INSIDE 1

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1. 2009 // Das Konzern-Magazin von ALPINE

Projekt Y

Foto: Bürogebäude HOCH ZWEI, Wien

Baustelle der Superlative

INTERVIEW

PROJEKT

TECHNOLOGIE

Dietmar Aluta-Oltyan

Einsatz unter Wasser

Maßarbeit im Berg


Projekt Y Nรถrdlich von Wien / ร sterreich SEITE 14


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// 1.2009

Editorial Liebe Leserinnen und Leser, Sie halten die erste Ausgabe von INSIDE, dem Konzern-Magazin von ALPINE, in Händen. Nun werden Sie sich fragen: Was kann mir eine Baufirma erzählen, ohne dass sich nach drei Sätzen eine leichte, aber rasch zunehmende Müdigkeit einstellt? Diese Frage haben wir uns auch gestellt. Mit Stars und spektakulären Events können wir nicht aufwarten. Die wesentlichen Neuigkeiten hören Sie jeden Tag im Radio und technische Berichte finden Sie in jeder Fachzeitschrift. Was bleibt also? Eigentlich ganz einfach. Dinge, von denen Sie mit hoher Wahrscheinlichkeit noch nie gehört haben. Themen, über die Sie immer schon mal mehr wissen wollten. Nebensachen, die Ihnen völlig überraschend eine wunderbare Welt eröffnen. Das Magazin wird Ihnen neue, unerwartete Blickwinkel auf die Arbeit von ALPINE ermöglichen. Ob Sie nun technisch versiert oder einfach nur interessiert sind, Sie werden staunen, wie viel in Ihrem Leben plötzlich mit dem Bauen zu tun hat. Andreas Eder ALPINE Marketingleitung

Lernen Sie in unserem Leitartikel das erste österreichische PPP-Straßenbauprojekt Österreichs und gleichzeitig die größte Baustelle Mitteleuropas – kurz ‚Projekt Y‘ genannt – von einer völlig neuen Seite kennen. Lassen Sie sich beeindrucken von Technologien und Innovationen, wie sie beim Bau der Kühltürme des Kohlekraftwerks Neurath zum Einsatz kommen, oder tauchen Sie ein in Themen wie Wirtschaft, Nachhaltigkeit und Sicherheit. Aufregende Einblicke in fremde Länder und Kulturen bekommen Sie in einem Bericht über die Besonderheiten von Auslandseinsätzen im Balkangebiet. Erfahren Sie mehr über den für uns doch ungewöhnlichen Sport Cricket, für den ALPINE in einem exotischen Einsatzgebiet neue Möglichkeiten geschaffen hat. Oder haben Sie zum Beispiel je vom Job des Berufstauchers gehört? Wissen Sie, wer ‚Heidi‘ und ‚Sissi‘ sind und was die beiden in einem Tunnel suchen? Haben Sie schon mal Wein aus Betoneiern getrunken? Auf diese Fragen bekommen Sie Antworten und darüber hinaus finden Sie sehr viel Persönliches, lesen von prägenden Erfahrungen oder tauchen ein in faszinierende Forschungsthemen. Für Abwechslung und Kurzweil beim Lesen sorgen engagierte und talentierte Redakteure. Das im Haus entwickelte Layout ist frisch und modern im unverwechselbaren Stil des Unternehmens. Alle Ausgaben werden komplett im Unternehmen realisiert. Und das, wie Sie bestimmt merken werden, mit ganz viel Leidenschaft. Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Lesen!


// INHALT Das Konzern-Magazin von ALPINE

Weitere Inhalte im Web aktuell auf

Ausgabe 1 / Oktober 2009

INSIDE.alpine.at

Ü

UNTERNEHMEN

06

Jede nicht ausgefüllte Stunde ist eine verlorene Stunde

PROJEKT

10

Einsatz unter Wasser

14

Baustelle der Superlative

19

Einblicke

20

Zeit für Viertel Zwei

23

Hart am Wind

24

Fünf-Uhr-Tee inklusive

28

Sissi, Heidi und Gabi gehen auf Reisen

30

Balkan Fever

34

Erster Fräszug auf Schiene

35

Einblicke

36

Hoch klettern und Widerstand leisten

38

Maßarbeit im Berg

42

Zur Sicherheit Glaskugeln

43

Einblicke

RESSOURCEN

44

Es begann mit dem Schweinebauch

UMWELT

46

Die Kraft der Sonne nutzen

48

Da würden sogar die Römer staunen

50

Erbauliches – Kolumne von Alex Aichner

50

Impressum

MARKT

TECHNOLOGIE


05

// TOP-THEMEN

DONAUBRÜCKE TRAISMAUER

Einsatz unter Wasser

Bei Traismauer in Niederösterreich errichtet ALPINE eine neue Donaubrücke. Berufstaucher kommen zum Einsatz und Brückenpfeiler werden erstmals nicht am Ufer, sondern in einer Spezialkonstruktion zwischen zwei Arbeitsschiffen schwimmend betoniert.

10 PROJEKT Y

Baustelle der Superlative

Mit dem ‚Projekt Y‘ entsteht das erste Public Private Partnerschafts-Projekt Österreichs nördlich von Wien. Das Projekt erfordert nicht nur vielseitiges technisches Know-how, sondern ist auch eine Herausforderung für Logistik und Projektmanagement.

14 CRICKETSTADION DUBAI

Fünf-Uhr-Tee inklusive

Klassische Cricketspiele dauern vier bis fünf Tage - Langeweile kommt bei den Fans nicht auf. Das neue Cricketstadion in Dubai wurde von ALPINE in nur 28 Monaten gebaut - es erinnert mit seiner kreuzbogenartigen Dachkonstruktion ein wenig an einen ‚Stern in der Wüste‘.

24 RECRUITING

Balkan Fever

Der Balkan ist derzeit der Place-to-be der ‚jungen Wilden‘ der Baubranche. Derzeit wird eine Vielzahl von Infrastrukturprojekten in den CEE- und SEE-Ländern realisiert – dazu braucht es hochqualifizierte und motivierte Mitarbeiter.

30 TUNNELBAU

Maßarbeit im Berg

Auch wenn immer mehr Maschinen und moderne Technologien im Einsatz sind: Tunnelbau bleibt eine gefährliche und körperlich anstrengende Sache. Drei Österreicher sorgten schon Mitte des 20. Jahrhunderts für eine Revolution im Tunnelbau.

38


06

// UNTERNEHMEN


07

»Jede nicht ausgefüllte Stunde ist eine verlorene Stunde« INTERVIEW Er gilt als ‚Mr. ALPINE‘: Dietmar Aluta-Oltyan über Erfolg, Verantwortung, seinen Umgang mit Niederlagen und seine familiären Wurzeln in Altösterreich. // claudia lagler

Sie sind seit mehr als 40 Jahren an der Spitze von ALPINE. Was fasziniert Sie eigentlich am Bauen? Bauen ist Gestaltung und Kreativität. Man kann seine eigenen Ideen umsetzen. Das macht mir großen Spaß. Was war Ihrer Meinung nach ausschlaggebend für den Aufstieg von ALPINE zum zweitgrößten Baukonzern in Österreich? Wie viel Anteil haben Sie als Person daran? Ich habe mein Leben ALPINE gewidmet. Als ich 1968 eingestiegen bin, hatte das Unternehmen elf Millionen Schilling Schulden. Für mich war es die Chance, durch bessere Ideen, schnelleres Handeln und Geschick ein Unternehmen aufzubauen und zu erweitern. Ich übernehme gerne Verantwortung und es macht mir Spaß, Menschen zu führen. Das war eine wesentliche Voraussetzung dafür, dass wir heute da stehen, wo wir sind.

ALPINE steht für höchste Qualität und höchste Verlässlichkeit. Es gibt kein Bauvorhaben, das wir nicht zu Ende gebracht hätten. Das ist in 41 Jahren keine schlechte Leistung. Was sind aus Ihrer Sicht heute die spannendsten Bauaufgaben? Im Infrastrukturbau muss man immer direkt mit Bergen und der Natur umgehen. Das ist immer mit mehr Spannung verbunden als die Errichtung eines Hochhauses. Obwohl die Hochbauten, gerade was die Gründung betrifft, sehr herausfordernd sein können. Wenn man in Berliner Sand oder Salzburger Seeton gräbt, weiß man nie, was auf einen zukommt. Gibt es ein Projekt, das Sie persönlich in den nächsten Jahren reizen würde? Wir haben seit 2001 den St.-Gotthard-Tunnel im Bau – ein Projekt, das erst 2017 fertig gestellt wird.

Eine Baustelle, die über 15 oder 16 Jahre geht, ist in jeder Form eine Herausforderung. Der Brennerbasistunnel ist eine Sache, wo ALPINE eine tragende Rolle übernehmen sollte. Wir werden sehen, ob das gelingt. Jedes Bauvorhaben, das nicht alltäglich ist, ruft bei uns großes Interesse hervor. Das Hauptproblem ist, dass der Ingenieur dazu neigt, ein wunderbares Bauwerk zu errichten, und in seiner Euphorie die wirtschaftliche Seite und das Risiko unterschätzt. Das Zusammenspiel zwischen technischer Machbarkeit und Wirtschaftlichkeit ist doch wohl eine Grundvoraussetzung für Erfolg? Es ist aber kennzeichnend für die Branche, dass es nicht nur gewinnbringende Baustellen gibt. Das hat man in der Vergangenheit bei vielen Unternehmen gesehen, die abgestürzt sind. Wir haben letztlich viele von denen gekauft. Es gibt einen Spruch, der heißt: Wachsen


08

// UNTERNEHMEN

»Bei Zukäufen ist nicht eins und eins zwei, sondern eins und eins nur 1,8« durch Verkleinern. Bei Zukäufen ist nicht eins und eins zwei, sondern eins und eins nur 1,8. Man muss sich von den schlechten Teilen verabschieden, um erfolgreich zu sein. Sie geben kaum Interviews, in der Seitenblicke-Gesellschaft sieht man Sie selten bis nie. Wie würden Sie jemandem, der Sie nicht kennt, den Menschen Dietmar Aluta-Oltyan beschreiben?

ken, ob es gut oder schlecht gehen wird. Ich nehme die Dinge in die Hand. Es ist besser, eine falsche als keine Entscheidung zu treffen. Mein Beruf macht mir Freude. Ich identifiziere mich mit dem Unternehmen und das überträgt sich auf andere. Sie wurden in Bad Hall in Oberösterreich geboren. Woher kommt der doch recht ungewöhnliche Name Ihrer Familie?

Meine Meinung ist, dass die Presse im Baugeschäft nur für negative Schlagzeilen sorgt. Die Medien sollten sich mehr damit beschäftigen, wie man eine Volkswirtschaft voranbringt, und sie nicht beschädigen. Der Bau hat großen Anteil an der wirtschaftlichen Entwicklung eines Landes und ist Motor der Konjunktur.

Mein Großvater war als Altösterreicher Generaldirektor der Österreichischen Lloyd in Konstantinopel. Der Name kommt aus Rumänien. Dort gibt es noch heute eine Grafschaft Oltyan mit einem Fluss namens Aluta. Mein Vater ist nach Österreich gegangen und hat in Salzburg und Graz studiert und eine Österreicherin geheiratet.

Und der Mensch Dietmar Aluta?

Haben Sie so etwas, wie ein Lebensmotto?

Mein Motto ist: Wenn es eine Aufgabe zu lösen gibt, dann muss man rangehen, muss sich trauen und nicht allzu viel darüber nachden-

Jede nicht ausgefüllte Stunde ist eine verlorene Stunde.

Gibt es Vorbilder, die Ihnen wichtig sind oder waren? Zum Zeitpunkt, als ich begonnen habe, haben mich in der Branche viele vermeintlich große Namen umgeben. Die haben die ehrgeizigen Pläne des Knaben Aluta nur belächelt. Heute gibt es mit einer einzigen Ausnahme all diese Namen nicht mehr. Mir ist es gelungen, mich durchzusetzen. Vielleicht war das auch eine Triebfeder, die hinter dem Aufbau von ALPINE steckte. Sie waren unter jenen Unternehmen, die schon bald die neuen Märkte in Osteuropa als große Chance erkannt haben. Wie ist es dazu gekommen? Wir waren sehr früh in Kroatien und haben dort zu Beginn der 1980er Jahre den Autobahnbau geplant. Leider ist der Krieg dazwischengekommen. In Ostdeutschland begannen wir noch vor dem Fall der Mauer. Durch diese frühen Aktivitäten wussten wir, welche Fehler wir vermeiden müssen.


09

1944

1963

1968

2005

2006

2008

Dietmar Aluta-

Matura an der

Eintritt in das mit

Wechsel zum ge­

Gesellschafter

40-jähriges

Oltyan wurde am

HTL für Tiefbau in

elf Mio. Schilling

schäftsführenden

und Aufsichtsrats-

ALPINE-Jubiläum

25. Juni in Bad Hall

Krems

(rund € 800.000)

Gesellschafter

vorsitzender der

für Dietmar Aluta-

verschuldete

in die ALPINE

ALPINE Holding

Oltyan

Unternehmen

Holding GmbH

GmbH

geboren

Freude bereitet, werde ich ALPINE mit meinem Wissen und meiner Erfahrung begleiten. Und privat? Privat bin ich glücklich. Ich ver­­bringe viel Zeit mit meinen Enkelkindern und mit sportlichen Aktivitäten: Tourengehen und Tiefschneefahren im Winter, Schwimmen, Tennis, schnelle Autos und Berggehen im Sommer. Bis auf Reiten und Golf habe ich alle Sportarten ausprobiert. Wie wichtig ist eigentlich Heimat, die Verwurzelung in der Region für Sie?

Wir haben beispielsweise nie ein ostdeutsches Bauunternehmen gekauft, sondern nur die besten Leute übernommen und hatten dadurch keine Altlasten. Unsere Strategie in Osteuropa war von Anfang an, über ein großes Projekt ein örtliches Unternehmen aufzubauen, das weitgehend ohne österreichische Unterstützung selbstständig arbeitet. Das hat sich bewährt. Wie geht es im Osten weiter? Im Osten gibt es oft falsche Erwartungshaltungen. Aber es ist wie hier: Nur bei optimaler Leistung lässt sich ein zum Teil geringfügiger Gewinn erzielen. Man muss aber auch sagen, dass der Aufholbedarf in diesen Ländern gegenüber westeuropäischem Standard enorm ist. Es gibt dort große Chancen. Was würden Sie im Rückblick als bisher größten Erfolg in Ihrem Leben sehen? Das ist eine Frage, in welcher Situation man sich befindet. Als ich

begonnen habe, war es ein großer Erfolg, 100 Schilling zu verdienen. Heute geht es um andere Beträge. Ich durfte eine ganze Menge an Erfolgserlebnissen haben und ich hoffe, dass noch viele vor mir liegen. Wie gehen Sie mit Niederlagen und Enttäuschungen um? Niederlagen gehören zum Leben, sie sind notwendig, um einen Menschen zu formen. Niederlagen haben mich nie besonders aus dem Gleichgewicht gebracht, sondern eher Widerstand bei mir hervorgerufen. Eine Schlacht ist erst dann verloren, wenn der letzte Mann gefallen ist. Was wollen Sie persönlich in den nächsten Jahren erreichen? Mein Ziel ist es, ALPINE so zu gestalten, dass das Unternehmen auch ohne meine direkte operative Mitarbeit tadellos funktioniert. Wir sind auf dem besten Weg dazu. Solange es mir Vergnügen und

Ich liebe Salzburg und das Salzkammergut, es ist meine Heimat. Mit ein bisschen weniger Regen wäre es die schönste Gegend der Welt. Danke für das Gespräch! //


10

// PROJEKT

Einsatz unter Wasser NUR FÜR NERVENSTARKE Bei Traismauer in Niederösterreich errichtet ALPINE eine neue Donaubrücke. Das Arbeiten am und unter Wasser ist nur etwas für absolute Profis. // Claudia Lagler


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Tragwerk der ‚Donaubrücke Traismauer‘

f

ür den Wiener Peter Haberhauer war es ein kurzer und einfacher Einsatz auf einer umso spektakuläreren Baustelle: Der Berufstaucher ging mit seinem Team ins Wasser, um die schwimmenden Hohlpfeiler für die neue Donaubrücke Traismauer startklar für den Transport an ihren endgültigen Standort zu machen. Ein Job für die Profis unter Wasser: Ein Taucher löste die Seile, welche die Pfeiler an den Arbeitsschiffen verankerten. Danach waren wieder ALPINE-Spezialisten an der Reihe. Die tonnenschweren Pfeilerhüllen wurden schwimmend an ihre vorgegebene Position gebracht und abgesenkt. „Es war Präzisionsarbeit und hat perfekt funktioniert“, sagt Bauleiter Peter Jungbauer über einen der aufregendsten Momente auf der Großbaustelle in der Donau. Seit Herbst 2007 wird die Donaubrücke in Traismauer als Herzstück einer neuen Straßenverbindung

zwischen der Kremser Schnellstraße S 33 und der Stockerauer Schnellstraße S 5 von ALPINE errichtet. Das Baulos umfasst die eigentliche Donaubrücke sowie zwei Vorlandbrücken im Norden und im Süden des Flusses – insgesamt einen Abschnitt von über einem Kilometer Länge. Das Besondere dabei: ALPINE wickelt das Projekt als Alleinunternehmer ab. Dass sich das Salzburger Unternehmen gegen die harte Konkurrenz von fünf Konsortien durchsetzen konnte, lag auch an den innovativen Verfahren, die ALPINE bei dieser Donaubrücke zum Einsatz bringt. Pfeiler entstehen im Fluss

