von künstlicher Intelligenz und rasanter Technologieentwicklung als zentrale Orientierungspunkte für zukünftige Generationen anzusehen.
Lew Wygotski (1896–1934), Alexander Lurija (1902-1977) und Michael Cole (1938-heute) haben in der Tradition der kulturhistorischen Schule der Psychologie grundlegend dafür argumentiert, dass menschliches Denken und Handeln stets durch kulturelle Artefakte – durch materielle Kultur bzw. Design – vermittelt wird. Dies bedeutet, dass Design in Form von Objekten, Werkzeugen, Technologien, etc. nicht lediglich ein passives bzw. ergänzendes Beiwerk menschlicher Aktivitäten ist. Vielmehr strukturiert Design unsere Wahrnehmung, unsere Denkmuster und unser Handeln in entscheidendem Maße. In diesem Sinne lässt sich menschliches Erleben nur verstehen, wenn man seine Einbettung in soziale, kulturelle und materielle Designkontexte mitdenkt.
Gerade in einer Zeit, in der Design immer stärker auf reine Ästhetik reduziert wird und seine funktionale und soziale Komponente zunehmend in den Hintergrund tritt, ist dieser Gedanke von besonderer Bedeutung. Allzu häufig begegnen wir heute einem verzerrten Verständnis von Design, das dessen eigentliche Kernauf-
gabe – die Verbindung von Form und Funktion – aus dem Blick verloren hat. Die Kritik richtet sich dabei selbstverständlich nicht gegen die betriebswirtschaftliche Vermarktung von Design, welche die Existenzgrundlage von Designerinnen und Designern darstellt. Wohl aber richtet sie sich gegen jene exklusive Ästhetisierung von Design, die zuvorderst die Positionierung der eigenen Marke im Luxussegment zum Ziel hat. Denn diese Form des Pseudo-Designs erfüllt letztlich nur eine einzige Funktion: Die Gesellschaft in jene zu teilen, die es sich leisten können und jene, die es nicht können. Der französische Soziologe Pierre Bourdieu (1982) beschrieb diese Problematik bereits in den späten 1970er Jahren in seinem Standardwerk „Die feinen Unterschiede“. Er demonstriert darin in überzeugender Weise, wie sogar vermeintlich individuelle Vorlieben, wie etwa die Präferenz für exklusives Design, letztlich auf der kollektiven Abgrenzung bestimmter Gesellschaftsschichten beruhen. So wird aus der ursprünglich rein materiellen Möglichkeit, sich Luxusdesign zu leisten, ein betontes Wollen, sich diese Produkte auch tatsächlich zuzulegen; einhergehend mit einer implizierten Abwertung all jener, die sich Luxusdesign nicht leisten: Diese gelten nicht nur als weniger vermögend, sondern werden zugleich als „unkultiviert“ abgestempelt.
Exklusivität und Abgrenzung besaßen für Lepoix nie besondere Relevanz, da er sich stets als „Designer im eigentlichen Sinne“ verstanden hat. Ästhetik war für ihn nie Selbstzweck, sondern ein reines Gestaltungsmittel, um die optimale Verbindung von Form und Funktion zum gesellschaftlichen Nutzen herzustellen. Dies zeigt sich sowohl in der Alltäglichkeit der Lebensbereiche, mit denen
sich Lepoix befasste: Haushaltsgeräte, Landmaschinen, Schreibmaschinen, Lampen, Fotoapparate etc. Seine demokratischen Überzeugungen dokumentieren sich aber auch in den tatsächlichen Produktinnovationen zur Verbesserung menschlicher Lebenslagen, etwa in der ersten Unterarmgehstütze der Welt, in der Windturbine oder in der preiswerten Design-Ikone des BIC-Feuerzeugs.
Mithilfe der Überlegungen des Kommunikations- und Medientheoretikers Marshall McLuhan lässt sich dabei abschließend noch ein zentraler Werksaspekt auf den Begriff bringen: Lepoix’ Orientierung an der ästhetischen Verschmelzung von Form und Funktion hat nämlich zu Designs geführt, welche den Menschen eine reibungslose und intuitive Nutzung von Technologie ermöglichen. Solche Designs sind in der Sprache McLuhans (1964/1995) als „Medien“ zu bezeichnen, denn genau genommen wird durch sie der Unterschied zwischen Objekt und Person aufgehoben. Medien definieren sich dadurch, dass sie zu einer technologischen Erweiterung menschlichen Fähigkeiten führen (z.B. die Gehstütze verwandelt einen räumlich gebundenen in einen mobilen Menschen). Auch in Hinblick auf Technologien bezog Lepoix somit die klare Position, dass diese nicht nur den Eliten zugänglich, sondern für die breite Bevölkerung in ihrer Entwicklung unterstützend und förderlich sein sollen.
Der Blick in die Gegenwart zeigt, dass wir demgegenüber aktuell im Zusammenhang mit künstlicher Intelligenz (KI) die radikale Gegenbewegung erleben, dass weite Teile der Bevölkerung von wesentlichen Technologien abgeschnitten werden. Denn zwar erfreut sich die Allgemeinheit seit kurzem der Möglichkeit, von der KI Texte, Bilder oder Videos generieren zu lassen. Unternehmen und Regierungen verfügen jedoch seit langem über weit fortschrittlichere Technologien, um auf Basis persönlicher Daten flächendeckend
ihre Einflussbereiche bzw. Absatzmärkte auszuweiten. Derzeit sieht es nicht danach aus, dass die breite Masse diesen Technologierückstand aufholen könnte.
Umso mehr heben die hier dargelegten Gedanken die zentrale Bedeutung von Lepoix’ Designansatz für die Zukunft hervor: Die Kernaufgabe von Design ist es, die menschliche Entwicklung durch den breiten Zugang zu modernen Technologien maximal zu fördern. Ästhetik definiert sich nicht als Selbstzweck, sondern in der perfekten Verschmelzung von Form und Funktion zum Wohle aller Menschen. Es ist an uns, diese zentrale Botschaft Louis Lucien Lepoix’ an die nächsten Generationen weiterzugeben und zukünftige Designerinnen und Designer zur persönlichen Auseinandersetzung mit seinem Werk anzuregen.
Literatur (in deutscher Ausgabe oder Übersetzung)
Bourdieu, P. (1982). Die feinen Unterschiede. Kritik der gesellschaftlichen Urteilskraft. Suhrkamp. (Original: 1979)
Cole, M. (1996). Cultural psychology: A once and future discipline. Harvard University Press. (Keine offizielle deutsche Übersetzung bekannt)
Lurija, A. R. (1976). Kognitive Entwicklung. Studien zur kulturhistorischen Psychologie. Berlin: Volk und Wissen.
McLuhan, M. (1964/1995). Die magischen Kanäle. Understanding Media (Übers. W. Fuchs). Klett-Cotta. Wygotski, L. S. (1934/2002). Denken und Sprechen (Übers. A. und J. Engler). Beltz.
Industrial Design Across Borders
Ēvija Kraukle, MA Functional Design
The productivity of Louis Lucien Lepoix is unparalleled, rivaling that of an entire team of designers. Over his lifetime, Lepoix produced an extraordinary body of work, with at least 3,000 product designs attributed to him. This volume of output is rarely associated with an individual, as such achievements are more commonly the result of collaborative team efforts. However, Lepoix’s contemporaries in Latvia, particularly the team behind the ‚Latvija‘ minibus, present an equally fascinating case study in industrial design.
