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VERS. IN POST. – 45% – ART. 1 ABS. – GES. 35 3/2003 (ABG. GES. 27.02.2004 NR. 46) CNS BOZEN – POSTE ITALIANE SPA – TAXE PERCUE/TASSA PAGATA

August → September 2011

№9

BEILAGE ZU FF 34/2011


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August → September

Design- und Kreativbüro, im Fokus der Architektur

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Index

Editorial

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FREIE MUSICA KULTUR IST EINE TUGEND von Kunigunde Weissenegger 8

VIENNA – MOSCA ANDATA E RITORNO di Emanuele Zottino 14

WEICH, VOLL, TIEF, SATT. AUS LUFT WIRD MUSIK von Evelyn Gruber-Fischnaller 18

LE MOLTE FACCE DELLA MUSICA CONTEMPORANEA di Emanuele Zottino 23

MAGMA SONORO AVVOLGENTE di Vanja Zappetti 26

ELECTRONICA QUO VADIS? von Martin Retter

franzmagazine.com ff–extra franz–Magazin, August 2011, Beilage zu ff 34, Herausgeber: FF-Media GmbH, Eintrag. Landesgericht Bozen 9/80 R.ST. vom 27.08.1980, Presserechtlich verantwortlich: Kurt W. Zimmermann — Editor-in-chief Fabio Gobbato — Creative & Writing Direction Anna Quinz, Kunigunde Weissenegger — Editorial staff Marco Bassetti, Evelyn Gruber-Fischnaller Art Direction Riccardo Olocco — Photo Direction Alexander Erlacher — Graphic Design Daniele Zanoni — Franz Production Matteo Moretti, Sarah Orlandi —Text Evelyn Gruber-Fischnaller, Martin Retter, Kunigunde Weissenegger, Vanja Zappetti, Emanuele Zottino — Photo Gloria Abbondi, Iman El Shami, Davide Ferrazzi, Manuel Guadagnini, Luca Meneghel, Tiberio Sorvillo, Harald Wisthaler — Thanks to Elisa Bergmann, Giulia Cavazzani, Simon Cazzanelli, Lorenzo Greco, Ermanno Zanella — Cover Illustration Vanessa Moroder

MUSICA

classica a tonnellate, come, ormai, dalla notte dei tempi. Ma anche rock e derivati, non solo negli open air che attirano migliaia di persone a prescindere da chi sale sul palco. L’offerta musicale a Bolzano e nel resto della Provincia si sta finalmente adeguando a quella di altre città di pari grandezza. L’impressione è che si stiano gettando i semi per una lenta, rumorosa rivoluzione. Gli equilibri sono precari, è vero. Basta che tra due mesi uno o due promoter si stanchino di sbattere contro i muri eretti dalla burocrazia (dietro la quale si cela spesso, per comodità, la politica) e contro la diffusa e crescente intolleranza di chi ‘ha il sacrosanto diritto alla quiete’, per tornare alla situazione di qualche anno fa. A far sperare che non si tratti di un fuoco di paglia è la nascita di un movimento trasversale come Freie Musica Musik Libera: interetnico, trans generazionale, ironico quando serve, incisivo, preparato, determinato e formato da musicisti di ogni genere, organizzatori di eventi e semplici amanti della musica. Un movimento connotato da un simbolo geniale (Ötzi, nella sua poco confortevole posizione, suona il contrabbasso) che appena nato, a metà giugno, ha colpito nel segno con una serie di divertenti concerti silenziosi in centro storico e una rumorosa protesta sotto il Municipio, costringendo la politica a muoversi e a dare risposte. Quello che è accaduto in seguito e gli scenari futuri li raccontiamo nel primo pezzo di questo numero. Quindi un ampio spazio con sguardi e prospettive insolite è dedicato ad uno Speciale Haydn, realtà musicale regionale che vive un periodo di grande crescita del prestigio internazionale. La nuova aria che si respira è anche il frutto della nascita, dopo anni, di una vera ‘scena’ in tutte le declinazioni del fare musica. E il ritratto che dedichiamo ai Satelliti, insolito duo con esperienze e ambizioni internazionali, ma anche il viaggio nel pianeta Electro, ne sono la prova. Fabio Gobbato

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FREIE MUSICA

KULTUR IST EINE TUGEND

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Konzertbesuche zu späterer Stunde sind in Südtirols größtem Ort nahezu eine Aktion der Unmöglichkeit, obwohl es nicht an Auditorium und Veranstaltenden mangeln würde. Die Verkalkung einer zukünftigen Kulturhauptstadt.

Text von Kunigunde Weissenegger

amstag Vormittag, Mitte Mai, Bozen, Museumstraße, eine Terrasse. Musik von den Swingin’ Pavones – könnte ruhig auch eine andere Musikgruppe sein – dieses Mal dürfen sie daran glauben. Optimale Terrasse zum Spielen und Zuhören. Und eigentlich viel zu schade für’s bloße Pizza-am-Stück-essen. In hörbarer Nähe rauschen Stadtbusse vorbei und werden ignoriert, das lauschige Konzert lässt sich nicht stören. Keine und keiner beschwert sich. Alles easy. Für 15 Minuten. Dann geht’s rund: Die Stadtpolizei steht auf der Terrassenmatte und bricht das Konzert ab. – Auf Beschwerde der Anrainerinnen und Anrainer. (Welcher? – Das Haus nebenan verfällt seit Jahren langsam und sicher vor sich hin.) (Und warum beschwert sich nie jemand über den Verkehr? – Der gehört, im Gegensatz zur Musik, anscheinend zu einem

vernünftigen Stadtbild.) Nun, wo das Konzert in unserer Zeitleiste mit einem letzten Blues abrupt endet, beginnt, die Geschichte einer Initiative, die das Thema Live- und DiskoMusik und einen Kontrabass spielenden Ötzi auf ihre Fahnenstangen bindet: Freie Musica Musik Libera schlägt der Politik vier „praktisch umsetzbare Maßnahmen“ mit zehn Unterpunkten vor, die für das nächtliche Ruhebedürfnis der Städterinnen und Städter und für das nächtliche kulturelle Treiben der künftigen Kulturhauptstadt eine verbindende Formel und verbindliche Regelung finden und nach sich ziehen soll. (Klingt nach Schwesternheimregelung – ,Nach 23:00 Uhr ist aber Schluss!‘ – spielt sich aber in einer Provinzhauptstadt ab.) Dass die Musikerinnen und Musiker nicht provozieren wollen, sondern dass ihnen eine gerechte Regelung

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LUCA MENEGHEL

Politik und Musik am Runden Franz-Tisch: Fabio Gobbato, Thomas Brancaglion, Christian Tommasini, Patrizia Trincanato, Luigi Spagnolli, Klaus Ladinser, Vanja Zappetti.


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LUCA MENEGHEL

1. Bozens Bürgermeister Luigi Spagnolli. 2. Vizebürgermeister Klaus Ladinser und Vanja Zappetti von Freie Musica. 3. Landeshauptmannstellvertreter Christian Tommasini, Umwelt- und Kulturstadträtin Patrizia Trincanato.

wirklich am Herzen liegt, machen sie mit einer Aktion Anfang Juni deutlich und veranstalten in der gesamten Stadt die Stillen Konzerte. Sie spielten beziehungsweise spielten eben nicht unhörbare Noten auf ihren Instrumenten und sangen mit stummen Lippen lautlose Lieder. Die tonlosen und wortkargen Konzerte endeten vor dem Bozner Rathaus mit einer, diesmal etwas klangvolleren und hörbaren musikalischen Einlage. Rund zwei Monate später geduldiges, zwar gespanntes Warten, diszipliniertes Platznehmen. Franz hat zum Runden Tisch gerufen, möchte allen Beteiligten in diesem Forum die Möglichkeit bieten, den verschiedenen Standpunkten Raum zu geben. Geladen sind Vertreterinnen und Vertreter der Landes- sowie Stadtpolitik sowie der Initiative Freie Musica Musik Libera. Eine Woche vorher hatten sich Bozens Kultur- und Umweltstadträtin Patrizia Trincanato, Umweltlandesrat Michl Laimer, Landeshauptmannstellvertreter Christian Tommasini und Freie Musica hinter verschlossenen Türen getroffen und die Themen Lärmbelästigung und Musikveranstaltungsorte besprochen. Die Seiten sind im Grund einsichtig und verstehen sich. „Das Gesetz schützt die Ruhe, aber nicht