Ein Beispiel für neue Arbeitstechniken: Die Brückenpfeiler wurden erstmals nicht am Ufer, sondern in einer Spezialkonstruktion zwischen zwei Arbeitsschiffen schwimmend betoniert. Der Auftrieb des Wassers trug die fertig betonierten Pfei-

lerhüllen. „Damit das funktioniert, musste ein detaillierter Bauphasenplan erstellt und das Gewicht der einzelnen Elemente exakt berechnet werden“, erzählt Jungbauer. Als die Hüllen

Die Brückenpfeiler wurden erstmals nicht am Ufer, sondern in einer Spezialkonstruktion zwischen zwei Arbeitsschiffen schwimmend betoniert. fertig waren, kamen die Taucher zum Einsatz, um beim Verschiffen der Pfeiler an ihren endgültigen Standort zu helfen. Beim Bau einer neuen Brücke ‚seines‘ Flusses dabei zu sein, war für den Wiener Berufstaucher Haberhauer besonders reizvoll. Mit tausenden Tauchstunden hat der 60-Jährige viel Erfahrung – und


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// PROJEKT

Berufstaucher In Österreich bietet das WIFI Oberösterreich gemeinsam mit der Tauchschule Nautilus in Weyregg am Attersee Kurse für Berufstaucher an. Aufgenommen wird man nur nach einem Eignungstest. Idealerweise bringt man neben dem Interesse für das Tauchen auch eine handwerkliche Qualifikation – wie beispielsweise Schlosser, Holz- oder Metallverarbeitung – mit. Neben den technischen Aufgaben, die zu erfüllen sind, bietet das Wasser immer besondere Herausforderungen: starke Strömung, niedere Temperatur, schlechte Sicht. Tauchen kann man zu jeder Tages- und Nachtzeit. Vier Stunden dauert die maximale Länge eines Tauchgangs. Berufstauchen ist körperlich sehr anstrengend, die Ausrüstung ist schwer. Gearbeitet wird immer in Teams von mindestens drei Personen.

Ü

www.nautilus.at

ooe.wifi.at

www.taucher.at

Tauchen ist Teamarbeit – der Beste bleibt oben.

bleibt deshalb oft lieber an Land. „Der Bessere muss oben sein, um im Notfall zu helfen“, weiß Haberhauer. Tauchen ist Teamarbeit: ein Mann im Wasser, einer am Seil und beim Werkzeug, ein weiterer sorgt für Kommunikation und Sauerstoffversorgung. Brückenpfeiler statt

oder Baugruben. Sie kontrollieren, bohren, schweißen, sägen – immer in der eigentlich lebensfeindlichen Welt unter Wasser. Meist ist es stockdunkel und eisig kalt. „Wenn man ein guter Sporttaucher ist, muss man noch lange nicht für’s Berufstauchen geeignet sein“, weiß Haberhauer, der ein Team an freien Mitarbeitern beschäftigt.

Korallenriff

Berufstauchen hat nichts mit Ausflügen zu Korallenriffen oder romantischen Fischgründen zu tun. Wer beruflich unter Wasser geht, braucht eine gute handwerkliche Ausbildung, körperliche Fitness, Nervenstärke und Besonnenheit. Profis tauchen nicht nur bei Brückenbaustellen wie in Traismauer. Ihre Einsätze sind bei Kraftwerken, Staubecken, Kläranlagen, Brunnen

Die Taucher waren nur ein winzig kleines Rädchen auf dieser Großbaustelle, bei der sich viel im und unter Wasser abspielte. Bis zu neun Schiffe waren im Einsatz, damit die Pfeiler und die Tragwerkskonstruktion in der Donau errichtet werden konnten. Allein für die schwimmende Pfeilerbaustelle, die etwa 40 Meter vom Ufer entfernt war, lagen zwei Pontons – eine Art Arbeitsfloß - sowie ein Querschiff

vor Anker. Der Vorteil des neuen Pfeilerherstellungsverfahrens: Der Platzverbrauch am Ufer war gering – immerhin handelt es sich beim Auwald um ein Natura-2000Schutzgebiet. Neue Freivorbauwägen im Einsatz

Die Pfeiler stehen fest im Wasser. Für die Arbeiter von ALPINE ging es damit vom Schiff in luftige Höhen: Gut 20 Meter über dem Wasser wird das Tragwerk der Brücke im klassischen Freivorbau Stück für Stück hergestellt. ALPINE setzt für das Tragwerk erstmals in Österreich neu entwickelte Freivorbauwägen von DOKA ein. Das Besondere daran: Mit vier Freivorbauwägen werden die Tragwerke beider Richtungsfahrbahnen parallel errichtet.


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1.129,60 m Gesamtbrückenlänge

SHORTCUTS Schutz für Kröten, Lurche & Co Ungewöhnliche Einsätze für Bauarbeiter: Zur Laichzeit

31,5 m

im Frühjahr rückte täglich ein Arbeiter aus, um Amphibien, die bei einem Schutzzaun in Kübel gefallen waren,

Gesamtbrückenbreite

einzusammeln und auf die andere

19.11.2007

und Zahlen der Amphibien werden pe-

baubeginn

Seite der Baustelle zu tragen. Die Arten nibel dokumentiert – Aufgaben, die Teil der Auflagen aus dem UVP-Verfahren sind. Die Baustelle an der Donau berührt ein Natura-2000-Schutzgebiet.

11.11.2010 verkehrsfreigabe

Deshalb muss mit großer Rücksicht auf die Biotope sowie die Tier- und Pflanzenwelt gearbeitet werden – unter anderem darf nur von Sonnenauf- bis Sonnenuntergang Betrieb auf der Baustelle sein, um die Chronobiologie

€ 48,73 Mio.

nicht zu stören.

auftragssumme

20 km

wegersparnis für pendler

, INSIDE.alpine.at

Pendler ersparen sich 20 Kilometer Weg Die neue Donaubrücke Traismauer verbessert

„Die Tragwerke beider Richtungs­ fahrbahnen werden parallel

Ist alles fertig, stehen den Autolenkern zwei getrennte Richtungsfahrbahnen mit jeweils zwei Fahr- und einem Pannenstreifen zur Verfügung.

errichtet.“

Arbeitsplatz mit Au(s)blick

Peter Jungbauer Bauleiter

Die Partie beim Tragwerk hat Erfahrung, jeder Handgriff sitzt: Im Wochentakt werden die 3,15 bis 5,20 Meter langen Tragwerksabschnitte links und rechts vom Brückenpfeiler gefertigt. Vorfahren, Schalen, Bewehren, Betonieren, Aushärten, Vorspannen – die einzelnen Schritte sind exakt vorgegeben. Vom Arbeitsplatz über dem Pfeiler hat man einen faszinierenden Blick auf die Aulandschaft. In der Jausenpause kommt – zumindest an schönen Tagen – fast so etwas wie Urlaubsgefühl auf. Unten fließt die Donau,

am Treppelweg sind Radfahrer unterwegs, am Ufer kann man Biber, Fischreiher oder Schwäne beobachten. Immer wieder passieren große Schiffe die Baustelle – die Donau muss während der gesamten Bauzeit für den Schiffsverkehr freigehalten werden.

die Erreichbarkeit des niederösterreichischen Zentralraums und ist Teil des so genannten Regionenrings Nord. Sie schafft eine leistungsfähige Achse zwischen der Stockerauer Schnellstraße S 5 und der Kremser Schnellstraße S 33 zur Westautobahn A1. Damit verkürzt sich der Weg für Pendler in diesem Bereich um 20 Kilometer.

„Es ist in dieser Dimension kein alltägliches Projekt“, sagt Jungbauer nicht ohne Stolz. Es ist die bisher größte Brückenbaustelle, die der 30-jährige Linzer gemeinsam mit Oberbauleiter Franz Almeder und Vorlandbrücken-Bauleiter Robert Avender verantwortet. Im November 2010 wird die Donaubrücke für den Verkehr frei gegeben – dann ist nicht nur für die Berufstaucher ein Einsatz auf einer spektakulären Großbaustelle beendet. //


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// PROJEKT


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Baustelle der Superlative VORREITERROLLE Das erste PPP-Straßenbauprojekt in Österreich entsteht nördlich von Wien. Neben der Errichtung von zahlreichen Bauwerken stellt dieses MegaProjekt besondere Herausforderungen an Logistik und Projektmanagement. // claudia lagler // INES SCHMIEDMAIER


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// PROJEKT

Kilometer Streckenlänge, 76 Brückenbauwerke, vier Tunnel, 13.000 Pläne, 60.000 Tonnen Stahl, 1,6 Millionen Kubikmeter Beton, bis zu 1.300 Beschäftigte und eine Investitionssumme von 933 Millionen Euro: Das sind nur einige Eckdaten der derzeit größten Baustelle Mitteleuropas. Im niederösterreichischen Weinviertel entsteht eine neue Straßenverbindung: das Projekt Y, PPP Ostregion Paket 1. Ungewöhnlich sind aber nicht nur die Dimensionen der Baustelle, sondern auch die Finanzierung der neuen Verkehrsachse. Als erster Straßenbau in Österreich wird das Projekt Y als Public Private Partnership errichtet. Der Name ‚Projekt Y‘ symbolisiert die optische Anordnung der drei Straßenverbindungswege, die ein umgedrehtes Ypsilon bilden.

51

Verkehrschaos gehört DER VERGANGENHEIT an

Mit der neuen Verbindung soll das tägliche Verkehrschaos nördlich von Wien der Vergangenheit angehören. Derzeit sind auf der Brünner Straße B7 täglich mehr als 20.000 Fahrzeuge unterwegs, schwere Unfälle stehen auf dieser überbreiten Landesstraße auf der Tagesordnung. „Seit der EU-Osterweiterung ist der Transitverkehr durch die kleinen Ortschaften entlang der B 7 enorm gestiegen. Die Belastung für die Bewohner ist nicht mehr zumutbar“, kennt Ombudsmann und Lokalpolitiker Erwin Pollany die Sorgen der Anrainer an der Transitroute. Das neue Autobahnteilstück sowie die beiden Schnellstraßen werden die Sicherheit und Lebensqualität der Region maßgeblich verbessern und

eine wesentlich schnellere Verbindung vom Weinviertel nach Wien gewährleisten. drei Jahre Bauzeit – drei Jahrzehnte Betriebsdauer

Die Vorbereitungen für das Mega-Projekt wurden 2003 von der ASFINAG begonnen, 2005 erfolgte die europaweite Ausschreibung des PPP-Projekts. Am 12. Dezember 2006 ging der Zuschlag für Planung, Bau, Finanzierung, Betrieb und Erhaltung der Strecke für eine 30-jährige Laufzeit an die Bonaventura StraßenerrichtungsGmbH. Diese Gesellschaft wurde eigens für das Projekt gegründet. Ihr gehören die ALPINE Bau GmbH, die deutsche HOCHTIEF PPP Solutions


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Das Containerdorf in Großebersdorf ist temporärer Arbeitsplatz für rund 130 Mitarbeiter.

GmbH und das französische Infrastrukturunternehmen Egis Projects SA an. Für den Bau von Projekt Y, PPP Ostregion Paket 1 ist die von der ALPINE Bau GmbH geführte Arge PPP Ostregion verantwortlich, die je zur Hälfte der ALPINE und der HOCHTIEF Construction AG gehört. Den Betrieb wird über einen Zeitraum von 30 Jahren die Bonaventura Straßenerrichtungs-GmbH übernehmen, der ebenfalls alle drei Unternehmen angehören. Erstes PPP Infrastrukturprojekt in Österreich

Public Private Partnership ist eine seit einigen Jahren praktizierte Form der Zusammenarbeit von öffentlicher Hand und privaten Unternehmen bei wichtigen Infrastruktur- oder Versorgungsprojekten. In Österreich wird mit Projekt Y, PPP Ostregion Paket 1 erstmals ein Straßenbau im Rahmen eines PPP-Modells realisiert. Die ASFINAG beauftragte ein privates Unternehmen – die Bonaventura – mit der Finanzierung, dem Bau und dem langfristigen Betrieb der Straßenverbindung. Dafür zahlt die ASFINAG über 30 Jahre ein monatliches Verfügbarkeitsentgelt. Dazu kommt eine sogenannte Schattenmaut, die sich pro Fahrzeug und gefahrenem Kilometer berechnet. Ist eine Fahrspur oder Richtungsfahrbahn durch Mängel vorübergehend nicht benutzbar, reduziert sich das Verfügbarkeitsentgelt.

Aufwendige Logistik und ein sportlicher Zeitplan

Ein Projekt dieser Größenordnung erfordert aber nicht nur technisches Know-how und Können. Arno Piko, technischer Geschäftsführer der Arge PPP Ostregion, nennt den sportlichen Zeitplan und die aufwendige Logistik als die größten Herausforderungen bei dieser Mega-Baustelle. Der erste Abschnitt wird im November 2009 freigegeben, die weiteren Etappen im Jänner 2010 – nach nur drei Jahren Bauzeit. Die Baustelle erfordert enormen technischen, maschinellen und personellen Aufwand in einigen Bereichen. So waren in Spitzenzeiten vier mobile Betonmischwerke auf der Baustelle, die eine Leistung von über 700 Kubikmeter Beton pro Stunde erbrachten. Während des Betriebes der Baustelle wurden für die permanent auf der Baustelle beschäftigten Mitarbeiter temporäre Arbeitsplätze errichtet. Während der Dauer der Baustelle haben 100-130 Mitarbeiter ihren Arbeitsplatz im sogenannten ‚Containerdorf‘. Dieses besteht aus 240 Baucontainern, die mit Gängen und Treppen auf zwei Etagen miteinander verbunden sind. 3.000 m2 Bürofläche bieten Platz für Besprechungsräume, Küchen, sanitäre Anlagen und einen Serverraum. Sogar ein Empfangsbereich ist vor-

Verantwortlich für den reibungslosen Ablauf: Arno Piko, Projektleiter der ARGE Region Ost

handen und ein Mitarbeiter ist ausschließlich für die Wartung der ITInfrastruktur permanent vor Ort.

Eine große Vielfalt verschie­­­d­­­­en­s­ter

Ein eigenes Daten- und Planmanagementsystem sorgt dafür, dass die Kommunikation zwischen allen Projektbeteiligten optimal gestaltet werden kann. Immerhin sind auf der Baustelle 12.000 bis 13.000 Pläne nötig. „Würde man diese Pläne alle nebeneinander auflegen, könnte man damit eineinhalb Fußballfelder

Bauwerke bilden zusammen das ‚Projekt Y, PPP Ostregion Paket 1‘ – die derzeit größte Bau­stelle in Mitteleuropa.


18

Mistelbach

// PROJEKT

A5 Schrick

Projekt Y, PPP Ostregion Paket 1

SHORTCUTS

Das Projekt umfasst die Schnellstraße S1 von

PPP Public Private Partnership steht für eine Partner-

brunn nach Eibesbrunn und die Wiener Nord-

schaft zwischen der öffentlichen Hand und der Privatwirt-

rand Schnellstraße S2 Umfahrung Süßenbrunn.

schaft bei der Realisierung von öffentlichen Bauvorhaben.

Bei Eibesbrunn münden die S1 und die S2 in die

Der private Partner übernimmt dabei meist die Planung,

Nordautobahn A5, die nach Fertigstellung von

Finanzierung, den Bau und den Betrieb eines Projekts und

Eibesbrunn nach Schrick führen wird.

Korneuburg bis Eibesbrunn sowie von Süßen-

erhält dafür ein Entgelt. A5

AUSZEICHNUNG FÜR PPP Die Bonaventura Straßenerrichtungs-GmbH und die ASFINAG wurden 2008 für Projekt

Wolkersdorf

Y, PPP Ostregion Paket 1 mit dem internationalen Public Private Finance Award ‚Best European Project to sign‘ ausgezeichnet. Das Projekt erhielt außerdem von der International Road Federation den ‚Most Innovative Finance Award‘

Korneuburg

Eibesbrunn

S1

sowie vom Euromoney Project Finance Magazine den Titel ‚European Transport Roads Deal of the Year‘.

