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WIEN: QUALITÄTSSCHUB AM BÜROMARKT
Zum Autor
Stefan Wernhart ist Geschäftsführer der EHL Unternehmenstochter EHL Gewerbeimmobilien und für die Bereiche Office, Retail, Asset Management und Market Research verantwortlich.
Qualitätsoffensive am Wiener Büromarkt
Kommentar: Stefan Wernhart
Die weltweite COVID-19-Pandemie hat am Wiener Büromarkt in den vergangenen zwei Jahren einen deutlichen Modernisierungs- und Qualitätsschub ausgelöst. Mit der vielerorts gestiegenen Akzeptanz von Home-Office und Remote Working, haben sich auch die Flächenanforderungen und Ansprüche der Nutzer deutlich verändert. Das physische Büro entwickelt sich vom Ort des reinen Arbeitens zum Ort des Teamworks und der Kommunikation.
Die gestiegenen Ansprüche an die Büroflächen resultieren daraus, dass das physische Büro durch räumlich flexibles und zeitlich individuelles Arbeiten immer öfter in Konkurrenz zu anderen Orten steht, an denen dank Digitalisierung in gleicher Qualität gearbeitet werden kann. Nicht alle gewünschten qualitativen Anpassungen der Büroflächen im Bestand lassen sich umsetzen. Somit nutzen Unternehmen daher die aktuelle Entwicklung, um Ihre eigene Bürosituation völlig neu zu denken und einen Standortwechsel auch als Neustart zu nutzen.
Veränderte Nachfrage
Bei einer Vielzahl unserer Kunden rückt der Leitsatz „Qualität statt Quantität“ in den Vordergrund. Bestehende klassische Büronutzungen werden durch moderne innovative Bürokonzepte ersetzt. In ihrer Funktion als Ort für Teamarbeit und gebauter Unternehmenskultur, oftmals mit starker Anlehnung an eine Hotelarchitektur mit Wohlfühlfaktor, ermöglichen sie Mitarbeitern flexibles Arbeiten in einem attraktiven Arbeitsumfeld.
Refurbishments sind gefragt
Die aktuelle Nachfrage fokussiert sich sehr stark auf innovative, qualitativ hochwertige Objekte mit perfekter Verkehrsanbindung. Hier erkennen wir bei EHL, dass aufgrund mangelnder Flächenreserven in Top-Lagen hochwertige Refurbishments eine immer größere Rolle spielen. 2021 betrug der Anteil der hochwertig sanierten Immobilien noch 33 Prozent der gesamten Neuflächenproduktion, 2022 wird der Anteil einen Rekordwert von 82 Prozent erreichen. Als namhafte Beispiele können das Quartier Lassalle am Praterstern und die Schreyvogelgasse 2 in der Innenstadt genannt werden. Beide werden nachhaltig und ESGkonform saniert und 2022 fertiggestellt.
Auch 2023 und 2024 gelangen einige hochwertige Refurbishments auf den Markt, zum Beispiel das Ensemble Schwarzenbergplatz, myhive am Wienerberg/Urban Garden oder das Francis im Althanquartier.
Im Zuge der Sanierungen werden nicht nur optische Modernisierungen, sondern auch signifikante Verbesserungen der Energieeffizienz und Klimaverträglichkeit erzielt. Damit entsprechen Refurbishments dem Wunsch vieler Unternehmen nach mehr Nachhaltigkeit und Umweltbewusstsein und liegen somit voll im Trend.