Der PARITÄTISCHE Thüringen

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Wir gestalten Th端ringen.

Jahresbericht 2008 | 2009


Impressum

Herausgeber: PARITÄTISCHE BuntStiftung Bergstr.11 99192 Neudietendor f Tel.: 036202 | 26-0 Fax: 036202 | 26-234 www.buntstiftung.de

Redaktionsschluss:

Gestaltung | Satz: Frank Diehn fdiehn@paritaet-th.de

Fotos: www.fotolia.com www.pixelio.de www.photocase.de Der PARITÄTISCHE Thüringen

31.08.2009

v.i.S.d.P Stefan Werner swerner@paritaet-th.de

Druck: Schneider Media GmbH Haarbergstraße 47 99097 Erfurt Gedruckt auf chlorfrei gebleichtem Papier.


Jahresbericht 2008 | 2009

Inhaltsverzeichnis Impressum

2

Anhang

82

1. Wissenschaft und Forschung im PARITÄTISCHEN

8

Kennzahlen

84

2. Engagement baut Brücken

12

Das Jahr in Bildern 2008 | 2009

86

3. Zukunft Selbsthilfe

18

„Wer ist Wer“ in der PARITÄTISCHEN Bunstiftung

88

4. Beschäftigung in Thüringen

22

„Wer ist Wer“ im PARITÄTISCHEN Thüringen

89

5. Pflege – Reformen und mehr

30

„Wer ist Wer“ in der parisat gGmbH

90

6. Eingliederungshilfe – den Wandel gestalten

42

Die PARITÄTISCHEN Unternehmen

92

Mitgliedsorganisationen

94

7. Armut und Bildung – ein Fall für die Kinder- und Jugendhilfe

50

8. Frauen und Familie – CORA gemeinsam für Frauen

58

9. Europa – Herausforderungen und Chancen

64

10. Der PARITÄTISCHE Thüringen regional stark

70

11. Die Dienstleistungen des PARITÄTISCHEN Thüringen 74 • • • • • • • • •

Team Mitgliederservice Zugang zu Fördermitteln Betriebswirtschaftliche Beratung Rahmenverträge Beratung, Qualifizierung und Begleitung hat einen Namen - parisat Die PARITÄTISCHE Akademie PARITÄTISCHES Bildungswerk PATT - die PARITÄTISCHE Tarifgemeinschaft Das Haus der PARITÄT


Vorwort

Sozialwirtschaft oder das Wunder in der Krise

Geschafft – Sie halten den Jahresbericht 2008/2009 in den Händen und das ist gut so! Er ist in Form der Beiträge eine rasante Rückschau unserer Arbeit, in Form der Einleitung ist er allerdings ein kritischer Ausblick auf das was uns erwartet und wie wir dem mutig entgegensehen und begegnen können. Immanuel Kant sagt 1784: „Habe den Mut, Dich Deines eigenen Verstandes zu bedienen“ und genau dieses – unser Handeln und die Konsequenzen dessen im Blick zu haben - sollten wir leben.

So werden beispielsweise in Arbeitslosentreffs Angebote für Menschen unterbreitet, die um die schmale Zahl von Arbeitsplätzen ringen. Zudem findet ein Auffangen von Menschen statt, die im Begriff sind sich aufzugeben. Es werden diejenigen Unterstützungsleistungen nachgefragt, die sich neben dem formalen Antragswesen (z. B. Anträge für das Arbeitslosengeld I oder II, für die Grundsicherung) auch um die sozio-emotionalen Belange kümmern.

Wenn Sie die Überschrift an dieser Stelle noch einmal lesen, so wird Folgendes deutlich:

Gemeinwesenorientierte Angebote sind deshalb unschlagbar, weil sie Menschen Orientierung und Unterstützung bieten (in Bürgerzentren finden Kursangebote von Vereinen statt, offene Jugendtreffs bieten Spiel-, Sport- und Kreativangebote, Familienangebote des Stadtteils stehen neben religiösen Angeboten). Die Inanspruchnahme entsprechender Beratungsleistungen und Kursangebote zeugt davon.

Mindestens das Wort Wirtschaft ist der Sozialwirtschaft und der Wirtschaftskrise gemein. Dies lässt unter anderem zwei Rückschlüsse zu: Die Sozialwirtschaft ist von der Wirtschaftskrise betroffen und die Sozialwirtschaft muss sich wirtschaftlich verhalten. Als Anbieter von sozialwirtschaftlichen Dienstleistungen können unsere Mitgliedsorganisationen im Wettbewerb um Nachfrager punkten, die in besonderem Maße von der Wirtschaftskrise betroffen sind.

4   Vorwort

Aber gerade wegen steigender Nachfrage hat die Sozialwirtschaft gleichzeitig Personalknappheit. Dies hat zwei Ursachen: zum einen fehlen die Fachkräfte (vor allem in Ostdeutschland), zum anderen sind die Personalschlüssel zu knapp bemessen.


Für einen angemessenen Personalschlüssel in den Kindertagesstätten setzt sich der PARITÄTISCHE auf politischer Ebene, z. B. im Rahmen der Liga-Kampagne „6 Minuten sind zu wenig“, ein. Derzeit ist es so, dass Kürzungen und Restriktionen im Entlohnungsbereich und in der Festlegung von Kostensätzen seitens der Kostenträger den sozialwirtschaftlichen Bereich dazu zwingen, „Sparmaßnahmen“ zu treffen, um wirtschaftlich handeln zu können. Gerade im Entlohnungsbereich bietet der PARITÄTISCHE mit seinem Arbeitgeberverband PATT Unterstützung in tariflichen Fragen, und in den Entgeltverhandlungen empfiehlt es sich, auch die Entgeltreferenten des PARITÄTISCHEN mit an den Tisch zu holen. Beide Schwierigkeiten: vermeintlicher Fachkräftemangel und knappe Personalschlüssel zeigen sich auch in der Pflege. Dabei bildet Ostdeutschland und hier speziell Thüringen das Schlusslicht in den Entgeltsätzen. Die Folge ist, dass weniger Personal mehr Aufgaben schultern muss. Dies führt zu einer Überlastung der Pflegefachkräfte. Dem wiederum versucht man z. B. mit den zusätzlich einzusetzenden Betreuungskräften (§ 87b SGB XI) zu begegnen, wobei sich hier neue Problemlagen auftun werden. Nicht jeder Arbeitssuchende fühlt sich für

die Betreuung von Demenzkranken geeignet. - Und längst nicht jeder Bereich des öffentlichen Lebens ist für den Einsatz von Arbeitsgelegenheiten geeignet. Statt qualifiziertes Personal in den Kindertagesstätten zu finanzieren, setzt die öffentliche Hand Menschen im Arbeitslosengeld II Bezug ein – vornehmlich im hauswirtschaftlichen Bereich. Aber auch hier ist nicht jede Kraft sinnvoll aufgehoben, denn Geduld und Einfühlungsvermögen für die Kleinsten in unserer Gesellschaft sind die ungeprüften Schlüsselqualifikationen für den Umgang mit den Kleinsten. Das dort arbeitende Personal wird natürlich entlastet, denn auch im Bereich der Kinder- und Jugendhilfe schlagen sich Kürzungen nieder. Beide Bereiche – Pflege und Kinder- und Jugendhilfe sind nur Beispiele dafür, wie sich der Staat und andere Kostenträger für sie kostengünstig versuchen aus der Affäre zu ziehen. – Nur: wie sich langfristig der Einsatz im jeweiligen Feld der Sozialwirtschaft niederschlagen wird, wenn den betreffenden Menschen keine ausreichenden Qualifizierungsangebote unterbreitet wurden, die Sensibilisierung für den jeweiligen Bereich nicht stattgefunden hat und das nicht-geeignet-Fühlen

für den Einsatz überwiegt, wird letztlich das Ergebnis entsprechender Forschungsaktivitäten sein. Für beide Bereiche - Forschung und Qualifizierung - steht der PARITÄTISCHE zum einen mit der BuntStiftung und zum anderen mit der parisat gGmbH. Erforscht ist hingegen die Kinderarmut in Deutschland. Allein in Thüringen leben etwa 60.000 Kinder in Armut. Einem Großteil ist es schlichtweg nicht möglich, an Bildungsangeboten teilzunehmen. Die Zugänge zu höheren Schulformen bleiben ihnen verwehrt, ebenso die Partizipation an bildenden und oft zugleich kostenintensiveren Angeboten (z. B. Sportvereine, Musikschule, Sprachkurse). Die Lebenslage der als arm bezeichneten Kinder zeigt sich auch daran, dass sie nicht in der Lage sind, am sozio-kulturellen Leben, das nun einmal kostet, teilzuhaben und noch grundständiger formuliert, dass sie sich in der Schule kein Mittagessen leisten können bzw. ohne Pausenbrot zur Schule kommen. Auch hier ist der PARITÄTISCHE mit Blick auf seine anwaltschaftliche Funktion auf Augenhöhe mit Politik und Wirtschaft im Gespräch, um die Wichtigkeit der Thematik Kinderarmut zu verdeutlichen und die Forderung nach Chancengleichheit laut werden zu lassen.

Vorwort   5


Vorwort Kinder-, Jugend- und Altenhilfe sind Bereiche, die sich mit Fachkräftemangel und Entlohnungsfragen beschäftigen müssen. Ähnlich sieht auch die steigende Nachfrage im Bereich der Behindertenhilfe aus. Zum Beispiel werden zum ersten Mal in Deutschland Menschen mit Behinderungen in Größenordnungen alt, so dass sich Fragen der Lebensgestaltung nach dem Eintritt in das Rentenalter ergeben werden. Auch hier sind die Träger und Einrichtungen der Sozialwirtschaft erneut in besonderer Weise gefragt, indem sie neue Formen der Hilfe für Menschen, die dieser bedürfen, entwickeln. Unter anderem den Bedarf an neuen Hilfeformen wird der PARITÄTISCHE mit Blick auf seine Mitgliedsorganisationen und die politischen Akteure in seinem Institut für strategische Sozialplanung, das er im Auftrag der Liga aufbauen wird, recherchieren und formulieren. Diese Liste könnte beliebig weiter fortgesetzt werden, doch gilt es in Zeiten der Krise in Richtung eines (Wirtschafts-)Wunders zu denken. Dabei denke man auch an Firmen wie Google, die in Zeiten der Krise gegründet zum Erfolgsschlager wurden. Die Sozialwirtschaft hat einiges zu bieten: sie ist mit ca. 80.000 Beschäftigten in Thüringen einer der 6   Vorwort

größten Arbeitgeber, ihre Hilfen sind meist antizyklisch, d. h. je weniger der Staat für seine Bürger tut, desto mehr ist die Sozialwirtschaft mit entsprechenden Angeboten zur Stelle, um z. B. in Beratungsstellen Mut zu geben und Lösungsmöglichkeiten aufzuzeigen. Die Sozialwirtschaft mit ihren kleinteiligen, individuellen Strukturen – den Ehrenamtlichen und Hauptamtlichen - ist also ein wichtiger Ansprechpartner im Jetzt und Hier. Damit verbunden ist, dass sie deutlich macht, welche Potenziale sie bietet und dementsprechend auch ihr Selbstbild gestärkt ist. Sie ist in der Lage ob ihres Zutuns in der Wirtschaftskrise mit dem PARITÄTISCHEN politische Forderungen zu stellen. Ein Beispiel hierfür ist, dass eine so genannte aktive Armutspolitik unter gesamtwirtschaftlichen Gesichtspunkten betrieben werden kann. Eine Anhebung der Regelsätze im Arbeitslosengeld II Bezug und/oder in der Grundsicherung würde erneute Kaufkraft bringen und damit der staatlichen Finanzkrise aktiv und direkt begegnen. Denn betroffene Familien könnten ihr Mehr im Portemonnaie im Supermarkt umsetzen, dies würde den aktiven Konsum ankurbeln. So bräuchten dann die Kinder als Hoffnungsträger der Gesellschaft nicht mehr in Armut zu leben.

Mit dieser positiven Verkehrung der Wirtschaftskrise als soziales Handeln förderndes Wunder geht auch einher, dass sich die Sozialwirtschaft neben ihren Funktionen als Lobbyist, Verhandlungspartner und Akzentesetzer auch als Wirtschaftszweig begreift, dies muss ebenso zu ihrem Selbstbild gehören. Als sozialwirtschaftliches Unternehmen ist die Bilanzierung der Hilfen und des Wissens selbstverständlich. Es wird offengelegt, welche Hilfen in welchem Umfang von qualifiziertem Personal geleistet werden. Dieser Offenlegungspflicht oder Transparenz der Bilanzen verpflichtet sich auch der PARITÄTISCHE als sozialwirtschaftliches Unternehmen. Auch er weist seinen Mitgliedsorganisationen nach, welche Mittel wofür verausgabt wurden und welches Anlage- und Umlaufvermögen vorhanden ist.


Im Sinne des musketierschen Prinzips: Einer für alle, alle für einen kann die Sozialwirtschaft – spezifischer hier der PARITÄTISCHE getragen von seinen Mitgliedsorganisationen - gestärkt in die Zukunft blicken. In einer Zeit, die eher durch Schwächen und Druck geprägt ist, ist sich die Sozialwirtschaft ihrer stärkegebenden Funktion bewusst und muss diese deutlich machen.

Präsidentin Evemarie Schnepel und Direktor Reinhard Müller der PARITÄTISCHEN BuntStiftung

Um diese Funktion zu untermauern, besser noch zu leben steht die BuntStiftung mit dem Landesverband und den paritätischen Unternehmen für den im kantschen Sinne konsequenten Einsatz des Verstandes, der Offenheit, Toleranz und Vielfalt in der täglichen Arbeit. Ihre

Evemarie Schnepel

Rolf Höfert

Reinhard Müller

Präsidentin

Vorstandsvorsitzender Der PARITÄTISCHE

Landesgeschäftsführer Der PARITÄTISCHE Thüringen Direktor der PARITÄTISCHEN BuntStiftung

PARITÄTISCHE BuntStiftung

Thüringen

Was ist uns die Versorgung kranker, alter und behinderter Menschen wert? Diese Generalfrage steht vor dem Hintergrund des demografischen Wandels für die Gesellschaft und insbesondere für die politisch Verantwortlichen auf der Agenda. Die Realisierung des neuen Pfle- Rolf Höfert gebedürftigkeitsbegriffes mit den Vorstandsvorsitzender Modulen einer personenorientier- Der PARITÄTISCHE Thüringen ten Bedarfeeinschätzung versus Minutenwerten ist in dem Kontext steigender Pflegebedürftigkeit der Bevölkerung eine existenzielle Forderung. Die klientenorientierte Vernetzung von bürgerschaftlichem Engagement (Ehrenamt) in kommunaler Sensibilität und professionellen Leistungserbringern muss weiterhin im Fokus stehen. Dazu gehört auch eine sinnvolle Verknüpfung der Sozialgesetzbücher.

Vorwort   7


1. Wissenschaft und Forschung im PARITÄTISCHEN

Themen: 1. 2.

Die Bürgerschule Abschlussarbeiten und Praktika



Autoren

1. Wissenschaft und Forschung im PARITÄTISCHEN Seit Gründung der PARITÄTISCHEN BuntStiftung liegen die Schwerpunkte der Stiftung in der Förderung der Zusammenarbeit zwischen Forschung und Praxis, in der Gestaltung des Gemeinwesens sowie der Förderung und Entwicklung des freiwilligen und bürgerschaftlichen Engagements. Dabei stellen die demografische Dynamik, die Wirtschafts- und Finanzkrise sowie die Veränderungen der familiären Verbindungen den Sozialstaat vor große Herausforderungen und drängende Fragen, die nach Antworten und Lösungen verlangen. Vielmehr als bisher wird es darum gehen, die BürgerInnen durch Nachbarschaftshilfe, aber auch durch die Förderung von Selbsthilfe für die Gestaltung ihres Gemeinwesens zu motivieren. Es gilt, das Verhältnis zwischen einem Staat, der die Rahmenbedingungen für bürgerschaftliches Engagement schafft, und den aktiven BürgerInnen neu auszuloten - auch um für die Zukunft Hilfestrukturen aufzubauen, die perspektivisch jedoch durch professionelle Fachkräfte allein nicht abgesichert werden können. In Ergänzung zu familiären und professionellen Hilfenetzen muss deshalb ein neues bürgerschaftliches Engagement entstehen.

10   1. Wissenschaft und Forschung im PARITÄTISCHEN

1. Die Bürgerschule Ein gutes Bildungssystem ist die beste Armutspolitik. Ein guter Schulabschluss legt fest, welche soziale Stellung und welches Einkommen erzielt werden kann. Ein gutes Bildungssystem für alle ist heute die zentrale Aufgabe, um die sozialen Herausforderungen in global wirtschaftenden Gesellschaften zu bestehen. Doch in kaum einem anderen europäischen Land gibt es einen so engen Zusammenhang zwischen sozialer Herkunft und Bildungschancen wie in Deutschland. Das weitgehend bestehende staatliche Bildungsmodell hat es nicht geschafft, diesen Zusammenhang aufzulösen. Über den Arbeitszusammenhang Gemeinwesenarbeit beteiligt sich der PARITÄTISCHE Thüringen im Rahmen verschiedener Veranstaltungen intensiv an der allgemeinen Bildungsdebatte in Thüringen. Beruhend auf den Prinzipien der Offenheit, der Vielfalt und Toleranz sowie des bürgerschaftlichen Engagements als notwendige Voraussetzungen gesellschaftlich positiver Entwicklungen und der Lösung für soziale Probleme mischt sich der PARITÄTISCHE mit dem Modell der Bürgerschule in diese Debatte ein. Denn es gehört zu den Kernkompetenzen unseres Verbandes, Bürgerinnen und Bürger dabei zu unterstützen, etwas aufzubauen

Stefan Oßwald, Stefan Werner

und Gesellschaft aktiv zu gestalten. Eine aktive Bürgergesellschaft lebt von dem Willen der Menschen, ihr Lebensumfeld selbständig zu gestalten und der Bereitschaft und Fähigkeit des selbst bestimmten und eigenverantwortlichen Handelns und soziale Verantwortung für die Gemeinschaft zu übernehmen. Der Schule kommt bei der Vermittlung dieses Bürgerethos eine entscheidende Rolle zu: Bildung und Erziehung müssen die individuelle Entwicklung jeder Schülerin und jedes Schülers bestmöglich fördern und die Kinder dazu in die Lage versetzen, als aktive Bürgerinnen und Bürger auch selbstbewusst Verantwortung für sich und die Gemeinschaft übernehmen zu wollen und zu können. Konkret bedeutet das, Schule im Sinne einer Bildungsgerechtigkeit, Chancengleichheit und Chancenvielfalt lebensnah zu gestalten. Das bedeutet, Schule muss sich öffnen. Sie muss im und mit dem Gemeinwesen stattfinden. Hier bieten der PARITÄTISCHE entsprechende Organisationen (Stadtteilzentren, Mehrgenerationennhäuser, Kontaktläden) die mit Schule entsprechend vernetzt werden können. In diesem Zusammenhang ist auch eine Intensivierung bzw. eine offensivere Herangehensweise im Kontext des freiwilligen Engagements / der Elternarbeit im Fokus Schule möglich. Hier sind insbesondere die Schulen in freier Trägerschaft zu


unterstützen, da hier die Rahmenbedingungen (strukturell und finanziell) nicht optimal sind und einem stärkeren zivilen Engagement (Gründung freier Schulen durch Bürger) im Wege stehen. Dazu initiierte der PARITÄTISCHE Thüringen erstmals eine Expertengruppe Schule. In dieser Diskussion wurden auch die PARITÄTISCHEN Förderschulen unter dem Gesichtspunkt gemeinsames Lernen / integrativer Unterricht einbezogen.

2. Abschlussarbeiten und Praktika Die PARITÄTISCHEN Unternehmen bieten mit ihren spezifischen Themenfeldern und der großen Bandbreite relevante und interessante Arbeitsfelder für angehende AbsolventInnen verschiedener Fachrichtungen Thüringer Hochschulen, z. B. Sozialwesen, Politikwissenschaften, Erziehungswissenschaften sowie Wirtschaftswissenschaften & BWL. In diesem Zusammenhang gibt es vielfältige Möglichkeiten für thematische Abschlussarbeiten (z. B. Diplom-, Master- oder Bachelorarbeiten) und deren Begleitung und Betreuung.

aktuelles Wissen in die PARITÄTISCHEN Unternehmen ein. Nicht zuletzt dient die Einbindung von Abschlussarbeiten in die fachlichen Bezüge des PARITÄTISCHEN einem längerfristigen Ziel: dem Aufbau und die Weiterentwicklung von Fachkräften für den PARITÄTISCHEN und dessen Mitgliedsorganisationen. Ebenso bieten die PARITÄTISCHEN Unternehmen die Möglichkeit, Praktika zu absolvieren. Intension hierbei ist, nicht nur für den sozialen Bericht und die Berufsmöglichkeiten zu sensibilisieren, sondern auch frühzeitig PraktikantInnen an die Organisationen und Einrichtungen zu binden. Ziel ist es auch, an dieser Stelle die PARITÄTISCHEN Mitgliedsorganisationen zu öffnen, um so einen weiteren Weg in der gezielten Nachwuchsförderung zu ermöglichen.

AbsolventInnen wiederum bringen durch ihre wissenschaftliche Ausbildung neue Impulse und

1. Wissenschaft und Forschung im PARITÄTISCHEN   11


2. Engagement baut Brücken

Themen: 1. 2. 3.

Freiwilligendienst aller Generationen PARITÄTISCHER Wettbewerb DadA – Neues vom Acker



AutorInnen

2. Engagement baut Brücken In den Einrichtungen der PARITÄTISCHEN Mitgliedsorganisationen engagieren sich tausende Menschen in den ehrenamtlichen Vorständen der gemeinnützigen Vereine und vor allem in der freiwilligen sozialen Arbeit. Freiwilliges und ehrenamtliches Engagement ist konstitutiver Bestandteil der Wohlfahrtsorganisationen und ein positiver Reflex der Gesellschaft auf die sich auflösenden sozialen Bindungen. Dabei ist Qualifizierung der Schlüssel für zeitgemäßes bürgerschaftliches Engagement. Kompetenz schafft Handlungssicherheit, gibt vielen Menschen gleiche Teilhabechancen und individuelle Orientierung. Unter dem Eindruck der aktuellen Entwicklungen auf den Wirtschafts- und Finanzmärkten ist es aus Sicht des PARITÄTISCHEN Thüringen zwingend, für das zivile Engagement bestmöglichste Bedingungen zu schaffen und für diese auch zu streiten.

14   2. Engagement baut Brücken

Sandra Schulz, Stefan Oßwald, Stefan Werner

Bei einer weiter aufgehenden Schere zwischen Arm und Reich ist das bürgerschaftliche Engagement nicht selten der entscheidende Kitt im Gemeinwesen. Auch 2008/2009 ist es dem PARITÄTISCHEN Thüringen wieder gelungen, eine Fülle von Möglichkeiten, sich in allgemeiner oder auch sehr spezieller Form für ehrenamtliche Tätigkeiten zu qualifizieren, anzubieten. Auch für die angemessene Förderung und Anerkennung des freiwilligen Engagements hat sich der PARITÄTISCHE eingesetzt.

1. Freiwilligendienst aller Generationen Perspektivisch können Hilfestrukturen allein durch professionelle Fachkräfte nicht abgesichert werden. Hier ist ein neues, zeitgemäßes bürgerschaftliches Engagement gefragt. Die veränderten Arbeitswelten, Zu- und Abwanderungen und die Vielfalt von Lebensstilen bedingen Änderungen der sozialen Infrastruktur und machen partnerschaftliche Kooperationen mit zivilgesellschaftlichen Akteuren notwendig. Angesichts der dramatischen Veränderungen in der Alterspyramide, der zunehmenden Bedeutung der Einbindung älterer Menschen in bürgerschaftliches Engagement und der im Verschwinden begriffenen „Normalbiografie“ lückenloser Erwerbstätigkeit, starteten die PARITÄTISCHE BuntStiftung Thüringen, die Freiwilligenagentur Jena und die Freiwilligenagentur Erfurt das Bundesprojekt „Freiwilligendienst aller Generationen“ in Thüringen.