S1 S2 Süßenbrunn

ausfüllen“, hat Piko einen anschaulichen Vergleich parat. GPS-gesteuerte Bagger im schweren Erdbau

Neben besonderen Anforderungen an Projektmanagement und Logistik hat die Baustelle aber auch für Techniker eine Vielzahl an Herausforderungen: „Wir haben hier alles, was der Bau technisch zu bieten hat“, freut sich Piko über die große Vielfalt: Straßen, Tunnel, Brücken, Wannen, Becken, Lärmschutzwände, Raststätten. Zum Projekt gehört sogar der erste bergmännisch gebaute Tunnel im Weinviertel: der Tradenbergtunnel im Gemeindegebiet Hagenbrunn/Königsbrunn. Um die zahlreichen Bauwerke zu realisieren, müssen 10,3 Millionen Kubikmeter Erde bewegt werden. Dabei bedient sich die ARGE modernster Technik: Das GPS ersetzt im schweren Erdbau so manches Vermessungsteam. Baggerfahrer sehen dabei auf dem Bildschirm den Verlauf der künftigen Trasse und arbeiten sich GPS-gesteuert an dieser imaginären Linie vor. Der Effekt: „Wir konnten mit einem geringen Personaleinsatz eine hohe Leistung im schweren Erdbau erzielen“,

sagte Piko. Acht Sendestationen auf der Baustelle dienen dazu, die bei normalen GPS-Systemen entstehenden Unschärfen zu korrigieren und möglichst genau zu arbeiten. „Die bei GPS üblichen Abweichungen von zwei bis fünf Metern können durch das von uns entwickelte Referenzsystem auf nur zwei bis drei Zentimeter reduziert werden“, erklärt Arno Piko. Lärmschutz im Environmental Design

Lärmschutzwände, -dämme und Tunnel sorgen dafür, dass die Bevölkerung in der Nähe der Trasse möglichst wenig von den Auswirkungen der neuen Verkehrsverbindungen hört. Die Lärmschutzwände folgen – wie das gesamte Projekt – einer einheitlichen gestalterischen Handschrift. Die Landschaft des Waldviertels sollte sich auch in der Gestaltung wider spiegeln, daher wird bei der Errichtung der Raststätten, Überführungen und Lärmschutzwände besonderes Augenmerk auf die visuelle Verschmelzung mit der umliegenden Landschaft gelegt.

,Gearbeitet wird mit abgerundeten Elementen und leichten, fließenden Formen. Helle und wellige Silhouetten erleichtern dem Auge den Blick in die Landschaft. Besonders bei der Planung der Lärmschutzwände gab es einiges zu beachten: „Es braucht Abwechslung, damit kein Tunneleffekt entsteht und der Lenker nicht so rasch ermüdet. Andererseits darf der Wechsel nicht zu schnell erfolgen, damit keine irritierende Unruhe entsteht“, erklärt Martin Wakonig, der für das Environmental Design von Projekt Y verantwortlich zeichnet. Unter diesen Voraussetzungen fiel die Entscheidung für fließende Übergänge. Für die Steilwände wurden verschiedene Gesteine verwendet, so entstand – der Umgebung des Weinviertels angepasst – der Eindruck einer Kellergasse. Nach der Fertigstellung des Autobahnabschnitts der A5 zwischen dem Knoten Eibesbrunn und Schrick soll als nächster Schritt die Strecke zwischen Schrick und Poysdorf gebaut werden. Als letzter Abschnitt ist der Bau der A5 bis Drasenhofen geplant. Geht alles nach Plan, erreicht die A5 im Jahr 2013 die Grenze zu Tschechien. //


einblicke SEITE 20

SEITE 30

DIVA-Award Der ‚DIVA-Award‘ wird seit 2002 jährlich in Wien für herausragende österreichische Immobilienprojek­te verliehen. Bewertet wird dabei Architektur, Innovation, Wirt­­schaft­ lichkeit, Marketing und Vermietungserfolg. 2008 durfte sich die IC Projektentwicklung GmbH für ‚HOCH ZWEI‘ und ‚PLUS ZWEI‘ über den Preis freuen.

Wasserkraft beträgt weltweit der Anteil zur Erzeugung von elektrischer Energie; das ist fast genauso viel, wie mit Kernkraft erzeugt wird.

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rot / hart / schnell Der 155-163 g schwere Cricketball besteht aus einem Kern aus Kork, der von eng gewickeltem Tau umgeben ist. Die Hülle besteht aus vier Stücken Leder, die mittels einer leicht erhabenen Naht verbunden sind. Der Ball hat einen Umfang von 22,4–22,9 cm. Traditionell ist der Cricketball dunkelrot. Aufgrund der Härte des Cricketballes kann es zu gefährlichen Situationen kommen. Feldspieler, die in der Nähe des Schlagmanns stehen, tragen oft einen Schutzhelm mit Gesichtsschutz.

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CNC

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PAKISTAN

KONVERSATION In welchen Sprachen unterhält man sich eigentlich in Pakistan? Amtssprache Urdu // 08 % Sindhi, Balutschi, Pandschabi // 48 % Paschtu // 08 % Saraiki // 10 % Hindko // 02 % Anm.: Auch Englisch ist weit verbreitet.

der gigant Rotterdam ist der wichtigste Hafen in der europäischen Containerschifffahrt mit einem Umschlagvolumen von rund 9,3 Millionen TEU (Twenty-foot Equivalent Unit – Standardcontainer). Er liegt an einer der dichtest befahrenen Wasserstraßen der Welt und ist von Schiffen bis 24 Meter Tiefgang befahrbar. Der Hafen Rotterdam und die hafenbezogene Wirtschaft sorgt für etwa 320.000 Arbeitsplätze, wovon sich etwa 60.000 direkt im Hafengebiet befinden. Das Hafengebiet selbst reicht knapp 40 Kilometer von der Rotterdamer Innenstadt bis an den Hoek van Holland und nimmt etwa 100 km² Fläche ein.

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Computerized Numerical Control, zu Deutsch ‚computerisierte numerische Steuerung‘ wurde ungefähr seit Mitte der 1970er Jahre eingesetzt. CNC ist eine elektronische Methode zur Steuerung und Regelung von Werkzeugmaschinen bzw. die dafür eingesetzten Geräte. Dadurch wurde eine Rationalisierung in der Serien- und Einzelfertigung ermöglicht.

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Wiener Wurstelprater Die bekannteste Attraktion ist das Riesenrad. Auch sonst hat der Wurstelprater, auch Volksprater genannt, einiges anzubieten: Einen Vergnügungspark und eine Vielzahl an Möglichkeiten, den Hunger zu stillen. Entweder an einem der vielen Stände oder traditionell bei Stelze und Bier im Schweizerhaus.


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// PROJEKT

zeit f端r viertel zwei


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Das Viertel Zwei bietet eine ruhige Oase im Grünen inmitten des Business-Areals.

Hervorragende Infrastruktur als Qualitätsmerkmal

BUSINESS HOCH ZWEI Schon zu Zeiten Kaiser Franz Josephs war der Prater Boden für innovatives Bauen – war es damals die größte Kuppel der Welt, so ist es heute ein ausgeklügeltes städtebauliches Projekt: das VIERTEL ZWEI. // isabella drakulic

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uert man die Wiener Reichsbrücke stadteinwärts, kann man bereits erahnen, dass es sich hier um etwas Besonderes handelt. Imposant ragt das Flaggschiff HOCH ZWEI mit seiner blaugrau wirkenden Glasfassade und seiner architektonisch herausragenden Form hoch über die umliegenden Bauten hinaus. VIERTEL ZWEI, der neue Stadtteil im 2. Bezirk, ist zwischen dem bekannten Vergnügungspark, dem ‚Wurstelprater‘, und dem Messegelände im Westen sowie der Trabrennbahn Krieau und dem bei den Wienern so beliebten Ausflugsziel, dem ‚Grünen Prater‘ im Osten entstanden.

te Kuppelbau der Welt - mit einer Höhe von 84 Metern und einem beachtlichen Durchmesser von 108 Metern. 1937 in Brand geraten, wurde die Rotunde völlig zerstört, an ihrer Stelle steht heute das Hauptgebäude der Wiener Messe (Südportal). Die Ausstellung hatte nachhaltigen Einfluss auf den Urbanisierungsprozess Wiens – das Gelände wurde in Vorbereitung zur Weltausstellung zu einer gigantischen Großbaustelle – erste Donauregulierung, Eröffnung der Wiener Hochquellwasserleitung, Ausbau des Eisenbahn- und Straßennetzes bewirkten einen Wandel des Stadtbildes in eine internationale Metropole. zentrumsnah und doch im grünen

der prater blickt auf eine bewegte geschichte zurück

Schon einmal erlebte dieses Areal eine Blütezeit – bei der im Jahre 1873 von Kaiser Franz Joseph eröffneten Wiener Weltausstellung haben zwischen Mai und November 53.000 Aussteller in einem riesigen Ausstellungspark ihr Glück versucht. Innovativ gebaut wurde auch schon zu dieser Zeit. Mit der Rotunde, dem Wahrzeichen der Weltausstellung entstand damals der größ-

Bevor der Visionär und Bauherr Michael Griesmayr das Gebiet vor ca. sieben Jahren hinter der Messe Wien entdeckt hat, waren auf einem Teil des Areals das Rote Kreuz, ein Blumenhändler und das ARBÖ-Gebäude angesiedelt. Die restliche Fläche war eine eingezäunte, „Betonwüste“ und die Verlängerung der U2 erst in Planung. Heute befindet sich auf dem rund 40.000 m² großen Gelände eines der erfolgreichsten, innovativsten Büro- und


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// PROJEKT

facts

& figures

Vorgartenstraße / Ecke Trabrennstraße (Krieau), 1020 Wien, Österreich Grundstücksgröße: ca. 40.000 m² Vermietbare Fläche: ca. 92.000 m² Wasserfläche: ca. 5.000 m² Arbeitsplätze: 3.000 – 4.000 Baubeginn: 2007 Fertigstellung: 2008 / 09 / 10 5 km in das Stadtzentrum 17 km zum Flughafen WienSchwechat

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www.viertel-zwei.at www.diva.at

, inside.alpine.at Visualisierung Viertel Zwei / © beyer.co.at

Grünraumprojekte Wiens, das Stadtentwicklungsgebiet VIERTEL ZWEI. Besonderes Aufsehen erregen das 80 Meter hohe Bürogebäude HOCH ZWEI der beiden Architekten Henke und Schreieck sowie das in seiner unmittelbaren Nachbarschaft angesiedelte PLUS ZWEI, entworfen vom Architekten Martin Kohlbauer. HOCH ZWEI zeichnet sich durch seinen konkav-konvexen Grundriss und die transparente Architektur aus, dabei sind Glas und Stahl die bevorzugten Materialien. Mit einer Höhe von 33 m bildet PLUS ZWEI durch seine ausgeprägte kantige Formgebung ein aufsehenerregendes Gegengewicht zum mächtigeren HOCH ZWEI. Der hohe Anteil an natürlichem Licht, er beträgt bemerkenswerte 75 %, schafft ein angenehmes Bürofeeling in der neuen OMV-Zentrale. Aber auch das geplante Grünraumkonzept mit einer großen Wasserfläche besticht durch seine Einzigartigkeit. Die Mittagspause kann für ein Picknick oder einen Spaziergang um den See genützt werden, Entspannung und Erholung direkt am Arbeitsplatz, ein Ausblick ins Grüne – und das mitten in in der Stadt. Erfolgreiches Gesamtkonzept

Der Erfolg beruht auf einem gut durchdachten Gesamtkonzept - dabei war die Planung der Verlängerung der U2 maßgeblich an der Entscheidung, hier ein Büroviertel zu entwickeln, beteiligt. Die optimale Verkehrsanbindung, sowohl durch öffentliche Verkehrsmittel, als auch die Anbindung zu den wichtigsten Verkehrsadern Wiens, ist ein maßgebliches Erfolgskriterium bei der Vermietung von VIERTEL ZWEI. Aufgrund des Standortes und der flexiblen Raumaufteilung konnte noch vor Baubeginn eine 100%ige Verwertung erzielt werden. 2008 wurden HOCH ZWEI, das Landmarkbuilding im

VIERTEL ZWEI und das unmittelbar angrenzende PLUS ZWEI, mit dem DIVA-Award ausgezeichnet. Ein Preis, der jedes Jahr an Visionäre, Eigentümer und Projektentwickler, die außergewöhnliche und innovative Gesamtkonzepte und Projekte realisieren, vergeben wird. Von der Jury werden Kriterien wie Innovation, Wirtschaftlichkeit, Architektur, Marketing und Vermietungserfolg bewertet. Trotz Wirtschaftskrise im Plan

Trotz der weltweiten Wirtschafts- und Finanzkrise mussten keine Korrekturen beim Bau und der Verwertung der Gebäude vorgenommen werden, es wird gebaut und vermietet. Das gesamte Immobilienprojekt VIERTEL ZWEI entwickelt sich unberührt von der Krise weiter. Das Büroprojekt RUND VIER ist bereits fertig und BIZ ZWEI wird bis Ende Dezember 2009 fertiggestellt. Um das Areal ganzheitlich zu nutzen, wurde noch im Sommer 2009 mit dem Bau von 78 Wohnungen begonnen, die dem Viertel den letzten Schliff geben werden. Bei den Nachfragen ist ein leichter Rückgang zu verzeichnen, es wird vermehrt auf Flächenwirtschaftlichkeit und -effizienz Rücksicht genommen. Dennoch setzt Qualität sich am Ende durch. „Das merken wir auch an der Vermietung der beiden Bürogebäude, denn teilweise stehen wir bereits in Endverhandlungen“, sagt Mag. Sabine Ullrich, Geschäftsführerin der IC Projektentwicklung GmbH. Nach Fertigstellung wird es auf dem etwa 40.000 Quadratmeter großen Grundstück im Norden der Krieau etwa 92.000 Quadratmeter vermietbare Fläche geben. Das Investitionsvolumen beträgt an die 300 Millionen Euro. //


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Hart am Wind Ein Windrad besteht aus dem Turm, dem Maschinenhaus mit dem Generator und den Rotorblättern. Eine Windkraftanlage liefert ihre Leistung, indem sie die Kraft des Windes in ein Drehmoment (drehende Kraft) an den Rotorblättern umwandelt. Der Generator wandelt die mechanische Energie in elektrische Energie um. Die Energiemenge, die der Wind auf den Rotor überträgt, hängt von der Luftdichte, der Rotorfläche und der Windgeschwindigkeit ab. Der Energieertrag steigt beinahe mit dritter Potenz der Windgeschwindigkeit, der Wirkungsgrad beträgt zwischen 25-30%, theoretisch sogar 70%. Um ein Windrad aufzustellen braucht es eine entsprechende Infrastruktur – die gigantischen Teile müssen an ihren Bestimmungsort gebracht werden, dafür gibt es Logistikabteilungen bei den Herstellern. Die Experten sehen sich die Zuwegung zur Baustelle, besonders die Kurvenradien, vor dem Verkauf eines Windrades genau an. Normalerweise werden die Windräder aus der Produktion auf ein Schiff verladen und danach per LKW weitertransportiert.

gondel darin befindet sich der gesamte Maschinensatz des Windrades

Rotorblätter aus kunststoff­imprägnierter Epoxidglas- / Carbonfaser Rotor Durchmesser: 90 m Gewicht: 36 t turm Höhe: 100 m Gewicht: 255 t

Wo werden Windräder aufgestellt? Das wichtigste Kriterium ist die am Ort herrschende Windgeschwindigkeit. Für eine erste Einschätzung gibt es sogenannte Windkarten, die Windverhältnisse, vor allem aber die Windgeschwindigkeit kartographisch darstellen. Die Windgeschwindigkeit hängt in erster Linie von der Topographie ab. Während die Windgeschwindigkeit an der Wasseroberfläche ungebremst hohe

Geschwindigkeiten erreichen kann, ist in topographisch bewegtem Gebiet nicht nur die mittlere Windgeschwindigkeit geringer, sondern die Windrichtung wird auch durch Unebenheiten im Gelände beeinflusst. Der Einfluss der Topographie nimmt mit der Höhe ab, in den ersten 100 Metern über Grund nimmt die Windgeschwindigkeit am stärksten zu. Beim Windrad ist die Windge-

schwindigkeit in Höhe der Nabe ausschlaggebend. Die Standortwahl wird auch durch einen in der Nähe gelegenen Übergabepunkt für den produzierten Strom beeinflusst. Hat man sich für ein Grundstück entschieden, werden mindestens ein Jahr lang Windmessungen durchgeführt, um Aufschluss und Sicherheit über die tatsächlichen Windverhältnisse zu bekommen.