die Musik und Unterhaltung. Deshalb ist eine Anpassung der Regelungen notwendig und eine Art und Weise zu finden, Veranstaltungen zu verteilen und zu regeln, mit denen ein Großteil der Bevölkerung zurecht kommt,“ steigt Bürgermeister Luigi Spagnolli in die Diskussion ein, nachdem Vanja Zappetti von Freie Musica mit einer Erläuterung der Notwendigkeiten und Forderungen besagter Gruppierung eingeführt hat. Laut Freie Musica, sowie anderen Initiativen wie Save the Nightlife Südtirol oder SOS BZ, müssen Uhrzeit, Dezibel und Lizenzen einheitlich geregelt werden, damit – sollten dennoch Beschwerden erfolgen – keine subjektiven Bewertungen der Situationen passieren. Konkret heißt das, eine Überarbeitung der bestehenden Gesetze, die Lizenzen und Genehmigungen von Veranstaltungen regeln. – Angefangen bei dem zur Zeit in der ausgestellten Veranstaltungsgenehmigung enthaltenen Satz: „Die Lautstärke der Musik muss gehalten werden, damit die Anrainer nicht gestört werden, widrigenfalls die Ermächtigung von Seiten der Kontrollorgane unverzüglich eingestellt und eingezogen würde.“ – Was soviel heißt, wie eine willkürliche, nach subjektivem Ermessen beliebige Bewertung der Lautstärke. (Nach dem Motto: Finger befeuchten und in die Luft halten…) – Bis hin zur Definition von nächtlichen Unterhaltungslokalen, die zur Zeit zwischen ‚Nachtclub‘ und ‚Tanzlokal‘ unterscheidet, wobei ersterer bis 5:00 Uhr geöffnet halten kann und zweiteres nicht. Außerdem müssten bei einer Beschwerde laut Freie Musica die Personendaten sowie Art und Anzahl der eingegangenen Beschwerden festgehalten werden, damit im Fall wiederholter und unberechtigter Reklamationen, der Anrufende mit Sanktionen bedacht werden kann. Wenn sich nun offenbar die an der Diskussion Beteiligten verstehen, was macht die Situation dann schwierig? Wieso liegt über der Landeshauptstadt ein Schatten der Unzufriedenheit? – In anderen Städten und Dörfern herrscht mehr Zusammenhalt; es wird zusammen gefeiert und organisiert. – Gibt es keine oder weniger Beschwerden, weil alle beteiligt sind? Es wird doch nicht eine der sieben Hauptsünden sein, die den Bozner oder die Boznerin, egal welcher Sprachgruppe, plagt? Patrizia Trincanato meint zu Eingang ihrer Wortmeldung augenzwinkernd, eine „gute Seite“ habe die Sache ja – Live-Musik würde, unabhängig von der Sprachgruppe, von einigen Bürgerinnen und Bürgern als Ruhestörung empfunden; es sei schön, wenn

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DAVIDE FERRAZZI

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4. Tre Allegri Ragazzi Morti bei ihrem Konzert Ende Juni im Rise in Bozen. Wann gehören derartige Konzerte endlich zur Nachtordnung?

dieses Verlangen nach Ruhe einmal mehr die deutsche und italienische Bevölkerung einige. „In der Praxis ist es so,“ erklärt sie dann, „wenn eine Bürgerin oder ein Bürger bei der Stadtpolizei anruft und sich über Lärm oder Ruhestörung beschwert, dann muss diese die beanstandete Veranstaltung kontrollieren.“ Trincanato ist Stadträtin sowohl für Kultur als auch für Umwelt und hat somit die richtige Voraussetzung, um, wie von der Gemeinde beauftragt, zusammen mit Freie Musica eine Lösung der Situation zu erreichen. Im September 2011 wird es das nächste Treffen geben. Ein Ziel ist es auch, eine Liste mit möglichen Spielorten und -zeiten zu erarbeiten, damit nicht immer die Ohren der selben Nachbarn ,strapaziert‘ werden, das Stadtzentrum weniger ,belastet‘ ist und einhergehend die anderen Stadtviertel an Attraktivität gewinnen. Eine Mediation – hoffen wir, dass es nicht eine derartige wird, wie wir sie in Südtirol schon hatten – soll es auch geben. Wie die meisten in der Runde ist auch Patrizia Trincanato für eine kulturelle Sensibilisierungsarbeit und einen Dialog. Ein Sensibilisieren der Bürgerinnen und Bürger der Stadt Bozen scheint auf jeden Fall notwendig zu sein. – Wollen sie nicht so recht einsehen, dass sie nicht allein die Stadt

bevölkern und es noch andere gibt? – …vielleicht braucht es auch eine Sensibilisierung der anderen Seite? Laut Thomas Brancaglion von Freie Musica sei eine Mediation zwischen Stadtbewohnertum und Musikszene essenziell. Und es müssten Gesetze geschaffen werden, an denen sich die zum Ort des Geschehens gerufenen Ordnungshüter orientieren können und müssen, und so anhand von objektiv messbaren Kriterien vorgehen können. Bozens Vizebürgermeister Klaus Ladinser gibt zu bedenken, dass die Stadt Bozen jedoch nicht mit anderen Städten verglichen werden könne. Die Boznerinnen und Bozner seien sicher sensibler als andere Stadtler und jede Toleranz habe ein Limit. Aber auch er ist der Meinung, dass ein Weg gefunden werden müsse, um alle Beteiligten zufrieden zu stellen. In Wohnzonen jedoch würde Musik mit Verstärker immer ein Problem sein. Auch seien nicht nur Gesetze zu schaffen, sondern auch der Hausverstand einzusetzen, fügt er hinzu. Stadträtin und Vizebürgermeister sind sich einig: Nur die Stadt selbst könne wissen, was für sie gut ist. Landeshauptmannstellvertreter Christian Tommasini unterstreicht diese Aussage: Es gebe kein Landesgesetz, das

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GLORIA ABBONDI

L’invasione di piazza Municipio Grazie ad un tam tam via facebook il 16 giugno circa 150 musicisti si sono dati appuntamento davanti al Municipio per manifestare contro le regole che rendono quasi impossibile organizzare concerti nel capoluogo. La scintilla che ha fatto scatenare la protesta è stato l’Upload Day, quando un concerto organizzato dalla Provincia è stato interrotto dalla polizia municipale alle 10:30 del mattino con la richiesta di abbassare un po’ il volume. Pochi giorni dopo su facebook è nata Freie Musica Musik Libera, un gruppo sostenuto da qualche centinaio di ‘amici’: rocker ventenni, cantautori, jazzisti, compositori, promoter e associazioni. Il movimento che nel logo ha Ötzi che suona il contrabbasso è cresciuto rapidamente. Il giorno della protesta 28 gruppi sono stati protagonisti di ironici concerti silenziosi in tutto il centro città, dal Museion a via Grappoli. Quindi, sotto il municipio, dal silenzio si è passati al brusio alla protesta rumorosa che ha costretto il sindaco a interrompere la seduta del consiglio. Luigi Spagnolli ha di fatto dato tutta la responsabilità alle leggi provinciali, ma poi, nel corso dei mesi, è emersa in realtà la quasi piena discrezionalità dei sindaci.

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es verbiete, nach 23:00 Uhr Musik zu machen. Eine Regelung der Angelegenheit obliegt also den Gemeinden. Auch für ihn wäre eine Sensibilsierungsarbeit und ein Nachdenken über Orte unabdingbar. Sicher – ein Treffpunkt, in dem sich Musikerinnen und Musiker ausleben können, ist vonnöten, wenn die Nächte still und lieblich sein und Beschwerden ausbleiben sollen. – Wie wäre es mit der Sill oder dem Bunker Nr. 14 oder dem Ex-Alumix oder anderen leerstehenden Gebäuden in der Industriezone oder der Bahnhofsremise oder dem zukünftigen Bahnhofsareal oder dem Müllhügel Kaiserberg oder einem alten Tunnel oder dem Ex-Anas-Gebäude oder… Es gilt, sich zu rühren. In der Bewegung liegt die Kraft. Der Initiative angeschlossen haben sich quer durch stilistische, sprachliche und ideelle Richtungen inzwischen unzählige Musikerinnen und Musiker, Veranstaltungsorganisatorinnen und Konzertorganisatoren sowie eine beachtliche

Anzahl an engagiertem Auditorium. Auch eine Diskothek in der Bozner Industriezone zeigte sich an der Sache interessiert, kontaktierte einige Initiativmitglieder, die Konzerte veranstalten, und schlug eine Zusammenarbeit vor. Das bisher eher einschlägig bekannte Tanzlokal lud als ersten Act die Punk-Rock-Band Tre Allegri Ragazzi Morti aus Pordenone ein, darauf folgten die Rapper Two Fingerz. Diese Art von Kooperation wäre ein zusätzlicher Weg, der eingeschlagen werden kann. Wenn Bozen dem restlichen Land nachkommen will, das laut Südtiroler Marketing Gesellschaft in den nächsten Jahren alle Möglichkeiten hat, der begehrteste Lebensraum in Europa zu werden, dann muss es sich rühren. Begehrt setzt nämlich auch und besonders kulturelle und kreative Vielfalt voraus, die sich auch nachts vernehmbar zeigen dürfen muss.

