Kapitel 1: Warum sollt ihr diese Wanderung machen? Grund # 1: Um über technologische Entwicklung zu lernen Die Erfindung der Spinnmaschine in England um 1770 legte die Grundlage für die Mechanisierung der Textilindustrie und somit zur Industriellen Revolution. Der dadurch entstandene harte Preisdruck erzwang auch im Zürcher Oberland eine Mechanisierung, welche durch die Ausnützung der Wasserkraft realisiert wurde. In der Folge wurde die Aabach-Region zur wegweisenden Industriekonzentration der Schweiz. Aus dem Heimarbeiter wurde der Fabrikarbeiter. Die Produktion wurde stark erhöht. Von England kam die Entwicklung der Eisenbahn auch ins Zürcher Oberland. Der dadurch ermöglichte preisgünstige Transport von Kohle förderte die Inbetriebnahme von Dampfmaschinen als Ergänzung der Wasserkraft.1
Grund # 2: Um über Pioniere zu lernen Im Zürcher Oberland, wo der Ackerbau aufgrund der Bodenverhältnisse – zu steil oder sumpfig – nicht in genügendem Masse möglich war und die Menschen aus Armut zu Dutzenden auswandern mussten, explodierte die Heimarbeit seit dem 18. Jahrhundert.2 Für viele Kleinbauern war die Handweberei als Zusatzverdienst besonders verbreitet. In einigen Ortschaften betrug der Anteil der Bevölkerung, die sich um 1800 mit Baumwollspinnerei und –weberei beschäftigte, über 50%. Es gab also bereits vor der Industrialisierung Wissen über Herstellung und Verkauf von Textilien. Am Aabach zwischen Greifensee und Pfäffikersee siedelten sich im 19. Jahrhundert etwa 30 Fabriken, vor allem der Textilindustrie, an. Hinzu kamen etwa 12 Industrieunternehmen oberhalb des Pfäffikersees, vor allem am Chämtnerbach.3 Bei den Müllerei-Unternehmen war seit Jahrhunderten Erfahrung mit der Nutzung und Entwicklung der Wasserkraft zur Energiegewinnung. Die ersten Textilfabriken anfangs des 19. Jahrhunderts gingen aus Müllereibetrieben hervor. So richtete in 1815 Heinrich Kunz seinen ersten Spinnereibetrieb in der früheren Stegenmühle am Aabach in Wetzikon ein. Kunz erkannte als erster, dass der Aabach ein ideales Gefälle für den Betrieb einer mechanischen Baumwollspinnerei aufwies. Andere Pioniere wie Hans Heinrich Zangger eröffneten später weitere Spinnereibetrieben. Hans Heinrich Zangger und sein Enkel Julius Gujer arbeiteten daran Verbesserungen für die arbeitenden Kinder zu erreichen. 4 Mit dem Aufbau von mechanischen Baumwollspinnereien entstanden auch Reparaturwerkstätte um defekte Maschinen zu reparieren. Daraus entstand die Basis der Maschinenfabriken in Uster.5
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https://www.wanderungen.ch/de/touren/wanderungen/zuerich/Uster-Wetzikon-Bauma.html?tour=1167
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https://www.uster.ch/geschichte/14815
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https://static1.squarespace.com/static/56430ee6e4b0b633d4fe1f3d/t/5ab9de8a6d2a736f17bed293/1522130573084/Parcour+6+Ch%C3%A4 mtnertobel_def.pdf 4 5
https://www.uster.ch/geschichte/14837 https://www.uster.ch/geschichte/14834
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