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// PROJEKT

Fünf-Uhr-Tee inklusive WÜSTENSPIELE Klassische Cricketspiele dauern vier bis fünf Tage – Fünf-Uhr-Tee und Picknick inklusive. Langeweile kennen die Fans nicht. Das neue Cricket­stadion in Dubai wurde von ALPINE in nur 28 Monaten gebaut. // CLAUDIA LAGLER

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ußball ist gut, Cricket ist besser: zumindest in Großbritannien und vielen Ländern, die dem Commonwealth angehören. Das elitäre Mannschaftsspiel mit den komplizierten Regeln elektrisiert die Massen. 50.000 und mehr Zuschauer in den großen Cricketstadien in Australien, Indien oder Pakistan sind keine Seltenheit. Ausgerüstet mit T-Shirts, Fanschals, Kapperln und Picknick-Körben stimmen sie Begeisterungschöre an, wenn ihre Mannschaft einen Punkt macht. Die Teams – und das ist schon die einzige Parallele, die es zu Fußball gibt – bestehen aus jeweils elf Spielern.

Zopfmuster-Pullover und schnelle bälle

Traditionen werden hochgehalten in dieser Sportart: Klassisch gehen die Spieler in weißen ZopfmusterPullovern, weißen Hemden, langen weißen Hosen und weißem Hut auf den Rasen. Der kleine Ball, den es zu treffen gilt, ist rot, hart und sehr schnell. Die Spiele dauern meist vier bis fünf Tage, es gibt traditionelle Pausen zum Fünf-Uhr-Tee und die Zuschauer richten sich mit mitgebrachten Picknick-Körben auf einen langen Sportgenuss ein. „Cricket hat sehr viele soziale Aspekte, man kommt mit der ganzen

Familie, verbringt viel Zeit miteinander und lernt für’s Leben“, sagt Siva Nadarajah, Präsident des Austria Cricket Clubs Wien. Nadarajah hat seine Liebe zu dieser Sportart aus seiner Heimat Sri Lanka mitgebracht und sich in Wien einen Lebenstraum erfüllt: Er hat einen Cricketclub gegründet, ein eigenes Stadion geschaffen und viele Jugendliche für den in Festlandeuropa eher exotischen Sport begeistert. Cricket dauert lange, wird aber nie langweilig, schwärmen die Fans. Cricket ist ein Mannschaftssport, bei dem Angriff und Verteidigung ganz klar getrennt sind. Die


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Teams stehen sich abwechselnd als Schlagmannschaft und als Feldmannschaft gegenüber. Ein solcher Durchgang heißt Inning. Die Schlagmannschaft versucht Punkte (Runs) zu erzielen, während die Feldmannschaft darauf aus ist, die gegnerischen Schlagleute (Batsmen) rauszuwerfen. Sind zehn von elf Schlagleuten ausgeschieden, ist der Durchgang beendet, die Mannschaften tauschen ihre Rollen.

Regeln manchmal selbst treue Fans und fanatische Spieler (Regeln siehe nächste Seite). Damit alles streng nach Vorschrift abläuft und nichts den Traditionen widerspricht, darüber wacht der im Jahr 1787 gegründete noble Marylebon Cricket Club (MCC) in London als oberste Instanz. Lange Zeit hatten Frauen keinen Zutritt zu den Clubanlagen. STERN IN DER WÜSTE

UMFANGREICHE SPIELREGELN

Ist das Grundkonzept des Spiels für einen Laien schon kaum zu verstehen, überfordern die Details der

Im arabischen Raum ist Dubai seit kurzem erste Adresse für Cricketspieler: Ende April wurde das neue Cricketstadion eröffnet. Es gehört

Dubai-Sports-City ist seit April 2009 erste Adresse für Cricket. zum größten Sportzentrum der Welt, der Dubai Sports City. Im Rahmen eines Joint Ventures haben ALPINE Bau Deutschland und Emirates Belbadi Contracting mit Sitz in Dubai das Stadion errichtet, das mit seiner kreuzbogenartig gestalteten Dachkonstruktion ein wenig an einen Stern mitten in der Wüste erinnert.

mitreden bei cricket // die wichtigsten begriffe Innings // Spieldurchgänge, nach denen Schlag- und Feldmannschaft ihre Rollen tauschen Runs // Punkte, die durch das Wechseln der Position der beiden Batsmen erzielt werden können Wicket // drei senkrechte Stäbe, auf denen kurze Querhölzer liegen Batsmen // die beiden Schlagmänner am Spielfeld, Striker und Non-Striker genannt; Sie tragen Schutzausrüstung (Schienbeinschützer, Handschuhe, Helme) und einen Cricketschläger Bowler // Feldspieler, der jeweils sechs Bälle so wirft, dass sie vor dem Striker aufspringen Pitch // ca. 20 Meter lange Spielbahn, an deren Enden sich die beiden Wickets befinden. Ist der am sorgfältigsten präparierte Teil des Spielfelds mit extrem kurz geschnittenem Rasen.


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// PROJEKT

30 sec.

// cricket

Dass sich Cricket – die Amerikaner haben daraus das in seinen Regeln und Abläufen einfachere Baseball entwickelt – einem Laien kaum erschließt, liegt am Spielablauf und den komplizierten Regeln. Die Schlagmannschaft ist mit zwei Batsmen am Spielfeld, dem Pitch. Sie besetzen die Wickets, die es von der gegnerischen Mannschaft mit dem Ball zu zerstören gilt, um einen Schlagmann aus dem Spiel zu kicken. Punkte machen können die Schlagleute nur, wenn sie den vom Werfer (Bowler) der Feldmannschaft geworfenen Ball möglichst weit schlagen, um genügend Zeit zu haben, ihre Positionen zu tauschen. Gelingt das, haben sie einen Punkt gemacht. Ist der Ball zurück im Pitch und die Schlagleute noch nicht wieder am Platz, scheiden sie aus und der nächste Mann des Schlagteams kommt ins Feld. Die Schlagmannschaft ist so lange am Zug, bis alle ihre Spieler ausgeschieden sind. Dann wechseln die Teams ihre Rollen.

Stars der Cricket-Szene Wasim Akram Pakistan

Bester Bowler aller Zeiten

Sachin Tendulkar Indien

Rekorde für die meisten Runs

Andrew ‚Freddie‘ Flintoff England

Ausgezeichneter Allrounder

Donald Bradman Australien

Bester Schlagmann aller Zeiten

Mehr über Cricket im netz Marylebon Cricket Club //

Adam Gilchrist Australien

Gefeierter Wicket-Keeper

www.lords .org

Internationaler Cricketverband // Deutscher Cricketbund //

www.icc-cricket.com

www.cricket.de

Austria Cricket Club Wien // Cricket Club Velden //

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www.austriacricket.com

www.ccv91.at


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ERÖFFNUNGSSPIEL 22.04.2009

171 : 168 PAKISTAN : AUSTRALIEN

Bis zu 25.000 Gäste können in dieser modernen Sportanlage das Aufeinandertreffen der Mannschaften mitverfolgen. Die Dachkonstruktion schützt die Sitzplätze vor Sonne und Wind. Das Spielfeld liegt unter freiem Himmel. Damit die Spieler die besten Bedingungen vorfinden, wurde die Erde für das Spielfeld extra aus Pakistan angeliefert. Dass es einen Spezialrasen gibt, ist fast schon selbstverständlich. Cricketspieler sind noch penibler bei der Rasenpflege für ihr Spielfeld als Golfer.

chael Tschernitz, Präsident des 1991 gegründeten Cricket Clubs Velden: „Man braucht Ballgefühl, Fangstärke, ein gutes Auge, Reaktionsvermögen, Kondition und mentale Stärke.“ Trotz der Länge ist es ein schnelles und spannendes Spiel. Meist kommt die ganze Familie ins Stadion, weiß Nadarajah. Selbst in streng muslimischen Gegenden sind Frauen in den Stadien willkommen, erzählt er: „Cricket ist etwas für weltoffene Menschen.“

Ballgefühl und fangStärke

Spiele nach den klassischen Regeln heißen Tests. Sie dauern mehrere Tage und sind meist eingebettet in eine ganze Serie von Aufeinandertreffen. Tests gibt es nur zwischen wenigen dazu spielberechtigten Nationalmannschaften. Die Teams von Australien, Südafrika, Indien, Sri Lanka, England und Pakistan gehören zu den stärksten Mannschaften weltweit.

„Es ist die Vielseitigkeit, die Cricket so faszinierend macht“, erzählt Mi-

Bei allem Traditionsbewusstsein ist die Zeit nicht spurlos an Cricket

Auf dem Geländer der Dubai Sports City, die mitten in der Wüste liegt, sollen weitere Einrichtungen, wie zum Beispiel eine Shopping Mall und ein multifunktionales Stadion für Fußball, Rugby oder Leichtathletik, entstehen.

vorübergegangen. Seit einigen Jahrzehnten gewinnen One-DayInternationals an Bedeutung. Diese moderne Form des Cricket ist wesentlich schneller – eine Konzession ans Fernsehzeitalter. Bei diesen

Das Stadion in Dubai erinnert mit seiner kreuzbogenartigen Dachkonstruktion ein wenig an einen Stern in der Wüste. Spielen ist das klassische Weiß selten geworden. Die Mannschaften gehen in den Farben ihrer Nationen auf das Feld, der Ball ist weiß. Traditionalisten quittieren solche Neuerungen mit dem empörten Ausruf „It’s not Cricket“ – in Großbritannien ein Synonym für: Das gehört sich nicht. //


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// MARKT

Sissi, Heidi & Gabi

gehen auf reisen LOGISTIK Was wie eine Vergnügungsreise dreier Freundinnen klingt, ist eine logistische Meisterleistung. Sissi, Heidi, Gabi I und II sind nämlich recht schwergewichtige Damen – jede wiegt an die 3.000 Tonnen und ist mit ihren Nachläufern über 400 m lang. // ines schmiedmaier

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ie Schwerstarbeiterinnen sind Tunnelbohrmaschinen (TBM), die sich mit wuchtigen 27.500 kN Vortriebskraft und einer Schneidradleistung von 3 500 kW an die Tunnelbrust drücken und dabei frühstückstellergroße Gesteinsbrocken aus dem

Berg reißen. Doch bevor ihre Arbeit beim Bau des Gotthardtunnels beginnen kann, müssen die Stahlkolosse erst einmal dorthin gelangen. Die Beschaffungslogistik ist von Anfang an zentrales Element aller Abläufe. Sobald eine Baufirma

eine Ausschreibung gewinnt und feststeht, wird der Auftrag an die Hersteller der Tunnelbohrmaschine erteilt. Sowohl die Bauunternehmen wie auch die TBM-Hersteller stehen unter großem Zeitdruck. Immer kürzer werden die Zeitabstände zwischen Auftragsvergabe


29 und Auslieferung der TBM, die Planungsphasen sind lang – jede Maschine ist ein Unikat. Wegen der hohen Lagerkosten soll die fertiggebaute Maschine das Werk schnell verlassen. Bei Werksabnahme durch den Kunden wird das Gerät nahezu vollständig (ca. 95 %) montiert, alle elektromechanischen und hydraulischen Funktionen sind funktionsfähig und können getestet werden - einzig Probe gebohrt werden kann nicht. Diese technische Abnahme ist die erste Prüfhürde für die Hersteller und Teil eines vertraglich geregelten Schemas. Der Vertrag ist oftmals erst dann erfüllt, wenn die Tunnelbohrmaschine an ihrem Bestimmungsort vollends zusammengebaut ist und die ersten Meter Vortrieb hinter sich hat. Konstruktion berücksichtigt Transport

Schon bei der Konstruktion muss berücksichtigt werden, dass die Maschine montiert, demontiert und am Bestimmungsort wieder aufgebaut werden muss. „30 Jahre Erfahrung fließen auch in die Logistikentwicklung ein“, so Achim Kühn von der Firma Herrenknecht AG im baden-württembergischen Schwanau. Das deutsche Unternehmen stellt rund die Hälfte aller weltweit verwendeten Tunnelbohrmaschinen her. Der logistische Aufwand ist hoch: eine Maschine besteht aus ca. 90.000 Einzelteilen. Bei der Komponentendemontage wird so wenig wie möglich demontiert, die Teile werden in so großen Modulen wie möglich transportiert und müssen zeitlich abgestimmt am Bestimmungsort ankommen. „Dreh- und Angelpunkt dabei ist das Projektmanagement“, betont Achim Kühn. Eigens dafür entwickelte Transportkisten schützen das kostbare Gut vor Staub und Schmutz. Der Transport erfolgt zu 98 % auf dem Wasser, nur 2 % werden auf dem Land zurückgelegt. Die erste Etappe vom Werk in Schwanau zum Rheinhafen Kehl wird teils per

überbreiten oder überlangen Tieflader zurückgelegt. Danach werden die Teile auf Schiffe verladen und über die Binnenschifffahrtswege oder via Rotterdam über das Meer verschifft. Am FuSSe des Himalayas

Eine weit größere Herausforderung ist da schon der Transport nach Indien, wo ALPINE in TapovanVishnugad einen 11,3 km langen Triebwasserstollen für ein Wasserkraftwerk in Arbeitsgemeinschaft herstellt. Das Hauptlager der Tunnelbohrmaschine, mit einem Gewicht von 85 t, muss in zwei Teile zerlegt werden, da die Straßen nicht mehr als 60 t zulassen. Doch nicht alle Teile einer Maschine müssen nach Indien gebracht werden, die weniger sensiblen Teile werden nach deutschen Plänen und ebensolcher Überprüfung in Indien erzeugt. Zuerst kommen die Container oder Transportkisten in einem der beiden Häfen in Mumbai an. In einem Hafen werden nur Container, im anderen nur Stückgut ausgeladen, die Abfertigung im Containerhafen erfolgt schneller als im Stückguthafen. Dennoch soll die zusammengehörende Fracht gleichzeitig weitertransportiert werden. Durch die herrschende Bürokratie in Indien kann die Zollabfertigung 4 bis 6 Wochen dauern. „Die Zusammenarbeit mit der richtigen Spedition ist ausschlaggebend“, betont Paul Bargmann, der für die maschinelle Arbeitsvorbereitung im Tunnelbau verantwortlich ist.

einmal am Fuße des Gebirges angelangt, beginnen die Herausforderungen erst recht. Die ohnehin schlecht oder gar nicht befestigten, aufgeweichten Straßen können in der Monsunzeit schon einmal weggeschwemmt werden oder riesige Felsbrocken den Weg versperren. Zudem kann die hohe Luftfeuchtigkeit in die Container eindringen und die Maschinenteile beschädigen. Bei Auftritt eines Schadens gehört auch das Beauftragen eines Gutachters und die Abwicklung mit der Versicherung zum Tagesgeschäft. Der Platz vor der Tunnelbaustelle ist eng bemessen, die Teile müssen – wie alles zum Bauen benötigte Material – koordiniert angeliefert werden. Ein Zweiachser mit einer Nutzlast von 8 - 10 Tonnen braucht einen Tag vom Lagerplatz in der Ebene bis zur Baustelle in knapp 2.000 m Höhe – ein Schwertransporter erheblich länger. „Es ist schon einmal ein Container am Weg rauf verloren gegangen“, erzählt Paul Bargmann weiter, „nachdem ein Suchtrupp ausgerückt ist, konnte er aber mitten am Weg gefunden werden.“ Normalerweise stehen für die Montage einer TBM ebene Betonflächen zur Verfügung – hier muss am weichen, schlammigen Boden gearbeitet werden.

8 bis 10 Tage für 700 km

Mit Schwertransportern geht es auf der Autobahn weiter – für die Strecke von 700 km von Mumbai an den Fuß des Gebirges, nach Rishikesh, braucht man gut und gerne 8 – 10 Tage. In Indien dient die Mittelleitschiene, falls vorhanden, nur der groben Orientierung. Auf den Fahrbahnen stehen Fahrzeuge und Zweiräder dicht nebeneinander, Kühen wird ausgewichen. Ist man erst

Aber so etwas bringen weder Herrn Bargmann, der seit 1972 im Geschäft ist, noch den indischen Auftraggeber aus der Ruhe. Ein früherer Kollege hat einmal gemeint, „wir haben die Termine, die Inder haben die Zeit“. //

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www.herrenknecht.de www.alptransit.ch

Der Platz vor Tunnelbaustellen ist knapp – eine exakte Einhaltung von Lieferterminen ist wesentlich.


