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INVESTMENT
Nachfrage ungebrochen hoch
Dem Virus zum Trotz. Angesichts der coronabedingten Kursstürze an den Börsen nehmen viele Menschen Vorsorgewohnungen noch stärker als stabile Alternative wahr.
Autor: Patrick Baldia
Sandra Bauernfeind, EHL Immobilien
Christoph Urbanek, DLA Piper Österreich
Vorsorgewohnungen haben sich in den letzten Jahren bei den Österreichern bekanntlich großer Beliebtheit erfreut. Und das aus gutem Grund: Mit dem Kauf einer Vorsorgewohnung erwirbt der Käufer Eigentum an einer Immobilie, die er nach Ablauf der Finanzierungsfrist selber nutzen kann. Dazu kommen steuerliche Vorteile wie die Tatsache, dass man sich die Umsatzsteuer auf den Kaufpreis zurückholen kann und Finanzierungskosten, Finanzierungsnebenkosten sowie laufende Investitionen absetzen kann. Anfängliche Verluste reduzieren aber auch die Einkommenssteuer für den Käufer.
Wird die Corona-Krise die Nachfrage nach Vorsorgewohnungen beeinträchtigen? Danach schaut es derzeit nicht aus. Nach Angaben von Sandra Bauernfeind, Geschäftsführerin der EHL Wohnen, hat sich die Krise von Beginn an weniger stark auf Vorsorgewohnungen ausgewirkt. Der Hintergrund: Angesichts der schweren Turbulenzen an den Aktienmärkten wären Vorsorgewohnungen noch stärker als stabile Alternative zu anderen Veranlagungsmöglichkeiten wahrgenommen worden. Nachsatz der Expertin: „Hier bewegt sich die Zahl der Anfragen langsam wieder in Richtung des Vorjahresniveaus.“
In dieselbe Kerbe schlägt auch Christoph Urbanek, Rechtsanwalt und Partner in der Finance & Projects Gruppe bei DLA Piper Österreich. Einerseits wären Aktien für viele Menschen zu riskant. Andererseits wären Schuldverschreibungen angesichts der Tatsache, dass die Zinsen noch länger niedrig bleiben werden, wenig attraktiv. Auch wenn es derzeit noch keine konkreten Verkaufszahlen seit Jahresbeginn gibt, stellt er ein ungebrochen hohes Interesse an Vorsorgewohnungen fest. „Es gibt keine Anzeichen dafür, dass die Corona-Krise daran etwas ändern wird bzw. zu einem nachhaltigen Einbruch führen wird“, so Urbanek.
Für Urbanek deutet dennoch vieles darauf hin, dass seit Jahresbeginn weniger Vorsorgewohnungen verkauft wurden als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Einige Anleger sind etwa krisenbedingt in frühen Projektphasen zurückgetreten. „Dazu kommt, dass es derzeit schwierig ist, Finanzierungszusagen der Banken zu bekommen“, so Urbanek. Letztere wären angesichts der starken Nachfrage nach Überbrückungsfinanzierungen und Fördermöglichkeiten für Unternehmen schlichtweg überlastet. Das führe zu langen Verzögerungen.
Auch Bauherrenmodelle würden unter demselben Problem leiden. Keine Probleme sieht Urbanek dagegen bei Angeboten, die vor der Corona-Krise abgeschlossen wurden. „Diese Projekte laufen planmäßig weiter.“ Eine spannende Frage, die derzeit Experten beschäftigt, ist, ob die langfristigen Haltedauern der Assets, die bei dieser Anlageart entscheidend sind, am Ende des Tages weiter bestehen werden. Von vielen Seiten sei zu vernehmen, dass sich die Laufzeiten verkürzen sollen. Interessant wird auch sein, ob der mit Bauherrenmodellen verbundene Steuerspareffekt vom Staat genauso zugesprochen wird, wenn die Leute krisenbedingt weniger Steuern zahlen.
Zuwachsraten über Vorjahresniveau
Boom. Die heimischen Crowdinvesting-Plattformen rechnen auch 2020 mit einem positiven Jahr – auch wenn das Wachstum weniger stark ausfallen wird als in den letzten Jahren.