Visionary Leadership in Design
Laimonis Klēge, a Latvian engineer and visionary, led a team tasked with developing an innovative vehicle for the 1950s: the minibus. Convincing the Soviet leadership to approve this project was no small feat, as the team had to demonstrate how the design would meet the broader needs of the USSR. Beginning in a small factory that quickly proved inadequate for the scale of production required, the success of the minibus led to the establishment of a new factory, the Riga Autobus Factory (RAF), in the Latvian town of Jelgava. The scale of the factory required the recruitment of additional workers from outside the region to meet production demands.
Different set of challenges
The Latvian design team faced a different set of challenges from those encountered by Lepoix. While Lepoix primarily needed to convince clients of the value of his designs, the Latvian team operated under a politically driven system, requiring approval from Soviet leaders to advance their projects. Starting with small-scale, high-quality production, Klēge’s team ultimately oversaw the creation of a grand factory producing minibuses for the entire Soviet Union. However, despite its initial success, the factory‘s trajectory was hindered by increasing production quotas, reorga-
nisation, and governmental decisions. These factors ultimately led to the gradual decline of Latvia’s car production industry.
Minibus ‚Latvija‘
The ‚Latvija‘ minibus represents a landmark achievement in Latvia’s industrial design history. First introduced by Klēge’s team in 1957, the minibus was designed primarily for public transportation, state institutions, and large families. Its combination of practicality and elegance made it a defining product of its time, reflecting the broader cultural and industrial priorities of the USSR.
Bridging cultures in design
Lepoix is known for his bold and innovative style, functionality, aesthetics and a harmony of form and purpose. By contrast, Latvian industrial design during the same period, while also valuing aesthetics and functionality, tended to be more restrained and deeply rooted in the practical needs and cultural context of Latvia and the Soviet Union. The ‚Latvija‘ minibus exemplifies this ethos, blending functionality with understated elegance, akin to the stylistic approach of Lepoix.
VNIITE-PT minivan taxi
Another note-worthy concept was the VNIITE-PT minivan taxi designed by Yuri Dolmatovski, Alexander Olshanetski, and A. Chernyayev under the All-Union Scientific Research Institute of Industrial Design (VNIITE). This project prioritized user needs, envisioning a taxi that exceeded existing models in functionality, comfort, and accessibility. By focusing on passenger priorities such as spaciousness and ease of use, the VNIITE-PT demonstrated the Institute’s innovative approach to usercentered design, blending practicality with the aesthetic values of Soviet industrial design.
‚Red Star‘
In Latvia, the ‚Red Star‘ factory emerged as a hub for experimental industrial design, producing mopeds, motorbikes, and bicycles. Beginning in 1969, Gunārs Glūdiņš played a leading role in the factory‘s design efforts, particularly with the well-known ‚Riga‘ moped line. Glūdiņš and his colleagues occasionally explored more free expression of the form of their designs. In these instances, a comparable drive, expression, and devotion to their profession—also evident in Lepoix’s work—radiates prominently.
Universal Tendencies in Design
Despite the differing political and cultural contexts, the work of Lepoix and his Latvian contemporaries reveals global tendencies in industrial design that transcend borders. These shared values—innovation, functionality, and aesthetic integrity—illustrate the enduring impact of design as a bridge across cultural divides, regardless of the circumstances in which it is created.
[01] Klege-production-record / Laimonis Klēge cuts the red ribbon - a new production record accomplished. Photo: Personal archive of J. Sniķers, in „Ilustrētā Pasaules Vēsture“ (Illustrated History of the World) 8, 2023 [02] First-RAF-prototype.jpg / The first RAF prototype was a partial knock-off of Volkswagen‘s famous Volkswagen Type2 Photo: „Atslēgas“/LTV [03] RAF-2907 (2203) for Moscow 1980.JPG / RAF-2907, based of RAF-2203 „Latvija“. Around 300 vehicles for the Olympic Games were manufactured by January 1980 Photo: Pudelek (Marcin Szala) on Wikipedia, 2011 [04] vinite-prototype.jpg / VNIITE prototype of a taxi of the future. VNIITE 1964.
Digital
The rise and fall of Latvia‘s RAF minibus factory: https://eng.lsm.lv/article/society/society/the-rise-and-fall-of-latvias-raf-minibus-factory.a303005/ DESIGN INSTITUTE VNIITE CLOSES ITS DOORS: https://balticworlds.com/design-institute-vniite-closes-its-doors/ RAF-2203: https://en.wikipedia.org/wiki/RAF-2203
Printed: „Ilustrētā Pasaules Vēsture“ (Illustrated History of the World) 8, 2023 “Designed in the USSR, 1950-1989”, Phaidon “50 Jahre technische Ästhetik”, 2003 Lepoix System GmbH Baden-Baden.
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Der Zukunft voraus.
Dr.-Ing. Sybs Bauer MA(RCA); Diplom Designerin Tagung in der Zehntscheune Stadthagen am 07.06.2024
Heute möchte ich Sie auf eine Reise in die Welt des Industriedesigns mitnehmen, eine Welt, die nicht nur von Kreativität und Innovation geprägt ist, sondern auch von Entscheidungen. Entscheidungen, die manchmal ein ganzes Leben in eine neue Richtung lenken können.
Nach meinem Studium stand ich an solch einem Scheideweg. Ich hatte das große Glück, Louis Lepoix kennen zu lernen, dessen Werke wir heute hier bewundern. Er bot mir die Möglichkeit, in seinem Team zu arbeiten. Ein aufregendes Angebot, aber wie das Leben so spielt, ich entschied mich, für ein anderes Büro, zog nach Österreich – und heute führt mich mein Weg hierher zurück zu Lepoix. Und so habe ich heute die Ehre, über Louis Lepoix zu sprechen, seine und meine Gedanken mit Ihnen zu teilen.
Schon die schiere Zahl von 3000 Produkten, die Lepoix seit 1938 entworfen hat, ist beeindruckend; ebenso die mehr als 200 Designpreise, die er erhielt – zu einer Zeit, als es noch nicht so viele Designpreise gab. Am bemerkenswertesten ist jedoch die Tatsache, dass viele seiner Produkte noch heute in Gebrauch sind – und oft ohne dass sein Name damit in Verbindung gebracht wird.
Das beweist zweierlei: Zum einen, dass gutes Design – also die perfekte Symbiose aus Qualität, Funktionalität und minimalistischer Ästhetik –zeitlos und als wirtschaftliche Macht erkennbar ist. Zum anderen, dass das, was wir heute als Nachhaltigkeit nennen, schon immer ein wesentlicher Bestandteil von gutem Design war, ist und bleiben wird.
Dr. Wolfgang Berger, Direktor des Design Center Stuttgart, beschrieb die Produkte von Lepoix wie folgt:
So einfach wie möglich, nichts Aufregendes, von unprätentiöser Nützlichkeit, unauffällig und doch erfreulich.
Die Produkte zeugen von einer ästhetischen, zurückhaltenden Formbeständigkeit, die stets den Menschen in den Mittelpunkt stellt. Sie sind geprägt von einer funktionalen Sachlichkeit, einer Formensprache, die übrigens noch heute als typisch deutsch gilt – und die uns auch nach Jahrzehnten noch immer fasziniert.
Und das ist wirklich nachhaltig. Wie soll man es sonst nennen?
Allein die Vielfalt seiner Arbeiten ist mehr als nur eine Ausstellung wert.
Was mich aber besonders fasziniert, ist seine Weitsicht, die sich in den Skizzen, Ideen und eigenen Projekten ausdrückt. Sie meinen vielleicht, Ideen zu haben sei nicht so schwer? Ginge es nicht vielmehr darum, um Ideen auf den Markt zu bringen?