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Haydn Stagione — Saison 2011


VIENNA — ANDATA E

La stagione 2011-2012 propone un viaggio nella capitale austriaca e che si per scandagliare papà Haydn e qualche sporadica inversione di rotta ’anar franz 9

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— MOSCA RITORNO

espande nel vicino e nel lontano Est europeo. Tappe di approfondimento chica’ che sfiorerà paesaggi spagnoli, francesi, inglesi, italiani e finlandesi 9


Q Testo di Emanuele Zottino

uattordici sono i concerti che compongono la stagione dell’Orchestra Haydn 2011–2012, un lungo pellegrinaggio che ha come stazione di partenza, anzi come stazione di perno, la mitica Vienna. Cos’altro scegliere infatti come epicentro e luogo di riferimento, se non la gloriosa capitale austriaca, che incontrastata rappresenta da secoli il luogo culto per la musica classica, assai più di qualsiasi altra capitale europea? La Vienna che attrasse i ’padri spirituali’ Mozart e Beethoven, certo, ma anche la Vienna a cui tanti compositori hanno fatto riferimento, alla città e a quello che musicalmente ha sempre rappresentato, da Gustav Mahler a Richard Strauss, per non parlare di chi l’ha vista più che altro come luogo dell’anima, come i magnifici quattro

della Russia: Cajkovskij, Prokofiev, Šostakovic, Stravinsky. Insomma una sorta di centro di gravità permanente che ha calamitato, secolo dopo secolo, il corpo e a volte semplicemente l’anima di tanti musicisti. Ecco perché quest’anno si prosegue il percorso intrapreso durante la scorsa stagione, perché scavando scavando ci si è accorti che di polpa ce n’è pure troppa, e che non si poteva far scendere i passeggeri a metà strada, lasciando il pellegrino con l’impressione di averci messo troppo poco tempo nel visitare luoghi che meritano invece una più profonda immersione. ’Vienna e l’Est’ è il motto che traccia il proseguimento del cammino, ribadendo il senso di un viaggio che parte appunto da Vienna ma che si espande sia nel vicino che nel lontano Est europeo, raggiungendo Mosca. E non manca una sorprendente inversione di rotta, un po’ anarchica, che sfiorerà paesaggi spagnoli, francesi, inglesi, italiani e finlandesi.

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L’Orchestra Haydn di Bolzano e Trento, durante l’esecuzione di alcuni concerti, in Italia e all’Estero

Nel segno della continuità è anche quella che potremmo definire ‘palestra Haydn’, cioè il costante studio dei lavori orchestrali di colui che viene definito dalla storia della musica il padre della sinfonia moderna, la sinfonia come la conosciamo oggi. Quattro sinfonie di Franz Joseph Haydn che in regione non venivano eseguite da tanto tempo, la n. 41 e la n. 50 entrambe in do maggiore e interpretate in due diverse serate dal direttore artistico in carica Gustav Kuhn, la n. 67 in fa maggiore che segna il gradito ritorno dell’ungherese György Györgivanyi Ráth e la Sinfonia in do minore n. 95 guidata dal direttore Daniele Giorgi, anche lui già ospite di successo delle passate stagioni. Un Haydn a tutto tondo, si direbbe, che presenta con esauriente completezza il suo maxipensiero sul genere sinfonico. Tra tutte e quattro le opere emergono infatti l’abile uso del materiale tematico, la capacità di sfruttare in modo nobile i toni dello scherzo e gli stilemi di origine popolare, la costruzione di simmetrie formali da manuale, ed anche l’uso di toni scuri che sanno far scuotere gli animi. È quest’ultimo il caso della Sinfonia n. 95, dai tipici quanto rari tratti preromantici. Dopo aver accennato a ‘papà’ Haydn non possiamo non passare al più irrequieto e pazzoide Amadeus Mozart, del quale verranno

eseguiti il Concerto per pianoforte e orchestra n. 22 e due brani lirici per soprano e orchestra interpretati dalla canadese Aline Kutan, Mia speranza adorata! e Vorrei spiegarvi, oh Dio!. Il primo, in forma di recitativo e rondò, fu composto a Vienna all’inizio del gennaio 1873 ed è da inserire nella squisita collezione di arie italiane, nate come pezzi isolati da eseguirsi in concerto, come delle piccole perle da regalare al pubblico. Riportiamo, per rendere un po’ l’idea di quanto Mozart amasse divertirsi e divertire, la sua cronaca del concerto al Burgtheater di Vienna il 23 marzo dello stesso anno, dove fu eseguita l’aria-rondò in mezzo a un lunghissimo programma-maratona tutto composto da musiche mozartiane: “Il teatro non poteva essere più pieno e tutti i palchi erano occupati. Ciò che mi ha dato più gioia è che era presente anche Sua Maestà l’Imperatore; come si è divertito! Quanto mi ha applaudito!”. L’altro brano lirico in programma, Vorrei spiegarvi, oh Dio!, presenta, secondo il critico Bernhard Paumgartner, “una melodia affettuosa e malinconica che sale ad altezze sublimi come una calda nube estiva; la linea e la sonorità di questo pezzo sono di una perfezione impareggiabile”. Il Concerto per pianoforte e orchestra n. 22 in mi bemolle maggiore verrà invece eseguito dal musicista austriaco Peter Lang e rappresenta una pagina di Classicismo maturo quanto sorprendente. Da sottolineare in questo concerto almeno le sorprendenti suggestioni timbriche tra il pianoforte e i fiati, che formano un tale livello di morbidezza e raffinatezza da lasciare col fiato sospeso. Proseguendo sempre in ordine cronologico il nostro viaggio con base gravitazionale a Vienna, ci imbattiamo in una serata dedicata a due compositori molto vigorosi del già vigoroso secolo diciannovesimo. Si tratta di Richard Wagner e di Franz Liszt, le cui musiche dirette da Gustav Kuhn e interpretate dal mezzosoprano Stefanie Irányi compongono il programma del primo

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concerto del 2012. Di Franz Liszt, del quale tra l’altro si celebrano i duecento anni dalla nascita, è prevista l’esecuzione dei suoi affascinanti Préludes, mentre del suo amico (e genero) Richard Wagner verranno interpretati l’ouverture dell’Olandese volante, il preludio dei Maestri Cantori di Norimberga e in prima assoluta una visitazione orchestrale dei Wesendonck-Lieder firmata dallo stesso Gustav Kuhn. Una serata all’insegna del più intenso e ‘figurativo’ Romanticismo, nel senso di una musica che tende spesso e volentieri a rappresentare qualcosa di extramusicale, di dare delle suggestioni a partire dalla musica, di creare delle immagini, di evocare atmosfere. Rarità nostrana e sempre pescata nel grande secolo della musica sinfonica, è il pezzo Romantische Ouvertüre del compositore bolzanino Ludwig Thuille (1861–1907), di cui ricorre il centocinquantenario della nascita, eseguita in apertura di serata dal direttore Johannes Debus. Pacatamente romantico il linguaggio di Thuille, certo, ma anche con qualcosa di personale che ancora deve essere messo bene a fuoco, qualcosa che rivela da un lato il crepuscolo di un’intera epoca e dall’altro il tentativo, seppur morbido e privo di ansie feroci, di rinnovarne i codici. Per quanto riguarda invece i rapporti tra Mosca e Vienna, sono ben quattro i compositori russi presenti nella prossima stagione. Anzi, potremmo definirli i quattro compositori russi, visto che da soli, in quanto a grandezza e originalità, coprono un bel pezzo di storia della musica colta della loro terra. Prosegue infatti lo studio del linguaggio di Pëtr Il’ic Cajkovskij, con due esecuzioni in due diverse serate: il Capriccio italiano op. 45 e la Prima Sinfonia in sol minore op. 13 denominata Sogni d’inverno, due lavori diversi per dimensioni e per toni. È molto felice la genesi del Capriccio, inteso dal compositore come un poema sinfonico, un concentrato di ricordi del suo felice soggiorno a Firenze, Roma, Napoli e Venezia tra il 1879 e il 1880. In una delle sue lettere, Cajkovskij parla di quei luoghi come “luoghi incantevoli, ove non esiste né la pioggia né la neve”. Il risultato musicale è un quarto d’ora di emozioni gioiose, una frizzante composizione nella quale il musicista riesce a fondere diversi temi del folklore popolare italiano mantenendo sempre uno spirito brillante. Se durante il suo soggiorno Cajkovskij scriverà che “il comporre qui non è fatica”, possiamo ben immaginare quanto sollievo ne avesse tratto il compositore più languido e malinconico di tutta la storia della musica. Di tutt’altra pasta infatti sono i toni della sua Prima Sinfonia, già appesantiti