Autor: Patrick Baldia
Von einem Rekord zum nächsten. So kann in aller Kürze die Entwicklung des Immobilien-Crowdinvesting in Österreich in den letzten Jahren beschrieben werden. Auch 2019 erreichte das Marktvolumen mit knapp 53 Millionen Euro einen neuen Höchststand. Dann kam bekanntlich die COVID-19-Pandemie. Dem Wunsch der Anleger, über Crowdinvesting auf Betongold zu setzen, scheint aber auch sie keinen Abbruch getan zu haben. „Nach einer ersten
Kurt Prasz RECrowd
Schockstarre zu Beginn des Lockdowns haben sich die Zugriffszahlen und Neukundenabschlüsse relativ schnell wieder verbessert“, berichtet Tobias Leodolter, Mitgründer und CMO bei Rendity.
Kein Jammern zu vernehmen In den heißen sechs Corona-Wochen von Mitte März bis Ende April wurden auf Rendity Projekte mit einem Finanzierungsvolumen von knapp drei Millionen Euro platziert und fast 500 neue Investoren konnten gewonnen werden, so Leodolter weiter. Auch bei der Konkurrentin Dagobertinvest, die gemeinsam mit Rendity und Home Rocket zu den „großen Drei“ am heimischen Crowdinvesting-Markt zählt, ist kein Jammern zu vernehmen. „Auch wenn die Monate April und Mai nicht so stark ausfielen, so lagen die Zuwachsraten immer noch über dem Vorjahresniveau“, sagt Co-Gründer und Geschäftsführer Andreas Zederbauer. Kürzlich konnte beim Funding-Volumen sogar die 50-Millionen-Euro-Grenze geknackt werden.
Zederbauer rechnet jedenfalls damit, dass 2020 ein weiteres gutes Jahr wird – auch wenn die Entwicklung bis Ende Jänner etwas flacher verlief als in den letzten Jahren. „Von den Wachstumsvorstellungen zu Jahresbeginn – geplant war ein Plus zwischen 70 und 100 % – haben wir uns verabschiedet“, sagt er. Angesichts der starken Entwicklung der jüngeren Vergangenheit – mit Zuwachsraten von ebenfalls 70 bis 100 Prozent – scheint ein Jahr mit etwas geringerem Wachstum durchaus verkraftbar zu sein – auch wenn die Erwartungshaltung der Anleger dementsprechend hoch sei. „Ab dem dritten Quartal gehen wir von einer Normalisierung des Marktes aus“, so Zederbauer.
Entwicklerrisikos bleibt das A und O
Ihre Geschäftsgrundlage schätzen die großen Anbieter als stabil ein – alle drei setzen den Fokus auf leistbare Wohnimmobilien, die sich in der Vergangenheit als relativ konjunkturresistent erwiesen haben. Tatsächlich: Auch in den letzten Monaten haben die Preise gehalten. „Die Berücksichtigung des Entwicklerrisikos bleibt das A und O beim Crowdinvesting“, hält Leodolter fest. Vor allem Developer, die kein Worst-Case-Szenario berücksichtigt und anhaltende jährliche Preisanstiege von 5 bis 10 Prozent einkalkuliert hätten, könnten jetzt in Schwierigkeiten geraten. Er empfiehlt Anlegern daher, auch weiterhin auf Diversifizierung zu setzen. Nachsatz: „Auch wenn es in Österreich bis dato zu keinem Projektausfall gekommen ist, handelt es sich bei Crowdinvesting dennoch um ein unternehmerisches Investment mit einem unternehmerischen Risikoprofil.“
Mit RECrowd ist erst Anfang Juni eine neue Plattform an den Start gegangen. Angesichts der Entwicklung der Zugriffszahlen ist man mit der Entscheidung, trotz COVID-19 den Markteintritt zu wagen, zufrieden, so Co-Gründer und Geschäftsführer Kurt Praszl. Mit RECrowd soll jedenfalls erstmals die gesamte Wertschöpfungskette im Immobiliensektor abdeckt werden. Dabei baut man auf eine strategische Partnerschaft mit dem Miteigentümer RE/ MAX-DCI und der heimischen CrowdinvestingPlattform Conda. Während Conda Zugang zu einem Netzwerk von 30.000 Investoren bietet, will man von der langjährigen Vermarktungserfahrung von RE/MAX-DCI profitieren. „Das ist deshalb so wichtig, weil viele Entwicklungsprojekte Probleme mit der Vermarktung haben und eine Vollverwertung sowohl Developern als auch Investoren in die Hände spielen“, erklärt der Geschäftsführer von RECrowd.