Das vom BMFSFJ geförderte Projekt bietet allen Erwachsenen die Möglichkeit, sich für mindestens ein halbes Jahr acht Stunden wöchentlich für das Gemeinwesen zu engagieren. Kern des „Freiwilligendienstes aller Generationen“ in Thüringen sind die zwei Mobilen Kompetenzteams. Diese beraten, unterstützen und qualifizieren Menschen bei der Suche nach Einsatzstellen. Sie unterstützen Einrichtungen beim Aufbau von Freiwilligendiensten und bieten auch Kommunen Unterstützung an. Neben der individuellen Orientierung eröffnet der Freiwilligendienst Teilhabechancen, gerade für benachteiligte Menschen. Ob Hausaufgabenbetreuung oder Rechtsberatung, Pflegebegleitung oder Kulturarbeit – der Freiwilligendienst aller Generationen bietet zahlreiche Möglichkeiten, sich einzubringen. Deshalb unterbreiten die Mobilen Kompetenzteams vor Ort bedarfsorientierte Beratungs-, Begleit- und Qualifizierungsangebote nicht nur für Träger und Freiwillige. Auch Kommunen können sich über die Kompetenzteams entsprechende Unterstützung und Beratung einholen, um z. B. ein auf die Potenziale der Zivilgesellschaft zugeschnittenes kommunales Leitbild mit bürgerorientierter Verwaltung und einer entwickelten Praxis der Beteiligung zu entwickeln.

Die Koordinierung des 3-jährigen Projektes liegt bei der PARITÄTISCHEN BuntStiftung. Die beiden Mobilen Kompetenzteams Thüringen sind die Freiwilligenagentur Jena (Bürgerstiftung Zwischenraum) und die Freiwilligenagentur Erfurt (Schutzbund der Senioren und Vorruheständler e. V.). Beide Partner verfügen über ausreichend Fachkompetenz beim Aufbau von Freiwilligendiensten und haben Zugang und Erfahrungen bei der Beratung von Kommunen und Trägern.

Ansprechpartner & Kontakte: Koordinierung: Stefan Oßwald, 036202 – 26208, sosswald@paritaet-th.de Mobiles Team Jena: Heidi Kästner, 03641 – 63 49 558, kaestner@buergerstiftung-zwischenraum.de Mobiles Team Erfurt: Rita Hofmann, 0361 – 26 20 775, erfurt@seniorenschutzbund.org

2. Engagement baut Brücken   15


2. PARITÄTISCHER Wettbewerb Für die PARITÄTISCHE BuntStiftung ist das Bürgerschaftliche Engagement eine tragende Säule im Gemeinwesen und Garant für kommunale Daseinsvorsorge und unverzichtbarer Beitrag zur Demokratie. Die Würdigung ehrenamtlichen Engagements ist somit ein wesentliches Element einer Anerkennungskultur für diese wichtige gesellschaftliche Leistung. Die PARITÄTISCHE BuntStiftung zeichnet aus diesem Grunde alljährlich zehn Einzelpreisträger und drei Projektpreisträger im Rahmen des PARITÄTISCHEN Wettbewerbs aus, die durch kreative und innovative Ideen das bürgerschaftliche Engagement in Thüringen befördern.

Übersicht der Preisträger 2008 1. Trägerwerk Soziale Dienste wohnen plus gGmbH Nohra 2. ASB KV Erfurt e. V.

Projekt: Rettungshundestaffel des ASB KV Erfurt e. V.“

3. Bürgerstiftung ZwischenRAUM Jena

Projekt: „Vorlesepaten“

Einzelpreisträger Brigitte Neumann

RV hörgesch. u. tinnitusbetr. Menschen Kyffhäuserkreis e. V. Sondershausen

Waltraut Müller

Thüringer Arbeitslosenverband e. V. Weimar

Ralf Lindemann

BSVT KO Eichsfeld

Michael Süß

Volkssolidarität Südthüringen e. V.

Karin Pahnke

Verband der Behinderten Eisenberg e. V.

Waltraud Löffler

Volkssolidarität KV Gera e. V.

Bernd Reiber

Sozialverband VdK Hessen-Thüringen

Andreas Fuchs

Rittergut Lützensömmern

Rita Stichling

Landesselbsthilfeverband Osteoporose e. V.

Christa Waskow

16   2. Engagement baut Brücken

Projekt: „Trauercafé“

Schutzbund der Senioren und Vorruheständler e. V. Thür. Sondershausen


3. DadA – Neues vom Acker Eine ausschließlich von FunktionsträgerInnen gestaltete Demokratie kann nie lebendig sein, sondern nur durch die Beteiligung aller zur vollen Entfaltung gebracht werden. Vor dem Hintergrund der geringer werdenden Zahl von Kindern, insbesondere im ländlichen Raum, und dem damit verbundenen Risiko, als Minderheit nicht berücksichtigt zu werden, macht sich zunehmend, bedingt durch soziale Schieflagen der Bevölkerung gerade in den neuen Bundesländern ein gewisser „Demokratiefrust“ breit.

leisten Kinder im ländlichen Raum ihren Beitrag zur nachhaltigen Gestaltung des Gemeinwesens. Erfolgreich umgesetzt wurde das unter anderem in Bereichen der Mitbestimmung und -gestaltung in der Schule, bei Abstimmung im Gemeinderat zum Thema „Ein Bauwagen für uns im Dorf“ und die anschließende, eigenständige Umsetzung des Vorhabens. Weiterhin wurden LehrerInnen im Bereich der Demokratiepädagogik qualifiziert.

Ausführliche Informationen zum Projekt sind auf der Homepage des PARITÄTISCHEN Thüringen nachzulesen.

Für den PARITÄTISCHEN Thüringen und das Bildungswerk BLITZ e. V. Grund genug seit September 2007 das gemeinsame Projekt „DadA – Demokratie auf dem Acker“ voranzutreiben. DadA, entwickelt im Rahmen des Bundesprogramms „VIELFALT TUT GUT“, steht für ein Mehr an Partizipation von Kindern. In einem Netzwerk von Kindern, Eltern, Lehrern, Engagierten und politisch Verantwortlichen werden Beteiligungsformen ausprobiert, die Kinder ermutigen, in ihrer Region Verantwortung zu übernehmen und demokratische Kultur unter Beteiligung aller Generationen zu stärken. Unter dem Motto „Mit meinem Engagement meine Region verändern, ich weiß auch wie und mit wem.“

2. Engagement baut Brücken   17


3. Zukunft Selbsthilfe

Themen: 1. 2.

Die Selbsthilfe stärken Quo vadis – Selbsthilfe in Thüringen



Autorin

3. Zukunft Selbsthilfe Selbsthilfe ist eine tragende Säule im Hilfesystem der Wohlfahrtspflege. Doch gerade hier kommt es auf gute Rahmenbedingungen an, die nicht nach Kassenlage gestaltet werden können, zumal so die Selbsthilfe ihre, den Sozialstaat entlastende Wirkung nicht entfalten kann. Seit seiner Gründung im Jahre 1992 engagiert sich der PARITÄTISCHE für die Entwicklung und die Stärkung der Betroffenen-Selbsthilfe in Thüringen. Über 30 große, zumeist landesweit tätige, gesundheitsbezogene Selbsthilfeorganisationen mit 480 Selbsthilfegruppen und rund 14.000 Mitgliedern haben daher den PARITÄTISCHEN als Dachverband gewählt. Darunter fallen Selbsthilfeorganisationen von Personen mit Sinnesbehinderung oder –einschränkung (Erblindung, Sehbehinderung, Gehörlosigkeit oder Schwerhörigkeit), mit Sucht- oder psychischer Erkrankung, Diabetes, Osteoporose, Schwerst- und Mehrfachbehinderung, Parkinson, Rheuma, Multiple Sklerose, Muskelerkrankung, onkologische Erkrankung, Aphasie, Morbus Bechterew und AIDS.

20   3. Zukunft Selbsthilfe

Renate Rupp

1. Die Selbsthilfe stärken Der PARITÄTISCHE hält gemeinsam mit seinen Tochter- bzw. Partnerunternehmen parisat gGmbH, PARITÄTISCHES Bildungswerk Thüringen und PARITÄTISCHE BuntStiftung kontinuierliche Angebote in den Aufgabenfeldern Fach- und Organisationsberatung für Organisationen der Wohlfahrtspflege, in der Weiterbildung für Fachkräfte und Ehrenamtliche im Sozial- und Gesundheitswesen sowie im Bereich des fachlichen Mainstreamings vor und verfolgt weitreichende sozialpolitische Fragestellungen im Rahmen von Forschungs- und Modellprojekten. 2008/2009 nutzten die unterschiedlichsten Selbsthilfeorganisationen das breitgefächerte Qualifizierungsangebot für Ehrenamtliche. Die rund 450 Teilnehmerinnen und Teilnehmer schulten sich zu Fragen der Öffentlichkeitsarbeit und Sponsoring, finanziellen, rechtlichen und organisatorischen Fragen der Vorstandsarbeit, zu Fachfragen zum Persönlichen Budget oder auch „Wie spreche ich mit meinem Arzt?“.

2. Quo vadis – Selbsthilfe in Thüringen In Thüringen gibt es derzeit keine landesweiten Organisationen zur Förderung und Weiterentwicklung der gesundheitsbezogenen wie der sozialen Selbsthilfe. Regionale Selbsthilfekontaktstellen fördern den Kontakt, den Erfahrungsaustausch und die gegenseitige Hilfe mit anderen Betroffenen. Verschiedene Selbsthilfeinitiativen mit Leuchtturmcharakter zeigen darüber hinaus Perspektiven auf, was Betroffenenengagement weiterhin bewegen kann. Trotzdem gibt es auch auf der Thüringer Landkarte der gesundheitsbezogenen Selbsthilfe weiße Flecken. Dennoch gilt: die überwiegende Mehrheit von Menschen mit Behinderungen oder chronischen Erkrankungen kann sich heute in einer vielfach flächendeckenden, differenzierten Selbsthilfelandschaft wiederfinden. Als zentrale Probleme der Selbsthilfe werden u. a. die Überalterung und hohe Belastung der Selbsthilfeaktiven, die fehlende Gewinnung von Nachwuchsaktiven, die steigende Professionalisierung und die konkurrierenden Austauschangebote im Internet genannt. Es gelingt bisher nur unzureichend, der nachwachsenden Generation den Nutzen des aktiven Betroffenenengagements in der Selbsthilfe nahezubringen. Trotz


des bereits bestehenden hohen Engagements der Betroffenen muss die Selbsthilfe noch mehr sozialpolitisches Ansehen und Gewicht gewinnen. Der PARITÄTISCHE will die – trotz hohem Engagement der aktiven Selbsthilfe – drohende Stagnation aufbrechen und gemeinsam mit den Betroffenen langfristig strategische Entwicklungsperspektiven eröffnen. Ein erster Schritt gelang durch die zwischenzeitlich ausgewertete Studie des PARITÄTISCHEN Gesamtverbandes „Selbsthilfe und Selbsthilfeunterstützung im Paritätischen: Ergebnisse einer qualitativen Expertenbefragung“. Als Fachexpertin wirkte für den PARITÄTISCHEN Thüringen Frau Petra Michels, langjähriges Vorstandsmitglied und Vertreterin des Blinden- und Sehbehindertenverbandes Thüringen e. V., im Beirat der Studie mit. Nun gilt, die Ergebnisse gemeinsam mit den Betroffenen zu bewerten und eine Handlungsstrategie zur Weiterentwicklung der Selbsthilfe in Thüringen zu entwickeln.

3. Zukunft Selbsthilfe   21


4. Beschäftigung in Thüringen

Themen: 1. 2. 3. 4. 5. 6.

Pro Arbeit Genossenschaften machen Sinn Eine ChanceSozial für alle Beteiligten Enterprise oder lieber selber Chef sein PRO AUSBILDUNG – Die Idee zur passgenaue Besetzung freier Lehrstellen in Thüringen Zahlen und Fakten



Autorinnnen Anja Wieland, Brigitte Schramm, Christiane Landsiedel,

4. Beschäftigung in Thüringen Pro Arbeit, Pro Ausbildung, Pro Gründen – Der PARITÄTISCHE kümmert sich in der / um die Wirtschaftskrise (sozial)wirtschaftlich. Nicht nur die Begrifflichkeiten der Projektnamen deuten auf Gemeinsamkeiten hin, sondern auch die Umsetzung arbeitsmarktpolitischer Instrumente. Gemeinsam sind u. a. der individuelle Ansatz, die Beratung im Prozess und die (sozial)wirtschaftliche Nähe. Der Arbeitsmarkt ändert sich rapide. Wirtschaftskrise, Fachkräftemangel, unbesetzte Ausbildungsstellen sind nicht mehr nur Schlagwörter sondern Realität geworden. Dadurch verändern sich auch Kooperationen. So wird die Zusammenarbeit mit der IHK, dem Verband der Wirtschaft und anderen enger, gemeinsame Projekte mit Mitgliedsorganisationen wurden und werden entwickelt und umgesetzt.

24   4. Beschäftigung in Thüringen

Christine Fiedler, Sandra Schulz

Die Arbeitsmarktpolitik ist weiterhin im Wandel. Die strukturelle Neuorganisation des SGB II lässt auf sich warten und beeinträchtigt somit die Arbeit vor Ort. Die neuen arbeitsmarktpolitischen Instrumente greifen langsamer als gedacht, alte funktionierende, wie die sonstigen weiteren Leistungen wurden abgeschafft. Ausschreibungen von Maßnahmen beeinträchtigen die Individualität. Viele Projekte gibt es nur noch, weil der ESF greift. In diesen Projekten haben diejenigen eine Chance, die bisher selten erfolgreich waren. Pro Arbeit, Pro Ausbildung, Pro Gründen sind solche Beispiele.

1.  Pro Arbeit Ende 2007 übernahm der PARITÄTISCHE Thüringen mit dem aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF) geförderten Projekts Pro Arbeit eine Vorreiterrolle in der dauerhaften Integration Langzeitarbeitsloser auf dem ersten Arbeitsmarkt. Den sieben regionalen Servicestellen von Pro Arbeit ist es gelungen, 123 Langzeitarbeitslose in sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse zu bringen. Mit Pro Arbeit erhalten Arbeitnehmer, die zuvor scheinbar ohne Chance auf Wiedereingliederung in den regulären Arbeitsmarkt waren, nach erfolgreicher Vermittlung wieder eine Perspektive für sich. Ziel von Pro Arbeit ist die dauerhafte


Integration wettbewerbsschwächerer langzeitarbeitsloser Menschen in gewerbliche und gemeinnützige Unternehmen. Die Beschäftigung wird durch einen Zuschuss an die Arbeitgeber nach § 16e Sozialgesetzbuch II von bis zu 75 Prozent für gewerbliche und bis zu 90 Prozent für gemeinnützige Unternehmen gefördert.

Passgenaue Lösungen vor Ort zu finden ist das Mittel zum Erfolg, das Pro Arbeit auszeichnet. Die regionalen Servicestellen bringen dafür Arbeitnehmer und Arbeitgeber zusammen und loten die beruflichen und sozialen Integrationsmöglichkeiten aus. Servicestellen bestehen im Landkreis Eichsfeld (Obereichsfelder Bildungswerk e. V. und Berufs- und Weiterbildungs GmbH), Kyffhäuserkreis (Starthilfe Sondershausen e. V.), in Gotha (Verein Prof. H. A. Krüger e. V.) und Gera (Der PARITÄTISCHE Thüringen).

nur Unternehmer, sie sind vor allem ein beständiger Ansprechpartner, begleiten im Job und vermitteln bei Bedarf zwischen den Beteiligten. Vor dem Hintergrund des wachsenden Fachkräftemangels können Unternehmer durch die Schaffung von Stellen für einfache Tätigkeiten Fachkräfte entlasten.

Im Juli 2008 sind Nordhausen (Horizont e. V.), Suhl sowie Schmalkalden-Meiningen (Der PARITÄTISCHE Thüringen) als weitere Regionen hinzugekommen. Die Servicestellen haben sich im Sinne regionaler Beschäftigung vor Ort als wichtiges Bindeglied zwischen Arbeitgebern und Projektteilnehmern etabliert. Sie beraten nicht 4. Beschäftigung in Thüringen   25


Die Vermittlungserfolge wachsen seit Projektstart stetig. Die Arbeit der regionalen Servicestellen hat gezeigt, dass die Vermittlung Langzeitarbeitsloser mittels Beschäftigungszuschuss in gewerbliche Unternehmen erfolgreich ist. Als entscheidend hierfür hat sich das direkte Aufsuchen der Arbeitgeber, das Vor- Ort-Sein beständiger Ansprechpartner und die kontinuierliche Kontaktsuche erwiesen. Die Initiative der Unternehmen bei der Einstellung Langzeitarbeitsloser und gleichzeitig die konstruktive Einstellung der Teilnehmer lassen auf viele weitere Vermittlungserfolge – trotz Wirtschaftskrise – hoffen.

26   4. Beschäftigung in Thüringen

2.  Genossenschaften machen Sinn Die genossenschaftliche Idee der Selbsthilfe kann gerade in Krisenzeiten interessante Denkund Handlungsansätze bieten. Wie keine andere Rechtsform steht die Genossenschaft für Wirtschaften in der Gemeinschaft ohne großes finanzielles Risiko und strebt mit der Gewinnerzielung vor allen Dingen eines an: die Förderung der Mitglieder. Dieser genossenschaftliche Förderauftrag ist im Gesetz festgeschrieben und macht den Unterschied zu anderen Rechtsformen aus. Genossenschaften ermöglichen zudem eine tragfähige Verbindung zwischen unternehmerischer Tätigkeit und sozialem Handeln – und – sie sind mit 0,1 % Anteil die insolvenzsicherste Rechtsform.

Die parisat gGmbH begleitet seit mehr als zwei Jahren Genossenschaftsgründungen. Vier der sechs gegründeten Genossenschaften waren Ende Juni 2009 schon eingetragen bzw. standen kurz davor. Weitere Gründungsinitiativen und – begleitungen kommen aus dem Kreis von Menschen mit Behinderungen. Sie wollen sich in „Budgetgenossenschaften“ zusammenschließen und so eine gemeinschaftliche Arbeitgeberfunktion ausüben. Gründungen aus der Arbeitslosigkeit in der Gemeinschaft bleiben ebenfalls ein wichtiges Thema, so unter anderem im Therapiebereich für Kinder und anderes mehr. Für Interessierte an diesem Thema bietet das Projekt „Gründen in Gruppen“ im Netzwerk „Pro Arbeit“ die Möglichkeit von Informationsveranstaltungen.


3.  Eine ChanceSozial für alle Beteiligten Einen beruflichen Neustart in der Sozialwirtschaft unterstützt die parisat gGmbH mit dem Qualifizierungsprojekt „ChanceSozial“ - unabhängig davon, ob dieser Neustart in einem Anstellungsverhältnis, einer Einzelexistenzgründung oder einer Gründung in der Gruppe passieren soll. Begonnen hat das Projekt im August 2008. Die ersten Kurse fanden in Suhl und Greiz statt. Im Nachgang zum Kurs in Suhl haben sich gleich zwei Sozialgenossenschaften gegründet. Die „Sozialmanufaktur 24 eG“ hat Anfang Juni 2009 den „Sozialmarkt 24“ im Wohngebiet Suhl-Nord, einer Plattenbausiedlung aus DDR-Zeiten, eröffnet. Der „Sozialmarkt 24“ unterstützt Bedürftige, lädt aber auch zum Stöbern ein. Zehn Mitwirkende bauen die Einrichtung - und damit ihre Jobperspektive - auf und aus. Die „Wohnen, Leben und mehr eG“ in Zella-Mehlis führt vorrangig Verschönerungs- und Sanierungsarbeiten zum Erhalt bezahlbaren Wohnraums aus. Im Ergebnis des Greizer Kurses stehen Geschäftsideen, mit denen die TeilnehmerInnen Stück für Stück den Weg aus der Arbeitslosigkeit und aus dem Leistungsbezug realisieren können.

Diese Ergebnisse wie die laufenden Kurse demonstrieren, dass die „ChanceSozial“ im wahrsten Sinne der Worte eine soziale Chance gibt und einen Weg aus der Arbeitslosigkeit zeigt. Die aus dem ESF geförderte Maßnahme will vor allem Hilfe zur Selbsthilfe geben. Bis November 2010 können insgesamt sieben Kurse für arbeitsuchende Männer und Frauen durchgeführt werden. Gesetzte Schwerpunkte sind dabei Themenkreise wie die Vermittlung sozialwirtschaftlicher und betriebswirtschaftlicher Grundkenntnisse, Teamentwicklung, Kommunikation und Konfliktbewältigung. Sie stecken den Rahmen ab und werden jeweils mit den Teilnehmenden zu Beginn eines Kurses präzisiert und ausgestaltet. Aktuelle Informationen sind auf www.parisat.de zu finden.

4.  Enterprise oder lieber selber Chef sein Unter Federführung des PARITÄTISCHEN Wohlfahrtsverbandes, Landesverband Thüringen e. V. hat das Projekt Enterprise in der Förderperiode 01.01.2008 bis 30.06.2009 das Anliegen weiter verfolgt, in Thüringen junge Menschen aus der Arbeitslosigkeit heraus für eine Existenzgründung zu sensibilisieren sowie diese zu unterstützen und zu fördern. Schwerpunkte lagen vor allem in der individuellen Beratung, Begleitung, Qualifizierung und der Sicherung von Existenzgründungen. Die jungen Leute werden insbesondere dazu befähigt, eigenständige Erwerbsstrategien zu entwickeln, ihre Lebens- und Berufsbiografie zu reflektieren und zu gestalten und dabei eine Existenzgründung als einen möglichen Weg zu erkennen und zu realisieren. Somit wird auch der Abwanderung junger Menschen aus Thüringen entgegen gewirkt. Insgesamt wurden von Anfang 2008 bis Juni 2009 flächendeckend in ganz Thüringen 272 junge Gründungswillige im Projekt Enterprise kontinuierlich von den einzelnen BeraterInnen begleitet; 70 TeilnehmerInnen gingen dann tatsächlich den Weg in die Selbstständigkeit. Diejenigen, die nicht gründeten, haben aber für ihre berufliche Zukunft

4. Beschäftigung in Thüringen   27


zumindest eine Orientierung bekommen und sicherlich eine Perspektiverweiterung erfahren. 55 TeilnehmerInnen aus dieser Förderphase sind derzeit noch aktiv und wurden in die neue Projektphase übernommen. In dieser neuen Projektphase agiert das Projekt Enterprise seit Juli 2009 als Teil des Netzwerkes Pro Gründen unter Trägerschaft der parisat gGmbH. Für die nächsten drei Jahre werden sich hier bereits bestehende Projekte der Gründungsunterstützung zusammenschließen und gemeinsam einen umfassenden Existenzgründungsprozess für Menschen, die aus der Arbeitslosigkeit heraus gründen wollen, anbieten und weiterentwickeln. Dass für Existenzgründungen in allen Altersgruppen enorme Nachfrage besteht, haben die Teilprojekte des Netzwerkes (Enterprise Thüringen, Gründen in Gruppen, Büro Startklar, Gründen mit Erfahrung und Mikrofinanzagentur Thüringen) über Jahre erfahren und entsprechende Angebote entwickelt. „Pro Gründen“ verbindet diese somit sinnvoll und richtet sich vor allem an Menschen, die einen erhöhten Beratungs- und Unterstützungsbedarf haben.