Dabei wird übersehen, dass hier die eigentliche Kunst liegt, nämlich, Probleme und gesellschaftliche Herausforderungen zu erkennen, lange bevor andere sie überhaupt auch nur erahnen. Genau das beherrschte Lepoix, aber er blieb dabei nicht stehen: Er konstruierte, und baute. Ein innerer Drang, alles verbessern zu wollen, wie er es selbst nannte, trieb ihn immer und immer wieder an – auch ohne Auftraggeber, ohne monetären Erfolg.
Louis Lucien Lepoix war mehr als ein Formgeber, der sein Handwerk meisterhaft beherrschte. Er war ein echter Visionär.
Beispiele dafür gibt es genug, sei es das 1973 auf der IAA vorgestellte Stadtauto Urbanix, dessen Nachfolger der Smart (IAA 1995) 20 Jahre später auf unseren Straßen rollte, sei es das elektrische Auto, welches er sich schon 1962 widmete oder das Lepoid 1983, das die Windkraft als Energiequelle effektiv nutzte – leider jedoch damals zwar gebaut, aber nur als Werbefläche genutzt wurde. Auch hier gehörte er zu den Pionieren, denn Mitte 1987 wurde im Norden, im Kaiser-Wilhelm-Koog, der erste Windenergiepark eröffnet.
Je länger ich mich mit dem Werk und seinen Texten beschäftigte, desto mehr drängten sich mir drei Fragen auf, die ich mit Ihnen teilen möchte.
Die erste und für mich die unverständlichste Frage ist, warum ist Lepoix so wenig bekannt?
Zwar findet man auf Wikipedia eine eigene Seite über ihn, aber in der Liste der Männer der ersten Designstunde fehlt sein Name. Frauen fehlen hier sowieso, aber Lepoix war ja keine Frau. Lag es daran, dass er Franzose war? Oder als Franzose bereits direkt nach dem Krieg 1945 in Deutschland arbeitete? Warum taucht sein Name nicht in jeder Designgeschichte auf? Ist er nicht einer der wenigen großen Vorreiter unserer Profession? Zumindest für alle, die auch den forschenden Aspekt des Designberufs lieben, nämlich immer wieder in neue Themenfelder einzutauchen, immer wieder zu lernen, um immer im Neuen zu entwerfen, wäre gerade Lepoix ein großartiges Vorbild.
Für mich ist Lepoix sogar der europäische Designer, was Raymond Loewy für die USA war! Europäisch deshalb, weil Lepoix in Frankreich aufwuchs und studierte, in Deutschland lebte und arbeitete und Büros in Paris und Barcelona unterhielt.
Warum ist er dann nicht berühmt? Warum kennt nicht jedes Kind oder zumindest jede Designerin und jeder Designer seinen Namen?
Eine mögliche Antwort wäre, dass die „unprätentiöse Nützlichkeit“, die in seinen Produkten zum Ausdruck kommt, auch für ihn als Mensch galt. Dazu passt die Beschreibung eines Designer Ulrich Ewringmann, der für ihn arbeitete, der von einer „menschlicher Bescheidenheit“ spricht. Und ein Kunde, Ewald Kille, Wagner GmbH sagt über ihn „Er (Lepoix) schwebte mit einer Ausstrahlung von Ruhe auf dich zu. Du spürst, er will dir etwas geben, nämlich eine Zeitspanne, in welcher er sich voll auf deine Belange konzentriert.“
Lepoix widmete sich zu hundert Prozent der Gestaltung – und nicht der Selbstdarstellung. Eigentlich ist kein Wunder. Denn unsere Aufgabe als Designer*in ist das Gestalten in der Marken- und Produktionswelt für
unseren Auftraggeber und für dessen Nutzer, die durch uns am Entwicklungstisch sitzen – und das impliziert zwangsläufig, dass wir eher einem Medium als einem Selfishooter gleichen. In diesem Kontext stellt sich für mich schon die nächste Frage:
Wo ist diese tiefe Verantwortung gegenüber der Gestaltung und dem Menschen geblieben? Wo ist die Ethik, die über eine rein technische Ästhetik hinausreicht?
Diese Frage stellt sich mir immer wieder, wenn ich neue Autos auf der Straße sehe oder mich auf Linkedin tummle. Ich kann mir diese Frage erlauben, weil ich in diese Verantwortung hineingewachsen bin, zum einen durch meinen Vater, der übrigens in den 50er Jahren für Lepoix projektbezogen gearbeitet hat und durch den ich Lepoix kennengelernt habe, durch meine handwerkliche Ausbildung bei Mercedes unter dem Motto „das Beste oder nichts“ und durch mein Industriedesignstudium in Stuttgart, das noch stark am Bauhaus orientiert war. Alles, was heute mit neuen Buzzwords belegt wird, waren Funktionen, die es zu erfüllen galt. Irgendwann ging etwas verloren. Oder wie Lepoix es ausdrückte: Die Dinge sind in Unordnung geraten.
Die dritte Frage, die mich beschäftigt, ist die nach dem mangelnden Verständnis und der mangelnden Weitsicht der Kunden, die Lepoix ganz offen anspricht. Natürlich sind nicht alle seine Kunden gemeint. Ist das heute anders?
Viele Unternehmen setzen heute längst auf Design - entweder wie zu Lepoix‘ Zeiten mit externen Partnern oder mit einer eigenen Designabteilung. Doch dürfen wir Designer*innen „visionäre Ideen“ einbringen, die 20 Jahre voraus sind? Eher nicht. Schon deshalb nicht, weil „Design“ viel zu oft als reines wertbefreites Marketinginstrument eingesetzt wird. Auch hier könnte man von Lepoix lernen, der bereits betonte, dass ein Designer kein Hüllenmacher ist. Und eine der erstaunlichsten Veränderungen ist, dass Unternehmensberatungen wie MC Kinsey und Accenture weltweit Hunderte von
Designbüros aufkauften, was zeigt, wie wichtig Design ist. Eine von MC Kinsey durch geführte Umfrage bestätigt genau das, nämlich dass designorientierte Unternehmen wirtschaftlich deutlich besser dastehen als solche, die Design für überflüssig halten. Damit einher geht leider auch, dass der Begriff Design und das Berufsbild des Designers sich im wirtschaftlichen Umfeld zu verflüchtigen scheinen. Gleichzeitig ist Design ein Modewort für fast alles.
Der größte Unterschied zwischen Lepoix und heute scheint mir aber zu sein, dass Lepoix und seine Zeitgenossen mit Kriegserfahrungen kamen und mit ihrer Ästhetik Krieg und Zerstörung hinter sich lassen und eine bessere Welt schaffen wollten. Nachhaltige Werte wie Reparierbarkeit und Wiederverwendbarkeit der Materialien ergaben sich von selbst. Wie sonst wäre der Wiederaufbau möglich gewesen?
Heute, viele Jahrzehnte später, stehen wir vor einer neuen akuten Unordnung. Wir erleben Krisen, die sich gegenseitig verstärken und die Welt in eine düstere Untergangsstimmung versetzen. Der Hype um die neue Technologie der künstlichen Intelligenz verunsichert zusätzlich.