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// MARKT

Balkan


31 GO EAST Mit ‚Balkan Fever‘ ist nicht nur das gleichnamige jährlich stattfindende Wiener Kulturfestival gemeint, sondern es ist auch der Place-to-be der ‚jungen Wilden‘ der Baubranche. // INES SCHMIEDMAIER

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is zum Ende der Achtziger war es noch erstrebenswert, sich die ersten Sporen anderswo in Europa zu verdienen. Wer es sich seit Ende der neunziger Jahre beweisen will, beherzigt das Credo ‚Go East‘ und sucht seine Herausforderung am Balkan. Die geographische Eingrenzung des Begriffs ‚Balkan‘ und das jeweilige nationale Selbstverständnis der Staaten ist so vielfältig wie die Kulturen auf der Balkanhalbinsel selbst - zumeist werden jedoch außer Slowenien die ehemaligen Staaten Jugoslawiens, sowie Albanien, Bulgarien, Griechenland und der europäische Teil der Türkei der Balkanregion zugerechnet. Durch den intensiven Ausbau der Infrastruktur für Verkehr und Energie ist ALPINE an zahlreichen Projekten in der Balkanregion vertreten. Um anspruchsvollen technischen Anforderungen gerecht zu werden und gleichzeitig garantieren zu können, dass die Bauten rechtzeitig fertiggestellt werden und höchsten Qualitätsstandards entsprechen, braucht es qualifiziertes Personal. Gesucht werden hauptsächlich entsandte Führungskräfte, sogenannte Expatriates, die sich ihr Team vor Ort selbst zusammenstellen. Nur, wie findet man den richtigen Kandidaten, der bereit ist, jahrelang auf einer Baustelle in teils entlegenen Gebieten am Balkan zu arbeiten? Zu fehlender Infrastruktur, Sprachproblemen und kulturellen Unterschieden gibt es oft nur wenige soziale Kontakte.

je mehr Auslandserfahrung jemand hat, desto leichter fällt die Orientierung in einem neuen kulturellen Umfeld, weiß die gebürtige Bulgarin.

die ins Ausland entsandt

Die Herausforderung für Mitarbeiter in Führungspositionen besteht in der geforderten Eigenverantwortung, mit der das Ziel – die Baustelle fern der Heimat erfolgreich zu beenden – erreicht werden muss. Entscheidungen müssen getroffen und Strukturen aufgebaut werden, die Voraussetzungen dafür haben eines gemeinsam: Sie sind in jedem Fall anders als zu Hause!

werden, müssen Eigenständigkeit, Durchsetzungsvermögen aber auch Anpassungsfähigkeit und jede Menge Selbstsicherheit

Nicht nur die Kultur des Gastlandes muss im Hinblick auf Sitten, Traditionen und Lebensweise neu erlebt werden, sondern auch die völlig andere Einstellung zu Zeit und Terminen muss berücksichtigt werden. „Das Verplanen von Zeit und die Verwendung von Terminkalendern ist in Balkanländern nicht üblich, man lässt die Dinge eher auf sich zukommen“, berichtet Atanassova weiter. Während man in Westeuropa noch immer die Einstellung ‚Zeit ist Geld‘ vertritt, sagt man auf der Balkanhalbinsel, ‚Zeit kostet nichts, wir haben genug davon‘. Die Kulturen Südosteuropas sind beziehungsorientiert und gastfreundlich – Essenseinladungen, zumeist opulente Tafeln, sind als vertrauensbildende Maßnahmen unbedingt anzunehmen.

mitbringen, um sich täglich neu beweisen zu können.“

60 Führungskräfte gesucht

Jivka Atanassova, zuständig für das Recruiting bei ALPINE mit Schwerpunkt Südosteuropa, ist für Auslandsbaustellen immer auf der Suche nach Mitarbeitern, die vor allem eines sind: weltoffen.

Auch Peter Gfrerer hat Expertise, wenn es darum geht Personal für eine Megabaustelle zu rekrutieren. Er ist Leiter der Abteilung Wasserkraftwerksbau in Tsankov Kamak im südöstlichen Teil Bulgariens, wo ein Wasserkraftwerk am Vacha-Fluss in den Rhodopen errichtet wird. ALPINE ist mit der Errichtung einer 125 m hohen und 457 m langen Bogenstaumauer, einer großflächigen Abdichtung um das Einlaufbauwerk und der Errichtung eines Krafthauses beauftragt.

Beim Start in einem neuen Land müssen die Erfahrungswerte wieder auf null gesetzt werden, da sich die jeweiligen Rahmenbedingungen völlig anders definieren. Aber auch Erfahrung ist ein gewichtiger Faktor,

Auf der Baustelle arbeiten gleichzeitig ca. 1.500 Menschen – davon sind ca. 1.200 ALPINE Mitarbeiter, die anderen rund 300 setzen sich aus Subunternehmern, Bauherren und der lokalen Bauaufsicht zusammen.

Weltoffenheit und Eigenverantwortung

„Fachkräfte,

Jivka Atanassova ALPINE Recruiting Südosteuropa


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// MARKT

Staumauer des Kraftwerkes Tsankov Kamak

„Idealerweise bleibt ein Team vom Beginn bis zur Fertigstel-

Für ein Projekt dieser Größenordnung werden am Anfang 60 Expatriates aus Österreich und Deutschland als Projektleiter, Abschnittsbauleiter, Poliere, Maschineningenieure, Maschinenmeister und sogenannte Hilfsmeister, zumeist Schlosser, benötigt.

gefunden haben. Zudem gibt es noch ‚moderne Nomaden‘, die auf Baustellen in aller Welt anheuern. Doch oft fehlt diesen Mitarbeitern die Bindung an das Stammunternehmen – und beim Auftreten von geringsten Schwierigkeiten wird das Handtuch geworfen.

MUNDPROPAGANDA IST EIN PROBATES MITTEL

VOM ANFGANG BIS ZUM SCHLUSS

Beim Erschließen eines neuen Betätigungsfeldes sucht ein externes Berater-Team die passenden Mitarbeiter für die jeweilige Anforderung. Wurde gerade ein Projekt mit ähnlichen Rahmenbedingungen in einem anderen Teil der Welt fertiggestellt, steht möglicherweise ein Team an Spezialisten zur Verfügung. Oft bringen auch Führungskräfte bewährte Mitarbeiter mit. „Mundpropaganda ist ein probates Mittel, um die richtigen Leute an den richtigen Ort zu bringen – das Experten-Netzwerk in diesem hochspezialisierten Bereich ist überschaubar - man kennt sich untereinander“, berichtet Peter Gfrerer. Auch klassische Methoden wie das Schalten von Inseraten und laufende Kontaktpflege zu technischen Universitäten helfen bei der Suche von Mitarbeitern. Kontakte zu Bildungsinstitutionen werden auch vor Ort geknüpft, so gibt es schon Kooperationen mit der technischen Universität in Sofia, die von der ALPINE HR-Abteilung aktiv betrieben werden. Ein bulgarischer Mitarbeiter, ein Absolvent der FH in Varna, brachte Studienkollegen mit, die nun auch auf der Kraftwerksbaustelle Arbeit

„Idealerweise bleibt ein Team von Beginn bis zur Fertigstellung der Baustelle vor Ort – besonders für Projektleiter ist das ganz wichtig“ weiß Peter Gfrerer. „In der Phase des Teambuildings gebe es oft Anfangsschwierigkeiten, bis jeder seinen Platz gefunden hat“, berichtet Gfrerer weiter, „aber diese Phase ist abgeschlossen und das Kernteam arbeitet jetzt seit zweieinhalb Jahren gut zusammen.“

lung der Baustelle vor Ort – besonders für Projektleiter ist das ganz wichtig.“

Peter Gfrerer

Manchmal ist auch die Bauzeit nicht genau absehbar – so wurden beim Bau des Wasserkraftwerks aus den geschätzten 48 Monaten mittlerweile 72 Monate, berichtet Peter Gfrerer, der mit der Fertigstellung des Kraftwerks 2010 rechnet. Motivation ist das Bauen

Die Motivation der Mitarbeiter auf einer Baustelle im Ausland zu arbeiten ist meist das Bauen selbst - die Einzigartigkeit und die technischen Finessen der Baustelle, sowie ein gehöriger Schuss Abenteuerlust. Gerne


33 beska-brücke Im Zuge des Vollausbaues der E75 (Teil des Europakorridors 10 ) auf 4 Richtungsfahrbahnen ist zwischen Novi Sad und Belgrad bei Beska der Bau einer neuen Donaubrücke erforderlich. Diese wird als sogenannte ‚Twin‘, also Zwillingsbrücke parallel zur bestehenden, derzeit beide Richtungsfahrbahnen aufnehmenden Brücke errichtet und hat dasselbe äußere Erscheinungsbild aufzuweisen. Die in Form eines Design-Build Auftrages vergebene Leistung enthält sowohl die Planung, als auch den Bau dieses, mit 2.213 m längsten Brückenbauwerkes Serbiens.

kraftwerk tsankov kamak Das Wasserkraftwerk liegt in den Rhodopen, einem Gebirgszug an der Grenze zu Griechenland, und ist Teil der Vacha-Kaskade. Der gesamte Bau des Kraftwerks ist technisch sehr anspruchsvoll. Das Projekt umfasst den Bau der Bogenstaumauer mit allen Hilfsbauwerken für die Bauzeit. Weiters wird ein Krafthaus mit Rückeinleitungsbauwerken in den Fluss errichtet. Eine neu zu erstellende Umgehungsstraße ist ebenso erforderlich wie ein 800 m langer Scheiteltunnel. Eine mögliche Reduktion von ca. 200.000 t CO2-Emissionen jährlich stellt einen wesentlichen Beitrag zum Umweltschutz dar.

werden auch junge Leute eingesetzt, die außergewöhnliche Erfahrungen mit innovativen Technologien sammeln wollen, denn: „oft hat man nicht die Gelegenheit ein Wasserkraftwerk zu bauen“, schwärmt Peter Gfrerer. „Ich konnte als Bub den Bau des Maltastaudammes beobachten, schon damals faszinierten mich die Dimensionen des Bauwerks.“ Als ihm dann als ALPINE Mitarbeiter die Gelegenheit geboten wurde, das Projekt in Bulgarien zu leiten, konnte er schlichtweg nicht ‚Nein‘ sagen. Nicht ‚Nein‘ sagen konnte auch Claudia Graber, die in Beska am Bau einer Zwillingsbrücke als Bauleiterin tätig ist - denn gleich drei Arten des Brückenbaues kommen bei diesem Bauwerk zur Anwendung: der freie Vorbau, Vorschub und schweres Lehrgerüst. Die Studentin des Bauingenieurwesens und Baumanagements, die ihr Studium an der TU Wien bald beenden wird und schon ein Auslandspraktikum in Slowenien vorweisen kann, hat noch immer die Aussage eines erfahrenen Kollegen im Ohr: „Eine Donaubrücke baust du nicht oft im Leben.“ ALLROUNDER & TEAMPLAYER

Die 24-Jährige geht ihren Weg ‚konsequent anders‘ und hat bei ALPINE schon einige Stationen durchlaufen. Angefangen hat sie in der Kalkulation des Ingenieurbaus in Wien, danach konnte sie auf der größten Bau-

stelle Europas, der ‚Y-Trasse‘, unter anderem im technischen Innendienst der ARGE Ingenieurbau Erfahrung sammeln. Kontakte zu den Kollegen bestanden schon durch die Tätigkeit bei ALPINE. Besonders schätzt Claudia Graber den Rückhalt des erfahrenen Teams, „der vor allem wichtig ist, wenn man in jungen Jahren als Bauleiterin tätig ist“, betont sie. „Auf Großbaustellen im Ausland ist der Zusammenhalt besonders wichtig, da man mit und um das Projekt lebt und arbeitet“, erzählt Claudia Graber weiter. Probleme gibt es hin und wieder durch das in Südosteuropa herrschende Senioritätsprinzip, das bedeutet, der Ältere habe mehr Rechte. „Die Akzeptanz will hart erkämpft werden, vor allem bei der Zusammenarbeit mit Subunternehmern“, schildert die Bauleiterin ihre Eindrücke aus Serbien.

„Auf Großbaustellen im Ausland ist der Zusammenhalt besonders wichtig, da man mit und um das Projekt lebt und arbeitet.“

Das Team arbeitet – wenn es keine Zwischenfälle gibt eine Dekade, das sind zehn Tage, durch, danach gibt es vier freie Tage. Wie lange die Baustelle insgesamt noch dauert, ist nicht genau abzusehen – geplant sind ein bis zwei Jahre. Aber Naturgewalten wie Hochwasser machen auch hier das Bauende nicht genau planbar, was Claudia Graber nicht davon abhalten wird, die Brücke gemeinsam mit ihren Kollegen fertigzustellen. //

Claudia Graber


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// TECHNOLOGIE

Erster Fräszug auf Schiene CNC-gesteuerte Präzision Weltweit modernste Technik für die mobile Schienenbearbeitung ermöglicht wirtschaftliches und umweltfreundliches Arbeiten. PORR-ALPINE AUSTRIARAIL erwirbt 8 Millionen Euro-Maschine als innovative Alternative zur bisher genutzten Technologie. // MARINA POLLHAMMER

Eisenbahnschienen unterliegen mit den Jahren natürlichen Abnutzungserscheinungen. So kommt es unter anderem zu Fehlern an der Fahrkante und Fahrfläche und auch zu höheren Lärmemissionen. War bis jetzt das Schienenschleifen die einzige Möglichkeit zum Bearbeiten abgenutzter Schienen, erhalten mit dem neuen Fräszug die Schienen in nur einem Arbeitsgang das vorgegebene Profil. Der Zug, der im Aussehen einer Lokomotive ähnelt, korrigiert darüber hinaus Fehler an der Schienenoberfläche. Nur mehr ein Arbeitsgang

Die Maschine mit der neuesten Technik wird im Rahmen eines Maschinenpools den Eisenbahnnetzbetreibern in Österreich Kosten und Europa angeboten. Der Schienenfräszug kann in nur einer Überfahrt mit insgesamt vier Frässtationen und zwei Schleifstationen das fehlerhafte Material im Bereich der Schienenoberfläche und der Fahrkante abtragen.

Wie funktioniert das?

Die Schiene wird beim Befahren mittels Fräsen reprofiliert und anschließend geschliffen. Dabei werden die Querprofilabweichungen und Längswellen sowie Beschädigungen der Oberfläche in einem Vorgang beseitigt. Die Effektivität gegenüber dem nur Schleifen ist wesentlich höher, da in einem Schritt viel mehr Material abgetragen und damit Oberflächenbeschädigungen beseitigt werden können. Die Präzision erfolgt durch CNC-gesteuerte Aggregate. Einsparungen bei Kosten und Arbeitszeiten sind das Ergebnis und ein bedeutender wirtschaftlicher Faktor.

spart Zeit und

längere Nutzungsdauer von Schienen

Die verschiedenen Fehler an den Schienen entstehen durch die zunehmende Belastung der Eisenbahnnetze mit immer schwereren Zügen. Mit der durchgängigen Beseitigung der Oberflächenfehler und der formgenauen Wiederherstellung des Schienenprofils verlängert sich die Haltbarkeit der Schienen entscheidend. Die Vermeidung von Funkenflug und Staubemissionen ist ein weiterer Vorteil gegenüber dem herkömmlichen Schienenschleifen und zeichnet den Schienenfräszug aus – den es bisher nur fünfmal in Europa in seiner Art gibt. //

DATEN Eigenmasse ........................... 120 t Radsatzbelastung ................... 20 t Geschwindigkeit > Überstellfahrten ........ 100 km/h > Arbeit ................. 0,75 – 0,9 km/h Abtrag > min................................... 0,3 mm > max.................................. 2,5 mm


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BARBARA

einblicke Die heilige Barbara ist nicht nur die Schutzpatronin der Bergleute, sie soll auch die Tunnelbenützer schützen. Jeder einzelne Buchstabe ihres Namens steht für eine Anweisung an die Fahrzeuglenker im Tunnel.

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Ausfahrt Konzentration, ruhige Weiterfahrt

Rettung Selbstrettung auf markiertem Fluchtweg

Alarmierung SOS-Säulen benutzen, Ruhe bewahren

Besondere Umstände Warnblinkanlage einschalten

Rücksicht Geschwindigkeit einhalten, Verkehr beobachten

Aufmerksamkeit Radio einschalten, Abstände einhalten

Beleuchtung

Abblendlicht ein, Innenbeleuchtung aus

Bisher wurden in Österreich 218 Gebiete als Naturschutzgebiet nominiert (2009), davon wurden 148 Gebiete rechtlich verordnet. Die verordneten ‚Europaschutzgebiete‘ nehmen rund 12 % der Bundesfläche von Österreich ein. Der Biotop- und Artenschutz wird innerhalb der Europäischen Union geregelt. Hauptziel der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie ist der Aufbau des europaweiten Schutzgebietsnetzes ‚Natura 2000‘. Mit dem Schutzgebietsnetz sollen die natürlichen Lebensräume Europas dauerhaft gesichert werden. Der Auwald beim Projekt Donaubrücke Traismauer ist ein Natura 2000-Schutzgebiet.