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5.  PRO AUSBILDUNG – die Idee zur passgenauen Besetzung freier Lehrstellen in Thüringen Zeitungsüberschriften wie „Die Lage auf dem Ausbildungsmarkt entspannt sich weiter“ stimmen positiv und klingen in Anbetracht der in 2009 häufig anstehenden Wahlgänge gut. Allerdings ist trotz der demografisch bedingten sinkenden BewerberInnenzahlen das Zeitalter des Zurücklehnens nicht angebrochen. Die seit Jahren unzureichende Situation auf dem Ausbildungsstellenmarkt wird durch den vom Wirtschaftsministerium prognostizierten Rückgang der Ausbildungsverträge um rund 6 % zukünftig noch verschärft. Neben dem demografischen Trend sorgt die Teilnahme insbesondere chancenarmer und schwer vermittelbarer Jugendlicher an einem „Wirrwarr“ von Maßnahmen des Übergangsmanagement zwar für eine zeitweise Linderung der problematischen Ausbildungssituation, aber eben nur selten für die langfristige erfolgreiche Integration in den Arbeitsmarkt.

Hinzu kommt, dass 2008 laut der Industrie- und Handelskammer Erfurt für ca. 25 % der angebotenen Ausbildungsstellen in Thüringen kein passender Jugendlicher gefunden werden konnte und dass laut Berufsbildungsbericht 2008 im Berichtsjahr 2007 rund 24,3 % der bundesweit neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge vorzeitig gelöst wurden. Im Rahmen des über die Stiftung Deutsches Hilfswerk geförderten Projektes „Sozialer Ausgrenzung entgegenwirken – Beratung für benachteiligte Jugendliche“ ist zusammen mit der IHK Erfurt die Idee zum Modellprojekt PRO AUSBILDUNG entstanden. Eine Projektidee, die auf die Besetzung von freien Lehrstellen in Thüringen abzielt, um chancenarme und schwer vermittelbare Jugendliche – insbesondere mit Migrationshintergrund – erfolgreich und langfristig in den Arbeitsmarkt und die Gesellschaft zu integrieren. Die Innovation des geplanten Modellprojektes PRO AUSBILDUNG liegt darin, dass die bereits vorhandenen Strukturen des PARITÄTISCHEN Thüringen und seiner Mitgliedsorganisationen in Zusammenarbeit mit der IHK Erfurt und seiner Firmenausbildungsverbünde optimal genutzt werden könnten. Die Problemwahrnehmung und die Problemlösung


erfolgt durch einen Blick in zwei Richtungen. Die Betroffenen der unzulänglichen Situation auf dem Ausbildungsstellenmarkt sind sowohl die Jugendlichen als auch die Unternehmen. Auf beiden Seiten gilt es regional eingebunden durch ein einheitliches Konzept, durch kohärente Förderung, durch individuelle Betreuung und durch Transparenz wirksam und kontinuierlich eine Verbesserung der Problemlage zu erreichen. Dabei sollen die vorhandenen Maßnahmen des Übergangsmanagements nicht in Frage gestellt, sondern vielmehr durch die direkte

Zusammenarbeit bereits erfolgreicher Akteure und durch die Kombination ihrer erprobten Methoden in einem Projekt zusammengefasst und perfektioniert werden. Es geht bei dem Projektvorhaben um die Übertragung des innovativen Ansatzes der assistierten Ausbildung auf fünf Modellregionen und damit auf die Verhältnisse vor Ort in Thüringen. PRO AUSBILDUNG versteht sich als regional verankerte unterstützende Kraft innerhalb regulärer Ausbildungsverhältnisse auf dem ersten Arbeitsmarkt. Eine Kraft, die sowohl die Thüringer Unternehmen als auch die prognostizierten Verlierer der aktuellen Rezession – die chancenarmen und schwer vermittelbaren Jugendlichen – individuell, intensiv und zielorientiert im Ausbildungsprozess begleitet.

6.  Zahlen und Fakten 123 Vermittlungserfolge bis Juni 2009 – die Anzahl der Personen, die über Pro Arbeit eine Beschäftigung aufgenommen haben, konnte gegenüber Dezember 2008 (52 Vermittlungen) mehr als verdoppelt werden. Davon wurden 78 Personen, d. h. mehr als 63 % in gewerblichen Unernehmen vermittelt, 45 Personen in gemeinnützige. Die meisten Vermittlungserfolge können bei kleinen und mittleren Unternehmen verzeichnet werden. Die Beschäftigungsfelder sind dabei vielfältig: von der Tischlerei über die Klosterküche bis hin zum Pflegedienst.

4. Beschäftigung in Thüringen   29


5. Pflege – Reformen und mehr Themen: 1. 2. 3. 4.

5. 6. 7. 8. 9.

Nach der Reform ist vor der Reform Verbesserung der stationären Betreuung von Menschen mit Demenz Transparenz in der Pflege – das ist bald für jeden möglich Verhandlungsaufnahme zu den Rahmenverträgen im ambulanten und stationären Pflegebereich Verhandlungsfortführung mit den Ersatzkassen Verhandlungsaufnahme im Bereich Häusliche Krankenpflege mit den Primärkassen Pauschale Punktwerterhöhung für ambulante Pflegedienste Mindestlohn in der Pflege Dank Fördermittel ist in der Pflegelandschaft Neues möglich

10. Berufliche Qualifizierung – für die Pflege mehr als eine Verpflichtung 11. Gut versorgt – auch bei Inkontinenz 12. Fachgruppenarbeit 13. Neue Qualitätsgemeinschaft Pflege gegründet 14. Wohnen im Alter 15. Pflege plus – Alltagshilfen als neues Geschäftsfeld 16. Zahlen & Fakten



AutorInnen

5. Pflege – Reformen und mehr Der Bereich der Alten- und Krankenpflege ist in Thüringen einer der Wachstumsbereiche in der Sozialwirtschaft. Dabei nimmt die demografische Dynamik wenig Rücksicht auf finanzielle und wirtschaftliche Entwicklungen. Auch in diesen herausfordernden Zeiten werden Menschen älter und wollen sich gut versorgt wissen. Waren es 2005 in Thüringen noch 67.000 Pflegebedürftige, so sind es Ende 2007 bereits über 72.200 Pflegebedürftige. Davon leben über 70 Prozent in ihrer eigenen Häuslichkeit. 70 Prozent der zu Hause Lebenden werden von ihren Angehörigen und 30 Prozent von professionellen ambulanten Pflegediensten versorgt. Knapp 30 Prozent der Thüringer Pflegebedürftigen leben in vollstationären Pflegeeinrichtungen. Über 13.000 ThüringerInnen sind im Bereich Pflege beschäftigt. Die Anzahl an Pflegebedürftigen der ambulanten, teilstationären und stationären Pflegeeinrichtungen und -angebote sowie in der Pflege Beschäftigten nimmt weiterhin zu. Das sich abzeichnende Wachstum in dieser Branche ist eine zentrale Herausforderung. Weitere wesentliche Veränderungen ergeben sich durch die Umsetzung des Pflege-Weiterentwicklungsgesetzes, die fachliche und konzeptionelle Weiterentwicklung 32   5. Pflege – Reformen und mehr

der Pflegeangebote in Thüringen sowie die Zunahme der Qualitäts- und Transparenzanforderungen an Pflege- und Betreuungsleistungen. Gleichzeitig sind die Rahmenbedingungen für die Pflege in Thüringen nur schwerlich zu verändern. Probleme zeichnen sich in der Pflegepraxis durch eine gleichbleibende Vergütungsstruktur bei steigenden Kosten und Qualitätsanforderungen, einen latenten Mangel an Pflegefachkräften sowie Haus- und Fachärzten und Schnittstellenproblemen in der Versorgung pflege- und hilfebedürftiger Menschen. Der PARITÄTISCHE Thüringen zeigt sich als Vertreter der Interessen seiner Mitgliedsorganisationen im Dialog mit Kostenträgern und Entscheidern auf Landes- und Bundesebene. Der Verband wirkt pro-aktiv nach außen, um die Zukunft im Pflegebereich mitzugestalten. Die Bewältigung der anstehenden Aufgaben benötigt einen offenen und innovativen Blick auf Pflege. Neue Wohn- und Versorgungskonzepte sowie Strategien der Vernetzung und Kooperation sind weiter zu entwickeln.

Nicole Fraaß, Monique Janson, Sandra Eggers, Thomas Engemann

1. Nach der Reform ist vor der Reform Die Reform der Pflegeversicherung durch das so genannte Pflege-Weiterentwicklungsgesetz (PfWG) ist zum 1. Juli 2008 in Kraftgetreten. Durch das PfWG sind gravierende Änderungen in den Leistungsansprüchen für Pflegebedürftige und in der Leistungserbringung durch Pflegeanbieter vorgenommen worden. Besonderes Ziel des Gesetzes ist die Stärkung der häuslichen Pflege, eine bedarfsgerechtere Versorgung von Menschen mit Demenz und die Weiterentwicklung von Pflegequalität sowie eine Erhöhung von Transparenz in Pflegeeinrichtungen. In dem Pflege-Weiterentwicklungsgesetz sind jedoch einige Fragestellungen offen geblieben. Ein Konzept zur langfristigen Finanzierung der Pflegeversicherung liegt nicht vor. Der dem Gesetz zu Grunde liegende Pflegebedürftigkeitsbegriff wurde nicht verändert. Allerdings wurde Ende Januar 2009 der Bericht zur Überprüfung des Pflegebedürftigkeitsbegriffs und Ende Mai 2009 der dazugehörige Umsetzungsbericht vorgelegt. Nach der Reform ist vor der Reform, denn gravierende Veränderungen sind in der kommenden Legislaturperiode dringend notwendig.


Dennoch ist das Pflege-Weiterentwicklungsgesetz noch keine abgeschlossene Geschichte. Die Verhandlungen auf Bundes- und Landesebene zur Umsetzung dieses Gesetzes sind noch nicht alle erfolgreich beendet. Der PARITÄTISCHE hat 2008 in verschiedenen Workshops die konkrete Umsetzung mit Mitgliedsorganisationen erarbeitet und bietet auch weiterhin strategische und konzeptionelle Beratung zur Umsetzung der gesetzlichen Neuregelungen an.

2. Verbesserung der stationären Betreuung von Menschen mit Demenz Mit dem Pflege-Weiterentwicklungsgesetz wurde neben der ambulanten Versorgung für Menschen mit einer (erheblich) eingeschränkten Alltagskompetenz auch die stationäre Betreuung verbessert. Der neu geschaffene § 87 b SGB XI sieht eine Vollfinanzierung von zusätzlichem Betreuungspersonal durch die Pflegeversicherung vor. Eine Umsetzung des Anspruches, der seit 01.07.2008 besteht, hatte sich in Thüringen zunächst zeitlich verzögert durch (1) die fehlende Richtlinie zur Qualifizierung des Betreuungspersonals und (2) die Unsicherheiten zur Bedarfsfeststellung der BewohnerInnen sowie (3) zur Finanzierung des Personals. Der

PARITÄTISCHE hat sich für eine zügige und unbürokratische Lösung in Form eines Übergangsverfahrens eingesetzt. Leider konnte in diesem Verfahren keine angemessene Finanzierung des zusätzlichen Betreuungspersonals mit den Thüringer Pflegekassen vereinbart werden. Zur zügigen Umsetzung hat der PARITÄTISCHE seinen Mitgliedern Dienstleistungen zur Konzeptentwicklung und Verhandlung und die PARITÄTISCHE Akademie einen zertifizierten Qualifizierungskurs angeboten. Die Qualifizierungen der zusätzlichen Betreuungskräfte laufen je nach Bedarf weiter.

3. Transparenz in der Pflege – das ist bald für jeden möglich Mit der Reform der Pflegeversicherung wurde auch festgelegt, dass Pflegequalität für Verbraucher transparent werden soll. Zukünftig sollen Ergebnisse von Qualitätsprüfungen des MDK insbesondere hinsichtlich der Ergebnis- und Lebensqualität für Pflegebedürftige und ihre Angehörigen veröffentlicht werden. Dazu wurden auf Bundesebene Vereinbarungen zu Kriterien der Veröffentlichung geschlossen: am 17.12.2008 für den stationären und am 29.01.2009 für den ambulanten Bereich. Diese beiden Vereinbarungen wurden im Gesamtverband kontrovers diskutiert. Die Vermittlung an die Mitgliedsorganisationen ist kein leichter Prozess, denn einige Diskussionspunkte werden erst in der Umsetzung eine Antwort geben. Mit einer Umsetzung der Veröffentlichung von Prüfungsergebnissen ist nach Aussagen des Bundesgesundheitsministeriums Ende Sommer 2009 zu rechnen. Der PARITÄTISCHE Thüringen ist in diesem Themenfeld besonders gefragt, seine Mitglieder umfassend zu informieren, zu beraten, zu unterstützen und bei Auseinandersetzungen mit den Pflegekassen zu begleiten.

5. Pflege – Reformen und mehr   33


4. Verhandlungsaufnahme zu den Rahmenverträgen im ambulanten und stationären Pflegebereich Das Pflege-Weiterentwicklungsgesetz bringt nicht nur Veränderungen im Leistungsbereich für Menschen mit einem Pflegebedarf, sondern auch für ambulante Pflegedienste und stationäre Pflegeeinrichtungen. Die im Pflegeversicherungsgesetz veränderten Grundlagen müssen in den einzelnen Bundesländern konkretisiert werden, damit die vorgesehenen Leistungen adäquat in der Praxis umgesetzt werden können. Deshalb haben Ende Sommer 2008 die Leistungserbringerverbände zu Gesprächen zur Anpassung der Rahmenverträge nach § 75 SGB XI aufgefordert. Die Thüringer Pflegekassen zeigen sehr deutlich ihr Interesse an einer Neuverhandlung der Rahmenverträge in ihrer Gesamtheit.

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Der PARITÄTISCHE Thüringen bestärkt die Notwendigkeit der inhaltlichen Anpassungen und bringt sich in den Verhandlungsprozess aktiv mit ein, um Rahmenbedingungen für seine Mitgliedsorganisationen positiv mitzugestalten. Der bisherige Verhandlungsverlauf zeigt die Schwierigkeit der Kompromissfindung bei unterschiedlichen Interessenlagen. Für Pflege und Betreuung dienliche sowie in der Praxis umsetzbare Rahmenbedingungen setzt sich der PARITÄTISCHE ein.

5. Verhandlungsfortführung mit den Ersatzkassen Seit 2006 wird mit den Ersatzkassen ein neues Leistungs- und Vergütungsverzeichnis zur Erbringung häuslicher Krankenpflege gemäß § 132 a Absatz 2 SGB V verhandelt. Auf die einzelnen Positionen konnte man sich im Verhandlungsprozess einigen. Schwieriger ist die Auseinandersetzung einer leistungs- und sachgerechten Vergütung. Auch hier bringt sich der PARITÄTISCHE aktiv ein, um eine Vergütungsstruktur zu schaffen, die den Kostenentwicklungen und dem Anforderungsprofil an die Leistungserbringung durch ambulante Pflegedienste gerecht wird. Ziel ist ein zufriedenstellender Abschluss für 2009.


6. Verhandlungsaufnahme im Bereich Häusliche Krankenpflege mit den Primärkassen Anfang September 2008 fand das erste Gespräch mit den Primärkassen (AOK Plus, BKK-Ost, IKK Thüringen und Knappschaft) zur zukünftigen Vertragsgestaltung im Bereich Häusliche Krankenpflege statt. Das derzeitige Leistungs- und Vergütungsverzeichnis über die Versorgung mit häuslicher Krankenpflege gemäß § 132 a Absatz 2 SGB V sowie zur Versorgung mit Haushaltshilfe gemäß § 132 a Absatz 1 SGB V bedarf inhaltlicher Ausweitung und Aktualisierung sowie einer Neuverhandlung der Vergütung der einzelnen Leistungen. Der PARITÄTISCHE Thüringen vertritt in den laufenden Verhandlungen die Interessen seiner Mitglieder insbesondere unter dem Fokus von angemessener und sachgerechter Vergütung für die ausschließlich durch Pflegefachkräfte zu erbringenden Leistungen der häuslichen Krankenpflege.

7. Pauschale Punktwerterhöhung für ambulante Pflegedienste Nachdem im Frühjahr 2008 kein positiver Beschluss für ein Verfahren zur pauschalen Punktwerterhöhung für die ambulante Pflege in der Pflegesatzkommission gefasst wurde, konnte Ende November 2008 dieser erzielt werden. Eine Steigerung von 1,41 Prozent war nicht viel, dennoch nahmen viele Mitgliedsorganisationen des PARITÄTISCHEN eine solche Steigerung eher in Anspruch als den Weg der Einzelverhandlung zu wählen. Der PARITÄTISCHE hat in der Entscheidungsphase seine Mitglieder aktiv beraten und unterstützt. Insbesondere Pflegedienste, die pauschale Erhöhungsverfahren ausgesetzt haben oder noch nicht so lange in der Versorgung tätig sind und deshalb einen niedrigen Punktwert haben, interessierten sich für die Beratungsangebote des Verbandes. Die enge und gute Zusammenarbeit der PARITÄTISCHEN Fachreferate Pflege und Entgeltbereich hat sich als erfolgreich erwiesen. Eine Ressource die auch weiterhin von den Mitgliedern genutzt werden kann.

8. Mindestlohn in der Pflege Seit 2008 laufen die Vorbereitungen zur Einführung eines Mindestlohnes in der Pflege. Der Bundestag hat den Bundesarbeitsminister durch ein Gesetz legitimiert, einen Mindestlohn festzulegen, der dann für alle Arbeitgeber die verbindliche Untergrenze für die Bezahlung ihrer Beschäftigten darstellt. Während sich in anderen Branchen die Tarifvertragsparteien auf entsprechende Mindestlohntarifverträge einigen müssen, werden Arbeitgeber und Gewerkschaften im Pflegebereich in einer Kommission auf Bundesebene an der Entscheidungsfindung über die Höhe des Mindestlohnes beteiligt. Für die Pflegebranche tritt dann an die Stelle eines Tarifvertrags der Vorschlag dieser Kommission, der neben den Gewerkschaften und den nicht-kirchlichen Arbeitgebern auch Vertreter der kirchlichen Pflegearbeitgeber und der bei ihnen beschäftigten Arbeitnehmer angehören. Mit einem Ergebnis der Beratungen wird in der 2. Jahreshälfte 2009 gerechnet. Die Festlegung gesetzlicher Mindestlöhne durch den Staat kann ein Beitrag zur Armutsbekämpfung sein. Es ist aber fraglich, ob nicht andere

5. Pflege – Reformen und mehr   35


Instrumente geeigneter sind um dieses Ziel zu erreichen. In jedem Fall wird in Thüringen die Festlegung von branchenbezogenen gesetzlichen Mindestlöhnen das Vergütungsgefüge (Gehaltsabstand) im Betrieb durcheinander bringen. Es führt zu Kosten- und damit Preissteigerungen und erhöht den Druck zum Outsourcing von betroffenen Leistungsbereichen. Bislang haben sich in Thüringen insbesondere die durch die Pflegekassen finanziell besonders schlecht ausgestatteten ambulanten Pflegedienste nicht in eine Tarifbindung begeben. Sie können sich die Zahlung von Gehältern, wie sie in Tarifverträgen festgelegt sind, häufig nicht leisten. Der PARITÄTISCHE hält es angesichts der verantwortungsvollen und schweren Arbeit in der Pflege für gerechtfertigt, das durchschnittliche Gehaltsniveau von Fachkräften und von Pflegehelferinnen in Thüringen zu steigern. Dies gilt besonders vor dem Hintergrund eines zunehmenden Fachkräftemangels, um durch eine attraktive Vergütung eine weitere Abwanderung von Pflegekräften zu verhindern.

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Allerdings werden die Betriebe die Ausgabensteigerungen bei den Personalkosten nur verkraften können, wenn sich auch ihre Einnahmeseite verbessert. Das heißt, ihre Leistung muss künftig ebenso gut bezahlt werden, wie in anderen Bundesländern. Der PARITÄTISCHE Thüringen machte in der Debatte darauf aufmerksam, dass mit der Einführung des Mindestlohnes in jedem Fall auch die Einnahmeseite für Pflegedienste und –einrichtungen verbessert werden muss.

Verhandlung von entgeltfinanzierten Leistungen - Umdenken bei Verhandlungen nötig. BSG Urteil vom 29.01.2009 Mit dem o. g. Urteil hat das BSG eine Gleichwertung von externen Vergleich und Einzelbetrachtung der Wirtschaftlichkeit als eine Grundlage von Entgeltverhandlungen festgelegt. Konkret heißt es in der Urteilsbegründung:„ Insoweit sind Pflegesätze und Entgelte einerseits an den individuellen Besonderheiten des Pflegeheims auszurichten, als es um seinen Versorgungsauftrag geht.“; also = Einzelfallbetrachtung. Aber „… Maßstab der Wirtschaftlichkeit der Betriebsführung ist andererseits nicht der im Einzelfall, sondern der dazu allgemein erforderliche Betriebsaufwand.“ Ganz deutlich wird es; „Die Einhaltung der Tarifbindung und die Zahlung ortsüblicher Gehälter sind dabei immer als wirtschaftlich angemessen zu werten“.


9. Dank Fördermittel ist in der Pflegelandschaft Neues möglich Manchmal sind es die Unterstützung zur Anschaffung notwendiger Materialien, der Zuschuss für eine spezifische Qualifizierung oder das zinslose Darlehen für eine Investitionsmaßnahme, die die Umsetzung erst ermöglichen. Durch Beratung und umfängliche Unterstützung des PARITÄTISCHEN und mit Mitteln des Kuratoriums Deutsche

Altershilfe (KDA) und der Stiftung Deutsches Hilfswerk (DHW) konnten einige Mitgliedsorganisationen bei ihren Vorhaben unterstützt werden. Unter anderem wird der ASB KV Erfurt e. V. sein Betreutes Wohnen „Am Ententeich“ dieses Jahr eröffnen, der ASB KV Sonneberg e. V. baut sein Pflegeheim „Am Rennweg“, Betreuung zu Hause e. V. hat seine hauptamtlichen MitarbeiterInnen weiterqualifiziert, das Trägerwerk Soziale Dienste wohnen plus gGmbH wird seine Betreuungsgruppe für Demenzkranke in Weimar eröffnen und Pro Civitate ihr psychobiografisches Pflegekonzept nach Erwin Böhm mit qualifizierten MitarbeiterInnen umsetzen. Der PARITÄTISCHE unterstützt und berät seine Mitglieder zu Fördermöglichkeiten und gibt Hilfestellung bei der Beantragung.

In 2010 werden die Förderrichtlinien des KDA und DHW geändert. Neue Förderbereiche werden aufgenommen, andere werden aus dem Förderbereich gestrichen. An dieser Stelle wird der PARITÄTISCHE seine Mitglieder zeitnah informieren und bei Bedarf beraten.

10. Berufliche Qualifizierung – für die Pflege mehr als eine Verpflichtung Durch das Pflege-Weiterentwicklungsgesetz erhöhen sich nicht nur die Anforderungen an die Pflege. Auch neue Arbeitsfelder entwickeln sich. Professionell Pflegende setzen sich mit den Veränderungsprozessen auseinander und sehen fachliche Weiterqualifizierung als elementaren Bestandteil ihrer beruflichen Tätigkeit. Das breitgefächerte Seminarangebot der PARITÄTISCHEN Akademie Thüringen wurde aktiv von den MitarbeiterInnen aus ambulanter und stationärer Pflege mit gestaltet und genutzt. Im Jahr 2008 und bis März 2009 haben sich über 400 TeilnehmerInnen aus diesem Bereich fortgebildet. Als Schwerpunktthemen lassen sich benennen: Pflegerische Grundlagen für Pflegehilfskräfte, Pflegeplanung und Pflegedokumentation sowie Demenz. Positiv aufgenommen wurden ebenfalls die Fortbildungen 5. Pflege – Reformen und mehr   37


für Pflegedienstleitungen. In 2009 ist die Ausbildung zum Wundexperten nach ICW e. V. sowie eine Ausbildung im Bereich Palliativ Care geplant.