Aber die Zerstörung, heute wie in Kriegszeiten, betrifft immer zuerst uns selbst, unser Menschsein und unsere Psyche. In uns ist etwas in Unordnung geraten. Im Außen erleben wir derzeitig zwar keine Zerstörung von Städten, dafür umso mehr die Zerstörung unsere Natur. Die Aufgaben sind also ähnlich und doch so verschieden: In den Worten von Lepoix geht es darum, die Dinge wieder in Ordnung zu bringen. Das heißt, die Zerstörung in etwas Positives zu verwandeln.
Allerdings steht die Wirtschaft heute nicht wie damals vor einem Neuanfang, sondern vor einem fast unlösbaren Dilemma: Die Natur will, dass sich jedes produzierende Unternehmen selbst auflöst, und doch muss jedes Unternehmen Gewinn machen.
Aus dieser neuen Unordnung der Dinge, ergibt sich für mich, dass die Verantwortung und die Haltung, die uns Lepoix durch sein Leben und sein Werk vor Augen führt, wichtiger denn je ist.
• Es ist wichtiger denn je, so wie Lepoix, seiner Zeit voraus zu sein. Gerne auch mehr als 20 Jahre hinweg.
• Es ist wichtiger denn je, die Welt neu wahrzunehmen und uns in eine Aufbruchstimmung zu versetzen, als Gegenkraft zur vorherrschenden Angst.
• Es ist wichtiger denn je, in dem rasenden Jetzt innezuhalten, damit sich die visionäre Kraft entfalten kann und wir das Vertrauen in den Gestaltungsprozess zurückgewinnen.
• Es ist wichtiger denn je, umzudenken, denn die Zukunft beginnt nicht im Kopf, wie viele behaupten. Die Zukunft beginnt in der Verbindung von Kopf und Herz – in der Verbindung von Verstand und Gefühl.
Design, so wie Lepoix es verstand – und ich teile diese Einstellung voll und ganz – ist ein kreativ-visionäres Unterfangen, das jede Aufgabe unabhängig vom Thema umfasst.
Ich teile auch die Ansicht, dass eine Designerin oder ein Designer, von einem „Kreationsvirus“ oder dem anderen Auge, wie Lepoix es nannte, befallen sein sollte. Beseelt von dem Zwang, Gedanken formal zu manifestieren, und erfüllt von der Liebe zur Schönheit.
Es geht nicht anders.
Sie fragen sich sicherlich, was bedeutet es, das andere Auge zu haben?
Ich weiß nicht, wie Lepoix es erklärt hätte, aber für mich steht dieser Ausdruck für die Einheit von Wahrnehmung und Kreativität, ganz im Sinne des Psychoanalytikers und Rabbiners Erich Fromm: „Kreativität ist die Fähigkeit zu sehen oder bewusst wahrzunehmen und zu antworten. … Wenn wir uns eines Baumes den wir sehen, voll bewusst sind, wenn wir ihn in seiner vollen Wirklichkeit, in seinem So-Sein sehen und auf sein So-Sein mit unserer ganzen Person antworten, dann machen wir eine Erfahrung, die die Voraussetzung dafür ist, den Baum malen zu können.“
Der Denker im Dienst, wie er sich selbst nennt, der sehr berühmte 88-jährige Ästhetik-Professor Bazon Brock wird in seiner Interpretation noch absoluter: „Nur wenn der Mensch wisse, dass Gott Mensch werden musste, hat der einzelne Mensch die Aufgabe, dass das göttliche Prinzip in ihm selber wirkt und er die ganze Menschheit repräsentiert.
Für mich ist es wie das Einswerden mit der Aufgabe, um dann darüber hinaus in einen Raum der Möglichkeiten einzutreten, in ein beyond.
Es geht um also um eine Tiefe, die wir dringend wiederfinden müssen. Vorab, um den Willen, sich auf diese Tiefe einzulassen. Also um eine Entscheidung für diese Tiefe.
Ich bin mir sicher, dass wir alle intuitiv wissen, dass der kreative Akt der eigentliche Wert jeder Arbeit. Das Kreativ-Schöpferische schenkt uns eine Lebendigkeit und Erfüllung. Das Schöpferische ist die Natur selbst, ist eine Urkraft, die wie die zwei Zellen, die zueinander finden, sich zum Embryo, zum Baby entfalten will, dann zum Teenager und zum Erwachsenen entwickeln will … oder die jeden Baum wachsen lässt und uns jedes Jahr Früchte schenkt.
Erlauben Sie mir, noch hinzufügen, dass unsere Intelligenz, also unser Verstand, das Zweifeln, das Hinterfragen geradezu fordert und wir uns nicht von dem ersten Enthusiasmus anderen beeindrucken lassen sollten.
Auf der anderen Seite bietet unsere natürliche Intelligenz ein unpersönliches, also ein neutrales Beobachten, also die Wahrnehmung des So-seins.
Wenn wir beiden Raum geben, dann, und wie schön wäre das, hätten zum einen die vielen Bullshit-Begriffe, die manche in möglichst kurzer Zeit aufzutischen wissen, ausgedient und wir könnten uns auf das Wesentliche konzentrieren, nämlich die notwendige Transformation; was nichts anderes bedeutet als mehr Qualität, mehr Vertrauen und bessere Arbeit und Produkte, die nicht krank machen - weder den Menschen noch unsere Natur.
Darin liegt allerdings auch die Erkenntnis, dass jede Lösung auch Probleme schafft und dass wir uns vielleicht von der Überzeugung, Lösungen
finden zu können, verabschieden und stattdessen Formen des Umgangs mit den jeweiligen Situationen entwickeln sollten – zum Wohle aller.
Oder anders ausgedrückt: Es geht darum, unseren Fortschrittsbegriff neu zu denken: weg vom immer Neuen, hin zur Anerkennung von Naturgesetzen, von Absoluta.
Ich bin mir bewusst, dass ich keine konkreten Antworten auf meine Fragen gebe, und doch zeigen sie, wie enorm wichtig es ist, sich an diesen einzigartigen Designer zu erinnern. Seine Produkte sind wegweisend, aber was uns wirklich als Vorbild dienen sollte, ist seine Haltung und sein Ethos in der Gestaltung.
Denn nur in dieser Haltung und Verantwortung wird Design wieder mehr als nur ein Handwerklich und verlässt endgültig die Degradierung zum Marketingtool. Dann wird Design wieder eine ganzheitliche ethische Ästhetik, zu einer Unternehmenskultur und Lebenseinstellung, mit einer tiefen Liebe zum Gestalten, zum Verbessern – als Dienst an der Menschheit – und hier muss ich die Natur in ihrer Gesamtheit hinzufügen.
Dann bekommt das Visionäre endlich seinen Platz im Wirtschaftsleben, gleichberechtigt neben dem Verwalten (Managen). Das ist eine wichtige Entscheidung, die Führungskräfte dringend treffen sollten. Denn erst damit beginnt eine gelebte Innovationskultur, übrigens die größte Herausforderung der Industrie. Dann wird die Utopie zum Werkzeug mit dem Blick auf die Möglichkeiten. Und wir können verbinden, was zusammengehört: das Visionäre mit der Realität, die Technik mit der Kultur, die Ethik mit der Ästhetik, die Ökonomie mit dem Design und den Menschen mit der Natur.
Meine Vision ist es, dass Sie Ihre Neugier und Kreativität wieder mehr pflegen und trainieren, so wie Sie Ihren Körper im Fitnessstudio trainieren! Neugier und Kreativität sind die wichtigsten Fähigkeiten der Zukunft. Und derzeit behauptet Mc Carthy, der Erfinder der KI, dass nur jeder achte Mensch überhaupt kreativ ist.