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Musikalische Rundreise 14 Konzerte spielt das Haydn-Orchester von Bozen und Trient in der Konzertsaison 2011/2012. In acht Monaten spannt es einen musikalischen Bogen von Wien nach Osteuropa. In neun von vierzehn Konzerten werden Werke vorgestellt, die von in Wien oder Österreich-Ungarn wirkenden Komponisten stammen. An fünf Abenden erklingen Werke osteuropäischer Komponisten. Die Universal-Abonnements (14 Konzerte, 60–180 Euro) können bereits erneuert und ab 13. September auch erworben werden. Die Blaue oder Grüne Serie (je 7 Konzerte, 30–110 Euro) kann ab 20. September erneuert und ab 27. September erstanden werden. Die Preise für einzelne Konzerte variieren je nach Kategorie und Alter zwischen 5 und 25 Euro. Weitere Informationen zu Abonnements und Preisen unter www.haydn.it.

1. Sergej Krylov, violinista, 40 anni, Russia. 2. Aline Kutan, soprano, 32 anni, Canada. 3. Gustav Kuhn, maestro, 66 anni, Austria.

dal suo ‘mal di vivere’, pur non rivelando ancora quelle soluzioni di equilibrio formale che il musicista maturerà nelle sinfonie successive. Sempre nella tonalità di sol minore è anche il Concerto per violino e orchestra n. 2 op. 63 di Sergej Prokofiev, eseguito dal russo Sergej Krylov e diretto da Daniele Rustioni. Una pagina che si presenta ricca di energie e ideale nella classicità della forma, composta nel 1935 a due anni dal suo definitivo ritorno in patria e quindi in un periodo segnato soprattutto all’inizio da trionfali tournée e da una intensa attività sia come compositore che come pianista e direttore d’orchestra. Ma ancora più classica è la Sinfonia in do di Igor Stravinsky, scritta all’inizio della seconda guerra mondiale e sublimamente al di fuori delle tensioni che il mondo intero viveva in quel periodo. Ma è, come sempre nel neoclassicismo alla Stravinsky, una fuga apparente e non appagante, uno specchio finto del mondo che fu, una riesumazione di un cadavere che ha conservato misteriosamente il suo bell’aspetto. È tutta qui la modernità – geniale e perfida – del secondo linguaggio di Stravinsky, quello appunto neoclassico: farci credere, ingannandoci, che il bello è recuperabile solo se ripescato dal passato. Il risultato è una bellezza gelida e inquietante, che alla fine ci attrae ma che, per la sua misteriosa non-autenticità, non ci può appagare del tutto. L’altro russo al quale la Haydn dedica un posto nella prossima programmazione è Dmitrij Šostakovic, presente con il Concerto per violoncello e orchestra n. 1 in mi bemolle maggiore op. 107 col solista Enrico Dindo e la Suite n. 2 per orchestra jazz, lavori diretti da Stefano Ranzani. Bellissimo il Concerto, grande esempio di equilibrio tra la tensione e la potenza trascinante della melodia, e bellissima pure la suite, dalla quale Stanley

Kubrick ha tratto l’affascinante valzer che accompagna la scena di ballo nel grande e sfarzoso salone borghese. Riavvicinandoci a Vienna sempre da est, ci imbattiamo in Antonín Dvorák, compositore ceco del quale verrà interpretata la Sinfonia n. 7 in re minore op. 70, come le altre sinfonie dell’autore sintesi di tradizioni popolari e modelli colti. Mentre attorno a Vienna si possono collocare tre grandi big del panorama tedesco tardoromantico e postromantico: Brahms, Mahler e Strauss. Del primo, oltre la non molto eseguita Serenata in re maggiore n. 1, verrà interpretato il gigantesco Requiem, con Gustav Kuhn sul podio, il soprano Anett Fritsch, il baritono Konrad Jarnot e il Coro Haydn. Si tratta di un opera grandiosa e impegnativa sia per il pubblico che per gli interpreti. Non un requiem propriamente liturgico, ma libero nella forma e con un libretto messo a punto dallo stesso Brahms tratto dalla Bibbia nella versione in tedesco di Martin Luther. Eseguita sempre da Kuhn è anche la Quarta Sinfonia di Mahler, con il soprano Sabina von Walther, opera datata 1900 che chiude la trilogia delle sinfonie vocali aperta con la Seconda e il cui ultimo movimento è costituito da un Lied intitolato La vita celestiale. Di Richard Strauss, direttore della Staatsoper di Vienna dal 1919 al 1924, saranno eseguite invece ben tre opere giovanili: la Burleske per pianoforte e orchestra, il Concerto per corno n. 1 e la Fantasia sinfonica Aus Italien op. 16, un lavoro brillante che compone assieme a Haydn il programma inaugurale della stagione. Per quel che riguarda le schegge libere che travalicano l’itinerario del viaggio, l’Orchestra Haydn sarà alle prese con le musiche di Juan Crisóstomo de Arriaga, un compositore di Bilbao che morì nel 1826 a soli vent’anni, con opere di tre musicisti francesi, Camille SaintSaëns, Gabriel Fauré e Francis Poulenc, e con la Prima Sinfonia del finlandese Jean Sibelius. Last but not least, le commissioni ad autori contemporanei, ossia l’impegno che l’Orchestra mantiene stagione dopo stagione con professionalità dando voce alle nuove generazioni di compositori. Sono tre quest’anno le prime esecuzioni assolute volute dalla Haydn, tre finestre sulla musica di oggi, e portano la firma dei compositori Manuela Kerer, Alessandro Solbiati e Marcello Filotei. La prossima stagione ci appare insomma come un viaggio pieno di luoghi, di paesaggi, di stazioni dove gente diversa si incontra e si lascia, si unisce e si ignora, un viaggio ideale fatto di incroci, tendenze e identità, un percorso di suoni simili e diversi.

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Flavio Baruzzi ist Musiker im Haydn-Orchester von Trient und Bozen. Seine große Leidenschaft hat er bereits als Kind gespürt und sich für ein Instrument entschieden, das alles außer gewöhnlich ist und den meisten sicher nicht sofort als klassisches Orchesterinstrument in den Sinn kommt: das Fagott. Ein Gespräch über Beruf, Berufung und Leidenschaft.

Flavio Baruzzi (geboren 1972) hat das Konservatorium Giuseppe Verdi in Mailand unter der Leitung von Evandro Dall’Oca besucht. Von 1993 bis 2000 war er erster Fagottist des Symphonieorchesters Giuseppe Verdi in Mailand. 1996 nahm er am Festival Ravenna mit den Wiener Philharmonikern teil, dirigiert von Riccardo Muti. Damals begann auch die Zusammenarbeit mit dem Orchester Scala in Mailand. Baruzzi hat unter der Leitung von zahlreichen bekannten Dirigenten gearbeitet: Riccardo Muti, Riccardo Chailly, Carlo Maria Giulini, Daniele Gatti, Georges Prêtre und Valery Gergiev. Im Februar 2000 gewann er den Wettbewerb für das Erste Fagott des HaydnOrchesters von Bozen und Trient, wo er bis heute spielt. Weitere Engagements hatte er außerdem beim Orchester La Fenice in Venedig und beim Stadttheater von Bologna. Flavio Baruzzi lebt in Trient.