11. Gut versorgt – auch bei Inkontinenz Die Versorgung mit Hilfsmitteln bei Inkontinenz gehört zu einem der Bereiche, die durch das GKVWettbewerbsstärkungsgesetz als mögliche Einsparungsfelder für Krankenkassen erkannt wurden. Durch so genannte Ausschreibung der Hilfsmittelversorgung sollte die Versorgung effizienter und kostengünstiger erfolgen. Mit der AOK Plus konnte ein Rahmenvertrag für stationäre Pflegeeinrichtungen und Einrichtungen der Behindertenhilfe zum 01.07.2008 verhandelt werden, der die Ausschreibung in der stationären Versorgung verhinderte. Mit den Ersatzkassen (VDEK) gelang ein Rahmenvertrag für stationäre Pflegeeinrichtungen zum 01.01.2009. Einige Krankenkassen entschlossen sich aber, die ambulante Versorgung auszuschreiben. Viele betroffene Pflegehaushalte hatten mit den Folgen einer Fehl- und Unterversorgung sowie schlechten Materialien zu kämpfen. Die Pflegedienste bzw. Sozialstationen wurden teilweise zum Ausfallbürgen der Hilfsmittellieferanten. Das unermüdliche 38   5. Pflege – Reformen und mehr

Aufzeigen der Missstände durch den PARITÄTISCHEN hat auch dafür gesorgt, dass sog. „schwarze Schafe“ bei Hilfsmittellieferanten vom Markt gegangen sind. Ziel für den Verband ist eine menschenwürdige Versorgung in Thüringen zu gewährleisten. Dafür werden weitere Rahmenvertragsabschlüsse angestrebt, bei denen der PARITÄTISCHE die Bedingungen aktiv mitgestalten kann.

12. Fachgruppenarbeit Weil sich in der Pflegewelt so viel verändert, sind die Fachgruppen im PARITÄTISCHEN ein unverzichtbares Instrument zum zeitnahen Informationsaustausch, als Plattform zur verbandlichen Meinungsbildung und als Ort zum Kontakt knüpfen zwischen den verschiedenen Mitgliedsorganisationen aus diesem Bereich. Die Fachgruppen Ambulante Dienste und Stationäre Altenhilfe treffen sich jeweils dreimal im Jahr. PflegedienstleiterInnen, HeimleiterInnen und Qualitätsmanagementbeauftragte kommen nach Neudietendorf, um aktuelle fachliche Fragestellungen zu diskutieren und gemeinsam Strategien zu entwickeln. Inhaltliche Schwerpunkte der Fachgruppenarbeit 2008/2009 waren u. a.: die Umsetzung des Pflege-Weiterentwicklungsgesetzes und den damit

verbundenen Verhandlungen auf Landes- und Bundesebene, die zusätzlichen Betreuungskräfte gemäß § 87 b SGB XI, die Pflege-Transparenzvereinbarungen, Abstimmungen zu den Rahmenvertragsverhandlungen gemäß § 75 SGB XI, Entwicklungen im Bereich der Inkontinenzversorgung, Altenpflegeausbildung, Qualitätsprüfungen und die Begutachtungspraxis durch den Medizinischen Dienst der Krankenkassen, die haus- und heimärztliche Versorgung, Mindestlohn in der Pflege, Positionierung für ein Thüringer Heimgesetz, das Wohnund Betreuungsvertragsgesetz (WBVG), der neue Pflegebedürftigkeitsbegriff sowie Verhandlungen zur Häuslichen Krankenpflege mit den Primär- und Ersatzkassen.


13. Neue Qualitätsgemeinschaft Pflege gegründet „Pflege braucht Qualität“ - so hieß eine Forderung des PARITÄTISCHEN, die durch die Thüringer Presse ging. Da Qualität nicht von allein entsteht, sondern ein gutes Management benötigt, brauchen Pflegedienste und Pflegeeinrichtungen funktionierende Leitungen, bedarfsgerechte Qualifizierung und die Reflexion der Arbeit. Im Sommer 2008 zeigten deshalb ehemalige TeilnehmerInnen der PARITÄTISCHEN Qualitätsgemeinschaft wieder Interesse an gemeinsamem Austausch mit fachlichen Impulsen. Die Qualitätsgemeinschaft, die es vor einigen Jahren gab und sich vor allem mit dem PQ-Sys® Qualitätsmanagementsystem beschäftigt hat, ist aufgrund geringer Nachfrage beendet worden. Die Anforderungen an Pflegeleistungen werden – auch gesetzlich verankert – immer größer. PraktikerInnen suchen den Austausch mit anderen, um gemeinsam Lösungsstrategien zu entwickeln. Da die beiden Fachgruppen dafür als Plattform nicht ausreichen, kam es Anfang November 2008 zum ersten Treffen von Qualitätsbeauftragten, PflegedienstleiterInnen und HeimleiterInnen unter dem Titel „Qualitätsgemeinschaft Pflege“ nach Neudietendorf. An diesem Tag standen das gegenseitige

Kennenlernen und die Themensammlung für gemeinsames Arbeiten im Vordergrund. Es wurden aber auch mit neuen Methoden (z. B. Mind Map) einmal Qualitätshandbücher ganz anders dargestellt. Im März wurde sich vertieft mit der Problematik des Mitarbeitergesprächs als zentrales Element der Personalentwicklung auseinander gesetzt. Die TeilnehmerInnen der Qualitätsgemeinschaft wollen kein gemeinsames Qualitätsmanagement in ihren Einrichtungen oder Diensten umsetzen, aber mit Hilfe von fachlichem Impuls sich gemeinsam Herausforderungen der Praxis stellen. Insbesondere der Austausch ist dabei ein wesentliches Instrument. Damit ist diese neue Qualitätsgemeinschaft keine verbindliche Gruppe mit Jahresbeitrag, sondern eine Plattform für an der Weiterentwicklung ihrer Pflegedienstleistungen interessierte Führungskräfte. Weitere geplante Themen sind u. a. Personalentwicklung und -führung sowie die Implementierung und Umsetzung von Expertenstandards.

14. Wohnen im Alter Ein von fast allen Menschen geteiltes Ziel ist es, so lange wie möglich in der eigenen Wohnung im gewohnten Umfeld zu leben. Ambulant vor stationär, das heißt für den PARITÄTISCHEN: Die erforderlichen Hilfen müssen für die Menschen dort erbracht werden, wo sie leben, ihr vertrautes Umfeld haben und in nachbarschaftliche Strukturen eingebunden sind. Es darf nicht mehr der Normalfall sein, dass die hilfebedürftigen Menschen dort hinziehen müssen wo die sozialen Dienstleistungen erbracht werden. Viele Aspekte von Lebensqualität lassen sich mit den entsprechenden Unterstützungsstrukturen sehr lange erhalten.

5. Pflege – Reformen und mehr   39


Ein entscheidender Punkt für ein hohes Maß an Selbstbestimmung und Lebensqualität im Alter ist die rechtzeitige individuelle Vorsorge zur Ausgestaltung des Lebensraumes für die Zeit körperlicher und ggf. geistiger Einschränkungen. Das Angebot der Wohnberatung sollte daher ausgebaut werden, um die Menschen anzuregen, sich frühzeitig auf kommende Lebenssituationen einzustellen und sie dabei zu unterstützen. Da es bislang in Thüringen kaum Formen des gemeinschaftlichen Wohnens für ältere Menschen gibt, in die interessiert Menschen einfach auf Mietbasis einziehen können, müssen solche Wohn- und Lebensformen eines selbstbestimmten Lebens im Alter von den InteressentInnen selbst entwickelt werden. Dafür braucht es ein Netz von qualifizierten Beratern, die neben der notwendigen Moderationsfähigkeit um Gruppen zusammenzubringen auch über betriebswirtschaftliches Know-how verfügen. Wohngruppenkonzepte im Pflegeheim und Dementen-WGs sind erste konzeptionelle und nachahmenswerte Entwicklungen in einer spezifischeren Demenzversorgung. Die Stärkung der häuslichen Versorgung durch die Unterstützung der pflegenden Angehörigen in Form von psychosozialer Beratung, Unterstützung vor Ort durch

40   5. Pflege – Reformen und mehr

Professionelle und Ehrenamtliche, zeitlicher Entlastung und Integration in Selbsthilfestrukturen muss weiter voran getrieben werden. Ende April 2009 hat die PARITÄTISCHE Werkstatt Gemeinwesenarbeit an drei Tagen gemeinsam mit den Wohnstrategen (Weimar) und der Stadt Erfurt die Thüringer Wohnprojektetage durchgeführt. Insbesondere die Fachveranstaltung „Alt werden im Quartier. Verlässliche Nachbarschaften und neue Kooperationsformen“ bot mit ihren Beiträgen zur Verbindung von selbständigem Wohnen und Pflege innovative Anregungen. Ein vorgestelltes Mehrgenerationenwohnprojekt der Wohnungsbaugesellschaft Arnstadt ist unter Beteiligung von PARITÄTISCHEN Mitgliedsorganisationen entstanden und wird nach seiner Fertigstellung Ende 2009 mit mehr als 50 barrierefreie Wohneinheiten und Gemeinschaftseinrichtungen in zwei Gebäuden das größte seiner Art in Thüringen sein. Ein besonders großes Interesse fand das Projekt bei älteren MieterInnen.

15. Pflege plus – Alltagshilfen als neues Geschäftsfeld Die Rahmenbedingungen für das Etablieren haushaltsnaher Dienstleistungen oder sogenannter Alltagshilfen sind günstiger denn je. Neben einer Erhöhung der Leistungsbeträge je Pflegestufe fand mit Inkrafttreten des Pflegeweiterentwicklungsgesetztes im Juli letzten Jahres auch die Ausrichtung der Leistungsangebote am individuellen Bedarf und eine damit verbundene Aufweichung der „Verrichtungspflege“ mehr Berücksichtigung. Eine wünschenswerte erste Konsequenz. Über zwei Drittel aller Pflegebedürftigen werden in der Häuslichkeit versorgt, wovon wiederum mehr als 60 % Pflegegeld beziehen. Dies zeigt, dass die Möglichkeit des Bezuges „modulgeknebelter“ Sachleitung als negativ beurteilt wird. Auf dem ambulanten Dienstleistungssektor ist ein Bewusstseinswechsel erkennbar, der sich auf diese Entwicklung einlässt. Denn hingegen der bisherigen Organisationslogik ambulanter Dienste orientieren sich Alltagshilfen an den Bedürfnissen ihrer pflegebedürftigen Kundschaft nebst Angehörigen. Neben der Unterstützung bei traditionellen Pflegeverrichtungen spielen für Pflegebedürftige u.a. Betreuungs- und Begleitleistungen – am besten in Form von persönlichen Assistenzen , hauswirtschaftliche


Hilfen und Wohlfühlangebote eine immer größer werdende Rolle. Dabei ist der Preis erfahrungsgemäß bei der Wahl von Zusatzleistungen nicht das entscheidende Kriterium. Vielmehr sind selbstbestimmte Wahl notwendiger Hilfen bei Bedarf und individuelle, flexible sowie zuverlässige Leistungserbringung entscheidendes Merkmal für die Wahl eines solchen Angebotes. Der PARITÄTISCHE Landesverband und die parisat gGmbH nahmen im Rahmen einer ambulanten Fachgruppe Pflege diese Entwicklung auf dem Pflegemarkt zum Anlass, um die entsprechenden Mitgliedsorganisationen ausführlich zu dem aktuellen Stand zu informieren. Neben der Darstellung diverser (neuer) zusätzlicher Dienstleistung wurden insbesondere auch die erfolgsrelevanten Faktoren für die Etablierung haushaltsnaher Dienstleistungen präsentiert. Dazu zählt neben dem seriösen Marktauftritt und wohnquartiernaher Verfügbarkeit u.a auch der Preis. Denn im Gegensatz zu der mit Punktwerten hinterlegten Sachleistungslogik, müssen zusätzliche Dienstleistungsangebote separat berechnet werden. Die dafür notwendige Stundensatzkalkulation und die Berechnung von Dienstleistungsangeboten wurden beispielhaft erarbeitet. Die immer größer werdende Bedeutung für ambulante Dienstleister zusätzliche Angebote

zu offerieren, wurde letztlich auch durch die überaus hohe Teilnehmendenzahl und die positive Resonanz unterstrichen. Denn die durch die Pflegereform angestoßene Ergänzung des dominanten Anbietermarktes um Elemente des Nachfragemarktes und den damit einsetzenden Bewussteinswandel, Dienstleistungsangebote an den Bedürfnislagen der KundInnen zu orientieren, wird für ambulante Pflegedienstleister entscheidend sein, sich auf dem Pflegemarkt auch in Zukunft etablieren zu können. Die parisat gGmbH wird bei diesem Prozess und den zu erwartenden Herausforderungen gern den Mitgliedsorganisationen vielseitig und individuell beratend zur Seite stehen.

Zahlen und Fakten Unter dem PARITÄTISCHEN Dach arbeiten über 53 Mitgliedsorganisationen im Bereich Pflege. Darunter sind 25 vollstationäre Alten- und Pflegeheime und 50 ambulante Pflegedienste. Des Weiteren gibt es Angebote der Tagespflege, Kurzzeitpflege, ambulante Hospizdienste, Tagesbetreuung für Menschen mit Demenz, Angehörigengruppen, niedrigschwellige Betreuungsangebote und häuslicher psychiatrischer Krankenpflege.

5. Pflege – Reformen und mehr   41


6. Eingliederungshilfe – den Wandel gestalten

Themen: 1. 2. 3. 4. 5.

Aus dem Heimgesetz werden „Wohn- und Betreuungsvertragsgesetz“ und „Thüringer Betreuungsund Wohnqualitätsgesetz“ Erfolg durch Abbau von Barrieren: Kompetenzen bündeln – Barrierefreiheit fördern Den Wandel gestalten – die Eingliederungshilfe geht (langsam) voran Bedarfe älter werdender Menschen mit Behinderung stärker im Focus Unter dem PARITÄTISCHEN Dach



AutorInnen

6. Eingliederungshilfe – den Wandel gestalten Weiterhin steht die Eingliederungshilfe vor vielen Herausforderungen. Der PARITÄTISCHE Thüringen und seine Mitgliedsorganisationen sind stets auf der Suche nach innovativen Modellen und Perspektiven in Bezug auf die Eingliederungshilfe. Im Zentrum der Bemühungen um eine Weiterentwicklung steht dabei der individuelle Unterstützungsbedarf, der konkret zu ermitteln und differenziert in Angebote und Dienstleistungen umzusetzen wäre. Besonders die Bedarfe älter werdender Menschen mit Behinderung rücken immer stärker in den Focus. Ebenso ist das Thema Barrierefreiheit aus Sicht des PARITÄTISCHEN auch in Thüringen noch nicht ausreichend bearbeitet. Der Aufbau eines Thüringer Kompetenzzentrums für Barrierefreiheit ist für den PARITÄTISCHEN ein wesentlicher Schritt in Richtung Barrierefreiheit. Wichtig ist, dass diese Themen nicht durch krisenbedingten Kostendruck von den Tagesordnungen der politisch Verantwortlichen weichen.

44   6. Eingliederungshilfe – den Wandel gestalten

1. Aus dem Heimgesetz werden „Wohn- und Betreuungsvertragsgesetz“ und „Thüringer Betreuungs- und Wohnqualitätsgesetz“ Gut drei Jahre nach dem Inkrafttreten der Föderalismusreform soll das Wohn – und Betreuungsvertragsgesetz in Kraft treten. Es handelt sich dabei um den zivilrechtlichen Teil des „alten“ Heimgesetzes, also vor allem um Bestimmungen für die vertraglichen Regelungen zwischen Bewohnern und Trägern stationärer Einrichtungen sowie von bestimmten Formen des betreuten Wohnens. Bleibt es beim aktuellen Gesetzentwurf der Bundesregierung, müssen ab 01.10.2009 alle neuen und zum 01.05.2010 alle bestehenden Verträge an die neue Gesetzlichkeit angepasst werden. Dabei sind noch viele Fragen offen. Der PARITÄTISCHE wird diese Phase mit Weiterbildungsmaßnahmen begleiten und so einen möglichst reibungslosen Übergang vom Heimgesetz zum Wohn- und Betreuungsvertragsgesetz unterstützen. Der andere Teil des „alten Heimgesetzes“ – er umfasst die ordnungsrechtlichen Vorschriften mit Zuständigkeit der Heimaufsicht – liegt in der Verantwortlichkeit des Landes. Dieses arbeitet daher an einem Thüringer Betreuungs- und Wohnqualitätsgesetz. Der PARITÄTISCHE hat gemeinsam mit

Renate Rupp, Ralf Schneider

den anderen Verbänden der Freien Wohlfahrtspflege in Thüringen frühzeitig darauf gedrungen, dass hier ein Gesetz entstehen muss, das u. a. die Schaffung neuer Wohnformen nicht behindert. Auch Bürokratieabbau ist ein wichtiges Thema. Letztlich entscheidend ist, dass die Interessen der Bewohnerinnen und Bewohner adäquat und verständlich aufgenommen werden. Ein verbraucherfreundliches Gesetz muss von Verbrauchern auch verstanden werden können. Die bisher vorliegenden Entwürfe sind besonders in dieser Hinsicht noch stark verbesserungsbedürftig. Unter anderem hat der Versuch besondere Regelungen für ambulante Wohnformen einzubauen für Verwirrung gesorgt.


2. Erfolg durch Abbau von Barrieren: Kompetenzen bündeln – Barrierefreiheit fördern Barrierefreiheit fördert Teilhabe – nicht nur von Menschen mit Behinderung. Barrierefreiheit ist ein Komfortmerkmal für alle Menschen, Barrierefreiheit wird für immer mehr Menschen immer wichtiger, Barrierefreiheit ist deshalb auch ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Obwohl diese Kernsätze immer auf Zustimmung treffen, geht es nur langsam voran. Für den PARITÄTISCHEN ist dies Anlass, ein Thüringer Kompetenzzentrum für Barrierefreiheit aufzubauen. Das Kompetenzzentrum zielt auf die nachhaltige Verbesserung der Barrierefreiheit und verknüpft dabei sozialpolitische mit wirtschaftspolitischen Interessen. Durch Beratung, Sensibilisierung und Unterstützung sollen private und öffentliche Unternehmen, aber auch Städte und Gemeinden in die Lage versetzt werden, „ihre“ Barrierefreiheit zu fördern, um dadurch wirtschaftliche Attraktivität zu steigern. Davon sollen letztlich alle profitieren, die bisher durch Barrieren in ihrer freien Entfaltung eingeschränkt und behindert werden.

Dieses Ziel kann nur mit Partnern erreicht werden: mit selbst Betroffenen und anderen Experten, mit Verbänden, Firmen, Kommunen, Wissenschaftlern etc., die sich mit diesem Thema beschäftigen, die bereits gute oder auch schlechte Erfahrungen einbringen können. Gerade durch PARITÄTISCHE Mitgliedsorganisationen sind seit vielen Jahren sehr erfolgreich verschiedenste Initiativen gestartet worden und vor Ort wurde viel erreicht - sei es bei der Beratung öffentlicher Baumaßnahmen oder der Sensibilisierung im Umgang mit Menschen mit Behinderung.

Lobby- und Öffentlichkeitsarbeit die Teilhabemöglichkeiten, den „Komfort“ und damit auch wirtschaftliche Attraktivität fördert.

All diese Erfahrungen und das Wissen interessierter und kompetenter Organisationen sollen im Kompetenzzentrum gebündelt werden. Am Ende soll eine effektive Struktur, ein bekanntes und anerkanntes Zentrum stehen, das mit Beratung, Unterstützung, 6. Eingliederungshilfe – den Wandel gestalten   45


3. Den Wandel gestalten – die Eingliederungshilfe geht (langsam) voran Allgemein anerkannt ist, dass die Eingliederungshilfe sich verändern muss und sich verändern wird. Die seit Jahren geführten Diskussionen, wie ein Mehr an Selbstbestimmung in diesem Bereich erreicht werden kann, treffen auf Interessen der Leistungsträger bezüglich möglicher Kostendämpfungspotenziale oder Steuerungsinteressen. Auf Bundesebene wurden sehr viele Ideen erarbeitet. Bund, Länder, Verbände Leistungsberechtigter und Leistungserbringer ringen um eine Neuordnung und stehen sich dabei gegenseitig im Weg. Neue Wege ja, aber ohne Mehrkosten. Mehr Steuerung ja – aber durch wen? Sicher scheint nur, dass 46   6. Eingliederungshilfe – den Wandel gestalten

der individuelle Bedarf von Menschen mit Behinderung systematischer als bisher erhoben und stärker als bisher Grundlage für das jeweilige Angebot darstellen wird. Auf jeden Fall muss man gespannt sein, was von den Vorschlägen die bisher auf dem Tisch liegen, Eingang in die Bundesgesetzgebung finden wird. Mit Änderungen am SGB XII ist zu rechnen – mit dem von vielen gewünschten Teilhabegeld jedoch (leider) nicht. Zu befürchten ist hingegen, dass die Finanz- und Wirtschaftskrise den Gestaltungswillen der Gesetzgeber stärker auf Kostendämpfung fokussiert, als es einer inhaltlichen Weiterentwicklung gut tut. In Thüringen versucht man den Spielraum auf Landesebene auszunutzen. Die Verständigung darauf, nicht länger an Leistungstypen zu verhandeln sondern an grundsätzlichen Änderungen im System der Hilfen zu arbeiten, ist sicher ein Fortschritt. Auch hier liegt allen Überlegungen zu Grunde, wie man den Bedarf eines Menschen erheben und in eine sinnvolle Bedarfsplanung mit den betroffenen Menschen einfließen lässt. Gerade vor dem Hintergrund der Kommunalisierung der Eingliederungshilfe ist es sehr positiv einzuordnen, dass zumindest der Versuch gemacht wird, ein einheitliches, thüringenweit anzuwendendes Verfahren zu implementieren. Der PARITÄTISCHE hat diese Gedanken


nicht zuletzt durch mehrere sehr gut besuchte Veranstaltungen inner- und außerhalb des PARITÄTISCHEN befördert. Wichtig für den PARITÄTISCHEN ist auch, die Belange von Menschen mit sehr schweren Behinderungen in diesem Prozess angemessen zu berücksichtigen, da sie im Allgemeinen nicht im Zentrum der Überlegungen stehen.

4. Bedarfe älter werdender Menschen mit Behinderung stärker im Focus Die Eingliederungshilfe für Menschen mit Behinderung steht bundesweit vor großen fachlichen und politischen Herausforderungen. Die demografische Entwicklung wird in den nächsten Jahren dazu führen, dass die Zahl der Hilfebedürftigen dramatisch ansteigen wird, auch der älter werdenden Menschen mit Behinderungen und dies bei immer knapperen finanziellen Mitteln in den kommunalen und Landeshaushalten. Dabei erfordern sowohl das Gesetz als auch der Respekt vor Menschen mit Behinderungen, das Grundrecht auf Selbstbestimmung und Teilhabe am gesellschaftlichen Leben mehr denn je zu achten und zu fördern. Dem Statistischen Bericht der Sozialhilfe in Thüringen aus dem Jahr 2007 ist zu entnehmen, dass 20.948 Bürger Eingliederungshilfe in Anspruch genommen haben und die Anzahl von älter werdenden Menschen mit Behinderung, die auch zukünftig eine adäquate Assistenzleitung benötigen, stetig wächst. Menschen mit Behinderungen werden älter als je zuvor in der Geschichte Deutschlands. Im Jahr 2007 gab es in Thüringen 181980 schwerbehinderte

Menschen, davon sind rund 60 % über 60 Jahre alt (109484 Personen). Diese Tatsache stellt die Einrichtungen und Dienste und somit auch die Leistungsträger in der Eingliederungshilfe vor ganz neue Aufgaben. Wie können Menschen mit Behinderung in Würde alt werden? Wie müssen sich die Handlungsfelder Pflege und Eingliederungshilfe bedarfsentsprechend hier neu ausrichten? Der PARITÄTISCHE hat gemeinsam mit den Verbänden der LIGA Thüringen die Thematik erstmals für Thüringen in dem Fachtag „In Ruhe alt werden?! - Bedarfe alt gewordener Menschen mit Behinderung“ am 18.09.2008 in der Universität Erfurt aufgegriffen und dem Sozialministerium vorgeschlagen, zeitnah einen „Runden Tisch zu Bedarfen älter werdender Menschen mit Behinderung“ einzuberufen. Aus Sicht des PARITÄTISCHEN werden zur weiteren Analyse der Bedarfe und der daraus resultierenden Handlungsschritte die Fachkompetenz der Betroffenenverbände, der Vertreterinnen und Vertreter des TMSFG aus dem Bereich Eingliederungshilfe und Pflege sowie der Kommunalen Spitzenverbände, der Pflegekassen und der Freien Wohlfahrtspflege benötigt.