Mein Herzenswunsch ist, dass in der Erziehung unserer Kinder, das freie Ausleben der eigenen Kreativität, die Präsenz und die ästhetische Harmonie wieder Raum findet. Damit sie in diesen Qualitäten aufwachsen, und später unbefangen voller Hingabe und Mut ihren eigenen Weg gehen können.
Was bleibt, ist die letzte Frage. Eine Frage, die Lepoix sich selbst gestellt hat und die ich auch gut kenne: Warum mache ich das eigentlich? Bin ich verrückt? Manchmal frage ich mich, ist es eine Sucht?
Statt einer Antwort, bleibt nur das Bekenntnis zu dem, was man tut. Und sich an das große Glück des Gestaltens zu erinnern, an die eigene Lebendigkeit in jedem Projekt und sich erneut freudig auf das Unbekannte einzulassen. Oder wie Bazon Brock es formuliert: sich einzulassen auf die „Neueroberung der Dinge, die man nicht kennt, nicht weiß, nicht hat, aus der sich dann die Verlässlichkeit in der Orientierung generiert.“ Das macht das „Verfahren der Designer*innen, Dinge in Verbindung bringen zu können, die miteinander gar nichts zu tun haben, so produktiv.“
Denn eines bleibt sich selbst ganz sicher treu: Qualität, also die Konzentration auf das Wesentliche, das Schlichte, Reduzierte, gilt auch morgen noch.
Zum Schluss möchte ich Lepoix selbst zu Wort kommen lassen. Worte, die er 1966 formulierte und die nichts von ihrer Gültigkeit verloren haben. Sie könnten heute noch geschrieben werden sein, nur eben nicht gegendert, und ab und zu müsste ein Wort durch ein neues ersetzt werden. Das Wort Ding steht heute für das Analoge wie für das Digitale.
Die Qualität der Dinge ist eine Qualität unseres Charakters: sie ist eine ethische Qualität. Form und Gestalt der Dinge bringen den Charakter der Menschen zum Ausdruck; der Mensch macht die Dinge, sie sind sein Werk und seine Aussage – eine Aussage über ihn selbst.
So ist auch alles Bemühen um die Dinge letztlich ein Bemühen um den Menschen. Hier gründet und entspringt der Impuls all derer, die ihre Energie, ihre Intelligenz, ihre Fähigkeiten und Erfahrungen auf Form und Gestalt der Dinge konzentrieren.
Aber, so mag man sich fragen: weshalb gerade heute dies nachdrückliche, heftige Bemühen um die Dinge und ihre Gestalt? Die Dinge sind so alt wie der Mensch – hat man jeweils so ein Geschrei um sie gemacht? Waren ihre Güte und Brauchbarkeit, ihre Schönheit und ihr Charakter nicht immer selbstverständlich?
Die Dinge sind in Unordnung geraten, sie sind von Gestalt zu Mißgestalt verfallen. Deshalb kümmern wir uns um sie, wie nie zuvor sich Menschen um sie gekümmert haben.
Schönheit konnte nicht etwas Zusätzliches, etwas nachträglich Hinzugefügtes sein - sie müsste sich aus dem Sinn und dem Zweck der Dinge, aus dem verwendeten Material und seiner Verarbeitung logisch entwickeln lassen.
Die Dinge können nicht im Protest gegen die Maschine, gegen die Industrie in Ordnung gebracht werden, sondern nur mit ihnen, in ihrem eigenen Bereich der Serienfabrikation, der rationellen Normierung, der nüchtern scharfen Kalkulation.
Die Güte der Form ist eine Frage der Fähigkeit zu koordinieren und zu ordnen; die Fähigkeit des Gestalters und der Produktionsverantwortlichen.
Darüber hinaus braucht es die Fähigkeit, jene Natur-und technikgegebenen Unebenheiten eines Gebildes durch ausgleichende ästhetische Kenntnisse zu einem harmonischen Ganzen, einem Typus in seine Art, zu gestalten.
1994
Typisch L3
L3 Zukunftskonzepte
Noch nicht realisierte Projekte
SHOPI 1975
Elektro-Mobil, Prototyp Gewicht ohne Batterien 160 kg
fti-Lepoix open-air 1970
wurde NSU-Fiat angeboten, nicht angenommen, zu modern.
Chassis im Auftrag von Lepoix von Prof. Linser, TH Aalen gefertigt
Aerocar 1962
Wagner GmbH, Friedrichshafen beauftragte und beteiligte Louis Lepoix ab 1962 an der Helikopter-Entwicklung, zuerst unter dem Namen Rotor-car. Voll funktionsfähig.
Concorde 1973
Die Firma IRES sollte im Auftrag von Air France für das Concorde-Personal Schmuck anfertigen und beauftragte Lepoix: Objekte mit Ortungschip - nicht realisiert.
Steyr Universal 1964
Prototyp in Baden-Baden gebaut. Kompakte Bauweise, gute Straßenlage, große flache Ladefläche, bequemer Einstieg, geschlossenes oder offenes Fahrzeug
LEPOiD 1981
Louis L. Lepoix „Wind-Energie“ eine Leidenschaft seit den 1940er Jahren. gebaut hat die erste ein Meter Turbine LEPOiD
Franz-Josef Villing in Stuttgart. Eine 660er Turbine, sowie eine 500er Turbine folgten. Wind-Turbinen müssen nicht hässlich sein, so Lepoix. Die 1 Meter Turbine wurde 600 mal gebaut. Foto: Gregor Skowronek
Faszination Louis und Erika
Martin Fößleitner, Informationsdesigner Berührungspunkte. Es zeigte sich erst viele Jahre später, dass ich – vom Land und in absoluter Unkenntnis – auf Traktoren von zwei der bedeutensten Gestaltern Europas gesessen bin: Auf einem Steyr 188 von Ferdinand Porsche und später auf einem Steyr 40 der Plus Serie von Louis L. Lepoix, der als Übungsfahrzeug dann auch meinen Lastwagen Führerscheinerwerb 1982 auf einem Steyr 590 möglich machte. Dieser Steyr 40, war dann fast 40 Jahre danach der Auslöser meiner Entdeckung von Louis L. Lepoix, Erika Kübler und des Archivs im November 2021. Dieses von Erika Kübler aufgebaute, gepflegte Archiv dokumentiert auch, dass ich einen Vortrag von Lepoix an „meinem“ Institut für Marktforschung und Werbung an der Wirtschaftsuniversität Wien nur um wenige Monate verpasst habe.
Es scheint heute, dass nahezu alle Personen des 20. Jahrhunderts in Mitteleuropa im Haushalt oder während des Lebens schon mindestens ein L3-Produkt benutzt und meist auch besessen haben. Es sind die Alltagsgegenstände die uns prägen, Heimat geben und natürlich auch begeistern. Als Kinder vom Land lautete der Wettbewerb Steyr gegen Fendt Traktor anstatt Porsche gegen Ferrari. Und beim Quartett Spiel entschied die PS-Anzahl eines Magirus im Vergleich zu einem Berliet LKW.
Die außerordentliche Lebensgeschichten beider Protagonisten, Lepoix und Erika Kübler in Verbindung mit dem gemeinsam erschaffenen Archiv sind die Grundlage der Faszination. Aus Designperspektive sind es bei Lepoix drei besondere Eigenschaften: Erstens, die Eigeninitiative. Es scheint, Lepoix hat nie auf einen Kundenauftrag gewartet, sondern war aus eigenem Antrieb aktiv. Es musste etwas verbessert, anders gemacht werden und erst danach in konsequenter Akquise wurde der passende Kunde dazu gefunden, manchmal auch erst zehn
Karl Fößleitner und Josef Emhofer
Jahre später. So war sein eigener Sportwagen die Eintrittskarte zur Arbeit bei Bugatti, sein BMW-Motorrad der Auslöser zu zahlreichen Aufträgen in der Zweiradbranche.