Weich, voll, tief, satt. Aus Luft wird Musik

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s birgt besondere Klänge in vielfältigsten Tonarten und strahlt eine bezaubernde Faszination aus. Dies sind nur zwei der Gründe, warum Flavio Baruzzi das Fagott spielt. Am 17. und 18. April 2012 wird er erstmals bei zwei Konzerten des HaydnOrchesters in Bozen und Trient als Solist auftreten. Wie sieht der Arbeitsalltag eines Orchestermusikers aus, gibt es den überhaupt? Das Engagement beim Haydn-Orchester ist meine Hauptarbeit zur Zeit, sie absorbiert mich vollständig. Das Gute und zugleich Schlechte an meinem Beruf ist, dass es keine Kontinuität gibt. Wir spielen zirka 120 Konzerte pro Jahr, also pro Woche mindestens zwei, begleitet von jeweils noch drei–vier Probentagen vorher. Wir arbeiten sechs Tage, der einzige freie Tag ist der Sonntag. Jeder Tag besteht aus vier Stunden Probe im Orchester plus den Einzelproben für jedes Instrument, das Studium, das man selber noch macht. Das Programm ändert sich jede Woche. Außerdem reisen wir viel, wir spielen in Bozen, Trient, Meran und Rovereto, ich war aber kürzlich auch in Österreich.

Text von Evelyn Gruber-Fischnaller Foto von Manuel Guadagnini

Haben Sie immer schon gewusst, dass Sie Musiker werden wollten? Mein Vater hatte eine unglaubliche Leidenschaft für klassische Musik, zuhause haben wir von früh bis spät nichts anderes gehört. Sein großer Wunsch war es eigentlich, Dirigent eines Orchesters zu werden, auch wenn er einen ganz anderen Weg eingeschlagen hat. Wir Kinder haben also alle diese Leidenschaft mitbekommen, wir haben Instrumente gelernt und diese Begeisterung erlebt, diesen Enthusiasmus für schöne Klänge und das Spielen. Ich bin aber der Einzige, der diesen Weg auch beruflich weitergegangen ist. 15


Das Fagott Das Fagott ist ein Holzblasinstrument der Tenorund Basslage mit Doppelrohrblatt. Der Name stammt wahrscheinlich von dem italienischen Wort fagotto (Bündel) und leitet sich aus der mehrteiligen Bauart ab. Das Instrument ist insgesamt etwa 2,70 Meter lang. Das Fagott spielt in der Kammermusik eine große Rolle, hat sich aber bald als Orchesterinstrument etabliert. Es ist eng mit der Oboe verwandt und besteht aus vier Teilen: dem Flügel, dem Stiefelstück, dem Bass- oder Mittelrohr und dem Schallbecher, die U-förmig miteinander verbunden sind. Das Rohrblatt ist am Ende des sogenannten S-förmigen Metallanblasröhrchens angebracht, das am Flügel befestigt ist. Das Instrument wird wegen seines hohen Gewichts von einem um den Hals gelegten Schulter- oder Halsgurt oder einer Spitze am unteren Ende gehalten und schräg nach rechts am Körper vorbeigeführt. Das Fagott entstand im 16. Jahrhundert und bestand zunächst aus einem einzigen Holstück mit zweifacher Bohrung. Im 17. Jahrhundert setzte sich die Knickung durch. Ab der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts übernahm es die Basslage der Holzblasinstrumente im Orchester. Mit seinen dreieinhalb Oktaven Tonumfang klingt dieses Instrument besonders in den Tiefen reich und voll, in der Höhe etwas klagend und melancholisch. Ein Sinfonieorchester besitzt in der Regel zwei Fagotte, die manchmal durch ein Kontrafagott ergänzt werden, das eine Oktave tiefer erklingt.

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Gibt es ein Erlebnis, welches Sie als Musiker besonders geprägt hat? Ich habe das Konservatorium in Mailand besucht und hatte dann unheimlich großes Glück in der Mailänder Scala spielen zu dürfen. Ich habe dort mit vielen fantastischen Komponisten und Dirigenten gearbeitet. Ich bin sehr froh, dass ich jetzt beim HaydnOrchester sein kann, mit Gustav Kuhn ist das künstlerische Niveau stark gestiegen. Für 2012 habe ich etwas ganz Neues vor, eine Premiere für mich: Es wird ein Konzert geben, das ich mit dem Fagott als Solist bestreite. Das ist sehr aufwändig und ganz anders als das Spielen im Orchester. Es bedeutet, ich kann mich selbst verwirklichen, meinen Stil, das was mir wichtig ist, einbringen. Beim Spielen im Orchester entscheidet der Dirigent, was gemacht wird. Es gibt 40 Personen im Orchester und du stellst dich selbst ein Stück weit zurück. Als Solist kannst du nach deinem Geschmack, deiner Vorliebe handeln und dich

selbst ausdrücken. Es entsteht dabei eine sehr enge Verbindung zwischen dem Solisten und dem Dirigenten, eine andere Zusammenarbeit als sonst. Es ist anspruchsvoll aus technischer Sicht, aber eine große Befriedigung für mich persönlich.

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Was macht das Fagott so besonders? Es ist in der Tat nicht das populärste Instrument, aber mich hat einfach fasziniert, dass es einen sehr besonderen Ton hat und sehr vielfältige Tonarten hervorbringt. Es ist ein Instrument mit unzähligen Ausdrucksmöglichkeiten, man hat damit die Möglichkeit sehr verschiedene Atmosphären zu schaffen, das macht es im Orchester so besonders, im ganzen symphonischen Repertoire. Neben den anderen Blasinstrumenten, wie der Klarinette, der Flöte und der Oboe, ist das Fagott auch sehr gut für Solo-Stücke geeignet, für individuelle Passagen im Stück.

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langweilig werden, wenn es keine Erklärung dazu gibt, beispielsweise was geschichtlich los war, als das Stück geschrieben wurde, wenn man nicht in die Geschichte dazu eintritt. Es geht bei der Vermittlung auch darum, die Konzentration zu stimulieren, Musik fühlbar zu machen und jene Neugier zu vermitteln, die bedeutet, zu verstehen. Hören Sie privat eigentlich noch Musik? Ich höre privat selten klassische Musik. Manchmal aus Studienzwecken, wenn ich mir ein Stück anhöre, um es zu studieren. Außerhalb des Orchesters höre ich jede Musikrichtung, es entspannt mich und macht meinen Kopf und Geist frei. Ich ertrinke manchmal buchstäblich in Musik.

Orchestermusik wird oft als Gegensatz zu jugendlichen Musikrichtungen gesetzt. Glauben Sie, dass es auch Überschneidungspunkte gibt? Wir haben oft Schulklassen zu Besuch und die Kinder sind sehr interessiert und staunen und wollen wissen, wie alles funktioniert. Wir machen so viel wie möglich mit jungen Menschen, das ist ein Bereich, dem immer mehr Aufmerksamkeit zukommt. Das Grundinteresse an Musik ist auf jeden Fall da, die Kinder lernen selbst viele Instrumente und leben jeden Tag mit Musik. Es geht darum, ihnen auch klassische Musik näher zu bringen, auch wenn sie vielleicht nicht so ‚eindeutig‘ wie andere Musikrichtungen ist. Man muss jungen Menschen zeigen, wie zuhören geht. Musik zu hören, zu verstehen. Wenn ich in der Schule die 5. Symphonie von Beethoven vorspiele, schweifen die Gedanken der Schüler nach ein paar Minuten ab. Klassische Musik kann schnell

Könnten Sie sich vorstellen, irgendwann einen ganz anderen Beruf zu ergreifen? In einem Orchester zu spielen ist eine wunderschöne Erfahrung. Ich habe von klein auf mit dieser Musik gelebt. Natürlich ist es auch körperlich anstrengend, so wie jede Leidenschaft. Als Musiker hat man einen Beruf wie alle anderen. Er ist mit 20 kein Problem, mit 40 auch nicht, aber mit 60 stelle ich mir das schon sehr anstrengend vor. Die guten, die exzellenten Musiker spielen mit einer unglaublichen Natürlichkeit, es sieht unglaublich leicht aus, aber im Grund steckt dahinter viel Arbeit. Wir spielen unser Instrument an Probentagen zehn oder 12 Stunden lang. Wir sitzen viele Stunden am Tag in einer Position, zudem ist das Fagott sehr schwer und man braucht auch Muskelkraft. Für die Blasinstrumente haben wir auch sehr ausgefeilte Atemtechniken und Atemübungen. So wie ein Sportler außer dem eigentlichen Spiel auch Training, Übungen und Besprechungen macht, so ist das auch bei uns. Dennoch habe ich sehr viel Glück gehabt, dass ich diesen Weg einschlagen konnte. Ich teile diese Leidenschaft für Musik mit meiner Frau, die Cellistin ist.