6. Eingliederungshilfe – den Wandel gestalten   47


Berechtigte Ansprüche betroffener Menschen auf Leistungen aus der Eingliederungshilfe, Kostensteigerungen bei gleichzeitig begrenzten kommunalen Budgets und Planungsunsicherheiten bei Trägern und Einrichtungen bestimmen die aktuellen Diskussionen nicht nur auf Bundes- und Landesebene, sondern auch in den Kommunen und kreisfreien Städten in Thüringen. Es gilt, voneinander zu wissen wo Probleme bestehen, aber auch gemeinsam – auf einer Augenhöhe - Strategien zur Überwindung der Probleme zu entwickeln und umzusetzen und als BestPractice-Modelle in andere Regionen zu transportieren. Qualifizierte, zukunftsorientierte Planung und Steuerung der Eingliederungshilfe muss über die kommunalen Grenzen hinaus gedacht und entwickelt werden. Hier steht das Land Thüringen in der Verantwortung, diesen Prozess zu steuern und zu unterstützen und sowohl Betroffenenverbände, Leistungsträger und Leistungserbringer an einen Tisch zu bringen. Der PARITÄTISCHE wird dafür seine Fachkompetenz auch weiterhin zur Verfügung stellen.

48   6. Eingliederungshilfe – den Wandel gestalten

Unter dem PARITÄTISCHEN Dach: über 80 Mitgliedsorganisationen mit Angeboten für Menschen mit Behinderung, darunter unter anderem: •

21 Mitgliedsorganisationen mit regionalen und überregionalen Beratungsstellen für unterschiedliche Zielgruppen behinderter Menschen und ihrer Angehöriger

3 Landesverbände sinnesbehinderter Menschen und viele weitere Orts- und Regionalvereine bzw. Stiftungen 3 Landesverbände für (überwiegend) körperbehinderte Menschen

• •

15 Träger von WfbM für über 3000 Menschen mit Behinderung

22 Träger von ambulanten und stationären Wohnangeboten für etwa 2000 Menschen mit Behinderung 7 Träger von Förder- bzw. integrativen Schulen

24 Träger von integrativen Kindertagesstätten

16 Träger von Frühförderstellen

8 Träger von familienunterstützenden Diensten


6. Eingliederungshilfe – den Wandel gestalten   49


7. Armut und Bildung – ein Fall für die Kinder- und Jugendhilfe

Themen: 1. 2. 3.

Kinderarmut – Bildungsgerechtigkeit FamilientrainerIn – Begleitung auf dem Weg aus der Armut Was war sonst noch wichtig



AutorInnen

7. Armut und Bildung - ein Fall für die Kinder- und Jugendhilfe Mit einer Armutsquote von 18,5 Prozent liegt Thüringen um vier Prozent über dem gesamtdeutschen Schnitt. Die ärmste Thüringer Region findet sich in Mittelthüringen (Erfurt-Weimar) mit knapp 21,0 Prozent. Lediglich Südthüringen hat mit 14,9 Prozent die günstigste Armutsquote im Land. Dramatisch ist auch der Rückgang der Erwerbstätigen. Diese nahm zwischen 1991 und 2008 um 16,2 Prozent ab. Nur Sachsen-Anhalt hatte einen stärkeren Rückgang zu verzeichnen. Dieses Ergebnis für Thüringen kann kaum ermutigen. Gerade mit Blick auf die aktuelle Krise darf sich die Situation für die von Armut betroffenen Menschen, insbesondere für Kinder, nicht noch verschärfen. Nach Ansicht des PARITÄTISCHEN Thüringen braucht es Investitionen in die Zukunft, dass heißt vor allem in Kinder und Bildung.

Dabei trifft die Abwanderung den ländlichen Raum besonders stark. Hier werden Regionen, und noch schlimmer, Menschen abgekoppelt von der Chance auf Teilhabe. Armut bedeutet nicht nur materiellen Verzicht, sondern wirkt sich auf Bildungswege, Chancen auf dem Arbeitsmarkt, Gesundheit und seelisches Wohlbefinden aus. Jetzt in die Menschen, deren Daseinsvorsorge und somit in die soziale Infrastruktur zu investieren, steht für den PARITÄTISCHEN Thüringen ganz oben auf der Liste.

Thüringen wies 2007 eine Armutsquote von 18,9 Prozent auf, das ist fast jede fünfte Person im Land. Verstärkend wirkt der Umstand, dass Thüringen mit fast 173.000 Abwanderungen die vierthöchsten Bevölkerungsverluste im Bundesvergleich (1991-2006) zu verzeichnen hat.

52   7. Armut und Bildung - ein Fall für die Kinder- und Jugendhilfe

Sandra Eggers, Steffen Richter

1. Kinderarmut – Bildungsgerechtigkeit Auf den Anfang der Bildungskarriere kommt es an. Kinderarmut führt zu mangelnder Teilhabe und schlechteren Startbedingungen in diese Bildungskarriere. Im Frühjahr 2009 hat der „Thüringer Kindersozialbericht“ die ungeschönte Realität nochmals verdeutlicht: In Thüringen leben 60.000 Kinder, welche zur Sicherung des Existenzminimums von staatlichen Transferleistungen abhängig sind. Das entspricht auf die Altersgruppe heruntergebrochen einem Anteil von 27 %. Im deutschen Durchschnitt liegt dieser Anteil ca. 10 % niedriger. Es gibt große Unterschiede in den einzelnen Landkreisen und kreisfreien Städten. Die Städte Erfurt und Gera teilen sich jedoch in dieser traurigen Bilanz die Spitzenplätze: in Gera beträgt der Anteil 38,4 % und Erfurt sogar 38,7 %. „Die sozioökonomische Lebenssituation von Kindern und Jugendlichen leitet sich wesentlich aus der weitgehend vom Bildungsniveau abhängigen Beteiligung und Stellung der Eltern im Erwerbssystem sowie – damit verknüpft – deren Einkommen her und steht in einem engen Zusammenhang mit der Familienform (Paarhaushalte


oder Alleinerziehende), der Anzahl und dem Alter der Kinder.“ (Prof. Dr. Thomas Rauschenbach u. a.; Zwölfter Kinder- und Jugendbericht; 2005; S. 75) Die wesentliche Aufgabe der Gesellschaft und der Träger und Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe ist es, chancengleiche Zugänge für alle Kinder und Jugendlichen zu Bildungs-, Erziehungsund Betreuungsangeboten zu schaffen. Diesem Verständnis folgend bedeutet die Prävention von Kinderarmut per se Bildungsgerechtigkeit zu schaffen! Unter Federführung der Thüringer Sozialministerin Christine Lieberknecht hat sich auch der PARITÄTISCHE Thüringen dieses Themas angenommen.

Nachdem im Oktober des vergangenen Jahres 16 Verbände das „Gemeinsame soziale Wort zur Kinderarmut in Thüringen“ vorgelegt haben, wurden verschiedene Arbeitsgruppen aktiv. Ein Ergebnis ist die am 10. Mai auf dem Landesfamilientag in Gotha vorgestellte Thüringer Kinder-Karte. Weitere

konkrete Aktionen sind die Fortbildungen zu Familientrainerinnen und Sozialraumkonferenzen, deren Umsetzung ebenfalls vom PARITÄTISCHEN Thüringen und von parisat aktiv vorangetrieben wird.

7. Armut und Bildung - ein Fall für die Kinder- und Jugendhilfe   53


In der Vorweihnachtszeit 2008 wurde die Kampagne „Thüringen sagt JA zu Kindern!“ zum zweiten Mal durchgeführt. Kampagnenpartner waren neben dem PARITÄTISCHEN Thüringen Antenne Thüringen, die Thüringische Landeszeitung, das Thüringer Ministerium für Soziales, Familie und Gesundheit und der Thüringer Landtag. Am 24. Februar 2009 wurden im Thüringer Landtag die Spendenschecks an die VertreterInnen aus Projekten übergeben, die im Rahmen der Kampagne ausgewählt wurden und sich vor Ort um Kinder in Not kümmern. Ende des letzten Jahres waren mehr als 60.000 Euro für diese Kampagne gespendet. Die Initiatoren der Kampagne Antenne Thüringen, die Thüringische Landeszeitung, das Thüringer Ministerium für Soziales, Familie und Gesundheit, der Thüringer Landtag und der PARITÄTISCHE Thüringen wollen die Aktion auch in diesem Jahr fortsetzen. Aus PARITÄTISCHEN Mitgliedsorganisationen wurden folgende Projekte ausgewählt: „Wellcome“ - MitMenschen e. V., Husky-Projekt - Wendepunkt e. V., Kreisjugendring des Kyffhäuserkreises, Frauenhaus Gera.

54   7. Armut und Bildung - ein Fall für die Kinder- und Jugendhilfe

Auf den Anfang kommt es an! – die Rolle frühkindlicher Bildungsangebote Die frühkindliche Bildung ist das Fundament für alle weitere Bildung im Leben eines Menschen. Auch in Thüringen hat man diese Zusammenhänge begriffen und als letztes Bundesland 2008 einen Bildungsplan, den „Thüringer Bildungsplan für Kinder bis 10 Jahre“ (TBP-10) in Kraft gesetzt. Der PARITÄTISCHE Thüringen war aktiv an dessen Erarbeitung und Erprobung beteiligt, u. a. durch die Mitwirkung im Fachbeirat und die Beteiligung von 18 Praxispartnern aus den Mitgliedsorganisationen des PARITÄTISCHEN Thüringen. Dieser Plan (man mag sich an dem Begriff stoßen) stellt die institutionsübergreifende Grundlage pädagogischen Handelns im ersten Lebensjahrzehnt dar. Er befindet sich zurzeit in der Implementierungsphase. Beim PARITÄTISCHEN sind zwei MultiplikatorInnen für diesen Prozess verantwortlich und stehen in einem Zeitraum von 2 Jahren vor der Herausforderung, den TBP-10 in mehr als 200 Kindertageseinrichtungen zu implementieren. Währenddessen scheint die Umsetzung des Planes an den mangelnden Rahmenbedingungen zu scheitern.

Im Sommer 2009 hat die Thüringer Landesregierung eine Förderrichtlinie zur Weiterentwicklung der Kindertagesbetreuung in Kraft gesetzt, die über Zuwendungen des Landes zusätzliche Personalstellen schaffen soll. Im Herbst 2009 soll das Thüringer Kindertageseinrichtungsgesetz novelliert werden. Ein Schritt in die richtige Richtung kann man das nicht nennen! Die LIGA der Freien Wohlfahrtspflege in Thüringen kämpft deshalb für die Verbesserung der Rahmenbedingungen in Kitas. Seit Februar 2009 läuft die Kampagne der LIGA Thüringen „6 Minuten sind zu wenig!“


Zielstellungen sind: 1. Die Verbesserung der Fachkraft-KindRelation in allen Altersgruppen. Ist-Schlüssel nachThürKitaG

Notwendiger Schlüssel

1 und 2 Jahre

1:7

1:3

2 und 3 Jahre

1:10

1:5

3 bis 6,5 Jahre

1:15

1:8

(Grundlage: 9 h)

2. Die Festlegung eines Mindestpersonalschlüssels von zwei Vollzeitstellen für eingruppige Einrichtungen. Nur ein solcher Personalschlüssel gewährleistet eine entsprechende qualitative Betreuung sowie den ganzjährigen Betrieb der Einrichtung. 3. Die Zeit für Vor- und Nachbereitung der pädagogischen Arbeit muss von sechs auf 30 Minuten erhöht werden, um den Anforderungen des Thüringer Bildungsplanes bis 10 Jahre gerecht zu werden.

Aktionen der Kampagne waren ein Expertenforum in Erfurt und fünf Regionalforen in Eisenach, Gera, Sonneberg, Dingelstädt und Weimar. Jedes dieser Foren wurde unter Federführung eines LIGA-Verbandes umgesetzt. Für das Forum in Weimar am 2. Juni 2009 im Kinderzentrum des Lebenshilfewerkes Weimar/Apolda zeichnete sich der PARITÄTISCHE Thüringen verantwortlich. Im August fand eine Bustour mit den SpitzenkandidatInnen der Landtagsparteien statt.

Des Weiteren wurden in Kindertageseinrichtungen der LIGA mehr als 25.000 Unterschriften unter den Kampagnen-Zielstellungen gesammelt und am 26.03. dem Kultusminister Müller übergeben. Am 19. März 2009 ging eine Massenpetition an den Petitionsausschuss des Thüringer Landtages.

Die Rolle offener, niedrigschwelliger Angebote der Kinder- und Jugendarbeit Um einen gelingenden Übergang von Kindern in den schulischen Bereich zu gewährleisten, müssen alle beteiligten Institutionen ihren Beitrag leisten und neben der Begleitung der Familien ihre Angebote entsprechend ausrichten. Der Thüringer Bildungsplan mit seinem neuen Bildungsverständnis stellt für die Schulen vielleicht sogar eine größere Herausforderung dar als für die Kindertageseinrichtungen. Die Bildungsphilosophie muss in den Lehrplänen verankert werden, das System der Schuleingangsuntersuchungen muss grundlegend überdacht werden und die außerschulische Jugendbildung erhält einen neuen Stellenwert. 2009 wurde für die Träger von Schulen und Förderschulen im PARITÄTISCHEN Thüringen eine Expertengruppe etabliert, die sich u. a. mit diesem Themenfeld befasst. 7. Armut und Bildung - ein Fall für die Kinder- und Jugendhilfe   55


Die außerschulische Jugendbildung, die mit ihren nonformalen Bildungsangeboten für Kinder wichtige lebensweltorientierte und niedrigschwellige Lernerfahrungen zur Verfügung stellt, fällt leider in der Thüringer Realität immer häufiger dem Rotstift zum Opfer. Versteht man diese offenen Angebote als wichtige Bestandteile einer Infrastruktur von Bildungsangeboten wird deutlich, was ein Wegbrechen (vor allem im ländlichen Raum) bedeutet. Umso erfreulicher ist es, dass das PARITÄTISCHE Jugendwerk 2008 die Ausbildung von JugendleiterInnen erstmals an zwei Standorten – in Hütten und in Römhild – anbieten konnte. 2009 wird das Angebot darüber hinaus in Suhl und Erfurt vorgehalten werden.

Kinder- und Jugendschutz ist Prävention vor Kinderarmut Der Schutz vor Kinderarmut ist auch ein funktionierender Kinder- und Jugendschutz. Nur in zwei Bundsländern gibt es ein Netz an Kinder- und Jugendschutzdiensten – in Rheinland-Pfalz und in Thüringen. In Thüringen beteiligt sich das Land an der Finanzierung und es existieren zurzeit 16 Kinderund Jugendschutzdienste - davon sind 7 in der Trägerschaft PARITÄTISCHER Mitgliedsorganisationen. Seit einer Gesetzes- und Richtlinienänderung vor zwei Jahren liegt die Entscheidung über die Prioritätensetzung bei der Finanzierung allein in den Händen der Landkreise und kreisfreien Kommunen. Ich plädiere an dieser Stelle für die qualitative Sicherung dieser Dienste und einen Ausbau dieses Systems. Die Kinder- und Jugendschutzdienste, die am 16.06.09 im Thüringer Landtag ihr 15-jähriges Bestehen in einem Festakt begehen, sind ein wichtiger Bestandteil eines funktionierenden Kinderund Jugendschutzes in Thüringen und nicht zuletzt einer gelingenden Prävention von Kinderarmut und ungleichen Bildungszugängen!

56   7. Armut und Bildung - ein Fall für die Kinder- und Jugendhilfe

2. FamilientrainerIn – Begleitung auf dem Weg aus der Armut Jedes vierte schulpflichtige Kind in Thüringen ist arm. Kinderarmut ist indirekte Armut, vermittelt durch die Armut ihrer Eltern. Das Risiko, dass dies im Erwachsenenalter so bleibt, ist hoch. Von Armut betroffene Familien (oft BezieherInnen von Leistungen nach dem SGB II) sind häufig mit komplexen Problemlagen belastet, was insbesondere für die Kinder vor allem auch mit weniger Chancen, weniger Bildung innerhalb der Familie, weniger interessanten Freizeiterlebnissen usw. verbunden ist. Die diesbezüglich bestehenden staatlichen und gesellschaftlichen Unterstützungsangebote für Kinder werden erfahrungsgemäß aber nur dann erfolgversprechend genutzt, wenn gleichermaßen auch die Eltern aktiviert und mitgenommen werden. Einen wichtigen Schritt hierzu geht die parisat gGmbH mit ihrem neuen Qualifizierungsangebot zum/r „FamilientrainerIn in sozial benachteiligten Familien“, welches im Kontext der „Thüringer Initiative zur Integration und Armutsbekämpfung-Nachhaltigkeit: TIZIAN“ entwickelt wurde. Von Mitte April bis Mitte Oktober werden in einem ersten 136-stündigen Kurs PraktikerInnen aus den Arbeitsbereichen der Kinder-, Jugend- und Familienhilfe weitergebildet. Ziel ist mit der Vermittlung


von Grundlagenwissen in den verschiedensten Anforderungsdimensionen der Familienkompetenz, in Case Management, in Gesundheitsverhalten, Kommunikation und bezüglich rechtlicher Rahmenbedingungen, eine weitere Sensibilisierung der Teilnehmenden in ihrer Arbeit mit Multiproblemfamilien. Sie sollen noch mehr als bisher in die Lage versetzt werden, die Bedarfslage der gesamten betroffenen Familie zu erkennen, Ressourcen aufzudecken und zu mobilisieren sowie umfassend und auf die Familie zugeschnittene Hilfemöglichkeiten aufzuzeigen. Dies können einfache Fragen zur Erziehung oder zur gesunden Lebensweise sein, sich aber auch auf die Ermittlung von sozialleistungsberechtigten Bedarfen konzentrieren. Die Unterstützung bei der Strukturierung des Familienalltages und der Stärkung der Familienkompetenz aller Familienmitglieder wird dabei wohl die größte Herausforderung für die FamilientrainerInnen werden. Allerdings eine Grundvoraussetzung für die Wiedereingliederung der Eltern in den Arbeitsmarkt und damit die Chance, den Weg aus der Armut erfolgreich zu beschreiten.

3. Was war sonst noch wichtig Der entgeltfinanzierte Bereich im PARITÄTISCHEN Thüringen wurde im November 2008 durch einen neuen Entgeltreferenten, Burkhard Hempel, gestärkt. In einer Expertengruppe für den Bereich Hilfen zur Erziehung und einer Expertengruppe für den Bereich Kindertageseinrichtungen werden seitdem aktuelle Fragestellungen aus Entgelt- und Betriebskostenverhandlungen bearbeitet.

7. Armut und Bildung - ein Fall für die Kinder- und Jugendhilfe   57


8. Frauen und Familie – CORA gemeinsam für Frauen

Themen: 1. 2. 3.

CORA – gemeinsam für Frauen Neues Frauen- und Familienzentrum KRÜGEREI in Neudietendorf Zahlen und Fakten



Autorinnen

8. Frauen und Familie – CORA gemeinsam für Frauen Ein Blick auf die 173.000 Abwanderungen in den letzten Jahren, wobei es sich in der Mehrheit um junge Frauen handelt, zeigt, wie dringend der Handlungsbedarf beim Thema Frauen und Arbeit sowie Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist. Auch in Thüringen sind es vor allem arbeitslose Frauen, die Schwierigkeiten haben, sich im Arbeitsmarkt zu platzieren. Gerade Alleinerziehende stehen vor dem Problem der Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Diesen Frauen neue Beschäftigungsfelder zu eröffnen, kreative Ideen zu entwickeln, wie Frauen ihren Platz auf dem Arbeitsmarkt finden, ist ein wesentliches Ziel der Arbeit des PARITÄTISCHEN Thüringen. Dabei trifft die Abwanderung den ländlichen Raum besonders stark. Hier muss vor Ort gegengesteuert und passgenaue Angebote gemacht werden. Eine für ganz Thüringen gleiche Lösung wird es nicht geben. Für den PARITÄTISCHEN Thüringen heißt das jetzt, all sein Know-How in den Bereichen Arbeit und Beschäftigung, Qualifizierung und Beratung den Frauen und Familien zur Verfügung zu stellen.

1. CORA – gemeinsam für Frauen Am 1. Februar 2009 konnte das Projekt „CORA Netzwerk Thüringer Frauenzentren zur Förderung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf“ mit insgesamt sieben Teilprojekten in sechs Mitgliedsorganisationen begonnen werden. Das Projekt wird aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds im Rahmen der Integrationsrichtlinie gefördert. Bereits im Juni 2008 konnten von einer Jury die Gewinner des Ideenwettbewerbs ermittelt werden, den der PARITÄTISCHE Thüringen in Kooperation mit der Gleichstellungsbeauftragten des Freistaates Thüringen und in Abstimmung mit dem Thüringer Wirtschaftsministerium initiierte, um ein Modellprojekt mit dem Ziel •

der Förderung von Beschäftigungsfähigkeit, speziell von Frauen,

der Erschließung zusätzlicher Beschäftigung im Dienstleistungssektor,

der Förderung von Vereinbarkeit von Familie und Beruf,

dem Abbau geschlechtsspezifischer und familiärer Zugangsbarrieren

umzusetzen.

60   8. Frauen und Familie – CORA gemeinsam für Frauen

Katharina Philipps, Julia Heidekrüger

Im Vorfeld des Projektstarts erfolgte eine über Monate intensive Zusammenarbeit mit den (damals potenziellen) Trägern der einzelnen Teilprojekte, der Beauftragten für die Gleichstellung von Frau und Mann des Freistaats Thüringen, Johanna Arenhövel, Thüringer Ministerium für Soziales, Familie und Gesundheit (TMSFG), dem Thüringer Ministerium für Wirtschaft, Technologie und Arbeit (TMWTA), der Gesellschaft für Arbeits- und Wirtschaftsförderung des Freistaats Thüringen mbH (GFAW) und dem PARITÄTISCHEN Thüringen.


MistreiterInnen des CORA-Netzwerks Der PARITÄTISCHE Thüringen, bei dem die CORAKoordinierungsstelle mit zwei Mitarbeiterinnen angesiedelt ist, wird zunächst für 35 Monate sein Know-How in den Bereichen arbeitsmarktpolitische Kompetenzen, Netzwerken und Fachberatung zur Verfügung stellen. Die Teilprojekte, die jeweils bei Frauenkommunikationszentren und Frauenund Familienzentren in ganz Thüringen angesiedelt sind, verfolgen jeweils unterschiedliche Ansätze und Herangehensweisen zur Verfolgung der ineinander verzahnten Zielstellungen. In den nächsten Monaten gilt es für alle Teilprojekte gleichermaßen, individuelle, zielgruppenspezifische Angebote zu entwickeln und modellhaft umzusetzen. Die CORA-Koordinierungsstelle begleitet und unterstützt die Mitarbeitenden der Teilprojekte weiterhin mit dem Angebot und der Realisierung eines fachlichen Begleitprogramms, abgestimmt auf die Fortbildungsbedarfe der ProjektmitarbeiterInnen, verschiedener Aktivitäten zum Mainstreaming und zur Öffentlichkeitsarbeit, mit der Evaluation der Netzwerkarbeit und der Unterstützung bei der Einbindung in bestehende Netzwerke auf Landes- und Bundesebene sowie der Gewinnung aktueller Erkenntnisse über die durch

die Teilprojekte bedienten Regionen im Sinne der Erschließung neuer Wege für haushaltsnahe Dienstleistungsangebote und deren Wirkungsgrade auf den Ebenen Klienten und Kunden. Am 25. Februar fand das erste Netzwerktreffen der ProjektmitarbeiterInnen in Neudietendorf statt, in dessen Rahmen das CORA-Netzwerk seine Arbeit nach der Phase der Antragstellung nun auch ganz praktisch aufnahm. Der (offizielle) Auftakt der Arbeit des CORA-Netzwerks wurde gemeinsam mit den Thüringer kommunalen Gleichstellungsbeauftragten, den Mitarbeitenden der Teilprojekte und der CORA-Koordinierungsstelle, VertreterInnen der Thüringer Ministerien und Behörden von Johanna Arenhövel selbst am 13. Mai 2009 in der Rotunde im Regierungsviertel in Erfurt vorgenommen.