Zweitens: Diese Heransgehensweise an den Markt ermöglichte ein Arbeiten in maximaler Effizienz. Ein Grundkonzept basierend auf seinem technischen Verständnis und Streben nach Funktionalität, eine Idee wurde von L3 in Abwandlungen an diverse Marken angeboten und dann auch umgesetzt. Dies wiederum in einer erstaunlichen Vielfalt, einem Spiel der Ästhetik.
Drittens die Art und Weise seiner Vermittlung des Neuen, in Zeiten ohne Computer-Renderings. Vergleiche mit bestehenden, bekannten Produkten in Form und Abmessungen, visuelle Darstellungen der Nutzung und charmante Zeichnungen - heute würden sie Mood-Boards genannt seinsowie Modelle gaben eine Vorstellung des zu erwartenden Neuen sowohl an die auftraggebenden Firmen wie auch künftigen Kunden. Bemerkenswert auch, dass die Entwürfe immer den Menschen enthielten, stehend, sitzend, fahrend, meist nicht abstrakt sondern chic sympathisch. Einige Beispiele sind auf den folgenden Seiten dargestellt.
Die Wieder-Entdeckung von Louis L. Lepoix ist durch die ausdauernde unermüdliche Arbeit von Erika Kübler möglich. Ihre Geschichte mit Lepoix selbst würde genug Stoff für einen Hollywood Film hergeben. Als Mitarbeiterin im Archiv bereits in den späten 60er Jahren, Ihr Wissen um technische Abläufe und geschäftlichen Prozesse, wie ihre Mitgestaltung bei Baumaschinen, Dreirädern und Windturbinen sind für die Qualität des heutigen Archivs maßgebend. Mit Präzision, unfassbarer Ausdauer und in Kenntnis der Materie hat sie ein Archiv gestaltet und erhalten, das über 55.000 digitale Dateien und ebenso vielen Zeichnungen, Modelle, Skizzen und Dokumente verfügt. Entstanden ist dieses digitale Archiv im Anschluss an ihre - mit Lepoix anfangs gemeinsam später alleine fertiggestellter - gestalteten Publikation „50 Jahre technische Ästhetik“ die wiederum auf der Archivarbeit und das Ordungssystem der 60er
Louis & Erika, Elsass 1965
Daniela & Erika, Quettigstraße 2021
Jahre beruht. Eine der Buchhaltung ähnliche doppelte Führung lässt Rechnungen, Briefings, Arbeitsstunden, Skizzen, Dias oder Protokolle in kürzester Zeit finden, digital wie analog.
Nun gilt es den Geist, die Haltung und Visionen von Louis L.Lepoix weiter zu entwickeln und für die Gestaltung einer schönen Zukunft zu nützen. Als Andockstelle wirkt die vielfältige Gemeinschaft aus Expert·innen und Begeisterten des 2021 gegründeten Vereins. Ziel ist ein lebendiger, fortschrittlicher Umgang mit dem Archiv, ein L3 -Designzentrum für Forschung, Lehre und Anwendung, ein Treffpunkt leidenschaftlicher Gestalter·innen für eine schöne Zukunft. Selbst dazu hatte Lepoix in den 60er Jahren schon eine Vision der Umsetzung in der Quettigstraße. Wie immer typisch L3:
Unauffällig und doch erfreulich.
Größenordnungen, Relationen
Dreirad
analoges Rendering
Volkswagen Papillon und Renault Sauterelle
Modell 1:10
Person aus Karton
Realer Hintergrund
Sitzschalen, Erika und Maß-Dame
War die angenommene Damenkörpergröße in den 50er Jahren 1,65m wuchs sie in den 80er Jahren auf 1,70m.
Steyr City Bus
Maße, Konfigurationen und Besonderheiten
Glaubwürdigkeit
Hat alles Platz im kleinen Wagen: vermaßte Personen und Gepäckstücke
AIR 1943
Jedes Detail erklärt
Quettigstraße 10a
Pläne für eine Erweiterung zum Design-Zentrum
Erika Kübler
Weggefährtin und Archivarin
Martin Fößleitner
1943 in einem kleinen Württembergischen Dorf geboren
Hauptschulabschluss, eine private Kaufmännische Schule bei Hünersdorff + Bührer Plastik -Metallwarenfabrik, Ludwigsburg Ausbildung in der Lohnbuchhaltungs-Abteilung, 1962 in Baden-Baden bei fti-Design Louis L. Lepoix beworben nach sechs Monaten Anstellung als techn. Sekretärin Der Arbeitsbereich war umfangreich. Aufbau einer Fotokartei. Da fti design eine Vielzahl von Firmen betreute, die Entwürfe und angefertigten Modelle ausgiebig fotografiert wurden, gab es Tausende von Negativen und Positiven. Ein Ordnungs-System wurde aufgebaut, das nach über 60 Jahren die Grundlage für das umfangreiche Archiv ist.
1966 Durch eine grundlose Anschuldigung gezwungen fti-design zu verlassen. Danach für Firmen Buchhaltungen erledigt und halbtags bei der Spielbank Baden-Baden ab Juli
1968 bis 1971 ein Antiquitätengeschäft mit Möbel- Restauration in Rastatt aufgebaut.
1982 Noch von den fti design Angestellten unbemerkt, abends bei Lepoix Arbeiten an der neuen Wind-Turbinen-Idee.
1983 Knapp ein Jahr im L3-Büro in Enghien les Bains.
1984 Festanstellung bei fti design und Lepoix System GmbH
1985 50 Prozent Anteil an der Lepoix GmbH; über diese Firma wurden die vielen Eigenentwicklungen von Louis Lepoix abgewickelt. Zwischen 1985 und 2004 wurden über 600 Turbinen gebaut und 90 Prozent von Erika Kübler montiert Mitarbeit am City-Design Auftrag der Dambach GmbH
Mitbetreuung von Firmen wie z.B. BOMAG, Boppard, Steyr-Daimler- Puch in Österreich, Kontron International CH, V & B Mettlach, Ortopedia Kiel, Palas KA
Louis Lepoix bekommt die Genehmigung, das Haus zu vergrößern, ein besonderes Abenteuer, da die Mitarbeiter möglichst wenig gestört werden sollten.
1990 Louis L. Lepoix erkrankt schwer,. Über Monate hinweg Verhandlung mit dem Kansai Electric Konzern, Osaka, über die Lieferung ein großen 2,50 Durchmesser LEPOiD.
Kontakt ist Mitsubishi International, Düsseldorf.
1994 BOMAG Design-Preis für eine Tandem-Walze am Regierungssitz Mainz
1995 Übernahme der Lepoix System GmbH und Ankauf der gesamten L3 Design-Kunstwerke- Skulpturen- Werke mit dem Gedanken alles zusammenzuhalten
1996 geprägt von Krankenhaus-Aufenthalten und Arztbesuchen und dazwischen Baumaschinen gestaltet für BOMAG.
1997 Ausstellung Dezember im Dampfbad Baden-Baden: Künstler in Baden-Baden, Gesellschaft der Freunde junger Kunst.
Wir gestalten einen Ausstellungs-Katalog und Lepoix meint: „Jetzt weiß ich wie mein Buch aussehen soll“.