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BERUFSTAUCHERIN

Berufstauchen ist nicht mehr nur reine Männersache. Erstmals wurde in Österreich eine Frau zur Berufstaucherin. Petra Schönwald, Theaterpädagogin am Salzburger Landestheater und bereits seit vielen Jahren Tauchlehrerin, stellte sich dieser besonderen Herausforderung. Arbeiten unter Druck, in der Dunkelheit und bei extremen Wassertemperaturen stellen hohe Anforderungen an die Berufstaucher. Mit viel Disziplin und Geschicklichkeit müssen die erforderlichen Arbeiten unter Wasser durchgeführt werden. SEITE 14

Archäologen am Bau Oft rufen Baufirmen Truppen von Archäologen auf den Bau, wenn sie bei Grabungsarbeiten auf Knochen, Scherben, Splitter oder Metalle stoßen. Da es sich um archäologische Funde handeln könnte, die seit mehreren hundert oder tausend Jahren unter der Erdoberfläche eingeschlossen waren, werden Notgrabungen gestartet. Dann muss es schnell gehen, da Stehzeiten einer Baustelle kostspielig sind. Oft melden sich Baufirmen schon vor dem Spatenstich, so kann schon im Vorfeld geklärt werden, ob Funde zu erwarten sind. Pinselchen und Notizblock gehören dabei der Vergangenheit an. Mittlerweile wird mit Notebooks und eigenen Archäo-PC-Programmen gearbeitet.

1500 SEITE 30

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Warnreflexion

ALPINE ist Alleinunternehmer der Baustelle des Kraftwerkes Tsankov Kamak und koordiniert bis zu 1.500 Arbeiter gleichzeitig auf der Baustelle. Diese Mannschaft wurden zum Großteil aus der Region aufgebaut.

Mehr Sicherheit und umfassenden Schutz bietet eine neuartige Warnschutzkleidung aus superleichtem KunststoffVlies. Beschichtet mit intensiv fluoreszierenden Farben und zusätzlich mit retroreflektierenden Streifen ausgestattet, ist diese EN-geprüfte Warnschutzkleidung extrem auffallend – bei Tag und in der Nacht. Die DEKRA Automobil Stuttgart bescheinigt vor allem dem Safety-Vision Warnschutzmantel eine Erkennbarkeit aus 200 m Entfernung (übliche Warnschutzweste: 100 m). Zum Vergleich: Der Bremsweg beträgt bei 150 km/h bis zu 200 m.


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// TECHNOLOGIE

„Mit dem von ALPINE optimierten Hochleistungsbeton konnte das Bauwerk in einer hervorragenden Qualität sechs Wochen vor Termin fertiggestellt werden.“ Holger Mosebach Projektleiter Kühltürme Kraftwerk Neurath und Leiter ALPINE KompetenzCentrum Baustoff- und Betontechnologie in Dortmund


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Hoch-klettern und Widerstand leisten INNOVATIONEN Eine hydraulische Kletterrüstung und säureresistenter Hochleistungs­beton – beides von Experten entwickelt – lassen die Kühltürme des Kraftwerks Neurath schnell in die Höhe wachsen. Und untermauern den Pioniergeist von ALPINE. // marina pollhammer

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ine extrem steile Wand mit Überhang und die vieles entscheidende Frage, wie gelingt es, möglichst schnell und sicher hochzukommen? Das Arbeiten an den Kühltürmen Neurath ist durchaus vergleichbar mit den Bedingungen eines Extrem-Kletterers bei einer waghalsigen Expedition. Die zwei in Kletterbauweise errichteten Naturzug-Kühltürme stützen sich beide auf einem Ringfundament in Stahlbeton mit einem Durchmesser von 118 Metern und verdichten sich in der Mitte auf etwa die Hälfte. Sie erreichen so bei der Fertigstellung jeweils eine Höhe von 172 m, und die kann man durchaus als äußerst schwindelerregend bezeichnen. Die Montage der eigens entwickelten Kletterrüstung erfolgt innen am unteren Randbalken. Dazu werden gegenüberliegend jeweils 54 Klettertürme angehängt und mit dazwischen gehängten Arbeitsbühnen ergänzt. Mittels Hydraulikzylindern passt sich die Kletterrüstung automatisch dem Baufortschritt und der hyperbolischen Bauform des Kühlturmes an. SCHNELL UND FLEXIBEL KLETTERN

Der Bauprozess wird durch die Kletterschritte von 1,20 m je Klettervorgang beschleunigt und die Rüstung muss während der Kletterphasen nicht umgebaut werden. So reduziert diese Speziallösung die Bauzeit um 20 % gegenüber anderen sich auf dem Markt befindlichen Rüstungssystemen. Gleichzeitig wird die Arbeitssicherheit maßgeblich erhöht.

Beton bringt Höchstleistungen

Ebenfalls zum Einsatz gelangt ein von ALPINE entwickelter und optimierter säureresistenter Hochleistungsbeton. Eine spezielle Rezeptur macht ihn so widerstandsfähig, dass er nicht mehr beschichtet werden muss und trotzdem gegenüber schädigenden Einflüssen genug Dichte aufweist. Diese Innovation erspart in Summe mit der Errichtung und später nicht mehr notwendigen Neubeschichtung rund sechs Monate Zeit und stellt so einen bedeutenden wirtschaftlichen Faktor bei der Planung solcher Projekte dar.

Innovative Kletterrüstung bringt 20 % Zeitersparnis. Die Verarbeitungsqualität des Hochleistungsbetons wird durch einen speziellen Hochleistungsverflüssiger optimiert. Dieser äußerst robuste Beton weist für den Kühlturmbau optimale Frisch- und Festbetoneigenschaften auf. Der Beton besteht unter anderem aus einem besonders hoch aufgemahlenen Zement, feinsten Zusatzstoffpartikeln im Mikro-Nano-Bereich und dem Hochleistungsverflüssiger auf PCE-Basis. Die Feinstpartikel wurden speziell für das Bauvorhaben Neurath nur in Kanada produziert und zur Baustelle exportiert. //


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// TECHNOLOGIE

Maßarbeit im Berg


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TUNNELBAU Auch wenn immer mehr Maschinen und moderne Technologien im Einsatz sind: Tunnelbau bleibt eine gefährliche und körperlich anstrengende Sache. Es ist ein Weg der kleinen Schritte durch unbekanntes Gelände. // claudia lagler

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s ist heiß, staubig, laut und die Luft ist zum Schneiden: Wer im Tunnelbau arbeitet, darf nicht zimperlich sein. Die Arbeitsumgebung für Menschen, die sich in Maßarbeit Meter für Meter durch den Fels graben, um unter Tag eine neue Straßen- oder Eisenbahnverbindung zu schaffen, ist alles andere als lauschig. Trotz des Einsatzes von Maschinen bleibt der bergmännische Tunnelbau eine körperlich anstrengende und gefährliche Arbeit. Wie beim St.-Gotthard-Tunnel in der Schweiz, der nach seiner Fertigstellung im Jahr 2015 der längste Tunnel der Welt sein wird: 57 Kilo-

meter durch ein riesiges Bergmassiv in den Zentralalpen. Je dichter das Verkehrs- und Handelsnetz geknüpft wird, desto häufiger werden Tunnel durch Gebirgsmassive gegraben oder in offener Bauweise in der Erde errichtet. Projekte wie der St.-Gotthard-Eisenbahntunnel sind auch in Zeiten, wo alles erforscht und erkundet zu sein scheint, eine unglaubliche Herausforderung an die Kunst der Ingenieure. Jahrhundertealte bewährte Methoden treffen dabei auf Hightech-Verfahren, die bestimmen, wo sich die tonnenschweren Maschinen durch den Berg fressen oder der Schacht mit Sprengungen Meter für Meter vorgetrieben wird.

Die Techniken, wie man Tunnels baut, haben sich im Lauf der Zeit verändert. Verfahren werden optimiert, effizientere Maschinen und Geräte werden eingesetzt, leichter verarbeitbarer Beton verwendet. „Die Kunst ist, schnell, billig und sicher zu bauen. Arbeitssicherheit steht über allem“, erklärt Josef Arnold, Geschäftsführer der zum ALPINE-Konzern gehörenden Beton- und Monierbau GmbH, die auf Tunnelbau spezialisiert ist. Österreicher im Tunnelbau führend

Drei Österreicher – Ladislaus von Rabcewicz, Leopold Müller und


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// TECHNOLOGIE

Franz Pacher – haben Mitte des 20. Jahrhunderts für eine kleine Revolution im Tunnelbau gesorgt: Sie stehen für die so genannte Neue Österreichische Tunnelbauweise, die unmittelbar nach dem Ausbruch die geschaffenen Hohlräume mit Spritzbeton und Ankern absichert. Es entsteht ein Kraftschluss zwischen dem umliegenden Fels und der künstlichen Konstruktion. Heute ist die Neue Österreichische Tunnelbauweise ein weltweit angewandtes Standardverfahren. Es erlaubt eine relativ schlanke Konstruktion. Nach dem ersten Schritt kann abgedichtet und der Tunnel mit Innenschale samt Fahrbahn und Sicherheitstechnik ausgebaut werden.

Die eingeschworene Männergesellschaft der Bergleute hielt den Mythos, dass Frauen im Berg Unglück bringen, lange aufrecht.

Bevor der Spritzbeton den Tunnelbau eroberte, waren Holzkonstruktionen zur Absicherung der ausgebrochenen Tunnelschächte üblich. In einem weiteren Schritt wurden meist Natursteingewölbe angelegt und hinterfüttert, um eine tragfähige Tunnelinnenwand zu erreichen. Das Holz musste aufwendig in das Innere des Berges transportiert und dann wieder abgebaut und herausgebracht werden.

Sprengen, Bohren, Fräsen, Baggern

Für den Tunnelvortrieb gibt es unterschiedliche Methoden, die im Wesentlichen von der Geologie abhängen. In gleichmäßig hartem Fels – wie etwa Granit – kann gesprengt werden. Im Lockergestein wird gebaggert. Andere Vortriebsmethoden sind das Bohren oder Fräsen. Im Gotthard-Tunnel sind beispielsweise gigantische Tunnelbaumaschinen – die Arbeiter haben sie ‚Heidi‘ und ‚Sissi‘ getauft – im Einsatz, deren Rollenmeißel sich mit unvorstellbarer Gewalt an den Fels drücken und das harte Gestein der Zentralalpen in handtellergroße Stücke zermalmen. Doch bevor eine Tunnelbohrmaschine überhaupt zum Einsatz kommt, muss erst einmal eine Trasse angelegt werden. Auch wenn man als Autofahrer oder Bahnpassagier oft den Eindruck hat, dass es in einer langen Geraden durch den Berg geht: Der Weg durch den Fels umschifft geologische Störzonen und ist in seiner Linienführung den Verkehrserfordernissen angepasst. Eine Direttissima durch den Berg ist selten. Der Gotthardtunnel beispielsweise macht ein lange gezogenes S. Störzonen umschiffen

Bevor die Mineure mit ihren Maschinen Hand an den Fels legen, sind die Geologen und Seismologen am Zug. Sie untersuchen den Berg von außen, spüren mögliche

Faltungen auf und suchen nach Stellen, wo der Fels zerrieben ist. Großflächige Störzonen müssen bei den Trassen umschifft werden. „Man wird nicht mit Absicht in eine schlechte Formation hineinfahren“, bringt es Arnold auf den Punkt. Experten erkennen an der Geologie der Oberfläche, welche Verhältnisse im Inneren vermutlich herrschen: harter Gneis oder zuckriger Dolomit, der fast zerbröselt. Doch auch wenn man durch seismische Messungen, Probebohrungen und Beobachtungen relativ verlässliche Prognosen darüber abgeben kann, was einen unter der Erde erwartet: Aus Glas sind Berge nicht – und deshalb immer für geologische Überraschungen gut. Wenn die künftige Route festgelegt, die Behördenverfahren erledigt und die Grundflächen abgelöst sind, kann endlich mit dem eigentlichen Bau begonnen werden. Der Tunnelanstich ist ein Fest für die gesamte Mannschaft, die in den nächsten Monaten im Schichtbetrieb in den Berg fährt. Meist sind es Männer, die die harte Arbeit beim Tunnelbau erledigen. Jahrhundertelang wurden Frauen im Berg nicht geduldet. Die eingeschworene Männergesellschaft der Bergleute hielt den Mythos, dass Frauen im Berg Unglück bringen, lange aufrecht. Doch mittlerweile gibt es auch Ingenieurinnen, Vermessungstechnikerinnen oder Geologinnen, die sich in dieses Metier vorwagen – und nur mehr vereinzelt Männer, die deshalb Sorgenfalten bekommen. //

NACHGEFRAGT // Wie wissen die Mineure überhaupt, wo sie sich im Fels vorarbeiten müssen? Dafür braucht es einerseits präzise Messverfahren und moderne Lasertechnik sowie andererseits erfahrene Tunnelbauer und Vermesser. Betonpfeiler in der Nähe der Tunnelportale sind Fixpunkte, über die dreidimensional Koordinaten für die Arbeit unter der Erde vermessen werden. Ein roter Laserstrahl gibt den Tunnelbohrmaschinen die Richtung vor. Geht alles nach Plan, treffen die Bauteams, die sich meist von zwei Seiten zur Mitte des Berges vorarbeiten, beim Durchstich exakt aufeinander. „Das ist überhaupt kein Problem, das stimmt zentimetergenau“, räumt Josef Arnold mit dem Mythos auf, dass es vorkommt, dass die Trupps auch mal aneinander vorbeigraben.


41 SHORTCUTS betonzug Bei den Arbeiten für die bahntechnischen Anlagen im 57 Kilometer langen Gotthard-Basistunnel wird ab Herbst 2010 ein Betonzug eingesetzt werden. Der Zug hat 24 Wagen und zwei Lokomotiven mit je 1.500 PS und hat eine Einbauleistung von 225 m3 pro Tag. Der Zug hat viele Vorteile: Weil nur täglich eine Ein- und eine Rückfahrt erforderlich ist, werden die anderen Gewerke kaum beeinflusst. Der Beton kann just in time genau in der erforderlichen Menge in hoher Qualität hergestellt werden. ALPINE hat 2008 als Teil eines Bieterkonsortiums den Zuschlag für die bahntechnischen Anlagen im GotthardBasistunnel erhalten. Der Auftrag umfasst unter anderem die Fahrbahn, die Stromversorgung, die Fahrleitungsund Signalanlagen, Tunnelleitsysteme, Kommunikationsnetze und Sicherheitstechnik. Moderne Nomaden Gute Mineure sind gefragte Leute. Trotz moderner Technik und einem großen Einsatz von Maschinen zählt vor allem Erfahrung und gute Ausbildung. Neben Fleiß, Motivation und Erfahrung müssen die Tunnelarbeiter vor allem eines mitbringen: Mobilität. Sie ziehen als moderne Nomaden von Baustelle zu Baustelle und sind bei vielen internationalen Projekten im Einsatz. Die Tunnelbauer arbeiten übrigens im Schichtbetrieb jeweils acht Stunden. Die Baustelle ruht üblicherweise nur am Barbaratag, zu Weihnachten und zu Ostern. Tunnelpatin als gute Tradition Brauchtum spielt auch im modernen Tunnelbau eine wichtige Rolle. Kein Tunnelanstich ohne eine Tunnelpatin: Sie gilt als Stellvertreterin der Schutzpatronin der Bergleute, der heiligen Barbara. Bei der Barbarafeier am 4. Dezember gibt es traditionellerweise eine Andacht und danach ein Fest für die Arbeiter. Die Feiern zum Anstich, zum Durchstich und zur Eröffnung des Tunnels sind ebenfalls unverzichtbar.