Susan Hoßfeld entwickeln Angebote für Frauen und Familien aus den Orten der Verwaltungsgemeinschaft wie auch für überregionale Interessentinnen und Interessenten. Dabei ist ein vielfältiger, offener Begegnungsort entstanden, an dem ein reger Austausch möglich ist. Einzelberatungen sollen Hilfe zur Selbsthilfe geben. Die Schwerpunktthemen sind psychosoziale Beratung, Bildung, Kultur, Politik und die bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Neben Beratungszeiten, Eltern-Kind-Gruppen, Einzelveranstaltungen zu verschiedenen kulturellen und gesellschaftlich relevanten Themen sind Weiterbildungsveranstaltungen sowie Kurse und Workshops im kreativ-künstlerischen Bereich und mehr geplant.

2. Neues Frauen- und Familienzentrum KRÜGEREI in Neudietendorf Unter der Trägerschaft des Vereines Prof. H. A. Krüger e. V. ist seit Januar dieses Jahres mit Unterstützung der ARD-Fernsehlotterie sowie von Land und Kommunen ein neues Zentrum für Frauen und Familien, die KRÜGEREI, entstanden. Die drei Mitarbeiterinnen Heidrun Beck, Julia Heidekrüger und

8. Frauen und Familie – CORA gemeinsam für Frauen   61


3. Zahlen und Fakten Mitglieder des CORA-Netzwerks: •

Verein Prof. H. A. Krüger e. V., Teilprojekt “Servicestelle Frauen und Familie

“Verein Begegnung e. V., Teilprojekt „WEG – Wagen Entwickeln Gestalten“

Ökus e. V., Teilprojekt „LUISE – Frauenzentrum als Kommunikationsstützpunkt mit modellhaftem Dienstleistungsservice“ LIFT gGmbH, Teilprojekt „Aufbau und Etablierung einer Dienstleistungsdrehscheibe in Nordhausen“ Frauenbildungs- und Begegnungsstätte ko-ra-le e. V., Teilprojekt „ Leben und Beruf im Eichsfeld“ Frauen- und FamilienZentrum Erfurt e. V., Teilprojekt „ Hand in Hand – ein Projekt zur Verbesserung der Beschäftigungschancen von Frauen in Thüringen“

PARITÄTISCHER Wohlfahrtsverband Landesverband Thüringen e. V., Teilprojekt „Koordinierungsstelle“

62   8. Frauen und Familie – CORA gemeinsam für Frauen

CORA-Koordinierungsstelle Der PARITÄTISCHE Thüringen Bergstraße 11, 99192 Neudietendorf Tel.: 036202 26-131 oder -304 kphilipps@paritaet-th.de und kboehning@ paritaet-th.de Cora bedeutet: C – Chancengleichheit O – Organisation R – Reputation A- Arbeit


8. Frauen und Familie – CORA gemeinsam für Frauen   63


9. Europa – Herausforderungen und Chancen

Themen: 1. 2. 3.

„Blickpunkte - Zukunftschancen für die Jugend in Europa“ „Mobil in Europa – ich bin dabei!“ „Internationale Begegnungen für Kinder und junge Menschen“



Autorin

9. Europa – Herausforderungen und Chancen Beraten, Qualifizieren und Vernetzen beschreiben die Kernaufgaben des aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds und des Freistaates Thüringen finanzierten Europabüros Ostthüringen der parisat gGmbH. Neben den vielen Veranstaltungen des Europabüros Ostthüringen und den Beratungs- und Qualifizierungsangeboten ist ein weiteres Hauptaugenmerk der Arbeit die bestehende Netzwerkkooperation mit den Europa-Service-Büros in Erfurt, Nordhausen und Suhl. Durch diese enge Zusammenarbeit konnten in Thüringen im Jahr 2008 ca. 1450 Auszubildende, Fachkräfte und Unternehmen rund um das Thema „Europa“ beraten werden. Dabei ging es neben zu initiierenden Projektanträgen auch um den Europäischen Freiwillendienst, europäische Mobilitätsprogramme sowie unterschiedliche Fördermöglichkeiten. Dabei wurde und wird immer wieder deutlich, wie wichtig Europa auch für Thüringen geworden ist. Vor allem die aktuellen und kommenden Auswirkungen der Krise zeigen, dass Thüringen keine Insel ist. Im Rückblick auf die Aktivitäten des Europabüros Ostthüringen sind die drei Veranstaltungen „Blickpunkte - Zukunftschancen für die Jugend in Europa“, „Mobil in Europa – ich bin dabei!“ und „Internationale Begegnungen für Kinder und junge Menschen“ besonders hervorzuheben. 66   9. Europa – Herausforderungen und Chancen

1. „Blickpunkte - Zukunftschancen für die Jugend in Europa“ Unter dem Motto: „Blickpunkte - Zukunftschancen für die Jugend in Europa“ organisierte das Europabüro Ostthüringen gemeinsam mit den Bundeskoordinatoren des PARITÄTISCHEN Gesamtverbandes eine bundesweite Arbeitstagung. Ziel der Fachtagung war es, Zukunftschancen für junge Menschen in Europa zu betrachten und diese durch die Vorstellung von best practice Beispielen europäischer Jugendprojekte erlebbar zu machen. Dazu waren Partner aus Italien, den Niederlanden und aus Polen vertreten. Ausgehend von der europäischen Perspektive wurde der Blick auf die wissenschaftliche Ebene bemüht, um aktuelle europäische Tendenzen für die eigene Projektentwicklung zu nutzen. Darüber hinaus stellten die europäischen Partner ihre aktuellen Projekte in einzelnen Workshops vor. Damit jedoch nicht genug. Auch das Pausen- und Abendprogramm ermöglichte es,

Christina Martens

konkrete Kontakte zu knüpfen und erste Projektideen zu konkretisieren. Darüber hinaus wurden adäquate Fördermöglichkeiten vorgestellt, um den Teilnehmern die Planung ihrer künftigen Projektanträge zu erleichtern.


2. „Mobil in Europa – ich bin dabei!“ „Mobil in Europa – ich bin dabei!“ lautete der Titel der Veranstaltungsreihe, die 2008 vom Verein Bürger Europas und dem Europabüro Ostthüringen im Rahmen der „aktion europa“ angeboten wurde. Schüler und Schülerinnen aus den Geraer Berufsschulen waren eingeladen, einen Blick über den Tellerrand hinaus in Richtung europäischer Möglichkeiten für junge Menschen zu werfen. Die über 70 TeilnehmerInnen aus den Ostthüringer Berufsschulen unterstrichen die zunehmende Bedeutung solcher Veranstaltungen.

Als Vertreter des Referats Europa aus der Erfurter Staatskanzlei konnte Heinz Hoffmann gewonnen werden, der den SchülerInnen in einer Diskussionsrunde zu ihren Anliegen Rede und Antwort stand. Darüber hinaus gab es in verschiedenen Workshops Informationen über Möglichkeiten für Auslandsaufenthalte, Praktika oder Freiwilligendienste. Nicht nur die Resonanz auf den Aktionstag, auch die vielen interessierten Nachfragen der Gäste haben gezeigt, dass die Schülerinnen und Schüler nicht nur mitreden wollen, sondern sich auch über Chancen informieren, um sie für ihren künftigen Berufswegund Lebensweg einzubeziehen.

9. Europa – Herausforderungen und Chancen   67


3. „Internationale Begegnungen für Kinder und junge Menschen“ Im November 2008 fand der seit 12 Jahren bestehende Aktionstag erstmalig in Gera statt. Der in Kooperation mit dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, dem Fachdienst Kinder- und Jugendhilfe der Stadt Gera sowie dem Europabüro Ostthüringen organisierte Aktionstag „Internationale Begegnungen für Kinder und junge Menschen“ wurde aus Mitteln des Kinder- und Jugendplans des Bundes (KJP), der Stadt Gera und des Europäischen Sozialfonds (ESF) finanziert. Ziel dieser Fachtage ist es, einen Überblick über die Arbeitsfelder sowie „Kinder- und Jugendmobilität“ zu bekommen sowie aktuelle Trends aufzuspüren.

68   9. Europa – Herausforderungen und Chancen

Darüber hinaus wurden die verschiedenen Angebote einzelner Träger auf einem Markt der Möglichkeiten präsentiert. Neben dem Stadtjugendring Gera als Thüringer euro-desk Partner stellten sich unter anderem die Europa-Service-Büros aus Nordhausen, Suhl, Erfurt und Gera als Ansprechpartner vor Ort ihr Netzwerk vor. Darüber hinaus hatten die Gäste die Möglichkeit, sich individuell oder in Gruppen beraten zu lassen. Auch hierfür standen zahlreiche ExpertInnen und Fachberater zur Verfügung. Ebenso war es den Gästen möglich, Kontakte für Kooperationen oder ihre eigene berufliche Zukunft zu knüpfen und sich über Fortbildungen, Qualitätsstandards und neue Austauschprogramme zu informieren.


9. Europa – Herausforderungen und Chancen   69


10. Der PARITÄTISCHE Thüringen regional stark

Themen: 1. 2. 3. 4.

In den Regionen Das Treffen der KreisgruppensprecherInnen Wahl lokal sozial Zahlen und Fakten



Autor

10. Der PARITÄTISCHE Thüringen regional stark 1. In den Regionen Der PARITÄTISCHE vertritt die Interessen seiner Mitglieder nicht nur auf Landes- und Bundesebene. Vielmehr unterstützt der PARITÄTISCHE Thüringen seine Mitgliedsorganisationen vor Ort, auf regionaler Ebene in 22 bestehen Kreisgruppen im Rahmen des Partnermodells. Neben der Sicherstellung des Kommunikations- und Informationsflusses zwischen dem Landesverband und den 22 Kreisgruppen sowie ihrer Mitgliedorganisationen bietet der PARITÄTISCHE Thüringen in den Bereichen Strategieentwicklung, Lobbyarbeit, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Fach- und kommunalpolitischen Veranstaltungen eine breite Palette an Serviceund Unterstützungsleistungen an. Ganz nach dem buttom up Prinzip sorgt der PARITÄTISCHE Thüringen für den Kommunikations- und Informationsfluss von der regionalen auf die Landes- und wenn nötig auf die Bundesebene. Über die klassische Interessensvertretung und Lobbyarbeit hinaus erarbeitet der Landesverband Handlungsempfehlungen und Lösungsvorschläge, die über die Landesebene wieder in die Regionen wirken.

72   10. Der PARITÄTISCHE Thüringen regional stark

Stefan Werner

2. Die Treffen der KreisgruppensprecherInnen Die Treffen der SprecherInnen der PARITÄTISCHEN Kreisgruppen widmen sich in erster Linie dem Austausch zwischen den Kreisgruppen und der Weiterentwicklung der PARITÄTISCHEN Kreisgruppenarbeit. Es ist festzustellen, dass die Kreisgruppen nach wie vor auf unterschiedlichen Niveaus agieren, insgesamt aber die Kreisgruppenarbeit, bis auf wenige Ausnahmen, sich weiter intensiviert hat. Im Vordergrund stehen dabei immer noch das Ziel des gemeinsamen Auftritts und die Suche sowie das Bearbeiten gemeinsamer Themen. Dabei wurde deutlich, dass der intensive Austausch und Kontakt mit den politisch Verantwortlichen sowie mit der kommunalen Verwaltung, über die Kreisgruppe, sich entscheidend auf die Intensität und den Erfolg auswirkt. Hierzu gab es auch entsprechende Empfehlungen vom Landesverband.


Novum ist die Diskussion zur Kooperation der Kreisgruppenmitglieder unter ökonomischen Gesichtspunkten. Neben gemeinsamen Anträgen für Großprojekte (z. B. über ESF), gab es auch Überlegungen zu gemeinsamen Verträgen mit Strom- und Gasanbietern. Fragen der gemeinsamen Beschäftigung von Personal (z. B. Reinigung) oder Personalaustausch wurden ebenso angesprochen. Dem folgend wir der PARITÄTISCHE Thüringen die wirtschaftliche Kooperation zum Schwerpunktthema der zukünftigen Kreisgruppenarbeit machen.

weiterentwickeln zu können. Deshalb war das PARITÄTISCHE Fahrrad in Thüringen unterwegs, um für die Anliegen des PARITÄTISCHEN und seiner Mitgliedsorganisationen zu sensibilisieren und zu streiten. Als größter Wohlfahrtsverband in Thüringen mit 20.000 Beschäftigten in mehr als 700 Einrichtungen ist der PARITÄTISCHE täglich mit den wandelnden gesellschaftlichen Prozessen konfrontiert. In insgesamt 14 Einzelveranstaltungen wurden diese in Form von Schwerpunktthemen mit Politik und den Akteuren vor Ort diskutiert.

3. Wahl lokal sozial Unter dem Motto „Wahl = lokal = sozial“ - von Eisenach nach Altenburg, von Nordhausen nach Suhl – tourte der PARITÄTISCHE Thüringen im Superwahljahr 2009 durch den Freistaat. Am 5. Mai 2009 startete das PARITÄTISCHE Kampagnenrad im Rahmen einer Pressekonferenz im Thüringer Landtag und läutete die Kampagnentour 2009 „Wahl = lokal = sozial“ ein. Wie das Fahrrad für die Kampagnentour zuverlässig sein muss, den richtigen Rahmen, gute Bremsen und die richtige Schaltung braucht, so braucht auch die Sozialwirtschaft die Planungssicherheit und die richtigen Rahmenbedingungen, um im Interesse der Menschen zu arbeiten und sich

10. Der PARITÄTISCHE Thüringen regional stark   73


Die Dienstleistungen des PARITÄTISCHEN Thüringen

Themen: 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12.

Mitgliederservice, Entgeltberatung und Betriebswirtschaft Mit uns messen Sie richtig - Entgeltberatung im PARITÄTISCHEN Thüringen Zugang zu Fördermitteln Betriebswirtschaftliche Beratung Rahmenverträge Beratung und Qualifizierung parisat Die PARITÄTISCHE Akademie PARITÄTISCHES Bildungswerk Qualifizierungsberatung für Unternehmen der Sozialwirtschaft 1999 bis 2009 - PATT wird 10 Jahre! Das Haus der PARITÄT



AutorInnen

Die Dienstleistungen des PARITÄTISCHEN Thüringen

Burkhard Hempel, Daniela Weidner, Thomas Engemann, Sigrid Bomeier, Stefan Werner, Volker Oberschachtsiek

1. Mitgliederservice, Entgeltberatung und Betriebswirtschaft a) Mit uns messen Sie richtig - Entgeltberatung im PARITÄTISCHEN Thüringen Die Mitgliedsorganisationen des PARITÄTISCHEN Thüringen bestmöglich zu unterstützen und zu beraten, ist ein zentrales Anliegen der Arbeit des Landesverbandes. Damit in der wirtschaftlich, politisch und gesellschaftlich schnelllebigen sowie durch Unsicherheit geprägten Zeit die Organisationen und Einrichtungen weiter auf Erfolgskurs bleiben, bietet der PARITÄTISCHE Thüringen auch Beratung und Vertretung bei Leistungsbeschreibungen, Entgelt- und Finanzierungsfragen. Der PARITÄTISCHE Thüringen unterstützt die Mitgliedsorganisationen bei Entgeltverhandlungen und Kostenkalkulationen in enger Zusammenarbeit mit den jeweiligen FachreferentInnen. Die Unterstützung ist nicht nur durch aktuelles Fachwissen, sondern auch durch die Kreativität des Hineindenkens der PARITÄTISCHEN MitarbeiterInnen geprägt.

76   Die Dienstleistungen des PARITÄTISCHEN Thüringen

Darüber hinaus besteht im Rahmen von Expertengruppen die Möglichkeit des Austausches von Erfahrungen und Informationen. Gleich ob Altenhilfe, Jugendhilfe, Eingliederungshilfe, andere soziale Bereiche oder Investitionsvorhaben, wenn es um Unterstützung im Entgeltbereich geht, ist die Entgeltgruppe des PARITÄTISCHEN Thüringen ein wichtiger Partner für seine Mitgliedsorganisationen.


Frauenhaus/ Frauenzentrum Weimar Der Verein Frauenzentrum Weimar e. V. integriert Sozialarbeit und Bildungs- und Kulturarbeit für Frauen, fördert Kommunikation sowie Solidarität zwischen Frauen und richtet sich unter anderem gegen die strukturelle und offene Diskriminierung. Das Angebot umfasst unter anderem Beratung und Krisenunterstützung für von häuslicher Gewalt betroffene Frauen, soziale Kontakte, Frauenpension, Tagungshaus und Schutzwohnungen. Die Vorhaltung der Schutzwohnungen (Frauenhaus) ist eine Pflichtaufgabe der Kommune. Durch Änderungen der Landesrichtlinien verkürzte sich ab 2007 der Landeszuschuss. Dies war eine neue Situation für die Stadt Weimar und für das Frauenhaus. Durch Beratung und Hinweise aus der Entgeltgruppe des PARITÄTISCHEN Thüringen gelang folgende Bearbeitung ihrer haushaltsbezogenen Vorgänge: •

Neustrukturierung des Antragsformulars

Hinzufügen von relevanten Kostenfaktoren (Bsp. Verwaltungsumlage)

Angleichung der Personalkosten (Stand 2001) an aktuelle Tarife

professionellere Vorbereitung und Berechnung der Antragsformulare

zielorientierte sowie strukturierte Vorbereitung für die Verhandlungen mit der Kommune

Im Zuge der Begleitung entwickelte sich eine partnerschaftliche Zusammenarbeit zwischen den betreffenden MitarbeiterInnen der Stadt Weimar und dem Frauenhaus/Frauenzentrum Weimar. Dabei wurde deutlich wie wichtig die Dienstleistungen des Frauenhauses/Frauenzentrums Weimar für die Stadt Weimar und die soziale Infrastruktur sind. Ein entscheidender Schritt für die erfolgreichen Verhandlungen des Frauenhauses/Frauenzentrums Weimar war, dass deutlich wurde, dass die Stadtverwaltung, im Interesse der BürgerInnen, die monetären Mittel für die Arbeit des Frauenhauses bereit stellt. Auf dieser neuen Basis konnten beide Partner für das Jahr 2009 ein Zuschussanstieg im Vergleich zum Vorjahr von ca. 35 % erreichen (ca. 30 T€). Für das Jahr 2010 ist eine Erhöhung von 16 % geplant (ca. 14 T€) und eingereicht. Dieses war auch und gerade durch die Unterstützung des PARITÄTISCHEN möglich.

b) Zugang zu Fördermitteln Neben den Leistungsentgelten spielen Förderungen aus Stiftungs- und Lotteriemitteln eine zunehmend große Rolle bei der Finanzierung von sozialen Angeboten. Der PARITÄTISCHE eröffnet seinen Mitgliedsorganisationen den Zugang zu solchen Fördermöglichkeiten. Lotterien wie die GlücksSpirale oder die Aktion Mensch und die Stiftung Deutsches Hilfswerk fördern beispielsweise die soziale Arbeit in Bereichen, in denen sozialgesetzliche Leistungen nicht vorgesehen sind. Das PARITÄTISCHE Beraterteam steht Trägern, die diese Mittel in Anspruch nehmen, mit einem umfassenden Service bei. Schließlich übernimmt der PARITÄTISCHE, wenn alle Hürden erfolgreich genommen wurden, auch die verwaltungstechnische Abwicklung mit dem Fördermittelgeber.

Die Dienstleistungen des PARITÄTISCHEN Thüringen   77


c) Betriebswirtschaftliche Beratung Wirksam sozialen Notlagen begegnen und dabei nicht selbst auf der Strecke bleiben – das ist das Spannungsfeld, in dem sich freigemeinnützige soziale Dienstleister heute bewegen. Um dauerhaft zu bestehen wird von ihnen angesichts begrenzter Ressourcen und steigender Kosten kaufmännische Versiertheit verlangt. Da kann es im Alltag vorkommen, dass fachkundiger Rat von außen notwendig wird. Im Vordergrund stehen oft Fragestellungen der Kostensteuerung und des Risikomanagements. Dahinter verbergen sich jedoch nicht selten Probleme der strategischen Unternehmensausrichtung und der Ertragslage. Nach dem Prinzip „Vier Augen sehen mehr“ soll die Beratung des PARITÄTISCHEN zu einer realitätsgerechten Lagebeurteilung beitragen. Am besten bevor grundlegende Entscheidungen zu treffen sind.

d) Rahmenverträge Die hohe Zahl von bundesweit 10.000 Mitgliedsorganisationen ermöglicht es dem PARITÄTISCHEN, attraktive Rahmenverträge auszuhandeln. So gibt es Vergünstigungen in den Bereichen: Neukauf von Kraftfahrzeugen, Nutzung von Mietwagen, Auto-Leasing, Treibstoffe, Kfz-Ersatzteile,

78   Die Dienstleistungen des PARITÄTISCHEN Thüringen

Kfz-Reparaturen, Soft- und Hardware, Telefon, Büromaterial, Hauswirtschaft, Lebensmittel, Versicherungen, betriebliche Altersvorsorge, GEMA und Beratung zur Verbesserung des Energieeinsatzes. Voraussetzung für die Nutzung der Rahmenverträge ist in der Regel der Nachweis der Mitgliedschaft im PARITÄTISCHEN. Aktuelle Informationen finden Mitgliedsorganisationen im Servicenet des PARITÄTISCHEN Thüringen.

2. Beratung und Qualifizierung a) Beratung, Qualifizierung und Begleitung hat einen Namen - parisat Die parisat gGmbH (paritätische soziale arbeit thüringen) ist als 100-prozentige Tochter die gemeinnützige Dienstleistungsgesellschaft des PARITÄTISCHEN Thüringen. Sie trägt mit ihrem Angebot dem wachsenden Bedarf nach individueller und abgestimmter Einzelberatung und Qualifizierung Rechnung. Die parisat gGmbH bietet den Mitgliedsorganisationen des PARITÄTISCHEN und anderen Trägern der freien und öffentlichen Wohlfahrtspflege Beratung, Information, Qualifizierung und Vernetzung in den Bereichen Personal- und Organisationsentwicklung / Ehrenamtliches Engagement /

Vorstandsmanagement. Die parisat gGmbH managt darüber hinaus die „PARITÄTISCHE Akademie Thüringen“. Diese ist die Plattform für die Bildungsund Qualifizierungsangebote der PARITÄTISCHEN Unternehmen und der Mitgliedsorganisationen. Die meisten PARITÄTISCHEN Bildungsanbieter selbst sind im PARITÄTISCHEN Bildungswerk organisiert. Das Bildungswerk vertritt vor allem die Interessen seiner Mitglieder gegenüber Politik und Öffentlichkeit. www.parisat.de

b) Die PARITÄTISCHE Akademie Die Angebote der PARITÄTISCHEN Akademie Thüringen haben sich bei unseren NutzerInnen und KundInnen etabliert. Die PARITÄTISCHE Akademie Thüringen führt das Wissen und die Erfahrungen der PARITÄTISCHEN Unternehmen zusammen und unterbreitet ein breites Spektrum an Beratungsund Qualifizierungsangeboten. Damit leistet sie einen Beitrag zur Professionalisierung und Profilbildung der Unternehmen in der Sozialwirtschaft. Nur mit qualifizierten MitarbeiterInnen, deren Wissen auf aktuellem Stand ist, können die Unternehmen im sozialwirtschaftlichen Sektor erfolgreich agieren und Maßstäbe in der Arbeit setzen.