Pipeline ist voll An Projekten mangelt es derzeit jedenfalls nicht. RECrowd hat mit dem Objekt „Bad Pira
„Zuwachsraten liegen über dem Vorjahresniveau.“
Andreas Zederbauer, Dagobertinvest
warth: Wohnen am Wiesengrund“ (Early-BirdZinsen: 8 Prozent) die Marktpremiere gefeiert. Erst kürzlich wurde auf Dagobertinvest mit dem Funding für ein Wohnhaus in der Hütteldorfer Straße mit einer Verzinsung von 8 Prozent begonnen. Auf Home Rocket wird derzeit ein Luxuswohnprojekt am Fuße des Leopoldsbergs in Wien-Döbling angepriesen, mit dem Anleger 7,25 Prozent Zinsen lukrieren können. Eine prall
Tobias Leodolter Rendity
gefüllte Pipeline weist auch Rendity auf. „In den nächsten Wochen und Monaten werden wir 15 Projekte auf die Plattform stellen“, so Leodolter. Erst kürzlich konnte ein Wohnprojekt in der Wiener Gumpendorfer Straße (Zinsen: 6,50 Prozent) erfolgreich platziert werden. Auch Newcomer RECrowd hat bis zum Jahresende einiges vor: Bis dahin soll jeden Monat ein neues Projekt vorgestellt werden.
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„Wir blicken zuversichtlich in die Zukunft“
Konsequente Strategie. Fréderic Puzin, CEO des Pariser Vermögensverwalters Corum, glaubt nicht, dass den Anlegern seines Immobilienfonds Corum Origin heuer große Performance-Einbußen blühen.
Autor: Patrick Baldia
Fréderic Puzin, Corum
Der Corum Origin hat das jährliche Performance-Ziel von 6 Prozent seit 2012 entweder erreicht oder übertroffen. Müssen sich Ihre Anleger heuer auf ein mageres Jahr einstellen?
Fréderic Puzin: Die Chancen auf eine attraktive Jahresperformance sind auch heuer gegeben. Bislang haben uns 30 Prozent der Mieter um eine Aussetzung oder Stundung der Miete gebeten oder gewarnt, dass sie in den kommenden Wochen und Monaten in Schwierigkeiten geraten könnten. Acht Anträge auf Mietzinsstundung haben wir akzeptiert. Dabei handelt es sich ausschließlich um Mieter, die von der Krise schwer betroffen sind. Insgesamt haben sich mit Stichtag 18. Juni die Anträge auf Mietaussetzung und -stundung auf 1,1 bzw. 2,7 Prozent der Gesamtjahresmiete belaufen. Der Anteil der Mieter, der mögliche künftige Schwierigkeiten eingeräumt hat, liegt bei 0,8 Prozent. In diesem Fall würde die Gesamtjahresperformance bei 5,89 Prozent liegen.
Rechnen Sie damit, dass angesichts der Schwere und Tiefe der erwarteten Rezession mehr Mieter in Schwierigkeiten geraten?
Auch mit so einem Szenario haben wir uns auseinandergesetzt. Eine Simulation hat Folgendes ergeben: Falls 30 Prozent der Mieter die Miete für ein Jahr lang nicht zahlen würden, stünde zum Jahresende immer noch ein Plus von 4,4 Prozent zu Buche. Im Kontext des aktuellen Umfelds wäre das sicher auch ein ansehnliches Ergebnis.
Was ist das Geheimnis Ihres Erfolges?
Eine konsequente Strategie. Einerseits gehen wir nur in Märkte, wo wir wissen, dass wir einen Vorteil gegenüber anderen haben. Andererseits legen wir viel Wert auf Diversifizierung. In diesem Sinne befinden sich im Corum Origin 137 Immobilien in 13 Ländern der Eurozone. Die größten Segmente sind dabei Büros und Geschäftslokale mit einem Portfolioanteil von 30 bzw. 40 Prozent. Hotels kommen auf 14 Prozent, Industrie- und Logistikflächen auf insgesamt 15 %. Aktuell sind 97,7 Prozent der Gesamtfläche von 1,275 Millionen Quadratmetern vermietet. Bei den Mietern achten wir auf einen ausgewogenen Branchenmix und hohe Qualität. Die durchschnittliche Dauer, für die sich die Mieter zur Zahlung ihrer Miete verpflichtet haben, liegt bei 7,95 Jahren.