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Una giornata con Manuela Kerer, compositrice brissinese alla quale la Haydn ha commissionato un brano che sarà suonato ad inizio 2012. La giovane ed eclettica musicista, che dice di amare Ligeti, Bach, Beethoven, ma anche Kagel e Cage, ha già stupito il pubblico realizzando una partitura per soli sorrisi

Le molte facce della musica contemporanea 1

Testo di Emanuele Zottino Foto di Luca Meneghel

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olti dicono: ’Non mi piace parlare della mia musica, lascio parlare lei’ ”. A dirlo è Manuela Kerer, a cui invece parlare della musica, non solo della sua, piace molto e si vede. A conversare con la giovane compositrice brissinese non si sta su freddi discorsi, non c’è pericolo di vuoti, anzi si chiacchiera e il tempo scorre veloce, si toccano tanti temi, uno dietro l’altro. Si discute dei suoi pezzi, di come

nascono e delle avventure che nascondono, del suo rapporto col pubblico e coi musicisti, e di quello tra la musica contemporanea e i bambini, si parla di com’è, nel ventunesimo secolo, essere allo stesso tempo giovani, donne e compositrici, e si discorre in generale di musica, di rapporti umani, del vivere tra una città e l’altra. Giusto degli accenni. I compositori più amati? Difficile perché troppi e troppo diversi, tra

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Manuela Kerer, nata 1980 a Bressanone, ha studiato violino al conservatorio, giurisprudenza e psicologia all'Università di Innsbruck. Ha completato gli studi di composizione con il maestro Alessandro Solbiati a Milano. Ha ricevuto prestigiosi premi e borse di studio. Nel 2009, anno europeo della creatività e dell’innovazione é stata nominata Young creative talent. Ha realizzato composizioni, tra le altre, per i Klangspuren a Schwaz, per il Museo Ferdinandeum di Innsbruck, per l’11th International Festival for Contemporary Music al Moscow Forum. Ha scritto diversi brani musicali per bambini.

1. Con partenza a Bressanone, la vita di Manuela Kerer è un continuo viaggio, nella musica e nel mondo. Con le valigie piene di curiosità e voglia di confronto.

cui Ligeti, Bach, Beethoven, Ives, Bernstein, del quale ha anche eseguito come violinista un suo pezzo orchestrale a Merano. E anche Kagel e Cage. Prendendo spunto dal pezzo silenzioso di quest’ultimo, la Kerer ha concepito un brano in cui gli esecutori anziché emettere suoni producono dei candidi sorrisi, tutti scritti minuziosamente in partitura: il come sorridere, il quando e quanto a lungo. Carattere iperattivo: “faccio una cosa e

contemporaneamente penso a molte altre”, e sempre in giro per mezza Europa, con base a Bressanone, dove vive con due sorelle e un fratello, ma anche molto ad Augsburg, e poi Innsbruck, Vienna e Berlino, con un futuro prossimo negli Stati Uniti grazie ad una borsa di studio. E in treno compone molto, per poi trascrivere le partiture al computer. Ha scritto anche musica sacra ma dice di credere “in qualcosa, non so ancora che cosa, ma aiuta ad affrontare meglio la vita”, un sentimento spirituale testimoniato dal suo lavoro Magnificum Caos. Ha studiato violino e pedagogia musicale, composizione, psicologia e legge, adora il cinema di Stanley Kubrick (anche per le musiche di Ligeti) e mastica bene il mezzo elettronico, presentandosi a volte col suo computer come strumento dell’organico. I suoi miti musicali femminili sono Clara Schumann e Sofija Gubajdulina, ama le montagne sudtirolesi, ha studiato pattinaggio artistico, le piace il sushi, preferisce il vino alla birra e apprezza il formaggio. “Un giorno scriverò un pezzo sul formaggio, basandomi su quel misterioso procedimento di misurazione della stagionatura per cui la forma viene battuta con un martelletto e dal tipo di tok si decide se il formaggio è pronto oppure no”. Perché Manuela Kerer non è proprio ortodossa come musicista, nel senso che non si riesce più di tanto a confrontarla con quei capoccioni intellettuali a cui siamo passivamente abituati. Certo anche lei, ci mancherebbe, ha il suo pensiero compositivo – e ci tiene che venga ben fuori –, ma l’impressione è quella di una trentunenne immersa nel suo mondo, che ama confrontarsi con le cose e con la gente, una persona non esclusiva ma anzi aperta, curiosa, disponibile.

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2. Manuela ha un chiodo fisso per i neuroni, che formano vere e proprie autostrade nella testa, e la “melodia del cervello”. 3. Manuela ama sperimentare e muoversi creativamente tra generi diversi. Oggi ad appassionarla è il linguaggio multisensoriale del teatro. 4. Manuela ha una formazione molto variegata: dal violino al pianoforte, dalla composizione alla giurisprudenza, passando per la psicologia.

E una curiosità su cui ci va di discutere è su come si faccia oggigiorno a guadagnarsi da vivere con la composizione. Difficile oggi – ma forse è sempre stato così – pensare solo all’arte musicale e lasciar perdere quello che potremmo definire lo sfruttamento economico della propria dote creativa. E la Kerer? Forse un po’ pigra e distratta come manager, ma sicuramente piena di entusiasmo quando si tratta di rilasciare interviste, di condurre programmi per radio – ne tiene uno ogni prima domenica del mese sulla musica contemporanea su Rai Sender Bozen –, di mostrarsi in pubblico come compositrice dopo l’esecuzione di un suo pezzo, di coordinare progetti didattici spesso di carattere sperimentale, di gestire i rapporti con gli enti finanziatori, di dialogare con i musicisti alle prese con una sua composizione. A proposito di questo, dice: “Non mi sembra di

esser difficile come compositrice quando mi relaziono a chi deve suonare la mia musica; non ho mai creato problemi e anzi mi sono divertita nel rapportarmi sulle questioni esecutive dei miei lavori”. Così come dice della sua musica che può funzionare anche senza le cosiddette ’istruzioni per l’uso’. Certo, le informazioni sui pezzi, sulla loro genesi e sui contenuti, possono sicuramente aiutare e approfondire la fruizione da parte dell’ascoltatore, ma un pezzo musicale non dovrebbe non funzionare senza ’didascalie’. E qui si discute sul mitico John Cage, uno dei tanti compositori amati dalla Kerer. Su come lui sottolineasse che la sua musica non voleva dire un bel niente, dicendo in sostanza che il contenuto sta sempre nella musica e non può stare fuori da essa. Quindi una compositrice che ha voglia di comunicare con la sua musica, ma senza – e questo lo ribadisce ogni volta che ne ha l’occasione – fare compromessi, senza cercare di allinearsi al gusto medio e più diffuso. Anche coi bambini ha questo approccio. “I bambini, specie quelli più piccoli, si avvicinano alla musica in modo fantastico, senza pregiudizi, perché non sono ancora formati e sono molto liberi”. Da questa constatazione viene la voglia di progettare avventure musicali per l’infanzia che non ammorbidiscono, anzi quasi li potenziano, i difficili canoni della musica di oggi. Perché i “bamini vanno educati, non vanno sottovalutati. Se noi facciamo ascoltare a dei bambini la musica di Ligeti, può essere che la trovino molto più stimolante e curiosa di quella di Mozart!”. Solo due lavori a proposito del rapporto della Kerer con i bambini: la commisione a Monaco della sua opera

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Versprochen Frosch König Versprochen e il suo workshop ad Augsburg riservato ai più piccoli. Da qui è facile passare a un altro suo chiodo fisso, questa volta a livello strettamente poetico-compositivo: i neuroni. Il cervello, i neuroni con le loro autostrade su cui viaggiano di continuo, il loro accendersi e spegnersi. Spingendoci oltre si arriva a parlare di ’melodia del cervello’, una sorta di libera interpretazione in forma di note di come potrebbero essere le reazioni chimiche di un cervello. “Mi interessa molto cercare di studiare come può un neurone partire e da lì dar vita ad una reazione e aprire un mondo. E mi interessa cercare di tradurlo nel mio linguaggio musicale”. Tutto questo è suggestivo e ha ovviamente a che fare con gli studi in psicologia. Anche la forma, come quindi si articolano e si sviluppano questi motivi ’neuronali’, è per la compositrice brissinese un aspetto fondamentale della sua

estetica. La forma, i minuti che determinano lo spazio entro il quale far vivere le cellule musicali, i vari climax che si dilatano e si restringono non fanno altro che prendersi i loro secondi all’interno del pezzo. Come il respiro di una medusa, come qualcosa di organico ma gestito in modo pignolamente scientifico. Insomma, nel linguaggio della Kerer troviamo sperimentazione e modelli, comunicatività e impegno, immediatezza di pancia e riflessione razionale. E tra i generi musicali è il teatro al momento quello più stimolante. L’opera corta Politics andata in scena a Salisburgo, dai toni grotteschi e liberamente ispirata ad una sua visita al Parlamento italiano, ne è un esempio. Mentre la prossima commissione teatrale è prevista nel 2013 alla Kammeroper di Vienna con un libretto tratto da Terry Pratchet. “Noi tutti – dice – siamo multisensoriali e il teatro mi dà un conglomerato di sensazioni uniche!” Sulla commissione dell’Orchestra Haydn, la cui prima è prevista il 31 gennaio 2012 a Bolzano (e il giorno successivo a Trento), Manuela ci dice che è molto contenta di cimentarsi per la prima volta con un organico così grande, con una orchestra sinfonica al completo, e per questo è intenzionata a scrivere un pezzo dai forti connotati timbrici, sfruttando il più possibile le varie famiglie orchestrali e prevedendo un alto numero di parti singole, così da far risaltare le varie caratteristiche sonore di ciascuno strumento. “Sarò sicuramente presente alle prove e mi aspetto molto dalla Haydn, perché ho notato che sono musicisti molto aperti e anche curiosi, il che è una bellissima prerogativa per affrontare un pezzo di musica nuova”. Il pezzo di Manuela si intitolerà κύκλος tίς κρίσις, Ciclo della crisi.