Vor dem Hintergrund des demografischen Wandels geht es für die Unternehmen um die Generierung eines ausreichenden Fachkräftepotentials für die Zukunft, die Erhaltung bzw. Erhöhung des Qualifikationsniveaus der Mitarbeitenden und damit die Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit. Nur durch Anpassung der Personalentwicklungsstrategien, die Anpassung des Managements von Wissen und Innovation sowie die Übertragung des Erfahrungswissens von älteren Arbeitnehmenden und Nachwuchskräften, können die zukünftigen demografischen Entwicklungen von den Unternehmen bewältigt werden. Hierbei kommt den Führungskräften besondere Bedeutung zu, da sie diese Entwicklungen in den Unternehmen maßgeblich beeinflussen. Von September 2008 bis Juni 2009 wurden unter dem Dach der PARITÄTISCHEN Akademie in

7 Kursen 107 Führungs- und Nachwuchsführungskräfte fortgebildet.

c) PARITÄTISCHES Bildungswerk Im Mittelpunkt der Arbeit des PARITÄTISCHEN Bildungswerks Landesverband Thüringen e. V. (PBW) steht zum einen die Interessenvertretung der Mitgliedsorganisationen in Politik und Öffentlichkeit, zum anderen die Erwachsenenbildung. Ein Schwerpunkt des PARITÄTISCHEN Bildungswerkes als anerkannter Träger der Erwachsenenbildung ist die Förderung des lebenslangen Lernens. Das PARITÄTISCHE Bildungswerk wird sich zur Stärkung der Sozialwirtschaft gemeinsam mit seinen Mitgliedern und Kooperationspartnern für die Erwachsenenbildung einsetzen und bedarfsgerechte Bildung anbieten.

d) Qualifizierungsberatung für Unternehmen der Sozialwirtschaft Über die Qualifizierungsberatung für Unternehmen der Sozialwirtschaft stehen den PARITÄTISCHEN Mitgliedsorganisationen Erfahrungen, Branchenkenntnisse und das Hintergrundwissen zu Berufsbildungsprozessen und zur Qualifizierungs- und Fachkräfteentwicklung zur Verfügung. Darüber hinaus bietet die Beratung eine Reihe von praktikablen Instrumenten an. Im Vordergrund stehen dabei Unterstützung bei Fragen erfolgreicher Finanzierung und Förderung von Qualifizierungsmaßnahmen, Begleitung bei der Ermittlung von Fachkräftebedarfen, Koordinierung und Begleitung notwendiger Maßnahmen zur Deckung des Fachkräftebedarfs durch Einschalten von Kooperationspartnern und Beratung bei der Implementierung ausgewählter Instrumente der Personalentwicklung.

Die Dienstleistungen des PARITÄTISCHEN Thüringen   79


3. 1999 bis 2009 - PATT wird 10 Jahre! Im Frühjahr 1999 haben einige PARITÄTISCHE Mitgliedsorganisationen die PARITÄTISCHE Tarifgemeinschaft Thüringen e. V. – kurz PATT – gegründet. Damals wendeten die Mitgliedsorganisationen überwiegend Vergütungssysteme an, die sich am Bundesangestelltentarif-Ost (BAT-O) orientierten. Jedoch stellte dieses Tarifsystem sich - angesichts der zunehmend kostensatzbezogenen Finanzierungsbedingungen sozialer Arbeit - als ein zu starres Gefüge mit nur schwer kalkulierbaren Risiken dar. Daraus wuchs der Wunsch, aktiv auf die Gehaltsentwicklungen Einfluss zu nehmen. Man wollte sich aus dem BAT-Bezug lösen und eigene Gestaltungsoptionen durchsetzen, um langfristig wirksame Veränderungen herbeizuführen. Schon 1998 entstand die Arbeitsgruppe „PATTSTATTBAT“ und beriet etwa ein Jahr lang über tarifpolitische Fragen und besser passende Vergütungsregelungen. So wurde verbandspolitisch die Grundlage geschaffen, um 1999 einen eigenen Arbeitgeberverband zu gründen. Zum 1. Januar 2004 sind als Flächentarifverträge für Thüringen - exklusiv für gemeinnützige Dienstleister - ein Rahmen- und der Vergütungstarifvertrag des Arbeitgeberverbandes in Kraft getreten.

80   Die Dienstleistungen des PARITÄTISCHEN Thüringen

Im Jahre 2008 folgten Tarifverträge für Sachsen. Durch spezielle Regelungen zu Bereitschaftsdiensten, Betriebsvereinbarungen, Altersteilzeit und die Pflege naher Angehöriger wurden das Tarifsystem über die Jahre inhaltlich weiter entwickelt. Regelmäßige Gehaltssteigerungen bedienten die Interessen der Beschäftigten und ermöglichen den Arbeitgebern attraktive Arbeitsplätze anzubieten. Weitere Arbeitgeber haben für sich die Vorteile des PATT-Tarifwerkes erkannt: Regelmäßige Gehaltsentwicklung entsprechend der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit der Branche, eine Flexibilisierung der Arbeitszeit entsprechend der Anforderungen der Leistungsempfänger und eine stärker leistungsbezogene Vergütung. Aber PATT beteiligt sich neben dem Kerngeschäft auch aktiv an Veränderungsprozessen und der öffentlichen Meinungsbildung. So wurde mit wissenschaftlicher Begleitung ein Beitrag zur Förderung von „Frauen in Führungspositionen“ geleistet. Vorträge und Fachveranstaltungen zu „Leistungsbezogener Vergütung“, der „Gestaltung von Geschäftsführungsverträgen“ und zum „Mindestlohn“ waren große Themen in der 10-jährigen PATT-Geschichte. Seit einigen Jahren widmet sich PATT dem Thema Fachkräfteentwicklung in der

Thüringer Sozialwirtschaft. Im kommenden Jahr wird eine entsprechende Studie des Arbeitgeberverbandes den Fachkräftebedarf der Branche für das nächste Jahrzehnt beleuchten und den Unternehmen Handlungsempfehlungen für ihre Personalarbeit zur Verfügung stellen.


4. Das Haus der PARITÄT Mitten im Grünen Herzen Deutschlands laden das Haus der PARITÄT und die Krüger-Villa zu Tagungen, Seminaren, Konferenzen und Feiern ein. Autobahn- und bahnhofsnah bieten die liebevoll sanierten Gebäude abseits von Alltagsstress und Hektik modern eingerichtete Tagungsräume für bis zu 100 Personen. Die Räume lassen sich für mehrere hundert Personen kombinieren. Alle Räume sind barrierefrei angelegt. Der 1,4 Hektar große Krüger-Park lädt zu erholsamen Pausen ein. Bei Bedarf werden auch ansprechende Übernachtungsmöglichkeiten und Ausflugspakete in die historischen Städte Erfurt, Weimar, Gotha oder auch in den nahe gelegenen Thüringer Wald vermittelt. Für PARITÄTISCHE Mitgliedsorganisationen gibt es attraktive Vergünstigungen.

Die Dienstleistungen des PARITÄTISCHEN Thüringen   81


Anhang

Themen: 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7.

Kennzahlen Das Jahr in Bildern „Wer ist wer“ in der BuntStiftung „Wer ist wer“ im Paritätischen Thüringen „Wer ist wer“ in der parisat gGmbH Die Paritätischen Unternehmen Mitgliedsorganisationen


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Kennzahlen 1. Stand Mitgliedsorganisationen

5. Einnahmengliederung/ -entwicklung Der PARITÄTISCHE Thüringen

Jahr

2006

2007

2008

Anzahl Mo's

322

320

322

2. Anzahl der Arbeitsstunden von MitarbeiterInnen in PARITÄTISCHEN Mitgliedsorganisationen

2006

Betrag in TEUR

Prozent

Lottomittel

1.269

46 %

Mitgliedsbeiträge

573

20 %

Jahr

2006

2007

2008

Zuwendungen Projekte/ Sontige Erträge

961

34 %

Stunden

19.047.343

19.021.493

19.195.381

gesamt

2.803

100 %

2007

Betrag in TEUR

Prozent

Lottomittel

1.182

43 %

3. Mitarbeiter-Entwicklung DER PARITÄTISCHEN Unternehmen in Thüringen Jahr

2006

2007

2008

Mitgliedsbeiträge

629

21 %

Mitarbeiter gesamt

54

61

65

Zuwendungen Projekte/ Sontige Erträge

1.015

36 %

- davon im PARITÄTISCHEN LV

37

39

42

gesamt

2.826

100 %

in geförderten Projekten

13

21

19

- davon im PARITÄTISCHEN LV

5

7

8

2008

Betrag in TEUR

Prozent

Auszubildende

1

1

-

Lottomittel

1.192

38 %

- davon im PARITÄTISCHEN LV

1

1

-

Mitgliedsbeiträge

632

20 %

Zuwendungen Projekte/ Sontige Erträge

1.334

42 %

gesamt

3.158

100 %

(ohne Arbeitsgelegenheiten)

84   Kennzahlen


Projektförderung 2008

Projektförderung 2008

Anzahl der befürworteten Anträge nach "Art der Maßnahme" Gesamtzahl: 109 Anträge

Mittelaufteilung der befürworteten Anträge nach „Art der Maßnahme“ Gesamt 105.846,26 €

Sonstige Maßnahmen 22 Anträge • 20%

Beratungs- und Prüfungskosten 21 Anträge • 19 %

sächliche Ausstattung; 18.574 € • 18%

ehrenamtlich Tätigkeit

Beratungs- und Prüfungskosten

26 Anträge • 24 %

31.000 € • 28 %

Fort-/ & Weiterbildung sächliche Ausstattung 24 Anträge • 22 %

Sonstiges 22085,26 € • 21%

16 Anträge • 15 %

Fort-/ & Weiterbildung; 10.237 € • 10%

ehrenamtliche Tätigkeit 23.950 € • 23 %

Kennzahlen   85


01 Fachseminar „Bitte helfen Sie mir nicht ich habe schon genug Probleme - der Kraftakt benachteiligte Jugendliche zu integrieren“ am 19.02.2009 02 Auftakt des FamilientrainerInnenkurses am 17.04.2009 03 DadA Kindergruppe beim Bürgermeister in Hermsdorf 2009 04 Prof. Dr. Christian C. Juckenack (TMWTA) beim Start des Projekts „Pro Gründen am 06.07.2009 05 Wahl=lokal=sozial im Eichsfeld am 12.08.2009 06 Eröffnung Frauenzentrum Krügerei am 04.03.2009 07 Frühfördertagung in Neudietendorf am 20.11.2008 08 Kultusminister Bernward Müller beim Grußwort zur PARITÄTISCHEN Mitgliederversammlung 19.11.2008 09 | 10 Gäste des PARITÄTISCHEN Jahresempfangs am 27.04.09

Das Jahr in Bildern 2008 | 2009 01

02

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86   Das Jahr in Bildern 2008 | 2009

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11 Rundgang der PolitikerInnen beim PARITÄTISCHEN Sommerfest 2008 12 Das PARITÄTISCHE Sommerfest 2008 13 Aktionsstand zum Tag der offenen Tür im Landtag am 13.06.2009 14 Wahl=lokal=sozial in Jena 11.08.2009 15 Treffen des Stiftungsrates der PARITÄTISCHEN BuntStiftung am 10.10.2008 16 Demokratie auf dem Acker - Projektmesse in Berlin am 25.05.2009 17 Bürgermeister Holbein beim Grußwort zur Eröffnung des Frauenzentrums Krügerei am 04.03.2009 18 Sozialministerin Lieberknecht beim Grußwort zum PARITÄTISCHEN Jahresempfang am 27.04.2009 19 ProjektpreisträgerInnen des PARITÄTISCHEN Wettbewerbs 03.12.2008

16

20

24

20 Start des Projekts „Pro Gründen am 06.07.2009 21 „Wahl=lokal=sozial“ in Neudietendorf am 25.08.2009 22 EinzelpreisträgerInnen des PARITÄTISCHEN Wettbewerbs 03.12.2008 23 „Sieht Weimar bald alt aus“ -Diskussiosrunde des PARITÄTISCHEN Thüringen und der Kreisgruppe Weimar-Weimarer Land zum Demografischen Wandel am 17.09.2008 24 Vorstandssitzung am 20.01.2009 und Geburtstag von Rolf Höfert, Vorsitzender des PARITÄTISCHEN Thüringen 25 Wahl=lokal=sozial in Hermsdorf am 20.05.2009 26 Das PARITÄTISCHE Sommerfest 2008 27 Ra(t)schlag der PARITÄTISCHEN BuntStfitung zum Thema Subsidiarität am 09.10.2008 28 Wahl=lokal=sozial in Rudolstadt am 15.07.2009

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Das Jahr in Bildern 2008 | 2009   87


PARITÄTISCHE BuntStiftung Thüringen Bergstraße 11 • 99192 Neudietendorf Zentrale Einwahl: 036202-26200 Fax: 036202-26199 Email: info@buntstiftung.de Internet: www.buntstiftung.d

„Wer ist Wer“ in der PARITÄTISCHEN Bunstiftung Stiftungsvorstand

Stiftungsrat

Stiftungspräsidentin Evemarie Schnepel Tel.: 036202 / 26-200 info@buntstiftung.de

Jelka Wetzel ehemalige Vorsitzende des PARITÄTISCHEN Landesverbandes

Stiftungsdirektor Reinhard Müller Tel.: 036202 / 26-201 rmueller@buntstiftung.de

Lothar Bausch Volkssolidarität LV Thüringen Prof. Hans Eberhardt Thüringen-Kliniken • Saalfeld-Rudolstadt gGmbH Dr. Nikolaus Dorsch INNOVA sozialwerk e. V.

Stab der PARITÄTISCHEN BuntStiftung

Elke Lieback pro familia LV Thüringen e. V. Sekretariat des Stiftungsvorstandes Kerstin Neue Tel.: 036202 / 26-200 kneue@buntstiftung.de

Referent des Stiftungsvorstandes Stefan Oßwald Tel.: 036202 / 26-208 sosswald@buntstiftung.de

Profiler Stefan Werner Tel.: 036202 / 26-231 swerner@buntstiftung.de

Uwe Kintscher Lebenshilfe Erfurt e. V. Prof. Heike Ludwig Fachhochschule Jena/FB Sozialwesen

Forschung

88   Die PARITÄTISCHEN Unternehmen

Bürgerschaftliches Engagement

Stiftungsservice

Steuerung der PARITÄTISCHEN Unternehmen

Jochen Fasco Thüringer Landesmedienanstalt

Stand: 30.09.2009

Norbert Schremb Härterei Reese GmbH u. Co. KG


Der PARITÄTISCHE Wohlfahrtsverband Landesverband Thüringen e. V. Bergstraße 11 • 99192 Neudietendorf Zentrale Einwahl: 036202 26-0 Fax: 036202 26-234 E-Mail: info@paritaet-th.de Internet: www.paritaet-th.de

„Wer ist Wer“ im PARITÄTISCHEN Thüringen Stab der Geschäftsführung IT-Referentin Sabrina Burger Tel.: 036202 26-205 sburger@paritaet-th.de

Persönliche Referentin der Landesgeschäftsführung Jennifer Schlaupitz Tel.: 036202 26-160jschlaupitz@paritaet-th.de

Qualifizierungsberaterin Nicole Walter Tel.: 036202 26-281 nwalter@paritaet-th.de

Sekretärin der Geschäftsführung Kerstin Neue Tel.: 036202 26-200 kneue@paritaet-th.de

Landesgeschäftsführer Reinhard Müller Tel.: 036202 26-201 • rmueller@paritaet-th.de

Programmmanager Steffen Richter Tel.: 036202 26-222 srichter@paritaet-th.de Betriebsmanagerin Cornelia Brack Tel.: 036202 26-211 cbrack@paritaet-th.de

Einbindung / Mitwirkung im Stab: K. Philipps, Gremienreferentin; H.G. Rupp, Controllingbeauftrager

Team (1) • MITGLIEDERSERVICE Betriebswirtschaft Steuerung durch Cornelia Brack Betriebswirtschaftliche Beratung Cornelia Brack Tel.: 036202 26-211 cbrack@paritaet-th.de

Betriebsw. Beratung & Projektsupport Hans-Georg Rupp Tel.: 036202 26-115 hrupp@paritaet-th.de

Fördermittel Kerstin Heß Tel.: 036202 26-226 khess@paritaet-th.de

Team (2) • MITGLIEDERSERVICE Fachberatung & Lobby Teamleitung: Steffen Richter & Renate Rupp

Team (3) INTERNER SERVICE • Teamleitung: Hannelore Loos

Mitgliedsorganisationen Pflegesatz / Entgelte Sigrid Bomeier Tel.: 036202 26-214 sbomeier@paritaet-th.de

Kinder- und Jugendhilfe Steffen Richter Tel.: 036202 26-222 srichter@paritaet-th.de

Kreisgruppen / Gemeinwesenarbeit Schule / Armut / Off. Jugendhilfe Lars Kiwel Tel.: 036202 26-239 lkiwel@paritaet-th.de

Behindertenhilfe & Sozialhilferecht Ralf Schneider Tel.: 036202 26-224 rschneider@paritaet-th.de

Selbsthilfe / Gesundheit / Psychiatrie / Suchthilfe Renate Rupp Tel.: 036202 26-223 rrupp@paritaet-th.de

Entgelte & Verhandlungen Burkhard Hempel Tel.: 036202 26-156 bhempel@paritaet-th.de

MultiplikatorInnen Thüringer Bildungsplan Susanne Genzel Tel.: 036202 26-220 sgenzel@paritaet-th.de

Gemeinwesenarbeit Ehrenamt / Schuldnerberatung Sandra Schulz Tel.: 036202 26-215 sschulz@paritaet-th.de

Koordinierungsstelle CORANetzwerk zur Förderung der Vereinbarkeit Familie und Beruf Katharina Philipps Netzwerkkoordination Tel.: 036202 26-131 kphilipps@paritaet-th.de

Frauen / Familie / Beratungsstellen Julia Heidekrüger Tel.: 036202 26-217 jheidekrueger@paritaet-th.de

Sekretariatsbereich Gabriele Schack Tel.: 036202 26-235 gschack@paritaet-th.de

Reimund Schröter Tel.: 036202 26-220 rschroeter@paritaet-th.de

Sekretariatsbereich Karola Schmidt Tel.: 036202 26-230 kschmidt@paritaet-th.de

Fachliche Einbindung / Mitwirkung Team (1): V. Oberschachtsiek - Freiberuflicher Berater - Entgelte & Verhandlungen E. Schreiber - parisat gGmbH – Europabüro Projekt Pro Arbeit Steuerung durch die parisat gGmbH Christine Fiedler Tel.: 036202 26-225 cfiedler@parisat.de Stand: 30.09.2009

Pflege / Hospiz / Seniorenwirtschaft Britta Richter Tel.: 036202 26-229 brichter@paritaet-th.de

Koordinierungsstelle Christiane Landsiedel Projektkoordination Tel.: 036202 26-158 clandsiedel@paritaet-th.de Tina Gerber Verwaltung Tel.: 036202 26-114 tgerber@paritaet-th.de

Personal Hannelore Loos Tel.: 036202 26-213 hloos@paritaet-th.de

Fördermittel- & Personalverwaltung Katrin Roos Tel.: 036202 26-203 kroos@paritaet-th.de

Dienstleistungen im Profilingbereich Martina Schulz Tel.: 036202 26-238 mschulz@paritaet-th.de

Katharina Böhning Verwaltung Tel.: 036202 26-154 kboehning@paritaet-th.de Fachliche Einbindung / Mitwirkung Team (2): Nicole Walter - Qualifizierungsberaterin

Servicestelle Suhl / SM Gabriele Weschenfelder Beraterin Tel.: 03681 352088

Servicestelle Gera Luzie Herrmann Beraterin Tel.: 0365 5514806

Christian Thoma Verwaltung Tel.: 03681 352088

Ildiko Martin Verwaltung Tel.: 0365 5524230

Layout & Design Frank Diehn Tel.: 036202 26-250 fdiehn@paritaet-th.de Post / Zentrale/Bibliothek Birgit Möser Tel.: 036202 26-240-241 bmoeser@paritaet-th.de Kathrin Kratzsch Tel.: 036202 26-242 kkratzsch@paritaet-th.de

Finanz- & Personal-buchhaltung Edith Handschuh Tel.: 036202 26-159 ehandschuh@paritaet-th.de Tobias Theuerkauf Tel.: 036202 26-159 ttheuerkauf@paritaet-th.de

Haus der PARITÄT / Krüger-Villa Hausverwaltung & Raumplanung Beate Radtke Tel.: 036202 26-100 bradtke@paritaet-th.de Hausmeister Dieter Macheleid Tel.: 036202 26-101 Parkpflege Sylvia Kriesel

Fachliche Einbindung / Mit-wirkung Team (3): Cornelia Brack - Finanzen Sabrina Burger – IT

Die PARITÄTISCHEN Unternehmen   89


parisat gGmH Bergstraße 11 • 99192 Neudietendorf Zentrale Einwahl: 036202 26-233 Fax: 036202 26-234 E-Mail: kontakt@parisat.de Internet: www.parisat.de

„Wer ist Wer“ in der parisat gGmbH Qualitätsmanagementbeauftragte Kathrin Salberg Tel.: 036202 26-153 ksalberg@parisat.de

Geschäftsführerin Christine Fiedler Tel.: 036202 26-225 cfiedler@parisat.de

Sekretariat der Geschäftsführung Daniela Weidner Tel:. 036202 26-233 dweidner@paritaet-th.de

PARITÄTISCHE Akademie Leitung: Michael Schröter Tel.: 036202 26-227 • mschröter@parisat.de

Arbeit & Europa Steuerung/Leitung durch die Geschäftsführerin

Beratung Leitung: Sandra Eggers Tel.: 036202 26-108 • seggers@parisat.de

Verwaltungsmanagement

Bildungsreferentinnen

Europabüro

Pro Arbeit

Annette Kusserow Tel.: 036202 26-1152 akusserow@parisat.de

Kathrin Salberg Tel.: 036202 26-153 ksalberg@parisat.de

in Trägerschaft des PARITÄTISCHEN Thüringen, Landesverband Steuerung durch parisat

Barbara Dittmar Tel.: 036202 26-102 bdittmar@parisat.de

Monique Janson Tel.: 036202 26-113 mjanson@parisat.de

Europabüro Ostthüringen Friedrich-Engels-Straße 5, 07545 Gera Tel.: 0365 5524-230 Fax: 0365 5524-231 Projektkoordinatorin Dana Hartenstein dhartenstein@paritaet-th.de

Projektkoordinatorin Christiane Landsiedel Tel.: 036202 26-158 clandsiedel@paritaet-th.de

Beraterin Christina Martens cmartens@paritaet-th.de

Verwaltung Tina Gerber tgerber@paritaet-th.de

Beraterin Elke Schreiber eschreiber@paritaet-th.de

Beraterin Luzie Herrmann lherrmann@paritaet-th.de

Berater Christopher Stimpel cstimpel@paritaet-th.de

Beraterin Gabriele Weschenfelder gweschenfelder@paritaet-th.de

Verwaltung Ildikó Martin imartin@paritaet-th.de

Verwaltung Christian Thoma cthoma@paritaet-th.de

Pro Gründen

Projektkoordination Dirk Wegler Tel.: 0361 6546718 wegler@enterprise-thueringen.de Jannette Klein Tel.: 036202 26-210 Jklein@paritaet-th.de Enterprise mit Beratungsstellen in Erfurt • Gera • Jena Mühlhausen • Suhl www.enterprise-thueringen.de

90   Die PARITÄTISCHEN Unternehmen

Management- & Organisationsberatung Sandra Eggers Tel.: 036202 26-108 seggers@parisat.de Genossenschaften Management- & Organisationsberatung Brigitte Schramm Tel.: 036202 26-216 bschramm@parisat.de

Stand: 30.09.2009


Die PARITÄTISCHEN Unternehmen   91


Die PARITÄTISCHEN Unternehmen BuntStiftung

DER PARITÄTISCHE

parisat

PBW

PATT

Krügerverein

PARITÄTISCHE BuntStiftung Thüringen

Der PARITÄTISCHE Wohlfahrtsverband Landesverband Thüringen e. V.

parisat gGmbH paritätische soziale arbeit in Thüringen

PARITÄTISCHES Bildungswerk Landesverband Thüringen e. V.