Was erwarten Sie auf kurze und mittlere Sicht? Sondieren Sie bereits Investitionsgelegenheiten?
Trotz des schwierigen Umfelds blicken wir zuversichtlich in die Zukunft. Wir rechnen mit einer Vielzahl an guten Gelegenheiten. Dabei sollte uns zugutekommen, dass die Preise in vielen Marktsegmenten neu evaluiert werden und sich auf ein realistischeres Niveau zubewe
gen. Und ja, wir schauen uns nach Anlagemöglichkeiten um – so wie wir das grundsätzlich immer machen. Hier gilt jedoch, den richtigen Kaufzeitpunkt zu evaluieren. Beispielsweise haben wir nach der Finanzkrise bei einem Investment in Spanien vier Jahre zugewartet, um dann zuzuschlagen. Erst dann hat eine Markterholung eingesetzt und die Preise haben ein für uns vernünftiges Niveau erreicht.
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Heimische Immobilienfonds halten sich stabil
Es geht um Detailfragen. Experten glauben, dass sich die negativen Auswirkungen der Corona-Krise auf österreichische Immobilienfonds in Grenzen halten werden.
Autor: Patrick Baldia
Die Manager von Immobilienfonds müssen sich derzeit mit vielen Detailfragen beschäftigen: Wird etwa wegen des krisenbedingten Home-Office-Booms der Büroflächenbedarf künftig zurückgehen? Muss sich die stark betroffene Hotelindustrie neu erfinden? Wird im Zuge der coronabedingten Zunahme des OnlineHandels der Flächenbedarf im stationären Handel noch stärker zurückgehen? Werden sich Wohnimmobilien während der aktuellen Krise einmal mehr als vergleichsweise sicherer Hafen erweisen?
Produkt Immobilienfonds funktioniert
So viel kann jedenfalls schon jetzt gesagt werden: Das Marktvolumen der heimischen Immobilienfonds hat sich – der COVID-19-Krise zum Trotz – seit Jahresbeginn äußerst stabil entwickelt. Im Mai lag es mit 9,2 Milliarden Euro etwas über dem Niveau von Anfang Jänner (9,19 Milliarden Euro). Peter Karl, Geschäftsführer der Erste Immobilien KAG, geht bis zum Jahresende von einer weiterhin stabilen Entwicklung aus. „Insgesamt sollte die heimische Immobilienfonds-Branche kaum negative Auswirkungen der COVID-19-Krise spüren und man wird sehen, dass das Produkt Immobilienfonds funktioniert“, sagt er.
Keine coronabedingten Mietausfälle
Wie sich die heimischen Immobilienfonds heuer entwickeln werden, hängt jedenfalls stark von der jeweiligen Portfoliozusammensetzung ab. Der ERSTE Immobilienfonds würde davon profitieren, dass der Anteil des Wohnsegments bei 77 Prozent liegt und sich weder Fachmarktzentren noch Einkaufszentren im Portfolio befinden. Dass man beim Aufbau des Wohnportfolios darauf geachtet habe, dass die Mieten für eine breite Schicht leistbar sind, macht sich jetzt bezahlt: „Bis jetzt haben wir keine coronabedingten Mietausfälle verzeichnet und nur eine Handvoll Wohnungsmieter hat um eine Stundung angefragt.“
Von ähnlichen Erfahrungen berichtet auch Peter Czapek, CEO der Bank Austria Real Invest. Beim hauseigenen Real Invest Austria ist der Wohnanteil – inklusive Infrastruktur – mit 80 Prozent ebenfalls hoch. „Bis dato sind im
Portfolio keine wesentlichen negativen Effekte und keine erhöhten Mietrückstände, Mietausfälle oder Leerstände zu verzeichnen“, sagt er. Um auch im aktuell herausfordernden Umfeld individuelle Lösungen zu finden, stehe man jedenfalls mit allen Mietergruppen in ständigem Kontakt.