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Magma sonoro avvolgente

Testo di Vanja Zappetti Foto di Tiberio Sorvillo

Marco Dalle Luche e Andrea Polato alias i Satelliti intervistati da Vanja Zappetti.

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olzano è una città a svuotamento generazionale ciclico. Molti tra i 20 e i 30 anni se ne vanno. Sicuramente parecchi scelgono di andarsene a cercar ispirazione alla vita fuori da qui. Un musicista cerca occasioni, deve. E Marco Dalle Luche ed Andrea Polato fanno parte di questi emigranti bolzanini. Li accomuna un altro fatto, entrambi hanno vissuto a Londra. Dove peraltro non si sono mai conosciuti. Perché gira e rigira, entrambi sono tornati a Bolzano, come fa il 90% di chi scappa. “Ci siamo conosciuti due anni fa – dice Andrea – in una qualche sala prove, jammando o qualcosa del genere.” Bella la sala prove, fucina di idee e laboratorio di tecnica nello stesso tempo. Quanto è migliorata la musica in questa città da quando esiste una piccola, spontanea e accidentale

concentrazione di sale prove, da quando esiste un embrione di comunità sonica. Andrea è il più giovane dei due, ancora più vicino ai 30 che ai 40, batterista titolare di almeno tre quotate formazioni (Julius Bana, Fatish e Satelliti) e del cantautore inglese Ed Laurie, frequentatore poliedrico dell’ambiente jazz e àncora di salvezza per tutte le band che si trovino costrette a sostituzioni dell’ultimo minuto (come i The Little White Bunny a Italiawave). Marco è più vicino ai 50 che ai 40, suona il piano in tutte le sue varianti, dal classico in ambiente jazz alle registrazioni house, dalle tastiere psychobeat dei Peggy Germs al Fender Rhodes caldissimo dei Satelliti. “Una carriera che ha preso una piega professionale quando poco più che ventenne decisi di trasferirmi a

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Milano. E lo feci proprio per la musica, per le maggiori possibilità che potevano esserci in una città più grande e perché mi ero rotto le scatole di stare a Bolzano” dice Marco. “Anch’io, uguale, stessa età quando andai a Londra”, sobbalza Andrea. Milano, Londra. I due lidi d’accoglienza dei sogni di due talentati musicisti, due città in cui ha vissuto a lungo Marco. “A Milano andai per un contatto che avevo, ho suonato anche nei night ma principalmente mi sono occupato di produzioni house underground di grande levatura. Lavoro che mi ha insegnato molto, non ero un amante della musica da discoteca, probabilmente non posso definirmi tale nemmeno ora, ma prestarmi a quell’opera, per anni, mi ha fatto capire quanta qualità ci può essere dietro una produzione dance. Ed ha allargato i miei orizzonti. È un mondo minimale che ha un suo fascino precipuo, che non va sminuito”. Marco a Milano ha lavorato a lungo con Joe T. Vannelli e il suo entourage. Contemporaneamente Andrea iniziava a suonare a Bolzano, fine delle superiori, rock. Batterista degli Zoe, gruppo seminale della scena alternativa bolzanina, con attività in tutta Italia. Poi Londra. “Cercavo scuole. Volevo imparare qualcosa di nuovo, usare al meglio il mio strumento. L’America costava troppo e quindi scelsi Londra. Cinque mesi per imparare l’inglese e poi il corso vero e proprio alla London Music School”. Un istituto prestigioso che lo vide risultare miglior allievo del corso, e che gli permise di entrare in contatto con altri musicisti inglesi con cui tuttora collabora. “Su tutti Ed Laurie, cantautore che oggi seguo come batterista in tour e studio. Insieme suonavamo all’epoca nei Whops, band Rough Trade.” Nel frattempo a Londra s’era trasferito anche il Maestro Dalle Luche. “Ho abitato in Inghilterra per dieci anni, dal 1996 al 2006, sempre per lavoro in ambito musicale dance.

Andrea lo vidi suonare con i Julius Bana e ne rimasi fortemente colpito: un musicista in senso completo, evoluto”. Detto da uno il cui soprannome per tutti è ‘il Maestro’ suona molto bene. “Assolutamente ricambio inchinandomi – ribatte Andrea – a me incuteva timore reverenziale il solo soprannome che Marco si porta dietro.” Da lì a poco scattò la prima jam, in notturna, in sala prove. Con una combinazione molto originale, batteria e tastiere: per quanto elaborato e informatizzabile possa essere rimane un duo molto raro da trovare. “La prima cosa che un musicista pensa è che manca il basso – dice Andrea – ma alla fine è una mancanza che non è tale, abbiamo sonorità che coprono tutto lo spettro delle tonalità. Poi ci sono computer, campioni registrati dal vivo, ma senza che prendano il sopravvento sull’estemporaneità che caratterizza il progetto. L’idea di base è fare una foto di quell’ora in cui si suona”. Fotografare il tempo tramite il suono. Geniale, sì, anche solo nel linguaggio. E pratica rigorosa in casa Satelliti, quasi religione: “Usiamo la tecnologia per creare dei suoni che poi cavalchiamo. Una cosa molto semplice quella che facciamo: sono due persone che sanno parlare tra di loro in musica. Abbiamo un argomento, non un genere. Concettuale, o site specific: il materiale c’è, e c’è un filo che tiene insieme tutto quello che abbiamo fatto”. Un magma sempre pronto a prendere forma in base al momento ed al luogo, senza mai lasciar capire chi tra i due è quello che traina l’altro. “Non c’è chi porta. Quando suoniamo voglio mantenere quell’insicurezza che crea la tensione – dice il Maestro – riuscire a sentire l’emozione della paura che avverti e trasferirla nella totalità del suono prodotto. Abbiamo delle idee che fanno da snodo, ma non ci sono misure da rispettare. Magari qualche finale. Ma è bello e ci piace suonare nell’insicurezza sul filo della tensione.” “È come giocare a far sì che una palla non tocchi terra, a volte la salvi all’ultimo ed è l’emozione più forte che puoi avere, e probabilmente fornire a chi ascolta. – prosegue Andrea – Di contrasto ci sono cose che magari durano quattro battute e che ci fanno da punti di riferimento. Sappiamo a vicenda interpretare il linguaggio dell’altro, capiamo dove andrà a parare: io potrei finire una frase sua e lui sa bene che se io inizio a mettere un certo tipo di colore in ciò che suono finirò per arrivare ad una chiusura o ad un break. È più importante che avere la cosa scritta, perché mantieni viva la tensione soprattutto nell’ascoltatore”.

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I Satelliti sono una delle band di punta della nuova scena altoatesina. Un duo atipico t­ astiera–batteria che ha stregato una band inglese approdata a Bolzano, ed è pronto a stupire nella tournée che lo vedrà protagonista Oltremanica a novembre.