Ü Ü

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// TECHNOLOGIE

Zur Sicherheit Glaskugeln PRINZIP KATZENAUGE Es erscheint paradox – dennoch können auf der Fahrbahn aufgebrachte, möglichst runde Glaskügelchen, die Verkehrssicherheit erhöhen. Verantwortlich dafür ist eine optische Eigenschaft, die auch Katzenaugen zum ‚Leuchten‘ bringt. // INES SCHMIEDMAIER

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Für Zur Herstellung von Reflexmaterialien sind zwei Technologien, die Glas­ kugeltechno­logie und die Anbringung retroreflektierender Mikroprismen, gebräuchlich.

m Dunkel der Nacht hatte mancher schon ein Erlebnis der ‚besonderen Art‘: Unheimlich leuchten aus dem Dunkel zwei Punkte im Abstand von wenigen Millimetern, um danach gleich wieder zu verschwinden. Ist der Schreck erst überwunden, stellt sich meistens heraus, dass es unsere samtpfötigen Hausgenossen sind, deren Augen uns mitunter an Gespenstisches denken lassen. Verantwortlich dafür ist der sogenannte ‚leuchtende Teppich‘, lateinisch auch Tapetum lucidum genannt. Diese stark reflektierende Zellschicht liegt hinter der Netzhaut des Auges und spiegelt das Licht, das die Netzhaut bereits passiert hat, nochmals zurück. Diese Schicht bewirkt neben einer besseren Dämmerungssicht der Katze auch eine Reflexion des auffallenden Lichts auf die Augen in der Dunkelheit - und bringt sie zum ‚Aufleuchten‘. Retroreflexion als Sicherheitsfaktor

In der Physik wird diese Eigenschaft Retroreflexion genannt –

dabei kehren katadioptrische (spiegelnde und brechende) Elemente das Licht um und reflektieren es in Richtung des einfallenden Lichts. Genutzt wird diese Eigenschaft bei der Herstellung von retroreflektierenden Materialien, die an Sicherheitskleidung und Fahrbahnmarkierungen zur Erhöhung der Sichtbarkeit angebracht werden. Diese Materialien haben einen entscheidenden Vorteil: sie reflektieren das Licht genau in die Richtung, aus der es kommt. Einsatz bei Sicherheitskleidung

Leuchtet ein Scheinwerfer eines Autos die mit Reflektormaterial beschichtete Kleidung eines Bauarbeiters an, so reflektiert diese unmittelbar zum herannahenden Auto zurück. Eine Person am Fahrbahnrand ist somit für den Autofahrer auch bei großer Entfernung schneller erkennbar. Besonders bei Baustellen auf Autobahnen oder Bundesstraßen ist das ein großer Vorteil, da sich die Fahrzeuge mit hoher Geschwindigkeit nähern. Zum Tragen kommt der erhöhte

Sicherheitsfaktor auch bei Bodenmarkierungen, die durch die Verwendung von Glaskugeln aufleuchten, sobald sie angestrahlt werden. Sogar bei schlechten Sichtverhältnissen wie Dunkelheit, Regen oder Nebel reflektieren Glaskugeln, die weit genug aus der Beschichtung herausstehen, das einfallende Licht zuverlässig und sorgen für gute Sichtbarkeit der Leitlinien. 100 Prozent Reflexion durch Glaskugeln

Der Einsatzbereich der reflektierenden Materialien erstreckt sich auf Sicherheitsbekleidung, Verkehrszeichen, Straßenmarkierungen, Werbeflächen und Reflektoren auf Zweirädern. Auch wenn das auf den Speichen eines Fahrrades angebrachte Katzenauge auf den ersten Blick recht wenig mit dem Auge einer ‚echten‘ Katze zu tun hat, so ist ihnen zumindest das Prinzip der Retroreflexion gemeinsam. //


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★BALKAN

EU

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Vor kurzem hat die EU-Kommission den Vorschlag gemacht, dass Bürger aus Serbien, Mazedonien und Montenegro ohne Visum in die EU-Staaten reisen können. Bis dato kann noch nicht allen Sicherheitsanforderungen nachgekommen werden, doch laut EU-Kommission wird dieses Problem bis Anfang 2010 gelöst sein.

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Die letzte Arbeitgeberbefragung Recruiting Trends 2009 Österreich wurde unter den 500 größten, österreichischen Unternehmen durchgeführt. Durch Sparmaßnahmen greifen Unternehmen zu kosteneffizientem Personalmanagement und verwenden größtenteils Onlineformulare. Mittlerweile gehen schon ¾ aller Bewerbungen auf elektronischem Weg bei den österreichischen Großunternehmen ein. Rekrutierungsprozesse werden dadurch effizienter und kostengünstiger. Auch die Zeit zwischen dem Schalten der Anzeige und dem Bewerbungseingang reduziert sich zum Vorteil aller.

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Die Glücksritter Die Brüder Duke – zwei Warentermin-Börsenmakler – spekulieren hoch und tauschen das Leben eines Bettlers mit dem ihres Geschäftsführers. Am Ende verbünden sich jedoch diese beiden und ruinieren die Dukes. 1983 gibt der Film mit Eddie Murphy Einblick in den harten Spekulantenalltag an der Börse.

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Andalusien Andalusien ist von den 17 autonomen Gemeinschaften Spaniens, die auf dem Festland liegen, die südlichste. Besonders berühmt ist die Region auch durch ihre Musik, den Flamenco. Gesprochen wird Andalusisch, der Dialekt unterscheidet sich phonetisch stark von der spanischen Standardsprache. Andalusien ist eine stark durch den Tourismus geprägte Region.

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Sankt Laurent 2006 ‚Sankt Laurent‘ heißt der erste in Betoneiern ‚ausgebrütete‘ Wein Österreichs. Laut dem traditionellen Aussaatkalender der Mondgärtnerin Maria Thun wurde der Wein aus den Betoneiern an einem besonderen Fruchttag im Zeichen der Traube abgefüllt. Und es scheint zu stimmen. Denn wenn man eine Flasche des Sankt Laurent 2006 öffnet, steigt der herrliche Duft von dunklen Beeren und Zwetschken in die Nase.

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SCHATTENMAUT

Beim Modell der Schattenmaut trägt die Projektgesellschaft die Verantwortung für den Bau, die Instandhaltung und den Betrieb der Verkehrsinfrastruktur. Die Schattenmaut hat jedoch den Vorteil, dass der Nutzer der Infrastruktur selber keine Maut an die Projektgesellschaft zahlen muss. Das Verkehrsaufkommen wird gemessen, die Mautzahlungen an die Gesellschaft werden vom Staat übernommen. Das Modell der Schattenmaut ist vor allem für Infrastrukturen geeignet, bei denen eine Mauterhebung möglich ist, aber durch die Schattenmaut selber die Marktrisiken als sicherer anzusehen sind.


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// RESSOURCEN

Es begann mit dem Schweinebauch RESSOURCEN Schon immer konnte man mit dem Handel von Rohstoffen in kürzester Zeit sagenhaft reich oder völlig arm werden. Treibende Kraft dahinter ist die Tatsache, dass irdische Ressourcen begrenzt sind. Und der Mechanismus von Angebot und Nachfrage. // andreas eder

d

ie Wand aus Lärm ist nahezu undurchdringlich. Schreie mischen sich unter lautes Gebrabbel und unverständliche Wortfetzen. Zahlen und fremde Begriffe werden gerufen. Arme werden hochgerissen und sinken an anderer Stelle rasch wieder nach unten. Die Atmosphäre gleicht einem Fußballstadion, während die Heimmannschaft in der 89. Minute 2:3 hinten liegt. Es hängt der Geruch von unmoralisch hohen Gewinnen in der Luft. Und der von zerstörerischen Verlusten. Und all das ausgelöst von tiefgefrorenen Schweinebäuchen. Ein bewegtes Kapitel in der Geschichte des Warenterminhandels

wird von diesem Rohstoff geprägt. Der 80er-JahreSpielfilm ‚Die Glücksritter‘ mit Dan Aykroyd und Eddie Murphy ließ tief in das Milieu von Rohstoffspekulanten einblicken. Die Zeiten haben sich geändert. Die globale Bedeutung von Rohstoffen hat seit der großen Ära der legendären Chicagoer Warenterminbörse CME (Chicago Mercantile Exchange) stetig zugenommen. Dort wurde bis zum Ende des vergangenen Jahrtausends noch traditionell analog mit Schweinebauch gehandelt. Inzwischen wird auch hier ausschließlich elektronisch ‚getradet‘.


45 20 sec.

// cme – Chicago Mercantile Exchange

Die einst legendäre Börse für den Handel mit Schweinebäuchen ist 2008 mit dem ‚Chicago Board of Trade (CBOT)‘ zum weltgrößten Handelsplatz für Derivative, der ‚CME Group Inc.‘ fusioniert. In den 60er Jahren begann der Handel mit Schweinebäuchen in Form von hochriskanten Warentermingeschäften. Die enorme Volatilität lockte Spekulanten aus der ganzen Welt. Als sich die Lebensmittelindustrie in den 90ern zu wandeln begann, neigte sich die große Ära der Schweinebäuche dem Ende zu. 1992 wurde mit der Plattform ‚Globex‘ der elektronische Handel an der CME eingeführt. 2006 machte das Volumen von über ‚Globex‘ gehandelten Papieren bereits 72 % des Gesamtaufkommens aus. Das entspricht einem Wert von 1.015 Milliarden Dollar.

begriffe Termingeschäft / Zeitgeschäft: Geschäft über den Kauf/Verkauf eines Gutes zu einem späteren Zeitpunkt mit einem fest vereinbarten Preis // Volatilität: Ausmaß der Schwankung von Finanzmarktparametern (Aktien­ kurse etc.) // Anlageklasse: Beschreibt die Anlagepolitik eines Fonds

Und der Wandel in der Lebensmittelindustrie hat dem Schweinebauch den Garaus gemacht. Die Rohstoffe für die industrielle Fertigung von modernen Gütern und Produkten haben ihm den Rang abgelaufen.

lich 450 Tonnen, in einem Kilometer Autobahn sogar 160.000 Tonnen mineralische Rohstoffe.

Der Markt macht den Preis

Die Anforderungen an die Gewinnung und Verarbeitung sind durch ökologische Aspekte enorm gestiegen. Der Ausstoß von Emissionen und der Verbrauch von Energie muss deutlich reduziert werden und Renaturierungs- wie Rekultivierungsmaßnahmen sind in die Überlegungen einzuplanen. Der Schutz von wertvollen Lebensräumen für bedrohte Tiere und Pflanzen steht dabei an erster Stelle.

Der Handel mit derartigen Ressourcen, die an den internationalen Börsen eine eigene Anlageklasse mit hoher Volatilität bilden, ist ein wesentlicher Bestandteil des Spekulantenalltags. Und ein wesentlicher Faktor für Unternehmen in der Bauwirtschaft. Preise müssen zu Zeiten kalkuliert werden, in denen der Preis zum Liefertermin wiederum nur schwer einzuschätzen ist. Bei den großen Bauunternehmen geht der Trend seit längerem hin zur Schaffung und Sicherung eigener Rohstoffquellen wie Schotter- oder Kieswerken. Im Jahr 2002 wurden allein in Österreich über 100 Millionen Tonnen (Mengenschätzung) mineralische Rohstoffe wie Sand, Kies, Naturstein, Kalk, Lehm, Ton, Mergel, Schiefer, Gips oder Industrieminerale produziert. Das entspricht einem Wert von rd. 1,1 Mrd. Euro und sicherte dadurch in Branchen wie der Bauwirtschaft, der Landwirtschaft, dem Verkehrssektor oder in Kommunen gesamtwirtschaftlich gesehen rd. 14.600 Arbeitsplätze. Häuser, Straßen, Kanäle, Gläser, Fernsehgeräte, Computer, Handys, Medikamente oder Kosmetika sind ohne mineralische Rohstoffe undenkbar. In Mitteleuropa liegt der Bedarf pro Kopf an Baurohstoffen bei 10 Tonnen im Jahr, in Ballungszentren sogar noch mehr. Die Tendenz ist steigend. Allein in einem unterkellerten Einfamilienhaus stecken durchschnitt-

Ökologie versus Ökonomie

Der hohe Anspruch an die Qualität von Rohstoffprodukten wirkt sich auf die Verfügbarkeit und die kostenintensive Kontrolle der Eigenschaften aus. Durch die zunehmende Besiedelung und ein steigendes Umweltbewusstsein werden die Abbaumöglichkeiten immer geringer. Das führt zu längeren Transportwegen mit hohen Kosten und einer zunehmenden Umweltbelastung. Damit gewinnt das Thema Recycling immer mehr an Bedeutung. Eine Einschränkung der Produktion von mineralischen Rohstoffen würde einen volkswirtschaftlichen Produktionsrückgang mit dem Faktor 9,34 bedeuten. Davon wäre der Bausektor maßgeblich betroffen. Doch eine Verknappung von mineralischen Rohstoffen ist derzeit nicht in Sicht. Und solange nicht mit Schweinebauch gebaut wird, sind Preisschwankungen am Rohstoffmarkt ein überschaubares Risiko. //

Ü www.cmegroup.com


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Die Kraft der

// UMWELT

Sonne nutzen


47 ERNEUERBARE ENERGIEN Almeria ist mit 3.000 Sonnenstunden pro Jahr die sonnenreichste Region Europas – und hat als solche nicht nur großes Potenzial zum Gemüseanbau, sondern auch zur Nutzung der Sonnenenergie. // petra weissenbichler

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lmeria, so nennt sich eine der acht Provinzen Andalusiens im Süden Spaniens, nicht umsonst leitet sich der Name, gleichermaßen von Hauptstadt und Region, aus dem Arabischen ab, denn ‚al-Mariyva‘ hat was Besonderes: Die Nähe zum afrikanischen Kontinent prägt das Klima als extrem warm und sehr, sehr trocken.

Ingenieurskunst vom Feinsten

Die Solaranlage genannt ‚Sol del Sur‘ liegt in den Bergen zwischen den beiden Örtchen Nijar und Lucainea, ca. 40 km von der Stadt Almeria entfernt. Alpine-Energie Deutschland hatte gemeinsam mit ARGE Partnern diesen Auftrag zur Errichtung dieses gewaltigen Solarkraftwerkes erhalten.

Halbwüstenklima und Delikatesstomaten

Die dadurch sonnenreichste Region Europas weist klimatisch im Landesinneren ein nahezu außergewöhnliches HalbwüstenÖkosystem auf. Mandelbäume, Olivenhaine, Obstgärten und Gemüseplantagen prägen die südspanische Küste, auch der ‚Gemüsegarten Europas‘ genannt.

Eine im Durchschnitt jährliche Gesamteinspeisung einer jeden Solarfabrik liegt im Schnitt bei rund 200 Kilowattstunden. Doch bis dahin erfordert dies immenses Know-how im Bereich erneuerbarer Energien und technische Ingenieurskunst vom Feinsten.

Insider wissen: „Hier gibt es die absolut besten Tomaten weit und breit – sehr süßlich, sehr klein, sehr bekannt, sehr schmackhaft und vor allem sehr teuer“, so erinnert sich Ralf Schöneberg, technischer Geschäftsführer vom Projekt Almeria. „Den Kilopreis dieser Tomaten von rund € 16,— werde ich wohl noch sehr lange in Erinnerung haben, aber auch den herrlichen Geschmack“, bemerkt der sympathische Techniker schmunzelnd. Seine Aufgabe war, die technische Gesamtleitung zur Entstehung eines der größten Photovoltaikparks dieser Region und in Spanien. Photovoltaik klingt komplizierter, als es ist, denn Solarparkanlagen machen nichts anderes, als Sonnenstrahlung in Solarstrom umzuwandeln und diesen an den örtlichen Energieversorger zu verkaufen.

nen pro Jahr. Der Gesamtenergieertrag erwirtschaftet somit rund 20.690.000 KWh im Jahr. Eine gewaltige Leistung, bedenkt man, dass schon rund 22 Millionen KWh Strom ausreichen, um etwa 6.000 Durchschnittshaushalte zu versorgen. ‚Sol del Sur‘ forderte nicht nur durch den sehr schwierigen Geländeverlauf hohen Einsatz. Rund 100 Arbeiter, etliche Bagger, eine Vielzahl an Traktoren, einige Planierraupen sowie ein Unimog ermöglichten es, vor Ort rund 85.000 Mono- und Polykristalline Module auf einer Gesamtfläche von rund 300.000 m2 zu errichten. Denn allein die Sonne strahlt binnen drei Stunden die gleiche Menge Energie auf die Erde, wie pro Jahr von der gesamten Erdbevölkerung verbraucht wird. Forschung und Entwicklung seit den 80er Jahren

In einer knappen Bauzeit von nur sieben Monaten, per Fertigstellung im Juli 2008, konnte eine Erzeugungsleistung von 14,5 MWp erreicht werden. Im Vergleich zu den installierten Gesamtmodulen dieser Anlage, leistet ein Modul genau 170 Watt. Die Größenordnung aller Module dieses Projektes liegt heute bei rund 90.480 Stück sowie die CO2-Einsparung bei 17.580 Ton-

Solche und weitere Solarparkanlagen sind in Andalusien öfter mal zu sehen, denn nebst Gastfreundschaft, Flamenco und Südfrüchten liegt nördlich von Almeria das Versuchsgelände genannt ‚Plataforma Solar de Ameria‘, wo bereits seit 1980 Forschung und Entwicklung für konzentrierte Solartechnologie betrieben wird. Als positiven Nebeneffekt bei der Errichtung solcher Solarparks wird Andalusien wirtschaftlich gestärkt, die Umwelt entlastet, die lokale Energieversorgung dezentralisiert und die Unabhängigkeit der Region gefördert. //

Ü

www.alpine-energie.com


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// UMWELT

Da würden sogar die

Römer staunen BAUSTOFF BETON Schon von den Römern wurde ‚Opus Caementitium‘, auch Römischer Beton genannt, verwendet. Monumentale Bauwerke wie Tempel, Thermen, Tunnel, Theater und Aquädukte sind heute noch Zeugen der Langlebigkeit und Stabilität des Baustoffes. // INES SCHMIEDMAIER

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uch heute noch ist Beton durch seine regionale Verfügbarkeit und die natürlichen Bestandteile ein begehrter Baustoff. Beton ist unverzichtbar in allen Sparten des Baugewerbes – besondere Anforderungen an das Material werden jedoch beim Bau von Kraftwerken, Kühltürmen, Brückenbauten oder im Spezialtiefbau gestellt. Gerade im Kraftwerksbau sind die statischen Belastungen besonders hoch. „Das Fundament für die Turbine ist zweieinhalb Meter hoch und muss einem Gewicht von 1.750 Tonnen standhalten“, berichtet Erik Lehner, Bauleiter am Kraftwerk Malzenice in der Slowakei. „Bei solch massiven Bauteilen muss besonders auf die niedrige Hydrationswärmeentwicklung geachtet werden“, erklärt Lehner weiter. Die reduzierte Abbindewärme soll die Zwangsspannungen, die beim Abbinden im Inneren von massiven Betonteilen entstehen und zu Rissen führen, verhindern.