Wichtigster Mieter: Öffentliche Hand Vergleichsweise breiter diversifiziert ist wiederum der LLB Semper Real Estate. Während der Wohnanteil aktuell bei rund 3 Prozent liegt, machen Büro- und Einzelhandelsimmobilien 33 bzw. knapp 27 Prozent des Portfolios aus. Hotels und Logistikflächen kommen auf fast 20 bzw. 11 Prozent. Wie Fondsmanager Louis Obrowsky erklärt, waren 10 Prozent der Einzelhandelsimmobilien nicht von den behördlichen Schließungen betroffen. Weiters sei der wichtigste Mieter im Bürobereich – sowohl in Österreich als auch in Deutschland
Peter Karl, Erste Immobilien KAG
– die öffentliche Hand. „Hier hat es keinerlei Anfragen auf Mietreduktion, -aussetzung oder -stundung gegeben“, so Obrowsky. Ein weiterer Vorteil sei, dass der Hotelanteil gänzlich in Deutschland angesiedelt sei, wo der Markt zu 70 bis 80 Prozent von inländischen Reisenden geprägt sei.
„Derzeit bekommen wir keine Anfragen für Mietreduktionen bzw. -aussetzungen mehr“, so Fondsmanager Louis Obrowsky. Sehr wohl habe man aber in den letzten Monaten Stundungsanfragen bekommen und sich in diesen Fällen auf eine frühzeitige Verlängerung der Mietvertragsdauer geeinigt. Insgesamt wurden über 10.000 Quadratmeter Mietfläche – vorwiegend im Einzelhandelsbereich – um drei bis fünf Jahre verlängert.
Wieso laufende Mieteinnahmen für Immobilienfonds so wichtig sind und ihre Sicherstellung Sinn macht, liegt auf der Hand: Die Fondserträge kommen aus der laufenden Bewirtschaftung. Etliche Anbieter haben daher auch Simulationen durchgeführt, um die Auswirkung von Mietausfällen auf die Performance auszuloten. Beim LLB Semper Real Estate hat dies etwa gezeigt, dass der Gesamtertrag im Falle des Eintretens des Worst-Case-Szenarios – sprich es kommt zum Ausfall von drei Monatsmieten aufgrund behördlicher Betretungsverbote bestimmter Immobilien – um 45 bis 50 Basispunkte zurückgehen würde.
So sehr er auch davon überzeugt ist, dass sich offene Immobilienfonds in der aktuellen Corona-Krise bewähren werden, so will er dennoch beim einen oder anderen auch keine Performance-Einbußen ausschließen. Der CEO der Bank Austria Real Invest weist darauf hin, dass man grundsätzlich keine Performance-Prognosen abgebe und auch die Wertentwicklung in der Vergangenheit – mit einem Plus von drei Prozent war der Real Invest Austria im Vorjahr im Übrigen der performancestärkste heimische Immobilienfonds – kein Indiz für eine künftige sei. Dank der erfolgreichen Umsetzung der definierten Maßnahmen sei die Vermietungsleistung jedenfalls weiterhin sichergestellt. „Auch unser Liquiditätspuffer geht über das gesetzliche Maß hinaus, um für die herausfordernde Zeit bestens aufgestellt zu sein“, sagt er.
Liquidität ist gesichert
Stichwort Liquidität. Um diesbezügliche Schwierigkeiten zu vermeiden, haben etliche Fonds den Anteil an institutionellen Investoren begrenzt. Der Hintergrund: Während der Finanzkrise waren deren Abflüsse maßgeblich dafür verantwortlich, dass viele deutsche Fonds zusperren mussten. „Normale“ Investoren können jedenfalls bei allen drei genannten Fonds weiterhin Anteile erwerben.
Peter Czapek Bank Austria Real Invest
„Stundung – aber nur mit frühzeitige Verlängerung der Mietvertragsdauer.“
Louis Obrowsky, LLB Semper Real Estate
„Erwarte keine Ausfälle von Wandelanleihen“
Positiv gestimmt. Horst Simbürger, Geschäftsführer Convertinvest und Manager des Convertinvest Global Convertible Properties, über die Entwicklung von Wandelanleihen im Zeichen von COVID-19.
Autor: Patrick Baldia
Wie haben sich Wandelanleihen seit dem Ausbruch der Corona-Krise bislang geschlagen?