1998 Für L3 bleibt nicht mehr viel Zeit. Weiterarbeit an BOMAG, Anfang Mai diktiert L3 während eines Klinikaufenthalts in Bad Aibling, „Das andere Auge – Die linke Hand, Mein Traumberuf“ Tage später, durch mehrere Attacken war der agile Louis L. Lepoix nur noch ein Pflegefall. Die letzten Monate – eine Qual bis 6. November 1998.
Während dieser Monate Nacht für Nacht – nach den Vorgaben von Louis L. Lepoix – Gestaltung der Buchseiten.
Erika Kübler 1983 Am Rhein mit Eloienne
1999 Arbeit am Buch
2001 Es werden immer mehr Seiten, erfolglose Versuche Verlage daran zu interessieren.
2003 im März: das Buch 50 Jahre technische Ästhetik erscheint.
2004 Besuch des Bugatti-Museums in Mulhouse
2005 Die Geburtsstunde der Archivierungs-Arbeit –die bis heute nicht komplett fertiggestellt ist - bedingt durch eine erfolgreich bewiesene Urheberschaft L3-Ausstellung im Kreisberufsschulzentrum Ellwangen
2006 Quettigstrasse L3 Ausstellung gemeinsam mit Bronzestudio Birgit Stauch und Iris Henkenhaf-Stark Glasdesign
2007 Gewerbeschule in Baden-Baden wird in die Louis-Lepoix Schule unbenannt
2013 Auszeichnung Goldener Kolben
2021 Erste Vorsitzende des Lepoix Archiv Vereins
2023 Entgegennahme der Universaldesign Auszeichnung Eröffnet die L3 Ausstellung im Designforum Wien
Das Buch
designforum Wien
Ikonen zeitlosen Industriedesigns
Jeroen Van Rooijen in der NZZ Bellevue am 29. Juni 2017
Michael Thonet Kaffeehausstuhl 1850 (Bild: Thonet)
Charles & Ray Eames
Plastic Chair 1950 (Bild: Vitra)
Herbert Johnson KitchenAid H5 1919 (Bild: KitchenAid)
Louis Lucien Lepoix BIC-Feuerzeug 1972 (Bild: Bicworld)
Ministerium Handel, Gewerbe und Industrie Österreich
Produktschau 1973
City-Bus / Steyr Daimler Puch AG
Design Innovation 91‘
Design Zentrum Nordrhein-Westfalen
Heizkörper für Badezimmer oder Garderobe JOCO Eck-Modul 1990
John Technik in Metall GmbH & Co. KG Achern
Patente & Schutzanmeldungen
11 / 112
Patent 2052589 Anm. Okt. 1970
Offenlegung Mai 1972
„Brennstoff Behälter für Kfz“
Louis L. Lepoix Baden-Baden
Patent 1630725 Anm. Aug. 1967
Offenlegung Mai 1971
„Schmutzfänger für Fahrzeuge“
Louis L. Lepoix Baden-Baden
Patent 1813408 Anm. Dez. 1968
Offenlegung Juli 1970
„Kabine- Umkleideanlage mit Kleiderspeicher“
Anmelder: Blanc & Co.
Oberderdingen
J. Knox, U. Risse
fti design Baden-Baden
Patent 2843048
Anm. Okt. 1978
Offenlegung April 1980
„Motorbetriebener Rasenmäher“
Louis L. Lepoix Baden-Baden
Europa-Patent 0466624
Date de dépôt: 12.7.1991
publication du brevet 22.11.1995
« Tricycle à roues directrices repliables »
AT, BE, CH, DE, DK, ES, GB, GR, IT, LU, NL, SE
Louis L. Lepoix Baden-Baden
Brevet d’Invention
„Avion à ailes variables en vol »
Déposé le 10 mars 1939
Brevet d’Invention 1043.915
« Turbine » 17.10.1951
Publication 12. 11. 1953
Patent 2444803 Anm. 19.9.1974
Offenlegung 8.4.1976
„Turbine zur Umwandlung der Energie eines strömenden Mediums in elektrische oder mechanische Energie mit höchstem Wirkungsgrad“
Louis L. Lepoix Baden-Baden
Brevet 2583823 date de dépôt 20.6.1985
„Turbine de captation de l’énergie de fluides en mouvement, en particulier de l’énergie éolienne »
Europa Patent 0188167
AT, BE, CH, DE, GB, IT, LI, NL, SE
Brevet 1983
Turbine de captation de l‘érnergie de fluides 58-201850 Tokyo Japan
Schutzanmeldung für Flügeltüren und Entlüftungsaggregate
1968 Baden-Baden
J. Fath Paris
L‘Oréal Paris
La Redoute Roubaix
L3-Kunden
Frankreich
Tabelle 1
Air-France Paris
Alcatel + CIT Boulange Billancourt
Baumann Colombier-Fontaine
Berliet Lyon
Bernard Venissieux, Lyon
Bertine Les Milles
Bourgois Besançon
Bugatti Molsheim
Camping Gaz St. Genis Laval
Caravelair Saint Nazaire
Chabanne Thiers
Continental Edison Paris de Dietrich Vendôme
Drusch Malmaison
Electrolux Paris
Flaminair-BIC Paris
Giblin Lavault Migennes
Gilson Vielliers le Bel
Hennson Vienne
Hutchinsons Paris
Institut Pasteur Marne la Coquette
J. Fath Paris
L‘Oréal Paris
La Redoute Roubaix
La Vedette Savern
Laco Ingwiller
legrand Limoges
Lohr Hangenbieten
Look Nevers
Luneau Pont de l’Arche
Massey-Ferguson Beauvais
Mathis Paris
Mazda Paris
Mutzig Strasbourg
Outil-Wolf Wissembourg
La Vedette Savern
Laco Ingwiller
legrand Limoges
Lohr Hangenbieten
Look Nevers
Luneau Pont de l’Arche
Massey-Ferguson Beauvais
Mathis Paris
Mazda Paris
Mutzig Strasbourg
Outil-Wolf Wissembourg
P.T.T. Paris
Pathe-Marconi Paris
Pezon + Michel Fontenay sur Eure
Pomagalski Fontaine
Renault Billancourt
Ribet Desjardins Montrouge
Ricil’s Paris
Salomon Annecy
Sandrock Soufflenheim
Saviem Paris
Scholtes Thionville
Secap Paris
Selia Soufflenheim
Sevrés France
SIMCA Poissy
SNCF Paris
Sterckerman Tournon-sur-Rhône
Tefal Rumilly
Teleavia Paris
Telic Strasbourg
Terraillon Annemasse
Thomson Colombes
Trubert
Chartres
Ungerer Strasbourg
Vaucosant Dombasle-sur-Meurthe
VICHY
Vichy
fti Büros in:
Paris
Spanien
Barcelona
Baden-Baden
Tabelle 1
Balaÿ Zaragoza
Bibios Barcelona
Boetticher Navarro
Madrid
Cadie Barcelona
Dana Barcelona
Derbi Martorell
E.G.A. Vitoria
Golmar Barcelona
Griffe Barcelona
Klein Barcelona
Löwe Barcelona
Maquinista Terrestre Barcelona
Nydal Barcelona
OGAG Barcelona
Panam Barcelona
Parera Barcelona
Pegaso
Barcelona
ROCA Gava
Soller + Palau
Talleres Tope
Tarda
Barcelona
Barcelona
Barcelona
Europa, USA und Japan
Tabelle 1
Philips Eindhoven, Niederlande