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Assistere ad un concerto dei Satelliti è in effetti qualcosa di estremamente avvolgente, sembra di entrare in un mondo di note in fluttuazione, sospese nell’aria e pronte ad agganciarti a loro. “Siamo in due, uno davanti all’altro, entrambi con macchinari che producono suoni pazzeschi con movimenti minimi, aggiungici i visuals con i quali integriamo la nostra proposta live e dovrebbe risultare qualcosa di bello anche da vedere”. Il primo disco è uscito lo scorso anno, si chiama Im Magen Des Kosmos. “Volevo fare un disco improvvisato – dice Marco – con sonorità ’70 e vari riferimenti. Dieci mattine, dieci ore di registrazione e poi ricerca certosina di ciò che ci piaceva. Sovraincisioni in pratica non ce n’è, o quasi”. Andrea aggiunge che “il tutto è quasi più vicino al montaggio video, come lavoro”. Concerti finora una mezza dozzina. Tra

i quali l’apertura ai Vessels al Vintola18, esibizione che ha lasciato esterrefatti i membri dell’importante band inglese (quest’anno headliner di uno dei palchi di Glastonbury). “La migliore band d’apertura che abbiamo avuto” si legge nel loro sito, assieme ad altre parole lusinghiere assegnate al disco. Anche grazie a questo incontro si è sviluppata la possibilità di un tour inglese, che avrà luogo a novembre, per la gioia genuina dei due nostri musicisti, contentissimi di tornare in Inghilterra dall’ingresso principale quali artisti chiamati ad esibirsi. Per novembre si spera anche che sia pronto del nuovo materiale, l’embrione di un secondo disco che vedrà in ogni caso la luce nei prossimi mesi. In bocca al lupo, Satelliti, meritate profondamente tutto ciò che vi sta accadendo.

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ir schreiben den 15. Juli 2011. Viele hunderte Menschen pilgern nach Brixen ins Max. Die siebte Edition des Love Electro Festivals steht auf dem Programm und wieder ist der Club voll. Das Publikum ist bunt gemischt: Jugendliche und Junggebliebene, Südtiroler und Auswärtige, Musikspezialisten und Charthörer, alle sind vor Ort, um einen Abend zu verleben, der auch für eines steht: Die elektronische Musik hat Südtirol erobert. Wir sprechen aber nicht von Chartstürmern wie David Guetta, sondern von DJs wie

Text von Martin Retter

Felix Cartal, Mustang oder Wasa3i. Künstler, die von den hiesigen Radiosendern nicht gespielt werden und auch im Musikfernsehen, oder besser: was davon übrigblieb, ignoriert werden. Wenn man ein Unwort benutzen will: Wir sprechen von Underground-DJs. Wie kann es sein, dass im kleinen Land Südtirol eine solche Partynacht Anklang findet? Was hat sich in den letzten zehn bis fünfzehn Jahren verändert, wenn vorher ein Abend dieser Güteklasse bloß ein paar Eingeweihte erreicht hätte?

Salopp gesagt: Das Internet als Massenmedium. Da nun jeder Mensch auf jeden veröffentlichten Track in wenigen Minuten Zugriff hat, sei es via Youtube, legalen oder illegalen Downloads, ist das Musikwissen der Generation unter 35 rasant gewachsen. Diese Entwicklung spiegelt sich auch in der Fülle an lokalen Musikproduzenten und DJs wieder. Während vor 20 Jahren Synthesizer für kaum jemanden erschwinglich waren, ist PC-Software wie Ableton Live, Tractor, Logic oder Reason in der Breite angekommen und hat für eine Demokratisierung der elektronischen Musikproduktion gesorgt. Ein weiterer Punkt ist die demographische Verschiebung des Clubpublikums. Vom Handwerker bis zum Akademiker – das Publikum von Elektronikabenden geht quer durch alle Gesellschaftsschichten. Vorbei sind auch die Zeiten, wo man als 40-Jähriger in einem Tanztempel komisch beäugt wurde, die Clubkultur hat sich von einer freiheitsliebenden Jugendbewegung zum gesellschaftsübergreifenden Konsens entwickelt. Dennoch: Warum boomt die elektronische Musik gerade in Südtirol? Denn man muss bedenken, dass wir infrastrukturell und bürokratisch nicht mit anderen Regionen in Europa mithalten können. Die Öffnungszeiten sind stärker kontrolliert, geregelt und, in der Folge, auch kürzer als in unseren Nachbarregionen. Durch die Rechteverwertungsgesellschaft SIAE, die monopolistisch und mit veralteten Regularien über die Rechte von Musikveranstaltungen in Italien verfügt, verwandelt sich die Organisation einer Musikveranstaltung nicht selten in ein Nervenspiel. Infrastrukturell gesehen fehlen Südtirol Musikclubs mittlerer Größe, die ausländische Künstler mit Szenenamen in gewisser Regelmäßigkeit in unsere Provinz führen. Trotz dieser Widerstände hat sich Südtirol als Standort für elektronische Musik einen Namen gemacht und mit dem Goa-Festival auf dem Mendelpass, dem oben erwähnten Love Electro und auch dem Transart Festival (insbesondere dem Transart Clubbing) subkulturelle Massenveranstaltungen mit internationalen Hochkarätern von Niveau entwickelt. Auch kleinere Veranstaltungen mit lokalen Künstlern oder internationalen Geheimtipps sind mittlerweile gut besucht. Diese Entwicklung hat einen Grund: Das Potenzial der Südtiroler Veranstalter und Besucher. Ob die Veranstalter eines Abends nun Revoltekk, Schuster&Schneider, Sunday

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Electronica quo vadis? Die elektronische Musik befindet sich in Südtirol in einer noch nie dagewesenen Hochphase. Doch ist dies bloß eine Momentaufnahme oder eine weitreichende Entwicklung?

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Elektronikszene haben werden, etwa als Vorbilder für aufstrebende Musikschaffende. Durch Veranstaltungen, wie das AuftriebAlmfestival, die Musikwochen der Gampen Alm, das wupwup-Almfest oder den letztjährigen Workshop für Fieldrecording in der Nähe von Bozen, werden neue Möglichkeiten geschaffen, um unser größtes Gut, die Landschaft, mit zeitgenössischer elektronischer Musik zu verbinden und Menschen in und außerhalb Südtirols auf die Vorzüge unsrer Region hinzuweisen. Wie sich die momentane Szene weiterentwickelt, wird die große Frage der nächsten Jahre sein. Studenten und Jungakademiker fliehen immer öfter aus Südtirol, einerseits wegen der fehlenden Zukunftsperspektiven am Arbeitsmarkt, andererseits sicher auch, weil eine Großstadt kulturell gesehen mehr Anreize bieten

IMAN EL SHAMI

HARALD WISTHALER

Best, DNCNG, wupwup, Caffeine oder Transart heißen: Man achtet auf ein gutes Musikprogramm, eine ordentliche Organisation und noch wichtiger: Man arbeitet zusammen. Man kann dies an Bewegungen wie Save The Nightlife oder Freie Musik sehen: Die Veranstalter ziehen gemeinsam an einem Strang und versuchen zusammen Südtirol als Standort für Subkultur zu etablieren und arbeiten damit auch für Bozen und dessen Kandidatur zur europäischen Kulturhauptstadt 2019. Südtirols Elektronikkünstler sind indes momentan vielleicht noch keine weltweiten

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1. Love Electro, Max Brixen 2. Chicks on Speed, Ufo Bruneck 3. Antonio Olivieri, Bozen/Berlin

Headliner, jedoch verfügen Antonio Olivieri und Claudio Rocchetti (beide in Berlin wohnhaft) oder Schuster&Schneider über einen internationalen Bekanntheitsgrad. Außerdem gibt es 10–15 Künstler, die auch des Öfteren im Ausland ihre Musik präsentieren. Mit Culture Assault Records gibt es im Unterland mittlerweile ein Label, das in den Genres Drum’n’Bass und Dubstep internationale Anerkennung genießt. Es wird interessant sein zu sehen, ob einige dieser Künstler den Weg zum Vollprofi schaffen und durch ihre Anwesenheit auf den Plakatwänden der Großstädte auch einen Einfluss auf die

kann als Bozen und sein Umland. Doch Südtirols Ziel kann nicht sein, ein Abziehbild von Wien, Berlin oder London zu sein, es geht darum etwas Eigenständiges mit Wiedererkennungswert zu schaffen, so wie es die Südtiroler Marketinggesellschaft im Tourismus seit Jahren vormacht. Somit bleibt zu hoffen, dass die momentane Hochphase weiter anhält und sich nicht als Strohfeuer herausstellt. Damit dies sichergestellt ist, müssen auch Politik und Kulturinstitutionen ein stückweit aktiv werden. Einfachere Bedingungen für Organisatoren, Künstler und Besucher müssen geschaffen werden, sonst könnte sich die jetzige Stimmung sehr schnell verflüchtigen. Denn bloß weil niemand im Frack zu elektronischen Abenden und Nächten geht, heißt dies nicht, dass keine Kultur und soziale Interaktion geboten werden.

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