Horst Simbürger: Einen repräsentativen Immobilien-Wandelanleihen-Index gibt es nicht. Vergleicht man aber die Entwicklung des FTSE EPRA Nareit Developed Index seit Jahresbeginn (-19 Prozent) mit jener des Convertinvest Global Convertible Properties (-3 Prozent), so zeigt sich, dass ImmobilienWandelanleihen die Kursverluste von Immobilienaktien bei weitem nicht mitgemacht haben. Der Vergleich mit den Aktienmärkten ist im Übrigen deshalb wichtig, da Anleger mit Wandelanleihen ja eigentlich – wenngleich auch in eingeschränktem Ausmaß – auf Aktien setzen.
Worauf ist die vergleichsweise positive Entwicklung Ihres Fonds zurückzuführen?
Der Convertinvest Global Convertible Properties profitiert davon, dass er von Haus aus defensiv ausgerichtet ist. Die im Fonds gehaltenen Anleihen verfügen Großteils über ein Investment gGrade Rating. Schwerpunktmäßig sind wir im vergleichsweise sicheren Wohnsegment investiert. Der regionale Fokus liegt auf Europa, wo sich der Markt zuletzt relativ stark entwickelt hat. Gleichzeitig liegt der Schwerpunkt bei großen Immobilienunternehmen. Sie genießen bessere Finanzierungskonditionen. Grundsätzlich gilt: Je größer der Gap zwischen Finanzierungskosten und Mietrenditen, desto besser.
Man hat schon während der Finanzkrise gesehen, dass große Unternehmen mit werthaltiger Substanz ihre Schulden bedienen können. Weites war auch in den letzten Wochen zu beobachten, dass große deutsche Wohnkonzerne wie Vonovia oder Deutsche Wohnen wegen der Corona-Krise keine Abschreibungen vornehmen mussten. Sie profitieren von einem strukturellen „Problem“: Am deutschen Wohnungsmarkt ist die Nachfrage deutlich größer als das Angebot.
Dass eine Rezession kommt, steht mittlerweile fest. Gibt es auch Faktoren, die Sie positiv für die Zukunft stimmen?
Immobilienwerte sind immer relativ stark von der Zinsentwicklung abhängig. Das schlimmste Szenario wäre für sie eine nachlassende Konjunktur bei gleichzeitig steigenden Zinsen. Wie aber die letzten Wochen bzw. die coronabedingten Maßnahmen der Regierungen und Zentralbanken gezeigt haben, werden die Zinsen noch länger niedrig bleiben. Positiv stimmt mich aber auch, dass die Substanz der Immobilienfirmen mehr wert ist als es die aktuellen Kursniveaus (Price/NAV-Verhältnis: 0,8) andeuten. Wohnwerte werden mit 0,9 näher an ihrem Fair Value gehandelt.
Werden aktuell neue Wandelanleihen begeben?
Was die Emissionstätigkeit betrifft, schaut es bei Immobilien-Wandelanleihen derzeit schlecht aus. Ein anderes Bild zeigt sich bei klassischen Wandelanleihen: Hier gab es zuletzt etliche Emissionen – darunter auch großvolumige.
Rechnen Sie heuer mit Ausfällen?
Ich kann mir nicht vorstellen, dass es heuer zu Ausfällen kommen wird. Wenn doch, dann werden davon nur Unternehmen mit sehr gestressten Bilanzen betroffen sein. Anders als während der Finanzkrise sind viele Unternehmen sehr gut ausfinanziert – große
„Nachfrage deutlich größer als Angebot .“
Horst Simbürger, Convertinvesta
Refinanzierungen sind nicht notwendig. Gleichzeitig ist der durchschnittliche LTV mit 35 bis 40 Prozent heute deutlich niedriger als während der Finanzkrise (70 Prozent). Man darf aber nicht vergessen, dass eswährend der Finanzkrise zu keinen Ausfällen von Wandelanleihen gekommen ist – obwohl Immobilienwerte zwischenzeitlich deutlich unter Druck geraten sind.
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Millennium City Entertainmentparadies
Die Millennium City ist das Entertainmentparadies in Wien. Ab sofort den ersten FLIP LAB-Trampolinpark in einem Shopping Center, die neue Cineplexx Kinowelt mit dem größten Kinosaal Österreichs, die Friendly Fire E-Sports Arena und vieles mehr erleben.