Die PARITÄTISCHE Tarifgemeinschaft Thüringen e. V.

Verein Prof. Herman A. Krüger e. V.

Telefon: 036202 26-0 Telefax: 036202 26-234 E-Mail: info@buntstiftung.de Internet: www.buntstiftung.de

Telefon: 036202 26-0 Telefax: 036202 26-234 E-Mail: info@paritaet-th.de Internet: www.paritaet-th.de

Telefon: 036202 26-233 Telefax: 036202 26-234 E-Mail: kontakt@parisat.de Internet: www.parisat.de

Telefon: 036202 26-233 Telefax: 036202 26-234 E-Mail: patt@paritaet-th.de Internet: www.paritaet-th.de

Telefon: 036202 26-232 Telefax: 036202 26-234 E-Mail: sjohn@paritaet-th.de

Stiftungsdirektor

Landesgeschäftsführer

Geschäftsführerin

Pädagogische und geschäftsführende Leitung

Geschäftsführer

Geschäftsführerin

Reinhard Müller

Reinhard Müller

Christine Fiedler

Michael Schröter

Sabine Ruhe

Sabine John

Sekretariat Kerstin Neue Telefon: 036202 26-200 Telefax: 036202 26-199

Sekretariat Daniela Weidner Telefon: 036202 26-233

Sekretariat Petra Löbner Telefon: 036202 26-151

Sekretariat Daniela Weidner Telefon: 036202 26-233

Sekretariat Manuela Milke Telefon: 036202 26- 202

Telefon: 036202 26-151 Telefax: 036202 26-234 E-Mail: kontakt@pbw-thueringen.de Internet: www.pbw-thueringen.de

Stiftungspräsidentin Evemarie Schnepel Sekretariat Kerstin Neue Telefon: 036202 26-200

92   Die PARITÄTISCHEN Unternehmen


BuntStiftung

DER PARITÄTISCHE

parisat

PBW

PATT

Krügerverein

Die BuntStiftung

DER PARITÄTISCHE Landesverband

Die parisat gGmbH

Das PARITÄTISCHE Bildungswerk

Der Arbeitgeberverband PATT

Der Krügerverein

• organisiert die Zusammenarbeit zwischen Forschung und Wohlfahrtswesen • fördert die Gestaltung des Gemeinwesens und die Entwicklung des freiwilligen und bürgerschaftlichen Engagements • übernimmt für alle PARITÄTISCHEN Unternehmen die Steuerung gemeinsamer Aufgaben und Prozesse

• stellt die Interessenvertretung der ca. 320 Mitgliedsorganisationen in den Mittelpunkt • bietet fachliche Beratung und Unterstützung • und nimmt die sozialanwaltschaftliche Vertretung für NotFor-Profit Organisationen wahr und setzt sich für die Förderung der Bürgergesellschaft ein

• ist eine Tochtergesellschaft des PARITÄTISCHEN • Landesverbandes • bietet individuelle, auf die Mitgliedsorganisation konzentrierte, Entwicklungs-, Beratungs- und Unterstützungsleistungen • und managt die PARITÄTISCHE AKADEMIE als Plattform für PARITÄTISCHE Bildungs- anbieter in Thüringen

• ist öffentlich anerkannter Träger der Erwachsenenbildung • vernetzt und unterstützt die Bildungsarbeit sowie das bürgerschaftliche Engagement und Selbsthilfepotential seiner Mitgliedsorganisationen

• stärkt Arbeitgeberkompetenzen der Mitgliedsorganisationen • und befasst sich mit der Qualifizierung der Arbeitgeber, mit Personalentwicklung und der Entwicklung von Arbeitszeitund Vergütungsmodellen

• setzt sich für den Erhalt der Beschäftigungsfähigkeit und die berufliche Integration von Menschen mit Benachteiligungen ein • bietet Arbeitsgelegenheiten und fördert die Motivation und Eigeninitiative der Hilfebedürftigen • und setzt sich für das Gemeinwesen vor Ort ein und unterbreitet soziokulturelle Angebote

Die PARITÄTISCHEN Unternehmen   93


Mitgliedsorganisationen Mitgliedsorganisation

Mitgliedsorganisation

Mitgliedsorganisation

"assistere" Verein zur Förderung der persönlichen Assistenz für

Alternative e. V.

ASB Ortsverband Georgenthal e. V.

Menschen mit Behinderungen

Ambulante Sozialpflegerische Dienste e. V.

ASB Ortsverband Hermsdorf e. V.

„Glashaus“ Thüringer Verein pro drogenfreies Leben e. V.

AnSchubLaden e. V.

ASB Ortsverband Saalfeld e. V.

Advent-Wohlfahrtswerk e. V. Landesgeschäftsst. Sachsen,S-A,Thür.

ASB Landesverband Thüringen e. V.

Auftakt e. V. Sitz Ilfeld

ASB - gemeinnützige Gesellschaft für stationäre und ambulante Seniorenhilfe gGmbH

Begegnungszentrum Jena e. V.

AG Fallschirm gGmbH AIDS-Hilfe Thüringen e. V.

ASB Behinderten- und Rehabilitaions gGmbH

AIDS-Hilfe Weimar & Ostthüringen e. V.

ASB Kreisverband Unstrut-Hainich-Kreis e. V.

Aktion Sonnenschein Thüringen e. V.

ASB Kreisverband Sömmerda e. V.

Aktion WandlungsweltenTagesklinik gGmbH

ASB Kreisverband Eisenach e. V.

AKTION WANDLUNGSWELTEN gemeinnützige Stiftung

ASB Kreisverband Erfurt e. V.

AKTION WANDLUNGSWELTEN gGmbH

ASB Kreisverband Gotha e. V.

Aktion Wandlungswelten Jena e. V. Geschäftsstelle

ASB Kreisverband Saale-Holzland-Kreis e. V.

AKTION WANDLUNGSWELTEN Tageszentrum gGmbH

ASB Kreisverband Jena e. V.

AKTION WANDLUNGSWELTEN WeGe gGmbH

ASB Regionalverband Ostthüringen e. V.

AKTION WANDLUNGSWELTEN Wohnverbund gGmbH

ASB Kreisverband Altenburg/Schmölln e. V.

Aktionskreis für Frieden e. V.

ASB Kreisverband Schmalkalden-Meiningen-Hildburghausen e. V.

Aktivkreis der Generationen e. V. Albert-Schweitzer- Kinderdorf Thüringen e. V. Allergie-, Neurodermitis- und Asthmahilfe Thüringen e. V. (ANAT)

94   Mitgliedsorganisationen

ASB Kreisverband Suhl e. V. ASB Kreisverband Arnstadt e. V. ASB Kreisverband Sonneberg e. V.

Behinderte und ihre Freunde e. V. Behindertenverband Saale-Orla-Kreis e. V. Behindertenverband des Kreises Sonneberg e. V. Beratungszentrum „Lucie“ Betreuung zu Hause e. V. Betreuungsverein Beistand e. V. Betreuungsverein Kyffhäuser e. V. Betreuungsverein Lebensbrücke e. V. Betreuungsverein Lebenskraft e. V. Betreuungsverein Schleiz e. V. Bewährungs- u. Straffälligenhilfe Thüringen e. V. BeWeTh - Berufs- und Weiterbildungs GmbH Thüringen Bildungscamp Christes e. V. Bildungswerk BLITZ e. V. Blinden- und Sehbehindertenverband Thüringen e. V. Blindeninstitutsstiftung


Mitgliedsorganisation

Mitgliedsorganisation

Mitgliedsorganisation

Brennessel e. V. Frauen- Kommunikations- u. Bildungszentrum

Die Ranch - Christliche Lebenshilfe e. V.

Frauen für Frauen e. V. im Frauenzentrum ungeschminkt

Die SeniorenbegleiterInnen e. V.

Frauen helfen Frauen e. V. Meiningen

DLRG - Landesverband Thüringen Deutsche Lebensrettungsgesellschaft

Frauen- und Familienbegegnungsst. „Düne“ e. V.

Bürgerzentrum e. V. „Zur Grünen Aue“ Computertreff Gera e. V.

DMSG Landesverband Thüringen e. V.

Corona Gemeinnütziger Verein für Menschen und Umwelt e. V.

DSB - Deutscher Schwerhörigenbund Ortsverein Weimar

Bürgerstiftung ZwischenRAUM

DAS PRIORAT für Kultur und Soziales gemn. e. V.

Dt. Guttempler-Orden (I.0.G.T.) Distrikt Bayern-Thüringen e. V.

Demokratischer Frauenbund Landesverband Thüringen e. V.

Eltern für Kinder e. V. Ilmenau

Deutsche Gesellschaft für Muskelkranke e. V. (DGM) LG Thüringen

Elterninitiative für krebskranke Kinder Jena e. V.

Deutsche Parkinson Vereinigung e. V. LV Thüringen Deutsche Rheuma-Liga LV Thüringen e. V. Deutsche Vereinigung Morbus Bechterew LV Thür. e. V. Deutscher Diabetiker Bund Landesverband Thüringen e. V. Deutscher Familienverband Landesverband Thüringen e. V. Deutscher Kinderschutzbund Landesverband Thüringen e. V. Deutscher Kinderschutzbund Ortsverband Erfurt e. V. Deutscher Pflegeverband (DPV)Hessen Rheinland-Pfalz-Saarland-Thüringen e. V. Diabeteszentrum für Kinder und Jugendliche (e. V.)

Elterninitiative zur Förderung hyperaktiver Kinder e. V. Erfurter Tafel e. V. ERGO gGmbH EURATIBOR e. V. Familien- und Beratungszentrum Altenburger Land Förder- und Bildungswerk Gartenbau, Landschaftspflege, Umwelt und Forsten Thürinen e. V.

Frauen- und Familienverein Arnstadt e. V. Frauen- und Familien Zentrum Erfurt e. V. Frauenakademie e. V. Frauenbildungs- und Begegnungsstätte KO-RA-LE e. V. Frauengruppe Großbreitenbach e. V. Frauenverein des Landkreises Stadtroda e. V. Frauenverein Greiz e. V. Frauenzentrum „Towanda“ e. V. Frauenzentrum Weimar e. V. Freidenker Verband Humanitas e. V. KV Altenburg/Schmölln Freie Waldorfschule Eisenach Wartburgkreis e. V. Freies Radio Erfurt e. V. FRÖBEL Thüringen gGmbH

Förderverein Soziales Zentrum e. V.

FUSSEL - Förderverein Unabhängige Schule Südharz-Ellertal

Förderverein Frechdachs e. V.

Geburtshaus - Bewußte Geburt und Elternschaft e. V.

Frau AKTIV e. V. Frauenbüro

Gemeinnützige VdK Sozialdienstleistungsund Service GmbH

Frauen für Frauen Bildungs- und Begegnungsstätte Frauenzentrum e. V.

Greizer Arbeitslosenselbsthilfe e. V.

Mitgliedsorganisationen   95


Mitgliedsorganisationen Mitgliedsorganisation

Mitgliedsorganisation

Mitgliedsorganisation

Grenzenlos gGmbH

INWOL Förderverein „Integrativ Wohnen und Leben e. V.“

Gut Sambach gGmbH

JiM - Die Jugendinitiative e. V.

Kreisverein zur Förderung Kinder und Jugendlicher mit AD/ HS Gotha e. V.

Haus der kleinen Leute e. V.

Jugend hilft Jugend e. V.

Helfergemeinschaft für das Werkheim "Am Hügel" e. V.

Jugendinsel Bad Salzungen e. V. Betreutes Jugendwohnen

HID - HAUEN ist DOOF e. V. Verein für Gewaltprävention

Jugendzentrum „Altes Gut“ Burgau

Hilfe für Frauen in Not e. V. Gera

Jugendzentrum / Schullandheim Gleichberge“ e. V.

Hilfe für Kinder von Tschernobyl e. V.

Kinder- und Jugendheim „Frohe Zukunft“ Nordhausen e. V.

Hilfe für das autistische Kind RV Erfurt e. V.

Kinder- und Jugendheim Benshausen e. V.

Landesverband für Körper- und Mehrfachbehinderte Thüringen e. V.

Hilfe für Kinder von Tschernobyl Jena e. V.

Kinder- und Jugendhilfe Werratal e. V.

Landesverband für Menschen mit Behinderungen e. V.

Hilfe zur Selbsthilfe Neue Hoffnung Eisenach e. V.

Kinder- und Jugendhilfehaus Lebens(t)räume

Hilfe zur Selbsthilfe „Begegnung Jena e. V.“

Kinderarche Thüringen e. V.

Landesverband Thüringen für die Rehabilitation der Aphasiker e. V.

Hilfe zur Selbsthilfe e. V.

Kindergartenverein Schleusingen e. V.

Landleben e. V.

Hilfswerk für jugendliche Diabetiker gGmbH c/o Kinderheim „Clara Zetkin“

Kinderland „Bummi“ e. V.

Ländliche Kerne e. V.

Kindervereinigung Erfurt e. V.

Lebens- und Arbeitsgemeinschaft an den Gleichbergen e. V.

Kindersprachbrücke Jena e. V.

Lebensbrücke e. V. Sondershausen

Kindervilla Ilmtal e. V.

Lebensgemeinschaft Sambach e. V.

KISO - Herbsleben e. V.

Lebensgemeinschaft Wickersdorf

KLS KAHLA Logistik Service gemeinnützige GmbH

LebensGut -Cobstädt e. V.

Kontakt in Krisen e. V.

Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung LV Thüringen e. V.

Horizont e. V. IFAP-Institut für angewandte Pädagogik e. V. ijgd Internat.Jugendgemeinschaftsdienste Initiative Waldorfpädagogik Erfurt e. V. Freie Kita INNOVA Sozialwerk e. V. Interessengruppe Waldorfpädagogik Gera e. V. Internationales Bildungs- und Sozialwerk e. V.

96   Mitgliedsorganisationen

KreativCenter Gera e. V. Kreisjugendring Kyffhäuserkreis e. V.

L‘amitie‘ - Multikulturelles Zentr. Stadt u. Landkr. Gotha Landesselbsthilfeverband Thüringen für Osteoporose e. V. Landesverband der Pflege- und Adoptivfamilien in Thüringen e. V. Landesverband der Hörgeschädigten Thüringen e. V.


Mitgliedsorganisation

Mitgliedsorganisation

Mitgliedsorganisation

Lebenshilfe des Wartburgkreises und Ortsvereinigung Eisenach e. V.

Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung Saalfeld-Rudolstadt e. V.

naterger e. V. Ostthüringen

Lebenshilfe e. V. Kreisvereinigung Heiligenstadt

Lebenshilfe Neuhaus e. V.

Lebenshilfe für Behinderte Schleiz e. V.

Lebenshilfe Suhl e. V.

Lebenshilfe für geistig Behinderte Worbis e. V.

Lebenshilfe Werkstätten Gera gGmbH

Lebenshilfe für geistig Behinderte Bad Salzungen e. V.

Lebenshilfewerk Ilmenau/Rudolstadt

Lebenshilfe für geistig Behinderte Altenburg e. V.

Lebenshilfe-Werk Weimar/Apolda e. V.

Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung Erfurt e. V.

Lebenshof - sozialtherapeutische Gemeinschaft

Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung KV Jena e. V. Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung Zeulenroda e. V. Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung Greiz e. V.

Lebensräume e. V. Lernen durch Nachahmung e. V. LIFT Gesellschaft zur sozialen Integration und Arbeitsförderung gGmbH LV der Gehörlosen e. V. Thüringen LV der Schullandheime in Thüringen

Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung Sömmerda e. V.

LV Interessenvertretung „Selbstbestimmt Leben“ in Thüringen e. V.

Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung Saale-Holzland-Kreis e. V.

LV Thüringen der Angehörigen psychisch Kranker e. V.

Lebenshilfe für Menschen mit geistiger und Mehrfachbehinderung Meiningen e. V.

Markus-Gemeinschaft e. V.

Lebenshilfe für Menschen mit geistiger und Mehrfachbehinderung Ilmenau e. V.

Menschlichkeit e. V.

M.I.T. Mensch.Innovation.Technik. gGmbH

Max-Zöllner-Stiftung Weimar

MitMenschen e. V.

Netzwerk Frauen und Arbeit e. V. Frauenzentrum Netzwerk Regenbogen e. V. Neue Arbeit e. V. neue ebenen e. V. Landesgeschäftsstelle Thüringen NEUSTART gGmbH Nichtkommerzielles Lokalradio LOTTE in Weimar e. V. Obereichsfelder Bildungswerk e. V. Offene Begegnungsstätte für Suchtkrankenhilfe und andere Personengr. e. V. Ökus e. V. Betriebsstätte Ortsvereinigung Lebenshilfe Gera Stadt/Land e. V. parisat gGmbH PARITÄTISCHE BuntStiftung Thüringen Paritätisches Bildungswerk Landesverband Thüringen e. V. PERSPEKTIV e. V. Pro Civitate gGmbH PRO FAMILIA Landesverband Thüringen e. V. Pro Life e. V. Pro Seniore Zentralverwaltung - Deutschmühlental Psychosoziales Netz Hildburghausen

Mitgliedsorganisationen   97


Mitgliedsorganisationen Mitgliedsorganisation

Mitgliedsorganisation

Mitgliedsorganisation

Qualitätsgemeinschaft Berufliche Rehabilitation e. V.

Soziale Betreuungs- und Verwaltungsgesellschaft gGmbH

Thüringer Arbeitslosenverband Landesverband

Quer-Wege e. V.

Soziale Initiative Camburg e. V.

Regionalverband hörgeschädigter und tinnitusbetroffener Menschen Kyffhäuserkreis e. V.

Soziales Arbeitnehmer- Bildungswerk in Thüringen e. V.

Thüringer Verband der Verfolgten des Naziregimes / Bund der Antifaschisten e. V.

Regenbogen Freie Schule Erfurt e. V. Rennsteig Werkstätten gGmbH Ring Humanitärer Hilfe e. V.

Sozialpädagogischer Verein "Dreiklang" Eisenach e. V. Sozialverband VdK Thüringen e. V. Sozialwerk der Christengemeinschaft in Ostdeutschland

Thüringische Krebsgesellschaft e. V. Trägerwerk Soziale Dienste in Thüringen e. V. Trägerwerk Soziale Dienste wohnen plus... gGmbH TROCKENE OASE e. V.

RÜCKGRAD e. V.

Sozialwerk des Demokratischen Frauenbundes Landesverband Thür. e. V.

Saale-Betreuungswerk der Lebenshilfe Jena gGmbH

Sozialwerk DJV Landesverband Thüringen e. V.

Verband der Behinderten des Landkreises Eichsfeld e. V.

Schleizer Werkstätten gGmbH

Sozialwerk für Hörgeschädigte e. V.

Verband der Behinderten Kreisverband Kyffhäuserkreis e. V.

Schlupfwinkel und Sorgentelefon Gera e. V.

Starthilfe Sondershausen e. V.

Verband der Behinderten Wartburgkreis e. V.

Schuldnerberatung Jena

Stiftung Kinderhospiz Mitteldeutschland e. V.

Verband der Behinderten Kreisverband Gotha e. V.

Schulungs- u. Freizeitheim der Christengem. e. V.

Studentenwerk Thüringen

Verband der Behinderten Kreisverband Erfurt e. V.

Schutzbund der Senioren und Vorruheständler Thüringen e. V.

Suchthilfe in Thüringen gGmbH

Verband der Behinderten Eisenberg e. V.

Suhler Werkstätten gGmbH

Verband der Behinderten Kreisverband Suhl und Umgebung e. V.

Senioren-Schutz-Bund SSB "Graue Panther" e. V. Seniorenwerk Gemeinnützige Heimträgergesellschaft mbH SOS Alltag e. V. SOS Kinderdorf e. V. Sozial- Kinder- und Jugendhaus "Regenbogen" e. V. Sozialdienst Elisabeth von Thüringen e. V.

98   Mitgliedsorganisationen

Tagungshaus Rittergut e. V. Thepra Landesverband Thüringen e. V. Thepra Regionalverein Südthür. e. V. Thüringer LV der Psychiatrieerf. e. V. THÜRINGEN-KLINIK gGmbH Thüringer Arbeitsloseninitiative - Soziale Arbeit e. V.

Unternehmer in Not e. V.

Verband der Behinderten Kreisverband Arnstadt e. V. Verband für Behinderte Greiz e. V. Verein "Die Brücke" e. V. c/o Südharz-Krankenhaus Nordhausen GmbH Verein „Frauen für Frauen“ e. V. Ilmenau


Mitgliedsorganisation

Mitgliedsorganisation

Verein der WbG "Erfurt" eG zur Nachbarschaftshilfe u.z. Hilfe in Not e. V.

Volkssolidarität Regionalverband Sömmerda e. V.

Verein für Frauen und Kinder in Not e. V.

Volkssolidarität Kreisverband Gotha e. V. Volkssolidarität Ostthüringen gGmbH

Verein für Behinderte Kahla e. V.

Volkssolidarität Regionalverband Mittelthüringen e. V.

Verein für Bildung und Erziehung Thüringen e. V.

Volkssolidarität Regionalverband Ostthüringen e. V.

Verein zur Förderung, Ausbildung, Rehabilitation (FAR) e. V.

Volkssolidarität Kreisverband Greiz e.V

Verein Prof. Herman A. Krüger e. V.

Volkssolidarität Regionalverband Zeulenroda e. V.

Verein Waldorfkinderg.Eisenach e. V.

Volkssolidarität Kreisverband Gera e. V.

Verein zur Förderung der Waldorfpädagogik Suhl e. V.

Volkssolidarität Kreisverband Altenburg e. V.

Verein zur Förderung und Bildung Jugendlicher e. V.

Volkssolidarität KV Schmalkalden/Meiningen e. V.

Verein zur Förderung und Unterstützung sozial benachteiligter und hilfsbedürftiger Bürger e. V.

Volkssolidarität Kreisverband Saalfeld/Rudolst. e. V.

Verein zur internationalen Hilfe für Kinder in Not e. V. Vereinigung Freier Kindergarten Jena e. V. Vereinigung Waldorfpädagogik Weimar e. V. Vereinigung zur Förderung blinder und sehbehinderter Kinder und Jugendlicher e. V.

Volkssolidarität Regionalverband Oberland e. V. Volkssolidarität Pößneck e. V. Volkssolidarität KV Hildburghausen e. V. Volkssolidarität Südthüringen e. V. Volkssolidarität Thüringen gemeinnützige GmbH

Volkssolidarität Landesverband Thüringen e. V.

Waldorfkindergarten Weimar e. V.

Volkssolidarität Kreisverband Nordhausen e. V.

WEG DER MITTE e. V.

Volkssolidarität Kreisverband Eichsfeldkreis e. V.

WENDEPUNKT e. V.

Volkssolidarität Kreisverband Artern e. V.

Wohnbehagen-Service-Ilmkreis (WSI) GmbH

Volkssolidarität Kreisverband Sondershausen e. V.

wohnen plus... gemeinn. Betreuungs- und Service GmbH

Mitgliedsorganisationen   99


Wir verändern.

Der PARITÄTISCHE Thüringen Bergstraße 11 99192 Neudietendorf

Telefon: Telefax: E-Mail: Web:

036202 26 - 0 036202 26 - 234 info@paritaet-th.de http://www.paritaet-th.de


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