Risse zu verhindern wussten auch schon die Römer – noch heute gibt es große Estrichflächen in einigen Orten in Nordafrika, die um 200300 n. Chr. ausgeführt wurden. Trotz der vorherrschenden Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht sind diese Flächen völlig frei von Rissen. Eine wesentliche Weiterentwicklung war damals die Verwendung von Zuschlagsstoffen. Diese bestanden aus Ziegelresten und besaßen die Eigenschaft, bei Temperaturänderungen Spannungen auszugleichen und dadurch Risse zu verhindern. Die Entwicklung ‚weicher Betone‘

Heute ist die Betonentwicklung einige Schritte weiter – in den Labors der Bautechnischen Prüfund Versuchsanstalt GmbH (bpv) in Himberg wird derzeit intensiv an der Weiterentwicklung der Rezepturen ‚weicher Betone‘ gearbeitet, die vor allem im Spezialtiefbau zum Einsatz kommen. Die Stabilität des


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Frischbetons sowie der Einsatz von Zusatzstoffen in Kombination mit langen Verarbeitungszeiten stellen besondere Anforderungen an die Rezeptur. „Die Herausforderung besteht in der unterschiedlichen Dichte von Wasser und Beton, die sich nicht entmischen dürfen“, erklärt Thomas Eisenhut. Ansonsten kommt es zu einem Aufsteigen von Wasser durch im Beton gebildete Kanäle. Dieses sogenannte ‚Bluten‘ des Betons soll verhindert werden.

Beim Bau von Tiefgaragen, die ganz oder teilweise unter dem Grundwasserspiegel liegen, werden Schlitzwände, die den Eintritt von Grundwasser zuverlässig verhindern, errichtet. Schlitzwände sind Verbauelemente, die üblicherweise Dicken von 40 cm -1,5 m aufweisen und Tiefen bis zu 40 m haben. „Ein kombinierter Einsatz von Schlitzwänden und Bohrpfählen kam bei der Erweiterung der U-Bahn-Linie 2, Baulos Messe, zum Einsatz“ berichtet Herr Tandler weiter.

Innovationspreis für Betonpresse

In enger Zusammenarbeit von Grund-, Pfahl- und Sonderbau und bpv wurde die Betonfilterpresse zur Bestimmung der Stabilität weicher Betone entwickelt. Das Forscherteam Thomas Eisenhut und Alexander Pekarek wurde dafür vom spanischen Mutterkonzern FCC mit dem Innovationspreis 2007 ‚Premio Fomento de la lnnovación‘ ausgezeichnet. „Wir vergeben auch immer wieder Themen für Diplomarbeiten zum Thema Beton“, berichtet Thomas Eisenhut. Betreut werden die Diplomarbeiten von Herrn Eisenhut selbst, umgesetzt werden die Forschungsprojekte in Kooperation mit Studenten des Instituts für Geotechnik der Universität für Bodenkultur und der Grund-, Pfahl- und Sonderbau GmbH. Weiche Betone kommen im Spezialtiefbau bei der Errichtung von Bohrpfählen und Schlitzwänden zur Anwendung. „Bohrpfähle werden unter anderem für die Fundierung von Brückenbauwerken eingesetzt“, weiß Markus Tandler, Gruppenleiter bei Grund-, Pfahl- und Sonderbau. Bei der Donaubrücke in Traismauer kamen auf dem gesamten Brückenabschnitt etwa 600 Bohrpfähle, davon 136 im Donaustrom und die restlichen bei den Vorlandbrücken, zur Ausführung. Bohrpfähle sind üblicherweise bis 40 m tief und haben normalerweise einen Durchmesser von 60 bis 150 cm.

Bei der Hochlage der U-Bahn wurden sämtliche Stützen mit Bohrpfählen fundiert, bei der Tieflage selbst wurden Schlitzwände durch das anstehende Grundwasser als Verbauelement vorgesehen.

Wein reift im Betonei

In Österreich steht das burgenländische Demeter-Weingut Meinklang für die hierzulande noch recht unbekannte Weinausbaumethode in überdimensionalen Betoneiern, die in Frankreich schon länger bekannt ist. Angela und Werner Michlits ließen sich vor drei Jahren von der neuen Methode des Weinausbaues in Betoneiern begeistern. Seither sind sie erfolgreich dabei, den biodynamischen Weinbau mit dieser Ausbau- und Lagermethode auch hierzulande salonfähig zu machen. Vor einem Jahr wurde der Meinklang Sankt Laurent 2006 als der erste in Betoneiern ‚ausgebrütete‘ Wein Österreichs abgefüllt.

Beton bietet gegenüber Holz- und Edelstahl-

eigenschaften des betons

behältern Vorteile. Abbinden

Durch die Vielzahl extrem feiner Luftporen im Beton gelangt Sauerstoff gezielt in Miniaturdosen in den Wein, es entsteht eine natürliche Mikrooxidation, sodass der Wein zur Reifung ausreichend atmen kann. Holz verfügt zwar auch über Poren, gibt aber Röstaromen und Tannine an den Wein ab. Im Gegensatz dazu bewahrt Beton den natürlichen sortenreinen Geschmack des Weines. „Wir mussten zu Beginn alles über den Chemismus des Weines, betreffend der Reaktion auf den Beton, prüfen und haben dann die geeignete Betonsorte für den Weinausbau kreiert“, erklärt Ing. Johann Ramsbacher, Geschäftsführer der Rauter GmbH, der steirischen Herstellerfirma der Betoneier. Der ph-Wert des Weines befindet sich im sauren Bereich, daher wurde eine Spezialrezeptur entwickelt. Auch die Schalung und damit auch die Betonoberfläche der Betoneier wurden im Vergleich zum französischen Modell verbessert. Ein Betonei fasst 900 Liter und hat eine Wandstärke von zwölf Zentimetern, dabei wiegt es mehr als 1,7 Tonnen und eignet sich für den Ausbau von Rot- und Weißwein gleichermaßen.

Phase der Kristallbildung in der Betonmasse Kriechen so heißt der Beton während des Abbindens Schwinden Volumenabnahme/ Verkürzung durch Austrocknen Bluten Absondern von Wasser an der Oberfläche. Verdursten Bei zu hoher Temperatur und zu geringer Luftfeuchtigkeit kann der verarbeitete Beton austrocknen, sodass die Betonoberfläche nicht die erforderliche Festigkeit erreicht.

Auch die alten Römer wussten schon um die Lagerung des Rebensaftes in Betonbehältnissen. Aber dass der Wein, der im ‚Imperium Romanum‘ als Grundnahrungsmittel für alle Bevölkerungsschichten galt, eines Tages in Betoneiern ‚ausgebrütet‘ wird, würde selbst die Römer zum Staunen bringen! //

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// beton

Beton ist ein Gemenge aus Gesteinskörnung, Wasser und Zement als Bindemittel. Das Gemisch ist am Anfang zähflüssig und erstarrt nach und nach, bis es schlussendlich eine steinartige Konsistenz erreicht. Die Festigkeit erhält der Beton durch die Auskristallisierung des Klinkers im Zement. Durch ihn bilden sich feinste Kristallnadeln, die sich fest ineinander verzahnen.


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ERBAULICHES

// IMPRESSUM

kOLUMNE von Alex Aichner

Haben Sie sich eigentlich jemals überlegt, wie viele unterschiedliche Berufe es gibt? 879? 1.367? Egal – jedenfalls unendlich viele! Das ist an sich schon erstaunlich und überaus bemerkenswert, vor allem wenn man bedenkt, dass wir alle doch ursprünglich aus ein und demselben Beruf kommen. Wenn Sie jetzt den Kopf noch so ungläubig schütteln – es stimmt tatsächlich: Sie und ich haben eine gemeinsame ‚berufliche‘ Vergangenheit. Wenngleich Buben in der Regel von einer Karriere als Rennfahrer, Papst, Feuerwehrmann und Ritter, Mädchen dagegen von einer Zukunft als Tierärztin, Friseurin, Primaballerina, Barbie-Designerin oder Pferdezüchterin träumen – eines haben alle trotz zahlloser geschlechtlicher Unterschiedlichkeiten gemeinsam: Wir alle, Männer wie Frauen, kommen – aus der Baubranche!

Jeder von uns hat irgendwann mit größter Hingabe und unendlicher Begeisterung gebaut. Oder können Sie sich an Ihre beispiellose Karriere in der Sandkiste nicht mehr erinnern? Wobei die schönsten Baugründe mit Sicherheit die Strände dieser Welt sind. Da, wo wir Burgen, Schlösser, Festungen, Straßen, Städte, Tunnels, Pyramiden und was weiß ich noch alles gebaut haben! Damals war die Baubranche auch keineswegs von Männern dominiert. Im Gegenteil: Beim Bau von Sandburgen waren Buben und Mädchen ein Herz und eine Seele. Wobei wir nicht auf Sand allein bauten! Ganz und gar nicht. Als Kleinkinder haben wir mutig und entschlossen mit unterschiedlichsten Materialien experimentiert. Plastik- und Holzklötze waren weitere bevorzugte Werkstoffe, ebenso wie Spielkarten und ausrangierte Schachteln und Pappkartone. Ja, als Kinder waren wir alle ganz große Baumeister. Mit leiser Wehmut erinnere ich mich an die monumen-

talen Sandburgen, die über Nacht ein Raub der Wellen wurden, und an die gewagten architektonisch richtungsweisenden Lego-Wolkenkratzer. (Wobei wir zugegebenermaßen im Abreißen und Zerstören ebenso geschickt waren wie im Aufbauen.) Jedenfalls hat uns irgendwann im Lauf der Kindheit eine unerklärliche und unglückliche Fügung des Schicksals dazu bewogen, den Berufswunsch zu wechseln und eine Karriere als Pilot, Filmstar, Topmodel, Geheimagent oder Millionär anzustreben. Ob wir in diesem nächsten Berufsleben glücklicher wurden, sei dahin gestellt. Jedenfalls war ich selten in meinem Leben stolzer als in den Augenblicken, da meine Sandburg die meines Nachbarn bei weitem überragte. Und auch Jahre später, als ehrgeiziger Vater einer begabten kleinen, vierjährigen Baumeisterin musste ich feststellen, dass mich die Sandburg-Baubranche immer noch faszinierte. So sehr jedenfalls, dass meine Tochter mehr oder weniger zum Zuschauen verurteilt wurde, so sehr war ich in meinem Element. Dafür war sie dann stolze Besitzerin der prächtigsten Sandburg der ganzen Karibik. Fest steht: Glückselig strahlende, Sandburgen bauende Väter, im Privatberuf Generaldirektoren und Aufsichtsratsvorsitzende, sind der untrügliche Beweis dafür, dass der Mensch in Wahrheit zum Bauen geboren ist. Wie auch immer: Für das gesellschaftliche Zusammenleben dürfte es durchaus von Vorteil sein, dass wir uns irgendwann anderen Tätigkeiten zugewendet haben. Nicht zuletzt die in der Baubranche Verbliebenen freuen sich maßlos, dass ihnen einige Milliarden Mitbewerber erspart bleiben … Obwohl wir im Grunde der Baubranche alle irgendwie ewig verbunden bleiben. Denn ganz ehrlich: Wer von uns baut nicht gerne immer wieder und immer schönere - Luftschlösser?

Herausgeber - ALPINE Holding GmbH Marketing & Konzernkommunikation Alte Bundesstraße 10 · 5071 Wals / Salzburg · Österreich Telefon +43 662 8582-0 · Fax -9900 · inside@alpine.at www.alpine.at chefredaktion - Andreas Eder Redaktion - Marina Pollhammer, Ines Schmiedmaier DESIGN / art direCtion - Florian Frandl Autoren dieser Ausgabe - Isabella Drakulic, Andreas Eder, Claudia Lagler, Marina Pollhammer, Ines Schmiedmaier, Petra Weissen­bichler Konzept & Organisation - Marina Pollhammer Beratung - ikp Salzburg PR und Lobbying GmbH bildnachweis - Markus Berger S. 13 // Gerald Kapfer S. 5, 10, 12, 35 (Taucher) // H.-P. Kretschmer S. 13 Mitte // Franz Pflügl S. 17 // Alexander Vorderleitner S. 3, 6-9 // Chris Zenz S. 2, 11, 12/13 oben, 20 // AlpTransit Gotthard AG S. 38/39 // beyer.co.at S. 22 // DIVA Consult GmbH S. 19 (DIVA-Award) // meinklang.at S. 49 (Betonei) // Linsinger Austria Maschinenbau GmbH S. 34 // Herrenknecht AG S. 29 (Transporte) // Mit freundlicher Empfehlung von DSC S. 26 (Stadion) // John Slater / Digital Vision / Getty Images S. 24 // VisionsofAmerica/Joe Sohm / The Image Bank / Getty Images S. 44/45 // iStockphoto.com/LanceB S. 5 (Ducking the bouncer) // iStockphoto.com/selensergen S. 5 (Bulgaria flag) // iStockphoto.com/shevvers S. 13 (Brown common toad) // iStockphoto.com/LFChavier S. 19 (Jumping Clownfish) // iStockphoto.com/terex S. 19 (ball for cricket) // iStockphoto.com/AlbyDeTweede S. 19 (Container ship) // iStockphoto.com/matthewleesdixon S. 19 (Giant ferris wheel) // iStockphoto.com/derprinz S. 21 (Vienna underground/public transport) // iStockphoto.com/acilo S. 23 (Wind energy) // iStockphoto.com/ LanceB S. 25 (Last Man 40) // iStockphoto.com/Entienou S. 25 (Cricket Score board) // iStockphoto.com/luxxtek S. 25 (Detail of a cricket score board) // iStockphoto.com/Entienou S. 25 (Cricket Scoreboard) // iStockphoto.com/redmal S. 25 (cricket ball and bails) // iStockphoto.com/Kolbz S. 26 (Cricketer Playing a Shot) // iStockphoto.com/duncan1890 S. 30 (Bulgarian flag boy) // iStockphoto.com/rosen_dukov S. 31 (Bulgarian coins) // iStockphoto.com/Liliboas S. 35 (Monarch Butterfly) // iStockphoto.com/xelf S. 35 (Ammonite Section) // iStockphoto.com/prill S. 35 (yellow reflective coat) // iStockphoto.com/Kech S. 42 (feline eye) // iStockphoto. com/davincidig S. 43 (passport) // iStockphoto.com/Ljupco S. 43 (Red wine pouring down from a bottle) // iStockphoto. com/Kursad S. 43 (flamenco woman) // iStockphoto.com/ iwant S. 45 (Charcoal) // iStockphoto.com/Kativ S. 46 (Solar Panels) // iStockphoto.com/Kativ S. 47 (Sweet Tomato) // iStockphoto.com/kozmoat98 S. 48 (Pouring Concrete) // iStockphoto.com/tbd S. 49 (Grapes on the Vine) // iStockphoto.com/RusN S. 50 (pebble pyramid) // Restliche Bilder: ALPINE Bildarchiv Druck - agensketterl Druckerei GmbH Erscheinungsweise - 2 x jährlich - Geschlechtsneutrale Formulierung: Aus Gründen der einfacheren Lesbarkeit wird auf die geschlechtsspezifische Differenzierung verzichtet. Entsprechende Begriffe gelten im Sinne der Gleichbehandlung grundsätzlich für beide Geschlechter. - Das Magazin liegt ebenfalls in englischer Übersetzung vor. Bei Abweichungen gilt die deutsche Fassung. - Satz- & Druckfehler vorbehalten. - Alle Angaben in dieser Ausgabe erfolgen trotz sorgfältigster Bearbeitung ohne Gewähr; eine Haftung der ALPINE Holding GmbH wird ausdrücklich ausgeschlossen.



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