Ein Paradies aus Fashionshops, noch mehr Genusslokalen und FunFaktoren. Die Modernisierung der 56.000m² großen Millennium City ist abgeschlossen. Nach der Eröffnung von „Friendly Fire“, der größten E-Sports-Arena Österreichs, überrascht Wiens modernstes Entertainment Center jetzt mit den nächsten Highlights: FLIP LAB, der erste Trampolin- Parkour- und Freestylepark in einem Shopping Center, dem größten Kinosaal Österreichs in der Cineplexx Kinowelt, neuen Gastronomiebetrieben, wie dem amerikanischen Foodkonzept „Five Guys".
„Millennium City immer ein Erlebnis“, lautet das Motto von Wiens modernstem Shoppingund Entertainment Center an der Waterfront. Tatsächlich setzt die Millennium City nach der größten Modernisierung ihrer Geschichte auf Superlativen in Sachen Unterhaltung, Gastronomie und Shopping in Wien. So wurden der Entertainmentbereich stark ausgebaut, die Eingänge modernisiert und die Innenfassade hell und spektakulär, aus Glas und Aluminium neugestaltet. Einen großen Blickfang stellt der mehr als 130 m² große LED-Screen für multimediale Interkationen dar, welcher als der größte Indoor-LED-Screen Österreichs auftritt. „Ziel des Umbaus war es, das Center attraktiver und erlebnisreich zu gestalten.“, so der neue Centermanager, Matthias Franta (36), der Mitte Februar die Leitung der Millennium City übernommen hat.
FLIP LAB mit 61 Trampolinen auf 2000 m²
Ein Highlight für Actionfans ist der „FLIP LAB Trampolin-, Parkour- und Freestylepark“, ein 2.000m² großer Actionpark mit 61 Trampolinen für bis zu 110 Springer, inklusive „Airtrack Zone“ und „Ninja Zone“. Die Airtrack Zone bietet sich vor allem für Turnübungen, z.B. für Cheerleading, Kampfsport und viele andere Trendsportarten, an. Die Ninja Area ist ein moderner Hindernisparcours bestehend aus fünf zusammenhängenden Modulen mit sieben eingebauten Obstacle-Typen. Höchste Priorität im FLIP LAB haben Qualitäts- und Sicherheitsstandards, geschultes Personal und professionelle Betreuung auf den Sprungflächen. Von Anfängern bis hin zu den Profis, wird darauf geachtet, dass diese in den passenden Bereichen mit Trainern ihre Sprungfreude ausleben können. Eröffnet wurde das FLIP LAB am 29. Mai. Reservierungen, Öffnungszeiten und weitere Informationen zu Veranstaltungen unter www.fliplab.at .
Ganz großes Kino: Die neue Cineplexx Kinowelt mit dem größten Saal Österreichs
Für große Augen sorgt auch die neue Cineplexx Kinowelt. In 13 Sälen laufen die neuesten Blockbuster auf Hollywood-Niveau. Eine neue Lasertechnologie bietet mit gestochen scharfen Bildern in 2D, 3D und 4K ein neues Kinoerlebnis. Dazu kommt der mit 624 Sitzplätzen auf 256m² größte Kinosaal Österreichs. Ein entspanntes cineastisches Erlebnis garantieren auch die neuen Cinegold-Liegesitze. Wer die neuen Bilderwelten mit eigenen Augen sehen möchte, kann dies bald tun, denn viele Säle wurden bereits auf die neue Lasertechnologie umgerüstet. Die Öffnung ist für Anfang August geplant.
Feuer frei im „Friendly Fire“, der größten E-Sports Arena Österreichs „Friendly Fire“ ist mit 360m² die größte ESports-Arena Österreichs. Ab sofort können bis zu 140 Fans von Fortnite, League of Legends, PUBG u.v.a. gleichzeitig in den Genuss der neuesten Gaming-Hardware kommen.
Die Arena verfügt über dutzende High-EndGaming-PCs, die flüssige Spielerlebnisse in 4K ermöglichen. Zur Wahl stehen mehr als 30 Games für jede Altersgruppe.
