OLD TIMES
FERRARI 250 GT COUPÉ PININFARINA SERIE I Text: Nina Treml
Dieses Modell stellt sich in eine lange Reihe von Ferraris, die zwischen 1952 und 1964 die Zahl 250 im Namen trugen – entsprechend des damals Ferrariüblichen Verfahrens, die Modelle nach dem Hubraum eines einzelnen Zylinders zu benennen. Lag der Fokus zunächst auf den Rennversionen, vergrösserte Enzo Ferrari sukzessive die Anzahl strassentauglicher Fahrzeuge, um sich seine teuren Motorsporteinsätze leisten zu können. Den Anfang machte 1953 der 250 Europa, allerdings noch mit dem alten V12 aus dem America. Erst im 1954 lancierten 250 Europa GT kam der legendäre, aus dem Rennsport abgeleitete 3,0-Liter-Motor des Ingenieurs Gioacchino Colombo zum Einsatz.
Nach einer Reihe verschiedener geschlossener und offener GT-Versionen wurde 1958 in Mailand das elegante Coupé der Serie I vorgestellt. Pininfarina – als Designer in der Folge für praktisch alle Ferrari-Modelle verantwortlich – stellte ein wunderbar schnörkelloses, klassisches Fahrzeug auf die Räder. Aus Kapazitätsgründen wurde die Produktion der Karosserien an verschiedene Firmen ausgelagert.
Leistungsgewicht – selbst dann, wenn der 100 Liter fassende Benzintank gefüllt war. Erstmals bei Ferrari gab es zudem Scheibenbremsen.
Das Fahrzeug war nicht nur teurer als die Konkurrenzmodelle von Maserati und Mercedes-Benz, sondern tatsächlich luxuriöser. Verwendet wurden nur feinstes Leder und edelstes Chrom. Der Colombo-Motor leistete 240 PS. Bei einem Gewicht von knapp über einer Tonne ergab dies ein hervorragendes
Insgesamt wurden 351 fast identische Exemplare gebaut.
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Zahlreiche 250 GT wurden gewichtsund leistungsoptimiert, um von Privatfahrern im Rennsport eingesetzt zu werden. Das Pininfarina-Coupé war dagegen auf Komfort ausgelegt – auch für die lange Reise.