Shell Den Haag, Niederlande
UCOSAN Amsterdam, Niederlande
UCOSAN Groningen, Niederlande
Pressalit Ry, Dänemark
Bio Roche Basel, Schweiz
Bührer Hinwil, Schweiz
Diethelm Zürich, Schweiz
Enel Zürich, Schweiz
Horlacher Möhlin, Schweiz
Kontron Zürich, Schweiz
Rapid Dietikon, Schweiz
Tegimenta Rotkreuz, Schweiz
Aurora Vittorio-Veneto, Italien
Kontron Milano, Italien
Jenbacher Jenbach, Österreich
Saurer Wien, Österreich
Steyr Graz, Österreich
Steyr Steyr, Österreich
Steyr Wien, Österreich
Star Warsaw, Polen
Licensintorg Moskow, Russland
Licensintorg Minsk, Belarus
Soderstrom Malmö, Schweden
Sears Chicago, USA
Kansai Osaka, Japan
Kotobuki Tokyo, Japan
N.E.C. Tokyo, Japan
L3-Kunden
Deutschland
L3 Country List - Germany - Sheet1
ADE Offenburg
AGFA München
AKKORD ITT Herxheim
Alko Günzburg
Angele Malsch
Appli-Data Bühlertal
Auwärter Möglingen
Bastert Bielefeld
Bäuerle Böbingen
Bautz Saulgau
Bette Delbrück
Bilora Radevormwald
Black-Decker Idstein
Blanco Oberderdingen
Blendax Mainz
BMW München
Böhringer Ingelheim
Bomag Boppard
Bosch Gerlingen
Brand Wertheim
Braun Kronberg
Brennenstuhl Tübingen
Bruker Rheinstetten
Buderus Wetzlar
Büssing Braunschweig
C.R.A.S. Friedrichshafen
Cona Kehl
Coty Darmstadt
Dambach Gaggenau
DB München
Desaga Heidelberg
Deutz-Fahr Lauenburg
Diplona Obergünzburg
DP (DHL) Bonn
Dräger Essen
Draisin Achern
Drauz Heilbronn
Duscholux Schriesheim
EBLA Appenweier
Eichner Coburg
Elbatainer Ettlingen
Elektrostar Ebersbach
Epple Mörlenbach
Fiat Weinsberg Heilbronn
F.M.A. Pokorny Frankfurt
F.R.Z. Zuzenhausen
Fahr Gottmadingen
FAKIR Vaihingen
Fendt Mertingen
Fendt Marktoberdorf
Fischer Waldachtal
Ford Köln
Forma-Bühler Friedberg
Frisch Augsburg
Fuchs Bad Schönborn
GEZE Leonberg
HAKO Bad Oldesloe
Hamm Tischenreuth
Hanomag Hannover
HATRA Travemünde
Heel Baden-Baden
Henschel Kassel
Hercules Nürnberg
Herlan Karlsruhe
Himmelein Heilbronn
Hohner Trossingen
Holder Metzingen
Holz-her Nürtingen
Horex Bad Homburg
I.W.K. Karlsruhe
Ilo Pinneberg
John Achern
Juno Herborn
KAWEKO Wiesloch
Kienzle Villingen
Kramer Überlingen
Kreidler Stgt. Zuffenhausen
Krupp Essen
KUKA Augsburg
Landewyk Luxemburg
Lauda Lauda
Leicht Waldstetten
Losenhausen Düsseldorf
Magirus Ulm
Maico Pfäffingen
Mentool Karlsruhe
Metzeler Memmingen
Minox Wetzlar
Neckermann Frankfurt
Neff Bretten
Neuwina Nusplingen
Nieburg Löhne
Normbau Renchen
NSM Bingen
NSU Neckarsulm
Oertlin Gaggenau
Ortopedia Kiel
OSRAM München
Palas Karlsruhe
Papst Motoren St. Georgen
PE Perpetuum-Ebner St. Georgen
Pfaff Kaiserslautern
Presswerk Schwaben Plochingen
Progress Oberkirch
Rittal Herborn
Roland Keltern
Rowenta
Presswerk Schwaben Plochingen
Progress Oberkirch
Rittal Herborn
Roland Keltern
Rowenta Offenbach
Ruf-Betten Rastatt
S.E.L. Stuttgart
SABA Villingen
Sachs-Motoren Schweinfurt
Sans-Soucie Baden-Baden
Sauter Ebingen
Scharf Hamm
Schlüter Freising
Schmidt St. Blasien
Schock Treuchtlingen
Schott Hofheim i. Taunus
Schott Zwiesel
Schott-Glas Mainz
Schubert Rastatt
Shoynear Baden-Baden
Singer Karlsruhe
Sonora Berlin
Stihl Waiblingen
T.K.D. Kronau
Thomae Biberach
Tonfunk Karlsruhe
Triumpf Nürnberg
V&B Villeroy & Boch Mettlach
Viktoria Nürnberg
VW Volkswagen Wolfsburg
Waggonfabrik Rastatt
Wagner Friedrichshafen
WALBA Reutlingen
Waldbaur Stuttgart
WAM Berlin
Wandel & Goltermann Reutlingen
WIGO Schwenningen
Wirtgen Windhagen
Witte & Sutor Murrhardt
Wolf-Geräte Betzdorf
ZF Zahnradfabrik Friedrichshafen
Offenbach
L3 in Museen
Seine Arbeiten sind nicht nur in zahlreichen Sammlungen, sondern auch in renommierten Museen rund um die Welt zu finden. Diese Ausstellungen zeigen die Vielseitigkeit und Innovationskraft seines Designs, das Funktionalität mit ästhetischem Anspruch vereint. Zum Beispiel umfasst die Sammlung des Museum of Modern Art in New York den FRZ Beistelltisch von Lepoix, die den internationalen Erfolg des Designers verdeutlichen.
Ein Besuch der Museen in Amsterdam, Sinsheim, Schramberg, Wien oder Mulhouse bietet nicht nur einen Einblick in seine gestalterische Entwicklung, sondern auch in die Entwicklung des Industriedesigns insgesamt.
Der Besuch der Museen in Amsterdam, Sinsheim, Schramberg oder Mulhouse bietet nicht nur einen Einblick in seine gestalterische Entwicklung, sondern auch in die Entwicklung des Industriedesigns insgesamt.
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Freisinger Schlüter Museum
Bastert
Traktoren
lepoix.info ist ein Projekt von 24-7.museum
lepoix.info ist ein Projekt von 24-7.museum
Kontakt:
Martin Foessleitner
1070 Wien, Kirchengasse 7
welcome@24-7.museum +43 6991 5269190
Agfa Click
Microcarmuseum Madison
NSU Weinsberg Coupé
ICSID
Congress Kyoto 1973
International Council of Societies of Industrial Designers
heute: World Design Organization
Referat von Louis Lepoix am 11.Oktober 1973
1:43 analog inszeniert von Walter Pangerl
Puch Pinzgauer
NSU Weinsberg Coupè
1:43 analog inszeniert von Walter Pangerl
P.S.:
Die Wiederentdeckung von Louis L. Lepoix steht auch stellvertretend für die vielen Gestalter·innen, deren Produkte wir gebrauchen und lieben, aber die Personen selbst uns unbekannt sind.
lepoix.info
Ein Dankeschön an
Daniela, Erika, Ēvija, Kilian, Stefan, Sybs, Thomas, allen akutellen wie ehemaligen Weggefährt·innen und natürlich L3.
Martin Fößleitner Baden-Baden – Wien im Jänner 2025