Mehr Gastronomie für Foodies, Cocktails für „Couchpotatos“ und Karaoke
Hunger? Kein Problem. Im Obergeschoß der Millennium City lässt es sich hervorragend auf kulinarische Entdeckungsreise gehen, denn nach dem Umbau wird hier gleich auf vier zusätzlichen Flächen groß aufgekocht. Der Anteil an Gastronomieflächen wird, bezogen auf die gesamte Verkaufsfläche in der Millennium City, von 8 auf 10 Prozent gesteigert. Neu sind z.B. „Zushi Market“, das kulinarisch nach China, Malaysien, Indien und Japan einlädt, oder die Lounge „Couchpotato“ mit ihren raffinierten Cocktails. Seit Kurzem hat die SOHO Karaoke-Bar ihre Türen wieder geöffnet. Nach einer Renovierung erstrahlt sie mit trendigen Möbeln und Gäste können wieder ihre Gesangskünste unter Beweis stellen. Natürlich ist weiterhin mit einer riesigen Auswahl an Songtiteln aus Rock, Pop, Oldies und vielem mehr für jeden Musikliebhaber etwas dabei.
Premiere für „Five Guys"
Eine gastronomische Sensation ist die Eröffnung des „Five Guys" im Entertainmentcenter Millennium City. Die US-Restaurantkette setzt dabei auf hochwertige Burger mit individuellen Gestaltungsmöglichkeiten. Auf der bewusst überschaubar gehaltenen Speisekarte stehen zudem Hot Dogs, Sandwiches und Pommes Frites. Gegründet wurde Five Guys 1986 in Arlington, Virginia. Seit 2003 wächst das Unternehmen im Franchising und ist mittlerweile mit rund 1.500 Restaurants weltweit vertreten. Die Öffnung ist für Herbst 2020 geplant.
Nachhaltige Nahversorger: Müller, reformstark Martin und Snipes
Weiters wird auch den Fashionistas und Shopping-Enthusiasten mehr geboten. Neben dem brandneuen Sportschuhfachgeschäft Snipes wird mit dem Müller Drogeriemarkt ein Big Player in Sachen Nahversorgung, das Sortiment in der Millennium City erweitert. Bei Müller findet man 180.000 Artikel, darunter viele Eigenmarken mit rund 4.000 Artikeln. Auf nachhaltige Produkte spezialisiert hat sich reformstark Martin. Egal ob bio, öko oder vegan, von der Ernährung bis zur Kosmetik: Wer nachhaltig einkaufen möchte, kommt an dem 1905 in Innsbruck gegründeten Familienunternehmen nicht vorbei.
ÜberCCReal
Seit 2014 ist CC Real für das Asset- und Center Management der Millennium City verantwortlich. Nach der ersten Renovierungsphase 2015/2016, in der die Main Plaza, die Einkaufskorridore und der Food Court neugestaltet wurden, setzt CC Real jetzt den nächsten Schritt des Refurbishments. CC Real (www.cc-real.com) ist ein international tätiges Unternehmen mit mehr als 150 Mitarbeitern, das über eine umfassende und langjährige Erfahrung im Immobilienbereich verfügt. Das Unternehmen bietet seinen Partnern ein Full-Service-Paket, das alle integrierten Dienstleistungen in den Bereichen Bau, Immobilienentwicklung und -management mit dem Fokus auf ShoppingCentern beinhaltet. Mit seiner langjährigen Erfahrung erzielte CC Real große Erfolge bei Co-Investitionen in Projekten mit internationalen, institutionellen Investoren sowie Family Offices. Derzeit verwaltet CC Real ein Vermögen von 2,2 Milliarden Euro mit 550.000 Quadratmetern Gesamtmietfläche als Miteigentümer bzw. Management von Handelsimmobilien in Österreich, Kroatien, Finnland und Ungarn.
Factbox
Fläche: 56.000 m² Shops: 130 Shops Besucher: 14 Millionen pro Jahr Weitere Angebote: Cineplexx Kinowelt, FLIP LAB, Holmes Place Fitness-Center, Ocean Park Family Entertainment, Kinderwelt „Monki Park“, A-Danceclub u.v.m.
ÖFFNUNGSZEITEN: SHOPPING CENTER
Montag bis Freitag: 9.00 - 20.00 Uhr Samstag: 9.00 - 18.00 Uhr Sonntag: geschlossen
ENTERTAINMENT CENTER
Montag bis Mittwoch: 10.00 - 24.00 Uhr Donnerstag: 10.00 - 02.00 Uhr Freitag: 10.00 - 02.00 Uhr Samstag: 10.00 - 02.00 Uhr Sonntag und Feiertag: 10.00 - 24.00 Uhr